Erfahrungsbericht ERASMUS 2010/2011
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Erfahrungsbericht ERASMUS 2010/2011
Erfahrungsbericht ERASMUS 2010/2011 an der ULL in La Laguna, Tenerife (España) Matthias Staiger, Alexander Knorr „Studieren, wo andere Urlaub machen“ Vorbereitungen Betreuungspersonen In Freiburg: Marie Twardon, [email protected] +49761/270-72320 In La Laguna: Medizinische Fakultät: Prof. Carlos de las Cuevas, [email protected] +34922/319353 International Office: [email protected] Spanischkenntnisse Sprachkurse werden vom Sprachlehrinstitut (SLI) der Uni Freiburg in verschiedenen Niveaus angeboten und Tandempartner werden beim Studentenwerk vom Internationalen Club vermittelt. Aber es gibt auch vor Ort Sprachkurse, so dass man auch ohne große Vorkenntnisse zurecht kommt. Es gab einige, die am Anfang sehr wenig konnten, sich aber sehr schnell gut verständigen konnten. Allerdings schadet es nicht Grundlagen zu beherrschen, da man sich so einfach leichter tut. Learning Agreement Wir haben damals noch von Frau Breisacher eine Äquivalenzliste der Fächer an der ULL und den entsprechenden Fächern der Uni Freiburg erhalten. Die dort aufgelisteten Fächer sollten ohne Probleme in Freiburg anerkannt werden. Falls ihr euch bei ein, zwei nicht ganz sicher seid, ob ihr sie belegen wollt, tragt sie lieber ein, weil im Nachhinein ändern ein wenig umständlich ist. Den Studienplan der ULL findet ihr hier: http://www.ull.es/view/centros/medicina/Plan%20de%20Estudios/es Konto Um in La Laguna an Geld zu kommen empfiehlt sich ein Konto bei der comdirectBank oder der DKB. Beider Konten sind kostenlos und man erhält eine VISA-Karte gratis dazu. Mit dieser Karte kann man an allen Automaten mit VISA-Symbol (also so gut wie alle) umsonst abheben und auch an Supermarktkassen, etc. bezahlen ohne Gebühren zu zahlen. Wer ein Konto bei der Deutschen Bank besitzt, kann mit diesem auch an 2 Geldautomaten in La Laguna (in der Post und bei Barclays in der Avenida Trinidad) gebührenfrei abheben. Wer für seine Wohnung auf seinen Namen Internet bestellen möchte, kommt nicht daran vorbei ein Konto an einer spanischen Bank zu eröffnen, z.B.: Caja Canarias. Versicherung Wer bei einer gesetzlichen Krankenversicherung ist, sollte nicht vergessen die internationale Chipkarte mitzunehmen. Welche Leistungen darüber abgedeckt werden, kann bei der Versicherung in Erfahrung gebracht werden, für normale Vorkommnisse, sollte es jedoch ausreichend sein. Als Auslandszusatzkrankenversicherung mit Rückholservice, etc. hat die Allianz für Mitglieder des Marburger Bundes ein recht günstiges Angebot. Anreise Die meisten Airlines fliegen als Direktflug von Deutschland nur in den Süden, Wer im Norden (direkt bei La Laguna) ankommen möchte, muss im Normalfall über Madrid oder Barcelona fliegen. Allerdings ist La Laguna auch vom Südflughafen gut zu erreichen, so dass sich der Umweg über Spanien nicht wirklich lohnt. Als Billigflieger bietet sich Ryanair von Baden-Baden an. Ansonsten wird Teneriffa von fast jedem deutschen Flughafen von Ferienfliegern und normalen Fluggesellschaften angeflogen. Eine gute Anreisezeit ist Mitte/Ende August oder Anfang September. Dann hat man genügend Zeit sich ein wenig einzuleben und zurechtzufinden bevor die Uni Mitte September anfängt. Gepäck Mitnehmen sollte man Kittel, Stethoskop, kleines Wörterbuch, „Spanisch für Mediziner“(wer will) und - wichtig - warme Kleidung, denn in La Laguna regnet es vor allem im Winter häufig und viele Wohnungen haben keine Heizung. Wer den Teide erklimmen will, braucht selbst im Sommer etwas Warmes für den Gipfel. Die ersten Tage in La Laguna Ankunft Wer im Süden ankommt, kann von dort die Guagua (Bus) #111 nach Santa Cruz nehmen und von dort mit der Tranvia (Straßenbahn) nach La Laguna. Es lohnt sich im Flughafen - vor Fahrtantritt !!! - eine „Bonocard“ zu kaufen. Man spart viel Geld und wird in den nächsten Tagen sicherlich das restliche Geld verfahren. Wer im Norden landet, ist schon in La Laguna und muss nur noch mit Bus oder Taxi ins Zentrum fahren. Als Übernachtungsmöglichkeit für die erste Zeit bietet sich das „Hostal Berlin“ oder die „Pension Padrón“ an. Dort trifft man auch sofort auf die ersten anderen ERASMUSler, die ebenfalls auf Wohnungssuche sind. Als nächstes sollte man sich ein Handykarte besorgen. Wir hatten alle Yoigo, weil es sehr billig ist. Andere Anbieter sind Orange, Movistar oder Vodafone. Am besten ihr schaut was denn so die meisten anderen ERASMUSler so haben, damit ihr untereinander vergünstigt telefonieren könnt. Eine Stadtkarte gibt’s im Touristenbüro umsonst oder ihr kauft eine genauere in einer Buchhandlung wie LEMUS in der Avenida Trinidad. Die ist für die Wohnungsuche sicherlich nützlich, da sie alle Straßennamen enthält. Zimmersuche Eine Möglichkeit ist, die vorherigen Leute zu fragen, ob ihr ihr Zimmer übernehmen könnt, was einem die Suche vor Ort erspart. Sollte dies nicht möglich sein, verschafft einem eine frühe Anreise gegen Ende August eine bessere Auswahl bei der Wohnungssuche, da der Andrang auf den Wohnungsmarkt in La Laguna ab Anfang September erst richtig losgeht. Jedoch kein Grund zur Panik, es findet sich immer etwas Ordentliches! Rund um das Bar- und Kneipenviertel „Cuadrilatero“ (Calle Heraclio Sanchez), dem Hauptgebäude der Universität und an der Avenida de Trinidad findet ihr Zahlreiche Aushänge mit „busco companer@ de piso“ (suchen WG-Mibewohner/in). Residencia Wenn man dann ein Zimmer hat, lohnt es sich auf jeden Fall sich in La Laguna amtlich anzumelden. Dazu muss man sich auf dem Rathaus und bei der Polizei anmelden und eine kleine Gebühr bezahlen (genaueres gibt es im StudiVZ oder auf Internetforen). Mit diesem „Ausweis“ bekommt man Rabatt auf Eintritte und vor allem auf Flüge und Fähren innerhalb der Kanaren und auf das spanische Festland – auf diese Flug/Faehr - Tickets normalerweise 50% ( Ebenso Eintritte in Museen / Konzerte) !!! Uni und Studium Anmeldung und Einschreibung Für sämtliche Angelegenheiten mus man sich klarmachen, dass auf den Ämtern, Sekretariaten, usw. alles vormittags passiert und „con tranquilidad“ (es dauert alles ein bisschen länger) :-) Zuallererst muss man in das International Office in der Calle Viana 50, um sich an der ULL zu immatrikulieren. Dort bekommt man auch alle Informationen über die Aktivitäten, die als Einführung geplant sind. Danach geht es an die Fakultät um sich mit dem ERASMUS-Koordinator zu treffen und das Learning Agreement durchzusprechen. Das Büro ist direkt im Sekretariat. Seine normalen Sprechzeiten sind dienstags und donnerstags von 8 bis 10, aber er wird wohl am Anfang häufiger da sein. Dieser hat im Lauf des Jahres gewechselt und der Neue (de las Cuevas) scheint ein wenig organisierter als sein Vorgänger zu sein, allerdings nimmt er alles auch genauer. Bei uns gab es durch die Umstellung von Licenciatura auf Grado (Bologna) einige Probleme in unserer Planung, da manche Fächer (HNO, Auge, Derma) in diesem Jahr nicht angeboten wurden. Daher mussten wir unser Learning Agreement nochmal überarbeiten. Diese Probleme sollten sich allerdings auf unser Jahr beschränken, da die Umstellung nach dem nächsten Jahr abgeschlossen ist. Wie die Fächerwahl durch den neuen Studienplan beeinflusst wird, können wir leider auch nicht beurteilen. Wenn die Immatrikulation geschafft ist, muss man nur noch den Studienbeitrag von 1,14€ bezahlen in der Bank Gestion de Servicios (calle Juan de Vera). Die Einteilung in die einzelnen Praktikumsgruppen muss man sich selbst organisieren. Jedes Jahr hat einen eigenen Verantwortlichen, der einen zu den Terminen einteilt, Diese hängen in den Gängen vor den Aulen aus. Mit ein bisschen Geduld lässt sich dabei alles so organisieren, dass es passt. Dann kann man sich noch bei der Aula Virtual registrieren. Das ist ein Internetportal mit Informationen zu Praktika, Vorlesungen, Klausuren, etc. Unialltag Vorlesungen finden nachmittags statt. Jedes Jahr hat seine eigene Aula, in der alle Vorlesungen dieses Jahres gehalten werden. Welche Vorlesung wann stattfindet, lässt sich dem Schwarzen Brett vor dem Hörsaal entnehmen. Praktika sind meistens von 8 bis 12 und fangen meist damit an der Frühbesprechung zuzuhören und danach verteilt man sich auf OP, Station oder Ambulanzsprechstunde. Die spanischen Studenten stehen häufig nur dabei ohne sich zu beteiligen, was schnell langweilig werden kann. Daher lohnt es sich den Ärzten Fragen zu stellen und Interesse zu zeigen. Das wird im Normalfall dankbar aufgenommen. Auf Klausuren lernen die Spanier mit sog. Apuntes, d.h. ausführliche Vorlesungsmitschriebe, die man sich bei der Fachschaft (CECS) kopieren kann. Die Qualität dieser Apuntes variiert sehr, sodass es manchmal hilft Wichtiges von Unwichtigem mit deutschen Lehrbüchern zu trennen. Fächer, die wir belegt haben Traumatología y Ortopedia Gutes 2-wöchiges Praktikum mit Gips- und Nahtkurs, bei dem man durch alle Bereiche kommt. Extrem netter Chefarzt (Harry), der sich super um die Studenten kümmert. Am Ende mündliche Prüfung, die gut machbar ist bei normalem Lernaufwand. Urología 1 Woche Praktikum, bei dem ein Tagebuch geführt und eingereicht werden muss und am Ende eine kurze Fallvorstellung in der Gruppe. Gut machbare MC-Klausur mit vielen Altfragen, die es in mehr oder weniger guter Qualität im CECS gibt. Anestesiología Hier Wahlfach, das eine 6wöchige Vorlesung ohne Anwesenheitspflicht, 1 Tag Praktikum und am Ende eine relativ leichte schriftliche Klausur beinhaltet. Pediatría 4wöchiges Praktikum, bei dem man durch alle Bereiche rotiert und 4 Spätdienste, die meistens nicht lange dauern. Hier gilt, wie bei allen Praktika, wer will, kann auch viel machen, wer nicht will, steht die meiste Zeit daneben. Klausur haben wir nicht geschrieben, da man sie in Freiburg schreiben soll. Ginecología 4wöchiges Praktikum bei dem alle Bereiche wie OP, Kreißsaal, Visiten auf Station, Ultraschall und Sprechstunden zu assistierter Reproduktion, Onkologie sowie Risikoschwangerschaften abgedeckt werden. Außerdem ist ein Spätdienst zu machen bei dem man nach etwas Anwesenheit selbst entscheiden kann, ob man bleibt. Dies empfiehlt sich allerdings, man ist mit den Assistenzärzten allein unterwegs, bekommt einen guten Einblick in deren Arbeitsbereich und kann beliebig Fragen stellen. Im Anschluss an die Frühbesprechung werden teils Seminare über die großen Themen abgehalten. Nach dem Praktikum findet eine Gruppenpräsentation über ein vorgegebenes Thema statt. Die Prüfung ist mündlich und wird bei enormem Stoffumfang streng benotet, mit Abstand die schwierigste der belegbaren Fächer. Farmacología Clínica Das Praktikum ist 4-tägig und ebenfalls nur vormittags. Die ersten 3 Tage wird ein recht langweiliges Seminar abgehalten, am letzten Tag findet ein Rollenspiel mit ArztPatientengesprächen statt. Zusätzlich zum Praktikum muss eine recht umfangreiche Gruppenarbeit (30 Krankheiten und deren Pharmakotherapie) über das Internetportal „Aula-Virtual“ eingereicht werden. Die Gruppenarbeit gibt Punkte, die bei der Klausur gutgeschrieben werden. Diese ist bei etwas Lernaufwand gut machbar. Medicina Legal Kürzestes Praktikum auf der Insel, besteht aus einem Vormittag Leichenschau und einem Seminar. Wer wirklich an Rechtsmedizin interessiert ist, dem sei vielleicht empfohlen das Praktikum besser in Freiburg zu machen, da es an der ULL sehr knapp gehalten ist. Die MC-Klausur mit vielen Altfragen ist bei etwas Lernaufwand gut machbar. Cirugia Praktikum geht insgesamt 4 Wochen, davon 3 Wochen in der Allgemeinchirurgie und 1 Woche Herz/Thoraxchirurgie. Der Tag beginnt gegen 8 Uhr mit der Frühbesprechung (Sesion Clinica), von dort geht ihr dann meist direkt mit einem der Ärzte in den OP, Ambulanz oder auf Visite. Beim Patientenakten studieren im OP oder auch bei der Consulta kann man sein Spanisch gut voranbringen. Zudem ist das Team nett, die Ärzte erklären viel im OP. Ist zu empfehlen das Praktikum an der ULL zu machen, auch wenn Klausur in Freiburg geschrieben werden muss. Fazit: Die Praktika ähneln sich stark im Ablauf, finden vormittags statt und nach der Frühbesprechung begleitet man die Ärzte in den OP, Ambulanz oder auf Visite. Seminare wurden bei den von uns belegten Fächern nur im Gynäkologie-Praktikum und in der klinischen Pharmakologie abgehalten. Oft steht man in den Praktika nur nebendran und wird wenig eingebunden. Die spanischen Studenten verhalten sich meist recht schüchtern, sind es eher nicht gewohnt die Professoren/Ärzte um Hilfe zu bitten oder auch einmal etwas zu kritisieren, Fragen zu stellen... hier ist Eigeninitiative gefragt! Tun sich sprachliche Probleme oder Fragen zu bestimmten Themen auf zögert nicht die Ärzte oder Professoren direkt zu fragen, die zeigen sich stets erfreut und geben ausführlich Auskunft. Oft dürft ihr dann auch Untersuchungen in der „Consulta“ selber durchführen, mehr praktisch machen oder sie lassen euch im OP mithelfen. Generell ist die Lehre in La Laguna stark theoretisch ausgerichtet. Klinische Fallbeispiele oder paktischer Bezug sind in den Vorlesungen eher Fehlanzeige, diese sind oft mit Theorie überladen und wenig anschaulich. Bringt ihr wie wir nur Spanischgrundkenntnisse mit auf die Insel ist es anfangs schwer den Professoren zu folgen, orientiert man sich allerdings an den Powerpoint – Folien kann man sich den groben Zusammenhang erschliessen und auch gleich einige neue Wörter aufschnappen. Allerdings ist es für die Prüfungen nicht erforderlich die Vorlesung zu besuchen, da ihr alles Wichtige in den Apuntes zusammengefasst wiederfindet. Daher reduziert sich im Laufe des Semesters selbst bei den Spaniern stark die Zahl der Vorlesungsgänger. Macht euch also anfangs ein Bild ob euch die Vorlesung was bringen könnte, ansonsten organisiert euch rechtzeitig vor der Prüfung die Apuntes, Strände laden nachmittags in alle vier Himmelsrichtungen ein. Wie bereits erwähnt, schreibt euch auf jeden Fall alle in La Laguna machbaren Praktika und Prüfungen die ihr in Freiburg anerkannt bekommt mit auf euer Learning-Agreement, wieviel ihr dann letztendlich davon macht, seht ihr vor Ort. Auch wenn es im anfänglichen Chaos oft nicht so scheint ist es doch immer möglich alle Praktika gut unterzubringen. Setzt ihr alle Kurse um, ist es durchaus möglich, dass ihr durch euer Auslandsjahr kein Semester verliert. Allerdings vergesst nicht, dass ihr nebenbei noch eine neue Sprache dazulernt und die kanarischen Inseln eine Menge zu bieten haben! Anerkennung Im Auslandsbüro wurde uns eine Äquivalenzliste der Fächer in La Laguna vorgelegt nach der wir auch unser Learning-Agreement festgelegt haben. Das „Transcript of Records“ hieß es würde ausreichen um die absolvierten Prüfungen und Praktika anerkannt zu bekommen. Zur Sicherheit haben wir uns allerdings bei manchen Fächern das Zertifikat mit Auflistung aller Inhalte eines Faches entsprechend der Äquivalenzliste (Seite „Studium im Ausland“ des Studiendekanats) unterschreiben lassen, um auf Nummer sicher zu gehen. Am besten man lässt sich das Zertifikat direkt nach jedem Praktikum unterschreiben, so erspart ihr euch die nicht so ganz einfache Professorensuche gegen Ende des Aufenthalts. Anschließend werden im Auslandsbüro Äquivalenzbescheinigungen erstellt, die ihr beim Landesprüfungsamt mitsamt dem „Transcript of Records“, dem Learning-Agreement und einem formlosen Antrag auf Anerkennung einschicken müsst. Klausuren in Deutschland Ihr habt die Möglichkeit gleichzeitig Klausuren in Freiburg mitzuschreiben, hierbei dürft ihr allerdings kein Urlaubssemester anmelden, heißt ihr zahlt weiterhin die Verwaltungsgebühr von ca. 100 Euro (Studiengebühr fällt weg). Ihr könnt euch teils beim jeweiligen Fach direkt für die Prüfung anmelden (telefonisch) oder macht eine Online-Anmeldung, beachtet dabei den üblichen Anmeldezeitraum! In der Pädiatrie wird um die Prüfung mitschreiben zu können der Nachweis des absolvierten Praktikums an der ULL verlangt. Sprache Sprachkurse Unisprachkurs Zu Beginn des Semesters wird ein unieigener Sprachkurs angeboten, der sich in zwei Gruppen Anfänger bis Mittelstufe und Fortgeschrittene aufteilt. Die Gruppeneinteilung erfolgt durch einen Test und ist etwas ungünstig, da sich stets in jeder der zwei Gruppen Studenten mit sich stark unterscheidenden Sprachkenntnissen wiederfinden, d.h. für die einen ist der Kurs eher anspruchsvoll, für die anderen Wiederholung und langweilig. Zudem sind die Gruppen sehr groß gehalten, so dass man nicht viel zu Wort kommt. Es ist möglich dass sich der Kurs, da er teilweise vormittags stattfindet mit Praktika der medizinischen Fakultät überschneidet. Private Sprachschule Sehr gut ist die Sprachschule DRACMA, für die wir uns auch selber entschieden haben. Hier kann man sich zu Kleingruppen zu zweit oder dritt mit Kollegen die ungefähr das gleiche Sprachniveau haben zusammentun. Ein Kursblock geht immer über 9 Stunden, die nur 60€ kosten, je nach Bedarf könnt ihr beliebig verlängern. Die Sprachlehrerin May ist klasse und sehr nett, nach jeder Stunde macht ihr mit ihr den nächsten Termin aus, wie er in euren Uni / Freizeitplan passt. Wir haben 27 Stunden genommen, die uns gut vorangebracht haben, zu Ende bekommt ihr von der Schule ein Sprachzertifikat ausgestellt. Neben einer viel intensiveren Kulturerfahrung und interessanteren Erkundung der Insel mit Einheimischen ist es für das Erlernen der Sprache natürlich das Beste mit Spaniern zusammen zu wohnen. Auch wenn es anfangs mit wenig Spanischwortschatz leichter ist mit Deutschen zusammenzuwohnen (fast die Hälfte der Erasmusstudenten auf der Suche nach einer WG sind Deutsche), können wir euch nur empfehlen das zu vermeiden und euch eine spanischsprachige WG zu suchen. Wir haben mit Spaniern zusammengewohnt und dank den Mitbewohnern auch viele Einheimische kennengelernt, d.h. soziale Kontakte auf der Insel mit Spaniern hängen viel von der WG ab (deutsche Studenten lernt man an der Uni oder im Kneipenviertel leicht kennen). Wir hatten Glück gleich in einer starken WG gelandet zu sein, andere sind ohne Probleme einmal umgezogen, es finden sich in der Regel immer nette Mitbewohner mit denen ihr was unternehmen könnt! Über AURI (Studentenorganisation die sich um die Austauschstudenten kümmert) wird jeden Montag in der Bar Beo2 ein „Language Café“ veranstaltet, bei dem ihr Leute kennen lernen und spanisch sprechen könnt. Das Programm der AURI, die auch viele Inselausfahrten, Wanderungen und Partys für die Erasmusund Senecastudenten organisieren, wird am Begrüßungstag an der ULL vorgestellt (lohnt sich alleine schon wegen den spanischen Tapas, also schaut auf jeden Fall vorbei!) In den ersten Wochen wird eine kostenlose Busausfahrt zum Teide und ein Stadtrundgang in La Laguna angeboten, empfehlenswert um die Austauschstudenten kennenzulernen! Ansonsten vermittelt AURI euch auch einen Tandempartner, was eine gute Sache ist! Freizeit Sport Teneriffa ist eine unglaublich schöne Insel und hat für jeden Geschmack etwas im Programm. Ihr habt euch für ein Natur- sowie Sportparadies entschieden, für alle Sportfreunde einige eurer Möglichkeiten auf der Insel (beschränken uns auf Empfehlungen): Wandern Leichte bis anspruchsvollen Wandertouren, insgesamt 70 über die gesamte Insel verteilt findet ihr im Wanderführer Rother, ein asolutes Muss für Inselerkunder! Wanderungen sind die beste Art die vielfältige Natur von unglaublichen Stränden, Kakteenlandschaften, Urwald im Anaga/Tenogebirge bis hin zu den Vulkanlandschaften des Teide zu bewundern. Die Touren sind top beschrieben und enthalten alle Highlights, vor allem im Anagaund Tenogebirge sowie im Teide-Plateau. Wellenreiten Bretter bekommt ihr leicht von ehemaligen Erasmusstudenten über Internet oder Aushänge oder in einem der zahlreichen Surfshops. Als Anfänger investiert ihr besser in ein gebrauchtes etwas größeres Brett. Zum Anfangen bieten sich die Strände Playa Martiánez in Puerto de la Cruz und Playa El Arenal in Bajamar an. Gesurft wird hauptsächlich im Norden der Insel. Im Winter haben die Wellen einiges mehr an Kraft als im Sommer und es ist leichter einen Spot zu finden. Windsurfen / Kitesurfen Hierfür ist der neben dem Aeropuerto del Sur gelegene Strand von El Médano das absolute Paradies. In der Bucht habt ihr konstanten Wind, es kommen nicht allzuviele Wellen an, optimale Bedingungen also. Allerdings ist es um den Strand zu erreichen nicht schlecht ein Auto auf der Insel zu haben. Habt ihr bereits Surfequipment ihr dieses in der Bar „Flashpoint“ einlagern. Ansonsten bietet die deutsche Surfschule (letzte Baracke Richtung Montaña Roja) „Surfcenter Playa Sur“ mit Residencia ermäßigte Kurse an oder ihr könnt euch dort fuer 10€ die Stunde Material ausleihen. Fahrrad Mit Ryanair könnt ihr für 40€ einfache Strecke ein Fahrrad als Sportgepäck aufgeben. Die Panoramablick-Straßen im Anagagebirge und Richtung Teide/La Esperanza sind mit dem Rad gut befahrbar und von La Laguna aus einfach zu erreichen, allerdings mit ordentlichen Steigungen recht anspruchsvoll. Zum Mountainbiken ist das Anagagebirge und der Kiefernwald rund um La Esperanza „una flipada!“ Tauchen Habt ihr noch keine Taucherfahrung, bietet es sich an einen Tauchkurs zu machen, am besten den „open water diver“. Dieser beinhaltet 5 Theorie- sowie Praxisstunden und nach einfacher Klausur bekommt ihr einen Ausweis mit dem ihr auf der ganzen Welt Tauchequipment ausleihen könnt. Empfehlen können wir euch, den Kurs mit „Quimera Sub“ in Caletillas nahe Santa Cruz zu machen, die 200€ mit allem inklusive sind spotbillig! Das Tauchparadies der Kanaren ist die Insel El Hierro, da sie eine „reserva natural“ hat, wurde hier nicht ganz so viel gefischt. Klettern Eine kostenlose Kletterwand gibt es im Sportpark in La Laguna am Ortsausgang Richtung Las Mercedes gelegen, sowie am Unisportgelände. Ansonsten hat die Insel Klettertouren für Anfänger bis Fortgeschrittene zu bieten. Eine Empfehlung sind die Klettergebiete um „Arico“ und „Guia de Isora“, sowie die „Cañadas del Teide“. Unisport Der Unisport an der ULL bietet ein umfangreiches Sportprogramm von Basketball, Volleyball, Fußball, Aerobic, Ultimate Frisbee, Kraftraum, Kampfsport über Tanzkurse (Salsa!) bis Wanderungen auf der Insel. Am Hauptgeäude der Universitaet gelegen ist er gut zu erreichen und günstig, es empfiehlt sich die Kurse rechtzeitig vor Beginn der Unikurse zu buchen (Online-Anmeldung über Unisport-Webseite). Zum Schluss sei noch erwähnt, dass ihr beim Sportgeschäftriesen Decathlon am Centro Comercial La Laguna neben Alcampo an der Autobahn wirklich alles Sportequipment zu guten Preisen bekommt. Kultur Museen sind sonntags auf der ganzen Insel kostenlos, bei schlechtem Wetter lohnt sich es also auf jeden Fall einmal vorbei zu schauen. Sehenswert ist das „Museo del hombre y de la naturaleza“ in Santa Cruz neben der Bibliothek TEA gelegen, welches über die vulkanische Enstehungen der Kanaren, die Guanchen, Zoologie und Botanik der Inseln sowie den Atlantik informiert. Im Auditorio in Santa Cruz finden regelmäßig Konzerte statt, Studenten bekommen ermäßigten Eintritt. Das Theater in La Laguna hat ein buntes Veranstaltungsprogramm, u.a. finden auch Jazzkonzerte statt, auch hier ermäßigter Eintritt mit Studentenausweis. Zudem gibt es eine Menge traditioneller Feste auf der ganzen Insel: Fiestas del Cristo Dieses Fest zu Ehren des „Cristo“ von La Laguna beginnt gegen Anfang September und geht über ca. zwei Wochen. Auf dem „Plaza del Cristo“ in La Laguna ist eine Bühne aufgebaut, es spielen mehr oder weniger gute Bands, zudem gibt es gegen Ende ein großes Feuerwerk. Las Tablas de San Andrés In Icod de los Vinos öffnen gegen Ende November die „Bodegas“ um den neuen Wein auszuschenken. Traditionell wird auf präparierten Holzkisten die steilen Straßen von Icod hinuntergebrettert. Nicht ganz ungefährlich nach zahlreichen Weinproben, überlegt euch gut mitzufahren, Krankenwägen sind an diesem Tag einige unterwegs zwischen dem Reifenstapel-Ziel des Rennens und der Unfallklinik! Karneval Der Karneval der mit einem großen Umzug zur „Entierro de la sardina“ beginnt (hingehen!), findet hauptsächlich in in den Straßen und Plätzen in Santa Cruz statt. Dort herrscht in den drei Wochen von Ende Februar bis Anfang März absoluter Ausnahmezustand. Absolut zu empfehlen ist der eintägige „Carnaval de los Indianos“ in Santa Cruz de la Palma, der Hauptstadt von La Palma. Dieser ist sehr besonders, tausenden Menschen ziehen in weißen Anzügen und Trachten mit Hüten bei Salsa- und Trommelkonzerten durch die Straßen, wer nicht in Weiß unterwegs ist, wird mit Talg eingepudert, ein Erlebnis! Ostern An Ostern finden auf der ganzen Insel farbenprächtige Prozessionen und Messen statt. Die größten sind in San Cristóbal de La Laguna und Garachico. Sehenswert ist auch das kostenlose Osterfestspiel in Güímar. Romeria Die Romerias sind traditionelle, kirchliche Weinfeste mit Umzügen und „borrachera“ (man sollte gut gegessen haben). Fast jede Stadt oder Dorf auf der Insel hat seine eigene Romeria. Eröffnet wird mit der großen „Fiesta de San Marcos“ Ende April in Tegueste, auf der gut gefeiert werden kann. Die Romeria von Las Mercedes oder San Benito sind etwas ruhiger und ebenfalls einen Besuch wert. Jazz/Bluesfestival in Santa Cruz/Puerto de la Cruz Kostenloses Festival mit Top-Konzerten in Santa Cruz und Puerto über zwei Wochen gegen Anfang bis Mitte Juli. Eintritt frei! Tipps Residencia und andere Inseln Wie bereits erwähnt solltet ihr auf jeden Fall beim Rathaus in La Laguna eure Residencia auf der Insel beantragen! Um die anderen Inseln zu erkunden zahlt ihr mit den Fähren von ARMAS und Fred Olsen (wobei Armas einiges sympatischer ist, viel günstiger, wenn auch etwas langsamer!) so nur den halben Preis. Selbiges mit Flügen zwischen den Kanaren mit den Insel-Fluggesellschaften Binter Canarias oder Islas Airways sowie aufs spanische Festland! Die anderen Inseln etwas zu erkunden lohnt sich auf jeden Fall, jede hat für sich etwas Besonderes. Zum Strand/Surfurlaub eignen sich Fuerteventura und Lanzarote, diese wüstenähnlichen Inseln haben meist bestes Wetter, das ganze Jahr über herrscht Sommer und es gibt kilometerlange weiße Sandstrände. Zum Tauchen ist El Hierro zu empfehlen, La Palma (die grüne Insel) und La Gomera sind vor allem zum Wandern ein Traum. Übernachten kann man in billigen Appartments oder mit dem Zelt, am Strand sollte man das Zelt allerdings spät aufbauen und früh wieder zusammenpacken, sonst kann es teuer werden! Auto Es ist auf jeden Fall entspannter bei Inselausflügen nicht auf Busse angewiesen zu sein. Lohnt absolut sich für ein Jahr auf Teneriffa ein Auto zu organisieren, vor allem wenn man viel wandern oder surfen geht (mit Surfbrett Busfahren ist viel von der Laune der Busfahrer abhängig). Bei Trips auf andere Inseln gibt es mit der Fährgesellschaft Armas günstige Angebote für Residentes mit Auto. So spart man sich den Mietwagen und kann direkt von der Rampe loslegen. WOMAT – Festival Gran Canaria Zuletzt sei euch noch das Womat-Festival in Las Palmas/Gran Canaria ans Herz gelegt. Hinkommen könnt ihr günstig mit der Residencia und Armas für ca. 20Euro hin und zurück. Das Festival ist kostenlos (!), gegen Ende November spielen auf den 3 über die Stadt verteilten Bühnen ein Wochenende lang Bands aus der ganzen Welt! Pues entonces... ...wollen wir euch schon mal gratulieren euch für Teneriffa entschieden zu haben. Diese Insel ist es auf jeden Fall wert einige Zeit auf ihr zu leben. Wir haben viel gelacht, gelernt (in allen Lebensbereichen) und es sehr genossen. Wir würden uns immer wieder dafür entscheiden. Y ahora chachos: ¡¡A GOZAR, Vaammoo!!