CRM-Info 04/16
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CRM-Info 04/16
Nr. 4/16 • 2. März 2016 CRM Infodienst www.crm.de Reisemedizin aktuell Brasilien Zika-Virus: 22 von 26 Bundesstaaten betroffen 3 Chile Dengue: Weitere autochthone Infektionen auf der Osterinsel 4 Namibia Malaria: Mehr als 400 Erkrankungen seit Beginn des Jahres im Norden 18 Nicaragua Zika-Virus: Großteil der gemeldeten Fälle stammt aus Managua 19 Pakistan Polio: Bereits 5 Infektionen in diesem Jahr 20 Singapur Dengue: Deutlicher Anstieg der Erkrankungen seit Jahresbeginn 24 Vietnam Alkoholvergiftung: Mehr als 200 Fälle durch gepanschten Alkohol 27 Reisemedizin SPEZIAL Zika-Virus 28 Ein Fachinstitut der Thieme Verlagsgruppe IMPRESSUM Erscheinungsweise: CRM Infodienst Reisemedizin aktuell 14-täglich (in Ergänzung zum CRM Handbuch Reisemedizin) Bezugspreis in der Abonnementgebühr enthalten. Herausgeber: CRM Centrum für Reisemedizin GmbH Hansaallee 299, 40549 Düsseldorf Telefon: 0211/904 29-0 Telefax: 0211/904 29-99 Redaktion: Redaktionsassistenz: Prof. Dr. med. Tomas Jelinek Birgit Pfeiffer Die Angaben sind nach bestem Wissen und sorgfältigen Recherchen zusammengestellt. Eine Gewähr oder Haftung wird vom CRM nicht übernommen. Jeder Nachdruck, die Wiedergabe, Vervielfältigung, Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen und Verbreitung auch von Teilen des Werkes bedarf der Genehmigung des Herausgebers. © CENTRUM FÜR REISEMEDIZIN DÜSSELDORF 2016 ISSN 2192-5097 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Afghanistan Infektionen, diverse: Risiko für orale Infektionen, speziell Durchfallerkrankungen, andere Darminfektionen, Cholera, Hepatitis A und Typhus landesweit. Tollwut durch streunende Hunde ist eine permanente Gefahr, auch in Städten. Adäquate Schutzmaßnahmen wie Hygiene und Impfschutz beachten. Poliomyelitis: Afghanistan gehört zu den wenigen Ländern, in denen Poliomyelitis weiterhin endemisch vorkommt. Anfang Februar wurde der erste Fall in diesem Jahr bei einem 5-jährigen Kind registriert. Seit März vergangenen Jahres wurden 19 Erkrankungen gemeldet. 2014 wurden insgesamt 28 Fälle registriert, 2013 waren es 14. Adäquate Schutzmaßnahmen, wie Hygiene und Impfschutz, beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO Anfang Mai 2014 die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Diese Empfehlung wurde Anfang Mai 2015 von der WHO wiederholt. Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Afghanistan wird dringend gewarnt. Wer dennoch reist, muss sich der Gefährdung durch terroristisch oder kriminell motivierte Gewaltakte bewusst sein (www.auswaertiges-amt.de). Nr. 4/16 • 2. März 2016 gefallen. Mitte Januar wurden innerhalb weniger Tage 16 Ausbrüche in 4 Gouvernements gemeldet. Im Februar wurden 7 Cluster in 6 Gouvernements verzeichnet. Ende April 2015 wurde bei einem 7-jährigen Jungen eine Doppelinfektion mit Influenza A(H9N2) und Influenza B festgestellt. Es ist der dritte Fall dieser Variante der Vogelgrippe in diesem Jahr. Die meisten Fälle bei Geflügel wurden Anfang 2014 in Kairo beobachtet. Kontakt zu lebendem oder frisch geschlachtetem Geflügel sowie Geflügelausscheidungen sollten vermieden werden. Sicherheitshinweis: Am Abend des 8. Januar 2016 kam es zu einem Anschlag auf ein Touristenhotel in Hurghada am Roten Meer. Dabei wurden drei ausländische Reisende verletzt. Der Hintergrund der Tat ist bislang unklar. Reisenden wird geraten, sich in Hurghada selbst umsichtig zu verhalten und auf Ausflüge vorläufig zu verzichten. Ägypten befindet sich seit der Januarrevolution von 2011 in einer Umbruchphase, die wiederholt zu Demonstrationen und gewaltsamen Auseinandersetzungen geführt hat. Es besteht landesweit ein erhöhtes Risiko terroristischer Anschläge und die Gefahr von Entführungen. Diese können sich auch gegen westliche Ziele und Staatsbürger richten. Im Norden der Sinai-Halbinsel kam es wiederholt zu schweren Anschlägen. Für die ganz überwiegende Mehrheit der deutschen Reisenden verlaufen die Aufenthalte im Land ohne Probleme. Reisenden wird empfohlen, Hinweise der Hotels und Reiseveranstalter zu beachten und die aktuelle Medienberichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Ägypten Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen einschließlich Shigellosen landesweit. Hepatitis A ist ebenfalls sehr verbreitet. Hygiene und Impfschutz beachten. Malaria: Erstmals seit 1998 wurden im Sommer 2014 autochthone Malaria-Fälle registriert. 21 Menschen, überwiegend Mitglieder einer Familie, aus 2 Dörfern nahe der Stadt Edfu im Gouvernement Assuan (S) waren erkrankt. Als Erreger konnte P. vivax nachgewiesen werden. Um ein erneutes Auftreten zu verhindern, führen die Gesundheitsbehörden in der Region routinemäßig Maßnahmen zur Bekämpfung der Vektoren durch. Meldungen über ein vermehrtes Auftreten von Anopheles-Mücken im Gouvernement Luxor (S) wurden von den Behörden aber dementiert. Aktuell besteht für Reisende kein relevantes Infektionsrisiko. Mückenschutz beachten. Folgende Impfstoffe sind derzeit nicht oder nur eingeschränkt verfügbar (Stand 1.3.2016): Hepatitis A: Havrix 1440, Vaqta Influenza (Impfstoffe Saison 2015/2016): Afluria, Begripal, Fluenz Tetra, Fluad, Influsplit Tetra, Influvac, Optaflu, Vaxigrip Polio: IPV Mérieux Tetanus + Diphtherie: Td-Rix (10er Packung), Td-IMMUN (10er Packung) Tetanus + Diphtherie + Pertussis: TdaP-IMMUN Tetanus + Diphtherie + Pertussis + Polio: Boostrix Polio, Repevax Tetanus + Diphtherie + Polio: Revaxis Typhus: Typherix (Einzeldosis) Typhus + Hepatits A: Viatim (Einzeldosis), Hepatyrix (Einzeldosis) Vogelgrippe: Ägypten steht seit Anfang letzten Jahres an erster Stelle (vor Indonesien) der H5N1-Fälle weltweit. Seit November 2014 sind die Infektionen stark gestiegen. Im vergangenen Jahr sind 147 Menschen erkrankt, es gab 41 Todesfälle. Der vorerst letzte Todesfall wurde Ende Juni 2015 im Gouvernement Assuan (S) registriert. Einem unbestätigten Bericht zufolge ist Ende Januar eine Frau aus dem Gouvernement Kafr asch-Schaich (N) in einer Kairoer Klinik verstorben. Insgesamt wurden bisher 354 menschliche Erkrankungen mit 124 Todesfällen bestätigt. Seit ihrem Erstauftritt im Februar 2006 sind der hochpathogenen Vogelgrippe durch Influenza A(H5N1) in Ägypten mehr als 34 Millionen Tiere zum Opfer © Centrum für Reisemedizin Die Angaben wurden nach bestem Wissen und sorgfältiger Recherche zusammengestellt. Eine Gewähr oder Haftung kann nicht übernommen werden. 1 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Algerien Tollwut: Im Februar sind 3 Kinder in Ain Sefra (Provinz Naama, NW) von einem tollwütigen Hund gebissen worden. Bei verdächtigen Tierkontakten ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin im Lande. Eine prophylaktische Impfung ist vor allem bei längeren Aufenthalten dringend zu empfehlen. Sicherheitshinweis: In den letzten Jahren kommt es in Algerien immer wieder zu Terroranschlägen und Entführungen, insbesondere in der algerischen Sahararegion, aber auch im Norden und Nordosten des Landes (v. a. Kabylei). Aufgrund der aktuell angespannten Sicherheitslage in der gesamten Region und der Drohungen von islamistischen Gruppen gegen ausländische Interessen und Einrichtungen in Algerien rät das Auswärtige Amt bei Reisen nach Algerien zu erhöhter Vorsicht (www.auswaertiges-amt.de). Angola Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Epidemische Ausbrüche von Cholera gab es seit 2006 in zahlreichen Provinzen einschließlich der hygienisch schlecht versorgten Viertel der Hauptstadt Luanda mit einem Gipfel jeweils während der Regenzeit. Polio trat zuletzt 2011 als Reimport auf. Hygiene und Impfschutz (Polio) beachten. Gelbfieber: Seit Ende des letzten Jahres wurden aus 6 Provinzen (Luanda, Cabinda, Cuanza Sul, Huambo, Huila und Uige) 644 Verdachtsfälle registriert, 125 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen ist Viana, eine Stadt in der Metropolregion der Hauptstadt Luanda. Hier wurden 173 Infektionen und 29 Todesfälle gemeldet. In der Provinz Huila (S) sind 41 Menschen erkrankt und 8 verstorben. 2 Verdachtsfälle, darunter ein Todesfall, wurden in der Küstenprovinz Cuanza Sul (W) registriert. Die Behörden haben mit Impfkampagnen und Maßnahmen zur Vektorbekämpfung begonnen. Die letzten Ausbrüche gab es 1971 und 1986. 1980 wurde die Impfung in die offiziellen Impfkalender aufgenommen. Impfschutz beachten. Bei der Einreise ist eine (einmalige) Impfung gegen Gelbfieber vorgeschrieben. Äquatorialguinea Poliomyelitis: 2014 wurden 5 Erkrankungen aus den Provinzen Centro Sur, Bioko Norte und Litoral gemeldet. Es sind die ersten Polio-Fälle seit 1999. Sie hängen wahrscheinlich mit den zeitgleichen Ausbrüchen im Nachbarland Kamerun zusammen. Impfschutz beachten. Im Juni des letzten Jahres hat die WHO Äquatorialguinea von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Argentinien Chikungunya: Mitte August 2014 wurde der erste importierte Fall gemeldet. Bis Ende des Jahres ist die Zahl auf 42 gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden 40 Infektionen importiert. Die Touristen haben sich beim Besuch der Dominikanischen Republik infiziert. Es gab einen autochthonen Verdachtsfall in der Provinz Jujuy (NW), der sich nicht bestätigt hat. Seit Anfang dieses Jahres wurden 14 Infektionen importiert. Mückenschutz beachten. Dengue: Seit Anfang des Jahres ist die Zahl der Neuinfektionen landesweit stark gestiegen. Landesweit wurden bisher 9.190 Verdachtsfälle registriert, etwa 3.000 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. Besonders betroffen ist die Provinz Misiones (N), die lokalen Behörden befürchten den größten Ausbruch der Geschichte. Bis Mitte Februar wurden hier ca. 2.900 Erkrankungen gemeldet. Mindestens ein Mensch ist verstorben. In der Provinz Formosa an der Grenze zu Paraguay wird ebenfalls ein Anstieg der Fallzahlen verzeichnet. Im letzten Jahr sind landesweit 3.935 Verdachtsfälle regis© Centrum für Reisemedizin Nr. 4/16 • 2. März 2016 triert worden. Ein Großteil der Infektionen wurde aus der Provinz Córdoba gemeldet. Mückenschutz beachten. Zika-Virus: Ende Januar wurde die erste importierte Infektion bestätigt. Eine 23-Jährige ist nach einem Aufenthalt in Kolumbien erkrankt. Bis Ende Februar wurden 4 Fälle gemeldet. Eine Übertragung hat wahrscheinlich durch sexuelle Kontakte stattgefunden. Eine Frau hat sich bei ihrem Partner angesteckt, der sich zuvor in Kolumbien aufgehalten hatte. Die anderen Erkrankungen wurden importiert. Die Hauptüberträger Aedes aegypti und A. albopictus sind in der Region weit verbreitet, sodass eine weitere Ausbreitung der Krankheit nicht ausgeschlossen werden kann. Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven Mücken beachten. Armenien Influenza: Seit Januar werden vermehrt Grippefälle registriert. Die Infektionen wurden überwiegend durch Influenza A(H1N1), der sog. Schweinegrippe, verursacht. Impfschutz und persönliche Hygiene beachten. Aserbaidschan Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen sowie andere orale Infektionen landesweit, darunter sporadisch auch Botulismus durch hauseingemachte Lebensmittel. Hygiene beachten. Äthiopien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, auch für Cholera. Hygiene sowie ggf. Impfschutz gegen Cholera beachten. Einreiseimpfvorschrift: Entgegen den offiziellen Bestimmungen wurde am Flughafen Addis Abeba in der letzten Zeit auch bei Einreise aus Deutschland der Nachweis einer gültigen Gelbfieberimpfung kontrolliert. In weiten Teilen des Landes besteht ein Infektionsrisiko. Eine Impfung ist deshalb für alle Reisenden empfehlenswert. Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis einschließlich der 5. KW wurden bereits 109 Erkrankungen, darunter 2 Todesfälle, gemeldet. Impfschutz beachten. Poliomyelitis: Nach einer Pause von 4 Jahren ging das Polio-Virus durch Reimport aus dem Sudan im Dezember 2004 wieder in Zirkulation. 2006 wurden noch 17 Fälle nachgewiesen, 2007 keine und 2008 zwei Fälle. 2013 sind 9 Kinder erkrankt, im Januar 2014 wurde der bisher letzte Fall registriert. Im Mai 2015 hat die WHO Äthiopien von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Australien Dengue: Mitte Januar wurde aus Clifton Beach, einem Ort nahe Cairns, die erste Dengue-Infektion im Bundesstaat Queensland in diesem Jahr gemeldet. Ein Tourist aus Neuseeland war nach seiner Rückkehr aus Australien erkrankt. Ende Februar wurde in Townsville im selben Bundesstaat die erste autochthone Infektion für dieses Jahr bestätigt. Der Indexfall war wahrscheinlich ein Reiserückkehrer aus Papua-Neuguinea. Bis Ende Februar wurden in Queensland 47 Infektionen bestätigt. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 1.715 Infektionen gemeldet. Mit 554 Infektionen war der Bundesstaat Western Australia am stärksten betroffen. Hier sind seit Jahresbeginn bereits 96 Menschen erkrankt, landesweit wurden 236 Infektionen gemeldet. Mückenschutz beachten. Pertussis: Landesweit wurden im letzten Jahr 22.515 Fälle gemeldet, das sind fast doppelt so viele wie in 2014. In diesem Jahr wurden bereits 3.711 Infektionen registriert. Am stärksten betroffen sind 2 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell weiterhin die Bundesstaaten New South Wales mit dem Hauptstadtterritorium, Queensland und Victoria. Impfschutz beachten. Ross River-Krankheit: Im vergangenen Jahr haben die Erkrankungen stark zugenommen. Bis Ende Dezember wurden 9.550 Infektionen gemeldet. Es sind die höchsten Fallzahlen seit 1997. Starke Regenfälle haben das Wachstum der Mückenpopulation begünstigt. Ein Schwerpunkt der Übertragung war der Bundesstaat Queensland, mit 6.167 Erkrankungen in 2015. Hier wurden seit Jahresbeginn 490 der landesweit 723 Fälle verzeichnet. Insgesamt liegen die Fallzahlen aber in diesem Jahr auf durchschnittlichem Niveau. Das Ross RiverVirus wird durch Stechmücken übertragen und kommt in Australien regelmäßig vor. Als Virusreservoir werden Kleinsäuger vermutet. Klinisch zeigen sich nach einer Inkubationszeit von 3 bis 9 Tagen plötzlich einsetzende Gelenk- und Muskelschmerzen sowie leichte Temperaturerhöhung, Abgeschlagenheit, Hautausschläge und Kopfschmerzen. Die Erkrankung ist selbstlimitierend, Symptome können jedoch auch Monate bis Jahre andauern. Expositionsprophylaxe gegen tagaktive Stechmücken durchführen. Bangladesh Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Der Erreger der Cholera ist in der Region endemisch. Polio wurde seit 2006 nicht mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz beachten. Vogelgrippe: Erstmals seit 2014 wurden Infektionen mit Influenza A(H5N1) nachgewiesen. In der Stadt Rajshahi in der gleichnamigen Division an der Grenze zu Indien sind 40 Krähen verendet. Menschliche Erkrankungen wurden bisher nicht gemeldet. Barbados Chikungunya: Anfang Juni 2014 wurden die ersten Erkrankungen importiert, mindestens 2 von der Insel Dominica. 2014 wurden 122 Infektionen bestätigt, 114 davon gelten als autochthon. Es gab 1.665 weitere Verdachtsfälle. Seit Ende 2014 geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. In den ersten 19 Wochen letzten Jahres wurden 290 Verdachtsfälle gemeldet, von denen bisher 15 bestätigt wurden. 2 Menschen sind verstorben. Mückenschutz beachten. Zika-Virus: Mitte Januar wurden die ersten 3 autochthonen Infektionen auf der Insel registriert. 5 weitere Verdachtsfälle konnten nicht bestätigt werden. Der Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden die ersten Infektionen in Süd- und Mittelamerika nachgewiesen. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Belgien Sicherheitshinweis: Nach den terroristischen Anschlägen in Paris am 13.11.2015 werden die Sicherheitsmaßnahmen in Belgien fortlaufend angepasst. Es ist weiterhin mit verstärkter Polizeipräsenz und mit Sicherheitskontrollen an Bahnhöfen und Flughäfen sowie an den Außengrenzen, insbesondere zu Frankreich, zu rechnen (www.auswaertiges-amt.de). Benin Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche kommen vereinzelt vor. Nach einer Pause von vier Jahren kam es 2008 erstmals wieder zu 6 Fällen von importierter Polio. 2009 waren es 21 Erkrankungen. Danach sind keine weiteren Fälle aufgetreten. Im Juni letzten Jahres wurde das Land von der WHO als poliofrei erklärt. Hygiene und Impfschutz für Polio und ggf. Cholera beachten. Lassa-Fieber: Mitte Januar wurden 5 Verdachtsfälle in der Stadt Tchaourou (Department Borgou, O) registriert, eine Infektion konnte labortechnisch bestätigt werden. Bis Mitte Februar ist die Zahl der Verdachtsfälle auf 72 gestiegen, 27 der Patienten sind verstorben. Inzwischen wurden aus 7 Departments Fälle gemeldet, am stärksten © Centrum für Reisemedizin Nr. 4/16 • 2. März 2016 betroffen sind Borgou (52) and Collines (13). Der Erreger ist in Benin endemisch, der letzte größere Ausbruch wurde Ende 2014 beobachtet. Die Übertragung erfolgt durch die Ausscheidungen von Mäusen auf anschließend vom Menschen verzehrte Lebensmittel. Die Viren können aber auch über Tröpfcheninfektion, Wundinfektion oder durch Sekrete direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden. Für Reisende besteht nur ein geringes Infektionsrisiko. Bolivien Chikungunya: Im Februar letzten Jahres wurden die ersten 13 autochthonen Infektionen registriert. Seitdem ist die Zahl auf mehr als 9.700 gestiegen. Die meisten Infektionen stammen aus den Departements Beni (NO) und Pando (N). Bereits Mitte Juli 2014 wurden die ersten 3 importierten Fälle bestätigt, inzwischen ist die Zahl auf mindestens 15 gestiegen. Mückenschutz beachten. Zika-Virus: Ende Januar wurde im Rahmen einer Routineuntersuchung bei einer Schwangeren die erste autochthone Infektion bestätigt, Anfang Februar wurde ein zweiter autochthoner Fall bekannt. Anfang Januar haben die Gesundheitsbehörden den ersten importierten Fall bestätigt. Eine 58-jährige Frau ist nach ihrer Rückkehr aus dem brasilianischen Bundesstaat Matto Grosso in Santa Cruz erkrankt. Mitte Januar wurden 2 weitere aus Brasilien eingeschleppte Infektionen bestätigt. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Botswana Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Milzbrand kommt landesweit sowohl in der intestinalen wie in der kutanen Verlaufsform vor und ist bei Haus- und Wildtieren in Botswana endemisch; betroffen sind auch die Nationalparks. Vorsicht beim Umgang mit kranken oder verendeten Tieren. Hinweis auf Übertragungswege und adäquate Hygiene. Brasilien Chikungunya: Die Gesundheitsbehörden haben Mitte 2014 die ersten Infektionen gemeldet. Bis Jahresende wurden 3.657 autochthone und 93 importierte Fälle gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden 20.661 Verdachtsfälle gemeldet, 560 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. 3 Menschen sind verstorben. 7 Erkrankungen wurden importiert. Die meisten lokal erworbenen Infektionen stammen aus den Bundesstaaten Bahia (O) und Amapa (N). Im Juli wurden die ersten 4 autochthonen Infektionen in Manaus (Bundesstaat Amazonas, N) gemeldet. Mückenschutz beachten. Dengue: Im gesamten Land besteht ein hohes Risiko für Dengue. In den ersten 4 Wochen wurden bereits etwa 117.000 Infektionen und 7 Todesfälle registriert, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen etwa verdoppelt. Im letzten Jahr wurden 1.649.008 Erkrankungen registriert, mindestens 843 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Minas Gerais, Goias und Sao Paulo. Die Serotypen DENV-1 und DENV-4 kommen im ganzen Land vor, DENV-2 und DENV-3 wurden bisher nur im Norden und Nordosten nachgewiesen. Ende Dezember 2015 haben die Gesundheitsbehörden einen Impfstoff zugelassen. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Zika-Virus: Ende April 2015 wurden im Bundesstaat Bahia (O) erstmals Infektionen mit dem Zika-Virus bestätigt, es waren gleichzeitig die ersten auf dem südamerikanischen Festland. Seitdem wurde das Virus in 22 der insgesamt 26 Bundesstaaten nachgewiesen. Bisher 3 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell nicht betroffen sind Amapá (N), Sergipe (NO), Santa Catarina (S) und Rio Grande do Sul (S). Bisher sind ca. 76.000 Menschen erkrankt, 534 Infektionen davon wurden bestätigt. Ende November haben die Gesundheitsbehörden den ersten Todesfall bestätigt. Seitdem ist die Zahl der Todesfälle auf 4 gestiegen. Ein 35-jähriger Mann mit verschiedenen Vorerkrankungen war bereits im Juni in Sao Luis im Bundesstaat Maranhão (NO) verstorben. Es wird vermutet, dass der Erreger während der Fußballweltmeisterschaft 2014 importiert wurde. Aufgrund der Olympischen Spiele Anfang August hat die Regierung ihre Maßnahmen zur Vektorbekämpfung und Aufklärung der Bevölkerung massiv verstärkt. Bis zu 220.000 Soldaten sollen den Einsatz unterstützen. Besonders im Nordosten des Landes werden seit dem vergangenen Jahr vermehrt Kinder mit Mikrozephalie geboren. Bis Mitte Februar wurden landesweit ca. 5.640 Verdachtsfälle gemeldet, 583 davon wurden bis Mitte Februar bestätigt. 2014 wurden 147 derartige Fehlbildungen diagnostiziert. Nachdem bei einem verstorbenen Neugeborenen und auch bei 2 Schwangeren, die ebenfalls ein krankes Kind erwarten, eine Infektion mit dem Zika-Virus nachgewiesen wurde, haben die brasilianischen Gesundheitsbehörden die Virusinfektion als Ursache der Fehlbildungen bestätigt. Im Januar wurde das Virus in der Plazenta einer Schwangeren nachgewiesen, ein weiterer Hinweis auf die Möglichkeit einer intrauterinen Übertragung der Infektion. Die Behörden untersuchen auch einen möglichen Zusammenhang von Zika-Infektionen und der Zunahme des Guillain-Barré-Syndroms. Am 01. Februar hat die WHO aufgrund der genannten Assoziationen eine „Public Health Emergency of International Concern“ (PHEIC) ausgerufen. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Nr. 4/16 • 2. März 2016 Chile Dengue: Im Februar dieses Jahres wurden 16 autochthone Infektionen auf der Osterinsel bestätigt. Die Behörden haben einen Gesundheits-Alarm für die Region ausgerufen. Ende Februar letzten Jahres wurde dort erstmals seit 2011 eine autochthone Infektion bestätigt. Kurz nachdem der Vektor auf der Insel eingeschleppt wurde, gab es 2002 eine große Epidemie, bei der ca. 80 % der Bevölkerung erkrankten. Zu kleineren Ausbrüchen kam es in den Jahren 2006 bis 2009. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Quallen: Seit Januar wurden an Badestränden der Regionen BioBio, Maule, Libertador General Bernardo O’Higgins und Valparaíso zahlreiche Portugiesische Galeeren (Physalia physalis) gesichtet. Mindestens 35 Menschen mussten ärztlich versorgt werden. Die Portugiesische Galeere gehört zu den gefährlichsten Quallenarten weltweit. An den bis zu 30 Meter langen Tentakeln finden sich bis zu 1.000 Nesselzellen pro Zentimeter, die sich bei Kontakt entladen und ein potentes Toxingemisch enthalten. Neben ausgeprägten Schmerzen kann es in Einzelfällen zu kardiopulmonalen Versagen kommen. Nach Kontakt Tentakeln mit Salzwasser abspülen (kein Süßwasser) bzw. mit Pinzette vorsichtig entfernen. Bei großflächigen Verletzungen sollte ein Arzt konsultiert werden. Reisende sollten die örtlichen Warnhinweise und Badeverbote beachten. Zika-Virus: Im Februar wurden 3 importierte Infektionen auf dem Festland bestätigt. Nähere Informationen liegen bisher nicht vor. Mückenschutz beachten. China Burkina Faso Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera und Typhus kommen in China sporadisch vor. Betroffen sind die Küstenregionen einschließlich der Großstädte wie Hongkong und Shanghai. Infektionsquelle sind gewöhnlich unzureichend gegarte Meeresfrüchte. Reisende sollten Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene beachten, ggf. Impfung gegen Typhus. Meningokokken-Meningitis: Bis einschließlich der 5. KW wurden bereits 412 Infektionen und 42 Todesfälle gemeldet. Neben Meningokokken der Serogruppen A und W 135 wurden auch Pneumokokken als Erreger identifiziert. Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Reisende sollten Impfschutz beachten. Tollwut: China ist nach Indien das Land mit den zweithöchsten Inzidenzen. In den letzten Jahren kam es zu einem deutlichen Anstieg der Fallzahlen. Am stärksten betroffen sind die südlichen Provinzen, insbesondere Guangxi, Guandong, Guizhou, Hunan und Sichuan. Bei verdächtigen Tierkontakten ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin im Lande. Achtung: Im Land kommen Impfstofffälschungen vor. Eine prophylaktische Impfung ist vor allem bei längeren Aufenthalten dringend zu empfehlen. Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, Cholera wurde in letzter Zeit nicht gemeldet. Polio trat seit 2012 nicht mehr auf. Im Juni 2015 wurde das Land von der WHO als poliofrei erklärt. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Sicherheitshinweis: Von nicht unbedingt erforderlichen Reisen nach Burkina Faso wird abgeraten. Am Abend des 15. Januar 2016 wurde in Ouagadougou ein Terroranschlag auf ein Hotel und ein Restaurant verübt. Dabei wurden Geiseln genommen und zahlreiche Menschen, darunter viele Ausländer, getötet. Vor allem im Stadtzentrum von Ouagadougou um die Hauptstraße Kwame N’Krumah und beim Besuch von Lokalitäten, die häufig von Ausländern frequentiert werden, wird weiterhin zu besonderer Vorsicht geraten. Es wird empfohlen, die Medienberichte sowie Reise- und Sicherheitshinweise aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Burundi Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, regional ist auch mit Cholera zu rechnen. Nachdem das Land 10 Jahre frei von Polio war, sind 2009 wieder zwei Fälle aufgetreten. Seitdem wurden keine weiteren Fälle gemeldet. Impfschutz und Hygiene beachten. Sicherheitshinweis: Von Reisen nach Burundi wird dringend abgeraten. In Burundi lebenden deutschen Staatsangehörigen wird die Ausreise empfohlen. Die Sicherheitslage in Burundi ist unübersichtlich und sehr angespannt (www.auswaertiges-amt.de). © Centrum für Reisemedizin Vogelgrippe: Seit 2003 hat die hochpathogene Vogelgrippe durch Influenza A(H5N1) in diversen Landesteilen immer wieder zu örtlichen oder regionalen Ausbrüchen bei Wildvögeln und Nutztieren geführt. Mitte Januar wurde im Süden der Provinz Guizhou (SW) ein Ausbruch auf einer Geflügelfarm verzeichnet. Ca. 6.000 Tiere waren erkrankt, mindestens 30.000 weitere wurden vorsorglich getötet. Mitte Januar wurde die erste Infektion in diesem Jahr bestätigt. Ein 42-jähriger Mann aus der Provinz Sichuan ist bereits Ende Dezember erkrankt und wird in einer Klinik behandelt. Etwa 60 Kontaktpersonen werden überwacht, bisher gab es keine weitere Erkrankung. In China wurden im vergangenen Jahr 20 menschliche Erkrankungen gemeldet, 2014 waren es insgesamt 18. Bei der Mehrzahl der Patienten konnte Kontakt zu Geflügel nachgewiesen werden. Experten erwarten eine Zunahme der Fälle in den nächsten Wochen. Seit Ende Dezember wurden 5 Erkrankungen durch Influenza A(H5N6) verzeichnet. Zwei Patienten sind inzwischen verstorben. Seit dem ersten Nachweis beim Menschen in 2014 wurden 9 Infektionen registriert, alle in China. Ende Januar wurde das Virus in einer Farm in der Provinz Hunan nachgewiesen, ca. 1.000 Tiere wurden getötet. Ende Februar wurde in Hongkong eine Infektion einer toten Ente bestätigt. Bei Geflügel wurde das Virus bisher in China, Laos und Vietnam gefunden. Im Dezember sind 4 Kinder an einer Infektion mit Influenza A(H9N2) erkrankt. Ein Fall wurde in der Provinz Anhui (O) registriert, die anderen 3 stammen aus der 4 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Provinz Hunan (SO). Im März 2013 wurde erstmals ein Fall von Influenza A(H7N9) beim Menschen registriert. Seitdem kam es offiziell zu etwa 742 Erkrankungen mit insgesamt mindestens 278 Todesfällen. Seit Herbst 2015 wurden mehr als 55 Infektionen registriert, mindestens 7 Menschen sind verstorben. Im Februar wurden in Hongkong 2 Erkrankungen bestätigt, beide Infektionen wurden in der Provinz Jiangsu erworben. Die Infektion tritt saisonal in Wellen auf, die meisten Infektionen werden im Herbst und Winter registriert. Ursprünglich waren ausschließlich der Osten und Südosten betroffen, auch die Infektionen in Hongkong und Taiwan wurden in diesen Regionen erworben. Die meisten Fälle traten in den Provinzen Guangdong und Zhejiang auf. Inzwischen hat sich die Infektion auch auf weitere Provinzen ausgeweitet. Betroffen sind Fujian im Süden, Jiangsu, Jiangxi, Shandong, Hunan im Osten und die Region Xinjiang im Nordwesten des Landes. Dieser Subtyp wurde zuvor noch nicht beim Menschen nachgewiesen, das Potenzial einer Übertragung von Mensch zu Mensch ist nach aktuellem Kenntnisstand höher als bei anderen bekannten Vogelgrippeviren. Costa Rica Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste autochthone Fall bestätigt. Eine französische Touristin ist nach ihrer Rückkehr aus Costa Rica in Frankreich erkrankt. 2014 wurden 198 autochthone und 40 importierte Erkrankungen registriert. Im letzten Jahr wurden 4.912 autochthone Infektionen gemeldet. Alle 7 Provinzen sind betroffen. Am stärksten betroffen ist der Zentral-Kanton der Provinz Limon, die Städte Santa Cruz und Liberia (Provinz Guanacaste) und die benachbarte Provinz Puntarenas. In den ersten 5 Wochen dieses Jahres sind ca. 850 Menschen erkrankt. Mückenschutz beachten. Dengue: In diesem Jahr wurden bisher 4.046 Verdachtsfälle verzeichnet. Bis Mitte November 2015 wurden 12.496 Verdachtsfälle gemeldet. 6 Erkrankungen verliefen schwer. 2014 wurden 10.460 Verdachtsfälle registriert. Am stärksten betroffen sind die Küsten-Provinzen Guanacaste (NW), Limon (O) und Puntarenas (W). 2013 wurde mit ca. 49.900 Erkrankungen die schwerste DengueEpidemie seit 10 Jahren registriert. 3 verschiedene Serotypen kursieren im Land, was die Zahl der Reinfektionen stark erhöht. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Zika-Virus: Ende Januar wurde die erste importierte Infektion bestätigt. Eine 25-Jährige ist nach ihrer Rückkehr aus Kolumbien erkrankt. Bis Ende Februar ist die Fallzahl auf 3 gestiegen. Die Hauptüberträger Aedes aegypti und A. albopictus sind in der Region weit verbreitet, sodass eine weitere Ausbreitung der Krankheit nicht ausgeschlossen werden kann. Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven Mücken beachten. Côte d’Ivoire Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, regional ist auch mit Cholera zu rechnen. Seit 2012 wurden keine Polio-Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis einschließlich der 5. KW wurden bereits 49 Erkrankungen, darunter 17 Todesfälle, gemeldet. Das sind dreimal so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Impfschutz beachten. Vogelgrippe: Ende Dezember gab es einen Ausbruch im Distrikt Abidjan an der Südküste, der im Januar dieses Jahres bestätigt wurde. 2.000 Tiere starben oder wurden gekeult. Infektionen mit Influenza A(H5N1) waren im Frühjahr vergangenen Jahres erstmals wieder seit 2007 registriert worden. Erkrankungen beim Menschen wurden bisher nicht gemeldet. © Centrum für Reisemedizin Nr. 4/16 • 2. März 2016 Deutschland Influenza: In der zweiten Januarwoche hat in Deutschland die Grippewelle begonnen. Die Grippeaktivität ist in der 7. KW in weiten Teilen des Landes stark erhöht. Insgesamt wurden bisher ca. 13.300 Infektionen bestätigt, 37 Menschen sind verstorben. Die Infektionen wurden überwiegend durch Influenza A(H1N1), der sog. Schweinegrippe, verursacht. Seit KW 5 steigt der Anteil von Influenza B an. Impfschutz und persönliche Hygiene beachten. Dominikanische Republik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Die Dominikanische Republik gehört zu den Urlaubsländern mit den höchsten Inzidenzen für gastrointestinale Infektionen. Im Zuge der aktuellen Cholera-Epidemie im Nachbarland Haiti hat sich die Infektion auch in der Dominikanischen Republik ausgebreitet. Kumulativ wurden von Beginn der Epidemie (Ende 2010) bis Anfang September 33.180 Erkrankungen und mindestens 491 Todesfälle registriert, davon 21.000 im Jahr 2011. 2014 gab es nur 597 Verdachtsfälle, 10 Menschen sind verstorben. Seit November 2015 wird ein Anstieg der Fallzahlen beobachtet. Letztes Jahr wurden 509 Verdachtsfälle gemeldet, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen etwa verdoppelt. 13 Menschen sind verstorben. Im Februar wurde ein Ausbruch mit mehr als 20 Infektionen bei Insassen eines Gefängnisses in Bani (Provinz Peravia, S) verzeichnet. Reisende sollten besonders sorgfältig auf Hygienemaßnahmen achten, evtl. Impfung erwägen. Chikungunya: Im Februar 2014 wurden die ersten Fälle aus der Provinz San Cristobal (S) berichtet. Bis Ende des Jahres wurden landesweit offiziell 539.099 Verdachtsfälle gemeldet, 84 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt, 6 Menschen sind verstorben. Bis Ende Juni 2014 war die Zahl der wöchentlichen Verdachtsfälle auf über 40.000 gestiegen, seitdem gehen die Fallzahlen deutlich zurück. Bis Anfang Juli letzten Jahres wurden nur 67 Verdachtsfälle registriert. Die Krankheit wurde bisher in 19 der 32 Provinzen beobachtet. Mückenschutz beachten. Dengue: Seit Anfang des Jahres wurden bereits 1.959 Verdachtsfälle gemeldet. 244 Erkrankungen verliefen schwer, es gab 11 Todesfälle. Im vergangenen Jahr wurden 16.871 Infektionen und 103 Todesfälle registriert. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Zika-Virus: Seit Ende Januar hat das Gesundheitsministerium 18 Erkrankungen bestätigt. 8 Infektionen gelten als autochthon und stammen aus dem Stadtgebiet von Santo Domingo (S) und aus den Provinzen Barahona und Jimaní im Westen des Landes. Weitere 305 Verdachtsfälle wurden registriert. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort vorkommende Dengue-Fieber. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Dschibouti Sicherheitshinweis: Bis auf weiteres wird von nicht unbedingt notwendigen Reisen in entlegene Gebiete Dschibutis dringend abgeraten. Für Ausländer besteht ein erhöhtes Anschlags- und Entführungsrisiko. Im Dezember 2015 kam es in Balbala zu gewaltsamen Unruhen mit Todesopfern. Es ist nicht auszuschließen, dass es im Zusammenhang mit der Präsidentenwahl am 06. April 2016 in Dschibuti-Stadt, Balbala und anderen Orten erneut zu Demonstrationen und Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften sowie zu Festnahmen kommt. Reisende sollten daher vor allem auf öffentlichen Plätzen, in Restaurants, Bars und Einkaufszentren, an religiösen Stätten, beim Besuch von internationalen Einrichtungen mit potentiellem Symbolcharakter sowie exponierten touristischen Sehenswürdigkeiten besondere Aufmerksamkeit walten lassen. Vergnügungslokale und Restaurants im Stadtzentrum sollten ebenso wie größere Menschenansammlungen und Demonstrationen vollständig gemieden werden. Es wird empfohlen, die aktuellen Nachrichten zu verfolgen und den Anweisungen der dschibutischen Sicherheitskräfte unbedingt Folge zu leisten. (www.auswaertiges-amt.de) 5 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 4/16 • 2. März 2016 Sicher reisen trotz Risiko! CRM Handbuch Reisen mit Risiko Erscheinungsweise 1 x jhrl. 312 S. ISBN 978-3-941386-19-8 Einzelpreis: 47,90 € (zzgl. 4,90 € Versandkostenpauschale) Abo-Preis pro Bezugsjahr: 41,90 € (zzgl. 4,90 € Versandkostenpauschale) • Ergänzend zum CRM Handbuch Reisemedizin • Umfassende Informationen und praktische Hinweise IUGLHVSH]LÀVFKH%HUDWXQJYRQ5HLVHQGHQPLW gesundheitlichen Einschränkungen und Risiken: - Chronisch Kranke - Reisende in besonderen Lebenssituationen - Schwangere, Kinder und Senioren • Jährliche Fortschreibung und Erweiterung nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen Themen Hinweise zu mehr als 60 Erkrankungen bzw. 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Die meisten Fälle wurden in den Provinzen Esmeraldas (N), Manabi (W) und Guayas (W) beobachtet. Seit Ende September 2014 wurden 102 importierte Erkrankungen registriert. Mückenschutz beachten. Dengue: In diesem Jahr wurden bisher 1.981 Verdachtsfälle verzeichnet, 97 Erkrankungen verliefen schwer. Im vergangenen Jahr wurden 42.681 Fälle bestätigt. 8 Menschen sind verstorben. Die meisten Fälle wurden in den Provinzen Manabi und Guayas im Westen des Landes registriert. Insgesamt haben sich die Fallzahlen im Vergleich zu den durchschnittlichen Zahlen in den letzten 3 Jahren mehr als verdoppelt. Die Hauptübertragungszeit lag zwischen Mitte März und Mitte Juli. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten! Zika-Virus: Anfang Januar wurden in Quito die ersten 2 importierten Infektionen bestätigt. Beide Patienten sind nach ihrer Rückkehr aus Neiva, einer Stadt in Kolumbien, erkrankt. Mitte Januar wurden 2 autochthone Infektionen bestätigt, ein 15-Jähriger aus dem Südwesten und eine 23-Jähre aus dem Nordwesten des Landes sind betroffen. Seitdem ist die Zahl der bestätigten Infektionen auf 53 gestiegen, 16 davon wurden importiert. Es gibt weitere Verdachtsfälle. Auch die Galapagos-Inseln sind betroffen. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion zu Fehlbildungen bei Neugeborenen führen kann. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Sicherheitshinweis: Für den Vulkan Cotopaxi gilt seit dem 14.08.2015 die Warnstufe „Gelb“, d. h. mit einem Ausbruch muss gerechnet werden. Die Bevölkerung ist aufgerufen, entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Da sich die Aktivität des Vulkans zuletzt aber etwas beruhigt hat, wurde der Nationalpark Cotopaxi am 11.12.2015 unter Auflagen teilweise wieder geöffnet. Reisenden wird empfohlen, sich vor einem Betreten dieser Gebiete eingehend über die aktuelle Lage und die Sicherheitsvorkehrungen zu informieren. Die Vorwarnzeit beträgt für diese Gebiete bei einem starken Ausbruch nur 40 bis 60 Minuten (www.auswaertiges-amt.de). El Salvador Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, vor allem Hepatitis A und Typhus. Auftreten von Cholera sporadisch. Hygiene und Impfschutz beachten. Chikungunya: Ende Mai 2014 wurden die ersten Erkrankungen gemeldet, bis Ende des Jahres ist die Zahl auf 135.226 gestiegen. 157 Infektionen konnten bestätigt werden. Bis Ende 2015 wurden 63.656 Verdachtsfälle registriert. Seit Mitte Oktober geht die Zahl der Neuinfektionen langsam zurück. In den ersten 6 Wochen dieses Jahres wurden ca. 3.240 Verdachtsfälle verzeichnet. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Anfang Dezember 2015 wurden ca. 49.400 Verdachtsfälle gemeldet, 9.955 Infektionen wurden bestätigt. 6 Menschen sind verstorben. In diesem Jahr wurden bisher 2.162 Verdachtsfälle verzeichnet. 45 Erkrankungen verliefen schwer. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Zika-Virus: Bis Ende Februar hat das Gesundheitsministerium 8.584 Verdachtsfälle gemeldet, 3 Infektionen wurden bestätigt. Mindestens 63 der Patienten sind schwangere Frauen. Die ersten Infektionen wurden im November letzten Jahres registriert. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. © Centrum für Reisemedizin Nr. 4/16 • 2. März 2016 In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Fidschi Dengue: Mit Beginn der Regenzeit steigt das Risiko einer Infektion. Seit Anfang des Jahres wurden 56 Infektionen in der Northern Division, 43 in der Western Division und 5 in der Central Division bestätigt. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten! Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen und Typhus landesweit, vor allem durch kontaminiertes Trinkwasser. Hepatitis A ist ebenfalls verbreitet. Es ist Vorsicht bei touristischen Aufenthalten geboten: Hygiene beachten, Impfungen gegen Typhus und Hepatitis A ggf. empfohlen. Sicherheitshinweis: Der Zyklon „Winston“ hat in der Nacht vom 20. auf den 21.02.2016 auf den Fidschi-Inseln erhebliche Schäden an der Infrastruktur verursacht. Weiter sind Teile der Stromversorgung und des Telefonnetzes ausgefallen. Die Ausgangssperre wurde aufgehoben, der Ausnahmezustand besteht fort. Einige Fährlinien wurden bereits wieder aufgenommen, die Behörden arbeiten intensiv an der Wiederherstellung des restlichen Fähr- sowie des nationalen Flugverkehrs. Der internationale Flugverkehr an den Flughäfen Suva und Nadi wurde am 22.02.2016 wieder aufgenommen. Nationale und internationale Hilfsmaßnahmen sind angelaufen. Es wird empfohlen, die Nachrichtenlage aufmerksam zu verfolgen und den Anweisungen der örtlichen Behörden Folge zu leisten (www.auswaertiges-amt.de). Frankreich Schistosomiasis: Im September letzten Jahres wurde erneut eine Infektion bestätigt. Der Patient hatte sich mit seiner Familie von Ende Juli bis Mitte August auf Korsika aufgehalten und dort im Fluss Cavu gebadet. Die Tests bei drei weiteren Familienmitgliedern waren negativ, ein Kind wurde aufgrund nicht eindeutiger Laborergebnisse vorsorglich behandelt. Für eine endgültige Diagnosestellung soll die Serologie wiederholt werden. Im April 2014 wurde bei mehr als 120 Reisenden aus Deutschland und Frankreich eine Blasenbilharziose diagnostiziert. Alle Betroffenen hatten sich in den Sommern der Jahre 2011–2013 im Süden Korsikas aufgehalten und dort im Fluss Cavu Frischwasserkontakt gehabt. Die Behörden hatten daraufhin ein Badeverbot für die betroffene Region erlassen, das im Juni 2015 aufgehoben wurde. Die erneute Infektion lässt vermuten, dass weiterhin ein Infektionsrisiko besteht. Korsika ist kein klassisches Endemiegebiet. Allerdings wurden bereits in den 1960er Jahren Wasserschnecken, die als Zwischenwirt dienen, in der Region nachgewiesen. Vogelgrippe: Nach einer Pause von 8 Jahren wurde Ende November letzten Jahres ein Ausbruch von Influenza A(H5N1) auf einem Geflügelhof im Département Dordogne im Südwesten des Landes registriert. In 4 weiteren Départements der Region wurden erstmals in Frankreich auch Fälle von Influenza A(H5N2) und Influenza A(H5N9) verzeichnet. Insgesamt wurden seit Ende November 73 Ausbrüche verzeichnet. Keiner der Virusstämme stellt ein Infektionsrisiko für den Menschen dar. Sicherheitshinweis: Am Freitag, dem 13. November 2015 wurden in Paris mehrere schwere Terroranschläge verübt. Die französische Regierung hat den Ausnahmezustand erklärt und in diesem Rahmen Kontrollen an den Landesgrenzen auch zu Deutschland eingeführt. Es kann daher im Reiseverkehr vorübergehend zu Einschränkungen kommen. Reisende werden dringend gebeten, den Anweisungen der französischen Sicherheitsbehörden Folge zu leisten, sich in Frankreich umsichtig zu bewegen, ein gültiges Ausweisdokument (Perso- 7 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell nalausweis, Reisepass) mit sich zu führen und sich über Medien und Reise- und Sicherheitshinweise zur Lageentwicklung informiert zu halten (www.auswaertiges-amt.de). Französisch Guayana Nr. 4/16 • 2. März 2016 Northern Region. Bei den meisten Patienten wurde eine Pneumokokken-Infektion nachgewiesen. Seit Anfang des Jahres wurden auch Infektionen mit Meningokokken der Serogruppe A, C und W135 registriert. Für Risikoreisende ist eine Impfung zu empfehlen. Chikungunya: Zwischen Februar und Ende Dezember 2014 wurden 5.020 autochthone Erkrankungen gemeldet, es gab ca. 9.000 weitere Verdachtsfälle. Im Februar 2015 sind die Fallzahlen stark gestiegen und die ersten 2 Todesfälle wurden registriert. Im vergangenen Jahr wurden 2.101 Erkrankungen bestätigt, es gab 6.970 Verdachtsfälle. Französisch Guayana war das erste Land auf dem südamerikanischen Festland mit autochthonen Infektionen. Mückenschutz beachten. Griechenland Dengue: Seit Beginn des letzten Jahres sind etwa 2.600 Verdachtsfälle gemeldet worden. 322 Infektionen wurden bestätigt. 2014 waren es über 1.200, etwa 781 wurden labortechnisch bestätigt. Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven Mücken beachten. Scharlach: Seit Anfang des Jahres wurden in England vermehrt Infektionen mit beta-haemolysierenden Streptokokken der Gruppe A registriert. Es sind bereits 1.265 Menschen erkrankt. Innerhalb einer Woche wurden in der Region South West England 37 Fälle registriert. In der Regel steigen die Fallzahlen zwischen März und April an. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 14.000 Fälle verzeichnet, so viele wie seit dem Ende der 1960er-Jahre nicht mehr. Zika-Virus: Mitte Dezember hat das Institut Pasteur in Cayenne die erste Infektion bestätigt, die Erkrankung wurde aus Suriname importiert. Nach Angaben der PAHO (Pan American Health Organization) wurden inzwischen auch autochthone Fälle gemeldet. Bis Mitte Februar wurden 889 Erkrankungen registriert, 99 davon wurden bestätigt. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Französisch Polynesien Dengue: Seit Ende letzten Jahres sind die Fallzahlen gestiegen. Im Januar wurden 120 Infektionen bestätigt. Mückenschutz beachten. Zika-Virus: Ende November haben die Gesundheitsbehörden von einem gehäuften Auftreten von Fehlbildungen des ZNS bei Föten und Neugeborenen in den Jahren 2014 und 2015 berichtet. Die Schwangerschaften fielen alle in die Zeit eines Ausbruchs des ZikaVirus zwischen September 2013 und März 2014. Keine der Mütter war erkrankt. 4 Frauen wurden positiv auf Antikörper gegen Flaviviren getestet. Weitere Untersuchungen sollen folgen. Ähnlich wie in Brasilien vermuten die Gesundheitsbehörden einen möglichen Zusammenhang von Zika-Virus-Infektionen im ersten oder zweiten Trimenon und den Fehlbildungen der Babys. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Ghana Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Typhus-Erkrankungen nehmen landesweit zu. Milzbrand, meist durch Verzehr unzureichend gegarten Fleisches kranker Tiere, ist bei Einheimischen nicht selten. Der Norden des Landes gehört weltweit zu den Regionen mit den höchsten Prävalenzen bei Tieren. Polio durch Wildviren wurde 2008 zum ersten Mal seit 2003 aus NordNigeria reimportiert und in 9 Fällen nachgewiesen. Seitdem wurden keine weiteren Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz beachten. Gelbfieber: Das Gesundheitsministerium hat 12 Erkrankungen bestätigt, 3 Menschen sind verstorben. Alle Infektionen sollen in der ersten Januarwoche registriert worden sein. Betroffen sind 2 Distrikte im Norden des Landes. Impfschutz beachten. Bei der Einreise ist eine (einmalige) Impfung gegen Gelbfieber vorgeschrieben. Meningitis: In Ghana sind seit Ende Dezember letzten Jahres mehr als 480 Menschen an Meningitis erkrankt und mindestens 85 von ihnen verstorben. Betroffen sind die Regionen Brong Ahafo (Z) und © Centrum für Reisemedizin Influenza: Seit Jahresbeginn sind etwa 130 Menschen verstorben, mehr als 360 mussten intensivmedizinisch versorgt werden. Die Infektionen wurden überwiegend durch Influenza A(H1N1), die sog. Schweinegrippe, verursacht. Impfschutz und persönliche Hygiene beachten. Großbritannien Guadeloupe Zika-Virus: Mitte Januar wurde die erste autochthone Infektion registriert. Ein Mädchen aus dem Departement Grande-Terre ist erkrankt. Bis Ende Februar wurden 246 weitere Infektionen gemeldet. 25 Infektionen wurden bestätigt. In der Regel verläuft das ZikaFieber leichter als das dort vorkommende Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Guatemala Darminfektionen: Landesweit besteht eine erhöhte Infektionsgefahr für diverse Infektionskrankheiten durch verunreinigte Speisen oder Getränke. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Chikungunya: Mitte September 2014 wurden die ersten Infektionen gemeldet. 2014 wurden 198 Fälle bestätigt, es gab 27.343 Verdachtsfälle. 4 Menschen sind verstorben. Im vergangenen Jahr wurden ca. 30.700 Verdachtsfälle registriert, 2.023 Infektionen wurden bestätigt. 5 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen war das Departement Santa Rosa im Südosten. In den ersten 5 Wochen dieses Jahres wurden 719 Verdachtsfälle und 18 bestätigte Fälle gemeldet. Guatemala ist nach El Salvador das zweite zentralamerikanische Land, in dem die Erkrankung seit ihrem Übergreifen auf die westliche Hemisphäre im Dezember 2013 nachgewiesen wurde. Mückenschutz beachten. Dengue: Im vergangenen Jahr wurden etwa 18.060 Erkrankungen registriert. Mindestens 50 Erkrankungen verliefen schwer, 9 Menschen sind verstorben. In diesem Jahr wurden bisher 793 Verdachtsfälle verzeichnet. Mückenschutz auch tagsüber beachten. Zika-Virus: Im November haben die Behörden den ersten Fall bestätigt. Ein Mann aus der Provinz Zecapa im Westen des Landes ist erkrankt. Bis Ende Februar ist die Zahl landesweit auf 383 gestiegen, 105 konnten bestätigt werden. Es gibt weitere Verdachtsfälle. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in 8 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Guinea Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Ausbrüche von Cholera kommen vor, zuletzt im August letzten Jahres. Hygiene beachten. Ebola hämorrhagisches Fieber: Am 29. Dezember 2015 hat die WHO den Ausbruch nach fast 2 Jahren für beendet erklärt. Die ersten Erkrankungen wurden im Dezember 2013 gemeldet. Ausgehend von den Waldgebieten im Südosten des Landes (Waldguinea) hat die Infektion zum bisher größten Ausbruch geführt. Bis zum 27. Dezember wurden in Guinea 3.804 Erkrankungsfälle (3.351 davon bestätigt) und 2.536 (2.083) Todesfälle gemeldet. Eine Infektion erfolgt entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch von Höhlen), Kontakt mit Infizierten oder erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen, typischerweise beim Jagen oder Verzehren von ungenügend durchgebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar. Das Infektionsrisiko für (touristisch) Reisende ist gering. Da Neuerkrankungen nicht ausgeschlossen werden können, wird Reisenden geraten die Nachrichtenlage aufmerksam zu verfolgen, sich von sichtbar Kranken fernzuhalten und bei Reisen besondere Vorsicht walten zu lassen. Polio: Die letzten Fälle durch Poliowildviren (WPV) wurden 2011 gemeldet. Ende Juli letzten Jahres ist ein Kleinkind aus Guinea im Nachbarland Mali erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) handelt. Insgesamt wurden2015 4 derartige Infektionen gemeldet. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Guinea-Bissau Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera tritt sporadisch auf, größere Ausbrüche werden derzeit nicht gemeldet. Hygiene beachten. Nr. 4/16 • 2. März 2016 dem schweren Erdbeben errichteten Flüchtlingslager. Es besteht nur begrenzt Zugang zu sauberem Trinkwasser und kein funktionierendes Abwassersystem. Außerdem gibt es in der Bevölkerung keine Immunität gegen das Bakterium. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene beachten. Ggf. Impfung erwägen. Alkoholvergiftung: In der Hauptstadt Port-au-Prince sind Ende Februar 22 Menschen nach dem Konsum von gepanschtem Alkohol verstorben. Häufig werden Spirituosen mit dem günstigeren Methanol gestreckt. Ereignisse dieser Art sind in tropischen Ländern nicht selten, meistens werden sie nur bekannt, wenn sie größere Dimensionen annehmen. Alkohol aus obskuren Quellen birgt ein hohes Gesundheitsrisiko und sollte prinzipiell gemieden werden. Das gilt besonders für Touristen, die den Ehrgeiz haben, alles zu probieren was der örtliche Markt bietet. Zika-Virus: Bei einer Frau, die 7 Monate in Port-au-Prince gearbeitet hat und Mitte Dezember erkrankte, wurde nach ihrer Rückkehr nach Deutschland eine Infektion bestätigt. Ende Januar ist erneut eine deutsche Touristin erkrankt. Mitte Januar wurden offiziell 5 autochthone Infektionen bestätigt, insgesamt gibt es auf Haiti bislang 329 Verdachtsfälle. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort vorkommende Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Sicherheitshinweis: Unmittelbar nach der Absage der für den 24. Januar 2016 geplanten zweiten Runde der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen, ist es in Port-au-Prince und in der Provinz zu schweren Ausschreitungen mit Toten und Verletzten gekommen. Die Lage ist derzeit unübersichtlich. Die Unruhen dauern an; weitere Demonstrationen sind angekündigt. Das Auswärtige Amt rät daher dringend, Reisen nach Haiti bis zu einer Beruhigung der Lage zurückzustellen. Bereits in Haiti befindlichen Reisenden wird besondere Vorsicht empfohlen und dringend geraten, die lokale Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen, sowie jede Art von Menschenansammlungen und Demonstrationen zu meiden. Den Anweisungen der Sicherheitskräfte sollte unbedingt Folge geleistet werden (www.auswaertiges-amt.de). Honduras Guyana Chikungunya: Ende Oktober 2014 wurden die ersten Infektionen bestätigt. Bis Ende 2014 ist die Zahl der Erkrankungen auf 5.338 gestiegen, 5 Fälle wurden importiert. Im vergangenen Jahr wurden etwa 85.370 Infektionen registriert. 3 Menschen sind verstorben, darunter ein Neugeborenes, das sich bei der Mutter angesteckt hat. 15 der 18 Departements sind betroffen, die meisten Erkrankungen werden aus Cortés (N), Choluteca (S) und Valle (S) gemeldet. In den ersten 4 Wochen dieses Jahres wurden ca. 3.350 Verdachtsfälle verzeichnet. Mückenschutz beachten. Haiti Dengue: Bis Ende Dezember 2015 wurden mehr als 45.830 Verdachtsfälle registriert. 5 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Departements Francisco Morazan und Olancho. In diesem Jahr wurden bisher 2.644 Verdachtsfälle verzeichnet, 53 Erkrankungen verliefen schwer. Es gab 2 Todesfälle. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Zika-Virus: Mitte Januar wurde die erste autochthone Erkrankung registriert. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort vorkommende Dengue-Fieber. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Die Insel Hispaniola mit Haiti und der Dominikanischen Republik gehört zu den Reiseländern mit den höchsten Inzidenzen für gastrointestinale Infektionen. Seit Oktober 2010 gibt es einen das gesamte Land betreffenden Cholera-Ausbruch. Insgesamt sind in dieser Zeit bis Ende Dezember des vergangenen Jahres 759.380 Personen erkrankt, ca. 9.100 Menschen sind an der Infektion gestorben. Im gesamten Jahr 2015 wurden 36.045 Infektionen und 322 Todesfälle registriert. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Fallzahlen wieder leicht gestiegen. Alle 10 Départements des Landes sind betroffen, auch die Hauptstadt Port-au-Prince gehört dazu. Die Ursachen für die Epidemie liegen vor allem in den sanitären Verhältnissen der nach © Centrum für Reisemedizin Zika-Virus: Mitte Dezember 2015 wurden die ersten 2 autochthonen Infektionen bestätigt, seitdem ist die Zahl der Verdachtsfälle auf 4.590 gestiegen. Im November 2015 gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen 9 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Indien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Mit Cholera ist regional zu rechnen. Die oral übertragenen Formen der Hepatitis sind in ganz Indien endemisch. Auch Typhus und Paratyphus kommen im ganzen Land vor. Milzbrand tritt sowohl in der kutanen wie in der intestinalen Form immer wieder bei Einheimischen auf. Hygiene und Impfschutz beachten. Dengue: Seit Anfang des Jahres sind landesweit 1.055 Menschen erkrankt, es gab einen Todesfall. Die meisten Fälle wurden im Bundesstaat Tamil Nadu verzeichnet. Landesweit wurden im vergangenen Jahr 97.740 Fälle gemeldet und 200 Todesfälle registriert. Am stärksten betroffen ist Delhi inkl. der Hauptstadt Neu Delhi mit 15.836 Infektionen und 46 Todesfällen. Es sind die höchsten Fallzahlen in den letzten 20 Jahren. Die Gesundheitsbehörden der Region haben den OTC-Verkauf von nicht-steroidalen Entzündungshemmern (NSAID) ohne Rezept für die Zeit der Dengue-Saison verboten. Wirkstoffe dieser Gruppe können die Gefahr eines hämorrhagischen Verlaufs bei Dengue-Patienten erhöhen. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten. Enzephalitis: Nach offiziellen Angaben sind im vergangenen Jahr 1.615 Menschen in 16 Bundesstaaten an Japanischer Enzephalitis (JE) erkrankt. Die meisten Infektionen wurden aus Assam (NO), West Bengal (NO) und Uttar Pradesh (N) gemeldet. Es gab 279 Todesfälle. In diesem Jahr wurden bisher 6 Erkrankungen und ein Todesfall gemeldet. 2014 wurden landesweit 1.661 Infektionen und 293 Todesfälle gemeldet. 2014 wurden vom indischen Gesundheitsministerium landesweit 10.867 Fälle des Akuten Enzephalitis Syndroms (AES) registriert, 1.719 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen waren die Bundesstaaten Assam (NO), Uttar Pradesh (N) und West Bengal (NO). Bis Ende letzten Jahres wurden landesweit 8.801 Erkrankungen gemeldet. In Uttar Pradesh gab es 2.894 Fälle, 479 Menschen sind verstorben. In West Bengal sind 2.165 Menschen erkrankt und 351 verstorben, in Assam wurden 1.409 Infektionen registriert, es gab 260 Todesfälle. In diesem Jahr wurden bisher 106 Erkrankungen und 19 Todesfälle gemeldet. Expositionsprophylaxe und evtl. Impfung durchführen! Hepatitis: In Shimla (Bundesstaat Himachal Pradesh) sind die Fallzahlen seit Ende Dezember stark angestiegen. Etwa 15.000 Menschen sind erkrankt, alle zeigten Symptome von Ikterus. Es gab 11 Todesfälle, darunter ist auch eine schwangere Frau. Als Ursache konnte mit Hepatitis E- und Hepatitis A-Viren kontaminiertes Trinkwasser bestätigt werden. Gefährdet für schwere Verläufe sind besonders Schwangere. Hygiene sorgfältig beachten. Influenza: Die Influenzaaktivität ist weiterhin relativ hoch. Die meisten Infektionen werden von Influenza A(H1N1), der sog. Schweinegrippe, verursacht. Verschiedene Bundesstaaten sind betroffen. Allein in Maharashtra (W) sind im vergangenen Jahr ca. 8.600 Menschen erkrankt und 905 verstorben. Seit Beginn des Jahres wurden im Bundesstaat Rajasthan (NW) 47 Infektionen bestätigt, 10 Menschen sind verstorben. Im Bundesstaat Himachal Pradesh (N) wurden 3 Todesfälle und 20 Erkrankungen verzeichnet. In Punjab (N) sind mindestens 25 Menschen erkrankt, 11 von ihnen sind verstorben. Impfschutz beachten. Kyasanur Forest Disease: Seit Ende letzten Jahres sind im Bundesstaat Goa (W) ca. 100 Menschen erkrankt, mindestens ein Mensch ist verstorben. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt überwiegend durch den Biss der Zeckennymphen. Diese entwickeln sich in der Regenzeit zum adulten Tier und bevorzugen dann andere Säugetiere als Wirt. In der Regel gehen einem Ausbruch eine längere Trockenperiode und ein örtliches Affensterben voraus, weshalb die Erkrankung in der Region auch „monkey fever“ genannt wird. Die Endemizität des zu den Flaviviren gehörenden Erregers ist auf SW-Indien und NO-Pakistan beschränkt. Reservoire sind Nagetiere und Affen. Die © Centrum für Reisemedizin Nr. 4/16 • 2. März 2016 Klinik kann sich durch hämorrhagische und zentralnervöse Verläufe verkomplizieren. Schutz vor Zecken beachten. Malaria: Im vergangenen Jahr landesweit 1.126.661 Menschen erkrankt, 287 Menschen sind verstorben. Wie auch in den vorangegangenen zwei Jahren werden die höchsten Fallzahlen im Bundesstaat Orissa registriert. Für diese im Nordosten des Landes gelegenen Bundesstaaten sollte für Reisende je nach Risikoprofil ggf. eine Chemoprophylaxe erwogen werden. In Indien ist auch in Städten eine gute Expositionsprophylaxe besonders wichtig, da sich die Überträgermücke an die städtischen Brutbedingungen in weniger sauberem Wasser angepasst hat. Für Reisende ist Indien – nach den Hochrisikoregionen in Afrika – das Land mit dem höchsten Infektionsrisiko, besonders in der Monsunzeit. Sehr guter Mückenschutz ist daher immer zu beachten, die Mitnahme einer Notfallmedikation (standby-Therapie) in der Regel sinnvoll und je nach Ausbruchslage auch eine Chemoprophylaxe zu diskutieren. Polio-Impfvorschrift: Im März 2014 wurde das Land von der WHO als poliofrei erklärt. Ende November wurde der zweite Fall im letzten Jahr durch Vakzine-abgeleitetes Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) gemeldet. Um das Risiko eines Reimportes der Polio zu verringern hat die Regierung Indiens eine Impfvorschrift erlassen. Seit dem 1. März 2014 müssen alle Reisenden bei Einreise aus Endemiegebieten (Afghanistan, Nigeria und Pakistan), sowie aus Ländern, in denen das Virus nach Import wieder zirkuliert (Äthiopien, Kenia, Somalia und Syrien), eine orale Polio-Impfung (OPV) nachweisen. Indische Staatsbürger, die in ein Land mit Infektionsrisiko reisen, benötigen ebenfalls eine gültige Impfung. Die Impfung muss spätestens 4 Wochen vor Einreise erfolgen und ist für ein Jahr gültig. Die Regelung gilt nicht für Ausländer aus Regionen ohne Poliorisiko, die in den o. g. Ländern leben und von dort nach Indien reisen. Transitreisende sind ebenfalls von der Regelung ausgenommen. Tollwut: Im Januar sind im Bundesstaat Maharashtra bereits 3 Menschen an Tollwut verstorben. In Pune ist eine Frau nach dem Biss einer Katze verstorben. Mitte Januar ist ein 62-jähriger Mann im Distrikt Ahmednagar verstorben. Nach einem Biss eines Hundewelpen im Dezember hatte er keine postexpositionelle Behandlung erhalten. Angaben zum dritten Fall liegen nicht vor. Indien gehört weltweit zu den Ländern mit den höchsten Fallzahlen bei Tieren und Menschen. Hauptüberträger ist der (streunende) Hund. Betroffen sind auch die Großstädte. Im Bundesstaat Tamil Nadu sind im vergangenen Jahr 41 Menschen verstorben, damit hat sich die Zahl der Todesfälle im Vergleich zu 2014 fast verdoppelt. Die Vakzinierung der Hundepopulation stößt in Indien auf logistische Probleme. Impfstoffe mit geringerer Wirkdauer, das Fehlen ununterbrochener Kühlketten (vor allem auf dem Land) und nicht zuletzt die ablehnende Haltung vieler Bevölkerungsgruppen gegenüber der Impfung (65 % der Hunde sind Haustiere) seien erwähnt. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin. Entsprechend weit ist die Indikation für eine prophylaktische Impfung zu stellen. Vogelgrippe: Das Vogelgrippevirus Influenza A(H5N1) ist in Indien endemisch. Erstmals seit 3 Jahren wurde Mitte Januar im Bundesstaat Tripura (NO) ein Ausbruch bei Geflügel registriert. Menschliche Erkrankungen wurden bisher nicht gemeldet. Sicherheitshinweis: In mehreren Distrikten im Bundesstaat Haryana ist es in den vergangenen Tagen zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen. Besonders betroffen waren die Distrikte Rohtak, Bhiwani, Sonipad und Jind. Von Reisen in diese Distrikte wird aufgrund der weiter angespannten Lage derzeit noch abgeraten. Betroffen sind zudem die Distrikte Jhaigar, Kamal, Kaithal, Panipat und Hisar. Auf den Straßen- und Bahnverbindungen, auch zu den Haupttouristenzielen Agra und Jaipur, können Behinderungen nicht ausgeschlossen werden. Auch temporäre Engpässe bei der Wasserversorgung in Delhi sind weiter möglich (www.auswaertiges-amt.de). 10 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Indonesien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche werden sporadisch aus West-Papua gemeldet, mit Typhus ist zu rechnen. Polio durch Wildvirus Typ 1 ging im März 2005 nach 10jähriger Pause durch Reimport mit 303 Erkrankungen erneut in Zirkulation. Nach mehreren Impfkampagnen wurden für 2006 nur noch 2 Erkrankungen durch Wildviren registriert, seit 2007 bisher keine. Hygiene und Impfschutz gegen Polio und Typhus weiterhin beachten. Dengue: Mit Beginn der Regenzeit erwarten die Behörden einen Anstieg der Infektionen. Seit Anfang des Jahres wurden bereits zahlreiche Infektionen und mindestens 70 Todesfälle verzeichnet. Am stärksten betroffen sind die Regionen West Java, Central Java, Sumatra und Sulawesi. Im Jahr 2015 wurden insgesamt über 100.000 Erkrankungen und 907 Todesfälle gemeldet. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten. Tollwut: Seit Auftreten der ersten Fälle im November 2008 sind auf der Insel Bali schätzungsweise 170 Menschen an der Infektion gestorben. Im Januar wurden 2 Kinder von einem tollwütigen Hund gebissen, sie wurden postexpositionell behandelt. Im vergangenen Jahr gab es 15 Todesfälle auf der Insel. Mittlerweile tritt die Tollwut in 24 der 33 Provinzen auf. Auch Touristengebiete, wie z. B. die Städte Ubud und Kuta und die Regionen Gianyar und Badung, sind betroffen. Die Behörden planen in einer groß angelegten Impfkampagne etwa 300.000 Hunde zu impfen. Der Mangel an Immunglobulinen und modernen Zellkulturimpfstoffen besteht weiterhin. Auch aus anderen Regionen Indonesiens werden Fälle berichtet. Aufgrund der aktuellen Situation sollte die Indikation für eine präexpositionelle Impfung großzügiger gestellt werden. Vogelgrippe: Ende März letzten Jahres sind in der Provinz Banten im Westen der Insel Java ein Vater und sein Sohn verstorben, es sind die ersten Erkrankungen seit Oktober 2014. Laut WHO wurden 2014 insgesamt 2 und 2013 3 Erkrankungen registriert, alle Patienten sind verstorben. Seit ihrem Erstauftritt im November 2003 hat sich die hochpathogene Vogelgrippe durch Influenza A(H5N1) landesweit ausgebreitet und ist aufgrund der Infrastruktur des Inselstaates schwer zu kontrollieren. Mehr als 10 Millionen Geflügeltiere sind ihr zum Opfer gefallen. Seit 2003 sind 199 menschliche VogelgrippeErkrankungen aufgetreten, 167 Personen sind daran verstorben. Seit Anfang des vergangenen Jahres steht Indonesien an zweiter Stelle der weltweiten H5N1-Fälle hinter Ägypten. Mit einer Letalität von über 80 % führt das Land aber weiterhin die Liste der betroffenen Gebiete an. Die meisten Fälle stammen aus Java, einige aus Sumatra, einzelne aus Süd-Sulawesi und Bali. Fast alle Betroffenen hatten unmittelbare Kontakte zu kranken oder verendeten Tieren. Kontakte mit lebendem Geflügel oder kranken Menschen sollten von Reisenden weiterhin gemieden, Hygiene beachtet werden. Zika-Virus: Mitte November haben die Gesundheitsbehörden eine Infektion auf der Insel Sulawesi bestätigt. Es ist der erste Nachweis des Zika-Virus in Indonesien. Ende Januar wurde eine Infektion auf Sumatra diagnostiziert. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Sicherheitshinweis: Am 14. Januar kam es in Jakarta im Bereich vor dem Sarinagebäude zu mehreren Bombenexplosionen und Schießereien. Es wird vorerst geraten, den Innenstadtbereich Jakartas zu meiden (www.auswaertiges-amt.de). Nr. 4/16 • 2. März 2016 Leishmaniase, kutane: Aus mehreren Provinzen wird eine Häufung kutaner Leishmaniasen gemeldet. Etwa 600 Menschen sind im Gouvernement Al-Qadisiyah (S) erkrankt. 290 Infektionen wurden aus dem Gouvernement Kerbela (Z) und 100 aus dem Gouvernement Diyala (O) gemeldet. Die Parasitose ist im Irak endemisch. Die Erkrankung wird durch verschiedene Spezies der Gattung Leishmania verursacht. Die Einzeller werden durch den Stich der nachtaktiven Schmetterlings- bzw. Sandmücken übertragen. Als Reservoir dienen Nagetiere. Expositionsprophylaxe mit Repellentien und Gebrauch engmaschiger Mückennetze beachten. Poliomyelitis: Mitte März 2014 wurde in Bagdad die erste PolioErkrankung seit 14 Jahren gemeldet. Ende Mai wurde eine zweite Erkrankung registriert. Ein Zusammenhang mit dem Ausbruch in Syrien wurde vermutet. Impfkampagnen wurden durchgeführt. Im Mai letzten Jahres hat die WHO den Irak von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Sicherheitshinweis: Vor Reisen in den Irak wird gewarnt. Dies gilt mit Einschränkungen auch für die Region Kurdistan-Irak (insbesondere für die Provinzen Dohuk, Erbil und Sulaymaniyah). Besonders gefährlich sind Reisen in die Provinzen Ninewa (Grenze zu Syrien), Anbar, Salah Al-Din, Diyala und Ta’mim, in den Großraum Bagdad sowie in den Norden der Provinz Babel. Die Medienberichterstattung und die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes sollten aufmerksam verfolgt werden (www.auswaertiges-amt.de). Iran Influenza: Seit etwa Mitte November 2015 wurden in mehreren Provinzen des Landes Ausbrüche von Influenza A(H1N1), der sog. Schweinegrippe, registriert. Insgesamt sind ca. 1.190 Menschen erkrankt und 112 verstorben. Impfkampagnen wurden gestartet. 2014 sind mindestens 89 Menschen verstorben. Impfschutz beachten. Irland Mumps: Der Ausbruch, der bereits im Juli 2014 begann, ist noch nicht beendet. Die Zahl der Neuinfektionen geht langsam zurück. Besonders betroffen sind der Süden des Landes mit den Grafschaften Cork, Kerry, Waterford, Tipperary und der Nordwesten, wo die höchsten Inzidenzen registriert wurden. Seit Beginn dieses Jahres wurden 181 Infektionen verzeichnet, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 319. Im vergangenen Jahr wurden 2.020 Infektionen gemeldet. 2014 wurden landesweit 762 Erkrankungen registriert. Ein Großteil der Patienten ist zwischen 10 und 34 Jahre alt. Impfschutz beachten. Israel Sicherheitshinweis: Die Sicherheitslage in Israel, im Westjordanland und insbesondere auch in Jerusalem, hat sich in den letzten Monaten verschärft. Immer wieder greifen einzelne Täter israelische Zivilisten und Sicherheitskräfte an. Israelische Sicherheitskräfte gehen regelmäßig und massiv gegen Palästinenser vor. Vor und während der Reise nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete wird geraten, sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren sowie die Internetseiten der Botschaft in Tel Aviv (www.tel-aviv.diplo.de) und des Vertretungsbüros Ramallah (www.ramallah.diplo.de) zu konsultieren (www.auswaertiges-amt.de). Jamaika Irak Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, örtlich erhöht durch kriegsbedingte Versorgungsprobleme. Hygiene beachten. © Centrum für Reisemedizin Zika-Virus: Ende Januar haben die Gesundheitsbehörden die erste Erkrankung bestätigt. Ob die Infektion bei einer Reise nach Texas (USA) erfolgte oder ob es sich um eine autochthone Infektion handelt ist bisher nicht bekannt. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. 11 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Japan Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt weiterhin ausdrücklich vor Aufenthalten in der Region um das Kernkraftwerk Fukushima I im Nordosten der Insel Honshu (Teilreisewarnung) (www.auswaertiges-amt.de). Jemen Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera tritt sporadisch auf, Ausbrüche werden aktuell nicht gemeldet. Polio wurde seit 2006 nicht mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz weiterhin beachten. Dengue: Anfang November wurde das Land innerhalb weniger Tage von 2 Tropenstürmen getroffen. Die großen Regenmengen haben zu einer Zunahme der Vektoren und der Neuinfektionen geführt. Im Gouvernement Hadramaut werden laut Presseberichten in einer Klinik täglich ca. 400 neue Erkrankungen registriert, 30 Menschen seien verstorben. Infolge des bewaffneten Konflikts steigt das Risiko arthropodenübertragener Infektionen, da Programme zur Vektorbekämpfung unterbrochen wurden. Mückenschutz beachten. Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt dringend vor Reisen nach Jemen. Deutsche, die sich gegebenenfalls dort noch aufhalten, wurden aufgefordert, aus dem Jemen auszureisen. Die deutsche Botschaft in Sanaa ist vorübergehend geschlossen und kann im Notfall keine konsularische Hilfe vor Ort leisten. Die nächstgelegene deutsche Auslandsvertretung ist die Botschaft in Riad (Saudi-Arabien). Seit dem 26. März 2015 führt eine Allianz von Staaten der Region unter der Führung von Saudi-Arabien in Jemen Luftschläge gegen staatliche (insbesondere militärische) Infrastruktur durch. Die militärischen Einsätze finden vor allem in größeren Städten des Landes statt, insbesondere in der Hauptstadt Sanaa, und stellen auch für die Zivilbevölkerung eine erhebliche Gefährdung dar. Ein Ende der Militäroperationen ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht absehbar. Sowohl die politische als auch die Sicherheitslage ist im ganzen Land ausgesprochen volatil. Die Gewährleistung der Sicherheit durch staatliche Behörden ist nicht sichergestellt (www.auswaertiges-amt.de). Jordanien Sicherheitshinweis: Aufgrund wiederholter Grenzzwischenfälle an der syrisch-jordanischen Grenze wird von einer Reise in das syrischjordanische Grenzgebiet dringend abgeraten. Es wird ergänzend darauf hingewiesen, dass die syrisch-jordanische Grenze militärisches Sperrgebiet ist, in dem besondere Bestimmungen gelten. In Jordanien kommt es immer wieder in verschiedenen Orten zu Kundgebungen. Reisenden wird daher empfohlen, Menschenansammlungen und Demonstrationen zu meiden, diese nicht zu fotografieren sowie besondere Vorsicht walten zu lassen. Darüber hinaus wird geraten, die Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Jungferninseln (brit. & USA) Zika-Virus: Ende Januar wurde die erste autochthone Infektion auf der Insel St. Croix (Amerikanische Jungferninseln) gemeldet. Inzwischen wurden auch Infektionen auf den Inseln Saint Thomas und Saint John registriert. Bis Ende Februar wurden 59 Verdachtsfälle gemeldet, 4 Infektionen wurden bestätigt. Der Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden die ersten Infektionen in Süd- und Mittelamerika nachgewiesen. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Nr. 4/16 • 2. März 2016 Kamerun Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Auch Cholera-Ausbrüche kommen ganzjährig vor, insbesondere im Norden des Landes (Grenzgebiet zum Tschad). Auch aus Douala, der größten Stadt und Wirtschaftsmetropole des Landes, werden immer wieder Erkrankungen gemeldet. Hygiene beachten, bei Reisen in besonders gefährdete Regionen ist eine Impfung zu empfehlen. Impfvorschrift: Angaben des Auswärtigen Amtes ist entgegen der offiziellen Bestimmungen auch bei der Ausreise der Nachweis einer gültigen Gelbfieberimpfung erforderlich. Poliomyelitis: Nach einer Pause von mehr als einem Jahr sind im Oktober 2013 4 Menschen erkrankt. In den Monaten Januar und März 2014 wurden 5 Fälle registriert, Anfang September 2 weitere. Impfkampagnen wurden eingeleitet. Hygiene und Impfschutz beachten. Im August 2015 hat die WHO Kamerun von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Sicherheitshinweis: Aufgrund eines erhöhten Anschlags- und Entführungsrisikos für Staatsangehörige westlicher Staaten wird bis auf weiteres von Reisen in entlegene Gebiete Kameruns eindringlich abgeraten. Darüber hinaus wird zu erhöhter Aufmerksamkeit vor allem auf öffentlichen Plätzen, beim Besuch internationaler Einrichtungen sowie an exponierten touristischen Sehenswürdigkeiten geraten (www.auswaertiges-amt.de). Kanada Listeriose: Ende Januar hat fertig verpackter Salat der US-amerikanischen Firma Dole auch in Kanada zu 11 Erkrankungen mit 3 Todesfällen geführt. Die betroffenen Produkte wurden zurückgerufen. In den USA gab es 15 Infektionen und einen Todesfall. Die Erreger (Listeria monocytogenes) werden über Lebensmittel übertragen, besonders gefährdet sind immungeschwächte Personen, Ältere, Schwangere und Kinder. Reisende sollten lokale Warnhinweise beachten. Kap Verde Zika-Virus: Anfang November 2015 hat das Gesundheitsministerium einen Ausbruch auf der Insel Santiago bestätigt. Die meisten Erkrankungen wurden in der Stadt Praia beobachtet. Die ersten Infektionen wurden im September registriert, bis Ende Januar wurden 7.164 Fälle gemeldet. Inzwischen sind auch die Inseln Maio und Fogo betroffen. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend AedesArten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Kasachstan Orale Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Hohe Prävalenzen für Hepatitis A und für Echinokokkus granulosus (Hundebandwurm) vor allem in den südlichen Landesteilen mit der ehemaligen Hauptstadt Almaty. Hygiene und Impfschutz (Hepatitis A) beachten. Katar Kambodscha Darminfektionen: Landesweit besteht eine erhöhte Infektionsgefahr für Durchfallerkrankungen durch verunreinigte Speisen und Getränke. Hygienemaßnahmen beachten, ggf. Impfung gegen Cholera. © Centrum für Reisemedizin Coronavirus: Im Februar hat sich erstmals seit Mai 2015 ein 66-jähriger Mann mit MERS-CoV infiziert. Insgesamt meldete das Land bisher 16 Infektionen mit 6 Todesfällen. 12 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Kenia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Polio wurde zuletzt 2013 gemeldet, 14 Menschen im Flüchtlingslager – Dadaab Complex, im Nordosten Kenias – waren erkrankt. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende. Cholera: Seit Ende Dezember 2014 wurden landesweit mehrere Tausend Infektionen mit mehr als 130 Todesfällen gemeldet. Ende November letzten Jahres hat der Ausbruch auch das weltweit größte Flüchtlingslager Dadaab erreicht, mindestens 1.500 Menschen sind erkrankt und 10 verstorben. Inzwischen ist dort die Zahl der Neuinfektionen zurückgegangen, ein erneuter Anstieg der Fälle während der bevorstehenden Regenzeit wird befürchtet. Im Januar dieses Jahres sind im County Tharaka Nithi (Z) 2 Menschen verstorben, 114 weitere wurden in einer Klinik behandelt. In der Stadt Isiolo im gleichnamigen County (Z) sind 2 Menschen erkrankt, eine 87-Jährige ist verstorben. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende erwägen. Impfvorschrift: Nach Angaben der kenianischen Botschaft kann bei Ankunft aus einem Land mit aktuellen Cholera-Ausbrüchen – abweichend von den offiziellen Bestimmungen – ein gültiger Impfnachweis verlangt werden. Sicherheitshinweis: Aufgrund der verschiedenen Anschläge in der jüngeren Vergangenheit wird auch von Aufenthalten und Besuchen in der Altstadt von Mombasa sowie in bestimmten Stadtteilen Nairobis (Eastleigh, Pangani und Slum-Gebiete) nachdrücklich abgeraten. Dies gilt auch für Aufenthalte in der Provinz Lamu einschließlich des Lamu-Archipels. Auch in den Touristengebieten Kilifi und Malindi besteht eine erhöhte Gefahr von Anschlägen (www.auswaertiges-amt.de). Kirgisistan Darminfektionen: Risiko landesweit für Durchfallerkrankungen sowie andere orale Infektionen wie Typhus, meist durch kontaminiertes Trinkwasser, sporadisch auch für Botulismus durch hauseingemachte Lebensmittel. Hinweis auf Übertragungswege, adäquate Hygiene, ggf. Impfschutz (Typhus). Influenza: Aus weiten Teilen des Landes werden vermehrt Infektionen mit Influenza A(H1N1), der sog. Schweinegrippe, gemeldet. Besonders betroffen ist die Region Chui mit der Hauptstadt Bischkek. Impfschutz beachten. Kolumbien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Hygiene beachten. Chikungunya: Anfang September 2014 wurden die ersten autochthonen Fälle bestätigt. Bis Ende des Jahres stieg die Zahl der Verdachtsfälle auf ca. 106.760 an, 1.456 Infektionen wurden bestätigt, 3 Menschen sind verstorben. 26 Erkrankungen wurden importiert. 2015 wurden 359.728 Fälle gemeldet, 3.202 Infektionen konnten bestätigt werden. 70 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Departements Bolivar, Sucre und Norte de Santander im Norden des Landes. In den ersten 6 Wochen dieses Jahres wurden bereits 6.643 Verdachtsfälle verzeichnet, 41 konnten labortechnisch bestätigt werden. Mückenschutz beachten. Dengue: Seit Anfang des Jahres wurden bereits 16.414 Erkrankungen gemeldet, es gab mindestens 60 Todesfälle. Im vergangenen Jahr wurden ca. 95.000 Verdachtsfälle registriert. 72 Menschen sind verstorben. 1.360 Erkrankungen verliefen schwer. Am stärksten betroffen sind der Westen und das Zentrum des Landes. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Zika-Virus: Mitte Oktober 2015 hat das Gesundheitsministerium die ersten 9 Infektionen bestätigt. Insgesamt waren 98 Verdachtsfälle im Departement Bolivar (N) registriert worden, 13 aus der Hafenstadt Cartagena und 85 aus der Nachbarstadt Turbaco. Bis Mitte Februar dieses Jahres ist die Zahl der laborbestätigten Infektionen landesweit auf 1.612 gestiegen. Es gibt mehr als 37.000 Verdachts© Centrum für Reisemedizin Nr. 4/16 • 2. März 2016 fälle, darunter auch mehr als 6.300 schwangere Frauen. 3 Menschen sind verstorben. Besonders betroffen sind die Departements Norte de Santander, Bolivar, Cordoba und Sucre im Norden des Landes. Auch von den Inseln des Departements San Andres wurden Fälle gemeldet. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Es wird vermutet, dass das Virus während der Fußball-WM 2014 nach Brasilien eingeschleppt wurde. Das Krankheitsbild dauert 4–7 Tage und geht mit Fieber, Konjunktivitis, Arthralgien vor allem in den Finger- und Fußgelenken sowie einem makulo-papulösen Exanthem einher. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Im Januar wurde in Kolumbien das erste Kind mit Mikrozephalie geboren, bei dem eine Zika-Virus-Infektion als Ursache der Fehlbildung vermutet wird. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Kongo, Demokratische Republik Affenpocken: In der ersten Februarwoche wurden 2 Todesfälle und 51 weitere Infektionen im Bas Uele District in der Provinz Orientale (N) gemeldet. Damit ist die Zahl der Erkrankungen innerhalb weniger Wochen auf 195 gestiegen, 8 Menschen sind verstorben. Der zu den Orthopoxviren gehörende Erreger wurde 1970 in Zentralafrika entdeckt. Das Erregerreservoir sind Nagetiere, vorwiegend Hörnchen. Die Infektion erfolgt meistens über Kontakt zu erkrankten Tieren, aber auch eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist möglich. Nach Aussetzen der Pockenimpfung kam es seit 1996 vereinzelt zu regionalen Ausbrüchen. 2003 wurde das Virus durch illegale Tiertransporte aus West-Afrika in die USA exportiert, wo es zu einem überregionalen Ausbruch mit etwa 100 Erkrankungen führte. Cholera: Insgesamt wurden im vergangenen Jahr ca. 19.200 Fälle gemeldet, 276 Menschen sind verstorben. Die meisten Infektionen werden aus den östlichen Provinzen gemeldet. Besonders betroffen ist die Region Süd-Kivu, hier wird die Situation durch die zahlreichen Camps für Flüchtlinge aus dem benachbarten Burundi verschärft. In den meisten Regionen geht die Zahl der Neuinfektionen allerdings zurück. In diesem Jahr wurden bisher 1.737 Erkrankungen gemeldet. Landesweit wurden 2014 ca. 19.300 Fälle gemeldet, 265 Menschen sind verstorben. Zu Beginn dieses Jahres werden in der Provinz Katanga (S) vermehrt Cholera-Fälle verzeichnet. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Infektionskrankheiten: Hohes Risiko für Darminfektionen, speziell Durchfallerkrankungen einschließlich Ruhr und Cholera. TyphusErkrankungen werden immer wieder gemeldet. Alle Formen der Virushepatitis sind im Land hochprävalent. Seit 2011 wurden keine PolioErkrankungen mehr gemeldet. Hygienemaßnahmen und Impfung beachten. Schlafkrankheit und Tollwut sind weit verbreitet. Risiko auch für örtliche Auftritte von viralen hämorrhagischen Fiebern durch Ebola- oder Marburgviren, die in einzelnen Landesteilen bei Flughunden, dem tierischen Reservoir, endemisch sind. Im Sommer 2012 wurde ein neues Rhabdovirus identifiziert, das hämorrhagische Fieber (Bas-Congo) beim Menschen hervorrufen kann. Pest kommt vor allem im Nordosten des Landes vor; das abgelegene Infektionsgebiet im NO gehört zu den aktivsten Naturpestherden der Welt. Hier gab es während der letzten Jahre immer wieder größere Ausbrüche. Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis einschließlich der 5. KW wurden 1.132 Erkrankungen, darunter 108 Todesfälle, gemeldet. Impfschutz beachten. 13 CRM Seminare Reise- und Tropenmedizin 2016 Ärzte CRM Basisseminar CRM Basis-Refresherseminar 2x2-tägig (32 Ustd.) 1-tägig HQWVSUHFKHQGGHP&XUULFXOXPÅ5HLVHPHGL]LQLVFKH*HVXQGKHLWVEHUDWXQJ´ GHU%XQGHVlU]WHNDPPHU IU$EVROYHQWHQGHV&50%DVLVVHPLQDUV &50=HUWLÀNDWÅ5HLVHXQG7URSHQPHGL]LQ´ Block 1 Block 2 %ORFNGHV%DVLVVHPLQDUVNDQQDOV(/HDUQLQJ0RGXODEVROYLHUWZHUGHQ &50ÁH[L/($51²www.elearning.crm.de ² 0QFKHQ 'VVHOGRUI +DPEXUJ ² 0DQQKHLP 0QFKHQ %HUOLQ 0DQQKHLP ² 'VVHOGRUI QXUDOV%ORFNVHPLQDU3UlVHQ]EXFKEDU Zertifi zie r ische izin ed t CRM Aufbauseminar inuierliche ont m ek d gf ür d Är zte un te är z b il un CME ch For t 15–17 Fa $NWXDOLVLHUXQJGHVEHUHLWVHUZRUEHQHQ :LVVHQV 0QFKHQ 'VVHOGRUI +DPEXUJ 'VVHOGRUI %HUOLQ 0DQQKHLP 'UHVGHQ +DPEXUJ 0DQQKHLP 0QFKHQ 'VVHOGRUI 1UQEHUJ 0DQQKHLP 2-tägig AS 3 – AS 8, 1-tägig AS 9 IU$EVROYHQWHQGHV&50%DVLVVHPLQDUV5HLVHXQG7URSHQPHGL]LQ 9HUWLHIXQJYRQVLHEHQ6FKZHUSXQNWWKHPHQGHU5HLVHPHGL]LQ LQHLJHQVWlQGLJHQ$XIEDXVHPLQDUHQ AS 3 Flugreise- und Höhenmedizin AS 4 Tauchsportmedizin und Reisemedizinische Assistance AS 5 Geomedizinische Länderkunde und Internationaler Tourismus AS 6 Internationale Arbeitseinsätze und Rückkehrermedizin AS 7 Risikogruppen und Reisen AS 8 Reisen mit chronischer Krankheit AS 9 Ärztlich begleitetes Reisen 8 Module à 60 Minuten 0DQQKHLP 'VVHOGRUI %HUOLQ 0QFKHQ 0DQQKHLP +DPEXUJ 'VVHOGRUI 0DQQKHLP 0DQQKHLP %HUOLQ CRM Blockseminar für Betriebsärzte und Arbeitsmediziner 4 Tage CRM Basisseminar und 2 Tage CRM Aufbauseminar AS 6 – Internationale Arbeitseinsätze und Rückkehrermedizin ² ² ² CRM Basis-Refresherseminar Online :DQQLPPHU6LHP|FKWHQ² ZRLPPHU6LHP|FKWHQ CRM Aufbau-Refresherseminar 2-tägig IU$EVROYHQWHQGHU&50%DVLVXQG $XIEDXVHPLQDUHE]Z,QKDEHUGHV Å)DFK]HUWLÀNDWV5HLVHPHGL]LQ')5´ 'VVHOGRUI %HUOLQ 0QFKHQ 0DQQKHLP CRM Impfseminar 'VVHOGRUI 0QFKHQ 0DQQKHLP 'VVHOGRUI QXUDOV%ORFNVHPLQDU3UlVHQ]EXFKEDU +LQZHLV6RZHLWIUHLH3OlW]HYRUKDQGHQVLQGVWHKHQGLHVHJHUQHDXFK,QWHUHVVHQWHQ DXVDQGHUHQ)DFKJHELHWHQR̥HQ Weitere Informationen, Preise und Anmeldung unter www.crm.de/fortbildung Medizinisches Assistenzpersonal CRM Basisseminar CRM Intensivseminar CRM Refresherseminar 2-tägig IU$EVROYHQWHQGHV&50%DVLV VHPLQDUVE]Z,QWHUHVVHQWHQPLW YHUJOHLFKEDUHQUHLVHXQGWURSHQ PHGL]LQLVFKHQ.HQQWQLVVHQ 1-tägig • für Teilnehmer/innen ohne oder mit geringen Vorkenntnissen 0DQQKHLP 'VVHOGRUI +DPEXUJ &50=HUWLÀNDWÅ5HLVHPHGL]LQLVFKHU $VVLVWHQWLQ$VVLVWHQW´ ² IU$EVROYHQWHQGHV&50%DVLV VHPLQDUVXQG&50,QWHQVLYVHPLQDUV 0DQQKHLP 'VVHOGRUI 'VVHOGRUI Apothekenfachpersonal CRM Basisseminar CRM Refresherseminar 2-tägig 1-tägig &50=HUWLÀNDWÅ5HLVH*HVXQGKHLWV %HUDWXQJLQGHU$SRWKHNH´ IU$EVROYHQWHQGHV &50%DVLVVHPLQDUV %HUOLQ 'VVHOGRUI 0DQQKHLP 0QFKHQ 8 Module à 60 Minuten $NWXDOLVLHUXQJGHVEHUHLWV HUZRUEHQHQ:LVVHQV +DPEXUJ 0QFKHQ %HUOLQ 'VVHOGRUI 0DQQKHLP 'UHVGHQ 0QFKHQ 'VVHOGRUI 0DQQKHLP Allgemeine Geschäftsbedingungen 'LH)RUWELOGXQJHQZHUGHQDXI%DVLVXQVHUHU$OOJHPHLQHQ*HVFKlIWVEHGLQJXQJHQGXUFKJHIKUW 'LHVHN|QQHQ6LHLP,QWHUQHWXQWHUZZZFUPGHLQGHU5XEULN)RUWELOGXQJVDQJHERWHHLQVHKHQ %HL%HGDUIVHQGHQZLU,KQHQGLH$*%VDXFKJHUQHSHU)D[]X Fortbildungsmanagement 7HO )D[ (0DLOIRUWELOGXQJ#FUPGH CRM Refresherseminar Online :DQQLPPHU6LHP|FKWHQ² ZRLPPHU6LHP|FKWHQ CRM Impfseminar 'VVHOGRUI CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Sicherheitshinweis: Bis zum November 2016 sind in der Demokratischen Republik Kongo Wahlen zu verschiedenen Gebietskörperschaften, zur Nationalversammlung und für das Amt des Präsidenten vorgesehen. Details des Wahlzyklus, einschließlich der Frage einer Verschiebung der Präsidentschaftswahlen, sind Gegenstand heftiger, teils gewaltsam ausgetragener, öffentlicher Debatten. In den kommenden Monaten muss mit kurzfristig angesetzten, öffentlichen Kundgebungen in Kinshasa und anderen Großstädten gerechnet werden, bei denen Zusammenstöße zwischen Kundgebungsteilnehmern und Sicherheitskräften nicht ausgeschlossen werden können. Vor Reisen in die östlichen und nordöstlichen Landesteile der Demokratischen Republik Kongo wird gewarnt. Der dienstliche oder geschäftliche Aufenthalt in diesen Gebieten muss durch ein tragfähiges Sicherheitskonzept abgesichert sein. Es wird empfohlen, große Menschenansammlungen zu meiden und die aktuelle Medienberichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Kongo, Republik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit; mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist landesweit zu rechnen. Hygiene beachten. Infektionen, sonstige: Hepatitis A und B sowie Typhus sind im Land endemisch. Schlafkrankheit gibt es vor allem in der zentral gelegenen Plateaux-Provinz entlang des Kongo, Monkey Pox (Affenpocken) gelegentlich im Grenzgebiet zur DRC. Mit diversen Viruskrankheiten einschließlich hämorrhagischer Fieber ist landesweit zu rechnen. Mehrere Ausbrüche von Ebola hämorrhagischem Fieber (EHF) gab es seit 2001 (zuletzt 2005) im NW, wo der Erreger offenbar endemisch ist. Sorgfältige Hygiene, Impfschutz, Versicherung mit Rückflugmöglichkeit beachten. Sicherheitshinweis: Im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen Regierung und Opposition ist auch künftig mit gewaltsamen Konfrontationen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften zu rechnen. Bei nicht aufschiebbaren Reisen in die Republik Kongo ist daher eine erhöhte Wachsamkeit und Umsicht geboten, größere Menschenansammlungen und die Nähe zu Militär- und Polizeiposten sollten gemieden werden (www.auswaertiges-amt.de). Korea, Nord- Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, mit Typhus und Paratyphus ist ebenfalls zu rechnen. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung. Kuba Cholera: Im Juni 2015 ist bei einem britischen Touristen nach der Rückkehr eine Cholera-Infektion bestätigt worden. Bereits im Januar letzten Jahres ist ein kanadischer Tourist nach seiner Heimreise erkrankt. Seit den ersten Meldungen im Sommer 2012 werden immer wieder kleinere Cholera-Ausbrüche verzeichnet, zuletzt im Oktober vergangenen Jahres. Laut WHO sind 2015 bis Mitte November 65 Menschen erkrankt. Das Risiko für Reisende ist gering, auf gewissenhafte Hygiene und Verwendung von sicherem Wasser zum Trinken und Zähneputzen sollte geachtet werden. Für Reisende mit engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung (Besuch von Freunden und Verwandten) sollte eine Impfung erwogen werden. Laos Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera wurde seit Anfang 2008 nicht mehr gemeldet. Nahrungsund Trinkwasserhygiene beachten. Polio: Bereits Anfang September 2015 ist ein 8-Jähriger an akuten schlaffen Lähmungen (AFP) erkrankt und einige Tage später verstorben. Mitte Oktober hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) handelt. Bis Ende letzten Jahres ist die Zahl der Erkrankten auf 6 gestiegen. Mitte Januar dieses Jahres wurden 2 und im Februar 3 weitere © Centrum für Reisemedizin Nr. 4/16 • 2. März 2016 Fälle bestätigt. Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Libanon Darminfektionen: Mit einem erhöhten Risiko für oral übertragene Erkrankungen wie Durchfall, Hepatitis A und Typhus ist landesweit zu rechnen. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene sowie adäquaten Impfschutz beachten. Einreiseimpfvorschrift: Der Libanon ist seit 1994 poliofrei. Um eine Wiedereinschleppung der Polio zu verhindern, wird von Personen, die aus folgenden Ländern stammen, und Reisenden, die aus diesen Ländern einreisen, eine Impfung gegen Polio verlangt: Syrien, Irak, Pakistan, Afghanistan, Nigeria, Kamerun, Äquatorialguinea, Äthiopien und Somalia. Die Impfung darf nicht länger als 1 Jahr her sein. Entgegen den offiziellen Bestimmungen kann die Einreise trotz gültigem Impfnachweis auch bei der Einreise aus Deutschland verweigert und eine Impfung mit einem oralen Impfstoff am Flughafen verlangt werden. Sicherheitshinweis: Reisenden im Libanon wird zu besonderer Vorsicht und erhöhter Aufmerksamkeit geraten. Die Medienberichterstattung sowie die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes sollten aufmerksam verfolgt werden (www.auswaertiges-amt.de). Liberia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera wurde in den letzten Jahren nicht gemeldet. 2009 wurden erstmals wieder 11 Polio-Fälle berichtet. 2010 wurde eine PolioErkrankung registriert. Seitdem wurden keine weiteren Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Ebola hämorrhagisches Fieber: Am 14. Januar hat die WHO das Land für ebolafrei erklärt. Am 20. November 2015 wurde der letzte Fall bestätigt. Ein 15-Jähriger aus Monrovia ist verstorben. Der 8-jährige Bruder und der Vater waren ebenfalls erkrankt, konnten aber am 3. Dezember geheilt aus der Klinik entlassen werden. Es ist das zweite Mal, dass die Epidemie wieder aufflammt, nachdem das Land bereits für ebolafrei erklärt worden war. Im März 2014 wurden die ersten Infektionen aus dem Nachbarland Guinea importiert, danach hat sich die Erkrankung landesweit ausgebreitet. Anfang Mai letzten Jahres hat die WHO den Ausbruch erstmals für beendet erklärt. Im Juni wurde ein neuer Cluster mit 6 Infizierten gemeldet. Nach 6 Wochen ohne Neuinfektionen hat die WHO das Land Anfang September erneut für ebolafrei erklärt. Insgesamt sind während des Ausbruchs 10.675 Menschen erkrankt und 4.809 von ihnen verstorben. Eine Infektion erfolgt entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch von Höhlen) oder Kontakt mit infizierten und erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen, typischerweise beim Jagen oder Verzehren von ungenügend durchgebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar. Da weitere Erkrankungen nicht ausgeschlossen werden können, rät das Auswärtige Amt dringend die Nachrichtenlage aufmerksam zu verfolgen, sich von sichtbar Kranken fernzuhalten und bei Reisen ins Landesinnere besondere Vorsicht walten zu lassen. Libyen Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen nach Libyen und ruft zur sofortigen Ausreise aus Libyen auf (www.auswaertiges-amt.de). 16 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Madagaskar Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera wurde in letzter Zeit nicht gemeldet, größere Ausbrüche wurden nicht bekannt. Hygiene weiterhin beachten. Polio: Zwischen April und August letzten Jahres sind 10 Fälle von Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) registriert worden. Alle stehen im Zusammenhang mit einer Infektion im September 2014. Seit 1997 wurden keine Erkrankungen durch Wildviren beobachtet. Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Malawi Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, insbesondere während der Sommerregenzeit (Oktober–März) ist mit lokalen Cholera-Ausbrüchen zu rechnen. Seit Mitte Dezember letzten Jahres sind in 6 Distrikten am Chilwa-See (S) 444 Menschen erkrankt, es gab 18 Todesfälle. Auch im Distrikt Nkhata Bay am Malawisee wurden 27 Fälle bestätigt, darunter auch bei 3 ausländischen Touristen. Typhus wurde zuletzt Anfang 2013 im Süden des Landes gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Cholera und Typhus) beachten. Malaysia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen, auch Cholera, landesweit. Hygiene beachten; ggf. Impfung. Dengue: In den vergangenen zwei Jahren haben die Erkrankungen kontinuierlich zugenommen. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Selangor und Johor auf der malaysischen Halbinsel. Experten warnen, dass das momentane Wetterphänomen El Niño zu einem weiteren Anstieg der Fallzahlen führen könnte. Seit Anfang des Jahres wurden bereits 25.696 Infektionen und 51 Todesfälle verzeichnet, noch einmal mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen ist im Februar allerdings leicht gesunken. Etwa die Hälfte aller Fälle stammt aus Selangor. Im vergangenen Jahr wurden landesweit etwa 120.700 Erkrankungen gemeldet, 336 Menschen sind verstorben. Bereits 2014 hatten sich die Zahlen im Vergleich zu 2013 mehr als verdoppelt. Die Arbovirose ist wie in ganz SO-Asien auch in Malaysia endemisch, vor allem auf der Halbinsel. Da es hier keine terminierten Regenzeiten gibt, ist ständig mit einem Übertragungsrisiko zu rechnen, das nach stärkeren Regenperioden regional ansteigt. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Sicherheitshinweis: In Malaysia besteht weiterhin die Gefahr terroristischer Anschläge. Wegen der Verhaftungen von zahlreichen Terrorverdächtigen in den letzten Monaten gibt es gegenwärtig verstärkt Hinweise auf mögliche Anschläge auf Vergnügungsstätten in Kuala Lumpur. In Teilen Malaysias ist wegen Trockenheit, Waldbränden und Brandrodungen mit erhöhter Luftverschmutzung zu rechnen. Dabei werden gegenwärtig häufig Grenzwerte für gesundheitsgefährdende Schadstoffkonzentrationen überschritten und es kommt vereinzelt zu Beeinträchtigungen des Luftverkehrs. Ein Erdbeben der Stärke 6,0 hat am 5. Juni 2015 den ost-malaysischen Bundesstaat Sabah erschüttert. Aus Sicherheitsgründen ist der Aufstieg auf den Mount Kinabalu seitdem gesperrt. Eine teilweise Öffnung, bis zum letzten Halt vor dem Gipfel „Laban Rata“, ist angekündigt, aber noch nicht bestätigt. Eine neue Route für die Gipfelersteigung soll voraussichtlich im Dezember 2015 eröffnet werden (www.auswaertiges-amt.de). Nr. 4/16 • 2. März 2016 Mali Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen, einschließlich Cholera, landesweit. Sowohl 2009 als auch 2010 wurden je 3 PolioFälle gemeldet. 2011 gab es 7 Erkrankungen. Seitdem wurden keine weiteren Fälle durch Wild-Polioviren mehr gemeldet. Ende Juli 2015 ist ein Kleinkind aus dem Nachbarland Guinea in Bamako erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) handelt. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Malaria: In den letzten Monaten haben die Malariafälle stark zugenommen. Betroffen ist auch der relativ trockene Norden des Landes. In den nördlichen Regionen Timbuktu, Gao und Kidal wurden zwischen Oktober und Ende Dezember 2015 mehr als 38.800 Erkrankungen bestätigt, mindestens 29 Menschen sind verstorben. Landesweit wurden im selben Zeitraum ca. 318.000 Infektionen registriert. Es gab mindestens 147 Todesfälle. Seit Anfang dieses Jahres wurden landesweit ca. 122.290 Malariafälle bestätigt, mindestens 15 Menschen sind verstorben. Auch im Norden werden weiterhin vermehrt Erkrankungen verzeichnet, seit Jahresbeginn sind es 23.077 und mindestens 4 Todesfälle. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres wurden 16.900 Infektionen bestätigt. Für die Regenzeit ungewöhnlich starke Regenfälle haben das Wachstum der Mückenpopulation begünstigt. Mückenschutz und Chemoprophylaxe beachten. Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis einschließlich der 6. KW wurden bereits 70 Verdachtsfälle, darunter ein Todesfall, gemeldet. Impfschutz beachten. Sicherheitshinweis: Am 20. November 2015 hat sich ein terroristischer Angriff auf das Hotel Radisson Blu in Bamako ereignet. Bereits am 7. August 2015 gab es einen Terroranschlag auf ein von Ausländern häufig genutztes Hotel in der Stadt Sevaré. Des Weiteren kam es auch im Stadtgebiet und in der Umgebung von Bamako zu vereinzelten Anschlägen, bei denen Ausländer betroffen waren. Es ist nicht auszuschließen, dass es zu weiteren Anschlägen kommen kann. Reisenden wird daher empfohlen, sich besonders umsichtig zu verhalten, Menschenansammlungen zu meiden und Anweisungen der lokalen Sicherheitskräfte unbedingt zu befolgen. Das Auswärtige Amt rät, die Reise- und Sicherheitshinweise sowie die aktuelle Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Marokko Leishmaniase, kutane: Eine Häufung kutaner Leishmaniasen wird aus der Provinz Jerada, an der Grenze zu Algerien, gemeldet. Etwa 100 Menschen sind erkrankt. Die Parasitose ist in Marokko endemisch. Die Erkrankung wird durch verschiedene Spezies der Gattung Leishmania verursacht. Die Einzeller werden durch den Stich der nachtaktiven Schmetterlings- bzw. Sandmücken übertragen. Als Reservoir dienen Nagetiere, z. B. Sandratten, aber auch Hunde. Expositionsprophylaxe mit Repellentien und Gebrauch engmaschiger Mückennetze beachten. Marshallinseln Zika-Virus: Mitte Februar wurde die erste autochthone Infektion bei einer schwangeren Frau registriert. Es gab 5 weitere Verdachtsfälle, die nicht bestätigt wurden. Der Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden die ersten Infektionen in Süd- und Mittelamerika nachgewiesen. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Martinique Zika-Virus: Ende Dezember 2015 wurden die ersten autochthonen Infektionen bestätigt. Bis Mitte Februar wurden mindestens 47 Erkrankungen bestätigt, es gibt 6.050 weitere Verdachtsfälle. Die © Centrum für Reisemedizin 17 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend AedesArten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Mauretanien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche wurden in letzter Zeit nicht bekannt. Polio wurde zuletzt Ende April 2010 gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Sicherheitshinweis: Von nicht unbedingt erforderlichen Reisen nach Mauretanien wird abgeraten. Vor Reisen in das Grenzgebiet zu Algerien und Mali wird ausdrücklich gewarnt. Mit weiteren terroristischen Anschlägen – auch gegen Ausländer – muss in Nouakchott und im ganzen Land gerechnet werden. Es besteht ein hohes Entführungsrisiko, insbesondere bei Reisen in der Nacht (www.auswaertiges-amt.de). Mexiko Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Aufgrund von Mängeln im Abwassersystem sowie bei der Trinkwasserversorgung kommt es regelmäßig zu Hepatitis A-Ausbrüchen, betroffen sind vor allem Kinder. Seit 2013 kam es vereinzelt auch zu Cholera-Ausbrüchen. Hygiene und Impfschutz beachten. Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste importierte Fall bestätigt. Ein Mann ist nach seiner Rückkehr aus Antigua und Barbuda erkrankt. Bis Ende April wurden insgesamt 24 importierte Fälle registriert, seitdem wurden keine weiteren Fälle gemeldet. Mitte November 2014 wurde die erste autochthone Infektion im Bundesstaat Chiapas (SO) gemeldet. Offiziell wurden im vergangenen Jahr bis Ende Dezember landesweit ca. 11.580 Fälle verzeichnet. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Guerrero, Michoacan und Oaxaca an der Pazifikküste. Insgesamt wurden 20 Infektionen importiert. Seit Anfang dieses Jahres wurden 80 lokal erworbene Erkrankungen bestätigt. Mückenschutz beachten. Dengue: In diesem Jahr wurden bisher 10.702 Verdachtsfälle verzeichnet, 494 Erkrankungen verliefen schwer. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Chiapas, Guerrero, Tabasco und Veracruz. B.s Ende Dezember letzten Jahres wurden etwa 218.660 Verdachtsfälle registriert, 26.501 konnten labortechnisch bestätigt werden. 39 Menschen sind verstorben. 2014 wurden landesweit 124.943 Verdachtsfälle gemeldet, 32.100 konnten labortechnisch bestätigt werden. Es kam zu 39 Todesfällen. Im Dezember 2015 haben die Gesundheitsbehörden einen Impfstoff zugelassen. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Zika-Virus: Ende November wurde je eine autochthone Infektion in den Bundesstaaten Chiapas (SO) und Nuevo Leon (NO) bestätigt. Bis Ende Februar dieses Jahres ist die Zahl der Erkrankten landesweit auf 93 gestiegen. Die meisten Fälle wurden aus den benachbarten Bundesstaaten Chiapas und Oaxaca im Südosten registriert. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. © Centrum für Reisemedizin Nr. 4/16 • 2. März 2016 Mosambik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Während der Regenzeit kommt es immer wieder zu lokal begrenzten Cholera-Ausbrüchen. In der Provinz Nampula wurden Ende Januar 12 Infektionen bestätigt. Hygiene beachten, Risikoreisende sollten geimpft werden. Gelbfieber-Impfung: Eine Impfung ist für alle Reisenden aus Infektionsgebieten ab dem 1. Lebensjahr vorgeschrieben. Auch bei der Einreise aus gelbfieberfreien Ländern kann es in Einzelfällen entgegen der landeseigenen Bestimmungen zu Kontrollen kommen. Verfügt der Reisende nicht über den Impfschutz, wird eine kostenpflichtige Zwangsimpfung vor Ort durchgeführt. Malaria: Im Vergleich zu 2014 sind die Fallzahlen in der Provinz Tete (NW) im vergangenen Jahr stark gestiegen. 2014 wurden 20.000 Erkrankungen und 22 Todesfälle gemeldet, im Folgejahr waren es 370.000 Infektionen, 213 Menschen sind verstorben. Landesweit besteht ein hohes Übertragungsrisiko, auch in der Hauptstadt Maputo. Mückenschutz und Chemoprophylaxe beachten. Sicherheitshinweis: Nach Überfällen auch auf zivile Fahrzeuge auf der EN1 bei Muxungue wird von Reisen auf dem Streckenabschnitt der EN1 zwischen Save und Caia (Provinz Sofala) abgeraten. In den Provinzen Manica, Sofala, Tete und Zambesia kommt es vereinzelt zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen dem bewaffneten Arm der Oppositionspartei RENAMO und Sicherheitskräften des Landes. Reisenden in diesen Provinzen wird empfohlen, die Nachrichten, insbesondere der lokalen Medien, und die Lage vor Ort aufmerksam zu verfolgen. Überlandfahrten sollten mit erhöhter Vorsicht durchgeführt werden (www.auswaertiges-amt.de). Myanmar Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, auch mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist zu rechnen. Hygiene beachten. Dengue: In der Stadt Monywa (Sagaing Division) sind 2015 mindestens 150 Kinder verstorben. Insgesamt sind in der Region 5.974 Menschen erkrankt. Zahlreiche Infektionen verliefen als Dengue hämorrhagisches Fieber. In der Irawadi-Division wurden im vergangenen Jahr 3.397 Erkrankungen inkl. 11 Todesfällen registriert. Im Mon-Staat im Süden des Landes sind seit Januar 2015 5.022 Menschen erkrankt, mindestens 3 Menschen sind verstorben. In Yangon sind bis Anfang Juli 1.935 Fälle aufgetreten, 13 Menschen sind verstorben. Landesweit wurden im letzten Jahr mehr als 36.000 Infektionen gemeldet, 120 Menschen sind verstorben. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen verdreifacht. Infolge von Unwettern mit Überschwemmungen seit Anfang Juli wird besonders im Rakhaing-Staat (W) und auch in den Regionen am Golf von Bengalen eine weitere Zunahme der Erkrankungen befürchtet. Aufgrund von Klimaveränderungen und der stetigen Zunahme der Bevölkerung in den Städten wird die Infektion inzwischen ganzjährig beobachtet. Schwerpunkt der Übertragung ist weiterhin die Regenzeit von Juni bis September. Mückenschutz beachten. Polio: 2014 wurde das Land für poliofrei erklärt. Die letzten autochthonen Fälle durch Polio-Wildvirus Typ 1 wurden 2007 gemeldet, die meisten aus der Rakhine-Provinz im westlichen Grenzgebiet zu Bangladesh. Ende November letzten Jahres wurden in dieser Region 2 Erkrankungen durch Vakzine-abgeleitetes Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) bestätigt. Impfkampagnen sind geplant. Impfschutz beachten. Namibia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Insbesondere im Norden kann es während und nach der Regenzeit (Oktober–März) zu lokalen Cholera-Ausbrüchen kommen. Namibia war 1990 eines der ersten afrikanischen Länder, das frei von Poliomyelitis war. Durch Wiedereinschleppungen von Wildvirus Typ 1 aus dem benachbarten Angola kam es 1993 und 2006 zu regiona- 18 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell len Ausbrüchen, die nach flächendeckenden Impfkampagnen rasch unter Kontrolle waren. Seit 2007 wurden keine weiteren Erkrankungsfälle gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio, evtl. Cholera) bei Reisen beachten. Malaria: Seit Januar wurden in der Region Ohangwena im Norden des Landes bereits 427 Erkrankungen und 9 Todesfälle verzeichnet. Im Januar 2015 waren es nur 45 Fälle und im gesamten vergangenen Jahr 393. Maßnahmen zur Bekämpfung des Ausbruches wurden eingeleitet. Auch in den benachbarten Regionen Omusati, Oshana und Oshikoto nimmt die Zahl der Neuinfektionen zu. Nach anfänglich großen Erfolgen bei Eliminierungmaßnahmen zwischen 2000 und 2012, haben die Fallzahlen seit 2013 wieder zugenommen. Mückenschutz und Chemoprophylaxe beachten. Nepal Darminfektionen: Infolge des Erdbebens Ende April dieses Jahres steigt das Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit stark an, auch mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist zu rechnen. Typhus gilt im Land als endemisch. Etwa 1 Woche nach der Katastrophe wurde die erste Hepatitis-Infektion registriert. Seit 2010 sind keine PolioErkrankungen gemeldet worden. Seit dem 18. September 2014 wird in Nepal zusätzlich zu der bereits verwendeten OPV-Vakzine der IPV-Impfstoff eingesetzt, um das Land dauerhaft poliofrei zu halten. Hygiene beachten, Polio-, evtl. Typhus- und Cholera-Impfung. Sicherheitshinweis: In Folge des schweren Erdbebens vom April 2015 sowie heftiger Nachbeben ist im ganzen Land mit Infrastrukturschäden und unpassierbaren Straßen zu rechnen. Die schwer betroffenen Gebiete (Gorkha, Kavrepalanchok, Dhading, Nuwakot, Rasuwa, Sindupalchok, Dolakha, Ramechhap, Okhaldunga, Makwanpur und Sindhuli) sind durch Erdrutsche oder Gerölllawinen schwer zugänglich. Bei Reisen in diese Gebiete ist daher besondere Vorsicht geboten. Der Zugang zu den besonders schwer von den Beben betroffenen Trekking- Gebieten Langtang und Manaslu ist gar nicht oder nur unter erheblichen Schwierigkeiten möglich. Von Reisen in diese Regionen wird daher weiterhin abgeraten. Im Zusammenhang der Kontroversen um die am 20. September 2015 verabschiedete Verfassung, finden in den Distrikten im Terai (südliche Tiefebene an der Grenze zu Indien) noch immer Protestaktionen statt, die das öffentliche Leben und den Straßenverkehr massiv beeinträchtigen. Wichtige Verbrauchsgüter wie Diesel und Flaschengas sind in der Folge der Grenzblockade in ganz Nepal knapp. Eine Normalisierung der Situation ist weiterhin nicht absehbar. Reisenden wird empfohlen, sich vor Reisen nach Nepal bei ihrem Reiseveranstalter oder der örtlichen Reiseleitung über die Durchführbarkeit der Reise zu informieren und während eines Aufenthalts in Nepal die aktuelle örtliche Medienberichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Nicaragua Chikungunya: Im letzten Jahr wurden 5.318 Infektionen bestätigt. Im August wurde der erste Todesfall gemeldet, ein Kleinkind ist verstorben. Seit dem ersten Auftreten Anfang Juli 2014 wurden bis Ende 2014 ca. 3.500 Fälle registriert, mindestens 40 wurden importiert. Ende September 2014 wurde die erste autochthone Infektion bestätigt. In diesem Jahr gibt es bislang 94 bestätigte autochthone Fälle. Mückenschutz beachten. Nr. 4/16 • 2. März 2016 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden die ersten Infektionen in Süd- und Mittelamerika nachgewiesen. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort vorkommende Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Sicherheitshinweis: Der Vulkan Momotombo im Nordwesten Nicaraguas zeigt seit Anfang Dezember 2015 erhöhte Aktivität (Austritt von Rauch, Lava und Asche). Kleinere Gemeinden, in unmittelbarer Nähe des Vulkans, wurden evakuiert, Menschen kamen bisher nicht zu Schaden. Mit weiteren Ausbrüchen muss gerechnet werden. Die in der Umgebung gelegenen Städte León und La Paz Centro könnten laut Expertenaussagen bei weiteren Ausbrüchen durch herabfallende Vulkanasche betroffen sein (www.auswaertiges-amt.de). Niederländische Antillen Zika-Virus: Mitte Januar wurde die erste autochthone Infektion aus dem französischen Teil der Insel St. Martin gemeldet. Bis Mitte Februar kamen 6 weitere Erkrankungen hinzu. Mitte Januar wurde der erste importierte Fall auf Curaçao verzeichnet, etwa eine Woche später wurde die erste autochthone Erkrankung registriert. Bis Mitte Februar ist ihre Zahl auf 35 gestiegen. Im Februar wurden 4 autochthone Infektionen auf Aruba und eine auf Bonaire registriert. Der Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden die ersten Infektionen in Süd- und Mittelamerika nachgewiesen. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Niger Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Auch Cholera-Erkrankungen kommen landesweit vor. Polio, auf gleichem Wege übertragen, wurde zuletzt 2012 gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) beachten. Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis einschließlich der 5. KW wurden bereits 138 Erkrankungen, darunter 8 Todesfälle, gemeldet. Ähnlich wie im Nachbarland Nigeria wurden vermehrt Meningokokken des Serotyps C nachgewiesen. Impfschutz beachten. Sicherheitshinweis: Seit Anfang Februar 2015 greift die islamistische Terrororganisation Boko Haram auch Ziele im Südosten Nigers (Region Diffa) an. Es ist zudem nicht auszuschließen, dass die Gruppe auch in anderen Städten des Landes terroristische Attentate plant. Es wird daher auch in Niamey zu besonderer Vorsicht aufgerufen (www.auswaertiges-amt.de). Nigeria Dengue: In diesem Jahr wurden bisher 4.544 Verdachtsfälle verzeichnet, 5 Menschen sind verstorben. Bis Ende November letzten Jahres wurden 3.763 Infektionen labortechnisch bestätigt, es gab 45.622 Verdachtsfälle. 9 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Departamentos Managua (W), Nueva Segovia (N), Matagalpa (Z), Chinandega (NW), Esteli (NW) und das autonome Gebiet Caribe Sur (SO). Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten. Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche kommen landesweit vor, besonders während der Regenzeit von April bis Oktober. Seit Anfang letzten Jahres wurden aus verschiedenen Bundesstaaten mehr als 5.910 Infektionen mit 188 Todesfällen gemeldet. Das Gesundheitsministerium verzeichnete in 2014 35.996 Erkrankungen, 755 Menschen sind verstorben. Im Februar sind in der Hauptstadt Abuja 13 Menschen verstorben, als Ursache werden Typhus oder Shigellose vermutet. Hygiene beachten, Impfung ist zu empfehlen. Zika-Virus: Ende Januar haben die Behörden die ersten 2 autochthonen Infektionen in der Hauptstadt Managua bestätigt. Bis Ende Februar ist die Zahl der Erkrankungen landesweit auf 84 gestiegen, 58 davon wurden in Managua registriert. Der Erreger wurde 1947 Lassa-Fieber: Seit November vergangenen Jahres steigen die Fallzahlen an. In diesem Jahr wurden mindestens 178 Infektionen in 20 der 36 Staaten registriert, 109 Menschen sind verstorben. Im Januar wurde der erste Todesfall in der Hauptstadt Abuja gemeldet. © Centrum für Reisemedizin 19 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Der Patient kam aus dem Bundesstaat Plateau und ist während eines Familienbesuchs in der Hauptstadt erkrankt. Trotz des Anstiegs zum Ende des Jahres sind die Fallzahlen im Vergleich zu den Vorjahren gesunken. 2015 waren es 375 Erkrankte und 41 Todesfälle. 2014 gab es 989 Erkrankungen und 36 Todesfälle, in 2013 1.195 Erkrankungen und 39 Todesfälle. Lassa ist in Nigeria endemisch und verbreitet sich v. a. über Nager. Die Übertragung erfolgt durch die Ausscheidungen von Mäusen auf anschließend vom Menschen verzehrte Lebensmittel. Die Viren können aber auch über Tröpfcheninfektion, Wundinfektion oder durch Sekrete direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden. Für Reisende besteht nur ein geringes Infektionsrisiko. Masern: Bei einem Ausbruch in Eti-Osa (Bundesstaat Lagos) sind 17 Kinder verstorben, mindestens 34 sind erkrankt. Im Bundesstaat Sokoto wurden seit Anfang Februar mindestens 300 Fälle verzeichnet. Es gab 20 Todesfälle. Impfschutz beachten. Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. In diesem Jahr wurden bisher offiziell 39 Infektionen und ein Todesfall gemeldet. Ähnlich wie im vergangenen Jahr scheint der Bundesstaat Kebbi im Norden des Landes besonders betroffen zu sein. Auch werden dort wieder vermehrt Meningokokken des Serotyps C nachgewiesen. 2015 wurden landesweit 2.670 Erkrankungen, darunter 130 Todesfälle, verzeichnet. Impfschutz beachten. Poliomyelitis: Mittels intensiver Impfkampagnen konnte die Zahl der Neuinfektionen gesenkt werden, die letzte Erkrankung wurde im Juli 2014 registriert. Im ersten Halbjahr 2014 wurden 6 Fälle gemeldet. 2013 sind 53 Menschen erkrankt, davon stammen allein 10 aus dem Bundesstaat Borno (NO). 2012 wurden 122 Fälle registriert. Fälle von Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) kommen immer wieder vor. Im vergangenen Jahr wurden 2 Fälle beobachtet, 2014 waren es 17. Ende September dieses Jahres hat die WHO Nigeria von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt weiterhin. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Vogelgrippe: Erstmals seit 2008 wurde Anfang Januar 2015 auf 2 Geflügelfarmen und Geflügelmärkten in den Bundesstaaten Kano und Lagos Influenza A(H5N1) registriert. Inzwischen hat sich die Erkrankung auf mindestens 18 Bundesstaaten ausgedehnt. Seit Januar dieses Jahres gab es erneut mindestens 58 Ausbrüche Nr. 4/16 • 2. März 2016 in 11 Bundesstaaten, 4 im Süden des Landes (Edo, Enugu, Delta, Ebonyi) und 8 im Norden (Kano, Bauchi, Katsina, Kaduna, Adamawa, Federal Capital Territory, Nasarawa, Plateau). Insgesamt waren etwa 7.800 Tiere erkrankt, ca. 144.000 wurden getötet. Menschen sind bisher nicht erkrankt. Im Januar 2006 wurde die Infektion erstmals in Nigeria nachgewiesen, danach kam es zu mehreren Ausbrüchen in verschiedenen Bundesstaaten. Im Januar 2007 verstarb eine junge Frau aus Lagos an der Tierseuche. Oman Coronavirus: Das Gesundheitsministerium hat Anfang Januar eine Infektion mit MERS-CoV gemeldet. Ein 44-Jähriger aus der Region Nord Al Batinah ist Ende Dezember erkrankt und wird seit Anfang Januar in einer Klinik behandelt. Er hatte Kontakt zu Dromedaren. Ende Januar wurde bei einem 71-jährigen Mann in Thailand nach seiner Rückkehr aus dem Oman eine Infektion bestätigt. Die letzte Erkrankung in dem Sultanat wurde Ende Mai 2015 gemeldet, insgesamt wurden bisher 7 Fälle offiziell bestätigt. Krim-Kongo hämorrhagisches Fieber (CCHF): Im Februar ist ein Mann im Gouvernement al-Buraimi (NW) verstorben. Nähere Informationen liegen bisher nicht vor. Die Farm wurde für 14 Tage unter Quarantäne gestellt. Die Erkrankung wurde 1995 erstmals im Sultanat nachgewiesen. Zwischen 1997 und 2010 wurden keine Fälle registriert, danach gab es immer wieder vereinzelte Fälle, zuletzt wurden 2014 14 Erkrankungen gemeldet. Die Infektion mit dem Virus erfolgt durch den Stich einer Zecke oder durch direkten Kontakt zu Fleisch oder Blut infizierter Tiere (Kühe, Schafe, Ziegen). Auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch über infektiöses Blut kommt vor. Entscheidend ist der Schutz vor Zeckenstichen bei Aufenthalt in Endemiegebieten sowie das Meiden von Kontakt zu erkrankten Tieren. Pakistan Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Mit örtlichen Cholera-Ausbrüchen muss im ganzen Land gerechnet werden. Hepatitis A und Typhus kommen vor. Hygiene und Impfschutz beachten. Dengue: Landesweit haben die Erkrankungen im vergangenen Jahr zugenommen. Im Bundesstaat Punjab (N) sind die Fallzahlen infolge von Überschwemmungen seit Ende August stark gestiegen. Im Bundesstaat Sindh (S) wurden 3.692 Fälle gemeldet, es gab 11 Todes- &502QOLQH7HDFKLQJ²2UWVXQG]HLWXQDEKlQJLJHV/HUQHQ ,QWHUQHWEDVLHUWH/LYH9RUWUlJHLQIRUPLHUHQ6LHUHJHOPlLJ]XDNWXHOOHQ7KHPHQGHU5HLVHPHGL]LQ 8SGDWH:HOWVHXFKHQODJH Aktuelle epidemiologische Schwerpunkte und andere Gesundheitsgefahren auf Reisen MHGHQ0LWWZRFKLP0RQDW MHZHLOV²8KU 6SH]LHOOH7KHPHQGHU5HLVHPHGL]LQ Wechselnde reisemedizinische Themen zur Aktualisierung ktualisierung und Vertiefung beratungsrelevanter Inhalte MHGHQ0LWWZRFKLP0RQDW MHZHLOV²8KU LWJOLHGHU YHO1(70 HU UD G W H OL 0 J 5 LW & )U 1(70 O H Y UD W 0 HQ DQEHLG VRZLH&5 LOQDKPH V OR Q LVWGLH7H H VW R HLKHQN VU J UD UW R 9 © Centrum für Reisemedizin 20 ZZZFUPGHIRUWELOGXQJ © Fotolia/Yuri Arcurs CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 4/16 • 2. März 2016 fälle. Besonders betroffen ist die Stadt Karachi. Hier ist der Ausbruch noch nicht beendet, seit Anfang des Jahres wurden mindestens 60 Infektionen registriert. Mückenschutz beachten. 2.218 Verdachtsfälle registriert worden. 1.708 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. Ein Mensch ist verstorben. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten. Influenza: Ähnlich wie im benachbarten Indien ist die Influenzaaktivität relativ hoch. Die meisten Infektionen werden von Influenza A(H1N1), der sog. Schweinegrippe, verursacht. Besonders betroffen ist der Bundesstat Punjab. Seit Mitte November letzten Jahres wurden etwa 100 Infektionen und 14 Todesfälle bestätigt. Impfschutz beachten. Zika-Virus: Seit Anfang Dezember letzten Jahres haben die Gesundheitsbehörden 65 autochthone Infektionen bestätigt. Es gibt weitere Verdachtsfälle. Betroffen ist die atlantische Insel Ustopo (NO) im District Guna Yala. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im letzten Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Poliomyelitis: Mitte Januar wurde der erste Fall in diesem Jahr registriert. Ein 1-jähriger Junge aus einem Dorf nahe Peshawar (Provinz Khyber Pakhtunkhwa) ist erkrankt. Im Februar wurde je eine Infektion in Karachi (Provinz Sindh) und in Quetta (Provinz Belutschistan) verzeichnet, zwei weitere wurden in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa registriert. In Faisalabad (Provinz Punjab) ist im Februar ein 3-jähriges Mädchen mit dem Verdacht einer Polioinfektion verstorben. Die Laborergebnisse liegen noch nicht vor. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 54 Infektionen gemeldet. Die meisten Infektionen stammen aus dem Norden des Landes. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind 2014 landesweit 306 Personen an Polio erkrankt. Dies sind die höchsten Fallzahlen seit 14 Jahren, im Jahr 2000 wurden 199 Infektionen registriert. Seit Ende Dezember 2012 werden immer wieder Angriffe auf die Impfteams gemeldet, mehr als 60 Helfer und Polizisten aus dem Begleitschutz starben allein in 2014. Mitte Januar dieses Jahres wurden bei einem Anschlag auf ein Impfzentrum in Quetta (SW) 13 Polizisten und 2 Zivilisten getötet, es gab 25 weitere Verletzte. Die geplante Impfkampagne, bei der landesweit 2,4 Millionen Kinder geimpft werden sollten, wurde gestoppt. Pakistan ist eines der wenigen Länder, in dem Poliomyelitis weiterhin endemisch ist. Hygiene und Impfschutz beachten. Entgegen den offiziellen Bestimmungen wird bei der Einreise beruflich Reisender der Nachweis eines Arztes über einen bestehenden Polioschutz verlangt. Entsprechend einer Aufforderung der WHO vom Mai 2014 soll die Regierung sicherstellen, dass alle Reisenden (Einheimische und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, bei ihrer Ausreise eine gültige Impfung gegen Polio nachweisen können. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Diese Empfehlung wurde Anfang Mai 2015 von der WHO wiederholt. Diese Maßnahme soll helfen eine weitere Verbreitung der Erkrankung zu verhindern. Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Khyber-Pakhtunkhwa (ehemals Nordwestgrenzprovinz, NWFP), in die Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan (die sog. Federally Administered Tribal Areas, FATA) und nach Belutschistan wird gewarnt. Landesweit besteht eine Gefährdung durch politisch-religiös motivierte Gewalttaten (www.auswaertiges-amt.de). Palästinensische Gebiete Sicherheitshinweis: Die Sicherheitslage in Israel, im Westjordanland und insbesondere auch in Jerusalem, hat sich in den letzten Monaten verschärft. Immer wieder greifen einzelne Täter israelische Zivilisten und Sicherheitskräfte an. Israelische Sicherheitskräfte gehen regelmäßig und massiv gegen Palästinenser vor. Vor und während der Reise nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete wird geraten, sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren sowie die Internetseiten der Botschaft in Tel Aviv (www.tel-aviv.diplo.de) und des Vertretungsbüros Ramallah (www.ramallah.diplo.de) zu konsultieren (www.auswaertiges-amt.de). Panama Chikungunya: Im Juni 2014 wurden die ersten 2 importierten Fälle bestätigt, bis Ende 2014 hat sich die Zahl auf 43 erhöht, es gab 25 autochthone Infektionen. Seit Anfang 2015 wurden 179 Erkrankungen registriert, 159 gelten als autochthon. Mückenschutz beachten. Dengue: Seit Anfang des Jahres wurden landesweit 57 Infektionen bestätigt. In den ersten 45 Wochen des letzten Jahres sind © Centrum für Reisemedizin Papua-Neuguinea Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, für Typhus vor allem im Hochland, wo der Erreger hochgradig endemisch ist. Seit 2009 treten landesweit Cholera-Fälle auf. Hygiene beachten, Risikoreisende sollten geimpft (Typhus, Cholera) werden. Dengue: Seit Dezember letzten Jahres gibt es einen Ausbruch in der Western Province, einschließlich der Insel Daru Island. Bis Anfang Februar wurden mehr als 250 Verdachtsfälle gemeldet. Mückenschutz beachten. Paraguay Chikungunya: Im Oktober 2014 wurde die erste autochthone Erkrankung bestätigt. 7 Fälle wurden importiert. Der Erste stammt aus der Dominikanischen Republik und wurde bereits Anfang Juli 2014 gemeldet. 2015 wurden 4.291 Infektionen registriert. Seit Anfang dieses Jahres wurden 9 Erkrankungen bestätigt. Die meisten Infektionen stammen aus der Hauptstadt und ihrer Umgebung. Unzureichende Müllentsorgung begünstigt die Zunahme der Zahl an Überträgermücken. Mückenschutz beachten. Dengue: Nach heftigen Regenfällen mit Überschwemmungen im Dezember sind die Fallzahlen stark gestiegen, besonders betroffen ist die Hauptstadt Asuncion. Landesweit wurden bis Ende letzten Jahres 16.000 Infektionen bestätigt. Bis Anfang Februar dieses Jahres wurden mehr als 34.400 Verdachtsfälle (445 davon bestätigt) registriert, 3 Menschen sind verstorben. Mit 144.500 Erkrankungen und 251 Todesfällen erlebte das Land 2013 den schwersten Ausbruch seiner Geschichte. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten. Zika-Virus: Ende November wurden 6 Infektionen in der Stadt Pedro Juan Caballero bestätigt. Die Stadt liegt in der Region Amambay (O) direkt an der Grenze zum brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul. Weitere Verdachtsfälle wurden in Ciudad del Este (Region Alto Paraná, SO) und Concepcion (Region Concepcion, Z) verzeichnet. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei 21 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Sicherheitshinweis: Aufgrund großflächiger Überschwemmungen wurde in den Regionen Presidente Hayes, Amambay, Misiones, Ñeembucú, Concepción, San Pedro, Central und in der Stadt Asunción der Notstand ausgerufen. Städte sind teilweise von der Versorgung abgeschnitten; Straßen in tiefer gelegenen Stadtteilen oder Straßen in Flussnähe sind nur eingeschränkt und unter Gefahr befahrbar. Der nördliche Teil der Provinz San Pedro und der südliche Teil der Provinz Concepción gelten weiterhin als Operationsgebiet der paraguayischen Guerilla-Organisation EPP (Ejercito Popular Paraguayo). Nicht unbedingt notwendige Reisen in diese Gebiete sollten unterbleiben (www.auswaertiges-amt.de). Peru Chikungunya: Seit Ende Juni 2014 hat das Gesundheitsministerium 88 importierte Erkrankungen bestätigt, 77 davon im vergangenen Jahr. Anfang Juni 2015 wurde die erste autochthone Infektion gemeldet. Ein 12-jähriges Kind ist in Zarumilla (Region Tumbes, N) erkrankt. Inzwischen ist die Zahl auf 103 gestiegen, es gibt weitere Verdachtsfälle. Mückenschutz beachten. Dengue: Landesweit wurden in diesem Jahr bisher 3.790 Verdachtsfälle registriert, 18 Infektionen verliefen schwer. 5 Menschen sind verstorben. Im vergangenen Jahr wurden ca. 39.500 Erkrankungen und 51 Todesfälle registriert, damit haben sich die Fallzahlen im Vergleich zu 2014 etwa verdoppelt. 16 der 25 Regionen waren betroffen. Die Mehrzahl der Fälle stammte aus den Regionen Tumbes (N) und Piura (N). Schutz vor tagaktiven Überträgermücken beachten. Tollwut: Mindestens 12 Angehörige eines Indigenen Stammes, darunter 3 Kinder, sind in der Region Loreto (NO) an Tollwut verstorben. Die Übertragung erfolgte durch Vampirfledermäuse. In Südamerika kommt es regelmäßig zur Übertragung von Fledermaustollwut durch Vampirfledermäuse beim Vieh und teilweise auch bei der einheimischen Bevölkerung. Da eine adäquate postexpositionelle Versorgung in ländlichen Gebieten nicht immer gewährleistet ist, sollten Risikoreisende prophylaktisch geimpft sein. Zika-Virus: Ende Januar wurde die erste importierte Infektion bestätigt. Ein 46-Jähriger ist nach seiner Rückkehr aus Venezuela erkrankt. Im Februar wurden 2 weitere Fälle gemeldet, die Erkrankungen wurden in Venezuela und Brasilien erworben. Die Hauptüberträger Aedes aegypti und A. albopictus sind in der Region verbreitet, sodass eine weitere Ausbreitung der Krankheit nicht ausgeschlossen werden kann. Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven Mücken beachten. Nr. 4/16 • 2. März 2016 Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Russland Orale Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit; weiterhin Risiko für Hepatitis A (meist über kontaminiertes Trinkwasser), Trichinellose (meist über unzureichend gegartes Wildschwein- und Bärenfleisch) sowie Botulismus (meist über hauseingemachte Lebensmittel, speziell Fischkonserven). Milzbrand kommt sporadisch oder als Cluster sowohl in der intestinalen wie in der kutanen Form vor. Hygiene beachten, Impfschutz gegen Hepatitis A empfohlen. Influenza: Saisonal erhöhte Grippe-Aktivität mit regionalen Ausbrüchen wird aus diversen Landesteilen gemeldet. Ein großer Teil der Infektionen wurde durch Influenza A(H1N1), der sog. Schweinegrippe, verursacht. Es gab mindestens 107 Todesfälle. Besonders betroffen sind St. Petersburg, Wolgograd und die Regionen Iwanowo (W), Karelien (NW), Jakutien (NO), Adygeja (SW) und Kamtschatka (O). Risiko-Personen sollten geimpft sein. Meningokokken-Meningitis: Im Januar sind im Oblast Wologda nordöstlich von Moskau 3 Kinder an Meningitis erkrankt, 2 von ihnen sind verstorben. Im vergangenen Jahr waren in der Region 7 Fälle aufgetreten, ein Kind ist verstorben. Impfschutz beachten. Tollwut: Wildtiertollwut (v. a. bei Marderhunden und Füchsen) kommt in ganz Russland vor und gefährdet über Haustiere und streunende Hunde den Menschen. Nach verdächtigen Tierkontakten ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Da eine adäquate postexpositionelle Versorgung in ländlichen Gebieten nicht immer gewährleistet ist, sollten Risikoreisende vorbeugend geimpft sein. Sicherheitshinweis: Reisen in den Nordkaukasus: Von Reisen nach Inguschetien, Tschetschenien, Dagestan, Nordossetien und Kabardino-Balkarien wird dringend abgeraten (www.auswaertiges-amt.de). Sambia Philippinen Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit; Cholera ist endemisch während der Regenzeit (Oktober–März). Erstmals seit 2010 sind Mitte Februar in der Hauptstadt Lusaka 40 Menschen an Cholera erkrankt. Zur gleichen Zeit wurden aus der Zentralprovinz 8 Infektionen gemeldet. In mehreren Regionen des Landes werden immer wieder Typhus-Ausbrüche registriert. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Puerto Rico Sicherheitshinweis: Insbesondere bis zu den Parlaments-, Präsidentschafts- und Lokalwahlen am 11. August 2016 ist verstärkt mit politischen Kundgebungen, Demonstrationen und auch gewalttätigen Ausschreitungen zu rechnen. Besonders betroffen sind städtische Ballungsgebiete sowie die Umgebung von Hochschulen. Reisenden wird deshalb empfohlen, Demonstrationen und Menschenansammlungen zu meiden und die Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Ausbrüche von Cholera kommen sporadisch vor. Typhus ist auf den Philippinen endemisch und führt immer wieder zu sporadischen Erkrankungen oder örtlichen Ausbrüchen. Hygiene beachten, ggf. Typhus- und Cholera-Impfung erwägen. Chikungunya: Aus der Hauptstadt San Juan wurde Ende Mai 2014 der erste Fall gemeldet. Bis Ende 2014 wurden landesweit 4.478 Erkrankungen bestätigt, 24 Menschen sind verstorben. Es gab 34.724 Verdachtsfälle. Im letzten Jahr wurden 216 autochthone Erkrankungen registriert, es gab weitere 1.043 Verdachtsfälle. Ein Mensch ist verstorben. Besonders die Ostküste war betroffen. Insgesamt wurden 31 Infektionen importiert. Seit Anfang dieses Jahres wurden 16 Verdachtsfälle verzeichnet. Mückenschutz beachten. Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Typhus ist wie auf anderen Inseln des südlichen Pazifiks auch auf Samoa endemisch und führt immer wieder zu Einzel- und Gruppenerkrankungen bei der dortigen Bevölkerung. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung empfohlen. Zika-Virus: Ende Dezember haben die Gesundheitsbehörden die erste autochthone Infektion bestätigt. Bis Mitte Februar hat sich die Fallzahl auf 54 erhöht. Auch eine Schwangere ist erkrankt. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Zika-Virus: Im Februar haben die Gesundheitsbehörden die ersten 4 autochthonen Infektionen bestätigt, es gibt ca. 200 Verdachtsfälle. Auch eine Schwangere ist erkrankt. Bereits im November waren im benachbarten Samoa Erkrankungen aufgetreten. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der © Centrum für Reisemedizin Samoa, Amerikanisch- 22 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Nr. 4/16 • 2. März 2016 Schweiz Influenza: Im Februar hat die Grippeaktivität landesweit stark zugenommen und steigt auch weiterhin an. Besonders betroffen sind junge Menschen. Bei den Senioren ist die Impfquote relativ hoch. Die Infektionen wurden überwiegend durch Influenza B und Influenza A(H1N1), die sog. Schweinegrippe, verursacht. Impfschutz und persönliche Hygiene beachten. Senegal Samoa, West Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Typhus ist wie auf anderen Inseln des südlichen Pazifiks auch auf Samoa endemisch und führt immer wieder zu Einzel- und Gruppenerkrankungen bei der dortigen Bevölkerung. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung empfohlen. Zika-Virus: Nach Angaben des amerikanischen CDC wurden im November vergangenen Jahres die ersten autochthonen Infektionen bestätigt. Nähere Informationen liegen bisher nicht vor. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische DengueFieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Saudi-Arabien Coronavirus: 2012 ist ein neuartiges Coronavirus (MERS-CoV, vormals hCoV-EMC) aufgetreten. Als Tierreservoir werden Dromedare vermutet. Landesweit kam es bis zum 29. Februar zu 1.310 laborbestätigten Infektionen mit 554 Todesfällen. Das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) meldet weltweit 1.663 laborbestätigte Fälle, 640 Menschen sind verstorben. Die meisten Infektionen stammen aus 6 Ländern auf oder in der Nähe der Arabischen Halbinsel; betroffen sind die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Katar, Oman, Kuwait, Jemen und Jordanien. Es gab weitere Importe nach Algerien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Iran, Libanon, Malaysia, Marokko, Niederlande, Österreich, Philippinen, Süd-Korea, Thailand, Tunesien, Türkei und USA. Eine MERS-CoV-Infektion zeigt sich meist in Form einer Pneumonie. Als häufigste Symptome wurden Fieber, Husten, Respirationsprobleme beobachtet. Laut einer internationalen Studie ist das Virus weiter verbreitet als bisher angenommen. Ein großer Teil der Infektionen scheint symptomlos zu verlaufen, mehr als 40.000 Menschen sollen sich innerhalb der letzten 10 Jahre unbemerkt angesteckt haben. WHO-Experten sehen zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen Grund, von Reisen in die betroffenen Gebiete abzuraten. Einreisebestimmungen, Impfpflicht: Pilger benötigen auch außerhalb der Pilgerzeit (Hajj) für ein Umrah-Visum eine Impfung mit einem tetravalenten Meningokokken-Impfstoff, die vom 10. Tag nach der Applikation an für 3 Jahre gültig (und wirksam) ist. Eine Impfung gegen saisonale Influenza kann gelegentlich (entgegen der offiziellen Bestimmungen www.hajjinformation.com) bei VisumAntrag verlangt werden, ebenso wie eine ärztliche Bescheinigung, dass der Reisende gesund und frei von ansteckenden Krankheiten ist. Aufgrund des Infektionsrisikos mit MERS-CoV wird allen Pilgern zu sorgfältiger Hygiene geraten. Verboten ist weiterhin die private Einfuhr von Nahrungsmitteln jeglicher Art. Unabhängig vom Hajj müssen weiterhin alle Personen unter 15 Jahren, die aus Ländern mit Polio-Vorkommen nach Saudi-Arabien einreisen, gegen Polio geimpft sein. Ein entsprechender Impfnachweis wird in der Regel bereits beim Visumantrag verlangt. Die Bestimmung gilt auch für die Wiedereinreise von Personen, die aus den o.g. Ländern nach SaudiArabien zurückkehren. Desgleichen ist der Nachweis einer Gelbfieberimpfung nach den internationalen Gesundheitsbestimmungen für Einreisen aus endemischen Gebieten erforderlich. © Centrum für Reisemedizin Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Während es in den vorangegangenen Jahren jeweils größere Probleme mit Cholera gab, wurden seit 2008 keine Ausbrüche bekannt. Die letzten 18 Polio-Fälle traten 2010 nach einer 10-jährigen Pause auf. Hygiene und Impfstatus beachten. Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis einschließlich der 5. KW wurden bereits 34 Erkrankungen gemeldet. Impfschutz beachten. Sierra Leone Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera ist im Land endemisch, Ausbrüche kommen immer wieder vor. Seit 2010 wurden keine Polio-Fälle gemeldet. Hygiene und Impfschutz weiterhin beachten. Ebola hämorrhagisches Fieber: Etwa 2 Monate nachdem die WHO das Land am 7. November 2015 für Ebola-frei erklärt hatte, ist der Ausbruch erneut aufgeflammt. Mitte Januar dieses Jahres wurde ein neuer Todesfall im Distrikt Tonkolili gemeldet. Die 22-Jährige stammte aus dem Distrikt Kambia im Norden des Landes, die Infektion wurde erst nach ihrem Tod erkannt. Eine 38-Jährige, die Tante des Opfers, war ebenfalls erkrankt, wurde aber mittlerweile wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Mitte Februar konnten alle Kontaktpersonen die Quarantäne verlassen. Bis zum 07. November 2015 wurden insgesamt 14.122 Erkrankungen (8.704 davon bestätigt) sowie 3.589 bestätigte Todesfälle gemeldet. Eine Infektion erfolgt entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch von Höhlen) oder Kontakt mit infizierten und erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen, typischerweise beim Jagen oder Verzehren von ungenügend durchgebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar. Das Infektionsrisiko für (touristisch) Reisende ist gering. Da Neuerkrankungen nicht ausgeschlossen werden können, rät das Auswärtige Amt dringend die Nachrichtenlage aufmerksam zu verfolgen, sich von sichtbar Kranken fernzuhalten und bei Reisen ins Landesinnere besondere Vorsicht walten zu lassen. Simbabwe Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Aufgrund mangelhaft funktionierender Abwassersysteme kommt es landesweit weiterhin zu Cholera-Ausbrüchen. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Typhus: Typhus ist im Land endemisch. Seit Oktober 2011 kommt es immer wieder zu Ausbrüchen, mehrere Tausend Menschen sind erkrankt. In der letzten Januarwoche dieses Jahres wurden in der Hauptstadt Harare (N) mindestens 7 Infektionen bestätigt, seit Anfang Februar hat sich die Zahl auf 23 erhöht, ein Mensch ist verstorben. Es gibt weitere 245 Verdachtsfälle. Schätzungsweise die Hälfte der 12 Millionen Einwohner hat keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen. Hygiene sorgfältig beachten. Risikoreisende sollten geimpft werden. 23 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Singapur Dengue: Das Virus ist im Stadtstaat endemisch. Da es dort keine terminierten Regenzeiten gibt, ist ganzjährig mit einem Übertragungsrisiko zu rechnen, das nach stärkeren Regenperioden ansteigt. Das momentane Wetterphänomen El Niño hat zu für diese Jahreszeit ungewöhnlich hohen Temperaturen und damit auch zu einer Zunahme der Mückenpopulation geführt. Zwischen November und Ende Januar sind die Fallzahlen angestiegen und haben wöchentlich neue Höchstwerte für diese Jahreszeit erreicht. Nach einem kurzfristigen Rückgang der wöchentlichen Neuinfektionen Anfang Februar steigen die Fallzahlen nun erneut wieder an. Seit Anfang des Jahres wurden bereits 4.410 Fälle gemeldet, weit mehr als in den Vergleichszeiträumen der letzten 3 Jahre. Ein Mensch ist verstorben. In Singapur herrscht Dengue Typ 1 vor, im aktuellen Ausbruch wurden die meisten Infektionen allerdings von Dengue Typ 2 verursacht. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): Im Februar ist die Zahl der Neuinfektionen gestiegen. In den ersten 7 Wochen des Jahres wurden bereits 4.053 Infektionen registriert, das sind etwas mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres und fast doppelt so viele wie im Durchschnitt der letzten 5 Jahre. Im vergangenen Jahr wurden 28.216 Infektionen registriert. Die in der Regel milde verlaufende Kinderkrankheit ist im Stadtstaat endemisch, seit 1970 werden immer wieder Ausbrüche registriert. Die verursachenden Viren sind Enterovirus 71 und Coxsackievirus A16. Die Übertragung erfolgt sowohl über Speichel, Tröpfchen, Sekret aus Bläschen als auch fäkaloral (auch indirekt über Gegenstände). Reisende sollten besonders auf gute Hygiene achten. Somalia Infektionskrankheiten: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von Cholera. Besonders Kinder in Flüchtlingslagern sind gefährdet. Aufgrund schwerer Dürre und Krieg leben etwa ein Viertel aller Somalier in provisorischen Unterkünften innerhalb oder Flüchtlingscamps außerhalb des Landes unter sehr schlechten Bedingungen und ohne Zugang zu sauberem Wasser. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Poliomyelitis: Nachdem seit mehr als einem Jahr keine neuen Infektionen gemeldet wurden, hat die WHO den aktuellen Ausbruch Ende Oktober 2015 für beendet erklärt. Somalia galt bereits von April 2008 bis April 2013 als poliofrei. Dann war die Infektion erneut bei einem Mädchen in Mogadischu aufgetreten, 163 weitere Fälle folgten im selben Jahr. 2014 gab es weitere 5 Erkrankungen, die letzte im August. Ende Oktober letzten Jahres hat die WHO Somalia von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Sicherheitshinweis: Vor touristischen Reisen nach Somalia sowie vor Reisen in die Gewässer vor Somalia wird dringend gewarnt. Auf die aktuellen Reisewarnungen und Hinweise des Auswärtigen Amtes wird verwiesen (www.auswaertiges-amt.de). Sri Lanka Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, Cholera wurde seit längerer Zeit nicht mehr gemeldet. Im August 2014 waren vermehrt Typhus-Fälle in der Hauptstadt Colombo aufgetreten. Hygiene beachten. Dengue: Die Arbovirose ist in Sri Lanka endemisch. Mit einem Übertragungsrisiko ist landesweit zu rechnen, insbesondere während und nach der Regenzeit. In diesem Jahr wurden bereits 9.751 Infektionen registriert. 8 Menschen sind verstorben. Etwa 3.245 wurden allein in Colombo verzeichnet. Im vergangenen Jahr sind 29.777 Menschen erkrankt, 56 Menschen sind verstorben. Mit mehr als der Hälfte der © Centrum für Reisemedizin Nr. 4/16 • 2. März 2016 gemeldeten Fälle war die Westprovinz mit der Hauptstadt Colombo weiterhin am stärksten betroffen. Das Gesundheitsministerium fordert die Bevölkerung zu verstärkten Maßnahmen zur Eliminierung von Mückenbrutplätzen auf. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Sudan Infektionen allgemein: Darminfektionen, vor allem Durchfallerkrankungen, sind weit verbreitet, auch mit Ruhr und Cholera ist landesweit zu rechnen. Hohes Risiko für fast alle Formen der Hepatitis (A, E und B). Tollwut ist weit verbreitet, Übertragung vorwiegend durch Hunde. Meningokokken-Erkrankungen treten saisonal in der Trockenzeit auf. Malaria nimmt nach Süden hin zu. Kala-Azar (viszerale Leishmaniose) hat im Süd-Sudan weltweit die höchsten Inzidenzen. Im Süden gibt es zudem Schlafkrankheit, Rückfallfieber, Affenpocken sowie virale hämorrhagische Fieber: Größere Ausbrüche von Gelbfieber wurden 2003, 2005 und 2012 verzeichnet. Das Gesundheitsministerium plant eine groß angelegte Impfkampagne. Ausbrüche von Ebola-Fieber wurden 1976 und 2004 sowie Rift Valley-Fieber zum Jahreswechsel 2007/8 beobachtet. Hygiene und adäquaten Impfschutz beachten. Sicherheitshinweis: In Sudan kann es wegen der aktuellen politischen Lage auch weiterhin zu Spannungen und ggf. Störungen der öffentlichen Ordnung kommen. Vor diesem Hintergrund rät das Auswärtige Amt, die politischen und sicherheitsrelevanten Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen. Es wird empfohlen, die Reiseplanung eng mit den deutschen oder sudanesischen Reiseveranstaltern und Geschäftspartnern abzustimmen und die Deutsche Botschaft zu informieren (www.auswaertiges-amt.de). Südsudan, Republik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, auch Cholera kommt vor. Hygiene und Impfschutz beachten. Sicherheitshinweis: Im gesamten Land kommt es weiterhin zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Truppenteilen der südsudanesischen Armee und zwischen bewaffneten Kämpfern unterschiedlicher ethnischer Gruppen. Auch die Hauptstadt Dschuba ist betroffen. Vor Reisen nach Südsudan wird dringend gewarnt. Deutschen Staatsangehörigen vor Ort wird geraten, das Land zu verlassen. Die Deutsche Botschaft Dschuba ist bis auf weiteres für den allgemeinen Besucherverkehr geschlossen. In Notfällen wird gebeten, sich an das Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amtes zu wenden (www.auswaertiges-amt.de). Suriname Zika-Virus: Anfang November wurden die ersten 2 Verdachtsfälle registriert. Die WHO hat die Erkrankungen als autochthone Infektionen bestätigt. Ende November ist in den Niederlanden eine 60-jährige Touristin nach ihrer Rückkehr von einer 3-wöchigen Urlaubsreise erkrankt. Bis Mitte Februar wurden ca. 1.100 Verdachtsfälle registriert, 6 Infektionen wurden bestätigt. 4 Menschen sind verstorben. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Besonders betroffen ist das Nachbarland Brasilien. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. 24 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Syrien Orale Infektionen: Im Februar dieses Jahres hat die WHO erneut vor einem hohen Risiko für Krankheitsepidemien in Syrien und den benachbarten Ländern (Jordanien, Libanon, Irak, Israel und Türkei) gewarnt. Die Kombination aus hohen Temperaturen und schlechten bzw. nicht existierenden Sanitäranlagen birgt eine große Gefahr für eine exponentielle Zunahme von Infektionskrankheiten. Vor allem Krankheiten ausgelöst durch kontaminiertes Trinkwasser, wie Hepatitis A, Typhus, Cholera und bakterielle Darminfektionen, seien quasi unausweichlich. Die starke Zerstörung des syrischen Gesundheitssystems kommt erschwerend hinzu. Hygiene und Impfschutz beachten. Poliomyelitis: Nach einer Pause von 14 Jahren sind zwischen Oktober 2013 und Januar 2014 39 Kinder an Polio erkrankt. Mittels ausgedehnter Impfkampagnen konnte der Ausbruch gestoppt werden. Seit einem Jahr wurden keine neuen Infektionen gemeldet. Im Mai 2015 hat die WHO Syrien von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Syrien wird weiterhin deutlich gewarnt. Das Auswärtige Amt fordert nochmals mit Nachdruck alle Deutschen, die das Land noch nicht verlassen haben, zur Ausreise aus Syrien auf. Es weist ausdrücklich darauf hin, dass die Deutsche Botschaft in Damaskus geschlossen ist und im Notfall keine konsularische Hilfe vor Ort leisten kann (www.auswaertiges-amt.de). Tadschikistan Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, verbreitet auch für Hepatitis A und Typhus durch kontaminiertes Trinkwasser aus unsicheren Versorgungssystemen. Betroffen sind auch die Städte. Hygiene beachten, Impfschutz empfohlen. Taiwan Dengue: Im vergangenen Jahr wurden landesweit 43.419 autochthone Infektionen registriert. Mindestens 206 Menschen sind verstorben, so viele wie nie zuvor. 365 Fälle wurden importiert. Nach einem Rückgang der wöchentlichen Neuinfektionen im September sind die Zahlen zwischen Mitte Oktober und Mitte November wieder leicht angestiegen. Inzwischen ist die Zahl der Neuinfektionen zurückgegangen, sie liegt aber noch über den Fallzahlen der Vorjahre. Seit Januar sind 370 Menschen erkrankt und 4 verstorben. Im Vergleichszeitraum in 2015 waren es 90 Erkrankungen und in den Jahren 2011–2014 durchschnittlich nur etwa 14. Ein Schwerpunkt liegt wieder im Süden des Landes, besonders betroffen sind die benachbarten Städte Tainan und Kaohsiung. Die Hauptübertragungszeit auf der Insel sind in der Regel die Monate Juli und August. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Vogelgrippe: Im Januar ist ein 26-jähriger Mann nach seiner Rückkehr aus der Provinz Jiangsu (Festland) an Influenza A(H7N9) erkrankt. Im März 2013 wurde in China erstmals ein Fall beim Menschen registriert. Ursprünglich waren ausschließlich der Osten und Südosten des chinesischen Festlandes betroffen. Die meisten Fälle traten in den Provinzen Guangdong und Zhejiang auf. Inzwischen hat sich die Infektion auch auf weitere chinesische Provinzen ausgeweitet. Betroffen sind Fujian im Süden, Jiangsu, Jiangxi, Shandong im Osten und die Region Xinjiang im Nordwesten Chinas. Alle 5 Fälle in Taiwan wurden vom chinesischen Festland importiert. Tansania Nr. 4/16 • 2. März 2016 Cholera: Ausgehend von der Hauptstadt Dar es Salaam sind seit Mitte August letzten Jahres in 23 Regionen 250 Menschen verstorben, es gibt etwa 16.500 Erkrankte. Anfang November waren die Fallzahlen rapide gestiegen, innerhalb von nur 4 Tagen wurden 20 % der gesamten Infektionen registriert. Seitdem geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. Seit Mitte September wurden in der Region Sansibar mehr als 1.120 Infektionen und mindestens 7 Todesfälle verzeichnet, mindestens 520 auf der Insel Unguja (ehemals Sansibar) und 600 auf der Insel Pemba. Hygiene sorgfältig beachten, Impfschutz für Risikoreisende erwägen. Sicherheitshinweis: In Folge der Annullierung der Parlamentsund Präsidentschaftswahlen auf dem Sansibar-Archipel wurde die Wiederholung des Wahlgangs für den 20. März 2016 angekündigt. Reisenden wird daher empfohlen, insbesondere an diesem Datum und in den Tagen danach Demonstrationen und Menschenansammlungen zu meiden. Es ist nicht auszuschließen, dass es kurzfristig zu Einschränkungen der Reisemöglichkeiten zwischen dem tansanischen Festland und Sansibar sowie innerhalb des Insel-Archipels kommen kann (www.auswaertiges-amt.de). Thailand Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, örtlich ist auch mit kleineren Cholera-Ausbrüchen zu rechnen. Hygiene beachten. Coronavirus: Ende Januar wurde bei einem 71-jährigen Mann nach seiner Rückkehr aus dem Oman eine Infektion mit MERS-CoV bestätigt. Die Gesundheitsbehörden haben ca. 250 Kontaktpersonen ermittelt, die jetzt unter Beobachtung stehen. Es ist der zweite bestätigte Import der Infektion, bereits im Juni 2015 war ein Mensch nach der Rückkehr aus dem Oman erkrankt. Dengue: Seit Anfang des Jahres wurden für diese Jahreszeit bereits ungewöhnlich viele Infektionen gemeldet. In 76 Provinzen wurden mehr als 8.600 Erkrankungen und ein Todesfall verzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen mehr als verdoppelt. Am stärksten betroffen sind Bangkok und die Provinzen Samutsakorn, Nakornpathom, Rayong und Phuket. Experten warnen, dass das momentane Wetterphänomen El Niño zu einem weiteren Anstieg der Fallzahlen führen könnte. 2015 sind landesweit ca. 143.000 Menschen erkrankt, es gab 141 Todesfälle. Ein Infektionsrisiko besteht ganzjährig, die Hauptübertragungszeit sind die Monate Juli und August. 2013 wurden die höchsten Fallzahlen innerhalb von 20 Jahren registriert. Landesweit wurden ca. 153.000 Fälle verzeichnet, davon mindestens 132 Todesfälle. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten! Togo Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von Cholera, auch in der Hauptstadt Lomé. Milzbrand, auch in der kutanen Form, gibt es sporadisch oder als Cluster immer wieder bei Einheimischen mit entsprechenden Tierkontakten. Der Norden Togos und das benachbarte Ghana gehören weltweit zu den Regionen mit den höchsten Prävalenzen dieser Zoonose bei Paarhufern. 2008 wurden zum ersten Mal seit 2003 wieder 3 Polio-Fälle registriert, 2009 waren es 6. Seither gab es keine Meldung. Hygiene, Kenntnis der Übertragungswege und Impfschutz (Polio) bei Reisen beachten. Meninkokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember– April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis Mitte Februar wurden bereits 447 Erkrankungen und 34 Todesfälle gemeldet. Am stärksten betroffen ist die Präfektur Dankpen (Kara Region). Der überwiegende Teil der Infektionen wurde durch Meningokokken der Serogruppe W135 verursacht. Impfschutz beachten. Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Es kommt regelmäßig zu örtlich begrenzten Cholera-Ausbrüchen, am häufigsten während der Regenzeit zwischen Dezember und März. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende. © Centrum für Reisemedizin 25 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Tonga Zika-Virus: Ende Januar wurde die erste Infektion auf der Insel bestätigt, mittlerweile wurden 18 weitere gemeldet. Es gab ca. 900 Verdachtsfälle. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Trinidad & Tobago Zika-Virus: Mitte Februar wurde bei einer 61-jährigen Frau eine autochthone Infektion bestätigt. Der Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden die ersten Infektionen in Süd- und Mittelamerika nachgewiesen. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Tschad Infektionskrankheiten: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von Cholera. Die meisten Menschen leben unter extrem schlechten sanitären Bedingungen, so dass Trinkwasser mit Fäkalien verunreinigt wird. Polio, zuvor bereits ausgerottet, wurde seit 2003 aus dem benachbarten Nigeria mehrfach importiert. Zuletzt wurden 2012 5 Fälle gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio, Masern) beachten. Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis einschließlich der 5. KW wurden bereits 36 Erkrankungen, darunter 5 Todesfälle, gemeldet. Impfschutz beachten. Sicherheitshinweis: Vor Reisen in die Region des Tschadsees und das Grenzgebiet zwischen Tschad und Kamerun wird gewarnt. Es wird empfohlen, die Reise- und Sicherheitshinweise sowie die aktuelle Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Tunesien Sicherheitshinweis: Ende Januar 2016 kam es landesweit in vielen Städten zu Demonstrationen und teilweise auch zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften. Aufgrund der weiterhin volatilen Lage wird Reisenden empfohlen, sich über die aktuellen Reisehinweise und die Medien zur Lageentwicklung informiert zu halten (www.auswaertiges-amt.de). Türkei Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, gelegentlich lokal auch für Typhus und Paratyphus. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung empfohlen. Sicherheitshinweis: Am 17. Februar 2016 detonierte in Ankara eine Autobombe. Dabei wurden nach vorläufigen Angaben 28 Menschen getötet und über 60 verletzt. Der Anschlag richtete sich vermutlich gegen Angehörige des Militärs. Die Ermittlungen dauern noch an. Am 12. Januar 2016 wurde auf dem At Meydani, in der Innenstadt von Istanbul, ein Terroranschlag verübt, dem deutsche Reisende zum Opfer gefallen sind. Reisenden in Istanbul, Ankara und anderen Großstädten der Türkei wird weiterhin zu erhöhter Vorsicht geraten. Landesweit ist weiter mit politischen Spannungen sowie gewaltsamen Auseinandersetzungen und terroristischen Anschlägen zu rechnen. Deshalb wird Deutschen, die sich in der Türkei aufhalten oder dorthin reisen möchten, generell empfohlen, sich zur Sicherheitslage laufend mittels Reise- und Sicherheitshinweise sowie der Medienberichterstattung informiert zu halten (www.auiswaertiges-amt.de). © Centrum für Reisemedizin Nr. 4/16 • 2. März 2016 Uganda Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen inkl. Cholera landesweit. Im Februar 2009 wurde zum ersten Mal seit 1996 wieder ein Fall von Poliomyelitis in Uganda nachgewiesen. Hygiene und Impfschutz (Polio, ggf. Cholera) beachten. Cholera: Seit Oktober vergangenen Jahres werden aus verschiedenen Regionen Ausbrüche gemeldet. Landesweit sind mindestens 136 Menschen verstorben und ca. 1.200 erkrankt. Im Januar wurden aus den Distrikten Hoima, Mbale und Sironko insgesamt 36 Erkrankungen und 2 Todesfälle gemeldet. Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene beachten, ggf. kann eine Impfung sinnvoll sein. Typhus: Landesweit kommt es immer wieder zu meist kleineren Ausbrüchen. Seit Anfang des Jahres nimmt die Zahl der wöchentlichen Neuerkrankungen zu. Am stärksten betroffen sind die Distrikte Sembabule, Kampala. Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene beachten, ggf. kann eine Impfung sinnvoll sein. Sicherheitshinweis: Am Donnerstag, dem 18. Februar 2016, fanden in Uganda Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. In der Zeit danach kann es vermehrt zu Spannungen und Unruhen kommen. Größere Menschenansammlungen und politische Kundgebungen sollten aus diesem Grund unbedingt gemieden und Fahrten im Stadtgebiet von Kampala auf ein notwendiges Minimum beschränkt werden. Es wird empfohlen, sich zur Sicherheitslage laufend mittels der Medienberichterstattung sowie der Radio- und Fernsehsender vor Ort informiert zu halten (www.auswaertiges-amt.de). Ukraine Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, verbreitet auch für Hepatitis A und Typhus, vorwiegend durch kontaminiertes Trinkwasser aus unsicheren Leitungssystemen. Betroffen sind auch die Städte. Auch Cholera-Fälle kommen sporadisch vor. Hygiene beachten, Impfschutz empfohlen. Influenza: Aus weiten Teilen des Landes werden vermehrt Infektionen mit Influenza A(H1N1), der sog. Schweinegrippe, gemeldet. Die meisten stammen aus der Region Donezk und der Hauptstadt Kiew. Mehr als 300 Menschen sind in diesem Winter verstorben. Über 3,8 Millionen Influenza- und andere Atemwegsinfektionen wurden verzeichnet. Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren. Impfschutz beachten. Polio: Im Oblast Transkarpatien (SW) sind Ende Juni 2 Kinder im Alter von 4 und 10 Monaten an akuten schlaffen Lähmungen (AFP) erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich um Infektionen mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) handelt. Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Sicherheitshinweis: Im Osten der Ukraine (Oblaste Donezk und Luhansk) finden seit dem Frühjahr 2014 bewaffnete Auseinandersetzungen statt. In der Folge eines in Minsk vereinbarten Friedensplans haben sich die Kämpfe aktuell zwar abgeschwächt, flammen an einigen neuralgischen Punkten jedoch immer wieder auf und könnten erneut auch eskalieren. Vor Reisen in die genannten Konfliktgebiete wird daher dringend gewarnt (www.auswaertiges-amt.de). Uruguay Dengue: Im Februar hat das Gesundheitsministerium die ersten autochthonen Infektionen bestätigt. Inzwischen ist ihre Zahl auf 13 gestiegen. Die Erkrankungen sind im Departamento Montevideo (S) aufgetreten. Es gibt etwa 200 weitere Verdachtsfälle. Seit Anfang des Jahres wurden landesweit 8 importierte Infektionen registriert. Mückenschutz beachten. 26 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell USA Dengue: Seit Ende Oktober letzten Jahres wurden auf der Insel Hawaii (Big Island, Bundesstaat Hawaii) 260 autochthone Infektionen bestätigt. Darunter sind auch 46 Kinder und 25 Touristen. Die Erkrankung ist auf der Inselgruppe nicht endemisch, wird aber immer wieder importiert. Der letzte Cluster autochthoner Fälle wurde 2011 auf der Insel Oahu registriert. Mückenschutz beachten. Zika-Virus: Mitte Januar wurde auf Hawaii ein Kind mit Mikrozephalie geboren. Das CDC hat eine Infektion mit dem Zika-Virus bestätigt. Die Mutter hatte sich im Mai vergangenen Jahres in Brasilien aufgehalten und dort vermutlich mit dem Virus infiziert. Landesweit wurden bis Ende Januar etwa ein Dutzend importierte Fälle gemeldet. Im Dallas County (Texas) gibt es einen Verdachtsfall einer sexuellen Übertragung. Venezuela Chikungunya: Im Juli 2014 wurden die ersten autochthonen Erkrankungen bestätigt. Bis Ende Dezember 2014 wurden ca. 37.280 Verdachtsfälle gemeldet, 2.486 Infektionen wurden bestätigt, 3 Menschen sind verstorben. Offiziell wurden im vergangenen Jahr 16.293 Verdachtsfälle registriert, 355 Infektionen wurden bestätigt. Presseberichten zufolge sollen die Fallzahlen deutlich höher liegen. Seit Januar wurden 1.176 Verdachtsfälle verzeichnet, 40 Infektionen konnten bestätigt werden. Mückenschutz beachten. Zika-Virus: Ende November wurden 17 Verdachtsfälle in einer Klinik in der Hafenstadt Maracaibo (NW) gemeldet. 4 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. Landesweit ist die Zahl der Verdachtsfälle bis Anfang Februar auf 5.221 angestiegen, 3 Menschen sind verstorben. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Besonders betroffen sind die Nachbarländer Brasilien und Kolumbien. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend AedesArten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Vietnam Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, auch Cholera ist endemisch. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene beachten. Alkoholvergiftung: Während der Ferien zum Vietnamesischen Neujahrsfest mussten landesweit mindestens 2.200 Menschen mit Alkoholvergiftungen in Krankenhäusern behandelt werden. Bei 230 Fällen wurde die Vergiftung durch Methanol verursacht. Ein Mensch ist verstorben. Häufig werden Spirituosen mit dem günstigeren Methanol gestreckt. Ereignisse dieser Art sind in tropischen Ländern nicht selten, meistens werden sie nur bekannt, wenn sie größere Dimensionen annehmen. Alkohol aus obskuren Quellen birgt ein hohes Gesundheitsrisiko und sollte prinzipiell gemieden werden. Das gilt besonders für Touristen, die den Ehrgeiz haben, alles zu probieren was der örtliche Markt bietet. Nr. 4/16 • 2. März 2016 Vogelgrippe: Seit 2003 sind landesweit insgesamt 127 Menschen an Influenza A(H5N1) erkrankt, es gab 64 Todesfälle. Bei allen Betroffenen ließen sich entsprechende Tierkontakte nachweisen. 2014 wurden landesweit mindestens 40 Ausbrüche bei Hausgeflügel registriert, mehr als 90.000 Tiere wurden getötet. Im vergangenen Jahr gab es zahlreiche Ausbrüche, zuletzt Mitte November im Norden und Mitte Dezember im Süden des Landes. Insgesamt sind mehr als 16.000 Tiere verendet oder wurden getötet. In diesem Jahr wurden die ersten Ausbrüche Ende Februar verzeichnet. In der Provinz Tra Vinh (SW) sind ca. 1.100 Tiere verstorben oder wurden gekeult. Die Impfung von Geflügel ist im Land weit verbreitet. Medienberichten zufolge verliert der am häufigsten verwendete Impfstoff durch eine Mutation des Virus jetzt an Wirksamkeit. Zwischen April und Oktober 2014 wurden 7 Ausbrüche von Influenza A(H5N6) in Geflügelbetrieben gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden ebenfalls mindestens 10 Ausbrüche in verschiedenen Regionen gemeldet. Im Januar wurden 4 Ausbrüche verzeichnet, betroffen sind die Provinz Tuyen Quang (N) und die benachbarten Provinzen Quang Ngai und Kon Tum. Insgesamt sind mehrere tausend Tiere verendet oder wurden getötet. Außer in Vietnam wurde der Erreger bei Geflügel bisher in China und Laos nachgewiesen. Menschliche Erkrankungen gab es bisher ausschließlich in China. Zentralafrikanische Republik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera ist im Land endemisch und Ausbrüche kommen immer wieder vor. Bei den oral übertragenen Formen der Hepatitis ist neben A auch vermehrt mit E zu rechnen, vor allem in Bangui und Umgebung. Polio, 2000 schon einmal ausgerottet, wurde 2003 aus Nigeria reimportiert die letzten 4 Erkrankungen wurden 2011 gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Affenpocken: Mitte Januar hat das Gesundheitsministerium 2 Todesfälle und mindestens 10 weitere Infektionen in der Präfektur Mbomou (SO) bestätigt. Bereits Anfang Dezember letzten Jahres waren die ersten 2 Kinder erkrankt. Nach 2001 und 2014 ist dies der dritte Ausbruch in der Zentralafrikanischen Republik. Der zu den Orthopoxviren gehörende Erreger wurde 1970 in Zentralafrika entdeckt. Das Erregerreservoir sind Nagetiere, vorwiegend Hörnchen. Die Infektion erfolgt meistens über Kontakt zu erkrankten Tieren, aber auch eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist möglich. Nach Aussetzen der Pockenimpfung kam es seit 1996 vereinzelt zu regionalen Ausbrüchen. 2003 wurde das Virus durch illegale Tiertransporte aus WestAfrika in die USA exportiert, wo es zu einem überregionalen Ausbruch mit etwa 100 Erkrankungen führte. Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis einschließlich der 5. KW wurden bereits 28 Erkrankungen, darunter 11 Todesfälle, gemeldet. Impfschutz beachten. Sicherheitshinweis: Angesichts fortdauernder sehr hoher Sicherheitsrisiken und wieder aufflammender Kampfhandlungen warnt das Auswärtige Amt vor Reisen in die Zentralafrikanische Republik (www.auswaertiges-amt.de). Dengue: Seit Anfang des Jahres sind in den Provinzen des zentralen Hochlandes fast 900 Menschen erkrankt. Das entspricht einem Anstieg um ca. 20 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im vergangenen Jahr sind landesweit ca. 97.500 Menschen erkrankt, es gab 61 Todesfälle. Besonders betroffen ist Ho Chi Minh Stadt im Süden des Landes. Regenfälle haben hier die Zunahme der Infektionen begünstigt. Im Vergleich zu 2014 und auch zum Durchschnitt der letzten 5 Jahre sind die Fallzahlen stark gestiegen. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten! © Centrum für Reisemedizin 27 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 4/16 • 2. März 2016 Reisemedizin SPEZIAL Zika-Virus Aktuelle Entwicklungen Seit dem Frühjahr 2015 breitet sich das Zika-Virus, welches zuvor hauptsächlich in Afrika und Asien vorkam, rasant in Süd- und Mittelamerika aus. Insgesamt 31 Staaten des amerikanischen Kontinents und der Karibik sind mittlerweile betroffen (Stand: 26.02.2016). Am 1. Februar 2016 hat die Weltgesundheitsorganisation WHO im Zusammenhang mit Zika-Virus-Infektionen eine „Public Health Emergency of International Concern“ (PHEIC) ausgerufen. Auslöser war eine Häufung von Mikrozephalie-Fällen bei Neugeborenen sowie das vermehrte Auftreten neurologischer Erkrankungen wie des Guillain-Barré-Syndroms in Ländern, in denen zuvor oder zeitgleich Zika-Ausbrüche auftraten. Ein Zusammenhang dieser Ereignisse wird als wahrscheinlich angesehen und aktuell durch die Gesundheitsbehörden untersucht. Das am stärksten betroffene Land ist Brasilien, wo im August die Olympischen Sommerspiele stattfinden werden. Bis auf weiteres sollten Schwangere sowie Frauen mit Kinderwunsch, also bei möglicherweise bestehender Schwangerschaft, von Reisen in aktuelle Ausbruchsgebiete absehen. Epidemiologie Erstmals wurde das Zika-Virus 1947 im gleichnamigen Wald in Uganda bei einem Affen isoliert. In der Folge traten sporadisch menschliche Erkrankungen in mehreren Ländern Afrikas und Südostasiens auf. Im Jahr 2007 gab es einen Ausbruch auf der mikronesischen Yap-Insel, 2013 in Französisch Polynesien. Im Jahr 2014 wurden autochthone Erkrankungen aus Neukaledonien berichtet, im selben Jahr gab es auch Fälle auf den Cook-Inseln und auf der Osterinsel. Die ersten Fälle auf amerikanischem Festland wurden Ende April 2015 aus Brasilien gemeldet, seither verbreitet sich das Virus rapide auf dem südamerikanischen Kontinent und in der Karibik. Auch auf den Südseeinseln Amerikanisch Samoa, Samoa, Tonga und zuletzt den Marshallinseln gab es in den letzten Monaten lokale Übertragungen. Einen Überblick über die aktuelle Situation bieten die Karten der ECDC (http://ecdc.europa.eu/en/healthtopics/zika_virus_infection/ zika-outbreak/Pages/Zika-countries-with-transmission.aspx) und der PAHO (http://www.paho.org/hq/index.php?option=com_cont ent&view=article&id=11603&Itemid=41696&lang=en). Eine Timeline zur Ausbreitung des Zika-Virus seit 1947 findet sich unter http://www.who.int/emergencies/zika-virus/timeline/en/. Übertragungswege Das Zika-Virus wird durch Stechmücken der Gattung Aedes übertragen, welche auch Vektoren für das Gelbfieber-Virus und das DengueVirus sind. Mittlerweile gibt es Hinweise auf weitere Übertragungswege, etwa durch Geschlechtsverkehr, was jedoch noch einer weitergehenden Untersuchung bedarf (http://www.who.int/csr/don/12february-2016-zika-usa/en/; http://ecdc.europa.eu/en/publications/ Publications/communicable-disease-threats-report--27-feb-2016. pdf). Auch durch eine Bluttransfusion könnte das Virus übertragen werden, ebenso perinatal von einer Mutter auf ihr Kind. Zudem wurde der Erreger in Urin und Speichel nachgewiesen, die Bedeutung hinsichtlich der Weiterverbreitung muss noch geklärt werden. Krankheitsverlauf Etwa 80 % aller Infektionen verlaufen asymptomatisch, in den übrigen Fällen kommt es fast ausschließlich zu milden Verläufen. Neben erhöhter Temperatur, Kopf- und Gliederschmerzen treten ein Hautausschlag sowie eine nichteitrige Konjunktivitis auf. Die Symptome klingen nach etwa einer Woche von alleine wieder ab. Schwere Verlaufsformen bis hin zum Tod sind bislang nur vereinzelt bei Personen mit bereits vorbestehenden Grunderkrankungen beobachtet worden. Aktuell wird ein möglicher Zusammenhang zwischen einer Zika-VirusInfektion während der Schwangerschaft und Hirnfehlbildungen des Fötus untersucht. In Brasilien und Französisch Polynesien waren in zeitlicher Nähe zu Zika-Ausbrüchen vermehrt Kinder mit einem zu © Centrum für Reisemedizin geringen Kopfumfang (sog. Mikrozephalie) zur Welt gekommen. Mittlerweile konnte bei einigen Frauen, die ein Kind mit zerebraler Schädigung erwarten, oder im Gewebe von nach der Geburt verstorbenen betroffenen Babys das Virus nachgewiesen werden. Eine Mikrozephalie ist oftmals verbunden mit geistiger Behinderung oder neurologischen Schädigungen. Zudem wurde in den genannten Ländern sowie in weiteren von Zika betroffenen Ländern, wie bspw. Kolumbien oder Venezuela, ein Anstieg der Inzidenz des Guillain-Barré-Syndroms registriert. In einigen Fällen konnte bei den Patienten eine vorangegangene Zika-Virus-Infektion bestätigt werden oder sie hatten zumindest in der jüngeren Vergangenheit typische Symptome einer Zika-Infektion gezeigt. Auch hier laufen Untersuchungen zu einem möglichen Zusammenhang. Bei dem Guillain-Barré-Syndrom handelt es sich um eine Erkrankung der Nervenbahnen, vorwiegend derjenigen, die zum Bein ziehen. Es äußert sich durch eine Muskelschwäche, die letztlich zur vollständigen Lähmung der Beine, Arme sowie auch zu Atemlähmung führen kann. Mitunter treten Sensibilitätsstörungen auf, etwa beim Empfinden von Berührung, Schmerz oder Temperatur. Auch die Hirnnerven oder das autonome Nervensystem können betroffen sein. Durch eine entsprechende Therapie können die Symptome i.d.R. größtenteils, manchmal auch vollständig, zurückgebildet werden. In den meisten Fällen ist eine zuvor durchgemachte Infektionskrankheit Auslöser des Guillain-Barré-Syndroms. Diagnostik und Therapie Bei symptomatischen Patienten erfolgt bis zum 7. Tag nach Krankheitsbeginn die Diagnostik mittels RT-PCR aus Serum oder Plasma und zusätzlich aus Urin. Vom 8. bis zum 27. Tag der Erkrankung wird eine Serologie aus Serum sowie zusätzlich eine RT-PCR aus Urin durchgeführt, ab dem 28. Tag nur noch die Serologie. Für asymptomatische Reiserückkehrer ist eine Diagnostik i.A. nicht angezeigt, eine Ausnahme stellen Schwangere sowie Männer mit einer schwangeren Partnerin dar. Eine gute Übersicht zum diagnostischen Vorgehen findet sich beim Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (http://www.bnitm.de/aktuelles/mitteilungen/954empfehlungen-zur-diagnostik-der-zika-virus-infektion/), an das auch Proben gesendet werden können. Eine spezifische Therapie für eine Zika-Virus-Erkrankung existiert nicht. Zur symptomatischen Behandlung werden fiebersenkende und schmerzstillende Mittel verabreicht, zudem sollte der Patient viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Prävention Bislang existiert kein Impfstoff gegen eine Zika-Virus-Infektion. Wichtigste persönliche Schutzmaßnahme ist das Vermeiden von Mückenstichen, etwa durch das Tragen körperbedeckender Kleidung und das Auftragen von Insektenabwehrmittel auf unbedeckte Hautstellen. Die Kleidung sollte dicht gewebt sein und kann zusätzlich zur Verstärkung des Schutzes mit einem Insektizid wie Permethrin imprägniert werden. Die übertragenden Moskitos sind vorwiegend tagaktiv, wenn möglich sollte man sich daher tagsüber weitestgehend in klimatisierten Räumen mit Mückengitter vor den Fenstern aufhalten. Schwangere sowie Frauen mit Kinderwunsch sollten zum gegenwärtigen Zeitpunkt von nicht zwingend notwendigen Reisen in aktuelle Ausbruchsgebiete absehen. Aufgrund der aktuell noch nicht geklärten Bedeutung einer sexuellen Übertragung wird Menschen in bzw. Rückkehrern aus Ausbruchsgebieten geraten Kondome zu benutzen, insbesondere bei Vorliegen einer Schwangerschaft. Literatur: – www.cdc.gov/zika/index.html – www.ecdc.europa.eu/en/healthtopics/zika_virus_infection/Pages/index.aspx – www.eurosurveillance.org/ViewArticle.aspx?ArticleId=20929 – www.guillainbarre-syndrom.de/ – www.paho.org – www.rki.de – www.who.int/csr/disease/zika/en/ 28 Die CRM App Reisemedizin für Ihren Tablet-PC ie vel.NET sow r Für CRM tra Mitgliede T E N l. e v a tr CRM r Download kostenfreie dien der Fachme Das reisemedizinische Fachwissen des CRM Centrum für Reisemedizin auch für Ihren Tablet-PC! Holen Sie sich die CRM App Reisemedizin und nutzen Sie unsere umfangreichen Fachmedien im Zusammenspiel. Ob als Beratungsinstrument, Nachschlagewerk oder Informationsmedium – mit dieser App werden Sie bei den unterschiedlichsten Fragestellungen sinnvoll unterstützt. 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