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Luftsport: 60 Jahre Höhenflug mit Condor
Geschrieben 23. Mär 2016 - 23:19 Uhr
Deutschlands beliebtester Ferienflieger feiert in diesem Jahr 60-jähriges Jubiläum. Am 29. März 1956 ist das erste Condor
Flugzeug aus Frankfurt Richtung Jerusalem gestartet. Damals noch unter dem Namen Deutsche Flugdienst GmbH. Seitdem
schreibt die Condor Fluggeschichte.
Gründung und erste Umbenennung
Im Dezember 1955 wird die "Deutsche Flugdienst GmbH" von den vier Gesellschaftern Norddeutscher Lloyd (27,75 Prozent),
Hamburg-Amerika-Linie (27,75 Prozent), Deutsche Lufthansa (26 Prozent) und Deutsche Bundesbahn (18,5 Prozent)
gegründet. Die Flotte besteht aus drei zweimotorigen Propellerflugzeugen des englischen Typs Vickers Viking mit je 36
Sitzen. Am 29. März 1956 beginnt der touristische Flugbetrieb des Unternehmens mit einer groß angelegten Rundreise ins
"Heilige Land" und nach Ägypten. Schon im ersten Betriebsjahr stehen Mallorca sowie die Kanaren-Insel Teneriffa auf dem
Flugprogramm. Mittlerweile gehören rund 75 Traumziele zum Portfolio der Fluggesellschaft.
Im Jahr 1959 übernimmt die Deutsche Lufthansa AG 100 Prozent des Kapitals. 1961 erwirbt die Deutsche Flugdienst GmbH
die 1957 gegründete "Condor Luftreederei Hamburg" des Oetker-Konzerns und benennt sich in Condor Flugdienst GmbH um.
Ein Jahr später hat sie einen Anteil von 63,3 Prozent an der gesamten deutschen Flugtouristik. Rund 66.000 Gäste werden in
diesem Jahr befördert – Mallorca ist mit 36.000 Gästen der Spitzenreiter unter den Destinationen. Noch im gleichen
Jahrzehnt folgen 1966 die ersten Langstreckenflüge. Sie ermöglichen den Fluggästen Reisen in bis dahin exotische Ziele wie
Thailand, Sri Lanka, Kenia und die Dominikanische Republik.
Die Einführung des "Jumbo" und Nur-Flüge
Ein weiterer Meilenstein der Unternehmensgeschichte folgt 1971. Als erste Ferienfluggesellschaft der Welt setzt Condor
eine Boeing 747, den "Jumbo" ein. Dieser Flugzeugtyp war seinerzeit das größte Passagierflugzeug auf dem Markt mit dem
Condor aus Frankfurt, Hannover, Hamburg und Köln-Bonn bis zu 494 Passagiere an spanische Urlaubsorte, wie Mallorca,
Málaga oder Las Palmas geflogen hat. In der Wintersaison wurden erstmals auch Langstreckenverbindungen wie Karachi,
Neu-Delhi, Bangkok und Colombo in Sri Lanka aus Frankfurt mit dem Jumbo angeflogen. 1973 liegt Condor mit einem
Umsatz von 291 Millionen Mark weltweit an der Spitze der Ferienfluggesellschaften. Die Flotte setzt sich aus insgesamt 14
Boeing-Flugzeugen zusammen: Zwei Boeing 747, zwei Boeing 707, zehn Boeing 727.
Ende des Jahrzehnts, 1979, gibt es Zuwachs mit der ersten DC-10 des Herstellers McDonnell Douglas, die 373 Passagiere
fasst. Zwei weitere DC-10 ergänzen bald die Flotte und lösen die Boeing 747 ab. Zehn Jahre später folgt ein weiterer
wichtiger Schritt, der Condor von anderen Ferienfliegern abhebt. Unter dem Namen "Condor Flüge individuell" vertreibt sie
nicht mehr nur Charterkapazitäten, sondern verkauft jetzt auch über das Einzelplatzgeschäft direkt Nur-Flugplätze an
Endkunden.
Erstmals in Comfort Class im Ferienflugzeug
In den Jahren von 1990 bis 1992 nimmt die Airline moderne Ferienjets vom Typ Boeing 757 und Boeing 767 in den Dienst.
Sie werden zunächst von dem Produktionsbetrieb Südflug, einer 100-prozentigen Condor Tochter, betrieben. Ein weiteres
Highlight 1991 bildet die Einführung der Comfort Class. Als erste Ferienfluggesellschaft findet sich eine separate
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neue Qualitätsstandards gesetzt. Im Herbst 1992 wird die Tochter Südflug in
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Condor integriert.
1995 weitet Condor ihre Beteiligungen aus. Inzwischen gehören die alpha Holding GmbH (30 Prozent), die Kreutzer Touristik
GmbH (37,5 Prozent), die Fischer Reisen GmbH (100 Prozent) und mit zehn Prozent die Öger Tours GmbH zum Condor
Touristik-Verbund. Condor übernimmt außerdem die von Lufthansa gehaltenen 40 Prozent an der türkischen Charterlinie
SunExpress, die später auf 50 Prozent erweitert werden.
Zum 40. Jubiläum im Jahre 1996 gestaltet der amerikanische Pop Art-Künstler James Rizzi eine Sonderlackierung und
wandelt eine Boeing 757 in ein fliegendes Kunstwerk, den so genannten "Rizzi-Bird". Weiter wird Condor mit zwölf
Festbestellungen Erstkunde für die Boeing 757-300.
Thomas Cook powered by Condor
1997 gehört die Condor Flugdienst GmbH zur C&N Touristik AG (heute Thomas Cook AG): Die Deutsche Lufthansa AG und
die KarstadtQuelle AG haben mit der Zusammenführung der Condor Flugdienst GmbH und der NUR Touristik GmbH die Basis
für einen integrierten Touristikkonzern von europäischem Format geschaffen – beide Gesellschafter halten 50 Prozent an
dem Unternehmen.
1998 gründet der Ferienflieger die "Condor Berlin GmbH" als 100-prozentige Tochtergesellschaft mit Sitz in Berlin
Schönefeld, um die Bereederung von Flugzeugen mit weniger als 200 Sitzplätzen komplett neu aufzustellen. Insgesamt
erwarten Condor bis Jahresende sechs Flugzeuge vom Typ Airbus A320-200, eines der modernsten und Treibstoff sparenden
Flugzeuge der Welt. Im Laufe der Jahre wird die Flotte auf zwölf Maschinen ausgebaut.
Mit Beginn des neuen Jahrtausends gestaltet Condor ihre Comfort Class in ihren neun Boeing 767 neu. Im Vordergrund
stehen neue Sitze mit einem deutlich vergrößerten Sitzabstand und ein Bordunterhaltungssystem mit portablen DVDPlayern. Auch von außen werden die Flugzeuge umgestaltet. Thomas Cook wird zur ersten durchgängig internationalen
Touristikmarke: Aus Condor wird die neue Marke "Thomas Cook powered by Condor". In Deutschland erhalten die Flugzeuge
von Condor und Condor Berlin nach und nach das neue Thomas Cook Design: Auf dem Rumpf der Maschinen erscheint
künftig der Schriftzug Thomas Cook, auf dem Leitwerk das Thomas Cook Logo.
Der Hinweis "powered by Condor" macht später deutlich, dass die neue Airline-Marke auf die bewährte Qualität von Condor
zurückgreift. Im Juni 2002 startete das erste Condor Flugzeug in der neuen Lackierung. Es zeigt sich, dass der deutsche
Markt die Namensänderung nicht wie erwartet annimmt. Seit 2004 fliegt die Fluggesellschaft der Thomas Cook AG in
Deutschland wieder unter dem Markennamen Condor. Als erste und bislang einzige deutsche Airline bietet die "neue
Condor" auch auf der Langstrecke Günstigpreise an. Ab 99 Euro können Gäste nach Amerika, in die Karibik, nach Afrika und
Asien fliegen.
2006 feiert die Deutsche Flugdienst GmbH ihren 50. Geburtstag. Im Jubiläumsjahr schickt Condor eine fliegende
Liebeserklärung in die Welt: die einzigartig gestaltete Boeing 757-300 mit dem Namen "Willi". Am 16. Oktober begrüßt
Condor den 150.000.000. Gast seit 1956 an Bord.
Einführung der Premium Economy Class
Im Rahmen der Kabinenerneuerung der Boeing 767-Langstreckenflotte wird 2008 zusätzlich zur regulären Economy Class
eine neue Premium Economy Class eingeführt. Im Vergleich zur normalen Economy Class bietet sie 15 Zentimeter mehr
Beinfreiheit. Mit der Condor Technik GmbH wird am Flughafen Frankfurt ein eigener Technikbetrieb für die hoch qualifizierte
Wartung der Condor Boeing-Flotte gegründet. Mit dem Jahr 2009 übernimmt die Thomas Cook AG die restlichen 24,9 Prozent
von der Deutschen Lufthansa AG, so dass Condor nun eine 100 prozentige Tochter des zweitgrößten europäischen
Reisekonzerns Thomas Cook ist.
Als erste deutsche Fluggesellschaft stattet Condor im Folgejahr ihre Boeing Langstreckenflugzeuge mit neu entwickelten
aerodynamischen Winglets aus. Mit der Tragflächenverlängerung werden der Kerosinverbrauch und damit auch der
Emissionsausstoß verringert. Die Treibstoffeinsparung pro Flugzeug und Jahr liegt mit rund 1.300 Tonnen Kerosin bei fünf
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Prozent. Auch die Flugzeuge
des Typs Boeing
757-300 werden mit Winglets ausgerüstet.
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Im Jahr 2010 schließ Condor mit der Hilfsorganisation "Luftfahrt ohne Grenzen" eine Partnerschaft, nachdem sie bereits
nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti im Januar des selben Jahres erfolgreich Hilfstransporte durchgeführt haben.
Soziale Verantwortung hat bei Condor einen hohen Stellenwert. Bei dem 2009 ins Leben gerufene Programm "ConTribute"
unterstützt Condor und deren Mitarbeiter aus verschiedenen Unternehmensbereichen Hilfsprojekte für Kinder, bei
Naturkatastrophen oder zu Themen wie Nachhaltigkeit und kultureller Vielfalt.
Im Frühjahr 2012 bezieht Condor die neu gebaute Firmenzentrale im Frankfurter Stadtteil Gateway Gardens. Der
Ferienflieger ist auf Wachstumskurs und erweitert die Langstreckenflotte auf insgesamt zwölf Flugzeuge. Wien etabliert sich
neben Frankfurt als zusätzlicher Abflughafen für Langstreckenflüge. Bestätigung erfährt die Airline durch eine Umfrage zur
Kundenzufriedenheit des Deutschen Institutes für Servicequalität (DISQ) im Dezember 2012. Condor ist zur beliebteste
Airline der Deutschen gewählt worden.
Jetzt als Thomas Cook Group Airlines
Condor bildet innerhalb der Thomas Cook Group gemeinsam mit den Fluggesellschaften Thomas Cook Airlines
Großbritannien, Thomas Cook Airlines Skandinavien und Thomas Cook Airlines Belgien die Thomas Cook Group Airlines. Seit
01. Oktober 2013 sind alle Unternehmen im Thomas Cook-Konzern unter einem einheitlichen Symbol vereint: dem Sunny
Heart. Die Airlines der Unternehmensgruppe befördern jährlich 17,2 Millionen Passagiere. Die kombinierte Flotte umfasst im
kommenden Sommer 95 Flugzeuge.
Im Februar und April 2014 werden neue Airbus A321-211 in Sunny Heart Lackierung und mit Tragflächenverlängerungen, so
genannten Sharklets, der jüngsten Generation an Condor übergeben. Die Umrüstung der Condor Langstreckenflotte mit
einer neuen Kabine mit In-Seat Entertainment in allen Klassen sowie vollautomatischen, komfortablen Liegesitzen in der
neuen Condor Business Class ist im Juni abgeschlossen.
2015 startet Condor ein bisher deutschlandweit einmaliges Konzept: Airshoppen. Gäste können bereits von zu Hause aus
950 Produkten wählen, steuerfrei einkaufen und dabei bis zu 60 Prozent sparen. Der Einkauf wird wahlweise auf dem Hinoder Rückflug an den Sitzplatz des gebuchten Fluges geliefert.
Das Jubiläumsjahr 2016
Das Jubiläumsjahr steht ganz im Zeichen des Wachstums. Weitere drei Boeing 767-300ER verstärken die Condor Flotte ab
Sommer 2016 und zusätzliche Strecken nach Austin in Texas, Fort-de-France auf Martinique sowie eine Verdopplung der
Flugziele ab München erweitern das Streckennetz. Auch zum 60. Geburtstag der Condor wird es wieder eine spezielle
Sonderlackierung geben, die im Sommer 2016 enthüllt wird.
In den vergangenen 60 Jahren ist die Condor gesund gewachsen und zählt heute rund 4.000 Mitarbeiter und eine Flotte von
aktuell 42 Flugzeugen, die im Sommer auf 45 aufgestockt wird. Jährlich fliegen mehr als sieben Millionen Passagiere mit der
Airline, die sich von Deutschlands erstem zum beliebtesten Ferienflieger entwickelt hat. Seit der Gründung konnte das
Unternehmen 214 Millionen Passagiere in ihren Urlaub fliegen.
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