CRM-Info 04/16

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CRM-Info 04/16
Nr. 4/16 • 2. März 2016
CRM Infodienst
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Reisemedizin aktuell
Brasilien
Zika-Virus: 22 von 26 Bundesstaaten betroffen
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Chile
Dengue: Weitere autochthone Infektionen auf der Osterinsel
4
Namibia
Malaria: Mehr als 400 Erkrankungen seit Beginn des Jahres im Norden
18
Nicaragua
Zika-Virus: Großteil der gemeldeten Fälle stammt aus Managua
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Pakistan
Polio: Bereits 5 Infektionen in diesem Jahr
20
Singapur
Dengue: Deutlicher Anstieg der Erkrankungen seit Jahresbeginn
24
Vietnam
Alkoholvergiftung: Mehr als 200 Fälle durch gepanschten Alkohol
27
Reisemedizin SPEZIAL
Zika-Virus
28
Ein Fachinstitut der Thieme Verlagsgruppe
IMPRESSUM
Erscheinungsweise:
CRM Infodienst
Reisemedizin aktuell
14-täglich
(in Ergänzung zum CRM Handbuch Reisemedizin)
Bezugspreis in der Abonnementgebühr enthalten.
Herausgeber:
CRM Centrum für Reisemedizin GmbH
Hansaallee 299, 40549 Düsseldorf
Telefon: 0211/904 29-0
Telefax: 0211/904 29-99
Redaktion:
Redaktionsassistenz:
Prof. Dr. med. Tomas Jelinek
Birgit Pfeiffer
Die Angaben sind nach bestem Wissen und
sorgfältigen Recherchen zusammengestellt.
Eine Gewähr oder Haftung wird vom CRM
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Genehmigung des Herausgebers.
© CENTRUM FÜR REISEMEDIZIN
DÜSSELDORF 2016
ISSN 2192-5097
CRM Infodienst Reisemedizin aktuell
Afghanistan
Infektionen, diverse: Risiko für orale Infektionen, speziell Durchfallerkrankungen, andere Darminfektionen, Cholera, Hepatitis A
und Typhus landesweit. Tollwut durch streunende Hunde ist eine
permanente Gefahr, auch in Städten. Adäquate Schutzmaßnahmen
wie Hygiene und Impfschutz beachten.
Poliomyelitis: Afghanistan gehört zu den wenigen Ländern, in
denen Poliomyelitis weiterhin endemisch vorkommt. Anfang Februar wurde der erste Fall in diesem Jahr bei einem 5-jährigen Kind
registriert. Seit März vergangenen Jahres wurden 19 Erkrankungen
gemeldet. 2014 wurden insgesamt 28 Fälle registriert, 2013 waren
es 14. Adäquate Schutzmaßnahmen, wie Hygiene und Impfschutz,
beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO
Anfang Mai 2014 die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen
im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen
Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem
Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen
Impfausweis dokumentiert sein. Diese Empfehlung wurde Anfang
Mai 2015 von der WHO wiederholt.
Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Afghanistan wird dringend
gewarnt. Wer dennoch reist, muss sich der Gefährdung durch
terroristisch oder kriminell motivierte Gewaltakte bewusst sein
(www.auswaertiges-amt.de).
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gefallen. Mitte Januar wurden innerhalb weniger Tage 16 Ausbrüche in 4 Gouvernements gemeldet. Im Februar wurden 7 Cluster
in 6 Gouvernements verzeichnet. Ende April 2015 wurde bei einem
7-jährigen Jungen eine Doppelinfektion mit Influenza A(H9N2)
und Influenza B festgestellt. Es ist der dritte Fall dieser Variante der
Vogelgrippe in diesem Jahr. Die meisten Fälle bei Geflügel wurden
Anfang 2014 in Kairo beobachtet. Kontakt zu lebendem oder frisch
geschlachtetem Geflügel sowie Geflügelausscheidungen sollten vermieden werden.
Sicherheitshinweis: Am Abend des 8. Januar 2016 kam es zu einem
Anschlag auf ein Touristenhotel in Hurghada am Roten Meer. Dabei
wurden drei ausländische Reisende verletzt. Der Hintergrund der Tat
ist bislang unklar. Reisenden wird geraten, sich in Hurghada selbst
umsichtig zu verhalten und auf Ausflüge vorläufig zu verzichten.
Ägypten befindet sich seit der Januarrevolution von 2011 in einer
Umbruchphase, die wiederholt zu Demonstrationen und gewaltsamen Auseinandersetzungen geführt hat. Es besteht landesweit ein
erhöhtes Risiko terroristischer Anschläge und die Gefahr von Entführungen. Diese können sich auch gegen westliche Ziele und Staatsbürger richten. Im Norden der Sinai-Halbinsel kam es wiederholt
zu schweren Anschlägen. Für die ganz überwiegende Mehrheit der
deutschen Reisenden verlaufen die Aufenthalte im Land ohne Probleme. Reisenden wird empfohlen, Hinweise der Hotels und Reiseveranstalter zu beachten und die aktuelle Medienberichterstattung
zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de).
Ägypten
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen einschließlich
Shigellosen landesweit. Hepatitis A ist ebenfalls sehr verbreitet.
Hygiene und Impfschutz beachten.
Malaria: Erstmals seit 1998 wurden im Sommer 2014 autochthone
Malaria-Fälle registriert. 21 Menschen, überwiegend Mitglieder
einer Familie, aus 2 Dörfern nahe der Stadt Edfu im Gouvernement
Assuan (S) waren erkrankt. Als Erreger konnte P. vivax nachgewiesen werden. Um ein erneutes Auftreten zu verhindern, führen die
Gesundheitsbehörden in der Region routinemäßig Maßnahmen zur
Bekämpfung der Vektoren durch. Meldungen über ein vermehrtes
Auftreten von Anopheles-Mücken im Gouvernement Luxor (S) wurden von den Behörden aber dementiert. Aktuell besteht für Reisende
kein relevantes Infektionsrisiko. Mückenschutz beachten.
Folgende Impfstoffe sind derzeit nicht oder nur eingeschränkt
verfügbar (Stand 1.3.2016):
Hepatitis A: Havrix 1440, Vaqta
Influenza (Impfstoffe Saison 2015/2016): Afluria, Begripal,
Fluenz Tetra, Fluad, Influsplit Tetra, Influvac, Optaflu, Vaxigrip
Polio: IPV Mérieux
Tetanus + Diphtherie: Td-Rix (10er Packung), Td-IMMUN
(10er Packung)
Tetanus + Diphtherie + Pertussis: TdaP-IMMUN
Tetanus + Diphtherie + Pertussis + Polio: Boostrix Polio,
Repevax
Tetanus + Diphtherie + Polio: Revaxis
Typhus: Typherix (Einzeldosis)
Typhus + Hepatits A: Viatim (Einzeldosis), Hepatyrix (Einzeldosis)
Vogelgrippe: Ägypten steht seit Anfang letzten Jahres an erster
Stelle (vor Indonesien) der H5N1-Fälle weltweit. Seit November
2014 sind die Infektionen stark gestiegen. Im vergangenen Jahr sind
147 Menschen erkrankt, es gab 41 Todesfälle. Der vorerst letzte
Todesfall wurde Ende Juni 2015 im Gouvernement Assuan (S) registriert. Einem unbestätigten Bericht zufolge ist Ende Januar eine Frau
aus dem Gouvernement Kafr asch-Schaich (N) in einer Kairoer Klinik verstorben. Insgesamt wurden bisher 354 menschliche Erkrankungen mit 124 Todesfällen bestätigt. Seit ihrem Erstauftritt im
Februar 2006 sind der hochpathogenen Vogelgrippe durch Influenza A(H5N1) in Ägypten mehr als 34 Millionen Tiere zum Opfer
© Centrum für Reisemedizin
Die Angaben wurden nach bestem Wissen und sorgfältiger Recherche
zusammengestellt. Eine Gewähr oder Haftung kann nicht übernommen
werden.
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Algerien
Tollwut: Im Februar sind 3 Kinder in Ain Sefra (Provinz Naama, NW)
von einem tollwütigen Hund gebissen worden. Bei verdächtigen
Tierkontakten ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Das Tollwutrisiko sollte
immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin
im Lande. Eine prophylaktische Impfung ist vor allem bei längeren
Aufenthalten dringend zu empfehlen.
Sicherheitshinweis: In den letzten Jahren kommt es in Algerien
immer wieder zu Terroranschlägen und Entführungen, insbesondere
in der algerischen Sahararegion, aber auch im Norden und Nordosten des Landes (v. a. Kabylei). Aufgrund der aktuell angespannten
Sicherheitslage in der gesamten Region und der Drohungen von
islamistischen Gruppen gegen ausländische Interessen und Einrichtungen in Algerien rät das Auswärtige Amt bei Reisen nach Algerien
zu erhöhter Vorsicht (www.auswaertiges-amt.de).
Angola
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Epidemische Ausbrüche von Cholera gab es seit 2006 in zahlreichen
Provinzen einschließlich der hygienisch schlecht versorgten Viertel
der Hauptstadt Luanda mit einem Gipfel jeweils während der Regenzeit. Polio trat zuletzt 2011 als Reimport auf. Hygiene und Impfschutz (Polio) beachten.
Gelbfieber: Seit Ende des letzten Jahres wurden aus 6 Provinzen
(Luanda, Cabinda, Cuanza Sul, Huambo, Huila und Uige) 644 Verdachtsfälle registriert, 125 Menschen sind verstorben. Am stärksten
betroffen ist Viana, eine Stadt in der Metropolregion der Hauptstadt
Luanda. Hier wurden 173 Infektionen und 29 Todesfälle gemeldet.
In der Provinz Huila (S) sind 41 Menschen erkrankt und 8 verstorben.
2 Verdachtsfälle, darunter ein Todesfall, wurden in der Küstenprovinz Cuanza Sul (W) registriert. Die Behörden haben mit Impfkampagnen und Maßnahmen zur Vektorbekämpfung begonnen. Die
letzten Ausbrüche gab es 1971 und 1986. 1980 wurde die Impfung
in die offiziellen Impfkalender aufgenommen. Impfschutz beachten.
Bei der Einreise ist eine (einmalige) Impfung gegen Gelbfieber vorgeschrieben.
Äquatorialguinea
Poliomyelitis: 2014 wurden 5 Erkrankungen aus den Provinzen
Centro Sur, Bioko Norte und Litoral gemeldet. Es sind die ersten
Polio-Fälle seit 1999. Sie hängen wahrscheinlich mit den zeitgleichen
Ausbrüchen im Nachbarland Kamerun zusammen. Impfschutz
beachten. Im Juni des letzten Jahres hat die WHO Äquatorialguinea
von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich
vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr.
Argentinien
Chikungunya: Mitte August 2014 wurde der erste importierte Fall
gemeldet. Bis Ende des Jahres ist die Zahl auf 42 gestiegen. Im
vergangenen Jahr wurden 40 Infektionen importiert. Die Touristen
haben sich beim Besuch der Dominikanischen Republik infiziert. Es
gab einen autochthonen Verdachtsfall in der Provinz Jujuy (NW), der
sich nicht bestätigt hat. Seit Anfang dieses Jahres wurden 14 Infektionen importiert. Mückenschutz beachten.
Dengue: Seit Anfang des Jahres ist die Zahl der Neuinfektionen
landesweit stark gestiegen. Landesweit wurden bisher 9.190 Verdachtsfälle registriert, etwa 3.000 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. Besonders betroffen ist die Provinz Misiones (N), die
lokalen Behörden befürchten den größten Ausbruch der Geschichte.
Bis Mitte Februar wurden hier ca. 2.900 Erkrankungen gemeldet.
Mindestens ein Mensch ist verstorben. In der Provinz Formosa an
der Grenze zu Paraguay wird ebenfalls ein Anstieg der Fallzahlen verzeichnet. Im letzten Jahr sind landesweit 3.935 Verdachtsfälle regis© Centrum für Reisemedizin
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triert worden. Ein Großteil der Infektionen wurde aus der Provinz
Córdoba gemeldet. Mückenschutz beachten.
Zika-Virus: Ende Januar wurde die erste importierte Infektion
bestätigt. Eine 23-Jährige ist nach einem Aufenthalt in Kolumbien
erkrankt. Bis Ende Februar wurden 4 Fälle gemeldet. Eine Übertragung hat wahrscheinlich durch sexuelle Kontakte stattgefunden.
Eine Frau hat sich bei ihrem Partner angesteckt, der sich zuvor in
Kolumbien aufgehalten hatte. Die anderen Erkrankungen wurden
importiert. Die Hauptüberträger Aedes aegypti und A. albopictus
sind in der Region weit verbreitet, sodass eine weitere Ausbreitung
der Krankheit nicht ausgeschlossen werden kann. Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven Mücken beachten.
Armenien
Influenza: Seit Januar werden vermehrt Grippefälle registriert.
Die Infektionen wurden überwiegend durch Influenza A(H1N1),
der sog. Schweinegrippe, verursacht. Impfschutz und persönliche
Hygiene beachten.
Aserbaidschan
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen sowie andere
orale Infektionen landesweit, darunter sporadisch auch Botulismus
durch hauseingemachte Lebensmittel. Hygiene beachten.
Äthiopien
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
auch für Cholera. Hygiene sowie ggf. Impfschutz gegen Cholera
beachten.
Einreiseimpfvorschrift: Entgegen den offiziellen Bestimmungen
wurde am Flughafen Addis Abeba in der letzten Zeit auch bei Einreise
aus Deutschland der Nachweis einer gültigen Gelbfieberimpfung
kontrolliert. In weiten Teilen des Landes besteht ein Infektionsrisiko.
Eine Impfung ist deshalb für alle Reisenden empfehlenswert.
Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis einschließlich
der 5. KW wurden bereits 109 Erkrankungen, darunter 2 Todesfälle,
gemeldet. Impfschutz beachten.
Poliomyelitis: Nach einer Pause von 4 Jahren ging das Polio-Virus
durch Reimport aus dem Sudan im Dezember 2004 wieder in Zirkulation. 2006 wurden noch 17 Fälle nachgewiesen, 2007 keine und
2008 zwei Fälle. 2013 sind 9 Kinder erkrankt, im Januar 2014 wurde
der bisher letzte Fall registriert. Im Mai 2015 hat die WHO Äthiopien von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr
der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und
Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben,
sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr.
Impfschutz trotzdem weiterhin beachten.
Australien
Dengue: Mitte Januar wurde aus Clifton Beach, einem Ort nahe
Cairns, die erste Dengue-Infektion im Bundesstaat Queensland in
diesem Jahr gemeldet. Ein Tourist aus Neuseeland war nach seiner
Rückkehr aus Australien erkrankt. Ende Februar wurde in Townsville
im selben Bundesstaat die erste autochthone Infektion für dieses
Jahr bestätigt. Der Indexfall war wahrscheinlich ein Reiserückkehrer aus Papua-Neuguinea. Bis Ende Februar wurden in Queensland
47 Infektionen bestätigt. Im vergangenen Jahr wurden landesweit
1.715 Infektionen gemeldet. Mit 554 Infektionen war der Bundesstaat Western Australia am stärksten betroffen. Hier sind seit Jahresbeginn bereits 96 Menschen erkrankt, landesweit wurden 236 Infektionen gemeldet. Mückenschutz beachten.
Pertussis: Landesweit wurden im letzten Jahr 22.515 Fälle gemeldet,
das sind fast doppelt so viele wie in 2014. In diesem Jahr wurden
bereits 3.711 Infektionen registriert. Am stärksten betroffen sind
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weiterhin die Bundesstaaten New South Wales mit dem Hauptstadtterritorium, Queensland und Victoria. Impfschutz beachten.
Ross River-Krankheit: Im vergangenen Jahr haben die Erkrankungen
stark zugenommen. Bis Ende Dezember wurden 9.550 Infektionen
gemeldet. Es sind die höchsten Fallzahlen seit 1997. Starke Regenfälle haben das Wachstum der Mückenpopulation begünstigt. Ein
Schwerpunkt der Übertragung war der Bundesstaat Queensland, mit
6.167 Erkrankungen in 2015. Hier wurden seit Jahresbeginn 490 der
landesweit 723 Fälle verzeichnet. Insgesamt liegen die Fallzahlen
aber in diesem Jahr auf durchschnittlichem Niveau. Das Ross RiverVirus wird durch Stechmücken übertragen und kommt in Australien
regelmäßig vor. Als Virusreservoir werden Kleinsäuger vermutet.
Klinisch zeigen sich nach einer Inkubationszeit von 3 bis 9 Tagen
plötzlich einsetzende Gelenk- und Muskelschmerzen sowie leichte
Temperaturerhöhung, Abgeschlagenheit, Hautausschläge und Kopfschmerzen. Die Erkrankung ist selbstlimitierend, Symptome können
jedoch auch Monate bis Jahre andauern. Expositionsprophylaxe
gegen tagaktive Stechmücken durchführen.
Bangladesh
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Der Erreger der Cholera ist in der Region endemisch. Polio wurde
seit 2006 nicht mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz beachten.
Vogelgrippe: Erstmals seit 2014 wurden Infektionen mit Influenza
A(H5N1) nachgewiesen. In der Stadt Rajshahi in der gleichnamigen
Division an der Grenze zu Indien sind 40 Krähen verendet. Menschliche Erkrankungen wurden bisher nicht gemeldet.
Barbados
Chikungunya: Anfang Juni 2014 wurden die ersten Erkrankungen
importiert, mindestens 2 von der Insel Dominica. 2014 wurden
122 Infektionen bestätigt, 114 davon gelten als autochthon. Es gab
1.665 weitere Verdachtsfälle. Seit Ende 2014 geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. In den ersten 19 Wochen letzten Jahres wurden
290 Verdachtsfälle gemeldet, von denen bisher 15 bestätigt wurden.
2 Menschen sind verstorben. Mückenschutz beachten.
Zika-Virus: Mitte Januar wurden die ersten 3 autochthonen Infektionen auf der Insel registriert. 5 weitere Verdachtsfälle konnten
nicht bestätigt werden. Der Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda
beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und
südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden die ersten
Infektionen in Süd- und Mittelamerika nachgewiesen. Reisende,
insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz
achten.
Belgien
Sicherheitshinweis: Nach den terroristischen Anschlägen in Paris
am 13.11.2015 werden die Sicherheitsmaßnahmen in Belgien fortlaufend angepasst. Es ist weiterhin mit verstärkter Polizeipräsenz
und mit Sicherheitskontrollen an Bahnhöfen und Flughäfen sowie
an den Außengrenzen, insbesondere zu Frankreich, zu rechnen
(www.auswaertiges-amt.de).
Benin
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera-Ausbrüche kommen vereinzelt vor. Nach einer Pause von
vier Jahren kam es 2008 erstmals wieder zu 6 Fällen von importierter Polio. 2009 waren es 21 Erkrankungen. Danach sind keine weiteren Fälle aufgetreten. Im Juni letzten Jahres wurde das Land von
der WHO als poliofrei erklärt. Hygiene und Impfschutz für Polio und
ggf. Cholera beachten.
Lassa-Fieber: Mitte Januar wurden 5 Verdachtsfälle in der Stadt
Tchaourou (Department Borgou, O) registriert, eine Infektion konnte
labortechnisch bestätigt werden. Bis Mitte Februar ist die Zahl der
Verdachtsfälle auf 72 gestiegen, 27 der Patienten sind verstorben.
Inzwischen wurden aus 7 Departments Fälle gemeldet, am stärksten
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betroffen sind Borgou (52) and Collines (13). Der Erreger ist in Benin
endemisch, der letzte größere Ausbruch wurde Ende 2014 beobachtet. Die Übertragung erfolgt durch die Ausscheidungen von Mäusen
auf anschließend vom Menschen verzehrte Lebensmittel. Die Viren
können aber auch über Tröpfcheninfektion, Wundinfektion oder
durch Sekrete direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden. Für
Reisende besteht nur ein geringes Infektionsrisiko.
Bolivien
Chikungunya: Im Februar letzten Jahres wurden die ersten
13 autochthonen Infektionen registriert. Seitdem ist die Zahl auf
mehr als 9.700 gestiegen. Die meisten Infektionen stammen aus
den Departements Beni (NO) und Pando (N). Bereits Mitte Juli 2014
wurden die ersten 3 importierten Fälle bestätigt, inzwischen ist die
Zahl auf mindestens 15 gestiegen. Mückenschutz beachten.
Zika-Virus: Ende Januar wurde im Rahmen einer Routineuntersuchung bei einer Schwangeren die erste autochthone Infektion
bestätigt, Anfang Februar wurde ein zweiter autochthoner Fall
bekannt. Anfang Januar haben die Gesundheitsbehörden den ersten importierten Fall bestätigt. Eine 58-jährige Frau ist nach ihrer
Rückkehr aus dem brasilianischen Bundesstaat Matto Grosso in
Santa Cruz erkrankt. Mitte Januar wurden 2 weitere aus Brasilien
eingeschleppte Infektionen bestätigt. Die Übertragung erfolgt durch
tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das
Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens
von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten
auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit
aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft –
sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen
Gebiete absehen.
Botswana
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Milzbrand kommt landesweit sowohl in der intestinalen wie in der
kutanen Verlaufsform vor und ist bei Haus- und Wildtieren in Botswana endemisch; betroffen sind auch die Nationalparks. Vorsicht
beim Umgang mit kranken oder verendeten Tieren. Hinweis auf
Übertragungswege und adäquate Hygiene.
Brasilien
Chikungunya: Die Gesundheitsbehörden haben Mitte 2014 die ersten Infektionen gemeldet. Bis Jahresende wurden 3.657 autochthone
und 93 importierte Fälle gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden
20.661 Verdachtsfälle gemeldet, 560 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. 3 Menschen sind verstorben. 7 Erkrankungen wurden importiert. Die meisten lokal erworbenen Infektionen stammen
aus den Bundesstaaten Bahia (O) und Amapa (N). Im Juli wurden die
ersten 4 autochthonen Infektionen in Manaus (Bundesstaat Amazonas, N) gemeldet. Mückenschutz beachten.
Dengue: Im gesamten Land besteht ein hohes Risiko für Dengue.
In den ersten 4 Wochen wurden bereits etwa 117.000 Infektionen
und 7 Todesfälle registriert, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
haben sich die Fallzahlen etwa verdoppelt. Im letzten Jahr wurden
1.649.008 Erkrankungen registriert, mindestens 843 Menschen sind
verstorben. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Minas
Gerais, Goias und Sao Paulo. Die Serotypen DENV-1 und DENV-4
kommen im ganzen Land vor, DENV-2 und DENV-3 wurden bisher
nur im Norden und Nordosten nachgewiesen. Ende Dezember 2015
haben die Gesundheitsbehörden einen Impfstoff zugelassen. Schutz
vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Zika-Virus: Ende April 2015 wurden im Bundesstaat Bahia (O) erstmals Infektionen mit dem Zika-Virus bestätigt, es waren gleichzeitig
die ersten auf dem südamerikanischen Festland. Seitdem wurde das
Virus in 22 der insgesamt 26 Bundesstaaten nachgewiesen. Bisher
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nicht betroffen sind Amapá (N), Sergipe (NO), Santa Catarina (S) und
Rio Grande do Sul (S). Bisher sind ca. 76.000 Menschen erkrankt,
534 Infektionen davon wurden bestätigt. Ende November haben die
Gesundheitsbehörden den ersten Todesfall bestätigt. Seitdem ist die
Zahl der Todesfälle auf 4 gestiegen. Ein 35-jähriger Mann mit verschiedenen Vorerkrankungen war bereits im Juni in Sao Luis im Bundesstaat Maranhão (NO) verstorben. Es wird vermutet, dass der Erreger während der Fußballweltmeisterschaft 2014 importiert wurde.
Aufgrund der Olympischen Spiele Anfang August hat die Regierung
ihre Maßnahmen zur Vektorbekämpfung und Aufklärung der Bevölkerung massiv verstärkt. Bis zu 220.000 Soldaten sollen den Einsatz
unterstützen. Besonders im Nordosten des Landes werden seit dem
vergangenen Jahr vermehrt Kinder mit Mikrozephalie geboren. Bis
Mitte Februar wurden landesweit ca. 5.640 Verdachtsfälle gemeldet,
583 davon wurden bis Mitte Februar bestätigt. 2014 wurden 147
derartige Fehlbildungen diagnostiziert. Nachdem bei einem verstorbenen Neugeborenen und auch bei 2 Schwangeren, die ebenfalls ein
krankes Kind erwarten, eine Infektion mit dem Zika-Virus nachgewiesen wurde, haben die brasilianischen Gesundheitsbehörden die
Virusinfektion als Ursache der Fehlbildungen bestätigt. Im Januar
wurde das Virus in der Plazenta einer Schwangeren nachgewiesen,
ein weiterer Hinweis auf die Möglichkeit einer intrauterinen Übertragung der Infektion. Die Behörden untersuchen auch einen möglichen Zusammenhang von Zika-Infektionen und der Zunahme des
Guillain-Barré-Syndroms. Am 01. Februar hat die WHO aufgrund
der genannten Assoziationen eine „Public Health Emergency of International Concern“ (PHEIC) ausgerufen. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem
Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit
von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
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Chile
Dengue: Im Februar dieses Jahres wurden 16 autochthone Infektionen auf der Osterinsel bestätigt. Die Behörden haben einen Gesundheits-Alarm für die Region ausgerufen. Ende Februar letzten Jahres
wurde dort erstmals seit 2011 eine autochthone Infektion bestätigt.
Kurz nachdem der Vektor auf der Insel eingeschleppt wurde, gab es
2002 eine große Epidemie, bei der ca. 80 % der Bevölkerung erkrankten. Zu kleineren Ausbrüchen kam es in den Jahren 2006 bis 2009.
Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Quallen: Seit Januar wurden an Badestränden der Regionen BioBio, Maule, Libertador General Bernardo O’Higgins und Valparaíso
zahlreiche Portugiesische Galeeren (Physalia physalis) gesichtet.
Mindestens 35 Menschen mussten ärztlich versorgt werden. Die
Portugiesische Galeere gehört zu den gefährlichsten Quallenarten
weltweit. An den bis zu 30 Meter langen Tentakeln finden sich bis zu
1.000 Nesselzellen pro Zentimeter, die sich bei Kontakt entladen und
ein potentes Toxingemisch enthalten. Neben ausgeprägten Schmerzen kann es in Einzelfällen zu kardiopulmonalen Versagen kommen.
Nach Kontakt Tentakeln mit Salzwasser abspülen (kein Süßwasser)
bzw. mit Pinzette vorsichtig entfernen. Bei großflächigen Verletzungen sollte ein Arzt konsultiert werden. Reisende sollten die örtlichen
Warnhinweise und Badeverbote beachten.
Zika-Virus: Im Februar wurden 3 importierte Infektionen auf dem
Festland bestätigt. Nähere Informationen liegen bisher nicht vor.
Mückenschutz beachten.
China
Burkina Faso
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera und Typhus kommen in China sporadisch vor. Betroffen
sind die Küstenregionen einschließlich der Großstädte wie Hongkong und Shanghai. Infektionsquelle sind gewöhnlich unzureichend
gegarte Meeresfrüchte. Reisende sollten Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene beachten, ggf. Impfung gegen Typhus.
Meningokokken-Meningitis: Bis einschließlich der 5. KW wurden
bereits 412 Infektionen und 42 Todesfälle gemeldet. Neben Meningokokken der Serogruppen A und W 135 wurden auch Pneumokokken als Erreger identifiziert. Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Reisende sollten
Impfschutz beachten.
Tollwut: China ist nach Indien das Land mit den zweithöchsten Inzidenzen. In den letzten Jahren kam es zu einem deutlichen Anstieg
der Fallzahlen. Am stärksten betroffen sind die südlichen Provinzen,
insbesondere Guangxi, Guandong, Guizhou, Hunan und Sichuan.
Bei verdächtigen Tierkontakten ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Das
Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung
sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen
und Immunglobulin im Lande. Achtung: Im Land kommen Impfstofffälschungen vor. Eine prophylaktische Impfung ist vor allem bei längeren Aufenthalten dringend zu empfehlen.
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
Cholera wurde in letzter Zeit nicht gemeldet. Polio trat seit 2012
nicht mehr auf. Im Juni 2015 wurde das Land von der WHO als poliofrei erklärt. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten.
Sicherheitshinweis: Von nicht unbedingt erforderlichen Reisen
nach Burkina Faso wird abgeraten. Am Abend des 15. Januar 2016
wurde in Ouagadougou ein Terroranschlag auf ein Hotel und ein
Restaurant verübt. Dabei wurden Geiseln genommen und zahlreiche
Menschen, darunter viele Ausländer, getötet. Vor allem im Stadtzentrum von Ouagadougou um die Hauptstraße Kwame N’Krumah und
beim Besuch von Lokalitäten, die häufig von Ausländern frequentiert werden, wird weiterhin zu besonderer Vorsicht geraten. Es wird
empfohlen, die Medienberichte sowie Reise- und Sicherheitshinweise
aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de).
Burundi
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, regional ist auch mit Cholera zu rechnen. Nachdem das Land
10 Jahre frei von Polio war, sind 2009 wieder zwei Fälle aufgetreten.
Seitdem wurden keine weiteren Fälle gemeldet. Impfschutz und
Hygiene beachten.
Sicherheitshinweis: Von Reisen nach Burundi wird dringend abgeraten. In Burundi lebenden deutschen Staatsangehörigen wird die Ausreise empfohlen. Die Sicherheitslage in Burundi ist unübersichtlich
und sehr angespannt (www.auswaertiges-amt.de).
© Centrum für Reisemedizin
Vogelgrippe: Seit 2003 hat die hochpathogene Vogelgrippe durch
Influenza A(H5N1) in diversen Landesteilen immer wieder zu örtlichen oder regionalen Ausbrüchen bei Wildvögeln und Nutztieren
geführt. Mitte Januar wurde im Süden der Provinz Guizhou (SW)
ein Ausbruch auf einer Geflügelfarm verzeichnet. Ca. 6.000 Tiere
waren erkrankt, mindestens 30.000 weitere wurden vorsorglich getötet. Mitte Januar wurde die erste Infektion in diesem Jahr
bestätigt. Ein 42-jähriger Mann aus der Provinz Sichuan ist bereits
Ende Dezember erkrankt und wird in einer Klinik behandelt. Etwa
60 Kontaktpersonen werden überwacht, bisher gab es keine weitere Erkrankung. In China wurden im vergangenen Jahr 20 menschliche Erkrankungen gemeldet, 2014 waren es insgesamt 18. Bei der
Mehrzahl der Patienten konnte Kontakt zu Geflügel nachgewiesen
werden. Experten erwarten eine Zunahme der Fälle in den nächsten Wochen. Seit Ende Dezember wurden 5 Erkrankungen durch
Influenza A(H5N6) verzeichnet. Zwei Patienten sind inzwischen verstorben. Seit dem ersten Nachweis beim Menschen in 2014 wurden
9 Infektionen registriert, alle in China. Ende Januar wurde das Virus
in einer Farm in der Provinz Hunan nachgewiesen, ca. 1.000 Tiere
wurden getötet. Ende Februar wurde in Hongkong eine Infektion
einer toten Ente bestätigt. Bei Geflügel wurde das Virus bisher in
China, Laos und Vietnam gefunden. Im Dezember sind 4 Kinder an
einer Infektion mit Influenza A(H9N2) erkrankt. Ein Fall wurde in
der Provinz Anhui (O) registriert, die anderen 3 stammen aus der
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Provinz Hunan (SO). Im März 2013 wurde erstmals ein Fall von Influenza A(H7N9) beim Menschen registriert. Seitdem kam es offiziell
zu etwa 742 Erkrankungen mit insgesamt mindestens 278 Todesfällen. Seit Herbst 2015 wurden mehr als 55 Infektionen registriert,
mindestens 7 Menschen sind verstorben. Im Februar wurden in
Hongkong 2 Erkrankungen bestätigt, beide Infektionen wurden in
der Provinz Jiangsu erworben. Die Infektion tritt saisonal in Wellen
auf, die meisten Infektionen werden im Herbst und Winter registriert. Ursprünglich waren ausschließlich der Osten und Südosten
betroffen, auch die Infektionen in Hongkong und Taiwan wurden in
diesen Regionen erworben. Die meisten Fälle traten in den Provinzen
Guangdong und Zhejiang auf. Inzwischen hat sich die Infektion auch
auf weitere Provinzen ausgeweitet. Betroffen sind Fujian im Süden,
Jiangsu, Jiangxi, Shandong, Hunan im Osten und die Region Xinjiang
im Nordwesten des Landes. Dieser Subtyp wurde zuvor noch nicht
beim Menschen nachgewiesen, das Potenzial einer Übertragung von
Mensch zu Mensch ist nach aktuellem Kenntnisstand höher als bei
anderen bekannten Vogelgrippeviren.
Costa Rica
Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste autochthone Fall
bestätigt. Eine französische Touristin ist nach ihrer Rückkehr aus
Costa Rica in Frankreich erkrankt. 2014 wurden 198 autochthone
und 40 importierte Erkrankungen registriert. Im letzten Jahr wurden 4.912 autochthone Infektionen gemeldet. Alle 7 Provinzen sind
betroffen. Am stärksten betroffen ist der Zentral-Kanton der Provinz
Limon, die Städte Santa Cruz und Liberia (Provinz Guanacaste) und
die benachbarte Provinz Puntarenas. In den ersten 5 Wochen dieses
Jahres sind ca. 850 Menschen erkrankt. Mückenschutz beachten.
Dengue: In diesem Jahr wurden bisher 4.046 Verdachtsfälle verzeichnet. Bis Mitte November 2015 wurden 12.496 Verdachtsfälle gemeldet. 6 Erkrankungen verliefen schwer. 2014 wurden
10.460 Verdachtsfälle registriert. Am stärksten betroffen sind die
Küsten-Provinzen Guanacaste (NW), Limon (O) und Puntarenas (W).
2013 wurde mit ca. 49.900 Erkrankungen die schwerste DengueEpidemie seit 10 Jahren registriert. 3 verschiedene Serotypen kursieren im Land, was die Zahl der Reinfektionen stark erhöht. Schutz vor
überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Zika-Virus: Ende Januar wurde die erste importierte Infektion bestätigt. Eine 25-Jährige ist nach ihrer Rückkehr aus Kolumbien erkrankt.
Bis Ende Februar ist die Fallzahl auf 3 gestiegen. Die Hauptüberträger
Aedes aegypti und A. albopictus sind in der Region weit verbreitet,
sodass eine weitere Ausbreitung der Krankheit nicht ausgeschlossen
werden kann. Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven Mücken beachten.
Côte d’Ivoire
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
regional ist auch mit Cholera zu rechnen. Seit 2012 wurden keine
Polio-Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten.
Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis einschließlich
der 5. KW wurden bereits 49 Erkrankungen, darunter 17 Todesfälle,
gemeldet. Das sind dreimal so viele wie im Vergleichszeitraum des
Vorjahres. Impfschutz beachten.
Vogelgrippe: Ende Dezember gab es einen Ausbruch im Distrikt
Abidjan an der Südküste, der im Januar dieses Jahres bestätigt
wurde. 2.000 Tiere starben oder wurden gekeult. Infektionen mit
Influenza A(H5N1) waren im Frühjahr vergangenen Jahres erstmals
wieder seit 2007 registriert worden. Erkrankungen beim Menschen
wurden bisher nicht gemeldet.
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Nr. 4/16 • 2. März 2016
Deutschland
Influenza: In der zweiten Januarwoche hat in Deutschland die
Grippewelle begonnen. Die Grippeaktivität ist in der 7. KW in weiten
Teilen des Landes stark erhöht. Insgesamt wurden bisher ca. 13.300
Infektionen bestätigt, 37 Menschen sind verstorben. Die Infektionen
wurden überwiegend durch Influenza A(H1N1), der sog. Schweinegrippe, verursacht. Seit KW 5 steigt der Anteil von Influenza B an.
Impfschutz und persönliche Hygiene beachten.
Dominikanische Republik
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Die Dominikanische Republik gehört zu den Urlaubsländern mit den
höchsten Inzidenzen für gastrointestinale Infektionen. Im Zuge der
aktuellen Cholera-Epidemie im Nachbarland Haiti hat sich die Infektion auch in der Dominikanischen Republik ausgebreitet. Kumulativ
wurden von Beginn der Epidemie (Ende 2010) bis Anfang September
33.180 Erkrankungen und mindestens 491 Todesfälle registriert,
davon 21.000 im Jahr 2011. 2014 gab es nur 597 Verdachtsfälle,
10 Menschen sind verstorben. Seit November 2015 wird ein Anstieg
der Fallzahlen beobachtet. Letztes Jahr wurden 509 Verdachtsfälle
gemeldet, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen etwa verdoppelt. 13 Menschen sind verstorben. Im Februar
wurde ein Ausbruch mit mehr als 20 Infektionen bei Insassen eines
Gefängnisses in Bani (Provinz Peravia, S) verzeichnet. Reisende sollten besonders sorgfältig auf Hygienemaßnahmen achten, evtl. Impfung erwägen.
Chikungunya: Im Februar 2014 wurden die ersten Fälle aus der Provinz San Cristobal (S) berichtet. Bis Ende des Jahres wurden landesweit offiziell 539.099 Verdachtsfälle gemeldet, 84 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt, 6 Menschen sind verstorben. Bis Ende
Juni 2014 war die Zahl der wöchentlichen Verdachtsfälle auf über
40.000 gestiegen, seitdem gehen die Fallzahlen deutlich zurück. Bis
Anfang Juli letzten Jahres wurden nur 67 Verdachtsfälle registriert.
Die Krankheit wurde bisher in 19 der 32 Provinzen beobachtet.
Mückenschutz beachten.
Dengue: Seit Anfang des Jahres wurden bereits 1.959 Verdachtsfälle
gemeldet. 244 Erkrankungen verliefen schwer, es gab 11 Todesfälle.
Im vergangenen Jahr wurden 16.871 Infektionen und 103 Todesfälle
registriert. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Zika-Virus: Seit Ende Januar hat das Gesundheitsministerium
18 Erkrankungen bestätigt. 8 Infektionen gelten als autochthon
und stammen aus dem Stadtgebiet von Santo Domingo (S) und aus
den Provinzen Barahona und Jimaní im Westen des Landes. Weitere
305 Verdachtsfälle wurden registriert. Die Übertragung erfolgt durch
tagaktive Mücken. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als
das dort vorkommende Dengue-Fieber. Reisende, insbesondere
Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Dschibouti
Sicherheitshinweis: Bis auf weiteres wird von nicht unbedingt notwendigen Reisen in entlegene Gebiete Dschibutis dringend abgeraten. Für Ausländer besteht ein erhöhtes Anschlags- und Entführungsrisiko. Im Dezember 2015 kam es in Balbala zu gewaltsamen
Unruhen mit Todesopfern. Es ist nicht auszuschließen, dass es im
Zusammenhang mit der Präsidentenwahl am 06. April 2016 in Dschibuti-Stadt, Balbala und anderen Orten erneut zu Demonstrationen
und Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften sowie zu Festnahmen kommt. Reisende sollten daher vor allem auf öffentlichen Plätzen, in Restaurants, Bars und Einkaufszentren, an religiösen Stätten,
beim Besuch von internationalen Einrichtungen mit potentiellem
Symbolcharakter sowie exponierten touristischen Sehenswürdigkeiten besondere Aufmerksamkeit walten lassen. Vergnügungslokale
und Restaurants im Stadtzentrum sollten ebenso wie größere Menschenansammlungen und Demonstrationen vollständig gemieden
werden. Es wird empfohlen, die aktuellen Nachrichten zu verfolgen
und den Anweisungen der dschibutischen Sicherheitskräfte unbedingt Folge zu leisten. (www.auswaertiges-amt.de)
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Nr. 4/16 • 2. März 2016
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Chikungunya: Die erste autochthone Infektion wurde Mitte Dezember 2014 aus der Stadt Montecristi (Provinz Manabi, W) bestätigt,
bis Anfang Januar dieses Jahres ist die Zahl landesweit auf ca. 33.670
gestiegen. 2 Menschen sind verstorben. Die meisten Fälle wurden in
den Provinzen Esmeraldas (N), Manabi (W) und Guayas (W) beobachtet. Seit Ende September 2014 wurden 102 importierte Erkrankungen registriert. Mückenschutz beachten.
Dengue: In diesem Jahr wurden bisher 1.981 Verdachtsfälle verzeichnet, 97 Erkrankungen verliefen schwer. Im vergangenen Jahr
wurden 42.681 Fälle bestätigt. 8 Menschen sind verstorben. Die
meisten Fälle wurden in den Provinzen Manabi und Guayas im Westen des Landes registriert. Insgesamt haben sich die Fallzahlen im
Vergleich zu den durchschnittlichen Zahlen in den letzten 3 Jahren
mehr als verdoppelt. Die Hauptübertragungszeit lag zwischen Mitte
März und Mitte Juli. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten!
Zika-Virus: Anfang Januar wurden in Quito die ersten 2 importierten Infektionen bestätigt. Beide Patienten sind nach ihrer Rückkehr
aus Neiva, einer Stadt in Kolumbien, erkrankt. Mitte Januar wurden
2 autochthone Infektionen bestätigt, ein 15-Jähriger aus dem Südwesten und eine 23-Jähre aus dem Nordwesten des Landes sind
betroffen. Seitdem ist die Zahl der bestätigten Infektionen auf 53
gestiegen, 16 davon wurden importiert. Es gibt weitere Verdachtsfälle. Auch die Galapagos-Inseln sind betroffen. Untersuchungen
legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion zu Fehlbildungen
bei Neugeborenen führen kann. Reisende sollten auf sorgfältigen
Mückenschutz achten. Schwangere sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Sicherheitshinweis: Für den Vulkan Cotopaxi gilt seit dem
14.08.2015 die Warnstufe „Gelb“, d. h. mit einem Ausbruch muss
gerechnet werden. Die Bevölkerung ist aufgerufen, entsprechende
Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Da sich die Aktivität des Vulkans
zuletzt aber etwas beruhigt hat, wurde der Nationalpark Cotopaxi
am 11.12.2015 unter Auflagen teilweise wieder geöffnet. Reisenden
wird empfohlen, sich vor einem Betreten dieser Gebiete eingehend
über die aktuelle Lage und die Sicherheitsvorkehrungen zu informieren. Die Vorwarnzeit beträgt für diese Gebiete bei einem starken
Ausbruch nur 40 bis 60 Minuten (www.auswaertiges-amt.de).
El Salvador
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
vor allem Hepatitis A und Typhus. Auftreten von Cholera sporadisch.
Hygiene und Impfschutz beachten.
Chikungunya: Ende Mai 2014 wurden die ersten Erkrankungen
gemeldet, bis Ende des Jahres ist die Zahl auf 135.226 gestiegen.
157 Infektionen konnten bestätigt werden. Bis Ende 2015 wurden
63.656 Verdachtsfälle registriert. Seit Mitte Oktober geht die Zahl
der Neuinfektionen langsam zurück. In den ersten 6 Wochen dieses
Jahres wurden ca. 3.240 Verdachtsfälle verzeichnet. Mückenschutz
beachten.
Dengue: Bis Anfang Dezember 2015 wurden ca. 49.400 Verdachtsfälle gemeldet, 9.955 Infektionen wurden bestätigt. 6 Menschen sind
verstorben. In diesem Jahr wurden bisher 2.162 Verdachtsfälle verzeichnet. 45 Erkrankungen verliefen schwer. Schutz vor überwiegend
tagaktiven Stechmücken beachten.
Zika-Virus: Bis Ende Februar hat das Gesundheitsministerium
8.584 Verdachtsfälle gemeldet, 3 Infektionen wurden bestätigt.
Mindestens 63 der Patienten sind schwangere Frauen. Die ersten
Infektionen wurden im November letzten Jahres registriert. Der zu
den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda
beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und
südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden erstmals
Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im
November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten.
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Nr. 4/16 • 2. März 2016
In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische
Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die
Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines
vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei
möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen
Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Fidschi
Dengue: Mit Beginn der Regenzeit steigt das Risiko einer Infektion.
Seit Anfang des Jahres wurden 56 Infektionen in der Northern Division, 43 in der Western Division und 5 in der Central Division bestätigt. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken
beachten!
Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen und Typhus landesweit, vor allem durch kontaminiertes Trinkwasser. Hepatitis A ist
ebenfalls verbreitet. Es ist Vorsicht bei touristischen Aufenthalten
geboten: Hygiene beachten, Impfungen gegen Typhus und Hepatitis A ggf. empfohlen.
Sicherheitshinweis: Der Zyklon „Winston“ hat in der Nacht vom 20.
auf den 21.02.2016 auf den Fidschi-Inseln erhebliche Schäden an der
Infrastruktur verursacht. Weiter sind Teile der Stromversorgung und
des Telefonnetzes ausgefallen. Die Ausgangssperre wurde aufgehoben, der Ausnahmezustand besteht fort. Einige Fährlinien wurden
bereits wieder aufgenommen, die Behörden arbeiten intensiv an der
Wiederherstellung des restlichen Fähr- sowie des nationalen Flugverkehrs. Der internationale Flugverkehr an den Flughäfen Suva und
Nadi wurde am 22.02.2016 wieder aufgenommen. Nationale und
internationale Hilfsmaßnahmen sind angelaufen. Es wird empfohlen,
die Nachrichtenlage aufmerksam zu verfolgen und den Anweisungen
der örtlichen Behörden Folge zu leisten (www.auswaertiges-amt.de).
Frankreich
Schistosomiasis: Im September letzten Jahres wurde erneut eine
Infektion bestätigt. Der Patient hatte sich mit seiner Familie von
Ende Juli bis Mitte August auf Korsika aufgehalten und dort im Fluss
Cavu gebadet. Die Tests bei drei weiteren Familienmitgliedern
waren negativ, ein Kind wurde aufgrund nicht eindeutiger Laborergebnisse vorsorglich behandelt. Für eine endgültige Diagnosestellung soll die Serologie wiederholt werden. Im April 2014 wurde
bei mehr als 120 Reisenden aus Deutschland und Frankreich eine
Blasenbilharziose diagnostiziert. Alle Betroffenen hatten sich in den
Sommern der Jahre 2011–2013 im Süden Korsikas aufgehalten und
dort im Fluss Cavu Frischwasserkontakt gehabt. Die Behörden hatten daraufhin ein Badeverbot für die betroffene Region erlassen,
das im Juni 2015 aufgehoben wurde. Die erneute Infektion lässt
vermuten, dass weiterhin ein Infektionsrisiko besteht. Korsika ist
kein klassisches Endemiegebiet. Allerdings wurden bereits in den
1960er Jahren Wasserschnecken, die als Zwischenwirt dienen, in der
Region nachgewiesen.
Vogelgrippe: Nach einer Pause von 8 Jahren wurde Ende November letzten Jahres ein Ausbruch von Influenza A(H5N1) auf einem
Geflügelhof im Département Dordogne im Südwesten des Landes
registriert. In 4 weiteren Départements der Region wurden erstmals in Frankreich auch Fälle von Influenza A(H5N2) und Influenza A(H5N9) verzeichnet. Insgesamt wurden seit Ende November
73 Ausbrüche verzeichnet. Keiner der Virusstämme stellt ein Infektionsrisiko für den Menschen dar.
Sicherheitshinweis: Am Freitag, dem 13. November 2015 wurden
in Paris mehrere schwere Terroranschläge verübt. Die französische
Regierung hat den Ausnahmezustand erklärt und in diesem Rahmen
Kontrollen an den Landesgrenzen auch zu Deutschland eingeführt.
Es kann daher im Reiseverkehr vorübergehend zu Einschränkungen
kommen. Reisende werden dringend gebeten, den Anweisungen der
französischen Sicherheitsbehörden Folge zu leisten, sich in Frankreich umsichtig zu bewegen, ein gültiges Ausweisdokument (Perso-
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CRM Infodienst Reisemedizin aktuell
nalausweis, Reisepass) mit sich zu führen und sich über Medien und
Reise- und Sicherheitshinweise zur Lageentwicklung informiert zu
halten (www.auswaertiges-amt.de).
Französisch Guayana
Nr. 4/16 • 2. März 2016
Northern Region. Bei den meisten Patienten wurde eine Pneumokokken-Infektion nachgewiesen. Seit Anfang des Jahres wurden
auch Infektionen mit Meningokokken der Serogruppe A, C und
W135 registriert. Für Risikoreisende ist eine Impfung zu empfehlen.
Chikungunya: Zwischen Februar und Ende Dezember 2014 wurden
5.020 autochthone Erkrankungen gemeldet, es gab ca. 9.000 weitere Verdachtsfälle. Im Februar 2015 sind die Fallzahlen stark gestiegen und die ersten 2 Todesfälle wurden registriert. Im vergangenen
Jahr wurden 2.101 Erkrankungen bestätigt, es gab 6.970 Verdachtsfälle. Französisch Guayana war das erste Land auf dem südamerikanischen Festland mit autochthonen Infektionen. Mückenschutz
beachten.
Griechenland
Dengue: Seit Beginn des letzten Jahres sind etwa 2.600 Verdachtsfälle gemeldet worden. 322 Infektionen wurden bestätigt. 2014
waren es über 1.200, etwa 781 wurden labortechnisch bestätigt.
Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven Mücken
beachten.
Scharlach: Seit Anfang des Jahres wurden in England vermehrt
Infektionen mit beta-haemolysierenden Streptokokken der Gruppe A
registriert. Es sind bereits 1.265 Menschen erkrankt. Innerhalb einer
Woche wurden in der Region South West England 37 Fälle registriert.
In der Regel steigen die Fallzahlen zwischen März und April an. Im
vergangenen Jahr wurden mehr als 14.000 Fälle verzeichnet, so viele
wie seit dem Ende der 1960er-Jahre nicht mehr.
Zika-Virus: Mitte Dezember hat das Institut Pasteur in Cayenne
die erste Infektion bestätigt, die Erkrankung wurde aus Suriname
importiert. Nach Angaben der PAHO (Pan American Health Organization) wurden inzwischen auch autochthone Fälle gemeldet.
Bis Mitte Februar wurden 889 Erkrankungen registriert, 99 davon
wurden bestätigt. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken,
vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen
den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz.
Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen
Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit
von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Französisch Polynesien
Dengue: Seit Ende letzten Jahres sind die Fallzahlen gestiegen. Im
Januar wurden 120 Infektionen bestätigt. Mückenschutz beachten.
Zika-Virus: Ende November haben die Gesundheitsbehörden von
einem gehäuften Auftreten von Fehlbildungen des ZNS bei Föten
und Neugeborenen in den Jahren 2014 und 2015 berichtet. Die
Schwangerschaften fielen alle in die Zeit eines Ausbruchs des ZikaVirus zwischen September 2013 und März 2014. Keine der Mütter
war erkrankt. 4 Frauen wurden positiv auf Antikörper gegen Flaviviren getestet. Weitere Untersuchungen sollen folgen. Ähnlich wie
in Brasilien vermuten die Gesundheitsbehörden einen möglichen
Zusammenhang von Zika-Virus-Infektionen im ersten oder zweiten
Trimenon und den Fehlbildungen der Babys. Reisende, insbesondere
Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Ghana
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Typhus-Erkrankungen nehmen landesweit zu. Milzbrand, meist
durch Verzehr unzureichend gegarten Fleisches kranker Tiere, ist bei
Einheimischen nicht selten. Der Norden des Landes gehört weltweit
zu den Regionen mit den höchsten Prävalenzen bei Tieren. Polio
durch Wildviren wurde 2008 zum ersten Mal seit 2003 aus NordNigeria reimportiert und in 9 Fällen nachgewiesen. Seitdem wurden keine weiteren Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz
beachten.
Gelbfieber: Das Gesundheitsministerium hat 12 Erkrankungen
bestätigt, 3 Menschen sind verstorben. Alle Infektionen sollen in der
ersten Januarwoche registriert worden sein. Betroffen sind 2 Distrikte
im Norden des Landes. Impfschutz beachten. Bei der Einreise ist eine
(einmalige) Impfung gegen Gelbfieber vorgeschrieben.
Meningitis: In Ghana sind seit Ende Dezember letzten Jahres mehr
als 480 Menschen an Meningitis erkrankt und mindestens 85 von
ihnen verstorben. Betroffen sind die Regionen Brong Ahafo (Z) und
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Influenza: Seit Jahresbeginn sind etwa 130 Menschen verstorben,
mehr als 360 mussten intensivmedizinisch versorgt werden. Die
Infektionen wurden überwiegend durch Influenza A(H1N1), die sog.
Schweinegrippe, verursacht. Impfschutz und persönliche Hygiene
beachten.
Großbritannien
Guadeloupe
Zika-Virus: Mitte Januar wurde die erste autochthone Infektion
registriert. Ein Mädchen aus dem Departement Grande-Terre ist
erkrankt. Bis Ende Februar wurden 246 weitere Infektionen gemeldet. 25 Infektionen wurden bestätigt. In der Regel verläuft das ZikaFieber leichter als das dort vorkommende Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens
von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten
auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit
aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft –
sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen
Gebiete absehen.
Guatemala
Darminfektionen: Landesweit besteht eine erhöhte Infektionsgefahr
für diverse Infektionskrankheiten durch verunreinigte Speisen oder
Getränke. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten.
Chikungunya: Mitte September 2014 wurden die ersten Infektionen
gemeldet. 2014 wurden 198 Fälle bestätigt, es gab 27.343 Verdachtsfälle. 4 Menschen sind verstorben. Im vergangenen Jahr wurden ca. 30.700 Verdachtsfälle registriert, 2.023 Infektionen wurden
bestätigt. 5 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen war
das Departement Santa Rosa im Südosten. In den ersten 5 Wochen
dieses Jahres wurden 719 Verdachtsfälle und 18 bestätigte Fälle
gemeldet. Guatemala ist nach El Salvador das zweite zentralamerikanische Land, in dem die Erkrankung seit ihrem Übergreifen
auf die westliche Hemisphäre im Dezember 2013 nachgewiesen
wurde. Mückenschutz beachten.
Dengue: Im vergangenen Jahr wurden etwa 18.060 Erkrankungen
registriert. Mindestens 50 Erkrankungen verliefen schwer, 9 Menschen sind verstorben. In diesem Jahr wurden bisher 793 Verdachtsfälle verzeichnet. Mückenschutz auch tagsüber beachten.
Zika-Virus: Im November haben die Behörden den ersten Fall bestätigt. Ein Mann aus der Provinz Zecapa im Westen des Landes ist
erkrankt. Bis Ende Februar ist die Zahl landesweit auf 383 gestiegen,
105 konnten bestätigt werden. Es gibt weitere Verdachtsfälle. Der zu
den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda
beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und
südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen
auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im November gab
es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt
durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber.
Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in
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Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen
mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft –
sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen
Gebiete absehen.
Guinea
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Ausbrüche von Cholera kommen vor, zuletzt im August letzten Jahres. Hygiene beachten.
Ebola hämorrhagisches Fieber: Am 29. Dezember 2015 hat die
WHO den Ausbruch nach fast 2 Jahren für beendet erklärt. Die ersten Erkrankungen wurden im Dezember 2013 gemeldet. Ausgehend von den Waldgebieten im Südosten des Landes (Waldguinea)
hat die Infektion zum bisher größten Ausbruch geführt. Bis zum
27. Dezember wurden in Guinea 3.804 Erkrankungsfälle (3.351
davon bestätigt) und 2.536 (2.083) Todesfälle gemeldet. Eine Infektion erfolgt entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch von Höhlen),
Kontakt mit Infizierten oder erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen, typischerweise beim Jagen oder Verzehren von ungenügend
durchgebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt der Kontakt zu
Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten
dar. Das Infektionsrisiko für (touristisch) Reisende ist gering. Da
Neuerkrankungen nicht ausgeschlossen werden können, wird Reisenden geraten die Nachrichtenlage aufmerksam zu verfolgen, sich
von sichtbar Kranken fernzuhalten und bei Reisen besondere Vorsicht walten zu lassen.
Polio: Die letzten Fälle durch Poliowildviren (WPV) wurden 2011
gemeldet. Ende Juli letzten Jahres ist ein Kleinkind aus Guinea im
Nachbarland Mali erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) handelt. Insgesamt wurden2015 4 derartige
Infektionen gemeldet. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern,
hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden
(Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land
aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu
empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr
vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein.
Guinea-Bissau
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera tritt sporadisch auf, größere Ausbrüche werden derzeit
nicht gemeldet. Hygiene beachten.
Nr. 4/16 • 2. März 2016
dem schweren Erdbeben errichteten Flüchtlingslager. Es besteht nur
begrenzt Zugang zu sauberem Trinkwasser und kein funktionierendes Abwassersystem. Außerdem gibt es in der Bevölkerung keine
Immunität gegen das Bakterium. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene
beachten. Ggf. Impfung erwägen.
Alkoholvergiftung: In der Hauptstadt Port-au-Prince sind Ende
Februar 22 Menschen nach dem Konsum von gepanschtem Alkohol
verstorben. Häufig werden Spirituosen mit dem günstigeren Methanol gestreckt. Ereignisse dieser Art sind in tropischen Ländern nicht
selten, meistens werden sie nur bekannt, wenn sie größere Dimensionen annehmen. Alkohol aus obskuren Quellen birgt ein hohes
Gesundheitsrisiko und sollte prinzipiell gemieden werden. Das gilt
besonders für Touristen, die den Ehrgeiz haben, alles zu probieren
was der örtliche Markt bietet.
Zika-Virus: Bei einer Frau, die 7 Monate in Port-au-Prince gearbeitet hat und Mitte Dezember erkrankte, wurde nach ihrer Rückkehr
nach Deutschland eine Infektion bestätigt. Ende Januar ist erneut
eine deutsche Touristin erkrankt. Mitte Januar wurden offiziell
5 autochthone Infektionen bestätigt, insgesamt gibt es auf Haiti bislang 329 Verdachtsfälle. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive
Mücken. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort
vorkommende Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht
nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die
Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei
Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz
achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also
bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Sicherheitshinweis: Unmittelbar nach der Absage der für den
24. Januar 2016 geplanten zweiten Runde der Präsidentschafts- und
Parlamentswahlen, ist es in Port-au-Prince und in der Provinz zu
schweren Ausschreitungen mit Toten und Verletzten gekommen.
Die Lage ist derzeit unübersichtlich. Die Unruhen dauern an; weitere
Demonstrationen sind angekündigt. Das Auswärtige Amt rät daher
dringend, Reisen nach Haiti bis zu einer Beruhigung der Lage zurückzustellen. Bereits in Haiti befindlichen Reisenden wird besondere
Vorsicht empfohlen und dringend geraten, die lokale Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen, sowie jede Art von Menschenansammlungen und Demonstrationen zu meiden. Den Anweisungen der Sicherheitskräfte sollte unbedingt Folge geleistet werden
(www.auswaertiges-amt.de).
Honduras
Guyana
Chikungunya: Ende Oktober 2014 wurden die ersten Infektionen
bestätigt. Bis Ende 2014 ist die Zahl der Erkrankungen auf 5.338
gestiegen, 5 Fälle wurden importiert. Im vergangenen Jahr wurden
etwa 85.370 Infektionen registriert. 3 Menschen sind verstorben,
darunter ein Neugeborenes, das sich bei der Mutter angesteckt hat.
15 der 18 Departements sind betroffen, die meisten Erkrankungen
werden aus Cortés (N), Choluteca (S) und Valle (S) gemeldet. In den
ersten 4 Wochen dieses Jahres wurden ca. 3.350 Verdachtsfälle verzeichnet. Mückenschutz beachten.
Haiti
Dengue: Bis Ende Dezember 2015 wurden mehr als 45.830 Verdachtsfälle registriert. 5 Menschen sind verstorben. Am stärksten
betroffen sind die Departements Francisco Morazan und Olancho.
In diesem Jahr wurden bisher 2.644 Verdachtsfälle verzeichnet,
53 Erkrankungen verliefen schwer. Es gab 2 Todesfälle. Schutz vor
überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Zika-Virus: Mitte Januar wurde die erste autochthone Erkrankung
registriert. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken. In der
Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort vorkommende
Dengue-Fieber. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf
sorgfältigen Mückenschutz achten.
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Die Insel Hispaniola mit Haiti und der Dominikanischen Republik
gehört zu den Reiseländern mit den höchsten Inzidenzen für gastrointestinale Infektionen. Seit Oktober 2010 gibt es einen das gesamte
Land betreffenden Cholera-Ausbruch. Insgesamt sind in dieser
Zeit bis Ende Dezember des vergangenen Jahres 759.380 Personen
erkrankt, ca. 9.100 Menschen sind an der Infektion gestorben. Im
gesamten Jahr 2015 wurden 36.045 Infektionen und 322 Todesfälle
registriert. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Fallzahlen wieder leicht
gestiegen. Alle 10 Départements des Landes sind betroffen, auch
die Hauptstadt Port-au-Prince gehört dazu. Die Ursachen für die
Epidemie liegen vor allem in den sanitären Verhältnissen der nach
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Zika-Virus: Mitte Dezember 2015 wurden die ersten 2 autochthonen
Infektionen bestätigt, seitdem ist die Zahl der Verdachtsfälle auf
4.590 gestiegen. Im November 2015 gab es die ersten Nachweise
in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken,
vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen
den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz.
Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen
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Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit
von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Indien
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Mit Cholera ist regional zu rechnen. Die oral übertragenen Formen
der Hepatitis sind in ganz Indien endemisch. Auch Typhus und Paratyphus kommen im ganzen Land vor. Milzbrand tritt sowohl in der
kutanen wie in der intestinalen Form immer wieder bei Einheimischen auf. Hygiene und Impfschutz beachten.
Dengue: Seit Anfang des Jahres sind landesweit 1.055 Menschen
erkrankt, es gab einen Todesfall. Die meisten Fälle wurden im Bundesstaat Tamil Nadu verzeichnet. Landesweit wurden im vergangenen Jahr 97.740 Fälle gemeldet und 200 Todesfälle registriert.
Am stärksten betroffen ist Delhi inkl. der Hauptstadt Neu Delhi
mit 15.836 Infektionen und 46 Todesfällen. Es sind die höchsten
Fallzahlen in den letzten 20 Jahren. Die Gesundheitsbehörden der
Region haben den OTC-Verkauf von nicht-steroidalen Entzündungshemmern (NSAID) ohne Rezept für die Zeit der Dengue-Saison verboten. Wirkstoffe dieser Gruppe können die Gefahr eines hämorrhagischen Verlaufs bei Dengue-Patienten erhöhen. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten.
Enzephalitis: Nach offiziellen Angaben sind im vergangenen Jahr
1.615 Menschen in 16 Bundesstaaten an Japanischer Enzephalitis (JE) erkrankt. Die meisten Infektionen wurden aus Assam
(NO), West Bengal (NO) und Uttar Pradesh (N) gemeldet. Es gab
279 Todesfälle. In diesem Jahr wurden bisher 6 Erkrankungen und
ein Todesfall gemeldet. 2014 wurden landesweit 1.661 Infektionen
und 293 Todesfälle gemeldet. 2014 wurden vom indischen Gesundheitsministerium landesweit 10.867 Fälle des Akuten Enzephalitis
Syndroms (AES) registriert, 1.719 Menschen sind verstorben. Am
stärksten betroffen waren die Bundesstaaten Assam (NO), Uttar
Pradesh (N) und West Bengal (NO). Bis Ende letzten Jahres wurden
landesweit 8.801 Erkrankungen gemeldet. In Uttar Pradesh gab es
2.894 Fälle, 479 Menschen sind verstorben. In West Bengal sind
2.165 Menschen erkrankt und 351 verstorben, in Assam wurden
1.409 Infektionen registriert, es gab 260 Todesfälle. In diesem Jahr
wurden bisher 106 Erkrankungen und 19 Todesfälle gemeldet. Expositionsprophylaxe und evtl. Impfung durchführen!
Hepatitis: In Shimla (Bundesstaat Himachal Pradesh) sind die Fallzahlen seit Ende Dezember stark angestiegen. Etwa 15.000 Menschen sind erkrankt, alle zeigten Symptome von Ikterus. Es gab
11 Todesfälle, darunter ist auch eine schwangere Frau. Als Ursache
konnte mit Hepatitis E- und Hepatitis A-Viren kontaminiertes Trinkwasser bestätigt werden. Gefährdet für schwere Verläufe sind besonders Schwangere. Hygiene sorgfältig beachten.
Influenza: Die Influenzaaktivität ist weiterhin relativ hoch. Die meisten Infektionen werden von Influenza A(H1N1), der sog. Schweinegrippe, verursacht. Verschiedene Bundesstaaten sind betroffen.
Allein in Maharashtra (W) sind im vergangenen Jahr ca. 8.600 Menschen erkrankt und 905 verstorben. Seit Beginn des Jahres wurden
im Bundesstaat Rajasthan (NW) 47 Infektionen bestätigt, 10 Menschen sind verstorben. Im Bundesstaat Himachal Pradesh (N) wurden
3 Todesfälle und 20 Erkrankungen verzeichnet. In Punjab (N) sind
mindestens 25 Menschen erkrankt, 11 von ihnen sind verstorben.
Impfschutz beachten.
Kyasanur Forest Disease: Seit Ende letzten Jahres sind im Bundesstaat Goa (W) ca. 100 Menschen erkrankt, mindestens ein Mensch ist
verstorben. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt überwiegend
durch den Biss der Zeckennymphen. Diese entwickeln sich in der
Regenzeit zum adulten Tier und bevorzugen dann andere Säugetiere
als Wirt. In der Regel gehen einem Ausbruch eine längere Trockenperiode und ein örtliches Affensterben voraus, weshalb die Erkrankung
in der Region auch „monkey fever“ genannt wird. Die Endemizität
des zu den Flaviviren gehörenden Erregers ist auf SW-Indien und
NO-Pakistan beschränkt. Reservoire sind Nagetiere und Affen. Die
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Nr. 4/16 • 2. März 2016
Klinik kann sich durch hämorrhagische und zentralnervöse Verläufe
verkomplizieren. Schutz vor Zecken beachten.
Malaria: Im vergangenen Jahr landesweit 1.126.661 Menschen
erkrankt, 287 Menschen sind verstorben. Wie auch in den vorangegangenen zwei Jahren werden die höchsten Fallzahlen im Bundesstaat Orissa registriert. Für diese im Nordosten des Landes gelegenen Bundesstaaten sollte für Reisende je nach Risikoprofil ggf. eine
Chemoprophylaxe erwogen werden. In Indien ist auch in Städten
eine gute Expositionsprophylaxe besonders wichtig, da sich die
Überträgermücke an die städtischen Brutbedingungen in weniger
sauberem Wasser angepasst hat. Für Reisende ist Indien – nach den
Hochrisikoregionen in Afrika – das Land mit dem höchsten Infektionsrisiko, besonders in der Monsunzeit. Sehr guter Mückenschutz
ist daher immer zu beachten, die Mitnahme einer Notfallmedikation
(standby-Therapie) in der Regel sinnvoll und je nach Ausbruchslage
auch eine Chemoprophylaxe zu diskutieren.
Polio-Impfvorschrift: Im März 2014 wurde das Land von der WHO
als poliofrei erklärt. Ende November wurde der zweite Fall im letzten
Jahr durch Vakzine-abgeleitetes Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) gemeldet.
Um das Risiko eines Reimportes der Polio zu verringern hat die Regierung Indiens eine Impfvorschrift erlassen. Seit dem 1. März 2014
müssen alle Reisenden bei Einreise aus Endemiegebieten (Afghanistan, Nigeria und Pakistan), sowie aus Ländern, in denen das Virus
nach Import wieder zirkuliert (Äthiopien, Kenia, Somalia und Syrien),
eine orale Polio-Impfung (OPV) nachweisen. Indische Staatsbürger,
die in ein Land mit Infektionsrisiko reisen, benötigen ebenfalls eine
gültige Impfung. Die Impfung muss spätestens 4 Wochen vor Einreise erfolgen und ist für ein Jahr gültig. Die Regelung gilt nicht für
Ausländer aus Regionen ohne Poliorisiko, die in den o. g. Ländern
leben und von dort nach Indien reisen. Transitreisende sind ebenfalls
von der Regelung ausgenommen.
Tollwut: Im Januar sind im Bundesstaat Maharashtra bereits 3 Menschen an Tollwut verstorben. In Pune ist eine Frau nach dem Biss
einer Katze verstorben. Mitte Januar ist ein 62-jähriger Mann im
Distrikt Ahmednagar verstorben. Nach einem Biss eines Hundewelpen im Dezember hatte er keine postexpositionelle Behandlung
erhalten. Angaben zum dritten Fall liegen nicht vor. Indien gehört
weltweit zu den Ländern mit den höchsten Fallzahlen bei Tieren und
Menschen. Hauptüberträger ist der (streunende) Hund. Betroffen
sind auch die Großstädte. Im Bundesstaat Tamil Nadu sind im vergangenen Jahr 41 Menschen verstorben, damit hat sich die Zahl der
Todesfälle im Vergleich zu 2014 fast verdoppelt. Die Vakzinierung
der Hundepopulation stößt in Indien auf logistische Probleme.
Impfstoffe mit geringerer Wirkdauer, das Fehlen ununterbrochener
Kühlketten (vor allem auf dem Land) und nicht zuletzt die ablehnende Haltung vieler Bevölkerungsgruppen gegenüber der Impfung
(65 % der Hunde sind Haustiere) seien erwähnt. Das Tollwutrisiko
sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im
Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin. Entsprechend weit ist die Indikation für eine prophylaktische Impfung zu stellen.
Vogelgrippe: Das Vogelgrippevirus Influenza A(H5N1) ist in Indien
endemisch. Erstmals seit 3 Jahren wurde Mitte Januar im Bundesstaat Tripura (NO) ein Ausbruch bei Geflügel registriert. Menschliche
Erkrankungen wurden bisher nicht gemeldet.
Sicherheitshinweis: In mehreren Distrikten im Bundesstaat Haryana ist es in den vergangenen Tagen zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen. Besonders betroffen waren die Distrikte Rohtak,
Bhiwani, Sonipad und Jind. Von Reisen in diese Distrikte wird aufgrund
der weiter angespannten Lage derzeit noch abgeraten. Betroffen sind
zudem die Distrikte Jhaigar, Kamal, Kaithal, Panipat und Hisar. Auf
den Straßen- und Bahnverbindungen, auch zu den Haupttouristenzielen Agra und Jaipur, können Behinderungen nicht ausgeschlossen
werden. Auch temporäre Engpässe bei der Wasserversorgung in Delhi
sind weiter möglich (www.auswaertiges-amt.de).
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Indonesien
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera-Ausbrüche werden sporadisch aus West-Papua gemeldet,
mit Typhus ist zu rechnen. Polio durch Wildvirus Typ 1 ging im
März 2005 nach 10jähriger Pause durch Reimport mit 303 Erkrankungen erneut in Zirkulation. Nach mehreren Impfkampagnen wurden für 2006 nur noch 2 Erkrankungen durch Wildviren registriert,
seit 2007 bisher keine. Hygiene und Impfschutz gegen Polio und
Typhus weiterhin beachten.
Dengue: Mit Beginn der Regenzeit erwarten die Behörden einen
Anstieg der Infektionen. Seit Anfang des Jahres wurden bereits
zahlreiche Infektionen und mindestens 70 Todesfälle verzeichnet.
Am stärksten betroffen sind die Regionen West Java, Central Java,
Sumatra und Sulawesi. Im Jahr 2015 wurden insgesamt über 100.000
Erkrankungen und 907 Todesfälle gemeldet. Schutz vor tagaktiven
Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten.
Tollwut: Seit Auftreten der ersten Fälle im November 2008 sind
auf der Insel Bali schätzungsweise 170 Menschen an der Infektion
gestorben. Im Januar wurden 2 Kinder von einem tollwütigen Hund
gebissen, sie wurden postexpositionell behandelt. Im vergangenen
Jahr gab es 15 Todesfälle auf der Insel. Mittlerweile tritt die Tollwut in
24 der 33 Provinzen auf. Auch Touristengebiete, wie z. B. die Städte
Ubud und Kuta und die Regionen Gianyar und Badung, sind betroffen. Die Behörden planen in einer groß angelegten Impfkampagne
etwa 300.000 Hunde zu impfen. Der Mangel an Immunglobulinen
und modernen Zellkulturimpfstoffen besteht weiterhin. Auch aus
anderen Regionen Indonesiens werden Fälle berichtet. Aufgrund der
aktuellen Situation sollte die Indikation für eine präexpositionelle
Impfung großzügiger gestellt werden.
Vogelgrippe: Ende März letzten Jahres sind in der Provinz Banten
im Westen der Insel Java ein Vater und sein Sohn verstorben, es sind
die ersten Erkrankungen seit Oktober 2014. Laut WHO wurden 2014
insgesamt 2 und 2013 3 Erkrankungen registriert, alle Patienten sind
verstorben. Seit ihrem Erstauftritt im November 2003 hat sich die
hochpathogene Vogelgrippe durch Influenza A(H5N1) landesweit
ausgebreitet und ist aufgrund der Infrastruktur des Inselstaates
schwer zu kontrollieren. Mehr als 10 Millionen Geflügeltiere sind ihr
zum Opfer gefallen. Seit 2003 sind 199 menschliche VogelgrippeErkrankungen aufgetreten, 167 Personen sind daran verstorben. Seit
Anfang des vergangenen Jahres steht Indonesien an zweiter Stelle
der weltweiten H5N1-Fälle hinter Ägypten. Mit einer Letalität von
über 80 % führt das Land aber weiterhin die Liste der betroffenen
Gebiete an. Die meisten Fälle stammen aus Java, einige aus Sumatra, einzelne aus Süd-Sulawesi und Bali. Fast alle Betroffenen hatten
unmittelbare Kontakte zu kranken oder verendeten Tieren. Kontakte
mit lebendem Geflügel oder kranken Menschen sollten von Reisenden weiterhin gemieden, Hygiene beachtet werden.
Zika-Virus: Mitte November haben die Gesundheitsbehörden eine
Infektion auf der Insel Sulawesi bestätigt. Es ist der erste Nachweis
des Zika-Virus in Indonesien. Ende Januar wurde eine Infektion auf
Sumatra diagnostiziert. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive
Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und
Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende, insbesondere
Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Sicherheitshinweis: Am 14. Januar kam es in Jakarta im Bereich
vor dem Sarinagebäude zu mehreren Bombenexplosionen und
Schießereien. Es wird vorerst geraten, den Innenstadtbereich Jakartas zu meiden (www.auswaertiges-amt.de).
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Leishmaniase, kutane: Aus mehreren Provinzen wird eine Häufung kutaner Leishmaniasen gemeldet. Etwa 600 Menschen sind im
Gouvernement Al-Qadisiyah (S) erkrankt. 290 Infektionen wurden
aus dem Gouvernement Kerbela (Z) und 100 aus dem Gouvernement Diyala (O) gemeldet. Die Parasitose ist im Irak endemisch. Die
Erkrankung wird durch verschiedene Spezies der Gattung Leishmania
verursacht. Die Einzeller werden durch den Stich der nachtaktiven
Schmetterlings- bzw. Sandmücken übertragen. Als Reservoir dienen
Nagetiere. Expositionsprophylaxe mit Repellentien und Gebrauch
engmaschiger Mückennetze beachten.
Poliomyelitis: Mitte März 2014 wurde in Bagdad die erste PolioErkrankung seit 14 Jahren gemeldet. Ende Mai wurde eine zweite
Erkrankung registriert. Ein Zusammenhang mit dem Ausbruch in
Syrien wurde vermutet. Impfkampagnen wurden durchgeführt. Im
Mai letzten Jahres hat die WHO den Irak von der Liste der Länder
gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die
Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als
4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen
Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten.
Sicherheitshinweis: Vor Reisen in den Irak wird gewarnt. Dies gilt
mit Einschränkungen auch für die Region Kurdistan-Irak (insbesondere für die Provinzen Dohuk, Erbil und Sulaymaniyah). Besonders
gefährlich sind Reisen in die Provinzen Ninewa (Grenze zu Syrien),
Anbar, Salah Al-Din, Diyala und Ta’mim, in den Großraum Bagdad
sowie in den Norden der Provinz Babel. Die Medienberichterstattung
und die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes sollten aufmerksam
verfolgt werden (www.auswaertiges-amt.de).
Iran
Influenza: Seit etwa Mitte November 2015 wurden in mehreren
Provinzen des Landes Ausbrüche von Influenza A(H1N1), der sog.
Schweinegrippe, registriert. Insgesamt sind ca. 1.190 Menschen
erkrankt und 112 verstorben. Impfkampagnen wurden gestartet. 2014 sind mindestens 89 Menschen verstorben. Impfschutz
beachten.
Irland
Mumps: Der Ausbruch, der bereits im Juli 2014 begann, ist noch
nicht beendet. Die Zahl der Neuinfektionen geht langsam zurück.
Besonders betroffen sind der Süden des Landes mit den Grafschaften Cork, Kerry, Waterford, Tipperary und der Nordwesten, wo die
höchsten Inzidenzen registriert wurden. Seit Beginn dieses Jahres
wurden 181 Infektionen verzeichnet, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 319. Im vergangenen Jahr wurden 2.020 Infektionen
gemeldet. 2014 wurden landesweit 762 Erkrankungen registriert. Ein
Großteil der Patienten ist zwischen 10 und 34 Jahre alt. Impfschutz
beachten.
Israel
Sicherheitshinweis: Die Sicherheitslage in Israel, im Westjordanland
und insbesondere auch in Jerusalem, hat sich in den letzten Monaten
verschärft. Immer wieder greifen einzelne Täter israelische Zivilisten
und Sicherheitskräfte an. Israelische Sicherheitskräfte gehen regelmäßig und massiv gegen Palästinenser vor. Vor und während der
Reise nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete wird geraten,
sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren sowie die Internetseiten der Botschaft in Tel Aviv (www.tel-aviv.diplo.de) und des
Vertretungsbüros Ramallah (www.ramallah.diplo.de) zu konsultieren
(www.auswaertiges-amt.de).
Jamaika
Irak
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
örtlich erhöht durch kriegsbedingte Versorgungsprobleme. Hygiene
beachten.
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Zika-Virus: Ende Januar haben die Gesundheitsbehörden die erste
Erkrankung bestätigt. Ob die Infektion bei einer Reise nach Texas
(USA) erfolgte oder ob es sich um eine autochthone Infektion handelt ist bisher nicht bekannt. Reisende, insbesondere Schwangere,
sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
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Japan
Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt weiterhin ausdrücklich vor Aufenthalten in der Region um das Kernkraftwerk
Fukushima I im Nordosten der Insel Honshu (Teilreisewarnung)
(www.auswaertiges-amt.de).
Jemen
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera tritt sporadisch auf, Ausbrüche werden aktuell nicht gemeldet. Polio wurde seit 2006 nicht mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz weiterhin beachten.
Dengue: Anfang November wurde das Land innerhalb weniger Tage
von 2 Tropenstürmen getroffen. Die großen Regenmengen haben
zu einer Zunahme der Vektoren und der Neuinfektionen geführt.
Im Gouvernement Hadramaut werden laut Presseberichten in einer
Klinik täglich ca. 400 neue Erkrankungen registriert, 30 Menschen
seien verstorben. Infolge des bewaffneten Konflikts steigt das Risiko
arthropodenübertragener Infektionen, da Programme zur Vektorbekämpfung unterbrochen wurden. Mückenschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt dringend vor Reisen
nach Jemen. Deutsche, die sich gegebenenfalls dort noch aufhalten,
wurden aufgefordert, aus dem Jemen auszureisen. Die deutsche Botschaft in Sanaa ist vorübergehend geschlossen und kann im Notfall
keine konsularische Hilfe vor Ort leisten. Die nächstgelegene deutsche Auslandsvertretung ist die Botschaft in Riad (Saudi-Arabien).
Seit dem 26. März 2015 führt eine Allianz von Staaten der Region
unter der Führung von Saudi-Arabien in Jemen Luftschläge gegen
staatliche (insbesondere militärische) Infrastruktur durch. Die militärischen Einsätze finden vor allem in größeren Städten des Landes
statt, insbesondere in der Hauptstadt Sanaa, und stellen auch für
die Zivilbevölkerung eine erhebliche Gefährdung dar. Ein Ende der
Militäroperationen ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht absehbar.
Sowohl die politische als auch die Sicherheitslage ist im ganzen Land
ausgesprochen volatil. Die Gewährleistung der Sicherheit durch staatliche Behörden ist nicht sichergestellt (www.auswaertiges-amt.de).
Jordanien
Sicherheitshinweis: Aufgrund wiederholter Grenzzwischenfälle an
der syrisch-jordanischen Grenze wird von einer Reise in das syrischjordanische Grenzgebiet dringend abgeraten. Es wird ergänzend
darauf hingewiesen, dass die syrisch-jordanische Grenze militärisches Sperrgebiet ist, in dem besondere Bestimmungen gelten. In
Jordanien kommt es immer wieder in verschiedenen Orten zu Kundgebungen. Reisenden wird daher empfohlen, Menschenansammlungen und Demonstrationen zu meiden, diese nicht zu fotografieren
sowie besondere Vorsicht walten zu lassen. Darüber hinaus wird
geraten, die Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen
(www.auswaertiges-amt.de).
Jungferninseln (brit. & USA)
Zika-Virus: Ende Januar wurde die erste autochthone Infektion auf
der Insel St. Croix (Amerikanische Jungferninseln) gemeldet. Inzwischen wurden auch Infektionen auf den Inseln Saint Thomas und
Saint John registriert. Bis Ende Februar wurden 59 Verdachtsfälle
gemeldet, 4 Infektionen wurden bestätigt. Der Erreger wurde 1947
erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr
wurden die ersten Infektionen in Süd- und Mittelamerika nachgewiesen. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen
Mückenschutz achten.
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Kamerun
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Auch Cholera-Ausbrüche kommen ganzjährig vor, insbesondere im
Norden des Landes (Grenzgebiet zum Tschad). Auch aus Douala, der
größten Stadt und Wirtschaftsmetropole des Landes, werden immer
wieder Erkrankungen gemeldet. Hygiene beachten, bei Reisen in
besonders gefährdete Regionen ist eine Impfung zu empfehlen.
Impfvorschrift: Angaben des Auswärtigen Amtes ist entgegen der
offiziellen Bestimmungen auch bei der Ausreise der Nachweis einer
gültigen Gelbfieberimpfung erforderlich.
Poliomyelitis: Nach einer Pause von mehr als einem Jahr sind im
Oktober 2013 4 Menschen erkrankt. In den Monaten Januar und
März 2014 wurden 5 Fälle registriert, Anfang September 2 weitere.
Impfkampagnen wurden eingeleitet. Hygiene und Impfschutz beachten. Im August 2015 hat die WHO Kamerun von der Liste der Länder
gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die
Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als
4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen
Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr.
Sicherheitshinweis: Aufgrund eines erhöhten Anschlags- und Entführungsrisikos für Staatsangehörige westlicher Staaten wird bis auf
weiteres von Reisen in entlegene Gebiete Kameruns eindringlich
abgeraten. Darüber hinaus wird zu erhöhter Aufmerksamkeit vor
allem auf öffentlichen Plätzen, beim Besuch internationaler Einrichtungen sowie an exponierten touristischen Sehenswürdigkeiten
geraten (www.auswaertiges-amt.de).
Kanada
Listeriose: Ende Januar hat fertig verpackter Salat der US-amerikanischen Firma Dole auch in Kanada zu 11 Erkrankungen mit 3 Todesfällen geführt. Die betroffenen Produkte wurden zurückgerufen.
In den USA gab es 15 Infektionen und einen Todesfall. Die Erreger
(Listeria monocytogenes) werden über Lebensmittel übertragen,
besonders gefährdet sind immungeschwächte Personen, Ältere,
Schwangere und Kinder. Reisende sollten lokale Warnhinweise
beachten.
Kap Verde
Zika-Virus: Anfang November 2015 hat das Gesundheitsministerium
einen Ausbruch auf der Insel Santiago bestätigt. Die meisten Erkrankungen wurden in der Stadt Praia beobachtet. Die ersten Infektionen
wurden im September registriert, bis Ende Januar wurden 7.164 Fälle
gemeldet. Inzwischen sind auch die Inseln Maio und Fogo betroffen.
Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend AedesArten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe,
dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache
eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei
möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen
Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Kasachstan
Orale Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Hohe Prävalenzen für Hepatitis A und für Echinokokkus granulosus
(Hundebandwurm) vor allem in den südlichen Landesteilen mit der
ehemaligen Hauptstadt Almaty. Hygiene und Impfschutz (Hepatitis A) beachten.
Katar
Kambodscha
Darminfektionen: Landesweit besteht eine erhöhte Infektionsgefahr für Durchfallerkrankungen durch verunreinigte Speisen
und Getränke. Hygienemaßnahmen beachten, ggf. Impfung gegen
Cholera.
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Coronavirus: Im Februar hat sich erstmals seit Mai 2015 ein 66-jähriger Mann mit MERS-CoV infiziert. Insgesamt meldete das Land bisher
16 Infektionen mit 6 Todesfällen.
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Kenia
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Polio wurde zuletzt 2013 gemeldet, 14 Menschen im Flüchtlingslager – Dadaab Complex, im Nordosten Kenias – waren erkrankt.
Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende.
Cholera: Seit Ende Dezember 2014 wurden landesweit mehrere
Tausend Infektionen mit mehr als 130 Todesfällen gemeldet. Ende
November letzten Jahres hat der Ausbruch auch das weltweit größte
Flüchtlingslager Dadaab erreicht, mindestens 1.500 Menschen sind
erkrankt und 10 verstorben. Inzwischen ist dort die Zahl der Neuinfektionen zurückgegangen, ein erneuter Anstieg der Fälle während
der bevorstehenden Regenzeit wird befürchtet. Im Januar dieses
Jahres sind im County Tharaka Nithi (Z) 2 Menschen verstorben,
114 weitere wurden in einer Klinik behandelt. In der Stadt Isiolo im
gleichnamigen County (Z) sind 2 Menschen erkrankt, eine 87-Jährige ist verstorben. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende
erwägen.
Impfvorschrift: Nach Angaben der kenianischen Botschaft kann bei
Ankunft aus einem Land mit aktuellen Cholera-Ausbrüchen – abweichend von den offiziellen Bestimmungen – ein gültiger Impfnachweis verlangt werden.
Sicherheitshinweis: Aufgrund der verschiedenen Anschläge in der
jüngeren Vergangenheit wird auch von Aufenthalten und Besuchen in der Altstadt von Mombasa sowie in bestimmten Stadtteilen Nairobis (Eastleigh, Pangani und Slum-Gebiete) nachdrücklich
abgeraten. Dies gilt auch für Aufenthalte in der Provinz Lamu
einschließlich des Lamu-Archipels. Auch in den Touristengebieten Kilifi und Malindi besteht eine erhöhte Gefahr von Anschlägen
(www.auswaertiges-amt.de).
Kirgisistan
Darminfektionen: Risiko landesweit für Durchfallerkrankungen
sowie andere orale Infektionen wie Typhus, meist durch kontaminiertes Trinkwasser, sporadisch auch für Botulismus durch
hauseingemachte Lebensmittel. Hinweis auf Übertragungswege,
adäquate Hygiene, ggf. Impfschutz (Typhus).
Influenza: Aus weiten Teilen des Landes werden vermehrt Infektionen mit Influenza A(H1N1), der sog. Schweinegrippe, gemeldet.
Besonders betroffen ist die Region Chui mit der Hauptstadt Bischkek.
Impfschutz beachten.
Kolumbien
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Hygiene beachten.
Chikungunya: Anfang September 2014 wurden die ersten autochthonen Fälle bestätigt. Bis Ende des Jahres stieg die Zahl der Verdachtsfälle auf ca. 106.760 an, 1.456 Infektionen wurden bestätigt,
3 Menschen sind verstorben. 26 Erkrankungen wurden importiert.
2015 wurden 359.728 Fälle gemeldet, 3.202 Infektionen konnten
bestätigt werden. 70 Menschen sind verstorben. Am stärksten
betroffen sind die Departements Bolivar, Sucre und Norte de Santander im Norden des Landes. In den ersten 6 Wochen dieses Jahres
wurden bereits 6.643 Verdachtsfälle verzeichnet, 41 konnten labortechnisch bestätigt werden. Mückenschutz beachten.
Dengue: Seit Anfang des Jahres wurden bereits 16.414 Erkrankungen gemeldet, es gab mindestens 60 Todesfälle. Im vergangenen
Jahr wurden ca. 95.000 Verdachtsfälle registriert. 72 Menschen sind
verstorben. 1.360 Erkrankungen verliefen schwer. Am stärksten
betroffen sind der Westen und das Zentrum des Landes. Schutz vor
den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Zika-Virus: Mitte Oktober 2015 hat das Gesundheitsministerium die
ersten 9 Infektionen bestätigt. Insgesamt waren 98 Verdachtsfälle
im Departement Bolivar (N) registriert worden, 13 aus der Hafenstadt Cartagena und 85 aus der Nachbarstadt Turbaco. Bis Mitte
Februar dieses Jahres ist die Zahl der laborbestätigten Infektionen
landesweit auf 1.612 gestiegen. Es gibt mehr als 37.000 Verdachts© Centrum für Reisemedizin
Nr. 4/16 • 2. März 2016
fälle, darunter auch mehr als 6.300 schwangere Frauen. 3 Menschen
sind verstorben. Besonders betroffen sind die Departements Norte
de Santander, Bolivar, Cordoba und Sucre im Norden des Landes.
Auch von den Inseln des Departements San Andres wurden Fälle
gemeldet. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947
erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer
afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden
erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt.
Es wird vermutet, dass das Virus während der Fußball-WM 2014 nach
Brasilien eingeschleppt wurde. Das Krankheitsbild dauert 4–7 Tage
und geht mit Fieber, Konjunktivitis, Arthralgien vor allem in den
Finger- und Fußgelenken sowie einem makulo-papulösen Exanthem
einher. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als
das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den
Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des
ZNS bei Neugeborenen ist. Im Januar wurde in Kolumbien das erste
Kind mit Mikrozephalie geboren, bei dem eine Zika-Virus-Infektion
als Ursache der Fehlbildung vermutet wird. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten
derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete
absehen.
Kongo, Demokratische Republik
Affenpocken: In der ersten Februarwoche wurden 2 Todesfälle und
51 weitere Infektionen im Bas Uele District in der Provinz Orientale
(N) gemeldet. Damit ist die Zahl der Erkrankungen innerhalb weniger
Wochen auf 195 gestiegen, 8 Menschen sind verstorben. Der zu den
Orthopoxviren gehörende Erreger wurde 1970 in Zentralafrika entdeckt. Das Erregerreservoir sind Nagetiere, vorwiegend Hörnchen.
Die Infektion erfolgt meistens über Kontakt zu erkrankten Tieren,
aber auch eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist möglich. Nach
Aussetzen der Pockenimpfung kam es seit 1996 vereinzelt zu regionalen Ausbrüchen. 2003 wurde das Virus durch illegale Tiertransporte aus West-Afrika in die USA exportiert, wo es zu einem überregionalen Ausbruch mit etwa 100 Erkrankungen führte.
Cholera: Insgesamt wurden im vergangenen Jahr ca. 19.200 Fälle
gemeldet, 276 Menschen sind verstorben. Die meisten Infektionen
werden aus den östlichen Provinzen gemeldet. Besonders betroffen
ist die Region Süd-Kivu, hier wird die Situation durch die zahlreichen
Camps für Flüchtlinge aus dem benachbarten Burundi verschärft. In
den meisten Regionen geht die Zahl der Neuinfektionen allerdings
zurück. In diesem Jahr wurden bisher 1.737 Erkrankungen gemeldet. Landesweit wurden 2014 ca. 19.300 Fälle gemeldet, 265 Menschen sind verstorben. Zu Beginn dieses Jahres werden in der Provinz Katanga (S) vermehrt Cholera-Fälle verzeichnet. Hygiene und
ggf. Impfschutz beachten.
Infektionskrankheiten: Hohes Risiko für Darminfektionen, speziell
Durchfallerkrankungen einschließlich Ruhr und Cholera. TyphusErkrankungen werden immer wieder gemeldet. Alle Formen der Virushepatitis sind im Land hochprävalent. Seit 2011 wurden keine PolioErkrankungen mehr gemeldet. Hygienemaßnahmen und Impfung
beachten. Schlafkrankheit und Tollwut sind weit verbreitet. Risiko
auch für örtliche Auftritte von viralen hämorrhagischen Fiebern
durch Ebola- oder Marburgviren, die in einzelnen Landesteilen bei
Flughunden, dem tierischen Reservoir, endemisch sind. Im Sommer
2012 wurde ein neues Rhabdovirus identifiziert, das hämorrhagische
Fieber (Bas-Congo) beim Menschen hervorrufen kann. Pest kommt
vor allem im Nordosten des Landes vor; das abgelegene Infektionsgebiet im NO gehört zu den aktivsten Naturpestherden der Welt. Hier
gab es während der letzten Jahre immer wieder größere Ausbrüche.
Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis einschließlich der 5. KW wurden 1.132 Erkrankungen, darunter 108 Todesfälle,
gemeldet. Impfschutz beachten.
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Reise- und Tropenmedizin 2016
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AS 3 Flugreise- und Höhenmedizin
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Reisemedizinische Assistance
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und Internationaler Tourismus
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Apothekenfachpersonal
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Allgemeine Geschäftsbedingungen
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Fortbildungsmanagement
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CRM Infodienst Reisemedizin aktuell
Sicherheitshinweis: Bis zum November 2016 sind in der Demokratischen Republik Kongo Wahlen zu verschiedenen Gebietskörperschaften, zur Nationalversammlung und für das Amt des Präsidenten
vorgesehen. Details des Wahlzyklus, einschließlich der Frage einer
Verschiebung der Präsidentschaftswahlen, sind Gegenstand heftiger, teils gewaltsam ausgetragener, öffentlicher Debatten. In den
kommenden Monaten muss mit kurzfristig angesetzten, öffentlichen Kundgebungen in Kinshasa und anderen Großstädten gerechnet werden, bei denen Zusammenstöße zwischen Kundgebungsteilnehmern und Sicherheitskräften nicht ausgeschlossen werden
können. Vor Reisen in die östlichen und nordöstlichen Landesteile
der Demokratischen Republik Kongo wird gewarnt. Der dienstliche
oder geschäftliche Aufenthalt in diesen Gebieten muss durch ein
tragfähiges Sicherheitskonzept abgesichert sein. Es wird empfohlen,
große Menschenansammlungen zu meiden und die aktuelle Medienberichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de).
Kongo, Republik
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit;
mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist landesweit zu rechnen. Hygiene
beachten.
Infektionen, sonstige: Hepatitis A und B sowie Typhus sind im
Land endemisch. Schlafkrankheit gibt es vor allem in der zentral
gelegenen Plateaux-Provinz entlang des Kongo, Monkey Pox (Affenpocken) gelegentlich im Grenzgebiet zur DRC. Mit diversen Viruskrankheiten einschließlich hämorrhagischer Fieber ist landesweit
zu rechnen. Mehrere Ausbrüche von Ebola hämorrhagischem Fieber (EHF) gab es seit 2001 (zuletzt 2005) im NW, wo der Erreger
offenbar endemisch ist. Sorgfältige Hygiene, Impfschutz, Versicherung mit Rückflugmöglichkeit beachten.
Sicherheitshinweis: Im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen
Regierung und Opposition ist auch künftig mit gewaltsamen Konfrontationen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften zu
rechnen. Bei nicht aufschiebbaren Reisen in die Republik Kongo ist
daher eine erhöhte Wachsamkeit und Umsicht geboten, größere
Menschenansammlungen und die Nähe zu Militär- und Polizeiposten
sollten gemieden werden (www.auswaertiges-amt.de).
Korea, Nord-
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
mit Typhus und Paratyphus ist ebenfalls zu rechnen. Hygiene
beachten, ggf. Typhus-Impfung.
Kuba
Cholera: Im Juni 2015 ist bei einem britischen Touristen nach der
Rückkehr eine Cholera-Infektion bestätigt worden. Bereits im Januar
letzten Jahres ist ein kanadischer Tourist nach seiner Heimreise
erkrankt. Seit den ersten Meldungen im Sommer 2012 werden
immer wieder kleinere Cholera-Ausbrüche verzeichnet, zuletzt im
Oktober vergangenen Jahres. Laut WHO sind 2015 bis Mitte November 65 Menschen erkrankt. Das Risiko für Reisende ist gering, auf
gewissenhafte Hygiene und Verwendung von sicherem Wasser zum
Trinken und Zähneputzen sollte geachtet werden. Für Reisende mit
engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung (Besuch von Freunden und Verwandten) sollte eine Impfung erwogen werden.
Laos
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera wurde seit Anfang 2008 nicht mehr gemeldet. Nahrungsund Trinkwasserhygiene beachten.
Polio: Bereits Anfang September 2015 ist ein 8-Jähriger an akuten
schlaffen Lähmungen (AFP) erkrankt und einige Tage später verstorben. Mitte Oktober hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine
Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) handelt. Bis Ende letzten Jahres ist die Zahl der Erkrankten auf 6 gestiegen. Mitte Januar dieses Jahres wurden 2 und im Februar 3 weitere
© Centrum für Reisemedizin
Nr. 4/16 • 2. März 2016
Fälle bestätigt. Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung
zu verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert
allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als
4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen
und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international
gültigen Impfausweis dokumentiert sein.
Libanon
Darminfektionen: Mit einem erhöhten Risiko für oral übertragene
Erkrankungen wie Durchfall, Hepatitis A und Typhus ist landesweit
zu rechnen. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene sowie adäquaten
Impfschutz beachten.
Einreiseimpfvorschrift: Der Libanon ist seit 1994 poliofrei. Um eine
Wiedereinschleppung der Polio zu verhindern, wird von Personen,
die aus folgenden Ländern stammen, und Reisenden, die aus diesen
Ländern einreisen, eine Impfung gegen Polio verlangt: Syrien, Irak,
Pakistan, Afghanistan, Nigeria, Kamerun, Äquatorialguinea, Äthiopien und Somalia. Die Impfung darf nicht länger als 1 Jahr her sein.
Entgegen den offiziellen Bestimmungen kann die Einreise trotz gültigem Impfnachweis auch bei der Einreise aus Deutschland verweigert
und eine Impfung mit einem oralen Impfstoff am Flughafen verlangt
werden.
Sicherheitshinweis: Reisenden im Libanon wird zu besonderer Vorsicht und erhöhter Aufmerksamkeit geraten. Die Medienberichterstattung sowie die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes
sollten aufmerksam verfolgt werden (www.auswaertiges-amt.de).
Liberia
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera wurde in den letzten Jahren nicht gemeldet. 2009 wurden
erstmals wieder 11 Polio-Fälle berichtet. 2010 wurde eine PolioErkrankung registriert. Seitdem wurden keine weiteren Fälle mehr
gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten.
Ebola hämorrhagisches Fieber: Am 14. Januar hat die WHO das
Land für ebolafrei erklärt. Am 20. November 2015 wurde der letzte
Fall bestätigt. Ein 15-Jähriger aus Monrovia ist verstorben. Der 8-jährige Bruder und der Vater waren ebenfalls erkrankt, konnten aber
am 3. Dezember geheilt aus der Klinik entlassen werden. Es ist das
zweite Mal, dass die Epidemie wieder aufflammt, nachdem das Land
bereits für ebolafrei erklärt worden war. Im März 2014 wurden die
ersten Infektionen aus dem Nachbarland Guinea importiert, danach
hat sich die Erkrankung landesweit ausgebreitet. Anfang Mai letzten Jahres hat die WHO den Ausbruch erstmals für beendet erklärt.
Im Juni wurde ein neuer Cluster mit 6 Infizierten gemeldet. Nach
6 Wochen ohne Neuinfektionen hat die WHO das Land Anfang September erneut für ebolafrei erklärt. Insgesamt sind während des
Ausbruchs 10.675 Menschen erkrankt und 4.809 von ihnen verstorben. Eine Infektion erfolgt entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch
von Höhlen) oder Kontakt mit infizierten und erkrankten Wildtieren
(Affen und Antilopen, typischerweise beim Jagen oder Verzehren von
ungenügend durchgebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt der
Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von
Patienten dar. Da weitere Erkrankungen nicht ausgeschlossen werden können, rät das Auswärtige Amt dringend die Nachrichtenlage
aufmerksam zu verfolgen, sich von sichtbar Kranken fernzuhalten und
bei Reisen ins Landesinnere besondere Vorsicht walten zu lassen.
Libyen
Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen
nach Libyen und ruft zur sofortigen Ausreise aus Libyen auf
(www.auswaertiges-amt.de).
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CRM Infodienst Reisemedizin aktuell
Madagaskar
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera wurde in letzter Zeit nicht gemeldet, größere Ausbrüche
wurden nicht bekannt. Hygiene weiterhin beachten.
Polio: Zwischen April und August letzten Jahres sind 10 Fälle von
Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) registriert worden.
Alle stehen im Zusammenhang mit einer Infektion im September 2014. Seit 1997 wurden keine Erkrankungen durch Wildviren
beobachtet. Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung zu
verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert
allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als
4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen
und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international
gültigen Impfausweis dokumentiert sein.
Malawi
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
insbesondere während der Sommerregenzeit (Oktober–März) ist
mit lokalen Cholera-Ausbrüchen zu rechnen. Seit Mitte Dezember
letzten Jahres sind in 6 Distrikten am Chilwa-See (S) 444 Menschen
erkrankt, es gab 18 Todesfälle. Auch im Distrikt Nkhata Bay am
Malawisee wurden 27 Fälle bestätigt, darunter auch bei 3 ausländischen Touristen. Typhus wurde zuletzt Anfang 2013 im Süden des
Landes gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Cholera und Typhus)
beachten.
Malaysia
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen, auch Cholera,
landesweit. Hygiene beachten; ggf. Impfung.
Dengue: In den vergangenen zwei Jahren haben die Erkrankungen kontinuierlich zugenommen. Am stärksten betroffen sind die
Bundesstaaten Selangor und Johor auf der malaysischen Halbinsel.
Experten warnen, dass das momentane Wetterphänomen El Niño zu
einem weiteren Anstieg der Fallzahlen führen könnte. Seit Anfang
des Jahres wurden bereits 25.696 Infektionen und 51 Todesfälle verzeichnet, noch einmal mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen ist im Februar allerdings
leicht gesunken. Etwa die Hälfte aller Fälle stammt aus Selangor. Im
vergangenen Jahr wurden landesweit etwa 120.700 Erkrankungen
gemeldet, 336 Menschen sind verstorben. Bereits 2014 hatten sich
die Zahlen im Vergleich zu 2013 mehr als verdoppelt. Die Arbovirose
ist wie in ganz SO-Asien auch in Malaysia endemisch, vor allem auf
der Halbinsel. Da es hier keine terminierten Regenzeiten gibt, ist
ständig mit einem Übertragungsrisiko zu rechnen, das nach stärkeren Regenperioden regional ansteigt. Schutz vor den vorwiegend
tagaktiven Überträgermücken beachten.
Sicherheitshinweis: In Malaysia besteht weiterhin die Gefahr
terroristischer Anschläge. Wegen der Verhaftungen von zahlreichen
Terrorverdächtigen in den letzten Monaten gibt es gegenwärtig
verstärkt Hinweise auf mögliche Anschläge auf Vergnügungsstätten
in Kuala Lumpur. In Teilen Malaysias ist wegen Trockenheit, Waldbränden und Brandrodungen mit erhöhter Luftverschmutzung zu
rechnen. Dabei werden gegenwärtig häufig Grenzwerte für gesundheitsgefährdende Schadstoffkonzentrationen überschritten und
es kommt vereinzelt zu Beeinträchtigungen des Luftverkehrs. Ein
Erdbeben der Stärke 6,0 hat am 5. Juni 2015 den ost-malaysischen
Bundesstaat Sabah erschüttert. Aus Sicherheitsgründen ist der
Aufstieg auf den Mount Kinabalu seitdem gesperrt. Eine teilweise
Öffnung, bis zum letzten Halt vor dem Gipfel „Laban Rata“, ist angekündigt, aber noch nicht bestätigt. Eine neue Route für die Gipfelersteigung soll voraussichtlich im Dezember 2015 eröffnet werden
(www.auswaertiges-amt.de).
Nr. 4/16 • 2. März 2016
Mali
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen, einschließlich
Cholera, landesweit. Sowohl 2009 als auch 2010 wurden je 3 PolioFälle gemeldet. 2011 gab es 7 Erkrankungen. Seitdem wurden keine
weiteren Fälle durch Wild-Polioviren mehr gemeldet. Ende Juli 2015
ist ein Kleinkind aus dem Nachbarland Guinea in Bamako erkrankt.
Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine
Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) handelt. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten.
Malaria: In den letzten Monaten haben die Malariafälle stark zugenommen. Betroffen ist auch der relativ trockene Norden des Landes.
In den nördlichen Regionen Timbuktu, Gao und Kidal wurden zwischen Oktober und Ende Dezember 2015 mehr als 38.800 Erkrankungen bestätigt, mindestens 29 Menschen sind verstorben. Landesweit wurden im selben Zeitraum ca. 318.000 Infektionen registriert.
Es gab mindestens 147 Todesfälle. Seit Anfang dieses Jahres wurden
landesweit ca. 122.290 Malariafälle bestätigt, mindestens 15 Menschen sind verstorben. Auch im Norden werden weiterhin vermehrt
Erkrankungen verzeichnet, seit Jahresbeginn sind es 23.077 und mindestens 4 Todesfälle. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres wurden
16.900 Infektionen bestätigt. Für die Regenzeit ungewöhnlich starke
Regenfälle haben das Wachstum der Mückenpopulation begünstigt.
Mückenschutz und Chemoprophylaxe beachten.
Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis einschließlich
der 6. KW wurden bereits 70 Verdachtsfälle, darunter ein Todesfall,
gemeldet. Impfschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Am 20. November 2015 hat sich ein terroristischer Angriff auf das Hotel Radisson Blu in Bamako ereignet.
Bereits am 7. August 2015 gab es einen Terroranschlag auf ein
von Ausländern häufig genutztes Hotel in der Stadt Sevaré. Des
Weiteren kam es auch im Stadtgebiet und in der Umgebung von
Bamako zu vereinzelten Anschlägen, bei denen Ausländer betroffen
waren. Es ist nicht auszuschließen, dass es zu weiteren Anschlägen
kommen kann. Reisenden wird daher empfohlen, sich besonders
umsichtig zu verhalten, Menschenansammlungen zu meiden und
Anweisungen der lokalen Sicherheitskräfte unbedingt zu befolgen.
Das Auswärtige Amt rät, die Reise- und Sicherheitshinweise sowie
die aktuelle Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen
(www.auswaertiges-amt.de).
Marokko
Leishmaniase, kutane: Eine Häufung kutaner Leishmaniasen wird
aus der Provinz Jerada, an der Grenze zu Algerien, gemeldet. Etwa
100 Menschen sind erkrankt. Die Parasitose ist in Marokko endemisch. Die Erkrankung wird durch verschiedene Spezies der Gattung
Leishmania verursacht. Die Einzeller werden durch den Stich der
nachtaktiven Schmetterlings- bzw. Sandmücken übertragen. Als
Reservoir dienen Nagetiere, z. B. Sandratten, aber auch Hunde.
Expositionsprophylaxe mit Repellentien und Gebrauch engmaschiger
Mückennetze beachten.
Marshallinseln
Zika-Virus: Mitte Februar wurde die erste autochthone Infektion
bei einer schwangeren Frau registriert. Es gab 5 weitere Verdachtsfälle, die nicht bestätigt wurden. Der Erreger wurde 1947 erstmals in
Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer
und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden die ersten Infektionen in Süd- und Mittelamerika nachgewiesen. Reisende,
insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz
achten.
Martinique
Zika-Virus: Ende Dezember 2015 wurden die ersten autochthonen Infektionen bestätigt. Bis Mitte Februar wurden mindestens
47 Erkrankungen bestätigt, es gibt 6.050 weitere Verdachtsfälle. Die
© Centrum für Reisemedizin
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CRM Infodienst Reisemedizin aktuell
Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend AedesArten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort
endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht
nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die
Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei
Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz
achten. Schwangere sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in
die betroffenen Gebiete absehen.
Mauretanien
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera-Ausbrüche wurden in letzter Zeit nicht bekannt. Polio
wurde zuletzt Ende April 2010 gemeldet. Hygiene und Impfschutz
(Polio) weiterhin beachten.
Sicherheitshinweis: Von nicht unbedingt erforderlichen Reisen nach
Mauretanien wird abgeraten. Vor Reisen in das Grenzgebiet zu Algerien und Mali wird ausdrücklich gewarnt. Mit weiteren terroristischen
Anschlägen – auch gegen Ausländer – muss in Nouakchott und im ganzen Land gerechnet werden. Es besteht ein hohes Entführungsrisiko,
insbesondere bei Reisen in der Nacht (www.auswaertiges-amt.de).
Mexiko
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Aufgrund von Mängeln im Abwassersystem sowie bei der Trinkwasserversorgung kommt es regelmäßig zu Hepatitis A-Ausbrüchen, betroffen sind vor allem Kinder. Seit 2013 kam es vereinzelt
auch zu Cholera-Ausbrüchen. Hygiene und Impfschutz beachten.
Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste importierte Fall bestätigt. Ein Mann ist nach seiner Rückkehr aus Antigua und Barbuda
erkrankt. Bis Ende April wurden insgesamt 24 importierte Fälle
registriert, seitdem wurden keine weiteren Fälle gemeldet. Mitte
November 2014 wurde die erste autochthone Infektion im Bundesstaat Chiapas (SO) gemeldet. Offiziell wurden im vergangenen
Jahr bis Ende Dezember landesweit ca. 11.580 Fälle verzeichnet. Am
stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Guerrero, Michoacan und
Oaxaca an der Pazifikküste. Insgesamt wurden 20 Infektionen importiert. Seit Anfang dieses Jahres wurden 80 lokal erworbene Erkrankungen bestätigt. Mückenschutz beachten.
Dengue: In diesem Jahr wurden bisher 10.702 Verdachtsfälle
verzeichnet, 494 Erkrankungen verliefen schwer. Am stärksten
betroffen sind die Bundesstaaten Chiapas, Guerrero, Tabasco und
Veracruz. B.s Ende Dezember letzten Jahres wurden etwa 218.660
Verdachtsfälle registriert, 26.501 konnten labortechnisch bestätigt
werden. 39 Menschen sind verstorben. 2014 wurden landesweit
124.943 Verdachtsfälle gemeldet, 32.100 konnten labortechnisch
bestätigt werden. Es kam zu 39 Todesfällen. Im Dezember 2015
haben die Gesundheitsbehörden einen Impfstoff zugelassen. Schutz
vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Zika-Virus: Ende November wurde je eine autochthone Infektion in
den Bundesstaaten Chiapas (SO) und Nuevo Leon (NO) bestätigt.
Bis Ende Februar dieses Jahres ist die Zahl der Erkrankten landesweit
auf 93 gestiegen. Die meisten Fälle wurden aus den benachbarten
Bundesstaaten Chiapas und Oaxaca im Südosten registriert. Der zu
den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda
beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und
südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden erstmals
Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im
November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten.
In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische
Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die
Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines
vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei
möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen
Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
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Nr. 4/16 • 2. März 2016
Mosambik
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Während der Regenzeit kommt es immer wieder zu lokal begrenzten
Cholera-Ausbrüchen. In der Provinz Nampula wurden Ende Januar
12 Infektionen bestätigt. Hygiene beachten, Risikoreisende sollten
geimpft werden.
Gelbfieber-Impfung: Eine Impfung ist für alle Reisenden aus Infektionsgebieten ab dem 1. Lebensjahr vorgeschrieben. Auch bei der
Einreise aus gelbfieberfreien Ländern kann es in Einzelfällen entgegen der landeseigenen Bestimmungen zu Kontrollen kommen.
Verfügt der Reisende nicht über den Impfschutz, wird eine kostenpflichtige Zwangsimpfung vor Ort durchgeführt.
Malaria: Im Vergleich zu 2014 sind die Fallzahlen in der Provinz
Tete (NW) im vergangenen Jahr stark gestiegen. 2014 wurden
20.000 Erkrankungen und 22 Todesfälle gemeldet, im Folgejahr
waren es 370.000 Infektionen, 213 Menschen sind verstorben. Landesweit besteht ein hohes Übertragungsrisiko, auch in der Hauptstadt Maputo. Mückenschutz und Chemoprophylaxe beachten.
Sicherheitshinweis: Nach Überfällen auch auf zivile Fahrzeuge auf
der EN1 bei Muxungue wird von Reisen auf dem Streckenabschnitt
der EN1 zwischen Save und Caia (Provinz Sofala) abgeraten. In den
Provinzen Manica, Sofala, Tete und Zambesia kommt es vereinzelt
zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen dem bewaffneten
Arm der Oppositionspartei RENAMO und Sicherheitskräften des Landes. Reisenden in diesen Provinzen wird empfohlen, die Nachrichten,
insbesondere der lokalen Medien, und die Lage vor Ort aufmerksam
zu verfolgen. Überlandfahrten sollten mit erhöhter Vorsicht durchgeführt werden (www.auswaertiges-amt.de).
Myanmar
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
auch mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist zu rechnen. Hygiene
beachten.
Dengue: In der Stadt Monywa (Sagaing Division) sind 2015 mindestens 150 Kinder verstorben. Insgesamt sind in der Region 5.974
Menschen erkrankt. Zahlreiche Infektionen verliefen als Dengue
hämorrhagisches Fieber. In der Irawadi-Division wurden im vergangenen Jahr 3.397 Erkrankungen inkl. 11 Todesfällen registriert. Im
Mon-Staat im Süden des Landes sind seit Januar 2015 5.022 Menschen erkrankt, mindestens 3 Menschen sind verstorben. In Yangon sind bis Anfang Juli 1.935 Fälle aufgetreten, 13 Menschen sind
verstorben. Landesweit wurden im letzten Jahr mehr als 36.000
Infektionen gemeldet, 120 Menschen sind verstorben. Im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen verdreifacht.
Infolge von Unwettern mit Überschwemmungen seit Anfang Juli wird
besonders im Rakhaing-Staat (W) und auch in den Regionen am Golf
von Bengalen eine weitere Zunahme der Erkrankungen befürchtet.
Aufgrund von Klimaveränderungen und der stetigen Zunahme der
Bevölkerung in den Städten wird die Infektion inzwischen ganzjährig
beobachtet. Schwerpunkt der Übertragung ist weiterhin die Regenzeit von Juni bis September. Mückenschutz beachten.
Polio: 2014 wurde das Land für poliofrei erklärt. Die letzten autochthonen Fälle durch Polio-Wildvirus Typ 1 wurden 2007 gemeldet,
die meisten aus der Rakhine-Provinz im westlichen Grenzgebiet zu
Bangladesh. Ende November letzten Jahres wurden in dieser Region
2 Erkrankungen durch Vakzine-abgeleitetes Poliovirus Typ 1
(cVDPV1) bestätigt. Impfkampagnen sind geplant. Impfschutz
beachten.
Namibia
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Insbesondere im Norden kann es während und nach der Regenzeit
(Oktober–März) zu lokalen Cholera-Ausbrüchen kommen. Namibia
war 1990 eines der ersten afrikanischen Länder, das frei von Poliomyelitis war. Durch Wiedereinschleppungen von Wildvirus Typ 1
aus dem benachbarten Angola kam es 1993 und 2006 zu regiona-
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CRM Infodienst Reisemedizin aktuell
len Ausbrüchen, die nach flächendeckenden Impfkampagnen rasch
unter Kontrolle waren. Seit 2007 wurden keine weiteren Erkrankungsfälle gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio, evtl. Cholera)
bei Reisen beachten.
Malaria: Seit Januar wurden in der Region Ohangwena im Norden
des Landes bereits 427 Erkrankungen und 9 Todesfälle verzeichnet.
Im Januar 2015 waren es nur 45 Fälle und im gesamten vergangenen
Jahr 393. Maßnahmen zur Bekämpfung des Ausbruches wurden eingeleitet. Auch in den benachbarten Regionen Omusati, Oshana und
Oshikoto nimmt die Zahl der Neuinfektionen zu. Nach anfänglich
großen Erfolgen bei Eliminierungmaßnahmen zwischen 2000 und
2012, haben die Fallzahlen seit 2013 wieder zugenommen. Mückenschutz und Chemoprophylaxe beachten.
Nepal
Darminfektionen: Infolge des Erdbebens Ende April dieses Jahres
steigt das Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit stark an,
auch mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist zu rechnen. Typhus gilt
im Land als endemisch. Etwa 1 Woche nach der Katastrophe wurde
die erste Hepatitis-Infektion registriert. Seit 2010 sind keine PolioErkrankungen gemeldet worden. Seit dem 18. September 2014 wird
in Nepal zusätzlich zu der bereits verwendeten OPV-Vakzine der
IPV-Impfstoff eingesetzt, um das Land dauerhaft poliofrei zu halten.
Hygiene beachten, Polio-, evtl. Typhus- und Cholera-Impfung.
Sicherheitshinweis: In Folge des schweren Erdbebens vom April
2015 sowie heftiger Nachbeben ist im ganzen Land mit Infrastrukturschäden und unpassierbaren Straßen zu rechnen. Die schwer
betroffenen Gebiete (Gorkha, Kavrepalanchok, Dhading, Nuwakot,
Rasuwa, Sindupalchok, Dolakha, Ramechhap, Okhaldunga, Makwanpur und Sindhuli) sind durch Erdrutsche oder Gerölllawinen schwer
zugänglich. Bei Reisen in diese Gebiete ist daher besondere Vorsicht geboten. Der Zugang zu den besonders schwer von den Beben
betroffenen Trekking- Gebieten Langtang und Manaslu ist gar nicht
oder nur unter erheblichen Schwierigkeiten möglich. Von Reisen in
diese Regionen wird daher weiterhin abgeraten. Im Zusammenhang
der Kontroversen um die am 20. September 2015 verabschiedete
Verfassung, finden in den Distrikten im Terai (südliche Tiefebene
an der Grenze zu Indien) noch immer Protestaktionen statt, die das
öffentliche Leben und den Straßenverkehr massiv beeinträchtigen.
Wichtige Verbrauchsgüter wie Diesel und Flaschengas sind in der
Folge der Grenzblockade in ganz Nepal knapp. Eine Normalisierung
der Situation ist weiterhin nicht absehbar. Reisenden wird empfohlen, sich vor Reisen nach Nepal bei ihrem Reiseveranstalter oder der
örtlichen Reiseleitung über die Durchführbarkeit der Reise zu informieren und während eines Aufenthalts in Nepal die aktuelle örtliche
Medienberichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de).
Nicaragua
Chikungunya: Im letzten Jahr wurden 5.318 Infektionen bestätigt.
Im August wurde der erste Todesfall gemeldet, ein Kleinkind ist
verstorben. Seit dem ersten Auftreten Anfang Juli 2014 wurden bis
Ende 2014 ca. 3.500 Fälle registriert, mindestens 40 wurden importiert. Ende September 2014 wurde die erste autochthone Infektion
bestätigt. In diesem Jahr gibt es bislang 94 bestätigte autochthone
Fälle. Mückenschutz beachten.
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erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr
wurden die ersten Infektionen in Süd- und Mittelamerika nachgewiesen. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort
vorkommende Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht
nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die
Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei
Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz
achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also
bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Sicherheitshinweis: Der Vulkan Momotombo im Nordwesten Nicaraguas zeigt seit Anfang Dezember 2015 erhöhte Aktivität (Austritt
von Rauch, Lava und Asche). Kleinere Gemeinden, in unmittelbarer
Nähe des Vulkans, wurden evakuiert, Menschen kamen bisher nicht
zu Schaden. Mit weiteren Ausbrüchen muss gerechnet werden. Die
in der Umgebung gelegenen Städte León und La Paz Centro könnten
laut Expertenaussagen bei weiteren Ausbrüchen durch herabfallende
Vulkanasche betroffen sein (www.auswaertiges-amt.de).
Niederländische Antillen
Zika-Virus: Mitte Januar wurde die erste autochthone Infektion aus
dem französischen Teil der Insel St. Martin gemeldet. Bis Mitte Februar kamen 6 weitere Erkrankungen hinzu. Mitte Januar wurde der
erste importierte Fall auf Curaçao verzeichnet, etwa eine Woche
später wurde die erste autochthone Erkrankung registriert. Bis Mitte
Februar ist ihre Zahl auf 35 gestiegen. Im Februar wurden 4 autochthone Infektionen auf Aruba und eine auf Bonaire registriert. Der
Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in
einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im
vergangenen Jahr wurden die ersten Infektionen in Süd- und Mittelamerika nachgewiesen. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten
auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Niger
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Auch Cholera-Erkrankungen kommen landesweit vor. Polio, auf
gleichem Wege übertragen, wurde zuletzt 2012 gemeldet. Hygiene
und Impfschutz (Polio) beachten.
Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis einschließlich
der 5. KW wurden bereits 138 Erkrankungen, darunter 8 Todesfälle,
gemeldet. Ähnlich wie im Nachbarland Nigeria wurden vermehrt
Meningokokken des Serotyps C nachgewiesen. Impfschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Seit Anfang Februar 2015 greift die islamistische Terrororganisation Boko Haram auch Ziele im Südosten Nigers
(Region Diffa) an. Es ist zudem nicht auszuschließen, dass die Gruppe
auch in anderen Städten des Landes terroristische Attentate plant.
Es wird daher auch in Niamey zu besonderer Vorsicht aufgerufen
(www.auswaertiges-amt.de).
Nigeria
Dengue: In diesem Jahr wurden bisher 4.544 Verdachtsfälle verzeichnet, 5 Menschen sind verstorben. Bis Ende November letzten
Jahres wurden 3.763 Infektionen labortechnisch bestätigt, es gab
45.622 Verdachtsfälle. 9 Menschen sind verstorben. Am stärksten
betroffen sind die Departamentos Managua (W), Nueva Segovia (N),
Matagalpa (Z), Chinandega (NW), Esteli (NW) und das autonome
Gebiet Caribe Sur (SO). Schutz vor den überwiegend tagaktiven
Mücken beachten.
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera-Ausbrüche kommen landesweit vor, besonders während der
Regenzeit von April bis Oktober. Seit Anfang letzten Jahres wurden
aus verschiedenen Bundesstaaten mehr als 5.910 Infektionen mit
188 Todesfällen gemeldet. Das Gesundheitsministerium verzeichnete in 2014 35.996 Erkrankungen, 755 Menschen sind verstorben.
Im Februar sind in der Hauptstadt Abuja 13 Menschen verstorben, als
Ursache werden Typhus oder Shigellose vermutet. Hygiene beachten, Impfung ist zu empfehlen.
Zika-Virus: Ende Januar haben die Behörden die ersten 2 autochthonen Infektionen in der Hauptstadt Managua bestätigt. Bis Ende
Februar ist die Zahl der Erkrankungen landesweit auf 84 gestiegen,
58 davon wurden in Managua registriert. Der Erreger wurde 1947
Lassa-Fieber: Seit November vergangenen Jahres steigen die Fallzahlen an. In diesem Jahr wurden mindestens 178 Infektionen in
20 der 36 Staaten registriert, 109 Menschen sind verstorben. Im
Januar wurde der erste Todesfall in der Hauptstadt Abuja gemeldet.
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Der Patient kam aus dem Bundesstaat Plateau und ist während eines
Familienbesuchs in der Hauptstadt erkrankt. Trotz des Anstiegs zum
Ende des Jahres sind die Fallzahlen im Vergleich zu den Vorjahren
gesunken. 2015 waren es 375 Erkrankte und 41 Todesfälle. 2014 gab
es 989 Erkrankungen und 36 Todesfälle, in 2013 1.195 Erkrankungen
und 39 Todesfälle. Lassa ist in Nigeria endemisch und verbreitet sich
v. a. über Nager. Die Übertragung erfolgt durch die Ausscheidungen
von Mäusen auf anschließend vom Menschen verzehrte Lebensmittel. Die Viren können aber auch über Tröpfcheninfektion, Wundinfektion oder durch Sekrete direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden. Für Reisende besteht nur ein geringes Infektionsrisiko.
Masern: Bei einem Ausbruch in Eti-Osa (Bundesstaat Lagos) sind
17 Kinder verstorben, mindestens 34 sind erkrankt. Im Bundesstaat
Sokoto wurden seit Anfang Februar mindestens 300 Fälle verzeichnet. Es gab 20 Todesfälle. Impfschutz beachten.
Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. In diesem Jahr
wurden bisher offiziell 39 Infektionen und ein Todesfall gemeldet.
Ähnlich wie im vergangenen Jahr scheint der Bundesstaat Kebbi im
Norden des Landes besonders betroffen zu sein. Auch werden dort
wieder vermehrt Meningokokken des Serotyps C nachgewiesen.
2015 wurden landesweit 2.670 Erkrankungen, darunter 130 Todesfälle, verzeichnet. Impfschutz beachten.
Poliomyelitis: Mittels intensiver Impfkampagnen konnte die Zahl
der Neuinfektionen gesenkt werden, die letzte Erkrankung wurde im
Juli 2014 registriert. Im ersten Halbjahr 2014 wurden 6 Fälle gemeldet. 2013 sind 53 Menschen erkrankt, davon stammen allein 10 aus
dem Bundesstaat Borno (NO). 2012 wurden 122 Fälle registriert.
Fälle von Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) kommen
immer wieder vor. Im vergangenen Jahr wurden 2 Fälle beobachtet, 2014 waren es 17. Ende September dieses Jahres hat die WHO
Nigeria von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr
der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und
Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben,
sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt weiterhin.
Impfschutz trotzdem weiterhin beachten.
Vogelgrippe: Erstmals seit 2008 wurde Anfang Januar 2015 auf
2 Geflügelfarmen und Geflügelmärkten in den Bundesstaaten
Kano und Lagos Influenza A(H5N1) registriert. Inzwischen hat
sich die Erkrankung auf mindestens 18 Bundesstaaten ausgedehnt.
Seit Januar dieses Jahres gab es erneut mindestens 58 Ausbrüche
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in 11 Bundesstaaten, 4 im Süden des Landes (Edo, Enugu, Delta,
Ebonyi) und 8 im Norden (Kano, Bauchi, Katsina, Kaduna, Adamawa,
Federal Capital Territory, Nasarawa, Plateau). Insgesamt waren etwa
7.800 Tiere erkrankt, ca. 144.000 wurden getötet. Menschen sind
bisher nicht erkrankt. Im Januar 2006 wurde die Infektion erstmals
in Nigeria nachgewiesen, danach kam es zu mehreren Ausbrüchen
in verschiedenen Bundesstaaten. Im Januar 2007 verstarb eine junge
Frau aus Lagos an der Tierseuche.
Oman
Coronavirus: Das Gesundheitsministerium hat Anfang Januar eine
Infektion mit MERS-CoV gemeldet. Ein 44-Jähriger aus der Region
Nord Al Batinah ist Ende Dezember erkrankt und wird seit Anfang
Januar in einer Klinik behandelt. Er hatte Kontakt zu Dromedaren.
Ende Januar wurde bei einem 71-jährigen Mann in Thailand nach
seiner Rückkehr aus dem Oman eine Infektion bestätigt. Die letzte
Erkrankung in dem Sultanat wurde Ende Mai 2015 gemeldet, insgesamt wurden bisher 7 Fälle offiziell bestätigt.
Krim-Kongo hämorrhagisches Fieber (CCHF): Im Februar ist ein
Mann im Gouvernement al-Buraimi (NW) verstorben. Nähere Informationen liegen bisher nicht vor. Die Farm wurde für 14 Tage unter
Quarantäne gestellt. Die Erkrankung wurde 1995 erstmals im Sultanat nachgewiesen. Zwischen 1997 und 2010 wurden keine Fälle registriert, danach gab es immer wieder vereinzelte Fälle, zuletzt wurden 2014 14 Erkrankungen gemeldet. Die Infektion mit dem Virus
erfolgt durch den Stich einer Zecke oder durch direkten Kontakt zu
Fleisch oder Blut infizierter Tiere (Kühe, Schafe, Ziegen). Auch eine
Übertragung von Mensch zu Mensch über infektiöses Blut kommt
vor. Entscheidend ist der Schutz vor Zeckenstichen bei Aufenthalt
in Endemiegebieten sowie das Meiden von Kontakt zu erkrankten
Tieren.
Pakistan
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Mit örtlichen Cholera-Ausbrüchen muss im ganzen Land gerechnet
werden. Hepatitis A und Typhus kommen vor. Hygiene und Impfschutz beachten.
Dengue: Landesweit haben die Erkrankungen im vergangenen Jahr
zugenommen. Im Bundesstaat Punjab (N) sind die Fallzahlen infolge
von Überschwemmungen seit Ende August stark gestiegen. Im Bundesstaat Sindh (S) wurden 3.692 Fälle gemeldet, es gab 11 Todes-
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fälle. Besonders betroffen ist die Stadt Karachi. Hier ist der Ausbruch
noch nicht beendet, seit Anfang des Jahres wurden mindestens
60 Infektionen registriert. Mückenschutz beachten.
2.218 Verdachtsfälle registriert worden. 1.708 Infektionen wurden
labortechnisch bestätigt. Ein Mensch ist verstorben. Schutz vor den
überwiegend tagaktiven Mücken beachten.
Influenza: Ähnlich wie im benachbarten Indien ist die Influenzaaktivität relativ hoch. Die meisten Infektionen werden von Influenza A(H1N1), der sog. Schweinegrippe, verursacht. Besonders
betroffen ist der Bundesstat Punjab. Seit Mitte November letzten
Jahres wurden etwa 100 Infektionen und 14 Todesfälle bestätigt.
Impfschutz beachten.
Zika-Virus: Seit Anfang Dezember letzten Jahres haben die Gesundheitsbehörden 65 autochthone Infektionen bestätigt. Es gibt weitere Verdachtsfälle. Betroffen ist die atlantische Insel Ustopo (NO)
im District Guna Yala. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger
wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer
Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im letzten Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen
Festland bestätigt. Im November gab es die ersten Nachweise in
Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken,
vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber
leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen
legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und
Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von
Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf
sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit
aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft –
sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen
Gebiete absehen.
Poliomyelitis: Mitte Januar wurde der erste Fall in diesem Jahr registriert. Ein 1-jähriger Junge aus einem Dorf nahe Peshawar (Provinz
Khyber Pakhtunkhwa) ist erkrankt. Im Februar wurde je eine Infektion
in Karachi (Provinz Sindh) und in Quetta (Provinz Belutschistan) verzeichnet, zwei weitere wurden in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa
registriert. In Faisalabad (Provinz Punjab) ist im Februar ein 3-jähriges Mädchen mit dem Verdacht einer Polioinfektion verstorben. Die
Laborergebnisse liegen noch nicht vor. Im vergangenen Jahr wurden
landesweit 54 Infektionen gemeldet. Die meisten Infektionen stammen aus dem Norden des Landes. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind 2014 landesweit 306 Personen an Polio erkrankt.
Dies sind die höchsten Fallzahlen seit 14 Jahren, im Jahr 2000 wurden
199 Infektionen registriert. Seit Ende Dezember 2012 werden immer
wieder Angriffe auf die Impfteams gemeldet, mehr als 60 Helfer und
Polizisten aus dem Begleitschutz starben allein in 2014. Mitte Januar
dieses Jahres wurden bei einem Anschlag auf ein Impfzentrum in
Quetta (SW) 13 Polizisten und 2 Zivilisten getötet, es gab 25 weitere
Verletzte. Die geplante Impfkampagne, bei der landesweit 2,4 Millionen Kinder geimpft werden sollten, wurde gestoppt. Pakistan ist
eines der wenigen Länder, in dem Poliomyelitis weiterhin endemisch
ist. Hygiene und Impfschutz beachten. Entgegen den offiziellen
Bestimmungen wird bei der Einreise beruflich Reisender der Nachweis eines Arztes über einen bestehenden Polioschutz verlangt.
Entsprechend einer Aufforderung der WHO vom Mai 2014 soll die
Regierung sicherstellen, dass alle Reisenden (Einheimische und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, bei
ihrer Ausreise eine gültige Impfung gegen Polio nachweisen können.
Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise
erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Diese Empfehlung wurde Anfang Mai 2015 von der WHO
wiederholt. Diese Maßnahme soll helfen eine weitere Verbreitung
der Erkrankung zu verhindern.
Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Khyber-Pakhtunkhwa (ehemals Nordwestgrenzprovinz, NWFP), in die Stammesgebiete an der
Grenze zu Afghanistan (die sog. Federally Administered Tribal Areas,
FATA) und nach Belutschistan wird gewarnt. Landesweit besteht
eine Gefährdung durch politisch-religiös motivierte Gewalttaten
(www.auswaertiges-amt.de).
Palästinensische Gebiete
Sicherheitshinweis: Die Sicherheitslage in Israel, im Westjordanland
und insbesondere auch in Jerusalem, hat sich in den letzten Monaten
verschärft. Immer wieder greifen einzelne Täter israelische Zivilisten
und Sicherheitskräfte an. Israelische Sicherheitskräfte gehen regelmäßig und massiv gegen Palästinenser vor. Vor und während der
Reise nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete wird geraten,
sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren sowie die Internetseiten der Botschaft in Tel Aviv (www.tel-aviv.diplo.de) und des
Vertretungsbüros Ramallah (www.ramallah.diplo.de) zu konsultieren
(www.auswaertiges-amt.de).
Panama
Chikungunya: Im Juni 2014 wurden die ersten 2 importierten Fälle
bestätigt, bis Ende 2014 hat sich die Zahl auf 43 erhöht, es gab
25 autochthone Infektionen. Seit Anfang 2015 wurden 179 Erkrankungen registriert, 159 gelten als autochthon. Mückenschutz beachten.
Dengue: Seit Anfang des Jahres wurden landesweit 57 Infektionen bestätigt. In den ersten 45 Wochen des letzten Jahres sind
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Papua-Neuguinea
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
für Typhus vor allem im Hochland, wo der Erreger hochgradig endemisch ist. Seit 2009 treten landesweit Cholera-Fälle auf. Hygiene
beachten, Risikoreisende sollten geimpft (Typhus, Cholera) werden.
Dengue: Seit Dezember letzten Jahres gibt es einen Ausbruch in der
Western Province, einschließlich der Insel Daru Island. Bis Anfang
Februar wurden mehr als 250 Verdachtsfälle gemeldet. Mückenschutz beachten.
Paraguay
Chikungunya: Im Oktober 2014 wurde die erste autochthone
Erkrankung bestätigt. 7 Fälle wurden importiert. Der Erste stammt
aus der Dominikanischen Republik und wurde bereits Anfang
Juli 2014 gemeldet. 2015 wurden 4.291 Infektionen registriert. Seit
Anfang dieses Jahres wurden 9 Erkrankungen bestätigt. Die meisten Infektionen stammen aus der Hauptstadt und ihrer Umgebung.
Unzureichende Müllentsorgung begünstigt die Zunahme der Zahl an
Überträgermücken. Mückenschutz beachten.
Dengue: Nach heftigen Regenfällen mit Überschwemmungen im
Dezember sind die Fallzahlen stark gestiegen, besonders betroffen
ist die Hauptstadt Asuncion. Landesweit wurden bis Ende letzten
Jahres 16.000 Infektionen bestätigt. Bis Anfang Februar dieses Jahres
wurden mehr als 34.400 Verdachtsfälle (445 davon bestätigt) registriert, 3 Menschen sind verstorben. Mit 144.500 Erkrankungen und
251 Todesfällen erlebte das Land 2013 den schwersten Ausbruch
seiner Geschichte. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken
beachten.
Zika-Virus: Ende November wurden 6 Infektionen in der Stadt Pedro
Juan Caballero bestätigt. Die Stadt liegt in der Region Amambay (O)
direkt an der Grenze zum brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso
do Sul. Weitere Verdachtsfälle wurden in Ciudad del Este (Region
Alto Paraná, SO) und Concepcion (Region Concepcion, Z) verzeichnet. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals
in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im
November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten.
In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische
Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die
Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines
vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei
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möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen
Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Sicherheitshinweis: Aufgrund großflächiger Überschwemmungen wurde in den Regionen Presidente Hayes, Amambay, Misiones, Ñeembucú, Concepción, San Pedro, Central und in der Stadt
Asunción der Notstand ausgerufen. Städte sind teilweise von der
Versorgung abgeschnitten; Straßen in tiefer gelegenen Stadtteilen
oder Straßen in Flussnähe sind nur eingeschränkt und unter Gefahr
befahrbar. Der nördliche Teil der Provinz San Pedro und der südliche
Teil der Provinz Concepción gelten weiterhin als Operationsgebiet
der paraguayischen Guerilla-Organisation EPP (Ejercito Popular Paraguayo). Nicht unbedingt notwendige Reisen in diese Gebiete sollten
unterbleiben (www.auswaertiges-amt.de).
Peru
Chikungunya: Seit Ende Juni 2014 hat das Gesundheitsministerium
88 importierte Erkrankungen bestätigt, 77 davon im vergangenen Jahr. Anfang Juni 2015 wurde die erste autochthone Infektion
gemeldet. Ein 12-jähriges Kind ist in Zarumilla (Region Tumbes, N)
erkrankt. Inzwischen ist die Zahl auf 103 gestiegen, es gibt weitere
Verdachtsfälle. Mückenschutz beachten.
Dengue: Landesweit wurden in diesem Jahr bisher 3.790 Verdachtsfälle registriert, 18 Infektionen verliefen schwer. 5 Menschen sind
verstorben. Im vergangenen Jahr wurden ca. 39.500 Erkrankungen
und 51 Todesfälle registriert, damit haben sich die Fallzahlen im Vergleich zu 2014 etwa verdoppelt. 16 der 25 Regionen waren betroffen. Die Mehrzahl der Fälle stammte aus den Regionen Tumbes (N)
und Piura (N). Schutz vor tagaktiven Überträgermücken beachten.
Tollwut: Mindestens 12 Angehörige eines Indigenen Stammes,
darunter 3 Kinder, sind in der Region Loreto (NO) an Tollwut verstorben. Die Übertragung erfolgte durch Vampirfledermäuse. In
Südamerika kommt es regelmäßig zur Übertragung von Fledermaustollwut durch Vampirfledermäuse beim Vieh und teilweise auch bei
der einheimischen Bevölkerung. Da eine adäquate postexpositionelle
Versorgung in ländlichen Gebieten nicht immer gewährleistet ist,
sollten Risikoreisende prophylaktisch geimpft sein.
Zika-Virus: Ende Januar wurde die erste importierte Infektion bestätigt. Ein 46-Jähriger ist nach seiner Rückkehr aus Venezuela erkrankt.
Im Februar wurden 2 weitere Fälle gemeldet, die Erkrankungen
wurden in Venezuela und Brasilien erworben. Die Hauptüberträger
Aedes aegypti und A. albopictus sind in der Region verbreitet, sodass
eine weitere Ausbreitung der Krankheit nicht ausgeschlossen werden kann. Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven
Mücken beachten.
Nr. 4/16 • 2. März 2016
Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die
Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines
vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei
möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen
Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Russland
Orale Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit;
weiterhin Risiko für Hepatitis A (meist über kontaminiertes Trinkwasser), Trichinellose (meist über unzureichend gegartes Wildschwein- und Bärenfleisch) sowie Botulismus (meist über hauseingemachte Lebensmittel, speziell Fischkonserven). Milzbrand kommt
sporadisch oder als Cluster sowohl in der intestinalen wie in der
kutanen Form vor. Hygiene beachten, Impfschutz gegen Hepatitis A
empfohlen.
Influenza: Saisonal erhöhte Grippe-Aktivität mit regionalen Ausbrüchen wird aus diversen Landesteilen gemeldet. Ein großer Teil
der Infektionen wurde durch Influenza A(H1N1), der sog. Schweinegrippe, verursacht. Es gab mindestens 107 Todesfälle. Besonders betroffen sind St. Petersburg, Wolgograd und die Regionen
Iwanowo (W), Karelien (NW), Jakutien (NO), Adygeja (SW) und
Kamtschatka (O). Risiko-Personen sollten geimpft sein.
Meningokokken-Meningitis: Im Januar sind im Oblast Wologda
nordöstlich von Moskau 3 Kinder an Meningitis erkrankt, 2 von ihnen
sind verstorben. Im vergangenen Jahr waren in der Region 7 Fälle
aufgetreten, ein Kind ist verstorben. Impfschutz beachten.
Tollwut: Wildtiertollwut (v. a. bei Marderhunden und Füchsen)
kommt in ganz Russland vor und gefährdet über Haustiere und
streunende Hunde den Menschen. Nach verdächtigen Tierkontakten
ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Da eine adäquate postexpositionelle
Versorgung in ländlichen Gebieten nicht immer gewährleistet ist,
sollten Risikoreisende vorbeugend geimpft sein.
Sicherheitshinweis: Reisen in den Nordkaukasus: Von Reisen nach
Inguschetien, Tschetschenien, Dagestan, Nordossetien und Kabardino-Balkarien wird dringend abgeraten (www.auswaertiges-amt.de).
Sambia
Philippinen
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit;
Cholera ist endemisch während der Regenzeit (Oktober–März). Erstmals seit 2010 sind Mitte Februar in der Hauptstadt Lusaka 40 Menschen an Cholera erkrankt. Zur gleichen Zeit wurden aus der Zentralprovinz 8 Infektionen gemeldet. In mehreren Regionen des Landes
werden immer wieder Typhus-Ausbrüche registriert. Hygiene und
ggf. Impfschutz beachten.
Puerto Rico
Sicherheitshinweis: Insbesondere bis zu den Parlaments-, Präsidentschafts- und Lokalwahlen am 11. August 2016 ist verstärkt mit politischen Kundgebungen, Demonstrationen und auch gewalttätigen
Ausschreitungen zu rechnen. Besonders betroffen sind städtische
Ballungsgebiete sowie die Umgebung von Hochschulen. Reisenden
wird deshalb empfohlen, Demonstrationen und Menschenansammlungen zu meiden und die Medienberichterstattung aufmerksam zu
verfolgen (www.auswaertiges-amt.de).
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Ausbrüche von Cholera kommen sporadisch vor. Typhus ist auf
den Philippinen endemisch und führt immer wieder zu sporadischen Erkrankungen oder örtlichen Ausbrüchen. Hygiene beachten,
ggf. Typhus- und Cholera-Impfung erwägen.
Chikungunya: Aus der Hauptstadt San Juan wurde Ende Mai 2014
der erste Fall gemeldet. Bis Ende 2014 wurden landesweit
4.478 Erkrankungen bestätigt, 24 Menschen sind verstorben. Es
gab 34.724 Verdachtsfälle. Im letzten Jahr wurden 216 autochthone
Erkrankungen registriert, es gab weitere 1.043 Verdachtsfälle. Ein
Mensch ist verstorben. Besonders die Ostküste war betroffen. Insgesamt wurden 31 Infektionen importiert. Seit Anfang dieses Jahres
wurden 16 Verdachtsfälle verzeichnet. Mückenschutz beachten.
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Typhus ist wie auf anderen Inseln des südlichen Pazifiks auch auf
Samoa endemisch und führt immer wieder zu Einzel- und Gruppenerkrankungen bei der dortigen Bevölkerung. Hygiene beachten,
ggf. Typhus-Impfung empfohlen.
Zika-Virus: Ende Dezember haben die Gesundheitsbehörden die
erste autochthone Infektion bestätigt. Bis Mitte Februar hat sich die
Fallzahl auf 54 erhöht. Auch eine Schwangere ist erkrankt. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten.
In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische
Zika-Virus: Im Februar haben die Gesundheitsbehörden die ersten
4 autochthonen Infektionen bestätigt, es gibt ca. 200 Verdachtsfälle.
Auch eine Schwangere ist erkrankt. Bereits im November waren im
benachbarten Samoa Erkrankungen aufgetreten. Die Übertragung
erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der
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Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische
Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die
Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines
vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei
möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen
Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Nr. 4/16 • 2. März 2016
Schweiz
Influenza: Im Februar hat die Grippeaktivität landesweit stark zugenommen und steigt auch weiterhin an. Besonders betroffen sind
junge Menschen. Bei den Senioren ist die Impfquote relativ hoch. Die
Infektionen wurden überwiegend durch Influenza B und Influenza
A(H1N1), die sog. Schweinegrippe, verursacht. Impfschutz und persönliche Hygiene beachten.
Senegal
Samoa, West
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Typhus ist wie auf anderen Inseln des südlichen Pazifiks auch auf
Samoa endemisch und führt immer wieder zu Einzel- und Gruppenerkrankungen bei der dortigen Bevölkerung. Hygiene beachten,
ggf. Typhus-Impfung empfohlen.
Zika-Virus: Nach Angaben des amerikanischen CDC wurden im
November vergangenen Jahres die ersten autochthonen Infektionen
bestätigt. Nähere Informationen liegen bisher nicht vor. In der Regel
verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische DengueFieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen
ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher
Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in
die betroffenen Gebiete absehen.
Saudi-Arabien
Coronavirus: 2012 ist ein neuartiges Coronavirus (MERS-CoV, vormals hCoV-EMC) aufgetreten. Als Tierreservoir werden Dromedare
vermutet. Landesweit kam es bis zum 29. Februar zu 1.310 laborbestätigten Infektionen mit 554 Todesfällen. Das European Centre
for Disease Prevention and Control (ECDC) meldet weltweit 1.663
laborbestätigte Fälle, 640 Menschen sind verstorben. Die meisten
Infektionen stammen aus 6 Ländern auf oder in der Nähe der Arabischen Halbinsel; betroffen sind die Vereinigten Arabischen Emirate,
Saudi-Arabien, Katar, Oman, Kuwait, Jemen und Jordanien. Es gab
weitere Importe nach Algerien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Iran, Libanon, Malaysia, Marokko, Niederlande, Österreich, Philippinen, Süd-Korea, Thailand, Tunesien,
Türkei und USA. Eine MERS-CoV-Infektion zeigt sich meist in Form
einer Pneumonie. Als häufigste Symptome wurden Fieber, Husten, Respirationsprobleme beobachtet. Laut einer internationalen
Studie ist das Virus weiter verbreitet als bisher angenommen. Ein
großer Teil der Infektionen scheint symptomlos zu verlaufen, mehr
als 40.000 Menschen sollen sich innerhalb der letzten 10 Jahre unbemerkt angesteckt haben. WHO-Experten sehen zum gegenwärtigen
Zeitpunkt keinen Grund, von Reisen in die betroffenen Gebiete abzuraten.
Einreisebestimmungen, Impfpflicht: Pilger benötigen auch außerhalb der Pilgerzeit (Hajj) für ein Umrah-Visum eine Impfung mit
einem tetravalenten Meningokokken-Impfstoff, die vom 10. Tag
nach der Applikation an für 3 Jahre gültig (und wirksam) ist. Eine
Impfung gegen saisonale Influenza kann gelegentlich (entgegen
der offiziellen Bestimmungen www.hajjinformation.com) bei VisumAntrag verlangt werden, ebenso wie eine ärztliche Bescheinigung,
dass der Reisende gesund und frei von ansteckenden Krankheiten
ist. Aufgrund des Infektionsrisikos mit MERS-CoV wird allen Pilgern
zu sorgfältiger Hygiene geraten. Verboten ist weiterhin die private
Einfuhr von Nahrungsmitteln jeglicher Art. Unabhängig vom Hajj
müssen weiterhin alle Personen unter 15 Jahren, die aus Ländern
mit Polio-Vorkommen nach Saudi-Arabien einreisen, gegen Polio
geimpft sein. Ein entsprechender Impfnachweis wird in der Regel
bereits beim Visumantrag verlangt. Die Bestimmung gilt auch für die
Wiedereinreise von Personen, die aus den o.g. Ländern nach SaudiArabien zurückkehren. Desgleichen ist der Nachweis einer Gelbfieberimpfung nach den internationalen Gesundheitsbestimmungen
für Einreisen aus endemischen Gebieten erforderlich.
© Centrum für Reisemedizin
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Während es in den vorangegangenen Jahren jeweils größere Probleme mit Cholera gab, wurden seit 2008 keine Ausbrüche bekannt.
Die letzten 18 Polio-Fälle traten 2010 nach einer 10-jährigen Pause
auf. Hygiene und Impfstatus beachten.
Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis einschließlich
der 5. KW wurden bereits 34 Erkrankungen gemeldet. Impfschutz
beachten.
Sierra Leone
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera ist im Land endemisch, Ausbrüche kommen immer wieder vor. Seit 2010 wurden keine Polio-Fälle gemeldet. Hygiene und
Impfschutz weiterhin beachten.
Ebola hämorrhagisches Fieber: Etwa 2 Monate nachdem die WHO
das Land am 7. November 2015 für Ebola-frei erklärt hatte, ist der
Ausbruch erneut aufgeflammt. Mitte Januar dieses Jahres wurde
ein neuer Todesfall im Distrikt Tonkolili gemeldet. Die 22-Jährige
stammte aus dem Distrikt Kambia im Norden des Landes, die Infektion wurde erst nach ihrem Tod erkannt. Eine 38-Jährige, die Tante
des Opfers, war ebenfalls erkrankt, wurde aber mittlerweile wieder
aus dem Krankenhaus entlassen. Mitte Februar konnten alle Kontaktpersonen die Quarantäne verlassen. Bis zum 07. November 2015
wurden insgesamt 14.122 Erkrankungen (8.704 davon bestätigt)
sowie 3.589 bestätigte Todesfälle gemeldet. Eine Infektion erfolgt
entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch von Höhlen) oder Kontakt mit infizierten und erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen,
typischerweise beim Jagen oder Verzehren von ungenügend durchgebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar. Das
Infektionsrisiko für (touristisch) Reisende ist gering. Da Neuerkrankungen nicht ausgeschlossen werden können, rät das Auswärtige
Amt dringend die Nachrichtenlage aufmerksam zu verfolgen, sich
von sichtbar Kranken fernzuhalten und bei Reisen ins Landesinnere
besondere Vorsicht walten zu lassen.
Simbabwe
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Aufgrund mangelhaft funktionierender Abwassersysteme kommt
es landesweit weiterhin zu Cholera-Ausbrüchen. Hygiene und
ggf. Impfschutz beachten.
Typhus: Typhus ist im Land endemisch. Seit Oktober 2011 kommt
es immer wieder zu Ausbrüchen, mehrere Tausend Menschen sind
erkrankt. In der letzten Januarwoche dieses Jahres wurden in der
Hauptstadt Harare (N) mindestens 7 Infektionen bestätigt, seit
Anfang Februar hat sich die Zahl auf 23 erhöht, ein Mensch ist verstorben. Es gibt weitere 245 Verdachtsfälle. Schätzungsweise die
Hälfte der 12 Millionen Einwohner hat keinen Zugang zu sicherem
Trinkwasser und sanitären Einrichtungen. Hygiene sorgfältig beachten. Risikoreisende sollten geimpft werden.
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CRM Infodienst Reisemedizin aktuell
Singapur
Dengue: Das Virus ist im Stadtstaat endemisch. Da es dort keine
terminierten Regenzeiten gibt, ist ganzjährig mit einem Übertragungsrisiko zu rechnen, das nach stärkeren Regenperioden ansteigt.
Das momentane Wetterphänomen El Niño hat zu für diese Jahreszeit ungewöhnlich hohen Temperaturen und damit auch zu einer
Zunahme der Mückenpopulation geführt. Zwischen November und
Ende Januar sind die Fallzahlen angestiegen und haben wöchentlich
neue Höchstwerte für diese Jahreszeit erreicht. Nach einem kurzfristigen Rückgang der wöchentlichen Neuinfektionen Anfang Februar steigen die Fallzahlen nun erneut wieder an. Seit Anfang des
Jahres wurden bereits 4.410 Fälle gemeldet, weit mehr als in den
Vergleichszeiträumen der letzten 3 Jahre. Ein Mensch ist verstorben.
In Singapur herrscht Dengue Typ 1 vor, im aktuellen Ausbruch wurden die meisten Infektionen allerdings von Dengue Typ 2 verursacht.
Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): Im Februar ist die Zahl
der Neuinfektionen gestiegen. In den ersten 7 Wochen des Jahres
wurden bereits 4.053 Infektionen registriert, das sind etwas mehr als
im Vergleichszeitraum des Vorjahres und fast doppelt so viele wie
im Durchschnitt der letzten 5 Jahre. Im vergangenen Jahr wurden
28.216 Infektionen registriert. Die in der Regel milde verlaufende
Kinderkrankheit ist im Stadtstaat endemisch, seit 1970 werden
immer wieder Ausbrüche registriert. Die verursachenden Viren sind
Enterovirus 71 und Coxsackievirus A16. Die Übertragung erfolgt
sowohl über Speichel, Tröpfchen, Sekret aus Bläschen als auch fäkaloral (auch indirekt über Gegenstände). Reisende sollten besonders
auf gute Hygiene achten.
Somalia
Infektionskrankheiten: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von
Cholera. Besonders Kinder in Flüchtlingslagern sind gefährdet. Aufgrund schwerer Dürre und Krieg leben etwa ein Viertel aller Somalier
in provisorischen Unterkünften innerhalb oder Flüchtlingscamps
außerhalb des Landes unter sehr schlechten Bedingungen und
ohne Zugang zu sauberem Wasser. Hygiene und ggf. Impfschutz
beachten.
Poliomyelitis: Nachdem seit mehr als einem Jahr keine neuen
Infektionen gemeldet wurden, hat die WHO den aktuellen Ausbruch
Ende Oktober 2015 für beendet erklärt. Somalia galt bereits von
April 2008 bis April 2013 als poliofrei. Dann war die Infektion erneut
bei einem Mädchen in Mogadischu aufgetreten, 163 weitere Fälle
folgten im selben Jahr. 2014 gab es weitere 5 Erkrankungen, die
letzte im August. Ende Oktober letzten Jahres hat die WHO Somalia von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der
Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und
Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben,
sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr.
Impfschutz trotzdem weiterhin beachten.
Sicherheitshinweis: Vor touristischen Reisen nach Somalia sowie
vor Reisen in die Gewässer vor Somalia wird dringend gewarnt. Auf
die aktuellen Reisewarnungen und Hinweise des Auswärtigen Amtes
wird verwiesen (www.auswaertiges-amt.de).
Sri Lanka
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, Cholera wurde seit längerer Zeit nicht mehr gemeldet. Im
August 2014 waren vermehrt Typhus-Fälle in der Hauptstadt
Colombo aufgetreten. Hygiene beachten.
Dengue: Die Arbovirose ist in Sri Lanka endemisch. Mit einem Übertragungsrisiko ist landesweit zu rechnen, insbesondere während und
nach der Regenzeit. In diesem Jahr wurden bereits 9.751 Infektionen
registriert. 8 Menschen sind verstorben. Etwa 3.245 wurden allein in
Colombo verzeichnet. Im vergangenen Jahr sind 29.777 Menschen
erkrankt, 56 Menschen sind verstorben. Mit mehr als der Hälfte der
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Nr. 4/16 • 2. März 2016
gemeldeten Fälle war die Westprovinz mit der Hauptstadt Colombo
weiterhin am stärksten betroffen. Das Gesundheitsministerium fordert die Bevölkerung zu verstärkten Maßnahmen zur Eliminierung
von Mückenbrutplätzen auf. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven
Überträgermücken beachten.
Sudan
Infektionen allgemein: Darminfektionen, vor allem Durchfallerkrankungen, sind weit verbreitet, auch mit Ruhr und Cholera
ist landesweit zu rechnen. Hohes Risiko für fast alle Formen der
Hepatitis (A, E und B). Tollwut ist weit verbreitet, Übertragung
vorwiegend durch Hunde. Meningokokken-Erkrankungen treten
saisonal in der Trockenzeit auf. Malaria nimmt nach Süden hin zu.
Kala-Azar (viszerale Leishmaniose) hat im Süd-Sudan weltweit die
höchsten Inzidenzen. Im Süden gibt es zudem Schlafkrankheit,
Rückfallfieber, Affenpocken sowie virale hämorrhagische Fieber:
Größere Ausbrüche von Gelbfieber wurden 2003, 2005 und 2012
verzeichnet. Das Gesundheitsministerium plant eine groß angelegte
Impfkampagne. Ausbrüche von Ebola-Fieber wurden 1976 und
2004 sowie Rift Valley-Fieber zum Jahreswechsel 2007/8 beobachtet. Hygiene und adäquaten Impfschutz beachten.
Sicherheitshinweis: In Sudan kann es wegen der aktuellen politischen Lage auch weiterhin zu Spannungen und ggf. Störungen der
öffentlichen Ordnung kommen. Vor diesem Hintergrund rät das
Auswärtige Amt, die politischen und sicherheitsrelevanten Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen. Es wird empfohlen, die Reiseplanung eng mit den deutschen oder sudanesischen Reiseveranstaltern
und Geschäftspartnern abzustimmen und die Deutsche Botschaft zu
informieren (www.auswaertiges-amt.de).
Südsudan, Republik
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
auch Cholera kommt vor. Hygiene und Impfschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Im gesamten Land kommt es weiterhin zu
bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Truppenteilen der südsudanesischen Armee und zwischen bewaffneten
Kämpfern unterschiedlicher ethnischer Gruppen. Auch die Hauptstadt Dschuba ist betroffen. Vor Reisen nach Südsudan wird dringend gewarnt. Deutschen Staatsangehörigen vor Ort wird geraten,
das Land zu verlassen. Die Deutsche Botschaft Dschuba ist bis auf
weiteres für den allgemeinen Besucherverkehr geschlossen. In Notfällen wird gebeten, sich an das Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amtes zu wenden (www.auswaertiges-amt.de).
Suriname
Zika-Virus: Anfang November wurden die ersten 2 Verdachtsfälle
registriert. Die WHO hat die Erkrankungen als autochthone Infektionen bestätigt. Ende November ist in den Niederlanden eine 60-jährige Touristin nach ihrer Rückkehr von einer 3-wöchigen Urlaubsreise
erkrankt. Bis Mitte Februar wurden ca. 1.100 Verdachtsfälle registriert, 6 Infektionen wurden bestätigt. 4 Menschen sind verstorben.
Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in
Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals
Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Besonders betroffen ist das Nachbarland Brasilien. Die Übertragung erfolgt
durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber.
Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in
Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen
mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft –
sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen
Gebiete absehen.
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CRM Infodienst Reisemedizin aktuell
Syrien
Orale Infektionen: Im Februar dieses Jahres hat die WHO erneut
vor einem hohen Risiko für Krankheitsepidemien in Syrien und den
benachbarten Ländern (Jordanien, Libanon, Irak, Israel und Türkei)
gewarnt. Die Kombination aus hohen Temperaturen und schlechten
bzw. nicht existierenden Sanitäranlagen birgt eine große Gefahr für
eine exponentielle Zunahme von Infektionskrankheiten. Vor allem
Krankheiten ausgelöst durch kontaminiertes Trinkwasser, wie Hepatitis A, Typhus, Cholera und bakterielle Darminfektionen, seien
quasi unausweichlich. Die starke Zerstörung des syrischen Gesundheitssystems kommt erschwerend hinzu. Hygiene und Impfschutz
beachten.
Poliomyelitis: Nach einer Pause von 14 Jahren sind zwischen Oktober 2013 und Januar 2014 39 Kinder an Polio erkrankt. Mittels ausgedehnter Impfkampagnen konnte der Ausbruch gestoppt werden.
Seit einem Jahr wurden keine neuen Infektionen gemeldet. Im
Mai 2015 hat die WHO Syrien von der Liste der Länder gestrichen,
von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im
Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen
zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten.
Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Syrien wird weiterhin deutlich
gewarnt. Das Auswärtige Amt fordert nochmals mit Nachdruck alle
Deutschen, die das Land noch nicht verlassen haben, zur Ausreise
aus Syrien auf. Es weist ausdrücklich darauf hin, dass die Deutsche
Botschaft in Damaskus geschlossen ist und im Notfall keine konsularische Hilfe vor Ort leisten kann (www.auswaertiges-amt.de).
Tadschikistan
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
verbreitet auch für Hepatitis A und Typhus durch kontaminiertes
Trinkwasser aus unsicheren Versorgungssystemen. Betroffen sind
auch die Städte. Hygiene beachten, Impfschutz empfohlen.
Taiwan
Dengue: Im vergangenen Jahr wurden landesweit 43.419 autochthone Infektionen registriert. Mindestens 206 Menschen sind verstorben, so viele wie nie zuvor. 365 Fälle wurden importiert. Nach
einem Rückgang der wöchentlichen Neuinfektionen im September
sind die Zahlen zwischen Mitte Oktober und Mitte November wieder leicht angestiegen. Inzwischen ist die Zahl der Neuinfektionen
zurückgegangen, sie liegt aber noch über den Fallzahlen der Vorjahre. Seit Januar sind 370 Menschen erkrankt und 4 verstorben.
Im Vergleichszeitraum in 2015 waren es 90 Erkrankungen und in
den Jahren 2011–2014 durchschnittlich nur etwa 14. Ein Schwerpunkt liegt wieder im Süden des Landes, besonders betroffen sind
die benachbarten Städte Tainan und Kaohsiung. Die Hauptübertragungszeit auf der Insel sind in der Regel die Monate Juli und
August. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken
beachten.
Vogelgrippe: Im Januar ist ein 26-jähriger Mann nach seiner Rückkehr aus der Provinz Jiangsu (Festland) an Influenza A(H7N9)
erkrankt. Im März 2013 wurde in China erstmals ein Fall beim Menschen registriert. Ursprünglich waren ausschließlich der Osten und
Südosten des chinesischen Festlandes betroffen. Die meisten Fälle
traten in den Provinzen Guangdong und Zhejiang auf. Inzwischen
hat sich die Infektion auch auf weitere chinesische Provinzen ausgeweitet. Betroffen sind Fujian im Süden, Jiangsu, Jiangxi, Shandong im
Osten und die Region Xinjiang im Nordwesten Chinas. Alle 5 Fälle in
Taiwan wurden vom chinesischen Festland importiert.
Tansania
Nr. 4/16 • 2. März 2016
Cholera: Ausgehend von der Hauptstadt Dar es Salaam sind seit
Mitte August letzten Jahres in 23 Regionen 250 Menschen verstorben, es gibt etwa 16.500 Erkrankte. Anfang November waren die
Fallzahlen rapide gestiegen, innerhalb von nur 4 Tagen wurden 20 %
der gesamten Infektionen registriert. Seitdem geht die Zahl der
Neuinfektionen zurück. Seit Mitte September wurden in der Region
Sansibar mehr als 1.120 Infektionen und mindestens 7 Todesfälle
verzeichnet, mindestens 520 auf der Insel Unguja (ehemals Sansibar)
und 600 auf der Insel Pemba. Hygiene sorgfältig beachten, Impfschutz für Risikoreisende erwägen.
Sicherheitshinweis: In Folge der Annullierung der Parlamentsund Präsidentschaftswahlen auf dem Sansibar-Archipel wurde die
Wiederholung des Wahlgangs für den 20. März 2016 angekündigt.
Reisenden wird daher empfohlen, insbesondere an diesem Datum
und in den Tagen danach Demonstrationen und Menschenansammlungen zu meiden. Es ist nicht auszuschließen, dass es kurzfristig
zu Einschränkungen der Reisemöglichkeiten zwischen dem tansanischen Festland und Sansibar sowie innerhalb des Insel-Archipels
kommen kann (www.auswaertiges-amt.de).
Thailand
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
örtlich ist auch mit kleineren Cholera-Ausbrüchen zu rechnen.
Hygiene beachten.
Coronavirus: Ende Januar wurde bei einem 71-jährigen Mann
nach seiner Rückkehr aus dem Oman eine Infektion mit MERS-CoV
bestätigt. Die Gesundheitsbehörden haben ca. 250 Kontaktpersonen ermittelt, die jetzt unter Beobachtung stehen. Es ist der zweite
bestätigte Import der Infektion, bereits im Juni 2015 war ein Mensch
nach der Rückkehr aus dem Oman erkrankt.
Dengue: Seit Anfang des Jahres wurden für diese Jahreszeit bereits
ungewöhnlich viele Infektionen gemeldet. In 76 Provinzen wurden
mehr als 8.600 Erkrankungen und ein Todesfall verzeichnet. Im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen mehr
als verdoppelt. Am stärksten betroffen sind Bangkok und die Provinzen Samutsakorn, Nakornpathom, Rayong und Phuket. Experten
warnen, dass das momentane Wetterphänomen El Niño zu einem
weiteren Anstieg der Fallzahlen führen könnte. 2015 sind landesweit ca. 143.000 Menschen erkrankt, es gab 141 Todesfälle. Ein
Infektionsrisiko besteht ganzjährig, die Hauptübertragungszeit sind
die Monate Juli und August. 2013 wurden die höchsten Fallzahlen
innerhalb von 20 Jahren registriert. Landesweit wurden ca. 153.000
Fälle verzeichnet, davon mindestens 132 Todesfälle. Schutz vor den
überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten!
Togo
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im
gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von Cholera, auch
in der Hauptstadt Lomé. Milzbrand, auch in der kutanen Form, gibt
es sporadisch oder als Cluster immer wieder bei Einheimischen mit
entsprechenden Tierkontakten. Der Norden Togos und das benachbarte Ghana gehören weltweit zu den Regionen mit den höchsten
Prävalenzen dieser Zoonose bei Paarhufern. 2008 wurden zum ersten Mal seit 2003 wieder 3 Polio-Fälle registriert, 2009 waren es 6.
Seither gab es keine Meldung. Hygiene, Kenntnis der Übertragungswege und Impfschutz (Polio) bei Reisen beachten.
Meninkokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–
April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis Mitte Februar wurden bereits 447 Erkrankungen und 34 Todesfälle gemeldet.
Am stärksten betroffen ist die Präfektur Dankpen (Kara Region). Der
überwiegende Teil der Infektionen wurde durch Meningokokken der
Serogruppe W135 verursacht. Impfschutz beachten.
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Es
kommt regelmäßig zu örtlich begrenzten Cholera-Ausbrüchen, am
häufigsten während der Regenzeit zwischen Dezember und März.
Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende.
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Tonga
Zika-Virus: Ende Januar wurde die erste Infektion auf der Insel bestätigt, mittlerweile wurden 18 weitere gemeldet. Es gab ca. 900 Verdachtsfälle. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort
endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht
nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die
Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei
Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz
achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also
bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Trinidad & Tobago
Zika-Virus: Mitte Februar wurde bei einer 61-jährigen Frau eine
autochthone Infektion bestätigt. Der Erreger wurde 1947 erstmals in
Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer
und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden die ersten Infektionen in Süd- und Mittelamerika nachgewiesen. Reisende,
insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz
achten.
Tschad
Infektionskrankheiten: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von
Cholera. Die meisten Menschen leben unter extrem schlechten
sanitären Bedingungen, so dass Trinkwasser mit Fäkalien verunreinigt wird. Polio, zuvor bereits ausgerottet, wurde seit 2003 aus dem
benachbarten Nigeria mehrfach importiert. Zuletzt wurden 2012
5 Fälle gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio, Masern) beachten.
Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis einschließlich
der 5. KW wurden bereits 36 Erkrankungen, darunter 5 Todesfälle,
gemeldet. Impfschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Vor Reisen in die Region des Tschadsees und
das Grenzgebiet zwischen Tschad und Kamerun wird gewarnt.
Es wird empfohlen, die Reise- und Sicherheitshinweise sowie
die aktuelle Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen
(www.auswaertiges-amt.de).
Tunesien
Sicherheitshinweis: Ende Januar 2016 kam es landesweit in vielen
Städten zu Demonstrationen und teilweise auch zu gewaltsamen
Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften. Aufgrund der
weiterhin volatilen Lage wird Reisenden empfohlen, sich über die
aktuellen Reisehinweise und die Medien zur Lageentwicklung informiert zu halten (www.auswaertiges-amt.de).
Türkei
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
gelegentlich lokal auch für Typhus und Paratyphus. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung empfohlen.
Sicherheitshinweis: Am 17. Februar 2016 detonierte in Ankara eine
Autobombe. Dabei wurden nach vorläufigen Angaben 28 Menschen
getötet und über 60 verletzt. Der Anschlag richtete sich vermutlich
gegen Angehörige des Militärs. Die Ermittlungen dauern noch an.
Am 12. Januar 2016 wurde auf dem At Meydani, in der Innenstadt
von Istanbul, ein Terroranschlag verübt, dem deutsche Reisende zum
Opfer gefallen sind. Reisenden in Istanbul, Ankara und anderen Großstädten der Türkei wird weiterhin zu erhöhter Vorsicht geraten. Landesweit ist weiter mit politischen Spannungen sowie gewaltsamen
Auseinandersetzungen und terroristischen Anschlägen zu rechnen.
Deshalb wird Deutschen, die sich in der Türkei aufhalten oder dorthin
reisen möchten, generell empfohlen, sich zur Sicherheitslage laufend
mittels Reise- und Sicherheitshinweise sowie der Medienberichterstattung informiert zu halten (www.auiswaertiges-amt.de).
© Centrum für Reisemedizin
Nr. 4/16 • 2. März 2016
Uganda
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen inkl. Cholera
landesweit. Im Februar 2009 wurde zum ersten Mal seit 1996 wieder
ein Fall von Poliomyelitis in Uganda nachgewiesen. Hygiene und
Impfschutz (Polio, ggf. Cholera) beachten.
Cholera: Seit Oktober vergangenen Jahres werden aus verschiedenen Regionen Ausbrüche gemeldet. Landesweit sind mindestens
136 Menschen verstorben und ca. 1.200 erkrankt. Im Januar wurden
aus den Distrikten Hoima, Mbale und Sironko insgesamt 36 Erkrankungen und 2 Todesfälle gemeldet. Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene beachten, ggf. kann eine Impfung sinnvoll sein.
Typhus: Landesweit kommt es immer wieder zu meist kleineren Ausbrüchen. Seit Anfang des Jahres nimmt die Zahl der wöchentlichen
Neuerkrankungen zu. Am stärksten betroffen sind die Distrikte Sembabule, Kampala. Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene beachten, ggf. kann eine Impfung sinnvoll sein.
Sicherheitshinweis: Am Donnerstag, dem 18. Februar 2016, fanden
in Uganda Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. In der Zeit
danach kann es vermehrt zu Spannungen und Unruhen kommen.
Größere Menschenansammlungen und politische Kundgebungen
sollten aus diesem Grund unbedingt gemieden und Fahrten im
Stadtgebiet von Kampala auf ein notwendiges Minimum beschränkt
werden. Es wird empfohlen, sich zur Sicherheitslage laufend mittels
der Medienberichterstattung sowie der Radio- und Fernsehsender
vor Ort informiert zu halten (www.auswaertiges-amt.de).
Ukraine
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
verbreitet auch für Hepatitis A und Typhus, vorwiegend durch kontaminiertes Trinkwasser aus unsicheren Leitungssystemen. Betroffen
sind auch die Städte. Auch Cholera-Fälle kommen sporadisch vor.
Hygiene beachten, Impfschutz empfohlen.
Influenza: Aus weiten Teilen des Landes werden vermehrt Infektionen mit Influenza A(H1N1), der sog. Schweinegrippe, gemeldet. Die
meisten stammen aus der Region Donezk und der Hauptstadt Kiew.
Mehr als 300 Menschen sind in diesem Winter verstorben. Über
3,8 Millionen Influenza- und andere Atemwegsinfektionen wurden
verzeichnet. Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche unter
17 Jahren. Impfschutz beachten.
Polio: Im Oblast Transkarpatien (SW) sind Ende Juni 2 Kinder im
Alter von 4 und 10 Monaten an akuten schlaffen Lähmungen (AFP)
erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich
um Infektionen mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1)
handelt. Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung zu
verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert
allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als
4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen
und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international
gültigen Impfausweis dokumentiert sein.
Sicherheitshinweis: Im Osten der Ukraine (Oblaste Donezk und
Luhansk) finden seit dem Frühjahr 2014 bewaffnete Auseinandersetzungen statt. In der Folge eines in Minsk vereinbarten Friedensplans
haben sich die Kämpfe aktuell zwar abgeschwächt, flammen an einigen neuralgischen Punkten jedoch immer wieder auf und könnten
erneut auch eskalieren. Vor Reisen in die genannten Konfliktgebiete
wird daher dringend gewarnt (www.auswaertiges-amt.de).
Uruguay
Dengue: Im Februar hat das Gesundheitsministerium die ersten
autochthonen Infektionen bestätigt. Inzwischen ist ihre Zahl auf
13 gestiegen. Die Erkrankungen sind im Departamento Montevideo (S) aufgetreten. Es gibt etwa 200 weitere Verdachtsfälle. Seit
Anfang des Jahres wurden landesweit 8 importierte Infektionen
registriert. Mückenschutz beachten.
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CRM Infodienst Reisemedizin aktuell
USA
Dengue: Seit Ende Oktober letzten Jahres wurden auf der Insel
Hawaii (Big Island, Bundesstaat Hawaii) 260 autochthone Infektionen bestätigt. Darunter sind auch 46 Kinder und 25 Touristen. Die
Erkrankung ist auf der Inselgruppe nicht endemisch, wird aber immer
wieder importiert. Der letzte Cluster autochthoner Fälle wurde 2011
auf der Insel Oahu registriert. Mückenschutz beachten.
Zika-Virus: Mitte Januar wurde auf Hawaii ein Kind mit Mikrozephalie geboren. Das CDC hat eine Infektion mit dem Zika-Virus bestätigt.
Die Mutter hatte sich im Mai vergangenen Jahres in Brasilien aufgehalten und dort vermutlich mit dem Virus infiziert. Landesweit wurden bis Ende Januar etwa ein Dutzend importierte Fälle gemeldet.
Im Dallas County (Texas) gibt es einen Verdachtsfall einer sexuellen
Übertragung.
Venezuela
Chikungunya: Im Juli 2014 wurden die ersten autochthonen Erkrankungen bestätigt. Bis Ende Dezember 2014 wurden ca. 37.280
Verdachtsfälle gemeldet, 2.486 Infektionen wurden bestätigt,
3 Menschen sind verstorben. Offiziell wurden im vergangenen Jahr
16.293 Verdachtsfälle registriert, 355 Infektionen wurden bestätigt.
Presseberichten zufolge sollen die Fallzahlen deutlich höher liegen.
Seit Januar wurden 1.176 Verdachtsfälle verzeichnet, 40 Infektionen
konnten bestätigt werden. Mückenschutz beachten.
Zika-Virus: Ende November wurden 17 Verdachtsfälle in einer Klinik
in der Hafenstadt Maracaibo (NW) gemeldet. 4 Infektionen wurden
labortechnisch bestätigt. Landesweit ist die Zahl der Verdachtsfälle
bis Anfang Februar auf 5.221 angestiegen, 3 Menschen sind verstorben. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals
in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals
Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Besonders betroffen sind die Nachbarländer Brasilien und Kolumbien. Die
Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend AedesArten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort
endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht
nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die
Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei
Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz
achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also
bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Vietnam
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
auch Cholera ist endemisch. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene
beachten.
Alkoholvergiftung: Während der Ferien zum Vietnamesischen Neujahrsfest mussten landesweit mindestens 2.200 Menschen mit Alkoholvergiftungen in Krankenhäusern behandelt werden. Bei 230 Fällen wurde die Vergiftung durch Methanol verursacht. Ein Mensch ist
verstorben. Häufig werden Spirituosen mit dem günstigeren Methanol gestreckt. Ereignisse dieser Art sind in tropischen Ländern nicht
selten, meistens werden sie nur bekannt, wenn sie größere Dimensionen annehmen. Alkohol aus obskuren Quellen birgt ein hohes
Gesundheitsrisiko und sollte prinzipiell gemieden werden. Das gilt
besonders für Touristen, die den Ehrgeiz haben, alles zu probieren
was der örtliche Markt bietet.
Nr. 4/16 • 2. März 2016
Vogelgrippe: Seit 2003 sind landesweit insgesamt 127 Menschen
an Influenza A(H5N1) erkrankt, es gab 64 Todesfälle. Bei allen
Betroffenen ließen sich entsprechende Tierkontakte nachweisen.
2014 wurden landesweit mindestens 40 Ausbrüche bei Hausgeflügel
registriert, mehr als 90.000 Tiere wurden getötet. Im vergangenen
Jahr gab es zahlreiche Ausbrüche, zuletzt Mitte November im Norden
und Mitte Dezember im Süden des Landes. Insgesamt sind mehr als
16.000 Tiere verendet oder wurden getötet. In diesem Jahr wurden
die ersten Ausbrüche Ende Februar verzeichnet. In der Provinz Tra
Vinh (SW) sind ca. 1.100 Tiere verstorben oder wurden gekeult. Die
Impfung von Geflügel ist im Land weit verbreitet. Medienberichten
zufolge verliert der am häufigsten verwendete Impfstoff durch eine
Mutation des Virus jetzt an Wirksamkeit. Zwischen April und Oktober
2014 wurden 7 Ausbrüche von Influenza A(H5N6) in Geflügelbetrieben gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden ebenfalls mindestens 10 Ausbrüche in verschiedenen Regionen gemeldet. Im Januar
wurden 4 Ausbrüche verzeichnet, betroffen sind die Provinz Tuyen
Quang (N) und die benachbarten Provinzen Quang Ngai und Kon
Tum. Insgesamt sind mehrere tausend Tiere verendet oder wurden
getötet. Außer in Vietnam wurde der Erreger bei Geflügel bisher in
China und Laos nachgewiesen. Menschliche Erkrankungen gab es
bisher ausschließlich in China.
Zentralafrikanische Republik
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera ist im Land endemisch und Ausbrüche kommen immer wieder vor. Bei den oral übertragenen Formen der Hepatitis ist neben
A auch vermehrt mit E zu rechnen, vor allem in Bangui und Umgebung. Polio, 2000 schon einmal ausgerottet, wurde 2003 aus Nigeria reimportiert die letzten 4 Erkrankungen wurden 2011 gemeldet.
Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten.
Affenpocken: Mitte Januar hat das Gesundheitsministerium 2 Todesfälle und mindestens 10 weitere Infektionen in der Präfektur Mbomou (SO) bestätigt. Bereits Anfang Dezember letzten Jahres waren
die ersten 2 Kinder erkrankt. Nach 2001 und 2014 ist dies der dritte
Ausbruch in der Zentralafrikanischen Republik. Der zu den Orthopoxviren gehörende Erreger wurde 1970 in Zentralafrika entdeckt. Das
Erregerreservoir sind Nagetiere, vorwiegend Hörnchen. Die Infektion
erfolgt meistens über Kontakt zu erkrankten Tieren, aber auch eine
Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist möglich. Nach Aussetzen der
Pockenimpfung kam es seit 1996 vereinzelt zu regionalen Ausbrüchen. 2003 wurde das Virus durch illegale Tiertransporte aus WestAfrika in die USA exportiert, wo es zu einem überregionalen Ausbruch mit etwa 100 Erkrankungen führte.
Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis einschließlich
der 5. KW wurden bereits 28 Erkrankungen, darunter 11 Todesfälle,
gemeldet. Impfschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Angesichts fortdauernder sehr hoher Sicherheitsrisiken und wieder aufflammender Kampfhandlungen warnt
das Auswärtige Amt vor Reisen in die Zentralafrikanische Republik
(www.auswaertiges-amt.de).
Dengue: Seit Anfang des Jahres sind in den Provinzen des zentralen Hochlandes fast 900 Menschen erkrankt. Das entspricht einem
Anstieg um ca. 20 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im vergangenen Jahr sind landesweit ca. 97.500 Menschen erkrankt, es gab
61 Todesfälle. Besonders betroffen ist Ho Chi Minh Stadt im Süden
des Landes. Regenfälle haben hier die Zunahme der Infektionen
begünstigt. Im Vergleich zu 2014 und auch zum Durchschnitt der
letzten 5 Jahre sind die Fallzahlen stark gestiegen. Schutz vor den
überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten!
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Nr. 4/16 • 2. März 2016
Reisemedizin SPEZIAL
Zika-Virus
Aktuelle Entwicklungen
Seit dem Frühjahr 2015 breitet sich das Zika-Virus, welches zuvor
hauptsächlich in Afrika und Asien vorkam, rasant in Süd- und Mittelamerika aus. Insgesamt 31 Staaten des amerikanischen Kontinents
und der Karibik sind mittlerweile betroffen (Stand: 26.02.2016). Am
1. Februar 2016 hat die Weltgesundheitsorganisation WHO im Zusammenhang mit Zika-Virus-Infektionen eine „Public Health Emergency of
International Concern“ (PHEIC) ausgerufen. Auslöser war eine Häufung
von Mikrozephalie-Fällen bei Neugeborenen sowie das vermehrte Auftreten neurologischer Erkrankungen wie des Guillain-Barré-Syndroms
in Ländern, in denen zuvor oder zeitgleich Zika-Ausbrüche auftraten.
Ein Zusammenhang dieser Ereignisse wird als wahrscheinlich angesehen und aktuell durch die Gesundheitsbehörden untersucht. Das am
stärksten betroffene Land ist Brasilien, wo im August die Olympischen
Sommerspiele stattfinden werden. Bis auf weiteres sollten Schwangere
sowie Frauen mit Kinderwunsch, also bei möglicherweise bestehender
Schwangerschaft, von Reisen in aktuelle Ausbruchsgebiete absehen.
Epidemiologie
Erstmals wurde das Zika-Virus 1947 im gleichnamigen Wald in
Uganda bei einem Affen isoliert. In der Folge traten sporadisch
menschliche Erkrankungen in mehreren Ländern Afrikas und Südostasiens auf. Im Jahr 2007 gab es einen Ausbruch auf der mikronesischen Yap-Insel, 2013 in Französisch Polynesien. Im Jahr 2014 wurden
autochthone Erkrankungen aus Neukaledonien berichtet, im selben
Jahr gab es auch Fälle auf den Cook-Inseln und auf der Osterinsel. Die
ersten Fälle auf amerikanischem Festland wurden Ende April 2015
aus Brasilien gemeldet, seither verbreitet sich das Virus rapide auf
dem südamerikanischen Kontinent und in der Karibik. Auch auf den
Südseeinseln Amerikanisch Samoa, Samoa, Tonga und zuletzt den
Marshallinseln gab es in den letzten Monaten lokale Übertragungen.
Einen Überblick über die aktuelle Situation bieten die Karten der
ECDC (http://ecdc.europa.eu/en/healthtopics/zika_virus_infection/
zika-outbreak/Pages/Zika-countries-with-transmission.aspx) und
der PAHO (http://www.paho.org/hq/index.php?option=com_cont
ent&view=article&id=11603&Itemid=41696&lang=en). Eine Timeline zur Ausbreitung des Zika-Virus seit 1947 findet sich unter
http://www.who.int/emergencies/zika-virus/timeline/en/.
Übertragungswege
Das Zika-Virus wird durch Stechmücken der Gattung Aedes übertragen, welche auch Vektoren für das Gelbfieber-Virus und das DengueVirus sind. Mittlerweile gibt es Hinweise auf weitere Übertragungswege, etwa durch Geschlechtsverkehr, was jedoch noch einer weitergehenden Untersuchung bedarf (http://www.who.int/csr/don/12february-2016-zika-usa/en/; http://ecdc.europa.eu/en/publications/
Publications/communicable-disease-threats-report--27-feb-2016.
pdf). Auch durch eine Bluttransfusion könnte das Virus übertragen
werden, ebenso perinatal von einer Mutter auf ihr Kind. Zudem wurde
der Erreger in Urin und Speichel nachgewiesen, die Bedeutung hinsichtlich der Weiterverbreitung muss noch geklärt werden.
Krankheitsverlauf
Etwa 80 % aller Infektionen verlaufen asymptomatisch, in den übrigen Fällen kommt es fast ausschließlich zu milden Verläufen. Neben
erhöhter Temperatur, Kopf- und Gliederschmerzen treten ein Hautausschlag sowie eine nichteitrige Konjunktivitis auf. Die Symptome
klingen nach etwa einer Woche von alleine wieder ab. Schwere Verlaufsformen bis hin zum Tod sind bislang nur vereinzelt bei Personen
mit bereits vorbestehenden Grunderkrankungen beobachtet worden.
Aktuell wird ein möglicher Zusammenhang zwischen einer Zika-VirusInfektion während der Schwangerschaft und Hirnfehlbildungen des
Fötus untersucht. In Brasilien und Französisch Polynesien waren in
zeitlicher Nähe zu Zika-Ausbrüchen vermehrt Kinder mit einem zu
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geringen Kopfumfang (sog. Mikrozephalie) zur Welt gekommen.
Mittlerweile konnte bei einigen Frauen, die ein Kind mit zerebraler
Schädigung erwarten, oder im Gewebe von nach der Geburt verstorbenen betroffenen Babys das Virus nachgewiesen werden. Eine Mikrozephalie ist oftmals verbunden mit geistiger Behinderung oder neurologischen Schädigungen. Zudem wurde in den genannten Ländern
sowie in weiteren von Zika betroffenen Ländern, wie bspw. Kolumbien oder Venezuela, ein Anstieg der Inzidenz des Guillain-Barré-Syndroms registriert. In einigen Fällen konnte bei den Patienten eine vorangegangene Zika-Virus-Infektion bestätigt werden oder sie hatten
zumindest in der jüngeren Vergangenheit typische Symptome einer
Zika-Infektion gezeigt. Auch hier laufen Untersuchungen zu einem
möglichen Zusammenhang. Bei dem Guillain-Barré-Syndrom handelt
es sich um eine Erkrankung der Nervenbahnen, vorwiegend derjenigen, die zum Bein ziehen. Es äußert sich durch eine Muskelschwäche,
die letztlich zur vollständigen Lähmung der Beine, Arme sowie auch
zu Atemlähmung führen kann. Mitunter treten Sensibilitätsstörungen
auf, etwa beim Empfinden von Berührung, Schmerz oder Temperatur. Auch die Hirnnerven oder das autonome Nervensystem können
betroffen sein. Durch eine entsprechende Therapie können die Symptome i.d.R. größtenteils, manchmal auch vollständig, zurückgebildet
werden. In den meisten Fällen ist eine zuvor durchgemachte Infektionskrankheit Auslöser des Guillain-Barré-Syndroms.
Diagnostik und Therapie
Bei symptomatischen Patienten erfolgt bis zum 7. Tag nach Krankheitsbeginn die Diagnostik mittels RT-PCR aus Serum oder Plasma und zusätzlich aus Urin. Vom 8. bis zum 27. Tag der Erkrankung wird eine Serologie
aus Serum sowie zusätzlich eine RT-PCR aus Urin durchgeführt, ab dem
28. Tag nur noch die Serologie. Für asymptomatische Reiserückkehrer ist
eine Diagnostik i.A. nicht angezeigt, eine Ausnahme stellen Schwangere
sowie Männer mit einer schwangeren Partnerin dar. Eine gute Übersicht
zum diagnostischen Vorgehen findet sich beim Bernhard-Nocht-Institut
für Tropenmedizin (http://www.bnitm.de/aktuelles/mitteilungen/954empfehlungen-zur-diagnostik-der-zika-virus-infektion/), an das auch
Proben gesendet werden können. Eine spezifische Therapie für eine
Zika-Virus-Erkrankung existiert nicht. Zur symptomatischen Behandlung
werden fiebersenkende und schmerzstillende Mittel verabreicht, zudem
sollte der Patient viel Flüssigkeit zu sich nehmen.
Prävention
Bislang existiert kein Impfstoff gegen eine Zika-Virus-Infektion.
Wichtigste persönliche Schutzmaßnahme ist das Vermeiden von
Mückenstichen, etwa durch das Tragen körperbedeckender Kleidung
und das Auftragen von Insektenabwehrmittel auf unbedeckte Hautstellen. Die Kleidung sollte dicht gewebt sein und kann zusätzlich
zur Verstärkung des Schutzes mit einem Insektizid wie Permethrin
imprägniert werden. Die übertragenden Moskitos sind vorwiegend
tagaktiv, wenn möglich sollte man sich daher tagsüber weitestgehend in klimatisierten Räumen mit Mückengitter vor den Fenstern
aufhalten. Schwangere sowie Frauen mit Kinderwunsch sollten zum
gegenwärtigen Zeitpunkt von nicht zwingend notwendigen Reisen in
aktuelle Ausbruchsgebiete absehen. Aufgrund der aktuell noch nicht
geklärten Bedeutung einer sexuellen Übertragung wird Menschen
in bzw. Rückkehrern aus Ausbruchsgebieten geraten Kondome zu
benutzen, insbesondere bei Vorliegen einer Schwangerschaft.
Literatur:
– www.cdc.gov/zika/index.html
– www.ecdc.europa.eu/en/healthtopics/zika_virus_infection/Pages/index.aspx
– www.eurosurveillance.org/ViewArticle.aspx?ArticleId=20929
– www.guillainbarre-syndrom.de/
– www.paho.org
– www.rki.de
– www.who.int/csr/disease/zika/en/
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