wirtschaft - Argentinisches Tageblatt
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Precio $4.00 Recargo interior $0.40 20 Jahre Mauerfall (Seiten 12 und 13) Sonnabend, 7. November 2009 Wie weiter in Honduras? Tegucigalpa (dpa) - Der Honduras-Konflikt ist erneut in eine Sackgasse geraten. Der im Juni gestürzte honduranische Präsident Manuel Zelaya erklärte eine Aussöhnung zwischen den Konfliktparteien seines Landes für gescheitert. Zelaya war nicht, wie gefordert, bis zum Donnerstag wieder ins Präsidentenamt eingesetzt worden. Zuvor hatte die Übergangsregierung von Machthaber Roberto Micheletti den Weg zur Bildung einer Regierung mit Mitgliedern aller politischen Parteien freigemacht. Wie am Donnerstagabend in Tegucigalpa mitgeteilt wurde, traten die Minister der Interimsregierung zurück, nachdem Micheletti sie dazu aufgefordert hatte. Nach den Angaben Michelettis standen die Namen des Kabinetts am Donnerstagabend fest und er erklärte, er warte weiter auf die Kandidatenliste Zelayas. Laut dem Abkommen, auf das sich die Konfliktparteien vergangene Woche verständigt hatten, sollte die neue Regierung bis zum Amtsantritt eines am 29. November zu wählenden Präsidenten im Januar 2010 amtieren. Micheletti bestand aber darauf, dass allein der Kongress zu entscheiden habe, ob Zelaya ins Präsidentenamt zurückkehren könne. Zelaya dagegen hatte darauf bestanden, vor der Bildung einer neuen Regierung der nationalen Einheit wieder ins Amt eingesetzt zu werden. Er hatte darauf verzichtet, Kandidaten seiner Wahl für diese Regierung zu benennen. Die Staatskrise in Honduras war am 28. Juni durch den Sturz Zelayas ausgelöst worden. Die seitdem amtierende Übergangsregierung wirft ihm Verfassungsbruch und Vaterlandsverrat vor. Laut dem ursprünglichen Vermittlungsplan des costa-ricanischen Präsidenten Óscar Arias sollte Zelaya die Regierung bis zum Amtsantritt eines neuen Präsidenten anführen. Inhalt FRANQUEO A PAGAR Cuenta 10266 - Correo Argentino Central Zwei oder mehr Parteien Meinung ........................... 4 Puente del Inca Ausflüge & Reisen ........... 7 Austausch mit Paraguay Gemeinschaften ............. 15 120. Jahrgang Nr. 31.744 (Diario Argentino) Reformvertrag wird Wirklichkeit EU: Klaus gibt nach / Nach Lissabon-Gefeilsche kann nun Arbeit beginnen Brüssel (dpa) - Die Nabelschau der Europäischen Union soll ein Ende haben. Nach der Ratifizierung des “Lissabon-Vertrages” hat die EU voraussichtlich vom 1. Dezember an eine neue Rechtsgrundlage. Und wenn die Regierenden sich beim Sondergipfel im November auch noch auf die Besetzung der wichtigsten Posten geeinigt haben, können sie nach acht Jahren Debatte über das Regelwerk der EU anfangen, sich um wirklich wichtige Sachfragen zu kümmern: von Arbeitslosigkeit über Energiesicherheit bis zum Klimaschutz “Seine Unterschrift beendet eine viel zu lange Zeit, in der wir uns um die Institutionen der Union gekümmert haben”, räumte der schwedische Ministerpräsident und derzeitige EU-Ratsvorsitzende Fredrik Reinfeldt mit Blick auf den tschechischen Präsidenten Vaclav Klaus ein. Klaus hatte nach monatelanger Verzögerungstaktik am Dienstag als Letzter die Ratifizierungsurkunde für den Vertrag unterschrieben. Zuvor hatte das tschechische Verfassungsgericht in Brno (Brünn) dafür den Weg freigemacht durch ein Urteil, in dem es den LissabonVertrag für verfassungskonform erklärte. “Die Entscheidung habe ich erwartet und respektiere ich, auch wenn ich mit deren Inhalt und Begründung grundsätzlich nicht einverstanden bin”, sagte der EU-kritische Klaus. Immerhin konnte er durchsetzen, dass die Grundrechtecharta des Reformvertrags für Tschechien eine Ausnahmeklausel vorsieht. Diese Forderung hatte Klaus gestellt, um sein Land vor eventuellen Rückgabeansprüchen durch vertriebene Sudetendeutsche zu schützen Für die Union beginnt nun eine neue Ära. Durch den Reformvertrag werden Veto-Möglichkeiten von Einzelstaaten stark eingeschränkt; künftig kann die Union oft auf Mehrheitsentscheidungen setzen statt den kleinsten gemeinsamen Nenner suchen zu müssen. Auch eine Art “Außenminister” und ein ständiger Ratspräsident werden mit der Strukturreform eingeführt und sollen helfen, europäische Politik international besser zu vertreten. Wie der Lissabon-Vertrag nun mit politischer Substanz ausgefüllt wird, wird vor allem im Europaparlament Argentinien Unterzeichnung mit Argusaugen beobachtet. Dort haben manche Abgeordnete Jahre ihres politischen Lebens mit dem Kampf für den Vertrag verbracht, der als Verfassung begann. Von der schwierigen “Reparatur” von drei gescheiterten Volksabstimmungen in den Niederlanden, Frankreich und Irland ganz zu schweigen. “Die EU wird handlungsfähiger, demokratischer und transparenter”, sagt der CDU-Abgeordnete Elmar Brok. Nun dürften “die wesentlichen Fortschritte des Vertrages” nicht durch “administratives KleinKlein der Kommission und des Ministerrates wieder verloren gehen”. Bei der Vergabe der Spitzenposten, die noch in diesem Monat bei einem EU-Sondergipfel beschlossen werden soll, geht es nicht nur um Einfluss und Eitelkeit. Einerseits sind die Aufgaben des ständigen EU-Ratspräsidenten mit einer Amtszeit von zweieinhalb Jahren bisher noch weitgehend undefiniert, andererseits gibt es den neuen EU“Außenminister” ohne diesen Titel, aber dafür künftig mit einem EUeigenen diplomatischen Dienst: Die ersten Amtsinhaber werden die Weichen dafür stellen, was die Nachfolger aus diesen Positionen machen können. Die “neuen Möglichkeiten” dürften “nicht durch eine falsche Besetzung” verspielt werden, mahnt Brok. Und der SPD-Abgeordnete Jo Leinen, ebenfalls ein Brüsseler Vertrags-Veteran, fordert “eine starke Führung”, die die großen politischen Strömungen repräsentiere. Das Parlament, das am 25. November mit den Anhörungen der Kandidaten beginnen könne, müsse ausreichend Zeit haben. Seiner Ansicht nach genügt es, wenn die neuen Top-Posten zum 1. Januar 2010 besetzt werden. Reinfeldt begann unmittelbar nach der Ratifizierung durch Tschechien mit Konsultationen über die Spitzenpositionen. EU-Diplomaten sagten, er wolle unbedingt noch vor dem EU-Sondergipfel einen breiten Konsens über die Posten erzielen zwischen Konservativen und Sozialisten und zwischen kleinen und großen Mitgliedstaaten. Das Letzte, was die EU jetzt noch brauche, sei ein nächtliches Gefeilsche um die Ämter, hieß es. (Hintergrund S. 5) Internationales Foto: AP Vaclav Klaus nach der Unterzeichnung des Vertrages von Lissabon. Der EU-Kritiker hatte lange gezögert. Sudetendeutsche Kritik Berlin (dpa) - Der Sprecher der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Bernd Posselt, hat die Zugeständnisse der EU an Tschechien beim Lissabon-Vertrag scharf kritisiert. Das Thema Benes-Dekrete habe nichts mit der Grundrechte-Charta zu tun. Posselt sagte: “Das Ganze ist ein gigantischer Schwindel.” Tschechiens Präsident Vaclav Klaus habe gesagt, er müsse die Tschechen vor etwas bewahren, was ihnen aber nie gedroht habe. So bleibe die Bodenordnung nach dem Lissabon-Vertrag in der nationalen Zuständigkeit. Nach Ansicht von Posselt hat Klaus “ein Gespenst aus dem Schrank geholt, um die eigenen Bürger zu erschrecken”. Ihm sei es auch nie um die Benes-Dekrete gegangen, sondern um die Beseitigung des LissabonVertrages. Posselt sagte: “Und jetzt gibt es eine Ausnahmeregelung, die zwar an der rechtlichen Situation der Sudetendeutschen nichts ändert und diese nur moralisch verletzt, die aber die Tschechen selbst in ihren Grundrechten beschneidet.” Es könne aber “nicht Grundrechte erster und zweiter Klasse” geben, sie seien universal gültig. Hüben & Drüben Amoklauf Starker Auftakt Schillermuseum Kultur .............................. 18 Sozialpolitik Wirtschaft ....................... 24 Rubriken Leserbriefe ....................... 7 Seite der Frau .................. 9 Lateinamerika .................. 7 Gemeinschaften ....... 14-17 Wirtschaft ................. 20-23 Unterhaltung .................. 10 Kleinanzeigen ................. 20 In Zukunft enger zusammenarbeiten wollen die Parlamente von Argentinien und RheinlandPfalz. In der deutschen Botschaft in Buenos Aires unterzeichneten beide Seiten eine entsprechende Absichtserklärung. Auch wirtschaftlich soll der Austausch vertieft werden. Seite 6 Schock und Trauer löste der Amoklauf eines muslimischen US-Militär-Psychiaters in Texas aus. Der 39-Jährige tötete 13 Menschen. In wenigen Wochen hätte er in den Irak entsandt werden sollen. Das Blutbad wirft viele offene Fragen auf. Seite 2 Schweizer Kultur in Argentinien zu fördern, aber auch umgekehrt argentinische Kultur in die Schweiz zu tragen, dies ist die Zielsetzung der kürzlich wieder ins Leben gerufenen Fundación Cultural Suizo Argentina. Das kulturelle Angebot kann sich bereits sehen lassen. Seite 11 Sport Bayern-Frust In der Champions League steht der FC Bayern München nach einer 0:2-Heimschlappe gegen Girondins Bordeaux vor dem Aus. Freude dagegen beim VfL Wolfsburg. Der deutsche Meister ist nach seinem 3:0-Erfolg bei Besiktas Istanbul auf gutem Wege, ins Achtelfinale einzuziehen. Seite 8 2 Sonnabend, 7. November 2009 INTERNATIONALE POLITIK Schock und Trauer USA rätseln über grausames Blutbad UNO/Nahost Pro Goldstone-Bericht New York - Die UN hat sich mehrheitlich hinter den Goldstone-Bericht gestellt und von Israelis und Palästinensern eine Untersuchung der Menschenrechtsverletzungen während des Gaza-Krieges verlangt. Die Regierung in Jerusalem kritisierte den Beschluss. Die israelische Armee habe bei dem Militäreinsatz höhere militärische und moralische Standards bewiesen als die Verfasser der Resolution. Die EU-Länder hatten in Verhandlungen versucht, die UNResolution zu entschärfen und die Überweisung des Berichts an den Sicherheitsrat zu verhindern. Dem widersetzten sich die arabischen Länder jedoch. Nahost Demo für Abbas Ramallah - Im Westjordanland demonstrierten tausende Anhänger von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Sie forderten ihn auf, seinen Amtsverzicht zurückzunehmen und für die Präsidentschaftswahl zu kandidieren. Abbas hatte angekündigt, sich nicht zur Wiederwahl zu stellen. Er begründete dies mit dem festgefahrenen Friedensprozess und seiner Enttäuschung über die pro-israelische Haltung der US-Regierung im Siedlungsstreit. Die Hamas bezeichnete den Amtsverzicht als “sehr deutliche Erklärung des Scheiterns seines auf Verhandlungen ausgerichteten Programms“. Afghanistan UN ziehen Mitarbeiter ab Kabul - Nach dem tödlichen Angriff auf UN-Mitarbeiter in Kabul ziehen die Vereinten Nationen mehr als die Hälfte ihres Personals aus Gefahrenzonen in Afghanistan ab. Der UN-Sondergesandte Kai Eide sagte, die Verlegung werde die Arbeit der Vereinten Nationen in Afghanistan nicht beeinflussen. Eide sagte, beim Großteil des von den Verlegungen betroffenen Personals handele es sich um unterstützende Mitarbeiter, die “nicht an vorderster Front“ stünden. Bei einem Besuch in Kabul hatte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon betont, die UN würden ihre Arbeit in trotz des Terroranschlags fortsetzen. Iran Keine Atom-Einigung Wien/Moskau - Im Atomstreit mit dem Iran ist keine Einigung in Sicht. Teheran blieb eine Antwort zum Kompromissvorschlag der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA schuldig, der eine Urananreicherung im Ausland vorsieht. Der Iran hatte zwar eine erste, jedoch keine abschließende Antwort abgegeben und beharrt auf Änderungen in dem Entwurf. In dem Kompromissvorschlag geht es um auf 20 Prozent angereichertes Uran, das der Iran für einen Forschungsreaktor braucht. Statt das Material selbst anzureichern, soll Teheran niedrig angereichertes Uran nach Russland schicken, wo es dann auf 20 Prozent gebracht wird. Außenminister Manuchehr Mottaki betonte, sein Land wolle den Vorschlag von einer Kommission überprüfen lassen. Rumänien Neue Regierung? Bukarest - In Rumänien startet Staatspräsident Traian Basescu einen neuen Versuch zur Regierungsbildung. Er nominierte den Bukarester Stadtteilbürgermeister Liviu Negoita für das Amt des Ministerpräsidenten. Zuvor war Basescus erster Kandidat Lucian Croitoru im Parlament gescheitert. Sollte auch dieser Anlauf scheitern, könnte der Präsident das Parlament auflösen und Neuwahlen ausrufen. Negoita gilt ebenso wenig wie Croitoru als mehrheitsfähig. Die Parlamentsmehrheit aus Sozialisten und Liberalen besteht darauf, dass Basescu Klaus Johannis nominiert. Somalia Piratenüberfall Nairobi/Madrid - Somalische Piraten haben einen griechischen Frachter mit 21 Mann an Bord gekapert. Ein Sprecher der EU-Marinemission Atalanta berichtete, die „MV Delvina“ sei auf dem Weg nach Sansibar überfallen worden und nehme nun Kurs auf Somalia. Die Lage auf dem spanischen Trawler „Alakrana“ spitzte sich zu. Wie die spanische Verteidigungsministerin Carme Chacón mitteilte, brachten die Seeräuber drei der 36 Geiseln auf das somalische Festland. Zudem feuerten sie eine Granate und mehrere Schüsse ab. Sudan Historische Wahlen Nairobi/Khartum - Vor den ersten Wahlen seit 20 Jahren hat im Sudan die Registrierung der Wähler für die Präsidenten- und Parlamentswahlen begonnen. Nach zwei Jahrzehnten Bürgerkrieg ist es für viele Sudanesen der erste Urnengang ihres Lebens. Zwischen dem islamisch geprägten und von arabischstämmigen Sudanesen bewohntem Norden und dem von christlichen Schwarzafrikanern bewohntem Süden hatte 20 Jahre lang Bürgerkrieg geherrscht. Washington (dpa) – Viele offene Fragen nach dem blutigen Amoklauf eines muslimischen Offiziers auf dem größten Militärstützpunkt in den USA: 13 Menschen tötete der Militär-Psychiater in Fort Hood (Texas), 30 wurden verletzt. Erst die Kugeln einer Polizistin konnten Major Nidal Malik Hasan stoppen, der in wenigen Wochen in den Irak entsandt werden sollte. Amerika rätselt: War es Angst vor dem Einsatz, Hass aufs Militär, oder religiöse Verblendung? Nichts hatte auf das schlimmste Blutbad auf einem amerikanischen Stützpunkt hingedeutet, als der Mann am Donnerstag um die Mittagszeit aus zwei Pistolen das Feuer eröffnet. Der Kugelhagel trifft Soldaten in einem Gebäude, in dem vor Auslandseinsätzen ihre Gesundheit überprüft wird. Menschen werfen sich auf den Boden, Panik bricht aus. Der Täter wird schließlich von einer Polizistin mit vier Schüssen niedergestreckt und liegt derzeit bewusstlos in einem Krankenhaus, die Ärzte bezeichneten seinen Zustand als stabil. Zeugen berichteten, Hasan habe “Allahu Akhbar“ (Gott ist groß) gerufen, als er das Feuer eröffnete. Der Todesschütze gilt als strenggläubiger Muslim. Eine Tante des Täters sagte, er sei seit den Anschlägen vom 11. September 2001 wegen seines Foto: AP Trauer und Entsetzen nach dem blutigen Amoklauf auf einem Militärstützpunkt. Glaubens immer wieder schikaniert worden. Aber nie habe er sich extremistisch geäußert, sagte der Imam (Vorbeter) einer Moschee in Silver Spring, die Hasan besuchte. Nie habe er Rachegefühle gezeigt. Hasan war erst seit Juli in Fort Hood stationiert und soll schon lange eine Entsendung in den Irak gefürchtet haben. Auch habe er die Einsätze dort und in Afghanistan kritisiert. „Er sagte, wir sollten dort nicht sein“, sagte ein Kollege. Präsident Barack Obama sprach von einem „entsetzlichen Ausbruch der Gewalt“ und rief zum Gebet für die Opfer und Angehörigen auf. Er stehe in Kontakt zum Pentagon und zum FBI, um die Sicherheit der US-Truppen im eigenen Land zu gewährleisten, sagte Obama. „Es ist schwierig genug, wenn wir diese mutigen Amerikaner in Kämpfen in Übersee verlieren. Es ist schrecklich, dass sie hier auf einer Basis in den Vereinigten Staaten unter Beschuss kommen.“ Waffenschmuggelschiff entdeckt Israel bezichtigt den Iran / Fracht für Hisbollah? Tel Aviv/Beirut (dpa) - Israel hat als Konsequenz aus der Affäre um das Waffenschmuggelschiff „Francop“ mehr Druck auf den Iran gefordert und offiziell Beschwerde bei den Vereinten Nationen gegen den Iran eingelegt. In einem Brief an UN-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte die israelische UN-Botschafterin Gabriela Shalev eine „angemessene Aktion“ des Weltsicherheitsrats. Die internationale Gemeinschaft solle ihr ganzes Augenmerk auf den Iran richten und „kriminelle Aktivitäten“ unterbinden, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Nach Darstellung von Außenminister Avigdor Lieberman steht zweifelsfrei fest, dass die 36 Container mit Waffen und Munition vom Iran an die verbündete Hisbollah im Libanon geliefert werden sollten. Sowohl die Schiiten-Miliz als auch Syrien und der Iran bestreiten die Verwicklung in den Waffenschmuggel. Die Hisbollah warf Israel Piraterie in internationalen Gewässern vor. Ein Spezialkommando der israelischen Marine hatte den Frachter in der Nacht zum Mittwoch rund 160 Kilometer vor der israelischen Küste aufgebracht. Nach Angaben der Armee befanden sich an Bord hunderte Tonnen an Waffen, darunter auch 3000 Raketen. Das Schiff gehört der in Neu Wulmstorf vor den Toren Hamburgs ansässigen Reederei Gerd Bartels. Der Eigner hatte erklärt, er habe von dem Waffenschmuggel nichts gewusst. Nach einer Befragung der elfköpfigen Besatzung und einer Inspektion ließen die israelischen Behörden die „Francop“ aus dem Hafen von Aschdod auslaufen. Israel hat nach Angaben des Außenministers das Schiff verfolgt, obwohl es viele Versuche gegeben habe, die Fracht zu verstecken. „Sie haben die Route geändert, sie haben die Fracht von einem Schiff auf das nächste umgeladen“, sagte Lieberman. Es gebe aber zweifelsfreie Beweise, dass die Ladung für die Hisbollah bestimmt gewesen sei. Nach Angaben der israelischen Armee hätte die an Bord der „Francop“ transportierte Menge an Waffen und Munition für einen vier Wochen langen Krieg mit Israel gereicht. Ausweg aus dem Chaos Karsai will „Regierung der nationalen Einheit“ USA Bloomberg bestätigt New York - Medienmogul Michael Bloomberg bleibt für eine dritte Amtszeit Bürgermeister von New York. Er konnte sich mit 51 Prozent gegen seinen demokratischen Herausforderer William Thompson durchsetzen, der auf 46 Prozent kam. Bloombergs Vorsprung fiel aber deutlich niedriger aus als erwartet. Für die demokratische Partei von Präsident Barack Obama ist es in der größten US-Metropole die fünfte Niederlage in Folge. (dpa) Urteil: Kreuz verletzt Religionsfreiheit Straßburg/Rom (dpa) - Ein christliches Kreuz im Klassenzimmer einer Staatsschule verletzt die Religionsfreiheit der Schüler. Zu diesem Urteil kam der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR). Die Richter gaben damit einer Italienerin Recht, die bis in höchste Instanzen mit dem Versuch gescheitert war, ihre Kinder in Räumen ohne religiöse Symbole unterrichten zu lassen. Das Urteil löste in Italien Entrüstung aus. Die Regierung in Rom kündigte Beschwerde gegen die Entscheidung an. Die streitbare Italienerin berief sich auf ein Urteil, dem zufolge Kreuze in Wahlbüros gegen die religiöse Neutralität des Staates verstoßen. Die obersten Richter Italiens wiesen die Klage ab, weil das Kreuz ein Symbol der Geschichte und Identität des Landes sei. Der EGMR wies dies zurück. Die Schüler könnten das Kreuz leicht als religiöses Zeichen interpretieren. Die Freiheit, keiner Religion anzugehören, brauche besonderen Schutz. Ministerpräsident Silvio Berlusconi sieht in dem Richterspruch indes kein “Zwangsurteil“ und sagte: “Wir behalten das Kruzifix.“ neuerte Karsai auch das DiaKabul (dpa) - Nach der Ablogangebot an die radikal-islasage der Stichwahl in Afghamischen Taliban. Die Sichenistan hat der im Amt bestätigrung von Frieden und Stabilite Präsident Hamid Karsai die tät im Land sei eine der wichBildung einer „Regierung der tigsten Aufgaben der Regienationalen Einheit“ angekünrung, so Karsai. Daher werde digt. Das neue Kabinett werde er die Anstrengungen verstärVertreter aller ethnischen Grupken, um all jene Afghanen in pen und politischen Lager des die Mitte der Gesellschaft zuLandes umfassen, sagte Karsai rückzuholen, die aus „irgendin Kabul. „Alle, die zur Zusameinem Grund“ zu den Waffen menarbeit mit mir bereit sind, gegriffen hätten. Die Taliban sind willkommen - unabhängig äußerten sich zunächst nicht davon, ob sie mich bei den dazu. Wahlen unterstützt haben oder Karsai sagte weiter, er wolgegen mich angetreten sind“, le in seiner zweiten Amtszeit erklärte der Präsident. vor allem die Korruption beKarsai ließ offen, ob der Rekämpfen und den Wunsch des gierung auch sein politischer Volkes nach einer effektiven Rivale, Ex-Außenminister Abund sauberen Regierung erfüldullah Abdullah, angehören len. „Wir sind uns der Problewird. Beide Politiker sollten an me bei der Regierungsführung diesem Samstag in einer Stichund in unserem Umfeld bewahl gegeneinander antreten, wusst.“ US-Präsident Barack nachdem der Amtsinhaber in Obama hatte Karsai aufgeforder von Betrugsvorwürfen Foto: AP dert, mit Reformen und dem überschatteten ersten WahlrunNiederringen der Korruption de am 20. August die absolute Nach der abgesagten Stichwahl wurde „ein neues Kapitel“ in der GeStimmenmehrheit verfehlt hatKarsai in seinem Amt bestätigt. schichte Afghanistans aufzute. Unter Verweis auf erneut drohende Manipulationen hatte sich gang ab und erklärte Karsai für wei- schlagen. Für die notwendigen Veränderungen in Afghanistan seien nun Abdullah jedoch aus dem Rennen tere fünf Jahre zum Präsidenten. zurückgezogen. Daraufhin sagte die Bei seinem ersten Auftritt nach „Taten und nicht Worte erforderlich“, Wahlkommission (IEC) den Wahl- Bekanntgabe der Entscheidung er- sagte Obama. DEUTSCHSPRACHIGER RAUM Fest der Freiheit Am Montag wird Berliner Mauerfall vor 20 Jahren gefeiert Irrwege der Justiz Mutmaßlicher NS-Verbrecher Boere erneut vor Gericht Schweiz den Widerstandes der niederländischen Bevölkerung war. Die Niederlande waren von 1940 bis 1945 von NaziDeutschland besetzt. Zur Bekämpfung der Widerstandsgruppen sei das 15-köpfige Mordkommando “Feldmeijer” gegründet worden. Nach einem Attentat seien Mitglieder des Kommandos unter dem Decknamen “Silbertanne” für Vergeltungsschläge unter den Widerstandskämpfern in Bewegung gesetzt worden. Die Staatsanwälte hielten das noch vor 25 Jahren für “zulässig und rechtmäßig”. Die Staatsanwaltschaft stellte ihre Ermittlungen gegen Boere und andere ein. Nur ein Jahr zuvor hatten die Niederländer vergeblich die Auslieferung Boeres beantragt. Für die hinterbliebenen Söhne der Opfer war es äußerst bitter, dass ausgerechnet ein Erlass Hitlers die Auslieferung letztlich verhinderte: Boere - Sohn einer deutschen Mutter und eines niederländischen Vaters - könnte als Angehöriger der SS Deutscher geworden sein. Weil Deutsche damals nicht ausgeliefert werden durften und die letzte Sicherheit fehlte, blieb Boere in Deutschland, in seiner Heimatstadt Eschweiler. Der Mann bezeichnet sich heute als staatenlos. Auch ein erneuter Vorstoß der Niederländer scheiterte 2007. Boere sollte seine Haftstrafe in Deutschland verbüßen. Weil er aber 1949 in Amsterdam nicht ausreichend verteidigt wurde, lehnte das Oberlandesgericht Köln den Antrag ab. Wenn Boere in Aachen verurteilt werden sollte, ist möglicherweise immer noch nicht Schluss. Der alte, herzkranke Mann kann in Revision gehen. Österreich 3 WOCHE IN DEUTSCHLAND Berlin (dpa/AT) West 20 Jahre nach dem Deutschland feiert am 9. Mauerfall verschwunden. November den Fall der “In vielen Bereichen haben Berliner Mauer vor 20 sich die LebensverhältnisJahren mit einem Fest se bereits weitgehend ander Freiheit. Die Staatsgeglichen”, sagte Merkel oder Regierungschefs der “Leipziger Volkszeialler EU-Mitgliedstung”. staaten, US-AußenminiMerkel erweist an dem sterin Hillary Clinton Jubiläumstag auch den und der russische PräsiDDR-Bürgerrechtlern ihre dent Dmitri Medwedew Reverenz, die als erste für werden am Montag zu Veränderungen in der DDR den Feierlichkeiten in eintraten. Geplant ist um der deutschen Haupt15.00 Uhr ein gemeinsaFoto: AP stadt erwartet. Auch mer historischer SpazierStadtchef Klaus Wowereit erwartet am Bundespräsident Horst gang über die Bornholmer Montag Gäste aus aller Welt. Köhler und BundeskanzBrücke. lerin Angela Merkel haben ihr Kom- ras gestammelt. Während der Feierlichmen angesagt. Der damalige Bundeskanzler Hel- keiten gilt in der Hauptstadt die Am Abend des historischen Ta- mut Kohl hat seine Teilnahme an den höchste Sicherheitsstufe. Tausende ges werden am Brandenburger Tor Feierlichkeiten abgesagt. Bei seinem Polizisten sind im Einsatz, Unterstütneben Merkel die Repräsentanten der öffentlichen Auftritt vor einer Wo- zung kommt auch aus anderen Bunvier ehemaligen Alliierten sprechen. che hatte der Altkanzler gesundheit- desländern und von der BundespoliDie Staatsgäste werden gemeinsam lich stark angeschlagen gewirkt. zei. US-Außenministerin Clinton durch das Wahrzeichen der deutRund 1000 bemalte, übermanns- reist bereits am Sonntag an. schen Hauptstadt schreiten, das einst große Dominosteine sollen bei dem Am Brandenburger Tor spielt am Symbol der Teilung war. Hundert- Fest der Freiheit am Brandenburger Abend auch die Staatskapelle Bertausende Besucher werden erwartet. Tor umstürzen und damit symbolisch lin unter Daniel Barenboim. TechnoAm 9. November erinnert Deutsch- an den Mauerfall erinnern. Die etwa DJ Paul von Dyk präsentiert die eiland aber auch an die Pogromnacht anderthalb Kilometer lange, bunte gens zu dem Jahrestag komponierte von 1938 und die Verfolgung tausen- Mauer reicht vom Reichstag bis zum Hymne “We are one”. Zum Abder jüdischer Bürger durch die Na- Potsdamer Platz. Schüler, Künstler schluss wird ein Feuerwerk in den tionalsozialisten. und Prominente aus vielen Ländern Nachthimmel über Berlin steigen. Nach mehr als 28 Jahren der Tei- haben die Kunststoff-MauersegmenIm Ausland wird in den deutschen lung hatte SED-Politbüromitglied te gestaltet. Den ersten Stein der Botschaften in aller Welt an den Günter Schabowski am Abend des Dominokette wird der Mitbegründer Mauerfall erinnert, so auch in Bue9. November 1989 überraschend und der polnischen Gewerkschaft Soli- nos Aires, wo an den Außenwänden fast beiläufig die Öffnung der DDR- darnosc und frühere Staatspräsident des Botschaftsgeländes großformaGrenzen verkündet. “Das tritt nach Lech Walesa anstoßen. tige Fotos vom Mauerfall prangen meiner Kenntnis...ist das Nach Ansicht von Kanzlerin Mer- werden und eine Domino-Aktion sofort...unverzüglich”, hatte er die kel sind die großen Unterschiede im geplant ist. Weltsensation vor laufenden Kame- Leben der Deutschen in Ost und (“20 Jahre Mauerfall”, S. 12 und 13) Aachen (dpa) - Es war eine zentrale Frage an diesem Prozesstag und die Söhne der damaligen Opfer stellten sie über ihre Anwälte voller Empörung: Wie konnte der 88 Jahre alte mutmaßliche NS-Verbrecher Heinrich Boere über Jahrzehnte unbehelligt bleiben? Die beiden Söhne des ersten Mordopfers Fritz Bicknese seien darüber verbittert, sagte Anwalt Wolfgang Heiermann am Montag in dem neuen Prozess gegen Boere in Aachen. Die Justiz habe immer wieder Gründe gefunden, Boere nicht zur Rechenschaft zu ziehen, obwohl der die Taten in der Vergangenheit zugegeben habe: “Es ist diese Verbitterung, die es für sie unerträglich macht, einen Fuß in die Bundesrepublik Deutschland zu setzen.” Für die Bicknese-Brüder sei sehr wichtig, dass ein Gericht in Deutschland die Verbrechen des SS-Mordkommandos “Feldmeijer” und damit auch den Tod des Vaters als Mord ahnde. Boere soll als Mitglied des Kommandos 1944 drei niederländische Zivilisten erschossen haben. Ein Todesurteil des Sondergerichtshofs Amsterdam wurde später in lebenslange Haft umgewandelt. Boere lebt seit 1955 in Eschweiler bei Aachen und hat die Strafe nie verbüßt. Die Justiz hatte offensichtlich ihren Anteil daran. Noch 1984 kam die Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft für NS-Verbrechen in Dortmund zu dem Schluss, dass die Morde im Rahmen der SS-Aktion “Silbertanne” nicht als Mord zu werten seien. Die Behörde kam damals zu dem Schluss, dass die Aktion Silbertanne ein gerechter und zulässiger Repressionsakt angesichts des zunehmen- Sonnabend, 7. November 2009 Schweiz Druck auf Libyen Sicherheitsratsvorsitz Anklage gegen Schläger Bern (dpa) - Im Streit um zwei in Libyen festgehaltene Landsleute setzt die Schweiz Tripolis nun unter Druck. Ein am 20. August ausgehandeltes bilaterales Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen wird von der Schweizer Seite vorläufig ausgesetzt. Das beschloss die Schweizer Regierung am Mittwoch. Außerdem soll eine restriktive Visapolitik gegenüber libyschen Staatsbürgern betrieben werden. Die beiden Schweizer Geschäftsleute waren am 19. Juli 2008 wegen angeblicher Verstöße gegen Einwanderungs- und andere Gesetze festgenommen worden. Sie befinden sich an einem unbekannten Ort. Wien - Österreich hat am 1. November für einen Monat den Vorsitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (Weltsicherheitsrat) übernommen. Dieser ist das mächtigste Organ der UNO und damit auch bedeutendste internationale Gremium. Österreich, das sich seit Jahrzehnten unter anderem mit Auslandseinsätzen des Bundesheeres für die Vereinten Nationen engagiert, will sich neben dem Management der laufenden Geschäfte insbesondere dem Schutz von Zivilisten in internationalen Konflikten widmen. Daneben soll die Rolle Wiens als Ort des Dialogs und als Drehscheibe für den Frieden verstärkt werden. München (dpa) - Die Münchner Staatsanwaltschaft hat drei jugendliche Schläger aus der Schweiz wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Die drei zur Tatzeit 16 Jahre alten Schüler werden beschuldigt, Ende Juni im Zentrum Münchens fünf Menschen grundlos niedergeschlagen und -getreten zu haben, darunter einen Behinderten, sagte ein Justizsprecher am Freitag. Die drei Beschuldigten besuchten in Küsnacht bei Zürich eine Berufswahlschule. Sie waren zur Tatzeit auf Klassenfahrt in München. Vor den Übergriffen sollen sie Alkohol und Marihuana konsumiert haben. Merkel dankt USA Washington (dpa) - 20 Jahre nach dem Mauerfall hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den USA vor beiden Häusern des Kongresses für die Hilfe bei der Wiedervereinigung gedankt. In einer historischen und oft bewegenden Rede sagte sie am Dienstag, niemals würden die Deutschen und sie persönlich dies dem amerikanischen Volk vergessen. Merkel beendete ihre Ausführungen auf Englisch und versicherte den Vereinigten Staaten, Deutschland und Europa seien auch in Zukunft starke Partner. Zuvor hatte Präsident Barack Obama die Bundeskanzlerin bei einem Treffen im Weißen Haus als “außergewöhnliche Führungspersönlichkeit” gewürdigt. Steuerentlastungen Berlin (dpa) - Unbeeindruckt von der wachsenden Kritik aus den Bundesländern hält Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an den Plänen für milliardenschwere Steuerentlastungen in den kommenden Jahren fest. Immer mehr Länder warnen jedoch vor einer Überforderung. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sagte ihnen eine faire Lastenaufteilung zu. Die Bundeskanzlerin kündigte an, es werde “weitere große Schritte” geben. Als Zeitpunkt nannte die CDU-Chefin am Freitag bei einem Treffen der Mittelstands-Union “möglichst 2011” - wie im Koalitionsvertrag festgeschrieben. Guttenberg rechtfertigt Kundus-Angriff Berlin (dpa) - Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat den umstrittenen Luftangriff vom September auf zwei von den Taliban entführte Tanklastwagen in der Region Kundus gerechtfertigt. Er stellte sich am Freitag hinter die Entscheidung. Die Bundesanwaltschaft als oberste Ermittlungsbehörde prüft, ob sie für den Vorfall zuständig ist. Die Staatsanwaltschaft Dresden hat ihr dies vorgelegt. Dresden war bislang damit befasst, weil der Oberst Georg Klein, der den Angriff befohlen hatte, in Sachsen stationiert ist. Bei dem Angriff am 4. September in der Region Kundus waren einem NATO-Bericht zufolge bis zu 142 Menschen ums Leben gekommen. Platzeck wiedergewählt Potsdam (dpa) - Der Sozialdemokrat Matthias Platzeck ist am Freitag als Ministerpräsident des ostdeutschen Bundeslandes Brandenburg wiedergewählt worden. Im Landtag in Potsdam erhielt der 55-Jährige im ersten Wahlgang 54 Stimmen bei 32 Gegenstimmen. Platzeck führt jetzt eine rot-rote Koalition aus SPD und Linkspartei. Bei der Abstimmung fehlten ihm zwei Stimmen aus dem eigenen Lager. Er regiert in Potsdam seit 2002. Bisher stand er an der Spitze einer rot-schwarzen Koalition mit der CDU. Bei der Landtagswahl am 27. September wurde die SPD in Brandenburg gegen den Bundestrend stärkste Partei. Bund und Länder fordern Opel-Zukunftskonzept Berlin (dpa) - Bund und Länder fordern von dem US-Autobauer General Motors (GM) umgehend ein Konzept zur Rettung der deutschen Opel-Standorte. “Für die Bundesländer ist klar, dass die vier Standorte nicht zur Disposition stehen”, sagte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) am Donnerstag in der ARD nach einem Treffen von Bund- und Ländervertretern in Berlin. Der Mutterkonzern GM müsse jetzt schnell ein klares und prüffähiges Konzept vorlegen. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) sagte: “Wir sind uns einig, dass GM jetzt liefern muss.” Thüringer Landesregierung vereidigt Erfurt (dpa) - Gut zwei Monate nach der Landtagswahl ist die Regierung im ostdeutschen Bundesland Thüringen einsatzfähig. Die neue CDU-Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht vereidigte am Mittwoch in Erfurt die neun Minister, darunter zwei Frauen. Bei der Landtagswahl am 30. August hatte die bis dahin alleine regierende CDU fast 12 Prozentpunkte und damit die absolute Mehrheit verloren. Bevölkerungszahl gesunken Wiesbaden (dpa) - Erstmals seit Mitte der 1990er Jahre leben in Deutschland wieder weniger als 82 Millionen Einwohner. Zum Stichtag 31. März 2009 waren es 81,9 Millionen Menschen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch berichtete. Die Bevölkerungszahl in Deutschland sinkt, weil das Geburtendefizit nicht mehr durch Zuwanderung kompensiert wird. Nach Angaben der Statistiker wurden außerdem Melderegister bereinigt, was ebenfalls einen Teil der Rückgangs erklärt. Broder kandidiert doch nicht Berlin (dpa) - Der Publizist Henryk M. Broder (63) will nun doch nicht für das Amt des Präsidenten des Zentralrats der Juden kandidieren. “Ich mache es nicht. Ich bin weder größenwahnsinnig noch vergnügungssüchtig”, sagte Broder dem “Spiegel” zu seinem Rückzieher. Deutschland liebe zwar “Unruhestifter, Querdenker und Seiteneinsteiger”, so Broder, “aber nur so lange, wie sie darauf achten, dass alles so bleibt, wie es ist”. Der Zentralrat der Juden in Deutschland mit seiner Präsidentin Charlotte Knobloch an der Spitze hatte die angekündigte Kandidatur Broders als “lustige Fantasie” bezeichnet. Deutsche Nachhaltigkeitspreise Düsseldorf (dpa) - Die zweifache Oscar-Preisträgerin Jane Fonda und der frühere deutsche Außenminister Joschka Fischer sind dieses Jahr mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet worden. Ein Ehrenpreis für seine Verdienste um Einheit und Integration wurde am Freitag in Düsseldorf außerdem in Abwesenheit dem früheren Innenminister Wolfgang Schäuble zuerkannt, der in der neuen deutschen Regierung jetzt Bundesfinanzminister ist. Träger der Auszeichnung ist die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis. Prämiert wurden auch Unternehmen, die wirtschaftlichen Erfolg mit sozialer Verantwortung und Schonung der Umwelt verbinden. Der Nachhaltigkeitspreis war vergangenes Jahr erstmals verliehen worden. Preisträger waren Prinz Charles und die britische Sängerin Annie Lennox. Für ihr Bemühen um die Integration von Menschen unterschiedlicher Kulturen und sozialer Herkunft wurden in diesem Jahr zudem der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und der früher als Cat Stevens bekannte Sänger Yusuf Islam ausgezeichnet. Schäuble, der DFB und Yusuf Islam zeigen nach Ansicht der Jury beispielhaft das Spektrum von Herangehensweisen an die Integration. Fischer bekam einen Sonderpreis für seine “herausragende Rolle bei der Umsetzung grüner Visionen in Realpolitik”. Die ehemalige Aerobic-Queen Jane Fonda wurde für ihr humanitäres Engagement geehrt. 4 Sonnabend, 7. November 2009 Verlag und Administration: Telefon/Fax: Internet: E-Mail: Ciudad de La Paz 1410 C 1426 AHB Buenos Aires (5411) 4782-5104 / 4785-0227 / 4780-4353 www.tageblatt.com.ar [email protected] [email protected] (Gemeinschaften) [email protected] (Anzeigenabteilung) [email protected] (Abonnements) Redaktion, Satz und Umbruch: Ciudad de La Paz 1410 - C 1426 AHB, Buenos Aires z Druck: „Kollor-Press S.A.“, Uruguay 124 - Avellaneda - Buenos Aires z Vertrieb Capital und Gross Bs. As.: R B y M S.R.L. - Tel.: 4301-1427 z Vertrieb Inland: Dist. Austral de Publicaciones - Tel.: (011) 4301-0701/0869 Propiedad de ALEMANN S.R.L. z Director: Dr. Roberto T. Alemann Registro Nacional de la Propiedad Intelectual: Nº 781691 „... mit echtem Freisinn und unerschütterlicher Überzeugungstreue die Deutschsprechenden im Lande den Weg des Fortschritts und der Freiheitsliebe zu führen“ Argentinisches Tageblatt, Nr. 1 (29. April 1889) Zwei oder mehr Parteien Z entraler Grundsatz der anstehenden Reform des Wahlmodus der Kandidaten mit gleichzeitigen offenen und obligatorischen Internwahlen in allen Parteien ist sicherlich die Alternative, ob es künftig nur zwei große, das heißt landesweite und mitgliederstarke politische Parteien geben wird, oder ob auch kleine Parteien zugelassen werden wie derzeit. Kleine Parteien sind laut Gesetzesprojekt in weniger als fünf Gliedstaaten vertreten, meistens nur in der Bundeshauptstadt oder lokal in gewissen Gemeinden, werden von wenigen Mitgliedern unterstützt und haben nur ein Parteilokal. Insgesamt sind 686 politische Parteien im Register eingeschrieben, die behaupten, 8,4 Millionen Mitglieder zu haben. Diese Zahlen sind freilich veraltet, weil keine neuen Erhebungen der Mitglieder gemacht worden sind. Die meisten sogenannten Parteimitglieder haben irgendwann einmal ihre Unterschrift unter ein Einschreibungsformular gesetzt und sich danach nie mehr um die Partei gekümmert, aber wohl meistens für die Parteikandidaten gestimmt. Mit den Auflagen im Gesetzesprojekt, dass die Kandidaten jeder Partei mindestens drei Prozent der Stimmen des Wählerregisters (“padrón electoral”) von derzeit knapp über 27 Millionen Bürger/innen sowie landesweit ein von Tausend der Mitglieder und in fünf Gliedstaaten vier von Tausend aufweisen müssen, damit sie als siegreiche Kandidaten ihrer Parteien zugelassen werden, werden faktisch nahezu alle kleinen Parteien ausgeschlossen. Neben den peronistischen Justizialisten (PJ) und den Radikalen (UCR) als die landesweit mit Abstand größten Parteien mit angeblich 3,8 bzw. 2,4 Millionen Mitgliedern, zusammen 84 Prozent aller Mitglieder politischer Parteien, mögen nur die traditionellen Sozialisten (PS) in fünf oder mehr Gliedstaaten als nationale Partei die Prüfung bestehen. Die PRO-Partei des Stadtregierungschefs Mauricio Macri ist auch in fünf Gliedstaaten eingeschrieben, muss aber gegebenenfalls die Dreiprozentklausel bestehen, was abzuwarten bleibt. Selbstverständlich schreien die Sprecher kleiner Parteien Zeter und Mordio über das Gesetzesprojekt, das ihnen politisch den Garaus macht. Ihre Parlamentarier dürften kaum für das Gesetz stimmen, das sie als Parteien ausschließt. Manche waren bisher treue Alliierte der Regierungspartei, zumal in den jüngsten Kampfabstimmungen in beiden Häusern des Kongresses, wobei in einigen Fällen der Regierungssieg von diesen Parlamentariern abhing. Außerdem wird ein Wahlsystem, das obligatorisch ist, zahllose Unabhängige, die keiner Partei angehören, sicherlich mehr als siebzig Prozent aller wahlberechtigten Bürger/innen, ihre Präferenzen in offenen und gleichzeitigen Internwahlen den Kandidaten beider großen Parteien zuführen, insbesondere der peronistischen PJ, deren Kandidaten sie in Landeswahlen möglicherweise nicht wählen würden. Dieser Konzentrationseffekt wird vermutlich die Internwahlen zu einer Auslese der Kandidaten in der PJ gestalten, wo unabhängige Wähler gegen den möglichen Expräsidenten Néstor Kirchner stimmen werden und den in vorherigen Umfragen voranliegenden Kandidaten wählen. Der Sieger wird sich dann mit dem Kandidaten der UCR messen. Damit schließt sich der Zirkel des Zweiparteiensystems wie früher. Den zahlreichen kleinen Parteien droht somit das Ende. Ihre Blüte der letzten Jahre wäre vorüber. Wollten Kandidaten kleiner Parteien, die bereits bekannt sind, weiter aktiv Politik betreiben, müssten sie sich einer der beiden großen Parteien anschließen und gegen deren Politiker um Posten und Stimmen werben. Das künftige Zweiparteiensystem gilt freilich nur auf Landesebene. In den einzelnen Gliedstaaten sowie in zahlreichen Gemeinden können kleine lokale und regionale Parteien weitermachen wie bisher. Die Internwahlen des Gesetzesprojekts beschränken sich auf die Kandidaturen für Präsident, Vizepräsident, Senatoren und Deputierte des nationalen Kongresses. Gouverneure, Vizegouverneure, Provinzparlamentarier, Bürgermeister und Gemeinderäte werden nach dem Wahlmodus gewählt, der in jedem Gliedstaat gilt, das sind 23 Provinzen und die autonome Stadt Buenos Aires. Der übliche Sprung von einem lokalen oder regionalen Wahlamt zur nationalen Politik, der die Karriere zahlloser Politiker gekennzeichnet hat, müsste als Überläufer zu einer nationalen Partei vollendet werden. Laut Pressemeldungen neigen Regierungspolitiker neuerdings zu niedrigeren Vorschriften der Sperrklauseln von drei Prozent der Stimmen und ein bzw. fünf von Tausend der Mitglieder, sicherlich um für die Stimmen der Parlamentarier kleiner Parteien im Kongress zu werben. Ob das reicht, um sie bei der Stange zu halten, muss sich noch zeigen. Auf jeden Fall ist die Alternative großer Parteien oder Mitwirkung kleiner Parteien auf dem Verhandlungstisch und muss in wenigen Wochen gelöst werden, denn nach dem 10. Dezember verändern sich die Mehrheitsverhältnisse in beiden Kammern des nationalen Kongresses zu ungunsten des regierenden Ehepaars Kirchner. MEINUNG Westerwelles Auslands- Randglossen Premiere in Polen D Von Jacek Lepiarz Warschau - Es sollte ein deutliches Zeichen sein: Der neue Bundesaußenminister Guido Westerwelle reiste drei Tage nach Amtsübernahme nicht etwa nach Frankreich, sondern nach Polen. “«Kein Zufall”, versicherte er nach dem Treffen mit seinem polnischen Partner Radoslaw Sikorski und scheute demonstrativ keine Mühe, den Stellenwert des östlichen Nachbarlandes für die deutsche Politik zu betonen. Die Freundschaft zwischen beiden Ländern und Völkern sei nicht nur gut für Deutschland und Polen, sondern auch wichtig für Europa, erklärte er vor Journalisten im brechend vollen Empfangssaal des eleganten Außenamtspalastes. Auch Bundespräsident Horst Köhler hatte bereits zweimal, 2004 und 2009, Polen zum ersten Ziel seiner Auslandsreisen gewählt. Eine “SuperTradition”, kommentiert der polnische Regierungschef Donald Tusk Westerwelles Reisepläne. Auch Sikorski sparte nicht mit Lob für den deutschen Gast. Der Besuch sei ein “ausgezeichnetes Zeichen” dafür, dass die Beziehungen sehr gut seien, aber noch besser werden könnten. Westerwelle sprach Sikorski mit “lieber Radek” an, was sonst guten Freunden des polnischen Politikers vorbehalten ist, der polnische Gastgeber revanchierte sich mit “Guido”. Dass dies Westerwelles erste Auslandsreise war, die er alleine - ohne Kanzlerin Angela Merkel - unternahm, war spürbar. Mit ernster Miene, aufmerksam und hochkonzentriert präsentierte er sich den Journalisten. Denn obwohl das deutsch-polnische Verhältnis von beiden Außenpolitikern als “das beste in der Geschichte” gelobt wurde, lauern immer noch viele Fallstricke. Prompt betraf die erste Frage eines polnischen Journalisten an Westerwelle Erika Steinbach. Die Vertriebenenpräsidentin ist für viele an der Weichsel ein “Rotes Tuch”. Ihr wird vorgehalten, die deutsche Kriegsschuld durch die Erinnerung an deutsche Opfer relativieren zu wollen. Ihre Absicht, in den Stiftungsrat der umstrittenen Vertriebenen-Gedenkstätte in Berlin einzuziehen, löst immer wieder heftige Proteste in Polen aus und belastet die bilateralen Beziehungen. Viele Polen fürchten, die neue Bundesregierung, in der die SPD nicht mehr vertreten ist, könne Steinbach nachgeben. Der Außenminister aber erklärte: Das Projekt solle beide Länder zueinander bringen, ein Beitrag der Versöhnung sein. “Wir werden alles unterlassen, was diesem Gedanken entgegensteht”, betonte er. Der polnische Gastgeber verwies demonstrativ auf den Koalitionsvertrag, in dem eine enge Freundschaft und Zusammenarbeit mit Polen festgeschrieben sei. Doch auf die Frage, wo er neue Akzente in der Politik gegenüber Polen setzen wolle, antwortete Westerwelle wenig konkret. Kontinuität solle bewahrt, gleichzeitig die Idee des Weimarer Dreiecks wieder belebt werden, sagte er. Beide Chefdiplomaten werden aber künftig auch strittige Fragen anpakken müssen, etwa die Ostsee-Pipeline, in der Warschau eine Gefährdung seiner strategischen Interessen sieht. Es bahnt sich zudem ein neues Problem an - in Deutschland lebende Polenstämmige wollen als nationale Minderheit anerkannt werden. Doch beim Antrittsbesuch ging es Westerwelle mehr um gute Atmosphäre als um konkrete Inhalte. Er konnte sogar überraschend beim deutschlandskeptischen polnischen Präsidenten Lech Kaczynski punkten. Dieser führte den Gast aus Deutschland nach dem Gespräch durch den Präsidentenpalast und zeigte ihm seine Gemäldegalerie. Eine “persönliche Geste”, sagte ein deutscher Diplomat. Auch in den polnischen Medien gab es breite Zustimmung für Westerwelles diplomatischen Auftritt in Warschau. Nach der Bekanntgabe der neuen deutschen Minister Anfang dieser Woche hatte die große polnische Zeitung “Gazeta Wyborcza” Berlin und Warschau aufgerufen, den Streit über die Vergangenheit endgültig zu beenden und sich gemeinsam um Europa zu kümmern. Daran anknüpfend appellierte Westerwelle an Sikorski, als Vertreter einer Generation an der Zukunft zu bauen, ohne die Vergangenheit zu vergessen. Als Nachfolger der FDP-Außenminister Walter Scheel und Hans-Dietrich Genscher, die wegen ihrer Ostpolitik großes Ansehen in Polen genießen, kann sich Westerwelle eines Vertrauenskredits an der Weichsel sicher sein. Bis er aber wie sein Vorgänger Frank-Walter Steinmeier bei Sikorski auf dessen Landsitz Chobielin übernachten darf, dürfte noch einige Zeit vergehen. (dpa) Pressestimmen “Ups!” Europäische Zeitungen zur General-Motors-Entscheidung über Opel “Ups! Sie haben uns Opel nicht gegeben. Das Unternehmen bleibt aber weiter in einer schwierigen Lage. Die “Erwärmung” der Weltwirtschaft (von der GM spricht) könnte nur vorübergehend sein, und es ist nicht gesagt, dass GM in ein paar Monaten nicht schon wieder sein deutsches Unternehmen verkaufen will. Die Situation erinnert ein bisschen an das alte russische Märchen vom Großvater, der seine Kuh verkaufen wollte. Der Autobauer im fernen Deutschland war für GM ein Klotz am Bein, aber sobald sich die neuen Investoren überlegten, wie sie Opel zu einem gewinnträchtigen Unternehmen machen können, hat man sich bei GM gedacht, dass man diese Kuh doch wohl selbst noch brauchen könnte.” “Komsomolskaja Prawda” (Moskau) “Es wäre letztlich wohl das Beste, wenn das strukturell offenbar nicht lebensfähige Unternehmen nicht weiter mit Steuergeldern subventioniert und so der Gesamtmarkt verzerrt würde. (...) So grausam es für die betroffenen Mitarbeiter wäre: Eine Restrukturierung in einem geordneten Insolvenzverfahren oder eine Zerschlagung - also der Verkauf der gesunden und der Untergang der ungesunden Konzerneinheiten - erscheint als die beste Lösung. Auch die Selbstständigkeit, eventuell nach dem Vorbild von Saab, wäre eine interessante Option gewesen. Dazu wird es nun jedoch vorerst - nicht kommen. Opel wird weiterwursteln.” “Neue Zürcher Zeitung” ie angeblich breiteste Straße der Welt, die Avenida 9 de Julio, wurde dieser Tage von rebellischen Piqueteros ganze 33 Stunden lang an einer Kreuzung besetzt, so dass der Verkehr auf dieser zentralen Straße lahmgelegt wurde. Die Piqueteros protestierten, weil sie angeblich von Bürgermeistern der Nachbargemeinden als Nutznießer des von der Präsidentin angekündigten Sozialplans zur Schaffung von 100.000 Arbeitsplätzen in Genossenschaften ausgeschlossen werden, die nur ihre eigene Klientel befürworten. Der Streit, der Abertausende unschuldiger Autofahrer und Passanten belästigte, wurde schließlich von Néstor Kirchrner höchstpersönlich dank der Verhandlung des unlängst aus seinem Amt als Unterstaatssekretär im Sozialministerium zurückgetretenen Piquetero Emilio Pérsico mit dem Versprechen gelöst, dass 5000 Arbeitsplätze den Randalierern vorbehalten werden. Die Gewaltaktion hatte sich bezahlt gemacht. So wird in Argentinien Politik betrieben. D er nahezu allmächtige Gewerkschaftsboss Hugo Moyano, enger politischer Alliierter des Ehepaars Kirchner, hat mittels seines Sohnes Pablo, der die Lastwagenfahrergewerkschaft namens seines Vaters leitet, die Auslieferung der Tageszeitungen “La Nación” und “Clarín” mehrere Stunden am frühen Morgen verhindert, um durchzusetzen, dass die unabhängigen Verteiler, hierzulande “recorridos” genannt, sich der Gewerkschaft anschließen, wogegen sie sich sträuben. Weder die Regierung noch die Justiz verhinderten diese deutliche Verletzung der in der Verfassung verbrieften Pressefreiheit. Schließlich gab sich Moyano mit einigen kleinen Verteilungsgenossenschaften zufrieden, die der Gewerkschaft beitraten. Beide Zeitungen üben sich täglich mit Kommentaren über schamlose Korruptionsfälle in der Regierung. Leidtragende der Erpressung der Verlage und ihrer Verteiler sind die Leser, die sich jeweils morgens unterrichten wollen, indem sie die geschriebene Presse lesen. P räsident Barack Obama hat seine angekündigte freundliche und multilaterale Politik gegenüber Lateinamerika in Honduras auf die Probe gestellt. Eine dreiköpfe Diplomatenmission Washingtons bewirkte in Tegucigalpa einen Kompromiss zwischen der amtierende Regierung und dem abgesetzten Präsidenten Manuel Zelaya, der wieder ins Amt einzusetzen ist, aber mit einem Kabinett sogenannter nationaler Union regieren soll, ehe sein Nachfolger am 29. November gewählt wird. Die Parlamentarier tun sich inzwischen schwer, diesen Kompromiss umzusetzen. Inzwischen ist Honduras aus der Allianz mit dem venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez ausgeschieden. Zelaysa, ursprünglich Liberaler, hatte sich Chávez gegen die Lieferung billigen Benzins untergeordnet und war bestrebt, wie Chávez wiedergewählt zu werden, was die Verfassung von Honduras verbietet. Wie immer die Vermittlung von Obama ausgeht, die Wiederwahl ist bachab gegangen und Chávez hat einen Alliierten in Lateinamerika verloren. D er Vertrag von Lissabon der EU wurde nach langer Verzögerung ratifiziert. Es wird einen neuen Präsidenten und einen anders genannten Außenminister geben, der den eigenen Beamtenstab weltweit fühlbar ausbauen wird. Der Kernpunkt des neuen Vertrages schafft die Einstimmigkeit für bestimmte Entscheidungen ab. Sie war mit dem Veto jedes der 27 Mitglieder verbunden, mit dem alle anderen erpresst werden konnten. Das Veto bleibt für wichtige Bereiche in Kraft, in anderen genügen vorgeschriebene Mehrheiten, welche Regel möglicherweise supranationale Abtretungen der nationalen Souveränität bewirken wird, wenn die Union gegen einen oder mehrere Mitglieder entscheidet. Genau das störte den tschechischen Präsidenten an dem Vertrag. Als letzter, der nicht ratifiziert hatte, musste er schließlich klein beigeben, und Europa erhofft sich, künftig schneller und wirksamer entscheiden zu können, was skeptisch abzuwarten ist. HINTERGRUND Ein Jahr danach: Obamas Ernüchterung Der Friedensnobelpreisträger löst seine Wahlversprechen nicht ein Von Laszlo Trankovits Washington - Als Barack Obama in der Nacht des 4. November 2008 mit seiner Frau Michelle und den Töchtern Malia und Sasha die Tribüne im Grand Park in Chicago betrat, flossen viele Tränen. Über 200.000 Menschen jubelten Obama zu, viele Prominente unter ihnen; Starmoderatorin Oprah Winfrey oder der Schwarzen-Führer Jesse Jackson weinten vor Rührung. Auch Millionen und Abermillionen Menschen an den TV-Schirmen in den USA und in aller Welt verfolgten aufgewühlt diese historische Stunde: erstmals hatte Amerika einen Schwarzen zum Präsidenten gewählt. Obama hatte die Amerikaner und die Welt mit seiner Vision von “Wandel” und “Hoffnung” begeistert, hatte ein “neues Amerika” versprochen - die halbe Welt schien ihm zu Füßen zu liegen. Ein Jahr später ist er zwar Friedensnobelpreisträger. Aber dennoch ist, nicht ganz unerwartet, manche Ernüchterung eingekehrt. Bei dem Wahlsieger selbst, bei den Wählern und auch weltweit. Obamas Haare sind deutlich grauer geworden, die Züge des 48 Jahre alten Präsidenten etwas markanter, seine Stimme ist häufiger belegt. Noch immer vertrauen ihm Umfragen zufolge 55 Prozent der Amerikaner, aber am 5. November 2008 waren es noch 68 Prozent. Der poli- Foto: AP Muss um Unterstützung kämpfen: Ein Jahr nach der Wahl ist die Obama-Euphorie abgekühlt. tische Gegenwind hat enorm zugenommen. Obama muss mehr denn je auch um sein Leben fürchten: Der Präsident erhält derzeit viermal so viele Morddrohungen wie das zu Zeiten seines Vorgängers George W. Bush der Fall war. Von der “Obamania”, der Euphorie über die neue politische Lichtgestalt, die gefeiert wurde wie ein Popstar, ist in den USA nicht sehr viel geblieben. Die Verkäuferinnen in dem großen Obama-Souvenirshop direkt am Weißen Haus, im Sommer 2008 eröffnet, sagen, sie wüssten nicht, wie lange das Geschäft noch geöffnet bleibe. “Es läuft nicht sehr gut, wir verkaufen jetzt auch mehr Andenken früherer Präsidenten.” Der Sohn “einer weißen Frau aus Kansas und eines schwarzen Mannes aus Kenia”, wie er sich früher gerne vorstellte, hat manches von seinem Glanz verloren. Noch immer ist er ein Meister des öffentlichen Auftritts und der Inszenierung, noch immer kann er mit geschliffenen Reden die Menschen mitreißen. Doch er tut sich enorm schwer, seine Wahlversprechen zu erfüllen, obwohl seine Partei klare Mehrheiten im Senat und Repräsentantenhaus hat. (dpa) Trauer um Arafat Vor fünf Jahren starb die Symbolfigur des palästinensischen Widerstands Von Hans Dahne Ramallah - Fünf hat Arafat noch die Jahre nach seinem Entscheidungen der Tod ist Ex-PalästiPalästinenser kontrolnenserpräsident Jassir liert. Heute haben wir Arafat bei seinen keine Adresse mehr, Landsleuten populäan die wir uns wenrer als je zuvor. Vetden können”, sagt ternwirtschaft, KorMasri. ruption und MissmaDie beiden Männagement: Eine große ner unterscheidet alMehrheit der Palästiles - vom Charisma nenser hat die Sünden bis hin zur Ideologie zwar nicht vergessen, und Kleidung. Abu aber dem “alten Masen, wie der Mann” längst vergeKampfname von Abben. 81,9 Prozent bas lautet, trägt feine Held der palästinensischen Geschichte trauern nach einer akAnzüge, wirkt eher Das Arafat-Mausoleum in Ramallah. tuellen Umfrage ihfarblos und distanrem “Führer”, wie sie Arafat noch heute respektvoll nen- ziert. Gewalt und Terror hat Abbas abgeschworen, das nen, hinterher. Der langjährige PLO-Chef war am 11. Wort Widerstand gegen die israelischen Besatzer kommt November 2004 im Alter von 75 Jahren in Paris gestor- nicht über seine Lippen. Abbas hat ganz auf Friedensben. verhandlungen mit Israel gesetzt; nur dem Ziel eines Für viele Palästinenser ist Arafats Mausoleum in eigenen Palästinenserstaats ist er nicht näher gekommen. Ramallah eine Pilgerstätte. Das Gebäude ist dem Pari“Arafat hat niemals aus Verhandlungen eine Ideoloser Triumphbogen nachempfunden und steckt voller gie gemacht. Er war pragmatisch. Er hat alle Optionen Symbolik. Die Gedenkstätte sieht aus wie ein Würfel - offen gehalten. Wenn Verhandlungen nicht funktioniert jeweils elf Meter lang, hoch und breit. Arafat war am haben, ist er zum Widerstand zurückgekehrt. Auf diese 11.11. und elf Jahre nach Unterzeichnung der Osloer- Art und Weise hat er es geschafft, Führer der PalästiVerträge gestorben. Hassan Rushdi aus Dschenin im nenser zu bleiben”, sagt Masri. nördlichen Westjordanland besucht das Mausoleum jeNach 27 Jahren im Exil kehrte Arafat am 1. Juli 1994 des Mal, wenn er nach Ramallah kommt. “Arafat war triumphal in die Palästinensergebiete zurück und bildeein großer Führer, eine Symbolfigur des palästinensi- te die erste Regierung der Autonomiebehörde. Im selschen Kampfes. Er wird niemals vergessen werden”, sagt ben Jahr erhielt er den Friedensnobelpreis für die Under 35-Jährige. terzeichnung der Oslo-Verträge und als eine Art VorDer politische Kommentator Hani Masri versucht, die schuss auf die Zukunft. Als die Friedensverhandlungen heutige “Lichtgestalt” Arafat zu erklären: “Je mehr Zeit von Camp David im Sommer 2000 scheiterten und der vergeht, desto mehr vermissen ihn die Menschen. Der palästinensische Volksaufstand Intifada ausbrach, beGrund ist das Vakuum, das er hinterlassen hat. Arafat gann sein Stern zu sinken - vor allem im Westen. Nach konnte ihnen Hoffnung machen. Heute sehen sie einer Serie von Anschlägen palästinensischer Selbstnirgends Hoffnung, und Arafat ist nicht mehr da, um sie mordattentäter erklärte Israel im Dezember 2001 Arafat zu führen.” zuerst für nicht mehr relevant und dann zu einem “HinArafats Nachfolger Mahmud Abbas hatte es nach dernis für den Frieden”. Ex-US-Präsident George W. seinem Amtsantritt im Januar 2005 schwer, die Lücke Bush rückte von Arafat ab und rief die Palästinenser zur auszufüllen, die der Tod Arafats gerissen hatte. Der 74- Wahl neuer Führer auf. Die letzten drei Lebensjahre stand Jährige, der jetzt das Handtuch geworfen hat und sich Arafat praktisch unter Hausarrest in seinem am Ende im Januar nach nur einer Amtszeit nicht zur Wiederwahl weitgehend zerstörten Amtssitz, der Mukata. stellen will, blieb stets im langen Schatten Arafats. Für Arafat war Zeit seines Lebens ein Seiltänzer. “Er badie Palästinenser ist Arafat bis heute ein “Führer”; Ab- lancierte vorsichtig zwischen Gemäßigten und Militanbas nennen sie “Präsident” - ein Präsident, wie es viele ten, nicht bereit und vielleicht auch unfähig, sich unandere auf der Welt gibt. zweideutig für die eine oder andere Seite zu entscheiDer ehemalige Guerrilla-Führer Arafat war Respekts- den”, schreibt der palästinensische Intellektuelle Sari person, der nach Berichten von Weggefährten auch mal Nusseibeh. “Arafat war außerstande die althergebracheinen Minister ohrfeigte und einen Sicherheitschef mit te Logik antikolonialer Kriege abzuschütteln: Er, die Vervorgehaltener Pistole entließ. Die Fatah-Organisation körperung der palästinensischen Sache schlechthin, gestand damals geeint hinter Arafat, ein demokratischer gen den Unterdrücker. Es ging ihm gegen den Strich, Diskurs oder Aufmüpfigkeiten wie jetzt bei Abbas wä- aus strategischen Gründen unmissverständlich und öfren undenkbar gewesen. “Selbst in seinen letzten Tagen fentlich einen Gewaltverzicht zu erklären.” (dpa) Sonnabend, 7. November 2009 5 Der lange Weg zum EU-Reformvertrag Hamburg (dpa) - Der Lissabon-Vertrag hat eine lange Geschichte mit zahlreichen Krisen hinter sich. 16. Januar 2001: Bei der Unterzeichnung des Nizza-Vertrags bekunden die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union die Absicht, eine neue Vertragsgrundlage für die EU zu schaffen. Damit soll auf die Mitglieds-Erweiterung reagiert werden. 1. Mai 2004: Zehn Staaten Mittel- und Osteuropas sowie aus dem Mittelmeerraum treten der EU bei. Sie hat damit 25 Mitglieder. 17. Juni 2004: Die Staats- und Regierungschefs einigen sich in Brüssel auf den Verfassungstext, den sie am 29. Oktober unterschreiben. 29. Mai 2005: Frankreich lehnt die Verfassung nach einer Volksabstimmung ab. Drei Tage später verweigern auch die Niederländer ihre Zustimmung. 17. Juni 2005: Ein EU-Gipfel verkündet angesichts der Ablehnungen eine “Denkpause” von einem Jahr. Zwölf Monate später wird ein neuer Anlauf beschlossen. 1. Januar 2007: Die EU wächst mit dem Beitritt Rumäniens und Bulgariens auf 27 Mitglieder. 23. Juni 2007: Nach einer dramatischen Nachtsitzung unter Vorsitz von Bundeskanzlerin Angela Merkel beschließen die Regierungschefs in Brüssel ein umfassendes Mandat für die Vertragsänderungen. 18./19. Oktober 2007: Die EU-Gipfelkonferenz einigt sich auf den endgültigen Text des Reformvertrags. 13. Dezember 2007: Der Vertrag wird in Lissabon unterzeichnet. 12. Juni 2008: Bei einem ersten Referendum lehnen 53 Prozent der Iren den Vertrag ab. 12. Dezember 2008: Die Staats- und Regierungschefs beschließen, auf die geplante Verkleinerung der EU-Kommission zu verzichten. Irland soll Garantien bekommen, dass Neutralität und Abtreibungsverbot durch den Vertrag nicht berührt werden. Ziel ist ein neues Referendum. 19. Juni 2009: Die Irland-Garantien werden förmlich beschlossen. Irland sagt ein zweites Referendum im Oktober zu. 30. Juni 2009: Das Deutsche Bundesverfassungsgericht billigt den Vertrag grundsätzlich, stoppt aber den laufenden Ratifizierungsprozess, bis die Beteiligungsrechte von Bundestag und Bundesrat gestärkt werden. 8. September 2009: Der Bundestag verabschiedet die Begleitgesetze mit ZweiDrittel-Mehrheit. Der Bundesrat stimmt am 18. September zu. 23. September 2009: Weitere Klagen gegen den Lissabon-Vertrag werden vom Bundesverfassungsgericht abgewiesen. Bundespräsident Horst Köhler unterschreibt die Gesetze. 25. September 2009: Köhler unterzeichnet die Ratifikationsurkunde. 2. Oktober 2009: Irland stimmt dem Vertrag im zweiten Anlauf mit einer überraschend großen Mehrheit zu: 67,1 Prozent votieren dafür. 10. Oktober 2009: Als vorletztes EU-Land ratifiziert Polen den Vertrag. 29. Oktober 2009: Die Staats- und Regierungschefs der EU räumen in Brüssel mit einer Ausnahmeregelung für Tschechien die letzte politische Hürde beiseite. 3. November 2009: Das tschechische Verfassungsgericht erklärt den Vertrag für vereinbar mit nationalem Recht. Daraufhin unterzeichnet ihn Präsident Vaclav Klaus als letztes Staatsoberhaupt der EU. Erfolg auf Weltklimagipfel ungewiss Von Edgar Bauer Barcelona/Bonn - Vier Wochen vor dem Weltklimagipfel in Kopenhagen ist ein neues globales Klimaschutz-Abkommen ungewiss. Bei der letzten UN-Vorkonferenz in Barcelona gab es nach fünftägigen Verhandlungen wenig greifbare Fortschritte und keinen Durchbruch bei den strittigen Schlüsselfragen. Die Hoffnung liege nun auch auf den Staats- und Regierungschefs, sagte UN-Klimachef Yvo de Boer am Freitag in Barcelona. Ein Erfolg in Kopenhagen hänge entscheidend davon ab, dass auf höchster politischer Ebene die richtigen Signale gegeben würden. Die Chance für eine Vereinbarung dürfe nicht vertan werden, mahnte der UN-Klimachef. “Kopenhagen kann und muss der Wendepunkt im internationalen Kampf gegen den Klimawandel werden - nichts hat hier meine Zuversicht geändert.” Eine “mächtige Kombination” aus Zusagen und Kompromissen könne und müsse dies noch ermöglichen. Bereits 40 Staats- und Regierungschefs hätten ihr Kommen nach Angaben der dänischen Regierung angekündigt, sagte Yvo de Boer. Darunter seien der britische Premierminister Gordon Brown und der französische Präsident Nicolas Sarkozy. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat darüber noch nicht entschieden. “Sie hat sich den Termin sicherheitshalber freigehalten. Es gibt aber noch keine abschließende Entscheidung”, sagte VizeRegierungssprecher Christoph Steegmans. In Kopenhagen soll eine Nachfolge-Vereinbarung für den künftigen Klimaschutz und für das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll getroffen werden. Nach einem zweijährigen intensiven Verhandlungsprozess seit der Bali-Konferenz gibt es aber weder Klarheit bei der Verminderung von Treibhausgasen in Industrieländern noch bei den geplanten Finanzhilfen für ärmere Länder. Unklar ist auch, was in Kopenhagen zustande kommen soll und kann. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und Yvo de Boer haben ein fertiges Vertragswerk bereits abgeschrieben. Bestenfalls sei eine “politische Vereinbarung” möglich, über die dann 2010 im Detail weiterverhandelt werden müsse. Die Delegationschefs der EU und der USA ließen offen, ob es in Kopenhagen zu einer Vereinbarung oder doch einem rechtlich bindenden Abkommen kommen könnte. “Beides ist möglich”, sagte US-Unterhändler Jonathan Pershing. Die Perspektive einer nur politischen Vereinbarung stieß allerdings auf Widerstand bei Entwicklungsländern und Umweltorganisationen. Sie befürchten ein zu vages Ergebnis ohne bindende Festlegungen. Eine “politische” Übereinkunft könne nicht rechtlich bindend sein und bedeute eine “Verhöhnung” der Entwicklungsländer, die am wenigsten zur Erderwärmung beigetragen haben und meist am stärksten unter den Folgen leiden. Yvo de Boer appellierte an die Regierungen der Industrieländer, sich in ihren Positionen “mehr zu bewegen” und ambitioniertere nationale Zahlen für eine Minderung ihrer Treibhausgase bis 2020 vorzulegen. Nur so könne eine Vereinbarung erreicht werden. Auch die USA müssten spätestens in Kopenhagen “eine Zahl für eine mittelfristige Reduzierung ihrer Treibhausgase” vorlegen. “Das wäre für einen Erfolg entschiedend.” Ob dies geschehen werde, ließ Pershing offen. Die USA würden aber einen “substanziellen Beitrag” für einen “Deal” in Kopenhagen leisten. Außerdem müssten die Industrieländer in Kopenhagen klare Zusagen über Finanzhilfen für ärmere Länder machen, betonte de Boer. Dazu gehöre eine Soforthilfe von zehn Milliarden US-Dollar und Klarheit über langfristige Hilfen. Ansonsten würden die ärmeren Länder nicht mitziehen. “Kopenhagen muss ein Erfolg werden, einen Plan B gibt es nicht”, erklärte der politische Geschäftsführer von Germanwatch, Christoph Bals. “Einem politisch verbindlichen Abkommen, dem Bali-Aktionsplan von Ende 2007, darf nun nicht wieder ein Kopenhagen-Aktionsplan folgen, sondern es muss ein Kopenhagen-Abkommen sein.” (dpa) 6 ARGENTINIEN Sonnabend, 7. November 2009 WOCHENÜBERSICHT Ehrung für “Herald”Journalisten Ehrung für Robert Cox: Der ehemalige Herausgeber des englischsprachigen “Buenos Aires Herald” konnte sich am Dienstag über die Auszeichnung zum Ehrenbürger der argentinischen Hauptstadt freuen. Cox machte sich vor allem in der Siebzigerjahren einen Namen, als er sein Blatt gegen die Militärdiktatur positionierte. Auf der anderen Seite prangerte er aber auch den Terror linker Gruppierungen an. Der Priester Patrick Rice meinte bei der Laudatio im Stadtparlament, Cox habe stets ein scharfes Urteilsvermögen an den Tag gelegt. Der Journalist hatte sich während der Diktatur publizistisch für Rice eingesetzt, nachdem dieser festgenommen wurde. Estela Barnes de Carlotto, die Vorsitzende der “Großmütter von der Plaza de Mayo”, sagte, dass sie zu Zeiten der Junta vor allem von der Presse enttäuscht war. Eine rühmliche Ausnahme habe der von Cox geführte “Herald” dargestellt. Der Geehrte, der Argentinien 1979 verlassen musste, hob in seiner Rede den Einsatz von Frauen hervor, der schließlich zum Sturz der Diktatur geführt hätten. Allen voran die “Mütter und Großmütter der Plaza de Mayo”, aber auch die britische Premierministerin Margaret Thatcher, deren unnachgiebige Haltung im Malvinen-Konflikt das Ende der Militärherrschaft in Argentinien einleitete. Vizepräsident als Oppositioneller Julio Cobos ist als Vizepräsident der erste Stellvertreter von Präsidentin Cristina Kirchner und somit zweithöchster Repräsentant der Regierung. Dies hindert ihn aber nicht daran, wie ein Oppositionspolitiker zu agieren. So forderte er jüngst anlässlich des 26. Jahrestages der ersten demokratischen Wahlen nach der Militärdiktatur am Grabe des im März dieses Jahres verstorbenen Ex-Präsidenten Raúl Alfonsín die “Schaffung eines anderen Argentiniens”. Um dieses Ziel zu erreichen, bedürfe es der Einheit der Radikalen Bürgerunion (UCR). Jener Partei, der Alfonsín angehörte und die Cobos im Jahr 2007 aus ihren Reihen ausschloss, als er sich als Stellvertreter Cristinas wählen ließ. Doch die Zeichen stehen auf Wiederannäherung. So sagte AlfonsínSohn Ricardo, seines Zeichens UCR-Parlamentarier: “Danke, lieber Julio, für deine Bereitschaft, die UCR wieder auf Vordermann zu bringen.” Cobos braucht die Radikalen für eine Präsidentschafskandidatur in zwei Jahren. Und er kann sich auf Alfonsín sen. berufen, der von seinem Kranken- bett aus einer möglichen Rückkehr Cobos’ zur UCR seinen Segen gab. Der verstorbene Ex-Präsident, der 1989 angesichts von Hyperinflation und Massenstreiks vorzeitig von seinem Amt zurücktrat, wird derweil fast wie ein Heiliger verehrt: “Wenn man von Verteidigung der Verfassung und vom Förderalismus spricht, redet man von Raúl Alfonsín”, so Cobos. Donzis wiedergewählt Wiederwahl für Aldo Donzis: Die DAIA, der Dachverband der israelitischen Organisationen in Argentinien, bestätigte auf ihrer Wahlversammlung mehrheitlich den bisherigen Amtsinhaber in seiner Funktion. Vorausgegangen waren teilweise heftige interne Differenzen. Schließlich aber verblieb Donzis als einziger Kandidat, nachdem sein schärfster Konkurrent Agustín Zbar aus dem Rennen ausgestiegen war. Zbar nutzte aber noch die Gelegenheit, erneut Vorwürfe gegen Staatsanwalt Alberto Nisman zu erheben. Dieser ist mit der juristischen Aufarbeitung des Bombenanschlags auf das jüdische Gemeindezentrum AMIA vor 15 Jahren betraut. Nisman habe die Möglichkeit versäumt, die lokalen Verbindungen hinter dem Attentat zu untersuchen. Bei seiner Wiederwahl konnte sich Donzis auf die Stimmen der jüdischen Gesellschafts- und Sportclubs sowie der Organisationen aus dem Landesinneren und der Orthodox-Religiösen stützen. Gleichwohl enthielten sich andere jüdische Einrichtungen der Stimme. Darunter auch das Sozialwerk AMIA. Ex-Nationalspieler ringt mit Tod Gewalttäter haben dem früheren argentinischen Fußballnationalspieler Fernando Cáceres (40) bei einem Raubüberfall in den Kopf geschossen. Der 40-jährige Sportler lag am Montag in einem Krankenhaus im künstlichen Koma, wurde künstlich beatmet und rang mit dem Tode. Sein Zustand war auch Ende der Woche noch kritisch. Nationalcoach Diego Maradona sagte nach einem Besuch am Krankenbett, das Leben von Cáceres liege in der Hand Gottes. Zugleich forderte Diego energische Maßnahmen gegen die Kriminalität. Cáceres spielte von 1992 bis ’97 in der argentinischen Nationalmannschaft. Die Polizei ermittelt derzeit konkret gegen zwei Jugendliche im Alter von 15 und 16 Jahren. Diese wurden von Laura Von Derhide, der Lebenspartnerin von Cáceres, bei einer Gegenüberstellung identifiziert. Bei fünf weiteren Festgenommen erhärtete sich der Anfangsverdacht nicht. Zu den Verhaftungen war es nach Hinweisen durch Augenzeugen gekommen. (AT/mc/dpa) Verdacht auf Bereicherung Buenos Aires (AT/mc) - Im Verdacht der unzulässigen Bereicherung steht derzeit Ricardo Echegaray, der Chef der Steuerbehörde AFIP. Ihm werden Verbindungen zu einem subventionieren Mastbetrieb unterstellt, der vor einem Jahr unter dem Namen “Hacienda Argentina” in Punta Alta (Provinz Buenos Aires), dem Geburtsort des AFIP-Chefs, gegründet wurde. Seitdem hat der Betrieb Unterstützung in Höhe von 260.000 Pesos von der Landwirtschaftlichen Handelsaufsicht (ONCCA) erhalten. Diese Organisation leitete Echegaray bis Dezember letzten Jahres. Als offizielle Geschäftsgründer fungierten zwei Personen mit niedrigem Einkommen, die bislang über keinerlei Erfahrung in der Landwirtschaft verfügten. Außerdem ist verdächtig, dass der Telefonanschluss des Firmensitzes “Hacienda Argentina” auf den Namen von Silvana Karina Oviedo, der Frau Echegarays, läuft. Zudem hat deren Warentransportfirma “Rutas al Sol” diesselbe Adresse wie die, die in der Gründungsakte von“Hacienda Argentina” genannt wird. Echegaray wies unterdessen die Vorwürfe gegen seine Person zurück. Ebenfalls um Bereicherungsvorwürfe geht es bei vier Privatsekretären von Präsidentin Cristina Kirchner. Jene werden von der Staatsanwalt bezichtigt, ihr Vermögen auf unzulässige Weise dramatisch vermehrt zu haben. Neben Fabián Gutiérrez, der bereits vor einem Monat wegen einer Luxusvilla in El Calafate in den Schlagzeilen stand, müssen nun auch Isidro Bounine, Héctor Daniel Muñoz und Daniel Alvarez erklären, wie sie ihr Einkommen in den vergangenen Jahren um bis zu 11.180 Prozent (Muñoz) steigern konnten. “Vertrauensbildende Maßnahme” Parlamente von Argentinien und Rheinland-Pfalz unterzeichnen Abkommen Buenos Aires – “Es ist eine vertrauensbildende Maßnahme, um Argentinien raus aus der Isolation zu holen.” Mit diesen Worten lobte Joachim Mertes (SPD), der Präsident des rheinland-pfälzischen Landtages, die Absichtserklärung, die Vertreter des Pfälzer Parlaments und der argentinischen Deputiertenkammer am Montag in der deutschen Botschaft in Buenos Aires feierlich unterzeichneten. Darin vereinbarten beide Seiten mehr Kooperation auf wirtschaftlicher wie parlamentarischer Ebene. Die Erklärung sei kein “knochenharter Vertrag”, sondern als Anregung für einen neuen Start zu verstehen. Neben der Pflege wirtschaftlicher Kontakte nannte Mertes auch einen “sentimentalen” Grund für das Engagement in Südamerika. Schließlich seien im 19. Jahrhundert viele Menschen aus dem Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz, vor allem aus dem Hunsrück, dorthin ausgewandert. Viele nach Brasilien, von dort zogen aber nicht wenige auch weiter nach Argentinien. Neben Mertes und Vertretern der drei im Mainzer Landtag vertretenen Parteien (SPD, CDU, FDP) war auch Landeswirtschaftsminister Hendrik Hering (SPD) an der Spitze einer Wirtschaftdelegation mit in die argentinische Hauptstadt gekommen. Auch er warb für den Ausbau der Beziehungen. “Es gibt in Argentinien beachtliche Wachstumspotenziale” - besonders im Bereich der Umwelttechnik und erneuerbaren Energien. Der Austausch in Ausbildung Von Marcus Christoph Foto: MC Der argentinische Parlamentarier Jorge Landau (vorne, l.) und der rheinland-pfälzische Landtagspräsident Joachim Mertes (r.) beim Unterzeichnen der Absichtserklärung. und Forschung, eventuell gar die Schaffung gemeinsamer Ausbildungsgänge sei Grundlage für langfristige Projekte, auf die besonders der rheinland-pfälzische Mittelstand Wert lege. Das Vertrauen in Argentinien als Investitionsstandort sei jedenfalls wieder gestiegen, seitdem die argentinische Regierung Kompromissbereitschaft in Bezug auf die Begleichung ihrer Auslandsschulden signalisiert habe. Hering wurde nicht müde, Rheinland-Pfalz als aufstrebendes Bundesland mit der zweithöchsten Exportquote der deutschen Gliedstaaten zu präsentieren. Aus dem “Land der Rüben und Reben” sei längst ein “Top-Wirtschaftsland” mit “wissenbasierter Industrieproduktion” geworden. Zudem gebe es dort den besten Wein Europas. An Herings Seite waren insgesamt 19 Unternehmer aus dem südwestlichen Bundesland. Joachim Molz, der Geschäftsführer des Kommunikationstechnik-Unternehmens “Wikon”, sagte, die in Buenos Aires geführten Gespräche berechtigten zu einem “verhaltenen Optimismus”. In der Vergangenheit habe man zu viel nach Asien geschaut. Nun gelte es, auch Südamerika mehr ins Auge zu fassen. Das Feedback bei der Kooperationsbörse, die mithilfe der Auslandshandelskammer zustande kam, war jedenfalls gut. Insgesamt nahmen 60 argentinische Firmen die Möglichkeit zum Austausch war. Nach dem Besuch in Argentinien ging die Fahrt der Delegation weiter nach Brasilien. Kompromiss in Sachen Wachdienst Stadt und Nation einigen sich im Polizeikonflikt Buenos Aires (AT/mc) – Zwischen der Stadt Buenos Aires und der Bundespolizei gibt es nach Tagen der gereizten Auseinandersetzung eine Annäherung zu vermelden. So verständigten sich am Montag Vertreter beider Seiten in der Casa Rosada auf einen Kompromiss. Darin erklärte sich die Stadt dazu bereit, ihre Zahlungsrückstände für den Einsatz von Bundespolizisten im Stadtgebiet zu begleichen. Die nationale Ordnungsbehörde hatte am vergangenen Wochenende Wachpersonal von 72 öffentlichen Gebäuden, Parks und Plätzen abgezogen, da sich die Schulden der Stadt für diesen Dienst seit Anfang Januar auf 34 Millionen (Angabe Stadt) bzw. 40 Millionen Pesos (Angabe Nation) aufgetürmt hatten. Die Maßnahme der Bundespolizei wurde als weitere Zuspitzung des Konflikts angesehen, der zwischen beiden Verwaltungsebenen besteht und zuletzt an Schärfe zunahm. So hatte der Regierende Bürgermeister der Hauptstadt, Mauricio Macri, der Bundespolizei vorgeworfen, den Abhörskandal mit dem “Spion” Ciro James initiiert zu haben, um die Pläne der Stadt zur Schaffung einer eigenständigen Polizei zu desavouieren (wir berichteten). Im Gegenzug behauptete Aníbal Fernán- dez, der Kabinettschef der nationalen Regierung, Macri würde einerseits zwar Finanzmittel in den Aufbau eines Geheimdienstes investieren, andererseits aber kein Geld zur Bezahlung der Überstunden der Bundespolizisten in der Hauptstadt aufbringen zu wollen. Nach der Gesprächsrunde am Montag waren die Töne wesentlich moderater: “Wir hätten die Angelegenheit verwaltungsintern regeln sollen”, so Fernández. Der Streit hätte nicht an die Öffentlichkeit gelangen sollen. Der erzielte Kompromiss sieht nun die Erstellung eines neuen Sicherheitskonzeptes für den Einsatz der Bundespolizei in der Hauptstadt vor. “Wir werden weiter Extra-Polizeikräfte einsetzen, dort wo es nötig ist, und an anderen Stellen abziehen, wo sie nicht zwingend gebraucht werden und durch private Wachdienste ersetzt werden könnten”, so der städtische Sicherheitsminister Guillermo Montenegro. Die Stadt erklärte sich bereit, einen Zeitplan für die Begleichung der Schulden auszuarbeiten. Die Sicherheit in der Stadt, so war man sich einig, bleibe gewahrt und werde nicht länger als “Geisel” für eine politische Auseinandersetzung zwischen dem Macri- und dem Kirchnerlager benutzt. Tunnel zwischen Nachbarn Argentinien und Chile vereinbaren Großprojekte nel-Projekte, dem Transandino Buenos Aires (AT/mc) – Central (Mendoza), ist die EntZwei große Anden-Tunnel lastung des Bergpasses von Criwollen Argentinien und Chile sto Redentor, wo jährlich zwei innerhalb der kommenden Millionen Tonnen an Gütern acht bis zehn Jahre realisieren. transportiert werden. In einer erDies beschlossen die Präsidensten Etappe soll ein Eisenbahntinnen beider Länder, Cristina Tunnel durch die Berge gebohrt Kirchner und ihre Gastgeberin werden. Ein zweiter Abschnitt Michelle Bachelet, bei ihrem sieht eine zweigleisige Strecke Treffen in Chile Ende der verunter freiem Himmel vor, ehe gangenen Woche. Geplant schließlich als dritte Etappe sind eine Querung, die in der noch ein weiteres Tunnelstück Provinz Mendoza beginnt, und folgt. Die Kosten für das Transeine andere in San Juan. Das andino-Projekt betragen 3.5 Gesamtvolumen für die InveMilliarden Dollar. Ein bilaterastitionen wird dabei mit 4,3 les Gremium soll für die AusMilliarden US-Dollar veranschreibung zuständig sein. Die schlagt. Gruppe “Corporación América” Kirchner und Bachelet hatdes Großunternehmers Eduardo ten sich für die UnterzeichFoto: Presidencia Eurnekián ist favorisiert, den nung symbolträchtig in Maipú Zuschlag zu erhalten. Sie war getroffen, wo sich einst 1818 Im historisch-symbolträchtigen Maipú bereits mit der Präsentation des die beiden Generäle Bernardo unterzeichneten Kirchner und Bachelet die Projekts betraut. O’Higgens und San Martín Vereinbarungen zum Tunnelbau. Das zweite Großprojekt sieht nach dem Sieg über die königlich-spanischen Truppen umarmten. bensbedingungen unserer Völker zu eine Tunnelung beim Agua NegraPass vor. Hierfür sind 850 Millionen “Mit den Vereinbarungen wollen wir verbessern”, formulierte Cristina. Ziel des größeren der beiden Tun- Dollar eingeplant. die Potenziale bündeln, um die Le- LATEINAMERIKA/REISEN/LESERBRIEFE Leser schreiben Wer hat Infos über Marius Hiller? Buenos Aires Wir sind auf der Suche nach Informationen über den Fußballer Marius Hiller (1892-1964), der Anfang des 20. Jahrhundert sowohl für die deutsche wie für die argentinische Nationalmannschaft gespielt hat. Gibt es Nachfahren, die noch in Argentinien leben? Ansprechpartner in der Redaktion des Argentinischen Tageblatts: Marcus Christoph [email protected] Telefon: (5411) 4782-5104-25 Entlarvung Buenos Aires Eine schönere Entlarvung von Scheinheiligkeit als die folgende von Nobelpreisträger Paul Krugman (seine Webseite vom 3.10.2009) kann man sich kaum vorstellen: Irgendein wegen seiner Gelehrigkeit hoch angesehener Volkswirt doziert: “Eine dezentrale Zwangsoptimierung vorausgesetzt, welche die Maximierung von Wirtschaftssubjekten mit präzise definierten, konvexen Zielfunktionen und/oder konvexen Produktionsfunktionen erwirkt, die zu frei entschiedenem Handel und frei entschiedener Produktion führt, bedingt, in der Abwesenheit externer Umstände, ein durch Pareto Optimum gekennzeichnetes Gleichgewicht.” Und Krugman übersetzt: “Der Wettbewerb erfolgsorientierter Leute treibt die Welt um.” Aus dem Amerikanischen: Friedbert W. Böhm Kleiner Fehler E-Mail aus Deutschland In Ihrer Online-Ausgabe vom Ihre Meinung interessiert uns Schreiben Sie uns, wenn Sie sich gefreut, geärgert oder amüsiert haben. Doch formulieren Sie bitte möglichst knapp und präzise. Für eine Veröffentlichung können nur Zuschriften berücksichtigt werden, die mit vollem Namen und genauer Adresse gekennzeichnet sind und deren Inhalt sich auf im „Argentinischen Tageblatt“ erschienene Beiträge bezieht. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Für die Auffassungen der in dieser Rubrik veröffentlichten Zuschriften ist die Redaktion nicht verantwortlich. 24.10.2009 ist Ihnen unter “Randglossen” ein kleiner Fehler unterlaufen: Nicht Sachsen-Anhalt sondern Thüringen wird nach der Wahl von einer CDU-SPD-Koalition regiert. Herbert Kahle Wer kennt Ingeborg Mello? E-Mail aus Deutschland Ich habe kürzlich im Jüdischen Museum in Laupheim/Baden-Württemberg die sehr schöne Ausstellung “Vergessene Rekorde, Jüdische Leichtathletinnen vor und nach 1933” angeschaut und mir das spannende Buch dazu gekauft. Nun bin ich beim Lesen dieses Buches auf den mir unbekannten Namen Ingeborg Mello de Preiss gestoßen. Ich wollte mehr über diese Sportlerin erfahren und habe im Internet “geforscht”, konnte aber nur wenig finden, fast nur Hinweise, dass sie letzte Woche in Buenos Aires gestorben sei. Gibt es weitere Literatur über Ingeborg Mello, ein Buch oder einen Aufsatz über ihr Leben in Deutschland und in Argentinien? Dr. Anton Haug [email protected] KONTINENT IN KÜRZE Uruguay Parlamentsmehrheit Montevideo (dpa) - Das regierende Linksbündnis hat bei der Wahl die Mehrheit in beiden Kammern des Parlaments verteidigt. Das teilte die zentrale Wahlkommission in Montevideo mit. Die Frente Amplio (FA) erzielte im Abgeordnetenhaus 50 von 99 Mandaten und im Senat 16 von 30 Sitzen. Bei der zugleich abgehaltenen Präsidentenwahl verfehlte FAKandidat José Mujica am 25. Oktober die für einen Sieg in der ersten Runde notwendige absolute Mehrheit mit 47,96 Prozent knapp. Er muss sich deshalb am 29. November dem zweitplatzierten konservativen früheren Präsidenten Alberto Lacalle stellen, dessen Nationale Partei auf 29,07 Prozent kam. Kolumbien Festnahmen in Venezuela Caracas (dpa) - In Venzuela hat das Militär 90 Kolumbianer festgenommen. Diese waren in Kleinbussen unterwegs und hätten keine Papiere gehabt. Die Festnahmen dürften die Spannungen zwischen Venezuela und Kolumbien weiter verschärfen. Caracas macht Kolumbien für das Einsickern rechter Paramilitärs auf venezolanisches Territorium verantwortlich. Venezuelas linksgerichteter Staatspräsident Hugo Chávez kritisiert zudem das Militärabkommen zwischen Kolumbien und den USA, das US-Militärs Zugang zu Stützpunkten in Kolumbien erlaubt. Caracas sieht darin eine Aggression gegen Venezuela und kündigte an, die Überwachung der Grenze zu verstärken. Mexiko Mord an Journalist Mexiko-Stadt (dpa) - In Mexiko ist erneut ein Journalist entführt und ermordet worden. Wie die Behörden mitteilten, wurde die Leiche des Polizeireporters Vladimir Atuna in der Stadt Durango entdeckt. Im April hatte Atuna einen Anschlag überlebt. Er berichtete unter anderem über die Korruption in der Polizei von Durango und deren Verstrickung in die organisierte Kriminalität. In Mexiko sind in diesem Jahr bereits neun Journalisten getötet worden. Nicaragua Tausende obdachlos Managua/Miami (dpa) - Der Karibik-Wirbelsturm “Ida” hat die Häuser von rund 8000 Menschen in Nicaragua zerstört oder beschädigt. Er war in Hurrikanstärke nördlich der Stadt Bluefields an der Küste Nicaraguas auf das Festland geprallt und hatte erhebliche Schäden angerichtet. Berichte über Tote lagen nicht vor. Nach Angaben der Behörden hatte sich der Sturm in der Nacht abgeschwächt. “Ida” zog über Honduras wieder in die offene See der Karibik. Die Meteorologen schlossen nicht aus, dass er sich über dem Meer wieder verstärken könnte. Die Hurrikansaison ist in diesem Jahr in der Region glimpflich verlaufen. Chile Streiks im öffentlichen Dienst Santiago de Chile (dpa) - Kurz vor der Präsidentenwahl in Chile sind Tausende Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes für mehr Geld und feste Arbeitsverträge in den Streik getreten. Die Gewerkschaften fordern die Übernahme aller Angestellten in den Staatsdienst sowie 8,0 Prozent höhere Bezüge. Die Regierung von Präsidentin Michelle Bachelet hat 2,5 Prozent mehr Geld angeboten. Zudem setzten die Lehrer an den öffentlichen Schulen ihren Streik fort. Sonnabend, 7. November 2009 7 AUSFLÜGE UND REISEN Naturwunder Puente del Inca Der 26-jährige Naturforscher Charles Robert Darwin war, wie man im Upper-Class-English zu sagen pflegt, “not at all amused”, als er 1835 während des letzten Teils seiner Argentinien-Entdeckungsreise der ihm schon zuvor als Wunder angekündigten Naturbrücke ansichtig wurde. “The Inca’s bridge is a miserable object”, notierte er in seinem Notizbuch und ritt auf seinen Mulis weiter, Richtung Valparaiso, wo ihn HMS “Beagle” unter Kapitän Robert Fitz Roy erwartete. Damals war der Weg über die Wasserscheide von Argentinien nach Chile ebenso beschwerlich wie gefährlich. Der Winter konnte eine Karawane im Handumdrehen unter einer weißen Decke begraben, und schwer bewaffnete, berittene Wegelagerer lauerten Reisegruppen und Postboten auf, denn seinerzeit musste man ja alles Geld in klingenden Gold- und Silbermünzen bei sich führen. Doch Puente del Inca hatte es bereits zu einem gewissen Ruhm gebracht. Erstens konnte man dort den Mendoza-Fluss über die Gesteinsbrücke gefahrlos queren, und zweitens gab es nebenan wohltuende warme, ja sogar heilende Quellen. Stalaktiten unterhalb des Puente del Inca. Umsteigen auf Maultierrücken ermöglichte. Diese gute Zugverbindung führte dazu, dass die Thermen immer häufiger besucht wurden und man deshalb im Jahr 1925 das alte Wellblechgebäude durch einen modernen Hotelkomplex ersetzte. Durch einen unterirdischen Gang gelangten die Kurgäste direkt, sozusagen im Bademantel, bis unterhalb des Puente del Inca, wo sie in kleinen Becken baden konnten. Nahebei befand sich sogar eine Kapelle, und vor dem Hotel eine Zapfsäule, so dass Puente del Inca zum obligaten Halt auch für Automobilisten wurde, die die Anden über den Pass querten, wo sich die Statue des Cristo Redentor befindet. Die Kursaison erstreckte sich jeweils vom 10. November bis zum 30. April. Es gab fünf Quellen, aus denen das belebende, zwischen 33 und 38 Grad warme Thermalwasser quillt: Champagne, Venus, Marte, Saturno und Mercurio. Neben den tiefen gelben und rötlichen Verfärbungen der Felswände unterhalb der Ansicht der Naturbrücke (links Mitte, dunkel) Brücke wegen des und des alten Kurhotels hinten. eisenhaltigen WasEben dieses mit vielerlei Minera- sers sind besonders auch die Stalaklien angereicherte Thermalwasser titen sehenswert, die sich hier gebilhatte im Lauf von Äonen die Brücke det haben. geschaffen: die Partikel lagerten sich ab und schoben sich immer weiter vor, bis schließlich über der schmalen Klamm des Mendoza-Flusses ein Naturbogen entstand. Seine Dimensionen werden auf 50 Meter Länge, 15 Meter Breite, fünf Meter Dicke und 40 Meter über dem Pegel des Flusses geschätzt. Bis in die 70er Jahre führte die Ruta Nacional 7 und somit der gesamte Straßenverkehr über das Viadukt, nur die Transandine Eisenbahn besaß etwas unterhalb eine eigene Fachwerk-Eisenbrücke. Puente del Inca mit seinen Thermalquellen wurde rasch zu einem Ruhe- und bald auch zu einem Ausflugsort. Es entstand deshalb eine erste Unterkunft, das weitgehend aus Wellblech bestehende Hotel Transandino. Der Ferro Carril Transandino, also die transandine Eisenbahn als solche, besaß nahe der Brücke eine Station in 2720 Meter Höhe. Anlässlich der Jahrhundertfeier 1910 erfolgte der Durchstich für den Tunnel, der eine direkte Verbindung mit Chile ohne Oft genug gelangte der internationale Zug von Mendoza nach Santiago de Chile nur bis Puente del Inca, 175 Kilometer von der Provinzhauptstadt entfernt, und musste hier lange Zeit warten, weil bis zu achteinhalb Meter hohe Schneeverwehungen bei Las Cuevas vor der Einfahrt zum Tunnel die Schienen blockierten. Das Kurhotel an der Naturbrücke und den heißen Quellen waren eine Oase inmitten der wilden Bergwelt. Bis dann eines Tages im August 1965 eine riesige Lawine abging und die Gebäude größtenteils zerstörte. Mehrere Tote waren zu beklagen, das Hotel hatte aufgehört zu existieren, nur die Wände der Kapelle standen noch, die später wieder überdacht wurde und heute oberhalb der Brücke, nahe dem Hang, einsam Wacht steht. Die Gendarmerie besitzt auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses eine große Kaserne, und mehrere Unterkünfte bieten dem Reisenden die Möglichkeit, zu rasten. Kurgäste aber kommen nur noch spärlich, denn wie auch andere Thermen in allen Teilen der Welt haben die einst fast alles heilenden Wasser viel von ihrer Kraft verloren, weil heute schon ein einziges Aspirin vielen Schmerzen Abhilfe schafft. Nur die Brücke ist geblieben, die viele Besucher wesentlich mehr beeindruckt als weiland Charles Darwin. In verschiedenen Unterkünften logieren hier übrigens auch die meisten der Bergsteiger, die sich auf die Besteigung des nahen Aconcagua vorbereiten. Denn nur zwei Kilometer von der Inka-Brücke Richtung Grenze öffnet sich rechts ein Hochtal, wo man die steile Südflanke des mächtigen Aconcagua zweieinhalbtausend Meter aufragen sieht. Marlú 8 SPORT Sonnabend, 7. November 2009 Vettel ist WM-Zweiter Abu Dhabi (dpa) - Kronprinz Sebastian Vettel hat sich mit einem souveränen Sieg beim Saisonfinale in der Wüste für den verpassten WM-Titel wenigstens ein bisschen getröstet. Der RedBull-Pilot sicherte sich damit zugleich die Vizeweltmeisterschaft und machte so den Großen Preis von Abu Dhabi zu seinem ganz persönlichen „Märchen aus 1001 Nacht“. Völlig aufgelöst bedankte sich Vettel bei seinem Formel-1-Team nach der Zieldurchfahrt über Boxenfunk: „Es war ein Freude, eine Freude. Danke, danke Jungs.“ Nach einem kräftigen Schluck aus der Pulle sagte der strahlende Sieger später tief bewegt: „Ich bin überglücklich. Ein fantastisches Rennen. Es war heute bis zum Schluss ein Traum, dieses Auto fahren zu dürfen.“ Teamkollege Mark Webber sorgte mit Rang zwei bei der Premiere auf dem malerischen Yas Marina Circuit am Sonntag für den vierten Doppelerfolg des Rennstalls. Der bereits als Champion feststehende BrawnGP-Pilot Jenson Button holte bei dem für ihn eigentlichen bedeutungslosen Rennen nach einem packenden Duell mit Webber auf den beiden letzten Runden den letzten Podestplatz. Nach 17 Saisonläufen schloss Vettel die Fahrerwertung mit 84 Punkten hinter Button (95) ab. Rubens Barrichello (77) blieb der dritte Gesamtrang. Derweil wurde bekannt, dass der Emmericher Nico Hülkenberg Stammpilot beim Formel-1Team Williams wird. Baeck-Preis für Zwanziger Berlin (dpa) - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble bezeichnet DFB-Präsident Theo Zwanziger als „vorbildlichen Verantwortungsträger, nicht nur im Sport, sondern in unserer freiheitlichen Gesellschaft insgesamt“. Die Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, lobt Zwanzigers „couragierte, aufgeklärte und offensive Art“ bei der Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit. Für seinen Einsatz gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus ist der 64-jährige Jurist aus Rheinland-Pfalz am Mittwoch in Berlin vom Zentralrat der Juden mit dem Leo-Baeck-Preis ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung, die an den 1956 gestorbenen jüdischen Wissenschaftler und Rabbiner Leo Baeck erinnert, wurde zum ersten Mal an einen Funktionär des Sport überreicht. „Ich hoffe, dass dies die Bedeutung unterstreicht, die dem Sport als friedenstiftendes Element innerhalb unserer Gesellschaft zukommen kann“, sagte Knobloch. Zwanziger, der 1992 als Beauftragter für soziale Integration seine Karriere im Deutschen Fußball-Bund begonnen hatte und seit 2004 an der Spitze des größten Sportfachverbands der Welt steht, unterstrich: „Dieser Preis ist eine Mahnung an den Fußball, nicht und niemals tatenlos zuzuschauen, wenn auf irgendeinem Bolzplatz, in irgendeinem Stadion oder irgendeinem Vereinsheim die Toleranz mit Füßen getreten wird.“ Mit deutlichen Worten richtete sich der DFB-Präsident gegen rechtsradikale Tendenzen im Sport: “Wir dürfen niemanden den rechten Rattenfängern überlassen, wir dürfen extremistisches Gedankengut nicht tolerieren.“ Bayern-Blamage gegen Bordeaux Wolfsburg siegt / Stuttgart mit Remis / Werder weiter München (dpa/mc) - BlaDer VfB Stuttgart bleibt in mage für den FC Bayern der Champions-League ohne München gegen Girondins Sieg. Immerhin schaffte der Bordeaux, große AchtelfinalBundesligist am Mittwoch ein Hoffnungen beim VfL Wolfs1:1 (0:1) beim starken FC Seburg, Remis für den VfB villa. Die Schwaben wahrten Stuttgart: Die deutschen durch das Remis in der GrupChampions-League-Clubs pe G die Chance, aus eigener bewegen sich zwischen Frust Kraft in das Achtelfinale einund Freude. zuziehen. Nach einem schockierenWerder weiter, Hertha den 0:2 (0:1) gegen Bordeaux hofft, der HSV begnügte sich steht der deutsche Rekordmit einer Nullnummer: Die meister kurz vor dem K.o. Die Resultate der deutschen Bayern benötigen nach vier Clubs konnten sich am 4. Punkten aus vier Spielen zwei Spieltag der Europa League Siege aus den letzten beiden sehen lassen, die Spiele wePartien gegen Haifa (1 Punkt) niger. Trotz des 2:0 (0:0) geund bei Juventus Turin (8), gen Austria Wien enttäuschte um doch noch als zweites Werder schaffte aber vorzeiTeam in der Gruppe A neben tig den Einzug in die Zwiden bereits qualifizierten schenrunde. Noch weniger Franzosen (10) ins Achtelfibot der Hamburger SV beim nale einzuziehen. Es wäre erst 0:0 gegen Celtic Glasgow. das zweite Mal nach 2002, Hertha BSC hingegen kann dass die Münchener schon endlich wieder gewinnen. Foto: AP nach der Vorrunde ausscheiNach zwölf Pflichtspielen Die Bayern – hier im Bild Bastian Schweinsteiger ohne Sieg kam der Berliner den würden. (l.) - enttäuschten gegen Bordeaux. Meister Wolfsburg hat Krisenclub dank des Last-Midurch das 3:0 (1:0) bei Besiktas Fußball überwintern. In zwei Wo- nute-Treffers von Artur Wichniarek Istanbul sein Minimalziel (Platz drei) chen kommt es am vorletzten Spiel- beim SC Heerenveen zu einem 3:2 schon erreicht und das Achtelfinale tag bei ZSKA Moskau zum Schlüs- (1:2). Die Hertha kann in der Vorzum Greifen nahe. Auf jeden Fall selspiel um den Einzug in die K.o.- rundengruppe D nun wieder auf die werden die „Wölfe“ im europäischen Runde. K.o.-Runde hoffen. Hamburger Ausrutscher Bayer bei Schalke 2:2 / Remis im Südderby / Trauer um Stocker Hamburg (dpa/mc) - Nun hat es auch den Hamburger SV in der Fußball-Bundesliga erwischt: Mit dem 2:3 (1:1) gegen Borussia Mönchengladbach kassierten die Hanseaten am elften Spieltag ihre erste Saisonniederlage und verpassten den Sprung an die Tabellenspitze. Bayer Leverkusen vergab durch ein 2:2 (2:0) bei Schalke 04 am Samstagabend zwar in der Schlussphase den Sieg, ist aber mit 23 Zählern Tabellenführer vor Werder Bremen (22), das mit einem 2:2 (0:2) beim 1. FC Nürnberg ebenfalls Punkte einbüßte. Gewinner des Spieltags war 1899 Hoffenheim, dem mit dem 1:0 (1:0) im badischen Derby beim SC Freiburg als einzigem Team des oberen Tabellendrittel ein Sieg gelang. Der gebeutelte VfB Stuttgart schaffte gegen den deutschen Rekordmeister Bayern München zwar nicht den großen Befreiungsschlag. Doch immerhin been- deten die Schwaben mit dem 0:0 die Pechsträhne von vier Niederlagen in Serie. Meister VfL Wolfsburg kam gegen Mainz 05 nicht über ein 3:3 (2:2) hinaus. Der 1. FC Köln kassierte beim Comeback von Nationaltorwart Robert Enke im Trikot von Hannover 96 eine 0:1 (0:1)-Heimniederlage. Beim VfL Bochum missglückte die Premiere von Heiko Herrlich als Trainer. In seinem ersten Spiel als Verantwortlicher des VfL unterlag seine Mannschaft bei Eintracht Frankfurt mit 1:2 (1:1). Schlusslicht Hertha BSC setzte mit einem 0:2 (0:0) in Dortmund seine Talfahrt fort. Fußball-Deutschland trauert derweil um Achim Stocker. “Die Bundesliga wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren“, sagte Liga-Präsident Reinhard Rauball über den langjährigen Präsidenten des SC Freiburg, der am Sonntag im Alter von 74 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben war. Lagos- Für die deutschen-Junioren ist das Abenteuer bei der U 17Weltmeisterschaft vorzeitig beendet. Der Europameister unterlag am Mittwoch im Achtelfinale der Schweiz mit 3:4 (2:2, 1:1) nach Verlängerung und muss damit die Heimreise antreten. Die Schweizer hingegen erreichten erstmals das Viertelfinale und treffen dort am Sonntag auf Italien. Im Teslim Balogun Stadion von Lagos erzielten Ricardo Rodriguez (35. Minute), Haris Seferovic (49.), Andre Goncalves (101.) und Nassim Ben Khalifa (116./Foulelfmeter) die Treffer für die Sieger. Für die DFBElf trafen Mario Götze (39.), Florian Trinks (78.) und Yunus Malli (118.). Fußball Problemspiele ohne Fans? Berlin - Bei einer weiteren Gewalt-Eskalation in deutschen Stadien will DFB-Chef Theo Zwanziger auch vor dem Ausschluss der Fans nicht zurückschrecken. „Wenn man diese Spiele nur mit einem RiesenPolizeiaufgebot sicherhalten kann, dann muss man irgendwann in der Tat sagen: Dann spielt der Fußball nur noch beim Fernsehen“, sagte Zwanziger zu sogenannten Problemspielen wie der Zweitliga-Partie FC Hansa gegen St. Pauli, wo es am Montag zu Krawallen kam. Allerdings machte der Präsident auch deutlich, dass Ausschreitungen wie in Rostock oder Zwickau bei insgesamt 1,4 Millionen Fußballspielen im Jahr in Deutschland noch immer die Ausnahme sind. Fußball Cup-Hit in Bremen Hamburg – Europameisterin Linda Bresonik hatte als Glücksfee ein gutes Händchen: Die aufstrebende Elf von 1899 Hoffenheim fordert Cupverteidiger Werder Bremen im Viertelfinal-Hit des DFB-Pokalwettbewerbs heraus. Pokal-Schreck VfL Osnabrück will mit Schalke 04 den dritten Bundesligisten in Serie ausschalten. Bayern München gegen SpVgg Greuther Fürth und FC Augsburg gegen 1. FC Köln lauten die übrigen Partien. Die Runde der letzten Acht wird am 9./10. Februar 2010 gespielt. Fußball Soríns Abschied Belo Horizonte - Der frühere argentinische Nationalspieler und HSV-Profi Juan Pablo Sorín hat sich mit einem Freundschaftsspiel endgültig vom Fußball-Rasen verabschiedet. Zu der Partie zwischen seinem langjährigen Verein Cruzeiro Belo Horizonte und den Argentinos Juniors (2:1) mit anschließender Party kamen am Mittwochabend rund 60.000 Fans ins Mineirão-Stadion Fußball Argentinien - Apertura 13. Spieltag: Argentinos-Rosario Central 1:1, Independiente-Gimnasia 1:0, Lanús-Chacarita 0:3, Godoy Cruz-Racing 3:1, Newell’s-River 2:1, Atlético Tucumán-Tigre 4:2, San Lorenzo-Banfield 0:1, Estudiantes-Vélez 3:0, Boca-Colón 0:0. Tabelle: 1. Banfield 29 (Punkte), 17:6 (Tore); 2. Newell‚s 29, 19:9; 3. Estudiantes 26, 24:12; 4. Colón 25, 23:10; 5. Vélez 24, 18:13; 6. San Lorenzo 23, 20:14; 7. Independiente 23, 21:16; 8. Argentinos 21, 18:13; 9. Rosario Central 21, 12:9; 10. Boca 19, 20:18; 11. Lanús 17, 15:15; 12. Arsenal 17, 11:15; 13. Godoy Cruz 13, 15:21; 14. Atlético Tucumán 12, 17:25; 15. Chacarita 11, 13:21; 16. Gimnasia 10, 11:17; 17. River 10, 13:20; 18. Huracán 9, 9:19; 19. Racing 8, 11:17; 20. Tigre 5, 15:32. Deutschland, Bundesliga 11. Spieltag: Borussia DortmundHertha BSC 2:0, VfL Wolfsburg-FSV Mainz 05 3:3, Hamburger SV-Bor. Mönchengladbach 2:3, VfB StuttgartBayern München 0:0, 1. FC Nürnberg-Werder Bremen 2:2, 1. FC KölnHannover 96 0:1, FC Schalke 04-Bayer Leverkusen 2:2, SC Freiburg-1899 Hoffenheim 0:1, Eintracht FrankfurtVfL Bochum 2:1. Tabelle: 1. Leverkusen 21:8 (Tore), 23 (Tore); 2. Werder 22:9, 22; 3. HSV 25:14, 22; 4. Schalke 18:11, 21; 5. Hoffenheim 19:9, 20; 6. Bayern 17:9, 19; 7. Wolfsburg 21:19, 18; 8. Mainz 18:17, 18; 9. Frankfurt 13:14, 16; 10. Dortmund 12:14, 16; 11. Hannover 14:12, 15; 12. Gladbach 13:20, 11; 13. Freiburg 14:23, 10; 14. Stuttgart 10:15, 9; 15. Köln 6:11, 9; 16. Nürnberg 9:17, 9; 17. Bochum 11:23, 8; 18. Hertha 7:25, 4. Deutschland, 2. Bundesliga 11. Spieltag: Rot-Weiß OberhausenSC Paderborn 3:2, 1. FC Union Berlin-FSV Frankfurt 1:0, Fortuna Düsseldorf-Karlsruher SC 1:0, Rot Weiss Ahlen-SpVgg Greuther Fürth 0:1, Arminia Bielefeld-Energie Cottbus 2:0, FC Augsburg-Alemannia Aachen 0:1, TSV 1860 München-1. FC Kaiserslautern 0:1, TuS Koblenz-MSV Duisburg 0:3, Hansa Rostock-FC St. Pauli 0:2. Tabellenspitze: 1. Bielefeld 22:8, 27; 2. K’lautern 16:8, 24; 3. St. Pauli 26:11, 23; 4. Berlin 21:13, 23; 5. Düsseldorf 17:9, 20; 6. Oberhausen 14:15, 20; 7. Fürth 21:18, 18. Schweiz, Super League Sport in Kürze Fußball WM-Aus für U 17-Team TABELLEN 15. Spieltag: FC Zürich-FC Sion von Belo Horizonte. Statt Eintrittsgeld brachten die Fußball-Anhänger 90 Tonnen haltbare Lebensmittel mit, die für soziale Zwecke gespendet werden sollen. Sorín bestritt für Argentinien 75 Länderspiele. Formel 1 Toyota steigt aus Tokio - Der weltgrößte Autobauer Toyota steigt aus der Formel 1 aus. Das teilte das japanische Unternehmen am Mittwoch offiziell in Tokio mit. Der Ausstieg Toyotas bedeutet, dass kein Team aus Japan mehr in der „Königsklasse“ des Motorsports vertreten sein wird. Zuvor hatte bereits BMW seinen Rückzug aus der Formel 1 verkündet. Am Montag hatte auch noch der weltgrößte Reifenkonzern Bridgestone seinen Ausstieg Ende 2010 bekanntgegeben. Handball Deutsche holen Supercup Hannover - Die deutschen Handballer haben zum fünften Mal den Supercup gewonnen. Zum Abschluss des Vier-Nationen-Turniers besiegte der Gastgeber am Sonntag in Hannover überraschend Europameister Dänemark mit 30:26 (16:12). Nach dem zweiten Erfolg und einem Remis sicherte sich die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) den Sieg bei dem Vier-Nationen-Turnier vor Dänemark (4:2), Schweden (3:3) und Norwegen (0:6). 1:1, FC Basel-Grasshoppers Zürich 3:1, Xamax Neuchâtel-FC Aarau 3:3, Young Boys Bern-FC Luzern 1:1, AC Bellinzona - FC St. Gallen 0:5. Tabelle: 1. Young Boys 39:17, 35; 2. Basel 34:22, 28; 3. Xamax 33:19, 26; 4. Luzern 25:25, 22; 5. FC Zürich 29:27, 20; 6. Sion 23:26, 20; 7. St. Gallen 22:23, 19; 8. Grasshoppers 22:24, 17; 9. Bellinzona 20:40, 12; 10. Aarau 11:35, 7. Österreich, Bundesliga 14. Spieltag: FC Salzburg-SV Mattersburg 2:0, Rapid Wien-SV Ried 1:0, Sturm Graz-Austria Kärnten 4:0, SC Wiener Neustadt-Austria Wien 4:3, Kapfenberger SV-LASK Linz 7:2. Tabelle: 1. Salzburg 31:15, 28; 2. Rapid 30:11, 27; 3. Graz 23:10, 27; 4. Austria 26:17, 26; 5. Ried 20:15, 20; 6. Linz 33:38, 15; 7. Neustadt 19:28, 15; 8. Mattersburg 16:28, 15; 9. Kapfenberger 15:25, 14; 10. Kärnten 13:39, 6. Champions League 4. Spieltag Gruppe A: Bayern München-Girondins Bordeaux 0:2, Maccabi HaifaJuventus Turin 0:1. Tabelle: 1. Bordeaux 6:2, 10; 2. Juve 3:1, 8; 3. Bayern 4:4, 4; 4. Haifa 0:6, 0. Gruppe B: Manchester UnitedZSKA Moskau 3:3, Besiktas IstanbulVfL Wolfsburg 0:3. Tabelle: 1. ManUnited 7:4, 10; 2. Wolfsburg 7:3, 7; 3. Moskau 6:8, 4; 4. Besiktas 1:6, 1. Gruppe G: FC Sevilla-VfB Stuttgart 1:1, Unirea Urziceni-Glasgow Rangers 1:1. Tabelle: 1. Sevilla 10:3, 10; 2. Urziceni 6:5, 5; 3. Stuttgart 4:6, 3; 4. Glasgow 4:10, 2. SEITE DER FRAU Damit es besser ‚aufwärts‘ geht! Gespräch mit Liz. Andrea Parcero von “Access Systems” Wie wenig ist man oft informiert! Eigentlich beginnt das Interesse erst dann, wenn man einen SOS-Anruf erhält, der einem mitteilt, dass, wie bei Andrea Parcero, der Bruder mit seinem Motorrad verunglückt ist. Das war im Jahr 1993, als Behindertenhilfe hier in Argentinien noch in den Kinderschuhen steckte. Denn, im Vergleich zu Ländern in Europa, die zwei Weltkriege erlebt haben, den USA mit ihren Kriegen weltweit, hatte Argentinien aus dem Nichterleben keine Erfahrung. Und der Malvinenkrieg? Da warten die, aus diesem Krieg behindert herauskamen noch heute auf eine würdige Hilfe. Übrigens, 13 Prozent der Bevölkerung leiden an motorischer Behinderung, für immer oder temporär. Und ihnen kann geholfen werden, heute, wenn aus der Unkenntnis über viele Hilfsmittel eine wache Anteilnahme wird. Andrea Parcero begann vom Augenblick des Unfalls ihres Bruders Projekte zu studieren. Zunächst lag ihr daran, Möglichkeiten zu schaffen, damit diese im Rollstuhl Sitzenden zu ihrer Arbeitsstelle gelangen und studieren können. In Öffentlichen Gebäuden wie auch Wohnhäusern wurden Aufzüge installiert, die Rollstühle transportieren können wie auch Mütter mit Kinderwagen und Sonnabend, 7. November 2009 9 Fast Bath Nach dem Fast Food gibt es jetzt das Fast Bath. Nicht hier, hier können wir nach Herzenslust weiter unter der Dusche singen, uns zehnmal hintereinander die Haare waschen, oder in der Badewanne den Krimi zu Ende lesen. Das Fast Bath wurde im venezolanischen Paradies erfunden, wo Präsident Chávez jetzt sein Volk gebeten hat, nicht länger als drei Minuten unter der Dusche zu stehen. Drei Minuten: die erste zum Nasswerden, die zweite zum Einseifen, die dritte zum Spülen. Die venezolanischen Hygienevorschriften dulden weder Badesalz, noch Spezialcremes, noch einen Schwamm oder Bimsstein. Der Präsident hat bei der eigenen Dusche die Zeit gemessen und festgestellt, dass “drei Minuten genügen, und ich stinke nicht”. Der Grund dieser Bitte ist die Wasserknappheit, die zur Zeit in Caracas herrscht. Die Sparmaßnahmen sollen bis nächsten Mai durchgeführt werden, wenn die Regenzeit beginnt. Der Präsident will verhindern, dass Wasser verschwendet wird und gibt dem “Kapitalismus die Schuld der Wasserverschwendung”. Deshalb sind auch Yakuzzis verpönt, denn, so der Präsident, “die passen nicht zum Kommunismus.” Leider wurde in dem Bericht nicht erklärt, wie diese Maßnahme kontrolliert werden soll. Wird bei jeder Dusche, in jeder Familie, ein Regierungsbeamter mit einer Kontrolluhr dabei sein? Oder muss jeder Bewohner eine eidesstattliche Erklärung vorlegen? Frauen schämen sich oft ihres Körpers Personen, die am Stock gehen und keine Treppen steigen können. Auch Rollstuhl-Plattformen wurden konstruiert, um einen Rollstuhl an seinen Bestimmungsort transportieren zu können. Aus diesen Anfängen ist inzwischen ein Unternehmen geworden, das spezialisiert ist auf alternative Entwicklung von Hilfsmitteln für Behinderte, womit diese in die Lage gesetzt werden, sich auch mit Rollstuhl ohne Probleme zu bewegen, damit die volle Integration dieser Menschen in ein normales Leben gewährleistet ist. Bis zum Malvinenkrieg wurden Städte so angelegt, dass Rollstuhlfahrer verloren waren. Inzwischen ist das solidarische Bewusstsein gewachsen, was be- HEIDIS ECKE Getränke für Kinder - erfrischend anders! Gesund UND lecker sind unsere Getränke für Kinder, von Trauben-Limo bis Ingwer-Eistee. Eine Alternative zu Cola, Wasser und Tee. Kokos-Milkshake: Zutaten: 2 reife Bananen, 200 g Ananas (Dose oder frisch), 250 ml Kokosmilch, 300 ml Milch, 1 El Zucker (evtl. mehr), Bananenscheiben und Kokoschips für die Dekorierung, gemahlener Zimt zum Bestreuen. Zubereitung: Die Bananen schälen und in grobe Stücke schneiden. Ananas eventuell schälen und ebenfalls in Stücke schneiden. Beides zusammen mit der Kokosmilch und der Milch in einen Mixer geben und fein pürieren oder mit dem Stabmixer pürieren. Mit Zucker abschmecken und in Gläser füllen. Eventuell mit Bananenscheiben und Kokoschips dekorieren und etwas Zimt darüber stäuben. Sofort servieren. 2. Virgin Mojito: Die “Großen” trinken ihren Mojito mit Rum und Sodawasser. Kinder - und alle, die mit dem Auto unterwegs sind - werden diese alkoholfreie Variante mit Ginger Ale genauso lieben. Versprochen! Zutaten: 1 Bund Minze, 2 Limetten, 3 Tl brauner Zucker (evtl. mehr), cruched ice, 3 Tl Limettensyrup (oder jeglicher anderer), 300 ml Ginger Ale. Zubereitung: Die Minze gründlich abspülen und trocken schütteln. Limetten heiß abspülen und trocken reiben. Die Limetten auf einem Tisch mit viel Druck hin und her rollen, dass macht sie saftiger. Limetten dann in grobe Stücke schneiden und je die Hälfte der Limettenstücke und Minze in 2 hohe, dickwandige Gläser geben. Je 1 Tl Zucker dazugeben. Mit einem Holzstößel die Limetten und Minze gut zerquetschen, bis viel Saft ausgetreten ist. Die Gläser mit crushed Ice auffüllen und alle mit einem langen Barlöffel gut umrühren. Je nach Geschmack noch mehr Zucker und den Sirup dazugeben. Mit Gingerale auffüllen und sofort mit einem Trinkhalm servieren. 3. Traubenlimonade: Viel gesünder als Cola, Fanta und Co. - und noch dazu unwiderstehlich lecker: Limo aus Apfeltee, Traubensaft und Zitrone. Zutaten; 2 Zitronen, 5 Beutel Früchtetee (z.B. Apfeltee), 1 Liter Traubensaft, 1 EL Flüssigzucker, 500 ml Mineralwasser mit viel Kohlensäure. Zubereitung: Die Zitronen heiß abspülen, trocken reiben und die Schale sehr dünn abschälen, so dass die weiße Haut noch an der Frucht bleibt. Den Zitronensaft auspressen. Zitronenschale und Teebeutel mit 1 l sprudelnd kochendem Wasser aufbrühen und 15 Minuten ziehen lassen. Durch ein Sieb gießen. Den Traubensaft dazu gießen und mit Zitronensaft und Zucker abschmecken. Sehr gut kühlen und kurz vor dem Servieren mit Mineralwasser auffüllen. Bis zum nächsten Mal, [email protected] wirkt, dass überall in Öffentlichen Gebäuden wie auch in Schulen Möglichkeiten geschaffen werden, seien es Rampen bei Gebäuden und Übergänge an den Straßen, die die Beweglichkeit des Rollstuhlfahrers erleichtert. “Access-Systems” verfügt über nationale und internationale Hilfsgeräte. Importiert werden von dem englischen Unternehmen “Acorn” Treppenlifte. Doch was nützt es einem motorisch Behinderten, wenn er sich zwar innerhalb des Hauses aufgrund dieser Lifte bewegen kann, aber nicht zur Bank gehen kann, um seine Rente abzuholen, weil die Voraussetzungen dafür einfach zum Teil nicht gegeben sind. Eine weitere Hilfe bietet das italienische Unternehmen “Vimec”, das Raupenvorrichtungen liefert, auf denen ein Rollstuhl transportiert werden kann. Es gibt zum Beispiel viele historische Gebäude, wo eine Wand nicht durchgebrochen werden kann oder Umbauten nicht möglich sind. Da sind diese Raupen eine große Hilfe. Funktionieren tun sie hier im Theater Colón, im Jokkey Club, im Hipodrom in Palermo oder privaten wie nationalen Schulen. Die deutsche Firma Hawle stellt ebenfalls Treppenlifte her, mit denen sie die ganze Welt beliefert. Wie Andrea Parcero sagt, haben sie, aufgrund dieser Vertretungen, alle Elemente auf Stock, um sie jeweils nach Beratung den Gegebenheiten schnellstmöglich anzupassen. Vom 14. bis 17. Oktober fand, im allgemeinen einmal pro Jahr, in Düsseldorf/Deutschland eine Messe für Behinderte statt, die alle Elemente für eine Rehabilitierung anbietet, Möglichkeiten zeigt, wie ein Auto, ein Boot, ein Rollstuhl zum Skifahren, eine Badewanne auch von Behinderten benutzt werden kann, damit diese Menschen die Beweglichkeit und Unabhängigkeit wieder erlangen können. “Wir bieten professionelle Beratung an, um die richtige Entscheidung für jeden Fall treffen zu können”, sagt Andrea Parcero. Es komme nicht auf das Alter des Behinderten an, sondern auf die Einstellung: Nur wenn er nach vorne schaut, den neuen Zustand akzeptiert und die Absicht hat, diesen zu verbessern, kann neue Lebensqualität erreicht werden. Immer ist dieser neue Weg schwierig, aber man sollte ihn gehen. Denn auch mit einem Defekt kann man leben! Nähere Auskünfte: E-Mail [email protected] Website: www.accesssystemssrl.com Tel.: 4773-0000/6666, 4775-2909, Fax: 011-4776-4412 HR München (dpa/tmn) - Ältere Frauen schämen sich häufig ihrer Falten. Das gelte besonders für Frauen, die sich neu verlieben, sagt die Gynäkologin und Psychotherapeutin Vivian Pramataroff-Hamburger aus München. Doch jeder Körper habe in der Sexualität seine eigene Sprache, und die bleibe im Alter erhalten. Außerdem sollten sich Frauen sagen: Auch die Männer sehen im Alter anders aus. Mit dem Alter verändere sich aber auch die Sexualität. So sei beispielsweise der Orgasmus nicht mehr so intensiv und häufig, erläutert die Gynäkologin in dem in Baierbrunn bei München erscheinenden Magazin «Senioren Ratgeber» (Ausgabe 8/2009). Grund dafür sei aber keine Krankheit, es handele sich um eine ganz normale Abnahme der Körperreize. Klagen Frauen über Lustlosigkeit, könne das organische Gründe wie eine hormonelle Störung haben. Doch häufig steckten dahinter Beziehungsprobleme, die Paare stritten sich viel oder redeten nicht mehr miteinander. COAS - 32. Feria de las Naciones COAS (Cooperadora de Acción Social) organisiert während des Jahres verschiedene Events, um mit den damit erhaltenen Geldmitteln für die Öffentlichen Hospitäler die medizinischen Instrumente und Hilfsmitteln zu kaufen, damit der Patient jedesmal besser behandelt werden kann. In diesem Jahr fand in der RURAL ein Essen statt, auch zur Vor-Einweihung der ‘Feria de las Naciones’, um ein Doppler-Ultraschall-Gerät für die Kardiologieabteilung des Hospitals “General de Agudos Parmenio T. Piñero” zu kaufen. Schon seit über 25 Jahren leistet COAS diese solidarische Arbeit in den Öffentlichung Hospitälern der Hauptstadt. Die jährliche Messe ‘Feria de las Naciones’ stellt die Haupteinnahmequelle für ihre Tätigkeit dar. Sie findet vom 6.-17.11. zu folgenden Uhrzeiten statt: Montag bis Donnerstag von 14-21 Uhr, Freitag von 14-22 Uhr, Samstag von 13-22 Uhr und Sonntag von 13-21 Uhr statt. Auf dieser Messe findet der Besucher importierte Waren, zollfrei, aus vielen verschiedenen Ländern der Welt sowie nationale Produkte in reichster Palette. Normalerweise ist dieser Besuch ein unterhaltsamer Ausflug für die ganze Familie, denn auch für Kinder wird gesorgt, damit sie sich amüsieren. Es lohnt sich - und gleichzeitig erfüllen Sie mit Ihrem Besuch einen solidarischen Dienst! HR „Swisswalking“ bietet Programme an An Wochenenden bietet “Swisswalking” Kurse für Fortgeschrittene und Anfänger an, und zwar auf Estancias, an der Küste und in den Bergen. Die Gruppen sollen mindestens aus sechs Personen bestehen. Hier die Termine: 13/14 bis 15.11. oder 27/28 bis 29.11. Einschreibeschluss am 2.11.09. Ort: Rancho Martín Baradero, 120 km von Buenos Aires entfernt. Dieser Ort ist eingebettet in schönste Natur und lädt zum Entspannen ein: www.rnachomartin.com.ar Aktivitäten: Spaziergänge innerhalb und außerhalb des Ranchos. Die Zimmer des Ranchos sind Doppel- oder Dreierzimmer. Geboten wird ein Frühstück, Dienstmädchen, Bettwäsche, Zimmer mit privatem Bad, Heizung. Außerdem steht ein Schwimmbad zur Verfügung und ein Grillplatz (Quincho). Das Essen ist wahlweise und besteht aus der typischen ‘picada’, einer Hauptmahlzeit und einem Nachtisch im Preis von 26.- und 30.- Pesos. Endpreis: Pesos 300.- ohne Transport. Küste: Ossa Mayor Apart, Mar de Pampas, 360 km von Buenos Aires entfernt. An den breiten Stränden der Gaviotas sind Ruhe und Erholung zu finden - Website www.ossamayor.com.ar Aktivitäten: Spaziergänge am Strand und in den Wäldern von Mar de las Pampas. Unterbringung in einzelnen Ferienhäuschen von 3 bis 4 Räumen für zwei bis sieben Personen. Geboten wird ein Frühstück, Bettwäsche, Dienstmädchen, eine Küche in jedem Haus mit Mikrowelle, Eisschrank. Jedes Haus hat eine Heizung und einen Platz zum Grillen. Endpreis ohne Tranport Pesos 450. Aufenthalt in Tandil, 350 km von Buenos Aires entfernt: www.turismo.tandil.gov.ar/paginas/index.php Aktivitäten: Spaziergänge in die Sierra de las Animas, die höchste Erhebung in Tandil, zur Cascada, Cantera Carba, um den See ‘Lago del Forte’, Piedra movediza, El Centinela. Aufenthalt in einem 3-Sterne-Hotel. Geboten werden ein Frühstück, Dienstmädchen, Bettwäsche, Bar, Restaurant, Schwimmbad, Ess-Wohnraum, Heizung. Endpreis ohne Transport Pesos 630.-. Weitere Auskünfte per E-Mail: [email protected] oder Telefon +54 (11) 5368-0441. 10 Sonnabend, 7. November 2009 FREIZEIT UND UNTERHALTUNG AUTO UND MOTOR Aus der Witzkiste MiTo: Der neue Flitzer von Alfa Romeo Infolge der nicht abnehmenden den Markt kommen. Es ist ein sportModellflut bei allen Autoherstellern licher Kompaktwagen, etwas gröwerden notgedrungenermaßen die ßer als der Alfa 147, mit dreitüriNamenskombinationen und Zahlenger Karosserie. spielereien immer größer, um für die Geboten werden drei verschiejeweiligen Versionen griffige Bedene Motorvarianten von 78 bis zeichnungen zu finden. Bei einen 155 PS. Mit diesem 1,4-Liter-Vierausgeprägter als bei anderen. zylinder-Turbo erreicht der WinzAlfa Romeo beispielsweise war ling 215 km/h, was ihn deutlich in seit je so ein Fall. Alfa hat mit dem der Kategorie eines Sportwagens griechischen Buchstaben wenig geplatziert. Beschleunigung von Null mein, sondern stellt die Anfangsauf Hundert: acht Sekunden. buchstaben für Anónima Fabbrica Die Technologie ist vom Besten: Lombarda Automobili dar. Und Aufhängung, Ausstattung, KomNiccolo Romeo war der erste Gefort, Sicherheit rundum top. neraldirektor, daher also Alfa RoAlfa Romeo befindet sich heute meo. unter den Fittichen von Fiat, ein UnRomeo nun führte schnurstracks ternehmen, das etwa zeitgleich gezu Julia, und so hießen denn auch gründet wurde, aber nicht in Maiverschiedene Bauserien im Lauf der land, sondern in Turin. Auch das Alfa Romeo MiTo. Zeit Giulia, Giulietta usw. Wort Fiat ist in diesem Fall ein Nun ist ein neues Modell hinzugekommen, für das man wiederum Kunstprodukt, zusammengesetzt aus den Wörtern Fabbrica Italiana Aueinen attraktiven Namen fand. Da sich die Aktivitäten von Alfa Ro- tomobili Torino. Über die Jahre widmete sich Alfa mehr dem Sport, meo sowohl auf Mailand (Milano) als auch auf Turin (Torino) erstrekund Fiat eher der Massenproduktion (Fiat Ballila vor dem Krieg, Fiat ken, fasste man die jeweiligen beiden ersten Buchstaben zu einem neu- 500, 600, 1500 u.a. nach dem Krieg). Bei Alfa gingen die Geschäfte en Wort zusammen: MiTo. Bedeutet soviel wie Milano Torino, ist aber zeitweise schlecht, und Fiat übernahm das Unternehmen, dann wieder eine Anspielung auf Mythos, der Mythos des Namens Alfa Romeo. ging es Fiat nicht gut, das Haus hat sich aber nunmehr wieder gefanDer MiTo wurde soeben bei uns vorgestellt und soll demnächst auf gen. KREUZWORTRÄTSEL Der kleine Unterschied Finden Sie die sieben Fehler! Verkäufer: “Diesen Mantel können Sie zu jeder Jahreszeit tragen.” Kunde: “Auch bei warmem Wetter?” Verkäufer: “Selbstverständlich, bei warmem Wetter tragen Sie ihn über dem Arm.” *** Sagt die Oma zu ihrer Enkelin: “Du darfst dir zu deinem Geburtstag ein schönes Buch von mir wünschen.” Da sagt die Enkelin: “Ja dann will ich dein Sparbuch!” *** Die alte Dame hebt am Bankschalter ihr ganzes Geld ab. Nach zehn Minuten kommt sie wieder und zahlt alles wieder ein. “Warum haben Sie denn das Geld überhaupt abgehoben?”, will der Kassierer wissen. “Man wird doch schließlich mal nachzählen dürfen!” Filosophie Kann einem überhaupt etwas passieren, wenn am Auto die Bremsen versagen, man aber einen Anhalter im Wagen hat? Warum sind Geldscheine nicht gleich aus Kohlepapier? Sollte man ärztlichen Rat einholen, wenn die Möbel in der Wohnung von Zeit zu Zeit verrückt werden? Wenn in einer Kühlschrankfabrik abends die Mitarbeiter gehen und der letzte die Tür zumacht - geht dann automatisch das Licht aus? Könnte man sich nicht das Verbandszeug sparen, wenn man sich das Knie gleich an Pflastersteinen aufschlägt? Was Kinder zu sagen haben Die Bibel der Moslems heißt Kodak. Der Papst lebt im Vakuum. In Frankreich hat man die Verbrecher früher mit der Gelatine hingerichtet. Mein Papa ist ein Spekulatius. Der verdient ganz viel Geld an der Börse. Bei uns dürfen Männer nur eine Frau heiraten. Das nennt man Monotonie. Bei uns hat jeder sein eigenes Zimmer. Nur Papi nicht, der muss immer bei Mami schlafen. Auflösung auf Seite 20 Auflösung aus der vorigen Nummer: Die Buchstaben der Felder 1-12 ergeben einen Begriff für einen besonderen Filmgenuss. Der Lieblingswitz unseres Lesers Jürgen Barget Fritzchen duzt seinen Lehrer bei jeder Gelegenheit vor den anderen Schülern. Trotz zig-facher Ermahnungen, “Sie” zu sagen, lässt er es einfach nicht und sagt immerzu Du. Als letztes Mittel gibt ihm der Lehrer auf, 50 Mal bis zum nächsten Tag zu schreiben: “Ich darf meinen Lehrer nicht duzen.” Am nächsten Tag legt Fritzchen die Strafarbeit vor. Der Lehrer zählt durch und stellt fest, dass der Satz 100 Mal geschrieben war. Auf die Frage, weshalb er doppelt so viel geschrieben hat, antwortet Fritzchen: “Weil Du es bist”. Liebe Leserinnen und Leser, schicken Sie uns Ihren Lieblingswitz! Wir würden ihn gern in unserer Witzkiste veröffentlichen. Witze-Anlaufstelle ist die Mailadresse: [email protected] HÜBEN UND DRÜBEN Sonnabend, 7. November 2009 11 Volle Fahrt voraus Die Fundación Cultural Suizo Argentina wurde neu gegründet und hat jeden Menge Pläne Von Susanne Franz (v.l.n.r.:) Eric Mayoraz, Ministerrat, Isabelle Petersen, Kulturbeauftragte Schweizer Botschaft, Alfredo Rodriguez, Präsident Handelskammer Schweiz-Argentinien, Schweizer Botschafterin Carla Del Ponte, Corina Camenisch, Hans Steinmann. Buenos Aires (AT) - Wenn die Schweizer ihr kulturelles Engagement z.B. durch ihre etwas tun, dann machen sie es richtig. Als am Logos auf Katalogen oder Einladungskarten. 29. September 2009 in der eleganten BrasseDer “Fundación Cultural Suizo Argentina” rie El Petanque in San Telmo mit dem Schwei- geht es aber nicht nur darum, möglichst viele zer Frauenstreichtrio Artemis die offizielle Aktivitäten zu organisieren, ihr liegt an einer Neugründung der “Fundación Cultural Suizo nachhaltigen Kulturförderung, die Sinn macht Argentina” gefeiert wurde, war dies keine Ab- und in den Köpfen der Menschen fortwirkt. sichtserklärung - der So wurde beiMotor brummte bespielsweise in der reits seit über einem ersten Phase der Jahr wieder. Stiftung erreicht, Schon im Oktodass der Kulturrefeber 2008 war der rent der Schweizer Kulturstiftung mit Botschaft nicht der Kinder-Jazz & mehr alle vier Jahre Swing Bigband wechselte - gerade “Swing Kids”, die dann, wenn sich ein auf einer erfolgreiMensch einen Überchen Tournee durch blick verschafft haArgentinien und ben kann -, sondern Uruguay Begeistedass eine feste Kraft rungsstürme auslösich um die kulturelste, der erste große len Belange kümCoup gelungen. mert. “Damit ist Und im September/ Kontinuität gewährOktober 2009 holte leistet”, sagt Hans die FCSA neben Steinmann. Kulturdem Artemis-Trio in referentin Isabelle Kinder der Jazz & Swingband SwingKids. Zusammenarbeit Petersen ist heute mit der Universidad als Abgesandte der Nacional San Martín, dem Círculo de Bellas Botschaft auch in der Fundación aktiv. Artes in Madrid und der Le Corbusier-Stiftung in Paris die Ausstellung “Le Poeme de l’Angle Schlagkräftiges Team Droit” von Le Corbusier ins Museo de Arte Der Stiftungsrat, der sich einmal im Monat Decorativo - die erste derartige Schau außer- trifft und sonst per E-Mail kommuniziert, hat halb Europas. ohnehin eine sehr effektive Zusammensetzung. Die “Fundación Cultural Suizo Argentina” Das schlagkräftige Team, in dem Talente verwar 1988 gegründet worden, ebenso wie beim netzt und sinnvoll koordiniert werden, besteht zweiten Anlauf auf Initiative des Schweizers neben Präsident Hans Steinmann aus MinisterHans Steinmann, der auch heute Präsident der rat Eric Mayoraz, dem Stellvertreter der FCSA ist. Dass die erste Phase der Kulturstif- Schweizer Botschafterin und Ehrenpräsidentung 1997 auf Eis gelegt wurde, erklärt der tin der Stiftung Carla del Ponte, HandelskamSwissinvest-Chef in einem Gespräch mit dem merpräsident Alfredo Rodriguez, dem VorArgentinischen Tageblatt damit, dass Argentinien zu dieser Zeit der Peso-Dollar-Parität einfach zu teuer war, als dass man Projekte hätte durchführen können. “So kam es zu fast 10 Jahren Standby”, sagt Steinmann. Damals wie heute hatte die Stiftung zum Ziel, Schweizer Kultur in Argentinien zu fördern - und zwar landesweit für alle Schweizer Gemeinschaften - und auch argentinische Kultur in die Schweiz zu tragen. Da die Schweizer Botschaft zwar eine aktive Kulturabteilung hat, aber keine Mittel für die Kultur zur Verfügung stellen darf, und die Schweizerisch-Argentinische Handelskammer in ihren Statuten die Wirtschafts- und nicht die Kulturförderung festgeschrieben hat, füllt die “Fundación Cultural Suizo Argentina” damals wie heute die Lücke der Finanzierung von Kulturprojekten Musik, Tanz, Kunst, Architektur, Kino, Kochkunst, Traditionen, Landschaftspflege etc. Auch Wissenschaft und Bildung stehen auf der Agenda. “Natürlich in engster Zusammenarbeit mit Botschaft und Handelskammer”, betont Hans Steinmann. Die Finanzierung sichert die Stiftung durch einen Kulturfonds, für den einmal jährlich Spendengelder eingenommen Trio Artemis. werden. Die Sponsoren - Schweizer und andere Firmen wie auch Privatpersonen - unterstützen so die Arbeit der FCSA und zeigen zugleich (v.l.n.r.:) Eric Mayoraz, Ministerrat der Schweizer Botschaft, Corina Camenisch, Geschäftsführerin der “Fundación Cultural Suizo Argentina”, Norma Alemann, Hauptgeschäftsführerin der Schweizerisch-Argentinischen Handelskammer, Hans R. Steinmann, Präsident der FCSA. standsvorsitzenden der Schweizer Gemeinschaften in Argentinien Néstor O. Braillard, den Steinmann als den “obersten lokalen Schweizer” bezeichnet, Swiss Info-Journalistin Norma Dominguez sowie Anwälten, Hotelund Restaurantbesitzern, Eventmanagern und Repräsentanten wichtiger Schweizer Firmen. Dafür, dass alles gebündelt wird und klappt, sorgt sehr effektiv die Geschäftsführerin der Stiftung Corina Camenisch. Die 34-jährige Schweizerin lebt erst seit vier Jahren in Buenos Aires - was man ihr kaum glauben mag, da sie sich bereits wie ein “alter Hase” im Kulturleben und mit den manchmal komplizierten Organisationswegen Argentiniens auskennt, die dem Schweizer Ordnungssinn sicher oft diametral entgegengesetzt scheinen. Camenisch kommt aus der Wirtschaft und macht gerade neben ihrem Job in der Stiftung ein Postgraduiertenstudium in Kulturmanagement. Neben Organisationstalent und Power bringt Corina unglaublichen Enthusiasmus für die Arbeit der Stiftung mit. Wenn Hans Steinmann und sie von den Swing Kids erzählen, strahlen ihre Augen. Besonders über eine Begegnung der 11- bis 16-jährigen Big-Band-Mitglieder mit Kindern aus einer Villa Miseria, die in einem dortigen Kulturzentrum an einem Musikworkshop teilnehmen, war für beide ein unvergessliches Erlebnis. “Die Schweizer Kinder hatten den Argentiniern Schokolade mitgebracht, und wir dachten, dass sie diese jetzt sofort aufessen würden”, erzählt Corina. “Aber nein, sie haben darauf bestanden, mit den Schweizer Kindern zu teilen!” Der Japaner Dai Kimoto, Bandleader der Swing Kids, war so beeindruckt und gerührt, dass er am nächsten Tag noch einmal in die Villa fuhr und eine persönliche Spende von 1000 Schweizer Franken übergab. “Solche Begegnungen wollen wir fördern!”, sagt Corina. Die Swing Kids planen für Oktober 2010 schon ihren nächsten Trip nach Argentinien. Lebendige Schweiz Ganz wichtig ist Camenisch, auf die Bedürfnisse der Auslandsschweizer in Argentinien, die oft schon seit drei oder vier Generationen hier leben, einzugehen. “Diesen Schweizern soll die Schweiz wieder nähergebracht werden!”, betont sie. Konzerttourneen wie die der Swing Kids oder des Trio Artemis gehen deshalb auch immer ins Landesinnere. Außerdem hat die FCSA in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Tourismusbüro für 2010 einen sehr schönen Kalender mit Schweizer Landschaften zusammengestellt. In folgenden Jahren sind andere Themen wie Züge oder Sport vorgesehen. Der Kalender wird als Weihnachts-Promo zusammen mit dem Schweizer Kochbuch “Fondue, Müesli y mucho más de la cocina suiza” verkauft, das typische Schweizer Rezepte aus den 26 Kantonen enthält. Auch den Umweltschutz forciert die Stiftung: Mit einer Stoff-Einkauftstasche, die das Schweizerkreuz und das flotte Logo der Stiftung (und des Sponsors Kühne & Nagel) zeigt, sagt die Fundación der Plastiktütenplage in Argentinien den Kampf an. Viele Pläne gibt es für das Jahr 2010, wenn Argentinien den 200. Geburtstag seiner Staatsgründung feiert, viele davon sind aber noch nicht “druckreif”. Fest steht, dass es ein spannendes Jahr mit vielen Events werden wird. Langfristiger plant die Stiftung die Gründung eines eigenen Jugend-Streichorchesters unter der Leitung der Schweizer Violinistin Sophie Lüssie. Auf ein von der FCSA organisiertes Ereignis kann man sich sogar noch diesen November freuen: Am 25. und 26.11. tritt die in der Schweiz lebende argentinische Performancekünstlerin Laura Kalauz mit ihrem Stück “Título”, das sie vor einigen Monaten als Work in Progress im Camarín de las musas präsentiert hatte, im Centro Cultural de la Cooperación auf. Webseite: www.fcsa.org.ar Trio Artemis (Katja Hess, Geige; Bettina Macher, Cello; Mirjam Ruesch, Piano), Pascal Meyer, Besitzer der Brasserie La Petanque), Hans R. Steinmann, Präsident der “Fundación Cultural Suizo Argentina”. 12 Sonnabend, 7. November 2009 Sonnabend, 7. November 2009 13 Der Weg zum Mauerfall Der Weg zur Einheit Die Montagsdemonstrationen in Leipzig läuteten im Herbst 1989 die friedliche Revolution ein. Zuvor waren bereits zehntausende Menschen aus der DDR geflüchtet. Die wichtigsten Ereignisse vor dem Mauerfall: Nach dem Fall der Mauer am 9. November 1989 gab es eine rasante Entwicklung im deutschen Einigungsprozess. Stationen bis zum 3. Oktober 1990: X 4. September: In Leipzig versammeln sich nach dem traditionellen Friedensgebet mehrere hundert Menschen vor der Nikolaikirche. Sie fordern Reisefreiheit und die Abschaffung der Staatssicherheit (Stasi). Daraus entstehen die Montagsdemonstrationen. X 13. November: Der Dresdner SED-Bezirkschef Hans Modrow wird von der Volkskammer mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. Bei den seit Monaten stattfindenden Montagsdemonstrationen sind jetzt auch Transparente wie “Deutschland einig Vaterland” zu lesen. X 10. September: In Grünheide bei Berlin gründet sich die DDR-Reformbewegung “Neues Forum”. Anfangs als “staatsfeindliche Plattform” abgelehnt, wird sie am 8. November als politische Vereinigung zugelassen. X 11. September: Mehrere tausend DDR-Bürger, die in Ungarn ausharren, dürfen ab 00.00 Uhr nach Österreich ausreisen. Bereits im Mai hatte Ungarn mit dem Abriss des “Eisernen Vorhangs” an seiner Westgrenze begonnen. X 30. September: Nach wochenlangem Tauziehen erklärt sich die DDRRegierung bereit, die mehr als 6300 Flüchtlinge in den bundesdeutschen Botschaften in Prag und Warschau in die Bundesrepublik “auszuweisen”. Sie fahren in den Westen. X 7. Oktober 1989: Bei seinem Besuch zum 40. Jahrestag der DDR mahnt der sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow grundlegende Reformen an. Zehntausende DDR-Bürger protestieren gegen das SED-Regime. Zahlreiche Demonstranten werden festgenommen. X 9. Oktober: Mit dem Ruf “Wir sind das Volk” demonstrieren in Leipzig 70.000 Bürger. 8000 bewaffnete Polizisten, Angehörige der Kampfgruppen und Soldaten der Nationalen Volksarmee (NVA) stehen bereit. Der Einsatzbefehl wird aber nicht gegeben. X 14. Oktober: Am Morgen trifft der 50.000. DDR-Flüchtling seit Öffnung der ungarischen Grenze in der Bundesrepublik ein. X 18. Oktober: Egon Krenz löst Erich Honecker als SED-Generalsekretär ab. Krenz verkündet die Einleitung einer “Wende”, mit der die SED wieder in die politische und ideologische Offensive gehen will. X 23. Oktober: In Leipzig beteiligen sich an der bis dahin größten Protestkundgebung in der DDR knapp 300.000 Menschen. X 26. Oktober: Erstmals findet ein Treffen von SED und Opposition statt. Der Ostberliner SED-Bezirkschef, Günther Schabowski, empfängt die Initiatoren des Neuen Forums, Bärbel Bohley und Jens Reich. X 29. Oktober: Bei einer Großveranstaltung in Ost-Berlin stellen sich Spitzenfunktionäre zum ersten Mal der Diskussion mit der Bevölkerung. X 30. Oktober: In Leipzig gehen rund 250.000 Demonstranten mit Transparenten wie “Ein Land ohne Mauern” auf die Straße. Die “Aktuelle Kamera” des DDR-Fernsehens berichtet erstmals live vom Ort des Geschehens. X 3. November: Alle 4500 DDR-Bürger in der bundesdeutschen Botschaft in Prag dürfen ohne Formalitäten in die Bundesrepublik ausreisen. X 4. November: Bei einer Kundgebung auf dem Alexanderplatz in OstBerlin demonstrieren nahezu eine Million Menschen für Versammlungsund Meinungsfreiheit. X 6. November: Die DDR erlebt die größte Demonstrationswelle. Bei Protesten in Leipzig ist die Stimmung der rund 200.000 Teilnehmer aggressiv. Sie fordern: “Die Mauer muss weg”. X 7. November: Die DDR-Regierung tritt zurück, tags darauf auch das SED-Politbüro. Krenz wird als Generalsekretär bestätigt. Im neu formierten Politbüro, dem höchsten Machtzirkel, herrscht Konfusion. X 9. November 1989: Das SED-Politbüromitglied Günter Schabowski kündigt auf einer Pressekonferenz eher beiläufig an, die DDR werde mit sofortiger Wirkung die Grenzen öffnen. Bis in die Nacht strömen tausende Besucher in den Westen. Das Wunder von Berlin “Der Einigungsprozess kommt gut voran” Reisefreiheit beseitigte SED-Regime Wolfgang Schäuble über Mauerfall und Wiedervereinigung X 3. Dezember: Unter dem Druck der SED-Basis treten das SED-Politbüro und das Zentralkomitee geschlossen zurück. B X 7. Dezember: In Ost-Berlin tagt erstmals der “Zentrale Runde Tisch”. Das Dialogforum von Parteien und Oppositionsgruppen will Vorschläge zur Überwindung der Krise im Lande machen. Von Jutta Schütz B erlin - Wohin mit all dem Ge- den bestraft das Leben.” Da hatten fühl? Die Freudentränen flossen, schon Zehntausende die DDR verlasder Sekt auch. “Wahnsinn” war das sen, von Woche zu Woche wurden die Wort des Abends. Vor 20 Jahren - am Protestdemonstrationen größer, die 9. November 1989 - fiel die Mauer. Forderungen nach Demokratie trotz Nach mehr als 28 Jahren der Tren- Repressalien und Festnahmen immer nung konnten viele in Ost und West lauter. die Weltsensation zunächst nicht fassen. Doch dann gab es kein Halten mehr. Tausende Ostler strömten noch in der Nacht zu den Grenzen, die nach und nach geöffnet wurden. Trabis knatterten erstmals auf westlichen Straßen. So mancher konnte gar nicht aufhören, fremde Landsleute zu umarmen und sein Glück herauszuschreien. Es war Weltgeschichte pur: Auf der Mauer am Brandenburger Tor in Berlin tanzten die Tag der Freude: Am 9. November 1989 Menschen. reichten sich Deutsche und Es war genau 18.53 Uhr, als Deutsche die Hände. SED-Spitzenfunktionär Günter Schabowski auf einer internationalen Doch auch die Mitte Oktober nach Pressekonferenz in Ost-Berlin zum dem Sturz Honeckers an die Macht neuen DDR-Reisegesetz stockend gekommene Elite unter Krenz unterund fast konfus verkündete: “Das tritt schätzte ihr Volk gründlich. Viele nach meiner Kenntnis... ist das Menschen wollten sich mit den sofort...unverzüglich”. Der italieni- “Wende”-Ankündigungen der SEDsche Journalist Riccardo Ehrman hat- Führung nicht mehr abspeisen lassen, te gefragt, wann die Erleichterungen glaubten nicht an Reformen. Mit der in Kraft treten. Mauerfall halb aus Erlaubnis von Auslandsreisen sollte Versehen oder inszenierter Plan? die DDR gerettet werden, sagte SchaEx-SED-Generalsekretär Egon bowski später. Doch die DDR-BürKrenz ist noch immer sauer auf sei- ger übernahmen an jenem 9. Novemnen einstigen Mitstreiter Schabows- ber die Macht auf der Straße. Dass ki - der habe die Grenzöffnung zu die überraschten Grenzposten nicht früh und allein herausposaunt. Erst schossen und alles friedlich blieb, am 10. November hätten die Posten empfanden viele als Wunder. die Grenzen per Befehl öffnen solDoch die Glücksmomente verlen. Diese Darstellung weist der ein- schwanden bald hinter einem Prostige Medienprofi Schabowski zu- blemberg, Ernüchterung machte sich rück. Auch Journalist Ehrman pocht breit. Der schnelle Weg zur Einheit auf seinen Geschichtsanteil: Ein mit der Währungsunion, das massenSED-Mann - ausgerechnet der Chef hafte Wegbrechen von Arbeitsplätder staatlichen Nachrichtenagentur zen, marode Innenstädte und Straßen, Günther Pötschke - habe ihm damals verpestete Umwelt - die Aufgaben den Tipp für die Frage zur Reisefreiwaren gewaltig. Die von “Einheitsheit gegeben - die sei keinesfalls Zu- kanzler” Helmut Kohl versprochenen fall gewesen. “blühenden Landschaften” gebe es, Noch am 7. Oktober hatte die Füh- jedoch nicht überall, sagte Saarlands rungsriege mit Erich Honecker an der Ministerpräsident Peter Müller Spitze ungerührt mit Militärparade (CDU) vor kurzem. Wirtschaftsforund Fackelzug den 40. DDR- Jahres- scher schätzen, erst in knapp 50 Jahtag gefeiert. Der sowjetische Partei- ren werde die ostdeutsche Wirtschaft und Staatschef Michail Gorbatschow auf Westniveau sein. Gewerkschafwarnte den reformunwilligen Honek- ter beklagen, Ostdeutschland sei vorker sinngemäß: “Wer zu spät kommt, nehmlich ein Absatzmarkt für west- deutsche Produkte geblieben, die Löhne niedriger als im Westen. Und dennoch: Von der Mauer in den Köpfen rede niemand mehr, sagt der erste frei gewählte und zugleich letzte DDR-Ministerpräsident Lothar der Maizière. Die innere Einheit sei besser als angenommen. Nach einer Forsa-Umfrage wollen heute 16 Prozent der Westdeutschen und 10 Prozent der Ossis die Mauer zurück. Obwohl an vielen Stellen das Zusammenwachsen geklappt hat, sind Unterschiede noch sichtbar. Gerade ältere Ostdeutsche fühlen ihre Lebensleistung oft nicht genügend anerkannt. Sie waren zu alt, um nach der Einheit neu durchzustarten. Ungerecht finden sie auch, dass die DDR zunehmend auf die Stasi reduziert werde. Und es verbittert, dass ganze Landstriche zu veröden drohen, denn viele junge Menschen suchen ihre Perspektiven im Westen. Die Arbeitslosigkeit ist 20 Jahre nach dem Mauerfall nach Gewerkschaftsangaben im Osten fast doppelt so hoch wie im Westen. Westdeutsche hingegen finden, dass ihre Landsleute im Osten dankbarer sein sollten für die Aufbau-Milliarden. Es kursiert weiter die falsche Annahme, nur Wessis zahlten den Solidaritätszuschlag. Für etliche Westdeutsche hat sich durch den Fall der Mauer nicht viel verändert in ihrem Leben, für die Ossis so gut wie alles. Etliche DDR-Bürgerrechtler, die den Reformprozess 89 in der DDR erst in Gang gebracht hatten, zogen sich enttäuscht zurück. Nun gibt es mit dem Mauerfall-Jubiläum und einer Flut von Ausstellungen, Büchern und Diskussionen bundesweit die Chance, Geschichte neu zu erfahren. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) versucht ihren ostdeutschen Landsleuten Mut zu machen. Sie hätten im Herbst 89 mit ihrer Sehnsucht nach Freiheit eine Kraft gezeigt, die heute Vorbild sei, um die schwerste Wirtschaftskrise seit dem Krieg zu überwinden. Diese produktive Unruhe werde weiter gebraucht, sagt Merkel an die Adresse aller Deutschen. (dpa) erlin - Der Architekt der Deutschen Einheit, der damalige Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU), sieht den Einigungsprozess 20 Jahre nach dem Mauerfall auf gutem Wege. Dieser komme trotz aller Probleme “gut voran”, sei aber noch nicht abgeschlossen, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur dpa. Ein spezielles Armutsproblem in Ostdeutschland sieht Schäuble nicht. “Wir haben keinen Mezzogiorno im Osten.” Wann und wie haben Sie vor 20 Jahre von dem Mauerfall erfahren? Schäuble: “Erfahren habe ich davon während einer Besprechung im Bonner Kanzleramt mit den Vorsitzenden der Bundestagsfraktionen. Es ging um die Unterbringung der zahlreichen Übersiedler. In die Besprechung platzte der Presseberater Kohls, Eduard Ackermann, mit der Meldung, dass die DDR die Mauer geöffnet habe. Wir gingen in den Bundestag, wo noch eine Debatte war. Das war diese unvergessliche Sitzung im Wasserwerk, an deren Ende die Bundestagsabgeordneten die Nationalhymne gesungen haben. Einige haben allerdings den Saal unter Protest verlassen, das sollte man nicht vergessen.” publik war die DDR - sofern sie nicht Verwandte dort hatten - ein fernes Land. Ich schaue mir jetzt oft die alten Sendungen im MDR und RBB an. Da kommt es einem manchmal so vor, als würde man die DDR kabarettistisch aufarbeiten - aber sie war so. Der Westen, das war Glamour.” Aber im Osten gibt es verwaiste Landstriche und Dörfer. “Das ist doch Ergebnis der modernen Welt. Die demografische Entwicklung ist verbunden mit gewaltigen Binnenwanderungen, eben auch von Ost nach West.” Ein neulich veröffentlichter Armutsatlas zeigt den Osten aber als Armenhaus Deutschlands. “Nochmal: Wir haben keine industrielle Vernachlässigung im Osten. Probleme, die mit strukturellen Veränderung einhergehen, finden Sie auch im Ruhrgebiet. Wir werden eine gewaltige Veränderung in der Siedlungsstruktur haben. Bis zur Wiedervereinigung waren wir eines der am dichtesten besiedelten Länder, jetzt gibt es wieder weite Landschaften. Ich verharmlose das nicht, es ist eben kein Verarmungsprozess. Wir haben große Probleme in der Bewältigung der Folgen dieser Umstellung: gesell- schaftlich insgesamt, durch die Globalisierung, durch die modernen Technologien und natürlich auch durch vierzig Jahre Teilung und jetzt zwanzig Jahre Einheit. Das bestreite ich überhaupt nicht. Aber es ist kein Problem materieller Armut.” Was glauben Sie, wann der Einigungsprozess abgeschlossen ist, wann wir über diese Themen nicht mehr reden werden? “Trennung und Einigungsprozess sind Wunden, die so schnell nicht verheilen. Die innere Einheit ist vollendet, wenn wir nicht mehr danach fragen. Solange wir Menschen haben, die mit der Teilung gelebt haben, werden wir mit den Folgen von Teilung zu leben haben. Verletzungen sind immer auch Erfahrungen. Für das Leben einer Nation gilt das auch.” Wie lange wird noch ein Ostbeauftragter der Bundesregierung gebraucht? “Nicht die Frage nach einem Ostbeauftragten ist entscheidend. Entscheidend ist, dass sich jede Bundesregierung ihrer besonderen Verantwortung für die Überwindung der Folgen der Teilung auch weiterhin bewusst bleibt.” Gespräch: Günther Voss und Bettina Grachtrup Was haben Sie in dem Moment gefühlt? “Ich war ungeheuer bewegt und ergriffen. Das war natürlich unglaublich emotional, viele konnten die Tränen nicht zurückhalten. Es war eine Mischung aus tiefer Bewegung und ein bisschen “Wie wird’s gehen”. Man war schon überrascht - aber dass die Dinge immer stärker vorwärtsgedrängt haben, war in den Wochen damals unübersehbar gewesen.” Gibt es Dinge im Einigungsprozess, die Sie sich nicht so schwierig oder anders vorgestellt haben? “Die allermeisten hatten nicht begriffen, wie fremd wir uns zum Teil geworden waren, auch wenn wir uns nah waren. Die Menschen in der DDR haben nach Westen geschaut, und wir in der Bundesrepublik auch. Für die Menschen in der Bundesre- X 15. Januar 1990: Rund 2000 Demonstranten stürmen die Stasi-Zentrale in Ost-Berlin. 100.000 demonstrieren vor dem Gebäude. X 1. Februar: Ministerpräsident Modrow legt sein Konzept zur deutschen Einheit vor, das auf militärischer Neutralität und föderalen Strukturen basiert. X 7. Februar: Die Bundesregierung beschließt, der DDR umgehend Verhandlungen über eine Währungsunion anzubieten. X 18. März: In der DDR finden die ersten freien Wahlen statt, aus denen die konservative Allianz mit der CDU an der Spitze klar als Sieger hervorgeht. Lothar de Maiziere (CDU) wird Ministerpräsident. X 23. April: Die Bonner Regierungskoalition einigt sich auf die Grundzüge eines Staatsvertrages zur Währungsunion. X 5. Mai: Die erste Runde der Zwei-plus-vier-Konferenzen mit den sechs Außenministern von USA, UdSSR, Großbritannien, Frankreich, Bundesrepublik und DDR tagt in Bonn. Zentrales Thema ist die Bündnisfrage. X 18. Mai: Unterzeichnung des Staatsvertrages zur Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion. Für Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) ist dies die “Geburtsstunde eines freien und einigen Deutschlands”. X 1. Juli: Die Währungsunion tritt in Kraft. Die DDR stellt auf D-Mark um. Ende der Personenkontrollen an der innerdeutschen Grenze. X 2. Juli: In Ost-Berlin beginnen die Beratungen über den zweiten Staatsvertrag, den Einigungsvertrag. X 16. Juli: Kohl und der sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow verkünden den Durchbruch bei der Bündnisfrage. Deutschland bleibt nach der Vereinigung NATO-Mitglied. X 23. August: Die Volkskammer beschließt den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik am 3. Oktober. Am 22. Juli hatte sie bereits das Gesetz zur Wiedereinführung der Länder in der DDR verabschiedet. X 31. August: In Ost-Berlin wird der Einigungsvertrag unterschrieben. Bundestag und Volkskammer billigen ihn am 20. September mit ZweiDrittel-Mehrheiten. X 24. September: Die DDR tritt aus dem Warschauer Pakt aus. X 1. Oktober: Deutschland erhält die volle Souveränität. Die alliierten Vorbehaltsrechte für Berlin entfallen zum 3. Oktober. Foto: AP Drei wichtige Köpfe der deutschen Einheit (v.l.n.r.): Der letzte Sowjetpräsident Michail Gorbatschow, US-Expräsident George Bush Sr. und Helmut Kohl reichen sich in Berlin am vergangenen Samstag zu Beginn der Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag des Mauerfalls am 9. November die Hände. Symbol der deutschen Teilung Wie haben Sie den 9. November 1989 erlebt? Berlin/Hamburg (dpa) - Die Berliner Mauer war mehr als 28 Jahre das Symbol der deutschen Teilung. Mit ihrem Bau wurde am 13. August 1961 begonnen - nur zwei Monate nach der Versicherung von DDR-Staatschef Walter Ulbricht: “Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.” Erst am 9. November 1989 fiel sie unter dem Druck der DDR-Bevölkerung. Heute sind nur noch kleine Abschnitte erhalten. Der Mauerbau sollte das wirtschaftliche Ausbluten der DDR verhindern. Durch das Nadelöhr Berlin waren von 1949 bis 1961 rund 1,6 Millionen Menschen in den Westen geflüchtet. Die DDR nannte die Grenzbefestigungen propagandistisch den “antifaschistischen Schutzwall”. So sollte eine Bedrohung aus dem Westen suggeriert werden, gegen die sich die DDR mit der Mauer schützen müsse. Die innerdeutsche Grenze von der Lübecker Bucht bis zur damaligen deutsch-tschechoslowakischen Grenze bei Hof hatte eine Länge von knapp 1400 Kilometern. Die DDR hatte hier schon 1952 begonnen, umfangreiche Sperranlagen zu errichten. Die Mauer um den Westteil Berlins war 155 Kilometer lang und knapp vier Meter hoch. Hier befand sich auch der “Todesstreifen” - ein 100 Meter breiter und schwer bewachter Korridor. Rund 11.500 Soldaten kontrollierten die Grenze rund um die geteilte Stadt. Hunderte Wachhunde und Beobachtungstürme sollten die “Republikflucht” verhindern. Dazu kamen Fahrzeug-Sperrgräben, Tretminen und Selbstschussanlagen. Trotz der massiven Gefahren versuchten DDR-Bürger immer wieder, über die Mauer nach West-Berlin zu fliehen. Mehr als 5000 Menschen soll die Flucht gelungen sein. Dem Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam zufolge starben zwischen 1961 und 1989 mindestens 136 Menschen an der Mauer. Die Arbeitsgemeinschaft 13. August geht von 245 Toten an der Berliner Grenze nach 1961 aus. (Internet: www.chronik-der-mauer.de) Prominente erinnern sich an den Mauerfall “Ich war abends in München und bin mit der ganzen Familie am nächsten Morgen mit der ersten Pan American-Maschine nach Berlin geflogen. Dort bin ich dann vier Tage lang immer zwischen Ost und West gependelt.” Günther Jauch (TV-Moderator) “Da hatte ich die Verantwortung, dass nichts passiert. Das waren harte Stunden für mich, das war kein Volksfest. Ich musste entscheiden, dass es keine kriegerische Auseinandersetzung gibt. Erst gegen 21.00 Uhr erfuhr ich, dass Schabowski die Grenzöffnung verkündet hatte.” Egon Krenz (Früherer SED-Generalsekretär) “Ich saß vorm Fernseher, habe einfach hinein gestiert und gedacht: Das geht ja eigentlich gar nicht, was da passiert. Ich habe wie Millionen anderer gehofft, das jetzt nicht einer eine Knarre zückt und schießt. Eine so weltumspannende Revolution mit so wenigen Opfern ist für mich ein Wunder. Das hat mich fasziniert. Ich habe ein Stück Mauer bei mir zu Hause.” Peter Maffay (Sänger) “Ein Nachbar rief mich an und sagte, schalt den Fernseher an, die Mauer fällt. Das habe ich erst nicht geglaubt. Richtig ins Getümmel bin dann am 10. November gegangen. Es war unbeschreiblich. Wer heute über irgendetwas meckert im Zusammenhang mit der Einheit, soll sich erinnern an diese Glücksmomente, als man fremde Menschen umarmt hat und glücklich war.” Klaus Wowereit (Regierender Bürgermeister von Berlin) “Das war einer der glücklichsten Momente in meinem Leben. Und wie durch ein Wunder hielten meine Frau und ich uns in Berlin auf. Wir sind einfach auf die Straße hinausgelaufen und haben uns mittreiben lassen.” Walter Scheel (Alt-Bundespräsident) “Wie vermutlich Millionen anderer habe ich die Pressekonferenz von Schabowski im Fernsehen mit seinem legendären Versprecher zur Maueröffnung gesehen und eine Weile gebraucht, um das für wahr zu halten. Dann sind wir in der Nacht noch rübergemacht. Erst wollten wir nur gucken, aber dann hat es uns rübergezogen. Als mein Ausweis gestempelt wurde, bekam ich noch kurz Angst - aber dann, es war undenkbar, dass man uns aussperrt und die Mauer wieder zumacht. Ich hab die Nacht genossen - mit Freunden, die ich im Westen hatte, mit Unbekannten, die ich am Ku’damm traf.” Marianne Birthler (Frühere DDR-Oppositionelle) X 3. Oktober: Um 00.00 Uhr wird zu den Klängen des Deutschlandliedes vor dem Reichstagsgebäude in Berlin die schwarz-rot-goldene Flagge aufgezogen. Hunderttausende feiern auf den Straßen Berlins und in vielen anderen Städten die deutsche Einheit. Der 9. November Schicksalstag deutscher Geschichte Berlin/Hamburg (dpa) - Der 9. November symbolisiert wie kein anderer Tag Höhen und Tiefen der deutschen Geschichte. Mehrfach kam es an diesem Tag zu Ereignissen, die eine Zeitenwende einleiteten oder andeuteten: 1918: Vom Berliner Reichstag ruft der SPD-Abgeordnete Philipp Scheidemann die deutsche Republik aus. Reichskanzler Prinz Max von Baden gibt eigenmächtig den Thronverzicht von Kaiser Wilhelm II. bekannt und tritt zurück. Die Regierungsgeschäfte werden dem Vorsitzenden der SPD und späteren Reichspräsidenten Friedrich Ebert übertragen. 1923: Mit dem Marsch auf die Münchner Feldherrnhalle bricht der Hitler-Putsch gegen die Weimarer Republik zusammen. Einen Tag nach Beginn des Umsturzversuchs findet das Vorhaben von Adolf Hitler und Erich Ludendorff, dem ehemaligen Generalquartiermeister der kaiserlichen Armee, ein jähes Ende. Der Demonstrationszug wird mit Polizeigewalt aufgelöst. Die NSDAP wird verboten, Hitler erhält fünf Jahre Festungshaft. 1938: In der Nacht zum 10. November kommt es zu massenhaften Pogromen gegen Juden. Bei den Exzessen der Nazis werden zahlreiche Menschen getötet und rund 30.000 festgenommen. Synagogen werden niedergebrannt, Läden demoliert und geplündert. Die Pogrome sind die ersten in diesem Umfang organisierten und mit Massenfestnahmen begleiteten Krawalle gegen Juden in Deutschland. 1989: Die Mauer in Berlin fällt. 28 Jahre nach seiner Errichtung verliert das Bollwerk seine Funktion, die Grenzen werden geöffnet. Tausende feiern am Brandenburger Tor und auf dem Kurfürstendamm das Jahrhundertereignis. Auch an der innerdeutschen Grenze gehen die Schlagbäume hoch. Das Ende der Nachkriegsordnung ist eingeläutet. 14 Sonnabend, 7. November 2009 FAX und E-Mail-Dienst Über FAX (011) 4328-8536 E-Mail: [email protected] nimmt das Argentinische Tageblatt unentgeltliche Veröffentlichungen von Familien-, Vereins- und Geschäftsnachrichten bis jeweils mittwochs um 15 Uhr an. VEREINE F.A.A.G VERBAND DER DEUTSCHARGENTINISCHEN VEREINIGUNGEN Av. Belgrano 295 - 6. St., Büro 17 Tel./Fax: 4343-9817 [email protected] www.faag.org.ar Nächste Vorstandssitzung am Dienstag, 10.11. um 18.30 Uhr, in unserer Geschäftsstelle. Unser Sekretariat ist von 8.30-12.30 und von 13-17 Uhr geöffnet. Der Anrufbeantworter ist rund um die Uhr eingeschaltet, sodass Sie jederzeit eine Nachricht oder Fax hinterlassen können. NEUER DEUTSCHER TURNVEREIN Verwaltung und Kulturzentrum J.B. Alberdi 1865, Olivos Tel.: 4790-2009 / Fax: 4799-2499 [email protected] Dem “Argentinischen Tageblatt” möchten wir ein “Extra-Dankeschön” sagen und gratulieren für die ausgezeichnete Sonderausgabe zum Fest der Jugend”. Das Ende des Jahres steht bevor und die Adventszeit steht vor der Türe mit all seinen schon traditionellen vorweihnachtlichen “Jahrestreffen.” Für nächstes Jahr sind bereits angesagt: Ein Orchester aus Genf/Schweiz und auch das Dou Capelli-Moreno, die 4-händig am Klavier ihre Künste darbringen und darin zu den Besten der Welt zählen. Am 12.12. feiern wir in Los Polvorines den Tag des Sportes und der Künste, mit eintrittsfreiem Schwimmbad (nur die ärztliche Untersuchung muss honoriert werden). Und da wir gerade beim “Schwimmbad” sind, ist noch zu erwähnen, dass jedes Mitglied, welches keinen Klub-Beitragsrückstand hat, auch kostenlos das Schwimmbad benutzen kann. Um zu wissen, was sich so alles in der immer recht aktiven Herrenturnabt. des NDT/ SAG tut und was es da, wie immer, an Neuigkeiten gibt, sollten Sie mal bei: httpst://sites.google.com/site/ gimcabsag reinschauen, denn da sehen Sie auch Fotos von den wichtigsten Begebenheiten, wie z.B. eine bevorstehende Reise zu unseren Freunden in Chile im November und so manches mehr. Wer Freude am Handball hat, eines der wichtigsten Sportarten im SAG/NDT, sollte mal im Internet unter http:// handballsag.blogspot.com/ nach dem Neuesten schauen. Zum Beispiel die bevorstehende Reise zum Panamerikanischen Interclub Tourniers, diesmal in Londrina, im Südwesten Brasiliens, vom 19.-25.11. Tennis-Senioren spielen Samstagmorgen und mittwochs am späteren Nachmittag. Auskunft gibt Ihnen Herr Werner, Tel.: 4799-6308. Mehr vom Tennis erfahren Sie unter: http://sagtenissagblogspot.com/ . Mit folgendem können Sie bei uns etwas Gutes für sich selber tun: Allgemeine Körperertüchtigung an z.T. ganz neuen Geräten, rhytmische Körperbewegungen mit Musik, Pilates, das neuartige Fitnesssystem, ChoiKwang-Do für Damen, Herren und Jugendlichen zur Selbstverteidigung und Aktivierung Ihrer vernachlässigten Muskulatur oder deren Stärkung. Und wenn Sie oder ihre Sprösslinge Schwimmen lernen wollen, sind Sie bei uns auch an der richtigen Adresse. Übrigens, unser warmwasser Schwimmbad in Olivos ist jetzt auch Sonntagmorgen von 9-13 Uhr geöffnet. Falls Sie sonstige Zweifel haben oder weitere Informationen brauchen, rufen Sie uns einfach mal in Olivos, in unseren Büros, von Mo. bis Fr. von 1219 Uhr an oder in Polvorines Sa. und So. von 10-16 Uhr. RUDERVEREIN TEUTONIA Sekretariat und Klubhaus Solis s/n, Ruta 27, Río Luján 1623 Villa La Ñata, Tigre Casilla de Correo 23, 1648 Tigre Tel.: 4728-2447 Fax: 4728-7447 www.rvteutonia.org Interne Regatten und Familientag wurden am vergangenen Sonntag wegen schlechten Wetters auf neuen Termin ver- GEMEINSCHAFTEN Philipps-Universität Marburg im Instituto Ballester Am 21. Oktober fand im Instituto auf ein halbes Jahr verkürzt werden. Ballester eine Veranstaltung zu StudienSchüler mit Abitur oder dem Gemöglichkeiten in Deutschland vor zahlmischtsprachigen International Bacreichen interessierten Schülern und Elcalaureate (GIB) können direkt in das tern des Instituto Ballester einschließlich Studium einsteigen. Es besteht jedoch seines Berufsbildungszentrums sowie der auch die Möglichkeit, ein freiwilliges Pestalozzi-Schule statt. Frau Anke Heipropädeutisches Semester am Studienbrock vom Studienkolleg Hessen und kolleg (Aktualisierung von Fachwissen, Laura Olave, Studentin der VolkswirtEinführung in Methoden wissenschaftschaft an der Philipps-Universität Marlichen Arbeitens) zu absolvieren. Damit burg und ehemalige Schülerin der Deutkönnen sich besonders Bewerberinnen schen Schule Cali/Kolumbien vermittelund Bewerber, bei denen zwischen dem ten via PowerPoint zunächst Eindrücke Abitur oder GIB und dem allgemein übvon Marburg und seiner Umgebung, belichen Studienbeginn eine zeitliche Lükvor dann Laura Olave, die gerade ein ke besteht, sinnvoll auf das kommende Auslandssemester in Dallas, Texas verStudium vorbereiten. bringt, auf die verschiedenen Fakultäten, Laura Olave berichtete über ihre poEingangsvoraussetzungen und Kosten sitiven Erfahrungen in Deutschland und der Unterkunft und des Studiums einerwähnte besonders die freundliche ging. Die Philipps-Universität Marburg Aufnahme und Hilfsbreitschaft bei zahlbietet 21 Fachbereiche von Archäologie reichen Fragen rund um das Studieren. bis Zellbiologie und hat zur Zeit 12 % Sie erklärte auch die neuen Abschlüsse ausländische Studenten aus aller Welt. “Bachelor” und “Master” in Europa, die Eine besondere Betreuung erfahren die sich inzwischen den internationalen GeSchüler Deutscher Auslandsschulen, für gebenheiten angepasst haben. Im Andie die Universität eine Tutorin bereitschluss an die Präsentation nutzten viestellt, die bei allen Fragen rund um das le Eltern und Schüler die Möglichkeit, Frau Heibrock, Frau Olave, Studienberater Alf Buddecke im Studium behilflich ist. persönliche Fragen an Frau Heibrock Gespräch mit Auszubildenden des Berufsbildungszentrums. Das Studienkolleg ist ein Vorbereiund Frau Olave zu stellen. Dabei konntungsjahr vergleichbar mit dem hiesigen CBC (Ciclo Básico Común) für ten zahlreiche Vorbehalte gegen ein Studium in Deutschland aus dem Weg das Studium und muss von allen Studienkandidaten mit argentinischem geräumt werden. Aufgrund des großen Interesses sind auch in Zukunft Sekundarabschluss besucht werden. Je nach Ausrichtung des Studiums gibt regelmäßige Veranstaltungen dieser Art geplant. es entsprechende Kurse am Studienkolleg. Bei guten Leistungen kann es Alf Buddecke, Studienberater Instituto Ballester schoben. Rudern: Nächste Regatten Argentinische Meisterschaften in Tigre am 28. und 29.11. Ruderschule dienstags und donnerstags von 16-18.30 Uhr und samstags und sonntags von 9-13 Uhr. Information im Sekretariat. Golf: Nächstes Turnier am Sonntag, 8.11. Four-Ball in Smithfield/Zárate. Firmen: Wir bieten kleineren und mittleren Unternehmen ein günstiges Pauschalabkommen für Mitarbeiter zur Benutzung unseres Vereins. Information im Sekretariat. Jachten und Motorboote: Wir möchten darauf hinweisen, jede Ausfahrt im Bootshaus zu melden und einzutragen, so wie es die Vorschriften der P.N.A. bestimmen. Bürozeit Mittwoch bis Sonntag von 10-18 Uhr. Vereinsnachrichten werden über E-Mail und www.rvteutonia.org versandt. Wir bitten unsere Mitglieder, ihre E-MailAdressen dem Sekretariat oder an [email protected] mitzuteilen. Die nächste Vorstandssitzung findet am 14.11. um 10.30 Uhr in unserem Vereinsheim statt. Unser Restaurant ist freitags von 10 -14 Uhr und samstags und sonntags von 9-20 Uhr geöffnet. Nachtwache: Aus Sicherheitsgründen ist der Haupteingang des Vereins von montags bis freitags verschlossen. Wir bitten die Klingel zu betätigen, die Gegensprechanlage zu benutzen oder anzurufen (Tel.: 47282447). DEUTSCHER KLUB IN BUENOS AIRES Av. Corrientes 327, 21. St. C1043AAD Buenos Aires Sekretariat Tel.: 4311-0716 / Fax 4313-5930 www.clubaleman.com.ar Sekretariat und Kassenstunde montags bis freitags von 9-17 Uhr. Restaurant: Mittagessen montags bis freitags von 12-16 Uhr. Die Bar ist ab 11 Uhr geöffnet. Tischreservierung Tel.: 43113313. Für unserer Mitglieder besteht die Möglichkeit, auch montags, dienstags, mittwochs und freitags das Restaurant zu nutzen, wenn sie eine Anzahl von 20-25 Gästen bewirten möchten. Hierzu ist der Service einen Tag im voraus telefonisch anzufordern. Das Sekretariat und die Kasse sind wie gewöhnlich montags bis freitags von 9-17 Uhr geöffnet. So to speak: Jeden Montag 19-21 Uhr Englisch, Deutsch und Portugiesisch. Jeden Dienstag ab 19.30 Uhr Italienisch und Englisch. Jeden Mittwoch ab 19.30 Uhr Französisch und Spanisch für Ausländer. Wir freuen uns auf Ihr Kommen! Neu! Milonga After Office des Europäischen Klubs im Deutschen Klub. Tango-Show Livemusik. Tanzunterricht und anschließend Milonga jeden Freitag ab 19 Uhr. Weitere Informationen und Tischreservierung Tel.: 4311-9896 (Frl. Karina oder Angie). Lernen Sie Billard (Pool) im Deutschen Klub mit Prof. Daniel Callipari. Jeden Montag um 18.30 Uhr Mitglieder $ 10.-, Nicht-Mitglieder $ 15.-. Weitere Informationen Tel.: 4311-9896 Frl. Angie. Das nächste Skatturnier findet am Freitag, 13.11. um 20.30 Uhr, statt. Auch Gäste unserer Mitglieder sind herzlich willkommen! Kunstausstellung Werke von María Helena Schenker vom 9.-20.11. Vernissage 11.11. um 19 Uhr. Reservierungen Tel.: 4311-0716, Frl. María Laura. SCHWABEN INTERNATIONAL ARGENTINA Suipacha 472 1. Stock, Büro 102 Tel.: 4322-3005 Mo-Fr 10-16 Uhr Organisation für Deutsche und ihre Freunde in der Welt. Mitgliedsbeiträge Jahresbeiträge 09: Rentner $ 24.-, Nichtrentner $ 32.-. Vergangene Jahre: Rentner $ 29.-, Nichtrentner $ 38.-. Zahlungsstellen: Kulturzentrum des N.D.T., Olivos, J.Bautista Alberdi 1865 (12-19 Uhr); Instituto Ballester, San Martín 444 (8-15 Uhr); Schwaben International Argentina (10-16 Uhr). DEUTSCHER KRANKENVEREIN Beruti 2524 C1425 BBB Buenos Aires Tel./Fax: 4827-2520/2348 0800-888-8358 [email protected] www.dkv.com.ar Sekretariat: Montag bis Freitag von 8-16.30 Uhr. Kundenbetreuung Ana Lía. SPORTKLUB AUSTRIA R. S. Peña 1138, San Isidro Tel.: 4743-8873 Restaurant: 4742-9393 www.clubaustria.com.ar 79. Stiftungsfest im Austria! Am Sonntag, 15.11. ab 13,00 Uhr erwarten wir Sie mit knusprigen “choripanes”, unseren bekannten Brathenderln, natürlich auch “colitas”, dazu verschiedene Salate und leckeren Nachtisch. Haben Sie schon Ihren Tisch gesichert? Auskunft und Reservierungen Tel.: 4742-9393/ 4796-1727/4743-8873. Überraschung für unsere Gäste in Trachtenanzug oder Dirndlkleid. Das Orchester “Die Freunde” ist für die Stimmung zuständig. Ganz bestimmt möchten Sie den 1. Preis unserer Tombola gewinnen! Natürlich sind Sie auf die hübschen österreichischen Handarbeiten gespannt. Bringen Sie Ihre Nachbarn und Freunde mit. Sie werden Ihnen für den Tipp dankbar sein. Inzwischen hat das von der “Federación Argentina de Bolos” organisierte Kegelturnier stattgefunden, auch haben wir Freunde aus Kegel-Vereinen aus Brasilien empfangen. Demnächst Einzelheiten. Unsere Tennisplätze stehen von Montag bis Freitag von 8-22 Uhr auch Nicht-Mitgliedern zur Verfügung. Voranmeldung für Mitglieder und Nicht-Mitglieder unbedingt erforderlich. Unser Quincho kann für Ihre Festlichkeiten angemietet werden. Wir erwarten Ihren Anruf oder Ihr Mail. CLUB NAUTICO GAVIOTA Deutscher Wassersportverein Vereinsheim: Río Luján, Canal San Fernando Tel.: 4728-0667, Tel./Fax: 4797-8965 Wir teilen allen Mitgliedern, Freun- den mit, dass wir am Sonntag, 8.11. ab 11 Uhr, unser grosses Bierfest mit Asado und schmackhaften Essen feiern. Musik und Unterhaltung, Eintritt mit Glas Bier und Imbiss $ 15.-. Gäste und Freunde sind herzlich willkommen. Wir bitten Sie, Ihre Reservierungen unter folgenden Telefonnummer zu machen, um sich einen Platz zu sichern. Dr. Jan Jensen Tel.: 4797-8965, Familie Kohr Tel.: 4737-6875 oder im Verein samstags und sonntags Tel.: 4728-0667. Unser Motorboot kreuzt ab Anlegesteg muelle Tecnao, Río Luján, Canal San Fernando zum Vereinsheim. DEUTSCHER SPORTVEREIN PUNTA CHICA Escalada 2800, 1644 Victoria [email protected] Faustball: Heute trainieren alle Kategorien. Tennis: Mittwochs steht ein Platz von 18-22 Uhr zur Verfügung und samstags u. sonntags stehen alle Plätze von 14-22 Uhr ebenfalls zur Verfügung. Paddle: Der Platz steht dienstags bis sonntags von 8-18 Uhr zur Verfügung. Bürostunden: Mittwoch bis Samstag von 14.30-16.30 Uhr; Sonntag vom 10.30-13 Uhr und von 14.30-16.30 Uhr. Die Vorstandssitzung findet heute um 10 Uhr statt. Ordentliche Generalversammlung: Nach den Wahlen setzt sich unser Vorstand wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender Ruben Hollmann, 2. Vorsitzender Carlos Chiti, 1. Sekretär Elisa Dietrich, 2. Sekretär Martha Wagner, 1. Kassierer Alejandro Carzedda, 2. Kassierer Sabrina Hollmann, 1. Sportleiter Jorge Vener, 2. Sportleiter Nancy Adamoli, 1. Hausmeister Rolando Fritz, 2. Hausmeister Carlos Höcht, 1. Beisitzer Nestor Ruiu, 2. Beisitzer Dilma Baravalle, 1. Ersatzbeisitzer Ana Höcht, 2. Ersatzbeisitzer Jose Tossenberger, 1. Kassenprüfer Federico Fritz, 2. Kassenprüfer Christian Höcht. Unser Bierfest muss aus organisatorischen Gründen verschoben werden. Voraussichtlich findet dieses im April nächsten Jahres statt. VDLDA-ACDIA Verband Deutschsprechender Daf-Lehrer in Argentinien San Martín 444, B1653LXJ Villa Ballester www.delila.ws Betr. Deutschlehrerkongress 2010. FREIE BERUFE Renten Zahnärzte Dentistas Jubilaciones Dra. MARTA MOSER DE COSTA Zahnärztin Rivadavia 195 - 5 „C“ - San Isidro Renten aus Deutschland Ciudadania Alemana-Witwenpensionen Übersetzungen-Sucesiones Wolfgang Metsch & Sabine Bertz Rivadavia 1273-P1-Of.22/1033 BS. Aires Tel.:(54-11) 4383-3963 Consulta gratis e-mail: [email protected] 4747-3830/4747-2759 - Tel. Anmeldung erbeten Dra. ALICIA u. Federico ROSENMAYER Zahnregulierung, Kinder u. allgemeine Zahnheilkunde, Av. Santa Fe 2039, „3“ Dt. 14 Martínez - Tel.: 4792-6714 Augenärzte Oculistas KAUFER AUGENKLINIK Allgemeine AugenheilkundeOphtalmopediatrie Dr. Robert A. Kaufer Chefarzt - M.N.: 83.878 Carlos Pellegrini 2266-Martínez Übersetzer Traductores MARIA TERESA LINARES staatlich geprüfte Übersetzerin vereidigte Übersetzerin (Argentinien) Tel.: 15-5017-0692 TERESA E. de SCHMITT Traductora Pública Alemán-Castellano Partidas legalizadas. Tel/Fax: 4768-8006. Misiones 246. Villa Ballester 17 a 20 hs. En Belgrano Tel: 15-4479-8813 4733-0560 - www.kaufer.com LILIANA VOGELBAUM Anwälte Abogados Deutschspr. Anwalt in der Nordzone Dr. Johann Wagner Verträge - Familien - Unternehmen Anmeldungen 4768-9463/(15)3370-0386 Rechtsanwalt DR. GUENTHER FREY ENGEL Perón 2335 3º E Tel/Fax 4951-8010 (16-19 Uhr) Vereidigte Übersetzerin Sofortige Übersetzungen aller Art in allen Sprachen „Büros in Martínez und Belgrano“ Telefon und Fax: 4792-7647 ROSA ELFERS Traductora Pública de Alemán Tramitación de ciudadanía alemana y de pensiones de Alemania 11 de Septiembre 985 (1426) B. Aires (Belgrano) Tel.: 4772-3150 Fax: 4771-2097. Horario 10-12,30 hs. o en turnos en otros horarios E-mail: [email protected] GEMEINSCHAFTEN Austausch mit Paraguay 18 Schüler des Colegio Neuhof waren zu Besuch bei den Deutschen Schulen Hurlingham und Gartenstadt in Buenos Aires Buenos Aires (AT/ mex) - Zum ersten Mal in ihrer Geschichte organisierten die Deutschen Schulen von Buenos Aires einen Austausch mit dem Nachbarland Paraguay - für beide Seiten eine aufregende Erfahrung und eine gute Gelegenheit, sich gegenseitig besser kennenzulernen. Die Schulen Hurlingham und Neuhof luden 18 Schüler des Colegio Neuhof, die deutsche Schule einer mennonitischen Kolonie im Chaco Paraguayo, zu sich ein. Möglich gemacht hat diesen Austausch die äußerste Hilfsbereitschaft der Vorstände, der Schulleitungen, der Lehrer und vor allem der Eltern der beiden Deutschen Schulen. Denn die Gastschüler aus Paraguay durften in den Familien von Hurlingham-Schülern übernachten und waren so trotz der kurzen Zeit ganz nah dran am argentinischen Alltagsleben. Das Programm der 18 paraguayischen Austauschschüler, die alle zum ersten Mal Argentinien und Buenos Aires besuchten, war vollgepackt. Kurz nach der Anreise zeigten die Hurlingham-Schüler den Gästen aus Paraguay gleich die Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt. Am nächsten Tag nahmen alle am “Fest der Jugend” in SAG Lomas de Zamora teil. Für die Koordinatorin der Deutschen Schulen in Argentinien, Paraguay und Uruguay, Christiane Drasdo, war das Fest der Schlüssel zum Erfolg des Projekts: “Den Termin hätten wir uns nicht besser aussuchen können. Bei dem Fest konnten sich alle in einer lokkeren Atmosphäre kennenlernen und die Paraguayos wurden perfekt integriert.” Drasdo und die betreuenden Lehrer sind sich deshalb sicher, dass der Austausch ab jetzt jedes Jahr stattfindet. Der erste Schulbesuch führte die Paraguayos dann mit dem Zug von Hurlingham nach Gartenstadt. Was für die Jugendlichen aus Argentinien Alltag ist, war für ihre Altersgenossen aus Paraguay ein echtes Erlebnis, denn Eisenbahnen gibt es in Paraguay keine. Den Dienstag verVorankündigung: Wir möchten unsere Mitglieder schon mal darauf hinweisen, dass der Argenti2010 vom 28.7.- 31.7. 2010 in Buenos Aires stattfindet. Die offizielle Ausschreibung folgt in Bälde. Motto des Kongresses: Quasselstrippe, Plapperhans... und sonst? Zielgruppe Jugendliche (Primaria nicht ausgeschlossen). Sektionen: “Geschichte und Landeskunde”, “Literatur und Literaturgeschichte”, “Textproduktion”, “Bewertung und Beratung”. Die Mitglieder, die einen Workshop (90 Min.) oder ein Kurzreferat (30 Min.) halten, zahlen keine Einschreibungsgebühren. Interessenten bitten wir die Anmeldung der Themen bis 30.11. an unsere neue E-Mailadresse: [email protected] zu schikken. Wir würden uns auf eine zahlreiche Mitarbeit unserer Mitglieder freuen! Das Organisationskomitee: Erica Greinz, Elisabeth Uth, Kristl Nowald, Inés Rommelmann. FUNKEHEIM Maipú 671 – 4. Stock Büro 42 Capital Federal Tel.: 4322-8613 [email protected] Waren Sie schon einmal im Funkeheim oder haben Sie nur davon gehört? Wir nehmen Einzelpersonen, Ehepaare, Familien mit Kindern, Großeltern, Verwandte und Freunde auf. Das Heim in Tornquist ist ein Ort, wo Sie in Gemeinschaft, schöner Landschaft, viel Ruhe, gepflegten Räumen und gutem Essen unvergessliche Ferien verbringen werden. Gerade zu den Feiertagen empfehlen wir: Statt Stress Zuhause, Erholung für Sie und Ihre Lieben im Funkeheim. Die diesjährige Saison beginnt am 12.12.09 und endet am 8.4. 2010. Kalender 2010: Die Kalender sind schon im Büro zu $ 15.erhältlich. Unser Stadbüro ist jeden Montag und Mittwoch von 10-15 Uhr geöffnet und wird dann gerne Ihre Voranmeldungen (bis zu 2 Monate im Voraus) telefonisch per Fax/Post oder E-Mail entgegennehmen. Besuche im Büro nur nach telefonischer Absprache. Nähere Auskünfte erhalten Sie unter Tel./Fax 43228613 oder E-Mail: [email protected] ROTARY CLUB RÍO DE LA PLATA Av. Corrientes 327, 21. St. C1043AAD – C.A.B.A. Zusammenkünfte: Jeden Donnerstag um 19 Uhr im Deutschen Klub zu Buenos Aires, Corrientes 327, 21. Stock. Rotarische Freunde aus anderen Klubs weltweit und deren Gäste sind stets herzlich willkommen. brachten die Paraguayer in Hurlingham und begeisterten ihre Gastgeberinnen und Gastgeber mit einem traditionellen Volkstanz, den sie in bunten Trachten vorführten. Für die 16- und 17-jährigen Schüler aus Paraguay hatte der Besuch in Buenos Aires eindeutig zwei Höhepunkte: der Ausflug ins Wasserstraßenlabyrinth des Tigre-Deltas und der Empfang in der Deutschen Botschaft von Buenos Aires. Zum ersten Mal luden Botschafter Günter Knieß und sein Team Schüler in die Botschaft ein - ein Signal an alle Deutschen Schulen, dass ihre Arbeit dort geschätzt wird. Argentinier und Paraguayos durften bei Brezeln, Medialunas und Cola dem Botschafter Fragen stellen und sich von Dr. Klaus Lege, dem Präsidenten der Deutsch-Argentinischen-Handelskammer, über das Duale Ausbildungssystem informieren lassen. Auch Mariana Chiatellino vom DAAD stand den Schülern, die schon in ein bis drei Jahren vor der Entscheidung stehen werden, wo sie studieren wollen, Rede und Antwort. Bevor die paraguayischen Gäste dann nach einer ereignisreichen Woche ihre Heimreise antraten, wurde bei einem großen Asado auf dem Sportplatz von Hurlingham Abschied gefeiert. Aber zum Glück nur auf Zeit, denn die argentinische Seite wird schon im April 2010 zum Gegenbesuch im Chaco Paraguayo erwartet. SCHWÄBISCHER SPORTUND TURNVEREIN PIÑEYRO Chile 620 Piñeyro-Avellaneda Ausflug nach Chascomús: Die Kultur und Tourismusabteilung veranstaltet morgen, Sonntag, 8.11., einen Ausflug nach Chascomús (Bs.As). Der Beitrag für Bus und Mittagessen beträgt $ 125.-. Nähere Auskünfte bei Prof. H. Müller, Tel.: 42444659 und bei V. Ekerdt, Tel.: 4240-6609, Cel.: 15-5523-7661 oder per E-Mail [email protected]. Fotografie-Ausstellung mit buntem kulturellem Programm, unter der Schirmherrschaft des Gemeindebezirks von Piñeyro-Avellaneda. Unsere Kulturabteilung veranstaltet diese am Sonnabend, 28. und Sonntag, 29.11. im Vereinsheim. Das Programm: Sonnabend Fotografie-Ausstellung und Auskünfte für alle Fotografiefreunde ab 14 Uhr. Sonntag: Ab 14 Uhr Ausstellung auf der Straße von Oldtimer (autos antiguos), anschließend Show. Es beteiligen sich bis jetzt eine arabische Tanzgruppe, mit 17 Teilnehmern, ein Tango Schauspiel, mit Prof. Martinez, der in Italien ausgezeichnet wurde, und unsere Freunde vom Ballett LVIV. Taik-wondo ist auch dabei. Zum leiblichen Wohl können Sie am Buffet alles Mögliche bekommen. Näheres bald. Mehr Auskunfte bitte bei Prof. H. Müller, Tel.: 4244-4659. Aktivitäten im Vereinsheim: Kurse Taik-Wondo, TangoTänze, klassische Tänze für Kinder von 5-12 Jahre. Fotografie: Grundkurse (básico) für Anfänger und professionelle Kurse für Berufsfotografen. Kurse in der englischen Sprache (Grundstufe und Unterstützungunterricht). Tage und Uhrzeiten bitte bei Prof. H. Müller telefonisch erfragen. Außerdem ist die Information im Vereinshaus ausgehängt und wird auch in der Sendung “La Hora Alemana con Matías” berichtet. Unser Segment ist von 12-12.30 Uhr. Die Sendung wird durch AM 860 Radio Digital von 9.30-14 Uhr ausgestrahlt. Voranzeige: Am Sonntag, 13.12. veranstalten wir ein Kameradschaftsessen, um den Jahresabschluss zu feiern. Näheres folgt. V.E.B.S. – VEREINIGUNG EHEMALIGER BALLESTER SCHÜLER San Martín 444 Villa Ballester Heute, 7.11. findet unser Kaffee-Kuchen-Kinonachmittag, wie immer ab 15 Uhr in der DS Instituto Ballester statt. Bei dieser Gelegenheit zeigen wir “Oh Jonathan - oh Jonathan!” mit Heinz Rühmann als kauziger Großvater in einem heiteren Lustspiel. Am 15.11. findet unser Asado zur Sommersaisoneröffnung im Tigre statt. Halten Sie sich diesen Termin frei um einen schönen Tag im Grünen zu verbringen. SPORT- UND GESELLIGKEITSVEREIN BERNAL Mariano Moreno 240 Barrio Parque - 1876 Bernal Wir laden alle unsere Freunde zu unserem Bierfest ein, welches wir am Sonntag, 22.11., in unserem Vereinsgebäude veranstalten. Als erster Gang gibt es eine kalte Platte mit verschiedenen Wurstsorten und eingelegten Gurken, danach selbstgemachte Bratwurst, Wienerwurst, Schweinefleisch, Sauerkraut und Salzkartoffeln und als Nachtisch Speiseeis. Wie immer wird auch Kaffee serviert und kaufen können Sie Kuchen und Torten. Die Donauschwäbische Volkstanzgruppe Bernal wird diesmal einige ihrer Tänze vorführen. Für Tanz und Unterhaltung spielt das beliebte Orchester “SansSouci”. Eintritt mit Mittagessen zum Preis von $ 55.-, Kinder unter 10 Jahren $ 25.-. Karten im Vorverkauf bei M. Kahles, Tel.: 4259-0701. DEUTSCHE WOHLTÄTIGKEITSGESELLSCHAFT - DWG Colombia 1340 - El Talar (Panamericana und Ruta 197) Tel.: 4740-5131/5867/6733 Tel./Fax : 4736-1872 [email protected] www.dwg.org.ar Geschäftsführer DWG Claudio Matschke, Heimleiter Los Pinos Wilfredo Hoffmann, Tel.: 4740-6946. Fürsorgeabteilung Gisa Müller, Tel.: 4736-1876, DW 217. Altenbetreuung Frau Karin, Tel.: 4740-5131, DW 219. Spenden Frau Mónica, Tel.: 4740-6946. Freiwillige Helfer Jutta Mornau, Tel.: 4740-5131; Lepra und Tuberkulose Barbara Dreschel, Tel.: 4740-6946, DW 213. Aktivitätenangebot im Seniorenheim Los Pinos: Montags 16 Uhr Bingo im Hauptspeisesaal; um 16.15-17 Uhr Gymnastik mit Sofía Residenz V “Roble”. Dienstags 9.30-11 Uhr Handarbeitsgruppe in der Residenz “Alamo” (I). Mittwochs 9.3011 Uhr Bibliothek (Residenz IV); 1. und 3. Mittwoch 9.30-11 Uhr Kiosk im Hauptspeisesaal; um 13 Uhr Beschäftigungstherapie in der Residenz “Alamo” (I). Um 10 Uhr Therapeutisches Schwimmen (externe Schwimmhalle “Estímulos Acuáticos”), Colectora Panamericana 340 Martinez; 1. und 3. Mittwoch ab 16 Uhr Singen, unter der Leitung der Heimbewohnerinnen Hilda Kahle und Erna Schwitzki im Hauptspeisesaal; 2. und 4. 15 Sonnabend, 7. November 2009 Veranstaltungen 07.11. Bierfest, Asoc. Alemanes del Volga de Castelli 07.11. Internationales Fest, Int. Folklorebund, Bayern Verein, 20 Uhr 07.11. Basarfest, Dt. Schulverein Quilmes, 20.30 Uhr 08.11. Wanderung - Ezeiza, Sportverband, 10 Uhr 08.11. Bierfest, Club Nautico Gaviota, 11 Uhr 08.11. Gedenkfeier ungarische Revolution, Plaza Hungría-FEHRA,11.30 Uhr 08.11. Johannes-Passion, Martinez-Chor, Basilica S. Carlos, Stadt, 17 Uhr 08.11. Basarfest, Dt. Schulverein Quilmes, 18 Uhr 14.11. Gemeindefest, St. Bonifatiusgem. Belgrano, 15.30 Uhr 15.11. 51. Stiftungsfest, Dt. Vereinigung Munro, 12.30 Uhr 15.11. 79. Gründungsfest, Sportklub Austria, 13 Uhr 15.11. Uroma-Tag, Dt. Seniorenheim Residencia Alemana 15.11. Johannes-Passion, Martinez-Chor, Parroq. S. Benito, Belgrano, 17 Uhr 19.11. Korporiertenstammtisch dtsch. Verbindungen, 20 Uhr, NDT 21.11. Chortreffen, Ev. Gem. Quilmes, 18 Uhr 21.11. Monatstreffen im KuZ Olivos, Sudetendt. Landsm. in Arg., 16 Uhr 21.11. Bierfest, Sport- und Geselligkeitsverein Bernal Soweit nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen in den jeweiligen Institutionen statt. Es liegt an unseren Vereinen, Kirchen und Schulen, uns die geplanten Feste, Wettkämpfe oder Gedenktage mitzuteilen, damit wir sie aufnehmen können. Alle Angaben, wie immer, ohne Gewähr. Dieser Veranstaltungskalender wird von unserem Dachverband schon seit 1981 aufgestellt und soll zur gegenseitigen Absprache unter allen Vereinigungen unserer Gemeinschaften beitragen. FAAG Marathon im Kindergarten der Hölters-Schule? Am 3. Oktober feiert man in Deutschland den “Tag der Deutschen Einheit”. Dieses Jahr kamen auch noch die Feierlichkeiten zum 60-jährigen Bestehen der Bundesrepublik Deutschland hinzu. Um diese beiden wichtigen Ereignisse gebührend zu feiern, veranstaltete die Deutsche Botschaft zusammen mit der Deutsch-Argentinischen Industrie- und Handelskammer einen Marathonlauf. Unser Kindergarten wollte natürlich auch mitfeiern, weil er ja ein Kindergarten der deutsch-argentinischen Gemeinschaft ist, in welchem schon früh die Zugehörigkeit und Freundschaft zwischen beiden Nationen gefördert und gepflegt wird. Deshalb fand am 2. Oktober ein eigener Marathonlauf im Kindergarten statt. Als Argentinier teilen wir die Freude der oben genannten Ereignisse. Unser Emblem waren zwei Hände, wie das des offiziellen Marathonlaufs, aber mit den deutsch-argentinischen Farben. Um 11 Uhr versammelten sich die Kinder zwischen 2 und 5 Jahren im Park mit ihren Kindergärtnerinnen, und bei eins, zwei, drei ging es los. Jede Gruppe hatte einen Teil eines Puzzles dabei, und so marschierten alle zusammen durch das Gelände der Primaria und des Kindergartens, insgesamt drei Hektar. Vor dem Allzwecksaal wurde dann das Puzzle, eine deutsche und eine argentinische Fahne, zusammengesetzt und zum Schluss am Ziel aufgehängt. Alle Kinder erhielten einen Preis, und so gingen sie glücklich mit ihrem Lutscher und Kärtchen, auf welchem stand: “Preis für die Teilnahme am Marathonlauf zum 3. Oktober”, zum Kindergarten zurück. Ein 4-jähriges Mädchen erzählte freudig ihrem Papa: “Heute feierten wir, weil die Wand nicht mehr steht, welche die Leute, die sich lieb haben, voneinander trennte.” Ein 5-Jähriger sagte: “Wir sind Freunde von Deutschland, deshalb lernen wir Deutsch.” Mittwoch von 16-18 Uhr Tanzstunde mit “Elvis” im Hauptspeisesaal. Mittwoch von 16-18 Uhr Beschäftigungstherapie in der Residenz V “Roble”. Jeden Mittwoch von 10-11 Uhr in der Residenz “Alamo” (I) wird eine Einführung im Umgang mit Computern für unsere Informatik interessierten Heimbewohner geboten. Donnerstag 9.30 Uhr Gymnastik, unter der Leitung von Christel Zangerl im Hauptspeisesaal. Um 16 Uhr Bingo mit Frau Hilde (Hauptspeisesaal). Freitags: 2. Freitag im Monat 9.30 Uhr katholischer Gottesdienst mit Pater Paul Denninger im Hauptspeisesaal; 1. und 3. Freitag um 10 Uhr Keramik, unter der Leitung von Frau Patsi; 13.30 Uhr “Jogging Mental”, unter der Leitung der Psychopädagogin Natalia in der Residenz “Lapacho”(III) und um 14.20 Uhr in der Residenz “Alamo” (I). Von 16-18 Uhr Beschäftigungstherapie in der Residenz “Roble” (V-PB) und in der Residenz “Cedro” (VI). 1. und 3. Freitag ab 16.15 Uhr Gottesdienst im Hauptspeisesaal. 2. und 4. Freitag ab 16 Uhr Folklore-Tanz-Gruppe in der Residenz “Lapacho” (III), unter der Leitung von Dra. López (Heimärztin). Samstags von 9.30-11.30 Uhr Beschäftigungstherapie in der Residenz “Lapacho” (III), von 15.30-17.30 Uhr Kaffeestube im neuen Speisesaal der Residenz “Roble” (V). 1. und 3. Sonntag ab 16.15 Uhr Anhören von CDs mit Ella Paschold in der Residenz “Alamo” (I). Zur Unterstützung der Aktivitäten im Seniorenheim, der Sozi- alarbeit sowie bei der Organisation von Veranstaltungen suchen wir, unser Heer freiwilliger Helfer zu erweitern. Gleich welchen Alters, wer Lust hat mitzuhelfen, ist herzlich willkommen. Für jeden Bewerber lässt sich sicherlich, je nach persönlicher Veranlagung und Notwendigkeit der DWG, ein sinnvoller Einsatz finden. Zum Vormerken: Am Samstag, 7.11. um 16 Uhr feiern wir den “Día de la Tradición” mit der Folklore-Gruppe von Dra. López (Heimärztin), dazu werden auch die Musiker Miguel Carabajal NEUER DEUTSCHER TURNVEREIN Am Sonntag, den 22. November, ab 9 Uhr findet in Polvorines (Manzanares 4000): unser diesjähriges BIERFEST statt. (auch bei schlechtem Wetter). Auskunft: Olivos von 12 bis 20 Uhr Tel. 4790 – 2009 / 4799 – 2499 16 Sonnabend, 7. November 2009 GEMEINSCHAFTEN So richtig Oktoberfest-Stimmung Volkstrauertag Die Botschaft der Bundesrepublik teilt mit, dass am 15. November dieses Jahres ausschließlich beim katholischen Gottesdienst von Pater Denninger im Bonifatiusheim (Cuba 2981, 9.30 Uhr) und beim evangelischen Gottesdienst von Pastor Franke in Martínez (Santa Rosa 450, 10 Uhr) der Opfer aus beiden Weltkriegen gedacht wird und somit der Volkstrauertag begangen wird. Die deutschsprachige Gemeinschaft in Buenos Aires ist zur Teilnahme an den Gottesdiensten herzlich eingeladen. Deutsche Vereinigung Munro feiert Oktoberfest Bei herrlichen Wetter, froher Stimmung und voll Zuversicht erwarteten wir unsere Gäste und Freunde zum Oktoberfest. Schon am frühen Morgen wurde tüchtig in der Küche, im Saal und an der Theke gearbeitet; es wurden die letzten Vorbereitungen getroffen und schon früh erschienen die ersten Gäste. Der Saal füllte sich und es wurde geplaudert und gelacht, aus der Küche drangen aromatische Düfte und es wurde gefragt, was es zum Essen gibt. “Sans-Souci” begann pünklich zu spielen und Imgard kündigte das Essen an, hieß alle herzlich willkommen und wünschte guten Appetit. Flink trugen unsere Ober und Helfer das Essen auf. An der Theke herrschte Hochbetrieb, es gab Freibier. Dem selben wurde fleißig zugesprochen. Das Essen unserer “Oktoberplatte” war reich an Köstlichkeiten von Schreiber Hnos.: Sauerkraut und Kartoffelklöße mit Sauce muss allen gemundet haben, die Teller kamen leer zurück. Alle tanzten unermüdlich zu den Klängen von “Sans-Souci”. Es wurde ein Hoch der Küche gespendet verbunden mit einem Applaus. Die Stimmung im Sall war einmalig, es herrschte richtige Feststimmung. Nun traten Uschi und Imgard, beide in Dirndl, vor, und Uschi begrüßte unsere Gäste. Viele Vorstandsmitglieder verschiedener Vereine und Radiosendungen kamen zu uns. Unter den Besuchern befand sich der Vizepräsident unseres Vereins Franz Däsch, Leiter der Sendung Heimat-Melodien. Uschi lud zum Lose kaufen ein. Sie trug zwei Muttertagsgedichte vor, wofür sie mit großen Applaus bedacht wurde. Es wurden fleißig Lose gekauft. Den ersten Preis, eine Personalwaage, gewann Frau Führer und unseren großen “Oktoberkorb” gewann ein Verwandter vom Orchester “SansSouci“. Die Gewinne wurden mit viel Freude entgegen genommen. Es wurde viel getanzt und gesungen bis zum späten Nachmittag, viele Gäste gingen in unseren Garten und in der Laube spazieren, es gab viel liebe Worte beim Abschied. Mit einem Aufwiedersehen und es war bei Euch wieder wunderschön gingen unsere Gäste heim, mit dem Versprechen, zum 51. Stiftungsfest wieder bei uns zu sein. Es war ein gelungenes Fest, so wie wir es erwartet hatten. Wir danken allen, die uns besuchten. und Mariano Iñigues auftreten. Am Sonntag, 8.11. um 15.30 Uhr kommt eine Gruppe Freiwilliger Helfer des Rotaract. Wir werden Bingo im Esssaal der Residenz V spielen. Kaffee, Kuchen und Abendessen mit Empanadas werden angeboten. Mittwoch, 9.12. um 15.30 Uhr Adventskaffee für freiwillige Helfer im Hauptspeisesaal. Veranstaltungen der DWG: Weihnachtsbazar in der Deutschen Botschaft, Samstag, den 5.12. von 12-18 Uhr. Weihnachtsfeier in der Bonifatiuskirche für bedürftige Deutsche und Deutschstämmige: Donnerstag, 10.12. von 15.30-ca. 17.30 Uhr. DEUTSCHE VEREINIGUNG MUNRO Dean Fúnes 780 Villa Adelina Bs. As. www.deutscheverein.com.ar Am 15.11. findet unser 51. Stiftungsfest statt, dasselbe möchten wir wie immer mit allen, die uns immer besuchen, recht froh und gemütlich feiern. Wie immer sorgt unsere Küche für ein schmackhaftes Essen. Huhn vom Grill auf Bestellung. Für Tanz und Unterhaltung sorgen “Peter und Willy” mit flotter Musik und schönen Melodien. Die Tombola bietet schöne Preise, auch werden wir für eine Überaschung sorgen. An alle Mitglieder (socios): Am 28.11. findet unsere Generalversammlung statt. Es werden wichti- ge Sachen über unseren Verein besprochen; auch findet die Wahl und neue Besetzung unseres Vorstandes statt. Wir bitten um rege Teilnahme und Unterstützung. Unser Oktoberfest haben wir mit einem schönen Erfolg gefeiert. Wir danken allen für Ihr Kommen. Ein recht herzliches Dankeschön an alle Mitarbeiter und freiwillige Helfer, die beitrugen, dass es ein gelungenes Fest war. Tischreservierungen: Teln.: 4729-9608, 4764-3841, 4767-0688; sonnabends Cel. des Clubs 15-69727012. Auch haben wir Bewachung der Fahrzeuge. Näheres über Radio Union von 11-13 Uhr Melodias Alemanas sonntags. FM.99,5 hören Sie sonnabends von 14-18 Uhr. 100 Minuten über Radio FM 105,3 sonntags von 12-13 Uhr. Radio raices FM.88,5 Heimat Melodien .www.raices885.com.ar R.O.D.B.B.A. Rentner der ehemaligen Ortskräfte der Deutschen Botschaft Buenos Aires Schwamberger 4790-3401 Grashof 4761-1316 Liebe Kolleginnen und Kollegen. Wie schon angekündigt, treffen wir uns in diesem Jahr noch einmal am Freitag, 4.12.09, um 12 Uhr im Restaurant S.A.G. Los Polvorines-Olivos, Alberdi 1865, Olivos. Bitte gute Laune und guten Appetit nicht vergessen. RELIGIONSGEMEINSCHAFTEN DEUTSCHE EVANGELISCHE GEMEINDE ZU BUENOS AIRES (Evang. Kirche am La Plata) Av. Elcano 4530, 1. St. Tel.: 4551-6642 / 4553-5377 www.ceaba.org.ar www.iglesiaevangelica.org PARROQUIA MARTINEZ: Santa Rosa 450. Pastor Heinz Franke, Tel.: 4792-5940. Pastorin Karin Krug, Tel.: 4792-2930. Sprechstunde Dienstag 9-12 und Donnerstag 17-19 Uhr. Büro Pasteur 433, Tel.: 4792-5950. Am Sonntag, 8.11., ist um 10 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl in Deutsch, um 11 Uhr ist Bücher- verkauf und um 11.15 Uhr ist Gottesdienst in Spanisch. Um 17 Uhr laden wir ein zu einem Konzert in der Basílica San Carlos Borromeo (Bocayuva 144, Almagro). Die “Pasion según San Juan” wird vom “Coro de Martínez” und dem Orchester “Música Concertante de Buenos Aires”, unter der Leitung von Leandro Valle, aufgeführt. Am Mittwoch, 11.11., laden wir alle Frauen zum “Desayuno Temático” ein. Am Samstag, 14.11., ist die Ausstellung der Handarbeiten für den Weihnachtsbazar von 15.30-18 Uhr. Der Weihnachtsbazar findet am 28.11. ab 15.30 Uhr statt. PARROQUIA BALLESTER: Lavalle 2881, Tel.: 4768-1572, E-Mail [email protected] Büro eignisse hin und hat deswegen, sozusaZündende Musik, frohe Unterhaltung, gen als Avant-première, die Festschrift mit für ein paar Stunden den Alltag vergeseinem entsprechenden Logo “Bicentenasen! Dafür ist das Oktoberfest vom Bayrio Juntos”, der auf das Zusammenarbeiern-Verein das richtige Rezept. Und jedes ten hinweist, versehen. Unter den EhrenJahr folgen sehr Viele dieser Empfehlung. gästen befanden sich Jorge Flaminio GalMan wird gleich von der guten Stimmung li (Stadtgemeinde Vicente Lopez), José gepackt, wenn man den “Centro AsturiaAntonio Nespral (Präsident des Centro no” betritt, wo auch dieses Jahr das OkLogo Asturiano de Buenos Aires), Miguel Alontoberfest stattfand. Nicht nur hier Leben“Bicentenario Juntos” so (Geschäftsführer des Centro Asturiade werden vom Oktoberfest angezogen; unter den zahlreichen Teilnehmern befanden sich auch no de Buenos Aires), Pater Paul Denninger (Skt. Bonifsolche aus Brasilien, Deutschland, Ecuador und Öster- atiusgemeinde), Rudolf Hepe (Dachverband FAAG), Enrique Kratochwill (Neuer Deutscher Turnverein), Oskar reich. Von den Seiten des Salons zur Dachmitte hin, gab die Aupperle (Dt. Turnverein Villa Ballester), Ruben Hollgeschwungene hellblau-weiße Dekoration den Eindruck mann (Dt. Sportv. Punta Chica), Carlos Ullrich (Donaueiner der typischen Zelte auf der Theresienwiese. Die schwaben Verein), Alberto Zagel (Alemanes y Descenschwarz-gelben Münchner Tischtücher und die Vasen mit dientes, aus Zarate), Ana Acosta (Ballet Casa Paraguaya), Mónica Krahse de Cuenca (ebenfalls von der Casa Paraschönen Blumen vervollständigten das Ambiente. Zwei Orchester, “Sans-Souci” und “Die Freunde” guaya), Mario Leguizamon (Centro Lituano Nemunas, sorgten ebenfalls, abwechselnd, für die frohe Stimmung, aus Berisso), Sebastian Marchior (Conjunto Tradiciones die die Teilnehmer den ganzen Abend auf die Tanzflä- Italianas), Rosalía Löhle (ehem. Restaurant Bodensee), che lockte. Kein besserer Beweis dafür, als der Herr, der Stefan Stieger (Isenbeck-Brauerei), Francisco Däsch und er sich nicht nehmen ließ, seinen Rollstuhl balancierend, andere Leiter deutscher Radiosendungen. Der Einmarsch und die Vorführungen der Schuhplattden Melodien auf der Tanzfläche zu folgen. Für das leibliche Wohl konnte man zwischen Bayrischer Platte (also lergruppe wurden stark beklatscht. Besucher aus DeutschSauerkraut, Kartoffelsalat und Wurstwaren) und Gulasch land sprachen lobende Worte aus, da ja zu einem gelunmit Spätzle aussuchen, unter der Regie von Ricardo Stein- genen Auftritt auch sehr viele Stunden des Einübens gehäuser. Außerdem gab es Torten, Kuchen, Strudel, usw., hören. Als “Neuer” in der Gruppe wurde Eduardo Thaut von fleißigen Damenhänden zubereitet und - wie konnte vorgestellt und begrüßt. Selbstverständlich konnte das es anders sein - die traditionellen Brezeln. Die Brauerei Zitherspiel von Edith Dietrich (die, wie Wolfsteller witzigerweise bemerkte, schon zum Inventar des BayernIsenbeck stellte das Freibier, also war die Gaudi total ! Vorsitzender Siegfried Wolfsteller gratulierte eingangs Vereins gehört) nicht fehlen. Das Glockenspiel (mit CynJulio Bazán, vom Fernsehsender Canal 13, der seinen thia Wolfsteller und Sabrina Hollmann, begleitet von Geburtstag feierte. Und da er von Geburtstagen sprach, Leonardo Fuchs und Jorge Müller) ebenso wenig wie die wies er auf die jeweiligen 200-Jahr-Feiern hin, die näch- Alpenhörner (Ricardo Straneck und Jorge Müller). Alstes Jahr gefeiert werden und Argentinien mit Deutsch- les zur Freude der Anwesenden. Wie jedes Jahr gab es viele Preise zu gewinnen, unter land verbinden. Im Mai 1810 begeisterte sich die Bevölkerung am Rio de la Plata mit der ersten einheimischen ihnen der Hauptpreis, ein Herd von der Firma OrbisRegierung, was seitdem gefeiert wird und im Oktober Mertig, der von Elisa Miguela gewonnen wurde und eine 1810 fand die Vermählung von Kronprinz Ludwig von beigefarbene Tasche aus echtem Leder vom renommierBayern mit Prinzessin Therese von Sachsen Hildburg- ten Lederwaren-Geschäft Sildi in Martinez (gewonnen hausen mit einer Volksfeier auf der Theresienwiese statt, von den Besuchern aus Zarate). Dass bis in die frühen Morgenstunden gefeiert wurworaus das Oktoberfest entstand. In diesem Sinne arbeitet der Bayern-Verein schon auf diese beiden großen Er- de, wird wohl keinen wundern. Rudolf Hepe mo. mi. und fr. von 9.30-12.30. Sprechstunde mit Pfr. Jorge Weishein nach telefonischer Vereinbarung, privat Tel.: 4738-2818. Wir laden alle zu unserem nächsten Gottesdienst am 8.11. um 10 Uhr auf Spanisch mit Heiligen Abendmahl und Taufe ein. Am Dienstag, 10.11. um 15 Uhr, trifft sich der Frauenkreis. Wir wollen bekannt geben, dass der Seniorenkaffee am 15.11. ausfällt. Am Samstag, 21.11., um 16.30 Bibelstunde. Wenn Sie mehr von Gotteswort lesen und verstehen wollen, sind Sie herzlichst eingeladen. Mittwoch von 9-10 Uhr Turnen für ältere Damen. Unser Chor sucht Stimmen. Alle sind herzlichst eingeladen mitzusingen. Die Proben sind freitags von 20-21 Uhr. PARROQUIA BARADERO: Ruta 41 Ecke calle Juan XXIII, Tel.: 03329-483000. Sonntag, 8.11., um 10 Uhr Gottesdienst mit heiligem Abendmahl. Es predigt Pfr. Dieter Kunz. Gleichzeitig findet der Kindergottesdienst statt. Wir fangen gemeinsam an. Bibelstunde jeden Donnerstag um 16 Uhr bei Frau Ruth Spies. Auskunft 03329.489.589. Vorschau: 15.11. Gottesdienst und Kindergottesdienst um 10 Uhr, wie jeden Sonntag und immer in der Kapelle der Parochie Baradero, bei der Kindertagesstätte Germán Frers, Ruta 41 Ecke Juan XXIII. PARROQUIA OLIVOS: Avellaneda 1541 - B1602AIC Florida, Tel/Fax: 4797 0022 oder 4760 6662; E-mail: [email protected] 7. und 8.11.: Taller de Evangelización del Distrito Metropolitano de la IERP im ISEDET. Sonntag, 8.11., 9.30 Uhr: Gottesdienst. Dienstags, 15 Uhr: Seniorentreffen. Donnerstags um 18.30 Uhr Chorprobe. 13.15.11.: Campamento der Konfirmanden auf der Insel “El Jilguero” im Tigre. Sprechstunde des Pfarrers Claudio Schvindt: Mittwochs von 15 - 18 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung. PARROQUIA FLORIDA: Arenales 3491 Florida, Tel/Fax: 4760-6662; E-mail: [email protected] Samstag 7.11., 10 Uhr: Sozialhilfe: talleres für Frauen und Kinder, 15 Uhr: Frauenkreis: Workshop “Femenine Valorat” organisiert vom Centro Profesional 401 de Vicente López. 7. und 8.11.: Taller de Evangelización del Distrito Metropolitano de la IERP im ISEDET. Sonntag 8.11., 11 Uhr: Gottesdienst. 13.-15.11.: Campamento der Konfirmanden auf der Insel “El Jilguero” im Tigre. Sprechstunde des Pfarrers Claudio Schvindt: Donnerstags von 16-20 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung. PARROQUIA CASTELAR: Montes de Oca 2551 / 71 Castelar, Tel: 4629 2698. Programme im Gemeindebezirk: Heute, Sonnabend, 7.11. Treffen der Jugend ab 15 Uhr. Morgen, Sonntag, 8.11. findet der Gottesdienst in Castelar um 10 Uhr, Thema: “Leben und Glaube der Ruth”. Wir lesen aus dem Buch “Ruth” im Alten Testament. Jeden Donnerstag, “Offene Kirche zur Besinnung und Ruhe”, von 19 - 20 Uhr: Momente der Stille, Zeit zum Gespräch, Musik. Jeden Freitag um 14 Uhr, üben wir uns in Instrumentalmusik und Singtechniken ein. Es werden neue Lieder eingeübt und die Gottesdienste gemeinsam vorbereitet. Die Programme werden in der Landessprache abgehalten. E-Mail: [email protected] Die Veranstaltungen und Gottesdienste aller Pfarrbezirke in Buenos Aires, unter: www.ceaba.org.ar GEMEINDE TEMPERLEY (Evang. Kirche am La Plata) General Paz 146 Temperley Tel./Fax: 4244-5399 Am 4. Dienstag Gebetstunde um 15.30 Uhr. Am 8.11. Gottesdienst um 10.30 Uhr. Am 14.11. Konfirmandenunterricht um 16.30 Uhr. Am 15.11. Gottesdienst um 10.30 Uhr. Am 28.11. Vorstand um 14.30 Uhr. Am 28.11. Konfirmandenunterricht um 16.30 Uhr. Am 29.11. Weihnachtsbasar um 16 Uhr. Alle sind ganz herzlich eingeladen. Es gibt Kaffee und Kuchen. Es besuchen uns der Posaunenchor, Kinderchor und eine Tanzgruppe. Sie können Weihmachtskarten, Kalender, Plätzchen, Schürzen, Servietten und Kerzen kaufen. Es wird ein unvergesslicher Nachmittag sein. VALENTIN ALSINA, Maza 2824: Am 6.12. Gottesdienst um 9.30 Uhr. Danach ‘almuerzo a la canasta’. CEMATIN, Balcarce 549 La Union, Ezeiza. Gottesdienst am 1. und am 3. Samstag um 18 Uhr. DEUTSCHE EVANGELISCHE GEMEINDE BUENOS AIRES SÜD (Evang. Kirche am La Plata) 25 de Mayo 24, B1878JZB Quilmes, Buenos Aires Tel.: 4257-3459 www.iglesiaevangelica.org.ar Herzliche Einladung zu unseren nächsten Gottesdiensten. Am 8.11. um 11 Uhr, haben wir Silberkonfirmationsgottesdienst in Spanisch mit hlg. Abendmahl und am 22.11. um 11 Uhr Gottesdienst in der Reformierten Kirche in Quilmes (Gral. Acha 4554, Ezpeleta Oeste). Der Chor trifft sich dienstags um 19 Uhr. Der Chor sucht noch Stimmen von Männern und Frauen, die Lust zum Singen haben. Fragen Sie den Pfarrer bitte! Konfirmandenunterricht am 21.11. um 10.30 Uhr. Jugendgruppe am 7.11. um 17 Uhr. Frauenkreis am 11.11. um 16 Uhr. Choralkonzert am 21.11. um 18 Uhr. Es werden drei Chöre singen: Die Chöre Parroquia Belgrano und Parroquia Villa Ballester aus der Deutschen Evangelischen Gemeinde in Buenos Aires und der Chor aus der Parroquia Quilmes der Deutsch-Argentinischen Evangelischen Gemeinde Buenos Aires Süd. Bastelnkreis dienstags ab 14-17 Uhr und donnerstags ab 15-17 Uhr. Gemeindefest am 8.11. Wir feiern die Silberkonfirmation der Gruppe, die am 1984 konfirmiert wurde. Es beginnt mit einem Gottesdienst um 11 Uhr. Danach gibt es ein Mittagessen. Diesmal wird es ein “Asado” sein. Die Karten kosten bis Donnestag, 5.11. $ 30.- und später $ 35.. Sie können sich schon bei uns anmelden. Hinweis: Wenn Sie von Pastor Juan Dalinger besucht werden möchten, lassen Sie es uns wissen. Sie erreichen uns unter Tel.: 4257-3459. GEMEINDE DEUTSCHSPRECHENDER KATHOLIKEN ST. BONIFATIUS Cuba 2981 C 1429 AXC Buenos Aires Tel.: 4703-3021 [email protected] Unsere Gottesdienste: Sonntag, 8.11., hl. Messe um 9.30 Uhr. Sonntag, 15.11., Hl. Messe und Gedenken zum Volkstrauertag. Das Gedächtnislicht brennt zum Gedenken an unsere verstorbenen Gemeindemitglieder: Michel Fritz, Tochter Marta und Familie, Naneder Mathilde, Nuber Hildegard, Ohnmacht Kurt, Öfele Martin und Familie und Familie Adler. Gemeindefest: Unser Gemeindefest am 14.11. steht bevor. Beginn 15.30 Uhr. Wir laden Sie herzlich ein. Nehmen Sie sich Zeit für unser Sonderprogramm nach dem Kaffee gegen 17 Uhr. Zergio wird Sie in das Land der Magie entführen. Er sagt zu seinem Programm: Begegnung mit dem Unmöglichen, wo die Hände schneller sind als die Phantasie, die Einbildung schneller als die Welt sich dreht. Am Ende des Gottesdienstes am 15.11. verabschieden wir Dr. Gudrun Graf, Botschafterin von Österreich und ihre Familie, die oft spontan an unseren Festgottesdiensten teilgenommen haben. Danach laden wir zu einer Tasse Kaffee im Saal ein. Fahrt nach Florencio: Die Frauengruppe lädt herzlich ein zu ihrer Jahreswallfahrt nach Neu-Schönstatt am Dienstag, 17.11. Abfahrt vom Bonifatiusheim um 9 Uhr. Rückkehr gegen 18 Uhr. Unkostenbeitrag: Mittagessen 40.-, mit Bus GEMEINSCHAFTEN VERMISCHTES AUS ALLER WELT Federers Schokoladenseite Buenos Aires (AT/mc) - Der Schweizer Tennis-Superstar Roger Federer wird zukünftig als “Botschafter” und Werbeträger für den traditionsreichen Schokoladenhersteller “Lindt & Sprüngli” fungieren. Darauf verständigten sich die derzeitige Nummer eins der Tennis-Weltrangliste und die 160 Jahre alte Firma mit Sitz in Kilchberg/Schweiz. Das Unternehmen will sich mithilfe des Images von Federer stärker auf den Märkten präsentieren. Wie “Lindt” ausführte, würde der Tennisstar für Werte wie Schweizertum, erstklassigen Stil, Qualität und Leidenschaft stehen. Attribute, die der Schoko-Hersteller auch für sich in Anspruch nimmt. Die Firma wurde 1845 von dem Konditormeister David Sprüngli Schwarz und dessen Sohn Rudolf SprüngliAmmann in Zürich gegründet. Daraus entstand im Laufe der Zeit eine Weltfirma, die heute Fabriken und Niederlassungen in 13 Ländern unterhält, darunter auch in Buenos Aires. Rockige Mauerfall-Ode Amsterdam/Berlin (dpa) - Für einen musikalischen Rekordversuch am 20. Jahrestag des Mauerfalls sucht die niederländische Rockband Noir noch mindestens 30 Gitarristen. Die Band von Studenten der Popakademie Leeuwarden will am 9. November entlang der Berliner East Side Gallery mit mehr als 200 Gitarristen ihre rockige Ode für die Freiheit “Wall of Sound” aufführen. “Wir haben Zusagen von mehr als 170 Musikern, aber wir brauchen insgesamt mehr als 200”, sagte der Projektleiter Richard Postma am Montag in Amsterdam. Die Aufführung werde all jenen Menschen gewidmet, die seit dem Mauerbau 1961 bei dem Versuch umgekommen sind, nach West-Berlin zu flüchten. Die Teilnehmer müssten nicht erfahrene ProfiGitarristen sein. “Die Musik ist einfach gehalten. Es genügt, wenn sie die Basisakkorde spielen können.” Seminar für BBZ bei Boehringer Ingelheim Personalmanagement ist ein wichtiger Aspekt der dualen kaufmännischen Ausbildung am Berufsbildungszentrum (BBZ) der Deutschen Schule Villa Ballester. Deshalb lud das Unternehmen Boehringer Ingelheim die 34 Auszubildenden, die in wenigen Wochen ihre Abschlussprüfung ablegen, zu einem Seminar über Personalauswahl und -entwicklung ein. Boehringer Ingelheim ist ein unabhängiges, forschendes und produzierendes pharmazeutisches Unternehmen. Die Familienfirma mit Stammsitz in Ingelheim am Rhein beschäftigt in 138 verbundenen Gesellschaften im Inund Ausland 41.300 Mitarbeiter. Von den im Jahr 2008 realisierten weltweiten Erlösen von 11,6 Milliarden Euro wurden 18 Prozent in Forschung und Entwicklung reinvestiert. Seit 17 Jahren bildet das Unternehmen Industriekaufleute und Kaufleute im Groß- und Außenhandel in Buenos Aires aus. Heute gibt es viele ehemalige Auszubildende, die wichtige Stellen innehaben oder im Ausland tätig sind. Boehringer gewinnt durch die Duale Ausbildung qualifizierte Nachwuchskräfte. Das interaktive Seminar wurde von Analía Torregrosa, Leiterin für Personalauswahl, und der Auszubildenden Candelaria Iglesias vorbereitet. In vier Stunden wurden in Vorträgen, Präsentationen, Filmausschnitten, Ratespielen und Fragerunden verschiedene Themen des Personalmanagements behandelt, um die Theorie mit praktischen Erfahrungen zusammenzufügen. 45 Pesos. Hl. Messe beim Kapellchen um 11.30 Uhr. Auch aus anderen Gemeinden kann man sich anschließen. Bitte bald anmelden. Plätze im Bus werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben. Aus Sicherheitsgründen können keine Stühle zugestellt werden. Caecilienchor freitags um 20 Uhr. GEMEINDE DEUTSCHSPRECHENDER KATHOLIKEN MARIENHEIM Calle 110, Nro. 2092 (Ex Pueyrredón 817) B 1653 CID Villa Ballester Tel.: 4768-0661 [email protected] 32. Sonntag im Jahreskreis. “Herr bleibe bei uns, denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneiget” (Lk. 24, 29). Heute um 19 Uhr Gedächtnismesse für die Verstorbenen unserer Gemeinde, vor allem für die, die im letzten Jahr von uns gegangen sind: Barbara Bayer, Helga Ott geb. Böhm, Helga Herauf, Matias Focht, Marcelo Steinbach, Rudi Riemer, Lizie Engel, Antonio Merle, Marcelo Krause und Juan Ziepel. Morgen um 10.30 Uhr Kinder- und Familienmesse in Spanisch. Am 14.11. ist die Abendmesse um 18 Uhr und in Spanisch, da die Firmlinge am Nachmittag ihren Einkehrtag haben. Firmung ist am 21.11. um 18 Uhr. Am 6.12. um 16 Uhr Gemeindefest im Marienheim! Wir freuen uns schon auf Ihr Kommen. DEUTSCHSPRECHENDER KATHOLIKEN SANKT BONIFATIUS TEMPERLEY Albarracín 49 Tel.: 4244-8834 32. Sonntag im Jahreskreis. Heute Vorabendmesse in Spanisch um 17 Uhr bei der viele Kinder unserer Gemeinde die Erstkomunion empfangen werden. Alle Mitglieder, Freunde und Bekannte sind zu dieser so wichtigen Feier für unsere Kinder, recht herzlich eingeladen. Morgen Sonntag, 8.11. um 10 Uhr, heilige Messe in Deutsch für die Verstorbenen Clemens und Margarita Bunning. Im Sekretariat sind Zeitschriften “Misiones en el mundo”, “Frau im Leben” und deut- Sonnabend, 7. November 2009 17 Solidarisches Gala-Essen des Deutschen Hospitals Am 6.11. fand im Palacio Sans Souci, Victoria, ein Wohltätigkeitsessen, organisiert von der Fund Raising-Kommission, statt. Diese Kommission besteht seit zwei Jahren. Im ersten Jahr konnte dank der Hilfe von Privatpersonen, Unternehmen und Mitarbeitern der Sektor Kinderkrebsabteilung aufgebaut werden. Das in diesem Jahr stattgefundene Gala-Essen, organisiert von Liz. Ana Francia, Geschäftsführerin, sollen die eingenommenen Geldmittel zur Ausstattung des Onkologischen Instituts, d.h. für die onkologische Behandlung am Tage, bestimmt sein. Die Fund Raising-Kommission wird gebildet von dem Präsidenten Dr. Rodolfo F. Hess, der Geschäfsführerin Liz. Ana Francia, dem Beratenden Ärzteteam: Ac. Juan M. Ghirlanda, Dr. Luis A. Boerr. An dem Gala-Essen nahmen folgende Persönlichkeiten teil: der Botschafter der Bundesrepubik Deutschland, Günter Knieß, die Botschafterin Österreichs, Gudrun Graf, Alberto Roemmers, Dr. Rodolfo F. Hess, Luis D. Stück, Dr. Horacio Henke, Dr. Horacio R. Berthold, Beat Kramer und viele andere. Bei der diesjährigen Gala wurden ein fabrikneues Auto, Flugreisen in die USA, Schmuckstücke u.a. verlost. Dank der Fund RaisingKommission kann eine optimale Behandlung des Patienten erreicht werden. Vereinigt sind wir stark! Nähere Auskünfte Tel.: 4824-7151 (Abteilung Fund Raising), E-Mail: [email protected] HR Spende fürs Kinderheim Foto: Christoph Analía Torregrosa (l.), Leiterin Personalauswahl bei Boehringer Ingelheim, mit Besuchern des Berufsbildungszentrums. Am Ende des Lehrgangs waren die Teilnehmer sehr zufrieden: “Es war eine bereichernde Erfahrung. Sicherlich werde ich diese Kenntnisse in Kürze bei meiner Arbeit benutzen”, sagte Sebastián Pignatelli, Auszubildender bei Hamburg Süd Argentina. Joaquín Alejandro Labado, IK-Auszubildender bei Boehringer Ingelheim Nielsen besucht Pestalozzi-Schule Der Leiter des Südamerika-Referats des Auswärtigen Amtes, Herr Fried Nielsen, besuchte am 30.10. in Begleitung der Kulturreferentin der Deutschen Botschaft in Buenos Aires, Gräfin Finckenstein, die Pestalozzi-Schule. In einem Gespräch mit Schulleitung und Vorstand ging es unter anderem darum, ob der Erfolg einer deutschen Auslandsschule an der Zahl der Absolventen gemessen werden kann, die unmittelbar nach ih- Herr Nielsen überreicht dem Vorstandsvorrem Schulabschluss ein sitzenden Lic. Ricardo Hirsch ein Buch Studium in Deutschland über moderne Architektur in Berlin, das er herausgegeben hat. aufnehmen - ein Thema, das die Verantwortlichen hier beschäftigt. Herr Nielsen zeigte sich bei einem anschließenden Schulrundgang von dem, was er sah, beeindruckt, und lobte die gute Atmosphäre, die er bei seinem kurzen Besuch spürte. sche Kalender 2010 zu erhalten. COMUNIDAD BENEI TIKVA SINAGOGA LEO BAECK Vidal 2049 Tel.: 4781-9392/4786-9374 [email protected] Rabbiner Dr. Abraham Skorka, Rabina Arq. Graciela Grynberg, Jazan Oscar Fleischer, Organista Abel Ghelman, Director de Juventud Andrés Sutelman. Sekretariat: Montags bis donnerstags von 9-12.30 und von 14.30-19 Uhr, freitags von 9-15 Uhr. Gottesdienst am Shabat VAIERA 6/7.11.: Freitagabend 19.30 Uhr, Samstagmorgen 9.30 Uhr. BAT MITZVA: Micaela Boruchowicz. Gottesdienst am Shabat JAIE SARA 13./14.11.: Freitagabend 19.30 Uhr, Samstagmorgen 9.30 Uhr. BENOT MITZVA: Micaela Merkier, Martina Preter. Trauungen: Andrea Siseles/Andres Tauscher. 15.11. Brenda Goldstein/Gustavo Kohan. Aktivitäten: 3. Edad montags und mittwochs um 15 Uhr Leitung, Elida Klisluk und Hannelore Eichberg. Ehepaare bis 55 Jahre jeden 2. Dienstag um 21 Uhr, Leitung Miriam Eizikovits. Für die Frau mittwochs um 15 Uhr, Leitung Alicia Schmoller. Gemeindechor mittwochs um 20 Uhr, Leitung Jazan Oscar Fleischer. Talmud Tora donnerstags um 20 Uhr, Leitung Rab. Dr. Abraham Skorka. Grupo Rishon donnerstags um 21 Uhr, Leitung Lic. Ines Buleczka. SCHULEN HUMBOLDT-AKADEMIE SPRACHAKADEMIE DER GOETHE SCHULE [email protected] Sprachkurse: Samstags Deutsch (alle Altersstufen), mittwochs Deutsch und Chinesisch. Wo? In Reclus 2250, La Horqueta. Auskunft und Einschreibung, Teln.: 4765-7135, 4513-7700 oder [email protected] Buenos Aires (AT/mc) - “Das hilft uns eine Menge”, freute sich Juan Diego Finsterbusch. Der Vorsitzende des Maria-Luisen Kinderheims in Villa Ballester hatte am Montagabend in der deutschen Botschaft die Ehre, einen Scheck in Höhe von 5.000 Euro entgegennehmen zu dürfen. Als Spenderin agierte die rheinland-pfälzische Delegation mit Wirtschaftsminister Hendrik Hering (l.) und Landtagspräsident Joachim Mertes (2.v.l.) an der Spitze. Diese war Anfang der Woche in Buenos Aires, um die wirtschaftlichen Kontakte mit Argentinien auszubauen (siehe Seite 6). Ein konkreter Verwendungszweck für das Geld stehe zwar noch nicht fest, so Finsterbusch. Doch die Zuwendung sei groß genug, um damit die Finanzierung des Heims für einen halben Monat zu bestreiten. Das Maria-Luisen-Kinderheim in Villa Ballester (Provinz Buenos Aires) kann auf eine 132-jährige Geschichte zurückblicken. Es ist eine Einrichtung für Kinder aus “zerrütteten Verhältnissen”, so Finsterbusch, der bei der Scheckübergabe von seiner Stellvertreterin Ursula Schiz Schmidt-Liermann begleitet wurde. Am Dienstag stattete die Delegation aus Deutschland dem Kinderheim einen Besuch ab. AFI-Asado in San Miguel Nach der “Pause 2008” endlich wieder ein AFI-Asado! Bei strahlendem Wetter gab es ein Wiedersehen mit dem schönen Park und mit vielen Freunden. Unter dem großen Zelt genossen an die tausend Gäste das wie immer gut schmeckende Essen. Unter den Gästen sah man den Botschafter Deutschlands, Günter Knieß, die Botschafterin Österreichs, Gudrun Graf, den Präsidenten der DWG, Juan Diego Finsterbusch, Dr. Roberto und Eliana Alemann, Pater Paul Denninger und viele andere Persönlichkeiten. Nachdem der AFI-Präsident, Carlos M. Oppenheimer, die Gäste begrüßt hatte, machte er eine wichtige Ankündigung: die Gründung eines AFI-Zentrums auf dem Grundstück in der Vidal, das sich der spezialisierten, integralen Diagnostik für altersbedingte Krankheiten widmen wird. Siebzig Jahre Erfahrung und die Spezialisierung auf dem Gebiet der Gerontologie, Forschung und Lehrtätigkeit im Stadtzentrum bilden eine wichtige Ergänzung des “Hogar Hirsch”. Das neue Zentrum wird, wie auch das Heim in San Miguel, der gesamten Bevölkerung offen stehen. Im “Hogar Hirsch” spürt man die Atmosphäre eines richtigen Heims. Natürlich ist es schwer, sein eigenes Zuhause aufzugeben, aber hier ist jeder Mitarbeiter - vom Arzt, über die Krankenschwestern, Zimmermädchen bis zu den freiwilligen Helfern - bestrebt, jedem Mitbewohner das Gefühl zu geben, wieder ein Heim zu haben. Ein Beispiel: Mary Langsner, eine bekannte Malerin in Buenos Aires (das A.T. hat mehrmals über sie berichtet), konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in ihrer Wohnung leben. Lange Zeit hat sie sich gewehrt, ihr vertrautes Heim aufzugeben und ins “Hirsch” überzusiedeln. Aber dann kam der Tag, wo es einfach nicht mehr ging. Seit ein paar Jahren lebt sie nun im “Hirsch”, wo wir mit ihr beim Asado gesprochen haben: strahlend, elegant wie immer, erzählte sie, wie glücklich sie im “Hirsch” sei! Und wie kann man sich nicht wohl fühlen bei der vortrefflichen ärztlichen Betreuung, bei dem vielseitigen kulturellen Angebot, den verschiedenen Möglichkeiten, sich manuell zu beschäftigen! Wie immer konnte man im Bücherzelt spottbillige Bücher erwerben, und mehr als einer fand dort ein lang gesuchtes Werk, während ganz in der Nähe hausgemachte Marmelade und die schon traditionellen Topflappen angeboten wurden. Nach dem Essen hörte man ein Potpourri bekannter Melodien, und zum Schluss fand wie immer die Verlosung statt. Ein schöner Tag, für einen guten Zweck. Marion 18 Sonnabend, 7. November 2009 KULTUR/INTERNATIONAL Schaufenster Claude Lévi-Strauss gestorben Paris (dpa) - Der französische Ethnologe, Anthropologe und Philosoph Claude Lévi-Strauss ist am Montag in aller Stille beigesetzt worden. Wie das Pariser Laboratorium für Anthropologie und Soziales des renommierten Collège de France am Mittwoch bestätigte, wurde der im Alter von 100 Jahren verstorbene Wissenschaftler im Kreise der Familie in Lignerolles im Burgund beerdigt. LéviStrauss hat mit seinen Theorien und Methoden die Völkerkunde revolutioniert. Für ihn war die Ethnologie „das letzte humanistische Unternehmen, um Foto: AP den Menschen in seiner Gesamtheit an Erfahrungen zu verstehen“. Eines seiner wichtigsten Werke war der im Jahr 1955 Claude Lévi-Strauss. veröffentlichte Bestseller „Traurige Tropen“. Ein wissenschaftlicher Reisebericht über Brasilien, in dem er schon sehr früh vor dem Aussterben der durch den sogenannten zivilisatorischen Fortschritt bedrohten «primitiven» Kulturen warnte. Viennale-Preis für Jessica Hausner Wien (dpa) - Die österreichische Regisseurin Jessica Hausner (37) hat beim 47. Internationalen Filmfestival von Wien den Preis für den besten Spielfilm gewonnen. Ausgezeichnet wurde die Wienerin für „Lourdes“, einen Film über die Pilgerfahrt einer Frau, der in dem französischen Wallfahrtsort ein Wunder widerfährt. Dies teilte die Viennale-Leitung am Mittwoch mit. Die Jury lobte das Werk als ein „außergewöhnliches Filmereignis“ und würdigte die „oft an Stilleben erinnernde Filmsprache“ Hausners. Bereits vor der Viennale hatte Hausners Film beim Filmfestival von Venedig die Kritik begeistert. Der slowakische Autor Peter Kerekes erhielt für „Cooking History“ die Auszeichnung für den besten Dokumentarfilm. Schriftsteller Francisco Ayala tot Madrid (dpa) - Spanien trauert um einen seiner bedeutendsten Schriftsteller der Gegenwart. Francisco Ayala starb am Dienstag im Alter von 103 Jahren. Wie die nach dem Literaten benannte Stiftung mitteilte, erlag der Autor in Madrid einem „allgemeinen Kräfteverfall“. Ayala hatte fast alle Auszeichnungen erhalten, die in der spanischsprachigen Welt vergeben werden. Dazu gehörten der Nationale Literaturpreis (1983), der Cervantes-Preis (1991) und der Prinz-von-Asturien-Preis (1998). Der aus Granada in Südspanien stammende Autor übersetzte unter anderem Werke von Rainer Maria Rilke und Thomas Mann ins Spanische. Auf Deutsch erschienen von ihm unter anderem eine Auswahl von Erzählungen unter dem Titel „Der Kopf des Lammes“ und der Roman „Wie Hunde sterben“. Schiller wieder daheim Runderneuertes Nationalmuseum wird zum 250. Geburtstag wiedereröffnet Von Roland Böhm Marbach am Neckar - Friedrich Schiller ist wieder daheim. Der Nationaldichter ist zurückgekehrt in seine schwäbische Heimat: In das für sechs Millionen Euro runderneuerte Nationalmuseum, das am 10. November - pünktlich zu seinem 250. Geburtstag - in Marbach am Neckar nach zweijähriger Sanierung wiedereröffnet wird. Vor fünf Jahren war die letzte Dauerausstellung abgebaut worden - jetzt aber, so betont man im Deutschen Literaturarchiv, könne das pantheonartige Schlösschen auf einem Felsen hoch über dem Neckar endlich wieder das sein, was es schon immer sein sollte: „das nationale Gedächtnis der deutschen Literatur“. Bundespräsident Horst Köhler wird es zum Schiller-Geburtstag am Dienstag eröffnen. So weiß und hell es von außen in der Herbstsonne strahlt, so dunkel ist es im Inneren des 1903 erstmals als Museum eröffneten Jugendstil-Gebäudes. Alles zum Schutz der unschätzbar wertvollen Exponate. Helles Tageslicht können die Jahrhunderte alten und äußerst fragilen Manuskripte gar nicht vertragen. Und für ein „kompliziertes Klima“ mit konstant 18 Grad müsse auch gesorgt sein, berichtet Architekt Alexander Schwarz, um die unzähligen Original-Schriftstücke von Schiller & Co. überhaupt ausstellen zu können. In der Regel bewahrt das Literaturarchiv solche Handschriften wohlbehütet in sterilen grünen Kisten auf, nur wenige werden ab und zu bei Ausstellungen präsentiert. Im Zentrum der neuen Dauerausstellung mit 700 Exponaten auf 450 Quadratmetern steht natürlich Schil- Das Schiller-Nationalmuseum erstrahlt in neuem Glanz. ler selbst: Ein ganzer Flügel des Gebäudes, das an ein Lust- und Jagdschlösschen aus der Schillerzeit erinnert, ist dem Leben und Werk des Nationaldichters gewidmet. Allein 50 Schillerporträts - vom Scherenschnitt bis zur Totenmaske - dokumentieren die allgemeine Dichterverehrung. Eine Vitrine zeigt ihn im wahrsten Sinne des Wortes von Kopf bis Fuß, vom Lederhut über seine Weste und seine gestreiften Socken bis zur Schuhschnalle. Doch was kannte der Schöpfer der „Räuber“, von „Wallenstein“ oder „Wilhelm Tell“? Was beeinflusste ihn? Antworten versucht ein Blick in seine Bibliothek zu geben. Reliquien skizzieren seinen Lebenslauf: ein rotes Tuch gegen sein permanentes Kopfweh, Tabakdosen, die unvermeidbare blonde Locke. Manuskripte und Briefe der Marbacher Schiller-Sammlung sind in bislang nie gezeigter Fülle zu sehen. Der zweite Flügel des Nationalmu- „Prix Goncourt“ für Marie NDiaye Paris (dpa) - Der begehrte französische Literaturpreis, der „Prix Goncourt“, geht in diesem Jahr an Marie NDiaye für ihren Roman „Trois femmes puissantes“ (etwa: Drei starke Frauen). Das Werk der 42- Jährigen beschreibt die Lebensgeschichte dreier Frauen im Spannungsfeld zwischen Afrika und Frankreich. Die mit ihrer Familie in Berlin lebende Schriftstellerin hat sich international vor allem mit „Rosie Carpe“ einen Namen gemacht. Der „Prix Goncourt“ ist mit symbolischen 10 Euro dotiert, zählt aber zu den begehrtesten Literaturpreisen Frankreichs, weil er die Auflage des preisgekrönten Werkes in der Regel stark erhöht. Marie NDiaye ist die erste farbige Autorin, die den „Prix Goncourt“ erhält. Der zeitgleich vergebene Renaudot-Preis ging an Frédéric Beigbeder für „Un roman français“, der im Vorfeld als eines seiner besten Werke gelobt wurde. Literaturpreis „Médicis“ an Haitianer Laferrière Paris (dpa) - Der französische Literaturpreis Prix Médicis geht in diesem Jahr an Danny Laferrière für sein Buch „L’énigme du retour“ (etwa: Die rätselhafte Rückkehr»). Wie die Jury am Mittwoch in Paris bekanntgab, wurde der 1953 in Haitis Hauptstadt Port-au-Prince geborene Autor einstimmig im ersten Wahlgang gewählt. Laferrière lebt heute zwischen Montréal und Miami und hat rund 20 Werke veröffentlicht. In „L’énigme du retour“ beschreibt er die Rückkehr nach Haiti, das er 1974 nach der Ermordung eines Freundes durch Paramilitärs des Diktators Jean-Claude Duvalier verlassen hat. Die Romane des Journalisten, Schriftstellers und Filmemachers handeln von der Ideologie des amerikanischen Traums und von Rassen und Klassen in Nord und Süd. Menschenrechtspreis für Herta Müller Frankfurt/Main (dpa) - Die Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller (56) ist mit dem Franz-Werfel-Menschenrechtspreis der Stiftung „Zentrum gegen Vertreibungen“ ausgezeichnet worden. „Ich bedanke mich für den Franz-Werfel-Preis. Besonders bedanke ich mich dafür, weil ich nicht zu den Unterstützern des Zentrums gegen Vertreibungen zähle und ihn trotzdem bekommen habe“, sagte die aus dem Banat stammende Schriftstellerin am Sonntag in der Frankfurter Paulskirche. Dies sagte sie voller Dankbarkeit, deutete aber auch an: Vereinnahmen lässt sie sich nicht. Statt einer großen Dankesrede las Müller aus der „Atemschaukel“ vor. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis, der alle zwei Jahre vergeben wird, ist nach dem jüdischen Schriftsteller Franz Werfel (1890-1945) benannt. Preisträger 2007 war der ungarische Autor György Konrad. seums ist der Schwäbischen Dichterschule gewidmet. Dichtern und Denkern wie Hölderlin, Wieland, Kerner, Mörike oder Hegel, die zeitlich oder räumlich nah bei Schiller aufwuchsen. „Ein nicht geringer Teil der deutschen Literaturgeschichte ist ohne die schwäbische Literatur und Philosophie undenkbar“, sagte Museumsdirektorin Heike Gfrereis. Dem Lokalpatriotismus zum Trotz solle die Ausstellung aber die gesamte Geschichte der deutschen Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts begreifbar machen. Schiller-Freund Goethe, Lessing, Kant oder Heine sind im neuen Nationalmuseum vor allem dank dem schwäbischen „Weltliteratur“-Verleger Cotta gleich mehrmals vertreten. Etwas zu „flott“ sei das Museum 1903 wohl errichtet worden, sagt Ulrich Raulff, Chef das Deutschen Literaturarchivs. Feuchtigkeit aus dem Fels der Schillerhöhe setzte dem Gebäude mächtig zu. „Alles war verpilzt und versport“, berichtet Raulff. Eine Ausstellung von den wichtigsten Zeugnissen der deutschen Literatur sei dort nicht mehr denkbar gewesen. Die Sanierungskosten von mehr als sechs Millionen Euro teilen sich zu fast gleichen Teilen der Bund, das Land Baden-Württemberg sowie die Deutsche Schillergesellschaft über Spenden und Sponsoren. Mit einem kleinen Übergewicht bei den Privaten, wie Raulff betont. Internet: www.dla-marbach.de. (dpa) Kulturspiegel Oper, Klassik, Tanz Samstag, 7.11. 18 Uhr: „Orquesta Sinfónica Juvenil Libertador San Martín“ unter Mtro. A. Duhalde. Leandro Marzani (Flöte).Werke v. Berlioz, Dvorak u.a. Facultad de Derecho, F. Alcorta / Pueyrredón. Eintritt frei. 19 Uhr: „Cuarteto de Saxofones 4mil“. Werke v. Bach, Piazzolla u.a. Castelar Hotel, Av. de Mayo 1152. 20 Uhr: „La Plata Cámara“. Werke v. Schumann. Scala de San Telmo, Pasaje Giuffra 371. Sonntag, 8.11. 17.30 Uhr: „Por los senderos de la música de cámara“. Werke v. Brahms, Haydn u.a. Biblioteca Nacional, Agüero 2502. Eintritt frei. Montag, 9.11. 20.30 Uhr: Chor u. Orchester „UBA“ unter Andrés Gerszenzon. Werke v. Schumann. AMIJAI, Arribeños 2355. Dienstag, 10.11. 20 Uhr: „Cuarteto Gianneo“. Werke v. Szymanowski, Mendelssohn u.a. Kommentar: Lic. P. Bardin. AMIA, Pasteur 633. Eintritt frei. 21 Uhr: Hommage an Silvestre Revueltas m. Kammerensemble „Neue Musik“ (Deutschland) unter Roland Kluttig. TMGSM, Casacuberta Saal, Corrientes 1530. Mittwoch, 11.11. 20.30 Uhr: „Lirica Lado B“ präsentiert: „Don Quijote en las bodas de Comacho“, Oper v. G.P. Telemann. Manzana de las Luces, Perú 272. 21 Uhr: „Kammerensemble Neue Musik“ (Deutschland). TMGSM (s.o.) Donnerstag, 12.11. 13 Uhr: Ballett des San Martín Theaters präsentiert: „Escrito en el Aire“ und O. Araiz u. „Voces del silencio“ v. M. Wainrot. TMGSM (s.o.) Freitag, 13.11. 20 Uhr: „10 años después“ v. Mariano Etkin. Goethe Institut, Av. Corrientes 319. 20.30 Uhr: Ballett des San Martín-Theaters (s.12.11.) Theater Samstag, 7.11. 16 Uhr: „El maravilloso viaje de Maese Trujaman“. Puppenspiel unter Alejandra Mangani. Teatro San Martín, M. Coronado-Saal, Corrientes 1530. 17 Uhr: „Moc y Poc“ v. Luis Pescetti. Regie: Román Lamas. Sarmiento, Av. Sarmiento 2715. 19 u. 21 Uhr: „La pipa de la paz“ v. A. Muñoz. Regie: G. Ghío. Maipo Club, Esmeralda 443. 20 Uhr: „El príncipe de Homburg“ v. H. v. Kleist. Regie: Oscar Barney Finn. C.C. de la Cooperación, Corrientes 1543. 20 u. 22 Uhr: „El regreso del tigre“ m. L. Brandoni u. P. Contreras. Regie: Luis Romero. La Plaza, Corrientes 1660. 20 u. 22.30 Uhr: „Contrapunto“ v. A. Shaffer; m. Pepe Soriano u. Leo Svaraglia. Regie: Agustín Alezzo. Multiteatro, Corrientes 1283. 20 u. 22.30 Uhr: „Baraka“. Regie: Javier Daulte. Metropolitan 2, Corrientes 1343. 20 u 23 Uhr: „Rey Lear“ m. Alfredo Alcón, Roberto Carnaghi, u.a. Regie: Rubén Szuchmacher. Apolo, Corrientes 1372. 21 Uhr: „Soñar en Boedo“ v. A. Muñoz. Regie: Julio Baccaro. Carlos Carella, Bmé. Mitre 970. 21 Uhr: „Cuestión de principios“ v. R. Cossa. Regie: H. Urquijo. Del Pueblo, Diagonal Norte 943. 21 Uhr: „Medea“ v. Euripides. Regie: Pompeyo Audivert. Teatro San Martín, Corrientes 1530. 21 Uhr: „La cocina“ v. A. Wesker. Regie: Alicia Zanca. Teatro San Martín (s.o.) 21 Uhr: „El Batacazo“ v. Mauricio Dayub. Chacarerean Theatre, Nicaragua 5565. 21.30 Uhr: „El mundo ha vivido equivocado“ v. R. Fontanarrosa. La Sodería, Vidal 2549. Sonntag, 8.11. 16 Uhr: „El maravilloso viaje de Maese Trujaman“ (s. 7.11.) 17 Uhr: „Moc y Poc“ (s. 7.11.) 19.30 Uhr: „La pipa de la paz“ (s. 7.11.) 19.30 Uhr: „Contrapunto“ (s. 7.11.) 20 Uhr: „Medea“ (s. 7.11.) 20 Uhr: „El regreso del tigre“ (s. 7.11.) 20 Uhr: „La cocina“ (s. 7.11.) 20.30 Uhr: „Baraka“ (s. 7.11.) Mittwoch, 11.11. 20.30 Uhr: „Rey Lear“ (s. 7.11.) 19.30 Uhr: „Contrapunto“ (s. 7.11.) 20.30 Uhr: „Regreso del tigre“ (s. 7.11.) 21 Uhr: „La forma de las cosas“ (s. 7.11.) 21 Uhr: „Medea“ (s. 7.11.) 21 Uhr: „La cocina“ (s. 7.11.) 21 Uhr: „La pipa de la paz“ (s. 7.11.) 21 Uhr: „Baraka“ (s. 7.11.) 21 Uhr: „Sueños de milongueros“ m. Lito Cruz u. Maria Dutil. Maipo Club, Esmeralda 443. Donnerstag, 12.11. 20.30 Uhr: „Rey Lear“ (s. 7.11.) 20.30 Uhr: „Regreso del tigre“ (s. 7.11.) 21 Uhr: „La cocina“ (s. 7.11.) 21 Uhr: „Medea“ (s. 7.11.) 21 Uhr: „La pipa de la paz“ (s. 7.11.) 21 Uhr: „Baraka“ (s. 7.11.) 21 Uhr: „Contrapunto“ (s. 7.11.) Freitag, 13.11. 20 Uhr: „El príncipe de Homburg“ (s. 7.11.) 21 Uhr: „Medea“ (s. 7.11.) 21 Uhr: „La cocina“ (s. 7.11.) 20.30 Uhr: „Regreso del tigre“ (s. 7.11.) 20.30 Uhr: „La ropa“ v. Andrea Garrote. Regie: Gustavo Armas. Taller del Angel, Mario Bravo 1239. 4973-1571. 21 Uhr: „La pipa de la paz“ (s. 7.11.) 21 Uhr: „Baraka“ (s. 7.11.) Verschiedenes Aktueller wöchentlicher Ausstellungskalender, Notizen und Artikel über Kunst und Kultur auf der Webseite www.kunstinargentinien.com. KULTUR/ARGENTINIEN Abwechslungsreiches Angebot Das Novemberprogramm des Goethe-Instituts Buenos Aires Buenos Aires (AT/niw) 20 Uhr, Goethe-Institut, - Für den November hat das Av. Corrientes 319) Goethe-Institut Buenos AiDas Kinoprogramm des res ein abwechslungsreiGoethe-Instituts widmet ches kulturelles Angebot sich in diesem Monat dem zusammengestellt. LiebhaWerk von Alexander Kluber des Neuen Deutschen ge. Unter anderem wird Films kommen ebenso auf Kluges neuester Film ihre Kosten wie Freunde “Nachrichten aus der ideodes modernen Theaters logischen Antike. Marx oder der klassischen Musik. Eisenstein - Das Kapital” Letztere dürfen sich auf den gezeigt. Der Film ist eine Gastauftritt des jüngst mit Aktualisierung von Eisendem deutschen Schallplatsteins filmischer Adaption tenpreis ausgezeichneten des Marx’schen Klassikers Kammerensembles Neue (Auswahl aus Kluges FilMusik freuen. Das neunmen, 17.-26. November, Das Duo Schulkowsky & Friedrich trat im Rahmen des köpfige Ensemble spielt Zyklus Zeitgenössischer Musik schon am 3. November Leopoldo Lugones-Saal, das Konzert “10 Jahre daSan Martín-Theater, Av. im San Martín-Theater auf. nach” mit Musik des interCorrientes 1530). national erfolgreichen Porteños Ma- regisseur Christian Drut inszeniert Eine Überraschung für jugendliriano Etkin. Die vom Berliner Senat “Die Karperer” des deutschen Dra- che Freunde deutscher Kultur hält und dem Deutschen Akademischen maturgen Philipp Löhle auf Spa- das Goethe-Institut mit “Post Post Austauschdienst geförderten Musi- nisch. Löhles Stücke wurden u.a. am 09” bereit. An drei Abenden setzen ker spielen außerdem “En rêve” aus Schauspielhaus Wien und auf der sich Manuela Bojadzijev vom Koldem Spätwerk von Franz Liszt und Schaubühne am Lehniner Platz in lektiv Ultra-Red und Jan Jelinek mu“Decir” von Alexander Skrjabin (13. Berlin aufgeführt. Derzeit arbeitet sikalisch mit dem politischen Kampf November, 20 Uhr, Goethe-Institut, der 31-jährige Hausautor am Maxim auseinander. Ob dabei zeitgenössiGorki Theater Berlin in Buenos Ai- scher Agitprop oder eine völlig neue Av. Corrientes 319). Der aus Buenos Aires stammen- res (Work-in-Progress-Vorstellung Kunstform entsteht, darf der Besude und hier wohlbekannte Theater- von “Die Kaperer”, 23. November, cher selbst herausfinden. Bojadzijevs Arbeit über die Verbindung von Kapitalismus und Rassismus und JeKurzfilme: Serpentine Gallery Program Zyklus zeitgenössischer Musik (Deutschland 1995/2005, 100 Min.) Freitag, 13.11. lineks eher ironische Verarbeitung Donnerstag, 19.11. 10 Jahre danach. Musik von Mariano Etkin politischer Kundgebungen in seiner Kurzfilme realisiert durch die ARD, Gesamt20 Uhr, Goethe-Institut Musik lassen etwas von beidem erlänge: 84 Min. Post Post 09 Freitag, 20.11. Mittwoch, 18.11. warten (18.-20. November, GoetheKurzfilme realisiert durch das ZDF, GesamtAllgemeine Präsentation des Zyklus Institut). länge: 103 Min. Pablo Schanton: “Aktivismus oder spielerischer Konzeptionalismus?” Manuela Bojadzijev: “Die Gegenwärtigkeit des ästhetisch-politischen Aktivismus” 20 Uhr, Auditorium, Goethe-Institut Donnerstag, 19.11. Wie arbeitet Ultra-Red Audiovisuelle Präsentation der theoretischen und praktischen Arbeit des Kollektivs durch Manuela Bojadzijev 20 Uhr, Auditorium, Goethe-Institut Freitag, 20.11. Jan Jelinek Der Musiker durchwirkt seine Vorstellung mit musikalischen Beispielen 18 Uhr, Konzert, Goethe-Institut Alexander Kluges Werk Alle Filme im Leopoldo Lugones-Saal jeweils um 14.30, 17, 19.30 und 22 Uhr Dienstag, 17.11. Nachrichten aus der ideologischen Antike Marx/Eisenstein/Das Kapital (Deutschland 2008, 83 Min.) Mittwoch, 18.11. Samstag, 21.11. Nachrichten aus der ideologischen Antike Marx/Eisenstein/Das Kapital Sonntag, 22.11. Venedig 1 - Mein Jahrhundert, mein Tier! (Deutschland, 2007) Das Phänomen der Oper (Deuschland, 2007, 71 Min.) Dienstag, 24.11. Venedig 3 - Im Sturm der Zeit/Facts and Fakes (Deutschland, 2007, 84 Min.) Mittwoch, 25.11. Venedig 4 - Die poetische Kraft der Theorie, (Deutschland, 2007, 110 Min.) Donnerstag, 26.11. Venedig 5 - Der Zauber der verdunkelten Seele (Deutschland, 2007) Work-in-Progress Montag 23.11. “Die Karperer” von Philipp Löhle inszeniert von Cristian Drut 20 Uhr, Goethe-Institut (Eintritt frei, auf Spanisch) Philipp Löhle. Kultur-Notizen Félix Luna gestorben Die Nacht der Museen Buenos Aires (AT/meb) - Er galt als Großmeister der argentinischen Geschichtsschreibung: Félix Luna, der am Donnerstag nach langer Krankheit im Alter von 84 Jahren in seiner Geburtsstadt Buenos Aires verstorben ist. “Die Historiker wirken an der Bildung der Seele einer Nation mit und sind eine emotionale Stütze der Gesellschaft”, sagte Luna, der politisch der Radikalen Bürgerunion nahestand, selbst. Er wirkte nicht nur als Universitätsprofessor, sondern war auch stets bemüht, eine breitere Öffentlichkeit mit den Themen der argentinischen Geschichte vertraut zu machen. So gründete er 1967 das Magazin “Todo es Historia” (Alles ist Geschichte) und verfasste mehrere historische Bücher wie “Perón y su tiempo” (Perón und seine Zeit) oder das zehnbändige Werk “Historia integral de los Argentinos” (Umfassende Geschichte der Argentinier). Luna war zudem als Texter von Folklore-Liedern erfolgreich. So arbeitete er mit dem Pianisten Ariel Ramírez und später auch mit der Sängerin Mercedes Sosa zusammen. Gemeinsam brachten sie 1972 das Album “Cantata sudamericana” (Südamerikanische Kantate) heraus. “Er war ein facettenreicher Geist”, würdigte der Historiker Felipe Pigna seinen verstorbenen Kollegen. Buenos Aires (AT/meb) - Am 14. November 2009 ist es wieder soweit: Viele Mueen in Buenos Aires öffnen von 19-2 Uhr ihre Türen für die diesjährige “Nacht der Museen”, an der dieses Mal noch mehr Museen und Kulturzentren teilnehmen. Das Angebot reicht von Ausstellungen, Theater, Tanz und Kino bis hin zu Vorträgen und Konzerten. So bietet beispielsweise das Museo Sívori Ausstellungen, Museumsführungen, OpenAir Kino, Tanzaufführungen und Konzerte im Museumsgarten an. Die Barrios Villa Luro, Flores, Colegiales und Coghlan stellen sich anhand von Anekdoten und Geschichten vor. Die Museumsnacht findet auch in mehreren Städten im Landesinneren Argentiniens statt. Damit folgt Argentinien nun schon zum sechsten Mal dem Vorbild der deutschen Hauptstadt Berlin, in der im Jahre 1977 die weltweit erste Nacht der Museen veranstaltet wurde. Informationen zu den teilnehmenden Museen und Austragungsorten sowie eine detaillierte Programmübersicht sind unter www.lanochedelosmuseos. gov.ar zu finden. Der Eintritt ist frei. Warhol im Malba Buenos Aires (AT/meb)- Im Rahmen der WarholAusstellung “Mr. America” im Malba finden derzeit vielerlei Aktivitäten statt. Anhand von Vorträgen, Führungen und Filmpräsentationen können die Besucher mehr über das Ausnahmetalent erfahren. Das Museum bietet auch speziell zugeschnittene Führungen für Familien, Kinder oder Schulklassen an. Besonders empfehlenswert ist auch die Installation “Silver Clouds”. Infos unter www.malba.org.ar/warhol. Hommage an Mauricio Kagel Buenos Aires (AT/meb) Der deutsch-argentinische Komponist, Dirigent, Librettist und Regisseur Mauricio Kagel war einer der weltweit bedeutendsten Vertreter der Neuen Musik der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Im Rahmen des “Premio Konex de Honor 2009: Música Clásica” findet zur Erinnerung an den großen Künstler, der nach 40 Jahren in Europa kurz vor seinem Tod noch einmal Buenos Aires besuchte, ein Konzert statt. Dieses wurde von der Choreografin Diana Theocharidis konzipiert und wird am 15.11.09 veranstaltet. Die Aufführung findet um 16.30 Uhr in der “Ciudad Cultural Konex” (Sarmiento 3131) statt. Der Eintritt ist zwar frei, Karten sollten allerdings zwei Stunden vor Beginn an Schalter der CCK abgeholt werden. Sonnabend, 7. November 2009 19 PREMIEREN DER WOCHE “La Canción de París” (Faubourg 36) - Frankreich, Deutschland, Tschechien 2008. Ab 13. 120 Min. Regie: Christophe Barratier, Julien Rappeneau, Pierre Phillipe. Mit Gérard Jugnot, Clovis Cornillac, Kad Nerad u.a. Ein Pariser Arbeiterviertel 1936: Alle feiern den triumphalen Wahlsieg der Front Populaire-Regierung. Nur den drei Freunden Pigoil, Milou und Jacky ist nicht so recht zum Feiern zumute. Der arbeitslose Pigoil braucht dringend Arbeit, Milou will die Welt retten, und Jacky versucht vergeblich, ein Star zu werden. Die drei beschließen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und hecken einen verwegenen Plan aus: Ein eigenes Musical im Theater ihres Bezirks. Doch als Sängerin Douce erscheint, gerät ihr Plan durcheinander. *** “Camino a la redención” (The Burning Plain) - USA, Argentinien 2009. Drama. Ab 13. 111 Min. Regie: Guillermo Arriaga. Mit Charlize Theron, Kim Basinger, Joaquim De Almeida u.a. Dieser Film verbindet das Schicksal mehrerer Figuren. Zum einen ist da die 16-jährige Mariana, die in einer mexikanischen Grenzstadt versucht, ihre getrennt lebenden Eltern wieder zueinander zu führen. Sylvia hingegen lebt in Portland und versucht, sich mit ihrer schweren Kindheit auseinanderzusetzen. Dafür muss sie sich zunächst mit ihrer Mutter Gina versöhnen. Aber auch die führt ein Doppelleben, und zwar mit Nick. *** “Shotgun Stories” - USA 2007. Drama. Ab 13. 92 Min. Regie: Jeff Nichols. Mit Michael Shannon, Douglas Ligon, Glenda Pannell u.a. Ein einsames Dorf in Arkansas: Hier leben die Brüder Son, Boy und Kid Hayes, die als Jungen von ihrem alkoholabhängigen Vater verlassen und von ihrer Mutter allein großgezogen wurden. Der Vater entsagte in der Folge dem Whiskey und gründete auf einer Farm unweit der Siedlung eine neue Familie. Zwischen den vier neuen Söhnen und den drei alten schwelt daher ein Konflikt, der von der verlassenen Mutter bestärkt wird. *** “Tres deseos” - Argentinien 2008. Drama. Ab 13. 98 Min. Regie: Marcelo Trotta, Vivian Imar. Mit Antonio Birabent, Julieta Cardinali, Florencia Raggi u.a. Pablo und Victoria, die in Buenos Aires leben, reisen für eine Woche nach Colonia. Auf dieser Reise muss das Paar, das schon acht Jahre verheiratet ist, erkennen, dass ihr Leben nicht so ist, wie sie sich früher ihre Zukunft vorgestellt haben. Für beide beginnt eine Zeit, in der sie über die Vergangenheit nachdenken müssen. *** “La extranjera” – Argentinien 2009. 96 Min. Regie: Fernando Díaz. Mit Arnaldo André, María Laura Cali, Norma Argentina u.a. Die Argentinierin María lebt seit einigen Jahren in Barcelona. Doch als ihr Großvater stirbt, kehrt sie in die Heimat zurück - nun noch als einzige Lebende ihrer Familie. In der Stille und Abgeschiedenheit ihres Geburtsortes beschließt sie mit Hilfe ihres Nachbarn, ihr Leben zu verändern. *** “El torcán” - Argentinien 2009. 90 Min. Regie: Gabriel Arregui, Elian Gallese. Mit Alfredo Cardi, Fausto Collado, Claudia Disti u.a. Luis Cardei, ein Tangosänger, leidet an Hämophilie. Durch die Liebe seiner Mutter, seiner Ehefrau und seiner Tochter bewältigt er sein Leiden. Am Ende seiner Karriere hat er noch einen großen Wunsch: er möchte in Buenos Aires ein anerkannter “Torcán” werden. *** “El extraño mundo de Jack 3D” (The Night Before Christmas in Disney Digital 3D) - USA 1993. Animationsfilm. 76 Min. Regie: Tim Burton, Michael McDowell, Caroline Thompson. Jack Skellington, Gruselskelett und Bewohner von Halloween Town, gelangt bei einem Spaziergang zufällig nach Christmas Town. Begeistert von dem bunten Treiben, möchte Jack das Weihnachtsfest auch in seiner Heimatstadt feiern. doch dabei läuft so einiges schief. Der unvergessliche Film von 1993 kehrt nun als 3D-Animation zurück in die Kinos. *** “El Juego del miedo” (Saw VI) USA 2009. Thriller. Ab 18. Regie: Patric Melton, Marcus Dunstan. Mit Tobin Bell, Costas Mandylor, Betsy Russell u.a. Fortsetzung der Horrorthrillerserie: Detective Hoffman ist immer noch als Verfolger des sadistischen Mörders Jigsaw unterwegs, ohne entlarvt worden zu sein. Ganz im Sinne seines Mentors startet er eine neue Spielrunde auf Leben und Tod. Doch er scheint sich nicht mehr an die alten Jigsaw-Regeln zu halten. Zudem merken auch Hoffmans Kollegen, dass etwas nicht stimmt. Filme in EuropaEuropa 9.11., 13.35 Uhr und 18.50 Uhr: “Trennungsfieber”. Komödie. 90 Min. Regie: Manfred Stelzer. Mit Senta Berger, Günther Maria Halmer, Karl Krankowski u.a. Beziehungskrise nach 23 Ehejahren: Carla und Fritz, zwei Scheidungsanwälte, geraten in eine schwere Krise. Sie will nicht mit ihm aufs Land ziehen, er übernimmt die Vertretung der befreundeten Liane, die sich von Gatte Toni scheiden lassen will. Als Carla daraufhin Ex-Verehrer Toni beisteht, entbrennt ein deftiger Rosenkrieg. *** 10.11., 18.35 Uhr und 20.20 Uhr: “Der Wunschbaum”. Drama. 90 Min. Regie: Dietmar Klein. Mit Alexandra Maria Lara, Michael Degen, Peter Lohmeyer u.a. Berlin, Anfang des 20. Jh.: Camilla wird durch die Spielleidenschaft ihres Vaters von heute auf morgen mittellos. Aber sie beginnt zu kämpfen und baut gemeinsam mit ihrem Ehemann Carl ein Unternehmen auf, das zu einem der erfolgreichsten Seifen- und Waschmittelhersteller Deutschlands wird. Aber der Erfolg hat seinen Preis. *** 11.11., 11.35Uhr und 18.20 Uhr: “Hölle im Kopf”. Thriller. 88 Min. Regie: Johannes Grieser. Mit Claudia Michelsen, Heino Ferch u.a. So etwas hat Kommissar Galleo noch nie gehört. Nach dem Unfall ihres Mannes erzählt Sarah Hoffmann die Vorgeschichte: Seit Wochen von Schlaflosigkeit geplagt, rastet der Architekt Marc im Büro aus. Er wird beurlaubt. Dann erhält er plötzlich anonyme Briefe, die ihn immer deutlicher zum Mord an Sarah auffordern. (AT/meb) KLEINANZEIGEN/WIRTSCHAFT 20 Sonnabend, 7. November 2009 GM wird Opel nicht verkaufen LUXUSHOTEL HOTELES 5 ESTRELLAS Disfrute los Mejores sabores de la Argentina en el Feir´s Park A partir del mes de Mayo, nuestro afamado Chef Internacional Ramiro Rodriguez Pardo ofrecerá almuerzos y cenas temáticas con lo mejor de la comida tradicional Argentina Esmeralda 1366 - Bs. As. - Tel.: 4131-1900 Res.: 4131-1999 Reservierungen/Bestätigungen: (Chat on-line 24 hs.) www.feirspark.com.ar STELLENGESUCHE VERKAUFEN VERSCH. 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Die Ernten in Brasilien und Indien erlitten Einbussen, und die EU hat die Pro- Angela Merkel hatte den tosenden Applaus nach ihrer historischen Rede in Washington wohl noch im Ohr. Doch schon beim nächtlichen Rückflug aus der US-Hauptstadt nach Berlin wurde die Kanzlerin von der bitteren Realität eingeholt: Der US-Konzern General Motors (GM) hat den Opel-Verkauf völlig überraschend abgeblasen. Politik und Unternehmen stehen nach der 180-Grad-Kehrtwende in Detroit und Washington genau wieder dort, wo das hektische Tauziehen um die beiden Sanierungsfälle GM und Opel vor einem Jahr begonnen hatte. Für eine deutlich verärgerte Merkel und die Bundesländer ist es mehr als eine kleine Reifenpanne, die man mal eben so repariert. Der Plan Magna war auch ein Plan Merkel. Das auch vom Wahlkampf beeinflusste Geschäft war von Anfang an mit heißer Nadel gestrickt. Dabei schätzten offensichtlich Berlin und die Ministerpräsidenten der Opel-Länder die Amerikaner völlig falsch ein - und trauten dem selbst in tiefroten Zahlen steckenden Zulieferer Magna sowie dessen russischen Partnern zuviel zu. Die Verträge waren unterschriftsreif, als im GM-Verwaltungsrat die Mehrheit umkippte. Selbst der neue FDP-Wirtschaftsminister Rainer Brüderle, der immer zu den Kritikern des Geschäfts gehörte, nannte das Verhalten von GM «völlig inakzeptabel». Jetzt müssten die Interessen der Steuerzahler geschützt werden. Die scharfen Töne über den großen Teich geben einen Vorgeschmack auf das Tauziehen um weitere Staatshilfen für Opel. Die bereits gezahlte Brückenfinanzierung von bis zu E 1,5 Mrd., wird in Berlin schon mal forsch angemahnt, müsse bis Ende November fristgerecht zurückzahlt werden. Schließlich ist die Ausgangslage eine andere. GM, das sich nun offenbar stark genug fühlt, zeigte sich dazu bereit. Die Bundesregierung könnte kaum begründen, dass mit deutschem Steuergeld über den Umweg Opel ein notleidender US-Konzern quersubventioniert wird. Das gilt umgekehrt aber auch für die US-Regierung. Die bisherigen Pläne von GM, das vor einem Jahr selbst an die Bundesregierung als Bittsteller herangetreten war, hatten Berlin jedenfalls nicht überzeugt. Und das Vertrauen in GM ist nicht gerade gestiegen. Die Frage einer Anschlussfinanzierung stellt sich nun nicht, die laufenden Zahlungen ab Dezember (etwa Löhne für die europaweit 50.000 Mitarbeiter) muss GM jetzt selbst stemmen. Insgesamt E 4,5 Mrd. an Staatshilfen wollte Berlin für «New Opel» eigentlich beisteuern - aber eben nur bei einem Zuschlag für Magna. Darauf hatten vor allem die Bundesländer gepocht. Was eine Steilvorlage für die misstrauischen EU-Wettbewerbshüter war, die unerlaubte Absprachen witterten und Deutschland die gelbe Karte zeigten. Brüssel stellte nun klar, dass die Bundesregierung GM nicht automatisch die gleichen Staatshilfen wie Magna anbieten muss. Bei ihrem Kurztreffen mit US-Präsident Barack Obama in Washington wusste Merkel von der GM-Entscheidung angeblich noch nichts. Der Verwaltungsrat des US-Konzerns kam zwar erst später zusammen. In dem Spitzengremium sitzen allerdings viele Vertreter, die von der US- Regierung ausgesucht wurden. Aber offenbar bekam Merkel keinen heißen Tipp. Die Bundesregierung beteuert jedenfalls, dass es keinerlei Hinweise gegeben habe, dass die US-Regierung und Obama unmittelbar mit der Entscheidung des GM-Verwaltungsrates befasst waren. Die Krisenmanagerin Merkel will jeden Eindruck vermeiden, nach der Wahl lasse das Engagement der schwarz-gelben Regierung für Opel nach. Die Kanzlerin werde wohl noch in den nächsten Tage mit Obama Kontakt aufnehmen, Gespräche mit Ländern und Betriebsrat liefen. Die Zeit drängt, Opel verbrennt jeden Monat Millionen. Tatsache ist auch, dass der Staat plötzlich Opel als Eigentümer am Bein haben könnte, sollte GM die Überbrückungshilfe bis Ende November nicht zurückzahlen. Das Szenario gilt zwar als höchst unwahrscheinlich. Die Erfahrungen mit Detroit und Washington haben aber gezeigt: Nichts ist unmöglich. (Tim Braune und André Stahl, dpa) duktion verringert und exportiert nicht mehr. Die Hausse ist auch für Argentinien als Exportland von Vorteil. *** Der zweitgrößte US-Autobauer Ford hängt mit einem erneuten überraschenden Milliardengewinn die Rivalen GM und Chrysler immer weiter ab. Nach einem Überschuss von knapp u$s 1 Mrd. im dritten Quartal peilt der Hersteller von 2011 an wieder «solide» schwarze Zahlen auch im Gesamtjahr an, und ist damit auf seinem Sanierungskurs schneller unterwegs als bisher geplant. Ein Jahr zuvor hatte der Konzern einen Verlust von u$s 161 Mio. verzeichnet; im gesamten Jahr 2008 gab es sogar ein Rekordminus von fast u$s 15 Mrd. Der Umsatz fiel im dritten Quartal 2009 um u$s 800 Mio. auf u$s 30,9 Mrd. Der Absatz zog dagegen leicht um 57 000 auf weltweit 1,23 Mio. Kfz an. (dpa) *** Die US-Industrie hat im Oktober überraschend stark an Fahrt gewonnen. Der an den Finanzmärkten viel beachtete Konjunkturindex der US-Einkaufsmanager stieg auf 55,7 von 52,6 Punkten im Vormonat, wie das Institute for Supply Management (ISM) mitteilte. Das ist der höchste Stand seit April 2006 und bereits der dritte Anstieg in Folge. Experten sehen das als Anzeichen für eine rasche Erholung der US-Wirtschaft. Die Industriebetriebe steigerten ihre Produktion stärker als in den Vormonaten und stellten wieder neue Mitarbeiter ein. Dabei profitierten sie immer noch von anziehenden Aufträgen, wenn auch das Plus nicht so gross war wie noch im Vormonat. (NZZ) *** Die Air New Zealand setzt für Inlandsflüge künftig auf Airbus. Die neuseeländische Fluggesellschaft habe 14 Maschinen des Typs A320 bestellt, um ihre 15 Boeing 737-300 zu ersetzen, teilte Airbus am Dienstag in Toulouse mit. Außerdem habe sich Air New Zealand Optionen auf weitere 11 Flugzeuge gesi- chert. Für kürzere Auslandsflüge setzt die Fluggesellschaft bereits auf Airbus. Airbus-Chef Thomas Enders bekräftigte das Ziel, in diesem Jahr wieder eine Rekordzahl von 483 Flugzeugen zu produzieren. Er hoffe auch noch, das Verkaufsziel von 300 Flugzeugen 2009 zu erreichen. Wenn man darunter bleibe, sei das bei 3450 Maschinen im Auftragsbuch kein Drama. (dpa) *** Der weltweit zweitgrößte Kreditkartenanbieter Mastercard verdient wie Branchenprimus Visa trotz Wirtschaftskrise weiter gut. Denn immer öfter bezahlen Menschen mit Plastikgeld. Mastercard erhöhte zuletzt auch die Gebühren und senkte die eigenen Kosten. Unter dem Strich verdiente der US-Konzern im dritten Quartal u$s 452 Mio. Im Vorjahreszeitraum war nach einer hohen Vergleichszahlung an einen Wettbewerber noch ein Verlust von u$s 194 Mio. angefallen. Der Mastercard-Umsatz stieg leicht um zwei Prozent auf knapp 1,4 Mrd. (dpa) *** Der legendäre US-Investor Warren Buffett wagt mit einer Übernahme in Höhe von u$s 44 Mrd. den größten Zukauf seiner Firmengeschichte. Seine Holding Berkshire Hathaway schluckt für umgerechnet etwa E 30 Mrd. den Frachteisenbahn-Konzern Burlington Northern Santa Fe mit einem der größten Schienennetze in den USA. Buffetts Holding besitzt schon gut ein Fünftel der Bahn-Gesellschaft und kauft das Unternehmen nun komplett. Der Preis beinhaltet auch u$s 10 Mrd. Schulden. Burlington Northern Santa Fe (BNSF) ist einer der größten Eisenbahnen in den USA. Der Konzern hat als einer der wenigen in der Branche ein Netz quer über den Kontinent. Der Bahnriese entstand durch Fusionen. (dpa) *** Die Aussichten für die Wirtschaft der EU verbessern sich, doch der Arbeitsmarkt bleibt unter Druck. Die WIRTSCHAFT UBS kämpft mit dem angeschlagenen Image Die Schweizer Grossbank UBS hat am Dienstag mit einer guten und einer schlechten Nachricht aufgewartet. Die gute Nachricht war, dass sie ihre Verluste deutlich verringern konnte. Nach 1,4 Mrd. im Vorquartal betrug das Minus im dritten Quartal nur noch 564 Mio. Franken. Ohne buchhalterische Sonderfaktoren hätte die UBS sogar ein positives Vorsteuerergebnis erzielt. Weit schwerer wiegt indessen die negative Nachricht: Es gelingt der UBS nicht, die gravierenden Geldabflüsse der Anleger einzudämmen. Unter dem Strich haben Kunden Gelder in der Höhe von 36,7 Mrd. Franken abgezogen. Das ist nur unwesentlich weniger als im Vorquartal (39,5 ). Ausgerechnet in ihrer wichtigsten Sparte, dem Geschäft mit vermögenden Kunden (Wealth Management & Swiss Bank), verlor die UBS mit netto 16,7 Mrd. Franken so viel wie im Vorquartal. Dabei nahmen die Abflüsse von Schweizer Kunden sogar noch zu: Gegen 3,9 Mrd. zogen Schweizer ab, im Vorquartal waren es lediglich 0,2 Mrd. Fr. gewesen. Dafür verlangsamten sich die Abflüsse internationaler Kunden von 16,3 Mrd. auf 12,9 Mrd. Franken. Nach der Steueraffäre mit der USA-Regierung hat der Abfluss bei den reichen Privatkunden auf dem amerikanischen Kontinent von 5,8 auf 9,9 Mrd. Franken stark zugenommen. Das war keine Überraschung. Dagegen hat die UBS immerhin bei institutionellen Anlegern wieder etwas Vertrauen schaffen können. In der Vermögensverwaltung für institutionelle Kunden (Asset Management) verlangsamte sich der Geldabfluss von 17,1 Mrd. auf 10 Mrd. Franken. Verschlimmert wird der Geldabfluss durch die Tatsache, dass in diesem sensiblen Bereich keine rasche Trendwende absehbar ist. «Wir sehen derzeit keine unmittelbare Wende zu positiven Zuflüssen», sagte Finanzchef John Cryan laut der Nachrichtenagentur SDA. Es gebe mehrere Gründe für den erneuten Aderlass. So sei die UBS immer noch dabei, aus dem grenzüberschreitenden US-Geschäft auszusteigen. Zudem leide die UBS unter ihrem Reputationsverlust. Solange die UBS keinen Gewinn gemäss dem Rechnungslegungsstandard IFRS zeige, werde sich eine Reihe von Kunden Sorgen machen, sagte Cryan. Zudem sei der Druck verschiedener Staaten in Steuerfragen auch nicht hilfreich beim Versuch, Vermögen anzuziehen. (Neue Zürcher Zeitung) EU-Kommission sagt für Deutschland und die Europäische Union in ihrer Herbstprognose wachsende Arbeitslosigkeit im kommenden Jahr voraus. Die Rezession sei vorbei, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten KonjunkturHerbstprognose der EU-Kommission. «Aber es gibt nur eine schrittweise Besserung», sagte EU-Währungskommissar Joaquín Almunia. Für das kommende Jahr wird in Deutschland ein Wachstum von 1,2% erwartet. Für die gesamte EU soll es bei 0,7% liegen. Almunia verlangte, die 27 EU-Staaten müssten trotz der weltweiten Krise spätestens von 2011 an versuchen, ihre Schulden in den Griff zu bekommen. Nur schleppend und mit einiger Verzögerung erholt sich dagegen der Arbeitsmarkt. In Deutschland werde die Arbeitslosenquote von 7,7% in diesem Jahr über 9,2% im kommenden Jahr auf 9,3% im Jahr 2011 steigen, teilte die Kommission mit. EU-weit werden nach 9,1% Arbeitslosigkeit in diesem Jahr rund 10,3% im kommenden Jahr und 10,2% im Jahr 2011 erwartet. Damit liegt die EU-Kommission auf einer Linie mit acht Wirtschaftsforschungsinstituten, die jüngst die gleichen Zahlen für Europas größte Volkswirtschaft auf den Tisch gelegt hatten. 2011 erwartet die Kommission ein Wachstum von 1,6% in der EU und von 1,7% in Deutschland. (dpa) *** Die Schweizer Pharmafirma Novartis gab eine Investition von u$s 1 Mrd. in Shanghai, China, bekannt, um dort ihren dritten Standort für Forschung auszubauen. Dabei soll die Belegschaft von 160 auf 1.000 Personen erhöht werden. *** Die Produktivität der US-Wirtschaft ist im 3. Quartal auf den höchsten Stand seit sechs Jahren geschnellt. Auf das ganze Jahr hochgerechnet stieg die Produktivität der Firmen nach vorläufigen Berechnungen um 9,5% Die jüngsten Zahlen des Arbeitsministerium zur Produktivität der US-Wirtschaft überraschten die Experten. Sie hatten lediglich mit einem Plus von 6,4% gerechnet. Vor allem das Verarbeitende Gewerbe steigerte seine Wettbewerbsfähigkeit kräftig. Grund dafür sind die Sparanstrengungen der Firmen, verbunden mit dem Stellenabbau: Die Zahl der Arbeitsstunden gab um 5% nach. (NZZ) *** Chrysler-Chef Sergio Marchionne erklärte, das Unternehmen hätte im 3. Quartal 2009 schon u$s 2,3 Mrd. vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern verdient und im September schon fast einen Nettogewinn erzielt hat. Während des Konkursverfahrens sei eine starke Verringerung der fixen Kosten erfolgt. Chrysler hat jetzt die Strategie für die kommenden 5 Jahre vorgelegt, die sich u.a. auf eine möglichst grosse Verwendung gemeinsamer Teile mit der italienischen FIAT bezieht. Die Firma werde 21 neue Modelle auf den Markt bringen, zwei davon Kleinwagen. *** Die finnländische Werft Tuku hat Ende Oktober der US-Firma Royal Caribbean den grössten bisher gebauten Tourismuskreuzer übergeben, die “Oasis of the Sees”, mit 360 Metern Länge, 66 Metern Breite, 72 Metern Höhe und 225.000 BRT. Das Schiff verfügt über 2.700 Zimmer für Passagiere. *** Die britischen Steuerzahler müssen für die Rettung der heimischen Banken erneut tief in die Tasche greifen. Der Staat pumpt weitere 31,2 Mrd. Pfund (E 34,5 Mrd.) in die beiden größten Sanierungsfälle des Landes, die Royal Bank of Scotland (RBS) und die Lloyds Banking Group. Im Gegenzug für die Hilfen müssen sich die mächtigen Geldhäuser von weiten Teilen ihres Geschäfts trennen, wie das Finanzministerium am Dienstag in London mitteilte. Die Zerschlagung war nötig geworden, weil die EU Wettbewerbsbedenken angemeldet hatte. Der größere Problemfall ist dabei die Royal Bank of Scotland. Die Regierung erhöht dort ihren Anteil von 70% auf 84%. Insgesamt sichern die Steuerzahler jetzt gegen Gebühr problematische Wertpapiere über 282 Mrd. Pfund ab. Außerdem steckt die Regierung weitere 25,5 Mrd. Pfund direkt in die Bank. Vor allem die Übernahme des niederländischen Wettbewerbers ABN Amro hatte die RBS vergangenes Jahr in die Katastrophe gestürzt. Der Rivale Lloyds wird dagegen nicht unter den staatlichen Schutzschirm für Schrottpapiere schlüpfen. «Die Gruppe hat in den vergangenen Monaten eine starke Leistung gezeigt», sagte Bankchef Eric Daniels. Doch auch Lloyds braucht frisches Geld. Daniels will insgesamt 21 Mrd. Pfund einsammeln, vornehmlich bei privaten Investoren. Die britische Regierung beteiligt sich jedoch mit 5,7 Mrd. an einer Kapitalerhöhung, um ihren Anteil am Unternehmen bei 43% zu halten. (dpa) *** DEUTSCHE WIRTSCHAFT Die ostdeutsche Wirtschaft ist nach der Wiedervereinigung doppelt so schnell gewachsen wie nach früheren Berechnungen erwartet. In diesem Jahr - 20 Jahre nach dem Fall der Mauer - erreicht das Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner 70% des westdeutschen Wertes, wie das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) am Dienstag in Köln mitteilte. Dieser Wert war eigentlich erst für das Jahr 2028 erwartet worden. In etwa zwölf Jahren werde Ostdeutschland voraussichtlich wirtschaftlich schwächere westdeutsche Länder wie Niedersachsen und Schleswig- Holstein einholen. Ursache für das rasante Wachstum seien unter anderem die Fördergelder, die nach Ostdeutschland geflossen sind. Vorreiter der Entwicklung sei die Industrie gewesen. Sie trage in Ostdeutschland mittlerweile ein Fünftel zur Bruttowertschöpfung bei, im Westen sei es ein Viertel. Am schnellsten wuchs die Industrie in Thüringen mit 10% jährlich. (dpa) *** Deutschlands zweitgrößter Baukonzern Bilfinger Berger ist beim Bau des gigantischen Windparks London Array in der Nordsee dabei. In der Themse-Mündung rund 20 Km vor der Küste von Kent und Essex sollen 175 Windkraftanlagen und etwas weiter entfernt zwei Umspannwerke entstehen. Dafür errichtet Bilfinger Berger gemeinsam mit dem dänischen Partner Per Aarsleff die Fundamente. Das Gesamtvolumen des Auftrags liege bei rund E 400 Mio., teilte der MDax-Konzern am Dienstag mit. London Array ist den Angaben zufolge das größte OffshoreWindparkprojekt der Welt und soll das erste der 1-Gigawatt-Klasse sein. Im Endausbau werden 341 Turbinen eine elektrische Leistung von 1000 MW produzieren, was einem Bedarf von mehr als 750 000 Haushalten entspricht. (dpa) LATEINAMERIKANISCHE WIRTSCHAFT In Uruguay entsteht eine zweite grosse Zellstofffabrik: Leiter der schwedisch-finnischen Firma Stora Enso und der chilenischen Arauco teilten hohen Beamten mit, dass sie gemeinsam eine Zellstoffabrik in Punta Pereira, bei Colonia, mit einer Investition von u$s 344 Mio. errichten werden. Die Firmen haben die uruguayischen Aktiven der spanischen ENCE gekauft, die ihr Projekt aufgegeben hat, was sich an erster Stelle auf die 136.000 Ha. bezieht, die aufgeforstet wurden, wobei der neue Konzern insgesamt 250.000 Ha besitzt und somit mit Abstand der grösste Grundbesitzer des Landes ist. Wie bekannt wurde, soll das Projekt 3.000 Arbeitsplätze schaffen und mit 2% zum BIP beitragen. *** Brasilien und Venezuela haben sich nach jahrelangen Verhandlungen auf den Bau und Betrieb einer gemeinsamen Großraffinerie im brasilianischen Bundesstaat Pernambuco geeinigt. Die staatliche brasilianische Erdölgesellschaft Petrobras beteiligt sich mit 60% und die ebenfalls staatliche venezolanische Petróleos de Venezuela (PDVSA) zu 40% an der Raffinerie. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich nach Medienangaben auf rund u$s 12 Mrd. Die Bauarbeiten für die Raffinerie «Abreu e Lima» laufen bereits. Die Anlage mit einer geplanten Tageskapazität von 230 000 Barrel soll 2011 ihre Produktion aufnehmen. (dpa) *** Das brasilianische Bergbauunternehmen Vale hat Obligationen für u$s 1 Mrd. auf 30 Jahre zu 6,99% untergebracht. ARGENTINISCHE WIRTSCHAFT Der Dollarkurs blieb auch letzte Woche unverändert bei $ 3,83, und verzeichnet eine Zunahme von 10,37% seit Ende Dezember 2008. Die ZB hat im Oktober u$s 1,5 Mrd. gekauft, um den Kurs zu halten, und kaufte im November weiter. Der Rofex-Terminkurs lag zum 30.12.09 bei $ 3,834, zum 31.3.10 bei $ 3,905, zum 30.6.10 bei $ 4,005, zum 30.9.10 bei $ 4,105, und zum 30.11.10 bei $ 4,16. Der Terminkurs auf 12 Monate lag um 8,12% über dem Tageskurs. Die ZB hat jetzt durch Mittelung A 4454 verfügt, dass sie Termingeschäfte nicht nur für bis zu 12 Monaten, sondern bis zu 18 Monaten abschliessen werde. Die Termingeschäfte machen jetzt etwa gleich viel wie die Bargeschäfte aus, während sie bis vor kurzem weit darunter lagen. *** Der Merval-Aktienindex verzeichnet in einer Woche zum Donnerstag eine Zunahme von 0,74%, und seit Ende 2009 eine von 105,88%. Keine andere Börse weist in diesem Jahr eine so starke Hausse aus, wie die von Buenos Aires. Sonnabend, 7. November 2009 21 *** Die Staatsbonds, die bei der Umschuldung von 2005 ausgegeben wurden, wiesen in einer Woche zum Donnerstag eine unterschiedliche Entwicklung auf. Par-Bonds in Pesos stiegen um 1,43% und seit Ende 2008 um 149,12%; Discount-Bonds in Pesos stiegen um 0,33%, bzw. 80,34%; Boden 2014 stiegen um 0,50%, bzw. 193,55%; Boden 2012 fielen um 1,56%, lagen jedoch um 87,11% über Ende Dezember; und Boden 2013 fielen um 1,20% und lagen um 83,69% über Ende 2008. *** Die Währungsreserven der ZB betrugen zum 30.10.09 u$s 46,27, und lagen somit um 0,50% über einer Woche zuvor und um 0,23% unter Jahresende. Die ZB bemüht sich, die Reserven stabil zu halten, durch Käufe und Verkäufe auf dem Markt, durch Termingeschäfte (deren Umfang geheim gehalten wird) und auch mit einem Kredit der Bank fur Internationalen Zahlungausgleich (Basel). *** Der Notenumlauf betrug zum 30.10.09 $ 82,56 Mrd., 1,80% mehr als eine Woche zuvor und 1,81% unter Ende 2008. Girodepositen betrugen $ 77,23%, 0,84% unter der Vorwoche und 3,84% über Jahresende, und Spardepositen betrugen $ 42,97 Mrd, um 10,90% mehr als in der Vorwoche und 4,66% über Jahresende 2008. Die Geldmenge M2 (Banknonten plus Giro- und Spardepositen), die die ZB als Richtlinie der Geldpolitik verwendet, ist somit in der Woche, wie auch seit Ende 2008, leicht gestiegen. *** Die gesamten Pesodepositen des Bankensystems lagen zum 30.10.09 bei $ 225,94 Mrd., um 1,60% über der Vorwoche und um 9,89% über Ende Dezember. Die Zunahme konzentriert sich auf Fristdepositen über 90 Tage. Depositen in Dollar lagen bei u$s 11,72 Mrd., 0,34% unter der Vorwoche und 21,34% über Ende Dezember. *** Gold wurde in Buenos Aires (Banco Ciudad) letzte Woche bei 18 Karat zu $ 84 pro Gramm gehandelt (Vorwoche: $ 80,37) und bei 24 Karat zu $ 134,10 ($126,10). Hier spiegelt sich die Goldhausse, die letzte Woche auf dem Weltmarkt mit einem neuen Rekordpreis stattgefunden hat. *** Der Verband der lokalen Kfz-Fabriken meldet, dass im Oktober 2009 57.439 Automobile, Lastwagen und Kleinlaster erzeugt wurden, 1,7% unter dem gleichen Vorjahresmonat und 7,5% über September 2009. Die Lieferungen an die Agenturen betrugen 44.630 Einheiten, 7,1% unter dem Vorjahr und 4,8% über dem Vormonat. Die Exporte lagen mit 35.799 Einheiten um 5,8% unter dem gleichen Vorjahresmonat und um 0,8% über September 2009. Von der lokalen Produktion wurde 62,3% exportiert. Der brasilianische Markt hat für die gute Konjunktur gesorgt. Die Importe lagen mit 21.649 Einheiten weit unter den Exporten und erreichten einen Anteil 48,5% am Binnenmarkt. Bei den Importen werden diejenigen, die nicht über die Unternehmen erfolgen, die dem Adefa-Verband angeschlossen sind, nicht eingeschlossen. In 10 Monaten 2009 wurden 403.279 Einheiten produziert, 23,6% unter dem Vorjahr, und 400.473 Einheiten an die Agenturen geliefert, 25,9% unter dem Vorjahr. *** Der Verband der Kfz-Agenturen ACARA teilt mit, dass im Oktober 2009 40.109 Kfz registriert wurden (was etwa dem Verkauf an die Konsumenten entspricht), 21,4% weniger als im gleichen Vorjahresmonat. In 10 Monaten waren es 454.292 Einheiten, um 18% unter 10 Monaten 2008. *** Durch Dekret 1694/09 wurden Mindestentschädigungen bei Arbeitsunfällen und –krankheiten festgesetzt, und gleichzeitig die Höchstgrenzen aufgehoben. Bisher galt ein Höchstbetrag von $ 180.000, der durch den Prozentsatz der bleibenden Arbeitsunfähigkeit multipliziert wurde. Jetzt gilt dieser Betrag als Mindestentschädigung. Somit wird die Türe für Prozesse geöffnet, was das Gesetz 24.557 vermeiden wollte. Ausserdem wird die Berechnungsgrundlage für die Entschädigungen erweitert, indem auch Vergütungen berücksichtigt werden, die bisher ausgeschlossen waren. Schliesslich werden bestimmte Krankheiten in das Register der Arbeitskrankheiten aufgenommen, die bisher ausgeschlossen waren. Das neue Dekret führt zu einer weiteren Verteuerung der Arbeit, was der Beschäftigung entgegenwirkt. *** Die Firma For-Bat (aus Córdoba) hat in der Provinz Formosa eine Fabrik für Schlagstöcke für das USHandball (“beisbol”) aus GuayabíHolz errichtet. Die Anfangsinvesttion betrug u$s 600.000 und das Produkt soll nach den USA exportiert werden. *** Der Wirtschaftsexperte Nadín Argañaraz, Präsident des Institutes für Fiskalanalysen IARAF, hat in einem Artikel in der Zeitung “La Nación” (1.11.09) ermittelt, dass die automatischen Überweisungen des Nationalstaates an die Provinzen auf Grund der Beteiligung am Steuererlös, in den Jahren 2002 bis 2008 um fast 30% jährlich zugenommen haben, in den ersten 9 Monaten 2009 jedoch nur um 7,5%. Die Verfassung sieht vor, dass die Beteiligung der Provinzen mindestens 34% des Gesamterlöses der nationalen Steuern ausmachen muss, wobei es jedoch ab 2002 nur etwa 32% waren. Die nicht-automatischen Überweisungen, die die Nationalregierung recht willkürlich verteilt, lagen hingegen in 9 Monaten 2009 um 56% über dem Vorjahr. Somit ist die Abhängigkeit der Gouverneure von der Nationalregierung grösser geworden. Bei den gesamten Zuwendungen von finanziellen Mitteln an die Provinzen pro Einwohner liegen von 2002 bis Mitte 2008 Santa Cruz, Tierra del Fuego, La Rioja und Catamarca an erster Stelle, und Córdoba, Mendoza, Buenos Aires und die Bundeshauptstadt an letzter. *** Das ONCCA-Amt des Landwirtschaftsmnisteriums hat am Freitag der Vorwoche mit viermonatiger Verspätung begonnen, die Hilton-Rindfleischexportquote zu vergeben. Zunächst waren es nur 10% des Gesamtkontingentes von 28.000 t. Binnenhandelsekretär G. Moreno, der auch auf diesem Gebiet entscheidet, hat ein kompliziertes System erfunden, durch das die Vergebung der Exportquoten an die Belieferung des Binnenmarktes, die Erfüllung des im Vorjahr verpflichteten Exportes und keine Schulden gegenüber dem Steueramt gebunden sind. In der Praxis konnte dabei jedoch noch kein endgültiger Verteilungsschlüssel bestimmt werden, so dass ein provisorischer angewendet wurde. Die verlorene Zeit verursacht viel Schaden, da die Schlachhthäuser das Qualitätsfleisch, um das es hier geht, entweder billig auf dem Binnenmarkt verkaufen oder lagern müssen. Die Zuteilung erfolgte an 37 Schlachthöfe und 16 Gruppen von Landwirten. 16 Schlachthöfe, die letztes Jahr eine Quote erhielten, wurden dieses Jahr ausgeschlossen. *** Der INDEC-Index über die Beanspruchung öffentlicher Dienste verzeichnet im September eine interannuelle Zunahme von 7%. Die Zunahme wurde durch die Telefonie angetrieben; die Zahl der Mobiltelefone stieg um 12,4% auf 50,4 Mio., wobei die Zahl der Anrufe um 27,6% und die der Textübertragungen um 20,8% zunahmen. Der Konsum von Gas blieb unverändert, und der von elektrischem Strom nahm um 3,6% ab. *** Der Index der Bautätigkeit des Statistischen Amtes (INDEC) weist im September 2009 einen Rückgang von 1,9% gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat und eine Zunahme von 0,3% gegenüber August 2009 aus. Die ersten 9 Monate 2009 liegen um 2,7% unter dem Vorjahr. Die von 42 Gemeinden genehmigte Baufläche lag um 8,4% unter dem Vorjahr. *** Das INDEC hat die provisorischen Daten des landwirtschaftlichen Zensus veröffentlicht, der 2008 durchgeführt wurde. Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe ist ab 2002 um 17% (gleich 56.961) von 333.533 auf 276.581 gesunken. Das INDEC wies darauf hin, dass die Angaben sich auf 155,4 Mio. Ha beziehen, 21,7 Mio. weniger als die vom Zensus von 1988 und 19,4 Mio. weniger als beim Zensus von 2002. Die Zahlen müssen somit noch überarbeitet werden. Dennoch hat ein Konzentrationsprozess stattgefunden. *** In Puerto Tirol, Provinz Chaco, 8 Km. von der Provinzhauptstadt entfernt, wurde ein Schlachthof der Firma Frigo in Betrieb genommen, der eine Investition von u$s 1,4 Mio. darstellt und 160 Arbeiter beschäftigen soll. Nachdem die Rinderwirtschaft stark auf Randprovinzen verlegt wurde, weil sie in der zentralen Gegend vom Ackerbau verdrängt wurde, bietet sich für Schlachthöfe im Chaco u.a. Provinzen eine gute Gelegenheit. 22 Sonnabend, 7. November 2009 WIRTSCHAFT Einheitssteuer: teurer und erweitert Die Regierung hat dem Kongress ein Projekt über Änderungen der Einheitssteuer (“monotributo”) vorgelegt, die 1,45 Mio. Menschen umfasst, durch das die festen Summen der Beiträge ab 1. Januar 2010 erhöht und gleichzeitig die Beträge, die als Höchstgrenze für den Umsatz gelten, erweitert werden. Auf diese Weise haben mehr Personen die Möglichkeit, auf diese Steuer überzugehen, und viele, die schon Einheitssteuerzahler sind, brauchen nicht mehr einen Teil ihres Umsatzes zu verheimlichen, um die Grenze nicht zu überschreiten. Die Reform passt sich einmal der Inflation an, enthält jedoch auch weitere Änderungen. Die einzelnen Punkte sind folgende: z Die Höchstgrenze des Umsatzes wird bei Dienstleistungen von $ 72.000 auf $ 200.000 und beim Handel von $ 144.000 auf $ 300.000 erhöht. z Der Beitrag zum Sozialwerk wird für alle Kategorien von $ 46,75 auf $ 70 und der zum Pensionierungssystem von $ 35 auf $ 110 erhöht. Der rein steuerliche Bestandteil der Einheitssteuer bleibt unverändert, so dass der feste Betrag für diejenigen, die Jahreseinnahmen von bis zu $ 12.000 haben von $ 114,75 auf $ 213, also um 85,62%, steigt. Bei den oberen Kategorien ist die Zunahme geringer und abnehmend. Bei 650.000 Einheitssteuerzahlern, die nur den steuerlichen Bestandteil zahlen, gibt es somit keine Änderung. z Beim Beitrag zum Sozialwerk wird der Betrag, der für jedes Familienmitglied gezahlt werden muss, das Gesundheitsbetreuung erhält, von $ 39 auf $ 70 erhöht. z Das Amt für öffentliche Einnahmen (AFIP) wird ermächtigt, die Werte der Beträge und der Höchstgrenzen für den Umsatz jeder Kategorie ein Mal im Jahr mit dem gleichen Index zu berichtigen, der bei Renten gilt. Ebenfalls wird die AFIP ermächtigt, Einheitssteuerzahler von einer Kategorie auf eine höhere zu übertragen, auch auf das Pensionierungssystem für Selbstständige (“autónomos”). z Das neue System schafft 4 neue Kategorien. Bei Dienstleistungen zahlen diejenigen, die einen Umsatz von $ 144.000 bis $ 200.000 pro Jahr haben $ 1.780 pro Monat, und beim Handel bei $ 270.000 bis $ 300.000, $ 2.880. z Bei den drei höchsten Kategorien des Handels wird ausserdem gefordert, dass die Unternehmer Personal im Abhängigkeitsverhältnis beschäftigen, bei dem die normalen Beiträge gezahlt werden. Ausserdem darf im Fall von Miete eines Lokals der jährliche Betrag $ 45.000 nicht übertreffen. Ebenfalls gelten, wie schon bisher, Höchstgrenzen für die Fläche des Lokals und den Energieverbrauch. Die starke Zunahme bei den Sozialbeiträgen beruht auf der Notwendigkeit, die Pensionen finanzieren zu können, in diesem Fall die Mindestpension, die schon von $ 200 auf $ 827, gestiegen ist. Ausserdem wird der Einheitssteuerzahler jetzt dem selbstständig Tätigen gleichgestellt, der bisher viel mehr für die gleiche Pension bezahlen musste. Die Einheitssteuer wurde vor etwas über einem Jahrzehnt auf Initiative des damaligen AFIP-Direktors Carlos Silvani eingeführt, mit dem Zweck, vor allem Personen zu erfassen, die sonst Steuern und Sozialbeiträge hinterziehen und faktisch kaum kontrolliert werden konnten. In diesem Sinn war die Initiative erfolgreich; aber auf der anderen Seite trugen sich viele normale Steuerzahler in das System ein, um Steuern zu sparen. Das System wird faktisch kaum kontrolliert, so dass eine Tendenz besteht, sich in eine niedrigere Kategorie einzutragen, als sie dem effektiven Umsatz entspricht. Auch mit den neuen Höchstgrenzen werden Fälle verbleiben, bei denen der überschüssige Umsatz nicht angegeben wird. Das ganze System wird von Steuerexperten nicht nur in diesem Sinn beanstandet, sondern auch weil es die Verkettung der MwSt. unterbricht und somit Hinterziehungen bei bestimmten normalen Steuerzahlern erleichtert. *** Pedro Alba, Direktor der Weltbank für Lateinamerika, erklärte, Argentinien werde dieses Jahr zum ersten Mal seit 2001 mehr Mittel aus Krediten erhalten, als das Land an Amortisationen und Zinsen zahlt. Es verbleibt ein positiver Saldo von u$s 20 Mio., und ohne Zinsen, von u$s 203 Mio. Argentinien schulde der Bank u$s 5,3 Mrd., und die verpflichteten neuen Kredite, die bis 2012 ausgezahlt werden, betragen u$s 3,3 Mrd. Dieses Jahr werden die Auszahlungen von Krediten um die u$s 1 Mrd. erreichen, gegen u$s 338 Mio. im Vorjahr. Die wichtigsten Objekte, die die Bank in den nächsten Monaten finanzieren wird, beziehen sich auf die Erweiterung der Überlandstrasse von Santa Fé nach Córdoba und andere Strassen (insgesamt u$s 562 Mio.), Gesundheit (u$s 58 Mio.), die Sanierung des Beckens des MatanzaFlusses (der in den Riachuelo mündet) und Programme für sozialen Schutz (u$s 440 Mio.). *** Der Verband der mittleren Unternehmen CAME, der vornehmlich den Einzelhandel vertritt, gab bekannt, dass der Gesamtumsatz im Oktober um 6,6% unter dem gleichen Vorjahresmonat lag. Am stärksten war der Rückgang bei elektrischen Haushaltsapparaten (Eischränke, Waschmaschinen u,.a.) mit minus 14,6%, gefolgt von Juwelen mit -12,6% und Reifen für Kfz mit -11%. Es folgen Möbel für Wohnungen mit -9,5%, Eisenwaren mit -8,8%, Uhren mit -8,5%, elektrische Materialien mit -8,3&, Immobilienmakler mit -8%, Baumaterialien mit -7,9%, Lederwaren mit -7,7% und Spielzeuge mit -6,7%. Hingegen weisen Nahrungsmittel und Getränke, Sportartikel und Apotheken keine Änderung gegenuber dem Vorjahr auf. *** Im Oktober wurden in der Bundeshauptstadt 61 Konkurse (“quiebras”) gemeldet, gegen 60 im gleichen Vorjahresmonat und 65 im September. Dorch die gemeldeten Passiven betrugen nur $ 1,66 Mio., gegen $ 201,72 Mio. im Vorjahr und $ 7,07 Mio. im September. Gleichzeitig wurden im September 46 Vergleichsverfahren (“concursos preventivos”) gemeldet, gegen 23 im Vorjahr und 36 im Vormonat. Die Passiven betrugen $ 12,02 Mio, gegen $ 5,07 Mio. im Vorjahr und $ 14,98 Mio. im Vormonat. Ein grosser Teil der Fälle von Zahlungsunfähigkeit wird gegenwärtig durch aussergerichtliche Verhandlung gelöst. *** Das Energiesekretariat hat bekanntgegeben, dass noch vor Ende dieses Jahres der Bau des 4. Atomkraftwerkes verpflichtet werden soll, in diesem Fall mit der “Atomic Energy of Canada Ltd.” Es soll sich um einen sogenannten Candu-Reaktor von 750 MW handeln, der 2015 in Betrieb genommen werden soll. Auf diese Weise sollen die 5.400 Arbeiter, Angestellte und Fachleute, die an der Fertigstellung des Kernkraftwerkes Atucha II arbeiten, das nächstes Jahr fertig sein soll, auf das neue Werk übertragen werden. Argentinien soll 2015 eine Gesamtkapazität der Kernkraftwerke von 2.500 MW haben, die bis 19.000 GWSt. pro Jahr liefern, etwa gleich viel wie Yacyretá, wenn es fertigestellt ist. Ebenfalls soll das Kernkraftwerk Embalse, in Córdoba, erneuert werden (“revamping”), was 2013 in Angriff genommen und 2014 fertig sein soll, so dass das Kraftwerk dann eine zusätzliche Lebensdauer von 25 Jahren hat. *** Die Preise der Chemikalien für die Landwirtschaft sind gegenüber letzten Jahr stark gefallen, was die Rentabilität des Anbaus der verschiedenen Kulturen verbessert. Glifosat wird zu u$s 2 pro Liter verkauft, gegen u$s 7 im Jahr 2008; das bedeutet, bei 10 Liter pro Hektar, eine Ersparnis von u$s 30 pro Hektar mit Sojabohne. Die Unkrautvertilgungsmittel, die beim Mais verwendet werden, sind um 20% billiger geworden, und Harnstoff und Phosphor für Düngung um 25%. *** Die 325.000 Personen, die einen zusätzlichen freiwilligen Beitrag zu ihrer Rentenkasse (AFJP) geleistet haben, für insgesamt um die $ 250 Mio., haben gemäss Beschluss 290/09 Boudou dixit Die Zeitung “Página/12” hat am letzten Sonntag ein Interview mit Wirtschaftsminister Amado Boudou veröffentlicht, dem wir folgende hervorstechende Erklärungen entnehmen: z Im Dezember werden 5 Mio. Jugendliche die neue Subvention erhalten, wobei es mit der Zeit 6 Mio. werden sollen. z Diese Zuwendungen werden einen höheren Binnenkonsum herbeiführen, der Beschäftigung und mehr Beiträge zum ANSeS schaffen wird. z Die Eltern werden den Zuschuss nicht fordern müssen, sondern das ANSeS wird ihnen mitteilen, wann er zur Verfügung steht. Auf diese Weise werden Mittelsmänner ausgeschaltet. z 6 Mio. Menschen empfangen einen Familienzuschlag, von denen 3 Mio. schon einen Zuschuss im Rahmen eines anderen Planes erhalten. z Das ANSeS wird eine Webseite haben, in der die Subventionsberechtigten ihre persönliche Lage prüfen können. Wir werden mit den Gouverneuren und den Bürgermeistern arbeiten, um Daten zu erhalten. Sobald wir sie haben, wird das ANSeS die Mitteilungen an die Einzelnen machen. z Unter den 12 Mio. Minderjährigen unter 18 Jahren gibt es solche, die keine Identitätsdokumente haben, Ausländer, Söhne von Ausländern u.a. Sonderfälle. Wir werden eine Statistik mit allen Fällen aufstellen. z 20% der Subventionen wird einbehalten und einmal im Jahr gezahlt, gegen Vorlegung der Dokumente, die nachweisen, dass Kinder bis zu 5 Jahren geimpft worden sind, und dass alle in die Schule gehen. der ANSeS zwei Möglichkeiten: a. Das Geld zurück zu erhalten, über eine Rentenkassen, die zu diesem Zweck weiter besteht (wie die Kasse Nación); b. Das Geld bei der ANSeS zu lassen, die sich dann verpflichtet, einen Zusatz zur Pension zu zahlen. Dieser wird folgendermassen berechnet: der Betrag wird durch 120 geteilt, wobei 1,5% für jedes Jahr hinzugefügt wird, während dem der Betrag deponiert wurde. Auch dieser Zusatz wird dann zwei Mal im Jahr gemäss dem allgemeinen Koeffizienten berichtigt. *** Das Unternehmen Loma Negra, das grösste Zementunternehmen des Landes, wird binnen zwei Jahren $ 400 Mio. in die Erweiterung ihrer Fabriken in Olavarría, Provinz Buenos Aires, und Catamarca investieren. Loma Negra gehörte der Familie Fortabat und wurde vor einigen Jahren der brasilianischen Camargo Correa verkauft. *** Der monatliche Bericht der Rindfleischkammer CICCRA (Cámara de Industria y Comercio de Carnes de la República Argentina) gibt an, dass in 9 Monaten 2009 12,2 Mio. Rinder geschlachtet wurden, 1,2 Mio. mehr als in der gleichen Vorjahresperiode. Die Rindfleischproduktion stieg um 11,6%, der Konsum erreichte 73,2 kg pro Kopf und der Export nahm um 56,7% zu. Der Rinderbestand wird (gemessen an den Dosen zur Impfung gegen Maul- und Klauenseuche) dieses Jahr mit 52 Mio. abschliessen, 8 Mio. weniger als 2007. Der Abbau des Rinderbestandes dauert an, was in einer Beteiligung von Kühen von fast 50% an den Schlachtungen zum Ausdruck kommt. *** In 9 Monaten 2009 lagen die Zahlungen von Zinsen der öffentlichen Schuld mit $ 13,43 Mrd. um 32,9% über dem Vorjahr und um 16,5% über dem Plansoll des Budgets. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Abwertung stärker als geplant war. *** Das ONCCA-Amt des Landwirtschaftsministeriums hat 1.152 Milchlandwirten letzte Woche Subventionen in Höhe von $ 11,38 Mio. für Milchlieferungen gezahlt. Ausserdem erhielten 61 Landwirte $ 223.400 für die Kälberzucht. *** Das Statistische Amt (INDEC) teilt mit, dass die nominellen Löhne im September 2009 durchschnittlich um 16,34% über dem gleichen Vorjahresmonat und um 1,77% über August 2009 lagen. Die Löhne der eingetragenen Arbeitsnehmer der Privatwirtschaft stiegen im interannuellen Vergleich um 16,52%, die der Schwarzwirtschaft um 24,88% und die der Staatsbeamten um 9,30%. Gemäss der Statistik des Arbeitsministeriums arbeiten 38% der Beschäftigten schwarz. *** Arbeitsminister C. Tomada erklärte, bei 150.000 Arbeitern zahle der Staat einen Teil des Lohnes ($ 600), um Entlassungen zu verhindern. *** Die Partei “Coalición cívica” hat z Die sogenannten “sozialen” Einheitssteuerzahler, die in Genossenschaften tätig sind, werden die Subvention erhalten, nicht hingegen diejenigen Selbstständigen, die über $ 4.800 pro Monat erhalten, ebenso wie die legal im Abhängigkeitsverhältnis Arbeitenden ausgeschlossen sind. z Ebenfalls sind die Kinder derjenigen ausgeschlossen, die mehr als der Mindestlohn ($ 1.440 pro Monat, und ab Januar $ 1.500) verdienen. Dadurch sollen Exzesse vermieden werden, um das System zu schützen. z Das Haushaltspersonal wird die Subvention nicht erhalten, weil diejenigen, die schwarz arbeiten, dann keinen Grund hätten, sich legal einzutragen. Es besteht seit einigen Jahren eine Sondersystem, das die Legalisierung dieses Personals verbilligt. z Die Gesamtausgaben des Systems werden auf $ 10 Mrd. berechnet. Netto wird es schliesslich die Hälfte sein sein. z Was den Vorschlag einiger Deputierten über die Schaffung neuer Steuern betrifft, um die Subventionen zu finanzieren, so müssen wir berücksichtigen, dass Argentinien, wie viel andere Länder, dabei ist, eine Rezession zu überwinden. Neue Steuern würden gegen dieses Ziel wirken. Eine Steuer auf finanzielle Renten würde keine $ 600 Mio. pro Jahr ergeben. Ausserdem zahlen die Unternehmen schon die Gewinnsteuer auf Bankzinsen. Der soziale Einschluss hängt für uns mit einer wachsenden Wirtschaft zusammen. Doch Wachstum allein verringert die Armut nicht. Aber Wachstum mit einem intelligenten und aktiven Staat führen zum sozialen Einschluss. von der Regierung die Aufhebung der von privaten Konzessionären erhobenen Mautgebühren bei 21 Überlandstrassen gefordert, weil die Konzessionsverträge, die ursprünglich 2003 zu Ende gingen und damals erneuert wurden, jetzt abgelaufen sind. Es handelt sich hier eine typische Schlamperei dieser Regierung, die es versäumt hat, die Strassenkonzessionen neu auszuschreiben, eventuell mit zusätzlichen Auflagen, die sich auf Ausbau und Verbesserung der Strassen beziehen. Die “Coalicion cívica” weist darauf hin, dass die Unternehmen 87% der Bussen, die ihnen wegen nicht-Erfüllung der Vertragsbedingungen auferlegt wurden, nicht gezahlt hätten. Diese Bussen wurden jedoch meistens gerichtlich beanstandet, weil der Staat die Verträge auch nicht erfüllt hat, vor allem was Erhöhung der Tarife betrifft. *** Die Andenkörperschaft (“Corporación andina de fomento”) hat der Banco Nación u$s 50 Mio. auf 5 Jahre geliehen, die vornehmlich für Investitionsfinanzierungen bestimmt sein sollen. *** Die Präsidentin Cristina Kirchner kündigte am Montag ein Tourismusprogramm für Rentner an, das Kredite der Hypothekenbank, die mit ANSeS-Mitteln finanziert werden, für die Reisekosten und den Aufenthalt in 3 und 4-5sternehotels vorsieht, die ohne Zinsen in 36 Monatsraten gezahlt werden. Das Progamm sieht 210.000 Reisen im Jahr vor. Einzelheiten wurden nicht bekanntgegeben. *** Die Consulting-Firma Econométrica, geleitet vom ehemaligen Schatzsekretär (1985/88) Mario Brodersohn, hat ermittelt, dass die Kapitalflucht, die im Januar 2007 eingesetzt hat, im Oktober 2009 aufgehört hat, wobei in diesem Monat netto um die u$s 400 Mio. ins Land kamen. Dennoch besteht in 9 Monaten 2009 ein negativer Saldo der Kapitaltransaktionen von u$s 13,78 Mrd. Die Devisenkäufe der ZB erreichten im Oktober um die u$s 1,5 Mrd. Dollarschlusskurse 5.11.09 30.10.09 Frankf.(E) 0,6724 Zürich (Sch.Fr.) 1,0165 Tokio (Yen) 90,6500 0,6743 1,0188 94,4900 *** Die ZB schrieb am Dienstag Wechsel für $ 700 Mio. aus, erhielt Offerten für $ 2,61 Mrd. und nahm $ 2,09 Mrd. an. Lebac auf 147 Tage wurden zu 13,30% verzinst, auf 175 Tage zu 13,75%, auf 210 Tage zu 14,20%, auf 238 Tage zu 14,45%, auf 280 Tage zu 14,85%, auf 364 Tage zu 15,33%, und auf 546 Tage zu 16,40%. Die Zinsen gingen allgemein leicht zurück. *** Daniel Funes de Rioja, Arbeitsanwalt des Industrieverbandes “Unión Industrial Argentina”, der die grösste Anwaltskanzlei auf diesem Gebiet leitet, wurde zum Präsidenten des Verbandes der Lebensmittelindustrie COPAL an Stelle von Jorge Zorreguieta (82) ernannt, der vorher viele Jahre Präsident des Verbandes der Zukkerindustrie (Centro Azucarero Argentino) war. Das Schwergewicht der Verbandstätigkeit verlagert sich jetzt offensichtlich auf die Arbeitskonflikte, wie der Fall von Kraft Foods gezeigt hat. *** Präsidentin Cristina Kirchner kündigte am Dienstag eine Zuwendung von $ 97 Mio. bis 2011 zwecks Schutz der natürlichen Wälder an. Das Programm umfasst Vorschläge, die von gemeinnützigen Verbänden, Genossenschaften, Gemeinschaften, Universitäten und des nationalen Amtes für nationale Parks vorgelegt worden waren. Über 30% des Betrages soll für den Ausbau der provinziellen Waldämter bestimmt werden. Im Haushaltsgesetz sind insgesamt $ 300 Mio. für Waldschutz vorgesehen; aber die Umweltorganisationen meinen, es müssten $ 821 Mio. sein, da das Gesetz 26.331 über Schutz der natürlichen Wälder bestimmt, dass es 0,3% des nationalen Budgets sein müssen. *** Die Firma MacCain, die vorgekochte gefrorene Pommes frites in ihrer Fabrik in Balcarce, Provinz Bue- EUROZINSSÄTZE 5.11.09 Dollar %p.a. 1 Monat 0,42 3 Monate 0,43 6 Monate 0,65 12 Monate 1,15 Euro %p.a. 0,43 0,72 0,91 1,23 Weltbörsen mit geringen Veränderungen Index Veränderung in Prozenten zum Donnerstag Gegenüber Vorwoche Gegenüber Ende 2008 Merval (Argentinien) +0,74 +105,88 Bovespa (Brasilien) +1,72 +72,61 Mexbol (Mexiko) +1,25 +32,86 IPSA (Chile) -0,61 +41,04 Dow Jones (USA) +0,44 +14,01 Nikkei (Japan) -1,76 +9,68 FITSE 100 (GB) -0,24 +15,59 CAC 40 (Frankreich) -0,14 +15,25 SPI (Schweiz) -0,73 +18,50 Madrid General (Spanien) -1,23 +23,59 Shanghai (China) +6,57 +73,28 WIRTSCHAFT Steuereinnahmen im Oktober: plus 8,8% Die gesamten Steuereinnahmen (im weiteren Sinn) des Nationalstaates, einschliesslich Zöllen, Sozialabgaben und Gebühren, lagen im Oktober mit $ 24,28 Mrd. um 8,8% über dem gleichen Vorjahresmonat und um 0,7% über September 2009. Die Zunahme, die in absoluten Zahlen $ 2,14 Mrd. beträgt, schrumpft zunächst auf etwa die Hälfte, wenn man berücksichtigt, dass im Vorjahr $ 1,03 Mrd. an die privaten Rentenkassen abgeführt wurden, während dieses Jahr der entsprechende Betrag, der $ 1,09 Mrd. betrug, bei der staatlichen ANSeS eingezahlt wurde. Eine echte Zunahme von 4,3% liegt auf alle Fälle unter der Inflationsrate, auch die vom INDEC berechnete, aber noch mehr unter der privat geschätzten von etwa 15%. Ebenfalls muss berücksichtigt werden, dass sich dieses Jahr auch die Zahlungen der Moratoriumsquoten und der Vermögenslegalisierung auswirken, die vornehmlich in der Steuer auf persönliches Vermögen zum Ausdruck kommen. Die stärkste Einbusse der Einnahmen erfolgte bei den Exportzöllen, dann auch bei Importzöllen und der vom Zollamt einbehaltenen MwSt. und Gewinnsteuer. Die höchsten Zunahmen wiesen die direkt vom Steueramt eingenommene MwSt. und die Beiträge zum Pensionierungssystem auf. Die starke Zunahme bei der MwSt. des Steueramtes ist u.a. darauf zurückzuführen, dass ein geringerer Betrag an Einbehaltungen durch das Zollamt abgezogen wurde. Dennoch widerspricht die Zunahme der rückläufigen Konjunktur dieses Jahres. Die Zunahme der Beiträge zum Rentensystem ist auf Lohn- und Gehaltserhöhungen zurückzuführen. Auffallend ist die geringe Zunahme bei der Steuer auf Giro- und Sparkontenbewegungen (genannt Schecksteuer). Das ist zum Teil eine Folge der Rezession, drückt jedoch womöglich auch einen Übergang auf den Barverkehr aus, der auf gestiegene schwarze Geschäfte hindeutet. In 10 Monaten 2009 lagen die Einnahmen mit $ 250,68 Mrd. um 11,9% über dem Vorjahr. Hochgerechnet auf das ganze Jahr ergibt dies $ 300 Mrd., was weit unter dem Plansoll von $ 329,44 Mrd. liegt, das im Budget vorgesehen wurde. Der Haushalt muss noch entsprechend korrigiert werden, um den Fehlbetrag bei den Steuereinnahmen durch Aufnahme von Schulden oder Verringerung der Ausgaben zu ersetzen. Diese sind jedoch gesamthaft über das Plansoll gestiegen, so dass auch hier eine Korrektur im Sinne einer höheren Verschuldung vollzogen werden muss. Bei den wichtigsten Steuern war die Entwicklung im Oktober wie folgt: Steuer Betrag (in Mio. Pesos) Veränderung gegen Vorjahr Gewinnsteuer ................... 4.902,1 ................................. +4,7% MwSt. .............................. 7.683,6 ................................. +6,6% -davon Steueramt ............. 5.255,2 ............................... +21,3% -davon Zollamt ................. 2.778,4 ................................ -16,5% MwSt-Rückgaben ............... 350,0 ................................ -22,2% Exportrückvergütungen ...... 340,0 ............................... +13,3% Interne Steuern .................... 554,3 ............................... +12,9% Vermögenssteuer ................. 424,4 ............................... +45,1% Exportzölle ....................... 2.963,6 ................................ -21,3% Importzölle .......................... 744,8 ................................ -12,6% Benzinsteuer ........................ 427,0 ............................... +48,8% Andere Brennstoffsteuern ... 259,5 ............................... +33,5% Schecksteuer .................... 1.769,5 ................................. +1,3% Persönliche Beiträge zum Rentensystem ................... 2.491,1 ............................... +21,7% Unternehmensbeiträge ..... 3.558,4 ............................... +26,3% Andere Sozialabgaben ........ 598,3 ................................. +5,8% Bei der Aufteilung der Oktobereinnahmen liegt der Betrag von $ 13,28 Mrd. der an den Nationalstaat geht, um 7,3% unter dem Vorjahr, während die $ 6,33 Mrd., die an das System der sozialen Sicherheit abgeführt werden, um 46,9% über dem Vorjahr liegen und der Betrag von $ 6,79 Mrd., der automatisch an die Provinzen geht, um 12,2% höher ist. Die sogenannten “nicht budgetären Ausgaben” lagen mit $ 0,98 Mrd. um 55,5% über dem Vorjahr. nos Aires, erzeugt, hat den Behörden mitgeteilt, dass der Beschluss Brasiliens, die automatischen Importgenehmigungen in nicht automatische umzuwandeln, bei denen Importe verzögert werden, zur zeitweiligen Stilllegung der Fabrik führen würde, da 80% der Produktion nach Brasilien geliefert wird. Solange Argentinien diese illegalen Importbeschränkungen beibehält, tut Brasilien das gleiche, um Druck auszuüben. Eine recht unsinige Lage. *** Wirtschaftsminister A. Boudou forderte von der US-Botschafterin Vilma Martinez, dass die US-Regierung die Geierfonds beim Umtausch der ausstehenden argentinischen Schuld isoliere. Das erscheint jedoch sehr naiv, da die US-Regierung in diesem Fall nicht interveniert und sich hüten wird, den Richtern Anweisungen zu erteilen. Formell befinden sich die Geier-Fonds in der gleichen Lage wie alle Inhaber nicht gezahlter argentinischer Staatspapiere *** Argentinien ist am Mittwoch zum Vollmitglied der Andenkörperschaft (CAF, Corporación Andina de Fomento) geworden, indem ein Kapitalbeitrag von u$s 190 Mio. eingezahlt wurde, der zu den u$s 543 Mio. hinzukommt, die schon 2007 eingezahlt wurden. Der argentinische Staat hat jetzt ein Recht auf Kredite in Höhe von u$s 1,1 Mrd, die zu den u$s 2 Mrd. hinzukommen, die schon gewährt wurden. *** Die Andenkörperschaft (CAF) hat dem Staatsunternehmen AYSA einen Kredit von u$s 275 Mio. erteilt, der zur Finanzierung der Erweiterung des Netzes von fliessendem Wasser und Abwasserleitungen bestimmt ist. Für die Periode 2008-11 sind Investitionen für diesen Zweck in Höhe von u$s 3,19 Mrd. vorgesehen, die zum grössten Teil mit Mitteln finanziert werden sollen, die das Schatzamt beitragen soll, das jedoch dabei finanziell eindeutig überfordert wird, so dass voraussichtlich viel weniger investiert wird. *** Die Firma Pirelli hat eine Investition von $ 210 Mio. angekündigt, um die Fabrikation von Reifen für Kfz in ihrer Fabrik im Vorort Merlo binnen 3 Jahren um 20% zu erhöhen. Pirelli gehört mit FATE und Firestone (Bridgestone) zu den drei lokalen Reifenfabrikanten. Good Year hat vor einigen Jahren die lokale Fabrikation aufgegeben. Pirelli rechnet für 2009 mit einem Umsatz von umgerechnet u$s 300 Mio., 10% unter 2008. Das Unternehmen hat einen ausgeglichenen Handel mit Brasilien, wobei bestimmte Reifenarten exportiert und andere importiert werden. Die Firmenleitung beklagt sich über die Exporthindernisse, die in beiden Richtungen bestehen, die zu künstlichen Knappheitserscheinungen in Argentinien führen. *** Cristobal Lopez, Betreiber mehrerer Spielkasinos und KirchnerFreund, hat mit der brasilianischen Petrobras ein Abkommen über den Kauf der Raffinerie in San Lorenzo, Provinz Santa Fé, unterzeichnet. Es fehlt noch die Einzelkontrolle (“due dilligence”), für die eine Frist von 90 Tagen besteht, um den Kauf abzuschliessen. Der Kaufpreis wurde nicht bekanntgegeben. *** Wirtschaftsminister A. Bodou, ZBPräsident M. Redrado und Finanzsekretär H. Lorenzino sind nach Schottland gereist, um sich an der von der G20-Gruppe organisierten Konferenz der Wirtschafts- und Finanzminister und ZB-Präsidenten zu beteiligen. Sonnabend, 7. November 2009 23 Der neue persönliche Ausweis Am Mittwoch gab die Präsidentin Cristina Kirchner die Ausgabe des neuen persönlichen Ausweises (DNI, “Documento Nacional de Identidad”) bekannt. Der bisherige Ausweis wird jetzt in zwei geteilt: einmal wird eine Plastikkarte (wie die gegenwärtige “cédula de identidad”) ausgestellt, die allerlei persönliche Information enthält; und dann wird auch ein Wahlbuch ausgestellt. Auf diese Weise können die Einwohner des Landes nur den eigentlichen Ausweis bei sich tragen, während sie das Wahlbuch nur bei Wahlen oder wenn es sonst zu Kontrollzwecken gefordert wird, vorlegen. Somit erleidet das Wahlbuch keinen Schaden bei Regen oder einfach, weil es sonst misshandelt wird. Der Plastikausweis leidet ohnehin bei Feuchtigkeit keinen Schaden. Die ersten 50.000 Ausweise, die sich auf Anträge beziehen, die im September erfolgten, sollen unmittelbar per Post versandt werden. Die bisherigen Ausweise behalten bis auf weiteres ihre Gültigkeit. Der neue Ausweis enthält 30 Sicherheitsmassnahmen, so dass er sich nicht fälschen lässt, wie es beim bisherigen DNI der Fall ist. Das ist sehr wichtig, da falsche DNIs gelegentlich für Betrugsmanöver eingesetzt oder von Vebrechern zur Täuschung einer anderen Identität (ohne Vorbestrafungen) verwendet wurden. Gelegentlich wurde sogar eine echter Pass auf der Grundlage eines gefälschten DNI ausgestellt. Die USA haben seinerzeit u.a. aus diesem Grund die Visumspflicht für argentinische Staatsangehörige wieder eingeführt, die unter Menem abgeschafft worden war. Innenminister Randazzo sagte, dass die “cédula” keinen Sinn mehr habe. Formell wurde jedoch noch nicht beschlossen, sie abzuschaffen. Argentinien ist das einzige Land mit zwei Personalausweisen, wobei man eigentlich nicht weiss, wozu die “cédula” notwendig ist, seit es den DNI gibt. Die Bundespolizei hat bisher stets darauf bestanden, die “cédula” und den Pass auszustellen. Logisch wäre, dass die cédula jetzt verschwindet und der Pass vom Personenregister ausgestellt wird. Boudou will sich mit dem Generaldirektor des IWF, Dominique Strauss Kahn treffen, um ihn über das Angebot an die Holdouts zu unterrichten und die Frage der Normalisierung der Beziehungen Argentiniens mit dem IWF zu besprechen. Boudou weiss, dass er um ein Abkommen mit dem IWF nicht herumkommt, vor allem um eine Revision der Zahlen des argentinischen Staates gemäss Artikel IV der Fondsstatuten. Aber er muss dabei den Widerstand von Néstor Kirchner überwinden. *** Die Deputiertenkammer hat mit 164 Ja-Stimmen gegen 28 Nein-Stimmen das Gesetz über die Aufhebung des Verbotes der Umschuldung an die Holdouts genehmigt. Das Projekt soll nächste Woche vom Senat verabschiedet werden. *** Die Regierung hat am Mittwoch das Exportkontingent für Mais auf 3 Mio. und für Weizen auf 2 Mio. Tonnen erhöht. Ausserdem wurde das Notstandsgesetz für 15 Provinzen angewendet. *** Die Consulting-Firma abeceb, geleitet vom ehemaligen Staatssekretär für Industrie, Dante Sica, hat ermittelt, dass die von Privatfirmen im September angekündigten Investitionen mit u$s 1,14 Mrd, um 47,5% über dem gleichen Vorjahresmonat lagen. In 9 Monaten 2009 sind es u$s 14,5 Mrd, 19,5% weniger als in der gleichen Periode 2008. Von den September-Investitionen entfielen 65,8% auf den primären Sektor (vornehmlich Bergbau), 22% auf die Industrie und 9% auf die Bauwirtschaft. *** Die Deputiertenkammer hat am Mittwoch das Gesetz über elektronische Produkte verabschiedet, durch das Computer, Mobiltelefone, Luftkühlapparate, Photoapparate u.a. Geräte verteuert werden (angeblich bis 35%) und die Betriebe in Tierra del Fuego einen zusätzlichen Schutz erhalten. Das Gesetz sieht die Erhöhung des Satzes der MwSt. für diese Produkte von 10,5% auf 21% und eine interne Steuer von 20,48% (auf den Preis ab Fabrik oder ab Zollamt) vor, von der die Unternehmen in Tierra del Fuego ausgeschlossen sind. Es handelt sich um einen weiteren Schritt in Richtung Schliessung der Wirtschaft. *** Das Industrieministerium teilt mit, dass 38 Projekte für die Aufnahme der Fabrikation (eigentlich Montage) elektronischer Produkte in Tierra del Fuego bestehen, die unmittelbar begonnen werden. Am meisten fortgeschritten ist das Projekt der Firma Brightstar, die u$s 10 Mio. in Rio Grande investieren will, um bis zu 4 Mio. Mobiltelefone der Marke Motorola pro Jahr herzustellen. Die Polizei muss selbstverständlich direkten Zugang zum Personenregister haben und dann ein eigenes Register über Verbrechen führen. Der neue Ausweis wird in den Anlagen im Stadtteil “Parque Patricios” ausgestellt, die der Staat von Siemens übernommen (wann und wie wurde nicht mitgeteilt) und mit zusätzlichen Investitionen von (Randazzo dixit) u$s 18,6 Mio. ausgestattet hat. Siemens hatte in diesem Betrieb schon über u$s 150 Mio. investiert. Innenminister Randazzo sprach von einer neuen Anlage (was nur zum Teil stimmt), und betonte, dass die Arbeit zu 100 Prozent vom Staat erledigt werde, ohne “outsourcing”. Die Kirchners sind stets stolz darauf, dass es keine private Mitwirkung gibt, was reichlich primitiv ist. Dieser Betrieb beschäftigt 800 Personen, von denen viele schon Staatsbeamte waren. Der Personalausweis ist unentgeltlich für Neugeborene, und kostet sonst $ 15 für die Identitätskarte und $ 40 für eine Erneuerung. Hinzu kommen die Kosten für das Wahlbuch. Beim Vertrag, der 1998 mit Siemens unterzeichnet wurde, lag der Preis bei $ 30 (was damals den gleichen Betrag in Dollar darstellte). Dabei musste Siemens jedoch auch die Kontrolle der ein- und ausreisenden Personen an den Flugplätzen und Grenzübergängen mittels eines Informatiksystems vollziehen, und ebenfalls auch ein informatisches Personenregister einführen und betreiben. Das wurde jetzt bei Seite gelassen. Der neue Preis ist somit nicht vergleichbar mit dem damaligen, wobei auch nicht mitgeteilt wurde, ob der Staat die Kosten deckt oder sonst ein Zuschuss besteht. Zwischen der Annullierung des Vertrages mit Siemens im Jahr 2001 und der Ausstellung der neuen Ausweise sind acht Jahre vergangen. Die jetzt getroffene Lösung hätte schon 2001 vollzogen werden können. Diese Verzögerung, die auch die typische Schlamperei zum Ausdruck bringt, stellt dem argentinischen Staat, wer immer ihn regiert, kein gutes Zeugnis aus. Geschäftsnachrichten Claro Diese Firma, die auf dem Gebiet der Mobiltelefonie tätig ist, ursprünglich CTI hiess und vor einigen Jahren vom Mexikaner Carlos Slim gekauft wurde, will sich jetzt auch am Internetmarkt beteiligen. Sie bietet den Interessenten einen “Kit” mit dem notwendigen Modem für Breitbandverbindungen, unentgeltlich und mit einer Vergütung von $ 10 für die ersten Verbindungen. Accor Diese französische Hotelkette, die in Argentinien schon die Hotels Sofitel (Buenos Aires) und Ibis (Buenos Aires und Mendoza) besitzt, hat jetzt für u$s 32,5 Mio. ein Hotel der Marke Novotel und ein weiteres der Marke Ibis eröffnet, beide in der Nähe des Obelisks, mit zusammen 300 Zimmern. Die Hotelkette plant bis 2013 sechs weitere Hotels für u$s 81 Mio. zu eröffnen, und sucht für diesen Zweck lokale Partner. Die Ibis-Hotels sind billiger. FIAT Die lokale Fiat Auto Argentina hat die Fabrikation ihrer Einheit Nummer zwei Millionen in ihrer Fabrik in Ferreira, Provinz Córdoba, bekanntgegeben. In knapp zwei Jahren seit der Wiedereröffnung der Fabrik (die zeitweilig nur Motoren erzeugte), laufen täglich 420 Einheiten vom Band. Citi Die lokale Citibank hat eine neue Filiale im Nordelta-Wohnviertel eingeweiht. In diesen Jahr hatte die Bank schon eine Agentur in der CatalinasGegend des Zentrums der Sadt Buenos Aires und eine andere in San Isidro eröffnet. WIRTSCHAFTSÜBERSICHT (Fortsetzung von Seite 24) meinschaftsverband. Sie erhielten den gleichen Pauschalbetrag wie vorher, aber ohne die bürokratischen Auflagen. Sofort setzte eine notorische qualitative Besserung ein, die auch dazu führte, dass in wenigen Monaten die Zahl der Personen, die dieses Hospital beanspruchten, sprunghaft stieg. Obwohl diese Initiative erfolgreich war, wurde sie in der Provinz (unter Eduardo Duhalde als Gouverneur und auch danach) nicht weitergeführt und auch sonst nicht nachgeahmt. Kennt das Oberhaupt der Stadt Buenos Aires, Mauricio Macri, diese Erfahrung? Die Hospitäler, die von der Stadt Buenos Aires und den Provinzen abhängen, könnten auch organisatorisch wesentlich verbessert werden. Dass ganze Scharen von armen Menschen früh am Morgen ankommen und mehrere Stunden warten müssen, bis sie von einem Arzt empfangen werden, ist einfach absurd. Ein System mit telefonischer Turnusvergabe, einer informatischen Registrierung und auch mit Information für Ärzte (über freie Betten u.a. Dinge) ist einfach und billig, und löst das Problem. Ebenfalls brauchen die öffentlichen Hospitäler mehr gelernte Krankenschwestern, die einen wesentlichen Dienst für die Kranken und das Hospital bieten, auch damit die Kranken nicht zu lange im Hospital verbleiben. Gute Krankenschwestern sparen durch Effizienz mehr als sie kosten. Das Deutsche Hospital sollte als Vorbild dienen und von den verantwortlichen Beamten gründlich studiert werden. Die Möglichkeiten einer wirksamen Sozialpolitik mit beschränkten Mitteln sind gewiss gegeben. Man muss das Problem zunächst begreifen, was leider weder bei der Regierung noch bei der Opposition der Fall zu sein scheint. Es gibt viele kreative Einzellösungen für die verschiedenen Aspekte der Sozialproblematik, gewiss mehr als die, die wir oben angeführt haben, die kein Geld, oder wenig kosten. Man muss sich eben anstrengen und die Probleme von Grund auf neu durchdenken, ohne ideologische Vorurteile und bei klarem Bewusstsein der finanziellen Grenzen, wie wir es hier in einigen Fällen vorexerziert haben. 24 Sonnabend, 7. November 2009 WIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSÜBERSICHT Die Herausforderungen der Sozialpolitik Die Armutsproblematik ist in letzter Zeit in den Mittelpunkt der politischen Diskussion gerückt. Die Kirchners sprechen unentwegt von sozialem Einschluss der Armen, und behaupten, sie hätten viel in diesem Sinn getan; und die Opposition weist darauf hin, dass trotz des starken Wachstums, der von 2003 bis 2008 stattgefunden hat, und der Haushaltsüberschüsse dieser Jahren, die Zahl der Armen gestiegen und höher als unter der von den Kirchners verteufelten Menem-Regierung sei. Die Armutsstatistik des INDEC ist prinzipiell falsch und war es schon immer, mit einer notorischen Übertreibung von Armut und Elend; aber das können die Regierungsvertreter nicht zugeben, da sie dann den Kritikern der offiziellen Statistiken ein gutes Argument geben würden. Gäbe es wirklich so viele Menschen, die im Elend leben, also nicht genug zu essen haben, wie es das INDEC ermittelt, dann müsste Argentinien an vielen Orten den Anblick von Calcutta oder Biafra vermitteln, mit Menschen die Haut und Knochen sind, was gewiss nicht der Fall ist. Die Elendsviertel der Bundeshauptstadt und Umgebung sind in den letzten Jahren gewachsen, was als Zeichen zunehmender Verarmung der Bevölkerung ausgelegt wird. Das ist jedoch weitgehend auf Einwanderer aus Bolivien u.a. Ländern und auch auf die interne Migration zurückzuführen, die aus verarmten Gegenden des Landes stammt. Das Phänomen ist komplexer als angenom- men wird. Es gibt keine Begrenzung und auch keine Kontrolle dieser Einwanderer, für die die Unterkunft in einem argentinischen Elendsviertel auf alle Fälle ein Fortschritt ist. Und es wird auch nicht versucht, den Menschen im Landesinneren Beschäftigungsmöglichkeiten an Ort zu geben, die in vielen Fällen mit der Landwirtschaft zusammenhängen. Aber andererseits ist der Verbrauch von Lebensmitteln, die allgemein konsumiert werden und von denen die Reichen und auch der bessergestellte Mittelstand nicht mehr verbrauchen können, in den letzten Jahren stark gestiegen. Ebenfalls widerspricht die Tatsache, dass die Zahl der Mobiltelefone ständig zunimmt und bei einer Bevölkerung von etwa 40 Mio. Menschen schon über 50 Mio. beträgt, der allgemein verbreiteten und von INDEC dargelegten Auffassung über das Ausmass der Armut und des Elends. Wer nicht genug Geld hat, um sich und seine Familie zu ernähren, kann sich gewiss nicht den Luxus eines Mobiltelefons leisten. Schliesslich hat die Rate der Kindersterblichkeit kontinuierlich abgenommen, was sich auch nicht mit zunehmender Armut zusammenreimt. Und es bestehen noch weitere Indikatoren, die in die gleiche Richtung weisen. Ist es wirklich so schwer, eine gründliche Studie über die Armut durchzuführen, die den echten Umfang und die Eigenarten des Phänomens aufzeigt? Knappe Mittel und Effizienz Dennoch ist nicht zu leugnen, dass viele Leute extrem arm sind, und dies in einem reichen Land wie Argentinien nicht sein sollte. Das Armutsproblem muss zunächst entpolitisiert werden, und dann mehr qualitativ als quantitativ untersucht werden. Die Armut kann gewiss auch mit dem besten Willen und der besten Sozialpolitik nicht kurzfristig abgeschafft werden; aber das Problem kann gemildert werden, und der Weg aus der Armut, also die auftstrebende soziale Mobilität, kann verstärkt und gefördert werden. Die Oppositionspartei “Coalición COMERCIO EXTERIOR EMPRESA CONSULTORA EN MUNICH - ALEMANIA OFRECE GRAN POSIBILIDAD DE DESARROLLO PROFESIONAL A JOVEN AMBICIOSO Y CON INICIATIVA PARA OCUPAR EL PUESTO DE : ASISTENTE DE COMPRAS Y VENTAS INTERNACIONALES REQUISITOS: z Sexo masculino, edad entre 20-30 años z Pasaporte de la Unión Europea z Título terciario o universitario z Preferentemente con experiencia laboral en Comercio Exterior z Experiencia en el trato con proveedores y clientes z Perfecto dominio del idioma alemán (escrito y oral) z Muy buen dominio del idioma inglés z Perfecto dominio de softwares informaticos (Word, Excel) OFRECEMOS CONTRATO CON EXCELENTES CONDICIONES Enviar Curriculum Vitae con antecedentes laborales y referencias a: [email protected] cívica” befürwortet sein längerer Zeit eine universelle Sozialhilfe für minderjährige Kinder, in Form eines festen Betrages für alle Jugendlichen unter 18 Jahren, die an die Einhaltung der Schulpflicht und Gesundheitsprüfungen gebunden ist. Die Regierung hat gemerkt, dass ein Gesetzesprojekt in diesem Sinn im neuen Parlament ab 10. Dezember von der Opposition eingebracht und schnell verabschiedet werden könnte, womit dann die Opposition und nicht die Regierung die Fahne der Sozialpolitik in der Hand hält. Somit hat CK in der Vorwoche ein System dieser Art per Notstandsdekret eingeführt, allerdings in anderer Form, mit mehr Komplikationen und voraussichtlich nicht mit der gleichen Wirksamkeit. Wenn dadurch erreicht wird, dass Minderjährige effektiv eine Schule besuchen, sich die Eltern mehr um ihre Gesundheit kümmern und sie besser ernähren, so handelt es sich um einen wichtigen sozialen Fortschritt. Meistens hapert es jedoch bei der konkreten Durchführung dieser Sozialprogramme. Dies kostet angeblich $ 10 Mrd. jährlich, was bei der angespannte Finanzlage des Staates ein Problem stellt. Oppositionspolitker, vor allem linker Prägung, wie Claudio Lozano, hatten vorgeschlagen, dies mit zusätzlichen Steuern zu finanzieren, auf Bankzinsen, Kapitalgewinne u.a. Steuern, die angeblich die Reichen betreffen. Doch CK hat dies vernünftigerweise abgelehnt. Die Sozialpolitik erfordert Mittel, und diese sind knapp. Wollte man den ungedeckten sozialen Bedarf ausreichend befriedigen, vor allem auf dem Gebiet des Wohnungsbaus, so gelangt man auf irreale Beträge, die nicht aufzubringen sind. Abgesehen davon muss vermieden werden, dass der Finanzbedarf der Sozialpolitik zu einer Steuerbelastung führt, die die Wirtschaft erstickt. Wenn die Wirtschaft nicht wächst, oder zu wenig, dann nehmen die sozialen Probleme wegen steigender Arbeitslosigkeit zu. Vollbeschäftigung, oder eine Annäherung an diesen Zustand, ist die Grundlage jeglicher Sozialpolitik. Leider haben weder Regierung noch Opposition ein Konzept über Beschäftigungspolitik. Im Gegenteil: die Arbeitspolitik der Kirchners ist entschieden beschäftigungshemmend. Begrenzte Mittel bei unbegrenztem finanziellen Bedarf zwingen zu einem Umdenken der Sozialpolitik. Es müssen Prioritäten festgesetzt und es muss in Effizienzkategorien gedacht werden. Für viele Politiker, linke Ideologen u.a. ist Effizienz das Gegenstück einer Sozialpolitik. Doch diese primitive Denkart läuft auf Vergeudung von Mitteln hinaus, so dass das Geld nicht ausreicht und die Probleme nicht gelöst werden. Der PAN-Plan, den Alfonsín 1984 einsetzte und der in der massiven Verteilung von Lebensmittelpaketen bestand, versandete schliesslich, weil er sehr kostspielig und wenig wirksam war. Menem hat dann versucht, das System durch Gutscheine zu ersetzen, die beim Supermärkten für Lebensmittelkäufe eingesetzt werden konnten. Das war gewiss effizienter, weil die Supermärkte günstiger kaufen als der Staat und eine viel bessere Verwaltungsstruktur haben, und weil jeder Begünstigte dann kauft, was er wirklich braucht. Dieses System scheiterte jedoch wegen Korruption, da viele Scheine von Personen (Politikern, Beamten u.a.) verwendet wurden, die sie gestohlen hatten. Es war damals ein Skandal. Gegenwärtig wiederholt sich das Korruptionsphänomen bei den Subventionen, die das ONCCA-Amt des Landwirtschaftsministeriums verteilt, zum grossen Teil auch mit so- zialen Kriterien. Bei der Sozialpolitik muss der Staat zunächst in diesem Sinn neu durchdacht werden, um mehr öffentliche Mittel für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen. Staatsausgaben, die durch Privatisierung oder Rationalisierung ausgemerzt werden können, müssen energisch abgebaut werden. Bei Staatsinvestitionen müssen gute Projektstudien vorliegen, Prioritäten festgesetzt und die Möglichkeiten der Verlagerung auf Privatunternehmen (durch Konzessionen u.dgl.) voll ausgenuzt werden. Unter Menem wurde weitgehend eine Politik in diesem Sinn verfolgt, was eine starke Erhöhung der Sozialausgaben möglich gemacht hat. Jetzt ist es umgekehrt, und somit schrumpfen die Finanzierungsmöglichkeiten für die Sozialpolitik. Genau das Gegenteil dessen, was die Kirchners ständig beteuern! Die Verstaatlichung von Aerolineas Argentinas, und auch andere, führen eindeutig zu einer Verringerung der Mittel, die für soziale Zwecke eingesetzt werden. Das Wohnungsproblem Ein Hauptanliegen der Sozialpolitik ist der Zugang zu einer menschenwürdigen Wohnung. Für den Mittelstand kann das Problem mit Krediten und Förderung der Mieten gelöst werden. In den 90er Jahren hat es auf diesem Gebiet einen gewaltigen Fortschritt gegeben, der danach durch die Pesifizierung und das Verbot von Dollarkrediten zunichte gemacht wurde. Das war ein sozialer Rückschritt der Kirchner-Regierungen gegenüber der von Menem. Für die ärmeren Bevölkerungsschichten ist dies keine Lösung: sie brauchen eine Subvention. Diese wird seit 1971 durch die Fonavi-Kredite gewährt, die dann zum Teil nicht zurückgezahlt oder durch die Inflation entwertet werden. Das Einkommen der Schuldner reicht einfach nicht aus, um diese Kredite voll und in konstanten Werten zurück zu zahlen. Das ist allgemein bekannt, wird jedoch stillschweigend verleugnet. Besser wäre es, wenn von vorne herein ein Teil des Betrages geschenkt würde, unter der Bedingung, dass der Rest in Raten effektiv bezahlt wird, so dass die Anstrengung des Schuldners, um termingemäss zu zahlen, belohnt wird. Bei sozialen Wohnungen sollte die Demagogie bei Seite gelassen werden. Um das vorhandene Geld zu strecken, sollten die Wohnungen nicht vollendet werden, so dass derjenige, dem die Wohnung zugeteilt wird, sie fertigstellt, mit allerlei Tätigkeiten, die er selbst vollziehen kann, eventuell mit Hilfe von Familienangehörigen und Freunden. Das wurde schon vor 30 Jahren in der Provinz Salta (unter Roberto Ulloa als Gouverneur) erfolgreich vollzogen. Aber politisch rentiert ein vollendetes Wohnviertel, das schön aussieht, mehr als eines das doppelt so gross ist, aber aus unvollendeten Wohnungen besteht. Was die Elendsviertel betrifft, so ist deren Abschaffung kaum möglich. Die Experten sind sich dahingehend einig, dass ein erster Lösungsweg darin besteht, Strassen zu bauen, so dass diese Bezirke zu normalen Stadtteilen werden. Als zweites muss dann den Bewohnern die Möglichkeit gegeben werden, auch formelle Besitzer zu sein, mit Eigentumsurkunden. In den meisten Fällen bauen die Bewohner dann ihre Wohnungen aus, so dass sie nach und nach menschenwürdig werden und die Elendsviertel zu Armenvierteln werden, was etwas grundsätzlich anderes ist. Die Regierung kann den Bewohnern dieser Gegenden mit technischen Beistand und Bau- materialien helfen, was relativ wenig kostet, da die Bewohner die Arbeitskraft stellen. Das wäre ein effiziente Lösung. Allerdings bedeutet die Errichtung von Strassen, dass viele dieser prekären Wohnungen verschwinden müssen. Das wäre jedoch ein begrenztes Problem, das mit relativ bescheidenen Mitteln gelöst werden kann. Dennoch ist der Fall politisch nicht einfach. Erziehung Bei der Armutsproblematik spielt die Erziehung eine wichtige Rolle. Die moderne Gesellschaft stellt zunehmende Anforderungen für die Eingliederung der Menschen in den produktiven Prozess. Ohne die entsprechende Erziehung bleiben viele Menschen draussen, was zu einer strukturellen Arbeitslosigkeit führt. Das öffentliche Erziehungswesen hat ein qualitatives Problem. Der Umstand, dass in der Stadt Buenos Aires über 40% der Kinder der Primarschule eine private Schule besuchen, spricht Bände. Dies stellt der Gesellschaft ein gutes Zeugnis aus, insofern als viele Eltern bereit sind, ein (oft grosses) finanzielles Opfer für ihre Kinder zu bringen, damit sie eine bessere Erziehung erhalten. Doch dies zeugt auch von staatlichen Schulen, die offensichtlich eine ungenügende Erziehung bieten, was besonders die Armen betrifft. Die Lösung ist nicht so kompliziert. Einmal müssten die staatlichen Schulen entbürokratisiert werden, indem sie das Schema der gemeinnützigen Privatschulen übernehmen, wie es u.a. die deutschen Schulen im allgemeinen sind. Sie müssten von einem Vorstand geleitet werden, der von den Eltern gewählt wird, jedoch weiter staatlich finanziert werden. Dabei werden normalerweise diejenigen gewählt, die kulturell hervorstechen und natürliche Gemeinschaftsleiter sind. Da die Eltern eine gute Erziehung wollen, werden sie in diesem Sinn Druck auf den Vorstand ausüben, wie es bei den Privatschulen der Fall ist. Und der Vorstand wird dann Druck auf die Lehrer ausüben und schlechte Lehrer entlassen, was bei staatlicher Verwaltung nur in Extremfällen möglich ist. Als zweites müssten die Lehrer besser ausgebildet werden. Sie müssten einen Monat ihrer langen Ferien opfern, um Lehrkurse zu besuchen, mit einer Prüfung, wobei deren Bestehen an eine Gehaltserhöhung gekoppelt wird. An ester Stelle müssten die Lehrer über Informatik ausgebildet werden, dann aber auch über Ernährung, Gesundheit und allerlei andere Dinge. Eine Initiative in diesem Sinn (von der Erziehungsministerin Susana Decibe) ist 1998 leider gescheitert, weil die Gewerkschaft (CTERA) opponierte und sich durchgesetzt hat. Schade. Gesundheitsbetreuung Ebenfalls könnten die öffentlichen Hospitäler, die grundsätzlich die Armen betreuen, mit einer dezentralisierten Leitung dieser Art verbessert werden. Anfang der 90er Jahre, als Antonio Cafiero Gouverneur der Provinz Buenos Aires war, übergab er die Leitung des Hospitals des Vorortes Tigre den Ärzten und dem Ge(Fortsetzung auf Seite 23)