KULTUSMINISTERIUM DES LANDES SACHSEN

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KULTUSMINISTERIUM DES LANDES SACHSEN
1
SCHRIFTLICHE ABITURPRÜFUNG 2000
BIOLOGIE (GRUNDKURS)
KULTUSMINISTERIUM DES LANDES SACHSEN-ANHALT
Abitur 2000
Biologie
(Grundkurs)
Arbeitszeit: 210 Minuten
Thema 1
Leben und Energie
Thema 2
Vernetzung biologischer Systeme
Thema 3
Wasser – ein lebensnotwendiger
Faktor für alle Organismen
2
SCHRIFTLICHE ABITURPRÜFUNG 2000
Thema 1:
BIOLOGIE (GRUNDKURS)
Leben und Energie
1
Lebewesen übertragen die aus verschiedenen Quellen stammende Energie auf
einen universellen Energieträger und bilden ATP. Diese chemisch gebundene
Energie befähigt die Organismen zu vielfältigen Lebensvorgängen.
Erläutern Sie die Bildung und die Nutzung von ATP im Prozess der Fotosynthese
grüner Pflanzen.
Nennen Sie drei weitere Lebensprozesse, bei denen Organismen ATP benötigen.
2
Pflanzenzellen enthalten eine Vielzahl von Stoffen, von denen einige in
Laborexperimenten nachgewiesen wurden. Alle Proben wurden in gleicher Weise
auf das Vorhandensein der genannten Stoffe mit folgendem Ergebnis getestet:
Probe 1 enthielt Protein und Glucose, in Probe 2 wurden Stärke und Protein
nachgewiesen, Probe 3 enthielt nur Stärke.
2.1
Fertigen
Sie
eine
Tabelle
mit
Nachweismitteln
Beobachtungsergebnissen für die Proben 1 bis 3 an.
2.2
Überprüfen Sie Ihre Voraussagen für Probe 1 experimentell und fertigen Sie dazu
ein entsprechendes Protokoll an.
3
Auch Hefezellen beziehen ihre Energie aus Dissimilationsprozessen.
3.1
Beschreiben Sie den schrittweisen Abbau von Glucose unter Nutzung des
Materials 1.
3.2
Werten Sie auf dieser Grundlage die grafische Darstellung (Material 2) unter
stofflichem und energetischem Aspekt aus.
4
Verschiedene Samenpflanzen werden in Gewächshäusern mit unterschiedlichen
Lichtverhältnissen gehalten. Die Belichtungszeiten und zugeordneten Pflanzen sind
im Material 3 ausgewiesen.
Ordnen Sie die aufgeführten Pflanzen den Gruppen Langtagpflanzen,
Kurztagpflanzen und tagneutrale Pflanzen zu und begründen Sie Ihre
Entscheidungen.
und
möglichen
3
SCHRIFTLICHE ABITURPRÜFUNG 2000
Thema 1:
BIOLOGIE (GRUNDKURS)
Leben und Energie
Materialien
Material 1 zur Aufgabe 3.1:
C6
8
.......................................................
Glucose
ATP
ATP
Abbauschritte (unvollständiges C-Körper-Schema)
C6
Fructose-1,6bisphosphat
Material 2 zur Aufgabe 3.2:
82 C3
................................
82 C3
...............
8
...............
Brenztraubensäure
Konzentrationsveränderungen von Fructose-1,6bisphosphat und ATP in einer Hefeaufschlämmung nach
Glucosezugabe
Nach: Bils, W. und Dürr, G., Übungsaufgaben und Antworten zu Kernthemen des Biologieunterrichts, Quelle und Meyer-Verlag, 1989, S. 126
Material 3 zur Aufgabe 4:
Lichtverhältnisse in den Gewächshäusern A, B, C und
zugeordnete Samenpflanzen
Alle unten aufgeführten Pflanzen werden in
Gewächshäusern unter den im Schema dargestellten
Lichtverhältnissen gehalten.
Im Gewächshaus A blühen Weihnachtssterne,
Sojabohnen, Dahlien und Chrysanthemen. Sie bilden
in den Gewächshäusern B und C keine Blüten aus. In
Gewächshaus B und C kommen Kopfsalat,
Küchenzwiebel, Schlafmohn, Bilsenkraut und Hafer
zur Blüte. Diese Pflanzen blühen nicht in
Gewächshaus A. In allen drei Gewächshäusern
blühen Gurken, Löwenzahn, Vogelmiere und
Ackerhellerkraut.
(Nach: Miram, W. und Scharf, K.-H. (Hrsg.), Biologie
heute SII, Schroedel Schulbuchverlag GmbH,
Hannover 1997, S. 300)
4
SCHRIFTLICHE ABITURPRÜFUNG 2000
Thema 2:
BIOLOGIE (GRUNDKURS)
Vernetzung biologischer Systeme
1
"Lebewesen setzen sich mit ihrer Umwelt auseinander und konkurrieren untereinander oder wirken zusammen." 1 Erläutern Sie die im Zitat getroffenen Aussagen und
belegen Sie Ihre Feststellungen mit drei selbst gewählten Beispielen.
2
Ein Ökosystem ist ein offenes, komplexes Wirkungsgefüge von Lebewesen und
deren anorganischen Umwelt.
2.1
Entwickeln Sie aus dem Modell (Material 1) ein Schema zum Kreislauf eines Stoffes
in Ökosystemen und interpretieren Sie ihre gewählte Darstellung unter Beachtung
des komplexen Zusammenwirkens von Produzenten, Konsumenten und
Destruenten.
2.2
Nennen Sie die Bedeutung von Pilzen und Bakterien im Boden eines Landökosystems.
Werten Sie die grafische Darstellung (Material 2) aus und leiten Sie Schlussfolgerungen ab, welche Auswirkungen für ein Landökosystem bei einer Versauerung des
Bodens (z. B. durch „sauren Regen“ verursacht) zu erwarten sind.
3
Bakterienzellen sind auch bevorzugte Objekte in der biologischen Forschung.
3.1
Zeichnen und beschriften Sie eine Bakterienzelle. Vergleichen Sie Bakterienzellen
mit pflanzlichen und tierischen Zellen.
3.2
Nukleinsäuren sind Träger genetischer Information. Beschreiben Sie den Bau der
DNA.
4
Biotechnologie und Gentechnik lassen u. a. Fortschritte in Medizin, Umweltschutz,
Pflanzenzüchtung und Lebensmittelindustrie zu.
Stellen Sie an zwei Beispielen die Anwendung biotechnologischer und/oder
gentechnischer Erkenntnisse zum Nutzen des Menschen dar.
1
Reichholf, J. H., Ökologie, In: Naturenzyklopädie Europas, Die große Bertelsmann Lexikothek,
Bd. 12, Mosaik-Verlag GmbH, München 1993, S. 76
5
SCHRIFTLICHE ABITURPRÜFUNG 2000
Thema 2:
Vernetzung biologischer Systeme
Materialien
Material 1 zur Aufgabe 2.1:
Nach:
Modell eines Landökosystems
Fels, Kursheft Ökologie, Ernst-Klett-Verlag, Stuttgart 1984, S. 91
BIOLOGIE (GRUNDKURS)
6
SCHRIFTLICHE ABITURPRÜFUNG 2000
Thema 2:
BIOLOGIE (GRUNDKURS)
Vernetzung biologischer Systeme
Materialien
Material 2 zur Aufgabe 2.2:
Aus:
Anzahl der Bakterien und Pilze im Boden in Abhängigkeit vom pH-Wert
Linder Biologie Arbeitsbuch, Schroedel-Schulbuchverlag GmbH, Hannover 1998, S. 18
7
SCHRIFTLICHE ABITURPRÜFUNG 2000
Thema 3:
BIOLOGIE (GRUNDKURS)
Wasser – ein lebensnotwendiger Faktor
für alle Organismen
1
Alle Lebensvorgänge sind an Wasser gebunden.
1.1
Nennen Sie die Bedeutung des Wassers für Pflanzen und Tiere (fünf Angaben).
1.2
Erläutern Sie den Vorgang der Wasseraufnahme an den Wurzelhaarzellen bei
Pflanzen.
1.3
Reife Aprikosen werden zur Haltbarmachung häufig an der Luft getrocknet und
kommen dann in den Handel. Bei sachgemäßer Lagerung besteht kaum eine
Gefahr des Schimmelns oder Faulens.
Erklären Sie diese Erscheinungen auch unter Beachtung der physiologischen
Prozesse.
2
Durch Anpassungserscheinungen, z. B. im Körperbau und im Verhalten, reagieren
Organismen auf den Umweltfaktor Wasser.
2.1
Beschreiben Sie an je zwei Beispielen, wie Pflanzen und Tiere an den Umweltfaktor
Wasser angepasst sind.
2.2
Fertigen Sie eine grafische Darstellung zum Material 1 an und werten Sie diese aus.
Ziehen Sie aus dem Experiment Schlussfolgerungen hinsichtlich des bevorzugten
Lebensraumes.
3
Für die Entwicklung und Verbreitung der Farne spielt das Wasser eine
entscheidende Rolle. Beschreiben Sie den Generationswechsel der Farne und heben
Sie dabei die Bedeutung des Wassers hervor.
4
Das Gedeihen der Pflanzen ist auch von Eigenschaften des Bodens abhängig. In
diesem Zusammenhang ist unter anderem der pH-Wert des Bodenwassers von
Belang.
Bestimmen Sie experimentell den pH-Wert zweier Bodenwasserproben, indem Sie
Boden aufschlämmen, filtrieren und das Filtrat mit einem Indikator prüfen.
Leiten Sie aus Ihren experimentellen Ergebnissen und unter Nutzung des Materials 2
ab, welche Pflanzen auf den von Ihnen untersuchten Böden angebaut werden
sollten. Begründen Sie Ihre Entscheidung.
8
SCHRIFTLICHE ABITURPRÜFUNG 2000
Thema 3:
BIOLOGIE (GRUNDKURS)
Wasser – ein lebensnotwendiger Faktor
für alle Organismen
Material 1 zur Aufgabe 2.2:
Ausweichverhalten von Kellerasseln und Mehlkäfern
in Abhängigkeit von der relativen Luftfeuchte
In einem Experiment wird eine größere Anzahl Mehlkäfer und Kellerasseln unter
verschiedenen Luftfeuchte-Bedingungen so gehalten, dass Ausweichverhalten möglich ist.
Es wird ermittelt, wieviele Tiere versuchen, den jeweiligen Bereich zu verlassen. Die
folgende Tabelle stellt die Ergebnisse dar:
relative Luftfeuchte
in %
10
15
20
25
30
35
40
45
50
55
60
Nach:
Tiere mit Ausweichverhalten
Anteil der Mehlkäfer
Anteil der Kellerasseln
in %
in %
5
50
7
48
9
36
12
30
15
25
17
23
20
19
30
16
38
7
45
5
50
2
Hafner, L. und Philipp, E., Ökologie, Schroedel-Schulbuchverlag GmbH,
Hannover 1995, S. 25
9
SCHRIFTLICHE ABITURPRÜFUNG 2000
Thema 3:
BIOLOGIE (GRUNDKURS)
Wasser – ein lebensnotwendiger Faktor
für alle Organismen
Materialien
Material 2 zur Aufgabe 4:
Bodenreaktion
sauer
pH-Wert
4,5
5
Anforderungen wichtiger Kulturpflanzen an die Bodenreaktion (pH-Wert des Bodenwassers)
schwach sauer
5,5
6
6,5
neutral
7
basisch
7,5
8
Getreide
Roggen
Weizen
Wintergerste
Sommergerste
Hafer
Mais
Hackfrüchte
Zuckerrüben
Futterrüben
Kartoffeln
Hülsenfrüchte
Erbsen
Buschbohnen
Luzerne
Ölfrüchte
Raps
Nach: Zabel, E. et al., Bodenfruchtbarkeit, Volk und Wissen Volkseigener Verlag, Berlin 1976, S. 70
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SCHRIFTLICHE ABITURPRÜFUNG 2000
BIOLOGIE (LEISTUNGSKURS)
KULTUSMINISTERIUM DES LANDES SACHSEN-ANHALT
Abitur 2000
Biologie
(Leistungskurs)
Arbeitszeit: 300 Minuten
Thema 1
Temperatur und Leben
Thema 2
Organismus – Umwelt – Beziehungen
Thema 3
Leben und Energie
11
SCHRIFTLICHE ABITURPRÜFUNG 2000
Thema 1:
BIOLOGIE (LEISTUNGSKURS)
Temperatur und Leben
1
Im Verlaufe der Evolution bildeten sich bei den verschiedenen Lebewesen
spezifische Abhängigkeiten von der Temperatur heraus.
1.1
Interpretieren Sie die im Material 1 dargestellten Kurvenverläufe.
1.2
Beschreiben Sie an je einem selbst gewählten Beispiel Möglichkeiten der Anpassung
gleich- und wechselwarmer Tiere an verschiedene Umgebungstemperaturen.
2
Enzyme sind Biokatalysatoren. Ihre Aktivität ist von verschiedenen Faktoren
abhängig.
Werten Sie die im Material 2 beschriebenen Experimente aus und planen Sie ein
Experiment, mit dem bei gleichbleibend optimaler Temperatur die Beeinflussung der
Enzymaktivität durch einen weiteren Faktor nachgewiesen werden kann und fertigen
Sie zu Ihrem Gedankenexperiment ein Protokoll an.
3
Licht- und Temperaturfaktoren sowie die Kohlenstoffdioxidkonzentration beeinflussen unter anderem die Bildung der Primärassimilate bei der Fotosynthese grüner
Pflanzen.
3.1
Beschreiben Sie den biochemischen Verlauf der Dunkelreaktion und stellen Sie die
Zusammenhänge von Licht- und Dunkelreaktion dar.
3.2
Auch der Boden liefert den grünen Pflanzen Ausgangsstoffe für ihr Wachstum.
Entscheiden Sie, ob Ackerboden als ein Ökosystem bezeichnet werden kann.
Begründen Sie Ihre Aussagen.
4
Der Arendsee ist ein buchtenloses, rundovales Standgewässer, das für die
Naherholung im Land Sachsen-Anhalt von Bedeutung ist. Er wird durch seine sehr
große Tiefe, einen geringen oberirdischen Zufluss und eine lange Verweilzeit des
Wassers charakterisiert.
4.1
Erläutern Sie jahreszeitlich bedingte Wasserbewegungen und Temperaturverhältnisse in tiefen Seen. Stellen Sie die Messergebnisse (Material 3) in einem
Kurvendiagramm dar. Vervollständigen Sie die Temperaturkurve bis zur Tiefe von
47 m und begründen Sie die vermuteten Werte.
4.2
Der Gewässergütebericht 1996 des Landes Sachsen-Anhalt kennzeichnet den
Arendsee als eutrophes Gewässer. Trotz Sanierungsbemühungen kommt es im
Sommer immer wieder auch zu massenhafter Vermehrung von Blaualgen, die das
Badegewässer belasten.
Erläutern Sie mögliche Ursachen, den Verlauf und die Auswirkungen der
Eutrophierung eines Sees und leiten Sie zwei Maßnahmen ab, die der Eutrophierung
entgegenwirken.
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SCHRIFTLICHE ABITURPRÜFUNG 2000
Thema 1:
BIOLOGIE (LEISTUNGSKURS)
Temperatur und Leben
Materialien
Material 1 zur Aufgabe 1.1:
Abhängigkeit der Reaktion eines Organismus von der
umgebenden Temperatur
N: Kälteflechte, Antarktis (Neuropogon acromelanus)
P: Aprikose, gemäßigte Breiten (Prunus armeniaca)
T: Wüstenpflanze, Kalifornien/USA (Tidestromia oblongifolia)
Nach:
Czihak, G., Langer, H. und Ziegler, H. (Hrsg.), Biologie, Springer Verlag Berlin Heidelberg
New York, 5. Auflage 1992, S. 774
Material 2 zur Aufgabe 2:
Experimente zur Enzymaktivität bei Hefepilzen
In einer Versuchsreihe mit 10%iger Glucoselösung werden acht Erlenmeyerkolben mit
jeweils der gleichen Menge Glucoselösung gefüllt und in Wasserbäder mit
unterschiedlicher, jeweils konstant gehaltener Temperatur gebracht. Nachdem die
Temperatur zwischen Wasserbad und Lösung im jeweiligen Erlenmeyerkolben
angeglichen ist, pipettiert man in jeden Erlenmeyerkolben die gleiche Menge einer
Hefezellen-Suspension und ermittelt das jeweils entstehende Gasvolumen mittels
wassergefüllter Gasmessröhren.
Die in gleicher Zeiteinheit entstandene Gasmenge wurde an den Skalen abgemessen.
Ergebnisse der Experimente:
Erlenmeyer-Kolben-Nr.
Temperatur in 0C
Volumen Kohlenstoffdioxid in ml
Nach:
1
20
2
2
25
5
3
30
12
4
35
22
5
40
28
6
45
26
7
50
16
Jaenicke, J. (Hrsg.), Materialien zum Kursunterricht Biologie, Aulis-Verlag Deubner,
Köln 1988, S. 55
8
55
0
13
SCHRIFTLICHE ABITURPRÜFUNG 2000
Thema 1:
BIOLOGIE (LEISTUNGSKURS)
Temperatur und Leben
Material 3 zur Aufgabe 4.1:
Ergebnisse von Temperaturmessungen, Arendsee,
Bereich Boje (max. Tiefe 47 m)
Wassertiefe [m]
0
-1
-2
-3
-4
-5
-6
-7
-8
-9
-10
-11
-12
-13
-14
-15
-16
-17
-18
-19
-20
5
10
15
20
25
Temperatur [oC]
Aus:
Moritz, G., Protokoll der Messergebnisse, Fortbildungskurs MK 97/98-002.07 des LISA
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SCHRIFTLICHE ABITURPRÜFUNG 2000
Thema 2:
BIOLOGIE (LEISTUNGSKURS)
Organismus – Umwelt – Beziehungen
1
Organismen stehen in ständiger Wechselwirkung mit ihrer Umwelt.
1.1
Erläutern Sie die Regulation des Gasaustausches bei Sprosspflanzen sowohl bei lang
anhaltender Trockenheit als auch bei hohem Wasserangebot.
1.2
Beschreiben Sie die grafische Darstellung im Material 1 und begründen Sie den
Kurvenverlauf.
2
Umweltfaktoren können unter natürlichen oder experimentellen Bedingungen
Veränderungen an Organismen auslösen.
2.1
Mutagene können sowohl zu Nukleotidveränderungen als auch zur Veränderung
der Chromosomenzahlen führen.
Ordnen Sie den genannten Möglichkeiten die entsprechenden Mutationsarten zu
und erläutern Sie die Auswirkungen auf Organismen an je einem selbst gewählten
Beispiel.
2.2
In Züchtungsexperimenten ist es gelungen, Zellkulturen oder sogar Pflanzen mit
haploiden Chromosomensätzen heranzuziehen. Erläutern Sie den Vorgang der
Teilung dieser Zellen mit Hilfe beschrifteter Skizzen. Vergleichen Sie Genotypen
dieser Mutter- und Tochterzellen und geben Sie begründete Vermutungen zum
Phänotyp der Pflanze an.
3
Anbau und Vermehrung von Nutzpflanzen setzen eine sinnvolle Auswahl der
Fortpflanzungsformen und die Schaffung geeigneter Entwicklungsbedingungen
voraus.
3.1
Erläutern Sie geschlechtliche und ungeschlechtliche Fortpflanzung von Erdbeerpflanzen aus zytologischer und genetischer Sicht. Beschreiben Sie die Samenbildung
bei Bedecktsamern.
3.2
Jungpflanzen werden in Gärtnereien in lockere, gut durchlüftete, mikroorganismenreiche Komposterde gebracht. Erläutern Sie die Zusammenhänge zwischen Stoffabbau in der Komposterde durch Mikroorganismen und Aufbau körpereigener
Stoffe in den Jungpflanzen.
4
Mäuse haben eine hohe Vermehrungsrate und sind deshalb beliebte Objekte
genetischer Untersuchungen.
Im Material 2 ist ein Kreuzungsversuch mit seinen Ergebnissen dargestellt. Geben
Sie in einem Kreuzungsschema an, welche Nachkommen in der F2-Generation auftreten, wenn die Tiere der F1-Generation untereinander gekreuzt werden.
Kennzeichnen Sie die Merkmale der Phäno- und Genotypen der F2-Generation und
geben Sie jeweils das Zahlenverhältnis an.
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SCHRIFTLICHE ABITURPRÜFUNG 2000
Thema 2:
BIOLOGIE (LEISTUNGSKURS)
Organismus – Umwelt – Beziehungen
Materialien
Material 1 zur Aufgabe 1.2: Atmungsintensität der Laubblätter von Kartoffelpflanzen
Nach:
Jäkel, U., Klausur-Zellbiologie, Stoffwechsel, Genetik, Neurophysiologie, Ernst Klett
Schulbuchverlag, S. 49
Material 2 zur Aufgabe 4:
Kreuzungsversuch mit Mäusen
Zwei Rassen von Hausmäusen unterscheiden sich in der Fellfarbe und in den Bewegungen. Tiere der Rasse A sind weiß und bewegen sich normal; Tiere der Rasse B sind
schwarz und drehen sich meistens im Kreis. Die letzteren werden als Tanzmäuse bezeichnet. Die Gene für die Bewegung und die Fellfarbe liegen auf verschiedenen Chromosomen. Diese reinrassigen Tiere werden miteinander gekreuzt. In der F1-Generation entstehen Nachkommen, die schwarz aussehen und sich normal bewegen.
Nach:
Bils, W., Übungsaufgaben und Antworten zu Kernthemen des Biologie-Unterrichts auf der
Sekundarstufe II. Verlag Quelle und Meyer, Heidelberg/Wiesbaden 1989, S. 156
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SCHRIFTLICHE ABITURPRÜFUNG 2000
Thema 3:
BIOLOGIE (LEISTUNGSKURS)
Leben und Energie
1
In der Natur bilden Stoffkreislauf und Energiefluss eine Einheit.
Beschreiben Sie den Energiefluss in einem Stoffkreislauf (z. B. Kohlenstoffkreislauf)
und erläutern Sie die Bedeutung der Energie für drei Lebensprozesse.
2
Bei der Energiegewinnung in den Zellen nimmt die Brenztraubensäure eine zentrale
Stellung ein.
Belegen Sie diese Aussage mit einem biochemischen Abbauprozess der Glucose,
der mit Sauerstoff und einem weiteren Abbauprozess, der ohne Sauerstoff abläuft.
3
Die Nahrungsaufnahme bildet die Grundlage zur Energiebereitstellung.
3.1
Erläutern Sie das Wirken von Evolutionsfaktoren, durch die es zur Entwicklung der
abgebildeten Meisenarten (Material 1) kommen konnte.
3.2
Werten Sie die Untersuchungsergebnisse (Material 1) nach Körperbau, Aufenthalt
bei Nahrungssuche und Nahrung in Abhängigkeit von jahreszeitlichen Aspekten
tabellarisch aus. Ziehen Sie Schlussfolgerungen aus ökologischer Sicht.
3.3
Beschreiben Sie, wie Meisen wasserlösliche Grundbausteine aus eiweiß- und fetthaltigem Futter gewinnen.
4
Das Balzverhalten von Tieren führt u. a. zum Auffinden eines Sexualpartners.
Zum Anlocken des Weibchens dienen Signale, die Handlungsketten und hormonphysiologische Prozesse auslösen können.
Die Balz der Kanarienvögel ist unter diesem Aspekt besonders gut untersucht
worden.
Stellen Sie unter Einbeziehung des Materials 2 Ursachen und Wirkungen für das
Balzverhalten aus reizphysiologischer, hormoneller und verhaltensbiologischer Sicht
dar.
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SCHRIFTLICHE ABITURPRÜFUNG 2000
Thema 3:
BIOLOGIE (LEISTUNGSKURS)
Leben und Energie
Materialien
Material 1 zu den Aufgaben 3.1 und 3.2:
Ergebnisse von Untersuchungen an
Meisenarten
Von allen Meisenarten sind in Mitteleuropa Kohlmeise (A) und
Blaumeise (B) am häufigsten. Die Schwanzmeise (C) ist viel
seltener und kommt nur in wenigen Gegenden in mäßiger
Bestandsdichte vor. Alle drei Meisenarten haben ein sehr
ähnliches Nahrungsspektrum. die meisten Beutetiere, die von
einer Art gefressen werden, werden auch von den beiden
anderen Arten verspeist. Kohlmeisen können größere und
härtere Samen aufhacken als Blaumeisen, die nur dann ölhaltige Samen fressen, wenn deren Schale nicht allzu hart und
dick ist. Schwanzmeisen fressen nur relativ kleine Samen, im
Winter auch fettreiche Eier aus überwinternden Spinnengelegen.
In einem Gebiet, in dem
alle drei Meisenarten
leben, hat man untersucht, wo sich die Tiere
zur Nahrungssuche aufhalten. Die Abbildung
gibt die Ergebnisse dieser Untersuchung wieder.
Nach: Hornung, G., Wo Meisen speisen. In: Unterricht Biologie, Pädagogische Zeitschrift bei
Friedrich in Velber in Zusammenarbeit mit Klett, Jahrgang 1995, Dezemberheft S. 56
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SCHRIFTLICHE ABITURPRÜFUNG 2000
Thema 3:
Leben und Energie
Material 2 zur Aufgabe 4:
Aus:
BIOLOGIE (LEISTUNGSKURS)
Balzverhalten bei Kanarienvögeln
Sossinka, R., Ethologie, Reihe: Studienbücher Biologie, Verlag Moritz Diesterweg GmbH &
Co Frankfurt/M, 1981, S. 159