Niederbayerische Schule

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Niederbayerische Schule
B 3647 F März 2010
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Niederbayerische Schule
Zeitschrift des Bezirksverbandes Niederbayern im BAYERISCHEN LEHRER- UND LEHRERINNENVERBAND e.V.
Wo ist Ivan? – Ein Tag im Schulsekretariat
HS Bad Griesbach übernimmt Patenschaft für Kinderhilfe
Kindergarten- Grundschultag am 17. April
Schulleitung 2010 – Zwischen Frust und Lust
Editorial / Inhalt
Inhalt
3
Kommentar
Schulleitung
4
Schulleitung 2010 – Zwischen Frust und Lust
5
Berufsbild: Rektor an einer kleinen Grundschule
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Guter Lehrer = Guter Schulleiter
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Schulentwicklung
braucht starke Schulleitungen
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250 000 Euro für Verwaltungsangestellte
9
„Wo ist Ivan?“ oder
– ein Tag im Schulsekretariat
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Aktuelles aus der Fachgruppe
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Ein neues Gesicht in der Fachgruppe
Verwaltungsangestellte
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
Gymnasium
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damit sich Schulen weiterentwickeln brauchen wir Führung.
Gute Schulführung sorgt dafür, dass Lehrerinnen und Lehrer,
Schülerinnen und Schüler und deren Eltern, sich durch Mitsprache und Mitgestaltung einbringen, sich für die Schule
engagieren und sich mit ihrer Schule identifizieren. Neben der
Führung und Organisation des täglichen Schulbetriebs stellt
die langfristige Entwicklung der Schule eine zentrale Herausforderung für die Schulleitung dar.
Mittelschule
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Dialogforen – Wo ist der Dialog?
13
ABJ Niederbayern übergibt Spende
14
HS Bad Griesbach übernimmt Patenschaft
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Volksschule Bad Griesbach
bayernweit erste Patenschule...
Kinderhilfe
Politik
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Schulen bedürfen der Steuerung und der Mitgestaltung. Die
Erfahrungen und Ergebnisse der Schulforschung bestätigen,
die Qualität einer Schule wird vor allem von den aktiv beteiligten Lehrerinnen und Lehrern und besonders durch eine verantwortungsbewusste Führung erfolgreich geprägt.
Noten im G8 besser als im G9!
Caritas Passau begrüßt Gerichtsentscheid
Niederbayern
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4290 € für die Schullandheime
Studenten
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Reden ist Silber
18
Junglehrerstammtisch
am Landshuter Christkindlmarkt
ABJ
Simone Fleischmann fordert eine professionellere Auswahl von
Schulleitungen. Schulleiter der Zukunft müssen pädagogische
Visionäre sein. Der Schulpolitiker Fritz Schäffer fordert eine
Neudefinition des Berufsbildes „Schulleiter“. „Erfolgreiche
Schulentwicklung kann nur gelingen, wenn Schulleitung und
Kollegien in die Lage versetzt werden, Schulentwicklungsprozesse eigenverantwortlich mit zu gestalten und mit zu tragen.“
Schulführung und Schulverwaltung lassen sich nicht trennen.
Gute Schulen brauchen ausreichend Verwaltungspersonal und
gute Arbeitsbedingungen. Grund- und Hauptschulen werden
gegenüber Gymnasien benachteiligt. Diese Benachteiligung
muss weiter abgebaut werden.
Toni Gschrei
Schriftleiter
[email protected]
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Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010
Kreisverbände
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KV Wolfstein
20
KV Viechtach
22
KV Eggenfelden
22
23
24
25
28
KV Bogen
Service
Meldungen
Termine
Meditation
IMPRESSUM
Herausgeber: Bezirksverband Niederbayern des Bayerischen Lehrerund Lehrerinnenverbandes BLLV, www.bllv.de/niederbayern
Bezirksvorsitzende: Judith Wenzl, Eisvogelweg 18, 84051 Oberahrain;
Tel.: 0 87 03/85 79, Fax: 0 87 03/71 01, E-Mail: [email protected]
Redaktion: Toni Gschrei, Alte Bahnhofstr. 3, 84556 Kastl;
Tel.: 0 86 71/13 22 6, Fax: 13 23 6, E-Mail: [email protected]
Druck: Erdl Druck Medienhaus GmbH, Geschäftsführer: Renate Zuber, Hans Zuber,
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Der Bezugspreis ist für Verbandsmitglieder im Mitgliedsbeitrag enthalten.
Für Nichtmitglieder beträgt der Bezugspreis jährlich € 10,50.
Nichtmitglieder können die „Niederbayerische Schule“ bestellen bei:
Sebastian Hutzenthaler, Adolph-Kolping-Str. 1, 84061 Ergoldsbach.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen die Meinung der Verfasser dar.
Die Zeitschrift erscheint jährlich zehnmal. ISSN 0350-9953, 27. Jahrgang
Kommentar
Schulleitung
– Jeder Tag ein neues Abenteuer!
07:15 Uhr im Gebäude, Verwaltung
aufsperren, Kopierer anschalten – das
Telefon klingelt. Vier fernmündliche
Entschuldigungen entgegengenommen. Sekretärin trifft ein, Konrektor
ebenfalls – mit 22 Stunden Unterrichtsverpflichtung für das, was beim Stundenplan „übrig“ blieb, „entlastet“ vom
Schulleiter, der auch noch 12 Stunden
halten darf – neben der Arbeit innerhalb und außerhalb des Büros. –
Ein neuer Schüler wird angemeldet.
Der Erziehungsberechtigte und er
werden zu einem kurzen Gespräch
hereingebeten, dazwischen noch zwei
dringende Anfragen von Kollegen.
Einer Dritter ist plötzlich erkrankt;
Anruf Schulamt; keine MR; Vertretungsplan muss neu erstellt werden. –
Die Garantie dafür, innerhalb von 30
Minuten möglichst schnell Grundgeschwindigkeit für den Rest des Tages
aufzunehmen.
Stundendeputat für Schulleiter:
Heute, da sich Schule weiterentwickeln
muss um mit den vielfältigen Herausforderungen fertigzuwerden, ist die hohe
Unterrichtsverpflichtung für Schulleiter
kontraproduktiv. Die Rezeption möglicher
Konzepte von Schule, die Abstimmung
und Einpassung auf die tatsächlichen
Bedürfnisse vor Ort verlangen eine intensive Beschäftigung mit der Thematik.
Zuerst war es die Umsetzung der
„Hauptschulinitiative“, jetzt ist es die
„Mittelschuldiskussion“ – all das sind
zukunftsweisende Prozesse, die wohlüberlegt initiiert werden müssen. „Nebenher“ sind dann auch noch 20 Beurteilungen zu erstellen – weil wir Schulleiter gerade „warmgelaufen“ sind – nach
der ersten „Runde“ 2009. Personal
motivieren, entwickeln und coachen,
Unterrichtsbesuche und Mitarbeitergespräche: das alles angesichts der
starken Belastung der Kolleginnen und
Kollegen, denen sich diese täglich
stellen müssen: Gerade sie verdienen
meine volle Aufmerksamkeit und Zuwendung! Leider allzu oft unterbrochen.
Wo bleibt mehr Leitungszeit, um hier
professionell arbeiten zu können?
Reform – wo ist sie eigentlich?
Hauptschulinitiative: Die Publikation
dieses Pakets und die erfolgte Unterstützung, z. B. bei der Einführung der
ganztägigen Betreuung, brachte eine
längst fällige Bereicherung unseres
Schulportfolios. Im Fokus bleibt aber die
zentrale Frage allen schulischen Arbeitens: die Schüler, ihr sozialer Hintergrund und ihre massiven Probleme bei
der Integration in den schulischen
Prozess des Lehrens und Lernens.
Apropos „Mittelschule“: Vergleichbarkeit
der Englisch-Leistungen im M-Zug mit
der Realschule, jedoch ohne zusätzliche
Stunden (KM: „Kreative Lösungen vor
Ort!“); Inklusion der Förderschule in die
Hauptschule; intensive Kooperation mit
den beruflichen Schulen; Öffnung nach
außen. Wo aber bleibt zusätzliches
Personal, wo bleiben Differenzierungsstunden? Ein von allseitigem Mangel
gekennzeichneter Generalzustand, in
dem Schule trotzdem „gemacht“ werden soll – und mittendrin der Schulleiter
als potenzieller Totengräber der ländlichen Hauptschulen, der die Langzeitfolgen der R6 ausbaden muss.
Budgetierung der L-Stunden, „Profilbildung vor Ort“, das sind Pseudofreiheiten, wenn sie nicht mit einem deutlichen
Stunden-Plus einher gehen, das unsere
Schüler dringend brauchen. Auch die
Kollegien brauchen mehr Luft, um nicht
vollends aufgerieben zu werden.
Was ist meine Arbeit wert?
Eine Hauptschule mit ca.350 Schülern,
voll ausgebauter M-Zug und offene
Ganztagsbetreuung. Auf dem Weg zur
Mittelschule: Dialogforum, Absprachen
mit benachbarten Schulen, Arbeit am
Leitbild, Elternarbeit, Kooperation mit
Jugendhilfeeinrichtungen und außerschulischen Partnern, grenzübergreifende Zusammenarbeit, Schuljahresplanung, Klassenbildung, Statistik,
Zusammenarbeit mit dem Sachaufwandsträger ...; das alles für das Gehalt
eines Studienrats. Die Konsequenz:
Teilweise ein Bewerber auf eine Schulleiterstelle, oder gar Zweitausschreibung
mangels Perspektive!
Wert-Schätzung
Anstatt nachzuzählen, ob denn die
bayerischen Grund- und Hauptschulrektoren auch wirklich ihre Unterrichtsstundendeputate ableisten, wünsche ich mir
mehr von meinem Dienstherren. Die
Ausstattung unserer Funktionen mit den
Mitteln, die eine moderne Schulleitung
ermöglichen: Professionelle Aus- und
Weiterbildung, deutliche Reduktion der
Unterrichtsverpflichtungen – sowohl für
Konrektor als auch für Rektor – , mehr
Zeit für Leitungsarbeit und etwas mehr
Selbstkritik des KM bei den äußerst
kurzsichtigen Entscheidungen der
letzten 10 Jahre.
Unsere Schulen aber brauchen die
Besten. Die bekommt man aber nicht
durch Erbsenzählerei!
Bernhard Gemander
Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010
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Schulleitung
Schulleitung 2010 –
Zwischen Frust und Lust
Erst vor kurzem konnte ich ein Gespräch zwischen zwei altgedienten
Schulleitern belauschen. Natürlich war
das Thema: „Wie lange hast du noch
zu arbeiten?“
lung“, die pädagogische Führung oder
die Schulentwicklung, die den Schulleiter vor eine Zerreißprobe stellen, sondern viele kleine Details an der Schule,
die den Alltag erschweren.
Als beide unisono antworteten: „Gott sei
Dank, nur mehr ein halbes Jahr“ konnte
man aus beiden Antworten nicht nur die
Freude über das bald geschaffte Arbeitsleben heraushören sondern es war
auch viel Resignation hinter den Antworten versteckt.
Neben der großen Stundenverpflichtung, die die Schulleiter weiterhin haben
und die oftmals zur innerlichen Zerreißprobe wird, wenn Eltern dringende
Probleme haben, Vertretung zu bewerkstelligen ist, Kinder mit ernsten Problemen an der Schulleitertüre stehen, die
Sekretärin dringend etwas benötigt usw.
und die Klasse auf den Lehrer (Rektor)
wartet, bis der endlich abgehetzt, viel zu
spät zum Unterricht erscheint.
Woher kommt diese Resignation?
Haben wir Schulleiter nicht mit viel
Enthusiasmus, Freude, Elan usw. unseren Posten an der Schule angetreten?
Kann es sein, dass diese Berufung uns
im Laufe der Jahre zermürbt hat oder
dass wir an der Vielzahl der Aufgaben
erdrückt wurden?
Sicher ist, dass der Aufgabenkanon für
uns Schulleiter immer größer geworden
ist. Unter dem Stichwort „Eigenständigkeit für die Schule“ wurden uns viele
Aufgaben übertragen, die zwar nach
außen hin die Funktion des Schulleiters
deutlich gestärkt haben, uns aber an der
Vielzahl der Aufgaben oft verzweifeln
lässt. Schulleiter sollen in eigener Verantwortung Probleme lösen, die zentral
nicht mehr gelöst werden können, wie
die Durchführung von Vergleichsarbeiten, der externen Evaluation oder jüngst
die Einrichtung von Schulverbünden.
Aber es sind nicht nur die großen Arbeiten, wie z. B. die „Dienstliche Beurtei-
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Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010
Rektoren müssen viele Aufgaben übernehmen, auf die sie nie vorbereitet
wurden, die sie aber letztendlich erfüllen
müssen. Sie sollen einen Haushalt
verwalten, der nicht unerheblich ist, die
Mittagsbetreuung organisieren und auf
die Abrechnung achten, das zusätzliche
Personal betreuen, das dafür notwendig
ist. Man muss Umbauten, Ausbauten
oder Renovierungen in Angriff nehmen,
die zwar vom Sachaufwandsträger
übernommen werden, die aber die
Entscheidungskompetenz des Schulleiters verlangen. Auch für das städt.
Personal an seiner Schule übernimmt
der Schulleiter die Beurteilung für die
„Leistungs-orientierte Bezahlung“,
genau so wie Aufgaben aus dem Sicherheitskonzept für Schulen, Mitarbeitergespräche mit allen KollegInnen usw.. Alle
Schulleiter wissen, dass sie Motor der
schulischen Entwicklung sind, für die
schulhaus-interne Fortbildung zuständig
sind (natürlich auch mit der Beschaffung
der Finanzen), die intensive Zusammenarbeit mit den Kindergärten pflegen, die
Überwachung der Lernzielkontrollen und
die Gleichheit der Leistungsanforderungen organisieren müssen und und und.
Man hat Aufgaben von oben nach unten
delegiert. Man hat eine Pufferzone
eingerichtet, dass das auch alles funktioniert, den Schulleiter. Leider ist diese
Pufferzone allmählich zu einer Mühle
von vielen Mahlsteinen geworden, in
denen Schulleiter zerrieben werden.
Resignation macht sich zunehmend
breit, auch bei äußerst engagierten,
arbeitswilligen und von der Schule
überzeugten, pädagogisch wirkenden
Personen.
Man will Aufgaben bewältigen, wird aber
von der Vielzahl dieser erdrückt.
Wenn man diese Arbeitsbelastung von
Schulleitern täglich am eigenen Leib
verspürt, dann kann man die beiden
Kollegen verstehen, die ihre Äußerung
am Anfang der Geschichte so herzerfrischend ehrlich getan haben.
Schulleitung muss zeitlich und personell
entlastet werden, damit all die anstehenden Aufgaben in nächster Zeit
sinnvoll gelöst werden können und
Lehrer, Schüler und Eltern zufrieden mit
ihrer Schule sind.
Otto Paintner
Schulleitung
Mein Job als eierlegende Wollmilchsau
Berufsbild: Rektor an einer kleinen niederbayerischen Grundschule
Wer einen abwechslungsreichen, nie
langweiligen, arbeitsintensiven Beruf
innerhalb der Schulfamilie sucht, der
sollte sich als Rektor an eine kleine
Schule bewerben. Hier ist man nicht
nur als Schulleiter gefragt, sondern
auch als Hausmeister, Busbeauftragter, Sekretärin, Telefonistin, Pflasterkleber, Seelentröster, Techniker
(Computer, Kopierer), Beurteiler
(dienstliche Beurteilung), Schulentwickler, Systembetreuer (Gestalten
der Homepage) und schließlich und
endlich noch als Lehrer, natürlich als
Klassenlehrer (mit allen Kernfächern,
Zeugnisse schreiben, Elternabende,
Schullandheimaufenthalte, …).
Das Ganze läuft dann mit einer angerechneten Verwaltungszeit von 5 Stunden pro Woche. Allein bei der Aufzählung wird schon klar; dass die Aufgaben
mannigfaltig sind und – so hoffe ich
doch für alle nachvollziehbar – auch
praktisch nie in dieser Zeit zu erfüllen
sind.
So ein typischer Arbeitstag beginnt am
Morgen mit dem Entgegennehmen
diverser Telefonanrufe, in denen kranke
Kinder gemeldet werden. Unterbrochen
wird das Ganze von Schülern bzw.
Eltern oder Kollegen, die nur mal eben
schnell was fragen müssen. Die Vorviertelstunde in der eigenen Klasse fällt
schon deshalb des Öfteren flach, da
man am Telefon hängt oder im Büro
„festgehalten“ wird.
Schnell in die eigene Klasse, Hausaufgaben einsammeln, Streitigkeiten und
Unklarheiten klären. Endlich kann man
mit dem „normalen Unterrichtsgeschäft“
beginnen. An guten Tagen ist das auch
kein Problem. Jedoch läutet gerade
aber dann das Telefon, wenn man
mitten in einer Phase der Erarbeitung
oder kurz vor der Klärung eines Sachverhaltes ist. Es ist wie kalte Dusche.
Natürlich gehe ich ans Telefon, denn es
könnte ja auch jemand an der Sicher-
heitstür stehen, der unbedingt in die
Schule muss. Das Öffnen geht aber nun
einmal nur über das Telefon. Nach
kurzer Unterbrechung versucht man
also wieder an der Stunde anzuknüpfen.
Gott sei Dank sind Kinder sehr anpassungsfähig und haben sich an das
störende Bimmeln des Telefons bereits
gewöhnt. Sie hören geduldig zu und
arbeiten dann wieder mit.
Nach dem Unterrichten – oder auch in
den Zwischenstunden – erledigt man
dann die anfallenden Verwaltungsarbeiten: Post, E-Mails, Anfragen, Elterngespräche, Planung kommender Konferenzen, SCHILFen, Festen, … sowie
diverse Telefonate mit der Gemeinde,
mit Vertretern, mit dem Busunternehmen, mit Schulamt, …
Nicht zu vergessen sind auch die täglich
anfallenden Korrekturarbeiten (Hausaufgaben, Hefteinträge, Arbeitsblätter),
Aufsatzkorrektur und auch das Zeugnisschreiben (neben dem Korrekturlesen
der übrigen Zeugnisse), sowie das
Vorbereiten des Unterrichts (dafür hat
man nur noch wenig Zeit, der Tag hat
schließlich nur 24 Stunden).
In den sogenannten Stoßzeiten (Statistikarbeiten, Zeugniszeit) kommen diese
Arbeiten zum normalen Arbeitsablauf als
Bonus-Track dazu.
Wer gerne abends ausgeht, hat auch
auch hierzu Gelegenheit. Abendtermine
gibt es schließlich genug (Elternbeiratssitzungen, Schulverbandssitzungen, …)
sich für bestimmte Bereiche einsetzen,
Ideen entwickeln und diese dann an die
Kollegen weiter geben sollen. Hört sich
toll an, aber in einer Schule, in der es
zusätzlich nur drei oder vier Kollegen
gibt, erledigt sich dieses Thema von
selbst. Die Forderung nach Schulentwicklung jedoch bleibt.
Eine Entlastung ist sicherlich die Tatsache, dass auch kleine Grundschulen
mittlerweile eine Verwaltungsangestellte
haben (10,5 Stunden pro Woche). Jedoch kommen die Sekretärinnen im
Normalfall nicht jeden Tag an die Schule
(in der Regel an zwei Tagen). Die übrige
Zeit darf man selbst ran.
An kleinen Schulen gibt es auch nur
selten einen Hausmeister. Anlaufstelle
ist wieder der Schulleiter. Ob Kopierpapier, Tonpapier oder auch nur eine
Glühbirne für den Tageslichtprojektor
fehlt, der Schulleiter ist verantwortlich.
Er sollte natürlich auch das kostengünstigste Angebot aus den vielen Katalogen
heraussuchen.
Wie man sieht, sollte man nicht auf die
Stellenausschreibung im Amtlichen
Schulanzeiger „hereinfallen“, in dem oft
nur steht: Fundierte GS-Erfahrung,
Interesse für Schulentwicklung und
Umgang mit dem Schulverwaltungsprogramm sind erwünscht. Ein Rektor an
einer kleinen Schule stellt viel mehr
Herausforderungen: Gesucht wird eine
„eierlegende Wollmilchsau“.
Funktioniert der Kopierer, Telefonanlage,
Drucker oder auch der Computer nicht
so, wie er sollte, ist der Schulleiter
ebenfalls die erste Anlaufstelle.
In Dienstkonferenzen hört man zum
Beispiel, dass der Schulleiter die Schulentwicklung vorantreiben soll. Um
diesen zu entlasten, sollte man Steuergruppen von 3 - 4 Lehrern bilden, die
Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010
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Schulleitung
Guter Lehrer = Guter Schulleiter
Schulleitung: eine eigene Profession mit spezifischer Professionalität
Frau Gebhardt ist eine sehr engagierte
Kollegin, die nicht nur eine hervorragende Unterrichtsarbeit leistet, sondern sich
über die Maßen in vielfältige Projekte
der Schulentwicklung einbringt. Ihre
letzten Beurteilungen sind überdurchschnittlich und in den Verwendungseignungen wird ihr die Kompetenz zur
Seminarleiterin und zur Konrektorin
bescheinigt. Nach zwei Jahren Konrektorentätigkeit übernimmt sie die Schulleitungsstelle einer großen Volksschule.
Frau Gebhardt ist eine gute Lehrerin. Ist
sie deswegen nun auch eine gute Schulleiterin? Der Beruf „Schulleiter“ ist eine
eigene Profession und nicht einfach nur
ein Funktionsamt, das in der Lehrerlaufbahn nach der Lehrertätigkeit kommt.
Deswegen brauchen die Schulleiter der
Zukunft spezifische Kompetenzen die
sich aus den aktuellen und zukünftigen
Aufgaben der Schule (in eigener Verantwortung) ableiten müssen.
Zudem brauchen Schulleiter Vorabqualifizierungsmaßnahmen, aus denen
man dann die Kompetenz als Schulleiter
gewinnen kann. Oder reicht es, wenn
einer Pilot wird, der vorher ein guter
Steward war? Freilich sollte ein guter
Pilot wissen, was man als Bodenpersonal und Flugbegleiter leisten muss,
dennoch braucht er eine andere und
spezifische Ausbildung, die ihn qualifiziert seine neuen und gänzlich anderen
Aufgaben zu übernehmen.
So auch beim Beruf des Schulleiters:
eine Schule zu leiten bedeutet mehrere
Kompetenzen zu besitzen.
Ein Schulleiter soll
ein guter Lehrer sein, da er die Kollegen beurteilt und die Unterrichtsqualität an der Schule steigern will.
ausgereifte und nachhaltige Kompetenzen im Bereich der Organisations-,
Personal- und Unterrichtsentwicklung
besitzen.
das Kollegium leiten, motivieren und
führen können.
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Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010
ein Teamplayer sein, der delegieren
und Teams moderieren kann.
ein geschickter Verhandler sein, wenn
er mit den vielfältigen Kooperationspartnern der Schule in Kontakt tritt.
ein Gesprächsprofi sein, denn sein
tägliches Arbeiten besteht darin,
Gespräche zu führen.
eine vielfältige Vorbildfunktion für sein
Kollegium haben: ausgeglichen sein,
motivierend wirken, transparent und
offen sein, mit Herzlichkeit und Emotionalität auf Menschen zu gehen.
professionelle Öffentlichkeitsarbeit
betreiben, um seine Schule und sein
Kollegium in der Öffentlichkeit entsprechend präsentieren zu können.
Medien- und Vortragskompetenz
besitzen, um den Kollegen ein Vorbild
in der Moderation von Veranstaltungen zu sein und in diversen öffentlichen Aktionen die Schule „modern“
darzustellen.
Zeitmanagementkompetenz besitzen,
um den rasanten und kaum planbaren Alltag zu meistern.
sich stets weiterbilden, um die aktuellen pädagogischen Strömungen
aufzunehmen, Leitungskompetenzen
auszubauen und seine Führungsstrategien zu erweitern.
Diese Kompetenzliste lassen sich noch
vielfach erweitern.
Der BLLV fordert, dass zum einen die
Auswahl von Schulleitern professioneller
gestaltet wird und zum anderen die
Ausbildung dieser Führungskräfte des
Schulsystems einen zentralen Stellenwert bekommt.
Sie brauchen nicht nur diejenigen Kompetenzen, die sie das Daily Business
des Schulalltag bewältigen lassen,
sondern viel weitreichendere Kompetenzen, denn sie sind ganz entscheidend
für das Ansehen der schulischen Bildung der Zukunft verantwortlich.
Schulleiter der Zukunft
müssen pädagogische Visionäre sein
und neue Lehr- und Lernkonzepte an
der eigenen Schule ausprobieren,
zulassen und provozieren.
müssen Gestaltungsspielräume
nutzen und effektiv umsetzen können.
müssen Schulkonzepte für die eigene
Schule entwickeln können.
müssen Lust haben, Schule neu zu
denken und Neues auszuprobieren.
müssen die Herausforderung der
„Schule in eigener Verantwortung“
annehmen wollen und können.
brauchen Innovationslust, um neue
Wege ausprobieren zu wollen.
So ein Schulleiter ist dann nicht nur
mehr ein guter Lehrer, sondern er ist ein
Profi im Leiten eines „Unternehmens mit
hohen Herausforderungen“, arbeitet
unter spezifischen, professionellen
Rahmenbedingungen und genießt in der
Gesellschaft und Politik ein hohes
Ansehen.
Deswegen brauchen die
Schulleiter der Zukunft
ein eigenes Berufsleitbild,
eine herausragende Besoldung
eine spezifische, nachhaltige und systematisch konzipierte Ausbildung vor der
Berufung zum Schulleiter.
Simone Fleischmann
Leiterin der Abteilung Berufswissenschaft
und Schulleiterin
Schulleitung
Schulentwicklung
braucht starke Schulleitungen
International erfolgreiche Bildungssysteme haben uns vorgemacht: Gute
Schulen sind weitgehend selbständige
Schulen. Es hat sich klar gezeigt, dass
die zentrale Steuerung des Megasystems Schule nicht effektiv ist. Deshalb
müssen dezentrale Steuerungsformen
entwickelt werden. Die Bildungsverwaltung gibt weit reichende Zuständigkeiten an die Einzelschulen ab und
sichert die Qualität und Vergleichbarkeit des Unterrichtsangebots durch
wissenschaftlich erstellte und zentral
überprüfte Bildungsstandards.
Einzelschulen müssen sich auf ein
pädagogisches Programm einigen,
dieses schrittweise und planvoll umsetzen und diesen Prozess laufend evaluieren und steuern. Um dieser anspruchsvollen Aufgabe gerecht werden zu
können, benötigen sie neue Formen der
Zusammenarbeit aller Beteiligten sowie
der inneren Führung. Erweiterte Selbstorganisation, größere Gestaltungsfreiheit
und mehr Mitbestimmung bedeuten
aber auch Aufgabe von Macht und
bedingen so eine demokratisch handelnde Schulleitung und Schulverwaltung. Dieser vom BLLV seit über zehn
Jahren propagierten Einsicht haben sich
mittlerweile weite Kreise der Bildungspolitik angeschlossen. So hat das
bayerische Kabinett im Januar
beschlossen, der Einzelschule mehr
Eigenverantwortung zu übertragen.
Allerdings scheint es noch ein weiter
Weg von der allgemeinen Erkenntnis hin
zu spürbaren und wirksamen Konsequenzen.
Bereits auf der LDV 1999 definierte der
BLLV grundlegende Prinzipien einer
Schule in erweiterter Verantwortung.
Diese besitzt neben einer erweiterten
Personalhoheit bei der Lehrerzuweisung
und der Budgethoheit über weitreichende Kompetenzen in der Klassen- und
Gruppenbildung. Die Zuweisungen
erfolgen prinzipiell auf der Grundlage
der Schülerzahlen. Daneben werden
auch weitere Kriterien wie Schulprofil,
Schulsituation, Schülerpopulation
(Schüler mit nichtdeutscher Muttersprache, M- und P-Schüler, Schüler mit
besonderen Problemen wie ADS, LRS
etc.), der Schulsprengel etc. berücksichtigt. Die jeweilige Schule ist für die
Klassen- und Gruppenbildung alleine
zuständig und verantwortlich. Die Schulleitung erarbeitet hierfür einen Vorschlag, der von der Lehrerkonferenz
beraten und beschlossen wird.
Auch die Ausgestaltung der vorgegeben
Stundentafel kann durch die Einzelschule erfolgen. Es muss beispielsweise
möglich sein, vom 45-Minuten-Rhythmus abzuweichen oder jahrgangskombinierten Unterricht zu ermöglichen.
Aber auch innere Schulentwicklung und
Evaluation stellen elementare Aufgaben
einer Schule in erweiterter Verantwortung dar. Erst eine selbst verantwortete
Schule kann für die an ihr erzielten
Ergebnisse verantwortlich sein!
Die Schulleitung soll in diesem Steuerungsmodell die Qualität der Einzelschule in allen verschiedenen Dimensionen
sichern. Schulleiter gestalten aktiv den
Bildungsraum Schule und tragen dafür
Verantwortung gegenüber Eltern, Unternehmen, Gemeinden und der Öffentlichkeit. Mit der Selbständigkeit steigt daher
die Verantwortung der Schulleitung. Es
genügt nicht, nur den reibungslosen
Ablauf des Schulbetriebs zu ermöglichen. Vielmehr müssen umfassende
Führungsaufgaben in der Personal-,
Unterrichts- und Organisationsentwicklung bewältigt werden. Die Kompetenz
der Schulleitung wird noch stärker als
bisher zu einem entscheidenden Faktor
für die Qualität der ganzen Schule.
Bisher existierende Instrumentarien und
Methoden, wie z. B. Maßnahmen im
Rahmen der MODUS 21 Schulen oder
die Bereitstellung von Ressourcen zur
eigenverantwortlichen Gestaltung sind
sehr gering und zielen nicht auf wirkliche
Schulentwicklung in erweiterter Verantwortung ab, sondern sind pädagogische
Ideengeber für Einzelinitiativen bzw.
lediglich Einsparmaßnahmen zur Sicherung der Unterrichtsversorgung. Es
bleibt bei einer „gefesselten Schule“, wie
es der Wissenschaftlich-technische
Beirat der Staatsregierung formuliert hat.
Erfolgreiche Schulentwicklung kann nur
gelingen, wenn Schulleitung und Kollegien in die Lage versetzt werden, Schulentwicklungsprozesse eigenverantwortlich mit zu gestalten und mit zu tragen.
Dabei spielt die Schulleitung eine zentrale Rolle. Um diese ausfüllen zu können, braucht sie jedoch ausreichende
Rahmenbedingungen. Das Berufsbild
muss neu definiert werden. Schulleitung
soll mehr leisten als nur die Sicherstellung des von der Schulverwaltung
vorgegebenen Organisationsrahmens.
Sie soll Organisations-, Personal- und
Unterrichtsentwicklung vorantreiben.
Dieser Anspruch muss in einem Berufsleitbild mit Tätigkeitsbeschreibungen
definiert werden und zu weit reichenden
Konsequenzen für die Qualifikation
führen. Zwar wurden die Qualifizierungsmaßnahmen in den letzten Jahren
erheblich ausgeweitet. Trotzdem können
ein- bis dreiwöchigen - Lehrgänge die
komplexen Aufgaben der Schulleitung
und der Schulentwicklung auch nicht
Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010
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Schulleitung / Verwaltungsangestellte
annähernd vermitteln. Auswahl und
Qualifizierung von Schulleitern müssen
daher systematisch gestärkt werden.
Aber auch Status und Arbeitssituation
der Schulleitung werden deren Bedeutung nicht einmal annähernd gerecht.
Schulleiter müssen neben der hohen
Unterrichtsverpflichtung umfangreiche
pädagogische, organisatorische und
dienstrechtliche Aufgaben erfüllen.
Hinzu kommen zeitraubende Verwaltungstätigkeiten. Schulpolitische Reformen werden ohne entsprechende Zeitund Finanzressourcen für die Schulleitungen beschlossen.
Aufgrund der Arbeitsbelastung ist die
Gefahr des Burnout besonders groß. Zu
hohe Belastung im Berufsalltag erschwert Innovationsprozesse, da Veränderungen zuerst immer Mehrarbeit und
Zusatzbelastung bedeuten. Es ist überraschend, dass Schulleiter angesichts
ihrer Arbeitssituation überhaupt noch
bereit sind, aktiv Schulentwicklungsprozesse anzustoßen und voranzutreiben.
Nicht überraschend ist, dass die Zahl
der Bewerbungen für Schulleiterstellen
in manchen Gegenden drastisch zurückgeht. Insbesondere die Arbeitszeit
der Schulleitung muss daher dringend
so neu definiert werden, dass die Aufgabenfelder Leitung, Verwaltung und
Unterricht angemessen gewichtet sind.
Wenn Schulleitung erfolgreich und
eigenverantwortlich Schulentwicklungsprozesse anstoßen und umsetzen soll,
braucht sie ein hohes Ansehen bei den
Kollegen, den Eltern und der Schulverwaltung. Dieses Ansehen wird unterlaufen durch eine hohe Kontrolldichte und
Reglementierung durch die übergeord-
neten Behörden. Folge: Schulleiter
vermeiden häufig neue innovative Wege,
weil sie Angst haben müssen vor Reglementierung und Kritik von Seiten der
Schulaufsicht. Ebenso ist es nicht
förderlich, wenn viele Entscheidungen
erst nach Rückversicherung durch die
vorgesetzten Behörden gefällt werden
können, wie z. B. Vertretungsregelungen, die Klassen- und Gruppenbildung,
der Einsatz der mobilen Reserve, Personaleingriffe. Dadurch wird die Autorität
des Schulleiters unterlaufen, die Organisationsabläufe bürokratisiert und eine
effiziente Schulorganisation erschwert.
Nicht zuletzt muss auch die Besoldung
von Schulleitern und Schulleiterinnen
entsprechend ihrer herausragenden
Bedeutung angehoben werden.
Fritz Schäffer
250 000 Euro zusätzlich für
Verwaltungsangestellte an Bayerns Schulen
Zum kommenden Schuljahr gibt es
mehr Geld für Verwaltungsangestellte an
Bayerns Schulen. 250 000 Euro werden
im Rahmen des Nachtragshaushalts
2010 dafür zusätzlich bereit gestellt. Das
kündigte die Vorsitzende des Landtagsausschusses für Fragen des öffentlichen
Dienstes, Ingrid Heckner, an. „Durch die
Einführung der Mittelschule zum Schuljahr 2010/11 werden neue Aufgaben auf
die Schulsekretariate zukommen. Die
zusätzlichen Mittel geben uns die Möglichkeit, hier noch nachsteuern zu
können“, so Heckner. Die Letztentscheidung über die Verteilung der Mittel liegt
beim Kultusministerium.
Im Doppelhaushalt 2009/10 sind bereits
83 zusätzliche Vollzeitstellen für Verwaltungsangestellte eingestellt, 20 davon
wurden auf Betreiben der CSU-Landtagsfraktion nachträglich in den Entwurf
8
Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010
der Staatsregierung eingefügt. Im Nachtragshaushalt können keine zusätzlichen
Planstellen geschaffen werden, da der
Stellenplan des Freistaats nicht geöffnet
wird. „Mit den 250 000 Euro geben wir
dem Kultusministerium jedoch die
Möglichkeit, bedarfsgerecht Mittel für
Verwaltungsangestellte zuzuweisen“, so
Heckner. Der Haushaltsausschuss hat
den zusätzlichen Mitteln bereits zugestimmt, im Plenum des Landtags wird
der Nachtragshaushalt voraussichtlich
am 23. März verabschiedet.
„Unser Ziel ist es, die Arbeitsbedingungen der Verwaltungsangestellten an
unseren Schulen weiter zu verbessern.
Die Schulsekretariate entlasten die
Lehrerinnen und Lehrer unterstützen
dadurch auch die pädagogische Arbeit“,
so Heckner.
Markus Schäfert
Verwaltungsangestellte
„Wo ist Ivan?“ oder
– ein Tag im Schulsekretariat einer Grundschule in Niederbayern
„Hilde, der Bus für die 3. Klassen zum
Schwimmunterricht ist noch nicht da.
Ruf mal an, wo er bleibt.“ höre ich durch
die offen stehende Tür des Lehrerzimmers. Das Telefon klingelt im Hintergrund und eine Mutter steht bereits im
Sekretariat. Es ist 7:35 Uhr und ich
betrete gerade mein Arbeitszimmer. „Ich
wünsche Euch auch alle einen guten
Morgen.“ sage ich gut gelaunt und
erfahre nebenbei von der wartenden
Mutter, dass sie ein Formular für die
Anmeldung zur Mittagsbetreuung
braucht. Ich bitte sie um etwas Geduld.
„Kann mal jemand ans Telefon gehen.
Es klingelt schon die ganze Zeit!“ ruft es
aus dem Hintergrund. Noch bevor ich
mir meinen Weg zum Schreibtisch
bahnen kann, stehen wie aus dem
Nichts zwei Lehrerinnen vor mir:
„Kannst Du mir mal schnell eine aktuelle
Schülerliste mit allen Vornamen ausdrucken?“ will die eine und die andere
übergibt mir eine Mitteilung wegen
fehlender Hausaufgaben – ich möchte
den Brief doch bitte an die Eltern des
Schülers schicken oder ihn am besten
gleich persönlich vorbei bringen.
Während ich die erste Krankmeldung
eines Schülers am Telefon entgegennehme, schalte ich PC und Drucker an. Bis
mein Rechner fertig gestartet und arbeitsbereit ist, nehme ich schon mindestens acht weitere Anrufe von Eltern
kranker Kinder an. Zufällig sehe ich am
Fenster den Bus vorbeifahren. „Der Bus
für die 3. Klassen ist da!“ rufe ich laut
durch die immer weit offen stehende
Türe ins Lehrerzimmer. Eine Kopie des
Anmeldeformulares habe ich mit einem
Handgriff aus der Schublade geholt und
drücke es der inzwischen schon ungeduldig wartenden Mutter mit zwei, drei
Erklärungen in die Hand. Schon wieder
habe ich den Telefonhörer in der Hand
und erfahre, dass eine Lehrkraft wegen
Krankheit die nächsten Tage nicht kommen kann. Sofort informiere ich die
Schulleitung, bearbeite am Rechner das
entsprechende Formular für das Schul-
amt und lege den Ausdruck zur Unterschrift ins Büro des Rektors.
Ein Blick auf die Uhr – es ist 7:50 Uhr.
Endlich kann ich meinen Mantel ausziehen. Nachdem nun seit ca. fünf Minuten
die Lehrkräfte in ihren Klassenzimmern
sind, greife ich erneut zum Hörer und
informiere einige Lehrerinnen, welche
Schüler ihrer Klasse sich krank gemeldet haben. Zwischendurch erfahre per
Zuruf aus dem Büro des Rektors stichpunktartig Informationen von Themen,
die sich nach meiner Arbeitszeit am
Vortag noch ergaben. Ich ergänze meine
ToDo-Liste für heute.
8:05 Uhr, das Telefon klingelt. „Wo ist
Ivan? Ich habe schon ein paar mal
versucht, dich telefonisch zu erreichen.“
fragt mich die Lehrerin einer vierten
Klasse leicht genervt wirkend. „Bei mir
ist er nicht entschuldigt. Ich hänge die
ganze Zeit am Telefon. Der dämliche
Apparat sendet kein Besetztzeichen,
wenn jemand anruft und ich aber bereits
spreche.“ erwidere ich, „Soll ich bei Ivan
zu Hause anrufen?“. „Ja, mach das
bitte!“ höre ich als Abschluss des Gespräches. Noch während ich den Hörer
auflege, starte ich mit der anderen Hand
am Computer das Schulverwaltungssystem. Doch anstatt mir die Startmaske des Programms anzuzeigen, bekomme ich eine Fehlermeldung auf den
Bildschirm. „Das hat mir gerade noch
gefehlt.“ denke ich bei mir und drücke,
weil es erfahrungsgemäß wegen eines
Programmfehlers keine andere Möglichkeit gibt, die Reset-Taste. Bald sollte ich
aber feststellen, dass heute ein guter
Tag für mich ist. Nach nur viermaligem
Neustart des Rechners und viel gutem
Zureden erhalte ich endlich das gewünschte Startfenster. Der Datensatz
von Ivan ist schnell gefunden und da nur
eine Handy-Nummer seiner Eltern
angegeben ist, rufe ich diese gleich an.
„Diese Rufnummer ist uns leider nicht
bekannt.“ bekomme ich zu hören. Gott
sei Dank ist eine „Oma“-Nummer einge-
tragen. Nach ungefähr zwei Minuten des
Anklingelns breche ich den Anrufversuch ab und gebe der Lehrkraft einen
Zwischenbescheid.
„So, schon 8:20 Uhr! Jetzt aber schnell
zum Tagesgeschäft.“ beschließe ich.
Gemäß meiner ToDo-Liste bearbeite ich
zuerst einmal meine Emails - Durchlesen, Beantworten, Ausdrucken, verteilen
– fertig. „Wow, das ging heute aber mal
fix.“ denke ich mir. „Aber wo ist denn
der Ivan?“ Schon wähle ich erneut die
Oma-Nummer und warte wieder vergeblich, dass sich am anderen Ende der
Leitung jemand meldet. Also beginne
ich mit der Vorbereitung für die bevorstehende Schuleinschreibung. Beim
Abgleich der Listen des Einwohnermeldeamtes und der Kindergärten fallen mir
gleich ein paar Unstimmigkeiten auf. Bei
drei künftigen Schülern ist der Name
unterschiedlich geschrieben und bei
einem Neuzugang lässt sich anhand des
Vornamens nicht erkennen, ob es sich
hierbei um einen Jungen oder um ein
Mädchen handelt. Ehe ich mich versehe, hänge ich schon wieder am Telefon
und kläre diese Dinge sofort.
Mein wiederholter Anrufversuch bei
Ivans Oma um 9:10 Uhr wird jäh durch
den Paketzusteller unterbrochen. „Was
haben Sie denn da schon wieder alles
bestellt?“ grinst mich der freundliche
Mann an. „Das passt mir gerade gar
nicht in den Kram.“ denke ich mir und
verabschiede den Herren mit einer
Unterschrift auf seinem elektronischen
Handheld freundlich, aber bestimmt. Mit
der Schere in der Hand öffne ich alle
Pakete, um deren Inhalt mit den Bestellungen abzugleichen und die Ware zu
inventarisieren. Anschließend rufe ich
den Hausmeister an und bitte ihn, die
Sachen im Haus zu verteilen.
Kurz vor der großen Pause um 9:30 Uhr
komme ich mit einem weiteren Anrufversuch in Sachen Ivan wieder nicht ans
Ziel. Jetzt kommt eine heiße Phase: die
Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010
9
Verwaltungsangestellte
große Pause ist für heute die letzte
Möglichkeit, wichtige Dinge mit den
Lehrern direkt abzuklären. Wenn sie
nämlich die nächste Pause haben, ist
meine Arbeitszeit schon lange beendet.
Also gehe ich im Lehrerzimmer reihum
auf die jeweiligen Personen zu und kläre,
was zu klären ist. Doch wissen das auch
die Lehrer und drücken mir schnell noch
ihre Anliegen in die Hand. Eine Lehrkraft
bittet mich, bis morgen verschiedenfarbiges Papier in DIN A3 zu besorgen. Eine
andere benötigt unbedingt kurzfristig
Bücher im Fach Deutsch. Und noch
bevor der Gong zum Ende der Pause
ertönt, halte ich mit den dazugehörigen
Erklärungen zwei USB-Sticks mit Daten
für die bevorstehenden Zwischenzeugnisse in der Hand. Ich solle sie doch
bitte heute noch ausdrucken.
10
mir eine fremde Person, ohne sich
vorzustellen. Schnell habe ich herausgefunden, dass es der Vater eines Schülers ist und er eine Sprechstunde mit der
Klassenleiterin vereinbart hat. Und weil
er sich im Haus nicht auskennt, liefere
ich ihn am richtigen Klassenzimmer ab.
Auf dem Rückweg komme ich Gott sei
Dank an der Toilette vorbei.
Nachdem die Lehrer pünktlich um 9:45
Uhr in Richtung Klassenzimmer aufbrechen, beschließe ich, mir für heute
meine erste Tasse Kaffee zu holen und
gehe in Richtung Kaffeeküche. „Hilde,
hilf mir mal bitte! Der Kopierer spinnt.“
höre ich eine verzweifelte Lehramtsanwärterin rufen. Also lasse ich den Automaten links liegen und versuche, das
Problem zu beheben. Doch dies will mir
heute nicht gelingen. Offensichtlich
habe ich es nicht nur mit einem Papierstau zu tun, sondern mit einem anderen
ausgewachsenen Fehlerteufel. Plötzlich
schießt es mir wieder durch den Kopf:
„Wo ist Ivan? Ich muss doch endlich
jemanden erreichen!“ Kurz einen Kaffee
gezogen und schon wieder an meinem
Arbeitsplatz angelangt drücken meine
Finger wieder die Tasten mit der OmaNummer. „Wieder nichts!“ sage ich
halblaut und lege auf. Also rufe ich als
nächstes den Techniker für den defekten Kopierer an und vereinbare einen
Reparaturtermin.
Um 10:15 Uhr sitze ich wieder am
Schreibtisch und bevor ich irgendetwas
anderes anfange, rufe ich nochmals bei
Ivans Oma an. „Ivan, wo bist Du bloß?“
frage ich mich allmählich ein wenig
besorgt. Wieder erreiche ich Ivans Oma
nicht. Ich denke an meine ToDo-Liste,
welche ich heute noch unbedingt abarbeiten möchte. Doch in der Pause habe
ich versprochen, die Zeugnisse auszudrucken und deswegen kopiere ich mir
die Daten schon auf den Rechner. Nach
einem kurzen Kontrollblick auf eventuelle Fehler drucke ich alle Zeugnisse aus
und lege sie den beiden Lehrerinnen zur
Unterschrift in ihre Postfächer. „Meine
Güte!,“ denke ich „Bis Freitag kommen
noch elf weitere Lehrer mit ihren Zeugnissen zu mir. Hoffentlich kommen die
nicht alle auf einmal!“ Jetzt fehlen nur
noch die Bücher und das verschiedenfarbige Papier. Gut, dass ich weiß, bei
welchem Verlag ich die Bücher bestellen
kann. Schnell noch im Internet auf der
Lieferanten-Homepage nachgeschaut,
ob die Ware auch wirklich verfügbar ist
und eine Online-Bestellung abgesetzt.
Die Bestellbestätigung drucke ich aus
und lege sie im Ordner für offene Bestellvorgänge ab, damit ich bei der
Lieferung kontrollieren kann, ob ich
auch die richtige Ware in der richtigen
Menge zum richtigen Preis bekommen
habe. Das bunte Papier werde ich auf
meinem Weg nach Hause direkt beim
Händler abholen.
Inzwischen ist es 10:05 Uhr. Nach
einem ersten Schluck von meinem
Kaffee stelle ich fest, dass dieser nur
noch lauwarm ist und vernehme zeitgleich ein zögerliches Klopfen an der
Lehrerzimmertür. Ich springe auf, renne
hinüber und sehe nach, wer da anklopft.
„Ich finde die Lehrerin der Klasse 2b
nicht. Wo ist die Sprechstunde?“ erklärt
Ohne es bemerkt zu haben, hat mir der
Hausmeister freundlicherweise zwischendurch die Briefpost auf den Tresen
des Sekretariats gelegt. In fünf Minuten
ist es 10:40 Uhr und somit eigentlich
Schluss für heute. Aber vorher habe ich
noch ein paar Dinge zu erledigen, z. B.
Ivans Oma erreichen. „Wenn ich da jetzt
niemanden erreiche, dann muss ich wohl
Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010
oder übel dem Rektor Bescheid geben,
dass Ivan unentschuldigt dem Unterricht
fern geblieben ist.“ überlege ich inzwischen nicht mehr nur besorgt, sondern
schon fast ein bisschen genervt. Nach
kurzem Klingeln meldet sich endlich
jemand am anderen Ende. Es ist Ivans
Oma. Trotz erheblicher Sprachbarrieren
gibt sie mir zu verstehen, dass Ivan
diese Woche mit seinen Eltern in Stuttgart bei seinem Onkel ist. Es seien doch
Faschingsferien. „Das ist richtig,“ sage
ich „doch das gilt nur für Baden-Württemberg. In Bayern beginnen die Ferien
erst nächste Woche.“ Ivan lebt erst seit
wenigen Monaten in Deutschland.
Sicherlich hat er das mit den Ferien nicht
richtig verstanden. Der Oma ist das
sichtlich peinlich. Sie will sich darum
kümmern, dass ihr Enkel morgen wieder
in der Schule ist. Ich kann mir ein leises
Lachen nicht verkneifen und verabschiede mich freundlich von Ivans Oma.
Mit dem Telefonhörer zwischen Kopf
und Schulter eingeklemmt gebe ich
Ivans Lehrerin um 10:50 Uhr Bescheid
und öffne gleichzeitig die heutigen
Briefe, um noch schnell die Rechnungen
zu prüfen und zu kontieren. „Meine
ToDo-Liste wird morgen ziemlich lang.“
stelle ich fest. „Da gibt es noch ein paar
Dinge oben darauf, die ich aber morgen
wirklich erledigen muss. Sonst wird es
richtig eng!“
Mit nur 20 Minuten Verspätung und dem
Mitteilungsbrief in der Hand verlasse ich
um 11:00 Uhr das Schulgebäude und
mache mich auf den Weg, das von der
Lehrkraft für morgen angeforderte
Papiermaterial abzuholen und die Mitteilung wegen der fehlenden Hausaufgaben bei den Eltern in den Briefkasten
einzuwerfen. „Heute war ein guter Tag –
keine außergewöhnlichen Vorfälle. Gut,
dass momentan keine größeren Statistiken oder andere Termine anstehen,
sonst wäre ich echt untergegangen. Und
Ivan habe ich auch wieder gefunden.“
stelle ich in meinen Gedanken fest und
steige ins Auto.
(Der Name „Hilde“ wurde von der Redaktion geändert, doch der Rest der
Geschichte ist authentisch.)
Verwaltungsangestellte
Aktuelles aus der Fachgruppe Verwaltungsangestellte
Am Samstag, den 27. Februar 2010
fand der dritte Tag der Verwaltungsangestellten ganztägig in der Hauptschule in Haar bei München statt. Wie auch
bei den vorangegangen Veranstaltungen waren mehr als 200 Kolleginnen
aus ganz Bayern da und nahmen die
Gelegenheit war, bei den anwesenden
Politikern ihre Sorgen und Nöte loszuwerden, die angebotenen Workshops
zu besuchen und den Austausch mit
den anderen Kolleginnen zu nutzen.
Ergebnis der Online-Umfrage
bei Verwaltungsangestellten
vom Oktober 2009
Über 800 Kolleginnen aus ganz Bayern
beteiligten sich an dieser anonymen
Befragung. Schön ist es, dass Viele die
Gelegenheit nutzten, nicht nur ihre
Daten in Zahlen anzugeben, sondern
auch ausführliche Angaben über ihre
Arbeitssituation, sowie ihre Wünsche
und Forderungen mitzuteilen. Daraus
können wir konkrete Ziele für die weitere
Arbeit im Verband ableiten, z. B. hinsichtlich des Fortbildungsangebots auf
dem nächsten Tag der Verwaltungsangestellten.
Die Landesfachgruppenleiterin Petra
Müller, stellte dem Vorstand des BLLV
Ende November 2009 in München das
Ergebnis der Umfrage vor. Bei über 800
Inge Bölsterl und ihr ehemaliger Schulleiter Hans Poost. Inge Bölsterl ist Verwaltungsangestellte und leitet die Fachgruppe in Niederbayern.
Teilnehmerinnen sind die Ergebnisse
sehr aussagekräftig.
Die am häufigsten genannten Anliegen
stimmen weitestgehend mit den Forderungen, die unsere Fachgruppe vertritt,
überein. Nämlich ein überarbeiteter
Tätigkeitskatalog als Arbeitsgrundlage,
die Verbesserung der Zuteilungsrichtlinien, eine leistungsbezogene Bezahlung
und bessere bzw. andere Fortbildungsangebote.
Eine Auswahl aus den Ergebnissen:
Niederbayern
insgesamt
Teilnehmerinnen
116
802
Durchschnittsalter
49
47,8
Befristungen im Grundvertrag
2%
ca. 17 %
Von Änderungskündigungen bzw.
Arbeitszeitkürzungen schon betroffen
22 %
15 %
Dienst in mehreren Schulen
18 %
24 %
39 Std.
37 Std.
Durchschnittliche Überstunden
Durchschnittsverdienst Steuerkl. V
z. B. E5
1/3 Kraft
456,58 € netto
z. B.
605,13 € netto
E5
1/2 Kraft
Kurz vor den Weihnachtsferien konnten
wir bei Gesprächen im bayerischen
Landtag je ein Exemplar der Auswertung, gegliedert nach Regierungsbezirken und Schularten, an die Damen und
Herren Abgeordneten aus allen fünf
Fraktionen übergeben. Auch hierzu
finden Sie auf der Homepage
www.bllv.de unter Schule / Schulsekretariat / Nachrichten weitere Informationen.
Vielen Dank noch einmal an alle Kolleginnen, die bei dieser Umfrage teilgenommen haben! Sowohl innerhalb des
BLLV als auch von den Abgeordneten
des Ausschusses für den öffentlichen
Dienst wurde uns weitere Unterstützung
bei der Umsetzung der Forderungen
zugesagt, um die Arbeitssituation der
Verwaltungsangestellten zu verbessern.
Inge Bölsterl
Hinweis:
Näheres finden Sie auch auf unserer
Homepage:
www.bllv.de unter
Schule / Schulsekretariat.
Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010
11
Verwaltungsangestellte / Gymnasium
Ein neues Gesicht in der FG Verwaltungsangestellte
Waltraud Ableitner stellt sich vor
In der letzten BezirksausschussSitzung konnte die Vorsitzende Judith
Wenzl die neue Fachgruppenleiterin
für Verwaltungsangestellte in Niederbayern begrüßen.
Waltraud Ableitner
Frau Waltraud Ableitner ist seit 1976 bei
der Regierung von Niederbayern beschäftigt, davon 25 Jahre als Verwaltungsangestellte an der Volksschule in
Essenbach. Seit 1998 ist sie Mitglied im
Örtlichen Personalrat des Landkreises
Landshut und tritt dort für die Belange
der Verwaltungsangestellten ein.
Seit Jahren ist sie vielen Lehrerinnen
und Lehrern bekannt, denn mit großem
Engagement ist sie bei der Anmeldung
und Beratung am niederbayerischen
Lehrertag in Essenbach vertreten.
Frau Ableitner ist 55 Jahre alt, verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und lebt
in Mettenbach.
Auch an der Landesfachgruppensitzung
VA im Dezember vergangenen Jahres in
München hat sie zusammen mit ihrer
Vorgängerin, Frau Inge Bölsterl, teilgenommen.
Für ihre weitere aktive Mitarbeit in
unserem Bezirksverband wünschen wir
ihr viel Freude und Erfolg!
Noten im G8 besser als im G9! Buchtipp:
MÜNCHEN. Bayerns Kultusminister
Dr. Ludwig Spaenle gab die Ergebnisse
der erstmaligen Erhebung der Halbjahresnoten der Jahrgangsstufe 11 des
achtjährigen Gymnasiums und der
Jahrgangsstufe 12 des neunjährigen
Gymnasiums bekannt. Diese bisher
einmalige Maßnahme hatte der Minister in der Sondersituation angeordnet,
da Schüler in zwei unterschiedlichen
Systemen der Oberstufen parallel in
den Gymnasien unterrichtet werden.
„Die Erhebung ergab, dass die Durchschnittsnoten der Schüler der Jahrgangsstufe 11 des achtjährigen Gymnasiums
und der Jahrgangsstufe 12 des neunjährigen Gymnasiums nahezu gleich gut
ausfallen“, so der Minister. Er fuhr fort:
„Viele Einzelmeldungen von Schülern
und Eltern in den vergangenen Wochen
und ihre Befürchtung, dass der Notendurchschnitt der Schüler der Jahrgangsstufe 11 des achtjährigen Gymnasiums
gegenüber dem der 12. Jahrgangsstufe
des neunjährigen Gymnasiums deutlich
abfällt, haben sich nicht bestätigt.“ Damit
ist ein wichtiger Schritt getan, um zu
erreichen, dass die Schüler beider Ober-
12
Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010
stufe gleichwertige Bedingungen für den
Weg zum Abitur haben.
Der Minister konkretisiert: „Das Anforderungsprofil scheint – bei allem Unterschied in der Ausrichtung der beiden
gymnasialen Oberstufen – vergleichbar
und die Schüler werden in beiden Oberstufensystemen gut auf die bevorstehenden Abiturprüfungen vorbereitet.“
Die Daten der Erhebung im Überblick:
Fach und Oberstufe Halbjahresnote
Deutsch G 8
2,64
Deutsch G 9
2,85
Mathematik G8 2,83
Mathematik G 9 3,02
Englisch G 8
2,65
Englisch G 9
2,79
Grundlage dieser Ergebnisse ist eine
landesweite repräsentative Datenerhebung bei rund 9.000 Schülerinnen und
Schülern an ca. 15 Prozent der staatlichen
Gymnasien in Bayern. Dabei berücksichtigt wurden große und kleine Gymnasien
im städtischen und ländlichen Raum.
Quelle: Pressemitteilung des KM Nr. 36
vom 23. Februar 2010
Bewerten
und motivieren
Eine Leistungsbeurteilung kann
Erfolgserlebnisse vermitteln, Lernmotivation, Sachinteresse und
Leistungswillen steigern. Jedoch
sollte sie nicht frustrierend wirken
und damit zu Lernunlust und Resignation führen. Dieser Band enthält
Tipps für eine pädagogisch sensible
und für alle transparente Leistungsbewertung - damit eine gerechte
Beurteilung gelingen kann.
Aus dem Inhalt:
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Leistungen gewährleisten
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Preis: 14,95 €.
Mittelschule / Kinderhilfe
Dialogforen – Wo ist der Dialog?
Die Umfirmierung der Hauptschulen in
Mittelschulen wird, wie Herr Kultusminister Dr. Spänle und Staatssekretär
Huber landauf- landab in sogenannten
Dialogforen verkünden, umgesetzt.
Wo ist der Dialog, wenn schon das
Ergebnis von vornherein feststeht??
Wenn eine kleinere Hauptschule die
Kriterien der Mittelschule nicht schafft,
hat sie sich mit anderen Hauptschulen
in Schulverbünden zusammenzuschließen.
Seit sieben Jahren bin ich Elternbeirat
an der Weiß-Ferdl-Schule, Hauptschule
Altötting und habe in dieser Funktion
an das Kultusministerium einige Anmerkungen:
Die Politik muss dafür sorgen, dass
die Hauptschule in der Wirtschaft den
Stellenwert erhält, der ihr seit langem
zusteht – nur die Hauptschule in
Mittelschule umbenennen wird aus
meiner Sicht nicht viel bringen.
Kleine Klassen mit max. 25 Schülern
sind umgehend zu realisieren.
An jeder Hauptschule einen Sozialpädagogen anstellen.
Mehr Lehrer anstellen – allein mehr
Planstellen auszuweisen reicht nicht –
zu jeder Planstelle gehört ein
Mensch!!
Die wohnortnahe Hauptschule erhalten um dadurch Schulbusfahrten von
1 Stunde und mehr zu vermeiden.
Eine kleine Anmerkung zur Grundschule – um den Druck des Übertritts
bei den Kindern und den Eltern
(bereits in der 3.Klasse) herauszuneh-
Die Hauptschulinitiative hat außer einer
Unmenge an Organisationsarbeit für die
Schulleitungen und Lehrer nicht viel
gebracht. Warum soll jetzt plötzlich eine
Namens-änderung und die Gründung
von Schulverbünden was Besonderes
und ganz Neues bewirken?
Vom Ansatz her wären Dialogforen ja
eine gute Sache, da sich die Beteiligten
in einem Zwiegespräch über ein bestimmtes Problem austauschen können.
Nur wenn, wie in Burgkirchen/ Alz am
19.1.2010 geschehen, der Minister u. a.
bekannt gibt, dass bereits im März 2010
die Gesetzesvorlage zur Mittelschule in
die Landtagsgremien zur abschließenden Beratung eingebracht wird, mutiert
ein Dialogforum zur Makulatur.
Man hat sich getroffen und zugehört –
eigentlich eine verlorene Zeit.
men, ist die Möglichkeit des Übertritts erst ab der 6. Klasse erneut zu
prüfen. Bis zur 6. Klasse sollen die
Kinder zusammen bleiben. Eine nicht
ganz neue Forderung.
Abschließend stelle ich die Frage – was
bringt die Umbenennung Hauptschule in
Mittelschule unseren Kindern?
Ändert sich für die Kinder
was Gravierendes?
Karl Maier, 1. Vorsitzender des Elternbeirats
der Weiß-Ferdl-Schule
ABJ Niederbayern
übergibt Spende für BLLV-Kinderhilfe
Im Rahmen einer gemeinsamen Neujahresfeier übergab die Vorstandschaft der
ABJ Niederbayern eine Spende in Höhe
von 500 Euro an Ehrenpräsident Dr. Albin Dannhäuer. Dieser Geldbetrag
kommt in voller Höhe der BLLV-Kinderhilfe zugute, die damit das Kinderhaus
in Ayacucho/Peru unterstützt. Wie Albin
Dannhäuer mitteilte, werden Spenden
dort neben dem allgemeinen Unterhalt
des Projekts derzeit insbesondere zum
Bau einer eigenen Bäckerei benötigt, die
für die Jugendlichen Ausbildungsplätze
bieten soll. Durch die Verkaufserlöse der
Backwaren wird es zukünftig möglich
sein, einen wesentlichen Beitrag zur
Eigenfinanzierung des Projekt zu leisten.
Angesichts dieser Perspektiven waren
sich die ABJler einig, dass der Spendenbetrag bei der Kinderhilfe sehr gut
angelegt ist.
Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010
13
Kinderhilfe
HS Bad Griesbach übernimmt Patenschaft
für BLLV-Kinderhaus in Peru
Die Anregung kam von Konrektor Rainer Kirschner
Auf Anregung vom Konrektor der
Hauptschule Bad Griesbach, Rainer
Kirschner, übernahm diese, als erste
Schule in Bayern überhaupt, ab dem
1. Januar 2010 eine Patenschaft für ein
Kinderhaus in der peruanischen Stadt
Ayacucho.
Aus diesem Anlass verlieh der Ehrenpräsident des BLLV, Dr. Albin Dannhäuser,
bei einer kleinen Feier in der Aula der
Hauptschule an Rektor Oswald Robl die
Patenschaftsurkunde.
Zuvor hielten Cornelia Riedl und Laura
Eder von der Klasse 6a in Vertretung der
ganzen Schule vor den Klassen 6a, 7m,
4b und 9a ein kurzes Referat über
Geographie, Bevölkerung, Sport und
Sehenswürdigkeiten in Peru. Als Ehrengäste hörten Schulamtsleiter Hans
Rottbauer, Vizebürgermeister Franz-Paul
Wimmer, Ulli Schmalhofer vom Elternbeirat und die Lehrer der anwesenden
Klassen aufmerksam zu.
In seiner Rede über das Kinderhaus,
welches Dr. Dannhäuser im letzten
Herbst besuchte, erzählte er von den
peruanischen Kindern, die dort betreut
werden. Außer der Hausaufgabenbetreuung gibt es für die Kinder die Möglichkeit, sich mit Kunsthandwerk und
Textilarbeit zu beschäftigen, die dabei
entstandenen Produkte am Markt zu
verkaufen und sich dafür Bücher für die
Weiterbildung zu kaufen. Ebenso kann
man Musikinstrumente erlernen und die
heimische Folklore pflegen, um bei
Auftritten wiederum Geld zu verdienen.
Dadurch können sie vermeiden, für
einen Hungerlohn von ein paar Centavos Gräber zu reinigen, Rattengift zu
verkaufen oder als Lastenträger auf dem
Markt zu arbeiten.
In Workshops lernen die Kinder von
ihren Rechten auf Essen, Kleidung,
Schulbildung, und wie man um diese
kämpft. Zur Schule gehen die meisten
Kinder aber erst abends von sechs bis
zehn Uhr, denn am Tag müssen die
Kinder für die Familie arbeiten.
Durch einen Studentenaustausch mit
bayerischen Studierenden gibt es immer
neue Anregungen für weiterentwickelnde Maßnahmen, und so wurde das
Kinderhaus als Modellobjekt des BLLV
ausgezeichnet. Außerdem arbeiten im
Kinderhaus Sozialpädagogen, Lehrer
und Psychologen.
Mit einer monatlichen Spende von 30
Euro, finanziert von der jährlich in der
Adventszeit in jeder Klasse stattfindenden Pfennigparade, wird die Patenschaft regelmäßig unterstützt, wofür
Dr. Dannhäuser abschließend herzlich
dankte.
In Ihren Grußworten – für das Schulamt
Direktor Hans Rottbauer und für die
Stadt Vizebürgermeister Franz-Paul
Wimmer – sprachen beide voller Stolz
über „ihre“ Hauptschule und deren
Engagement.
Nach der kleinen Feier gab es für die
Ehrengäste, die anwesenden Lehrer und
die Schulleiter ein von der Kochgruppe
der 8. Klasse zubereitetes peruanisches
Mittagessen.
Text und Fotos:
Von rechts Schulamtsleiter Hans Rottbauer, Konrektor Rainer Kirschner, BLLVEhrenpräsident Dr. Albin Dannhäuser, Rektor Oswald Robl, Ulli Schmalhofer vom
Elternbeirat und 2. Bürgermeister Franz-Paul Wimmer mit Lehrkräften und Schülern
der Hauptschule Bad Griesbach.
14
Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010
Georg Gerleigner, PNP 0830
Wir danken der PNP
für den Abdruck des Artikels
Kinderhilfe
Volksschule Bad Griesbach
bayernweit erste Patenschule
des BLLV-Kinderhauses in Ayacucho
1994 gründete der BLLV (Bayerische
Lehrer- und Lehrerinnenverband) auf
Initiative des Präsidenten Dr. h.c. Albin
Dannhäuser die BLLV-Kinderhilfe.
Dannhäusers Vision: „Der BLLV als
größter Lehrerverband Bayerns muss
sich zu seiner humanitären Verantwortung bekennen – über die Grenzen
Bayerns hinaus. Der BLLV gibt einen
Beitrag dazu, Kindern in Not neue
Lebensperspektiven zu eröffnen. Wir
nehmen unsere Verantwortung für eine
menschliche Zukunft ernst – auch für
Kinder in der Dritten Welt.“
So entstand u.a. auch das Kinderhaus
Casadeni in Ayacucho in Peru. Und
genau für dieses Haus ist die Volksschule seit Januar 2010 die erste Patenschule in ganz Bayern. Angeregt wurde
diese Patenschaftsübernahme von
Konrektor Rainer S. Kirschner. Zu
diesem besonderen Anlass ließ es sich
Dr. h.c. Albin Dannhäuser, mittlerweile
Ehrenpräsident des BLLV und Botschafter der BLLV Kinderhilfe, nicht nehmen
persönlich nach Bad Griesbach zu
kommen um der Schule die Patenschaftsurkunde zu überreichen.
Dabei berichtete Dannhäuser den
anwesenden Schülern in der Volksschulaula über den täglichen Kampf ums
Überleben der peruanischen Familien.
Exemplarisch stellte er hier die Familie
des zehnjährigen Nelsons vor. Sie wohnt
mit vier Kindern in einer Zwei-ZimmerHütte aus Erdziegeln. Der Fußboden
besteht aus Lehm. Die Kochnische ist
durch eine Zeltplane abgetrennt. Im
Schlafraum befinden sich drei Liegen –
für 6 Personen! Hütte ist notdürftig mit
rostigem Wellblech bedeckt. Sie befindet sich in einem riesigen Armenviertel
am Berghang. Die Eltern flohen Anfang
der 90er Jahre aus einem Dorf in den
Anden, in dem viele junge Männer von
den Guerillas oder Militärs umgebracht
worden waren.
Der Vater ist Analphabet, ohne feste
Arbeit – nur manchmal Handlanger am
Bau. Er spricht leise und monoton, wirkt
lethargisch. Die Mutter verkauft auf dem
Markt Kekse und andere Süßigkeiten.
Dass ihre Kinder arbeiten und Geld
verdienen müssen, empfindet sie als
selbstverständlich: „Kinder müssen
lernen, mitzuhelfen. Es geht nicht, dass
sie sich nur aushalten lassen!“ Im Monat
treibt die Familie rund 100 Soles auf.
Das entspricht 25 Euro. 50 Soles kosten
Wasser und Strom. 50 Soles bleiben für
Essen- vorwiegend Gemüse, Mais,
Getreide und Milch und Schulmaterial.
Natürlich reicht das Geld nicht aus. Die
Familie muss Schulden machen. Weiß
aber nicht, wovon sie diese bezahlen
soll. So wie Nelson und seiner Familie
geht es Tausenden von Kindern in
Ayacucho und Peru. Sie führen mit ihren
Familien in armseligen Hütten einen
Kampf ums Überleben.
Um wenigstens den bedürftigsten
Kindern zu helfen, wurde 1996 das
BLLV- Kinderhaus „Casadeni“ gebaut.
Hier finden 180 der ärmsten Kinder ein
Zuhause. Ein 12-köpfiges Team kümmert sich um sie: Fachlehrer, Sozialpädagogen, Psychologen, PädagogikStudenten als Praktikanten und Ehemalige, aber auch manche Eltern im Ehrenamt. Schulkinder müssen zuerst ihre
Hausaufgaben erledigen. In einem
großen Unterrichtsraum bilden sie
Lerngruppen, in denen sie von Fachlehrern individuell betreut und gefördert
werden oder sich gegenseitig helfen.
Obwohl sich etwa 60 Kinder im Raum
befinden, ist der Geräuschpegel ungewöhnlich niedrig. Sie arbeiten sorgfältig
und ausdauernd.
Innerhalb der letzten 15 Jahre kann das
BLLV- Kinderhaus bemerkenswerte
Erfolge vorweisen. Hunderte von Kindern wurden zu einem Schulabschluss
geführt, haben gelernt zu schneidern,
landestypische Musikinstrumente zu
beherrschen, sich im traditionellen
Kunsthandwerk zu üben, Theater zu
spielen. Aber darüber hinaus noch mehr.
Nämlich Selbstvertrauen zu gewinnen,
ihre Persönlichkeit zu entwickeln, für
ihre Rechte einzutreten und vor allem
dem Teufelskreis bitterster Armut zu
entfliehen.
Casadeni hat den Ehrgeiz, sich in einigen Jahren weitgehend selbst zu finanzieren. Dazu gehören vor allem laufende
Personalkosten von ca. 60.000 € pro
Jahr. Ein Teil dieses Finanzbedarfs
könnte z. B. erwirtschaftet werden durch
Kauf von Nähmaschinen zum Aufbau
einer Schneiderei und durch die Einrichtung einer Bäckerei. Hier könnten Jugendliche vor allem einen Beruf erlernen. Dazu bedarf es jedoch weiterer
40.000 €.
Unsere Schule beteiligt sich nun nachhaltig an diesem Projekt als erste Patenschule in ganz Bayern indem sie monatlich einen Betrag von 30 € spendet. Den
finanziellen Grundstock legte hier die
alljährlich in der Adventszeit durchgeführte „Centparade“ in den Klassen. Hierbei
konnten die Schüler Kleingeld in bereitgestellten Sammelbüchsen spenden.
Auch eine großzügige Spende aus dem
Erlös des von der Klasse 9a durchgeführten Weihnachtsbasars trägt dazu bei.
Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010
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Politik / Niederbayern
Caritas Passau begrüßt
Gerichtsentscheid zu Kinderregelsätzen
Das Bundesverfassungsgericht hat
entschieden, dass die Hartz-IV-Regelsätze für Kinder dem Grundgesetz
widersprechen und deshalb erhöht
werden müssen.
„Die Caritas begrüßt diesen Beschluss
ausdrücklich“, sagt Dr. Wolfgang Kues,
Direktor des Diözesan-Caritasverbandes
Passau. „Wir sehen uns in unserer Kritik
an der bisherigen Praxis bestätigt. Das
Bundesverfassungsgericht hebt in
seiner Entscheidung ausdrücklich auf
die Würde der Bedürftigen ab und
verlangt, dass Kinder einen originären,
und nicht von den Erwachsenen einfach
abgeleiteten und in Prozenten ausgedrückten Anspruch haben.“
Die derzeitige Berechnung berücksichtige nicht, dass Kinder außer den Grundbedürfnissen einen eigenen Mehrbedarf
haben, z. B. an Kleidung, an Mehrkos-
ten für Bildung und an dem, was man
gemeinhin als Teilhabe bezeichne.
Regelung bei den Kinderregelsätzen
vorlegen.
„Wir müssen verhindern, dass Kinder,
die von Hartz IV leben müssen, in der
Gefahr stehen, ausgegrenzt zu werden“,
macht der Caritasdirektor deutlich.
Kritiker einer Erhöhung der Regelsätze
haben Bedenken geäußert, ob das
„Mehr“ an finanzieller Zuwendung dann
auch tatsächlich bei den Kindern ankomme oder doch von den Eltern in
Alkohol und Zigaretten umgesetzt
werde. „Vielleicht wäre eine gute Lösung, an die Kinder Gutscheine auszugeben, die es ihnen ermöglichen, z. B.
einem Sportverein beizutreten oder
Musikunterricht zu nehmen. Dann
kämen sie direkt in den Genuss dieser
Verbesserung“, so der Passauer Caritasdirektor.
Derzeit beläuft sich der Regelsatz für
Alleinstehende auf 359 €, Kinder unter 6
Jahren erhalten 215 €, von 7 bis 14
Jahre stehen ihnen 251 € zu und ab 15
bis 25 Jahre wird ein Regelsatz von
287 € gezahlt. Nach den Berechnungen
des Deutschen Caritasverbandes, die
auch dem Bundesverfassungsgericht
vorliegen, müssten die Sätze je nach
Altersstufe mindestens zwischen 21 und
42 € erhöht werden.
Bis zum Jahresende 2010 muss der
Gesetzgeber lt. dem Spruch des Bundesverfassungsgerichts eine neue
Quellen und weitere Infos:
Pressemitteilung Caritas Passau.
Referat Öffentlichkeitsarbeit, Helga
Franke, Mail:
[email protected]
4290 € für die Schullandheime
Auszeichnung für vier Schulen als beste Sammler Niederbayerns im Jahr 2009
Die vier besten Schulen Niederbayerns
haben im vergangenen Jahr bei der
Schulsammlung des Schullandheimwerks Niederbayern/Oberpfalz 4290 €
gesammelt. Dafür wurden die Landshuter Grundschule Seligenthal (Sammelergebnis: 1382 €), die Grundschule Neuhausen (Landkreis Deggendorf/1190 €),
die Grundschule Haselbach (Landkreis
Passau/1009 €) und das MaristenGymnasium Fürstenzell (Landkreis
Passau/709 €) am Mittwoch in der
Regierung von Niederbayern in Landshut
ausgezeichnet. Regierungspräsident
Heinz Grunwald, Schirmherr des Schullandheimwerks, überreichte den Schülern und Lehrern Urkunden und kleine
Geschenke. Zusätzlich bekamen die
Schulen Gutscheine, die beim nächsten
Schullandheimbesuch eingelöst werden
können.
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Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010
Kurt Neudert, der 1. Vorsitzende des Schullandheimwerks Niederbayern-Oberpfalz
erläutert einer Lehrerin die pädagogischen Vorteile eines Unterrichts im Schullandheim.
Bei der alljährlichen Schulsammlung des
Schullandheimwerks sammeln die
Schüler in der Familie und im Freundesund Bekanntenkreis Spenden. Der Erlös
fließt in die Ausstattung der Heime.
Außerdem werden mit dem Geld die
Aufenthalte der Schülergruppen bezu-
schusst. Das heißt, die Kinder müssen
nicht den vollen Preis für Verpflegung
und Unterkunft zahlen.
Die diesjährige Schulsammlung läuft
von 8. bis 13. März.
Quelle: Regierung von Niederbayern
Studenten
Reden ist Silber, Reden können ist Gold
Toni Gschrei führte an der Uni Passau in die Geheimnisse der Redekunst ein
„Dichter werden geboren, Redner
werden gemacht.“ Diese Aussage
Ciceros wurde von Toni Gschrei,
Hauptschullehrer und Herausgeber der
Niederbayerischen Schule des BLLV,
zum Motto des Abends erhoben – und
stellte zugleich einen perfekten Redeeinstieg dar. Gut ein Dutzend Teilnehmer, von Lehramtsstudenten über
Mitglieder des Kreisverbands bis hin
zum Passauer Schulrat Heinz Fuchs,
setzten sich aktiv und passiv mit guter
Rede auseinander.
Der Workshop begann wie von den
Anwesenden erhofft, nämlich mit einer
praktischen Übung. Der Satz „Meine
Zeit als … erinnert mich an…“ war mit
einem „Bild“ zu vervollständigen, das
der jeweilige Redner in die Hand gedrückt bekam. Für die Zuhörer ergaben
sich interessante und manchmal überraschende Aussagen: „Meine Zeit als
Studentin erinnert mich an eine Nadel,
weil das Studium auch mal weh tut“,
meinte eine Studentin. Eine andere war
sich sicher: „Meine Zeit als Studentin
erinnert mich an ein Telefon, weil ich
mich oft mit Freunden zusammengerufen habe, um Dinge abzuklären oder
einfach zu ratschen.“ Dass Bilder eher
im Gedächtnis bleiben, stand den
Teilnehmern nach dieser Runde eindrucksvoll vor Augen.
Nach einem Exkurs zur Präsentation von
Referaten kamen Möglichkeiten des
Redebeginns zur Sprache. ,Meine sehr
geehrten Damen und Herren’ erntete bei
einer Abstimmung mit dem Daumen
weder positive noch negative Stimmen.
Dem Einstieg ,Leider hatte ich nicht
genügend Zeit, mich auf diesen Vortrag
vorzubereiten’ folgten Gelächter und
nach unten gekehrte Daumen. ,Schön,
dass ich so viel Publikum habe. Sie
machen mich aber auch recht nervös.’
wurde unterschiedlich beurteilt. „Es
wirkt sympathisch, seine Schwächen
einzugestehen. Am Anfang einer Rede
darauf hinzuweisen ist allerdings nicht
so geschickt“, erläuterte Toni Gschrei.
Die vier Möglichkeiten eines guten
Einstiegs seien ein gut gewähltes Zitat,
der bildhafte Einstieg, z. B. mit einer
Anekdote oder ein aktueller Bezug zum
Thema. „Der Königsweg sei der Einstieg
mit einer Handlung. Hans-Olaf Henkel
verbrannte beispielsweise einen Geldschein kurz vor seiner Rede“, erzählte
Toni Gschrei.
Im Folgenden hatten die Teilnehmer die
Möglichkeit, einen guten Einstieg selbst
in einer spontanen Rede von 30 Sekunden auszuprobieren und Feedback über
ihre Körperhaltung und Redeeinleitung
vom Publikum zu erhalten. So konnte
jeder Rückmeldungen und viele Anregungen aus dem Workshop mit nach
Hause nehmen. Cicero behielt einmal
mehr Recht, ein Schritt weiter auf dem
Weg zu einem guten Redner war mit
diesem Abend gemacht.
Stefanie Stork
Top oder Flop – die Teilnehmer des Rhetorikworkshops mit Toni Gschrei (2. v. r.) stimmten per Daumen über Redeanfänge ab.
Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010
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ABJ / Kreisverbände
KV Landshut / KV Vilsbiburg
Junglehrerstammtisch
am Landshuter Christkindlmarkt
Kurz vor Weihnachten trafen sich die
Landshuter und Vilsbiburger Junglehrer
wieder am Christkindlmarkt, um der
vorweihnachtlichen Hektik ein wenig zu
entkommen und Zeit für einen gemütlichen Plausch zu finden.
Die klirrender Kälte machte den zahlreichen Teilnehmern dabei wenig aus,
schließlich hatte man sich geschickt in
der Nähe eines Glühweinstandes postiert und konnte sich so zumindest
innerlich aufwärmen.
KV Wolfstein
Minus 19 Grad und kein Erbarmen
Kein Mitleid hatte Kreisvorsitzender
Karl Wiesmeier am Langlauftag mit
seiner Truppe.
So hatten sich alle Hobby-Sportler auf
dem vielfachen Loipenangebot in Altreichenau, entsprechend ihrem individuellen „Härtegrad“ in Gruppen zu verteilen.
Nach einer bescheidenen Strecke ging
es beim ersten „Athleten“ schon in
Richtung Loipenstüberl zum Aufwärmen. Wiederum eine kleine Weile später
hatte der Vorsitzende Wiesmeier mit
seiner Gruppe persönlich das Handtuch
geworfen. Schuld daran war sicher nicht
das Sportgerät, das mit ihm schon in
die Jahre gekommen ist und beide wie
ein altes Ehepaar sportlich in Freud und
Leid harmonieren. Tee ergänzt mit
alkoholischen Getränken brachte wieder
Leben in die wärmebedürftigen Körper.
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Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010
Und bald war bei den Aktiven die Schule wieder im Mittelpunkt, bei den Ruheständlern dagegen die angenehmen
Seiten der Winterruhe in der kalten
Jahreszeit.
Spät am Nachmittag kam Unruhe auf,
da der Ehrenvorsitzende Josef Übelacker gegen Einbruch der Dunkelheit
noch durch Abwesenheit glänzte. Die
Sorgen waren aber schnell zerstreut, als
Josef endlich in der Türe stand, abgefroren und mit Raureif-Zapfen im Gesicht und an den Augenbrauen. Kleinlaut
beichtete er, dass er sich verlaufen hatte
und auf tschechisches Gebiet gekommen sei. Vor der Wende wäre dies ein
Fall für das Gefängnis gewesen, in
diesem Fall hielt sich das Mitleid in
Grenzen, da es auf der so genannten
Eisenbahnloipe nur einen Richtungs-
wechsel gab – vorwärts oder nach einer
Kehrtwendung auf dem gleichen Wege
zum Ausgangspunkt wieder zurück.
Manch´ hinterkünftige Bemerkung
musste sich Übelacker noch betreffs
seines Orientierungsvermögens im
Allgemeinen und vor allem in seiner
Ruhestandszeit anhören. Alle aber
trösteten und bauten ihn wieder auf, so
dass er bald wieder die Richtlinien der
Schul- und Pensionspolitik bestimmte.
Man sah die Sache nicht so verbissen,
erkannte aber, dass die Schule unter
dem Diktat der Ökonomie und dem
Sahnehäubchen der Juristerei zu verkommen droht. Wo sind jene, die sich
das Heft der Pädagogik nicht aus der
Hand nehmen lassen und nicht resignierend auf Paragraphen und Finanznot
verweisen.
Georg Kölbl
Kreisverbände
KV Wolfstein
Karl Wiesmeier im siebten Ehrungshimmel
Kreisvorsitzender Karl Wiesmeier reiht
sich brav ein in die Gruppe der Geehrten. Sitzend von links mit Ehrentraud
Hammerschmid, Ambros Molz und
Meinrad Roos;
2. Reihe v. l.: Steffi Simon, Maria Kronawitter, Elisabeth Seidl, Berta Konrad und
Robert Reischl; 3. Reihe v. l.: Georg
Kölbl, Werner Kast, Alois Bauer,
Dr. Christian Hoerburger, Josef Wagner
und Max Fuchs
Zum einen hatte er selbst anzutreten,
um die Urkunde für 40 Jahre BLLV
entgegen zu nehmen, zum anderen
durfte er 27 Mitgliedern nebst einem
Holzschnitt von Ambros Molz, einem
Kollegen, der in Musik und Kunst dem
Kreisverband mehr als zur Ehre gereicht,
überreichen. Da sich Wiesmeier nicht
selbst die Urkunde übergeben konnte,
so nahm diesen besonderen Akt seine
Stellvertreterin Maria Graf vor und
drückte seinen Vorsitzenden an ihre
Brust, ein Vorgang, den sonst Wiesmeier in umgekehrter Reihenfolge erlebt. Er
war sichtlich verdattert und es war nur
gut, dass er die Ehrung der langjährigen
Mitglieder schon vorher vorgenommen
hatte. Der Dreig´sang mit den Pädagoginnen Gundi Bauer (Mezzo-Sopran),
Irmgard Salwiczek (Alt) und Barbara
Richter (Sopran) überdeckte mit einem
adventlichen Lied diese kleine Schwächeperiode des Vorsitzenden, der
ansonsten an diesem Tag zu einer
Hochform aufgelaufen ist. Gleichsam als
Alleinunterhalter im punkto Ehrung
ordnete er den Jubilaren den zeitlichen
Hintergrund zu, vergaß aber auch nicht
die betreffende Person in individuellen
Worten zu würdigen. Er begann bei den
Ehrungsküken Marita Burianek und
Monika Eder mit 25 Jahren BLLV. Es
folgten mit 30 Jahren Verband: Hans
Ettl; mit 35 Jahren: Kunigunde Pauli,
Robert Reischl, Elisabeth Seidl, Steffi
Simon und Kaspar Vogl; mit 40 Jahren:
Ilonka Drexler, Regina Fuchs, Max
Fuchs, Inge Kieninger, Georg Kölbl,
Maria Kronawitter und Karl Wiesmeier;
mit 45 Jahren: Alois Bauer, Heidi Dürrschmidt, Dr. Christian Hoerburger,
Werner Kast, Berta Konrad, Michael
Stockmaier und Josef Wagner; mit 50
Jahren: Ehrentraud Hammerschmid und
Meinrad Roos; mit 55 Jahren: Ambros
Molz; mit 60 Jahren: Edith Messner und
schließlich mit 75 Jahren im Verband
Valerie Kroh.
Advent- und weihnachtliche Lieder
boten so kurz vor Weihnachten einen
würdigen Rahmen im Cafe Uhrmann,
das in der langjährigen Tradition der
Mitgliederehrungen erstmals zur Freude
des Vorsitzenden Platzprobleme bekam.
Hans Petzi überraschte diesmal mit
einem Klassiker „Die Christmette“ von
Oskar Maria Graf. Abschließend stellte
Vorsitzender Karl Wiesmeier bei seinem
verbandspolitischen Rück- und Ausblick
mit Sarkasmus fest, dass nach jeder so
genannten Stärkung und Reform der
Hauptschule diese Schule nur noch
weniger Schüler besuchen.
Wolfgang Matzke, der im Verband als
Kassier dem Mammon und in seiner
Kirche zu Kreuzberg Gott dient, wäre
todunglücklich, wenn er in letzterer
Funktion im Vorspann des Ehrungsreigens nicht ein Rorate in der Krankenhauskapelle Freyung organisieren und
gestalten dürfte. Zur Freude gereichen
stets seine Meditationen sowie sein
gesangliches Volumen im Dienste des
Herrn.
Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010
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Kreisverbände
KV Viechtach
Sigmund Mandl neuer BLLV-Kreisvorsitzender
Hans Weiß kandidierte nicht mehr – Rainer Kirschner in Generalversammlung
Zur diesjährigen Generalversammlung
hatte die BLLV-Kreisgruppe Viechtach
in den Gasthof Tremml in Ayrhof geladen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung
standen Neuwahlen der Kreisvorstandschaft. Für Hans Weiß, der nicht mehr
für den Vorsitz kandidierte, wurde
Rektor Sigmund Mandl einstimmig
zum neuen Vorsitzenden gewählt.
Dessen Stellvertreter bleiben Inge
Ebnet und Waltraud Koppera. Sigmund
Mandl kann sich im Wesentlichen auf
die alte Vorstandschaft stützen.
Newcomer sind Dr.Hermine Englmeier
(Referat Förderschule) und Thomas
Wittmann (Referat Schulrecht).
Nach dem Totengedenken – für Franz
Berger, Max Fischl, Anna und Hubert
Gabler, Rita Massenhauser, Arnold
Mathis, Peter Stolze und Klaus Strauß
legte man eine Schweigeminute ein –
gab Hans Weiß einen Rückblick auf
Stationen seiner Amtszeit: Etliche BLLVAustritte hätten geschmerzt, dafür hätte
man aber auch immer wieder neue
Mitglieder willkommen heißen können.
Zu beklagen sei da und dort der Verlust
von Lehrerstellen gewesen. In bester
Erinnerung blieben wohl die Kulturfahrten in sehenswerte Städte und Landschaften, hervorragend organisiert von
Inge Ebnet, Waltraud Koppera und
Langjährige Mitglieder bekommen Ehrennadeln und -urkunden: (v.l.) Hans Weiß,
Max Ruß, Alois Vogl, Ernst Wollitzer
Dank an Hans Weiß, Rosen überreichen (v.l.) Waltraud Koppera und Inge Ebnet
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Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010
Gisela Altmann-Pöhnl. Gut angenommen worden sei das von Rudolf
Radlbeck angebotene Pensionistenprogramm. Elisabeth Ruis und Gisela
Altmann-Pöhnl hätten die Junglehrer(innen) zu aller Zufriedenheit betreut.
Gewissenhaft habe Thomas Richwien
die Pressearbeit geleistet. Die Kassengeschäfte seien bei Günther Berchtold
in besten Händen gewesen. Nachhaltig
gewirkt hätten die sechs Schulpolitischen Gespräche mit Minister Helmut
Brunner. Bevorzugte Themen seien hier
gewesen das funktionslose Beförderungsamt, eine Absage an die Schulgigantomanie, eine angemessene Lehrerstundenzuweisung durch Wegfall der
Budgetierung, die Einstellung zusätzlichen pädagogischen Personals, die
besorgniserregende Entwicklung der
Hauptschule, die Textreduzierung der
aufgeblähten Grundschulzeugnisse und
die problematische Verwirklichung von
Schulverbünden. Als großen Erfolg
könne der BLLV die Durchsetzung des
funktionslosen Beförderungsamtes für
sich verbuchen: Inzwischen kämen 30 %
aller Lehrer in den Genuss einer Gehaltszulage. Schließlich brach Weiß
generell eine Lanze für den Verband:
Dank der 50.000 BLLV-Mitglieder könne
die Rechtsabteilung, die nicht nur das
Schulrecht im Detail, sondern auch
richtungsweisende Präzedenzurteile
kenne, kostenlos und erfolgreich arbeiten. Auch für die Pensionisten sei der
BLLV eine Standesvertretung, die sich
dafür einsetze, dass die Pensionen an
die wirtschaftliche Entwicklung angepasst würden.
Mit einem Dank an die gesamte Kreisvorstandschaft für die wunderbare
Zusammenarbeit in den zurückliegenden sechs Jahren schloss Hans Weiß. Er
kandidiere nicht mehr für den Vorsitz, da
er mit Ablauf des Schuljahres aus dem
Dienst scheide. Im Anschluss daran
überreichten Waltraud Koppera und
Kreisverbände
Inge Ebnet Weiß einen Strauß Rosen
und hoben mit jeder Blume eine dankenswerte Eigenschaft des scheidenden
Vorsitzenden hervor.
Geschäftsführer Günther Berchtold
präsentierte eine gesunde Kassenlage,
die Revisoren Alois Schimanek und
Alois Vogl bestätigten eine sparsame,
exakte Haushaltsführung.
Nunmehr bestellte Wahlleiter Rudolf
Radlbeck als Beisitzer Theodor Reichl
und Hedwig Jungbeck. Einstimmig
wurde Sigmund Mandl zum neuen
Kreisvorsitzenden gewählt. Ihm zur
Seite stehen künftig weiterhin Inge
Ebnet und Waltraud Koppera. Kassier
und Geschäftsführer bleibt Günther
Berchtold. Ebenso bestätigt wurden
Karl-Heinz Kirchner (Schriftführer),
Monika Steininger (Junglehrervertreterin), Gisela Altmann-Pöhnl (Referat
Berufswissenschaft), Elisabeth Ruis
(Referat Schul-und Bildungspolitik, dazu
Chronistin), Hans Weiß (Referat Dienstrecht und Besoldung), Thomas Richwien
(Pressearbeit), Uli Stoltmann (Fachgruppe Schulleitung), Regine Feyand-Fröde
(Fachgruppe Fachlehrer), Rudolf
Radlbeck (Pensionistenbetreuer)
Karl Feuerecker (Sozialreferat), Alois
Schimanek und Alois Vogl (Revisoren).
Neu zur Vorstandschaft gehören Dr.Hermine Englmeier (Fachgruppe Förderschule) und Thomas Wittmann (Referat
Schulrecht).
In einer sehr humorvollen Antrittsansprache betonte Sigmund Mandl, er
habe sich zur Annahme des Postens
überreden lassen, da ihm Hans Weiß
eine hervorragend arbeitende Gesamtvorstandschaft schmackhaft gemacht
habe.
Im anschließenden Referat analysierte
Rainer Kirschner, der stellvertretende
BLLV-Bezirksvorsitzende, die bestehende Schullandschaft und legte das Konzept des BLLV für die Schule der Zukunft vor. Drei Ziele seien wichtig: die
wohnortnahe Schule, eine längere
gemeinsame Schulzeit für alle Kinder
und eine „Regionale Schulentwicklung“.
Kirschner kritisierte das vom Kultusministerium anvisierte und teils schon
praktizierte Modell der „Mittelschule“,
bei dem sich mehrere Hauptschulen zu
einem Verbund zusammenschließen
sollen. Abgesehen vom Streit um Rangordnungen und Kompetenzen innerhalb
des Verbundes, der letztlich auch durch
sogenannte, letztlich ineffektive „Dialogforen“ auf kommunaler Ebene nicht
entschärft werden könne, gebe es für
das einzelne Kind keinerlei Planungssicherheit, ob es während der gesamten
Mittelschullaufbahn am gleichen Schulort bleiben könne. Eine Identifikation
mit einer Orts- oder Schulgemeinschaft
sei so nicht möglich. Außerdem kämen
auf die Kommunen immens höhere
Beförderungskosten als bisher zu.
Schließungen zahlreicher wohnortnaher
Hauptschulen seien wohl unvermeidbar,
wenn sie, obgleich sie M-Zweige eingerichtet hätten, nicht alle praktischen
Fächer anbieten und somit nicht in
einen Schulverbund integriert werden
könnten.
Nach Ansicht des BLLV gebe es zwei
Lösungen, die den Erhalt der wohnortnahen Schule sichern: Die eine sehe die
deutliche Absenkung der Klassenmindestgrößen vor. Die andere ziele auf die
Installation eines neuen Systems: Es sei
das in sich flexible, ortsangepasste
Modell der „Regionalen Schulentwicklung“. Danach sei die Schule Lernort,
nicht Sortieranlage. Hier müssten alle
Schüler bis zur 10.Jahrgangsstufe
gemeinsam unterrichtet werden. Die
darin integrierte Sekundarstufe solle ein
durchlässiges System zwischen Hauptund Realschulzweigen mit den entsprechenden Abschlüssen sein. An die
gemeinsame Schulzeit solle sich ein
Gymnasialzweig anschließen, der zum
Abitur führt.
Vor der anschließenden Diskussion und
einer Bildschau über die zurückliegenden Jahresfahrten gab es noch Ehrungen für langjährige, teils sehr verdienstvolle BLLV-Mitglieder: Ehrennadeln
erhielten Max Ruß, Ernst Wollitzer und
Alois Vogl, der 30 Jahre lang für die
Kassengeschäfte des Kreisverbandes
verantwortlich gewesen war.
Thomas Richwien (Mit-arb. 1282)
Die neue Vorstandschaft: (hinten von links): Karl Feuerecker, Karl-Heinz Kirchner, Rainer Kirschner (Referent),
Gisela Altmann-Pöhnl, Günther Berchtold, Thomas Richwien und Monika Steininger ; (vorn von links:) Rudi Radlbeck,
Waltraud Koppera, Sigmund Mandl, Inge Ebnet, Hans Weiß
Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010
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Kreisverbände
KV Eggenfelden
Schifahrt nach Maria Alm am Hochkönig
Wie die vergangenen Jahre organisierte
der Vorsitzende des BLLV Kreisverbandes Eggenfelden, Jürgen Blüml, zusammen mit den Kreisverbänden Pfarrkirchen und Simbach/Inn sowie dem
Kreisverband der KEG die traditionelle
Schifahrt für Mitglieder und Familienan-
gehörige. Dieses Mal ging es nach
Maria Alm am Hochkönig.
In Pfarrkirchen, Eggenfelden und Marktl
stiegen die Schifans in den Bus. Dann
ging es über Burghausen, Bad Reichenhall und Lofer nach Maria Alm. Reiseführer Jürgen Blüml besorgte bei der
Die Reisegruppe mit den Vorsitzenden Jürgen Blüml, Eggenfelden (1. v. links), Hans
Rottbauer, Pfarrkirchen (3. v. links), Bernhard Gemander, Simbach/Inn (4. v. links),
Konrad Gottfried, KEG Kreisverband (5. v. links)
Ankunft für jeden einen ermäßigten
Schipass, sodass sich die Brettlfans
sogleich auf die Piste stürzen konnten.
Leider spielte das Wetter nicht mit. Den
ganzen Tag schneite es und die Berge
waren Wolken verhangen, sodass man
kaum etwas von der herrlichen Bergwelt
sehen konnte. Auch das Schifahren war
ziemlich schwierig, weil man fast blind
fahren musste und die Schneehaufen
und Buckel nicht sehen konnte. Das
konnte aber dem Spaß nicht bremsen,
denn bei schönem Wetter kann jeder
fahren. An den Liften brauchte man
nicht warten, jeder konnte wedeln so
viel er wollte. Nach dem obligatorischen
Einkehrschwung in eine der gemütlichen
Hütten, ging es am späten Nachmittag
wieder Richtung Rottal. Das wichtigste
am ganzen Schiausflug aber war, dass
sich keiner verletzte und alle wohlbehalten, aber müde nach Hause kamen.
Maier Alois
KV Bogen
Bunte Völker Tibets
„Wahrscheinlich wird es kaum ein
Fleckchen Erde geben, das unser Kollege, der ehemalige Mitterfelser Lahrer
Rudi Hopfner, noch nicht besucht hat“.
Mit dieser Feststellung leitete Kreisvorsitzender Reinhard Windschiegl den
Lichtbildervortrag ein, den Hopfner,
unterstützt von seiner Frau und Reisegefährtin Gabi, in einem Klassenzimmer
der Mitterfelser Volksschule vor einer
erfreulich großen Teilnehmerzahl von
BLLV – Mitgliedern hielt. Mitgenommen
wurden alle auf eine Reise nach Yunnan
im südwestlichen China und auf das
Dach der Welt in Tibet. Ein buntes
Völkergemisch und bezaubernde Landschaften boten sich dabei den begeisterten Zuschauern. „Wir befanden uns
tatsächlich in eine völlig anderen Welt,
22
Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010
die uns zum Staunen brachte“, so Rudi
Hopfner, der die immer freundlichen
Menschen, farbenfrohe Märkten und
herrlichen Gebirgslandschaften, wie
beispielsweise vom 5 600 Meter hohen
Massiv der Jadedrachenberge, ins
Blickfeld rückte. Auch habe man die
tiefgläubigen Tibeter in ihren Klöstern
erlebt und nirgends zuvor so atemberaubende Eindrücke von außergewöhnlichen Menschen und von Jahrtausende
alten Kulturzeugnissen mit nach Hause
nehmen können, sagte der Weltenbummler und entlockte zum Schluss
einem ganz ungewöhnlichen Instrument,
nämlich einer tibetischen Tempelschnecke, geheimnisvoll klingende Töne.
Dorothea Wolf
KV – Vorsitzender Reinhard Windschiegl
(rechts) dankte Rudi Hopfner und seiner
Frau Gabi für den hoch interessanten
Lichtbildervortrag.
Service
Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010
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Meldungen / Service
Schlechte Noten: Schule feuerte 93 Lehrer
Radikalkur gegen unfähige Lehrer:
Insgesamt 93 Lehrkräfte der High
School in Central Falls (Bundesstaat
Rhode Island) sollen zum Ende des
Schuljahres nach Hause geschickt
werden, schreibt die Lokalzeitung „The
Providence Journal“. Auch der Rektor
und seine drei Stellvertreter müssen
gehen.
Die Leiterin der Behörde, Fran Gallo,
begründete den drastischen Schritt mit
dem Unwillen der Lehrer, sich stärker zu
engagieren. „Wir haben ein ernstes
Problem, 48 Prozent der Schüler schaffen keinen Abschluss.“ Dies könne nicht
länger hingenommen werden. Lediglich
sieben Prozent der insgesamt 800
Schüler hätten bei ihrem Abschluss im
vergangenen Jahr ausreichende Mathematik-Kenntnisse vorweisen können,
heißt es. Nur 55 Prozent beherrschten
das Lesen.
Laut US-Medien ist die Central Falls
High School eine der schlechtesten im
ganzen Bundesstaat. 75 Prozent der
Schüler in dem Distrikt leben in Armut.
Um einer Wiederholung vorzubeugen,
hat die Behörde gleich festgelegt, dass
sich künftige Lehrer fortbilden und zur
„professionellen Entwicklung“ bereit
sein müssten.
Viele Schüler äußerten sich schockiert
und nahmen ihre Lehrer öffentlich in
Schutz.
Quelle: dpa
Studieren leicht gemacht
Nur 23 Prozent aller Kinder nicht-akademischer Herkunft studieren, in akademischen Familien sind es hingegen 83
Prozent. Mangelnde Finanzen sind dafür
ein Grund. Häufig jedoch wissen viele
„Arbeiterkinder“ weder über die Vorteile
eines Studiums noch über Finanzie-
rungsmodelle wie BaföG und Stipendien
Bescheid. Um dies zu ändern, hat Katja
Urbatsch die Internetplattform „ArbeiterKind.de“ initiiert. „Wir wollen Kinder aus
Arbeiterfamilien über Möglichkeiten des
Studiums informieren und sie zu einem
Studium ermutigen“, sagt sie. Ihr Ange-
bot trifft auf eine riesige Nachfrage.
Inzwischen haben sich über 1000 Mentoren registriert, die ihrerseits Kindern
aus benachteiligten Familien mit Rat
und Tat zur Seite stehen.
www.arbeiterkind.de
Zeckenbiss kann Dienstunfall sein
Ein Zeckenbiss auf einer Klassenfahrt
mit anschließender Borreliose-Erkrankung ist bei einer Lehrerin als Dienstunfall zu werten. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht Leipzig nach fast acht-
jährigem Rechtsstreit entschieden. Die
Frau war 2002 während einer Klassenfahrt im Wald gebissen worden. Sie
erkrankte an Borreliose. Zehn Monate
lang war sie wegen Seh- und Gleichge-
wichtsstörungen krankgeschrieben. Die
Klassenfahrt sei als Dienst anzusehen,
der Zeckenbiss deswegen ein Dienstunfall, entschieden die Richter
(Az.: BVerwG 2 C 81/08)
Eine Welt im Grundschulunterricht
Das Welthaus Bielefeld hat in Kooperation mit der Welthungerhilfe und einigen
anderen Organisationen ein Verzeichnis
von Materialien, Medien und Adressen
für den Grundschulunterricht herausgegeben.
Schutzgebühr: 2,80 €.
Bestellung unter:
www.welthungerhilfe.de.
Wählen Sie im Menü den Punkt
„Service“ und dann „Mediathek“.
Informations- und Bildungsangebote
der Welthungerhilfe
Kinderarbeit blockiert die Entwicklung
eines Landes. Sie ist der Grund dafür,
dass Kinder und ihre Familien sich
immer mehr in den Teufelskreis aus
Armut und Unterentwicklung verstricken.
Jedes Kind hat ein Recht auf Bildung.
24
Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010
Kinderarbeit kann nur abgeschafft
werden, indem allen Kindern auf der
Welt der Zugang zu staatlicher Grundbildung ermöglicht wird. Dafür engagiert
sich die Welthungerhilfe im Verbund mit
anderen Hilfsorganisationen.
Infos und Materialien:
finden Sie unter:
http://www.welthungerhilfe.de/stopp
_kinderarbeit.htm
Termine
Jungen sind anders – Mädchen auch.
7. Niederbayerischer Kindergarten- und Grundschultag
17. April 2010, 8.45 – 14.00 Uhr
Fachakademie Seligenthal
Landshut
entwickelt, die dem Kind, der Gruppe und
den Pädagoginnen möglichst gerecht
werden. Die Ergebnisse können direkt in
der beruflichen Praxis umgesetzt werden.
Programmübersicht
Begrüßung:
Dr. Stefan Brembeck,
Fachakademie für Sozialpädagogik
Seligenthal
Judith Wenzl,
Bezirksvorsitzende BLLV Niederbayern
Hauptvortrag
Mädchen weinen – Jungs maulen?
Dr. Iris Kühnl,
Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und –
didaktik, Katholische Universität
Eichstätt Ingolstadt
11.15 – 12.30 Verlagsausstellung /
Mittagspause
12.30 – 14.00 Workshops
01 Norbert Radlinger, Beratungslehrer,
Systemischer Berater
Lösungs- und ressourcenorientierter
Umgang mit herausfordernden Buben
und Mädchen
95 Prozent der so genannten „verhaltensgestörten“ Kinder sind männlich. Jungen
zeigen sich sechs bis neunmal häufiger
hyperaktiv als Mädchen. Doch gibt es im
pädagogischen Alltag auch herausfordernde Mädchen. Ziel des Workshops ist
es, einen lösungs- und ressourcenorientierten Blick auf solche Kinder zu entwickeln. Anhand von Beispielen aus dem
pädagogischen Alltag der Teilnehmerinnen werden Lösungen und Interventionen
02
Manfred Schreiner, Ehem. Leiter des
Amtes für Volksschulen in Nürnberg,
Leiter der BLLV-Kinderhilfe
Umgang mit Geschlechtertypisierungen
Es wird aufgezeigt, dass viele der formulierten „männlichen“ und „weiblichen“
Eigenschaften auf Vorurteilen beruhen.
So werden immer wieder gleiche Sachverhalte geschlechtsspezifisch definiert.
Ein durchsetzungsfähiger Rektor wird als
zielorientiert eingestuft, eine Rektorin mit
den gleichen Eigenschaften wird als
rücksichtslos betrachtet. Leider werden
solche Geschlechtertypisierungen auch
auf Jungen und Mädchen in der Schule
übertragen: Hier die „Heulsuse“ dort der
„Prügelknabe“. Empirische Befunde
weisen nach, dass Jungen und Mädchen
unterschiedliche Voraussetzungen für den
Bildungs- und Erziehungsprozess mitbringen. Wie man diesen Unterschieden
in Schule und Kindertagesstätte kreativ
begegnet, wird diskutiert.
03 Erich Schweiger, Diplompsychologe
Die pädagogische Arbeit mit Jungen
Heilsame Botschaften und gelungene
Auseinandersetzungen mit kleinen Helden in Not. Der Workshop beginnt mit
einem Impulsreferat und bietet Gelegenheit zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch. Diesem schließen sich Fallbesprechungen an.
04 Bernhard Mitterer,
Diplompsychologe
Werden Jungen in frühen Bildungseinrichtungen benachteiligt?
Mythen, Fakten und Maßnahmen
Es wird anhand von Forschungsergebnisse aufgezeigt, in welchen Bereichen
Kindergärten und Grundschulen möglicherweise eines der beiden Geschlechter
benachteiligen und wie dem entgegengewirkt werden kann.
Auch für weitere Themen werden aktuelle
Forschungsergebnisse präsentiert
(u. a.: Brauchen Jungen mehr männliche
Erzieher? Sind für Jungen und Mädchen
unterschiedliche Spiel- und Lernformen
nötig? Ist eine Trennung der Geschlechter
eine Lösung?)
05 Susanne Höglinger-Winter, Grundschullehrerin und Nicole Meisinger,
Förderlehrerin
Viel bewegen – besser lernen!
Bewegung unterstützt die Entwicklung
der Denkfähigkeit unserer Kinder. Das
„Greifen“ steht in direktem Zusammenhang mit dem späteren „Begreifen“.
Deshalb steht im Zentrum dieses Workshops das Erproben von Bewegungsideen, die helfen, den Lernstoff zu festigen
und die zusätzlich Abwechslung und
frischen Schwung in den Vormittag
bringen.
06 Dr. Stefan Brembeck, Schulleiter
Fachakademie Seligenthal
Mädchen glauben anders - geschlechtergerechte Religionspädagogik
Religionspädagogische Erziehung befähigt dazu, dass sich Menschen selber
Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010
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Termine
finden und in der Gesellschaft mündig
werden. Das impliziert auch die Anerkennung der Verhaltens- und Denkweisen
des anderen Geschlechts. Geschlechtergerechtigkeit gehört unbedingt zur Realisierung eines religiösen Bildungsauftrags
und erfordert neues und anderes Denken,
Handeln und Leben. Dies muss in (religions)didaktischen Konkretionen entwickelt
und in Lehr-Lern-Prozessen eingeübt
werden. Dazu soll in diesem Workshop
anhand einer biblischen Frauenfigur
dargestellt werden, wie man vorgegebene
Rollenskripte überschreiten und sich in
neuen Modellen wiederfinden kann. Die
Erfahrungen der TeilnehmerInnen sollen
dann reflektiert werden.
07 Christine Hilkinger, Stv. Schulleiterin
Fachakademie Seligenthal
Ich bin stark, Du bist stark,
Wir sind stark
Erlebnis- und handlungsorientierte Spiele
fordern Mädchen und Jungen mit ihren
Stärken heraus und unterstützen die
gegenseitige Wertschätzung. Sie führen
den Kindern aber auch die Notwendigkeit
von Kooperation, das „an einem Strang
ziehen“ vor Augen.
08:45 – 14:00 Kinderbetreuung
Anmeldung nur online unter
www.niederbayern.bllv.de/kigstag2010
FG Fremdsprachen im BLLV
Landesfachtagung 2010
am Samstag, 24. April 2010
in 92331 Parsberg i. d. Oberpfalz,
Hauptschule im Schulzentrum
Programm
Freitag 18.00 Uhr
Sitzung der Bezirksreferenten/innen
der Landesfachgruppe
Samstag 08.30 Uhr
Eröffnung der Verlagsausstellung
09.00 Uhr
Ein Gesamtkonzept für den
Fremdsprachenunterricht
Begrüßung
(Fachgruppenleiter Jochen Vatter)
09.30 Uhr
Der Fremdsprachenunterricht im
Kontinuum – eine gemeinsame Aufgabe aller Schularten: Neue Wege im
Englischunterricht der Grundschule
Die EVENING –
Redaktionsschluss
„Niederbayerische
Schule“
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Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010
Studie und ihre Auswirkungen
(Gaby Engel, Schulministerium NRW)
HS: Bilingualer Unterricht auch in
der Hauptschule/ der neuen Mittelschule eine Chance, eine Möglichkeit, ein Muss?
(Oliver Meyer, Uni Eichstätt)
11.15 Uhr
HS: Action UK: Videosequenzen im
EU der HS (Gaby Fruhmann, Lin)
GS: Möglichkeiten zu einem bilingualen Unterricht auch in der
Grundschule (Hans - Josef Dormann, MR, Karen Finck, Lin, Carmen
Schulz, Lin, Ministerium BWJK RhPf)
Verköstigung mit Sandwiches, Kaffee,
Kuchen, Getränken (Schüler HS Parsberg)
12.45 Uhr
Stressreduziertes Fremdsprachenlernen (Dr. Josef Meier, Uni Augsburg)
GS: Lernen mit allen Sinnen im EU
der GS (Tanja Nünlist, Lin/ Uni
Augsburg – Barbara ObenbergerRadjel, Lin)
14.45 Uhr
HS: Dialogarbeit in der Sekundarstufe I (Christoph Vatter, L)
GS: „Let`s make a fruit salad“
– Handlungsorientierter Umgang mit
Wortschatz im EU der GS
(Petra Stadtherr, FBin)
Anmeldung unbedingt
per E - Mail beim Fachgruppenleiter
unter Angabe der gewählten Veranstaltungen bis 12. April.
Jochen Vatter, Junkerstraße 6
92331 Parsberg
Tel./Fax 09492 1060
E-mail: [email protected]
Tagungsgebühr entfällt.
Eine umfangreiche Verlagsausstellung
begleitet die Veranstaltung.
Heft
Redaktionsschluss
Erscheinungstermin
April / Mai
19. März 2010
8. Mai 2010
Juni
28. April 2010
6. Juni 2010
Juli / August
14. Juni 2010
24. Juli 2010
September
20. Juli 2010
11. September 2010
Oktober
20. September 2010
30. Oktober 2010
November / Dezember
2. November 2010
11. Dezember 2010
Termine
Termine
Datum
Veranstaltung
Ort
17. April 2010
Kindergarten-Grundschultag
Landshut
27. April 2010
Treffen der Kreisvorsitzenden
Mamming
8. Mai 2010
Pensionistentag
Arnbruck
Reden
und dabei
überzeugen
9. Septemberl 2010
Dienstanfängerseminar
der ABJ
Bogenberg
1. / 2. Oktober 2010
PT Herbst
„Erziehungsschwierigkeiten“
Passau
9. Oktober 2010
Niederbayerischer Lehrertag
Essenbach
Vom Konzept zur freien Rede
– effektiv werden bei Vortrag,
Diskussion und
Diskussionsleitung
12. / 13.
November 2010
Bezirksausschuss
Oberteisbach
Aktuelle Fortbildungen des Bildungswerks und der Akademie des BLLV
finden Sie unter: www.biwak.bllv.de
Keine Angst vor der freien Rede
Das A und O der Stressbewältigung
Übungen im Sprechdenken
Von der spontanen Wortmeldung
zur sicheren Argumentation
Grundregeln der Rhetorik
Kommunikation und
öffentliche Wirksamkeit
Termin:
Freitag bis Sonntag, 02. – 04.07.2010;
Beginn 17:00 Uhr
Ende ca. 13:00 Uhr
Ort:
Georg-von-Vollmar-Akademie,
Schloss Aspenstein,
82431 Kochel am See
Kosten:
76,– € (inkl. Unterkunft und
Verpflegung); zusätzlich € 15,-bis € 25,Einzelzimmerzuschlag pro Person und
Nacht (vor Ort zu bezahlen)
Anmeldung:
E-Mail: [email protected]
Pferdebegnung
und Selbsterfahrung
Workshop für Pädagogen 25.-26.9.2010
Pferdegestütztes Managertraining –
stark im Trend.
Was können wir von Pferden lernen?
Präsenz zeigen
kongruente Kommunikation
und Authentizität
Selbstbewusstsein
Beziehungsfähigkeit
Lehrer sind Führungskräfte!
Beginn: Samstag 10:00 Uhr
Ende: Sonntag ca. 16:00 Uhr
(Übernachtung möglich)
Anmeldung:
bis 30.7.2010
Pferdeerfahrung nicht erforderlich!
Veranstalter:
„Neustart“ – Impulse für Jugentliche
und Erwachsene
Kontakt:
Eva Winter
Einzel-, Paar- und Familientherapie
Herrneich 2, 84529 Tittmoning
Tel.: 08687/984666
E-mail: [email protected]
weitere Infos:
Tagesangebote für Familien, Kindergärten, Schulen und andere pädagogische Einrichtungen unter:
www.kidsfarm.info
Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010
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Meditation
Hoffnung
Führen nach christlichen Tugenden
Die Hoffnung ist in der Bibel die vertrauende
Hoffnung ist etwas anderes, als auf das Ein-
Erwartung einer guten Zukunft. Hoffnung ist
treffen eines bestimmten Ereignisses zu war-
mehr als Optimismus. Die Hoffnung vertraut
ten. Denn dann würde ich enttäuscht sein,
darauf, dass Gott aus jeder Situation etwas
wenn es nicht so kommt, wie ich es mir vor-
Gutes machen kann. (...) Ohne Hoffnung
gestellt habe. Die Hoffnung übersteigt immer
kann man keine Führungskraft sein.
das Konkrete. Sie eröffnet einen größeren
Horizont. Letztlich zielt Hoffnung immer auf
Bei allen eventuellen Problemen, die das
Unternehmen durchstehen muss, braucht es
die Hoffnung, dass es eine Zukunft für diese
Firma gibt. Ohne Hoffnung darf ich keine
eine Person: Ich hoffe für dich und auf dich.
Ich hoffe, dass das Leben für dich gut wird.
Und ich hoffe, dass wir uns in neuer Weise
begegnen. (...)
Menschen führen. Denn da würde ich Menschen vorschnell aufgeben. Hoffnung heißt:
Die Hoffnung gibt einen langen Atem. Und
ich traue jedem einzelnen Menschen etwas
diesen langen Atem brauchen wir bei der
zu, auch wenn er momentan meine Erwar-
Führung. Wir können warten, bis der Same,
tungen nicht erfüllt. Wenn ich Hoffnung habe,
den wir in die Mitarbeiter legen, aufgeht und
dann kann ich auch warten, bis das Potenti-
für das Unternehmen Frucht bringt.
al, das im anderen steckt, sich entfaltet. Ich
bin nicht ungeduldig, wenn er einen Fehler
macht. (...)
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Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010
von Pater Anselm Grün aus Friedrich Assländer,
Anselm Grün „Spirituell führen“, Vier-Türme-Verlag