mö - an der Fakultät für Mathematik und Physik!

Transcription

mö - an der Fakultät für Mathematik und Physik!
Erfahrungsbericht ERASMUS
Name:
Hochschule:
Studienfach:
Studienjahr:
Michaela Oettle
University of Edinburgh, Schottland,
Vereinigtes Königreich
Physik Diplomn
2010/2011 (7. und 8. Semester)
Ansprechpartner in Freiburg:
Ansprechpartner in Edinburgh
Director of Studies:
Dr. Wolfgang Kamke,
[email protected]
Ulrich Eckelt,
[email protected]
Dr. Philip Best
[email protected]
Teaching Office (Sekretariat Physik):
[email protected]
1.) Einleitung/Motivation
Für mich stand von vorneherein fest, dass ein Jahr im Ausland während des Studiums sowohl
meiner Ausbildung als Physiker als auch meinem Lebenslauf gut tun würde. Da meine
Englischkenntnisse relativ gering waren und da ich generell einem nördlichen Land den
Vorzug vor einem südlichen gebe, stand die Wahl für Schottland bald fest. Ich kann schon
vorweg sagen, dass die Schotten überaus höflich, freundlich, offen und entgegenkommend
sind trotz aller Gerüchte.
Neben Skandinavien und England ist Schottland zudem für Freiburger Physiker im
ERASMUS-Programm die perfekte Alternative, Englisch zu lernen. Auch wenn natürlich der
schottische Akzent von vielen Engländer belächelt wird, hatte ich damit keine Probleme. Und
vor allem in meiner Zeit in der Uni war ich mehr mit internationalen Studenten als nur mit
Schotten zusammen.
Ein weiterer Punkt neben der Sprache stellt natürlich der exzellente Ruf der University of
Edinburgh dar. Sie rangiert unter den „Top 20“ der Welt und ist im Bereich
Naturwissenschaften drittbeste im Vereinigten Königreich nach Oxford und Cambridge.
Ein letzter Vorteil eines Auslandsaufenthaltes bildet natürlich die so oft erwähnte „Erfahrung
ein neues Land und neue Menschen kennen zu lernen“. Auch das hat sich erfüllt. Vielleicht
trifft man in Edinburgh nicht ganz so viele ERASMUSler wie in London, dafür aber umso
mehr reguläre Studenten, die wegen des Rufes der Uni aus aller Welt kommen und die einem
aufgrund ihrer Erfahrung viel schneller helfen können, sich im Edinburgher Alltag zurecht zu
finden. So ging es mir zumindest.
Ich kann schon vorwegnehmen, dass sich all meine Erwartungen erfüllt und übertroffen haben
und ich in Zukunft häufig in Edinburgh zu Besuch bin und vielleicht dort irgendwann einmal
arbeiten werde. Wer einmal nach Schottland kommt, verliebt sich und kommt immer wieder!
1
2.) Vorbereitung, Anmelde- und Einschreibeformalitäten
Die Bewerbung bei der University of Edinburgh geht relativ einfach online vonstatten. Man
muss zuerst eine Form auf folgender Seite ausfüllen:
http://www.ed.ac.uk/studying/visiting-exchange/study-abroad/application-deadline
Danach bekommt man eine Nominierungsmail zugeschickt, in welcher man Zugang zur
offiziellen Bewerbung, zum Kurskatalog und zur Unterkunftsorganisation bekommt. Die
Bewerbung füllt man online aus und sie beinhaltet auch ein Motivationsschreiben, weshalb
man nach Edinburgh möchte. Im August erhält man dann per Post im Normalfall ein
Willkommensordner zugeschickt mit allen wichtigen Unterlagen und mit Infos wann und wo
man sich in Edinburgh im September mit seinem „Director of Studies (DoS)“ treffen soll.
Nach der Bewerbung wollte ich eigentlich im Voraus so viel wie möglich geklärt haben.
Neben der Anmeldung für die Uni war das: Kurswahl, Sprachkurs und Wohnungssuche. Im
Nachhinein gesehen hat davon nichts so richtig geklappt. Die Kurswahl habe ich in meiner
Anfangszeit in Edinburgh mehrmals geändert aufgrund von Zeitüberschneidungen, die nicht
im Netz stehen. Das ist aber nicht schlimm, sondern üblich. Den Sprachkurs habe ich
ausfallen lassen, was bei meinen Schulkenntnissen im Englisch nicht weiter schlimm war und
bei der Anmeldung für ein Wohnheimzimmer haben entweder die Uni dort oder ich ein Fehler
bei der Anmeldung gemacht, so dass ich gezwungen war mir eine private Unterkunft zu
suchen, was auch recht unkompliziert funktionierte.
3.) Suche nach einer Unterkunft
Generell wird Austauschstudenten sowie allen regulären Erstsemestern ein Zimmer in einer
der Studentenunterkünfte garantiert. Die Preise variieren mit Lage, Zimmergröße und
Essensversorgung. Das typische kleine Einzelzimmer kostet im Schnitt aber 93£ pro Woche.
Nebenkosten und Internet alles inklusive.
Nachdem man sich online bei der University of Edinburgh beworben hat und nominiert
worden ist, bekommt man eine Mail mit Informationen zur Anmeldung für eine Unterkunft.
Ich persönlich würde einer Unterkunft in Stadtnähe Vorzug vor einer in der Nähe der „Kings
Buildings“ (dort befinden sich die naturwissenschaftlichen Institute) geben, da man einfach
mittags und abends schneller zum Sport oder zum Ausgehen kommt und außerdem ein
Shuttlebus sowieso alle 15min von der Stadt zu den „Kings Buildings“ fährt. Auch alle
anderen mit denen ich gesprochen haben, waren zufrieden in Stadtnähe zu wohnen.
Ich weiß nicht was genau schiefgelaufen ist bei mir mit der Anmeldung für ein
Wohnheimzimmer. Am Ende habe ich dann privat in der Nähe der Kings gewohnt, was nicht
optimal, dafür aber immerhin etwas günstiger war. Eigentlich sollte ein Wohnheimzimmer
bereit stehen, aber man kann natürlich auch immer im Internet oder persönlich auf
Zimmersuche gehen. Das kann sich als billiger herausstellen, aber natürlich auch nicht so
sicher im Voraus.
4.) Anreisetipps
Das schnellste und einfachste Mittel ist natürlich per Flugzeug. Seit letztem Jahr fliegt zum
Beispiel Easy-Jet direkt von Basel-Mulhouse-Freiburg nach Edinburgh. Vom Airport geht
dann ein Shuttle Bus in 30 Minuten direkt in die Innenstadt zur Waverley Station.
Wer mehr Gepäck als im Flieger mitnehmen will, sollte sich Eltern mit einem Wohnmobil
wünschen. Wir sind mit damit bis Amsterdam gefahren und haben von dort eine Fähre nach
Newcastle genommen. Von dort sind es weitere ca. 2 Stunden im Auto nach Edinburgh.
2
Man kann theoretisch natürlich auch mit dem Zug fahren. Dies ist aber einerseits sehr sehr
teuer und andererseits dauert eine Fahrt Freiburg-Paris-London-Edinburgh knapp 24 Stunden.
5.) Sprache (Vorbereitung und Zurechtkommen)
Ich habe im Voraus auf meine Schulkenntnisse im Englischen vertraut, welche schon 6 Jahre
zurücklagen. Falls man in den ersten Wochen der Vorlesungen feststellt, dass diese nicht
ausreichen, bietet die Universität Sprachkurse für jedes Level an. Man kann sich online
anmelden und muss einen allgemeinen Einstufungstest ungefähr in der zweiten Woche
belegen. Danach wird man eingeteilt in Gruppen, aber diese kommen nur zustande, wenn sich
genügend Teilnehmer auf dem gleichen Niveau finden. Mich haben sie überraschenderweise
in die beste Gruppe eingeteilt, welche alleine Zuhause mit Literatur arbeiten sollte. Darauf
hatte ich nicht besonders große Lust und habe stattdessen mein Englisch im täglichen
Unileben geübt. Das hat von Anfang an gut geklappt. Man muss sich einfach nicht genieren
und drauf los reden. Meine Mitstudenten waren von Anfang an interessiert in neuen,
internationalen Gesichtern.
6.) Unterschiede zum deutschen Studiensystem
Das Studium an der University of Edinburgh arbeitet nach dem Bachelor/Master System,
wobei der Bachelor 4 Studienjahre dauert und der Masterabschluss nur noch ein weiteres.
Generell könnte man das Niveau des ersten Jahres als das deutsche Abitur-Niveau
bezeichnen.
Das dritte Jahr (Junior Honours) bietet sich für Kurse aus dem 4. bis 6. Freiburger Semester
an, genauso wie das vierte Jahr (Senior Honours) für alle ab dem 5. Semester.
Ich habe hauptsächlich Kurse aus dem vierten und einige aus dem dritten gehört. Man sollte
bei der Kurswahl immer aufpassen auf welchen Veranstaltungen sie aufbauen, das erspart
einige Kursänderungen.
Das Jahr besteht in Edinburgh aus 2 Semestern, die von September bis Dezember und von
Januar bis März gehen. Die Klausuren finden zum großen teil Ende April bzw. Anfang Mai
statt, wobei einige Ausnahmen auch im Dezember Klausuren schreiben.
7.) Belegung von Veranstaltungen
Die Wahl der Kurse war bei mir neben der Zimmersuche das zweite größere Problem in der
Anfangszeit in Edinburgh. Aber am Ende hat sich alles geklärt und mit ein paar Tipps spart
man sich einige Scherereien:
Man soll bei der offiziellen Online-Bewerbung manchmal seine Kurse schon im Vorfeld von
Deutschland aus angeben, aber es wird immer wieder von allen Seiten betont, dass die
endgütige Wahl fest vor Ort gemacht wird. Man sollte sich trotzdem schon mal ein paar
Gedanken machen, denn je weniger man später ändert, desto geringer ist die
Wahrscheinlichkeit, dass man irgendwelche Info-Emails nicht bekommt so wie ich.
Die Kurse sind jedes Jahr fast die gleichen, der Katalog findet sich hier:
https://www.star.euclid.ed.ac.uk/ipp/cx_sb_phys.htm
Man sollte im Auge behalten, dass man pro Semester 30 ECTS, also 60 „Edinburgh Credits“
anstreben sollte. Außerdem ist folgende Seite sehr hilfreich,
https://www.wiki.ed.ac.uk/display/pastudentinfo/Undergraduate+Students
3
da man hier Zugang zu allen Skripten der Vorlesungen hat und auch zu den Zeitplänen der
Junior Honours (3. Studienjahr) and Senior Honours (4. Jahr), denn wenn man so wie ich
Kurse aus verschieden Jahren wählt, bekommt man häufig Überschneidungen und muss vor
Ort andere Kurse wählen.
Im Nachhinein denke ich, es wäre besser gewesen ein Jahr früher zu gehen, also im 5. und 6.
Semester, da einige Vorlesungen, wie zum Beispiel „Statistical Mechanics“ oder „Kern und
Teilchenphysik“ einfach zu perfekt in den Freiburger Plan passen.
Ich habe dann aber beschlossen, beides noch einmal in Edinburgh zu hören, um die Themen
besser zu verstehen, gerade auch in Hinsicht auf das Lernen für die Diplomprüfung und es
war die Mühe Wert. Beide Kurse waren hervorragend organisiert und vorgetragen.
Hier eine Liste meiner belegten Kurse. Mein Senior Honours Project war im Bereich
„Acoustics“. Ich habe es aus reinem Interesse belegt.
Ganz wichtig noch zum Schluss: wenn man ein „Project“ machen will, zum Beispiel „Senior
Honours Project“, sollte man nicht wie ich warten bis man Infos zur Themenwahl bekommt,
sondern sich gleich ans Teaching Office (Emailadresse oben) wenden, da die Projekte schon
im September vergeben werden und meistens sehr begehrt sind.
8.) Anrechnung von Studienleistungen
Ich konnte mir leider nicht sehr viel anrechnen lassen, da sich viel Kurse, die ich belegt habe
inhaltlich sehr mit bereits gehörten Vorlesungen in Deutschland überschnitten haben. Dies ist
aber nur ein Problem, falls man so spät im Studium wie ich geht. Im 2. oder 3. Jahr sind die
Vorlesungen sowohl inhaltlich als auch dem Namen nach die gleichen in Edinburgh und
Freiburg. So findet man z.B. „Atomic and Molecular Physics“ anstatt „Atom- und
Molekülphysik“ oder „Subatomic Physics“ (sehr zu empfehlen!) anstatt „Kern- und
Teilchenphysik oder „Statistical Mechanics“ anstatt „Statistische Physik“ oder „Quantum
Mechanics“ anstatt „Quantummechanik“.
9.) Anlaufstellen für Erasmusstudierende
Erst Anlaufstelle für alle Austauschstudenten ist das International Office (IO):
Es befindet sich am George Square in der „Central Area“. Öffnungszeiten und vieles
nützliches findet sich auch auf der Website:
http://www.ed.ac.uk/schools-departments/international-office
4
Für Probleme in der Uni und mit den Kursen steht der „Director of Studies“ zur Verfügung.
Im Willkommens-Schreiben der Uni bekommt man mitgeteilt, welcher dies ist und wie man
ihn oder sie erreichen kann.
Weitere hilfreiche Webseiten zum Beispiel Unterkunft betreffend, habe ich unter Punkt 14.)
aufgelistet.
10.)
Zugang zur Uni als Student
Die Physik ist in den „Kings Buildings“ etwas außerhalb des Zentrums von Edinburgh
untergebracht. Die meisten Vorlesungen, Tutorate und auch Pausen verbringen die
Physikstudenten im James-Clerk-Maxwell-Building, kurz JCMB. Man hat generell in den
Kings Buildings die ganze Woche über Zugang zu der Bücherei, den Computerräumen, der
Cafeteria und speziellen kleinen Präsentationsräumen, die man als Gruppe von Studenten
buchen kann. Für den Zugang zur Bücherei im JCMB müssen sich Erasmusler allerdings erst
einmal ihren Studentenausweis freischalten lassen, weil das System sie offiziell als
Erstsemester erkennt, welche keinen Zugang haben, Pinnummer nicht vergessen. Möchte man
auch am Wochenende Zugang zum Computerraum haben, kann man sich auch darauf speziell
bewerben und benutzt die gleiche Pinnummer.
Auch zu den Universitätsgebäuden im Stadtzentrum hat man Zugang mit der Uni-Card. Diese
Gebäude liegen hauptsächlich am George Square neben dem Bristol Square und beherbergen
unter anderem die Main Library. Sie eignet sich hervorragend zum Lernen vor Klausuren und
bietet auch Computer und spezielle Pods für Gruppen von Studenten an.
Aber gerade im April kurz vor der Prüfungszeit muss man früh morgens erscheinen, um einen
Platz zum Lernen zu finden. Deswegen entscheiden sich viele Physiker im ruhigeren JCMB
zu lernen.
11.)
Finanzielle Angelegenheiten
Konto: Auf Anraten eines Freundes hin habe ich vor meiner Abreise ins Ausland ein Konto
bei der Deutschen Bank eröffnet. Diese bildet eine Cashgroup mit der Barclays Bank in
Schottland. Man kann an Barclays Automaten deshalb kostenlos Geld abheben. Einziger
Nachteil: Es gibt nur 3 Barclays Banken im Zentrum von Edinburgh. Es war deshalb recht
umständlich immer durch die halbe Stadt zu fahren um Geld abzuheben.
Besser ist es zu warten bis man in Edinburgh ist und ein Konto bei einer der schottischen
Banken zu eröffnen. Man kann dann an allen Banken kostenlos Geld abheben, egal welcher
Bank der Automat gehört. Geld lässt sich dann in Euro ohne Gebühren per SEPAÜberweisung auf das Schottische Konto transferieren.
Lebenshaltungskosten: Diese sind höher in Schottland als in Deutschland. Das merkt man
vor allem an den Mietpreisen. Die normale Studentenunterkunft kostet ca. 90£ pro Woche.
Private Unterkünfte können teilweise billiger sein. Ich selbst habe 400£ pro Monat gezahlt,
Internet, Wasser...alles inklusive. Das war im Nachhinein für die Lage außerhalb allerdings zu
hoch.
Auch das Essen ist nicht gerade billiger. Man bekommt allerdings in vielen Supermärkten
viele Angebote, zum Beispiel „2 for 1“.Darauf sollte man achten.
Wenn man die Studentenmöglichkeiten nutzt, kann man relativ günstig abends ausgehen,
ansonsten wird es teuer.
Alles in allem würde ich zusätzlich zur Miete noch mal 350-400€ einkalkulieren.
5
12.)
Freizeitgestaltung
Erasmus: Während meiner Zeit in Edinburgh habe ich vergleichsweise wenige Erasmus
Studenten kennen gelernt. Dies könnte daran liegen, dass ich mich unter den Physikern
schnell eingelebt habe und genug Anschluss hatte. Vielleicht aber auch daran dass man im
Physikalischen Institut als Erasmusstudent noch eine Seltenheit ist. Wir waren insgesamt 4 in
allen Jahrgängen zusammen.
Wenn man das will findet man aber in der Einführungswoche und bei einigen von der Uni für
Auslandsstudenten geplanten Parties, Brunchs und anderen Treffen (mit kostenlosem
Essen!) Anschluss zu Auslandsstudenten anderer Studiengänge.
Societies: Ein riesengroßer Vorteil der University of Edinburgh ist die sehr gut organisierte
Studentenfachschaft, EUSA. Sie bietet während des Uni Jahres ca. 350 verschiedene
„Societies“ an, die in der Einführungswoche, der „Fresher’s Week“ im September vorgestellt
werden. Man kann aber auch später während des Jahres beitreten. Zumeist verlangen sie einen
kleinen Mitgliedsbeitrag, der aber wirklich nicht zu teuer ist. Und da wird wirklich alles
angeboten, was man sich nur vorstellen kann. Viele Dutzend Sportarten oder Orchester,
Chöre, Tanzstunden in allen möglich Tänzen, Outdoorgruppen, Politik Debatten,
Lesegruppen, Yoga.... oder einfach Gruppen für Leute, die ein gemeinsames Interesse haben,
beispielsweise Bier
Ich selbst habe mich sofort für die Physics Society mit einem Beitrag von 3£ jährlich
eingeschrieben und bin später im Jahr noch der Water-of-Life Society beigetreten (Whisky!).
Beides nur zu empfehlen! Persönlich habe ich schneller Bekanntschaften geschlossen über die
Societies als über die viel zu seltenen Erasmus-Treffen. Zur genaueren Info, die Physics
Society nennt sich nur so, weil die Leute aus Physikstudenten bestehen. Es geht bei den
14tägigen Treffen mehr um gemütliches Zusammensitzen, aber natürlich nicht nur.
Sport: In der „Fresher’s Week“ wird ebenfalls eine Einführung in den Sportclub der Uni
angeboten. Für alle, die sportbegeistert sind zahlt sich das aus, da die Preise bei weitem
niedriger sind als die der öffentlichen Fitnesszentren und Schwimmbäder. Gerade im Winter
wenn es früh dunkel und kalt wird, kann man für sich selbst oder in einer der Sportgruppen
Dampf ablassen. Das Sportzentrum besteht aus mehreren Gebäuden mit Schwimmbädern und
Fitnessräumen in der Nähe des St. Leonhard’s Land.
Ausgehen: Generell ist abends auszugehen wie überall im Vereinigten Königreich teurer als
in Deutschland. Da kostet ein Pint Bier schnell 4£. Als kluger Student bieten sich allerdings
viele Möglichkeiten. Zuerst einmal „Teviot House“. Das ist ein Haus, welches dem
Studentenwerk EUSA gehört und ist am Bristol Square gelegen. Man hat Eintritt mit dem
Studentenausweis und Zugang zu 3 Bars und einem Café. Die Preise sind unschlagbar (2£ pro
Pint Bier) und die Atmosphäre dank des schönen alten Gebäudes einzigartig. Deshalb ist das
Teviot häufig Ausgangspunkt für abendliches Weggehen. Es gibt in der Nähe einige Clubs
und Bars. Viele davon geben auch Studentenrabatt.
Eine Veranstaltung, die man nicht auslassen sollte ist der „Big Cheese“ Samstags im Potterow
am Bristol Square. Es handelt sich um eine Disco der EUSA mit richtig schön alter cheesiger
80er und 90er Musik. Studentenausweis nicht vergessen!
Schottland erkunden: Es gibt einiges zu sehen im Rest von Schottland. Für die Highlands
oder die Inseln braucht man natürlich mehrere Tage Zeit. Aber die Lowlands und der Beginn
der Highlands lassen sich mit einem Bus für ca. 15£ an einem Tag besuchen. Und da gibt es
einiges zu sehn, zum Beispiel viele Lochs und Glenns und die berühmten Hochlandrinder.
6
Außerdem bietet ein Unternehmen namens „Hairy Coo“ kostenlose Trips an mit einem
waschechten Schotten als Führer. Man gibt am Ende des Tages so viel, wie einem der Trip
wert war. Das lohnt sich auf jeden Fall!
13.)
Verkehrsmittel
Zur Uni: Die meisten Studentenunterkünfte der Uni liegen in der Nähe des Stadtzentrums,
das heißt des Schlosses, der „Royal Mile“ und der „Princess Street“, die Fakultät für alle
Naturwissenschaften allerdings in den Kings Buildings. Diese befinden sich zu Fuß ca. 30min
außerhalb richtung Süden. Allerdings bietet die Uni einen kostenloesen Shuttlebus an
Werktagen an, der alle 15min fährt. Eine Monatskarte für den öffentlichen Bus lohnt sich
deshalb zumeist nicht.
Busse: Das Standard- Transportmittel in der Hauptstadt Schottlands besteht aus ca. 50
Buslinien von zwei verschiedenen Unternehmen, mit denen man praktisch überall hingelangt.
Eine Einzelfahrt ohne Umsteigen beträgt derzeit 1,30£, ein Tagesticket 3,20£. Man sollte den
Fahrpreis immer passend dabei haben, da der Fahrer kein Rückgeld gibt. Außerdem gibt es
die Möglichkeit einer „Ridacard“. Das ist sozusagen eine Monatskarte und kostet ungefähr
40£.
Fahrrad: Außer Bussen und Laufen kann man natürlich auch immer mit dem Fahrrad überall
hingelangen. Allerdings sind Radler in Edinburgh eine Seltenheit. Deswegen gibt es kaum
Fahrradwege und Autofahrer sind äußerst intolerant. Das macht die ganze Sache teilweise
gefährlich. Aber mit der hier typischen neongelben Warnweste kann man eigentlich nicht
übersehen werden. Ein Grund weshalb ich selten Rad gefahren bin, lag auch darin, dass
Edinburgh aus vielen Hügeln besteht und wenn man nicht überall zu spät und verschwitzt
ankommen will, sollte man sich besser auf Busse verlassen.
14.)
Persönliche Eindrücke, Fazit
Ich kann einen ERASMUS Aufenthalt in Edinburgh nur wärmstens empfehlen. Das war
bisher die schönste Zeit in meinem Studentenleben. Man wird viel offener, lernt so viele neue
interessante Menschen kennen und verbessert sein Englisch ohne viel darüber nachdenken zu
müssen durch das tägliche Leben.
Außerdem ist die University of Edinburgh meiner Meinung nach eine hervorragende
Bildungseinrichtung und sehr gut organisiert. Viele ausgezeichnete ausländische und
inländische Professoren unterrichten hier und man merkt an allen Ecken und Kanten, vor
allem auch an den nagelneu ausgerüsteten Physikgebäuden dass die Universität viel für die
„School of Physics“ tut.
Man sollte sich allerdings auch einiger Dinge bewusst sein: Da Erasmusstudenten nur Zugang
zu den „undergraduate Studies“ zusteht (Grundstudium), rentiert sich ein Aufenthalt vom
studientechnischen Standpunkt nach dem 4. Jahr nicht mehr. Davor allerdings passen die
Veranstaltungen hervorragend in den Freiburger Studienplan.
Außerdem sollte man die Wahl seiner Unterkunft gut überdenken. Im Nachhinein würde ich
lieber mehr richtung Stadt als richtung Uni ziehen.
Und alles in allem hätte ich mir etwas mehr Hilfe als ortsfremder Student gewünscht und
mehr Aktionen und Unternehmnungen von Erasmus Seite aus.
Man muss sich einfach von Anfang an dahinter klemmen, überall Fragen und nicht schüchtern
sein. Dies stellt eine weitere Eigenschaft dar, die ich hier gelernt habe.
Zusammengefasst bis auf einige Dinge, auf die man achten sollte, ist ein Erasmusaufenthalt
an der University of Edinburgh eine Erfahrung die man nicht missen sollte, bietet sich einem
die Chance dazu!
7
14.) Hilfreiche Websites:
ERASMUS Homepage der University of Edinburgh:
http://www.ed.ac.uk/studying/visiting-exchange/erasmus/introduction
Undergraduate Studies University of Edinburgh
http://www.ph.ed.ac.uk/studying/undergraduate
Homepage “School of Physics and Astronomy for undergraduate students”
https://www.wiki.ed.ac.uk/display/pastudentinfo/Undergraduate+Students
Accomodation Service der Uni Edinburgh:
http://www.ed.ac.uk/schools-departments/accommodation-services
8