Leseprobe -Das letzte Aufgebot

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Leseprobe -Das letzte Aufgebot
Leseprobe des Buches
„Letztes Aufgebot zur Verteidigung des Reichsgebiets:
Kämpfe der Heeresgruppe Nordukraine / A / Mitte „
Autor : Rolf Hinze
Verlag : Leonidas-Verlag
Kategorie: Bücher General AAS
ISBN : 9783940504029
Seiten: 256, Taschenbuch, Leonidas-Verlag
Preis ab 19,00 Euro
Ich empfehle jedem Leser, der sich für das Ende der Ostfront des 2. WK
interessiert, dieses literarische Werk käuflich zu erwerben.
Sie lesen hier die Seiten zur Probe
162 – 164, 164 – 171, 171 - 176, 177 – 222 und
eine Aufstellung aller aufgeführten Truppen, sowie das Inhaltsverzeichnis.
Rolf Hinze, 1995: Letztes Aufgebot – Zur Verteidigung des Reichsgebiets. Kämpfe der
Heeresgruppe Nordukraine / A / Mitte
(S. 162 bis 164)
März-Kämpfe
Immer wieder mußten Truppen verschoben werden, von einer Armee zur anderen, und zwar
wegen Treibstoffmangels, vorwiegend per Bahn. Erstaunlich ist, was die Eisenbahn und zwar
jetzt nicht mehr die „feldgraue“ Eisenbahn, sondern die „blaue“ Eisenbahn an Leistungen
vollbrachte. Zunächst hatte sie zigtausende von Ostwallgräbern aus Schlesien zum Ausbau
des „Ostwalls“ zu befördern, so an jedem Wochenende 100 Züge mit 100.000 Menschen,
worunter der Berufsverkehr nicht leiden durfte. Hinzu kamen die Räumungszüge, zunächst
mit Abtransport aus den Räumen Tarnowitz und Kreuzberg über Oppeln. Hinzu kamen
Pendelzüge aus dem nördlichen Industriegebiet in den nahe gelegenen Aufnahmeraum Neisse,
Ziegenhals, Freiwaldau, außerdem Vor- und Nachzüge zu den bis 20. Januar in Richtung
Breslau und Wien verkehrenden Personenzügen. Etwa 1,7 Millionen Menschen kamen allein
mit den Räumungszügen ins tiefere Reichsgebiet. Hinzu kamen Lazarettzüge.
Die zahlreichen Truppenverschiebungen erforderten jeweils für einen Restbestand der
pferdebespannten Infanterie-Divisionen je 65 Transportzüge, für die Kampfgruppe einer
Panzerdivision 40 Züge. Hinzu kam die Materialabfuhr. Die Rybniker Kohlengruben lieferten
bis Ende März Kohlen, das Kohlenrevier um Mährisch-Ostrau bis zuletzt, das Waldenburger
Gebiet noch am 8. Mai. Aus dem Karwiener Revier ostwärts Mährisch-Ostrau gelangten
zwischen Februar und zweiter Hälfte April täglich 16.000 Tonnen Kohle und Koks ins Reich
= 12 Eisenbahnzüge zu 60 Waggons. Eine Strecke mußte die Bahn wegen fehlender
Elektroloks auf Dampfloks umstellen. Um den Kohletransport aus dem Kohlengebiet zu
sichern, ließ die Reichsbahndirektion Oppeln innerhalb von zehn Tagen eine
Umgehungskurve von 1,5 Kilometer Länge, mit einer zehn Meter langen Behelfsbrücke,
mehreren Durchlässen und Signalanlagen im Abschnitt Jägerndorf errichten, weil der
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Bahnhof Ratibor unter feindlichem Artilleriefeuer lag. Die Bahn stellte auch die Strecke
Oderberg-Rybnik, nachdem diese bereits gesprengt war, innerhalb von zwei bis drei Wochen
wieder einsatzfähig her.
Erdkämpfe
Aus dem Raum Strehlen-Schweidnitz kamen die Kampfgruppen der 19. PzD., der 10. PGD
sowie der 20. PzD in den Raum nördlich Neisse. Den von Grottkau nach Süden zielenden
Stoß feindlicher Panzer sollten sie bremsen, gelangten aber selbst in die Abwehr und konnten
den nächtlichen Übergang der Sowjets über die Neiße bei Rothaus (16. auf 17. März) nicht
verhindern. Auch der südlich Neisse nach Osten unternommene Angriff der Fs-PzD „HG“
drang nicht durch, denn einzelne Teile dieses Verbandes kamen aus früherem Einsatz im
Brückenkopf Muskau nicht rechtzeitig zum Angriff heran.
Die Schlacht um Neise (23. bis 24. März) endete schließlich mit dem Verlust der „Festung“
Neisse. Die hinter den Biele-Abschnitt zurückverlegte Front südlich Neisse hielt jedoch,
ebenso wie die nach Osten gerichtete Kampffront nördlich Neisse.
In den Kämpfen um Neisse waren jedoch erhebliche Verluste an Soldaten entstanden, auch an
schweren Waffen, und zwar bei der 344. ID und der 18. SS-PGD, auch der 168. ID und 20.
SS-Division (estnische Freiwillige). Außerdem waren trotz rechtzeitiger Anordnung
wiederum Trecks mit Frauen, Kindern und Greisen in die Schlacht geraten.
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Rolf Hinze, 1995: Letztes Aufgebot – Zur Verteidigung des Reichsgebiets. Kämpfe der
Heeresgruppe Nordukraine / A / Mitte
(S. 164 bis 171)
Neue Schlacht um das Mährisch-Ostrauer Industriegebiet (8. bis 21. März)
Die Lageentwicklung hatte die Heeresgruppe Anfang März veranlaßt, auf den geplanten
weiteren Entsatzangriff für das eingeschlossene Breslau zunächst zu verzichten. Die hierfür in
Aussicht genommenen Truppen des 24. PzK mit der 16. PzD und 17. PzD sowie FührerBegleitdivision mußten in den Raum Leobschütz, Jägerndorf, Teschen verlegen, desgleichen
die 254. ID. Die 1. Panzerarmee löste die 8. PzD aus der Front heraus und stellte sie für den
Einsatz am linken Flügel des 59. AK bereit. Die 78. V-StDiv. räumte ebenfalls ihre
Stellungen südlich Saybusch. Mit dem Beginn der neuen sowjetischen Offensive der 4.
ukrainischen Front rechnete man nach Gefangenenaussagen am 10. März. Am 9. März gab
deshalb das 59. AK den Befehl zur Einnahme der Großkampf-Hauptkampflinie. Das
vorbereitende sowjetische Artillerietrommelfeuer und die eingesetzten Schlachtfliegerangriffe
gingen auf die verlassenen deutschen Stellungen nieder. Der nachfolgende feindliche
Infanterieangriff stieß ins Leere. Der spätere Angriff gegen die Großkampf-HKL zerbrach in
einzelne Kampfhandlungen, ohne zusammengefaßtes systematisches Artilleriefeuer. Ihre
bereitgestellten Panzer setzten die Sowjets nicht mehr ein, was den deutschen Verbänden zu
einer Verschnaufpause verhalf, während derer die 16. PzD über Freistadt und die 8. PzD
östlich Sohrau in Stellung gingen.
Durch die Störung der sowjetischen Angriffsvorbereitungen im Coseler Brückenkopf und das
Ausweichen in eine Großkampfstellung wurden die sowjetischen Absichten durchkreuzt. Die
Rote Armee mußte ihre Verbände zunächst wieder ordnen. Die Panzer der 4. ukrainischen
Front blieben vorerst untätig. An den Folgetagen griffen dann wieder starke Panzerverbände
nördlich und südlich Schwarzwasser an. Die 3. Geb.-Div., die die Sowjets nach Ausweichen
in die Großkampf-HKL zurückgewiesen hatte, trat am 11. März zum Gegenangriff an und
nahm ihre alten Stellungen wieder. Dabei fiel ihnen ein Stoßtrupp des Nationalkomitees
„Freies Deutschland“ in deutschen Uniformen in die Hand. Lediglich am Nordflügel des 59.
K gelang den Sowjets bei der stark geschwächten 75. PzD ein fast sieben Kilometer tiefer
Einbruch in Richtung Sohrau. Die 8. PzD mit Geb.-Jäg.-Rgt. 91 fing den Einbruch ab. Ein
Bataillon Gebirgsjäger stieß im Gegenangriff fünf Kilometer über die eigenen Linien hinaus
vor.
Am 15. März brach zwischen Cosel und Grottkau eine neue Schlacht an. Diese traf zwischen
Ratibor und Cosel auf das 11. SS-Korps am Nordflügel der 1. Panzerarmee. Am ersten Tage
konnte dieses Korps die Sowjets auffangen. Am zweiten Schlachttag, dem 16. März, erzielten
diese jedoch tiefe Einbrüche in Richtung Leobschütz. Sofort mußte die 254. ID von der
mittelschlesischen Front der 17. Armee heran und von der 1. Panzerarmee die 16. PzD aus der
Kampffront südwestlich Schwarzwasser. Der Abwehr in diesem Raum kam besondere
Bedeutung zu, um den Durchbruch der Sowjets durch das Mährisch-Ostrauer Gebiet zu
verhindern. Außerdem hätte ein Durchbruch über Leobschütz auf Jägerndorf für den
Südflügel der Sowjetkräfte im Raum Cosel, Grottkau, Neisse Hilfe bewirken können.
Am 16. und 17. März faßte die 4. ukrainische Front noch einmal alle Kräfte zusammen, um
zum Durchbruch zu gelangen, zurückgewiesen von der hart kämpfenden 544. ID, 3. Geb.Div., 4. Geb.-Div. und 253 ID nordwestlich Schwarzwasser, der 8. PzD. Zusammen mit der
75. ID, 68. ID und Teilen der 4. Geb.-Div. wurden in der Schlacht bei Schwarzwasser 65
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Panzer abgeschossen. Das 59. AK hielt stand. Ständig konnten die Sowjets neue Verbände in
die Schlacht werfen, damit auch die Kräfteverhältnisse der beiderseitigen Truppen jeweils
verändern. Die größere Beweglichkeit der Sowjets verschaffte diesen hierbei bedeutende
Vorteile.
Bei Cosel stand die 344. ID mit der aus Ungarndeutschen bestehenden Kampfgruppe der 18.
SS-PGD. Mit erheblichem Artillerieaufwand betrommelten die Sowjets die deutschen
Stellungen, was ihnen südlich Cosel schließlich zum Durchbruch nach Westen verhalf.
Verschiedene kleine Ortschaften gewannen durch die Gefechtsberichte Bedeutung:
Gnadenfeld, Schneidenburg, Schönhain, Drosselschlag, Matzkirch. Am 17. März erreichten
die Sowjets als südlichsten Punkt Borrowitz und erzielten größere Geländegewinne an der bei
Gnadenfeld im Bogen verlaufenden Reichsstraße 145 zwischen Leobschütz und Cosel. Bei
diesem Vorstoß rissen die Sowjets die Front der 371. ID und 18. SS-PGD auf und drängten
diese nach Norden zur 344. ID im Raum Cosel-Krappitz ab. Die divisionseigenen
Sturmgeschütze der 344. ID unternahmen Einzelangriffe von Reinschdorf nach Pirchwitz
(südlich Cosel), sicherten Neumannhöh, kämpften bei Kobelwitz, Juliusburg, Nesselwitz,
zwischen Neumannshöh und Hartenau an der Reichsstraße 115 (Cosel-Oberglogau) gegen
den Einbruch der Sowjets. Nachdem diese Krappitz besetzten, ging die Verbindung der 344.
ID zur 17. Armee verloren und damit zum Kommando „Korpsgruppe Schlesien“ (56. PzK)
mit 168. ID und 20. (estnischer) SS-Div. Auch im Süden ging der Anschluß zu den in Front
stehenden Divisionen des 11. AK verloren.
Gleichzeitig drückten die Sowjets, beginnend mit dem 15. März, von Grottkau nach Süden
über die Glogauer Neiße in Richtung Rothhaus. Die inzwischen (17. März) ausgeladenen
Teile der FS-PzD „Hermann Göring“ unternahmen sogleich einen scharfen Angriff gegen die
Westflanke des auf Steinau-Neustadt zielenden Stoßkeils der Sowjets, mußten sich nach
Anfangserfolgen jedoch im Raum Kaundorf-Oppersdorf, südostwärts Neisse, zur
Verteidigung einrichten.
Um eine Überquerung des nächsten Flusses, nämlich der Biele zu verhindern, bildete die
Führung durch Zusammenfassung greifbarer Truppenreste einen Sperrverband, bestehend im
wesentlichen aus einem abgekämpften Infanterie-Bataillon sowie zwei Bau-Bataillonen mit
einer schweren Feldhaubitze. Später folgte Verstärkung durch Teile der Division „Hermann
Göring“. Dieser Sperrverband, später verstärkt sogar durch zwei „Wespen“, hielt eine Linie
von Neisse bis südlich Ziegenhals.
Währenddessen drangen weitere Kräfte von Krappitz nach Westen und die von Grottkau
eingebrochenen Sowjetverbände in südlicher Richtung nach Neustadt mit dem Ziel, sich mit
den südlich Cosel eingebrochenen Kräften südlich Deutsch-Rasselwitz zu treffen. Damit
hatten die Sowjets mehrere Verbände eingekreist, die versuchen mußten, sich zu befreien.
Der Kommandeur der 344. ID – Generalleutnant Jollasse – sah sich außer Stande, zur
nördlich eingekreisten Korpsgruppe des Generals Koch-Espack der 17. Armee
durchzubrechen. Hinzu kam dieser Tage die Räumung Cosels (18. März) und dann das
Durcheinander mit den Trecks der Zivilbevölkerung aus Cosel und näherer Umgebung – und
das nächtlich bei starkem Regen. Nur wenige deutsche Verbände standen zur Abwehr zur
Verfügung, so einige Batterien des Oberst Kiewitt im Raum Nesselwitz, die zahlreiche
Feindpanzer abschossen und damit das Vordringen der Sowjets verzögerten. An der gesamten
Offensivfront wurden bis zum 17. März 121 sowjetische Panzer abgeschossen.
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Das größte Leid ergab sich bei den flüchtenden Zivilisten aus Cosel und Umgebung – sofern
die Sowjets ihrer habhaft werden konnten – wenn sie ihren blinden Haß an den Zivilisten
entluden. Panzerketten zermalmten die Treckwagen. Rotarmisten spannten die Pferde aus,
durchwühlten die Wagenladungen und vergewaltigten die Frauen in allen denkbaren Räumen
und Stellungen und erschossen solche, die sich wehrten und deren Männer, die sie schützen
wollten. Nur wenigen gelang es, sich nach Westen durchzuschlagen. Soweit Männer
überlebten, schaffte man diese in Bahntransporten später nach Sibirien, von denen nur
einzelne wieder zurückkehrten. Als in Plieschnitz im Gefecht ein sowjetischer Offizier fiel,
wurden daraufhin zwanzig Männer, die man fassen konnte, sogleich erschossen. Die Sowjets
durchstöberten die Häuser, erschossen Zivilisten und verwundete deutsche Kriegsgefangene.
Nur wenige der Zivilisten kehrten jeweils in ihre Dörfer zurück. Erschütternde Berichte liegen
aus einigen Ortschaften vor. Die Rotarmisten schossen rund um sich herum, gleich ob es
Polizeibeamte, französische Gefangene oder deutsche Gefangene und Verwundete traf.
Die an den Rändern der sowjetischen Vorstöße liegenden, nicht unmittelbar angegriffenen
deutschen Verbände hielten ihre Stellungen, so die 97. Jäg.-Div. und 1. Ski-Jäg.-Div. Einen
schweren Stand hatten die 371. ID, 254. ID, 78. VSTD und 344 ID, welch letztere zusammen
mit der 18. SS-PGD nach Norden abgedrängt wurde.
Die 8. PzD kam zu Hilfe, ebenso die 16. PzD, die sich den Sowjets entgegenwarf und diese
im Gegenschlag zurückdrängten, während die 78. VST-Div. sich an den Stadträndern von
Leobschütz zur Verteidigung einrichtete. Versuche der Sowjets, beiderseits der Stadt den
Durchbruch zu erzielen, schlugen fehl. Ende März trat eine gewisse Beruhigung in den
Kämpfen ein. Den Durchbruch durch das Mährisch-Ostrauer Industriegebiet hatten die
Sowjets noch nicht geschafft. Zehn Tage der sowjetischen Offensive hatten ihnen allenfalls
fünf bis acht Kilometer Bodengewinn gebracht.
Neuer Vorstoß der Sowjets
Die deutsche Führung erwartete allerdings einen weiteren Angriff der 1. ukrainischen Front
und der 4. ukrainischen Front aus dem Raum Leobschütz in Richtung Troppau nach Süden,
um die deutsche Verteidigungslinie bei Mährisch-Ostrau zu hintergehen. Hinzu kam die
Feststellung, daß die 2. ukrainische Front aus Ungarn über Neutra nach Nordwesten drängte,
dem Vorstoß Leobschütz in Richtung Troppau entgegen. Daraus ergab sich die
Schlußfolgerung, daß die Sowjets ihren Kampf um die Enge von Mährisch-Ostrau noch nicht
aufgegeben hatten. Die deutschen Gefechtserfolge in diesem Abschnitt mit den
zusammengeschrumpften, beschränkt beweglichen Divisionsteilen stellte ein Wunderwerk an
Einsatzbereitschaft, Organisation und Versorgung dar.
Treibstoff gab es nur in geringer Menge. Solcher wurde oft erst kurz vor Beginn einer
befohlenen Bewegung herangebracht. An Diesel-Kraftstoff fehlte es im allgemeinen nicht,
weshalb die Verbände, um sich beweglich zu machen, die ottobetriebenen Gefechtsfahrzeuge
im Stangenschlepp hinter ihren Diesel-LKW von Stellung zu Stellung mitführten. So ergab
sich das eigenartige Bild, daß vereinzelt der Feldküchen-Lkw eine 8-Tonnen-Zugmaschine
mit schwerer Feldhaubitze zog, um Treibstoff für die Zugmaschine zu sparen. Die
ottobetriebenen Gefechtsfahrzeuge (Pkw, Lkw, Zugmaschinen) mußten großteils mit Alkohol
vorlieb nehmen, aus früheren Brennereien im Generalgouvernement Polen, nunmehr den
Resten Oberschlesiens. Mährisch-Ostrau durfte seinerzeit von keinem Feldgrauen in Uniform
betreten werden, um der Roten Luftwaffe keinen Anlaß zu Angriffen zu bieten. In MährischOstrau wurde nämlich nicht nur Alkohol für Treibzwecke gebrannt, sondern auch Munition
gefertigt. Soweit die Bahn überfordert war, kam Nachschub mit holzgasbetriebenen
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Fahrzeugen zur Truppe. Aus den Ersatztruppenstandorten und Truppenübungsplätzen trafen
die Transporte mit im Frieden gefertigter Munition mit Kupferführungsringen ein, diese sogar
aus entlegenen Reichsteilen. Immerhin gab es für die Truppe an der Mährisch-Ostrauer Front
eine kurze Verschnaufpause.
Ausbruch eingeschlossener Teile
Die bei dem sowjetischen Vorstoß vom 15. bis 18. März eingeschlossenen Verbände
kämpften sich mühsam durch, nachdem man ihnen den rechtzeitigen Ausbruch seitens der
obersten Befehlsstellen versagt hatte. So hatten die 344. ID und die 18. SS-PzD nach eigenem
Entschluß des Divisionskommandeurs der 344. ID (Jollasse) am 19. März den Ausbruch über
den Hotzenplotz durchzuführen.
Zu den in Richtung Deutsch-Rasselwitz ausbrechenden Marschkolonnen der 344. ID kamen
noch abgesplitterte Teile der „Korpsgruppe Schlesien“ hinzu, die weiter nördlich
eingeschlossen, deren Ausbruch nach Westen im Raum Neustadt gescheitert war. Der Ort
Deutsch-Rasselwitz mußte erst genommen werden, um hier den sowjetischen
Einschließungsring zu durchbrechen, bewehrt durch dauernden Beschuß der Roten Armee.
Ein schweres Geländehindernis stellte nach zwei Kilometern südwestlich Deutsch-Rasselburg
der Hotzenplotz dar, dessen Brücke gesprengt war. Durch sumpfigen Boden suchten die
Rückmarschierer eine geeignete Übergangsstelle. An dieser verlor die 344. ID den Rest ihres
schweren Materials, darunter die gesamte Artillerie, sogar letzte Sturmgeschütze und die
übrigen Fahrzeuge. Beim Ort Hotzenplotz erreichten die Verbände um Mitternacht mit ihren
vordersten Teilen die eigenen Linien.
Die Korpsgruppe „Schlesien“ (General Koch-Erpach, 56. PzK) mit Kampfgruppen 168. ID
und 20. (estnische) SS-Freiwilligen-Division hatten gegen Neustadt in Richtung AltvaterGebirge nach Süden hin den Durchbruch versucht. Hinzu kamen die in Oppeln
eingeschlossenen Gruppen Wennsauer, nachdem Oppeln von den Sowjets besetzt und
weitgehend in Flammen gesetzt worden war. Die letzte Stellung dieser Gruppe lag zwölf
Kilometer südwestlich von Oppeln in Gegend von Gumpertsdorf. Sie unterstand dem
Kommandeur der 168. ID, General Schmidt-Hammer. Die Gruppe Wennsauer gelangte in der
Nacht vom 20. auf 21. März in Gegend von Altwalde, fünfzehn Kilometer nordwestlich von
Neustadt, durch die feindlichen Linien. Diese Rückmarschierer stärkten dann mit den aus dem
Kessel der Korpsgruppe Schlesien nachgeholten etwa 3.400 Mann künftig den Sperrverband
des Oberst Capelle.
Weiter südlich griffen die Sowjets aber auch an. Die hier liegenden Verbände, 97. Jäg.-Div.,
68. ID, 75. ID, 8. PzD, 4. Geb.-Div., 253. ID des 59. AK hielten aber allen Angriffen stand.
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Rolf Hinze, 1995: Letztes Aufgebot – Zur Verteidigung des Reichsgebiets. Kämpfe der
Heeresgruppe Nordukraine / A / Mitte
(S. 171 bis 176)
Weitere Kämpfe im Raum Leobschütz
Die der 8. PzD unterstehende „Gruppe von Einem“ lag im Raum Katscher und erhielt
Auftrag, nach Norden zur Unterstützung der 371. ID vorzurücken. Während des Angriffs
erhielt sie jedoch Befehl zur Einstellung desselben, um sich weiter in den Raum Leobschütz
zu begeben, wo man einen größeren sowjetischen Aufmarsch erkannt hatte, und zwar
offensichtlich zum beabsichtigten Durchbruch nach Süden auf Troppau. Um 5.00 Uhr früh
begann die sowjetische Artillerie, die deutschen Stellungen im Gebiet Bladen-Neudorf mit
Trommelfeuer zu belegen. Der nachfolgende Angriff brachte sie auf die Hochebene nördlich
von Bladen, prallte dann auf einen über Hennerwitz südlich Bladen in breiter Front
anlaufenden Gegenstoß deutscher Panzer. Diese zerschlugen den sowjetischen Angriff mit der
herangeeilten 17. PzD, die vier Kilometer südlich Leobschütz 59 T34 abschoß. Ostwärts von
Leobschütz und beiderseits Hotzenplotz verloren die Sowjets insgesamt 143 Panzer. Sie
ließen mit ihren Angriffen nicht nach, so daß es in den nächsten Tagen zu harten Kämpfen im
Raum Leobschütz kam. Die deutschen Linien hielten jedoch.
Panzer der 8. PzD und der Führerbegleitdivision schossen an einem Tage noch insgesamt 101
sowjetische Panzer im Raum Leobschütz ab (22. März). Am 23. März entlud die aus Italien
herangeführte 715. ID (General von Rohr), unzulänglich ausgerüstet, vor allem ohne jede
Kriegserfahrung. Die Sowjets durchbrachen deren Abwehrlinie sofort, was bei vollem
Unverständnis für die Lage bei Hitler Mißbilligung fand und zu der Anordnung führte, Orden
und Ehrenzeichen abzulegen. Die deutschen Verluste an diesem Tage betrugen 1.200 Mann,
davon viele von der 715. ID. Der Schwerpunkt verlagerte sich am folgenden Tage auf Loslau
mit Artilleriefeuer und Schlachtfliegerangriffen. Ein Gegenstoß der 8. PzD warf die Sowjets
wieder vom Südwestrand der Stadt zurück, aus dem Stadtgebiet heraus. Nach anfänglichen
Abschußverlusten auf deutscher Seite führten eigene Panzer einen Gegenstoß. In Nahkämpfen
drangen die Soldaten vor und zwangen einen sowjetischen Bataillonstab zur Übergabe,
erbeuteten eine Menge Waffen, vor allem Panzerbüchsen (Kokschütz). In einer Ortschaft
Krähenbusch, Kreis Neustadt, die den Sowjets in die Hände gefallen war, fanden sich
Massengräber von 300 deutschen Soldaten eines Pionier-Ersatz-Bataillons. Insgesamt wurden
hier sechs- bis siebenhundert deutsche Soldaten erschossen.
Die Angriffe im Abschnitt des 11. AK und 59. AK, so insbesondere über Ratibor, Jägerndorf,
zielten in Richtung Troppau, wo sie sogleich auf Verbände der 16. PzD stießen, die im Raum
Troppau personell aufgefrischt werden sollten. 42 ausgebrannte sowjetische Panzer blieben
auf den Äckern liegen. Die 1. Ski-Jäg.-Div. führte eine Kompanie mit Beute-T34 in den
Einsatz. Zugleich traf auch die 17. PzD zur Unterstützung der Abwehr ein, und zwar im Raum
Rogau. Der hier vorgetragene Angriff verlief anfangs erfolgreich, blieb dann bei Feschdörfel
am Oder-Westufer im Abwehrfeuer der Sowjets liegen.
Die 4. Geb.-Div. hatte nach den unglücklichen Ereignissen bei der 715. ID ihren
Frontabschnitt nach links verbreitert, mußte dennoch ein Bataillon an die 68. ID abgeben. Die
8. PzD wich in hinhaltendem Kampf in den Raum Groß-Gorschütz, sechs Kilometer
nordwestlich Oderberg aus. In der Zeit vom 10. März bis 4. April verloren die Sowjets im
Frontabschnitt 1.423 Panzer und Sturmgeschütze sowie zweihundert abgeschossene
Flugzeuge.
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Zu dieser Zeit drohte aber bereits das Vordringen der Sowjets, und zwar der 2. ukrainischen
Front an Wien vorbei in Richtung Olmütz, weshalb die 8. PzD sich aus dem Brückenkopf
herauslösen und in den Raum Kremsier, 83 Kilometer südlich Olmütz, verlegen mußte.
Kämpfe im Oppa-Abschnitt
Die Kämpfe verschoben sich schließlich in das frühere tschechische Grenzbunkergebiet im
Oppa-Abschnitt. Hinzu kam eine Feldausbildungs-Division (158.), die sich aber noch als
völlig kampfungewohnt erwies. Deshalb mußten wieder andere Verbände, je nach den
Aufklärungsergebnissen, ihre Stellungen wechseln: 4. Geb.-Div., 97. Jäg.-Div., 19. PzD,
Bewährungs-Btl. 500. Das Panzer-Regiment 27 der 19. PzD hatte in der Zeit vom 15. März
bis 10. April 103 sowjetische Panzer und Sturmgeschütze abgeschossen, sowie 104 Geschütze
vernichtet oder erbeutet. Dennoch mußte sich die 19. PzD herauslösen zur Verlängerung des
Südflügels, und zwar nach Brünn. Auch die 17. PzD löste sich aus ihrem Einsatzabschnitt
heraus, um als Eingreif-Reserve nach Swoboda-Weißkirchen zu verlegen, nachdem hier
tschechische Partisanen rückwärtige Truppendienste störten. Die 344. ID verlud am 16. April
in Ottmachau zur 4. Panzerarmee in den Raum Spremberg, südlich Cottbus. Die 20. PzD
verlegte aus dem relativ ruhigen Abschnitt in den Raum Görlitz.
Mitte April begannen die Sowjets erneut mit harten Angriffen. Ostwärts Troppau blieben 68
sowjetische Panzer abgeschossen liegen. Den Durchbruch hatten sie nicht erzielt, allerdings
den rechten Flügel der deutschen Linie auf Deutsch-Karwarn (Oppa) zurückgedrängt. Harte
Kämpfe entwickelten sich bei Klein-Hoschütz und Groß-Hoschütz. Bei der 4. Geb.-Div.
begannen die Sowjets mit Artilleriewerfern und Schlachtfliegern am 16. April früh morgens
4.00 Uhr. Am gleichen Tage begann auch der sowjetische Angriff mit 40.000 Geschützen auf
Berlin.
Harte Kämpfe gab es um den 21. bis 24. April um Troppau. Ein massiver sowjetischer
Angriffsstoß zerschlug vorübergehend den Frontzusammenhang an der rechten
Verteidigungsflanke. Die deutschen Verbände fingen sich jedoch jenseits der Oppa wieder
und verhinderten einen tiefen Einbruch der Sowjets. Am 22., 23. und 24. April ging das
erbitterte Hin und Her der Kämpfe weiter. Nach mehrmaligem Ansatz drangen die Sowjets
am 25. April in Troppau ein.
Die im Abschnitt Mährisch-Ostrau liegenden Divisionen hatten mehrere Tage hindurch
heftige Angriffe der Sowjets abzuwehren. Diese Angriffe führten dazu, daß auch die 16. PzD
wieder an den rechten Flügel nach Mährisch-Ostrau verlegt wurde. Die 371. ID räumte am 1.
Mai nach Übergang über die Oder die Stadt. Im Südraum Troppau stand die 16. PzD und
Führerbegleit-Division sowie Ski-Jäg.-Div., am Nordwestrand Troppau die 17. PzD, um von
Norden den Durchbruch der Sowjets auf Olmütz zu verhindern. Damit war wenige Tage vor
der Kapitulation der Wehrmacht der Kampf um Oberschlesien abgeschlossen.
Kämpfe an der Lausitzer Neiße
In Mittelschlesien hatte es für die Front in der Lausitzer Neiße eine gewisse Beruhigung
gegeben. Glogau wesentlich schwächer als Breslau für den selbständigen Kampf als Festung
ausgestattet, stellte Ende März den Kampf ein. Die Besatzung brach unter großen Verlusten
aus. Im April gelang es dagegen, Niesky, Weißenberg und Bautzen zu befreien, damit
Schlesiens Nordflanke zu schützen. Am 16. April begannen die Sowjets mit zwei Phasen
Trommelfeuer und anschließendem Angriff. Sie stießen an zwei Hauptstellen über die Neiße
vor, beiderseits Rothenburg und südlich Muskau bis Forst. In beiden Angriffsräumen erzielten
sie am 17. April Durchbrüche. An der nördlichen Stelle zwischen Muskau und Forst ließ sich
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das Loch nicht mehr stopfen, so daß die Sowjets nunmehr über Spremberg-Cottbus freie Bahn
zum Vorgehen gegen die Südfront Berlins gewannen. Der südliche Durchbruchskeil traf auf
Kräfte des 20. PzD und Fs-PGD „HG“, drang nicht sogleich durch. Die Division „HG“ schoß
an einem Tage 65 Panzer ab und ging zwischen Zodel (an der Neiße) und Ullersdorf zur
Verteidigung über, während die 20. PzD ihren Gegenangriff bis 19. April fortsetzte. An der
Südflanke der geschlagenen Lücke, etwas behindert, stießen die Sowjets nach Westen weiter
vor, nahmen Niesky, Weißenberg und Bautzen erneut. Die Sowjets traten hier mit einem
größeren Panzerverband auf. Es handelte sich um das 1. polnische Panzerkorps, auf
sowjetischer Seite aufgestellt, das sich friedensmäßig entwickelte und auf Kodersdorf
zurollte. Als die ersten feindlichen Panzer auf etwa fünfzig Meter heran waren, eröffneten die
deutschen Panzer das Feuer. In zwanzig Minuten standen 43 feindliche Panzer abgeschossen
im Gelände. Der Rest zeigte weiße Fahnen. Zwölf unbeschädigte Panzer fielen in deutsche
Hand, darunter drei vom Typ Stalin, die wenige Stunden später mit Balkenkreuzen ihren
Dienst auf deutscher Seite versahen.
Im Raum nordwestlich Görlitz trafen die wieder geordneten Teile der 17. PzD ein und griffen
am 20. April rechts der 20. PzD nach Nordwesten an, die 42. ID als Reserve. Der Stoß führte
zur Befreiung eingeschlossener Verbände und Bewohner von Niesky. Vor allem führte der
Vorstoß dazu, im Raum Görlitz wieder volle Operationsfreiheit zu gewinnen und die
Eisenbahn Görlitz-Lauban von Störungen freizuhalten. Die Division „Brandenburg“ erhielt
den Auftrag, Weißenberg zu befreien, sobald die Division aus der Abwehr in Gegen
Rothenburg in zwei Teile gerissen sich wieder gesammelt habe. Sie befreiten von Norden und
Süden angreifend am 21. und 22. April Weißenberg und vernichteten hier eine sowjetische
Division. Große Beute fiel in deutsche Hände, etwa 200 bis 300 Lastkraftwagen,
zusammengeschossene Geschütze und erhebliche Mengen an Gefangenen. Die 20. PzD
erreichte später (siehe unten) die Befreiung der Stadt Bautzen unter Mitbeteiligung der von
Süden angreifenden Division „HG“. Die Gesamtkämpfe brachten für die Sowjets erhebliche
Verluste, so den Abschuß von 355 Feindpanzern, 322 Geschützen aller Art – zerstört oder in
deutsche Hand gefallen – etwa 7.000 Tote gezählt und 800 Gefangene. Das betraf die 94.
sowjetische Schützendivision, 7. Garde-mech. Korps, 1. poln. Panzerkorps, 16.
Panzerbrigade, 5., 7., 8. poln. und 254. sowjetische Schützendivision.
Den Vorstoß der Sowjets von Süden auf Berlin zu verhindern, gelang nicht. Die Sowjets
gewannen somit Raum nicht nur zum Vorgehen auf Berlin, sondern auch in Richtung Westen
nach Dresden. Zumindest brachten diese Kämpfe eine Verzögerung, die das Abtrecken großer
Flüchtlingsmengen ermöglichte.
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Rolf Hinze, 1995: Letztes Aufgebot – Zur Verteidigung des Reichsgebiets. Kämpfe der
Heeresgruppe Nordukraine / A / Mitte
(S. 181 bis 222)
Kämpfe um die Mährische Pforte
Während die Sowjets im Norden, also in Mittelschlesien Wert darauf legten, nach Westen
vorzustoßen in Richtung Dresden, ferner nach Berlin einzuschwenken, kam es ihnen in
Oberschlesien darauf an, die Mährische Pforte zu durchbrechen. Ein Vorstoß an dieser
verkehrsmäßig günstigen Stelle versprach den Sowjets einen weiteren Vorstoß nach Böhmen
hinein, wo sie sich die beginnende Unruhe unter der tschechischen Bevölkerung zunutze
machen konnten. Die sowjetischen Südkräfte gelangten im übrigen auch in der Ostmark ins
Reichsgebiet hinein und bei Erfolgen konnten diese Verbände nach Norden einschwenken
und damit einem durch die Mährische Pforte geführten Stoß begegnen. Das wiederum bot die
Möglichkeit, die in der Slowakei stehenden deutschen Truppen abzuschneiden und diesen wie
auch den an der Mährischen Pforte eingesetzten Verbänden den Rückweg weiter nach
Westen, etwa nach Bayern, zu versperren.
Der von den Sowjets Mitte März unternommene Großangriff von Cosel nach Leobschütz
brachte den Sowjets teilweise Erfolge. Gegen jeden Vorstoß schaffte die deutsche Führung
sogleich irgendwelche dezimierte, aber zumindest bewegliche Kampfverbände heran, um die
Sowjets aufzuhalten. Ein Durchbruch gelang den Sowjets ungeachtet harter Kämpfe um
Oderberg und Troppau nicht. Deshalb entschieden sich die Sowjets für eine Umgehung dieser
Sperre durch Vorgehen von Leobschütz auf Troppau, um damit die harte deutsche
Verteidigung um Oderberg (8. PzD, 19. PzD, 16. PzD, 544. ID) in der Flanke zu treffen.
Damit war die Sperrung der Mährischen Pforte weiterhin gelungen, trotz tagtäglich
erfolgender Angriffe mit kleineren Truppeneinsätzen in dem einen oder anderen
Frontabschnitt, und zwar jeweils beginnend nach Stalins Taktik mit einer
munitionsaufwendigen Artelleriefeuervorbereitung.
Die sowjetische Führung plante jedoch weit voraus, und diese Pläne gewannen Gestalt,
nachdem die Sowjets am 14. April Wien einnahmen. Die sowjetische Heeresgruppe Plijew
stieß nämlich nordwestwärts an Wien vorbei nach Norden. Es handelte sich um die 2.
ukrainische Front. Schleunigst mußten deutsche Verbände aus anderen Frontabschnitten
herangebracht werden, so eine in Dresden verladene Division nach Olmütz (Pz.-Div.
Brandenburg und Flieger eines Generals von Falkenstein), sodann die 401. Jäg.-Div., die noch
Verstärkung durch die 25. PzD erhielt (10. April).
Die 16. PzD hatte ebenfalls in den Raum Brünn verlegt, mußte aber mit Rücksicht auf einen
neuerlichen Angriff der Sowjets an der Mährischen Pforte wiederum in den alten
Einsatzbereich zurück.
Zur Vereinheitlichung der Befehlsführung im südlichen Abschnitt unterstellte das OKW die
nördlichste Armeegruppe der Heeresgruppe Süd, nämlich das 29. AK am 11. April dem
Befehl der Heeresgruppe Mitte, damit der 1. Panzerarmee. Das 57. AK folgte am 15. der
gleichen Befehlsabschnittsänderung. Währenddessen griffen die Sowjets im Verlaufe des
Monats Mai die deutschen Linien im Raum Mährisch-Ostrau wiederholt an, so u. a. im Raum
nordostwärts Troppau, wo die deutschen Verbände sich schließlich auf die Linien der
ehemaligen tschechischen Befestigung zurückzogen. Diese Linie hatte schon 1938/39 ihre
Schleifung erfahren, so daß die Sowjets sie bis zum 22. April besetzen konnten, damit auch
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Troppau. Nach einem erfolglosen Gegenangriff in die brennende Stadt Troppau verhinderte
die 17. PzD seitliche Umfassungen der brennenden Stadt Troppau, insbesondere zwischen
Troppau und Jägerndorf. In diesem Abschnitt half die inzwischen eingetroffene 16. PzD am
23. April mit hartem Widerstand im Raum Troppau-Wigstadtl, in loser Verbindung zur 1.
Ski-Jäg.-Div., der 4. Geb.-Div. und der Führerbegleitdivision.
Während der Kämpfe ab Mitte April hatten die Sowjets unter starkem Artillerie- und
Panzeraufwand gegen die langsam ausblutenden deutschen Verbände Erfolge erzielt, Boden
gewonnen. Der Durchbruch durch die Mährische Pforte blieb ihnen bis Ende April verwehrt.
Die Sowjets versuchten, diesen schließlich dadurch zu erzielen, daß sie weiträumig einen
Ring um die sich weiterhin verteidigenden deutschen Verbände zogen. Anders kann jedenfalls
der intensive Vorstoß der Sowjets von Jägerndorf nach Troppau und schließlich Richtung
Hultschin nicht gewertet werden, zumal im Zusammenhang mit dem Vordringen sowjetischer
Kräfte aus Ungarn ostwärts an Wien vorbei nach Norden in Richtung Olmütz und Brünn.
Gerade diese letzteren Bewegungen zwangen die deutsche Führung, Verbände aus dem
Mährisch-Ostrauer Abschnitt abzuziehen, weil die Sowjets ansonsten die Versorgung der
kämpfenden Verbände leicht unterbrechen konnten. Es ging auch nicht nur um diese
Versorgung, sondern ebenfalls um die Freihaltung des Fluchtweges für die treckenden oder
mit Bahn reisenden Flüchtlinge aus Schlesien und nunmehr auch aus dem Norden und Osten
Mährens.
Zwar hörte man von Unruhen im tschechischen Hinterlande. Vereinzelt hatten Partisanen auf
deutsche Soldaten geschossen, so im Raum Mährisch-Weißkirchen, auf Fahrzeuge und auch
auf Lokomotiven, ohne dadurch jedoch die Versorgung zu unterbrechen. Der Zugverkehr aus
dem Mährisch-Ostrauer Bereich durch Böhmen ins Reich klappte dank der straffen
Organisation der Reichsbahn zufriedenstellend. Die Flüchtlingstransporte führten vielfach aus
dem Raum Troppau, Freiheitsau, Hultschin nach Sachsen, zumal das Vordringen der
Amerikaner soweit noch nicht die Flüchtlingsbewegungen gestoppt hatte. Verwundetenzüge
und Flüchtlingszüge fuhren auch über Prag nach Bayern.
Verlängerung der Frontlinie nach Süden
Für die Führung ergab sich nunmehr die schwierige Aufgabe, die deutsche Frontlinie nach
Süden zu verlängern. Das im Westen der Slowakei stehende 49. AK hatte schon viele
Verbände abgegeben, mit Bahnbeförderung nach Oberschlesien, mußte aber Boden nach
Westen gewinnen, um sich der Abschneidung durch die von Süden vordringenden
Sowjetkräfte zu entziehen. Die Bewegungen dieses Korps litten zunehmend stärker unter
aufkommender Tätigkeit der Partisanen. Unter sowjetischer Führung führten diese
Brückensperrungen, Straßensperren und Infanteriefeuer auf einzelne Fahrzeuge durch. Der
Rückmarsch der Truppe mußte folglich unter Einhaltung aller Vorkehrmaßnahmen erfolgen.
Die vom 24. PzK in den Raum Olmütz verlegten deutschen Einheiten erhielten Auftrag,
Olmütz für den Zugang der Verbände des 49. AK offenzuhalten.
Die Zugriffsmöglichkeit der Führung auf Verbände im Raum Mährisch-Ostrau
verschlechterte sich zusehends. Die 371. ID sollte am 16. April in Ottmachau zur 4.
Panzerarmee in den Raum Spremberg, südlich Cottbus, verladen [werden]. Die 20. PzD
verlud zwischen dem 15. und 17. April in den Raum Görlitz. Wiederum änderte sich der
Oberbefehl. General der Infanterie Hasse trat an die Stelle des Generals Schulz.
Neuer Durchbruchsversuch der Sowjets
Eine Reihe Divisionen boten die Sowjets auf, um erneut den Durchbruch im Raum Troppau
zu versuchen und erzielten gewisse Erfolge gegenüber der hart kämpfenden 1. Ski-Jäg.-Div.
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Deshalb mußte die in Auffangstellung bereitliegende Kampfgruppe der 17. PzD bei Klebsch
erneut in die Kämpfe eingreifen. Den Durchbruchsversuch schlugen die deutschen Verbände
unter Abschuß von 68 sowjetischen Panzern nordostwärts Troppau wiederum ab. Lediglich in
Deutsch-Krawarn faßten die Sowjets Fuß. Auch die 16. PzD führte harte Abwehrkämpfe im
Süden von Rogau. Groß-Gorschütz fiel in Feindeshand. Südwestlich Groß-Gorschütz und am
Stadtausgang von Uhilsko stand die 16. PzD gegen die in ihre Stellungen eingedrungenen
Sowjets harte Kämpfe aus. Der Ort selbst blieb zunächst in deutscher Hand. Trotz schwer
angeschlagenen Personalbestands unternahmen die deutschen Einheiten Gegenangriffe, so im
Raum Klein-Gorschütz. In recht schwieriger Gefechtslage zog sich die 16. PzD zur Verladung
nach Brünn aus dem Kampfabschnitt heraus. Die 371. ID verlor südlich Behrdorf am 17./18.
April an Boden. Ein Ort namens Haatsch wechselte mehrfach in der Nacht vom 20. auf den
21. April den Besitzer. Wie festgestellt, erlitten die Sowjets in diesen Kämpfen erhebliche
Personalverluste. An den Folgetagen gingen die Kämpfe gegen die verbliebenen deutschen
Verbände weiter, insbesondere gegen die hart kämpfende 1. Ski-Jäg.-Div.
Der Angriff richtete sich am 25. April auch gegen die Stellungen der 4. Geb.-Div., beginnend
mit einem kaum zu überbietenden zusammengefaßten Feuerüberfall der Artillerie, schwerer
Infanteriewaffen, Panzer und Schlachtflieger. Das Artillerieregiment schoß am rechten Flügel
mit Gebirgsschützen acht T 34 ab. Bei der rechterhand eingesetzten 78. VSD (VolkssturmDivision) brachen die Sowjets auf Mährisch-Ostrau durch. Tatsächlich erzielten diese hier
eine Frontlücke, die sich auch am nächsten Tag noch nicht schließen ließ.
Rückzug des 49. AK
Am rechten Flügel der Heeresgruppe Mitte gelegen mußte dieses Korps nach Vordringen der
Sowjets durch das Generalgouvernement wiederholt Verbände nach links abgeben und auch
Abschnittsverlängerungen nach links hinnehmen. Die Verbände dieses Korps unterlagen aber
doch wesentlich anderen Bedingungen als die weiter links eingesetzten Verbände.
Es ging hier um völlig anderes Gelände, das für die unter sowjetrussischer Führung stehenden
Partisanengruppen viele Angriffsmöglichkeiten bot, rückwärtige Versorgungsdienste zu
stören, Feldküchen auf dem Wege zur Truppenversorgung zu überfallen. Einheimische
Slowaken führten diese Gruppen durch versteckte Waldwege, Schluchten, Höhlen und
dergleichen ins Hintergelände. Die polnischen Widerständler erwiesen sich nicht als
deutschfeindlich. Sie waren nur auf die Tschechen schlecht zu sprechen, möglicherweise
wegen der Auseinandersetzungen um das Teschener Ländchen, das an Oberschlesien
angrenzt.
Die 3. Geb.-Div. erhielt Nachschub an Waffen und vor allem an Personal im Rahmen der
„Gneisenau“-Zuführungen und erreichte eine beachtliche Stärke von 16.000 Mann. Mit Hilfe
von Volkssturmmännern baute die Division Stellungen mit Schwerpunkt bei Skotschau, das
an der Weichselbrücke der Straße Bielitz-Teschen liegt, befestigter Stützpunkt. Unangenehm
bemerkbar machten sich die von den Sowjets eingesetzten Stoßtrupps des Nationalkomitees
Freies Deutschland in deutschen Uniformen, von denen einige sogar gefangengenommen
werden konnten. Ihre Tätigkeit bestand darin, einsame Vorposten zu überfallen. Der
Divisionskommandeur bemühte sich um die Fabrikarbeiter, damit die Kohleförderung, die
Kohlehydrierung und die Eisengießereien weiter arbeiteten. Die Frontbreite der 3. Geb.-Div.
betrug im April etwa fünfzig Kilometer. Der rechte Flügel stand auf den Beskiden-Kämmen
mit Abwehrflanke in Gegend Jablonka, etwa bei Freistadt. Tschechische Kommunisten
führten die Sowjets durch unterirdische Stollen der Schächte hinter die Linien der Stützpunkte
der Divisionen bei Korwin und Mährisch-Ostrau.
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Die Truppe hatte allerdings Fahrzeug-Abgaben vorzunehmen und war später transportmäßig
nicht in der Lage, die in den Wäldern liegenden erheblichen Lager von T-Minen und
Artilleriemunition abzufahren und mußte diese Mengen am 4. April sprengen.
Der Vorstoß der Sowjets von Süden auf Brünn zu zwang die 3. Geb.-Div. allerdings am 9.
April zur Zurücknahme ihrer Stellungen ostwärts der Weichsel. Die Gefechtslage bei der 97.
Jäg.-Div. und bei der 4. Geb.-Div. machte eine Verbreiterung der Bataillonsbreiten
erforderlich. Am 1. Mai erfolgte die Rücknahme bis zur Olsa. Nunmehr mußte sich die 3.
Geb.-Div. nach rückwärts freikämpfen, nachdem die Sowjets Friedick eingenommen hatten
(3. Mai). Der Angriff stieß auf eine starke Pak- und Abwehrsperre gegenüber dem GJR 138,
die Artillerie vorwiegend nach Westen gerichtet. Die Feindsperre in Friedeck bewirkte, daß
die Gleise voll von Zügen mit dampfenden Lokomotiven standen, mit Flüchtlingstrecks und
Truppen, die nach Westen drängten und auf den Erfolg des Angriffs warteten.
Schließlich eröffnete sich für die Division die Möglichkeit eines Umwegs südlich Friedeck an
den Hängen des Gebirges entlang. So bewegte sich die 3. Geb.-Div. vom 4. auf 5. Mai durch
das Kuhländchen, das Quellgebiet der Oder, über Misteck, Freiberg, Neu-Titschein, später
Richtung Mährisch-Weißkirchen, Olmütz. Die Sowjets drängten von Osten scharf nach, was
GJR 144 und GJR 138 zu schweren Abwehrkämpfen zwang, die Artillerie des öfteren im
direkten Richten [Rücken?]. Panzerjäger, Sturmgeschütze und Pioniere trugen bei den
Nachhutkämpfen die Hauptlast. Am 5. Mai starteten die Sowjets Panzerangriffe auf AltTitschein. Nach Scheitern derselben verlagerten sie ihren Schwerpunkt nach Westen, um die
Division zu umgehen.
Der 6. Mai wurde ein heißer Tag. Bei Neu-Titschein ging der größte Teil des Ortes verloren.
Die Truppe mußte nunmehr die March überqueren, um nach Westen Vorsprung zu gewinnen,
mit Fahrzeugen, überladen mit Frauen und Kindern der flüchtenden Bevölkerung. Am 7. Mai
standen die Sowjets bereits bei Olmütz. Teile der Division unterstanden dem
Festungskommandanten zur Durchführung eines erfolgreichen Angriffs am Südrand der
Stadt. So konnte die 4. Geb.-Div. Olmütz durchqueren. Gegen 1.00 Uhr sprengten die
Pioniere die Brücke. Am 8. Mai saßen die Sowjets wider in Olmütz und wurden erneut von
der 10. ID mot. hinausgeworfen. Panzerkämpfe wogten rund um Olmütz hin und her. Die
deutschen Verbände genossen zu dieser Zeit sogar Jägerschutz durch Messerschmitt-Jäger.
Am Nachmittag des Kapitulationstages stand der Divisionsstab südlich Olmütz an einem
Bahnübergang zum großen vollbelegten Verschiebebahnhof bei Brodek auf dem Ostufer der
March. Durch die Lücken der Waggonketten hindurch schossen die Pak und Sturmgeschütze
noch manchen sowjetischen Panzer ab. Die Sowjets versuchten, wie auch an anderen Stellen,
von Süden her in die Marschkolonne hineinzustoßen. Entsprechend den Anordnungen aus
Anlaß der Kapitulation marschierten die Verbände weiter in westlicher Richtung auf DeutschBrodt und Iglau zu, nach Vernichtung des Kampfmaterials, beweglich gemacht durch
Verladung auf LKW, Bespannfahrzeuge oder auf Pferde und Fahrräder.
Nach der Kapitulation begannen sowjetische Tiefflieger mit Bombenangriffen, fanden die
Kolonnen überall aufgestaut. Die Fahrzeuge mußten mangels Kraftstoff schließlich
stehenbleiben, so daß nur noch Bewegungen auf Pferden oder zu Fuß möglich blieben.
Manchem glückte es, sich der Gefangenschaft zu entziehen, der Masse jedoch nicht.
Kämpfe im Frontbogen um Mährisch-Ostrau-Brünn
Währenddessen stand die 8. PzD zusammen mit der 16. PzD (24. PzK) in mehrtägigen
Panzerkämpfen südlich Olmütz und im Südraum von Brünn. Die 1. PzA schlug die letzte
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Panzerschlacht des 2. Weltkriegs an historischer Stätte von Austerlitz. Die Sowjets drückten
weiter nach Westen, weshalb die Masse der 8. PzD in den Raum nunmehr westlich Brünn
abrücken mußte. Das 24. PzK erhielt die PGD „Feldherrnhalle“ und die 8. Jäg.-Div.
zugeführt. Wegen der Lage im Raum Mährisch-Ostrau mußte die 16. PzD wiederum in den
Abschnitt Troppau verlegen. Das 24. PzK sah sich damit außerstande, den Raum Brünn noch
zu halten und gab die Stadt frei.
Auch im Raum Mährisch-Ostrau reichte die deutsche Truppenbesetzung keinesfalls, um dem
sowjetischen Angriff auf Dauer standzuhalten. Die verbliebene Kampfgruppe der 371. ID
wurde nach Südosten über Hultschin auf Wrablowetz zurückgedrängt, sechs Kilometer von
Mährisch-Ostrau entfernt. Am 28. April ging Bobrownik im äußersten Südzipfel des Kreises
Ratibor verloren. Bis 14.00 Uhr hatten die Bergleute in diesem Gebiet noch Schichten
gefahren, ähnlich die Kumpels im Karwiner Revier, ostwärts Mährisch-Ostrau, die bis tief in
den April hinein täglich rund 16.000 Tonnen Kohle und Koks zum Abtransport schlugen und
förderten.
Im Abschnitt der Kampfgruppe der 371. ID drangen die Sowjets fünf Kilometer über die
oberschlesische Provinzgrenze hinaus. Die 4. Geb.-Div. fing sich in ihrem Rückzug aus dem
Oppa-Abschnitt in einer improvisierten Stellung vor Wagstadt wieder, mit Anschluß zu
beiden Nachbarn.
Am 1. Mai ging die Kampfgruppe der 371. ID nach Mährisch-Ostrau über die Oder zurück
und räumte die Stadt. Ihre Artillerie deckte wie üblich den Rückzug. Letzte Geschütze der
371. ID setzten sich im Schutze der Dunkelheit ab.
Am gleichen Tage unternahm die Ski-Jäg.-Div. zusammen mit der 16. PzD und der
Führerbegleitdivision im Raum westlich Mährisch-Ostrau einen Gegenstoß nach Norden.
Auch am Folgetage unternahm die 1. Ski-Jäg.-Div. und 16. PzD einen gemeinsamen Angriff
(3. Mai) bei Brisau, fünfzehn Kilometer südlich Troppau, die 16. PzD mit ihren letzten sechs
Panzern. Die Kampfgruppe der 17. PzD stand nunmehr im Raum Troppau eingesetzt und
versuchte am 5. Mai den Durchbruch der Sowjets nach Süden auf Olmütz zu verhindern. Der
Kampfkommandant von Olmütz, Generalmajor Hacks, hatte Auftrag, Olmütz so lange zu
halten, bis die noch weit ostwärts im Rückmarsch befindlichen Teile des 49. Geb.-AK
(General von le Suire) Olmütz erreichten. Allerdings standen bei Olmütz nicht viele
Verbände. Aus dem Raum Dresden herangeführt fand die Division „Brandenburg“ hier
Einsatz und die für Infanteristeneinsatz vorgesehene Fliegerdivision des Generals von
Falkenstein.
Aufstand in Prag
Die Versorgung der Truppe schien nach dem Prager Aufstand (6. Mai) auf Dauer nicht mehr
gesichert. Die Truppen erhielten von Großadmiral Dönitz Befehl, sich schnell unter Rettung
möglichst vieler deutscher Soldaten weitmöglichst nach Westen abzusetzen – mit der Absicht,
diese weitgehend sowjetischer Gefangenschaft zu entziehen. Damit geriet Bewegung in die
Front des rechten Flügels der 17. Armee in Westoberschlesien, mit Räumung der Dörfer im
Abschnitt Neisse-Ziegenhals. Die 1. Ski-Jäg.-Div. wich auf Freiwaldau aus. Das 40. PzK
erhielt in der Nacht vom 7. auf 8. Mai Befehl zum Weitermarsch in den Raum Landskron.
Die Kapitulation
Am 9. Mai um 0.00 Uhr sollte nunmehr der Waffenstillstand in Kraft treten. Der
Wehrmachtsbericht vom 8. Mai meldete noch „heftige Abwehrkämpfe südöstlich Brünn und
im Großraum Olmütz“. Generalmajor Hacks hatte seinen Auftrag ausgeführt, Olmütz bis zum
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8. Mai 12.00 Uhr zu halten, ohne daß aber Verbände des 49. Geb.-AK den Raum bisher
erreicht hatten.
Schon in den letzten Nächten vor dem Tag der Kapitulation brodelte es in Mähren und vor
allem in Böhmen erheblich. Die von der OT errichteten Panzersperren lagen von
tschechischen Zivilisten zugeworfen. Auf den Bergen brannten „Freiheits“-Feuer. Die
Marktplätze standen voller Menschen, so daß es schwierig für die sich westwärts bewegenden
Verbände war, die befohlenen Marschstrecken zurückzulegen.
Diese Lage nutzten die Sowjets sogleich zum weiteren Nachdrängen, einmal im Raum
Mährisch-Ostrau mit Vorstoß über Sternberg. Die 10. PGD bremste hier den sowjetischen
Vorstoß. Gleichzeitig drangen die Sowjets aber auch von Süden in Richtung Iglau vor. Die
um Olmütz eingesetzten Verbände erhielten von GFM Schörner Befehl, alle schweren Waffen
und Geräte liegenzulassen und sich mit den Mannschaften an das Westufer der Moldau in
Gegend Budweis zu retten. Der Nachtmarsch gestaltete sich infolge schwierigen Geländes
und vereinzelten Infanteriewaffenfeuers von tschechischen Zivilisten schwierig. Als die
Verbände am 9. Mai früh Iglau erreichten, trafen sie mit der von Süden her vordringenden
Panzerspitze der sowjetischen Umfassungskräfte zusammen, die die in Richtung Bayern
zurückgehenden, westwärts marschierenden deutschen Verbände aufzufangen trachteten.
Die 97. Jäg.-Div., am 8. Mai noch bei Prossnitz, südwestlich von Olmütz, setzte sich ebenfalls
in Marsch in den Raum Deutschbrod-Iglau, kam jedoch nicht weit. Die Sowjets fingen sie ab.
Die 3. und 4. Geb.-Div. überquerten am 6. Mai die March. Ostwärts vorgestaffelt kämpften
noch Teile des 49. Geb.-AK, vor allen Dingen die 3. und 4. Geb.-Div. Für den Rückzug auf
Olmütz blieb am 7. Mai nur noch ein schmales „Loch“ frei. Nochmals mußte die 4. Geb.-Div.
in der Schutzstellung Olmütz Front machen. Erst am 8. Mai bekam sie Befehl zum Absetzen
hinter die March. Diesen Augenblick ließen sich die Sowjets jedoch wiederum nicht nehmen,
in die deutschen Marschkolonnen hineinzustoßen.
Die 17. PzD verfeuerte den Restbestand ihrer Artilleriemunition (AR 40) und solche der
schweren Infanteriewaffen, sprengte Lafetten und Geschütze. Die 1. Ski-Jäg.-Div. erreichte
am 8. Mai Landskron und erhielt hier Funkbefehl des 40. PzK, im Raum südlich Landskron
zu sperren. Die Division gab aber dann den Befehl heraus: „Sammeln in Wildenschwert“, von
dort 45 Kilometer ostwärts der Linie Königgrätz-Pardubitz nach Westen weiterzumarschieren.
Dorthin waren jedoch alle Straßen verstopft, so daß ein Weitermarsch ausgeschlossen
erschien. Die Sowjets versperrten zudem die nach Westen führenden Straßen.
Auch die Verbände, die noch den amerikanischen Besatzungsbereich erreichten, so etwa die
17. PzD und 4. Geb.-Div., blieben nicht im westlichen Gewahrsam, sondern wurden an die
Rote Armee ausgeliefert. Diesen stand damit der gleiche Leidensweg im „Gulag“ bevor, wie
den anderen Divisionen, die unmittelbar – teils aufgelöst, teils in geschlossenen Formationen
– nach dem Kapitulationszeitpunkt der Roten Armee in die Hände fielen.
Der letzte Großangriff
Am 30. April traten die Sowjets zum letzten Großangriff zur Gewinnung der Mährischen
Pforte an, um auch die letzen Teile des Mährisch-Ostrauer Industriegebiets an sich zu reißen –
dies nach mehrmonatigen harten Kämpfen um schlesischen Boden.
Für die deutsche Führung kam es nunmehr darauf an, für die Truppen und auch die
Flüchtlinge aus diesem Raum die Rückwege freizuhalten, desgleichen den Nachschubweg für
die weit ostwärts vorgestaffelte, in Schlesien stehende 17. Armee. Hinzu kam die weitere
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Aufgabe, dem noch in den Beskiden stehenden deutschen Gebirgskorps Versorgungswege
und Rückweg nach Mähren und Böhmen freizuhalten. Die Abschneidung der 17. Armee und
der mit dieser marschierenden Trecks aus Mittelschlesien konnte allenfalls im
Zusammenwirken mit den im Raum Neisse vorgestoßenen Sowjetkräfte erfolgen, also durch
Abwinkeln des durch die Mährische Pforte geführten Vorstoßes nach Norden, während das
deutsche 49. Geb.-K. in der Slowakei einen Vorstoß durch die Pforte nach Süden befürchtete.
Die 17. Armee verhinderte das mögliche Vorgehen der Sowjets dadurch, daß sie ihren rechten
Flügel nach Kleinmurau in die vorbereitete Kampfstellung des Altvater-Gebirges zurückzog,
hierbei die 1. Ski-Jäg.-Div. einsparte, die nach Mährischen Höhenberg gelangte, um den
Einbruch der Sowjets in den Glazer Kessel zu verhindern.
Die Gefahr nach Süden und von Süden verstärkte sich mittlerweile erheblich, nachdem die
Sowjets Brünn eingenommen hatten, nach Westen hin keinerlei deutsche Verbände standen,
eine breite Lücke also den Vormarsch der Sowjets in Richtung Sachsen ermöglichte. Im
Eiltransport verlegte die 1. Panzerarmee deshalb die 19. PzD per Bahn nach Olmütz und per
Achse weiter in den Raum nördlich Brünn. Unter ständigem Bordwaffenbeschuß
umherkreisender sowjetischer Flieger verluden die Einheiten der 19. PzD in einem Vorort von
Mährisch-Ostrau, mit Verladung sogar von der Waggon-Seite in wohl noch nie erlebter
Geschwindigkeit.
Von Mährisch-Ostrau bis Brünn stand dann immerhin eine lückenhafte deutsche Abwehrlinie.
Letzte Teile Schlesiens befanden sich auch zu diesem Zeitpunkt noch in der Hand deutscher
Truppen, und zwar Teile des Kreises Leobschütz und das Hultschiner Ländchen, außerdem
Teile der Bezirke Freudenthal, Jägerndorf, Freiwaldau, in Niederschlesien die Grafschaft
Glatz und das Gebirgsvorland mit Reichenbach, Schweidnitz, Hirschberg und Lauban, im
Görlitzer Raum der schlesische Teil westlich der Lausitzer Neisse.
Die Kämpfe haben die Sowjets erhebliche Verluste gekostet, und zwar das mehrfache an
Menschen, als bedauerlicherweise auf deutscher Seite an Verlusten zu beklagen war, auch das
mehrfache an Panzern. Allein die 1. Panzerarmee meldete den Abschuß von über 1.000
Panzern. Die größten Verluste hatte aber die Zivilbevölkerung erlitten, weil die
Räumungsbefehle teilweise zu spät eintrafen oder überhaupt nicht ergingen, so daß die
Bevölkerung teils eigenmächtig, jedenfalls schlecht organisiert trecken mußte, wiederholt mit
Geländeschwierigkeiten, Klimaschwierigkeiten und Beeinträchtigungen durch die
Kampfhandlungen. Von Panzern übergemangelte Treckfahrzeuge lagen an der Straße.
Erfrorene Kinder, Frauen und Greise in den Straßengräben, erschossene Zivilpersonen in den
Ortschaften.
Die letzten Tage der „Festung Breslau“
Zwischen dem Kampabschnitt Oberschlesien und dem Kampfabschnitt Niederschlesien
befand sich noch die Festung „Breslau“, die deutscherseits hinsichtlich der Truppen-, Waffenund Munitionszuteilung eine Schöpfung aus dem Stegreif darstellte. Den Hauptbestandteil der
Truppen bildeten die von 269. ID und der 70. ID nach Breslau abgeschobenen oder
abgedrängten Truppenteile und Großwaffen, dazu
Unteroffiziers-Schule Striegau
Fahnenjunkter-Bataillon der Kriegsschule Gnesen
Aufklärungs-Ersatz- u. Ausbildungsbataillon 8 aus Oels
sechs Sturmgeschütze 7,5 cm der Sturmgeschützbrigade 311
eine Abteilung (3 Batterien) schwere Feldhaubitzen (15 cm)
eine Batterie (2 Geschütze) 21 cm Mörser mit rund 50 Schuß
Teile des Pionier-Bataillons 269
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Teile der Nachrichtenabteilung 17
und zahlreiche Pferdefahrzeuge der 17. ID.
Die in die Festung abgedrängten Teile der 269. ID hatten noch am 12. und 13. Februar im
Raum südlich Breslau versucht, die aus den Brückenköpfen Brieg und Steinau vorstoßenden
Sowjets an der Vereinigung zu hindern. Beim Versuch war es allerdings geblieben. Südlich
der Kampfgruppe hatten die Sowjets den Ring um Breslau bereits geschlossen und die
Verbände von ihrem Troß getrennt. Der beabsichtigte Durchbruch in der Nacht vom 13. auf
14. Februar nach Süden mißlang. Es kam nun darauf an, die Verbände zur wirkungsvollen
Abwehr nach allen Seiten zu organisieren, außerdem eine Bestandsbilanz hinsichtlich der
vorhandenen Waffen und Munition zu erstellen. Bei Durchkämmung von Depots und
Güterbahnhöfen fanden sich 100 „Ofenrohre“ mit 6.000 Schuß, außerdem bei den FamoWerken in Ausbesserung befindliche Panzer.
Die durch die Einschließung begründeten organisatorischen Maßnahmen schienen anfangs
eine Haltedauer von allenfalls drei Wochen zu versprechen, obgleich das Stadtinnere selbst
noch nicht den Eindruck einer Hauptkampflinie machte, sogar die Straßenbahn noch fuhr.
Während hinsichtlich Bekleidung und Verpflegung kein Mangel bestand, zeigte sich ein
solcher bezüglich Waffen und Munition. Aus Halbfertigerzeugnissen, die sich in den Fabriken
befanden, mußten notgedrungen Waffen und Munition gefertigt werden. Hinzu kam, daß
Breslau über ein recht großquerschnittiges Kanalisationsnetz verfügte. Folglich mußte
verhindert werden, daß die Sowjets durch diese Kanäle zur Stadtmitte vordrangen. Außerdem
kam es darauf an, die nördlich der Oder liegenden Rieselfelder zu überschwemmen, um
Kräfte an der Nordfront einsparen zu können. Die dicht oberhalb des Breslauer Stadtrandes in
die Oder mündende Ohle mußte von der technischen Kompanie angestaut werden. Es ging
hierbei um Breslaus Südflanke.
Die Sowjets griffen wiederholt von Süden her an, gewannen auch Haus um Haus, schließlich
ganze Straßenzüge, so daß die Bevölkerung sich mehr zur Mitte Breslaus hin zurückziehen
mußte.
Bei der Schwäche, in der sich die Festungsbesatzung befand, mußten alle denkbaren
Abwehrmöglichkeiten genutzt werden, Sprengung von Überführungsbrücken, Straßensperren,
um sofortiges Nachstoßen feindlicher Panzer zu verhindern. Mit großem Aufwand an
Artilleriemunition und Bordwaffenbeschuß der Roten Luftwaffe drangen die sowjetischen
Kräfte hausweise voran. Vor allem kam es darauf an, die zahlreichen
Wehrmachtsangehörigen aus rückwärtigen Diensten und alten Wehrsturmmänner sowie die
jungen Hitlerjungen in der Waffennutzung zu unterweisen und im infanteristischen Kampf.
Munition mußte eingeflogen werden. Zu Anfangs bereitete dies Schwierigkeiten, weil die
Sowjets das Funkpeilsystem der deutschen Flieger kannten, so daß erst ein Abwehrgerät
herangeschafft werden mußte. Die Anlandungen erfolgten auf dem Flughafen Gandau, der
den Sowjets deshalb ein Dorn im Auge blieb und gegen den sie mehrfach vorgingen. Die
Sowjets konnte die Anlandungen auch wiederholt durch Granatwerferbeschuß stören, was
Pioniereinsatz von Volkssturmangehörigen zur Beseitigung von Flugzeugtrümmern und
Einebnen von Bombentrichtern erforderlich machte.
Für die in den Werkstätten gefundenen Panzerwracks mußten Geschützrohre eingeflogen
werden. Außerdem fehlten für viele Beutegeschütze die Zieleinrichtungen und Schußtafeln.
Auch diese kamen schließlich per Lufttransport heran. In den Famo-Werken baute man einen
Eisenbahn-Panzerzug, der dem Ziel dienen sollte, mit Geschützen rasch vorstoßend in die
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Kämpfe eingreifen zu können, um diese dann mit dem Panzerzug wieder verschwinden zu
lassen, bewaffnet u. a. mit unbeweglichen 8,8 Flak-Geschützen.
Nachdem der Flugplatz Gandau in Feindeshand gefallen war, mußte im Stadtinnern eine
Landemöglichkeit geschaffen werden, die General von Ahlfen auf der Fritzenwiese errichten
wollte und am Stadion ostwärts des Scheitniger Parks. Außerdem sollte eine Landebahn auf
der von Südwest nach Nordost verlaufenden Kaiserstraße in Länge von 1.300 Meter
geschaffen werden, was das Entfernen von Masten, Laternen und Straßenbahn-Fahrleitungen
erforderlich machte, Beseitigen der Bäume der Mittelpromenade, Einebnung eines großen
Teils der beiderseitigen Häuser.
Die Überlebensverhältnisse in der Festung verschlechterten sich ständig. Die Überflutung der
Ohle-Niederung und das Ansumpfen der Rieselfelder sowie Absperren der Kanalisation
trugen zur größeren Sicherung bei. Eine technische Kompanie sorgte unter Beseitigung vieler
Störungen für Wasser und elektrischen Strom – wichtig insbesondere für die Lazarette.
Pioniere errichteten neue „innere Ringe“ unter Einrichtung bestimmter massiver Bauten für
den Kampf.
Am 5. März flog General Niehoff als Nachfolger des Generals von Ahlfen als
Festungskommandant ein. Die Errichtung neuer Stellungen machte es auch erforderlich,
deutsche Wohnungen zu räumen und zweckzuentfremden. Im Monat Februar hatte die Truppe
in Breslau keine Bewegungskämpfe abzuwickeln. Die gepanzerte Kompanie der PanzerjägerAbteilung schaltete sich wiederholt in die Straßenkämpfe ein, bekämpfte von Süden her
wirkende feindliche Pak. Die Sturmgeschütze hatten viel zu schaffen mit sowjetischer Pak.
Einsatzbereit standen diese zu jeder Tages- und Nachtzeit und schossen die Straßen entlang.
Die wichtigste Aufgabe stellte während dieser Zeit aber die Weiterbildung der vorhandenen
Wehrkräfte dar, unter Nutzung des Einfallsreichtums der Truppe, insbesondere für die
Verbesserung der eigenen Stellungen. Durch die Kellerwände der Häuser zog man Lauf- und
Verbindungsgräben zu den vordersten Stellungen.
Großen Einfallsreichtum entwickelten die Techniker verschiedener Sparten, um die
Verteidigungskraft zu erhöhen, insbesondere durch Schaffung von Munition. So fand man in
einer Lagerhalle etwa 100.000 leere leichte Feldhaubitz-Granat-Hülsen. Zünder hierzu
mußten eingeflogen werden. Die Detonationsladung entnahm man den zahlreichen
sowjetischen Blindgängern. Dazu mußte man aber wiederum erst eine Möglichkeit finden,
den Sprengstoff dieser Granaten umzufüllen in die IFH-Granat-Hülsen, was eine Erhitzung
des Stoffes erforderlich machte. Einige Goliath-Panzer fanden Einsatz. Erfolge in der
Panzerabwehr erzielten vor allem die wenigen Sturmgeschütze.
Am 1. April begannen die Sowjets mit erneutem Feueraufwand, die Festung reif zu schießen.
Im Verlauf der Kämpfe der nächsten Tage gelang es ihnen lediglich, den Flugplatz zu
gewinnen. Das stellte allerdings einen schweren Schlag für die Versorgung Breslaus dar, weil
über diesen Weg Munition hereinkam und vor allem Verwundete ausgeflogen werden
konnten. Der „Lebensraum“ der verbliebenen Bevölkerung und Festungsstreitkräfte verengte
sich immer mehr. Es gelang den Technikern aber, die Wasserversorgung und
Stromversorgung ständig in Gang zu halten, darüber hinaus auch den Fernsprechverkehr
innerhalb der Stadt, sowie den Funkverkehr über Dezimalfunkwellen unabhörbar von der
Festung nach außerhalb derselben. Stück für Stück drangen die Sowjets weiter vor, zunächst
über den südlichen Bahndamm, dann später über den Bahndamm Posener Eisenbahnbrücke
beim Bahnhof Nikolaitor. Das Halten der Festung bereitete dennoch weitere Schwierigkeiten
mit Rücksicht auf den ständigen Kräfteschwund und Munitionsmangel. Unterstützung erhielt
18
die Festung des öfteren auf Anforderung hin durch deutsche Flieger. Sobald diese erschienen,
verschwanden sowjetische Flieger aus dem Blickfeld.
Die Sowjets starteten gelegentlich Lautsprecherwerbung, einmal über die greifbaren Sender
einen Aufruf an die Zivilbevölkerung, sich marschfertig zu machen, um nach Süden an
bestimmter Stelle den Ausmarsch aus dem Festungsring durchzuführen, diese Sendung so
aufgezogen, als sei sie von einer deutschen Dienststelle ergangen. Noch rechtzeitig konnte die
Bevölkerung jedoch gewarnt werden. Zu dem von der sowjetischen Propaganda vorgesehenen
Zeitpunkt ging auf die Ausfallstraße ein erheblicher Feuerzauber nieder.
Nachdem die April-Offensive zum Verlust des Flugplatzes Gandau geführt hatte,
vergrößerten sich die Engpässe der Verteidigung in Bezug auf Munitionsnachschub.
Außerdem starteten die Sowjets wiederholt Lautsprecherpropaganda mit plumpen
Versprechungen, von denen man schon früher im Rußland-Feldzug erlebt hatte, daß sie
niemals erfüllt wurden. Dennoch hielten die Linien der Festungsbesatzung auch im letzten
Drittel des April weiter. Eine Aufspaltung deutscher Kräfte oder ein Einbruch in den
Stadtkern gelang den Sowjets nicht. Mit dem Fall von Berlin mußte die Führung aber damit
rechnen, daß von dort sowjetische Kräfte nach Breslau abgezogen würden mit dadurch zu
bewirkendem noch größerem Kräfteungleichgewicht. An einen Ausbruch aus der Festung war
zu der Zeit ohnehin nicht mehr zu denken. Einen solchen hätten die Sowjets angesichts ihrer
Übermacht an Waffen und Munition im Blute ersticken können. General Niehoff faßte dann
nach eingehender Betrachtung der Lage den Entschluß zur Kapitulation.
Am 5. Mai rief General Niehoff die Kommandeure der einzelnen Verbände zu sich, um ihnen
seinen Entschluß bekanntzugeben. Das letzte Fernschreiben des AOK 17 lautete:
„Deutschlands Fahnen senken sich in stolzer Trauer vor der Standhaftigkeit der Besatzung
und dem Opfermut der Bevölkerung Breslaus“. General Niehoff verhandelte sodann mit dem
Oberbefehlshaber der 6. sowjetischen Armee der 1. Ukrainischen Front, General Glusdowski,
der ihm mit Übergabe des Mannschaftsbestandes, der Waffen, aller Kampfmittel,
Transportmittel und technischen Einrichtungen, allen Offizieren und Soldaten, die den
Widerstand einstellen, Leben, Ernährung und Überlassung des persönlichen Eigentums
zusicherte und nach Beendigung des Krieges die Heimkehr in die Heimat, dem Offizierskorps
das Tragen der blanken Waffe gestattete. Allen Verwundeten und Kranken sollte sofort
medizinische Hilfe durch Mittel der Roten Armee zuteil werden. Der gesamten Bevölkerung
wurden Sicherheit und normale Lebensbedingungen garantiert.
Damit eröffnete sich für die tapferen Soldaten und die ausharrende Zivilbevölkerung der
gleiche Leidensweg wie in anderen Abschnitten der Ostfront. Die Gefangenen kehrten
teilweise erst nach zehn und mehr Jahren in die Heimat zurück, soweit sie die Zeit im Gulag
überlebten. Von den Verwundeten dürfte allenfalls von den Gehfähigen der eine oder andere
die Gulag-Zeiten überstanden haben; denn den nicht Gehfähigen und nicht Transportfähigen
blühte das gleiche Schicksal wie in anderen Städten Schlesiens. Dieser entledigte sich die
Rote Armee sehr schnell. Der letzte Befehlshaber der „Festung Breslau“, General Niehoff,
verblieb immerhin 10 1/2 Jahre in Kriegsgefangenschaft. Die Zahl der in Gefangenschaft
umgekommenen Kriegsgefangenen läßt sich nicht feststellen.
Kämpfe in Sachsen
Ein Großteil der von der Weichsel-Front durch das Generalgouvernement zurückflutenden
deutschen Einheiten traf in Glogau auf die Oder und überquerte den Fluß hier. Dazu gehörten
auch die Teile des PzK „Großdeutschland“, die von Ostpreußen kommend im Raum Posen
ausgeladen, die ihnen zugedachte Aufgabe nicht erfüllen konnten und in die
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Rückzugsbewegung hineingerieten. In teils wagemutigen Einsätzen marschierten diese quer
zur Vormarschrichtung der Sowjets, um nach Schlesien zu gelangen.
Als einer der ersten Divisionen traf die 6. VGD im Raum Glogau ein (22. Januar) und hatte
zunächst als erste Aufgabe die Sicherung an der Oder und beiderseits Glogau zu besorgen.
Der Kampfkommandant von Glogau ließ zunächst das am Nordufer der Oder dicht nördlich
der Straßenbrücke gelegene alte Brückkopffort ausbauen und Panzerhindernisse errichten.
Vorgeschobene schwache Sicherungen standen schon zwölf Kilometer nordostwärts Glogau
an der Linie Schlichtingsheim-Guhlau-Tschepplau. Mit Hilfe des FEB der 6. VGD entstand
so ein erweiterter Brückenkopf ostwärts der Oder mit dem Ziel, den zurückkommenden
Teilen der 4. Panzer-Armee den Überweg über die Oder zu sichern.
In Glogau selbst ordnete die Division die Aufnahme einzelner Truppenreste, deren
Versorgung und Weiterleitung der Verwundeten. Die Division verstärkte außerdem die
Sicherung und Besetzung des Oderabschnitts zwischen Glogau und Neusalz, so der
Brückenstellen von Beuthen und Neusalz auf dem ostwärtigen Oder-Ufer. Alte aus
Friedenszeiten stammende festungsmäßig ausgebaute Kampfanlagen an der Oder zu besetzen
und zu nutzen stieß auf Schwierigkeiten, weil es an den hierzu erforderlichen
Einweisungsorganen der Stellungsbereiche fehlte. Die 6. VGD stellte zurückkehrende
einzelne Trupps zu Kampfbataillonen zusammen und teilte diese geschlossen
durchmarschierenden Verbänden zu. Die Division bemühte sich weiterhin, in dem ihr
zugewiesenen Abschnitt zwischen Liegnitz und Sprottau baldmöglichst eine ihrem Auftrag
entsprechende Abwehr zu organisieren. Doch reichte die verbleibende Zeit kaum dazu aus,
mit den vorstoßenden Verbänden Verbindung aufzunehmen, zumal es an Nachrichtenmitteln
hierzu fehlte und die Division fast ausschließlich auf das vorhandene Postfernsprechnetz
angewiesen war. Überall ließ die Division an den Ortseingängen und innerhalb der
Ortschaften an geeignet erscheinenden Geländepunkten Panzersperren errichten.
Infanteristische Sicherung schied aus Mangel an eigenen Kräften aus.
Von den übrigen aus dem Osten heranflutenden Divisionsresten fanden einige Divisionen
zunächst zur Oder-Verteidigung auf deren Ostufer Einsatz, andere auf dem Westufer, kamen
jedoch nicht zum Zuge. Der spätere Gegenangriff gegen den sowjetischen westlichen
Brückenkopf bis Steinau schlug ebenfalls nicht durch. Zu einem ernsthaften Einsatz mußten
die Verbände erst entsprechend geordnet werden. Sie erwiesen sich in der Reihenfolge des
Eintreffens ihrer Fahrzeuge und damit der Waffengattungen nicht wunschgemäß einsatzfähig.
Teile der bei Glogau über die Oder gegangenen Verbände fanden Einsatz zur Verhinderung
der Einschließung Breslaus bzw. auch der zwischenzeitlichen Öffnung. Andere Verbände
wiederum erhielten die Aufgabe, den Vorstoß der Sowjets von Glogau nach Westen zu
verzögern. Da die Sowjets ihr Hauptaugenmerk zu dieser Zeit nicht auf den Vorstoß nach
Sachsen sondern auf die Einschließung Breslaus und ebenfalls Berlins richteten, konnten die
schwachen und teils noch ungeordneten deutschen Verbände den sowjetischen Vormarsch
zumindest verzögern.
Teils trafen die zurückgegangenen Verbände auf divisionsfremde Ersatztruppen, wo sie
fahrzeug- und personalmäßig aufgefrischt wurden, um wieder Einsatzfähigkeit zu erlangen.
Immerhin verzögerten sie, wenn auch unter Verlust einiger Ortschaften, den Vormarsch der
Sowjets in westlicher Richtung, was den deutschen Splittergruppen eine Möglichkeit der
Ordnung und des Wiederaufbaus der Verbände sowie der Bewaffnung gewährte.
20
Vordringen der Sowjets in Niederschlesien
Die 6. VGD erhielt am 5. Februar von der Armee den Auftrag, als Führungsstab im
rückwärtigen Armeegebiet zusammen mit den hier aufgestellten Volkssturmverbänden, die an
den inzwischen überall errichteten Panzersperren eingesetzt waren, einen etwaigen
Durchbruch sowjetischer Panzerkräfte über die Oder in die Tiefe des Armeegebietes
aufzufangen. Mit den inzwischen eingetroffenen Teilen der Division richtete diese am Bober
zwischen Bunzlau und Sprottau eine Abwehrlinie ein mit einem schwachen Bataillon
Infanterie nach Kittlitzterben und der als Auffangbataillon eingesetzten Artillerie. Woher die
dramatisch klingende Bezeichnung dieser Kampfgruppe stammte „Stab Panzertod“ ist nicht
ersichtlich. Jedenfalls bemühte sich die Division, in dem ihr zugewiesenen Abschnitt
zwischen Liegnitz und Sprottau baldmöglichst eine entsprechende Abwehr zu organisieren.
Die ihr dazu verbliebene Zeit reichte jedoch kaum aus, auch mit den Volkssturmverbänden
Verbindung aufzunehmen.
Nach dem Übergang der Sowjets bei Steinau über die Oder und Scheitern des deutschen
Gegenangriffs stießen die Sowjets mit starken Panzerverbänden weiter nach Westen und
Südwesten vor, umgingen Glogau, schlossen in dieser Stadt die Verteidiger ein, die später
verlustreich ausbrachen. Lüben, Kotzenau und Primkenau fielen in Feindeshand, wo die
Sowjets nach Süden und Südwesten weiter vorgingen. Die Division erhielt noch zwei neu
gebildete Panzerjagdverbände zugeführt, infanteristisch unausgebildete Einheiten ohne FPanzer, allerdings gut mit Panzerfäusten, MP- und Sturmgewehren ausgestattet.
Panzerabwehrwaffen standen nicht zur Verfügung. Dennoch kam es zur Erledigung einer
Reihe sowjetischer Panzer. Ohne weitreichende Panzerabwehrwaffen und Artillerie ließ sich
eine bleibende Abwehrlinie dennoch nicht einrichten.
Mit Hilfe infanteristisch nicht vorgebildeten Bodenpersonals und weiter hinzugekommener
Volkssturmgruppen hieß es immer wieder, den Sowjets Hindernisse zu bereiten. Bei Linden
wurde ein großes Munitionslager gesprengt. An den Waldausgängen beiderseits
Lichtenwaldau fanden die Sowjets einen kleinen Halt, weshalb einige Verteidigungsgruppen
sich eine günstigere Stellung südlich des kleinen Bober auf den Höhen dicht westlich
Thomaswalden und dicht südlich Ober- und Nieder-Schönfeld einrichteten, vor allem um der
Bevölkerung von Bunzlau die Möglichkeit zur Räumung zu verschaffen. Auf dem
Truppenübungsplatz Neuhammer lag eine lettische SS-Division, die zur Verstärkung der
Bober-Abwehrlinie diente.
Aufbau einer Abwehr
Erfreuliche Verstärkung erfuhr die Division durch Hinzukommen der auf einem Übungsplatz
in Böhmen aufgestellten Jagdpanzerabteilung 1183 mit einer Jagdpanzer- („Hetzer“)Kompanie und einigen Schützenpanzerwagen (SPW), in Bunzlau ausgeladen. Ein früher
abgestelltes Bataillon der 6. VGD konnte der Division wieder eingegliedert werden.
Für einen beabsichtigten nächtlichen Gegenangriff traf noch eine aus einer ArtillerieErsatzabteilung gebildete IFH-Batterie zur Division. Dieser Angriff traf die Sowjets im
brennenden Thomaswaldau ziemlich überraschend. Sie erlitten erhebliche Verluste, verloren
sechs Panzer und zahlreiche LKW. Eine weitere Jagdpanzer-Abteilung mit der beachtlichen
Zahl von 22 „Hetzern“ lud in Bunzlau aus, kam ebenfalls der 6. VGD zugute. Allerdings
wurde diese Abteilung recht bald wieder abberufen, was die 6. VGD veranlaßte, ihre vordere
Linie von Bunzlau zurückzuziehen, nachdem der letzte Räumungszug für die Bevölkerung
Bunzlau um 5.00 Uhr früh verlassen hatte. Die Division ging dann über den Bober zurück und
sprengte die Bober-Brücken.
21
Die Befehlsverhältnisse erwiesen sich als außerordentlich verwickelt und ungeordnet. So
konnte es geschehen, daß die Division westlich des Bober plötzlich ein ganzes Heimat-FlakRegiment auftat, ausgestattet mit ausreichender Munition und auch Geschützen, nur nicht mit
Zugmitteln für die Geschütze, ein Regiment, das in die Abwehrkämpfe bis dahin nicht
eingegliedert war. Für die Division erwies es sich als außerordentlich schwierig, zu ihr
gestoßene und von ihr aufgetane Truppenteile bei sich zu behalten. Denn wiederholt griffen
andere Befehlsstufen ein oder blieb der Division etwa das Abdrängen einzelner Teile zu
Nachbarverbänden mangels ausreichender Nachrichtenlage unerkannt. Unter diesen
Umständen war es der Division nicht möglich, den Bober-Abschnitt zu halten, vielmehr
mußte sie schließlich bis zur Queis-Linie bei und nördlich Sophienwalde sowie Siegersdorf
ausweichen. Aber auch hier griffen sie die Feindeskräfte sogleich an und drängten diese auf
Altenhain zurück. Der sowjetischen Division war die Absicht, die Queis-Linie zu überwinden,
folglich mißlungen.
Es kam in den nächsten Tagen zu schweren, wechselvollen Kämpfen im Raum NaumburgSiegersdorf-Sophienwalde. Die Division griff zur Unterstützung der zu schwachen Kräfte des
kaum besetzten Abschnitts zu dem Hilfsmittel, Flutwellen aus dem Staubecken bei Marklissa
abzulassen, dadurch den flachen Wasserstand des Queis zu erhöhen. Schließlich traf
beiderseits Naumburg ein von der Armee aufgestelltes Sturm-Bataillon ein. Wiederholt
konnte das Bataillon Erpenbach der 6. VGD Vortrupps der Sowjetspitzen zurückschlagen.
Aus den Orten Siegersdorf, Paritz und Thommendorf meldeten sich 14jährige Pimpfe mit der
Bitte um Einsatz. Man gab sie, notdürftig in feldgrau eingekleidet, den Spähtrupps mit, wo
sich ihre genauen Geländekenntnisse vorteilhaft auswirkten. Mit Panzerfäusten schossen diese
Jungen mehrere Stalinpanzer und T 34 ab. Die Division entließ diese Jungen jedoch wieder
nach rückwärts.
In der Zeit vom 13. bis 16. Februar erhielt die Division von der 4. Panzerarmee weitere
Verstärkung zugeführt, und zwar außer dem Sturmbataillon, das in Naumburg und zur
Verteidigung des Queis-Abschnittes zwischen Naumburg und Siegersdorf eingesetzt lag, ein
Ersatzbataillon aus Konstanz, das als Füsilier-Bataillon in den Divisions-Verband
aufgenommen wurde. Ein Marschbataillon traf ebenfalls ein, das zur Auffüllung der
Divisionsverbände diente. Als wichtige Waffenunterstützung empfand die Division die
Zuweisung einer Batterie mit sechs IFH. Die Lage änderte sich sodann mit dem Eintreffen der
17. PzD, wenngleich diese nur über schwache Panzerausstattung verfügte und zur
Beförderung ihrer Geschütze nur über nicht geländegängige LKW.
Die Queis-Linie
Am 17. Februar kam es dann zum gemeinsamen Gegenangriff der 6. VGD und der 17. PzD,
der 6. VGD immerhin mit drei Bataillonen Infanterie und einer „Hetzer“-Kompanie, und dem
Sturmbataillon. Aus Siegersdorf gelang es, auch gegen starke Panzer- und
Salvengeschützunterstützung, die Sowjets aus Sophienwalde hinauszudrängen. Auch beim
Vorgehen auf die Bahnlinie Sophienwalde-Altenhain erlitten die Sowjets erhebliche Verluste
an Menschen und Material, allein bei einem Bataillon sieben Feindpanzer abgeschossen!
Für die 17. PzD kam danach wieder eine andere Verwendung in Betracht, weshalb sie am
17./18. Februar in Richtung Görlitz abzog. Feindkräfte, und zwar stark motorisierte und
Panzerkräfte hatten in breiter Front inzwischen den Queis überschritten und drangen mit
Südflügel auf Kohlfurt vor.
22
Am 18. Februar trafen plötzlich – oh Wunder – deutsche Flugzeuge aus dem Geschwader
Oberst Rudel ein und griffen jeden sowjetischen Panzer an, der sich zeigte. Dieser Angriff
bewirkte bei den Sowjets jedenfalls eine spürbare Zurückhaltung.
Da die 17. PzD nach einem Angriff wieder abzog, mußte die 6. VGD südlich der
eingerichteten Sperrzone in dem westlich des Queis gelegenen Waldgebiet eine neue
Abwehrlinie einnehmen, etwa in Höhe Hennersdorf. Doch am 20. Februar stießen die Sowjets
bereits auf Hennersdorf vor. In den nächsten Tagen ergaben sich wechselvolle Angriffe bis
etwa 1. März gegen die 4. russische Panzerarmee.
In den Folgekämpfen konnte sich die 6. VGD lediglich darauf beschränken, jede Möglichkeit
zum eigenen Angriff oder Gegenangriff zu nutzen, in jede Blöße des Gegners sofort
hineinzustoßen. Zustatten kam deutschen Verbänden in dieser Lage die Methodik und
Langsamkeit der feindlichen Führung und Truppe. So spielten sich die Kämpfe der nächsten
14 Tage um Lauban ab. In die Fernsprechverbindungen des Postfernmeldeamtes schalteten
sich mangels Abschirmbarkeit des Fernsprechnetzes gelegentlich auch sowjetische Stimmen
ein. Es kam auf außerordentlich wachsame Aufklärung an und auf rasche Reaktionen der
eigenen Seite, um bei erkannten Schwerpunkten sogleich entsprechende Abwehr
vorzubereiten. Zur Verstärkung erhielt die Division in dieser Zeit auch ein MagenkrankenBataillon und eine Ohrenkranken-Bataillon. Um Hennersdorf gab es wechselvolle Kämpfe,
auch um andere Ortschaften. Gegen das 4. Flak-Sturm-Regiment 1 gelang den Sowjets der
Durchbruch. Die Feindpanzer verschwanden nach Norden. Dann traf aber die Panzereinheit
einer anderen Panzerdivision mit sechs Tigern und zehn Panzern IV ein. Inzwischen näherten
sich ab 2. März die Transporte des 39. Panzerkorps, die zu einem geheimgehaltenen
Gegenangriff auf den auf Lauban vorspringenden Frontbogen bereitstehen sollten, während
gleichzeitig andere deutsche Panzerdivisionen diesen Bogen von Osten her angreifen sollten
(57. PzK).
Kämpfe um Lauban
Ein großer Vorteil für die Heeresgruppe bestand darin, daß sie über eine leistungsfähige
Bahnstrecke entlang dem Riesengebirge verfügte, mit Hilfe derer alle Verbände versorgt und
Truppenverschiebungen ausgeführt werden konnten, durch Niederschlesien und die Lausitz.
Die Bahn verlief nördlich der Gebirgsschwelle und südlich der Kampffront von MährischOstrau über Neisse, Kamenz, Glatz, Hirschberg, Lauban nach Görlitz, außerdem eine weitere
Bahn von Kamenz über Königszelt nach Waldenburg/Dittersbach.
Mit Einnahme von Lauban durch die Sowjets Mitte Februar fiel diese wichtige
Nachschubverbindung zwischen Görlitz und Greiffenberg aus. So blieben für
Nachschubzwecke lediglich noch weniger leistungsfähige Linien des böhmischen Bahnnetzes.
Für die deutsche Führung kam es also darauf an, Lauban baldmöglichst zu entsetzen und die
Bahnverbindung wiederherzustellen. Mit einem Vorgehen gegen Lauban würde man auch die
sowjetischen Pläne des weiteren Vorgehens an der Neiße-Front, also der Verfolgung ihrer
weiteren Hauptziele Görlitz und Dresden ver- oder behindern.
Bis Lauban zurück hatte sich die 6. VGD in vierzehntägigen schweren, wechselvollen
Kämpfen bis zum 3. März behauptet, und zwar durch elastisches Ausweichen etwa in der
Linie Queis ostwärts Lauban, Nordteil Lauban, Schreibersdorf-Ost, südlich Westrand
Hennersdorf. Dies unter dem Eindruck des Angriffs dreier sowjetischer Panzerkorps. Die
Angriffe starteten die Sowjets in der Regel mit Angriffen von fünfzehn bis zwanzig Panzern:
und zwar gestaffelt auf dem Gefechtsfeld auftretend. Die zeitliche Staffelung bot die
Möglichkeit, die sonst unzureichende Panzerabwehr gegen die jeweils zu erwartenden
23
Panzerangriffe umzugruppieren. Im Laufe der letzten Kämpfe im Raum zwischen
Hennersdorf, Wünschendorf und Schreibersdorf konnten über hundert sowjetische Panzer
abgeschossen werden.
Die deutsche Führung begann daraufhin in der Nacht vom 1. zum 2. März einen von der
sowjetischen Führung bis dahin offensichtlich nicht erkannten Gegenschlag auszuführen.
Ostwärts Lauban stand das 57. Panzerkorps mit der Führerbegleit-Division, 8. PzD und der
gerade aus der Auffrischung eintreffenden, aber noch nicht wieder eingespielten 16. PzD.
Ferner zwei Infanterie-Divisionen, die linke Angriffsgruppe unter Führung des 39. PzK
(General Decker), bestehend aus der Führer-Grenadier-Division, 17. PzD, 6. VGD sowie
einer weiteren Inf.-Division.
Der überraschende Angriff gewann in beiden Angriffsrichtungen zunächst an Boden. Dann
trat bei der ostwärtigen Angriffsgruppe (57. PzK) vor der Front und in der rechten Flanke der
Führerbegleit-Division überlegener Feind auf, der zum Angriff überging – jedoch ohne
Erfolg. Die linke Angriffsgruppe (39. PzK) nahm am Nachmittag des 2. März Ober-Bielau
und die nordostwärtigen und nördlichen Waldränder gegen sich verstärkenden Widerstand.
Nun hatten sie die Feindkräfte in einem „Sack“ im sogenannten „Kreißsaal“ und es bestand
die Gefahr, daß diese Kräfte nach Norden entwischen würden, wenn man acht Kilometer von
der Rückzugsstraße am Queis entfernt Zeit verlieren würde, ohne eine „klassische
Umfassung“ zu erwirken. Das 39. PzK drehte sodann nach Norden ab mit neuer Richtung
Logau. Am 4. März stieß die Führer-Grenadier-Division ostwärts über den Queis, wo sie auf
dem Lindenberg (ostwärts Logau) der 8. PzD die Hand reichte. Damit war dann ein kleiner
Kessel geschlossen. Allerdings sah sich die Führer-Grenadier-Division im Raum NeulandKesseldorf-Gliessmannsdorf in schwere wechselvolle Kämpfe mit überlegenen Feindkräften
eingebunden und konnte das Angriffsziel Naumburg nicht erreichen. Mit Einnahme des von
den Sowjets stark verteidigten Silberberges (ostwärts Sächsisch Haugdorf) endete die
Schlacht um Lauban. Damit war die Bahnverbindung wiederhergestellt, die Kampfschäden
am 9. März beseitigt. Die Sowjets hatten starke Verluste an Fahrzeugen, insbesondere an
Panzern, zu verzeichnen. So hatte die 17. PzD am ersten Angriffstag allein achtzig T 34
abgeschossen. Über 150 Panzerabschüsse buchte die 8. PzD. Das sowjetische 99.
mechanisierte Korps verlor 48 unzerstörte Geschütze. Die 6. VGD stellte nach der Schlacht
aus der Beute eine Pak-Kompanie mit 16 Kanonen zu 7,65 cm und zwei schweren
Feldhaubitzen auf.
Die Kämpfe um Striegau hatte die 208. ID allein bestritten, mit Einnahme der von den
Sowjets festungsartig ausgebauten Stadt und der nordostwärts vorgelegenen beherrschenden
Höhen. In harten Wechselkämpfen bis zum 15. März gelang es schließlich die Stellungen zu
halten, die verschiedenen Ausbrüche sowjetischer Besatzung aus Striegau zu zerschlagen und
Striegau zu befreien. Dort zeigten sich wieder fürchterliche Bilder vom Hausen der
Rotarmisten. Im Raum Opperndorf, südostwärts Neisse, ergaben sich die gleichen Einblicke
in das Wirken der Rotarmisten auch für die Fallschirm-Panzer-Division „HG“ (Hermann
Göring) am 22. März.
Die große Lage
Die 6. VGD mußte auf die Linie Heidau-Neuwalde teils bei Alt-Wette und Neu-Walde
zurückgehen, in den Wald hinter den Biele-Abschnitt. Die Division übernahm damit den
nördlichen Teil der Verteidigungsfront des Sperrverbandes Capelle, zumal die 168. ID zu
einer Kampfgruppe zusammengeschrumpft war. Dafür standen am 18. März Teile der 20.
PzD im Raum Neisse, wo die Sowjets nach Groß-Giesmannsdorf, fünf Kilometer westlich
Neisse vorgestoßen waren. Teile der 20. PzD hielten sich dort drei Tage und führten
24
Gegenstöße, drängten die Sowjets schließlich wieder zurück und gewannen eine Abwehrfront
in der Linie Nowag-Stephansdorf-Bielau.
Drei Kompanien des PzR der 20. PzD nahmen mit zehn Panzern in einer Hinterhangstellung
mit Front zum nahegelegenen Pionierübungsplatz Aufstellung. Großteils handelte es sich
dabei um Jagdpanzer, infolge starker Frontpanzerung kopflastig, die sich in aufgeweichtem
Boden festfuhren. Ein am 23. März, 3.00 Uhr früh, auf Heidersdorf nordwestlich Neisse
gefahrener Angriff traf auf einen gerade angesetzten Nachtangriff der Sowjets und drang nicht
durch.
Kämpfe im Raum Neisse
In Neisse standen Volkssturm und einige Alarmeinheiten, die Stadtpolizei und Reste der 20.
SS-Division aus dem Kessel ostwärts Neisse. Am 24. März früh rückten sowjetische Truppen
in Neisse ein, womit die Bevölkerung den Vergewaltigungsorgien der Rotarmisten ausgesetzt
lag. Diese brandschatzten die Stadt, zerstörten etwa 80 Prozent aller Bauten.
Die 19. PzD mußte sogleich zum Gegenangriff zur Wiedereinnahme von Neisse antreten.
Nicht alle Teile der Division rückten aus anderen Einsätzen rechtzeitig an. Der Angriff schlug
fehl. Die Division unternahm sodann mit dem PzR 27 zusammen mit dem SPW-Bataillon
einen Angriff und brachte die Sowjets zum Weichen. Der Erfolg von sechs bis sieben
Kilometer Tiefe (22./24. März) änderte die Lage bei Neisse zumindest südlich der Stadt. In
hellen Scharen flohen die Sowjets, leisteten nur noch schwachen Widerstand. Die deutschen
Verbände zogen sodann aus der vordersten Linie wieder heraus, um als Reserve nach
Ziegenhals zu verlegen. Daraus folgte für die 19. PzD wiederum ein Zwischeneinsatz im
Raum nördlich Jägerdorf und dann weiter nach Oderberg.
Der Ort Pilgersdorf am Fuße der Sudeten wechselte mehrfach seinen Besitzer und befand sich
schließlich in sowjetischer Hand. Plötzlich ergriffen sowjetische Schlachtflieger IL II den von
ihren Truppen besetzten Ort an. Ungeachtet der von den Bodentruppen geforderten
Einstellung setzte eine Maschine nach der anderen zum Angriff an.
Aber nicht nur diese deutsche Division befand sich im Abschnitt der Glatzer Neiße im
Einsatz. Zwei weitere Verbände kamen über einen südlich Glogau gelegenen Oder-Übergang
hinzu. Sie kamen über Herzogwaldau, Naumburg, Christianstadt bzw. Parchau, Promkenau,
Sprottau ebenfalls an den Bober und den Queis.
Den Vorstoß nördlich des Riesengebirges verfolgten die Sowjets zu diesem Zeitpunkt (Ende
März) mit weniger Interesse, zumal die deutschen Divisionen hier das Geländehindernis der
Sudeten hinter sich hatten (Waldenburg in Schlesien, Hirschberg in Schlesien, Lauban). Die
Sowjets verfolgten mit den nördlich Breslau nach Westen vordringenden Verbänden
schließlich andere Ziele. Ende März verhielten sie in einigen Abschnitten, wohl um
Truppenverbände zum Einsatz auf Berlin abzudrehen. Denn die Einnahme von Berlin schien
den Sowjets von größerer Bedeutung zu sein, als etwa der Vorstoß nach Westen.
Aber obgleich sich das Schicksal Berlins bereits abzeichnete, drängten die Sowjets Mitte
April auch über die Neiße weiter in Richtung Dresden. Dieser Vorstoß im Zusammenhang mit
dem Vorgehen von Mährisch-Ostrau in die „Mährische Senke“ und weiter nach Mähren
hinein brachte die Gefahr, die 17. Armee in ihren Stellungen am Rande des Riesengebirges
von ihren Verbindungen abzuschneiden, sofern die Sowjets über Mährisch-Schönberg zum
Glatzer Kessel durchdrangen. Vor allem konnten sie die Rückwege für die Trecks aus
Mittelschlesien sperren. Die 17. Armee nahm deshalb ihren rechten Flügel nach Mohrau
25
zurück und verlegte die Hauptkampflinie in die vorbereitete Kampfstellung des
Altvatergebirges. Die dadurch als Reserve eingesparte 1. Ski-Jäg.-Div. erhielt den Auftrag,
nach Mährisch-Schönberg zu verlegen, um dort den Einbruch in den Glatzer Kessel zu
verhindern. Die in diesem Raum vordringenden Feindspitzen wurden abgewehrt. Noch
schärfer als am Südrand des Altvatergebirges drängten die Sowjets in ost-westlicher Richtung
mit dem Nordflügel auf Sternberg zu. Die Truppeneinsätze im Raum Olmütz standen also im
unmittelbaren Zusammenhang mit dem Bestreben der Sowjets, südlich des Riesengebirges
nach Westen vorzudringen und damit gleichzeitig den am Nordrand des Riesengebirges
liegenden Verbänden die Rückwege abzuschneiden.
Der große Frontbogen vom Altvatergebirge bis Olmütz ließ sich bis zum Tage der
Kapitulation annähernd halten, allerdings unter Verlust von Teilverbänden des 49. Geb.-K.,
soweit diese nicht mehr rechtzeitig den Durchbruch bis Olmütz oder weiter nach Westen
erreichten.
Abwehrkämpfe an der Neiße
Die Abwehrlinie an der Görlitzer Neiße hielt lange Zeit hindurch, etwa ab 20. Februar bis
zum neuen Vorstoß der Sowjets am 16. April. Dieser Großangriff führte in mehreren
Parallellinien nach Cottbus, Spremberg, Senftenberg, Kamenz, an der bestehenden deutschen
Abwehrlinie nördlich Bautzen vorbei in Richtung Riesa an der Elbe und Torgau. In diesem
Abschnitt kamen der 20. PzD keine Abwehraufträge in langfristiger Planung zu. Die jeweils
plötzlich befohlenen Einsätze stellten erhebliche Anforderungen an die
Improvisationsfähigkeit. Geplante und vorbereitete Unternehmen ließen sich zu dieser Zeit
ohnehin nicht mehr durchführen. Es fehlte ausreichender Nachschub an Treibstoff und
Munition. Aussicht auf erneute Versorgung im nennenswerten Umfange bestand nicht. Die in
Einzelkämpfen gebundenen Einheiten der 20. PzD mußten sich oft ohne Möglichkeit
planmäßiger Zusammenarbeit der einzelnen Waffengattungen bemühen, den sowjetischen
Angriffsspitzen immer wieder Einhalt zu gebieten. Dauerhaften Erfolg gewannen die Einsätze
angesichts der ungeheuren personellen und materiellen Überlegenheit der Sowjets nicht.
Erstaunlich muß dennoch erscheinen, mit welcher Selbstverständlichkeit die einzelnen
Kompanien – und zwar Grenadiere wie auch die infanteristisch eingesetzten Angehörigen
anderer Waffengattungen, auch Pioniere, Panzersoldaten – ihre befohlenen Stellungen zur
Verteidigung einrichteten und immer wieder ihren Mann standen, auch bei angriffsweise
vorgetragenen Unternehmungen.
Großangriff am 16. April
Am 16. April begannen die Sowjets mit ihrem Großangriff. Die 20. PzD befand sich nach
Vorbereitung dreier Abwehraufträge vom 15. bis 17. April wieder unterwegs, nur nachts. Am
Tage mußten sich die Fahrzeuge gegen feindliche Beobachtungsflieger tarnen. Am 18. und
19. April kämpften Divisionsteile gegen anbrandende Sowjetkräfte im Raum OdernitzNiesky-Wilhelminental-Kodersdorf. Vor Beginn des eigenen Angriffs am 19. April schlug
mitten in eine Besprechung hinein die Granate eines sowjetischen Panzers und tötete sogleich
zwei teilnehmende Pioniere und verwundete mehrere.
Am nächsten Tag kam der Befehl, die HKL, aus Anlaß des Geburtstages Hitlers, mit
Hakenkreuzflaggen zu kennzeichnen. Diesen Befehl umging die Truppe in der Weise, daß sie
zwar Fahnen aufhing, jedoch so, daß kein Rotarmist sie aus seiner Stellung sehen konnte,
geschweige denn einer ihrer Flieger.
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Vorgehen der Sowjets auf Cottbus
Am 21. April begannen die Sowjets im Raum Muskau neue Angriffe. Sie durchbrachen die
deutschen Sperren, rückten auf Spremberg und Cottbus vor. Nachts alarmiert rückten Teile
der 20. PzD in Richtung Görlitz ab. Mit Rücksicht auf fehlenden Treibstoff führten die
Divisionsteile die meisten Fahrzeuge im Schlepp, vor allem Fahrzeuge mit „Otto“-Antrieb.
Am 22. April trafen sie bei der Landskrone südlich Görlitz ein. Zu dieser Zeit standen die
Sowjets in breiter Front bereits über Königshain, Niesky, Altmannsdorf vor Bautzen. Görlitz
selbst erwies sich noch als feindfrei. Die Artillerie führte Feuerschläge auf die Einbruchstellen
nördlich Görlitz. Hierzu unterstanden dem PzAR 92 zehn ortsfeste Flakbatterien mit
reichlicher Munitionsausstattung. Diese feuerten kräftig mit. Sie verschafften den Grenadieren
merklich „Luft“. Der eigene Gegenangriff gewann Raum und schnürte die Sowjets an der
Einbruchstelle ab. Die Zivilbevölkerung erlitt allerdings starke Verluste, weil sie ihre im
Kampfgebiet liegenden Häuser nicht geräumt hatte und so in das Kampfgeschehen
hineingeriet. Eigenes und feindliches Feuer erfaßte sie, sobald sie ihre Hauskeller verließen,
um nach Westen zu fliehen.
Weiter nördlich gab es noch deutsche Abwehrkräfte, solche des 24. PzK und 40 PzK, die in
und südlich Guben die Neiße nach Westen überschritten und zunächst den Raum bis an die
Spree (bis etwa 22. April) abdeckten. Der 4. Pz-Armee oblag jedoch der größere Abschnitt
zwischen Cottbus und Bautzen. Ausgeschlossen erschien es, hier eine Abwehrlinie
aufzubauen, weil es dazu an Kräften fehlte. Sowjetische Kräfte, und zwar meist Polen,
drangen infolge guter Motorisierung, unterstützt von Panzerverbänden, nach Westen durch, so
daß die Artillerie der 20. PzD im Raum Altmannsdorf nach Westen schießen mußte, während
die Flak sich weiterhin der Einbruchstelle nördlich Görlitz zuwandte. Die PzAA der 20. PzD
räumte Königshain und Niesky von Feindkräften und lag dann vor dem nächsten Dorf fest,
dessen Besetzung einen schwierigen Nachtmarsch durch zerschossene Dörfer und Wälder
nördlich an Löbau vorbei erforderlich machte. Den Ort Altmannsdorf griffen die Sowjets von
Norden und Westen her an. Eigenes Artilleriefeuer auf die Waldränder bewirkte, daß die
Sowjets sich zurückzogen und auch ihr Salvenfeuer auf den Ort und die Feuerstellungen
beschränkten, bis bei Hellwerden sowjetische Schlachtflugzeuge eingriffen. Die PzAA der 20.
PzD griff mit 25 Panthern in Richtung Westen an und gewann, gefolgt von der Artillerie, den
Durchbruch. Die Geschütze feuerten teil in direktem Schuß in die feindlichen
Marschkolonnen hinein, was die Polen offensichtlich noch nicht kannten, weshalb sich viele
ergaben. In Scharen liefen sie über. Die 5. sowjetische Panzerarmee schloß Bautzen ein,
während die PzAA 92 hart ostwärts Bautzen stand und die Besatzung der Stadt sich noch
hielt.
Fortsetzung aus Rolf Hinze, 1995: Letztes Aufgebot – Zur Verteidigung des Reichsgebiets.
Kämpfe der Heeresgruppe Nordukraine / A / Mitte
Der Kampf um Bautzen
Die Panzerbrigade schoß beim Vorgehen auf der Löbauer Straße auf kürzeste Entfernung über
zwanzig T 34 ab, die rechts herangefahren waren. Die Besatzungen hatten sich in den
Häusern vergnügt. Nicht nur die Rotarmisten, auch die Polen hatten unter der Bevölkerung
furchtbar gewütet. Fast alle Häuser um die Bautzener Burg herum brannten. Der Ort mußte im
Kampf Mann gegen Mann gegen betrunkene Polen freigekämpft werden. Die Polen trieben
dabei deutsche Frauen als Kugelfang vor sich her.
Die deutschen Einsatztruppen drangen zunächst nicht bis zur Burg vor, deren deutsche
Besatzung sich hielt. Der Nordteil Bautzens lag zu dieser Zeit noch in Feindeshand. Am 24.
April um 9.00 Uhr sollte der Angriff auf die Burg beginnen. Die Bereitstellung litt jedoch
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unter einem starken Fliegerangriff, weshalb der Angriff unterbleiben mußte. Es folgte ein
sowjetischer Bomberangriff. Um 14.00 Uhr stießen die Kradschützen der 20. PzD von Norden
her angreifend bis zur Burg vor und stellten die Verbindung zu deren Verteidigern her,
befreiten über 10.000 Soldaten und Zivilisten.
Ein weiterer Kampfschwerpunkt ergab sich nordostwärts in Hochkirch südostwärts Bautzen.
Hier gerieten eine ganze Reihe T 34 einsatzfähig in deutsche Hände, ebenfalls zahlreich
LKW. Eine ganze Panzerkompanie hätte damit ausgestattet werden können. Es fehlte aber an
Treibstoff. Ohnehin wunderte man sich, woher der Treibstoff für die bisherigen Bewegungen
der motorisierten Kräfte nachgekommen war. Findungstrupps hatten sich aufgemacht, um an
zerstörten Tankstellen Treibstoffreste aus den Tanks abzupumpen.
Einsatz um Dresden
Die 20. PzD erhielt nunmehr Befehl, in Richtung Dresden abzurücken. Berlin mußte man
ohnehin als fest eingeschlossen betrachten und als nicht von dieser Seite entsetzbar. Dennoch
schien es möglich, daß die 20. PzD noch Befehl zum Entsatz von Süden her auf Berlin
bekäme. In Bautzen wurden allerhand Nachschubgüter gefunden, Verpflegung und auch
Treibstoff, so daß die Verbände sich in Richtung Dresden bewegen konnten.
Ostwärts Dresden drehten die Kolonnen ab und fanden südlich Großenhain Einsatz. Links
angelehnt an die Waffen-SS-Division „Frundsberg“ mit Trennungslinie Autobahn DresdenBerlin. PzGR 112 sollte hier die Linie Königsbrück, Ottendorf, Okrilla, Pulsnitz Stellung
beziehen und zwar in offenen Feldern, ohne nennenswerte Wege, kleine Dörfer, wellige
Höhen. Da kam am 26. April früh die Meldung durch, daß die Sowjets und die Amerikaner
sich in Torgau an der Elbe die Hand gereicht hätten. Im eigenen Abschnitt rechnete man mit
dem Erscheinen einer Artilleriedivision von Norden her auf die Stellungen der 20. PzD.
PzGR 112 setzte deshalb Spähtrupps ein, insbesondere um sich eines vor der Stellung
gelegenen Bunkers auf dem Truppenübungsplatz Königsbrück zu bemächtigen, den man
schon in Händen einer sowjetischen Vorausabteilung vermutete. Hierzu brachten die Pioniere
einige sogenannte „Stukas zu Fuß“ (Wurfgeräte in Holzgestellen) in Stellung.
Über die Lage erfuhr die Truppe wenig. Daß Berlin sich in hoffnungsloser Lage befände,
hatte sich herumgesprochen. Währenddessen griffen die Sowjets beiderseits der Rollbahn
Berlin-Dresden an. Es handelte sich hierbei nach Gefangenenaussagen um von Berlin bereits
abgezogene Kräfte. Daß die 20. PzD ihre Stellungen hielt, nützte nicht viel; denn die
sowjetischen Truppen bewegten sich angesichts der wenigen vorhandenen deutschen
Abwehrkräfte in nahezu truppenfreiem Raum, so daß sie sich die Angriffe auf die Stellungen
der 20. PzD hätten sparen können. In den Abwehrzwischenräumen fanden sie keinen
nennenswerten Widerstand. Sie verstärkten dennoch am 29. April ihre Angriffe, insbesondere
das Artilleriefeuer auf die Stellungen der 20. PzD, offensichtlich von der angekündigten
sowjetischen Artillerie-Division mit Geschützen aller Kaliber von 7,5 cm Kanonen bis zu
schweren 22,9 cm Haubitzen. Sie schossen mit großem Munitionsaufwand, und zwar nach der
übernommenen bisherigen deutschen Schießvorschrift.
Vorbereitung des Kampfendes
Nach Hitlers Tod gab GFM Schörner neue Weisungen aus. Gegen die Amerikaner sollte
Widerstand nur dann geleistet werden, wo den Absetzbewegungen der Truppe nach Süden
und Westen Schwierigkeiten bereitet würden. Entscheidend sei es, den Widerstand nach
Osten so weit zu halten, daß die Infanterie-Divisionen und Flüchtlinge über Dresden
zurückgeführt werden konnten.
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Von Ottendorf-Okrilla, 20 km nordwestlich Dresden, fuhren die Panzer in den ersten
Maitagen in den Bereich der 4. Panzerarmee in Richtung Autobahn Dresden-Lübben und
kamen nordwestlich fahrend bei Groß-Dittmannsdorf, Würschnitz und Klein-Naundorf zum
Einsatz. Andere Teile der Division rollten am 3. Mai über den „Weißen Hirsch“ nach Dresden
hinein, nachdem sie aus den vorherigen Stellungen bis auf einen Pkw alle Fahrzeuge
herausbekommen hatten.
Kämpfe in Dresden
Beim Anblick des zerstörten Dresden kam man zu der Überzeugung, daß mit der Kapitulation
kein Pardon zu erwarten sei. Es kam jetzt darauf an, die Flüchtlingskolonnen ins Gebirge zu
schleusen in der Hoffnung darauf, daß Schörner seine Zusage wahrmachen werde, dafür zu
sorgen, daß niemand in sowjetische Hand falle.
Währenddessen standen die Sowjets mit Panzern zum Angriff bereit. Schwärme sowjetischer
Bomber überflogen Dresden in Richtung Tschechoslowakei, ihre erdrückende Übermacht
demonstrierend.
Auf der Reichsstraße nach Dippoldiswalde wälzten sich Flüchtlingstrecks zwischen Teilen
einer Waffen-SS-Division in Richtung Böhmen. Vorsorglich bereiteten die Batterien neue
Feuerstellungen vor. Die Lage ließ sich schlecht überblicken. Eine Artillerieabteilung geriet
bei ihrem Stellungswechsel in einen feindbesetzten Ort und blieb seither vermißt. Bei
Frauenstein lag die neue Stellung, weil die Stadt selbst bereits feindbesetzt war.
Zu dieser Zeit befanden sich die Amerikaner bereits in Karlsbad, weshalb die Verbände Wege
abseits der Straße nach Brüx im Sudetenland erkundeten, um alle entbehrlichen Männer,
Kraftfahrzeuge und Geräte über das Gebirge nach Brüx und weiter in Richtung Karlsbad
abzuschieben. Die Trosse erhielten Befehl, dorthin abzurücken. Die Gefechtsstaffeln bildeten
lediglich die notwendige Nachhut.
Am Nachmittag griffen die Sowjets aus Frauenstein an; aber auch am 7. Mai erging noch kein
Rücknahmebefehl. Die Division hegte die Absicht, der Umklammerung zu entgehen. Nach
Westen standen die Amerikaner. Von Norden und Osten kamen die Sowjets, so daß man eine
Möglichkeit des Entkommens lediglich darin sah, das Sudetenland zu erreichen.
Teile des PzR 21 erhielten Befehl, den Vormarsch der Sowjets bei Neisse in Oberschlesien
über die Elbe in Richtung Böhmen und Mähren zu verhindern, eine Aufgabe, die sie nicht
mehr erfüllen konnten. Die Sowjets erwiesen sich als schneller. Sie hatten Betriebsstoff,
marschierten auf den belebten Straßen und jagten die darauf hinziehenden Flüchtlinge brutal
hinunter. Dagegen hatten die deutschen Truppen so gut wie keinen Treibstoff mehr, mußten
deshalb in langen Fahrzeug-Schleppschlangen fahren und litten unter
Versorgungsschwierigkeiten. Auf der Marschstraße der 20. PzD bewegten sich außerdem
Waffen-SS-Verbände und das Fallschirm-PzK „Hermann Göring“ sowie viele Flüchtlinge.
Die Straßen erwiesen sich schließlich als hoffnungslos verstopft und blockiert.
Ein Teil der Panzer gelangte noch über Dippoldiswalde-Bärenburg nach Altenberg. Andere
Teile, insbesondere die Trosse, über Heidenau, Pirna, Bad Schandau nach TetschenBodenbach, um dort die Elbe zu überqueren. Über Aussig-Teplitz-Brüx-Komotau erreichten
sie Karlsbad. Die Trosse verluden am 6. Mai per Bahn nach Teplitz-Schönau sowie Luhdorf
und gerieten dort unter Beschuß durch feindliches Artilleriefeuer.
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Dux-Brüx befand sich bereits in sowjetischen Händen. Die Troßfahrzeuge sammelten sich in
einem Dorf südlich von Berlin, entluden überflüssiges Gerät und Munition. Mit Abmarsch
19.00 Uhr war geplant, geschlossen in amerikanische Gefangenschaft zu fahren. Während
einer letzten Vorbesprechung tauchten plötzlich sowjetische Panzer auf, standen im Halbkreis
auf einer Höhe vor dem Dorf aufgefahren. Die letzten Fahrzeuge konnten noch wenden und
am anderen Ende den Ort verlassen. Den meisten gelang es nicht mehr, zu entkommen. Sie
gerieten sogleich in sowjetische Gefangenschaft.
Die entkommenden Fahrzeuge fuhren weit ausholend in Richtung Saaz davon, vorbei am
Flughafen mit den in Brand gesetzten deutschen Flugzeugen, weiter in Richtung Karlsbad,
das sie am 9. Mai erreichten. Hier trafen sie mit langen deutschen Kolonnen aus Böhmen
zusammen, die das gleiche Ziel verfolgten, der sowjetischen Gefangenschaft zu entgehen.
Dicht auf dicht, völlig im Stau, standen die Fahrzeuge, als plötzlich von einer Höhe linker
Hand Panzer das Feuer auf diese Fahrzeuge eröffneten. Diesmal handelte es sich nicht um
sowjetische, sondern um amerikanische Panzer, die Schießbefehl erhalten hatten, um für
amerikanische Wochenschauen packende Filmaufnahmen zu schaffen. Kolonnen von
Amerikanern folgten mit Militärpolizei und geleiteten die deutschen Fahrzeuge zu
Gefangenen-Sammelplätzen bei Falkenau, am nächsten Morgen zum Flugplatz Eger, wo etwa
9.000 Soldaten mit vielen Fahrzeugen eintrafen. Nach zehn Tagen begannen die ersten
Entlassungen. Die Lager Marienbad und Pilsen übergaben die Amerikaner jedoch geschlossen
an die Sowjets.
Die PzAA 20 setzte sich auf Befehl des Divisionskommandeurs in Richtung Prag in Marsch,
als der in Prag rund um die Uhr arbeitende deutsche Sender durchgab, daß er belagert sei und
um Hilfe bat. Ihr Ziel erreichte die PzAA nicht mehr. Andere Divisionsteile, so PzAR 92
erhielt am 8. Mai früh Rückzugsbefehl ohne klare Anweisung, so daß die Abteilungen selbst
sehen mußten, was sie nun veranlaßten, ebenfalls aber mit Zielrichtung Karlsbad, durch
Waldschneisen in Richtung Teplitz-Schönau. Sie drehten nach Kenntnis der Kapitulation in
Richtung Aussig ab, bis sie ebenfalls in heilloser Verstopfung stehenblieben. Teils versuchten
sie, in Richtung südwesten querbeet durch trockenes Gelände Boden zu gewinnen. In den
ersten Morgenstunden des 9. Mai drangen sowjetische Panzer in Aussig ein und lösten eine
wilde Panik aus. Teils gelangten die Fahrzeuge auf Feldwegen in Richtung Bilin, wo sie von
sowjetischen Panzern in Empfang genommen wurden. Zu Fuß versuchten die Überlebenden,
nach Westen zu gelangen. Teile der Division gerieten am 13. Mai in Kriegsgefangenschaft,
gelangten, in Züge verladen nach Dresden, von dort zu Fuß in das Gefangenenlager
Königsbrück.
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Im gesamten Buch aufgeführte Truppen:
1. PzD / 3. PzD / 4. PzD / 8. PzD / 16. PzD / 17. PzD / 19. PzD / 20 PzD / 24. PzD / 25 PzD /
3. SS-PzD „T“ / 5. SS-PzD „W“ / Pzd „Hermann Göring“ / PzD „Tatra“ / Fallschirm-Pzd
„Hermann Göring“ / 1. Ski-Jäg.-Div. / 5. Ski-Jäg.-Div. / 6. VGD / 45 VGD / 271 VGD / 545
VGD / 708 VGD / 10. ID (mot.) / 20. ID (mot.) / 4. ID / 11 ID / 17 ID / 25 ID / 26 ID / 42 ID /
45 ID / 46 ID / 61 ID /68 ID /70 ID / 72 ID / 75 ID / 78 ID / 96 ID / 121 ID / 131 ID / 168 ID /
208 ID / 251 ID / 252 ID / 253 ID / 254 ID / 269 ID / 291 ID / 304 ID / 320 ID / 340 ID / 342
ID / 344 ID / 349 ID / 357 ID / 359 ID / 361 ID / 371 ID / 391 ID / 544 ID / 609 ID / 712 ID /
715 ID / 291 ID (Elch-Div.) / 10 PGD / 20 PGD / 25 PGD / PGD „Feldherrnhalle“ / PGD
„Brandenburg“ / PGD „Großdeutschland“ / 3. Geb.-Div. / 4. Geb.-Div. / 3. Jäg.-Div. / 4. Jäg.Div. / 8 Jäg.-Div. / 67 Jäg.-Div. / 97 Jäg.-Div. / 100 Jäg.-Div. / 401 Jäg.-Div. / 544 Gren.-Div.
/ 545 Gren.-Div. / Pz.-Div. 178 / 78. Volkssturm-Div. / 20. SS-Div. / Lettische SS-Div. / 18.
SS-PGD / 31. SS-Freiwilligen ID „Böhmen und Mähren“ / 158. FAD (Feldausbildungs-Div.)
/ Führerbegleitdivision / 20. SS-Div. (Estnische Freiwillige) / 14. Waff-SS-Gren.-Div. (1.
Ukrainische) / 18. SS-PGD „Horst-Wessel“ / 1. ung. Geb.-Div. / 2. ung. Geb.-Div. / 6. ung.
ID / 7 ung. ID / 13 ung. ID / 16 ung. ID / 24 ung. ID / 2. ung. Ersatz-Division.
Einzeltruppenteile
AR 196 / GR 417 / GR 287 / GR 284 / FEB 196 / GR 283 / GR 442 / IR (Jäg.) 228 /
Grenzwachtbataillon 9 / Füs.-Bataillon 96 / AR 126 / GR 1083 / PzAR 73 / Gren.-Btl. 1004 /
SS-Sonderregiment Dirlewanger / 6. ung. ID / 13 ung. ID / 10. ung. ID / 23. ung. Jäg.-Div. /
IR 18 / IR 37 / IR 58 / IR 309 / IR 337 / Geb.-Jäg.-Rgt. 91 / Geb.-Jäg.-Rgt. 13 / PGR 64 /
PRG 112 / PzR 21 / Panzer-Jäg.-Abt. 561 / Btl. Erpenbach / Flaksturm-Rgt. Lyncher /
Fallschirm-Jäg.Rgt. 26 / Sturmgeschütz Brig. 311 / JH-Sturm-Btl. 55 / Pz 91 / Pz-Rgt. 10 /
Pz-Jäg.-Abt. 43 / Pz-Artillerie Rgt. 9 / Heeres-Flak-Abt. 286 / Sturmgeschütz Brig. 300 /
PzAR 92 / PzR 21 / PGR 112
Regimentsaufstellung
Bewährungsbataillon 500 / Pz-Rgt. 27 / Div. „Brandenburg“ / Geb.-Jäg.-Rgt. 138 / Geb.-Jäg.Rgt. 144 / Artillerie Rgt. 14 / Geb.-Jäg.Rgt. 91 / FEB 6. VGD / PzAA 20 /PzGR 112 / PzR 27
Inhaltsverzeichnis des Buches:
Vorwort
Heeresgruppe Nordukraine
Der sowjetische Aufmarsch (Angriffsbeginn / Vordringen der Sowjets / Neue Angriffswelle /
Weiterer Geländeverlust / Rückzug auf die Weichsel)
Änderungen der sowjetischen Absichten (Angriffsbeginn – Angriffsbereitschaft am 28.
August im Beskidenvorland / Fortführung des Angriffs / Heranführung der 1. PanzerDivision)
Aufstandsbewegungen in der Slowakei (Aufstandsvorbereitungen / Organisation der
Aufstandsbewegung / Beginn der Partisanentätigkeit / Steigerung der Partisanentätigkeit / Das
slowakische Heer / Der Auslöser / Einmarsch deutscher Truppen / Aufbau eines
Aufstandsheeres / Erste slowakische Abwehrkämpfe / Schwindende Verteidigungsbereitschaft
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der Aufständischen / Weitere Kämpfe / Verstärkung auf deutscher Seite / Nachlassen der
Widerstandskraft der Aufständischen)
Schwerpunktwechsel von den Beskiden zu den Karpaten (Weitere Kämpfe an der
Karpatenfront / Oktoberkämpfe)
Die übrige Front der Heeresgruppe / Stellungskämpfe Ende 1944 (Sowjetische
Angriffsvorbereitungen / Ablenkungsangriffe / Sowjetische Vorbereitungen / Die Lage auf
deutscher Seite / Führungskampf um die Kräfteverteilung / Taktische Vorbereitungen)
Der Angriffsbeginn
Die große Winterschlacht
Die Lage in deutscher Sicht
Besorgnis auf deutscher Seite (Der deutsche Truppenbestand / Der sowjetische Aufmarsch /
Überlegungen im Hinblick auf die von den Sowjets anzuwendende Taktik)
Beginn des sowjetischen Großangriffs / Fallschirmjäger-Einsatz (Angriffsverbände der
Sowjets / Angriffsverbände im einzelnen / Ausbruch aus dem Barana-Weichsel-Brückenkopf
/ Angriffe aus dem Warka-Brückenkopf / Angriffe aus dem Magnuszew-Pulaxy-Brückenkopf
/ Ausdehnung der sowjetischen Angriffsfront / Entwicklung der Lage / Erste
Truppenheranführung / Weiteres Vordringen der Sowjets / Der Weitermarsch)
Eilige Verteidigungsmaßnahmen (Aufbau einer Oder-Verteidigung / Verlagerung der
Kampfhandlungen vom Generalgouvernement nach Schlesien / Berührung schlesischen
Bodens / Versuch einer Oder-Verteidigung / Der Oder-Übergang bei Steinau / Weiterer
Vorstoß der Sowjets über die Oder)
Vordringen in Niederschlesien (Einschließung Breslaus / Kampf um Breslau / Kämpfe im
Umfeld von Breslau)
Kampf um das oberschlesische Industriegebiet (Weiterer Rückkampf / Kämpfe im Raum
Neisse / Haltung der Truppe / Kämpfe um Lauban / Angriffsunternehmen über die Oder /
Weiterer Kampf um das oberschlesische Industriegebiet)
März-Kämpfe (Erdkämpfe)
Neue Schlacht um das Mährisch-Ostrauer-Industriegebiet (Neuer Vorstoß der Sowjets /
Ausbruch eingeschlossener Teile / Weitere Kämpfe im Raum Leobschütz / Kämpfe im OppaAbschnitt)
Kämpfe in der Lausitzer Neiße (Lagerückblick)
Kämpfe um die Mährische Pforte (Verlängerung der Frontlinie nach Süden / Neuer
Durchbruchsversuch der Sowjets)
Rückzug des 49. AK (Kämpfe im Frontbogen um Mährisch-Ostrau-Brünn / Aufstand in Prag)
Die Kapitulation
Der letzte Großangriff
Die letzten Tage der Festung „Breslau“
Kämpfe in Sachsen (Vordringen der Sowjets in Niederschlesien / Aufbau einer Abwehr / Die
Queis-Linie / Kampf um Lauban)
Die große Lage (Kämpfe im Raum Neisse / Abwehrkämpfe an der Neisse / Großangriff am
16. April / Vorgehen der Sowjets auf Cottbus / Der Kampf um Bautzen / Einsatz um Dresden
/ Vorbereitung des Kampfendes / Kämpfe in Dresden)
Schlußwort / Die Quellenlage / Literaturverzeichnis / Kriegsgliederung / Nachlese /
Fundstellen der Truppen
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