1/2012 - Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
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1/2012 - Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
CellitinnenForum 01/2012 Zeitschrift der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria ■ Titel / Thema Rundum wohlfühlen S. 4 ■ Profile / Personen Hurra ein Mädchen S. 30 ■ Idee / Einsatz Gottschalk & Co. S. 43 Inhaltsverzeichnis Vorwort Titel Thema Rundum wohlfühlen – Gesunde Ernährung für Jedermann Ernährung, die fit hält! Manchmal darf’s etwas mehr sein Seniorenfreundlich kochen Energiequellen für Sportler Hilfe, wir werden immer dicker! 4-12 4-5 6 7-8 9-10 11-12 Medizin Betreuung Spatenstich auf Burg Ranzow Kampf den MRSA-Keimen Aller guten Dinge sind drei Silvester in der Notfallambulanz Zu Hause und in guten Händen 13-14 15-17 18-19 20 21 Profile Personen Größe mit Nähe verbinden Klarer Blick auf lokale Bedürfnisse Grundwerte prägen den (Berufs)-Alltag Gute Wünsche für die ‚kleine Anna‘ Neuer Chefarzt in Wuppertal Ein Lungenspezialist für Köln Stabwechsel am Krankenhaus St. Josef Herzenssache Altenpflege 22-24 25-26 27-29 30-32 33 33 34 34 Glauben Leben Wegbegleiter des Lebens VIII. Teil Wunden, die das Leben schlägt Vom Ganges an den Rhein 35-37 38 39 Lehren Lernen Der ‚Praxistest‘ Etablierter Ausbildungsstandort ‚Berufsfeldforschung‘ für Schulabsolventen Idee Einsatz Gottschalk, Hirsche, Schwebebahn Rollentausch Case Management Musik in den (Kranken)-Häusern der Stadt Unbeschwert abtauchen 43-46 47-49 50-51 52 53 Der Weg ist das Ziel: Kanaren voraus! Unsere Mitarbeiter – ihre Hobbys 54-58 59-60 Kultur Freizeit Kurz Kompakt „Endlich wieder kontinent!“ Das 900. Baby Herzlich willkommen Medizinischer Nachwuchs gesucht! Impressum Behandlungsschwerpunkte in unseren Krankenhäusern Kontakte/ Angebote 2 CellitinnenForum 1/2012 2 3 40 41 42 61 61 62 63 63 64-65 66-67 Vorwort Liebe Leserinnen, Liebe Leser, ‚Zeichen setzen – Soziales Engagement hat viele Facetten‘ – so lautete das Titelthema des letzten CellitinnenForum. Die Resonanz darauf war ungewöhnlich hoch. Sätze wie: „Ich habe mir überlegt, dass ich mich da auch beteiligen könnte“ oder „Gut, dass es so was gibt und dass ihr darüber berichtet“ habe ich immer wieder gehört. Ernst Mommertz, Vorsitzender des ‚Sack e.V.‘ hat 150 Hefte an seine Sponsoren verteilt, zum einen natürlich, um die Werbetrommel für seine gute Sache zu rühren, zum anderen aber auch um zu zeigen, wie wichtig bzw. wie notwendig und wie anerkennenswert die Mitarbeit in solchen Initiativen ist. Als wir in der letzten Redaktionskonferenz über unser neues Titelthema diskutiert haben, lag schon ein Hauch Frühling in der Luft – gewissermaßen Aufbruchstimmung – und dazu gehören die guten Vorsätze wie gesunde Ernährung und regelmäßige sportliche Betätigung. Jetzt, da alle Beiträge vorliegen, muss ich einen Moment innehalten. Im letzten Heft haben wir uns mit der Not ausgewählter gesellschaftlicher Gruppen beschäftigt, in diesem Heft geht es, wenigstens teilweise, um den in unserer Gesellschaft üblichen Überfluss. Hört man den Begriff ‚gesunde Ernährung‘, folgen unmittelbar danach die Wörter ‚Übergewicht‘ und ‚Diät‘. Weltweit werden Milliarden in Lebensmittel gesteckt, die übergewichtig machen. Anschließend wird dann in die Diätindustrie investiert. Von Umsätzen in dreistelliger Milliardenhöhe ist hier schon die Rede. Die Folgen ungesunder und falscher Ernährung sind sowohl für den direkt Betroffenen, aber auch für unser gesamtes Sozialsystem enorm. Leider ist es auch so, dass immer mehr junge Menschen übergewichtig sind. Es sind aber nicht nur die Kinder wohlhabender Eltern, die mit ihren Kilos zu kämpfen haben; den Verlockungen der vermeintlich gesunden und häufig auch teuren ‚Kinderprodukte‘ erliegen vielfach sozial schwache Familien. Das Bewusstsein für gesunde Ernährung fehlt. Unter diesem Aspekt - über gesunde Lebensmittel und sportliche Betätigung aufzuklären – sehe ich die Beiträge in diesem Heft. Wir haben jede Menge Know-how in unseren Kranken- und Seniorenhäusern – Mediziner, Ernährungsberater, Physiotherapeuten, Köche und viele andere Berufsgruppen mehr, die sich mit diesen Themen bestens auskennen. Auch für dieses Heft gilt, wenn wir mit dem Titelthema den einen oder anderen zum Umdenken bewegen können, dann ist viel gewonnen. Hans Mauel Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria Cellitinnen-Forum CellitinnenForum 1/2012 1/2011 3 Titel Thema Ernährung, die fit hält! Mit guten Vorsätzen in den Frühling 2012 Fünf Portionen Obst und Gemüse täglich Nach der dunklen Winterzeit wecken die ersten Sonnenstrahlen wieder die Lebensgeister. Mit dieser neuen Energie sollten Sie jetzt beginnen, die guten Vorsätze für das Jahr 2012 in Angriff zu nehmen. Obwohl fast jeder Erwachsene angibt zu wissen, wie eine gesunde Ernährung aussieht, stellt das Ernährungsteam am Kölner St. Marien-Hospital häufig etwas anderes fest. Dabei sind die Grundprinzipien - Vollkornprodukte, Gemüse und Obst essen sowie ausreichend trinken - den meisten bekannt. Warum ist es so schwer, Ernährungsempfehlungen umzusetzen? 4 CellitinnenForum 1/2012 Macht der Gewohnheiten Vielleicht liegt es daran, dass sich durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse die Ernährungsempfehlungen gelegentlich ändern – woran soll man sich demgemäß orientieren? Mal abgesehen von den Diättipps der Regenbogenpresse haben sich aber in den letzten Jahren die wissenschaftlichen Empfehlungen zu einer vollwertigen, gesunden Ernährung durchgesetzt. Daran kann es also eigentlich nicht liegen! Und wie sieht es aus mit der Bequemlichkeit? Bei den meisten Patienten wurde festgestellt, dass sie seit ihrer Kindheit bestimmte Ernährungsmuster haben. Da ist es nicht einfach, Gewohnheiten zu durchbrechen und in der Ernährung neue Wege zu gehen. Sicherlich ist eine Ernährungsumstellung anfangs nicht nur ungewohnt, sondern auch zeitintensiv: Es gilt, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Dazu gehört zunächst das Einholen von Informationen – was ist gesund und welche Produkte kommen mir nicht mehr auf den Tisch? Schließlich müssen neue Rezepte studiert und das Einkaufsverhalten geändert werden. All das sind ungewohnte Tätigkeiten, die den Alltag zunächst erschweren. Titel Thema Motivation das A und O Das Wichtigste bei einer Ernährungsumstellung sind Motivation und Ausdauer. Nur mit der richtigen Einstellung steht ausreichend Energie zur Verfügung, um das Ziel ‚nachhaltig fit und schlank’ zu erreichen. Wenn dann noch die Ernährung schrittweise, also nicht von heute auf morgen und alles auf einmal, umgestellt wird, steht einer langfristigen Verbesserung der Essgewohnheiten und einer damit einhergehenden Verbesserung der Lebensqualität nichts im Wege. Doch leichter gesagt als getan. Hier ein paar Tipps der Ernährungsexperten: Sie empfehlen, sich zu Beginn zwei Ziele in der Ernährungsumstellung zu setzen (siehe Kasten). Erst wenn diese umgesetzt und gefestigt sind, sollte der nächste Schritt in Angriff genommen werden. Ungeduld und Schnelligkeit sind also keine guten Ratgeber, wenn es um eine langfristig ausgewogene Ernährung gehen soll. Vorsätze umsetzen Man findet leicht einen Grund, warum man in der momentanen Situation seine Essgewohnheiten nicht umstellen kann: Stress am Arbeitsplatz oder zu Hause, anstehende Feiern oder Urlaube werden gerne herangezogen, wenn es um das Verschieben von guten Vorsätzen geht. Motivierender und gesünder ist es, sich einmal klar zu machen, welche Gründe für ein neues Essverhalten sprechen: Ein gesunder Lebensstil vermindert die Wahr- scheinlichkeit, früher oder später im Krankenhaus behandelt werden zu müssen. Zahlreiche Studien belegen den positiven Effekt einer ausgewogenen Ernährung auf Gesundheit und Körpergewicht. Ernährungsrelevante Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2, (Zuckerkrankheit), Adipositas (Fettleibigkeit) und zahlreiche Herz-Kreislauf-Erkrankungen treten bei einer gesunden Ernährung erst gar nicht auf. Man fühlt sich freier, fitter und bewegt sich dadurch auch mehr, was wiederum dem Körper und dem Wohlbefinden gut tut. Ernährungskonzept im St. Marien-Hospital Um den positiven Effekt einer adäquaten Ernährung bestmöglichst im Klinikalltag zu nutzen, arbeitet im St. Marien-Hospital ein interdisziplinär aufgestelltes Ernährungsteam. Unter der Leitung von Prof. Dr. Ralf-Joachim Schulz, Chefarzt der Klinik für Geriatrie und Professor für Geriatrie der Universität Köln, wird hier eine Ernährungstherapie auf Basis der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse und Richtlinien durchgeführt. Ziel des Ernährungsteams ist eine Qualitätsverbesserung in der Versorgung der Patienten und die Erhöhung der Patientenzufriedenheit durch eine intensive Betreuung. Eine Versorgung mit Makro- und Mikronährstoffen sowie Flüssigkeit über den gesamten Klinikaufenthalt spielt dabei eine große Rolle. Außerdem koordiniert das St. Marien-Hospital die ambulante Weiterversorgung. Das Ernährungsteam deckt das gesamte Spektrum ab: von der Anamnese über den ernährungstherapeutischen Befund bis hin zur Therapieumsetzung. Der direkte Austausch mit den behandelnden Ärzten, den Pflegemitarbeitern, der Klinikküche und den Logopäden ist für das Team selbstverständlich. Michaela Noreik, Leiterin Ernährungsteam St. Marien-Hospital Für einen gesunden Start in den Frühling: 10 Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) 1. Vielseitig essen 2. Reichlich Getreideprodukte und Kartoffeln 3. Gemüse und Obst – Nimm „5“ am Tag: dreimal am Tag knackiges Gemüse und zweimal am Tag frisches Obst 4. Täglich Milch und Milchprodukte; ein- bis zweimal in der Woche Fisch; Fleisch, Wurstwaren sowie Eier in Maßen 5. Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel – leichtes Essen hält fit und wach 6. Zucker und Salz in Maßen 7. Reichlich Flüssigkeit – 1,5 bis 2 Liter am Tag halten den Kreislauf in Schwung 8. Das Essen schmackhaft und schonend zubereiten 9. N ehmen Sie sich Zeit, genießen Sie Ihr Essen 10. Achten Sie auf Ihr Gewicht und bleiben Sie in Bewegung Cellitinnen-Forum CellitinnenForum 1/2012 1/2011 5 Titel Thema Manchmal darf´s etwas mehr sein Salzkonsum im Alter sen, ohne zusätzliches Salz aus. Menschen, die unter Bluthochdruck leiden, wird oft eine Salzdiät empfohlen. Doch in allen Fällen ist der Gesamtzustand des Patienten zu berücksichtigen. Besonders bei älteren Patienten kann eine Salzdiät schnell zu Verwirrtheit, Konzentrationsstörung, Gangunsicherheit und in Folge zu Stürzen führen. Ursache ist meistens die Wechselwirkung von Salzdiät und Medikamenten, u. a. harntreibende Mittel und Psychopharmaka. Aber auch ohne eine solche spezielle Diät sollen alte Menschen nicht an Salz sparen. Zu wenig davon, gepaart mit einem verminderten Durstgefühl, führt zum Entwässern (Dehydration) und Kreislauf-Versagen. Medizinisch betrachtet ist es notwendig, besonders bei Patienten im höheren Alter und bei Patienten, die mehr als fünf verschiedene Medikamente einnehmen, regelmäßig den Salzgehalt im Blut zu bestimmen. Kochsalz stellt eine wichtige Grundlage des menschlichen Flüssigkeitshaushaltes dar. Seine Organisation ist derart angelegt, dass ein Überfluss an Natriumchlorid (Kochsalz) bei gesunden Menschen über die Nieren oder durch Schwitzen ausgeschieden wird. Die empfohlene tägliche Natriumzufuhr beträgt 2,4 g/Tag, das entspricht einer Kochsalzmenge von ca. 6 g/Tag. Einen Großteil des täglichen Salzbedarfs decken wir über den Verzehr von Brot und 6 CellitinnenForum 1/2012 Backwaren (40% des Bedarfs), Fleisch und Fleischwaren (30% des Bedarfs) und Milch/Milchprodukten (6% des Bedarfs). Wie kann man den Salzkonsum sinnvoll begrenzen? Die Lösung liegt in einer möglichst frischen Ernährung. Je frischer Obst, Gemüse, Fisch und Milchprodukte sind, desto geringer ist der Bedarf an salzhaltigen Konservierungsstoffen. Frische Produkte kommen, im Gegensatz zu Produkten in Do- Außerdem lässt im Alter der allgemeine Geschmackssinn nach. Mahlzeiten werden als fad oder geschmacklos empfunden. Der damit einhergehende Appetitverlust kann ungewollte Gewichtsabnahme zur Folge haben. Eine Salzdiät im Alter führt in den seltensten Fällen zu einer gesundheitlichen Verbesserung. Gesundes Essen muss frisch sein und schmecken – und dafür darf´s auch mal ein bisschen mehr Salz sein. Titel Thema Seniorenfreundlich kochen Zentralküche setzt auf Qualität und schmackhafte Rezepte 6:00 Uhr, die Bewohner des Dürener St. Ritastifts schlafen noch, im Haus ist es still. Nur im Erdgeschoss, in der Zentralküche, herrscht bereits Betrieb. Ein Teil des 17-köpfigen Mitarbeiterteams ist damit beschäftigt, das Frühstück anzurichten und das Mittagessen vorzubereiten. Tag für Tag gilt es, insgesamt 480 Mittagessen pünktlich auf den Tisch zu bringen – im Seniorenhaus selbst und darüber hinaus in vier weiteren Einrichtungen. Enorme Logistik Die dahinter steckende Logistik ist beeindruckend. Vier Wochen vor Beginn des jeweiligen Speiseplans erhalten die Einrichtungen eine Vorschlagsliste mit Gemüse, Beilagen, Fleisch und Fischgerichten. Wünsche der Hausbewohner finden ebenfalls Eingang in den Menüplan: „Wir versuchen, die Pläne so zusammenzustellen, dass ein erfahrungsgemäß sehr beliebtes Gericht mit einem vielleicht etwas exotischeren Wunsch eines Bewohners, beispielsweise saure Nierchen, kombiniert werden kann“, erklärt Helmut Richter, der Zentralküchenleiter. Gegen 10:30 Uhr sind die ersten Mittagsgerichte fertig und können ausgeliefert werden. Die Transportzeiten sind gesetzlich genau vorgeschrieben. Maximal drei Stunden dürfen die frischen Mahlzeiten in den Transportkisten bis Das Schichtteam der Zentralküche St. Ritastift zur letzten Portionierung warmgehalten werden. Beim Verlassen der Zentralküche sind die Gerichte 80 Grad heiß, bei ihrer Ankunft in den anderen Häusern mindestens noch 72 Grad. Helmut Richter und seine Kunden kontrollieren den Wärmegrad sehr genau, denn bereits kleine Abweichungen haben Auswirkungen auf die Qualität der Essen – und da möchte man keine Abstriche machen. Bei schmackhaften und gesunden Speisen kommt es auf zwei grundlegende Dinge an: die Qualität der Produkte und ihre richtige Lagerung und Zubereitung. Die Großhändler der Zentralküche des St. Ritastifts sind alle zertifiziert. Beim Bäcker, Metzger und Ge- müsehändler hat der Küchenleiter freie Hand. Hier verlässt er sich zum Teil auf die Erfahrungen der Bewohner: Die frischen Brötchen kommen zum Beispiel täglich von der Bäckerei Flohsdorf aus DürenBirkesdorf – ein Traditionsunternehmen, bei dem viele Bewohner schon als Kinder gekauft haben. „Wenn die Bewohner sich so ein Stück Heimat erhalten, finde ich das wunderbar. Im Übrigen stimmt die Qualität zu 100 Prozent“, erläutert Helmut Richter seine Einkaufspolitik. Von allen Gerichten nimmt das Küchenteam Proben und friert diese für zwei Wochen ein. Bei einer Kontrolle des Lebensmittelüberwachungsamts ist man also gut gerüstet. CellitinnenForum 1/2012 7 Titel Thema Hygiene streng überwacht Der Küchenchef achtet darauf, dass alles blitzsauber und vorschriftmäßig gelagert ist. In Sachen Hygiene übertrifft die Zentralküche die vorgeschriebenen Qualitätsanforderungen; so hat ein privates Labor den Auftrag, Bekleidung, Spülmaschinen, Menüs und Trinkwasser regelmäßig zu überprüfen. Der Küchenchef mit Leib und Seele ist sich auch nicht zu schade, eigene Kontrollen durchzuführen. Schließlich ist er selbst Auditor in den Seniorenhäusern der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria gewesen und weiß aus Erfahrung, wo die brenzligen Stellen zu finden sind. Direkt am Kücheneingang befindet sich eine Hygienestation für die Schuhe sowie Wasch- und Desinfektionsmittel für die Hände. Jeder Mitarbeiter und Besucher muss sich hier desinfizieren - in dieser Zentralküche haben Keime keine Chance. Der Speiseplan ist abwechslungsreich und berücksichtigt die Erkenntnisse der modernen Ernährungswissenschaft. Jeden Tag werden neben Frühstück, Abendbrot und Kaffee/Kuchen zwei Mittagsmenüs und ein Salatbüffet mit fünf Salatsorten angeboten. Egal, was auf dem Plan steht, als Zusatzservice gibt es täglich Gemüse, Apfelmus, Püree und diverse Desserts. „Die Bewohner sind zu Recht sehr anspruchsvoll. Die meisten von ihnen waren sehr gute Hausfrauen und Köchinnen – denen können wir nichts vorma- 8 CellitinnenForum 1/2012 Eingefrorene Proben von den Menüs Übersichtliche Vorratshaltung chen“, begründet Helmut Richter den Anspruch an seine Kochkünste. Sauerkraut auf dem Plan – einfach lecker! Und was sind die Renner in der Zentralküche des St. Ritastifts? „Gekochten Pudding gibt es zweibis dreimal pro Woche, den lieben die Bewohner. Sauerbraten, Reibekuchen, Spiegelei (aus pasteurisierten Eiern) mit Bratkartoffeln, Sauerkraut und Hackbraten stehen auf ausdrücklichen Wunsch öfter auf dem Speiseplan“, berichtet Helmut Richter. Gut gewürzt und fettarm Eine Küche für Menschen ab 70 Jahren muss noch weitere Kriterien erfüllen, denn ab dieser Zeit ändert sich das Essverhalten: Der Appetit lässt nach. Hinzu kommen häufig noch die Einnahme appetitzügelnder Medikamente, Schluckbeschwerden und Zahnprothesen, die nicht richtig sitzen. Fleisch kommt daher nur richtig durchgegart auf den Tisch, es ist weich und lässt sich gut kauen. Das gleiche gilt für Gemüse. An Salz und Kräutern darf nicht gespart werden. Würzt man zu wenig, schmeckt das Essen laff und wird stehen gelassen. Zu buttrige Soßen und zu viel Fettkruste am Fleisch? Ganz falsch: Fettarm sollte das Essen für die Generation 70plus sein. Daher steht heute vom Fettmantel befreites, zartes Eisbein mit Kartoffelpüree und „Als ich vor 21 Jahren im Marienkloster als Koch anfing, kam ich mit tausend guten Ideen aus der diätetischen Küche an, darunter knackig gegartes Gemüse, gesunde Aufläufe und mit Zuckeraustauschstoffen Gesüßtes, bis mich eine rüstige 90-Jährige eines Tages zur Seite nahm und sagte ‚Jüngelchen, jetzt bin ich schon so alt geworden, die letzten Jahre möchte ich noch essen, was mir schmeckt!’. Seitdem steht dieser Satz als Leitsatz auf jedem Speiseplan unserer Zentralküche.“ Titel Thema Energiequellen für Sportler Kohlenhydrate, Fette & Co. – die richtige Mischung macht´s Für die Gesunderhaltung des Menschen ist eine gesunde, bedarfsgerechte Ernährung genauso wichtig wie ausreichende Bewegung. Im Hinblick auf die Energiebilanz bilden diese beiden Bereiche die entscheidenden Komponenten. Egal, aus welchen Gründen Sport getrieben wird, ob aus gesundheitlichen Aspekten oder um an Wettkämpfen teilzunehmen, die Ernährung spielt in beiden Fällen eine außerordentlich große Rolle. l Kohlenhydrate Die bevorzugte Energiequelle für alle körperlichen und geistig-nervlichen Leistungen sind die Kohlenhydrate, enthalten beispielsweise in Müsli, Brot, Nudeln, Reis und Gemüse. Sie können sowohl mit als auch ohne Sauerstoff für die Energiegewinnung genutzt werden. Die Menge an Kohlenhydraten, die gespeichert werden kann, ist allerdings begrenzt. l Fette Die zweite große Energiequelle sind die Fette. Sie stehen in nahezu unbegrenzter Menge zur Verfügung. Um aus Fett Energie für sportliche Leistungen zu produzieren, wird jedoch Sauerstoff benötigt. Daher kann diese Energieform bei hoher Intensität nicht verwendet werden. Beide Nährstoffe, Fette und Kohlenhydrate, müssen in der täglichen Ernährung in ausreichender Menge zugeführt werden. Dabei kommt es ganz entscheidend auf die Qualität der Nährstoffe an. Sogenannte einfache Kohlenhydrate, wie beispielsweise Zucker, werden vom Körper schnell ins Blut aufgenommen und müssen dann weiterverwertet werden. Da die Speicher nicht besonders groß sind, werden nicht benötigte Kohlenhydrate in Fett umgewandelt und in den Fettdepots abgespeichert. Leider funktioniert der umgekehrte Weg nicht, es können also nicht bei Bedarf Kohlenhydrate aus Fetten wieder aufgebaut werden. Daher ist es für den Körper günstiger, wenn die Koh- lenhydrate langsam ins Blut abgegeben werden und so länger für körperliche und geistige Leistungen zur Verfügung stehen. Vor, während und nach dem Sport müssen dem Körper ausreichend Kohlenhydrate zugeführt werden. Eine körperliche Belastung kann auch zu einer Abnahme der Blutzuckerkonzentration führen, daher sollte nicht auf nüchternen Magen trainiert werden. Etwa drei bis vier Stunden vor einer Belastung ist es ratsam, eine kohlenhydrathaltige Mahlzeit zu sich zunehmen. Nach dem Sport sollten die Speicher direkt wieder aufgefüllt werden. Je schneller dies Bewegung im Wasser entlastet Gelenke CellitinnenForum 1/2012 9 Titel Thema geschieht, desto mehr Kohlenhydrate können aufgenommen werden, d. h., die Speicher werden etwas größer. l Eiweiß Der dritte Hauptnährstoff ist das Eiweiß. Dieser Stoff spielt vor allem beim Aufbau der Muskulatur eine entscheidende Rolle. Die bei uns übliche Kost enthält ausreichende Mengen an Eiweiß, die auch bei sportlicher Belastung nicht erhöht werden müssen. Generell ist darauf zu achten, dass die Zufuhr von tierischen Eiweißen zugunsten von pflanzlichen eingeschränkt wird. Um eine gleich gute Qualität des Eiweißes, die bei tierischem generell höher ist als bei pflanzlichem, zu erreichen, können verschiedene Ei- In der Gruppe macht Sport Spaß 10 CellitinnenForum 1/2012 Ausdauertraining passend für jedes Alter weißquellen kombiniert werden. Sehr günstig sind Kombinationen von Getreide mit Milch (Vollkornbrot mit Käse, Müsli mit Milch oder Getreide mit Hülsenfrüchten). Auch Kartoffeln mit Ei oder Milch lassen sich gut kombinieren, beispielsweise Pellkartoffeln mit Quark oder Bratkartoffeln mit Spiegelei. Ein weiterer Vorteil dieser Gerichte ist der hohe Kohlenhydratanteil. l Wasser und Tee Ein weiterer, wichtiger Aspekt beim Sport und in der Ernährung ist die Flüssigkeitszufuhr. Schon bei leichten Flüssigkeitsverlusten ist die Leistungsfähigkeit vermindert. Die Muskelzellen können nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden, was zu Muskelkrämpfen und Schwindel- gefühlen führen kann. Jede sportliche Tätigkeit sollte mit einem ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt begonnen werden. Geeignete Getränke sind Mineralwasser, verdünnte Fruchtsäfte und Tees, ausgenommen schwarzer Tee. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass für Sportler ebenso wie für Nichtsportler vor allem kohlenhydrathaltige Nahrungsmittel und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr eine bedeutende Rolle spielen. Dies ist besonders wichtig, wenn aus gesundheitlichen Gründen Sport getrieben wird, denn nur mit dieser Kombination lässt sich die gewünschte Wirkung erzielen. Sabine Lübben Diplomsportlehrerin, ProPhysio Titel Thema Hilfe, wir werden immer dicker! Von ein paar Pfündchen über einige Kilos bis hin zu Adipositas Der Frühling steht vor der Tür, Bikini, Badeanzug und leichte Sommerkleidung warten, und damit steigt der Wunsch, die Winterkilos loszuwerden. In Frauenzeitschriften, Diätratgebern und einschlägigen Fernsehsendungen werden wir täglich daran erinnert, dass der eine oder andere Festtagsbraten zu viel des Guten war. Ob mit Weight Watchers, Schlank im Schlaf oder BrigitteDiät – die ein bis drei Kilos sollen weg. Doch für viele geht es längst nicht mehr um ein paar Pfunde und um das Tragen der aktuellen Strandmode. In Deutschland, wie in vielen Industriestaaten, sind die meisten Menschen aus medizinischer Sicht zu dick: Mittlerweile ist jeder zweite Deutsche übergewichtig, sogar jeder fünfte adipös (fettleibig), und die wenigsten wissen, wie sie damit umgehen sollen. Hier helfen keine kurzfristigen Diäten, ganz im Gegenteil: Die Kilos purzeln nicht, sie steigen (Jo-Jo-Effekt), und das Wohlfühlgewicht bleibt eine Fata Morgana. Therapiemöglichkeiten Insbesondere von den häufig beworbenen ‚Crash-Diäten’ (Kohlsuppen-, Hollywood-, Reis-, Eierdiät…) ist aus ernährungswissenschaftlicher Sicht dringend abzuraten. Erfolge, die mit konventionellen Therapien erzielt werden, wie der diätetischen, pharmakologischen, bewegungsund verhaltenstherapeutischen, sind meist nur von kurzer Dauer. Immer häufiger muss die Indikation zur adipositas-chirurgischen Operation zur Behandlung der Fettleibigkeit gestellt werden, da diese zurzeit die effektivste Maßnahme darstellt. Und dabei geht es nicht um Schönheits-Chirurgie und gutes Aussehen. Übergewicht und Fettleibigkeit führen früher oder später fast zwangsläufig ins Krankenhaus: Herz-Kreislaufkrankheiten, Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, Schäden des Bewegungsapparats, erhöhter Hirndruck, Stoffwechselstörungen und Unfruchtbarkeit sind mögliche Folgeerscheinungen, denen dringend mithilfe der Operation vorgebeugt werden muss bzw. die nur mithilfe einer Operation in den Griff zu bekommen sind. Kindliche Adipositas Übergewicht und Adipositas sind längst keine Erwachsenen-Probleme mehr. Auch Kinder und Jugendliche überschreiten laut einer Gesundheitsstudie (KIGGSStudie) des Robert-Koch-Instituts von 2006 immer häufiger das Normalgewicht. Etwa 15 Prozent der Kinder im Alter von 3-17 Jahren sind übergewichtig und 6,3 Prozent adipös. Insbesondere Kinder aus den sogenannten ‚bildungsfernen Schichten’ weisen ein erhöhtes Risiko für die Erkrankung Adipositas auf. In diesen Milieus fehlen laut Studie oft Informationen über gesunde bzw. ungesunde Ernährung. Dass man dem Nachwuchs mit den bunten Kinderjoghurts und anderen extrem gesüßten Kindernahrungsmitteln keinen Gefallen tut, ist nur selten bekannt. CellitinnenForum 1/2012 11 Titel Thema Folgen kindlicher Adipositas Die Folgen der kindlichen Adipositas sind zum einen psychosoziale Belastungen (Hänseleien) aber auch Beeinträchtigungen in der körperlichen Kompetenz, des persönlichen Auftretens sowie der sozialen Funktionen. Ohne Hilfe und Unterstützung wächst die Krankheit buchstäblich mit. Die Kinder quälen sich noch im Erwachsenenalter mit Adipositas herum. Unerfüllte Berufswünsche sind häufig das Resultat ihrer Krankheit, meist gehen auch Wünsche nach Partnerschaft und Familie nicht in Erfüllung. Eine frühzeitige, langfristige und ganzheitliche Therapie (multimodale Therapie) ist daher dringend angeraten. Das Angebot solcher langfristigen Maßnahmen ist in Deutschland allerdings nicht flächendeckend gegeben. Die Kosten sind hoch und der Erfolg nicht hinlänglich erforscht. Hierzulande empfohlen und verschrieben werden in der Regel stationäre Kuraufenthalte, jedoch bringen diese zumeist nur einen kurzen Erfolg, gefolgt vom Jo-Jo-Effekt. Engagement und Projekte Möglichst frühzeitig müssen 12 CellitinnenForum 1/2012 Heranwachsende an die Themen Ernährung und Bewegung herangeführt werden. In Zeiten von Fast-Food-Ketten, ‚Schnitzel aus dem Toaster‘ und immer mehr Haushalten, in denen nicht mehr regelmäßig gekocht und gemeinsam gegessen wird, ist das ein schwieriges Unterfangen. Daher gibt es in immer mehr Kindergärten, Kindertagesstätten und Grundschulen Programme, in denen die Notwendigkeit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung vermittelt wird (z. B. Powerkids, Tigerkids). Prominente (Fernseh-) Köche engagieren sich für die Ernährungsbildung unserer Kinder, zeigen ihnen, wie man frische Gerichte zubereitet und dass das Gemüse nicht in Dosen wächst. Sportvereine schnüren attraktive Angebote für Kinder, arbeiten mit Kindergärten, Schulen und den Kommunen zusammen, um die Kinder nicht in die Fernseh- und Computerfallen laufen zu lassen. Viele ziehen im Kampf gegen kindliche Adipositas an einem Strang – schließlich handelt es sich mittler- weile um ein gesellschaftliches Problem. Der wichtigste Faktor für eine erfolgreiche Vorbeugung oder Überwindung der Krankheit sind aber die Eltern. Ohne ihre aktive Einbindung in Therapien und vorbeugende Maßnahmen bleiben all diese gut gemeinten Programme fruchtlos. Sicherlich erfordert das einiges Engagement von den Eltern: Eine gesunde Küche will überlegt sein, gemeinsame Mahlzeiten koordiniert und der Gang zum Sportverein, um beispielsweise den Junior beim samstäglichen Fußballturnier anzufeuern oder gar zusammen die Bahnen im Schwimmbad zu ziehen, ist zunächst ungewohnt, anfangs vielleicht sogar lästig. Und trotzdem gilt: Erziehen heißt vorleben! Mareike van Lessen Oecotrophologin, St. FranziskusHospital Medizin Betreuung Spatenstich auf Burg Ranzow Ab 2013 erhalten 40 Demenzerkrankte ein neues Zuhause Mit dem ersten Spatenstich begann kurz vor Weihnachten die Erweiterung des Seniorenhauses Burg Ranzow in Kleve-Materborn. Auf 2.000 qm entstehen vier Hausgemeinschaften für 40 demenziell veränderte Menschen, die hier ein neues Zuhause finden. „Dem Buch der Geschichte von Burg Ranzow wird ein neues Kapitel angefügt“, ist sich der langjährige Leiter des Seniorenhauses, Wilfried Tünnihsen, sicher. Am Rande des Spatenstichs verriet Stephanie Kirsch, Geschäftsführerin der Seniorenhaus GmbH, bereits den Namen der neuen Einrichtung: St. Monika wird sie heißen, wie die Mutter des hl. Augustinus, nach dessen Regel die Ordensgemeinschaft der Cellitinnen zur hl. Maria lebt. ‚Segregatives Wohnmodell’ Anders als in klassischen Pflegeeinrichtungen werden in St. Monika ausschließlich an Demenz erkrankte Senioren leben. Dieses ‚segregative’ (getrennte) Wohnmodell hat den Vorteil, dass die Mitarbeiter sich ganz auf die Bedürfnisse der häufig sehr unruhigen, mitunter lauten Patienten konzentrieren können. Dabei muss keine Rücksicht mehr auf Bewohner genommen werden, die ein höheres Ruhebedürfnis haben und ihre Umwelt noch ganz gesund wahrnehmen. Beide Gruppen kommen so besser zu ihrem Recht. Beim Spatenstich v. li.: Bürgermeister Theodor Brauer, Jürgen Rauer, Technischer Beigeordneter der Stadt Kleve, Geschäftsführerin Stephanie Kirsch, Martha Engelen, Mitglied des Seniorenhausbeirates, Seniorenhausleiter Wilfried Tünnihsen und Architekt Bernd Erkens In jeder der insgesamt vier Hausgemeinschaften gibt es Alltagsbegleiter, die den Tagesablauf mitgestalten und die Bewohner aktivieren und unterstützen. „Die gemeinsame Zubereitung von Mahlzeiten, das nachmittägliche Waffelbacken gehören genauso dazu wie Tagesausflüge und Spieleabende“, erläutert Regionalleiter Matthias Wolter. Mit St. Monika wird auf Burg Ranzow ein optimaler Wohn- und Lebensraum geschaffen, in dem sich die Mitarbeiter besser und individueller auf die speziellen Bedürfnisse der Demenzpatienten einstellen können. Dies ist notwendig, weil demenziell veränderte Menschen oft unter motorischen Einschränkungen oder Verhaltensstörungen leiden. Um mit den krankheitsbedingten Verhaltensmustern angemessen umgehen zu können, ist ein ‚empathisches (mitfühlendes) Hineindenken’ in die betroffenen Menschen wichtig. Hierzu bietet die ‚erlebensorientierte Pflege’ einen wichtigen Ansatz. Dabei geht man davon aus, dass eine optimale Betreuung nur erreicht werden kann, wenn zwischen Pfleger und zu Pflegendem ein Kontakt hergestellt wird. Entscheidend dafür ist, dass sich die Mitarbeiter mit den Fähigkeiten und bisherigen Lebensumständen der Bewohner CellitinnenForum 1/2012 13 Medizin Betreuung Modellbild des vom Kölner Architekturbüro Orend entworfenen Hauses vertraut machen. Nur so können sie bestimmte Verhaltensweisen der alten Menschen verstehen und erfahren, wie die Kommunikation gelingen kann. Die ‚erlebensorientierte Pflege’ geht damit über die professionelle Versorgung weit hinaus und wird in den Seniorenhäusern der Cellitinnen seit Jahren praktiziert. müssen differenziertere Angebote für Senioren mit demenziellen Veränderungen machen, weil die alten Menschen in den klassischen Einrichtungen nicht immer optimal betreut werden können“, erklärt Geschäftsführerin Stephanie Kirsch und hofft, die für März 2013 geplante Fertigstellung umsetzen zu können. Angepasste Architektur Der Neubau wird insgesamt vier Wohngruppen auf zwei Ebenen umfassen. Das Investitionsvolumen beträgt rund 4,4 Millionen Euro. Die Stadt Kleve begrüßt das Engagement ausdrücklich: Bürgermeister Theodor Brauer lobte beim Spatenstich das moderne Konzept, das der demografischen Entwicklung am Niederrhein Rechnung trage und über 40 qualifizierte Arbeitsplätze in Materborn schaffe. Die Erweiterung von Burg Ranzow berücksichtigt die räumlichen Ansprüche des erlebensorientierten, segregativen Pflegemodells: 40 Einzelzimmer, große Gemeinschaftsräume mit Terrassen und Balkonen schaffen einen ansprechenden Rahmen für ein aktives Zusammenleben, welches einem alters- und krankheitsbedingten Rückzug entgegenwirkt. „Wir 14 CellitinnenForum Cellitinnen-Forum1/2012 1/2011 St. Monika erhält Andachtsraum Ganz im Sinne der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria legt die Seniorenhaus GmbH für St. Monika nicht nur Wert auf die wohnliche Architektur, sondern auch auf die spirituellen Belange der Bewohner. Die Planung für St. Monika beinhaltet daher einen Andachtsraum. „Wir haben in den vergangenen Jahren wichtige Erfahrungen sammeln können und wissen um die Bedeutung von Glauben und Religion im Alter“, erläutert Stephanie Kirsch. „Wir bieten in unseren Seniorenhäusern spezielle Gottesdienstformen für demenzerkrankte Bewohner an. Und auch hier in St. Monika möchten wir dieses Angebot ganz bewusst umsetzen.“ Medizin Betreuung Kampf den MRSA-Keimen Erfolgreiches Pilotprojekt im St. Franziskus-Hospital Seit April 2011 wird im Kölner St. Franziskus-Hospital bei jedem Patienten im Rahmen seiner stationären Aufnahme ein NasenRachen-Abstrich entnommen, um mögliche Träger von MRSA (Multi-Resistenter-Staphylococcus-aureus) zu identifizieren. Die ersten Ergebnisse lassen bereits eindeutige Rückschlüsse zu. gesprochen. Dies ist insofern irreführend, da die meisten ‚MRSAInfektionen’ gar keine Infektionen sind, sondern man muss dabei von reinen Besiedlungen/Kolonisationen ausgehen. Tatsächliche Infektionen mit Staphylococcus aureus und mit MRSA stellen allerdings ein großes Problem in allen Kliniken dar. MRSA – Was ist das? MRSA-Infektionen Die Bakterienart ‚Staphylococcus aureus’ ist weit verbreitet. Bei vielen Menschen siedeln die Keime als Teil der normalen Bakterienflora auf Haut und Schleimhäuten, ohne überhaupt zu Erkrankungen zu führen. Von hier aus können die Bakterien, meist von den Betroffenen selbst, auf angrenzende Hautbereiche und andere Personen übertragen werden. Für gesunde Menschen mit einer normalen Immunabwehr stellen ‚Staphylococcus aureus’-Bakterien und sein multiresistenter Verwandter in der Regel keine Gefahr dar. Bei abwehrgeschwächten und/ oder schwerkranken Patienten – ganz besonders im fortgeschrittenen Alter – können ‚Staphylococcus aureus’ und MRSA schwerwiegende Infektionen verursachen und erhebliche therapeutische und kran- In den Medien wird immer häufiger von einer rasanten Steigerung von ‚MRSAInfektionen’ kenhaushygienische Probleme bereiten. Eitrige Infektionen wie beispielweise Wundinfektionen, Knochenmarkentzündungen, Infektionen von Gefäßprothesen, Blutvergiftungen und Lungenentzündungen sind typische Folgen einer solchen Infektion. Besonders die Behandlung von MRSAErkrankungen bereitet Probleme, da nur noch eine Wirkstoffgruppe von Antibiotika zur Verfügung steht. Außerdem ist häufig eine Isolierung von MRSA-Trägern notwendig, um eine weitere Ausbreitung auf andere Patienten und im Krankenhaus allgemein zu verhindern. Grundsätzlich wird unterschieden zwischen ‚mitgebrachten multiresistenten Keimen’ und im Krankenhaus erworbenen Keimen. In der Bevölkerung besteht eine ernstzunehmende Angst und Sorge vor einer Infektion mit einem ‚Problemkeim’ während eines stationären Aufenthalts. Diese Angst wird nicht zuletzt durch zahlreiche Presse- und Fernsehberichte verstärkt. CellitinnenForum 1/2012 15 Medizin Betreuung Um herauszufinden, wie hoch die tatsächliche Rate der im Krankenhaus erworbenen Infektionen durch MRSA ist und wie viele Keimträger durch Neuzugänge von außen ins Haus kommen, hat sich das St. FranziskusHospital nun als erste Klinik in Seit dem 1. April 2011 werden alle Patienten bei ihrer Aufnahme mit einem NasenRachenabstrich auf ein mögliches Vorhandensein von MRSA Keimen getestet. Dabei werden sowohl Notfallpatienten als auch geplante Aufnahmen berücksichtigt. Durch dieses sogenannte Screening ist gewährleistet, dass ein mögliches Trägertum frühzeitig erkannt wird, sodass notwendige Schritte eingeleitet werden können, bevor es zu einer Eigeninfektion oder der Ansteckung anderer Patienten kommen kann. Erste Untersuchungsergebnisse Die Ergebnisse des Pilotprojektes sprechen für sich: In einem Zeitraum von neun Monaten wurde bei 8.526 Patienten ein Nasen-/Rachenabstrich entnommen. Insgesamt wurden 140 Köln dazu entschlossen, ein erweitertes, ausgedehntes MRSA-Eingangsscreening durchzuführen. MRSA nach Kliniken Innere HNO Chirurgie UCH Orth WS Intensiv mitgebrachte MRSA 71 19 16 13 2 1 Kolonisation/Infektion 16 CellitinnenForum 1/2012 13 MRSA-Fälle registriert. Das bedeutet, dass lediglich 1,6 % aller Patienten MRSA-Träger sind. Durch das Eingangsscreening konnte auch gezeigt werden, dass 135 dieser 140 Fälle bereits bei der Aufnahme in das Krankenhaus den Keim mitbrachten. Lediglich fünf der 140 Patienten (3,5 %) erwarben den MRSAKeim während des stationären Aufenthaltes. 1. F azit: Eine wesentliche Erkenntnis der Datenerhebung ist, dass der MRSA nicht – wie häufig in den Medien dargestellt – erst im Krankenhaus erworben, sondern von den Patienten in den allermeisten Fällen bereits ‚mitgebracht’ wird. Nur bei fünf Patienten, d.h. bei 3,5 % aller MRSA-Patienten, konnte eine im Krankenhaus erworbene MRSA Kolonisation/Infektion diagnostiziert werden. 2. F azit: Es gilt weiterhin die Regel, dass ältere, meist multimorbide Patienten eine größere Wahrscheinlichkeit auf Vorliegen eines MRSA-Keims aufweisen als junge und gesunde Patienten. Das zeigt die Tatsache, dass die meisten Keimträger in der internistischen Abteilung zu verzeichnen sind. 3. Fazit: Eine interessante, neue Erkenntnis des MRSA-Screenings ist die Tatsache, dass auch Patientengruppen mit einem großen Anteil von vermeintlich gesunden und jun- Medizin Betreuung gen Patienten als MRSA-Träger identifiziert wurden. Hier ist insbesondere die HNO-Klinik des Hauses zu nennen. Diese Patienten fallen in der Regel nicht in eine sogenannte Risikogruppe und würden bei einem MRSA-Screening, welches lediglich Risikogruppen untersucht, größtenteils unentdeckt bleiben. Patienten, die zu geplanten, aber nicht unbedingt notwenigen Eingriffen in unser Haus kommen, werden bei Keimnachweis zunächst nicht aufgenommen. deutlich gesenkt werden, was langfristig wiederum den hohen Aufwand der zusätzlichen Betreuung reduziert. Nicht zuletzt dienen die umfassenden Maßnahmen der Sicherheit von Patienten und Mitarbeitern. diesen Fällen veranlasst dasdes MRSA-Screenings ist 3. Fazit: Eine interessanteIn neue Erkenntnis St. Franziskus-Hospital Saniedie Tatsache, dass auch Patientengruppen mit einem großen wird Anteil rungsmaßnahmen unter häusliDas Eingangsscreening von vo chen Bedingungen. Die Patienten identifiziert den Patienten des St. Franzikusvermeintlich gesunden und jungen Patienten wurden, die werden nach erfolgreicher SanieHospitals sehr gut angenommen. zahlreiche MRSA-Träger aufwiesen. Hieraufgeist insbesondere die HNOrung dann zur Operation In den vergangenen neun Monaten reagierten die Patienten KlinikVorbeugende unseresMaßnahmen Hauses zu nommen. nennen. Diese Patienten fallen in der Regel ausschließlich positiv auf das EinnichtSollte in nun eine sogenannte Risikogruppe und würden bei einem MRSAim Rahmen des EinDas generelle Eingangsscreening gangsscreening. Mittlerweile gegangsscreenings ein MRSA-Träbedeutet zunächst einen erhöhhört es, ähnlich wie die BlutentScreening, welches lediglich Risikogruppen untersucht, größtenteils ger identifiziert werden, ergreiten Aufwand, bindet Ressournahme, zur täglichen Routine bei fen Ärzte undbleiben. Pfleger umgehend cen und verursacht Kosten. Auf der stationären Aufnahme. unentdeckt Maßnahmen. Bei Notfallpatiender anderen Seite kann durch ten, die einer sofortigen stationädas generelle Screening und die ren Behandlung bedürfen, erfolgt MRSA nach Kliniken Innereentsprechenden HNO einzuleitenden Chirurgie die Isolierung und die Sanierung Hygienemaßnahmen die Anstemitgebrachte MRSA unter stationären Bedingungen. ckungsgefahr im Krankenhaus Kolonisation/Infektion 71 19 16 Ulrich Boll, Hygienefachpfleger Dr. Elmar UCH und Orth WSKleimann, Intensiv Chefarzt, Facharzt für Chirurgie und Viszeralchirurgie 13 13 2 1 Alle mitgebrachten MRSA Kolonisation oder Infektionen 100 95 90 85 80 75 70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 Inn HNO Chir UCH ORTH WS Int CellitinnenForum 1/2012 17 Medizin Betreuung Aller guten Dinge sind drei Neustrukturierung der Orthopädie im St. Franziskus-Hospital ‚Aus 1 mach 3’ – unter diesem Motto wird die Klinik für Orthopädie am St. Franziskus-Hospital umstrukturiert. Zukünftig wird es drei spezialisierte Kliniken für Orthopädie geben. So kann sich das Ärzteteam besser auf die Patientenbedürfnisse einrichten und die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten noch effektiver gestalten. „Wir bauen ein muskulo-skelettales Zentrum auf, das alle Bereiche der Erkrankungen des Knochenapparates abdecken kann“, erklärt der Ärztliche Direktor Dr. Elmar Kleimann. Klinik für Orthopädie I Dr. Klaus Schlüter-Brust wechselte zum 1. Februar 2012 von der Kölner Uniklinik in das Ehrenfelder Krankenhaus. Sein Schwerpunkt sind Endo- und Revisionsendoprothetik: der Einsatz bzw. die Auswechslung künstlicher Gelenke, insbesondere an Knie und Hüfte. „Ich fühle mich schon jetzt als Teammitglied und freue mich, dass ich einen wichtigen Baustein in dem großen Gefüge der Orthopädie im St. Franziskus-Hospital bilden kann“, betont Dr. Klaus Schlüter-Brust. Die kollegiale Zusammenarbeit und die Unterteilung in spezifizierte Abteilungen kennt er aus seiner Zeit in Krankenhäusern in Großbritannien. Klinik für Orthopädie II Bereits seit dem 1. Oktober 2011 18 CellitinnenForum 1/2012 leitet Prof. Dr. Viola Bullmann, die vorher über 13 Jahre an der Uniklinik in Münster tätig war, die neu gegründete Klinik für Orthopädie II – Wirbelsäulenchirurgie. „Der Bedarf an wirbelchirurgischen Eingriffen ist hier in Köln groß“, berichtet die Chefärztin. Besonders erfreut ist die Medizinerin über das moderne Equipment, das ihr und ihrem Team die alltägliche Arbeit erleichtert. „Unsere Ausstattung ist auf dem aktuellsten Stand, da die Abteilung ja komplett neu aufgebaut wurde“, erklärt die Wirbelsäulenchirurgin. gemeinsame Visiten und kurze Dienstwege effizienter werden“, fasst Professorin Viola Bullmann zusammen. Klinik für Orthopädie III Dritter Chefarzt im Team ist der im St. Franziskus-Hospital bereits alt eingesessene Dr. Fabian Ritz. Er hat seit seinem Start im Jahr 2005 die Schlüsselloch-Chirurgie (arthroskopische Operationen) stetig vorangetrieben und ausgebaut. Nun leitet er die Klinik für Orthopädie III – Arthroskopische Chirurgie und Sporttraumatologie. „Je schonender die Eingriffe für den Patienten sind, desto schneller ist er im wahrsten Sinne des Wortes wieder auf den Beinen“, betont Dr. Ritz. Sinnvolle Ergänzung Einig sind sich alle drei Chefärzte über die bestechenden Vorteile des neuen Systems. „Das Gute an unserer engen Zusammenarbeit ist, dass wir durch Drei Fachschwerpunkte – drei Prof. Dr. Viola Bullmann, Medizin Betreuung Optimal ergänzt wird die neue Orthopädische Abteilung des Ehrenfelder St. Franziskus-Hospitals durch die Klinik für Unfall- und Wiederherstellungs-Chirurgie unter der Leitung von Dr. Andreas Schick. Medizin der kleinen Schnitte – auch für die Hüfte Das Interesse an arthroskopischer Chirurgie für das Hüftgelenk ist in den vergangenen Jahren rapide gestiegen. Bei der Arthroskopie werden die Gelenke mithilfe einer Sonde untersucht und operiert. Das CellitinnenForum sprach mit Dr. Fabian Ritz, Chefarzt der Klinik für Orthopädie III und Dr. Till Kraushaar, Oberarzt derselben Klinik, über die Hüftarthroskopie. Arthroskopien kennen wir inzwischen von Knie und Schulter – seit wann ist diese Methode auch für Hüftpatienten von Interesse? Dr. Till Kraushaar: Auch wenn die Hüfte schwer zugänglich ist - vermehrt versucht man seit einigen Jahren, Operationen am Knochen und an Gelenken minimal-invasiv durchzuführen. Auch wir in KölnEhrenfeld arbeiten seit einiger Zeit mit dieser Technik. Wo liegen denn die Vorteile einer Hüftarthroskopie? Dr. Fabian Ritz: Wir sehen die klaren Vorteile dieser Methode in der schnelleren Genesungszeit und Mobilität unserer Patienten – auch wenn für uns als Ärzte die Technik sehr anspruchsvoll ist. Chefärzte v. li. Dr. Fabian Ritz, Dr. Klaus Schlüter-Brust Für wen ist eine Arthroskopie des Hüftgelenks geeignet? Dr. Till Kraushaar: Die moderne Methode der Hüftarthroskopie eignet sich zum Beispiel bei Fehlbildungen des Oberschenkelhalses oder der Gelenkpfanne. Aber auch Knorpelschäden, freie Gelenkkörper und schmerzhafte Hüftendoprothesen können auf diesem Wege behandelt werden. Wie geht eine solche Hüftarthroskopie vonstatten? Dr. Fabian Ritz: An erster Stelle stehen eine gründliche körperliche Untersuchung und die Diagnostik durch konventionelle Röntgenbilder und, wenn möglich, ein direktes Kontrastmittel-MRT des betroffenen Hüftgelenks. So können wir auf den Bildern und anhand des Gesprächs mit dem Patienten genau sehen, wo seine gesundheitlichen Probleme liegen und wie wir ihm am besten helfen können. Während der unter Vollnarkose durchgeführten OP ist eine korrekte Lagerung des Patienten ganz wichtig, um den Zugang zum Hüftgelenk in idealer Weise zu erreichen. Wir arbeiten dann mit drei winzigen Hautschnitten, durch die die Instrumente und eine kleine Kamera, mit der wir das Operationsfeld im Blick haben, eingeführt werden. Und wie geht es nach der Operation weiter? Dr. Till Kraushaar: In der Regel schließt sich ein kurzer stationärer Aufenthalt von zwei bis drei Tagen an, um eventuelle Komplikationen zu beobachten und auszuschließen. Danach ist eine krankengymnastische Betreuung notwendig, um Beweglichkeit und Muskelkraft wiederherzustellen. Vielen Dank für das Gespräch! CellitinnenForum 1/2012 Cellitinnen-Forum 1/2011 19 Medizin Betreuung Silvester in der Notfallambulanz „The same procedure as every year …” Samstag, 31. Dezember 2011, Tatort Kunibertskloster. Sieben blau- und weißgekleidete Personen halten sich in der Ambulanz des St. Marien-Hospitals auf. Ihre Mission: Versorgung der Patienten. Ihre Ausrüstung: Vinyl-Handschuhe, Decken, Verbandsmaterialien und jede Menge gute Laune! Die Notfallambulanz des St. Marien-Hospitals hat sich auf ihren Einsatz in der Silvesternacht gut vorbereitet: Zwei Chirurgen, zwei Internisten und drei Pflegekräfte stehen bereit, um sich um diejenigen zu kümmern, die sich Verletzungen durch Feuerwerkskörper zugezogen oder zu viel gefeiert haben. Der Abend beginnt erst einmal ruhig. So wird zunächst zusammen gegessen, um sich für den kommenden Einsatz zu stärken. Lange lassen die Patienten dann aber nicht auf sich warten. Noch im ‚alten Jahr‘ bringt der Nur ein Patient – noch ist es ruhig Rettungswagen den ersten Jugendlichen mit reichlich erhöhtem Alkoholpegel in die Ambulanz. Er bleibt nicht der Einzige, der die Jahreswende in der Ambulanz erlebt. Bereits wenige Minuten später erreicht eine Patientin das Krankenhaus, nachdem sie von einem verfrühten Feuerwerkskörper am Bein verletzt wurde. Sie feiert Stärkung vor dem Ansturm 20 20 Cellitinnen-Forum CellitinnenForum 1/2012 1/2011 das neue Jahr mit ihren Freundinnen im Behandlungsraum. Nach Mitternacht treffen immer mehr Patienten ein. Die meisten weisen Verletzungen durch Feuerwerkskörper auf. Die Chirurgen haben alle Hände voll zu tun. Auch die Notbetten füllen sich: vor allem mit Jugendlichen, die zu sehr dem Alkohol zugesprochen haben. Das Team der Ambulanz ist bis zum Ende der Dienstzeit damit beschäftigt, die Patienten adäquat zu versorgen. Doch auch während der anstrengenden Arbeit findet man Zeit, sich ein frohes neues Jahr zu wünschen und ein paar Minuten das Feuerwerk über Köln anzusehen. Alles in allem verläuft die Nacht wie erwartet. Die langjährige Erfahrung und eine gelungene Teamarbeit garantieren wieder einmal eine optimale Versorgung der Patienten. Medizin Betreuung Zu Hause und in guten Händen Ambulanter Pflegedienst Auxilia im Cellitinnen-Verbund bestens etabliert Um bestehende Versorgungslücken zwischen den Kliniken und Seniorenhäusern der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria zu schließen, hat die Seniorenhaus GmbH im Mai 2011 mit Auxilia einen eigenen ambulanten Pflegedienst aus der Taufe gehoben. Knapp ein Jahr später ist dieser im Angebotsspektrum des Cellitinnen-Verbundes bereits bestens etabliert. Elf Auxilia-Mitarbeiter betreuen inzwischen rund 80 Senioren zwischen Köln-Lindenthal, Chorweiler und Nippes, Tendenz rapide steigend. „Zuweilen haben wir schon heute mehr Anfragen, als wir bewältigen können“, verweist Pflegedienst-Leiterin Sabine Wild. Dafür macht die Auxilia-Chefin neben ihren engagierten und kompetenten Mitarbeitern vor allem die Einbettung des Pflegedienstes in den Cellitinnen-Verbund verantwortlich. „Das ist ein guter Türöffner“, verweist sie auf die erstklassige Zusammenarbeit mit den stationären Einrichtungen der Stiftung. Sie wissen, Auxilia kann die gewünschten Leistungen nahtlos bereitstellen. Nicht zuletzt deshalb nutzen inzwischen auch immer mehr Bewohner des St. Anna Wohnstiftes den im Haus ansässigen ambulanten Pflegedienst. „Viele Senioren kommen auch mal spontan in unserem Büro vorbei, um sich den Blutdruck messen zu lassen“, erklärt Sabine Wild. Allerdings hat sich Das Auxilia-Team freut sich über eine ‚glatte‘ Eins die Qualität der Auxilia-Pflegeservices inzwischen auch außerhalb des Verbundes herumgesprochen: Von den 80 Senioren, die Auxilia betreut, hatten 40 Prozent zuvor keine Berührungspunkte mit anderen Cellitinnen-Einrichtungen. Vor allem das christliche Wertesystem des Pflegedienstes spricht viele an. „Natürlich gilt es immer, auch wirtschaftlich zu arbeiten. Doch der Mensch und seine Bedürfnisse müssen im Vordergrund stehen“, sagt Sabine Wild. Deshalb plant sie gemeinsam mit den Pflegekräften, wie viel Zeit bei den einzelnen Pflegeeinsätzen benötigt wird. Schließlich sind die AuxiliaMitarbeiter für viele der Patienten nicht ausschließlich nur Dienstleister, sondern auch Vertraute und nicht selten einziges Bindeglied zum gesellschaftlichen Leben. Um dem wachsenden Bedarf an hochwertigen ambulanten Pflegeservices auch zukünftig gerecht werden zu können, stehen bei der Auxilia GmbH die Zeichen weiter auf Wachstum. „Wir wollen zukünftig noch individueller auf die Bedürfnisse unserer Kunden eingehen“, erläutert Dr. Guido Lerzynski, Mitgeschäftsführer der Gesellschaft. Allein bis April sollen vier weitere Mitarbeiter eingestellt werden. Die qualitative Leistung der Auxilia erfreut auch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK). Der hatte die Arbeit des ambulanten Dienstes zwischen Weihnachten und Neujahr überraschend geprüft – und zeigte sich von der Pflege- und Dokumentationsqualität begeistert. Das Ergebnis: Eine ‚glatte‘ Eins. CellitinnenForum 1/2012 21 Profile Personen Größe mit Nähe verbinden Neuer Aufsichtsratsvorsitzender der Hospitalvereinigung St. Marien Seit dem 1. Oktober 2011 ist Dr. Klaus Tiedeken Mitglied des Vorstands der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Hospitalvereinigung St. Marien (HSM). In einem Interview mit dem CellitinnenForum sprach er über seine Beweggründe, die Arbeit in diesen Gremien mitzugestalten. Herr Dr. Tiedeken, wann haben Sie das erste Mal von den Cellitinnen gehört? Das muss 1996 oder 1997 gewesen sein - zu dieser Zeit war ich im Vorstandssekretariat der Kreissparkasse Köln tätig und hatte Einblick in alle Gremien, in denen unsere Vorstandsmitglieder vertreten waren. Herr Hellmann war bei den Cellitinnen zur hl. Maria im Aufsichtsrat. Daher kannte ich die Ordensgemeinschaft, wusste aber zu dieser Zeit noch nicht, wie groß der Verbund ist, für den er ehrenamtlich tätig war. Die erste Einrichtung, die ich dann später persönlich kennen lernte, war das Heilig Geist-Krankenhaus in Köln-Longerich. Hier war ich überrascht darüber, wie ein Krankenhaus in einer so engen Bebauung eines Wohnviertels liegen kann. Aber wenn man sich die Geschichte der Gartenstadt Nord ansieht, handelt es sich um ein Ergebnis der städtebaulichen Evolution, denn mit dem neuen Mutterhaus des Ordens waren 22 CellitinnenForum 1/2012 Dr. Klaus Tiedeken Profile Personen die Cellitinnen zur hl. Maria schon 1959 an diesem Standort. Kennen Sie andere Kölner Krankenhäuser im Vergleich? In meinem bisherigen Leben war ich nur dreimal im Krankenhaus und das liegt lange zurück. Daher beschränken sich meine Erfahrungen mit Krankenhäusern in Köln überwiegend auf die Kreißsaalführungen, die meine Frau und ich vor der Geburt unserer beiden Kinder unternommen hatten. Da haben wir mehrere geburtshilfliche Kliniken kennengelernt, schließlich sollten unsere Kinder ‚Kölner‘ werden. Für 2012/13 habe ich mir vorgenommen, alle Einrichtungen der Hospitalvereinigung in Köln und Wuppertal wenigstens einmal zu besuchen. Wie kam es zu Ihren Ernennungen in den Vorstand der Stiftung und den Aufsichtsrat der Hospitalvereinigung? Vor gut drei Jahren - als sich ein Personalwechsel in den Gremien abzeichnete - sprachen mich Herr Mauel und Herr Hellmann an, ob ich mir eine Mitarbeit bei den Cellitinnen vorstellen könnte. Ich habe mir das in Ruhe überlegt, denn im Verbund wird der ganze Mann bzw. die ganze Frau bei den Aufgaben gefordert. Ein Engagement bei den Schwestern bedeutet sowohl Pflicht und Ehre als auch insbesondere eine beachtliche Verantwortung. Schließlich wurde ich in den Aufsichtsrat berufen, was mich sehr gefreut hat. Im Laufe des Jahres 2009 nahm ich an den ersten Sitzungen der Hospitalvereinigung teil und war beeindruckt von der Komplexität des Unternehmensverbundes, der anstehenden Themenvielfalt und der Kompetenz der Gremienmitglieder. Mit Wirkung zum 1. Oktober 2011 wurde ich zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates der HSM gewählt sowie in den Stiftungsvorstand berufen. Welche Aufgaben haben Sie in den Aufsichtsgremien? Alle Beteiligten bringen jahrlange Erfahrungen auf bestimmten Gebieten mit - die Bandbreite reicht von medizinischem über betriebswirtschaftlichem und steuerlichem bis hin zu krankenversicherungssowie krankenhausspezifischem Fachwissen - gepaart mit gesundem Menschenverstand. Ich bin weder Arzt noch Kranken- oder Altenpfleger, so dass ich in diesen Fachthemen weniger Knowhow bieten kann. Als Betriebswirt und einer der Verantwortlichen für eine der größten deutschen Sparkassen sehe ich meine Aufgabe darin, die Entwicklung des Unternehmensverbundes - schwerpunktmäßig der Krankenhäuser - mitzubegleiten und zu steuern. Es geht nicht darum, sich in das Tagesgeschäft einzubringen dies haben die Verantwortlichen exzellent und professionell im Blick. Zu unseren Aufgaben im Stiftungsvorstand und Aufsichtsrat gehören zudem auch andere Entscheidungen; beispielsweise diskutieren wir intensiv und beschlie- ßen über größere Investitionen wie OP-Renovierungen, Erweiterungen und medizinische Großgeräte, wie zum Beispiel über den damaligen Kauf des OP-Roboters DaVinci. Wir beschäftigen uns mit strukturellen Fragen, der Ausrichtung der Fachabteilungen, der Entwicklung des Gesamtunternehmens, Standortfragen und möglichen Erweiterungen. Darüber hinaus werden auch personelle Entscheidungen bei der Besetzung von Chefarzt- und Geschäftsführerpositionen besprochen. Insgesamt geht es also um Steuerungs- und Aufsichtsaufgaben sowie strategische Entscheidungen, um den Unternehmensverbund erfolgreich am Markt bestehen zu lassen. Gleichzeitig sind wir gefordert, bei unseren Überlegungen stets die Leitgedanken der Ordensgemeinschaft der Cellitinnen zur hl. Maria in der Kupfergasse mitzubeachten. Wie beurteilen Sie die Wettbewerbssituation im Gesundheitsmarkt? Der Gesundheitsmarkt in Deutschland ist hart umkämpft, von einem enormen Kostendruck getragen und sehr – vielleicht zu sehr – ökonomisch orientiert. Wir müssen klare Schwerpunkte im Angebot der Leistungen setzen und Kompetenzzentren ausbilden. Nur so haben wir langfristig eine Chance, renommierte Spezialisten und Fachkräfte an uns zu binden, um für die Patienten und auch für die Mitarbeiter - unser wichtigstes Gut - attraktiv zu CellitinnenForum 1/2012 23 Profile Personen sein. Denn wir wollen nicht nur medizinische, pflegerische und therapeutische Leistungen anbieten, sondern den Menschen eine christlich geprägte Heimat geben. Was meinen Sie konkret damit? Persönlich habe ich den Eindruck, dass es bei sehr vielen Menschen Phasen im Leben gibt, in denen das christliche Miteinander sehr gesucht und gebraucht wird. Denken Sie an den Wunsch nach der Erziehung in konfessionellen Kindergärten, auch von Eltern, die keiner Kirche angehören. Denken Sie an Hochzeit, schwere Krankheit, Pflege oder Tod. Hier ist Kirche gefragt und hier sind konfessionelle Anbieter gefordert, die die Menschen mitnehmen. Bei den Einrichtungen der Cellitinnen kann man gelebte Nächstenliebe noch erfahren, aber daran müssen wir permanent weiter arbeiten, wenn das Versprechen „Der Mensch in guten Händen“ gelten soll. Wie sieht die Zukunft der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria aus? Lassen Sie mich meine Eindrücke vom Mitarbeiterforum in der Wuppertaler Stadthalle schildern. Dort habe ich zum ersten Mal gesehen, wie groß und beeindruckend der Verbund für die Zukunft aufgestellt ist. So eine positive Grund- und Aufbruchstimmung habe ich selten bei Veranstaltungen dieser Art in anderen Unternehmen erlebt. Die hohe Identifikation und den Stolz, mit denen 24 CellitinnenForum 1/2012 sich die Krankenhäuser dort auch auf der Bühne - präsentierten, fand ich bezeichnend. Mir hat dies noch einmal sehr deutlich gemacht, dass wir den Zusammenschluss der Krankenhäuser im Verbund nur auf Augenhöhe bewältigen können. Aktuell gilt es, die Wuppertaler Häuser erheblich zu stärken und bei den Kölner Häusern die erreichte Position zu verteidigen und gleichzeitig zu verbessern, ein sicherlich auch beschwerlicher Weg. Der Unternehmensverbund muss weiterhin sein klares Profil leben. Wichtige Weichen wurden bereits gestellt, so im Jahr 2002 mit der Errichtung der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria als eine zukunftssichere Struktur oder jüngst mit dem Zusammengehen der Hospitalvereinigung St. Marien mit dem Klinikverbund St. Antonius und St. Josef. Der Kerngedanke der Verbundstruktur - nämlich Größenvorteile bei gleichzeitiger Nähe mit gemeinsamer Identität zu schaffen, muss weiter gestärkt werden. Wir haben unsere Zukunft - bei einer guten Ausgangsposition - selbst in der Hand; ich freue mich auf unsere weitere Entwicklung. Eine letzte Frage. Ihr Vorgänger, Theo Hellmann, war 37 Jahre in den Aufsichtsgremien der Cellitinnen. Wie lange möchten Sie die Ämter bekleiden? Mit der Übernahme ist von meiner Seite ein dauerhaftes Engagement verbunden. Ich sehe darin eine hochattraktive Aufgabe, aber auch eine Verpflichtung, weil die Schwestern uns das Vertrauen geschenkt haben, in ihrem Sinne zu handeln. Das ist keine leichte Bürde, die ich als bekennender Katholik aber trotzdem gerne übernommen habe, weil sie mir wichtig ist und Freude macht. Solange ich die Ordensschwestern tatkräftig unterstützen kann, die anstehenden Herausforderungen zu meistern, trage ich gerne, auch bis ins noch höhere Alter, meinen Teil dazu bei. Dr. Klaus Tiedeken, Lebensstationen Jahrgang 1958, katholisch, geboren in Meppen, aufgewachsen in Papenburg (Emsland), nach dem Abitur zehn Jahre Ersatzdienst beim Roten Kreuz, Banklehre in Bremen, Studium der Betriebswirtschaft mit anschließender Promotion an der Universität Nürnberg/Erlangen. Seit 1986 zunächst beim Niedersächsischen Sparkassen- und Giroverband Hannover tätig, 1990 Wechsel zur Kreissparkasse Köln (Firmenkundengeschäft), seit 1996 im Vorstandssekretariat/Sonderaufgaben. 2004 Bestellung zum ordentlichen Mitglied des Vorstandes der Kreissparkasse Köln. Verheiratet, zwei Kinder, lebt in Pulheim-Brauweiler. Hobbys: Familie, Tennis, Skifahren, Wohnmobilreisen, Doppelkopf. Besonderes Interesse an kulturellen und gesellschaftlichen Fragestellungen. Berufliche und ehrenamtliche Mitarbeit in zahlreichen Stiftungen und Gremien. Profile Personen Klarer Blick auf lokale Bedürfnisse Regionalstruktur der Seniorenhaus GmbH hat sich bewährt Mit 16 Seniorenhäusern, dem ambulanten Pflegedienst Auxilia, über 1.300 stationären, knapp 100 Kurzzeit- und Tagespflegeplätzen sowie 228 Service-Wohnungen gehört die Seniorenhaus GmbH der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria heute zu den größten Seniorenpflegeanbietern gische Ziele konsequent umzusetzen, regionale Anliegen zu berücksichtigen und eine hohe Zufriedenheit bei Mitarbeitern und Bewohnern zu ermöglichen, sind geeignete Führungsstrukturen unerlässlich“, weiß Seniorenhaus-Geschäftsführerin Stephanie Kirsch. Deshalb hat Region Köln Seniorenhaus St. Anna Schnittstelle zwischen den einzelnen Seniorenhäusern und der Geschäftsführung der Seniorenhaus GmbH. Zwei Jahre nach Einführung der neuen Struktur steht fest: Die Regionalorganisation hat sich bewährt – und zwar sowohl aus Hausgemeinschaften St. Augustinus Seniorenhaus St. Maria Seniorenhaus Heilige Drei Könige Stephan Reitz Regionalleiter Köln in der Region. 1.445 Mitarbeiter sorgen dafür, dass Bewohner und Mieter zwischen Kleve, Köln, Bonn und Düren jederzeit gut versorgt sind. Klare Führungsstruktur „Um in einem Unternehmen dieser Größenordnung strate- die Seniorenhaus GmbH vor knapp zwei Jahren ihre Einrichtungslandschaft in die Regionen Köln, Bonn und Düren aufgeteilt und eine neue Führungsebene etabliert. Seitdem bilden die Regionalleiter Doris Henke-Happ (Region Bonn), Stephan Reitz (Region Köln) sowie Matthias Wolter (Region Düren/Kleve) die Einrichtungs- als auch aus unternehmerischer Sicht. Weil bei den regelmäßig stattfindenden Konferenzen nicht mehr alle Seniorenhausleiter, sondern nur noch die Führungskräfte der Region am Tisch sitzen, lassen sich regionale und einrichtungsspezifische Bedürfnisse heute viel zielgerichteter und schneller lösen. Seniorenhaus St. Angela Seniorenhaus Marienheim Seniorenhaus St. Josef Region Bonn Doris Henke-Happ Regionalleiterin Bonn Seniorenhaus St. AdelheidisStift Seniorenhaus Maria Einsiedeln Seniorenhaus Hermann Josef Lahscheid-Haus CellitinnenForum 1/2012 25 Profile Personen „Die intensivere Zusammenarbeit in der Region ermöglicht beispielsweise, kurzfristige Personalengpässe unbürokratisch zu überbrücken, neue regionale Angebote umzusetzen und Ideen auszutauschen“, bestätigt Regionalleiterin Doris HenkeHapp und Kollege Stephan Reitz Ansprechpartner für Mitarbeiter, Bewohner und Angehörige. Auch im Bereich der Personalbindung und Personalentwicklung bietet die neue Struktur enorme Vorteile: Innerhalb der Region kann gezielt geprüft werden, welche Einstellungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten es Geschäftsführung der Seniorenhaus GmbH, dem Cellitinneninstitut für Qualitätssicherung in der Seniorenbetreuung (CIS) sowie den Regionalleitungen enorm effizient. „Wir bündeln die Themen der einzelnen Seniorenhäuser und prüfen, welche Fragestellungen wir als Regionalleiter selbst Seniorenhaus St. Ritastift Region Düren/Kleve Seniorenhaus Marienkloster Seniorenhaus Christinenstift Matthias Wolter Regionalleiter Düren/Kleve ergänzt: „Der regionale Zusammenhalt zwischen den Häusern ist heute wesentlich besser als früher.“ Seniorenhausleiter entlastet Zudem ermöglicht die Regionalstruktur den einzelnen Seniorenhausleitern, sich stärker auf ihr eigenes Haus zu konzentrieren. Sie sind weniger unterwegs und somit in ihren Einrichtungen präsenter. „Auch das trägt zu einer hohen Zufriedenheit bei Mitarbeitern und Bewohnern bei“, verweist Matthias Wolter auf die Untersuchungsergebnisse der Zufriedenheitsanalyse der Cellitinnen-Seniorenhäuser. Schließlich sind und bleiben die Seniorenhausleiter die primären 26 CellitinnenForum 1/2012 CellitinnenSeniorenhaus St. Gertrud Seniorenhaus Serafine für Mitarbeiter aus den eigenen Reihen gibt. Kann ein Seniorenhaus beispielsweise einen Azubi nicht übernehmen oder einem Mitarbeiter nicht die gewünschte Position bieten, benötigt eine andere Einrichtung der Region womöglich genau diese Person. „Derartige Transparenz ist gerade in Zeiten eines wachsenden Pflegekräftemangels ein enormer Mehrwert“, sagt Geschäftsführerin Kirsch. So trägt die Regionalstruktur schon heute messbar zu einer besseren Mitarbeiterbindung bei. Eigenverantwortliches Arbeiten Gleichzeitig gestaltet sich die Zusammenarbeit zwischen der Seniorenhaus Burg Ranzow klären können und welche im Gespräch mit der SeniorenhausGeschäftsleitung thematisiert werden müssen“, erklärt Matthias Wolter. Die Folge: Die Geschäftsführung kann sich mehr und mehr auf strategische Themen und neue Projekte konzentrieren. Zukünftig sollen die Regionalleiter ihre Regionen komplett eigenverantwortlich führen und Schritt für Schritt auch übergeordnete Aufgaben übernehmen. „So haben sie schon die Umsetzung der Ergebnisse aus der Kundenzufriedenheitserhebung in ihre Verantwortung übernommen“, verdeutlicht Geschäftsführerin Stephanie Kirsch. Grundwerte prägen den (Berufs)-Alltag Profile Personen ‚Leitwerk‘ – Führungsethik aus dem Internet In der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion kommt das Thema ‚Werte‘ immer neu in den Fokus der Öffentlichkeit. Einzelne, aber auch ganze Personen- bzw. Berufsgruppen handeln in einer Art und Weise, die die Bevölkerung in der Breite zur intensiven Diskussion anregt. Auch wenn der Begriff ‚Werte‘ nicht ausdrücklich fällt, das Gespür dafür, was man tun sollte und was man besser lässt, ist in unserer Gesellschaft Mit dem ‚Leitwerk‘, dem Magazin für werteorientierte Führung der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria, werden Grundwerte – die ‚glorreichen Acht‘ – vorgestellt und für die Umsetzung in den Alltag aufbereitet. Sie sollen Richtschnur für die Zusammenarbeit in und zwischen den Einrichtungen der Stiftung sein. Bescheidenheit, Gelassenheit, Verantwortungsbewusstsein, Wahrhaftigkeit, Dankbarkeit, Herzlichkeit und stellungen und Verhaltensweisen, die ein jeder von uns mit den acht Werten verbindet. Auch ich erfülle dies nicht und es ist auch tröstlich, dass die Schwestern dies nie für sich in Anspruch genommen haben“, so äußerte sich Thomas Gäde, Geschäftsführer der Stiftung der Cellitinnen im letzten CellitinnenForum. „Die acht Werte sind daher eher als definierte Ziele zu verstehen, die wir uns immer wieder vor Augen führen sollten immer noch fest verwurzelt. Dennoch entsteht der Eindruck, immer mehr Menschen verlieren dieses Gespür: ‚Ich‘ und ‚Mein‘ überflügeln ‚Wir‘ und ‚Uns‘. Umso wichtiger ist es deshalb, Werte, die das tägliche Miteinander besser und auch effektiver gestalten, immer wieder bewusst und sichtbar zu machen. Gastfreundschaft, persönliche Zuwendung sowie Gemeinschaft – wenn es gelingt, ein Stück weit diese ‚glorreichen Acht‘ in den (Berufs)-Alltag zu integrieren, werden alle, denen man im Laufe des Tages begegnet und schließlich auch jeder selbst, davon profitieren. „Kein Mitarbeiter erfüllt zu jeder Zeit sämtliche Vor- und an denen wir uns messen lassen wollen und müssen.“ Wie Thomas Gäde in diesem Interview angekündigt hat, stellen wir in dieser und den drei weiteren Ausgaben des CellitinnenForum die ‚glorreichen Acht‘ vor – quasi als Memo für den (Berufs)-Alltag. In diesem Heft sind es ‚Bescheidenheit‘ und ‚Gelassenheit‘: CellitinnenForum 1/2012 27 t i e h n e d i e h Besc zu es den r e ? t , nd ei in … enh en ist , Beso dafür d i e t af n. eid ch bst Bes besch reitsch ch sel müsse i r e nn We eigt B hne s llen zu e we o g z e i h , t t i c n s e u • t e. te s leis lpunk uf ein sich, a würd s a s n te Mit ichtet me für stehe uf, da e e a z ar sen nah it b ver • orteils lichke auen d emes ss er g V tr ng e da Mö Ver ea die t sein ng di et, ohn ellen u t z find rauss eist set • eine L nung e sh n s rke onder e n A es sb die s. s mu isse! Missverständn e h lic g ö M ! g ache Achtun twas für schw e t is it e h n e id ein“ • „Besche elbstbewussts S e n h o n e it nlichkeit Persönlichke ne starke Persö ei t tz se t ei h Bescheiden willen ch um anderer sstellen voraus. Wer si Stärken herau en er d d n u en zurücknehm haben. innere Stärke st lb se ss u m n Zeichen kann, heit ist eher ei en d ei ch es B Mangelnde e. mer schön von Schwäch deutet, sich im e b it e h n e id e • „Besch d zu halten“ scheinen, im Hintergrun bescheiden er ie d , en h sc mer Es gibt Men instellung, ‚im E r re ih it m ch o leiben‘, tatsächlich jed Hintergrund b im en d ei ch tigen schön bes bstanz rechtfer u S d n u e iv at iti er sein, der mangelnde In n jedoch nur d n ka en d ei ch at. wollen. Bes vorzuweisen h s le el zi an st b u aktiv ist und S t, immer nheit bedeute e id e • „Besch ken“ eu, zurückzustec Alibi für die Sch in ke t is t ei h en Bescheid der für übernehmen o zu g n u rt o tw ert es Veran ttdessen erford ta S . m u rt se Duckmäu e den anderen tionieren, ohn si o p zu ch si Mut, en. herabzuwürdig 28 Positiver Gegenw ert? Jeder W ert hat nu r dann se Wirksam ine keit, wen n er in eine gewissen m Spannun gsverhält seinem p n is zu ositiven G egenwert ‚Schwes , seiner tertugend ‘, steht: Zur Besc heidenhe it ge demnach auch Selb hört stbewus sonst wir stsein, d Besche id e Unterwü n h e it z ur rfigkeit. Wi ev • e Eig rhalt e e rea ne S ich mi l ist tä • akze isch rken ch? Po ptie ein un d s s Gr gle itive ren k chä t s ö i z ch nn en enze Fe k e ö e rm ed n un • n n d Sic nen. aße bac . k n an und fre h übe ne ue r hm Krit n k die en ik ön L e ne n. istun ge na nd ere r tet deu ! das be raft n k s . g run , meine rhelfen h ü ve es sF von h al be ist folg zu nition nheit. c i m r a fi e Für e Aufg zum E he De scheid c n e i n s i Me beiter klass r ist B r ü e Mita ist ein sis daf a s Die ung. B r h Fü CellitinnenForum 1/2012 Gelassenheit ert? Gegenw seine Positiver nur dann t a h rt e em Jeder W n er in ein n e w , it e k is zu Wirksam sverhältn g n u n n a er Sp wert, sein n e gewissen g e G ositiven ht: seinem p gend‘, ste u rt te s e demnach rt ö ‚Schw h e g it ssenhe sonst Zur Gela Tatkraft, d n u t ä und vit assivität P auch Akti r u z it e ssenh wird Gela keit. Tatenlosig nd ? ch lge u i m l fo ich isser m Zie e M alt vo n n ge erh urch icht . v e h d e n sen erun igene i W Sic em las ß re l Äu t • Prob gen nde en de . ich n ke i n n r b e t e b ab krän Ausl rzich hlern ern f e nd e s u v a A nF • und d ionen nde n, so ot ete che Em auftr e su i Be ldig . • Schu gen n su Lö Für mic h al Ich s b sch leibe g Führu n wie e verm rige lassen gskraf t S , das ittle da ituatio auch bedeu w tet s di n das e P s uners en en enn kön ! t r st oble nen c . me hütterl ehen u ich gem n eist e Vert d ert wer rauen, den Ge la We ssenh r ge eit? • kan lassen n in u m ist… • nd Sp itten , ver hek ann z und ichtet ungen tische r t der Enttäu rotz in vertra Aktivi u n e s e e ige chu n. täten re a • ngem nen E ng au r Unru kan ess mo f da he, t e n Auf sein n zu b ionen, s Aus Wut g F l ble aben achw egegn um an eben ibt i z d e s u s n e en ren . eine ein A mei nut ste r u z s g r e p dam n. V n, u iritu enbl Bris it sch ellen ick Ze ielleich m Ba it, anz wier t und ige S sis zu Kraft a s i us Bed tu c roh atione höpfe lich n n , ihr keit ver e liere n. Achtung! Mög liche Missverst ändnisse! • „Gelassen heit bedeutet, keine Emotio zeigen“ nen zu Gelassenheit bedeutet nich t, keine Gefühlsregung en zu haben o der zu zeigen Gegenteil: Es . Im bedeutet, Ver tr au en, Ruhe und Zuversicht zu vermitteln. Au f das Ausleben unangemesse von nen Emotionen wird allerdings verzichtet. • „Gelassen heit ist nur du rch Rückzug selbst zu erre in sich ichen“ Gebet, Medita tion, Yoga, En tspannungstec usw. können h hniken elfen, Gelasse nheit zu förder muss sich jed n . Sie och im Alltag bewähren und auch wirksam dort werden. • „Gelassen heit ist eine Ty penfrage“ Es gibt Mensc hen, die ersch einen ‘von Nat aus‘ gelassen ur er als andere. D as bedeutet n dass es ihnen ur, möglicherweise etwas leichter Gelassenheit fällt, zu praktizieren . Für die Übrig denen das nic en , ht gelingt, dar f das aber kein Alibi sein, son dern eine bes ondere Herausforderu ng. CellitinnenForum 1/2012 29 Profile Personen Gute Wünsche für die ‚kleine Anna‘ Wuppertaler Frauen- und Geburtsklinik erhält neuen Namen „Hurra, ein Mädchen“ – so lautet die freudige Botschaft für das Jahr 2012. Zum Jahreswechsel wurde die Klinik an der Vogelsangstraße in St. Anna-Klinik umbenannt. Mit dem Neujahrsempfang hat der Klinikverbund St. Antonius und St. Josef sein ‚Mädchen‘ ganz offiziell vorgestellt und die Mitarbeiter sowie die geladenen Gäste haben St. Anna in Wuppertal willkommen geheißen. Klinikverbund verdeutlichen, als auch den Anspruch einer weiteren Profilierung des Standortes signalisieren“, sagte Adelheid May, Geschäftsführerin des Klinikverbundes beim Neujahrsempfang. Der neue Name ist in mehrfacher Hinsicht sinngebend: Die hl. Anna ist einerseits Schutzpatronin der Gebärenden und Mütter und damit prädestiniert, ihren Namen der größten Frauen- und Geburtsklinik im Bergischen Land zu geben. „In der hl. Anna haben wir eine Schutzheilige, die wie wir mitten im Leben stand, die zunächst wegen Kinderlosigkeit auch die Schattenseiten der Gesellschaft erfahren hat und die als Mutter Mariens und somit Großmutter Jesu auch um die Sorgen und Nöte im Alltag einer Familie wusste“, sagte May. Aber die hl. Anna sei außerdem die Schutzpatronin der Weber und passe damit auch zu Wuppertal, das stark von der Textilindustrie geprägt war. „Ich bin überzeugt, dass wir in der hl. Anna eine gute Fürsprecherin für unsere Familien, für unsere Haus- und Dienstgemeinschaft, für unsere Mitarbeitenden und unsere Patienten haben werden“, sagte May. Christliche Wurzeln Ein wichtiger Grund für die Umbenennung ist die Pflege und Sicherung der christlichen Unternehmenskultur, die ein wesentlicher Bestandteil der Trägerphilosophie ist. Dies zu fördern und im Patientenalltag spürbar werden zu lassen, ist dem Verbund ein wich- Schutzpatronin der Gebärenden und Mütter „Mit dieser Namensgebung möchten wir sowohl die Zugehörigkeit zu unserem, unter einer einigenden Idee agierendem 30 CellitinnenForum 1/2012 v.li.: Geschäftsführerin Adelheid May mit den St. Anna-Paten Vivica Mittelsten Scheid, Dr. Rudolf Hösen und Stadtdechant Dr. Bruno Kurth Profile Personen Dr. Martin Grunewald, Geschäftsführer St. Anna-Klinik tiges Anliegen. „Aber wir werden uns in diesem Jahr auch mit vielen ganz weltlichen Dingen beschäftigen“, versprach Dr. Martin Grunewald, Geschäftsführer der St. Anna-Klinik. Oberstes Ziel sei es, den neuen Namen mit Leben zu erfüllen. Die noch druckfrischen Schilder im Innen- und Außenbereich, die Straßenbeschilderung, Geschäftspapiere und Broschüren – alles trägt nun den Namen St. Anna-Klinik. „Voller Energie sind wir in das Jahr gestartet – gestartet, um Altbewährtes zu vertiefen und Neues auszuprobieren“, sagte Dr. Grunewald. Daher werden sich die Aktivitäten in der St. Anna-Klinik an der Vogelsangstraße rund um die ‚Geburt von St. Anna‘ drehen. Im Rahmen des Patronatsfests am 26. Juli wird es zwei Tage später, am Samstag, dem 28. Juli einen großen Tag der offenen Tür geben. Weitere Veranstaltungen sind in Planung. Prominente Paten Die Geschäftsführungen des Klinikverbundes und der St. AnnaKlinik freuen sich, dass auch bekannte Vertreter der Stadt Pate für die Umbenennung der ehemaligen Landesfrauenklinik stehen, denn eine Taufe braucht natürlich Paten. Deren Erfahrungen und Haltungen begleiten die Erwartungen und Hoffnungen, die mit einer Taufe verbunden sind: Kindern eine Chance geben – dafür engagiert sich Vivica Mittelsten Scheid schon seit Jahren. Die Ehefrau des Vorwerk Beiratsvorsitzenden Dr. Jörg Mittelsten Scheid ist Schirmherrin der Wuppertaler Aktion ‚Kindertal‘, die unter anderem von den kirchlichen Hilfswerken Caritas und Diakonie getragen wird. Vivica Mittelsten Scheid ist selber Mutter von zwei Kindern. Ihr Engagement ist für sie eine Selbstverständlichkeit und dokumentiert auch die enge Bindung zur Stadt Wuppertal: „Wir dürfen es einfach nicht zulassen, dass es Kindern und Jugendlichen in unserer Stadt schlecht geht.“ Vivica Mittelsten Scheid ist zudem langjähriges Jury-Mitglied der Vorwerk Aktion ‚Familien-Managerin des Jahres‘ und hat damit einen tiefen Einblick in die Lebenswirklichkeit von Familien in Deutschland. „Die Identität und Wertekultur spielen für die Erfüllung der Aufgaben einer Klinik eine entscheidende Rolle. Sie haben sich eine verbindliche Grundlage für Ihre Arbeit gegeben, quasi als ein starkes Fundament. Und dabei spielen Werte wie Bescheidenheit, Gelassenheit, Verantwortungsbewusstsein, Wahrhaftigkeit und Dankbarkeit, aber auch persönliche Zuwendung und Gemeinschaft eine Rolle. Mit dieser Grundlage bin ich zuversichtlich, dass Sie mit der Umbenennung Ihre Ziele erreichen: dem Haus einen Namen zu geben, der Bezüge herstellt und eine Verpflichtung ausdrückt“, sagte Vivica Mittelsten Scheid beim Neujahrsemfang. Bezug zur Stadt Seitens der katholischen Kirche steht Stadtdechant Dr. Bruno Kurth als Pate an Annas Seite. Der Wuppertaler Geistliche freut sich: „Mit jeder Geburt ist eine Namensgebung verbunden. Da ist es passend, wenn gerade dieses Haus jetzt nicht mehr nach der Straßenlage bezeichnet wird, sondern einen treffenden Namen erhält. Mit Anna, der Mutter Mariens CellitinnenForum 1/2012 31 Profile Personen Die Borromäerinnen freuen sich über die ‚kleine Anna‘ und Schutzpatronin der Gebärenden, ist hier ein solcher Name gewählt worden.“ Beziehungsreich sei der Name ‚Anna‘ auch in ganz anderer Hinsicht. So wurde der hl. Anna in der Volksfrömmigkeit mancher Regionen früher schützende Kraft vor schwerem Regen und Gewittern beigemessen. Das passe zu einer Stadt, von der es heißt, hier kämen die Babys mit einem Regenschirm zur Welt, so der Stadtdechant. Bei der Taufe sei es üblich, so Dr. Kurth, dass dem Patenkind ein Bild seiner Namenspatronin geschenkt wird. In den nächsten Monaten werde er nach einem geeigneten Bildnis suchen, welches dann in der Klinik seinen Platz finden könnte, kündigte der Geistliche an. Vielleicht ist dann auch der Vater, der hl. Joachim, auf dem Bild mit dabei – so wie 32 CellitinnenForum 1/2012 viele Väter heute bei der Geburt ihrer Kinder. Den Wuppertalern gut bekannt ist natürlich die St. Anna-Schule. So war es keine Frage, dass der dritte Pate Schulleiter Dr. Rudolf Hösen werden sollte. „Wir haben viel gemeinsam: Beide sind wir kirchliche Institutionen, beide begleiten Menschen und die Grundlage unseres Tuns ist das christliche Menschenbild“, erklärte Dr. Hösen beim Neujahrsempfang. „Wollen wir uns von anderen Institutionen unterscheiden, müssen wir als kirchliche Institution diesen hohen Anspruch, unsere Arbeit als Dienst am Nächsten zu verstehen, an uns selbst stellen, auch wenn wir als Christen wissen, dass wir ihm nicht uneingeschränkt gerecht werden können.“ In Wuppertal überlebenswichtig – ein Regenschirm Profile Personen Neuer Chefarzt in Wuppertal Dr. Matthias Nossek erweitert die Behandlung am Petrus-Krankenhaus Zum Jahreswechsel hat Dr. Matthias Nossek die Klinik für Unfallund Wiederherstellungs-Chirurgie am Petrus-Krankenhaus übernommen. Dr. Nossek ist Chirurg, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, spezielle Unfallchirurgie, Rettungsmedizin und Durchgangsarzt der Berufsgenossenschaft. Vor seinem Wechsel zum Petrus-Krankenhaus war er leitender Oberarzt und stellvertretender Durchgangsarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie an der Universitätsklinik der RWTH Aachen. Als besondere Schwerpunkte bringt der Unfallchirurg die traumatologische Behandlung von Wirbelsäule und Becken, ein- schließlich minimal-invasiver thorakoskopischer Verfahren an der Wuppertaler Klinik neu ein. Das Petrus-Krankenhaus, bisher auf die besonderen Bedürfnisse von älteren Patienten ausgerichtet, wird sein Leistungsspektrum unter dem neuen Chefarzt künftig erweitern: Das Team um Dr. Nossek setzt zusätzlich auf die Versorgung kindlicher Verletzungen. Behutsam und fürsorglich, minimal-invasiv und in der Regel ambulant oder kurzstationär werden in der Ambulanz die kleinen Patienten behandelt. Dr. Nossek ist verheiratet und hat zwei Kinder. Ein Lungenspezialist für Köln Dr. Peter Caspar Schulte seit Januar am St. Marien-Hospital, Köln Dr. med. Peter Caspar Schulte übernahm am 1. Januar 2012 die Leitung der Klinik für Innere Medizin - Pneumologie und Allgemeine Innere Medizin - im St. Marien- Hospital in Köln. Zusammen mit Dr. Edmund Waizner, der die Abteilung bereits seit 2000 als Chefarzt leitet, lenkt er zukünftig die Geschicke der Klinik und gibt neue Impulse. Dr. Schulte ist ausgewiesener Experte für die endoskopische Diagnostik sowie für die Therapie von bösartigen Lungenerkrankungen. Nach seiner internistischen Ausbildung zog es Dr. Schulte an die Lungenklinik Hemer, wo er seine pneumologische Ausbildung abschloss. Im Anschluss war er als leitender Oberarzt am MarienHospital Witten sowie als Oberarzt der Pneumologie an der Lungenklinik Hemer tätig. Die Lungenklinik Hemer ist ein überregional tätiges Zentrum für Lungen- und Bronchialheilkunde sowie Thoraxchirurgie und gehört zu den größten Einrichtungen dieser Art in Deutschland. Eine besondere Expertise der Klinik besteht in der Endoskopie sowie in der Behandlung von Lungenkrebs. Dr. Schulte möchte seine Erfahrungen einer über Jahrzehnte gewachsenen Lungenklinik nun in den Krankenhausverbund der Cellitinnen einbringen. Dr. Schulte ist verheiratet und hat zwei Kinder. Zusätzlich zum Joggen, Schwimmen und Tennis spielen, hält er sich mit Holz hacken für den heimischen Kaminofen fit. CellitinnenForum 1/2012 33 Profile Personen Stabwechsel am Krankenhaus St. Josef Neue Chefärztin der Klinik für internistische Rheumatologie Ein Symposium in der historischen Stadthalle Wuppertal markierte im November 2011 sowohl das Ende als auch den Beginn einer neuen Ära in der rheumatologischen Ver- sorgung der Region Wuppertal: Dr. Astrid Thiele, langjährige Oberärztin der Klinik, übernahm den Staffelstab von Dr. Hans Stierle. Bereits seit zwei Jahrzehnten steht Dr. Thiele für klinische Kompetenz in einem Fach, das in Wuppertal allein vom Krankenhaus St. Josef vertreten wird. Wesentlich für die langjährige Oberund neue Chefärztin sind zwei traditionelle Schwerpunkte der Klinik: Die enge Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten und das an den besonderen Erfordernissen chronischer Patienten ausgerichtete Behandlungsprofil der Klinik. Auf Basis der stationären und tagesklinischen Versorgung sowie einer sehr guten apparativen Ausstattung will Dr. Astrid Thiele gemeinsam mit ihrem Team die Alleinstellungsmerkmale der Einrichtung „offensiv verdeutlichen und im Dialog mit allen Beteiligten an aktuelle Erfordernisse anpassen.“ Wesentlicher Baustein in diesem Konzept ist eine Rheumawoche, die im Sommer 2012 in Kooperation mit den Gruppen der Rheumaliga erstmals durchgeführt wird. Mit der Veranstaltung unterstreicht die frischgebackene Chefärztin den Anspruch der Klinik, ‚das‘ internistische rheumatologische Angebot in der Region Wuppertal zu sein. Herzenssache Altenpflege Maria Baiz leitet seit Dezember das Seniorenhaus Maria Einsiedeln Verantwortung zu übernehmen ist für Maria Baiz nichts Neues: Früh verwitwet, zog die Altenpflegerin 34 CellitinnenForum 1/2012 ihre Tochter allein groß und meisterte gleichzeitig die Herausforderung als Wohnbereichsleiterin in einer Senioreneinrichtung. „Diese Aufgabe hat mir viel gegeben“, erinnert sich die 53-Jährige. Denn der Umgang mit Bewohnern, Angehörigen und Kollegen ist für Maria Baiz seit jeher nicht nur Job, sondern Herzenssache. Während ihrer Berufslaufbahn qualifizierte sie sich konsequent bis zur Seniorenhausleiterin weiter. Ende 2011 übernahm Maria Baiz die Leitung des Cellitinnen-Seniorenhauses Maria Einsiedeln in Bonn. „Hier bin ich mit offenen Armen aufgenommen worden“, freut sich Baiz. Das christliche Wertemodell des Trägerverbundes begeistert sie. Schließlich weiß sie aus eigener Erfahrung, wie viel Halt der Glaube gerade in schweren Zeiten geben kann. Ihrer neuen beruflichen Perspektive sieht Maria Baiz gespannt entgegen. Sie will mit ihrer Arbeit vor allem eins erreichen: Eine Grundlage schaffen für ein christliches und transparentes Miteinander von Mitarbeitern, Bewohnern, Mietern und Angehörigen. Glauben Leben__ Wegbegleiter des Lebens VIII. Teil Maria – ‚Mutter vom Guten Rat‘ Die Kapelle im Marienheim heute An den Gesichtern der verantwortlich Beteiligten auf dem einzig erhaltenen Foto mag man es ablesen können – Ergriffenheit und Erleichterung angesichts dieses wichtigen Tages in der damals bereits über 120jährigen Geschichte der Cellitinnen-Niederlassung in Bad Münstereifel: Am 17. Oktober 1981 wurde im Rahmen einer Festmesse die neue Hauskapelle des Marienheims im zweiten Obergeschoss auf den Titel der ‚Mutter vom Guten Rat‘ geweiht. Zelebrant war damals der den Steyler Missionaren angehörende Bischof Franz Hoenen (1919-1997), erster Bischof der kongolesischen Diözese Kenge, der 1974 zugunsten eines einheimischen Nachfolgers auf dieses Amt verzichtet hatte und in den Folgejahren von seinem Wohnsitz St. Augustin aus immer wieder Kölner Weihbischö- fe bei Firmungen oder anderen Anforderungen unterstützte. Chronik des Marienheims Für das Marienheim war zu dieser Zeit ein Meilenstein in seiner Entwicklung erreicht. Nach Aufgabe des Krankenhausbetriebs Ende 1963 konnte die Nutzung als Seniorenhaus umgehend verwirklicht werden. In den Folgejahren gab es im Sinne einer sinnvollen Weiterentwicklung immer wieder Überlegungen zu einem Neubau an einem anderen Ort, die aber - so wird man heute sagen dürfen - Gott sei Dank nicht zum Tragen kamen. Durch einen Grundstückserwerb kamen dann schließlich Anfang 1979 die Arbeiten an dem weitsichtig geplanten Erweiterungsbau - inkl. der neuen Kapelle - in Gang. Anfang Juli 1981 konnten Bewohner und Ordensschwestern umziehen, im September 1982 war auch der Ursprungsbau zeitgerecht renoviert. Betritt man die Kapelle des Marienheims, geht der Blick unwillkürlich auf die Reihe der markanten Glasfenster, die der BergischGladbacher Künstler Hermann Gottfried für diesen Sakralraum geschaffen hat. Es handelt sich dabei um einen Zyklus des Marienlebens nach der biblischen Überlieferung, u.a. die Hochzeit zu Kana. Die Kapelle vermittelt ein Gefühl von Gediegenheit und Geborgensein, wenn man die unterschiedlichen Beige- und BraunTöne der verwendeten Materialien auf sich wirken lässt - die als Satteldach gearbeitete Holzdecke in Verbindung mit den Ziegelsteinwänden und dem Fußboden in Naturstein. Marienbilder Der Fensterwand gegenüber hängt eine Ikone nach dem Motiv der Muttergottes von Wladimir. Auch im Flurbereich vor der Kapelle trifft man auf eine ebenfalls sehr bekannte Mariendarstellung, die ‚Immerwährende Hilfe‘, eine Kopie des Originals, das sich seit 1866 in S. Alfonso, der Kirche des Redemptoristen-Generalats in Rom befindet. Die ‚Immerwährende Hilfe‘ gehört zu einer ganzen Reihe von Titeln CellitinnenForum 1/2012 35 Glauben Leben__ der Gottesmutter, die verbunden mit einem bestimmten Bildtypus, als Ausdruck katholischer Frömmigkeit entstanden sind. So finden sich seit dem späten Mittelalter verschiedene Formen, um die Gottesmutter, ihren hohen Rang als ‚Königin des Himmels’, als ‚Mutter der Christen’, als Fürsprecherin und Mittlerin zu verehren. Dazu zählt auch die Anrufung Mariens als ‚Mutter vom Guten Rat‘. Neben anderen biblischen Quellen lässt sich dazu besonders die im Evangelium des Johannes überlieferte Stelle der Hochzeit zu Kana (Joh 2,1-12) heranziehen: Jesus, seine Jünger und Maria sind zu einer Hochzeit eingeladen. Als der Wein ausgeht, ist es Maria, die die Situation erkennt, auf Jesus zugeht und sagt: „Sie haben keinen Wein mehr.“ Was wird Jesus tun? Die Antwort ist zunächst eine scheinbar herbe Abfuhr: „Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.“ Aber Maria, Urbild des Glaubens, sagt: „Was er euch sagt, das tut.“ Und Jesus lässt sechs große Krüge mit Wasser füllen. Der für das Festmahl Verantwortliche kostet: Das Wasser ist zu Wein geworden. Maria hilft hier und sie hilft denen, die sie um ihre Fürsprache bitten. Ihr guter Rat ist, sich Jesus Christus ganz und gar anzuvertrauen. Italienische Wurzeln Die weltweit am weitesten verbreitete Darstellung der ‚Mutter vom Guten Rat‘ geht auf das Gnadenbild von Genazzano zurück. 36 CellitinnenForum 1/2012 auftragt. Dabei erwies sich, dass das Fresko schon wenige Jahre nach seinem Entstehen wohl aufgrund eines veränderten Stilempfindens übertüncht wurde. Erst 1974 ist eine Signatur entdeckt worden, die dem Maler Antonio Vivarini aus Murano bei Venedig zugeschrieben wurde, der das Bild wahrscheinlich zwischen 1437 und 1440 geDas Gnadenbild von Genazzano schaffen hat. Ein Bild voller In diesem Ort der Region Latium, Anmut, Schönheit und Innigkeit, knapp 50 Kilometer südöstlich das bis heute den Besucher der von Rom gelegen, wird seit dem Wallfahrtskirche von Genazzano 15. Jahrhundert ein von der Ikofasziniert. Inmitten eines prachtnenmalerei beeinflusstes Freskovollen Altaraufbaus aus der Babild von Mutter und Kind verehrt. rockzeit, in einen Rahmen gefasst, Die zu jener Zeit schon unter dieerblickt man die Muttergottes im sem Patronat stehende Kirche Halbprofil. Sie neigt sich dem Kind war 1356 durch Schenkung in den zu, das wiederum seine Wange an Besitz der Augustiner-Eremiten die der Mutter schmiegt. Der kleigekommen. Bei Sanierungs- und ne Sohn umfasst mit der rechten Umbauarbeiten an der Kirche im Hand den Hals der Mutter, wähJahre 1467 ist der Legende nach, rend seine Linke in den Saum iham 25. April, dem Festtag des hl. res Gewandes greift. Markus, eben jenes Bild auf der Unmittelbar nach dem ‚ErscheiWand ‚erschienen’. Legendär ist nen’ des Bildes kamen schon dann auch die Erklärung dafür. Pilger nach Genazzano. Berichte Neben anderen Traditionen entüber Gebetserhörungen und Wunwickelte sich die Vorstellung einer derheilungen taten ihr Übriges. Das wunderbaren Übertragung des Wandbild wurde mehr und mehr Bildes aus einer Marienkirche in kopiert. Die Verehrung der ‚Mutter Skutari/Albanien. Das Vordringen vom Guten Rat‘ von Genazzano der türkischen Eroberung auf dem verbreitete sich vor allem ab dem Balkan habe das Bild entschwin18. Jahrhundert, wesentlich durch den lassen, ja, es sei albanischen die Augustinerklöster gefördert, Flüchtlingen über die Adria nach in die ganze Welt. Zudem gab es Italien vorangeschwebt. Die Auauch päpstlichen Zuspruch bis zu gustiner haben in den 1950er der bemerkenswerten Aufnahme Jahren Wissenschaftler mit der der Anrufung ‚Du Mutter des guUntersuchung des Befundes beten Rates‘ in die Lauretanische Li- Glauben Leben__ tanei und die Einführung als Fest in den liturgischen Kalender der Kirche durch Papst Leo XIII. im Jahre 1903. Heute wird es am 26. April - der 25. April ist durch den Festtag des Evangelisten belegt - als ‚Eigenfest’ bei den augustinischen Ordensgemeinschaften wie den Cellitinnen begangen. von gesetzlichen Maßnahmen, um den Einfluss der als rückständig abqualifizierten katholischen Kirche im öffentlichen Leben zu beschneiden. Dazu gehörte auch der Versuch, die Priesterausbildung Gelübde erfüllt Nicht weit von Bad Münstereifel liegt direkt an der Bundesstraße 51 im Euskirchener Ortsteil Rheder die zur Pfarrei Heilig Kreuz, Kreuzweingarten, gehörende Filialkirche ‚Mutter vom Guten Rat‘. Wenn man aus Richtung Euskirchen auf der viel befahrenen Bundesstraße unterwegs ist, scheint man geradezu auf den Giebel des prägnanten Gotteshauses zuzufahren. Der weitgehend aus Ziegelsteinen errichtete Kapellenbau mit dem schmalen Glockenturm ist ein bemerkenswertes Zeitzeugnis, nicht nur in architektonischer Hinsicht. Die im Stil der Neugotik in den Jahren 1901/02 erbaute Kapelle verfügt über eine weitgehend auf die Zeit ihrer Errichtung zurückgehende Ausstattung. Auch das Zustandekommen des Projekts ist hochinteressant. Treibende Kraft dafür war der aus dem Ort stammende Priester Jakob Wolfgarten. 1850 geboren, konnte er nach seinem Theologiestudium infolge des ‚Kulturkampfes’ seinen Berufungsweg nicht fortsetzen. Nach der Gründung des Deutschen Kaiserreiches 1871 kam es vor allem in Preußen zu einer ganzen Reihe Die Kapelle in Rheder staatlicherseits zu kontrollieren, wogegen sich die Bischöfe widersetzten. Dies hatte wiederum die Schließung der Priesterseminare, wie auch 1875 in Köln, zur Folge. Jakob Wolfgarten entschied sich, wie viele andere Seminaristen auch, seine Ausbildung im Ausland fortzusetzen. Er ging nach Frankreich und wurde in Meaux, in der Nähe von Paris gelegen, zum Priester geweiht. Zunächst versah er dort sein Amt in der Seelsorge. Nach dem Ende der Kulturkampfzeit kam er 1885 in die Kölner Erzdiözese zurück. 40 Jahre war der spätere Ehrendechant Wolfgarten dann Pfarrer von Keldenich bei Kall. Er starb 1934. Während seines ‚Exils’ in Frankreich habe er oft in einer der ‚Mutter vom Guten Rat‘ gewidmeten Kapelle gebetet und ein Gelübde abgelegt: Der Muttergottes in seinem Dorf Rheder eine Kapelle zu errichten, wenn er je wieder in seiner Heimat als Priester tätig werden könne. Gesagt, getan und mit Hilfe von großer Spendenbereitschaft und Mitarbeit der Ortsbevölkerung konnte das fromme Werk vollendet werden. Die im Innenraum beinahe vollständig erhaltene Ausstattung aus der Errichtungszeit bietet einen stimmungsvollen Gesamteindruck. Der Altar, die wertvolle Kommunionbank mit dem eingelassenen, vollplastischen Bild des Letzten Abendmahls, die Fenster, der Fußboden, die Kirchenbänke, die Farbgestaltung - alles passt sehr gut zueinander. Natürlich wurde bei der Einrichtung das Patronat stark berücksichtigt: „MARIA, MUTTER VOM GUTEN RAT, BITTE FÜR UNS“ ist als Schriftzug über dem Triumphbogen zwischen einschiffiger Saalkirche und Chorraum zu lesen. Dort steht der neugotische Altar, im Zentrum das Gemälde der Gottesmutter mit Kind nach dem Genazzano-Vorbild – wunderschön anzusehen. Diakon Wolfgang Allhorn CellitinnenForum 1/2012 37 Glauben Leben__ Wunden, die das Leben schlägt Meditation zur Fasten- und Osterzeit Ein scheinbar ganz unscheinbarer Baum, der im Garten Getsemani steht, zeigt, wie sehr verwundet sein und heil sein zusammengehören. Oft zog sich Jesus in diesen Garten zurück, um in der Einsamkeit zu beten. „Bleibet hier und wachet mit mir.“ (Mk 14,34) Vor wenigen Jahren hat man diesem Baum den dicksten Ast abgesägt, da dieser über das Gartentor wuchs. Wunden, die oftmals so scheinbar sinnlos geschlagen werden. Was da an Lebenssaft abgeschnitten wurde, zeigt die große Narbe. Eine Baumnarbe, die nie verheilt, abgedeckt mit dem Zeichen des Lebens: zwei Äste – ein Kreuz. Bleiben und wachen, hoffen und 38 CellitinnenForum 1/2012 harren auf das Licht des neuen Ostermorgens. In den Wochen der Fasten- und Osterzeit möchte diese Heilsbotschaft auch unser Leben durchkreuzen und einladen, dieser Hoffnung zu glauben und dem Licht dieses einen Ostermorgens zu (zu) trauen, dass es mein Leben hell machen kann. Das Zeichen des Lebens auf die Wunden gelegt vielleicht gibt es kein zuverlässigeres und wunderbareres Heilmittel als das Öl der Liebe. Sr. Katharina Cleff Wir wünschen Ihnen von ganzem Herzen ein frohes und gesegnetes Osterfest. Ihre Cellitinnen zur hl. Maria/ Ihre Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria Heil sein an Leib und Seele auf Zerbrochenes und Gebrochenes SEIN Kreuz legen Das Zeichen der Liebe - des Lebens. Da, wo alles am Ende zu sein scheint Hilflosigkeit, Unverständnis, Todesangst will einer eintreten, ER, der doch schon einmal ins Leben gerufen hat, will dieses Leben tagtäglich mit seiner Liebe durchkreuzen. Gottes Liebe, Jesus Christus, selbst zerbrochen am eigenen Leib, kennt unsere Schmerzen, unsere Wunden. Es war dieser Garten, in dem er die Angst durchlitten hat, um uns voranzugehen zum Ostermorgen, um uns seine Kraft zu schenken, zu harren und zu hoffen auf einen neuen Ostermorgen. Sr. Katharina Glauben Leben__ Vom Ganges an den Rhein Indische Ordensschwestern im Seniorenhaus St. Anna In jedem Abschied steckt ein Neuanfang – so auch im vergangenen Jahr im Seniorenhaus St. Anna in Köln-Lindenthal. Ende Mai 2011 ging in dem Lindenthaler Seniorenhaus eine 123-jährige Geschichte zu Ende. Die letzten Cellitinnen zur hl. Maria verließen das Haus und zogen in das Seniorenhaus St. Maria bzw. ins Mutterhaus nach Köln-Longerich – das CellitinnenForum berichtete darüber (Ausgabe 2/2011). Doch bei aller Wehmut gibt es auch Anlass zur Freude: Fünf indische Schwestern aus der Gemeinschaft der Cellitinnen nach der Regel des hl. Augustinus führen das segens- reiche Werk mittlerweile fort. Im Seniorenhaus St. Anna arbeiten sie in der Pflege, am Empfang, in der Sakristei, in der Betreuung und in der Seelsorge. „Wir sind froh, diese Lösung gefunden zu haben. Unser Ziel ist es, für jedes unserer Seniorenhäuser Ordensschwestern zu gewinnen, die die Ideen der Cellitinnen zur hl. Maria lebendig halten. Mit der indischen Gemeinschaft wissen wir die Seelsorge und Betreuung im St. Annahaus in guten Händen“, erläutert der Leiter der Stabsstelle kirchliche Unternehmenskultur, Diakon Wolfgang Allhorn, die Situation in der Lindenthaler Einrichtung. Bereits im Sommer Erinnerungsfoto in der Pfarrkirche St. Stephan 2011 nahmen die Schwestern ihre Arbeit auf. Dabei wurden sie auch von der Kirchengemeinde St. Stephan mit offenen Armen empfangen. Im November stellten sich die indischen Ordensschwestern der Gemeinde offiziell vor, und zwar mit einem besonderen Gottesdienst und anschließender Begrüßung im Pfarrsaal. Mit einem traditionellen indischen Tanz, den Schwester Veronica darbot, begann die hl. Messe in der Pfarrkirche St. Stephan. Zur Gabenbereitung sangen die Schwestern ein indisches Lied in englischer Sprache und bei der Kommunion ein Hindi-Lied. Im Pfarrsaal warteten die Schwestern anschließend mit selbst gebackenem Samosa auf. Dies sind indische Teigtaschen, gefüllt mit verschiedenen Köstlichkeiten. Dazu servierten sie Tee und Kaffee aus Indien. Pastor Thomas Iking stellte in seiner Begrüßungsrede nicht nur seine Freude heraus, dass die Schwestern die Verbindung der Cellitinnen zur Gemeinde weiter fortsetzen werden, er betonte auch, wie viel Mut es erfordert, so weit in die Fremde zu ziehen: „Es gehört immer eine große Portion Gottvertrauen und Wagemut dazu, die Heimat zu verlassen, um in der Ferne in Wort und Tat für das Evangelium einzustehen. Die Schwestern tun es bei uns und für uns und werden hoffentlich bei vielen Gelegenheiten erleben, wie dankbar wir ihnen dafür sind.“ CellitinnenForum 1/2012 39 Lehren Lernen Der ‚Praxistest‘ Die neuen Kranken- und Gesundheitspflegeschüler fühlen vor Seit Oktober 2010 bildet das Kölner St. Marien-Hospital jährlich sechs Kranken- und Gesundheitspflegeschüler aus. Sie starten ihre Ausbildung an der Louise von MarillacSchule mit einem dreimonatigen theoretischen Unterricht. Danach geht es zum Praxiseinsatz auf die Station. Zur Vorbereitung auf den ‚Echt-Betrieb‘ lernten die Schüler des neuen Kurses das St. MarienHospital Anfang Dezember 2011 schon einmal im Vorfeld kennen. Zunächst wurden sie gemeinsam durch das Haus geführt, danach waren jeweils zwei Schüler pro Tag vor Ort zum sogenannten Praxistag. Wir haben sie dabei begleitet: Um kurz vor 7:00 Uhr meldeten sich die Schüler am Empfang. Dort wurden sie von der jeweiligen Stationsleitung begrüßt und zum Einsatzort begleitet. Die Schüler waren alle sehr aufgeregt und gespannt, Pflegedirektor Lorenz Auweiler (li.) beim Abschlussgespräch was sie an dem Tag erwarten würde. Bis mittags erledigten die Praxisanleiter und ihre Schützlinge die Arbeiten gemeinsam: Wunden mussten versorgt, Patientenwünsche erfüllt und das Essen gereicht werden. Links und rechts ein gutes Wort – das gehört einfach zu die- Auf der Station: Auswertung der Patientendaten 40 CellitinnenForum 1/2012 sem vielseitigen Beruf dazu. Neben dem Kontakt zu den Patienten galt es, über die Schulter zu schauen, wenn Daten in den Computer eingegeben und die Auswertungen analysiert und besprochen wurden. Schließlich fand in der Stationsküche noch ein Abschlussgespräch statt – und schon war der Praxistag um. Alle Schüler berichteten, einen sehr spannenden und informativen Tag erlebt zu haben. Die Vorfreude auf ihren ersten praktischen Einsatz im Januar 2012 ist groß. Pflegedirektor Lorenz Auweiler ist darauf ebenso gespannt wie die neuen Mitarbeiter: „Ich finde, dass der erste Einsatz immer besonders wichtig für die Berufsanfänger ist. Wir sind stolz und froh, die jungen Menschen auf diesem Weg begleiten zu dürfen.“ Lehren Lernen Etablierter Ausbildungsstandort St. Franziskus-Hospital fünf Jahre Akademisches Lehrkrankenhaus 2006 wurde das St. FranziskusHospital zum Akademischen Lehrkrankenhaus der Universität Köln ernannt. In den vergangenen fünf Jahren haben mehr als 50 Medizinstudenten drei Monate ihres ‚Praktischen Jahres‘ (PJ) in der Ehrenfelder Klinik im Bereich Innere Medizin absolviert und wurden erfolgreich zu Ärzten ausgebildet. Das PJ ist fester Bestandteil des Medizinstudiums. Die angehenden Ärzte vertiefen an Universitätskliniken und Lehrkrankenhäusern ihr Fachwissen, erlernen praktische Fähigkeiten und selbstständiges, eigenverantwortliches Arbeiten unter ärztlicher Aufsicht. Seit 2007 finden auch Prüfungen, die sogenannten ‚Herbst-Staatsexamina’, der in den Verbund-Krankenhäusern im PJ ausgebildeten Studierenden im St. Franziskus-Hospital statt. „Der hohe Anteil von Notfallpatienten im St. Franziskus-Hospital hat großen Anschauungswert und dient unmittelbar dem Ziel des PJ, im Leitsymptom-Management erfahrene, praktisch geschulte und vielseitig versierte Ärzte hervorzubringen“, bringt es PJ-Koordinator Prof. Dr. Stephan vom Dahl, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, auf den Punkt. Nach ihrer Ausbildung am St. Franziskus-Hospital können die angehenden Ärzte wesentliche Symptome erkennen und einer Krankheit zuordnen. Sie sind fähig, entsprechende Entscheidungen zu treffen und Maßnahmen einzuleiten. Besonders der Ausbildung Bei der morgendlichen Dienstbesprechung dienlich sei, so Prof. Dr. Stephan vom Dahl weiter, die enge Verzahnung von Zuweisern (niedergelassenen Ärzten), Ambulanzbereich und stationärer Versorgung. Das Ausbildungskonzept im St. Franziskus-Hospital hat sich den aktuellen Gegebenheiten angepasst. So wird die Ausbildung den wissenschaftlichen Aktivitäten der Studierenden und den modernen Erfordernissen des Krankenhausalltags ebenso gerecht wie der geänderten Approbationsordnung. Dies äußert sich unter anderem in der Integration administrativer Inhalte in die Ausbildung. Kontakt: St. Franziskus-Hospital Klinik für Innere Medizin – Gastroenterologie und Allgemeine Innere Medizin Chefarzt Prof. Dr. Stephan vom Dahl Schönsteinstraße 63 50825 Köln-Ehrenfeld Tel 0221 5591-1101 Fax 0221 5591-1103 E-Mail [email protected] www.st-franziskus-koeln.de CellitinnenForum 1/2012 41 Lehren Lernen ‚Berufsfeldforschung’ für Schulabsolventen Tag der offenen Tür in der Akademie für Gesundheitsberufe Die Berufswahl anschaulich unterstützen, das ist seit einigen Jahren das Motto der Akademie für Gesundheitsberufe zum Anfang eines Schuljahres. Im Herbst eines jeden Jahres lädt die Einrichtung die angehenden Absolventen allgemeinbildender Schulen zu einem besonderen Informationstag ein. An einzelnen Ständen geben die verschiedenen Fachbereiche Auskunft zu Aufnahmevoraussetzungen und Ausbildungsinhalten. Wichtig dabei, die 16- bis 20-jährigen Besucherinnen und Besucher erhalten nicht allein Flyer und Skripte. Es gibt auch die Möglichkeit, mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen, im Übungs-OP ‚Klinikatmosphäre’ zu schnuppern oder sich beim Rollstuhlparcours in die Lage derer zu versetzen, denen Menschen in den Therapie- und Pflegeberufen helfen: alten, erkrankten und behinderten Menschen. Information vor Ort im ‚Übungs-OP‘ 42 CellitinnenForum 1/2012 Für Efterpi Tourountza-Schefels, seit Anfang des Jahres Pädagogische Leiterin der Akademie für Gesundheitsberufe, ist dieser Tag der offenen Tür „eine Visitenkarte, die in der Folge vertiefte Kontakte nach sich zieht.“ Bei diesem Erstkontakt komme es darauf an, den Appetit auf das Berufsfeld anzuregen und dabei durchaus auch schon deutlich zu machen, was dann später, in der Ausbildung, ‚auf den Tisch komme’. Für beide Seiten, den künftigen Auszubildenden wie für das ausbildende Unternehmen, sei es wichtig, ein Gespür für das Potenzial des Bewerbers und einen Eindruck von den Anforderungen des Berufs zu erhalten. Neben der Präsentation der einzelnen Fachbereiche stand beim Tag der offenen Tür aber auch eine weitere Botschaft im Zentrum der Veranstaltung: die Akademisierung der Ausbildung. Nach den Hebammen wird auch angehenden Physiotherapeuten an der Akademie für Gesundheitsberufe ein dualer Ausbildungsgang angeboten, der neben dem Staatsexamen auch einen Universitätsabschluss ermöglicht. Der Akademie für Gesundheitsberufe eröffnen sich dadurch neue Möglichkeiten der Werbung: Gewonnen werden können so auch Abiturienten, für die neben der eigentlichen beruflichen Qualifikation auch die generelle professionelle Perspektive von großer Bedeutung ist. Idee Einsatz Gottschalk, Hirsche, Schwebebahn Das 4. Mitarbeiterforum der Cellitinnen-Krankenhäuser Geschäftsführer Thomas Gäde Die historische Wuppertaler Stadthalle bildete den Rahmen für eine vielfältige Mischung aus Information, Positionsbestimmung, Unterhaltung und Ausblick. Rund 850 Mitarbeiter aus zehn Krankenhäusern waren der Einladung zum 4. Mitarbeiterforum voller Erwartungen gefolgt und wurden nicht enttäuscht. Die Herausforderungen des Verbundes annehmen war das Eröffnungsthema nach der Begrüßung durch Thomas Gäde. Dabei lobte der Geschäftsführer der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria vor allem den Einsatz, den jeder in den vergangenen zwei Jahren geleistet habe, um die gemeinsame Entwicklung positiv zu gestalten. Ausdrücklich dankte er allen Mitarbeitern für ihr Engagement. Im Anschluss nahmen die Wuppertaler Häuser die Gäste im Saal mit auf eine unterhaltsame Reise und präsentierten das Leistungsspektrum ihrer Einrichtungen mit einer abwechslungsreichen Szenenfolge: Ein Kölner Pärchen macht sich auf den Weg, Wuppertal und Umgebung zu erkunden - bewaffnet mit ‚echt kölschem‘ Sitzkissen, Jeckenkappe und gesunden Vorurteilen, wie „Regnet es hier denn immer?“ Auf seinem Ausflug begegnet es singenden Krankenhausteams, tanzenden Patientinnen und ‚Graf Zahl‘ aus der Sesamstraße. Es gerät in eine Großbaustelle mit erhöhtem Projektaufkommen, erhält Unterricht in bergischem Dialekt und erlebt die wunderbare Heilung geriatrischer und orthopädischer Patienten. Glücksrad, einem liebevollen OPNachbau, Wii-Bowling, Bilderrätseln, einem Wissensquiz und vielen anderen Ideen. Und auch musikalisch zeigte der Verbund wieder, was in ihm steckt. Die Ärzte-Band des St. Franziskus-Hospitals ‚Sounds from the Hospital‘ rockte diesmal nicht nur in bekannter Formation, sondern präsentierte sich im zweiten Showteil erstmalig mit drei hervorragenden Background-Sängerinnen. Und dass nicht nur Köln ‚swingt‘, zeigte eindrucksvoll die Formation aus der Region Wuppertal. Martin Stein an Orgel und Klavier, Knut Spindeldreher am Bass und Lars Lütje am Schlagzeug begeisterten Es rockt und swingt an Rhein und Wupper Wie leistungsfähig die Hospitalvereinigung in Köln und Wuppertal und wie breit das Angebot aller Einrichtungen ist, demonstrierten die Info-Stände im Foyer. Dort präsentierten sich die zehn Häuser kreativ und unterhaltsam mit Vom Rhein an die Wupper Cellitinnen-Forum CellitinnenForum 1/2012 1/2011 43 Idee Einsatz mal klassisch, mal jazzig das Publikum. Top, die Wette gilt! Nach der Pause stand die Veranstaltung ganz im Zeichen des ‚Leitwerk‘, einem hausübergreifenden Prozess, um die werteorientierte Führung in allen Einrichtungen des Stiftungsverbundes neu zu positionieren und weiter auszubauen. Doch bevor Geschäftsführer Thomas Gäde Hintergrund und Konzept darstellte, erlebte das Publikum noch eine Überraschung: Dr. Guido Lerzynski, Leiter der Unternehmensentwicklung, betrat in bester Thomas Gottschalk-Manier die Bühne und forderte Geschäftsführer Martin Stein zu einer Saalwette: Würden es 56 Führungskräfte des Verbundes in drei Minuten 33 Sekunden schaffen, die Leitwerk-Matrix darzustellen? Martin Stein hielt dagegen und verlor – natürlich. (Mehr zu seinem Wetteinsatz auf Seite 47f.) Welcher Zusammenhang zwischen diesen 56 Handlungsoptionen für Führungskräfte und den ‚Glorreichen Acht‘, den acht definierten Grundwerten, besteht, was sie mit der Ordenstradition der Cellitinnen zu tun haben und welche Chancen und Erwartungen sich für alle Mitarbeiter daraus ableiten, erläuterte im Anschluss Thomas Gäde. (Eine ausführliche Darstellung des ‚Leitwerk‘ finden Sie in Heft 4/2011, Beiträge zu den Grundwerten auf Seite 27f. sowie in den Folgeausgaben des CellitinnenForum.) 44 CellitinnenForum 1/2012 Idee Einsatz Der Weg und das Ziel Anschließend informierte Martin Stein über die aktuelle Situation und die Ziele des Verbundes. Er betonte, wie viel im Zusammenschluss von Köln und Wuppertal schon erreicht wurde. Und dass das große Potenzial aller Mitarbeiter, wie es sich auch beim Mitarbeiterforum präsentiert, die beste Voraussetzung ist, um am hart umkämpften Gesundheitsmarkt bestehen zu können. Er ermunterte alle ausdrücklich dazu, die Prozesse in ihren Arbeitsbereichen selbstbewusst mitzugestalten und wenn nötig auch kritisch zu hinterfragen. Die intensiven Veränderungsprozesse der vergangenen zwei Jahre hätten viel Kraft gekostet. Nun sei es an der Zeit, die erzielten Ergebnisse sorgfältig zu etablieren und schrittweise umzusetzen. Nach einem Zielabgleich zum letzten Mitarbeiterforum 2009 stellte Martin Stein dann die fünf Ziele vor, die die Entwicklung der nächsten vier Jahre maßgeblich bestimmen werden: l „ Der Mensch in guten Händen“ - Der Claim des Corporate Designs gibt buchstäblich ein Versprechen. Ziel ist, dieses jeden Tag einzulösen: Als Dienstleister gegenüber den Patienten und als Arbeitgeber gegenüber den Mitarbeitern. l Qualität - Alle Leistungsbereiche werden kontinuierlich geprüft und im gegebenen Rahmen weiter optimiert. CellitinnenForum 1/2012 45 Idee Einsatz l Werte – Mit den ‚Glorreichen Acht‘ sind die Werte des Verbundes verbindlich festgelegt. Die Mitarbeiterführung und –förderung wird anhand der Führungsmatrix auf diesen Wertekanon ausgerichtet. l W irtschaftlichkeit – Die Ergebnisse aller Einrichtungen werden konsolidiert und nach detaillierten Vorgaben weiter verbessert, der Marktanteil ausgebaut. l Interne Prozesse – Die internen Abläufe und Dienstleistungen werden weiter optimiert, regelmäßig überprüft und gegebenenfalls korrigiert. Dabei stehen die einzelnen Ziele nicht isoliert, sondern bedingen Sounds from the Hospital einander und führen erst im Zusammenwirken zum angestrebten Gesamtergebnis: Die Position des Cellitinnen-Verbundes gegenüber dem starken Wettbewerb nachhaltig zu sichern und kontinuierlich auszubauen. Dass dies gelingen wird, daran zweifelt nach diesem 4. Mitarbeiterforum wohl niemand. Denn dass es ein voller Erfolg war, darin waren sich alle einig – und freuen sich auf das 5. Mitarbeiterforum im Jahr 2013. Geschäftsführer Martin Stein blickt in die Zukunft 46 CellitinnenForum 1/2012 Idee Einsatz Rollentausch Geschäftsführer im Pflegeeinsatz ‚Assistenz’ der Stationsleitung, bin mitgelaufen und habe so sehr viel vom Stationsalltag mitbekommen und gelernt. Beim Wetteinsatz – Pfleger Martin Stein Pfleger Martin – Top, die Wette gilt! Würden sich 56 Führungskräfte aus den Einrichtungen des Verbundes finden, die die Matrix der werteorientierten Führung aus dem Leitwerk nachstellen? Martin Stein, Geschäftsführer der Hospitalvereinigung St. Marien und des Klinikverbundes St. Antonius und St. Josef, hielt als Wettpate dagegen – und verlor … Dieses unterhaltsame Szenario erlebten die rund 850 Gäste auf dem Mitarbeiterforum in der Stadthalle Wuppertal. Dr. Guido Lerzynski – sehr überzeugend als Thomas Gottschalk – forderte dann auch direkt den Wetteinsatz: Der Verlierer müsse einen Einsatz als Pfleger leisten. Und Martin Stein hielt Wort, direkt zweimal: Innerhalb einer Woche übernahm er je einen Frühdienst auf der Intensivstation des St. Vin- zenz-Hospitals in Köln und in der Geriatrie am Petrus-Krankenhaus in Wuppertal. Wie aber erlebt ein Geschäftsführer den Alltag ‚auf Station’? Wir haben nachgefragt: Herr Stein, als Geschäftsführer sind Ihnen die Abläufe auf den Stationen ja theoretisch vertraut. Jetzt waren Sie aber selbst ganz praktisch im Einsatz. Was genau waren denn Ihre Aufgaben? In der Geriatrie hatte ich ähnliche Aufgaben wie ein Pflegepraktikant. Ich konnte bei der Grundpflege und beim Verbandswechsel helfen sowie bei allen anderen Pflegeaufgaben, die man ‚ungelernt’ übernehmen kann. Darüber hinaus habe ich Essen gereicht und versucht, die Wünsche der Patienten, soweit es mir möglich war, zu erfüllen. Auf der Intensivstation konnte ich sehr viel weniger helfen und das Team durch meinen Arbeitseinsatz entlasten, leider. Dort war ich mehr eine Was davon ist Ihnen am Schwersten gefallen? Von den mir zugeteilten Aufgaben ist mir keine wirklich schwer gefallen. Schwierig fand ich vielmehr, dass ich als ‚Ungelernter’ so hilflos war, weil ich die einfachsten Tätigkeiten erst einmal lernen musste. Diese Unsicherheit bin ich so nicht gewohnt, in meinem eigenen Arbeitsbereich fühle ich mich natürlich deutlich sicherer. Aber das alles war so spannend, dass ich meine Pflegeeinsätze am liebsten verlängern würde. Einfach nur, um noch mehr von den Abläufen zu verstehen und die notwendigen Tätigkeiten auch wirklich zu erlernen. Das lässt mein Terminkalender dann aber wohl doch nicht zu, schade. Und was hat am meisten Spaß gemacht? Beide Pflegeteams waren sehr unkompliziert und haben mich völlig selbstverständlich integriert. So war das Miteinander sehr entspannt und locker. Das war wirklich angenehm und hat viel Spaß gemacht. Sie haben sicherlich viele neue Eindrücke gewonnen. Was hat Sie am meisten beeindruckt? In der Geriatrie ist mir sehr positiv aufgefallen, mit wie viel Zuneigung zu den Patienten das Team seine CellitinnenForum 1/2012 47 Idee Einsatz Konzentriertes Arbeiten auf der Intensivstation Aufgaben erfüllt. Es gibt dort verwirrte und verzweifelte oder auch hilflose Patienten, die sich kaum selbstständig bewegen können. Die Pflegekräfte und die Ärzte küm- mern sich trotz der hohen Arbeitsbelastung außerordentlich liebevoll um die alten Menschen. Auf der Intensivstation herrscht eine unglaubliche Professionalität im Umgang mit den medizinisch hoch anspruchsvollen Patienten. Dabei führt die Stationsleitung ihr Team sehr souverän. Gleichzeitig strahlt sie dabei als Teammitglied eine große Kollegialität aus. Auf dieser Station waren natürlich auch die medizinischen Besonderheiten wie Kardioversion oder Hämofiltration sehr spannend für mich. Aber egal ob Geriatrie oder Intensivmedizin: Auf beiden Stationen funktioniert der Teamgeist vorbildlich und verdient allerhöchsten Respekt. Jeder übernimmt kurzerhand die Aufgaben, die anfallen und gemacht werden müssen, unabhängig davon, ob sie Teil seines Aufgabengebietes sind. Diese völlig selbstverständliche, gegenseitige Unterstützung hat mich wirklich sehr beeindruckt. Pfleger Michael in Aktion Auch der Geschäftsführer des St. Marien-Hospitals, Michael Dohmann, hat direkt ‚vor Ort‘ mitgearbeitet: Der Wecker klingelt um 5:00 Uhr. Aufstehen, duschen, anziehen und los geht’s zur Klinik, denn um 6:00 Uhr ist Arbeitsbeginn. Michael Dohmann erwarten heute viele ungewohnte Aufgaben: Patienten waschen, umlagern, anziehen, Vitalparameter messen und gemeinsam mit Wundchirurgin Dr. Tamara Berg die Kranken versorgen. Ebenfalls zum Praxistag gehören die Teilnahme an der Patientenübergabe und der Frühbesprechung mit Ärzten, Pflegern und Therapeuten sowie die Dokumentation. Bei der 48 CellitinnenForum 1/2012 Michael Dohmann in der Physiotherapie Idee Einsatz Arzneimitteleinteilung steht Michael Dohmann dem stellvertretenden Stationsleiter Christoph Bertels zur Seite, der überrascht ist, wie schnell sich der ‚neue Kollege’ in seine Aufgaben einarbeitet und sofort weiß, was zu tun ist. Seine offene Haltung den Patienten und den Pflegemitarbeitern gegenüber fällt dem Pflegeprofi besonders positiv auf. Bereits der erste Arbeitstag fern vom Schreibtisch hat für den Geschäftsführer des St. Marien-Hospitals intensive Eindrücke bereitgehalten. Aber nicht nur in der Pflege war Michael Dohmann aktiv. Seinen zweiten Praxistag absolvierte er als Physiotherapeut im Neurologischen Therapiecentrum. Dort begleitete er Physiotherapeutin Emilia Baciu, die sich um die geriatrischen Patienten des St. Marien-Hospitals kümmert, und unterstützte sie tatkräftig bei den Therapieeinheiten und bei der anschließenden Dokumentation. Zum Einsatz vor Ort drei Fragen an Geschäftsführer Michael Dohmann: Wie sind Sie dazu gekommen, in Ihrem Krankenhaus die Rolle des Pflegers zu übernehmen? Ich wollte mir ein Bild von den täglichen Arbeitsabläufen und den Belastungen in der Pflege und Therapie verschaffen. Für mich als Geschäftsführer ist es unglaublich wichtig, diese Abläufe zu kennen, um sie stets anpassen und verbessern zu können. Aus der eigenen Erfahrung heraus kann ich die Pflege- und Organisationsstrukturen Viel Aufmerksamkeit für ältere Patienten viel besser durchblicken und beurteilen, als wenn ich sie nur auf dem Papier vor mir sehe. Unsere Pflegeteams leisten unter stressigen Bedingungen eine sehr gute Arbeit. Damit das in Zukunft so bleibt, ist es auch meine Aufgabe dafür zu sorgen, dass die Rahmenbedingungen stimmen. Während meiner Praxistage habe ich sehr genau darauf geachtet, wo noch Verbesserungspotenzial liegt. Was ist die wichtigste Erkenntnis aus Ihren Praxistagen? Es sind manchmal nur kleine Änderungen oder kleinere Anschaffungen, die die Arbeit in der Pflege und Therapie erheblich erleichtern können. Auch sind einige Arbeitsabläufe, beispielsweise das zeitaufwendige Medikamentenstellen, zu überdenken. Hier können wir mit mehr oder weniger großen Ände- rungen ansetzen und überlegen, wie wir die Arbeitsbedingungen noch weiter optimieren. Wie sind die Mitarbeiter mit Ihnen umgegangen – der Chef als Kollege ist doch sehr ungewohnt? Christoph Bertels hat mich wie einen Kollegen behandelt und mich, so glaube ich, nicht geschont. Auch bei der Stationsleitung, Schwester Regina Wasserlechner, und den anderen Kolleginnen auf der Station konnte ich alle meine Fragen unvoreingenommen stellen. Bei allen möchte ich mich nochmals herzlich für die kollegiale Aufnahme und die vielen Informationen, die sie mir gegeben haben, bedanken. Die beiden Tage haben mir viele Denkanstöße geliefert und meine Hochachtung vor dem Einsatz der Kollegen auf den Stationen noch gesteigert. CellitinnenForum 1/2012 49 Idee Einsatz Case Management Patientenzufriedenheit und Prozessoptimierung schließen sich nicht aus Die Anforderungen an die Patientenversorgung sind aufgrund der zunehmenden Zahl an Mehrfacherkrankten und älteren Patienten mit komplexem Versorgungs- und Pflegebedarf enorm gestiegen. Parallel führt die wirtschaftliche Entwicklung im Gesundheitswesen der letzten Jahre aber zu immer kürzeren Verweildauern. Das Ergebnis ist ein wachsender Kostendruck, der eine Optimierung der Prozesse in der Patientenversorgung erfordert. Im Sinne einer nachhaltigen Verbesserung der Abläufe muss das Ziel dabei aber sein, nicht einfach nur Kosten einzusparen, sondern auch die Patientenzufriedenheit zu steigern und das Arbeitsumfeld der Mitarbeiter zu verbessern. Was wie die Quadratur des Kreises erscheint, ist die Aufgabe des sogenannten ‚Case Managements‘, das seit Mitte 2010 schrittweise in den Krankenhäusern der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria eingeführt wird. „Wir stehen jeden Tag vor der Herausforderung, wirtschaftlich handeln zu müssen“, so Martin Stein, Geschäftsführer des Krankenhausverbundes. „Dabei dürfen wir aber unser oberstes Ziel, die beste medizinische und pflegerische Betreuung zu bieten, nie aus den Augen verlieren. Die Einführung eines Case Managements kann uns dabei von großem Nutzen sein, die beiden zunächst widersprüchlich erscheinenden Ziele zu vereinen. Schließlich sind ja auch die Patienten und deren Angehöri- 50 CellitinnenForum 1/2012 Besprechung der nachstationären Situation ge an klaren und zügigen Abläufen interessiert.“ Case Management in der Praxis Von der Aufnahme bis zur Entlassung erfordert die Patientenbetreuung eine Vielzahl von Maßnahmen, die dokumentiert und für die Abrechnung nach dem sogenannten ‚DRG-System‘ - einem pauschalierten Abrechnungssystem - mit einem Code verschlüsselt werden müssen. Diese Aufgabe sollen zukünftig die Case Manager übernehmen. Sie begleiten die Abläufe in der Patientenversorgung direkt auf der Station, beraten und schulen Ärzte, Pflegemitarbeiter und Therapeuten bei der Dokumentation von Leistungen, damit diese verschlüsselt werden können. Mit Unterstüt- zung des Case Managements wird die Anzahl der Schnittstellen zwischen Betreuung und Verwaltung so deutlich reduziert. Die zweite wichtige Aufgabe des Case Managements ist die Entlassungsplanung für die Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt. Gemeinsam mit Ärzten, Pflegeteam und Therapeuten sowie den Patienten und deren Angehörigen schätzen die Case Manager frühzeitig die nachstationäre Situation ein. Darauf abgestimmt ermitteln sie, falls erforderlich, den individuellen Unterstützungsbedarf des Patienten und erstellen mit ihm und auf Wunsch mit seinen Angehörigen eine Hilfeplanung. In Zusammenarbeit mit den Sozialdiensten und externen Partnern koordiniert das Case Management dann die Maßnahmen, die nach einer Entlassung Idee Einsatz notwendig werden könnten. Dazu gehören zum Beispiel Rehabilitationsmaßnahmen, die Organisation von Hilfsmitteln wie ein Rollator oder ein spezielles Pflegebett, Schulungen für den Umgang mit einem Stoma oder Anleitung in der Wundversorgung. Auch ambulante Nachsorgeangebote wie ‚Essen auf Rädern‘, ein ambulanter Pflegedienst oder eine hauswirtschaftliche Versorgung werden organisiert und mit den Versorgungspartnern zu einem ‚Versorgungspaket‘ abgestimmt. Und wenn die Rückkehr in die eigenen vier Wände gar nicht mehr möglich ist, hilft das Case Management auch bei der Suche nach geeigneten Angeboten für Kurzzeitpflege oder Seniorenwohnen. Zusammenfassend werden in den Case Management-Abteilungen also patientenbegleitende Tätigkeiten in der Dokumentation/ Kodierung, Prozess- und Verweildauersteuerung sowie die klassischen Bereiche des Sozialdienstes in der Planung und Vermittlung der Nachsorge gebündelt. Erfolgreiche Umsetzung In Wuppertal startete das Konzept bereits im Petrus-Krankenhaus und in der St. Anna-Klinik; im März 2012 folgt das St. Elisabeth-Krankenhaus in Neviges. In Köln haben die Häuser bereits seit einiger Zeit verschiedene Case ManagementAnsätze mit Erfolg eingeführt. Darauf aufsetzend hat das St. Franziskus-Hospital im Februar für sechs Monate mit einer Pilot-Station für die erweiterte Konzeption begonnen. Die anderen Krankenhäuser des Cellitinnen-Verbundes sind im Planungsstadium. „Sicherlich braucht es immer eine gewisse Zeit, bis Veränderungen greifen und man die Ergebnisse bewerten kann“, so Martin Stein. „Aber die ersten Erfahrungen sind durchweg positiv. Und wir sind Rehamaßnahmen müssen koordiniert werden überzeugt, dass das Case Management nicht nur für die Patienten, sondern auch für die Mitarbeiter eine große Unterstützung darstellt.“ Case Management Die Ursprünge liegen in der amerikanischen Gesundheitsund Sozialarbeit (Case = Fall/ Management = Steuerung, Führung). In den letzten Jahrzehnten haben sich im Case Management je nach Intention und Einsatzort viele Ausprägungen im Praxisfeld entwickelt, beispielsweise in der Sozialarbeit, im Hausarztprogramm, dem Überleitungsmanagement oder einem reinen Erlösmanagement. Case Manager werden eingesetzt, wenn die Betreuung oder Versorgung von Menschen komplex ist, d.h. hohe Versorgungskosten entstehen, viele Akteure am Betreuungs- bzw. Versorgungsprozess beteiligt sind und eine Koordination der Abläufe über die Grenzen der Organisation hinaus erforderlich ist. Als allgemeines Arbeitsprinzip des Case Managements gilt die ganzheitliche Sicht auf den Menschen und dessen Einbeziehung in den gesamten Versorgungsprozess, der sich sowohl an den vorhandenen Bedürfnissen und am Bedarf als auch an dem definierten Ergebnis orientieren muss. CellitinnenForum 1/2012 51 Idee Einsatz Musik in den (Kranken)-Häusern der Stadt ‚West Coast-Jazz’ im Mariensaal des St. Vinzenz-Hospitals musik finden so in einem ungewöhnlichen Ambiente zueinander und erleben Musik an ganz besonderen Orten. Mit viel Engagement und Unterstützung durch die Mitarbeiter des KunstSalons richten die privaten Gastgeber die einzelnen Konzertabende aus. KÖLN Mit ganz persönlicher HAMBURG Note und viel Liebe zum Detail werden REGION RUHR Stühle aufgestellt, kleiBONN ne Bühnen installiert, Musiker und Gäste FRANKFURT begrüßt und bewirtet. So auch im Mariensaal des St. Vinzenz-Hospitals, der nach der DAS FESTIVAL VOM 15. – 20.11.2011 Sanierung mit seiner schönen Atmosphäre und dank modernster Zum dritten Mal war im November Technik ideale Voraussetzungen das Festival ‚Musik in den Häufür ein gelungenes Konzert biesern der Stadt’ zu Gast im Maritet. Nach perfekter Vorbereitung ensaal des St. Vinzenz-Hospitals. des Saales durch die Mitarbeiter Die Veranstaltung unter Führung der Hauswirtschaft unter Michaela des KunstSalon Köln ist inzwischen Bichler konnte Dr. Thomas Wilhelm nicht nur in der rheinischen Metüber 100 Gäste zu einem Jazzkonropole, sondern auch zeitgleich in zert begrüßen. Hamburg, Bonn, der Region Ruhr und in Frankfurt ein fester BestandZwei Tage vor dem Konzert musste teil des Kulturprogramms. Das der Hauptakteur und Kopf des TriKonzept: Private Gastgeber stellen os ‚Billmen’ Manfred Billmann leider ihre Ateliers, Läden, Wohnungen aus Krankheitsgründen absagen; und Geschäftsräume für hochmit Fieber und ohne Stimme war klassige Konzerte zur Verfügung. an einen Auftritt nicht zu denken. Künstler, Gastgeber und Publikum IN DEN HÄUSERN der Stadt 52 CellitinnenForum 1/2012 Nach kurzer telefonischer Krisensitzung mit der Festivalleitung und den Musikern Peter Baumgärtner und Wolfgang Engelbertz wurde aber schnell für Ersatz gesorgt und das Programm kurzerhand leicht umgestellt. Mit Jörg Siebenhaar, einem sehr erfahrenen Pianisten und Akkordeonspieler, der seit einer Erkrankung fast blind ist, wurde der Flügel neu besetzt. Den Gesangspart übernahm der sowieso als ‚Special Guest’ vorgesehene Gitarrist und Sänger Gregor Salz. In der neuen Zusammensetzung, nun nicht als Trio, sondern als ‚Quartett ohne Namen’, überzeugten die vier Musiker das Publikum und wurden mit viel Applaus für ihr Zusammenspiel belohnt. Beeindruckend war besonders auch die musikalische Verständigung der Musiker untereinander mit dem blinden Pianisten – das ‚blinde’ Zusammenspiel kann nur mit viel Routine so gut funktionieren. Nach zwei Sets und einer Pause, in der die Gäste bei Smalltalk mit Getränken und Fingerfood versorgt wurden, gab es nach tosendem Beifall noch zwei Zugaben auf der mit stimmungsvollem Licht ausgeleuchteten Bühne des Mariensaals. Danach gingen alle beschwingt nach Hause - eine schöne und willkommene Abwechslung im Krankenhaus und für viele Gäste auch einmal ein angenehmer Anlass, ein Krankenhaus zu besuchen. Idee Einsatz Unbeschwert abtauchen Tauchmedizin im St. Franziskus-Hospital Das St. Franziskus-Hospital hat seit Dezember 2011 noch mehr zu bieten, denn das Leistungsspektrum wurde um den Bereich Tauchmedizin erweitert. Die Chefärzte Dr. Christoph Möckel, Hals-NasenOhren-Klinik, und Dr. Michael Granitzka, Anästhesie und Intensivmedizin, bieten tauchmedizinische Vorsorge und Versorgung an. Tauchen ist für viele die schönste Sache der Welt, doch dieses Hobby erfordert ein gesundes Herz und einwandfreie Lungenwerte. Wer unter Wasser ‚schlapp macht‘, gefährdet damit nicht nur das eigene Leben, sondern bringt auch seine Tauchkollegen in arge Bedrängnis. Daher verlangen seriöse Tauchschulen von ihren Schülern vor Kursbeginn eine tauchärztliche Bescheinigung. Die Tauchtauglichkeit muss auch nach Erhalt des Tauchscheins in regelmäßigen Abständen erneut attestiert werden. Hierzu werden bestimmte Untersuchungen und deren abschließende Beurteilung durch einen Facharzt vorausgesetzt. Neben EKG und Lungenfunktionsmessung gehören auch ein HNO-Check und gegebenenfalls ein Belastungs-EKG zum Testprogramm. Zum Auftakt des neuen Angebots veranstalteten Dr. Christoph Möckel und Dr. Michael Granitzka ein Tauchtreffen, an dem 14 interessierte Mitarbeiter aus dem St. Vinzenz- und dem St. Franziskus- Hospital teilnahmen. In dem erst kürzlich eröffneten Tauchzentrum in Siegburg trafen sich die Tauchbegeisterten. Nach einer knappen Einführung machten sich zehn Taucher zur Erkundung der 20 Meter tiefen Unterwasserwelt bereit. Eine versunkene Stadt erwartete sie, die sich mühelos und gefahrenfrei erforschen ließ. Dabei waren die Tauchbedingungen in dem 26 Mit-Taucher und gemäß dem Motto ‚Dive for life’ ließen es sich Dr. Michael Granitzka und Dr. Christoph Möckel nicht nehmen, unter Wasser mit OP-Ausrüstung und Notfallkoffer eine kleine OP zu simulieren. Mit einem furiosen Unterwasserspiel endete dann der letzte Tauchgang. Schnuppertaucher und ‚Profis’ ließen den Abend bei einem gemütlichen ‚Dekompressions- Dr. Michael Granitzka (li.) und Dr. Christoph Möckel ‚operieren‘ auch unter Extrembedingungen Grad warmen, kristallklaren Wasser ideal. Währenddessen hatten vier ‚Schnuppertaucher’ nach kurzer Einweisung ihren ersten begleiteten Tauchgang mit einer Tauchlehrerin. Die Initiatoren der Veranstaltung hielten noch eine kleine Überraschung bereit: Zum Vergnügen aller Bier‘ ausklingen. Für das kommende Jahr ist wieder eine Tauchexkursion geplant. Weitere Tauchsportler sind dann herzlich willkommen. Anfragen zur Tauchmedizin und zur Tauchexkursion unter: [email protected]. CellitinnenForum 1/2012 53 Kultur Freizeit Der Weg ist das Ziel: Kanaren voraus! Unterwegs mit der Lilliepad – Teil 3 Einkäufe für zwei Wochen auf See Vor genau einem Jahr sind wir im CellitinnenForum mit Dr. Elmar Kleimann und seiner Lilliepad aufgebrochen - von der deutschen Nordseeküste in Richtung Kanaren. Im Hafen von Lissabon durfte sich die Segelyacht im Winter ausruhen, während der Skipper und seine Crew die letzte Etappe von Portugal zu den Kanaren vorbereitet haben. Im Sommer 2011 war es dann soweit. Für alle, die schon sehnsüchtig auf die Fortsetzung der Reise gewartet haben: Hier ist der dritte, letzte Teil des Reiseberichtes: Logbuch des Käpt’n: Vor uns liegen neue Herausforderungen: Zunächst fast 600 Seemeilen (sm) über den offenen Atlantik bis Porto Santo und Madeira, anschließend noch einmal etwa 280 sm bis zur nördlichsten Kanareninsel La Graciosa, die wir uns als endgültiges Ziel und Ba- 54 CellitinnenForum 1/2012 sis für die nächsten Törns auf den Kanaren ausgesucht haben. Wir freuen uns auf typisches ‚Blauwassersegeln’ – segeln fernab von Küsten, Häfen und moderner Infrastruktur - auf offenem Atlantik. Tag 1: Das Schiff liegt endlich wieder im Wasser. Zunächst kontrollieren wir alle Borddurchlässe auf Dichtigkeit. Der Rest des Tages vergeht mit Vorbereitungen wie Segel anschlagen, Maschinenwartung und Elektronik-Check. Ein Mann muss in den Mast, der Windrichtungsanzeiger auf dem Masttopp in ca. 15 m Höhe ist verbogen. Bei ruhigem Wetter hier im Hafen ist das kein Problem. Dann heißt es einkaufen für zwei Wochen auf See. Unser guter Vorsatz: Jeden Tag eine warme Mahlzeit! Soviel erst einmal zu den Vorsätzen… Zum Schluss holen wir noch den Fünf-Tage-Seewetterbericht und die Gezeitenvorhersage für den nächsten Tag ein. Schließlich soll es gut vorbereitet losgehen. Tag 2: Die Windprognose ist für heute ungünstig: viel Wind und Welle genau von vorne. Laut Wetterbericht erwarten uns morgen aber ideale Bedingungen für unsere Reise nach Madeira. Kurz vor Reparatur der Windfahnensteuerung Kultur Freizeit dem Ablegen kontrolliere ich die Windsteueranlage, die Windfahne bewegt sich nur ganz schwer. Das heißt, die gesamte Fahrt, Tag und Nacht, rund um die Uhr von Hand steuern – schlicht eine Katastrophe! Also versuchen wir, die Anlage durch Bewegen, Säubern, Schmieren und Ölen wieder gängig zu machen – allerdings mit mäßigem Erfolg. Wir legen trotzdem ab und wollen auf den ersten Meilen einen Praxistest machen. So kreuzen wir den Rio Tejo flussabwärts, vorbei an Lissabon, Richtung Cascais. Die Anlage funk- tioniert immer noch nicht zufriedenstellend, auch steht der Wind gegen uns. Also beschließen wir, die Marina Cascais anzusteuern. Dort abends Stadtbesichtigung und Restaurantbesuch. Tag 3: Frühes Wecken und dann erneut Zerlegen der Windsteueranlage auf dem Steg. Diesmal sind wir nach zwei Stunden erfolgreich, die Korrosion im Schaft kann beseitigt werden. Wir sind guter Lau- ne, ohne die Anlage wäre der Törn wirklich anstrengend geworden. Gegen Mittag dann die erwartete Winddrehung auf Nordwest. Wir legen um 13:00 Uhr in Cascais ab. Nach nur 100 m werden die Segel gesetzt und die Maschine kann für die nächsten vier Tage ausgeschaltet bleiben. Nach drei Stunden sind wir frei von Landabdeckung und Wind und Wellen nehmen erwartungsgemäß zu. Gegen Abend messen wir in den Böen Windstärke 7-8 bei einer Wellenhöhe zwischen drei und vier Metern. Der Wind kommt von hinten und auch die Wellen rauschen von hinten heran und unter dem Schiff hindurch. Wir machen sehr schnelle Fahrt, zum Teil mehr als neun Knoten. Auf diesem Kurs rollt das Schiff zwischen 20 bis 30 Grad zu beiden Seiten hin und her. Schlafen und Kochen gestalten sich schwierig. Wir müssen uns erst an die Bedingungen gewöhnen, das dauert meist ein bis zwei Tage. Also bleibt die Küche heute kalt, keiner hat wirklich Lust, unter diesen Bedingungen eine warme Mahlzeit zuzubereiten: Sich selbst, Töpfe, Zutaten und Geschirr gleichzeitig festzuhalten, erfordert akrobatisches Geschick. Schnell wird noch die Nachtwache eingeteilt: Alle vier Stunden ist Wachwechsel. Tag 4: In der Nacht pfeift weiter ein strammer Wind, die Welle läuft et- CellitinnenForum 1/2012 55 Kultur Freizeit was schräger heran und beschert mir während meiner Wache einige Gischtduschen. Die Geschwindigkeit bleibt weiter hoch, sodass wir am Mittag einen Rekord von 177 sm/ 24 Stunden verzeichnen können. So schnell waren wir noch nie! Leider wird unser erfahrener Segelfreund D. seekrank. Er kann Nähe des Bootes ausmachen. Die Windsteueranlage hält den Kurs, kein Schiffsverkehr weit und breit, also recht wenig zu tun für mich als Wachhabenden. Ich döse ein wenig auf der Sitzbank, da steigt eine sich ungünstig brechende Welle von schräg hinten ein, überspült das Cockpit und mich komplett Hohe Wellen rollen von hinten heran die Koje kaum verlassen, muss zwischendurch ‚Fische füttern’ und fällt teilweise für den Wachbetrieb aus. Der Wind hält sich in der Stärke bis zur Nacht, wieder gibt es keine Mahlzeit im klassischen Sinne. Immerhin aber gekochte Eier und heißen Tee. Für D. allerdings nur einen halben Zwieback und Wasser. Weit und breit ist kein anderes Schiff in Sicht. Tag 5: In meiner Nachtwache herrscht bei vollständiger Bewölkung völlige Finsternis. Man kann die heranrollenden Wellen fast nur hören, manchmal kann man die brechenden Kämme in der 56 CellitinnenForum 1/2012 und findet abgeschwächt auch den Weg in die Navigationsecke. Der Laptop bleibt glücklicherweise verschont, doch das Kartenlesegerät mit den elektronischen Seekarten hat einen Salzwasserschaden abbekommen. Nach einer Spülung mit Süßwasser am Morgen und anschließendem Trocknen in der Sonne können wir es aber reparieren. Nachmittags flaut der Wind etwas ab und kommt fast genau von hinten. Erstmals setzen wir unser neues Raumwindsegel, wegen seiner Farbe taufen wir es ‚Pinkie’. Abends nimmt der Wind wieder zu, das bedeutet: Reffen für die Nacht. Ich koche ein Nu- delgericht, Freund D. bleibt noch bei Banane, Toast und Wasser, ist aber auf dem Weg der Besserung - die Fische gehen diesmal fast leer aus. Tag 6: Meine Nachtwache verbringe ich unter einem traumhaften Sternenhimmel. Anders als an Land stören hier auf dem offenen Ozean keine weiteren Lichtquellen die Aussicht aufs Firmament. Das Schiff gleitet wie von Zauberhand geführt durch die Nacht, die Luft ist lau, kein Schiffsverkehr, die Crew schläft in den Kojen – ich habe das Gefühl, ewig so weiterfahren zu können… Am Tag verspürt D. endlich wieder ein Hungergefühl, auch wir haben Appetit auf frischen Fisch, also wird die Schleppangel ausgebracht. Nach zwei Stunden verlässt uns die Geduld, Thunfisch aus der Dose wird in einer leckeren Soße verarbeitet - großes Lob von der Crew an den Smutje. Am Abend nimmt der Wind wieder zu, das Großsegel wird gerefft und die Arbeitsfock geborgen. Tag 7: Am Morgen heißt es dann ‚Land in Sicht’: Gegen 8:00 Uhr sind es noch etwa 20 sm bis Porto Santo, der östlichsten Insel des Madeira-Archipels. Die Sonne scheint schon recht warm, das Wasser ist tiefblau und einmal mehr begleitet uns eine Gruppe Delfine. Um 12:30 Uhr machen wir in der einzigen Marina der Insel fest. Die Insel Porto Santo, der ‚heilige Hafen’, ist nur ca. 43 qkm groß und Kultur Freizeit Grund erfahren wir etwas später am Abend: Wir werden Zeugen eines spektakulären Feuerwerks über dem Meer, der traditionelle Beginn des Sommers auf Madeira. Wir genießen das Schauspiel und verleben einen vergnüglichen Abend. Der schönste Strand der Kanaren zählt etwa 4.000 Einwohner. Hier hat Christoph Columbus 1479 geheiratet und einige Jahre gelebt. Die Insel zeichnet sich durch den neun Kilometer langen feinen Sandstrand an der Südseite aus, wirklich traumhaft schön und fast menschenleer. Der Tourismus hat die Insel dank der abgelegenen Lage noch nicht erreicht. Nach vier Tagen auf See freuen wir uns erst einmal auf eine Dusche. Leider ist aber das Wasserrohr in Hafennähe beschädigt, fließendes Süßwasser steht also nicht zur Verfügung. Stattdessen also Strandbesuch und dann Ortsbesichtigung. Auf der langen Kaimauer haben über viele Jahre Segel-Crews aus aller Herren Länder kleine ‚Gemälde’ hinterlassen. Selbstverständlich haben wir uns dort auch verewigt. Tag 8: Nach einem perfekten Segeltag erreichen wir nach 50 sm gegen 20:00 Uhr Funchal auf der Hauptinsel Madeira. Laut Hafenführer ist der Hafen sehr eng und die Gastliegeplätze sind fast immer belegt. Wir haben Glück und finden nach einigem Hin und Her einen Platz neben einer kleinen, etwas heruntergekommenen französischen Yacht freundlicher ‚Späthippies’. Wir wundern uns darüber, wie dieses Schiff den Weg über den Atlantik geschafft hat. Einen wirklich seetüchtigen Eindruck macht es auf uns jedenfalls nicht. Erstaunt sind wir auch über die Menschenmassen, die sich rund um den Hafen versammelt haben, sicherlich nicht, um die Crew der Lilliepad zu begrüßen… Den Tag 9 und 10: Zwei Tage genießen wir die Stadt, ihre Sehenswürdigkeiten und ihre Atmosphäre. Der Madeira-Archipel besteht aus fünf Inseln. Madeira als Hauptinsel ist etwa 740 qkm groß und ca. 250.000 Menschen leben hier. Die Insel ist vulkanischen Ursprungs, es finden sich bis kurz vor der Küste noch mehrere Tausend Meter Wassertiefe. Bekannt als ‚Perle im Atlantik’ und ‚Blumeninsel’ ist Madeira vor allem bei Wanderern sehr beliebt. Ca. eine Million Touristen, der Großteil aus England und Deutschland, besuchen jedes Jahr die Insel, ein Fünftel davon auf Kreuzfahrtschiffen. Nach vier Tagen Land in Sicht CellitinnenForum 1/2012 57 Kultur Freizeit Kaimauer Porto Santo Tag 11: Um 11:30 Uhr heißt es dann ‚Leinen los’. Unser Ziel ist die kleine Kanareninsel La Graciosa nördlich von Lanzarote. Wir starten einige Meilen unter Motor, um die Windabdeckung Madeiras hinter uns zu lassen. Bereits nach einer knappen Stunde können die Segel gesetzt werden. Am Abend nimmt der Wind deutlich zu, zur Nacht müssen die Segel erneut gerefft werden. Und dennoch gelingt schnelles Segeln unter Sternenhimmel und bei deutlich wärmeren Temperaturen. Tag 12 und 13: Wir genießen die Reise und schaffen stolze 155 sm innerhalb von 24 Stunden. Je näher wir den Kanaren kommen, desto mehr Schiffsverkehr kommt auf. Während meiner Nachtwache habe ich mit ständig wechselnden Windstärken und schlagenden Segeln zu kämpfen, pünktlich zum Wachwechsel um vier Uhr herrschen dann aber wieder zunehmend stetige Winde. Gegen Mittag lässt sich Lanzarote am Horizont ausmachen, wir hissen die Gastlandflagge Spaniens. Um 17:00 Uhr erreichen wir das verträumte Caleta del Sebo, den einzigen Hafen der Insel La Graciosa. Wir sind am Ziel unserer Reise angekommen. 58 CellitinnenForum 1/2012 Tag 14 bis 16: La Graciosa, ‚die Anmutige’, verdient ihren Namen völlig zu recht. Sie ist die kleinste bewohnte Insel der Kanaren und für mich eine ‚Insel der Entschleunigung’. Hier leben ca. 600 Einwohner, es gibt nur einen Ort, wenige Versorgungsmöglichkeiten und keine einzige asphaltierte Straße. Trotz aller Idylle gibt es nun aber erst einige Formalitäten zu erledigen: Wir müssen in Spanien einklarieren. 45 Minuten lang füllen wir Formulare beim freundlichen Hafenmeister aus und buchen Lilliepads Liegeplatz für die nächsten Monate. Am nördlichen Ende der Insel, nur mit Mountainbike oder Geländewagen zu erreichen, liegt der für mich schönste Strand der Kanaren, der Playa de las Conchas. Feinster Sand und menschenleer allerdings aufgrund der Strömung nur bedingt zum Schwimmen geeignet. Eine Fähre von Lanzarote bringt regelmäßig Tagestouristen nach La Graciosa, über Nacht bleiben aber nur die Wenigsten. Und so ist der kleine Ort am Abend sehr ruhig und beschaulich. Bereits am zweiten Tag werden wir von manchen Einheimischen im Hafen gegrüßt, vielleicht hat es sich herumgesprochen, dass Lilliepad hier längere Zeit vor Anker liegen wird. Trotz all dieser Beschaulichkeit haben wir noch einiges an Arbeit vor uns: Das Schiff wird aufklariert und von Salzwasser befreit, die Segel werden verstaut, Wartungsarbeiten durchgeführt und die Reisetaschen für den Rückflug von Lanzarote gepackt. Seit Lissabon haben wir 985 Seemeilen (1.824 km) zurückgelegt. Dank der überwiegend günstigen Winde haben wir weniger als sechs Liter Diesel verbraucht, eine wahrlich sensationelle Energiebilanz! Seit Beginn unserer Reise 2010 in Emden haben wir insgesamt 2.628 Seemeilen (4.868 km) im Kielwasser gelassen. In den nächsten Jahren werden wir im Urlaub wohl die Kanaren besegeln, aber man weiß ja nie genau, wohin der Wind uns noch treibt, denn ‚der Weg ist das Ziel…’ Dr. Elmar Kleimann, Ärztlicher Direktor, CA Klinik für Allgemeinund Viszeralchirurgie St. Franziskus-Hospital, Köln La Graciosa Kultur Freizeit Unsere Mitarbeiter – ihre Hobbys Nadja Hohn dreht am Rad, oder: Spinnen im ‚Flow‘ In der nordischen Mythologie sitzen die Nornen am Fuß des Weltenbaumes und spinnen die Schicksalsfäden der Menschen. Und wer kennt nicht das Märchen vom Dornröschen, das sich, verflucht von einer bösen Fee, an einer Spindel sticht und daraufhin in einen hundertjährigen Schlaf fällt. Was aber fasziniert an dem uralten Handwerk des Spinnens im Jahr 2012 so sehr, dass man es zu seinem Hobby macht? Wir sind neugierig und besuchen Nadja Hohn, Chefsekretärin der Allgemein- und Viszeralchirurgie am St. Franziskus-Hospital. Denn ‚sie spinnt‘ aus Überzeugung und mit großer Leidenschaft, wie sie selber mit einem Augenzwinkern sagt. ‚Hightech-Spinnrad‘ Die erste Überraschung: Das Spinnrad selbst. Klein und formschön erinnert es eher an ein modernes Sportgerät, als an die alten, verstaubten Ausstellungsstücke, die man auf Flohmärkten findet. Nadja Hohn hat es nach ihren eigenen Vorstellungen anfertigen lassen, von einem der wenigen Schreiner in Deutschland, der sich darauf spezialisiert hat. So verfügt das Rad zum Beispiel über zwei Pedale statt einem, um das Treten ergonomischer zu gestalten. Und auch die größere Anzahl von Umlenkrollen gehört zur Sonderausstattung. Die erhö- Nadja Hohn ‚spinnt‘ hen die Geschwindigkeit um ein Vielfaches. ‚Klara Pauline Luise‘, so der nicht ganz ernst gemeinte Name des Turbo-Spinnrades, ist ein echtes Hightech-Gerät. Noch erstaunlicher sind aber die Materialien, die Nadja Hohn verspinnt: Alpaka, Cashmere, Mohair, Flachs oder auch Seide sind dabei die bekanntesten. Sojaoder Bambusfasern erscheinen schon deutlich exotischer, ganz zu schweigen von Katzenwolle, tibetischem Yakhaar oder Seacell-Algengarn. Die verschiedenen Texturen, ihre spezielle Beschaffenheit und die jeweiligen Möglichkeiten der weiteren Verarbeitung haben Nadja Hohn erst zum Spinnen gebracht. Denn die leidenschaftliche Strickerin war ursprünglich nur auf der Suche nach ungewöhnlichen Alternativen zur handelsüblichen Wolle. Und da andere Garne schwer zu beschaffen und sehr teuer sind, hat sie begonnen, sich ihr Material selber zu spinnen. Ihre jüngste Entdeckung ist das Spinnen von sogenannten Artyarns, also ‚künstlerischen Garnen‘. Dabei werden Fäden, Materialstücke und –stärken zu einem Gesamtkunstwerk versponnen, das nicht mehr im Entferntesten CellitinnenForum 1/2012 59 Kultur Freizeit an Pullover- oder Sockenwolle erinnert. Vom Vlies zum Garn Doch gleichgültig, wie das Fadenprodukt am Ende aussieht, am Anfang steht das ‚Vlies‘, ein großes Stück gekämmte und gewaschene Fasern, oder der ‚Kammzug‘, bei dem die Fasern bereits in Stränge gelegt sind. Je nach Material und gewünschtem Endprodukt werden die Fasern vor dem Verspinnen gefärbt oder Nadja Hohn färbt das versponnene Garn im Anschluss selbst. Dazu benutzt sie handelsübliche Textilfarben ge- nauso wie Lebensmittel- oder Naturfarbstoffe beispielsweise Blüten, Cochenille oder Indigo. Und im Gegensatz zu wochenlangen Telefonrecherchen im In- und Ausland in der Vergangenheit, ist die Materialbeschaffung im Zeitalter des Internets mittlerweile ein Kinderspiel. Im Netz hat sich eine weltweite Community zusammengefunden, die sich über Materialien, Techniken und Bezugsquellen austauscht. „Gesponnen wird halt international“, meint Nadja Hohn, wieder mit einem leichten Grinsen. Und auf die Frage, welcher Aspekt sie am meisten reizt, das Kreative, das Handwerkliche oder dass sie einen Pullover von Anfang bis Ende selber produzieren kann, muss sie nicht lange nachdenken: „Das Zusammenspiel von Fußund Handarbeit, die Bewegung der Rollen und das Anwachsen der Garne auf den Spulen führen zu einer unglaublichen Entspannung. Diesen Effekt liebe ich sehr. Die kreativen Möglichkeiten sind dabei einfach ein ganz wunderbares Nebenprodukt.“ 60 CellitinnenForum 1/2012 Kurz Kompakt „Endlich wieder kontinent!“ Heilig Geist-Krankenhaus lud zum Kongress Im November 2011 fand in Köln der 23. Kongress der Deutschen Kontinenzgesellschaft statt. Prof. Dr. Ernst Eypasch, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Chirurgie, und PD Dr. Moritz Braun, Chefarzt der Klinik für Urologie, leiteten die Veranstaltung im Congress Centrum der Koelnmesse, die von rund 1.500 Teilnehmern besucht wurde. Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen, Pfleger und Therapeuten nutzten die Gelegenheit, sich in Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden über den neusten Stand der Wissenschaft zu informieren. Auf reges Interesse stieß auch das Patientenforum zum Thema ‘Endlich wieder kontinent – wie geht das‘? Mehr als 300 Interessierte erhielten Antworten auf Fragen wie: Welche Heilungs- und Therapiemöglichkeiten gibt es? Bei welchem Kranken empfehlen sich Beckenbodentraining, bei welchem Medikamente oder operative Eingriffe? Wie lässt sich die Lebensqualität erhöhen? Das Heilig Geist-Krankenhaus verfügt in der Behandlung von Kontinenz über weitreichende Erfahrungen. Seit 13 Jahren beschäftigt sich u.a. eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe, die ‚Initiative Beckenboden’, mit diesem vielschichtigen Thema. Infos unter: www.initiative-beckenboden.de. Das 900ste Baby für Nippes St. Vinzenz-Hospital verzeichnet steigende Geburtenzahl Das 900. Baby kam am Sonntag, dem 18. Dezember 2011, um 20:18 Uhr im St. Vinzenz-Hospital zur Welt. Die Eltern Sultani und Idris Atis freuen sich über ihren kleinen Muhammed, der mit 3550 Gramm Gewicht und 53 cm Körperlänge das Licht der Welt erblickte. 900 Geburten im Jahr - das ist doch nicht viel - so wird der eine oder andere denken. Aber diese Zahl ist für das St. Vinzenz-Hospital so besonders, da sie seit 22 Jahren zum ersten Mal wieder erreicht wurde. Die Chefärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Dr. Wencke Ruhwedel, freute sich sehr, dass ‚ihre‘ Klinik dieses Ziel nach so vielen Jahren wieder erreicht hat. v.li.: Leitender Oberarzt Frank Neuhaus, Sultani Atis mit Sohn Muhammed, Chefärztin Dr. Wencke Ruhwedel und Oberarzt Dr. Markus Kleine CellitinnenForum 1/2012 61 Kurz Kompakt Herzlich willkommen! Senioren- und Krankenhausmitarbeiter zu Gast im Mutterhaus der Cellitinnen in Köln-Longerich Zunächst waren es ‚nur‘ die Mitarbeiter der Kölner Cellitinnen-Krankenhäuser, die zu einer InfoVeranstaltung in das Kloster der Cellitinnen zur hl. Maria, gleichzeitig Sitz der gleichnamigen Stiftung eingeladen wurden. Seit letztem Jahr kommen auch die Wuppertaler KlinikKollegen und die Mitarbeiter der 16 Seniorenhäuser, um das Unternehmen und seine spirituellen Wurzeln etwas näher kennenzulernen. Etwa sechs Veranstaltungen sind es mittlerweile pro Jahr – Tendenz steigend. Und das traditionelle Gruppenfoto im Garten des Klosters gehört als fester Programmpunkt auf jeden Fall dazu! 62 CellitinnenForum 1/2012 Medizinischer Nachwuchs gesucht! Kurz Kompakt Auch ungewöhnliche Werbemethoden führen manchmal zum Ziel Das junge Publikum im Alter von 18 bis 34, aktiv, kommunikativ und offen für Neues, gerne in Bars, Cafés und Clubs unterwegs, liebt die Edgar Freecards, die in eben diesen Örtlichkeiten kostenlos aushängen. Bunt oder witzig sind die Postkarten mittlerweile ein beliebter Werbeträger. Auf der Rückseite ist Platz für eine kurze Werbebotschaft und/-oder ein Firmenlogo. Im Umfeld der Kölner Uni sind auch Edgar Freecards der Cellitinnen-Krankenhäuser zu finden. Vielleicht wird so der eine oder andere Abiturient oder Medizinstudent auf das Unternehmen aufmerksam und bewirbt sich um einen Ausbildungs- bzw. einen Arbeitsplatz. Impressum 18. Jahrgang/Heft 1/2012 Auflage: 14.750 Stück / 4 x jährlich Herausgeber: Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung: Hans Mauel Anschrift der Redaktion: Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria Graseggerstraße 105 · 50737 Köln Telefon: 02 21 / 97 45 14-72 Mail: [email protected] Redaktionsteam: Stephanie Habeth-Allhorn (verantwortlich), Wolfgang Allhorn, Susanne Bieber, Ulrich Boll, Marlies Gabriel, Sylvia Illing, Stephanie Kirsch, Helmut Klein, Dr. Petra Kombächer, Christoph Leiden, Martin Mackenberg-Hübner, Hans Mauel, Ann-Christin Müller, Wolfgang Peetz , Nicola Scherzer, Kirsten Schmidt, Katrin Schwirblat, Daniel Siepmann, Sabine Stier, Marc Stutenbäumer, Dr. Thomas Wilhelm Layout: Claudia Niehrenheim, P&W Druck, Essen Satz und Druck: P & W Druck und Verlag GmbH, Essen Preis: Unentgeltlich an Bewohner, Patienten, Mitarbeiter, Freunde und Gönner der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria Erfüllungsort und Gerichtsstand: Köln. Die Redaktion behält sich sinngemäße Änderungen und Kürzungen der geschickten Manuskripte vor. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers Bildnachweis: SMH, S. 4, 20, 33 u., 40, 48 u., 49; wycom, S. 6, 12, 16; ProPhysio, S. 9f.; fotolia, S. 11, 15, 50f.; Architekturbüro Orend, S. 14; SFH, S. 18, 41, 53; KSK, S. 22; Klinikverbund St. Antonius u. St. Josef S. 30-32, 33o, 34 o., 42; Sr. Katharina, S.38; Borsky, S. 39; SVH, S. 47, 48o., 61 u.; Kleimann, S.54-58; Hohn, S.59f.; HGK, S. 61 o.; alle anderen Fotos Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria. Wegen der besseren Lesbarkeit, wird in den meisten Fällen auf eine Unterscheidung der weiblichen und männlichen Schreibweise verzichtet. Titelbild: Luisa weiß, dass Äpfel gesund sind! Foto: Alexa Allhorn CellitinnenForum 1/2012 63 Behandlungsschwerpunkte in unseren Kölner Häusern Innere Medizin / Gastroenterologie Neurologie Gynäkologie und Geburtshilfe Chirurgie Urologie Anästhesie / Intensivmedizin / Schmerztherapie Radiologie Physiotherapie / Prävention / Fitness (ProPhysio) Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Köln Facharztzentrum Innere Medizin / Pneumologie Akutgeriatrie und Frührehabilitation Geriatrische Tagesklinik Geriatrische Rehabilitation Fachübergreifende Frührehabilitation Intensiv- und Beatmungsmedizin Radiologie Physio-, Ergo- und Sprachtherapie Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Köln Lehrstuhl für Geriatrie der Universität zu Köln Innere Medizin / Gastroenterologie Allgemein- und Viszeralchirurgie Unfallchirurgie Orthopädie Arthroskopische Chirurgie Ambulante Operationen und stationäre Privatklinik Orthopädie Unfallchirurgie Allgemeinchirurgie Plastische Chirurgie HNO Gynäkologie Augenheilkunde HNO Anästhesie / Intensivmedizin / Schmerztherapie Radiologie Klinische Pharmazie / Zentralapotheke Physiotherapie Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Köln KV-Notfallpraxis Allgemeinmedizin Chirurgie (BG-Praxis) Innere Medizin / Kardiologie Endokrinologie / Diabetologie Palliativmedizin Gynäkologie und Geburtshilfe Allgemein- und Viszeralchirurgie Unfallchirurgie Gefäßchirurgie Anästhesie / Intensivmedizin / Schmerztherapie Diagnostische und interventionelle Radiologie Physiotherapie Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Köln KV-Notfallpraxis 64 CellitinnenForum 1/2012 Ambulante Neurologische Rehabilitation Physio-, Ergo- und Sprachtherapie Klinische Neuropsychologie Hospiz Behandlungsschwerpunkte in unseren Krankenhäusern in der Region Wuppertal Medizinische Klinik 1 - Kardiologie und Pneumologie Medizinische Klinik 2 - Gastroenterologie Medizinische Klinik 3 - Hämatologie und Onkologie Akutgeriatrie und Frührehabilitation Geriatrische Rehabilitation Minimalinvasive Gynäkologie Chirurgische Klinik 1 - Allgemein- und Viszeralchirurgie Chirurgische Klinik 2 - Unfallchirurgie Chirurgische Klinik 3 - Thoraxchirurgie Chirurgische Klinik 4 - Gefäßchirurgie Orthopädie (OGAM) Anästhesie / Intensivmedizin / Schmerztherapie Radiologie / Strahlentherapie (radprax) Physio-, Ergo- und Sprachtherapie (RTZ) Internistische Rheumatologie Allgemeine Orthopädie und spezielle Orthopädische Chirurgie Arthroskopische Chirurgie und Sporttraumatologie Wirbelsäulenchirurgie Orthopädische Rheumatologie Anästhesie / Intensivmedizin / Schmerzklinik Radiologie / Nuklearmedizin (radprax) Physiotherapie (RTZ) Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Düsseldorf Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Düsseldorf Lehrstuhl für Geriatrie der Universität Witten/Herdecke Psychiatrische Tagesklinik KV-Notfallpraxis • OZW, OGAM, radprax Innere Medizin - Schlaflabor Frauenklinik - Gynäkologie und Geburtshilfe Koloproktologie Plastisch-Ästhetische Chirurgie HNO Anästhesie / Intensivmedizin / Schmerztherapie Radiologie (radprax) Physiotherapie (RTZ) Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Düsseldorf Innere Medizin und Akutgeriatrie Geriatrische Tagesklinik Radiologie Physio-, Ergo- und Sprachtherapie (RTZ) Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Düsseldorf Lehrstuhl für Geriatrie der Universität Witten/Herdecke Ambulante Rehabilitation Praxisstandorte Physio-, Ergo- und Sprachtherapie Prävention / Fitness Innere Medizin / Pneumologie Chirurgie Orthopädie (OGAM) Anästhesie / Intensivmedizin / Schmerztherapie Radiologie (Praxis Dr. Franzen) Physiotherapie (RTZ) Kurzzeitpflege CellitinnenForum 1/2012 65 Kontakte / Angebote Kloster der Cellitinnen zur hl. Maria Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria Graseggerstraße 105, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 974514-0, Fax 0221 974514-24, Mail [email protected], www.cellitinnen.de Graseggerstraße 105, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 974514-51, Fax 0221 974514-52, Mail [email protected], www.cellitinnen.de Unsere Seniorenhäuser Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria Graseggerstr. 105, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 974514-35, Fax 0221 974514-985, Mail [email protected], www.cellitinnen.de Region Köln Seniorenhaus St. Maria Schwalbengasse 3–5, 50667 Köln, Tel 0221 272517-0, Mail [email protected], www.sh-st-maria.de l Seniorenhaus St. Anna Franzstraße 16, 50931 Köln-Lindenthal, Tel 0221 940523-0, Mail [email protected], www.sh-st-anna.de l l l Hausgemeinschaften St. Augustinus Kempener Straße 86a, 50733 Köln-Nippes, Tel 0221 297898-0, Mail [email protected], www.sh-st-augustinus.de l l Seniorenhaus Heilige Drei Könige Schönsteinstraße 33, 50825 Köln-Ehrenfeld, Tel 0221 20650-0 Mail [email protected], www.cellitinnen.de l l l l Region Bonn Seniorenhaus Hermann-Josef-Lascheid-Haus Asselbachstraße 14, 53842 Troisdorf-Spich, Tel 02241 9507-0, Mail [email protected], www.sh-spich.de l Region Düren/Kleve Seniorenhaus Marienkloster Kreuzauer Straße 211, 52355 Düren-Niederau, Tel 02421 5925-0, Mail [email protected], www.sh-marienkloster.de l l Seniorenhaus St. Ritastift Rütger-von-Scheven-Straße 81, 52349 Düren, Tel 02421 555-0, Mail [email protected], www.sh-st-ritastift.de l l l Cellitinnen-Seniorenhaus St. Gertrud Kölnstraße 62, 52351 Düren, Tel 02421 3064-0, Mail [email protected], www.sh-st-gertrud.de l l Seniorenhaus Christinenstift Seniorenhaus Marienheim Bahnhofstraße 24, 52385 Nideggen, Tel 02427 807-0, Mail [email protected], www.sh-christinenstift.de l l Langenhecke 24, 53902 Bad Münstereifel, Tel 02253 5426-0, Mail [email protected], www.sh-marienheim.de l l Seniorenhaus Serafine Seniorenhaus St. Josef Helleter Feldchen 51, 52146 Würselen-Broichweiden, Tel 02405 472-0, Mail [email protected], www.sh-serafine.de l l l Kirchfeldstraße 4, 53340 Meckenheim, Tel 02225 9913-0, Mail [email protected], www.sh-st-josef.de l l l Seniorenhaus Burg Ranzow Seniorenhaus St. Angela Bierbaumstraße 3, 53332 Bornheim-Hersel, Tel 02222 92725-0, Mail [email protected], www.sh-st-angela.de l l l l Seniorenhaus Maria Einsiedeln Haager Weg 32, 53127 Bonn-Venusberg, Tel 0228 91027-0, Mail [email protected], www.haus-maria-einsiedeln.de l l Kirchweg 1, 47533 Kleve-Materborn, Tel 02821 898-0, Mail [email protected], www.sh-burgranzow.de l l l Weitere Einrichtungen CIS Cellitinneninstitut für Qualitätssicherung in der Seniorenbetreuung, Köln Seniorenhaus St. Adelheidis-Stift c/o Marienkloster, Kreuzauer Straße 211, 52355 Düren-Niederau, Tel und Fax 02421 5925-566, Mail [email protected], www.cellitinneninstitut.de Adelheidisstraße 10, 53225 Bonn-Vilich, Tel 0228 4038-3, Mail [email protected], www.sh-st-adelheidisstift.de l l l Auxilia Ambulante Pflege GmbH Herderstraße 32-50, 50931 Köln-Lindenthal, Tel 0221 940523-940, Mail [email protected], www.auxilia-pflege.de Unsere Dienstleister im Gesundheitswesen ProServ Management GmbH ProPhysio GmbH Sachsstraße 10-12, 50259 Pulheim-Brauweiler, Tel 02234 9675-0, Mail [email protected], www.proserv.de Graseggerstraße 105c, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 7491-8237, Mail [email protected], www.prophysio-koeln.de l Vollzeitpflege l Kurzzeitpflege l Hausgemeinschaften l Senioren-Wohnen l Tagespflege 66 CellitinnenForum 1/2012 Unsere Krankenhäuser Hospitalvereinigung St. Marien GmbH Graseggerstraße 105, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 974514-33, Fax 0221 974514-34, Mail [email protected], www.cellitinnen.de Region Köln St. Franziskus-Hospital GmbH Region Wuppertal Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH *** Schönsteinstraße 63, 50825 Köln-Ehrenfeld, Tel 0221 5591-0, Mail [email protected], www.stfranziskus.de Bergstraße 6-12, 42105 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 485-0, Mail [email protected], www.cellitinnen.de Heilig Geist-Krankenhaus GmbH Petrus-Krankenhaus Graseggerstraße 105, 50737 Köln-Longerich, Tel 0221 7491-0, Mail [email protected], www.hgk-koeln.de St. Marien-Hospital GmbH * Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 0221 1629-0, Mail [email protected], www.st-marien-hospital.de St. Vinzenz-Hospital GmbH Merheimer Straße 221-223, 50733 Köln-Nippes, Tel 0221 7712-0, Mail [email protected], www.vinzenz-hospital.de Kunibertsklinik Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 0221 1629-6500 Mail [email protected], www.kunibertsklinik.de Carnaper Straße 48, 42283 Wuppertal-Barmen, Tel 0202 299-0, Mail [email protected], www.petrus-krankenhaus-wuppertal.de Krankenhaus St. Josef Bergstraße 6-12, 42105 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 485-0, Mail [email protected], www.krankenhaus-st-josef-wuppertal.de St. Anna-Klinik Vogelsangstraße 106, 42109 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 299-3810, Mail [email protected], www.st-anna-klinik-wuppertal.de St. Elisabeth-Krankenhaus Tönisheider Straße 24, 42553 Velbert-Neviges, Tel 02053 494-0, Mail [email protected], www.st-elisabeth-krankenhaus-velbert.de Marienhospital Schwelm GmbH Weitere Einrichtungen August Bendler-Straße 10, 58332 Schwelm, Tel 02336 497-0, Mail [email protected], www.marienhospital-schwelm.de Klinik für Geriatrische Rehabilitation Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 0221 1629-0, Mail [email protected], www.st-marien-hospital.de Weitere Einrichtungen Neurologisches Therapiecentrum NTC GmbH Klinik für Geriatrische Rehabilitation Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 0221 1629-7000, Mail [email protected], www.ntc-koeln.de Louise von Marillac-Schule GmbH ** Merheimer Straße 221-223, 50733 Köln-Nippes, Tel 02 21 7712-327, Mail [email protected], www.krankenpflegeschule-koeln.de Hospiz St. Vinzenz Merheimer Str. 221-223, 50733 Köln-Nippes, Tel 0221 7712-205, Mail [email protected], www.st-vinzenz-hospiz.de MVZ St. Marien GmbH Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 0221 1629-6000, Mail [email protected], www.mvz-marien-koeln.de Ambulantes OP-Zentrum am St. Marien-Hospital Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 0221 1629-0, Mail [email protected], www.st-marien-hospital.de ProKlin Service GmbH Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel 02159 679612, Mail [email protected], www.proklin-koeln.de Carnaper Straße 60, 42283 Wuppertal-Barmen, Tel 0202 299-4666, Mail [email protected], www.geriatrische-rehabilitationsklinik-wuppertal.de Johanniter Tagesklinik gGmbH, Standort Barmen Märkische Straße 8, 42281 Wuppertal-Barmen, Tel 0202 25264-0, Mail [email protected], www.johanniter-tageskliniken-wuppertal.de Johanniter Tageskliniken gGmbH, Standort Elberfeld Hofkamp 31-35, 42103 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 98069-0, Mail [email protected], www.johanniter-tageskliniken-wuppertal.de Regionales Therapie-Zentrum GmbH (RTZ) Vogelsangstraße 106, 42109 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 299-4930, Mail [email protected], www.rtz-online.de Akademie für Gesundheitsberufe GmbH (A.f.G.)** Vogelsangstraße 106, 42109 Wuppertal, Tel 0202 299-3701, Mail [email protected], www.afg-nrw.de Kurzzeitpflege am St. Josef Bergstraße 6-12, 42105 Wuppertal-Elberfeld, Tel 0202 485-2751, Mail [email protected], www.krankenhaus-st-josef-wuppertal.de/kurzzeitpflege * Trägerschaft zusammen mit der Stiftung St. Marien-Hospital zu Köln **Gesellschafter sind mehrere Träger *** Trägerschaft zusammen mit der Kirchengemeinde St. Antonius und Stiftung Krankenhaus St. Josef CellitinnenForum 1/2012 67 Z Zu Hause und in guten Händen Zu Hause fühlt man sich doch am wohlsten. Das gilt vor allem, wenn sich das gewohnte Leben durch gesundheitliche Einschränkungen verändert. Die Auxilia Ambulante Pflege GmbH hilft Ihnen dabei, weiter in den eigenen vier Wänden leben zu können. Wir unterstützen Ihre Selbstständigkeit, helfen, pflegen und beraten. Dabei können Sie auf ein umfangreiches Netzwerk aus dem Einrichtungsverbund der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria zurückgreifen. Eine starke Gemeinschaft, von der Sie profitieren. Unser Service auf einen Blick: ■ Grundpflege ■ Behandlungspflege ■ Verhinderungspflege ■ Alltagsbegleitung ■ Beratung pflegender Angehöriger ■ Hauswirtschaftliche Dienstleistungen Gerne beraten wir Sie in einem persönlichen Gespräch über unsere Leistungen und über finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten, die Sie erhalten können. Nähere Auskünfte erhalten Sie unter: Tel 0221 940 523 940. Auxilia Ambulante Pflege GmbH Herderstraße 32-50 • 50931 Köln-Lindenthal [email protected] • www.auxilia-pflege.de