aktuell Nr. 23 vom 16.06.2014. 16.06.2014
Transcription
aktuell Nr. 23 vom 16.06.2014. 16.06.2014
D 8512 NACHRICHTEN POLITIK „Peacekeeper“ Die Bundesregierung hat „Peace keeper“ gewürdigt, die ihren Beitrag zur Sicherheit in Afrika geleistet haben. Seite 3 EINSATZ Selten beachtet Beobachtermissionen sind ein wichtiger Bestandteil der Einsatzrealität. Zu unrecht stehen sie so selten im Fokus. Seite 6/7 BUNDESWEHR Der Schmerz daheim Tod und Verwundung sind eine Herausforderung, auf die sich Menschen vorbereiten müssen – Seminare können helfen. Seite 8 SPORT EM-Bronze Die deutschen Beachvolleyballerinnen Walkenhorst und Ludwig spielten eine starke EM und wurden mit Bronze belohnt. Seite 10 DIE BUNDESWEHR IM INTERNET Nr. 23 Montag, 16. Juni 2014 Gemeinsame Verantwortung Niederländische Brigade wird in Division Schnelle Kräfte erstmalig voll integriert. von Bernd Schwendel Stadtallendorf. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und ihre niederländische Amtskollegin Jeanine Hennis-Plasschaert haben vergangene Woche gemeinsam die vollständige Eingliederung der niederländischen 11. Luftbeweglichen Brigade in die deutsche Division Schnelle Kräfte (DSK) begleitet. Diese einmalige Integration eines niederländischen Kampfverbandes sei ein sehr starkes Zeichen für die Tiefe der Kooperation beider Länder, sagte von der Leyen beim Appell am Standort der DSK, im hessischen Stadtallendorf. Deutsches Heer und das niederländische Königliche Heer marschieren buchstäblich mit ihrer engen Kooperation an der Spitze des Fortschritts. Noch nie war ein Verband des einen in einen Großverband des anderen Landes voll integriert. Mit diesem Schritt werden die schnellen luftbeweglichen Fähigkeiten beider Landstreitkräfte gebündelt. Die niederländischen Soldaten bleiben zwar in ihrem Land stationiert, Foto: Neumann/Bundeswehr 50. Jahrgang Seite an Seite: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und ihre niederländische Amtskollegin Jeanine Hennis-Plasschaert (r.) setzen ein Zeichen der Kooperation. sie werden jedoch von der Ausbildung bis zu Einsätzen eng mit den Soldaten der Bundeswehr kooperieren. Am Stationierungsort der niederländischen 11. Luftbeweglichen Brigade, Schaarsbergen, AKTIV. ATTRAKTIV. ANDERS. – BUNDESWEHR IN FÜHRUNG www.bmvg.de Foto: Bundeswehr www.bundeswehr.de „Für mich ist eine Bundeswehr attraktiv, die alleinerziehenden Müttern flexible Arbeitszeiten bietet.“ Oberregierungsrätin Jutta Huddleston, Referentin Öffentlichkeitsarbeit im PIZ IUD , Bonn. www.youtube.com/bundeswehr unterzeichneten im Beisein beider Ministerinnen der niederländische Chief of Army, Generalleutnant Mart de Kruif, und der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Bruno Kasdorf, die Kooperationsvereinbarung. Bei der Präsentation zeigten die niederländischen Soldaten einen Ausschnitt ihrer vielfältigen Fähigkeiten, die sie in die deutsche Division einbringen. „Die etwa 2100 Soldaten der 11. Luchtmobielen Brigade sind für ihre Aufgaben sehr gut ausgebildet, ausgerüstet und hoch motiviert“, sagte Ministerin Jeanine Hennis-Plasschaert. Bei der Übergabezeremonie im Stadtallendorfer Herren- www.facebook.com/bundeswehr www.twitter.com/bundeswehrInfo www.wirdienendeutschland.de Foto: dpa/pa www.flickr.com/photos/ augustinfotos waldstadion betonte von der Leyen das besondere Vertrauen beider Nationen zueinander. Ohne das wäre eine so weitreichende Integration nicht möglich. Von der Leyen bedankte sich bei ihrer Amtskollegin und den anwesenden Parlamentariern beider Kammern des niederländischen Parlaments sowie bei den Abgeordneten des Deutschen Bundestages. An die Soldaten gerichtet sagte sie: „Sie trainieren Seite an Seite. Das entspricht dem europäischen Geist in seiner besten Weise.“ Der Beitrag „Deutsch-Niederländische Kooperation“ unter www.youtube.com/bundeswehr. Angepackt: Die Bundeswehr hat nach den schweren Unwettern in der vergangenen Woche Soldaten und Gerät bei den Aufräumarbeiten eingesetzt. Im Bild tragen Soldaten in Düsseldorf Bäume aus dem Weg, die durch den Sturm umgestürzt waren. Die Bundeswehr war intensiv in den Hilfseinsatz in der sturmgebeutelten nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt eingebunden. Insgesamt 300 Soldaten waren im Einsatz. Unter anderem mit zwei Bergepanzern räumten sie die Straßen wieder frei. (eb) 2 aktuell IMPRESSUM Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Bundesministerium der Verteidigung Presse- und Informationsstab Stauffenbergstraße 18, 10785 Berlin Redaktionsanschrift: Zentralredaktion der Bundeswehr Bundeswehr aktuell Oberspreestraße 61 L, 12439 Berlin Telefon: (0 30) 67 94 - App Fax: (0 30) 67 94 - 20 65, BwFw 82 00 E-Mail: [email protected] INTERN ZITAT EDITORIAL „Je schwieriger die Aufgabe wird, umso mehr genieße ich es.“ Das Leben in der Bundeswehr ist so vielfältig und bietet jede Menge Chancen. Dies ist nur eines der vielen Argumente, mit dem die neue Attraktivitätsoffensive punktet. Anfang dieser Woche geht eine mobile „Roadshow“ unter dem Motto „Bundeswehr in Führung – Aktiv. Attraktiv. Anders.“ auf die Piste und unterrichtet bundesweit und detailliert ziviles und militärisches Führungspersonal. aktuell druckt im Vorfeld den Fahrplan der „Roadshow“ (S. 3). Dazu kommen auf einigen Seiten unseres Blattes in den blau unterlegten Rubriken weiterhin Soldaten oder zivile Angestellte zu Wort kommen, die ihr ganz persönliches Statement abgeben, was für sie die Attraktivität der Bundeswehr ausmacht. Jedenfalls begleiten wir das Thema auch in Zukunft eng und intensiv weiter. Denn die Reflexion darüber, was gut ist, und darüber, was noch besser werden muss, bringt die Bundeswehr voran. Apropos Vielfalt, die wird auch in dieser Ausgabe von aktuell einmal mehr abgebildet. So haben Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und ihre niederländische Amtskollegin Jeanine Hennis-Plasschaert ein starkes Zeichen für gemeinsame Ver- Jürgen Klinsmann, Trainer der US-Fußballnationalelf mit Blick auf seine Gruppengegner bei der WM in Brasilien, darunter Deutschland. Leitender Redakteur: Major Torsten Sandfuchs-Hartwig (tsh, App: 20 39) Redakteur Politik: Jörg Fleischer (jf, App: 20 55) Redakteur Streitkräfte: Oberleutnant Tim Schmidt (tss, App: 20 38) Redakteur Sport/Vermischtes: Hauptmann Patricia Franke (pfr, App: 20 40) Alexander Linden (afl, App: 20 40) Mediendesign: Eva Pfaender (epf, App: 20 37) aktuell als E-Paper und im pdf-Format: Auf www.bundeswehr.de abrufbar Satz: Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, DL I 4 Zentraldruckerei Köln/Bonn Intranet: http://zentraldruckerei.iud Druck: Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH Kurhessenstr. 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf Erscheinungsweise: Wöchentlich montags Auflage: 45 000 Exemplare Verteilung innerhalb der Bundeswehr: Streitkräfteamt, Abt. I – Informations- und Medienzentrale der Bundeswehr – Info-Service Alte Heerstraße 90, 53757 Sankt Augustin Telefon: (0 22 41) 15-1 (Vermittlung) E-Mail: [email protected] ISSN: 1618-9086 Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Filme, Fotos und Zeichnungen wird keine Gewähr übernommen. Namensbeiträge geben die Meinung des Verfassers wieder. Sie entsprechen nicht unbedingt der Auffassung der Redaktion oder des BMVg. Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Leserbriefe per E-Mail werden nur mit wirklichem Namen und Adresse berücksichtigt, außerdem behält sich die Redaktion das Recht auf Kürzung vor. 16. Juni 2014 KALENDERBLATT Vor 10 Jahren: Am 22. Juni 2004 wird der Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Dresdner Frauenkirche feierlich abgeschlossen. Vor 40 Jahren: Am 22. Juni 1974 siegt die Auswahl der ehemaligen DDR im einzigen deutsch-deutschen Fußballduell der WMGeschichte. Das entscheidende Tor im Hamburger Volksparkstadion schießt Jürgen Sparwasser. Vor 61 Jahren: Am 17. Juni 1953 wird der Volksaufstand in der ehemaligen DDR durch die Deutsche Volkspolizei und sowjetische Truppen gewaltsam niedergeschlagen. Vor 95 Jahren: Am 20. Juni 1919 tritt Philipp Scheidemann, der erste demokratisch gewählte Reichsministerpräsident, von seinem Amt zurück. Anlass ist seine Weigerung zur Unterzeichnung des Versailler Vertrages. Vor 120 Jahren: Am 20. Juni 1894 entdeckt der Arzt und Bakteriologe Alexandre Yersin in Honkong den Erreger der Pest. Das Bakterium erhält später zu seinen Ehren den Namen Yersinia Pestis. Vor 165 Jahren: Am 18. Juni 1849 wird das in Stuttgart tagende Rumpfparlament der Frankfurter Nationalversammlung mit militärischer Gewalt aufgelöst. Damit wird das erste gesamtdeutsche Parlament nach nur 13 Monaten wieder entmachtet. (eb) antwortung in Europa gesetzt, in dem sie die vollständige Eingliederung der niederländischen 11. Luftbeweglichen Brigade in die deutsche Division Schnelle Kräfte begleitet haben (S. 1). Wie wichtig es ist, dass „Peacekeepers“ ihren Beitrag zur Sicherheit in Afrika leisten, beschreiben wir auf S. 3. Die Regierung hat deren Engagement gewürdigt. Ein Blick ins Ausland zeigt uns, dass die Wahlen im Kosovo, wo deutsche KFOR-Soldaten für Sicherheit sorgen, die Position von Ministerpräsident Hashim Thaci gefestigt haben (S.4). Weiter richten wir unser Augenmerk darauf, was die Seefernaufklärer der Marineflieger von Dschibuti aus leisten, wenn sie an Bord der „Orion“ den Schiffsverkehr im Blick haben (S.5). Abschließend darf natürlich ein Ereignis nicht vergessen werden. Die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien hat endlich begonnen. Wir dürfen gespannt sein! Jörg Fleischer Redakteur Politik Foto: dpa/pa BILD DER WOCHE Ein besonderes Bild: Auf Initiative von Papst Franziskus (r.) trafen sich Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und Israels Staatschef Schimon Peres (l.) im Vatikan. 16. Juni 2014 MINISTERIUM / HINTERGRUND aktuell In Afrika für Stabilität sorgen „Roadshow“ „Roadshow“ geht geht auf aufdie diePiste Piste Regierung würdigt Engagement der „Peacekeepers“ für umfassende Sicherheit und Stabilität. Foto: Grauwinkel/BMVg von Florian Manthey Berlin. Deutsche Teilnehmer an Friedensmissionen in Afrika sind zum Tag des Peacekeepers 2014 für ihr Engagement geehrt worden. In diesem Jahr waren die Einsätze in Afrika Schwerpunkt der Veranstaltung am vergangenen Mittwoch in Berlin. Das Verteidigungsministerium war Ausrichter der Veranstaltung. Drei Soldaten, drei Polizisten und drei zivile Experten nehmen in der Großen Orangerie im Schloss Charlottenburg vor rund 450 Gästen ihre Auszeichnung entgegen. Zur Feierstunde sind aktive und ehemalige Teilnehmer an Friedenseinsätzen der Vereinten Nationen, der Europäischen Union, der NATO und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) erschienen. Mit der Ehrung durch den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung, Ralf Brauksiepe, Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Martin Ederer, und Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, Emily Haber, würdigte die Bundesregierung das Engagement der neun Peacekeeper. Diese stehen stellvertretend für etwa 4500 Soldaten, knapp 200 zivile Experten sowie rund 300 Polizeibeamte aus Deutschland, die sich aktuell an internationalen Friedenseinsätzen beteiligen. Allein in Afrika sind deutsche Peacekeeper an mehr als 20 der rund 35 Missionen beteiligt. Auch die drei geehrten Peacekeeper der Bundeswehr waren zuletzt in Afrika im Einsatz. Interessante Persönlichkeiten: Im Gespräch mit rbb-Moderator Jörg Thadeusz (5.v.r.) berichten die Peacekeeper aus ihren Einsätzen. Torsten Albrecht vom Kommando Spezialkräfte Marine war im Rahmen der Operation „Atalanta“ in Dschibouti stationiert. Für den S tabsbootsmann war es einer von bislang fünf Auslandseinsätzen. Feldwebel Alexandra Bast war bis April Personalfeldwebel der Ausbildungsmission EUTM Mali. Stephan Saalow war ebenfalls in Dschibouti im Einsatz. Von September 2013 bis Mai dieses Jahres war der Oberstleutnant als Chef des Stabes der Mission EUCAP „Nestor“. Sie haben mit ihren Friedenseinsätzen eine abwechslungsreiche, fordernde aber auch gefährliche Tätigkeit. Erst kürzlich wurden bei einem Anschlag drei zivile Experten des Zentrums für Internationale Friedenseinsätze (ZIF) bei einem Selbstmordanschlag in Dschibouti teilweise schwerverletzt und mit einem MedEvac-Airbus der Luftwaffe nach Deutschland geflogen. Brauksiepe wünschte ihnen eine „baldige und vollständige Genesung“. Die drei ZIF-Mitarbeiter waren im Rahmen der zivil-militärischen Mission EUCAP „Nestor“ tätig. Polizisten, Juristen und auch Militärs der Europäischen Union arbeiten daran, die maritimen Kompetenzen und die rechtsstaatlichen Strukturen der Länder am Horn von Afrika zu verbessern. Die Mission ist das nachhaltig ausgerichtete und langfristig operierende zivile Pendant zum Atalanta-Einsatz. Die zivil-militärische Zusammenarbeit ist Teil des umfassenden Ansatzes des Peacekeepings der Bundesregierung, den Brauksiepe am Beispiel Afrika erklärte: So müsse in einem ersten Schritt Stabilität hergestellt und gewahrt werden. Dann gehe es darum, die afrikanischen Staaten zu befähigen, ihre Probleme eigenständig zu lösen. Das gelinge aber nur mit einem ganzheitlichen Ansatz, der entwicklungspolitische und oft auch militärische Maßnahmen einschließe. „Das ist kein Gegensatz“, betont der Staatssekretär, „denn in vielen Fällen braucht ein notwendiger und sinnvoller ziviler Einsatz auch eine militärische Absicherung“. Er dankt den Peacekeepern „von Herzen“ für ihren Einsatz, „weil Sicherheit und Stabilität in Afrika auch Sicherheit und Stabilität für Europa bedeuten“. Staatssekretär Ederer hebt hervor, „dass komplexe Konflikte nur mit umfassenden, vernetzten Ansätzen gelöst werden können“. Dass dieses Konzept für die Bundesregierung keine Floskel ist, sondern „Philosophie unseres Handelns“, macht abschließend Staatssekretärin Haber nochmal deutlich. Im Gespräch mit rbb-Moderator Jörg Thadeusz zeigt sich, dass die Peacekeeper – neben der Fähigkeit, Entbehrungen auf sich zu nehmen – die Idee der Friedenssicherung und der Reiz an der Herausforderung in fernen Ländern verbindet. „Wir wollen Fürsorge aus einer Hand“ Ministerin beim Netzwerk Hilfe – mehr Augenmerk auf gesellschaftliche Akzeptanz richten. rungen des Afghanistan-Einsatzes“, so von der Leyen. Doch habe sich in den vergangenen Jahren vieles getan in der Fürsorge für die Angehörigen der Bundeswehr: in der Betreuung der Familien, in der Nachsorge für Einsatzversehrte, in der Versorgung von Hinterbliebenen. Die Mitwirkenden im Netzwerk der Hilfe hätten dazu wichtige Impulse gegeben, so die Ministerin weiter. „Sie sind die ganze Zeit über starke, verlässliche Stützen gewesen. Und dafür danke ich Ihnen. Mit Ihrem ehrenamtlichen Engagement, Ihrer Kreativität, Ihrem pragmatischen Anpacken ergänzen Sie in hervorragen- der Weise unsere Möglichkeiten der dienstlichen Fürsorge“, hob von der Leyen in ihrer Rede hervor. Die Ministerin sieht es als wegweisend an, dass das Netzwerk der Hilfe um eine vierte Arbeitsgruppe erweitert wird. Deren Arbeitstitel lautet: „Möglichkeiten zur Erhöhung der gesellschaftlichen Wertschätzung der Bundeswehr.“ Und hier „sind wir alle gefordert“. (rb) AKTIV. ATTRAKTIV. ANDERS. – BUNDESWEHR IN FÜHRUNG Foto: Beu/PIZ SKB Berlin.Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat am vergangenen Dienstag an der Vollversammlung des Netzwerks der Hilfe teilgenommen. In ihrem Grußwort würdigte sie das zum überwiegenden Teil ehrenamtliche Engagement im Netzwerk. In ihrer Rede betonte die Ministerin, dass Betreuung, Fürsorge und Nachsorge einen ebenso großen Einfluss auf die Einsatzbereitschaft und den Einsatzwillen haben wie eine gute Ausrüstung, eine gute Ausbildung und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. „Die Bundeswehr hat auf diesem Feld viel lernen müssen, besonders aus den Erfah- „Für mich ist eine Bundeswehr attraktiv, die eine Vereinbarkeit von Familie und Dienst realisiert.“ Hauptmann Ronny Mühlbach, Feldjäger, Bonn. 3 Berlin. Berlin.Die DieAttraktivitätsoffenAttraktivitätsofsive, fensive, die Verteidigungsministerin die VerteidigungsUrsula ministerin von Leyen Ursulaauf vonden Leyen Weg gebracht auf denhat, Weg läuftgebracht an. Unterhat, dem Motto läuft „Bundeswehr an. Unter dem in Führung Motto – „Bundeswehr Aktiv. Attraktiv. inAnders.“ Führunggeht – vom Aktiv. 16. Attraktiv. Juni bis 30.Anders.“ Juli eine mobile geht vom „Roadshow“ 16. Juni bis zum 30.Thema Juli Attraktivität eine mobile auf „Roadshow“ die Piste.zum Start istThema diesenAttraktivität Montag in Strausberg auf die anPiste. der Akademie Start ist diesen der Bundeswehr M ontag für in Information Strausberg und an der KommuniAkakation. demieZiel derder Bundeswehr Aktion ist es, füran ausgewählten InformationStandorten und Kommuniüber die Attraktivitätsoffensive kation. Ziel der Aktionzuistinfores, mieren. an ausgewählten Angesprochen Standorten sind Verbandsführer über die Attraktivitätsoffensowie Leiter ziviler und sivemilitärischer zu informieren. Dienststellen, Angedie sprochen als Multiplikatoren sind Verbandsfühfungieren. rerDie sowie „Roadshow“ Leiter ziviler stellt wichund tige militärischer Themenfelder Dienststellen, der Attraktidie vitätsoffensive als Multiplikatoren vor und fungieren. bereitet die Die Multiplikatoren „Roadshow“ auf stellt diewichaktive Kommunikation tige Themenfelder derder Aktion Attrakvor. Als tivitätsoffensive weitere Haltepunkte vor und bereisind Kiel tet die (17.06.), Multiplikatoren Hamburg (18.06.), auf die Koblenz aktive Kommunikation (30.06.), Köln (01.07.), der Bonn Aktion (02.07.), vor. München Weitere (07.07.), HalteHammelburg punkte sind: (08.07.), Mannheim Kiel(09.07.), 17. JuniHannover (14.07.), Hamburg 18. Juni Dresden Delitzsch (15.07.), KoblenzAppen 30. Juni (16.07.), (21.07.), MunsKöln 1. Juli Hamburg (23.07.) ter (22.07.), Bonn 2. Juli (29./30.07.). Die und Munster München 7. Juli Agenda „Bundeswehr in FühHammelburg 8. wichtiges Juli rung“ gilt als ein SigMannheim 9. Juli Auseinannal für die intensive Hannovermit 14. de Juli dersetzung Juli mDelitzsch Thema 15. Zukunftsfähigkeit Dresden 16. Juli Diese geht der Bundeswehr. Appendie 21.bereits Juli dienenden, als sowohl Munster 22. Juli auch die noch zu gewinnenden Hamburg 23. Juli Soldaten an. (eb) Munster 29./30. Juli (eb) Militärbischof stellt Ethik-Lexikon vor Berlin. Die Kirche muss für ihre ethischen Positionen nach Einschätzung des katholischen Militärbischofs Franz-Josef Overbeck stärker werben. Bei der Vorstellung eines neuen Ethik-Lexikons rief er am vergangenen Mittwoch in Berlin dazu auf, diese Positionen ansprechend darzustellen. Es sei notwendig, „zu einer Auseinandersetzung einzuladen, die den Einzelnen befähigt, selbst einen Standpunkt verantwortet zu beziehen“, betonte der Essener Bischof bei der Buchvorstellung in Berlin. Das neue Lexikon trägt den Titel „Ethik-Kompass“. Es erläutert 77 Leitbegriffe wie etwa die Themen Autonomie, Tapferkeit und Versöhnung. Konzipiert ist es für den Lebenskundlichen Unterricht in den Streitkräften, aber auch für die ethische Bildung in Schulen und Institutionen. Das Buch geht auf eine im 2007 erschienene Reihe „Lexikon der Ethik“ des katholischen Militärbischofs zurück. (eb) 37 Tote bei Angriff auf Flughafen Karachi. Radikalislamische Taliban haben am vergangenen Montag bei einem Angriff auf den Flughafen der pakistanischen Wirtschaftsmetropole Karachi 37 Menschen getötet. Nach Regierungsangaben griffen die islamistischen Terroristen den Flughafen von zwei Seiten mit Raketenwerfern, Sturmgewehren und Granaten an. Neun der 37 Opfer wurden erst später entdeckt: Sie hatten sich vor den Kämpfen in ein Kühlhaus geflüchtet, das dann in Flammen aufging, und waren verbrannt. Kaum 24 Stunden nach dem verheerenden Großangriff attackierten etwa zehn Bewaffnete die Einrichtung erneut. Abermals musste am Dienstag der Flugbetrieb eingestellt und Passagiere in Sicherheit gebracht werden. Pakistans Regierung reagierte auf die Angriffe mit einer Offensive, bei der 15 Aufständische getötet wurden, teilte ein Militärsprecher mit. (ts) US-Soldaten kommen ums Leben Kabul. Im Süden Afghanistans sind am vergangenen Montag fünf US-Soldaten der NatoTruppe Isaf getötet worden offenbar durch einen Angriff aus den eigenen Reihen. Wie das Pentagon mitteilte, starben die fünf US-Soldaten bei einem „Sicherheitseinsatz“. Bei den Ermittlungen zu den getöteten Soldaten werde es auch um die „Wahrscheinlichkeit“ gehen, dass „friendly fire“ - also ein versehentlicher Angriff aus den eigenen Reihen - der Grund für den Vorfall war, erklärte ein Pentagonsprecher. (hcy) Provinz im Irak außer Kontrolle Mossul. Bewaffnete Aufständische haben nach Angaben der Regierung in Bagdad die Kontrolle über die Region Ninive übernommen. Parla mentspräsident al-Nudschaifi sagte am vergangenen Dienstag, die gesamt nördliche Provinz, deren Hauptstadt Mossul ist, sei „in die Hände der Aufständischen gefallen“. Nun wollten die Rebellen in die Nachbarprovinz Salaheddin „einfallen“. Zuvor hatte ein Vertreter des Innenministeriums erklärt, Mossul sei nicht mehr unter Kontrolle. Alle Kräfte müssten mobilisiert und „internationale Anführer gewarnt“ werden, um dieser „Terroroffensive die Stirn zu bieten“. Andernfalls werde diese sich auf den gesamten Irak ausweiten. (hcy) POLITIK/HINTERGRUND 16. Juni 2014 Präsident der harten Hand In Ägypten steht mit Ex-Armeechef al-Sisi ein Gegner der Muslimbrüder an der Spitze. Kairo. Mit der Übernahme des Präsidentenamts in Ägypten hat der frühere Armeechef Abdel Fattah al-Sisi seine Machtposition zementiert. Am Tag nach der feierlichen Vereidigung al-Sisis vor dem Verfassungsgericht trat am vergangenen Montag die Übergangsregierung zurück. Der frühere Armeegeneral kann sich nun ein Kabinett aus Vertrauensleuten zusammenstellen. Bei der im Fernsehen übertragenen Vereidigungszeremonie in Kairo gelobte al-Sisi zwar „bei Gott dem Allmächtigen, das demokratische System zu erhalten und die Verfassung zu achten“. Auch schwor er, „die Unabhängigkeit des Landes und seine territoriale Integrität zu bewahren“. Seine Gegner fürchten jedoch, dass Ägypten unter al-Sisi noch autoritärere Gestalt annimmt als unter Ex-Machthaber Husni Mubarak. Schon im Vorfeld der Wahlen hatte der 59-Jährige ausdrücklich betont, dass ihm „nationale Sicherheit“ wichtiger sei als demokratische Freiheiten. In seiner ersten Rede an die Nation richtete al-Sisi denn auch gleich eine unverhohlene Warnung an die Anhänger der Muslimbruderschaft. Es werde „keine Nachsicht und keine Waffenruhe“ mit jenen geben, „die Verbrechen begangen oder Gewalt als Instrument eingesetzt haben“. Grundsätzlich wolle er zwar eine „neue Ära der Versöhnung und der Toleranz“ einläuten – das gelte aber nicht für jene, „die das Blut Unschuldiger vergossen haben“. Foto: dpa/pa aktuell Ägyptens starker Mann: In Kairo reckt eine Anhängerin ein Porträt des neuen Präsidenten, Ex-Armeechef Abdel Fattah al-Sisi, in die Höhe. Sowohl dem im vergangenen Juli durch das Militär gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi als auch seinen engsten Gefolgsleuten droht die Todesstrafe, weil sie ihre Anhänger nach Ansicht der Justiz zu Gewaltakten aufgerufen haben sollen. Unter al-Sisis Regie wurden die Muslimbrüder rigoros verfolgt und zu Hunderten getötet. Mehr als 15 000 Islamisten sitzen im Gefängnis, darunter die komplette Führungsriege der im Dezember verbotenen Bruderschaft. Erst am vorvergangenen Samstag wurden erneut zehn ihrer Anhänger in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Die Bruderschaft hatte zum Boykott der Präsidentschaftswahl aufgerufen. Al-Sisi löst den von ihm selbst eingesetzten Übergangspräsidenten Adli Mansur ab. Dieser hatte seit Mursis Sturz an der Spitze des bevölkerungsreichsten arabischen Landes gestanden, seine Übergangsregierung befolgte aber faktisch die Weisungen al-Sisis. Ägyptischen Medienberichten zufolge soll Interimsregierungschef Ibrahim Mahlab im Amt bleiben und bloß ein geringfügiger Kabinettsumbau vorgenommen werden. Eingedenk des vom Militär erzwungenen Machtwechsels in Kairo hatten westliche Staa- ten nur niederrangige Vertreter zu den Feierlichkeiten am vorvergangenen Sonntag entsandt. Mehrere arabische und afrikanische Staats- und Regierungschefs waren der Einladung hingegen gefolgt. Die Umgebung des Verfassungsgerichts wurde von einem Großaufgebot an Soldaten und Polizisten gesichert, zu Protesten kam es nicht. Abdel Fattah al-Sisi ist bereits der fünfte Präsident seit Gründung der Republik Ägypten im Jahr 1953, der dem Militär entstammt. Bei der Präsidentschaftswahl Ende Mai hatte er offiziell 97 Prozent der Stimmen bekommen. (mk) Im Kosovo ist Thacis Macht gefestigt Bei vorgezogenen Parlamentswahlen wird die Partei des Ministerpräsidenten stärkste Kraft. Pristina. Die Partei von Ministerpräsident Hashim Thaci ist als stärkste Kraft aus den vorgezogenen Parlamentswahlen im Kosovo hervorgegangen. Thacis Demokratische Partei Kosovos (PDK) kam bei der Abstimmung am vorvergangenen Sonntag auf 31,21 Prozent der Stimmen, wie die Wahlkommission mitteilte. Thaci steht nun vor einer dritten Amtszeit als Regierungschef. Die Suche der PDK nach einem Koalitionspartner dürfte sich aber schwierig gestalten. Die Zustimmung für die größte Oppositionspartei, die Demokratische AKTIV. ATTRAKTIV. ANDERS. – BUNDESWEHR IN FÜHRUNG Foto: Bundeswehr 4 „Die Bundeswehr ist für mich ein attraktiver Arbeitgeber, weil sie vielfältige Karrierechancen offeriert.“ Oberleutnant Claudia Arens, Gleichstellungsbeauftragte im Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen, Bonn. Liga Kosovos (LDK), lag laut Wahlkommission nach Auszählung von mehr als 94 Prozent der Stimmzettel bei 26,13 Prozent. Auf die PDK entfallen demnach 35 der 120 Sitze im Parlament, während sich die LDK 30 Mandate sicherte. Die nationalistische albanische Bewegung Vetevendosje (Selbstbestimmung) verfügt künftig über 15 Parlamentssitze und die Allianz für die Zukunft des Kosovo (AAK) wird mit zehn Abgeordneten im Parlament vertreten sein. „Dies ist ein Sieg für das Kosovo“, sagte Thaci (46). Der ehemalige Guerillaführer im Kosovokrieg hatte im Mai nach einem Streit im Parlament um den Aufbau einer eigenen Armee vorgezogene Neuwahlen anset- zen lassen, um seine Machtposition auszubauen. Zwar konnte die PDK nun drei Mandate hinzugewinnen, sie ist aber weiterhin auf die Unterstützung eines Koalitionspartners angewiesen. Bislang wurde die Regierung der PDK durch eine kleine albanische Partei und mehrere Minderheitenparteien gestützt. Im Kosovo liegt der monatliche Durchschnittslohn bei 350 Euro, die Arbeitslosigkeit bei 35, bei der Jugend sogar bei 55 Prozent. Für die Sicherheit im Kosovo sind seit dem Ende des Kriegs der Jahre 1998 und 1999 internationale Truppen zuständig. Im Rahmen der KFOR-Mission werden auch knapp 700 Bundeswehrkräfte eingesetzt. (bfi) 16. Juni 2014 EINSATZ Mit wachen Augen aktuell 5 Erste Soldaten im neuen Kontingent Im Anflug: Nach einem Überwachungsflug landet die „Orion“. H. nimmt auf dem Sitz des Ausgucks im hinteren Bereich des Flugzeugs Platz. Mit einem Fernglas schaut er durch die konvexe Glasscheibe. „Ich halte nach anderen Flugzeugen, Schiffen und Booten Ausschau“, erklärt er. „Wenn wir Kontakte entdecken, helfe ich bei der Identifizierung“, fügt er hinzu und dreht sich zum Fenster. Nach zwei Stunden wechseln die Operator ihre Arbeitsplätze. „Wir arbeiten während eines Fluges an drei verschiedenen Plätzen. Wir besetzen den Ausguck, den ESM-Arbeitsplatz und bedienen Radaranlage und Kamera“, beschreibt H. seine Arbeit, während er sich an die Anlage setzt und das Bild der MX-20-Kamera verfolgt. Die gesamte Crew steht während des Fluges über die Bordsprechanlage miteinander in Verbindung. „Als anstrengend empfinde ich, Radar und Kamera gleich- zeitig zu bedienen, weil ich mich dabei parallel auf zwei Sensoren konzentrieren muss“, merkt der Stabsbootsmann an. Vor ihm sind zwei Monitore und diverse farbige Anzeigen zu sehen. Mit der rechten Hand umfasst er einen Joystick und steuert die Kamera. „Mit ihr können wir am Tag und im Infrarot-Modus auch bei Nacht sehen und Aufklärungsergebnisse liefern“, erklärt er. Durch die moderne Optik ist eine Beobachtung aus vielen Kilometern Entfernung aus der Luft möglich. Schiffe, Boote, Menschen, selbst kleinste Hütten können im Flugzeug genau betrachtet werden. Die Arbeitsabläufe hat sich der 44-Jährige im Fliegerischen Dienst erarbeitet. Als Besatzungsmitglied muss er jedes Jahr verschiedene Nachweise erbringen. Dazu zählen ärztliche Untersuchungen und Lehrgänge für das Überleben auf See. „Außerdem muss ich jedes Jahr nachweisen, dass ich in der Lage bin, unter Berücksichtigung der geltenden Bestimmung zu fliegen“, sagt H. zusammenfassend. Rund neun Stunden später, im Anflug auf den Flughafen von Dschibuti, nimmt die Crew wieder ihre Sitzplätze ein und schnallt sich an. Nach der Landung wird das Bildmaterial an einen Luftbildauswerter übergeben. Viel Zeit zum Ausruhen bleibt nicht, denn schon in 48 Stunden steht der nächste Flug auf dem Plan. AKTIV. ATTRAKTIV. ANDERS. – BUNDESWEHR IN FÜHRUNG Foto: Weidner/Bundeswehr Dschibuti. Es ist noch dunkel, als die 13-köpfige Besatzung des Seefernaufklärers P-3C „Orion“ in Dschibuti ihr Material verstaut. Unter ihnen Stabsbootsmann Thorsten H. – d er Operator. Er trägt wesentlich dazu bei, Informationen über den Schiffsverkehr im Einsatzgebiet zu gewinnen. Aufgrund der Hitze im Einsatzgebiet werden die empfindlichen Geräte immer erst kurz vor dem Start in die „Orion“ geladen. In Dschibuti herrschen auch nachts noch mehr als 30 Grad. Die technische Ausrüstung am Flugzeug wird noch einmal überprüft. „Vor dem Flug kontrolliere ich beispielsweise die MX-20 Kamera und schaue mir die ESM-Antennen an“, erklärt H. Die MX-20 ist ein elektro-optisches Kamerasystem, das in HD aufzeichnen kann und hochwertige Bilder für die Luftbildauswertung liefert. „Electronic Support Measures“, kurz ESM sind elektronische Unterstützungsmaßnahmen. Mittels der ESM-Antennen können Funkemissionen erfasst, aufgezeichnet und ausgewertet werden. Kurz vor dem Start kommt die Crew zu einem letzten Briefing zusammen. Details zur Flugroute und zum Auftrag werden bekannt gegeben. Ein letztes Mal überprüfen die Soldaten, ob das Material sicher verstaut ist. Dann kann es losgehen – die Maschine hebt ab. Foto: Krakow/Bundeswehr von Christin Krakow „Im Bundeswehrzentral krankenhaus stehen mir alle Türen offen, um beispielsweise Dozent im Rettungsdienst zu werden.“ Feldwebel Niklas Meyer, Rettungsassistent im Bundeswehrzentralkrankenhaus, Koblenz Hilfe bei Großfeuer Prizren. Rund 40 Soldaten des Deutschen Einsatzkontingents KFOR haben vorvergangene Woche die kosovarische Feuerwehr unterstützt. Gemeinsam konnte ein Großbrand in Prizren unter Kontrolle gebracht werden. Aus noch ungeklärten Gründen war gegen Mitternacht ein großflächiges Feuer in einem Gebäudekomplex im Zentrum der Stadt Prizren ausgebrochen. Dabei griffen die Flammen auf einen Einkaufsmarkt und eine Textilfabrik über. Menschen sollen nicht zu Schaden gekommen sein. Die angrenzenden Hochhäuser wurden jedoch vorsichtshalber evakuiert. Kontingentführer Oberst Hans-Jürgen Freiherr von Keyserlingk schickte die Soldaten unmittelbar nach dem Hilfeer- Foto: Bundeswehr KFOR-Soldaten unterstützen die Feuerwehr bei ungeklärtem Großbrand in Prizren. Großfeuer: Der Einkaufsmarkt in Prizren stand völlig in Flammen. suchen der lokalen Behörden zum Brandort. Gefordert waren die Bundeswehr-Feuerwehr, die Feldjäger, ein Notarztteam und ABC-Abwehrsoldaten. „Unser Schwerpunkt liegt auf dem Schutz der umliegen- den Hochhäuser“, sagte der Brandschutzgruppenführer, Hauptfeldwebel Sven K., während der Brandbekämpfung. Die Löscharbeiten verliefen Hand in Hand mit der lokalen Feuerwehr. Gemeinsam konnte ein Über- greifen des Feuers auf andere Häuser verhindert werden. „Es war eine gute Zusammenarbeit“, lautet das Fazit von K. „Wir bedanken uns herzlich“, sagte der Chef der Berufsfeuerwehr von Prizren, Adem Krasniqi. Nachdem seine Kräfte in den frühen Morgenstunden meldeten, dass sie die Lage unter Kontrolle hätten, kehrten die deutschen Soldaten ins Feldlager Prizren zurück. „Ich bin stolz auf meine Frauen und Männer. Sie haben schnell und professionell gehandelt“, zeigte sich von Keyserlingk zufrieden. Er hatte sich kurz nach dem Erreichen der Soldaten am Brandort einen persönlichen Eindruck von den Löscharbeiten verschafft. „Wenn wir um Hilfe gebeten werden, setze ich gern die Fähigkeiten meines Kontingents ein.“ (nh) Foto: Kammerbauer/Bundeswehr Seefernaufklärer aus Dschibuti haben mit ihrer „Orion“ den Schiffsverkehr im Blick. Bangui. Die ersten vier deutschen Soldaten sind vergangene Woche in der Zentralafrikanischen Republik eingetroffen. In der Hauptstadt Bangui w erden sie ihre Arbeit im Forces Headquarter (FHQ) der europäischen Mission im Land aufnehmen. EUFOR RCA ist die militärische Reaktion der EU auf die verheerenden humanitären Auswirkungen im Land. Nach dem Sturz des Präsidenten Francois Bozizé vor etwas mehr als einem Jahr entwickelte sich ein erbitterter Kampf zwischen den unterschiedlichen Rebellen. Die Folge ist ein blutiger Konflikt zwischen Christen und Muslimen. Die EU-Truppen sollen mit einer Stärke von bis zu 1000 Soldaten ein sicheres Umfeld schaffen, das humanitäre Hilfsleistungen ermöglicht. Gleichzeitig sollen weitere Verbrechen an der Zivilbevölkerung vermieden und die Regierungsbildung sowie die Wiederherstellung von Recht und Ordnung unterstützt werden. (eb) Führungswechsel bei MINUSMA Dakar. Anfang des Monats hat die Führung im deutschen Kontingent MINUSMA gewechselt. In Dakar übernahm Oberstleutnant Frank Tismer das Kommando über die deutschen Soldaten im Rahmen der Beteiligung an der Multidimensionalen Integrierten Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali. Sein Vorgänger, Oberstleutnant Thomas Blätte, hatte die Verantwortung für die derzeit rund 85 deutschen Soldaten Anfang Februar dieses Jahres übernommen. (eb) Fußballmeister der Gazi-Kaserne Kahramanmaras. Bei einem Fußballturnier der Nationen, die sich am „Active Fence“-Einsatz in der Türkei beteiligen, hat sich die Mannschaft des 4. Deutschen Einsatzkontingentes in Kahramanmaras durchgesetzt. In einem rasanten Halbfinale auf Augenhöhe gewann zunächst die türkische Auswahl das erste Spiel gegen die niederländische Elf mit 1:0. Deutschland gewann gegen die US-Auswahl und zog ins Finale ein. Hier traf die Mannschaft auf die türkischen Gastgeber und siegte mit 5:3. (eb) 6 aktuell EINSATZ aktuell 7 Seismografische Frühwarnsysteme Foto (5): OECD UNAMID Unterstützungsmission im Sudan Als Teil des umfassenden Engagements der Vereinten Nationen für den Sudan, das auch die damalige UN-Friedensmission UNMIS umfasste, wurde am 31. Juli 2007 die Friedensmission der Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union in Darfur UNAMID (United Nations-African Union Hybrid Mission in Darfur) gegründet. Kern auftrag von UNAMID ist die Unterstützung des Darfur-Friedensabkommens sowie der derzeit unter Leitung der S ondergesandten der Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union geführten Friedensverhandlungen. Neben einer militärischen Komponente mit bis zu 19 555 Soldaten (einschließlich 360 Militärbeobachtern und Verbindungsoffizieren) sollen dabei gemäß Resolution 1769 auch zivile Anteile mit bis zu 3772 Polizisten und 19 organisierten Polizeieinheiten zum Einsatz kommen. Foto (2): UN UNMISS Unterstützungsmission im Südsudan Die Republik Südsudan ist der jüngste Staat der Erde. Er wurde am 9. Juli 2011 gegründet. Die UN engagiert sich seit längerem in dieser Region Afrikas. Der Kernauftrag von UNMISS (United Nations Mission in the Republic of South Sudan) ist die Unterstützung beim Staats- und Institutionsaufbau und der weiteren friedlichen Entwicklung zum Schutz der Bevölkerung. Die Beteiligung der Bundeswehr an der vorhergehenden UN-Mission (UNMIS ) zur Absicherung des Friedens im Sudan wurde erstmals 2005 gebilligt. Da die Regierung des Südsudan eine Folgemission wünschte, hat der Deutsche Bundestag am 8. Juli 2011 einer erneuten Beteiligung zugestimmt. Kernaufgaben von UNMISS sind die Unterstützung der Regierung bei der Friedenskonsolidierung, beim Staatsaufbau und der wirtschaftlichen Entwicklung. Daneben sollen Sicherheit, Rechtsstaatlichkeit und eine Stärkung des Sicherheits- und Justizsektors ermöglicht werden. (eb) Berlin. Beobachtermissionen stehen oftmals nicht im Fokus der medialen Aufmerksamkeit. Sie stehen eher im Schatten von truppenstarken Einsätzen wie ISAF in Afghanistan oder KFOR im Kosovo. Es sei denn einmal im Jahr wird von der Bundesregierung der so genannte „Peacekeeper Tag“ durchgeführt, wo stellvertretend für viele auch drei Bundeswehrsoldaten ausgezeichnet werden, die an solchen Missionen teilgenommen haben (S.3). Doch auch diese kleineren Missionen sind wichtig, um in Krisenregionen stabilisierend zu wirken. Denn nicht selten verhindern sie, dass sich Krisen weiter zuspitzen und ein Mehr an Truppen nicht erforderlich wird.Im Gespräch mit aktuell erklärt Konteradmiral Rainer Brinkmann die Bedeutung sowie Führung dieser unterschiedlichen Aufgaben und wirbt für mehr Interesse. Sie sind als Stellvertretender Befehlshaber des Einsatzführungskommandos zuständig für Beobachtermissionen, an denen deutsche Soldaten mitwirken. Was umfasst diesen Bereich? Wir haben im Kommando die besondere Konstruktion, dass dem Stellvertretenden Befehlshaber alle EU- und UN-geführten Beobachtermissionen direkt unterstellt sind. Eine solche „Aufgabenerfüllung“ ist angesichts des breiten Spektrums der Einsätze der Bundeswehr und der spezifischen Bedingungen der EU-/UN-geführten Beobachtermissionen sehr sinnvoll. Als Muskel für alle anstehenden Aufgaben dieser Art steht im Kommando das Dezernat Beobachtermissionen zur Verfügung. Dieses besteht aus 15 Mitarbeitern, die quasi ein „Rundum-Wohlfühlpaket“ bereitstellen. Das heißt, die Mitarbeiter dieses Bereiches p lanen und bereiten diese Missionen vor, sind federführend auch bei der Durchführung eingebunden und bereiten solche Einsätze auch nach. Gibt es einen Bearbeiter für eine Mission – oder wie ist die Arbeit im Dezernat aufgeteilt? In diesem Dezernat sind verschiedene F achexpertisen abgebildet. Das reicht von einem personalbearbeitenden Offizier bis hin zu einem Psychologen. Damit können weitgehend alle Herausforderungen solcher Missionen bewältigt werden. Sollten die Fähigkeiten des Dezernates nicht ausreichen, kann der Foto: Bundeswehr Konteradmiral Rainer Brinkmann beleuchtet im Interview die Bedeutung und Wirkung von Beobachtermissionen, die trotz geringem Personaleinsatz oftmals dafür sorgen, dass größere Einsätze nicht notwendig werden. Zusammen mit UN-Soldaten: Konteradmiral Rainer Brinkmann (2.v.r.) bei einem Truppenbesuch im Sudan. Dezernatsleiter auf Fachexperten aus dem Kommando zurückgreifen. Also muss man sich das Dezernat wie eine Art selbständige Kompanie vorstellen, die autark plant und vorbereitet? Ja, dieses Dezernat arbeitet tatsächlich in sich völlig selbständig. Es stimmt sich zwar nach oben und zur Seite hin ab. Doch die speziellen Anforderungen der EU- und UN-Beobachtermissionen sind so eigentümlich, dass es auch nach einem eigenständigen Dezernat verlangt. Gegenwärtig kommt uns zugute, dass das Dezernat seit vielen Jahren von einem Leiter geführt wird, der sich über die lang andauernde Verwendung in keinster Weise abgenutzt hat. Er ist ganz dicht am Mann, kümmert sich um viele Details und beschreitet – wenn nötig – immer wieder neue Wege. Welche Missionen haben Sie in den vergangenen Monaten besucht und welche Eindrücke konnten Sie mitnehmen? Ich habe die Mission UNMISS im Südsudan besucht, war in El Fasher bei UNAMID und habe der Mission EUSEC RD CONGO in Kinshasa einen Besuch abgestattet. In allen Gebieten, die ich bereist habe, konnte ich vielfältige Eindrücke und Erkenntnisse gewinnen. Was mir größten Respekt abverlangt, ist der Umstand, dass unsere Soldaten dort in der Regel völlig auf sich gestellt, ihren Einsatz und ihre Aufgaben erfüllen. Zwar häufig eingebunden in internationale Stäbe und Gruppen, aber im Prinzip völlig eigenständig eingesetzt, müssen die Soldaten ihren Einsatz für sich selber bewältigen. Das unterscheidet diesen Typ von Einsätzen von denen in Afghanistan oder im Kosovo. Denn dort haben wir Kontingente, in denen breitbandig Unterstützungsleistungen und Funktionalitäten abgebildet sind. Derartige Bedingungen finden die Soldaten der Beobachtermissionen nicht vor. Die Soldaten, die in den UN-Beobachter-Missionen eingesetzt sind, müssen vor diesem Hintergrund einen besonderen Persönlichkeitseinschnitt haben. Sie sind quasi Einzelkämpfer. Die Soldaten sind in der Regel unbewaffnet. Welche Optionen haben sie bei einer Bedrohung? Wir sind gegenwärtig in einer Phase, in der wir eine Bestandsaufnahme vornehmen, wo nachgebessert werden muss, falls es zu einer Zuspitzung einer Situation kommt, und unsere Soldaten der Unterstützung und Hilfe bedürfen. Grundsätzlich aber sind die Dachorganisationen verantwortlich für das Wohl und Wehe und kümmern sich um die Soldaten. Eingebunden ist auch immer die deutsche Botschaft, obwohl von dort sicher nur flankierend geholfen werden kann. Mit MINURSO haben wir in der Westsahara einen der jüngsten Beobachtereinsätze. Welche Aufgaben gilt es dort zu erfüllen? Die Soldaten sollen dort zusammen mit 220 anderen Kameraden die Grenze über- wachen. Dass wir bei diesem sehr langen, schon seit Anfang der 90er Jahre währenden Einsatz jetzt sozusagen einen personellen Beitrag leisten, resultiert nicht zuletzt aus dem Umstand, dass die Mission unter deutscher Führung stattfindet. Im Grunde aber geht es bei diesem Einsatz darum, die Voraussetzung zu schaffen, dass eine Volksabstimmung stattfinden kann, wie sich die Menschen vor Ort ihre weitere Zukunft vorstellen. Allerdings lassen die Rahmenbedingungen gegenwärtig ein solches Vorhaben noch nicht zu. Welche Botschaft haben Sie an unsere Leser? Die Beobachtermissionen sind sehr kleine Missionen. Ich nenne etwa die Mission UNAMA, wo lediglich ein deutscher Stabsoffizier eingesetzt ist. Es sind Einsätze, die in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen werden, die aber höchst anspruchsvoll sind, denn sie finden in Regionen und unter Umständen statt, die nicht nur geographisch herausfordernd sind, sondern wo die dort lebende Bevölkerung und die jeweilige Lage einfach ein erhöhtes Interesse verdienen. Das gilt gleichermaßen auch für unsere Soldaten, wenn wir sie in solche Einsätze schicken. Denn oft verhindern die Beobachtermissionen, dass aus dem Krisengebiet ein großer Einsatz mit mehreren hundert Soldaten entsteht. Die Beobachtermissionen sind in diesem Sinne auch seismografische Frühwarnsysteme. Die Fragen stellte Torsten Sandfuchs-Hartwig MINURSO Unterstützungsmission in Westsahara EUCap „Nestor“ Unterstützungsmission am Horn von Afrika Mit der Sicherheitsresolution 690 richteten die Vereinten Nationen am 29. April 1991 die Mission MINURSO (United Nations Mission for the Referendum in Western Sahara) in der Westsahara ein. Ihre Hauptaufgabe ist es, den Waffenstillstand zwischen dem Königreich Marokko und der Befreiungsbewegung „Frente Polisario“ zu überwachen. Das Bundeskabinett hat am 16. Oktober 2013 die deutsche Beteiligung an MINURSO beschlossen. Der Beschluss sieht die Entsendung von bis zu vier Soldaten in das Einsatzgebiet vor. Das aktuelle Mandat des UN-Sicherheitsrats läuft bis zum 30.April kommenden Jahres. Die Kernaufgabe von MINURSO liegt in der Überwachung des Waffenstillstands zwischen Marokko und der „Frente Polisario“. EUCap „Nestor“ (Regional Maritime Capacity Building for the Horn of Africa and the Western Indian Ocean) ist eine zivil geführte Mission, die einen zusätzlichen Beitrag im Kampf gegen Piraterie leisten soll. Sie dient dem Aufbau von Kapazitäten im Bereich der maritimen Sicherheit der Staaten am Horn von Afrika und im westlichen Indischen Ozean. Der Rat der Europäischen Union hat diese nicht exekutive Mission 2012 beschlossen, um sowohl Somalia bei der Kontrolle seines Küstengebietes, als auch die Nachbarstaaten Somalias bei der Schaffung leistungsfähiger Institutionen zur eigenständigen Kontrolle des jeweiligen Seegebietes zu unterstützen. Die Mission konzentriert sich zunächst auf Dschibuti, Kenia, die Seychellen und Somalia. UNAMA Unterstützungsmission in Afghanistan EUSEC DR Congo Unterstützungsmission im Kongo Die United Nation Assistance Mission in Afghanistan (UNAMA) wurde 2002 durch die Resolution 1401 des UN-Sicherheitsrates gegründet. Mit dieser Mission unterstützen die Vereinten Nationen die Regierung Afghanistans beim Auf- und Ausbau rechtsstaatlicher Strukturen und fördern die nationale Versöhnung. Die Basis hierfür bildet das so genannte Bonner Abkommen. Derzeit sind 19 UN-Agenturen in Afghanistan tätig, die gemeinsam mit den staatlichen Stellen Afghanistans und verschiedenen Nichtregierungsorganisationen (NGO) die Entwicklung des Landes fördern. UNAMA wird vom Sondergesandten des Generalsekretärs für Afghanistan (Special Representative of the Secretary-General for Afghanistan: SRSG) geführt. Dieser zeichnet sich verantwortlich für alle UN-Aktivitäten in Afghanistan. Die Bundeswehr unterstützt die Mission personell mit einem Soldaten als militärischer Berater in Kabul. Unter der Bezeichnung „EUSEC RD Congo“ führt die Europäische Union (EU) im Rahmen der Reform des Sicherheitssektors in der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) eine Beratungs- und Unterstützungsmission durch. Im Vordergrund stehen die politische Integration der verschiedenen regionalen Gruppierungen sowie die Unterstützung bei Umstrukturierung und Wiederaufbau der kongolesischen Armee. Die Mission steht den kongolesischen Sicherheitsbehörden unmittelbar und mittels konkreter Projekte beratend und unterstützend zur Seite. Handlungsoptionen der Politik werden dabei daran gemessen, inwiefern sie mit den Menschenrechten, dem humanitären Völkerrecht, den demokratischen Normen und Grundsätzen einer verantwortungsvollen Staatsführung, der Transparenz und der Achtung der Rechtsstaatlichkeit vereinbar sind. (eb) Mittenwald. In der Edelweiß-Kaserne Mittenwald hat Ende Mai ein Treffen von Veteranen stattgefunden. „Dies ist das erste Veteranentreffen der Bundeswehr, seit der ehemalige Verteidigungsminister Thomas de Maizière den Begriff Veteran für die Bundeswehr definiert hat“, betonte Brigadegeneral Michael Matz in seiner Eröffnungsrede. Die über 300 erschienenen Teilnehmer, die vor 20 Jahren am ersten Auslandseinsatz der Gebirgsjägerbrigade 23 „Bayern“ in Somalia teilgenommen hatten, konnten sich bei der Veranstaltung über die vergangenen Jahre austauschen und den Kontakt zu alten Kameraden wieder aufleben lassen. (sr) Unterstützung für Soldatenfamilien Berlin. In der Kurie des Katholischen Militärbischofs in B erlin haben sich vorvergangene Woche die Beiratsmitglieder der Katholischen Familienstiftung für Soldaten getroffen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung, der Wolfgang Bosbach beiwohnte, standen neben mehreren Kleinprojekten die Mitfinanzierung zweier Großtagespflegestellen in Rotenburg/ Wümme und Lüneburg durch die Familienstiftung. Dadurch kann die Betreuung von Kleinkindern aus Soldatenfamilien der beiden Standorte langfristig sichergestellt werden. Für weitere Förderprojekte stehen in der nächsten Zeit 5000 Euro zur Verfügung. Seit der Stiftungsgründung vor zwei Jahren konnten insgesamt 20 000 Euro gesammelt werden. (sr) Ministerin würdigt Engagement München. Die bayrische Sozialministerin Emilia Müller hat bei einem Empfang im Münchner Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration die Bundeswehr für ihr vielfältiges und tatkräftiges Engagement beim Erhalt von Kriegsgräbern gewürdigt. Zu den ausgezeichneten Verbänden gehörte unter anderem auch die Gebirgsjägerbrigade 23 „Bayern“. Diese hatte im vergangenen Herbst im Rahmen der Haus-, Straßen- und Friedhofssammlung 2013 des Volksbundes Deutsche Kriegsgräbervorsorge e.V. über 47 500 EUR an Spenden gesammelt. Als Zeichen des Dankes konnten die Gebirgsjäger eine gerahmte Großaufnahme der traditionsreichen Kriegsgräberstätte im französischen Neuville-St. Vaast entgegennehmen. (sr) 16. Juni 2014 „Schulwoche“ bei der Marine Jugendliche besuchen den Stützpunkt Wilhelmshaven und informieren sich über die Bundeswehr. Wilhelmshaven. Bundeswehr zum Anfassen. Das war die Devise beim neunten Schülertag der Marine in Wilhelmshaven. Anfang Juni hatten rund 1000 Jugendliche die Gelegenheit, sich in einer Informationswoche über den Arbeitgeber Bundeswehr zu informieren. Die Initiative des Karrierecenters Wilhelmshaven bot ein abwechslungsreiches Programm. Besonderes Glanzlicht des Tages: die Führung auf der Fregatte „Niedersachsen“. Daneben wurde den Besuchern bei unterschiedlichen Stationen einiges geboten. Taucher beeindruckten die Schüler mit einer Vorführung und auch ein „Sea Lynx“ von den Marinefliegern aus Nordholz konnte hautnah erlebt werden. Daneben Foto: Fiebeler/Bundeswehr Veteranen treffen sich zum ersten Mal BUNDESWEHR Technik zum Anfassen: Marine präsentiert sich rund 1000 Schülern als attraktiver Arbeitgeber. waren Feldjäger, Sanitäter sowie Angehörige der Marineoperationsschule Bremherhaven vor Ort. Bei einer Rettungsübung stellten zudem die Stützpunktfeuerwehr und das Fachsanitätszentrum Wil- helmshaven ihre Fähigkeiten vor. Auch für das kommende Jahr ist eine Infowoche geplant. (eb) Der Krieg zu Hause Soldaten lernen den richtigen Umgang mit Tod und Verwundung im Heimatland. Munster. Wie überbringt man die Nachricht von Tod und Verwundung im Einsatz? Und kann man sich darauf vorbereiten? Militärpfarrer Thomas Funke hat in diesen Fragen bereits Erfahrung. Zusammen mit der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Soldaten hatte er vor kurzem zu einem Seminar für „Überbringer- und Betreuungsteams bei Tod und Verwundung“ in Munster eingeladen. „Man muss in solchen Situationen ganz Mensch bleiben und von Mensch zu Mensch reden. Eine Lehrbuchvorlage gibt es nicht“, sagt Funke. Jedoch könne auf Erfahrungen aufbaut werden, die Andere bereits gewonnen hätten. Für Soldaten ist es ungewohnt, keine Lehrbuchvorlage zu haben. Foto: Bundeswehr Mediendatenbank aktuell Leid der Hinterbliebenen: Alle Beteiligten können lindern helfen. Umso wichtiger ist es, dass sich Einheiten dem Thema annehmen und ihre Teams in der Heimat schulen. „Tod und Verwundung ist und bleibt ein sehr schwieriges und vor allem sensibles Thema. Aber wir dürfen uns nicht wegdrehen“, sagte Hauptmann Sebastian Seifert, der das Seminar organisiert hatte. Auslandseinsätze blieben auch weiterhin gefährlich. Das hat nicht zuletzt das Karfreitagsgefecht gezeigt. Die Panzerlehrbrigade 9 bereitet deshalb ihre Soldaten seit 2013 auf den Einsatz vor. Doch nicht nur die Frauen und Männer, die nach Afghanistan oder in den Kosovo verlegen, müssen sich auf Herausforderungen wie Beschuss durch Aufständische, Gefahr durch Minen oder auch Tod und Verwundung der eigenen Kameraden einstellen. Gerade die daheimgebliebenen Soldaten müssen sich auf die Situation vorbereiten, Familienangehörigen die Nachricht zu überbringen, dass ihre Mutter, ihr Vater, Tochter oder Sohn eine Verwundung erlitten haben oder sogar gefallen sind. Dies betrifft nicht nur Kommandeure und deren Stellvertreter. In die Betreuung der betroffenen Familie oder auch verwundeter Soldaten kann nahezu jeder eingebunden werden. (eb) Mehr Patientensicherheit dank Computertechnik Hochmoderne Simulationszentren sollen die Kompetenzen des Sanitätsdienstes verbessern. Koblenz. Die Modernisierung des Sanitätsdienstes schreitet voran: Mit der „Initiative Ausbildungs- und Simulationszentren des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr“ soll ein weiterer Schritt zu einer optimalen medizinischen Versorgung bei maximaler Patientensicherheit gegangen werden. So könnten beispielsweise in Simulationshallen einsatznahe Klimabedingungen wie Wind, Regen, Kälte, Dunkelheit und Gefechtslärm dargestellt werden, um die Handlungssicherheit der Sanitätssoldaten in entsprechenden Situationen zu Foto: Bundeswehr 8 Bereits im Einsatz: Der einfache Patientensimulator. verbessern. Auch das Training der medizinischen Behandlung in Gefechtssituationen wäre damit möglich. Oberstarzt Almut Nolte vom Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr ist vorsichtig optimistisch, dass die Vorlage auch die letzte Hürde im Ministerium nimmt. Damit wäre an insgesamt vier Simulationszentren eine breitgefächerte sanitätsdienstliche Ausbildung unter Einbindung modernster Technik möglich. Nolte, die derzeit die Federführung des Projekts innehat, betont zudem die Außenwirkung: „Die moderne Simulationstechnik hat positive Effekte auf Motivation und Lernerfolg. Es ist auch eine Frage der Attraktivität des Sanitätsdienstes, wenn wir solch ein Vorzeigeprojekt bewilligt bekommen.“ (uh) 16. Juni 2014 INNERE FÜHRUNG / MILITÄRGESCHICHTE Das doppelte Stalingrad Foto: MHM von Jens Wehner, Militärhistorisches Museum Dresden In die Gefangenschaft: Deutsche Soldaten werden auf ihrem Weg durch Moskau geführt. Die 4. Armee zog sich auf Minsk zurück und wurde dabei von sowjetischen Panzerverbänden überflügelt. So schlossen zwei sowjetische Panzerzangen bei Minsk den Kessel und nachrückende Großverbände begannen die eingekesselte 4. Armee zu vernichten. Bei diesen Gefechten kam es zu panikartigen Zuständen. Ein Panzergrenadier berichtete nach dem Krieg: „Ein hochdekorierter Offizier stellte sich mit gezogener Pistole dieser Flucht entgegen. Ein Schuss fiel, und der Mann stürzte zu Boden. Militärische Autorität war in dieser Situation nicht mehr durchsetzbar. Ein anderer Offizier mit Ritterkreuz und roten Biesen saß verwundet und deprimiert am Bahndamm, ohne das Geschehen zu bewerten.“ Etwa am 13. Juli 1944 war die Operation beendet. Nach internen Wehrmachtsangaben waren mindestens 240 000 deutsche Soldaten der drei Armeen in 19 Tagen getötet oder gefangen genommen worden. Aufgrund dieser Dimension wurde die Schlacht auch das „doppelte Stalingrad“ genannt. Dort war in 74 Tagen eine Armee mit etwa 170 000 deutschen Soldaten verloren gegangen. In der deutschen Ostfront klaffte nun eine bis zu 400 Kilometer breite Lücke, durch die sowjetische Panzer bis nach Warschau strömten. Die Bewohner der Stadt begannen am 1. August 1944 gegen die deutschen Besatzer einen Aufstand, der jedoch von Wehrmacht, SS und Polizei brutal niedergeschlagen wurde. Die Rote Armee konnte den Polen nicht entscheidend helfen, denn es gelang verstärkten deutschen Panzerdivisionen, die mittlerweile abgekämpften Sowjetverbände zu schlagen und zu stoppen. Bis dahin hatte sich die Zahl der Wehrmachtverluste auf rund 400 000 Tote, Gefangene und Verwundete erhöht. Die offiziellen Verlustzahlen der Roten 9 Ein Museum taucht wieder auf Im Juni 1944 vernichtete die Rote Armee drei ganze Armeen der deutschen Wehrmacht. Geschichte. Bei der medialen Beachtung des D-Days vom 6. Juni 1944 wird oft völlig übersehen, dass im gleichen Zeitraum die Rote Armee der Wehrmacht die schwerste Niederlage der deutschen Militärgeschichte beibrachte. Der Schauplatz dieser Niederlage war Weißrussland, in dem SS, Polizei und Wehrmacht weit mehr als eine Million Menschen in den drei Besatzungsjahren seit 1941 ermordet hatten, darunter etwa eine halbe Million Juden. Am 22. Juni 1944 griff die Rote Armee überraschend in Weißrussland die deutsche Heeresgruppe Mitte an. Partisanen hatten kurz zuvor an zehntausenden Punkten deutsche Eisenbahnstrecken gesprengt. Drei deutsche Armeen waren den gut koordinierten Angriffen ausgesetzt. Die an der Operation „Bagration“ beteiligten sowjetischen Verbände waren zahlenmäßig mehrfach überlegen. Sie verfügten über rund 1,25 Millionen Mann, mehr als 4000 gepanzerte Kampffahrzeuge, 24 400 Geschütze und 6300 Flugzeuge. Dagegen stellte die Wehrmacht nur 337 000 Mann mit 500 gepanzerten Kampffahrzeugen und 2600 Geschützen sowie Luftwaffenkräfte von 600 Flugzeugen. Besonders bei den schweren Waffen war diese Überlegenheit der sowjetischen Streitkräfte entscheidend. Innerhalb weniger Tage wurden die 3. Panzerarmee und die 9. Armee der Deutschen in ostweißrussischen Städten wie Orscha oder Mogiljow zusammengedrängt und zerschlagen. aktuell Armee an Toten und Gefangenen betrugen rund 178 000. Dazu kamen weitere 587 000 Verwundete. Die zweite Hälfte des Juli 1944 war für Hitlers Regime politisch verheerend. Am 17. Juli 1944 lies Stalin medienwirksam 57 000 deutsche Gefangene aus Weißrussland durch die Straßen Moskaus treiben. Drei Tage später verübte Graf von Stauffenberg sein gescheitertes Sprengstoffattentat auf Hitler. Am 23. Juli wurde das erste große Vernichtungslager der SS in Majdanek befreit. Hier waren mindestens 80 000 Menschen ermordet worden, die meisten davon jüdisch. Bald berichteten alliierte Journalisten weltweit vom Holocaust, dessen Ausmaße in der westlichen Welt anfangs kaum geglaubt wurden. Erst als die Amerikaner und Briten selbst Konzentrationslager befreiten, erkannten sie das Ausmaß der nationalsozialistischen Mordmaschine. Buch. Das Institut und Museum für Meereskunde in Berlin existiert längst nicht mehr. 1906 wurde es in der Hauptstadt eröffnet mit der Aufgabe, „durch seine Sammlungen Sinn und Verständnis für das Meer“ zu wecken – und mit seiner Reichs-Marine-Sammlung auch Teil der kaiserlichen Flottenpolitik zu sein. Im Zweiten Weltkriege durch Bombentreffer zerstört ist es nun, gleichsam zwischen zwei Buchdeckeln, wiedererstanden. Jörg M. Karaschewski lädt mit erhaltenen Interieurfotografien samt begleitender Texte und der ausführlichen Dokumentation der damals ausgestellten Flaggensammlung der Kaiserlichen Marine regelrecht zu einem Rundgang durch das Museum ein. Deren Restbestände befinden sich heute im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden. Mittels dieser Flaggensammlung wird nicht nur die Geschichte der Kaiserlichen Marine beispiel- und episodenhaft aufgeblättert. Dem Buch und seinem Autor gelingt es, ein komplett verloren gegangenes Stück deutscher maritimer Geschichte anschaulich zu rekonstruieren. So ist das Buch historische Dokumentation und damit mehr als bloße Flaggenkunde oder weihevolle „Ruhmeshalle“. (jge) Karaschewski, J.M.: „Eine Ruhmeshalle für Kaiser’s Flaggen. Die Fahnen und Flaggen der Reichs-Marine-Sammlung im Museum für Meereskunde, Berlin“; Books on Demand; Norderstedt 2013; 102 Seiten; 26,90 Euro; ISBN 978-3-7322-3688-6. Fußball wie vor 100 Jahren Ypern. „Stacheln oder Zähne ziehen!“ – „Stechen oder beißen lassen!“ Mit diesen markigen Slogans ist das Fußballspiel zwischen den „Deutschen Hornissen“ und den „British Bulldogs“ angekündigt worden. Am Vorabend der 43. internationalen Marsch- und Wanderveranstaltung „100 Kilometer van Ieper“ in Flandern, fand das Spiel zum Gedenken an den „Weihnachtsfrieden von 1914“ statt. Damals hatten Briten und Deutsche an Weihnachten gemeinsam zwischen den Schützengräben gefeiert und Fußball gespielt. Heute bestanden beide Mannschaften Foto: Marc Boiting Deutsche und britische Reservisten kicken Ende Mai in Belgien gemeinsam zum weihnachtlichen Frieden. Hunde beißen: Das britische Team (in rot-blau) gewann deutlich. aus Reservisten der jeweiligen Nationen. Nach einer kurzen Zeremonie erfolgte der Anstoß. Beide Mannschaften starteten mit hohem Tempo. Während die englische Mannschaft stetig den Druck erhöhte, setzten die Deutschen auf schnelle Konter und tauchten einige Male brandgefährlich im gegnerischen Strafraum auf. Mitte der ersten Halbzeit gingen die „Bulldogs“ dann nach einem Eckstoß in Führung. Bis zur Pause gelang es ihnen, den Vorsprung durch einen weiteren Treffer noch zu erhöhen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sich die lautstarken Fangruppen bereits bunt gemischt. Mitgebrachtes Essen und Getränke wurden geteilt. Alle Anwesenden sahen in diesen Verbrüderungsgesten auch den eigentlichen Sinn und Zweck der Veranstaltung. In der zweiten Halbzeit erhöhten die „Bulldogs“ auf zwischenzeitliche drei Tore Führung, doch die „Hornissen“ gaben nicht auf und kämpften bis zum Abpfiff. Am Ende fehlten dann aber die Kräfte, um den Rückstand auszugleichen, und die deutsche Mannschaft wurde deutlich mit sechs zu zwei Toren geschlagen. Als verdienter Sieger nahmen die englischen Kameraden den „Old Pals Stefan Hannen Cup“ mit, obwohl das Ergebnis zu hoch ausfiel, was auch der Sieger unumwunden zugestand. Die Mannschaften hatten hart, aber jederzeit fair gekämpft. (mbo/eb) aktuell SPORT 16. Juni 2014 Bronze zum Abschluss Erfolg für deutsche Tischtennisspieler Anton und Benzien paddeln zu Silber Kanu. Die Leipziger Besatzung Franz Anton und Oberfeldwebel Jan Benzien hat am vorvergangenen Sonntag beim ersten Weltcup der Slalom-Kanuten in London die Silbermedaille im Canadier-Zweier gewonnen. „Der Einstieg in unseren Finallauf war nicht so optimal, da lagen wir ein wenig neben der Linie. Danach haben wir auf einer sehr schweren Strecke beide auf volles Risiko umgeschaltet. Das hat uns zwar noch eine B erührung eingebracht, aber letztlich sind wir mit Silber sehr glücklich“, so Benzien. Im Kajak-Einer der Damen wurde Stabsunteroffizier Jasmin Schornberg beste Deutsche mit Rang fünf. (eb) Silber für Boxerin Sarah Scheurich Die Beachvolleyballerinnen Ludwig und Walkenhorst erreichen bei der EM den dritten Platz. Cagliari. Die Beachvolleyballerinnen Laura Ludwig und Hauptgefreiter Kira Walkenhorst haben sich bei den Europameisterschaften nach dem Aus im Titelrennen erneut mit Bronze getröstet. In Cagliari/Italien feierte das topgesetzte Duo aus Hamburg im deutschen Duell um Platz drei ein 2:0 (21:12, 21:18) gegen Unteroffizier (FA) Victoria Bieneck und Unteroffizier (FA) Julia Großner und wiederholte seinen Erfolg aus dem Vorjahr. Auch in Klagenfurt/Österreich hatten Ludwig und Walkenhorst das kleine Finale gewonnen. Der Traum von der Goldmedaille war am vorvergangenen Samstagvormittag auf Sardinien überraschend geplatzt. Im Halbfinale scheiterten die Beachvolleyballerinnen mit 0:2 (15:21, 14:21) am Schweizer Duo Tanja Goricanec/Tanja Hüberli. In einer einseitigen Begegnung hatten die Turnierfavoritinnen keine Chance. Spielten eine starke EM: Hauptgefreiter Kira Walkenhorst (links) und Laura Ludwig mit ihrem Pokal. Spannender hatten es Bieneck/Großner gemacht, am Ende aber doch gegen die Niederländerinnen Madelein Meppelink/ AKTIV. ATTRAKTIV. ANDERS. – BUNDESWEHR IN FÜHRUNG „Für mich ist eine Bundeswehr attraktiv, die Menschenleben rettet. Ich selbst war kürzlich bei der Rettung eines verunglückten Seglers in der Biskaya dabei.“ Foto: Bundeswehr Tischtennis. Stabsgefreiter Christian Süß und Hauptgefreiter Ricardo Walther gewannen mit ihrer Mannschaft Borussia Düsseldorf am vorvergangenen Wochenende in Fulda die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften. Parallel dazu erreichte Stabsunteroffizier (FA) Jiaduo Wu mit ihrer Partnerin Ying Han bei den China Open im chinesischen Chengdu den dritten Platz beim Damendoppel. (eb) Foto: dap/pa 10 Boxen. Hauptgefreiter Sarah Scheurich hat bei den Europameisterschaften in Bukarest/ Rumänien die Silbermedaille gewonnen. Die 20-Jährige unterlag der Niederländerin Mireille Fontijn-Nouchkain in der Klasse bis 75 kg im Finale mit 0:3. (eb) Oberstabsgefreiter Thomas Winkelhake, Signalgast an Bord der Fregatte „Augsburg“, derzeit im Mittelmeereinsatz. Medaillen für deutsche Schwimmer Monterrey. Der WM-Siebte Unteroffizier (FA) Patrick Hausding hat zum Abschluss der Wasserspringer-Weltserie am und Lars Flüggen den Letten Aleksandrs Samoilovs/Janis Smedins 1:2 (15:21, 21:16, 12:15). Die Deutschen haben allerdings erst vor Kurzem zusammengefunden und bestritten ihr erstes gemeinsames großes Turnier. Die an Position 13 gesetzten Spieler Hauptgefreiter Alexander Walkenhorst und Stabsunteroffizier (FA) Stefan Windscheif scheiterten in der Runde der letzten Acht. Gegen die Titelverteidiger Adrian Gavira/Pablo Herrera aus Spanien setzte es ein 0:2 (14:21, 15:21). (sid/eb) Wasserspringer holt Gold Patrick Hausding setzt sich mit neuer Bestpunktzahl gegen chinesischen Weltmeister durch. vorvergangenen Wochenende überraschend die Konkurrenz vom Drei-Meter-Brett gewonnen. Im mexikanischen M onterrey verwies der Berliner mit 522,25 Punkten den Weltmeister He Chong aus China auf Rang zwei (518,70 Punkte). Dritter Foto: dpa/pa Schwimmen. Vize-Weltmeister Marco Koch hat über 200 Meter Brust das Mare-Nostrum-Meeting in Monaco gewonnen. Zudem sicherte sich der 24-jährige Darmstädter die Silbermedaille über 100 Meter. Obermaat (FA) Hendrik Feldwehr holte über 50 Meter Brust in 28,00 Sekunden Bronze. Erfolgreich war der traditionsreiche Wettkampf ebenso für die deutschen Schwimmerinnen. So setzte sich Hauptgefreiter D orothea Brandt im Finale in 31,04 Sekunden über 50 Meter Brust mit nur zwei Hundertstelsekunden Vorsprung gegen die Dänin Rikke Moeller Pedersen durch. Stabsunteroffizier (FA) Franziska Hentke sicherte sich indessen über 200 Meter Schmetterling den Titel. (eb) Marleen van Iersel 1:2 (21:23, 21:14, 8:15) den Kürzeren gezogen. Nach dem starken zweiten Durchgang liefen die Berlinerinnen im Entscheidungssatz von Beginn an einem Rückstand hinterher und konnten diesen nicht mehr aufholen. Im Finale holten sich Meppelink/van Iersel Gold durch ein 2:0 (21:17, 21:16) über Goricanec/Hüberli. Während die deutschen Frauen zumindest eine Medaille von der Mittelmeerinsel mit nach Hause bringen, gingen die Männer völlig leer aus. Im Viertelfinale unterlagen Obergefreiter Sebastian Fuchs Sprung vom Zehnmeterbrett: Patrick Hausding und Sascha Klein überzeugen in Mexiko. wurde der Brite Jack Laugher. Damit darf sich Hausding mit Blick auf die Europameisterschaften in seiner Heimatstadt Berlin (13. bis 24. August) berechtigte Chancen auf eine Medaille machen. „Ein sensationeller Sieg von Patrick“, sagte Leistungssport-Direktor Lutz Buschkow vom Deutschen SchwimmVerband (DSV): „Patrick hat mit persönlicher Bestleistung seine internationale Leistungsfähigkeit in der absoluten Weltspitze bewiesen.“ Im Gesamtklassement der Weltserie belegte Hausding Rang vier. Sieger wurde der Chinese He Chong vor dem Ukrainer Ilja Kwascha und Laugher. Bereits am vorvergangenen Samstag war der 25-Jährige zusammen mit seinem Partner Hauptfeldwebel Sascha Klein im Synchronspringen vom Turm auf dem dritten Rang gelandet. (sid/eb) 16. Juni 2014 VERMISCHTES Neues für Konsolenfans Foto: Nintendo Präsentation auf der „E3“ strotzte nur so von älteren Titeln, die für die neue „PS4“ adaptiert werden. „GTA V“, „The Last of Us“ und das aus dem Jahr 1998 stammende „Grim Fandango“ sind nur die bekanntesten Vertreter. Doch auch neue Titel kamen nicht zu kurz. Gegenüber Konkurrent Microsoft will Sony mit Foto: Ubisoft Kooperativ: Far Cry 4 für PS4. frühen Beta-Zugängen punkten. „Far Cry 4“, „Metal Gear Solid 5“ und der Shooter „Destiny“ wurden in dieser Kategorie präsentiert. „Far Cry 4“ soll auf der PS4 zudem auch dann im Koopmodus laufen, wenn nur ein Spieler das Spiel besitzt. Foto: Sony/Naughty Dogs Mit „Call of Duty: Advanced Warfare“ zeigte Microsoft dennoch einen potentiellen Hit mit Kevin Spacey in der Rolle des Bösewichts Jonathan Irons und mit einem Teaser kündigte es zudem einen neuen „Tomb Raider“ an. Fans dürften sich somit auf 2015 freuen. Den Kern bildeten hierbei keine Spiele, sondern kleine Figuren, die mit einem Chip ausgestattet sind, sodass Werte und Fähigkeiten von Charakteren extern gespeichert und zwischen einzelnen Spielen getauscht werden können. Das erste Spiel dazu soll der „Mario“-Titel „Super Smash Brothers“ sein. Bunt: „Zelda“ auf der „Wii-U“. Alte Bekannte: Lara Croft. Nintendo Es kriselt seit langem im Hause Nintendo, da sich die neue Konsole „Wii-U“ schlechter verkauft, als erhofft. Viele Spieleschmieden sind abgesprungen. Auf der „E3“ präsentierten die Japaner in Zum Abschluss lüftete Nintendo dann noch das Geheimnis um einen lange erwarteten Titel. Es wird 2015 eine Fortsetzung der erfolgreichen „Zelda“Reihe geben. Vielleicht bringt dieses Spiel die Konsole auf die erhoffte Erfolgsspur. Sony „Aus alt mach neu“ könnten sich die Verantwortlichen bei Sony gedacht haben, denn die Treue über den Tod hinaus Die Jagd nach Geld BluRay. Im Japan des beginnenden 18. Jahrhunderts haben 47 herrenlose Samurai gegen einen übermächtigen Feind den Tod ihres Herrn gerächt. Seitdem gelten sie als Sinnbild für deren bedingungslose Treue. Die Geschichte wurde nicht nur wiederholt von japanischen Filmemachern aufgegriffen, sie ist in ihrer Heimat vielmehr allgegenwärtig. Auch Hollywood hat diesen japanischen Nationalmythos für sich entdeckt: Carl Erik Rinsch formt „47 Ronin“ zu einem ebenso aufwändigen wie teuren Epos, wobei er mit gewaltigen Sets aufwartet und der nicht endenden Geschichte BluRay. „The Wolf of Wall Street“ ist bei der Verleihung der Oscars 2014 mit fünf Nominierungen einer der großen Favoriten gewesen. Obwohl der Film keine Trophäe gewann, gilt er als einer der besten Filme des vergangenen Jahres. Nun liegt das weithin als Komödie gehandelte, aber eigentlich eher einer Tragödie gleichkommende Werk von Altmeister Martin Scorsese und Leonardo DiCaprio auf BluRay vor. Technisch erfüllt die Disc alle wünschenswerten Standards. Die Exzesse der pervertierten Brokergesellschaft sind gestochen scharf, der Ton klar. Drei Spra- unerwartet treu bleibt. Dabei glänzt Keanu Reeves in der Hauptrolle des Fantasyabenteuers. Die Besetzung setzt sich fast ausschließlich aus japanischen Stars zusammen und verleiht dem Film dadurch seinen besonderen Charakter. Seit vergangenen Donnerstag ist „47 Ronin“ auf DVD sowie in einer 2D- und 3D-Version auch auf BluRay erhältlich. (eb) aktuell verlost eine DVD „47 Ronin“. Einfach bis zum 23. Juni 2014 eine E-Mail mit Anschrift und dem Stichwort „Samurai“ senden an: [email protected] aktuell 19/2014: Je ein Buch „Wer wagt, gewinnt. Leben als Experiment“ geht an Christine Fuchs und Robert Mayer. aktuell 20/2014: Jeweils eine CD „Biene Maja“ erhalten Kurt Rätzsch und Sascha Meynert. Das „Galileo“ DVD-Paket gewinnt Till Behm. aktuell 21/2014: Je eine CD „Dran bleiben!“ erhalten Andreas Quirin und Thorsten Krüger. Foto: Nintendo Foto: Activision Oscarprämiert: Jonathan Irons. Microsoft Mit großen Erwartungen gingen die Fans in die Pressekonferenz von Microsoft, die mit der „Xbox One“ vergangenes Jahr ihr neues Flaggschiff auf den Konsolenmarkt geschickt h atten. Vor allem Spiele mit Kooperationsmodus bestimmten die Präsentation. Sei es im Shoo- einer Videobotschaft daher primär Titel der hauseigenen Marken. Hoffnungsträger: amiibo-Figur. Foto: Square Enix Los Angeles. Der Puls rast, Adrenalin durchströmt den Körper. Dennoch sind die Augen fokussiert und die innere Anspannung äußerlich kaum wahrnehmbar. Bis auf das schnelle Tippen und Klicken verrät nichts die hohe Konzentration. Auf dem Bildschirm hingegen kracht es so richtig. Auch in diesem Jahr haben auf der „Electronic Entertainment Expo“ (E3) vor allem die Actionspiele für das meiste Aufsehen gesorgt. Welche Titel werden bald herauskommen? Welche Plattform setzt sie am besten um? Mit größter Spannung wurden daher wie in jedem Jahr die Pressekonferenzen der großen drei erwartet. Die Hersteller der wichtigsten Spielekonsolen, Microsoft mit seiner „XboxOne“, Nintendo mit der „Wii-U“ und die „PlayStation 4“ von Sony, buhlten vergangene Woche im amerikanischen Los Angeles um die Aufmerksamkeit der Spieler. Dabei gab es positive und negative Überraschungen. aktuell hat eine Auswahl der wichtigsten Ankündigungen der Hersteller zusammengestellt. ter „Evolve“, dem Exklusivtitel „Fable Legends“ oder sogar dem neuen „Assassin‘s Creed“-Teil. Für Enttäuschung sorgte „Halo 5“. Neue Informationen gab es nicht, lediglich einen Teaser und die Ankündigung, in die kommende „Halo“-Gesamtbox einen exklusiven Zugang zur Betaversion packen zu wollen. 11 Gewinnauslosung Die Großen der Spielebranche zeigen, was 2014/15 über die Bildschirme flimmert. von Alexander Linden aktuell Licht und Dunkel: Uncharted 4. Auch Sony präsentierte exklusive Topspiele, zu denen wie erwartet „Uncharted 4“ gehören wird. Der Untertitel „A Thiefs End“ befeuerte schon wilde Gerüchte über das mögliche Ende der Serie. Doch die neuen actionlastigen Titel „The Order 1886“ und „Bloodborne“ könnten durchaus würdige Nachfolger werden. chen und acht Untertitel sind vorhanden. Leider ist die Menüführung nicht selbsterklärend und das Bonusmaterial weist nur drei Hintergrundberichte zu den Dreharbeiten und Konzepten hinter dem Film auf. Weitere Hintergrundinformationen wären wünschenswert. Fazit: So genial der Film ist, so verschenkt ist das Potential, das BluRays bieten. (afl) aktuell verlost ein Exemplar der BluRay. Einfach bis zum 23. Juni 2014 eine E-Mail mit Anschrift und dem Stichwort „Leo the Wolf“ senden an: [email protected] Das Buch „Wie Stress im Beruf krank macht und wie Sie sich schützen“ geht jeweils ein Mal an Bärbel Queck, Jan Krahmann und Stefan Ronnecker. Herzlichen Glückwunsch! „Wenn Papa lange wegfährt ...“ Buch. Wenn ein Elternteil in den Einsatz geht, ist das für Kinder meistens sehr schwer zu verstehen. Aus diesem Grund hat Kristina Dohrn das Kinderbuch „Wenn Papa lange wegfährt ...“ geschrieben. Ihr Mann war selbst oft beruflich abwesend. Für ihre beiden Kinder war der Trennungsschmerz immer besonders schwer. Die Geschichte handelt von der kleinen Amelie und ihrem Bruder Frederik, deren Papa Soldat bei der Marine ist. Daher ist er auch oft und lange von zuhause weg. Neben dem leicht verständlichen Text ist das Buch mit Illustrationen gespickt. Es soll den Kindern von Soldaten vor allem vermitteln, dass sie nicht alleine sind und die lange Wartezeit bis zur Rückkehr der Eltern verkürzen. Der Erlös des Buches geht vollständig an das Bundeswehrsozialwerk. (eb/pfr) Dohrn, Kristina: „Wenn Papa lange wegfährt ...“; Bordesholmer Edition; Bordesholm 2014; 28 Seiten; 13,90 Euro; ISBN 978-3-7357-2308-6 . aktuell verlost ein Exemplar des Buches. Einfach bis zum 23. Juni 2014 eine E-Mail mit Anschrift und dem Stichwort „Papa“ senden an: [email protected] 12 aktuell Ausgewählte Medienbeiträge 22. Juni, 23:30 Uhr, MDR: Schlaflos im Krieg – Die pharmazeutische Waffe VERMISCHTES Es ist nie zu spät für Neues Helene Henke realisiert bei der Bundeswehr einen lang gehegten Traum. Was ist Ihre größte Errungenschaft? Es geschafft zu haben, der Bundeswehr anzugehören. Der Berliner Chemiker Fritz Hauschild entdeckt 1937 ein besonders effektives Amphetamin. Das Medikament kommt noch im selben Jahr unter dem Namen „Pervitin“ auf den Markt. Das Mittel beseitigt das Schlafbedürfnis und steigert Selbstbewusstsein sowie Risikobereitschaft. Schnell werden auch Militärärzte darauf aufmerksam. Die Dokumentation beleuchtet die Rolle leistungsfördernder Arzneimittel von der NS-Zeit bis in die Gegenwart und damit eines der größten Tabus der Militärgeschichte. Youtube-Video der Woche: Mitte November 2013 ist in Sachsen die Regionale Sicherungsund Unterstützungskompanie in Dienst gestellt worden. Jetzt ging es für die Reservisten der Kompanie auf den Truppenübungsplatz. Eine Woche lang wurden Kenntnisse und Fähigkeiten aufgefrischt. Den Höhepunkt bildete der Vielseitigkeitswettbewerb. Hier konnten die Reservisten das Wissen praktisch anwenden und sich untereinander im Wettstreit messen. (eb) Der Beitrag „RSU Vielseitigkeitskampf“ unter www.youtube. com/bundeswehr. 16. Juni 2014 Wie können Sie am besten entspannen? Wenn ich in aller Ruhe durch einen schönen Wald spazieren gehen kann. Foto: Eberl/Bundeswehr Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen? Musikalisches Talent. Munster. Helene Henke hatte bisher kein langweiliges Leben. Sie war deutsche Vizemeisterin im Taekwondo, hat die Sportbootführerscheine für Binnenund Seegewässer gemacht, hat drei Kinder und lebt in einer neuen, glücklichen Fernbeziehung. Dennoch hatte sie einen lange unerfüllten Traum. „Ich wollte schon immer zur Bundeswehr“, sagt die Ostwestfälin. Doch Henke ist Jahrgang 1961. „Es gab in den 80er Jahren nicht die Möglichkeit dazu“, erklärt sie. Sanitäts- oder Militärmusikdienst reizen sie nicht. Erst als eine ihrer Töchter zu den Feldjägern geht, beschäftigt sie sich wieder mit dem Thema. Sie wurde auf den Freiwilligen Wehrdienst aufmerksam, für den es keine Altersbeschränkung gibt. „Ich habe mich dann sofort mit einem Wehrdienstberater in Verbingung gesetzt.“ Jetzt dient sie zunächst in der 5. Kompanie des Panzerlehrbataillons 93 in Munster. „Die Ausbildung ist eine große Herausforderung, doch durch die Unterstützung meiner Kameraden macht es Spaß“, schildert die heute 52-Jährige ihre Erfahrungen mit der Grundausbildung. Die geltenden Altersgrenzen verschließen der Rekrutin den Weg einer militärischen Karriere. Sie würde der Bundeswehr aber gerne weiterhin treu bleiben und hofft, dass sie im zivilen Bereich noch Chancen hat. (afl) Was treibt Sie an? Mein Ehrgeiz und meine Abenteuerlust. Was können Sie besonders gut kochen? Hackbraten. Welche Eigenschaft schätzen Sie an einem Menschen besonders? Zuverlässigkeit. Wozu können Sie nicht „Nein“ sagen? Kaffee. Wo möchten Sie am liebsten leben? An der Nordsee. Was mögen Sie an sich selbst nicht? Meine gelegentliche Sturheit. Was wäre für Sie das größte Unglück? Einen geliebten Menschen zu verlieren. Wer sind Ihre Helden in der Wirklichkeit? Menschen, die ihr eigenes Leben riskieren, um andere dafür retten zu können. Wie lautet Ihr Lebensmotto? Geht nicht, gibt‘s nicht!