Niederbayerische Schule
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Niederbayerische Schule
B 3647 F März 2010 2 Niederbayerische Schule Zeitschrift des Bezirksverbandes Niederbayern im BAYERISCHEN LEHRER- UND LEHRERINNENVERBAND e.V. Wo ist Ivan? – Ein Tag im Schulsekretariat HS Bad Griesbach übernimmt Patenschaft für Kinderhilfe Kindergarten- Grundschultag am 17. April Schulleitung 2010 – Zwischen Frust und Lust Editorial / Inhalt Inhalt 3 Kommentar Schulleitung 4 Schulleitung 2010 – Zwischen Frust und Lust 5 Berufsbild: Rektor an einer kleinen Grundschule 6 Guter Lehrer = Guter Schulleiter 7 Schulentwicklung braucht starke Schulleitungen 8 250 000 Euro für Verwaltungsangestellte 9 „Wo ist Ivan?“ oder – ein Tag im Schulsekretariat 11 Aktuelles aus der Fachgruppe 12 Ein neues Gesicht in der Fachgruppe Verwaltungsangestellte Liebe Leserinnen, liebe Leser, Gymnasium 12 damit sich Schulen weiterentwickeln brauchen wir Führung. Gute Schulführung sorgt dafür, dass Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler und deren Eltern, sich durch Mitsprache und Mitgestaltung einbringen, sich für die Schule engagieren und sich mit ihrer Schule identifizieren. Neben der Führung und Organisation des täglichen Schulbetriebs stellt die langfristige Entwicklung der Schule eine zentrale Herausforderung für die Schulleitung dar. Mittelschule 13 Dialogforen – Wo ist der Dialog? 13 ABJ Niederbayern übergibt Spende 14 HS Bad Griesbach übernimmt Patenschaft 15 Volksschule Bad Griesbach bayernweit erste Patenschule... Kinderhilfe Politik 16 Schulen bedürfen der Steuerung und der Mitgestaltung. Die Erfahrungen und Ergebnisse der Schulforschung bestätigen, die Qualität einer Schule wird vor allem von den aktiv beteiligten Lehrerinnen und Lehrern und besonders durch eine verantwortungsbewusste Führung erfolgreich geprägt. Noten im G8 besser als im G9! Caritas Passau begrüßt Gerichtsentscheid Niederbayern 16 4290 € für die Schullandheime Studenten 17 Reden ist Silber 18 Junglehrerstammtisch am Landshuter Christkindlmarkt ABJ Simone Fleischmann fordert eine professionellere Auswahl von Schulleitungen. Schulleiter der Zukunft müssen pädagogische Visionäre sein. Der Schulpolitiker Fritz Schäffer fordert eine Neudefinition des Berufsbildes „Schulleiter“. „Erfolgreiche Schulentwicklung kann nur gelingen, wenn Schulleitung und Kollegien in die Lage versetzt werden, Schulentwicklungsprozesse eigenverantwortlich mit zu gestalten und mit zu tragen.“ Schulführung und Schulverwaltung lassen sich nicht trennen. Gute Schulen brauchen ausreichend Verwaltungspersonal und gute Arbeitsbedingungen. Grund- und Hauptschulen werden gegenüber Gymnasien benachteiligt. Diese Benachteiligung muss weiter abgebaut werden. Toni Gschrei Schriftleiter [email protected] 2 Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010 Kreisverbände 18 KV Wolfstein 20 KV Viechtach 22 KV Eggenfelden 22 23 24 25 28 KV Bogen Service Meldungen Termine Meditation IMPRESSUM Herausgeber: Bezirksverband Niederbayern des Bayerischen Lehrerund Lehrerinnenverbandes BLLV, www.bllv.de/niederbayern Bezirksvorsitzende: Judith Wenzl, Eisvogelweg 18, 84051 Oberahrain; Tel.: 0 87 03/85 79, Fax: 0 87 03/71 01, E-Mail: [email protected] Redaktion: Toni Gschrei, Alte Bahnhofstr. 3, 84556 Kastl; Tel.: 0 86 71/13 22 6, Fax: 13 23 6, E-Mail: [email protected] Druck: Erdl Druck Medienhaus GmbH, Geschäftsführer: Renate Zuber, Hans Zuber, Gabelsbergerstr. 4-6, 83308 Trostberg/Obb., Tel: 0 86 21/808-0 Layout: Profil, medien & design, Gerberberg 6, 84529 Tittmoning Tel.: 0 86 83/8 97 48-10, e-mail: [email protected] Adressänderungen an: Inge Bölsterl, Weingartenstraße 8, 84180 Loiching; Tel.: 0 87 31/ 4944; E-Mail: [email protected] Der Bezugspreis ist für Verbandsmitglieder im Mitgliedsbeitrag enthalten. Für Nichtmitglieder beträgt der Bezugspreis jährlich € 10,50. Nichtmitglieder können die „Niederbayerische Schule“ bestellen bei: Sebastian Hutzenthaler, Adolph-Kolping-Str. 1, 84061 Ergoldsbach. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen die Meinung der Verfasser dar. Die Zeitschrift erscheint jährlich zehnmal. ISSN 0350-9953, 27. Jahrgang Kommentar Schulleitung – Jeder Tag ein neues Abenteuer! 07:15 Uhr im Gebäude, Verwaltung aufsperren, Kopierer anschalten – das Telefon klingelt. Vier fernmündliche Entschuldigungen entgegengenommen. Sekretärin trifft ein, Konrektor ebenfalls – mit 22 Stunden Unterrichtsverpflichtung für das, was beim Stundenplan „übrig“ blieb, „entlastet“ vom Schulleiter, der auch noch 12 Stunden halten darf – neben der Arbeit innerhalb und außerhalb des Büros. – Ein neuer Schüler wird angemeldet. Der Erziehungsberechtigte und er werden zu einem kurzen Gespräch hereingebeten, dazwischen noch zwei dringende Anfragen von Kollegen. Einer Dritter ist plötzlich erkrankt; Anruf Schulamt; keine MR; Vertretungsplan muss neu erstellt werden. – Die Garantie dafür, innerhalb von 30 Minuten möglichst schnell Grundgeschwindigkeit für den Rest des Tages aufzunehmen. Stundendeputat für Schulleiter: Heute, da sich Schule weiterentwickeln muss um mit den vielfältigen Herausforderungen fertigzuwerden, ist die hohe Unterrichtsverpflichtung für Schulleiter kontraproduktiv. Die Rezeption möglicher Konzepte von Schule, die Abstimmung und Einpassung auf die tatsächlichen Bedürfnisse vor Ort verlangen eine intensive Beschäftigung mit der Thematik. Zuerst war es die Umsetzung der „Hauptschulinitiative“, jetzt ist es die „Mittelschuldiskussion“ – all das sind zukunftsweisende Prozesse, die wohlüberlegt initiiert werden müssen. „Nebenher“ sind dann auch noch 20 Beurteilungen zu erstellen – weil wir Schulleiter gerade „warmgelaufen“ sind – nach der ersten „Runde“ 2009. Personal motivieren, entwickeln und coachen, Unterrichtsbesuche und Mitarbeitergespräche: das alles angesichts der starken Belastung der Kolleginnen und Kollegen, denen sich diese täglich stellen müssen: Gerade sie verdienen meine volle Aufmerksamkeit und Zuwendung! Leider allzu oft unterbrochen. Wo bleibt mehr Leitungszeit, um hier professionell arbeiten zu können? Reform – wo ist sie eigentlich? Hauptschulinitiative: Die Publikation dieses Pakets und die erfolgte Unterstützung, z. B. bei der Einführung der ganztägigen Betreuung, brachte eine längst fällige Bereicherung unseres Schulportfolios. Im Fokus bleibt aber die zentrale Frage allen schulischen Arbeitens: die Schüler, ihr sozialer Hintergrund und ihre massiven Probleme bei der Integration in den schulischen Prozess des Lehrens und Lernens. Apropos „Mittelschule“: Vergleichbarkeit der Englisch-Leistungen im M-Zug mit der Realschule, jedoch ohne zusätzliche Stunden (KM: „Kreative Lösungen vor Ort!“); Inklusion der Förderschule in die Hauptschule; intensive Kooperation mit den beruflichen Schulen; Öffnung nach außen. Wo aber bleibt zusätzliches Personal, wo bleiben Differenzierungsstunden? Ein von allseitigem Mangel gekennzeichneter Generalzustand, in dem Schule trotzdem „gemacht“ werden soll – und mittendrin der Schulleiter als potenzieller Totengräber der ländlichen Hauptschulen, der die Langzeitfolgen der R6 ausbaden muss. Budgetierung der L-Stunden, „Profilbildung vor Ort“, das sind Pseudofreiheiten, wenn sie nicht mit einem deutlichen Stunden-Plus einher gehen, das unsere Schüler dringend brauchen. Auch die Kollegien brauchen mehr Luft, um nicht vollends aufgerieben zu werden. Was ist meine Arbeit wert? Eine Hauptschule mit ca.350 Schülern, voll ausgebauter M-Zug und offene Ganztagsbetreuung. Auf dem Weg zur Mittelschule: Dialogforum, Absprachen mit benachbarten Schulen, Arbeit am Leitbild, Elternarbeit, Kooperation mit Jugendhilfeeinrichtungen und außerschulischen Partnern, grenzübergreifende Zusammenarbeit, Schuljahresplanung, Klassenbildung, Statistik, Zusammenarbeit mit dem Sachaufwandsträger ...; das alles für das Gehalt eines Studienrats. Die Konsequenz: Teilweise ein Bewerber auf eine Schulleiterstelle, oder gar Zweitausschreibung mangels Perspektive! Wert-Schätzung Anstatt nachzuzählen, ob denn die bayerischen Grund- und Hauptschulrektoren auch wirklich ihre Unterrichtsstundendeputate ableisten, wünsche ich mir mehr von meinem Dienstherren. Die Ausstattung unserer Funktionen mit den Mitteln, die eine moderne Schulleitung ermöglichen: Professionelle Aus- und Weiterbildung, deutliche Reduktion der Unterrichtsverpflichtungen – sowohl für Konrektor als auch für Rektor – , mehr Zeit für Leitungsarbeit und etwas mehr Selbstkritik des KM bei den äußerst kurzsichtigen Entscheidungen der letzten 10 Jahre. Unsere Schulen aber brauchen die Besten. Die bekommt man aber nicht durch Erbsenzählerei! Bernhard Gemander Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010 3 Schulleitung Schulleitung 2010 – Zwischen Frust und Lust Erst vor kurzem konnte ich ein Gespräch zwischen zwei altgedienten Schulleitern belauschen. Natürlich war das Thema: „Wie lange hast du noch zu arbeiten?“ lung“, die pädagogische Führung oder die Schulentwicklung, die den Schulleiter vor eine Zerreißprobe stellen, sondern viele kleine Details an der Schule, die den Alltag erschweren. Als beide unisono antworteten: „Gott sei Dank, nur mehr ein halbes Jahr“ konnte man aus beiden Antworten nicht nur die Freude über das bald geschaffte Arbeitsleben heraushören sondern es war auch viel Resignation hinter den Antworten versteckt. Neben der großen Stundenverpflichtung, die die Schulleiter weiterhin haben und die oftmals zur innerlichen Zerreißprobe wird, wenn Eltern dringende Probleme haben, Vertretung zu bewerkstelligen ist, Kinder mit ernsten Problemen an der Schulleitertüre stehen, die Sekretärin dringend etwas benötigt usw. und die Klasse auf den Lehrer (Rektor) wartet, bis der endlich abgehetzt, viel zu spät zum Unterricht erscheint. Woher kommt diese Resignation? Haben wir Schulleiter nicht mit viel Enthusiasmus, Freude, Elan usw. unseren Posten an der Schule angetreten? Kann es sein, dass diese Berufung uns im Laufe der Jahre zermürbt hat oder dass wir an der Vielzahl der Aufgaben erdrückt wurden? Sicher ist, dass der Aufgabenkanon für uns Schulleiter immer größer geworden ist. Unter dem Stichwort „Eigenständigkeit für die Schule“ wurden uns viele Aufgaben übertragen, die zwar nach außen hin die Funktion des Schulleiters deutlich gestärkt haben, uns aber an der Vielzahl der Aufgaben oft verzweifeln lässt. Schulleiter sollen in eigener Verantwortung Probleme lösen, die zentral nicht mehr gelöst werden können, wie die Durchführung von Vergleichsarbeiten, der externen Evaluation oder jüngst die Einrichtung von Schulverbünden. Aber es sind nicht nur die großen Arbeiten, wie z. B. die „Dienstliche Beurtei- 4 Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010 Rektoren müssen viele Aufgaben übernehmen, auf die sie nie vorbereitet wurden, die sie aber letztendlich erfüllen müssen. Sie sollen einen Haushalt verwalten, der nicht unerheblich ist, die Mittagsbetreuung organisieren und auf die Abrechnung achten, das zusätzliche Personal betreuen, das dafür notwendig ist. Man muss Umbauten, Ausbauten oder Renovierungen in Angriff nehmen, die zwar vom Sachaufwandsträger übernommen werden, die aber die Entscheidungskompetenz des Schulleiters verlangen. Auch für das städt. Personal an seiner Schule übernimmt der Schulleiter die Beurteilung für die „Leistungs-orientierte Bezahlung“, genau so wie Aufgaben aus dem Sicherheitskonzept für Schulen, Mitarbeitergespräche mit allen KollegInnen usw.. Alle Schulleiter wissen, dass sie Motor der schulischen Entwicklung sind, für die schulhaus-interne Fortbildung zuständig sind (natürlich auch mit der Beschaffung der Finanzen), die intensive Zusammenarbeit mit den Kindergärten pflegen, die Überwachung der Lernzielkontrollen und die Gleichheit der Leistungsanforderungen organisieren müssen und und und. Man hat Aufgaben von oben nach unten delegiert. Man hat eine Pufferzone eingerichtet, dass das auch alles funktioniert, den Schulleiter. Leider ist diese Pufferzone allmählich zu einer Mühle von vielen Mahlsteinen geworden, in denen Schulleiter zerrieben werden. Resignation macht sich zunehmend breit, auch bei äußerst engagierten, arbeitswilligen und von der Schule überzeugten, pädagogisch wirkenden Personen. Man will Aufgaben bewältigen, wird aber von der Vielzahl dieser erdrückt. Wenn man diese Arbeitsbelastung von Schulleitern täglich am eigenen Leib verspürt, dann kann man die beiden Kollegen verstehen, die ihre Äußerung am Anfang der Geschichte so herzerfrischend ehrlich getan haben. Schulleitung muss zeitlich und personell entlastet werden, damit all die anstehenden Aufgaben in nächster Zeit sinnvoll gelöst werden können und Lehrer, Schüler und Eltern zufrieden mit ihrer Schule sind. Otto Paintner Schulleitung Mein Job als eierlegende Wollmilchsau Berufsbild: Rektor an einer kleinen niederbayerischen Grundschule Wer einen abwechslungsreichen, nie langweiligen, arbeitsintensiven Beruf innerhalb der Schulfamilie sucht, der sollte sich als Rektor an eine kleine Schule bewerben. Hier ist man nicht nur als Schulleiter gefragt, sondern auch als Hausmeister, Busbeauftragter, Sekretärin, Telefonistin, Pflasterkleber, Seelentröster, Techniker (Computer, Kopierer), Beurteiler (dienstliche Beurteilung), Schulentwickler, Systembetreuer (Gestalten der Homepage) und schließlich und endlich noch als Lehrer, natürlich als Klassenlehrer (mit allen Kernfächern, Zeugnisse schreiben, Elternabende, Schullandheimaufenthalte, …). Das Ganze läuft dann mit einer angerechneten Verwaltungszeit von 5 Stunden pro Woche. Allein bei der Aufzählung wird schon klar; dass die Aufgaben mannigfaltig sind und – so hoffe ich doch für alle nachvollziehbar – auch praktisch nie in dieser Zeit zu erfüllen sind. So ein typischer Arbeitstag beginnt am Morgen mit dem Entgegennehmen diverser Telefonanrufe, in denen kranke Kinder gemeldet werden. Unterbrochen wird das Ganze von Schülern bzw. Eltern oder Kollegen, die nur mal eben schnell was fragen müssen. Die Vorviertelstunde in der eigenen Klasse fällt schon deshalb des Öfteren flach, da man am Telefon hängt oder im Büro „festgehalten“ wird. Schnell in die eigene Klasse, Hausaufgaben einsammeln, Streitigkeiten und Unklarheiten klären. Endlich kann man mit dem „normalen Unterrichtsgeschäft“ beginnen. An guten Tagen ist das auch kein Problem. Jedoch läutet gerade aber dann das Telefon, wenn man mitten in einer Phase der Erarbeitung oder kurz vor der Klärung eines Sachverhaltes ist. Es ist wie kalte Dusche. Natürlich gehe ich ans Telefon, denn es könnte ja auch jemand an der Sicher- heitstür stehen, der unbedingt in die Schule muss. Das Öffnen geht aber nun einmal nur über das Telefon. Nach kurzer Unterbrechung versucht man also wieder an der Stunde anzuknüpfen. Gott sei Dank sind Kinder sehr anpassungsfähig und haben sich an das störende Bimmeln des Telefons bereits gewöhnt. Sie hören geduldig zu und arbeiten dann wieder mit. Nach dem Unterrichten – oder auch in den Zwischenstunden – erledigt man dann die anfallenden Verwaltungsarbeiten: Post, E-Mails, Anfragen, Elterngespräche, Planung kommender Konferenzen, SCHILFen, Festen, … sowie diverse Telefonate mit der Gemeinde, mit Vertretern, mit dem Busunternehmen, mit Schulamt, … Nicht zu vergessen sind auch die täglich anfallenden Korrekturarbeiten (Hausaufgaben, Hefteinträge, Arbeitsblätter), Aufsatzkorrektur und auch das Zeugnisschreiben (neben dem Korrekturlesen der übrigen Zeugnisse), sowie das Vorbereiten des Unterrichts (dafür hat man nur noch wenig Zeit, der Tag hat schließlich nur 24 Stunden). In den sogenannten Stoßzeiten (Statistikarbeiten, Zeugniszeit) kommen diese Arbeiten zum normalen Arbeitsablauf als Bonus-Track dazu. Wer gerne abends ausgeht, hat auch auch hierzu Gelegenheit. Abendtermine gibt es schließlich genug (Elternbeiratssitzungen, Schulverbandssitzungen, …) sich für bestimmte Bereiche einsetzen, Ideen entwickeln und diese dann an die Kollegen weiter geben sollen. Hört sich toll an, aber in einer Schule, in der es zusätzlich nur drei oder vier Kollegen gibt, erledigt sich dieses Thema von selbst. Die Forderung nach Schulentwicklung jedoch bleibt. Eine Entlastung ist sicherlich die Tatsache, dass auch kleine Grundschulen mittlerweile eine Verwaltungsangestellte haben (10,5 Stunden pro Woche). Jedoch kommen die Sekretärinnen im Normalfall nicht jeden Tag an die Schule (in der Regel an zwei Tagen). Die übrige Zeit darf man selbst ran. An kleinen Schulen gibt es auch nur selten einen Hausmeister. Anlaufstelle ist wieder der Schulleiter. Ob Kopierpapier, Tonpapier oder auch nur eine Glühbirne für den Tageslichtprojektor fehlt, der Schulleiter ist verantwortlich. Er sollte natürlich auch das kostengünstigste Angebot aus den vielen Katalogen heraussuchen. Wie man sieht, sollte man nicht auf die Stellenausschreibung im Amtlichen Schulanzeiger „hereinfallen“, in dem oft nur steht: Fundierte GS-Erfahrung, Interesse für Schulentwicklung und Umgang mit dem Schulverwaltungsprogramm sind erwünscht. Ein Rektor an einer kleinen Schule stellt viel mehr Herausforderungen: Gesucht wird eine „eierlegende Wollmilchsau“. Funktioniert der Kopierer, Telefonanlage, Drucker oder auch der Computer nicht so, wie er sollte, ist der Schulleiter ebenfalls die erste Anlaufstelle. In Dienstkonferenzen hört man zum Beispiel, dass der Schulleiter die Schulentwicklung vorantreiben soll. Um diesen zu entlasten, sollte man Steuergruppen von 3 - 4 Lehrern bilden, die Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010 5 Schulleitung Guter Lehrer = Guter Schulleiter Schulleitung: eine eigene Profession mit spezifischer Professionalität Frau Gebhardt ist eine sehr engagierte Kollegin, die nicht nur eine hervorragende Unterrichtsarbeit leistet, sondern sich über die Maßen in vielfältige Projekte der Schulentwicklung einbringt. Ihre letzten Beurteilungen sind überdurchschnittlich und in den Verwendungseignungen wird ihr die Kompetenz zur Seminarleiterin und zur Konrektorin bescheinigt. Nach zwei Jahren Konrektorentätigkeit übernimmt sie die Schulleitungsstelle einer großen Volksschule. Frau Gebhardt ist eine gute Lehrerin. Ist sie deswegen nun auch eine gute Schulleiterin? Der Beruf „Schulleiter“ ist eine eigene Profession und nicht einfach nur ein Funktionsamt, das in der Lehrerlaufbahn nach der Lehrertätigkeit kommt. Deswegen brauchen die Schulleiter der Zukunft spezifische Kompetenzen die sich aus den aktuellen und zukünftigen Aufgaben der Schule (in eigener Verantwortung) ableiten müssen. Zudem brauchen Schulleiter Vorabqualifizierungsmaßnahmen, aus denen man dann die Kompetenz als Schulleiter gewinnen kann. Oder reicht es, wenn einer Pilot wird, der vorher ein guter Steward war? Freilich sollte ein guter Pilot wissen, was man als Bodenpersonal und Flugbegleiter leisten muss, dennoch braucht er eine andere und spezifische Ausbildung, die ihn qualifiziert seine neuen und gänzlich anderen Aufgaben zu übernehmen. So auch beim Beruf des Schulleiters: eine Schule zu leiten bedeutet mehrere Kompetenzen zu besitzen. Ein Schulleiter soll ein guter Lehrer sein, da er die Kollegen beurteilt und die Unterrichtsqualität an der Schule steigern will. ausgereifte und nachhaltige Kompetenzen im Bereich der Organisations-, Personal- und Unterrichtsentwicklung besitzen. das Kollegium leiten, motivieren und führen können. 6 Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010 ein Teamplayer sein, der delegieren und Teams moderieren kann. ein geschickter Verhandler sein, wenn er mit den vielfältigen Kooperationspartnern der Schule in Kontakt tritt. ein Gesprächsprofi sein, denn sein tägliches Arbeiten besteht darin, Gespräche zu führen. eine vielfältige Vorbildfunktion für sein Kollegium haben: ausgeglichen sein, motivierend wirken, transparent und offen sein, mit Herzlichkeit und Emotionalität auf Menschen zu gehen. professionelle Öffentlichkeitsarbeit betreiben, um seine Schule und sein Kollegium in der Öffentlichkeit entsprechend präsentieren zu können. Medien- und Vortragskompetenz besitzen, um den Kollegen ein Vorbild in der Moderation von Veranstaltungen zu sein und in diversen öffentlichen Aktionen die Schule „modern“ darzustellen. Zeitmanagementkompetenz besitzen, um den rasanten und kaum planbaren Alltag zu meistern. sich stets weiterbilden, um die aktuellen pädagogischen Strömungen aufzunehmen, Leitungskompetenzen auszubauen und seine Führungsstrategien zu erweitern. Diese Kompetenzliste lassen sich noch vielfach erweitern. Der BLLV fordert, dass zum einen die Auswahl von Schulleitern professioneller gestaltet wird und zum anderen die Ausbildung dieser Führungskräfte des Schulsystems einen zentralen Stellenwert bekommt. Sie brauchen nicht nur diejenigen Kompetenzen, die sie das Daily Business des Schulalltag bewältigen lassen, sondern viel weitreichendere Kompetenzen, denn sie sind ganz entscheidend für das Ansehen der schulischen Bildung der Zukunft verantwortlich. Schulleiter der Zukunft müssen pädagogische Visionäre sein und neue Lehr- und Lernkonzepte an der eigenen Schule ausprobieren, zulassen und provozieren. müssen Gestaltungsspielräume nutzen und effektiv umsetzen können. müssen Schulkonzepte für die eigene Schule entwickeln können. müssen Lust haben, Schule neu zu denken und Neues auszuprobieren. müssen die Herausforderung der „Schule in eigener Verantwortung“ annehmen wollen und können. brauchen Innovationslust, um neue Wege ausprobieren zu wollen. So ein Schulleiter ist dann nicht nur mehr ein guter Lehrer, sondern er ist ein Profi im Leiten eines „Unternehmens mit hohen Herausforderungen“, arbeitet unter spezifischen, professionellen Rahmenbedingungen und genießt in der Gesellschaft und Politik ein hohes Ansehen. Deswegen brauchen die Schulleiter der Zukunft ein eigenes Berufsleitbild, eine herausragende Besoldung eine spezifische, nachhaltige und systematisch konzipierte Ausbildung vor der Berufung zum Schulleiter. Simone Fleischmann Leiterin der Abteilung Berufswissenschaft und Schulleiterin Schulleitung Schulentwicklung braucht starke Schulleitungen International erfolgreiche Bildungssysteme haben uns vorgemacht: Gute Schulen sind weitgehend selbständige Schulen. Es hat sich klar gezeigt, dass die zentrale Steuerung des Megasystems Schule nicht effektiv ist. Deshalb müssen dezentrale Steuerungsformen entwickelt werden. Die Bildungsverwaltung gibt weit reichende Zuständigkeiten an die Einzelschulen ab und sichert die Qualität und Vergleichbarkeit des Unterrichtsangebots durch wissenschaftlich erstellte und zentral überprüfte Bildungsstandards. Einzelschulen müssen sich auf ein pädagogisches Programm einigen, dieses schrittweise und planvoll umsetzen und diesen Prozess laufend evaluieren und steuern. Um dieser anspruchsvollen Aufgabe gerecht werden zu können, benötigen sie neue Formen der Zusammenarbeit aller Beteiligten sowie der inneren Führung. Erweiterte Selbstorganisation, größere Gestaltungsfreiheit und mehr Mitbestimmung bedeuten aber auch Aufgabe von Macht und bedingen so eine demokratisch handelnde Schulleitung und Schulverwaltung. Dieser vom BLLV seit über zehn Jahren propagierten Einsicht haben sich mittlerweile weite Kreise der Bildungspolitik angeschlossen. So hat das bayerische Kabinett im Januar beschlossen, der Einzelschule mehr Eigenverantwortung zu übertragen. Allerdings scheint es noch ein weiter Weg von der allgemeinen Erkenntnis hin zu spürbaren und wirksamen Konsequenzen. Bereits auf der LDV 1999 definierte der BLLV grundlegende Prinzipien einer Schule in erweiterter Verantwortung. Diese besitzt neben einer erweiterten Personalhoheit bei der Lehrerzuweisung und der Budgethoheit über weitreichende Kompetenzen in der Klassen- und Gruppenbildung. Die Zuweisungen erfolgen prinzipiell auf der Grundlage der Schülerzahlen. Daneben werden auch weitere Kriterien wie Schulprofil, Schulsituation, Schülerpopulation (Schüler mit nichtdeutscher Muttersprache, M- und P-Schüler, Schüler mit besonderen Problemen wie ADS, LRS etc.), der Schulsprengel etc. berücksichtigt. Die jeweilige Schule ist für die Klassen- und Gruppenbildung alleine zuständig und verantwortlich. Die Schulleitung erarbeitet hierfür einen Vorschlag, der von der Lehrerkonferenz beraten und beschlossen wird. Auch die Ausgestaltung der vorgegeben Stundentafel kann durch die Einzelschule erfolgen. Es muss beispielsweise möglich sein, vom 45-Minuten-Rhythmus abzuweichen oder jahrgangskombinierten Unterricht zu ermöglichen. Aber auch innere Schulentwicklung und Evaluation stellen elementare Aufgaben einer Schule in erweiterter Verantwortung dar. Erst eine selbst verantwortete Schule kann für die an ihr erzielten Ergebnisse verantwortlich sein! Die Schulleitung soll in diesem Steuerungsmodell die Qualität der Einzelschule in allen verschiedenen Dimensionen sichern. Schulleiter gestalten aktiv den Bildungsraum Schule und tragen dafür Verantwortung gegenüber Eltern, Unternehmen, Gemeinden und der Öffentlichkeit. Mit der Selbständigkeit steigt daher die Verantwortung der Schulleitung. Es genügt nicht, nur den reibungslosen Ablauf des Schulbetriebs zu ermöglichen. Vielmehr müssen umfassende Führungsaufgaben in der Personal-, Unterrichts- und Organisationsentwicklung bewältigt werden. Die Kompetenz der Schulleitung wird noch stärker als bisher zu einem entscheidenden Faktor für die Qualität der ganzen Schule. Bisher existierende Instrumentarien und Methoden, wie z. B. Maßnahmen im Rahmen der MODUS 21 Schulen oder die Bereitstellung von Ressourcen zur eigenverantwortlichen Gestaltung sind sehr gering und zielen nicht auf wirkliche Schulentwicklung in erweiterter Verantwortung ab, sondern sind pädagogische Ideengeber für Einzelinitiativen bzw. lediglich Einsparmaßnahmen zur Sicherung der Unterrichtsversorgung. Es bleibt bei einer „gefesselten Schule“, wie es der Wissenschaftlich-technische Beirat der Staatsregierung formuliert hat. Erfolgreiche Schulentwicklung kann nur gelingen, wenn Schulleitung und Kollegien in die Lage versetzt werden, Schulentwicklungsprozesse eigenverantwortlich mit zu gestalten und mit zu tragen. Dabei spielt die Schulleitung eine zentrale Rolle. Um diese ausfüllen zu können, braucht sie jedoch ausreichende Rahmenbedingungen. Das Berufsbild muss neu definiert werden. Schulleitung soll mehr leisten als nur die Sicherstellung des von der Schulverwaltung vorgegebenen Organisationsrahmens. Sie soll Organisations-, Personal- und Unterrichtsentwicklung vorantreiben. Dieser Anspruch muss in einem Berufsleitbild mit Tätigkeitsbeschreibungen definiert werden und zu weit reichenden Konsequenzen für die Qualifikation führen. Zwar wurden die Qualifizierungsmaßnahmen in den letzten Jahren erheblich ausgeweitet. Trotzdem können ein- bis dreiwöchigen - Lehrgänge die komplexen Aufgaben der Schulleitung und der Schulentwicklung auch nicht Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010 7 Schulleitung / Verwaltungsangestellte annähernd vermitteln. Auswahl und Qualifizierung von Schulleitern müssen daher systematisch gestärkt werden. Aber auch Status und Arbeitssituation der Schulleitung werden deren Bedeutung nicht einmal annähernd gerecht. Schulleiter müssen neben der hohen Unterrichtsverpflichtung umfangreiche pädagogische, organisatorische und dienstrechtliche Aufgaben erfüllen. Hinzu kommen zeitraubende Verwaltungstätigkeiten. Schulpolitische Reformen werden ohne entsprechende Zeitund Finanzressourcen für die Schulleitungen beschlossen. Aufgrund der Arbeitsbelastung ist die Gefahr des Burnout besonders groß. Zu hohe Belastung im Berufsalltag erschwert Innovationsprozesse, da Veränderungen zuerst immer Mehrarbeit und Zusatzbelastung bedeuten. Es ist überraschend, dass Schulleiter angesichts ihrer Arbeitssituation überhaupt noch bereit sind, aktiv Schulentwicklungsprozesse anzustoßen und voranzutreiben. Nicht überraschend ist, dass die Zahl der Bewerbungen für Schulleiterstellen in manchen Gegenden drastisch zurückgeht. Insbesondere die Arbeitszeit der Schulleitung muss daher dringend so neu definiert werden, dass die Aufgabenfelder Leitung, Verwaltung und Unterricht angemessen gewichtet sind. Wenn Schulleitung erfolgreich und eigenverantwortlich Schulentwicklungsprozesse anstoßen und umsetzen soll, braucht sie ein hohes Ansehen bei den Kollegen, den Eltern und der Schulverwaltung. Dieses Ansehen wird unterlaufen durch eine hohe Kontrolldichte und Reglementierung durch die übergeord- neten Behörden. Folge: Schulleiter vermeiden häufig neue innovative Wege, weil sie Angst haben müssen vor Reglementierung und Kritik von Seiten der Schulaufsicht. Ebenso ist es nicht förderlich, wenn viele Entscheidungen erst nach Rückversicherung durch die vorgesetzten Behörden gefällt werden können, wie z. B. Vertretungsregelungen, die Klassen- und Gruppenbildung, der Einsatz der mobilen Reserve, Personaleingriffe. Dadurch wird die Autorität des Schulleiters unterlaufen, die Organisationsabläufe bürokratisiert und eine effiziente Schulorganisation erschwert. Nicht zuletzt muss auch die Besoldung von Schulleitern und Schulleiterinnen entsprechend ihrer herausragenden Bedeutung angehoben werden. Fritz Schäffer 250 000 Euro zusätzlich für Verwaltungsangestellte an Bayerns Schulen Zum kommenden Schuljahr gibt es mehr Geld für Verwaltungsangestellte an Bayerns Schulen. 250 000 Euro werden im Rahmen des Nachtragshaushalts 2010 dafür zusätzlich bereit gestellt. Das kündigte die Vorsitzende des Landtagsausschusses für Fragen des öffentlichen Dienstes, Ingrid Heckner, an. „Durch die Einführung der Mittelschule zum Schuljahr 2010/11 werden neue Aufgaben auf die Schulsekretariate zukommen. Die zusätzlichen Mittel geben uns die Möglichkeit, hier noch nachsteuern zu können“, so Heckner. Die Letztentscheidung über die Verteilung der Mittel liegt beim Kultusministerium. Im Doppelhaushalt 2009/10 sind bereits 83 zusätzliche Vollzeitstellen für Verwaltungsangestellte eingestellt, 20 davon wurden auf Betreiben der CSU-Landtagsfraktion nachträglich in den Entwurf 8 Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010 der Staatsregierung eingefügt. Im Nachtragshaushalt können keine zusätzlichen Planstellen geschaffen werden, da der Stellenplan des Freistaats nicht geöffnet wird. „Mit den 250 000 Euro geben wir dem Kultusministerium jedoch die Möglichkeit, bedarfsgerecht Mittel für Verwaltungsangestellte zuzuweisen“, so Heckner. Der Haushaltsausschuss hat den zusätzlichen Mitteln bereits zugestimmt, im Plenum des Landtags wird der Nachtragshaushalt voraussichtlich am 23. März verabschiedet. „Unser Ziel ist es, die Arbeitsbedingungen der Verwaltungsangestellten an unseren Schulen weiter zu verbessern. Die Schulsekretariate entlasten die Lehrerinnen und Lehrer unterstützen dadurch auch die pädagogische Arbeit“, so Heckner. Markus Schäfert Verwaltungsangestellte „Wo ist Ivan?“ oder – ein Tag im Schulsekretariat einer Grundschule in Niederbayern „Hilde, der Bus für die 3. Klassen zum Schwimmunterricht ist noch nicht da. Ruf mal an, wo er bleibt.“ höre ich durch die offen stehende Tür des Lehrerzimmers. Das Telefon klingelt im Hintergrund und eine Mutter steht bereits im Sekretariat. Es ist 7:35 Uhr und ich betrete gerade mein Arbeitszimmer. „Ich wünsche Euch auch alle einen guten Morgen.“ sage ich gut gelaunt und erfahre nebenbei von der wartenden Mutter, dass sie ein Formular für die Anmeldung zur Mittagsbetreuung braucht. Ich bitte sie um etwas Geduld. „Kann mal jemand ans Telefon gehen. Es klingelt schon die ganze Zeit!“ ruft es aus dem Hintergrund. Noch bevor ich mir meinen Weg zum Schreibtisch bahnen kann, stehen wie aus dem Nichts zwei Lehrerinnen vor mir: „Kannst Du mir mal schnell eine aktuelle Schülerliste mit allen Vornamen ausdrucken?“ will die eine und die andere übergibt mir eine Mitteilung wegen fehlender Hausaufgaben – ich möchte den Brief doch bitte an die Eltern des Schülers schicken oder ihn am besten gleich persönlich vorbei bringen. Während ich die erste Krankmeldung eines Schülers am Telefon entgegennehme, schalte ich PC und Drucker an. Bis mein Rechner fertig gestartet und arbeitsbereit ist, nehme ich schon mindestens acht weitere Anrufe von Eltern kranker Kinder an. Zufällig sehe ich am Fenster den Bus vorbeifahren. „Der Bus für die 3. Klassen ist da!“ rufe ich laut durch die immer weit offen stehende Türe ins Lehrerzimmer. Eine Kopie des Anmeldeformulares habe ich mit einem Handgriff aus der Schublade geholt und drücke es der inzwischen schon ungeduldig wartenden Mutter mit zwei, drei Erklärungen in die Hand. Schon wieder habe ich den Telefonhörer in der Hand und erfahre, dass eine Lehrkraft wegen Krankheit die nächsten Tage nicht kommen kann. Sofort informiere ich die Schulleitung, bearbeite am Rechner das entsprechende Formular für das Schul- amt und lege den Ausdruck zur Unterschrift ins Büro des Rektors. Ein Blick auf die Uhr – es ist 7:50 Uhr. Endlich kann ich meinen Mantel ausziehen. Nachdem nun seit ca. fünf Minuten die Lehrkräfte in ihren Klassenzimmern sind, greife ich erneut zum Hörer und informiere einige Lehrerinnen, welche Schüler ihrer Klasse sich krank gemeldet haben. Zwischendurch erfahre per Zuruf aus dem Büro des Rektors stichpunktartig Informationen von Themen, die sich nach meiner Arbeitszeit am Vortag noch ergaben. Ich ergänze meine ToDo-Liste für heute. 8:05 Uhr, das Telefon klingelt. „Wo ist Ivan? Ich habe schon ein paar mal versucht, dich telefonisch zu erreichen.“ fragt mich die Lehrerin einer vierten Klasse leicht genervt wirkend. „Bei mir ist er nicht entschuldigt. Ich hänge die ganze Zeit am Telefon. Der dämliche Apparat sendet kein Besetztzeichen, wenn jemand anruft und ich aber bereits spreche.“ erwidere ich, „Soll ich bei Ivan zu Hause anrufen?“. „Ja, mach das bitte!“ höre ich als Abschluss des Gespräches. Noch während ich den Hörer auflege, starte ich mit der anderen Hand am Computer das Schulverwaltungssystem. Doch anstatt mir die Startmaske des Programms anzuzeigen, bekomme ich eine Fehlermeldung auf den Bildschirm. „Das hat mir gerade noch gefehlt.“ denke ich bei mir und drücke, weil es erfahrungsgemäß wegen eines Programmfehlers keine andere Möglichkeit gibt, die Reset-Taste. Bald sollte ich aber feststellen, dass heute ein guter Tag für mich ist. Nach nur viermaligem Neustart des Rechners und viel gutem Zureden erhalte ich endlich das gewünschte Startfenster. Der Datensatz von Ivan ist schnell gefunden und da nur eine Handy-Nummer seiner Eltern angegeben ist, rufe ich diese gleich an. „Diese Rufnummer ist uns leider nicht bekannt.“ bekomme ich zu hören. Gott sei Dank ist eine „Oma“-Nummer einge- tragen. Nach ungefähr zwei Minuten des Anklingelns breche ich den Anrufversuch ab und gebe der Lehrkraft einen Zwischenbescheid. „So, schon 8:20 Uhr! Jetzt aber schnell zum Tagesgeschäft.“ beschließe ich. Gemäß meiner ToDo-Liste bearbeite ich zuerst einmal meine Emails - Durchlesen, Beantworten, Ausdrucken, verteilen – fertig. „Wow, das ging heute aber mal fix.“ denke ich mir. „Aber wo ist denn der Ivan?“ Schon wähle ich erneut die Oma-Nummer und warte wieder vergeblich, dass sich am anderen Ende der Leitung jemand meldet. Also beginne ich mit der Vorbereitung für die bevorstehende Schuleinschreibung. Beim Abgleich der Listen des Einwohnermeldeamtes und der Kindergärten fallen mir gleich ein paar Unstimmigkeiten auf. Bei drei künftigen Schülern ist der Name unterschiedlich geschrieben und bei einem Neuzugang lässt sich anhand des Vornamens nicht erkennen, ob es sich hierbei um einen Jungen oder um ein Mädchen handelt. Ehe ich mich versehe, hänge ich schon wieder am Telefon und kläre diese Dinge sofort. Mein wiederholter Anrufversuch bei Ivans Oma um 9:10 Uhr wird jäh durch den Paketzusteller unterbrochen. „Was haben Sie denn da schon wieder alles bestellt?“ grinst mich der freundliche Mann an. „Das passt mir gerade gar nicht in den Kram.“ denke ich mir und verabschiede den Herren mit einer Unterschrift auf seinem elektronischen Handheld freundlich, aber bestimmt. Mit der Schere in der Hand öffne ich alle Pakete, um deren Inhalt mit den Bestellungen abzugleichen und die Ware zu inventarisieren. Anschließend rufe ich den Hausmeister an und bitte ihn, die Sachen im Haus zu verteilen. Kurz vor der großen Pause um 9:30 Uhr komme ich mit einem weiteren Anrufversuch in Sachen Ivan wieder nicht ans Ziel. Jetzt kommt eine heiße Phase: die Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010 9 Verwaltungsangestellte große Pause ist für heute die letzte Möglichkeit, wichtige Dinge mit den Lehrern direkt abzuklären. Wenn sie nämlich die nächste Pause haben, ist meine Arbeitszeit schon lange beendet. Also gehe ich im Lehrerzimmer reihum auf die jeweiligen Personen zu und kläre, was zu klären ist. Doch wissen das auch die Lehrer und drücken mir schnell noch ihre Anliegen in die Hand. Eine Lehrkraft bittet mich, bis morgen verschiedenfarbiges Papier in DIN A3 zu besorgen. Eine andere benötigt unbedingt kurzfristig Bücher im Fach Deutsch. Und noch bevor der Gong zum Ende der Pause ertönt, halte ich mit den dazugehörigen Erklärungen zwei USB-Sticks mit Daten für die bevorstehenden Zwischenzeugnisse in der Hand. Ich solle sie doch bitte heute noch ausdrucken. 10 mir eine fremde Person, ohne sich vorzustellen. Schnell habe ich herausgefunden, dass es der Vater eines Schülers ist und er eine Sprechstunde mit der Klassenleiterin vereinbart hat. Und weil er sich im Haus nicht auskennt, liefere ich ihn am richtigen Klassenzimmer ab. Auf dem Rückweg komme ich Gott sei Dank an der Toilette vorbei. Nachdem die Lehrer pünktlich um 9:45 Uhr in Richtung Klassenzimmer aufbrechen, beschließe ich, mir für heute meine erste Tasse Kaffee zu holen und gehe in Richtung Kaffeeküche. „Hilde, hilf mir mal bitte! Der Kopierer spinnt.“ höre ich eine verzweifelte Lehramtsanwärterin rufen. Also lasse ich den Automaten links liegen und versuche, das Problem zu beheben. Doch dies will mir heute nicht gelingen. Offensichtlich habe ich es nicht nur mit einem Papierstau zu tun, sondern mit einem anderen ausgewachsenen Fehlerteufel. Plötzlich schießt es mir wieder durch den Kopf: „Wo ist Ivan? Ich muss doch endlich jemanden erreichen!“ Kurz einen Kaffee gezogen und schon wieder an meinem Arbeitsplatz angelangt drücken meine Finger wieder die Tasten mit der OmaNummer. „Wieder nichts!“ sage ich halblaut und lege auf. Also rufe ich als nächstes den Techniker für den defekten Kopierer an und vereinbare einen Reparaturtermin. Um 10:15 Uhr sitze ich wieder am Schreibtisch und bevor ich irgendetwas anderes anfange, rufe ich nochmals bei Ivans Oma an. „Ivan, wo bist Du bloß?“ frage ich mich allmählich ein wenig besorgt. Wieder erreiche ich Ivans Oma nicht. Ich denke an meine ToDo-Liste, welche ich heute noch unbedingt abarbeiten möchte. Doch in der Pause habe ich versprochen, die Zeugnisse auszudrucken und deswegen kopiere ich mir die Daten schon auf den Rechner. Nach einem kurzen Kontrollblick auf eventuelle Fehler drucke ich alle Zeugnisse aus und lege sie den beiden Lehrerinnen zur Unterschrift in ihre Postfächer. „Meine Güte!,“ denke ich „Bis Freitag kommen noch elf weitere Lehrer mit ihren Zeugnissen zu mir. Hoffentlich kommen die nicht alle auf einmal!“ Jetzt fehlen nur noch die Bücher und das verschiedenfarbige Papier. Gut, dass ich weiß, bei welchem Verlag ich die Bücher bestellen kann. Schnell noch im Internet auf der Lieferanten-Homepage nachgeschaut, ob die Ware auch wirklich verfügbar ist und eine Online-Bestellung abgesetzt. Die Bestellbestätigung drucke ich aus und lege sie im Ordner für offene Bestellvorgänge ab, damit ich bei der Lieferung kontrollieren kann, ob ich auch die richtige Ware in der richtigen Menge zum richtigen Preis bekommen habe. Das bunte Papier werde ich auf meinem Weg nach Hause direkt beim Händler abholen. Inzwischen ist es 10:05 Uhr. Nach einem ersten Schluck von meinem Kaffee stelle ich fest, dass dieser nur noch lauwarm ist und vernehme zeitgleich ein zögerliches Klopfen an der Lehrerzimmertür. Ich springe auf, renne hinüber und sehe nach, wer da anklopft. „Ich finde die Lehrerin der Klasse 2b nicht. Wo ist die Sprechstunde?“ erklärt Ohne es bemerkt zu haben, hat mir der Hausmeister freundlicherweise zwischendurch die Briefpost auf den Tresen des Sekretariats gelegt. In fünf Minuten ist es 10:40 Uhr und somit eigentlich Schluss für heute. Aber vorher habe ich noch ein paar Dinge zu erledigen, z. B. Ivans Oma erreichen. „Wenn ich da jetzt niemanden erreiche, dann muss ich wohl Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010 oder übel dem Rektor Bescheid geben, dass Ivan unentschuldigt dem Unterricht fern geblieben ist.“ überlege ich inzwischen nicht mehr nur besorgt, sondern schon fast ein bisschen genervt. Nach kurzem Klingeln meldet sich endlich jemand am anderen Ende. Es ist Ivans Oma. Trotz erheblicher Sprachbarrieren gibt sie mir zu verstehen, dass Ivan diese Woche mit seinen Eltern in Stuttgart bei seinem Onkel ist. Es seien doch Faschingsferien. „Das ist richtig,“ sage ich „doch das gilt nur für Baden-Württemberg. In Bayern beginnen die Ferien erst nächste Woche.“ Ivan lebt erst seit wenigen Monaten in Deutschland. Sicherlich hat er das mit den Ferien nicht richtig verstanden. Der Oma ist das sichtlich peinlich. Sie will sich darum kümmern, dass ihr Enkel morgen wieder in der Schule ist. Ich kann mir ein leises Lachen nicht verkneifen und verabschiede mich freundlich von Ivans Oma. Mit dem Telefonhörer zwischen Kopf und Schulter eingeklemmt gebe ich Ivans Lehrerin um 10:50 Uhr Bescheid und öffne gleichzeitig die heutigen Briefe, um noch schnell die Rechnungen zu prüfen und zu kontieren. „Meine ToDo-Liste wird morgen ziemlich lang.“ stelle ich fest. „Da gibt es noch ein paar Dinge oben darauf, die ich aber morgen wirklich erledigen muss. Sonst wird es richtig eng!“ Mit nur 20 Minuten Verspätung und dem Mitteilungsbrief in der Hand verlasse ich um 11:00 Uhr das Schulgebäude und mache mich auf den Weg, das von der Lehrkraft für morgen angeforderte Papiermaterial abzuholen und die Mitteilung wegen der fehlenden Hausaufgaben bei den Eltern in den Briefkasten einzuwerfen. „Heute war ein guter Tag – keine außergewöhnlichen Vorfälle. Gut, dass momentan keine größeren Statistiken oder andere Termine anstehen, sonst wäre ich echt untergegangen. Und Ivan habe ich auch wieder gefunden.“ stelle ich in meinen Gedanken fest und steige ins Auto. (Der Name „Hilde“ wurde von der Redaktion geändert, doch der Rest der Geschichte ist authentisch.) Verwaltungsangestellte Aktuelles aus der Fachgruppe Verwaltungsangestellte Am Samstag, den 27. Februar 2010 fand der dritte Tag der Verwaltungsangestellten ganztägig in der Hauptschule in Haar bei München statt. Wie auch bei den vorangegangen Veranstaltungen waren mehr als 200 Kolleginnen aus ganz Bayern da und nahmen die Gelegenheit war, bei den anwesenden Politikern ihre Sorgen und Nöte loszuwerden, die angebotenen Workshops zu besuchen und den Austausch mit den anderen Kolleginnen zu nutzen. Ergebnis der Online-Umfrage bei Verwaltungsangestellten vom Oktober 2009 Über 800 Kolleginnen aus ganz Bayern beteiligten sich an dieser anonymen Befragung. Schön ist es, dass Viele die Gelegenheit nutzten, nicht nur ihre Daten in Zahlen anzugeben, sondern auch ausführliche Angaben über ihre Arbeitssituation, sowie ihre Wünsche und Forderungen mitzuteilen. Daraus können wir konkrete Ziele für die weitere Arbeit im Verband ableiten, z. B. hinsichtlich des Fortbildungsangebots auf dem nächsten Tag der Verwaltungsangestellten. Die Landesfachgruppenleiterin Petra Müller, stellte dem Vorstand des BLLV Ende November 2009 in München das Ergebnis der Umfrage vor. Bei über 800 Inge Bölsterl und ihr ehemaliger Schulleiter Hans Poost. Inge Bölsterl ist Verwaltungsangestellte und leitet die Fachgruppe in Niederbayern. Teilnehmerinnen sind die Ergebnisse sehr aussagekräftig. Die am häufigsten genannten Anliegen stimmen weitestgehend mit den Forderungen, die unsere Fachgruppe vertritt, überein. Nämlich ein überarbeiteter Tätigkeitskatalog als Arbeitsgrundlage, die Verbesserung der Zuteilungsrichtlinien, eine leistungsbezogene Bezahlung und bessere bzw. andere Fortbildungsangebote. Eine Auswahl aus den Ergebnissen: Niederbayern insgesamt Teilnehmerinnen 116 802 Durchschnittsalter 49 47,8 Befristungen im Grundvertrag 2% ca. 17 % Von Änderungskündigungen bzw. Arbeitszeitkürzungen schon betroffen 22 % 15 % Dienst in mehreren Schulen 18 % 24 % 39 Std. 37 Std. Durchschnittliche Überstunden Durchschnittsverdienst Steuerkl. V z. B. E5 1/3 Kraft 456,58 € netto z. B. 605,13 € netto E5 1/2 Kraft Kurz vor den Weihnachtsferien konnten wir bei Gesprächen im bayerischen Landtag je ein Exemplar der Auswertung, gegliedert nach Regierungsbezirken und Schularten, an die Damen und Herren Abgeordneten aus allen fünf Fraktionen übergeben. Auch hierzu finden Sie auf der Homepage www.bllv.de unter Schule / Schulsekretariat / Nachrichten weitere Informationen. Vielen Dank noch einmal an alle Kolleginnen, die bei dieser Umfrage teilgenommen haben! Sowohl innerhalb des BLLV als auch von den Abgeordneten des Ausschusses für den öffentlichen Dienst wurde uns weitere Unterstützung bei der Umsetzung der Forderungen zugesagt, um die Arbeitssituation der Verwaltungsangestellten zu verbessern. Inge Bölsterl Hinweis: Näheres finden Sie auch auf unserer Homepage: www.bllv.de unter Schule / Schulsekretariat. Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010 11 Verwaltungsangestellte / Gymnasium Ein neues Gesicht in der FG Verwaltungsangestellte Waltraud Ableitner stellt sich vor In der letzten BezirksausschussSitzung konnte die Vorsitzende Judith Wenzl die neue Fachgruppenleiterin für Verwaltungsangestellte in Niederbayern begrüßen. Waltraud Ableitner Frau Waltraud Ableitner ist seit 1976 bei der Regierung von Niederbayern beschäftigt, davon 25 Jahre als Verwaltungsangestellte an der Volksschule in Essenbach. Seit 1998 ist sie Mitglied im Örtlichen Personalrat des Landkreises Landshut und tritt dort für die Belange der Verwaltungsangestellten ein. Seit Jahren ist sie vielen Lehrerinnen und Lehrern bekannt, denn mit großem Engagement ist sie bei der Anmeldung und Beratung am niederbayerischen Lehrertag in Essenbach vertreten. Frau Ableitner ist 55 Jahre alt, verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und lebt in Mettenbach. Auch an der Landesfachgruppensitzung VA im Dezember vergangenen Jahres in München hat sie zusammen mit ihrer Vorgängerin, Frau Inge Bölsterl, teilgenommen. Für ihre weitere aktive Mitarbeit in unserem Bezirksverband wünschen wir ihr viel Freude und Erfolg! Noten im G8 besser als im G9! Buchtipp: MÜNCHEN. Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle gab die Ergebnisse der erstmaligen Erhebung der Halbjahresnoten der Jahrgangsstufe 11 des achtjährigen Gymnasiums und der Jahrgangsstufe 12 des neunjährigen Gymnasiums bekannt. Diese bisher einmalige Maßnahme hatte der Minister in der Sondersituation angeordnet, da Schüler in zwei unterschiedlichen Systemen der Oberstufen parallel in den Gymnasien unterrichtet werden. „Die Erhebung ergab, dass die Durchschnittsnoten der Schüler der Jahrgangsstufe 11 des achtjährigen Gymnasiums und der Jahrgangsstufe 12 des neunjährigen Gymnasiums nahezu gleich gut ausfallen“, so der Minister. Er fuhr fort: „Viele Einzelmeldungen von Schülern und Eltern in den vergangenen Wochen und ihre Befürchtung, dass der Notendurchschnitt der Schüler der Jahrgangsstufe 11 des achtjährigen Gymnasiums gegenüber dem der 12. Jahrgangsstufe des neunjährigen Gymnasiums deutlich abfällt, haben sich nicht bestätigt.“ Damit ist ein wichtiger Schritt getan, um zu erreichen, dass die Schüler beider Ober- 12 Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010 stufe gleichwertige Bedingungen für den Weg zum Abitur haben. Der Minister konkretisiert: „Das Anforderungsprofil scheint – bei allem Unterschied in der Ausrichtung der beiden gymnasialen Oberstufen – vergleichbar und die Schüler werden in beiden Oberstufensystemen gut auf die bevorstehenden Abiturprüfungen vorbereitet.“ Die Daten der Erhebung im Überblick: Fach und Oberstufe Halbjahresnote Deutsch G 8 2,64 Deutsch G 9 2,85 Mathematik G8 2,83 Mathematik G 9 3,02 Englisch G 8 2,65 Englisch G 9 2,79 Grundlage dieser Ergebnisse ist eine landesweite repräsentative Datenerhebung bei rund 9.000 Schülerinnen und Schülern an ca. 15 Prozent der staatlichen Gymnasien in Bayern. Dabei berücksichtigt wurden große und kleine Gymnasien im städtischen und ländlichen Raum. Quelle: Pressemitteilung des KM Nr. 36 vom 23. Februar 2010 Bewerten und motivieren Eine Leistungsbeurteilung kann Erfolgserlebnisse vermitteln, Lernmotivation, Sachinteresse und Leistungswillen steigern. Jedoch sollte sie nicht frustrierend wirken und damit zu Lernunlust und Resignation führen. Dieser Band enthält Tipps für eine pädagogisch sensible und für alle transparente Leistungsbewertung - damit eine gerechte Beurteilung gelingen kann. Aus dem Inhalt: Vergleichbarkeit schulischer Leistungen gewährleisten Objektive Bewertungskriterien Sichern der Schulqualität Liane Paradies, Wencke Sorrentino, Johannes Greving, Franz Wester: 99 Tipps. Praxis-Ratgeber Schule. Schüler gerecht bewerten. Für die Sekundarstufe I. Verlag Cornelsen Scriptor. Berlin 2009. Preis: 14,95 €. Mittelschule / Kinderhilfe Dialogforen – Wo ist der Dialog? Die Umfirmierung der Hauptschulen in Mittelschulen wird, wie Herr Kultusminister Dr. Spänle und Staatssekretär Huber landauf- landab in sogenannten Dialogforen verkünden, umgesetzt. Wo ist der Dialog, wenn schon das Ergebnis von vornherein feststeht?? Wenn eine kleinere Hauptschule die Kriterien der Mittelschule nicht schafft, hat sie sich mit anderen Hauptschulen in Schulverbünden zusammenzuschließen. Seit sieben Jahren bin ich Elternbeirat an der Weiß-Ferdl-Schule, Hauptschule Altötting und habe in dieser Funktion an das Kultusministerium einige Anmerkungen: Die Politik muss dafür sorgen, dass die Hauptschule in der Wirtschaft den Stellenwert erhält, der ihr seit langem zusteht – nur die Hauptschule in Mittelschule umbenennen wird aus meiner Sicht nicht viel bringen. Kleine Klassen mit max. 25 Schülern sind umgehend zu realisieren. An jeder Hauptschule einen Sozialpädagogen anstellen. Mehr Lehrer anstellen – allein mehr Planstellen auszuweisen reicht nicht – zu jeder Planstelle gehört ein Mensch!! Die wohnortnahe Hauptschule erhalten um dadurch Schulbusfahrten von 1 Stunde und mehr zu vermeiden. Eine kleine Anmerkung zur Grundschule – um den Druck des Übertritts bei den Kindern und den Eltern (bereits in der 3.Klasse) herauszuneh- Die Hauptschulinitiative hat außer einer Unmenge an Organisationsarbeit für die Schulleitungen und Lehrer nicht viel gebracht. Warum soll jetzt plötzlich eine Namens-änderung und die Gründung von Schulverbünden was Besonderes und ganz Neues bewirken? Vom Ansatz her wären Dialogforen ja eine gute Sache, da sich die Beteiligten in einem Zwiegespräch über ein bestimmtes Problem austauschen können. Nur wenn, wie in Burgkirchen/ Alz am 19.1.2010 geschehen, der Minister u. a. bekannt gibt, dass bereits im März 2010 die Gesetzesvorlage zur Mittelschule in die Landtagsgremien zur abschließenden Beratung eingebracht wird, mutiert ein Dialogforum zur Makulatur. Man hat sich getroffen und zugehört – eigentlich eine verlorene Zeit. men, ist die Möglichkeit des Übertritts erst ab der 6. Klasse erneut zu prüfen. Bis zur 6. Klasse sollen die Kinder zusammen bleiben. Eine nicht ganz neue Forderung. Abschließend stelle ich die Frage – was bringt die Umbenennung Hauptschule in Mittelschule unseren Kindern? Ändert sich für die Kinder was Gravierendes? Karl Maier, 1. Vorsitzender des Elternbeirats der Weiß-Ferdl-Schule ABJ Niederbayern übergibt Spende für BLLV-Kinderhilfe Im Rahmen einer gemeinsamen Neujahresfeier übergab die Vorstandschaft der ABJ Niederbayern eine Spende in Höhe von 500 Euro an Ehrenpräsident Dr. Albin Dannhäuer. Dieser Geldbetrag kommt in voller Höhe der BLLV-Kinderhilfe zugute, die damit das Kinderhaus in Ayacucho/Peru unterstützt. Wie Albin Dannhäuer mitteilte, werden Spenden dort neben dem allgemeinen Unterhalt des Projekts derzeit insbesondere zum Bau einer eigenen Bäckerei benötigt, die für die Jugendlichen Ausbildungsplätze bieten soll. Durch die Verkaufserlöse der Backwaren wird es zukünftig möglich sein, einen wesentlichen Beitrag zur Eigenfinanzierung des Projekt zu leisten. Angesichts dieser Perspektiven waren sich die ABJler einig, dass der Spendenbetrag bei der Kinderhilfe sehr gut angelegt ist. Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010 13 Kinderhilfe HS Bad Griesbach übernimmt Patenschaft für BLLV-Kinderhaus in Peru Die Anregung kam von Konrektor Rainer Kirschner Auf Anregung vom Konrektor der Hauptschule Bad Griesbach, Rainer Kirschner, übernahm diese, als erste Schule in Bayern überhaupt, ab dem 1. Januar 2010 eine Patenschaft für ein Kinderhaus in der peruanischen Stadt Ayacucho. Aus diesem Anlass verlieh der Ehrenpräsident des BLLV, Dr. Albin Dannhäuser, bei einer kleinen Feier in der Aula der Hauptschule an Rektor Oswald Robl die Patenschaftsurkunde. Zuvor hielten Cornelia Riedl und Laura Eder von der Klasse 6a in Vertretung der ganzen Schule vor den Klassen 6a, 7m, 4b und 9a ein kurzes Referat über Geographie, Bevölkerung, Sport und Sehenswürdigkeiten in Peru. Als Ehrengäste hörten Schulamtsleiter Hans Rottbauer, Vizebürgermeister Franz-Paul Wimmer, Ulli Schmalhofer vom Elternbeirat und die Lehrer der anwesenden Klassen aufmerksam zu. In seiner Rede über das Kinderhaus, welches Dr. Dannhäuser im letzten Herbst besuchte, erzählte er von den peruanischen Kindern, die dort betreut werden. Außer der Hausaufgabenbetreuung gibt es für die Kinder die Möglichkeit, sich mit Kunsthandwerk und Textilarbeit zu beschäftigen, die dabei entstandenen Produkte am Markt zu verkaufen und sich dafür Bücher für die Weiterbildung zu kaufen. Ebenso kann man Musikinstrumente erlernen und die heimische Folklore pflegen, um bei Auftritten wiederum Geld zu verdienen. Dadurch können sie vermeiden, für einen Hungerlohn von ein paar Centavos Gräber zu reinigen, Rattengift zu verkaufen oder als Lastenträger auf dem Markt zu arbeiten. In Workshops lernen die Kinder von ihren Rechten auf Essen, Kleidung, Schulbildung, und wie man um diese kämpft. Zur Schule gehen die meisten Kinder aber erst abends von sechs bis zehn Uhr, denn am Tag müssen die Kinder für die Familie arbeiten. Durch einen Studentenaustausch mit bayerischen Studierenden gibt es immer neue Anregungen für weiterentwickelnde Maßnahmen, und so wurde das Kinderhaus als Modellobjekt des BLLV ausgezeichnet. Außerdem arbeiten im Kinderhaus Sozialpädagogen, Lehrer und Psychologen. Mit einer monatlichen Spende von 30 Euro, finanziert von der jährlich in der Adventszeit in jeder Klasse stattfindenden Pfennigparade, wird die Patenschaft regelmäßig unterstützt, wofür Dr. Dannhäuser abschließend herzlich dankte. In Ihren Grußworten – für das Schulamt Direktor Hans Rottbauer und für die Stadt Vizebürgermeister Franz-Paul Wimmer – sprachen beide voller Stolz über „ihre“ Hauptschule und deren Engagement. Nach der kleinen Feier gab es für die Ehrengäste, die anwesenden Lehrer und die Schulleiter ein von der Kochgruppe der 8. Klasse zubereitetes peruanisches Mittagessen. Text und Fotos: Von rechts Schulamtsleiter Hans Rottbauer, Konrektor Rainer Kirschner, BLLVEhrenpräsident Dr. Albin Dannhäuser, Rektor Oswald Robl, Ulli Schmalhofer vom Elternbeirat und 2. Bürgermeister Franz-Paul Wimmer mit Lehrkräften und Schülern der Hauptschule Bad Griesbach. 14 Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010 Georg Gerleigner, PNP 0830 Wir danken der PNP für den Abdruck des Artikels Kinderhilfe Volksschule Bad Griesbach bayernweit erste Patenschule des BLLV-Kinderhauses in Ayacucho 1994 gründete der BLLV (Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband) auf Initiative des Präsidenten Dr. h.c. Albin Dannhäuser die BLLV-Kinderhilfe. Dannhäusers Vision: „Der BLLV als größter Lehrerverband Bayerns muss sich zu seiner humanitären Verantwortung bekennen – über die Grenzen Bayerns hinaus. Der BLLV gibt einen Beitrag dazu, Kindern in Not neue Lebensperspektiven zu eröffnen. Wir nehmen unsere Verantwortung für eine menschliche Zukunft ernst – auch für Kinder in der Dritten Welt.“ So entstand u.a. auch das Kinderhaus Casadeni in Ayacucho in Peru. Und genau für dieses Haus ist die Volksschule seit Januar 2010 die erste Patenschule in ganz Bayern. Angeregt wurde diese Patenschaftsübernahme von Konrektor Rainer S. Kirschner. Zu diesem besonderen Anlass ließ es sich Dr. h.c. Albin Dannhäuser, mittlerweile Ehrenpräsident des BLLV und Botschafter der BLLV Kinderhilfe, nicht nehmen persönlich nach Bad Griesbach zu kommen um der Schule die Patenschaftsurkunde zu überreichen. Dabei berichtete Dannhäuser den anwesenden Schülern in der Volksschulaula über den täglichen Kampf ums Überleben der peruanischen Familien. Exemplarisch stellte er hier die Familie des zehnjährigen Nelsons vor. Sie wohnt mit vier Kindern in einer Zwei-ZimmerHütte aus Erdziegeln. Der Fußboden besteht aus Lehm. Die Kochnische ist durch eine Zeltplane abgetrennt. Im Schlafraum befinden sich drei Liegen – für 6 Personen! Hütte ist notdürftig mit rostigem Wellblech bedeckt. Sie befindet sich in einem riesigen Armenviertel am Berghang. Die Eltern flohen Anfang der 90er Jahre aus einem Dorf in den Anden, in dem viele junge Männer von den Guerillas oder Militärs umgebracht worden waren. Der Vater ist Analphabet, ohne feste Arbeit – nur manchmal Handlanger am Bau. Er spricht leise und monoton, wirkt lethargisch. Die Mutter verkauft auf dem Markt Kekse und andere Süßigkeiten. Dass ihre Kinder arbeiten und Geld verdienen müssen, empfindet sie als selbstverständlich: „Kinder müssen lernen, mitzuhelfen. Es geht nicht, dass sie sich nur aushalten lassen!“ Im Monat treibt die Familie rund 100 Soles auf. Das entspricht 25 Euro. 50 Soles kosten Wasser und Strom. 50 Soles bleiben für Essen- vorwiegend Gemüse, Mais, Getreide und Milch und Schulmaterial. Natürlich reicht das Geld nicht aus. Die Familie muss Schulden machen. Weiß aber nicht, wovon sie diese bezahlen soll. So wie Nelson und seiner Familie geht es Tausenden von Kindern in Ayacucho und Peru. Sie führen mit ihren Familien in armseligen Hütten einen Kampf ums Überleben. Um wenigstens den bedürftigsten Kindern zu helfen, wurde 1996 das BLLV- Kinderhaus „Casadeni“ gebaut. Hier finden 180 der ärmsten Kinder ein Zuhause. Ein 12-köpfiges Team kümmert sich um sie: Fachlehrer, Sozialpädagogen, Psychologen, PädagogikStudenten als Praktikanten und Ehemalige, aber auch manche Eltern im Ehrenamt. Schulkinder müssen zuerst ihre Hausaufgaben erledigen. In einem großen Unterrichtsraum bilden sie Lerngruppen, in denen sie von Fachlehrern individuell betreut und gefördert werden oder sich gegenseitig helfen. Obwohl sich etwa 60 Kinder im Raum befinden, ist der Geräuschpegel ungewöhnlich niedrig. Sie arbeiten sorgfältig und ausdauernd. Innerhalb der letzten 15 Jahre kann das BLLV- Kinderhaus bemerkenswerte Erfolge vorweisen. Hunderte von Kindern wurden zu einem Schulabschluss geführt, haben gelernt zu schneidern, landestypische Musikinstrumente zu beherrschen, sich im traditionellen Kunsthandwerk zu üben, Theater zu spielen. Aber darüber hinaus noch mehr. Nämlich Selbstvertrauen zu gewinnen, ihre Persönlichkeit zu entwickeln, für ihre Rechte einzutreten und vor allem dem Teufelskreis bitterster Armut zu entfliehen. Casadeni hat den Ehrgeiz, sich in einigen Jahren weitgehend selbst zu finanzieren. Dazu gehören vor allem laufende Personalkosten von ca. 60.000 € pro Jahr. Ein Teil dieses Finanzbedarfs könnte z. B. erwirtschaftet werden durch Kauf von Nähmaschinen zum Aufbau einer Schneiderei und durch die Einrichtung einer Bäckerei. Hier könnten Jugendliche vor allem einen Beruf erlernen. Dazu bedarf es jedoch weiterer 40.000 €. Unsere Schule beteiligt sich nun nachhaltig an diesem Projekt als erste Patenschule in ganz Bayern indem sie monatlich einen Betrag von 30 € spendet. Den finanziellen Grundstock legte hier die alljährlich in der Adventszeit durchgeführte „Centparade“ in den Klassen. Hierbei konnten die Schüler Kleingeld in bereitgestellten Sammelbüchsen spenden. Auch eine großzügige Spende aus dem Erlös des von der Klasse 9a durchgeführten Weihnachtsbasars trägt dazu bei. Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010 15 Politik / Niederbayern Caritas Passau begrüßt Gerichtsentscheid zu Kinderregelsätzen Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass die Hartz-IV-Regelsätze für Kinder dem Grundgesetz widersprechen und deshalb erhöht werden müssen. „Die Caritas begrüßt diesen Beschluss ausdrücklich“, sagt Dr. Wolfgang Kues, Direktor des Diözesan-Caritasverbandes Passau. „Wir sehen uns in unserer Kritik an der bisherigen Praxis bestätigt. Das Bundesverfassungsgericht hebt in seiner Entscheidung ausdrücklich auf die Würde der Bedürftigen ab und verlangt, dass Kinder einen originären, und nicht von den Erwachsenen einfach abgeleiteten und in Prozenten ausgedrückten Anspruch haben.“ Die derzeitige Berechnung berücksichtige nicht, dass Kinder außer den Grundbedürfnissen einen eigenen Mehrbedarf haben, z. B. an Kleidung, an Mehrkos- ten für Bildung und an dem, was man gemeinhin als Teilhabe bezeichne. Regelung bei den Kinderregelsätzen vorlegen. „Wir müssen verhindern, dass Kinder, die von Hartz IV leben müssen, in der Gefahr stehen, ausgegrenzt zu werden“, macht der Caritasdirektor deutlich. Kritiker einer Erhöhung der Regelsätze haben Bedenken geäußert, ob das „Mehr“ an finanzieller Zuwendung dann auch tatsächlich bei den Kindern ankomme oder doch von den Eltern in Alkohol und Zigaretten umgesetzt werde. „Vielleicht wäre eine gute Lösung, an die Kinder Gutscheine auszugeben, die es ihnen ermöglichen, z. B. einem Sportverein beizutreten oder Musikunterricht zu nehmen. Dann kämen sie direkt in den Genuss dieser Verbesserung“, so der Passauer Caritasdirektor. Derzeit beläuft sich der Regelsatz für Alleinstehende auf 359 €, Kinder unter 6 Jahren erhalten 215 €, von 7 bis 14 Jahre stehen ihnen 251 € zu und ab 15 bis 25 Jahre wird ein Regelsatz von 287 € gezahlt. Nach den Berechnungen des Deutschen Caritasverbandes, die auch dem Bundesverfassungsgericht vorliegen, müssten die Sätze je nach Altersstufe mindestens zwischen 21 und 42 € erhöht werden. Bis zum Jahresende 2010 muss der Gesetzgeber lt. dem Spruch des Bundesverfassungsgerichts eine neue Quellen und weitere Infos: Pressemitteilung Caritas Passau. Referat Öffentlichkeitsarbeit, Helga Franke, Mail: [email protected] 4290 € für die Schullandheime Auszeichnung für vier Schulen als beste Sammler Niederbayerns im Jahr 2009 Die vier besten Schulen Niederbayerns haben im vergangenen Jahr bei der Schulsammlung des Schullandheimwerks Niederbayern/Oberpfalz 4290 € gesammelt. Dafür wurden die Landshuter Grundschule Seligenthal (Sammelergebnis: 1382 €), die Grundschule Neuhausen (Landkreis Deggendorf/1190 €), die Grundschule Haselbach (Landkreis Passau/1009 €) und das MaristenGymnasium Fürstenzell (Landkreis Passau/709 €) am Mittwoch in der Regierung von Niederbayern in Landshut ausgezeichnet. Regierungspräsident Heinz Grunwald, Schirmherr des Schullandheimwerks, überreichte den Schülern und Lehrern Urkunden und kleine Geschenke. Zusätzlich bekamen die Schulen Gutscheine, die beim nächsten Schullandheimbesuch eingelöst werden können. 16 Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010 Kurt Neudert, der 1. Vorsitzende des Schullandheimwerks Niederbayern-Oberpfalz erläutert einer Lehrerin die pädagogischen Vorteile eines Unterrichts im Schullandheim. Bei der alljährlichen Schulsammlung des Schullandheimwerks sammeln die Schüler in der Familie und im Freundesund Bekanntenkreis Spenden. Der Erlös fließt in die Ausstattung der Heime. Außerdem werden mit dem Geld die Aufenthalte der Schülergruppen bezu- schusst. Das heißt, die Kinder müssen nicht den vollen Preis für Verpflegung und Unterkunft zahlen. Die diesjährige Schulsammlung läuft von 8. bis 13. März. Quelle: Regierung von Niederbayern Studenten Reden ist Silber, Reden können ist Gold Toni Gschrei führte an der Uni Passau in die Geheimnisse der Redekunst ein „Dichter werden geboren, Redner werden gemacht.“ Diese Aussage Ciceros wurde von Toni Gschrei, Hauptschullehrer und Herausgeber der Niederbayerischen Schule des BLLV, zum Motto des Abends erhoben – und stellte zugleich einen perfekten Redeeinstieg dar. Gut ein Dutzend Teilnehmer, von Lehramtsstudenten über Mitglieder des Kreisverbands bis hin zum Passauer Schulrat Heinz Fuchs, setzten sich aktiv und passiv mit guter Rede auseinander. Der Workshop begann wie von den Anwesenden erhofft, nämlich mit einer praktischen Übung. Der Satz „Meine Zeit als … erinnert mich an…“ war mit einem „Bild“ zu vervollständigen, das der jeweilige Redner in die Hand gedrückt bekam. Für die Zuhörer ergaben sich interessante und manchmal überraschende Aussagen: „Meine Zeit als Studentin erinnert mich an eine Nadel, weil das Studium auch mal weh tut“, meinte eine Studentin. Eine andere war sich sicher: „Meine Zeit als Studentin erinnert mich an ein Telefon, weil ich mich oft mit Freunden zusammengerufen habe, um Dinge abzuklären oder einfach zu ratschen.“ Dass Bilder eher im Gedächtnis bleiben, stand den Teilnehmern nach dieser Runde eindrucksvoll vor Augen. Nach einem Exkurs zur Präsentation von Referaten kamen Möglichkeiten des Redebeginns zur Sprache. ,Meine sehr geehrten Damen und Herren’ erntete bei einer Abstimmung mit dem Daumen weder positive noch negative Stimmen. Dem Einstieg ,Leider hatte ich nicht genügend Zeit, mich auf diesen Vortrag vorzubereiten’ folgten Gelächter und nach unten gekehrte Daumen. ,Schön, dass ich so viel Publikum habe. Sie machen mich aber auch recht nervös.’ wurde unterschiedlich beurteilt. „Es wirkt sympathisch, seine Schwächen einzugestehen. Am Anfang einer Rede darauf hinzuweisen ist allerdings nicht so geschickt“, erläuterte Toni Gschrei. Die vier Möglichkeiten eines guten Einstiegs seien ein gut gewähltes Zitat, der bildhafte Einstieg, z. B. mit einer Anekdote oder ein aktueller Bezug zum Thema. „Der Königsweg sei der Einstieg mit einer Handlung. Hans-Olaf Henkel verbrannte beispielsweise einen Geldschein kurz vor seiner Rede“, erzählte Toni Gschrei. Im Folgenden hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, einen guten Einstieg selbst in einer spontanen Rede von 30 Sekunden auszuprobieren und Feedback über ihre Körperhaltung und Redeeinleitung vom Publikum zu erhalten. So konnte jeder Rückmeldungen und viele Anregungen aus dem Workshop mit nach Hause nehmen. Cicero behielt einmal mehr Recht, ein Schritt weiter auf dem Weg zu einem guten Redner war mit diesem Abend gemacht. Stefanie Stork Top oder Flop – die Teilnehmer des Rhetorikworkshops mit Toni Gschrei (2. v. r.) stimmten per Daumen über Redeanfänge ab. Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010 17 ABJ / Kreisverbände KV Landshut / KV Vilsbiburg Junglehrerstammtisch am Landshuter Christkindlmarkt Kurz vor Weihnachten trafen sich die Landshuter und Vilsbiburger Junglehrer wieder am Christkindlmarkt, um der vorweihnachtlichen Hektik ein wenig zu entkommen und Zeit für einen gemütlichen Plausch zu finden. Die klirrender Kälte machte den zahlreichen Teilnehmern dabei wenig aus, schließlich hatte man sich geschickt in der Nähe eines Glühweinstandes postiert und konnte sich so zumindest innerlich aufwärmen. KV Wolfstein Minus 19 Grad und kein Erbarmen Kein Mitleid hatte Kreisvorsitzender Karl Wiesmeier am Langlauftag mit seiner Truppe. So hatten sich alle Hobby-Sportler auf dem vielfachen Loipenangebot in Altreichenau, entsprechend ihrem individuellen „Härtegrad“ in Gruppen zu verteilen. Nach einer bescheidenen Strecke ging es beim ersten „Athleten“ schon in Richtung Loipenstüberl zum Aufwärmen. Wiederum eine kleine Weile später hatte der Vorsitzende Wiesmeier mit seiner Gruppe persönlich das Handtuch geworfen. Schuld daran war sicher nicht das Sportgerät, das mit ihm schon in die Jahre gekommen ist und beide wie ein altes Ehepaar sportlich in Freud und Leid harmonieren. Tee ergänzt mit alkoholischen Getränken brachte wieder Leben in die wärmebedürftigen Körper. 18 Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010 Und bald war bei den Aktiven die Schule wieder im Mittelpunkt, bei den Ruheständlern dagegen die angenehmen Seiten der Winterruhe in der kalten Jahreszeit. Spät am Nachmittag kam Unruhe auf, da der Ehrenvorsitzende Josef Übelacker gegen Einbruch der Dunkelheit noch durch Abwesenheit glänzte. Die Sorgen waren aber schnell zerstreut, als Josef endlich in der Türe stand, abgefroren und mit Raureif-Zapfen im Gesicht und an den Augenbrauen. Kleinlaut beichtete er, dass er sich verlaufen hatte und auf tschechisches Gebiet gekommen sei. Vor der Wende wäre dies ein Fall für das Gefängnis gewesen, in diesem Fall hielt sich das Mitleid in Grenzen, da es auf der so genannten Eisenbahnloipe nur einen Richtungs- wechsel gab – vorwärts oder nach einer Kehrtwendung auf dem gleichen Wege zum Ausgangspunkt wieder zurück. Manch´ hinterkünftige Bemerkung musste sich Übelacker noch betreffs seines Orientierungsvermögens im Allgemeinen und vor allem in seiner Ruhestandszeit anhören. Alle aber trösteten und bauten ihn wieder auf, so dass er bald wieder die Richtlinien der Schul- und Pensionspolitik bestimmte. Man sah die Sache nicht so verbissen, erkannte aber, dass die Schule unter dem Diktat der Ökonomie und dem Sahnehäubchen der Juristerei zu verkommen droht. Wo sind jene, die sich das Heft der Pädagogik nicht aus der Hand nehmen lassen und nicht resignierend auf Paragraphen und Finanznot verweisen. Georg Kölbl Kreisverbände KV Wolfstein Karl Wiesmeier im siebten Ehrungshimmel Kreisvorsitzender Karl Wiesmeier reiht sich brav ein in die Gruppe der Geehrten. Sitzend von links mit Ehrentraud Hammerschmid, Ambros Molz und Meinrad Roos; 2. Reihe v. l.: Steffi Simon, Maria Kronawitter, Elisabeth Seidl, Berta Konrad und Robert Reischl; 3. Reihe v. l.: Georg Kölbl, Werner Kast, Alois Bauer, Dr. Christian Hoerburger, Josef Wagner und Max Fuchs Zum einen hatte er selbst anzutreten, um die Urkunde für 40 Jahre BLLV entgegen zu nehmen, zum anderen durfte er 27 Mitgliedern nebst einem Holzschnitt von Ambros Molz, einem Kollegen, der in Musik und Kunst dem Kreisverband mehr als zur Ehre gereicht, überreichen. Da sich Wiesmeier nicht selbst die Urkunde übergeben konnte, so nahm diesen besonderen Akt seine Stellvertreterin Maria Graf vor und drückte seinen Vorsitzenden an ihre Brust, ein Vorgang, den sonst Wiesmeier in umgekehrter Reihenfolge erlebt. Er war sichtlich verdattert und es war nur gut, dass er die Ehrung der langjährigen Mitglieder schon vorher vorgenommen hatte. Der Dreig´sang mit den Pädagoginnen Gundi Bauer (Mezzo-Sopran), Irmgard Salwiczek (Alt) und Barbara Richter (Sopran) überdeckte mit einem adventlichen Lied diese kleine Schwächeperiode des Vorsitzenden, der ansonsten an diesem Tag zu einer Hochform aufgelaufen ist. Gleichsam als Alleinunterhalter im punkto Ehrung ordnete er den Jubilaren den zeitlichen Hintergrund zu, vergaß aber auch nicht die betreffende Person in individuellen Worten zu würdigen. Er begann bei den Ehrungsküken Marita Burianek und Monika Eder mit 25 Jahren BLLV. Es folgten mit 30 Jahren Verband: Hans Ettl; mit 35 Jahren: Kunigunde Pauli, Robert Reischl, Elisabeth Seidl, Steffi Simon und Kaspar Vogl; mit 40 Jahren: Ilonka Drexler, Regina Fuchs, Max Fuchs, Inge Kieninger, Georg Kölbl, Maria Kronawitter und Karl Wiesmeier; mit 45 Jahren: Alois Bauer, Heidi Dürrschmidt, Dr. Christian Hoerburger, Werner Kast, Berta Konrad, Michael Stockmaier und Josef Wagner; mit 50 Jahren: Ehrentraud Hammerschmid und Meinrad Roos; mit 55 Jahren: Ambros Molz; mit 60 Jahren: Edith Messner und schließlich mit 75 Jahren im Verband Valerie Kroh. Advent- und weihnachtliche Lieder boten so kurz vor Weihnachten einen würdigen Rahmen im Cafe Uhrmann, das in der langjährigen Tradition der Mitgliederehrungen erstmals zur Freude des Vorsitzenden Platzprobleme bekam. Hans Petzi überraschte diesmal mit einem Klassiker „Die Christmette“ von Oskar Maria Graf. Abschließend stellte Vorsitzender Karl Wiesmeier bei seinem verbandspolitischen Rück- und Ausblick mit Sarkasmus fest, dass nach jeder so genannten Stärkung und Reform der Hauptschule diese Schule nur noch weniger Schüler besuchen. Wolfgang Matzke, der im Verband als Kassier dem Mammon und in seiner Kirche zu Kreuzberg Gott dient, wäre todunglücklich, wenn er in letzterer Funktion im Vorspann des Ehrungsreigens nicht ein Rorate in der Krankenhauskapelle Freyung organisieren und gestalten dürfte. Zur Freude gereichen stets seine Meditationen sowie sein gesangliches Volumen im Dienste des Herrn. Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010 19 Kreisverbände KV Viechtach Sigmund Mandl neuer BLLV-Kreisvorsitzender Hans Weiß kandidierte nicht mehr – Rainer Kirschner in Generalversammlung Zur diesjährigen Generalversammlung hatte die BLLV-Kreisgruppe Viechtach in den Gasthof Tremml in Ayrhof geladen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen Neuwahlen der Kreisvorstandschaft. Für Hans Weiß, der nicht mehr für den Vorsitz kandidierte, wurde Rektor Sigmund Mandl einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt. Dessen Stellvertreter bleiben Inge Ebnet und Waltraud Koppera. Sigmund Mandl kann sich im Wesentlichen auf die alte Vorstandschaft stützen. Newcomer sind Dr.Hermine Englmeier (Referat Förderschule) und Thomas Wittmann (Referat Schulrecht). Nach dem Totengedenken – für Franz Berger, Max Fischl, Anna und Hubert Gabler, Rita Massenhauser, Arnold Mathis, Peter Stolze und Klaus Strauß legte man eine Schweigeminute ein – gab Hans Weiß einen Rückblick auf Stationen seiner Amtszeit: Etliche BLLVAustritte hätten geschmerzt, dafür hätte man aber auch immer wieder neue Mitglieder willkommen heißen können. Zu beklagen sei da und dort der Verlust von Lehrerstellen gewesen. In bester Erinnerung blieben wohl die Kulturfahrten in sehenswerte Städte und Landschaften, hervorragend organisiert von Inge Ebnet, Waltraud Koppera und Langjährige Mitglieder bekommen Ehrennadeln und -urkunden: (v.l.) Hans Weiß, Max Ruß, Alois Vogl, Ernst Wollitzer Dank an Hans Weiß, Rosen überreichen (v.l.) Waltraud Koppera und Inge Ebnet 20 Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010 Gisela Altmann-Pöhnl. Gut angenommen worden sei das von Rudolf Radlbeck angebotene Pensionistenprogramm. Elisabeth Ruis und Gisela Altmann-Pöhnl hätten die Junglehrer(innen) zu aller Zufriedenheit betreut. Gewissenhaft habe Thomas Richwien die Pressearbeit geleistet. Die Kassengeschäfte seien bei Günther Berchtold in besten Händen gewesen. Nachhaltig gewirkt hätten die sechs Schulpolitischen Gespräche mit Minister Helmut Brunner. Bevorzugte Themen seien hier gewesen das funktionslose Beförderungsamt, eine Absage an die Schulgigantomanie, eine angemessene Lehrerstundenzuweisung durch Wegfall der Budgetierung, die Einstellung zusätzlichen pädagogischen Personals, die besorgniserregende Entwicklung der Hauptschule, die Textreduzierung der aufgeblähten Grundschulzeugnisse und die problematische Verwirklichung von Schulverbünden. Als großen Erfolg könne der BLLV die Durchsetzung des funktionslosen Beförderungsamtes für sich verbuchen: Inzwischen kämen 30 % aller Lehrer in den Genuss einer Gehaltszulage. Schließlich brach Weiß generell eine Lanze für den Verband: Dank der 50.000 BLLV-Mitglieder könne die Rechtsabteilung, die nicht nur das Schulrecht im Detail, sondern auch richtungsweisende Präzedenzurteile kenne, kostenlos und erfolgreich arbeiten. Auch für die Pensionisten sei der BLLV eine Standesvertretung, die sich dafür einsetze, dass die Pensionen an die wirtschaftliche Entwicklung angepasst würden. Mit einem Dank an die gesamte Kreisvorstandschaft für die wunderbare Zusammenarbeit in den zurückliegenden sechs Jahren schloss Hans Weiß. Er kandidiere nicht mehr für den Vorsitz, da er mit Ablauf des Schuljahres aus dem Dienst scheide. Im Anschluss daran überreichten Waltraud Koppera und Kreisverbände Inge Ebnet Weiß einen Strauß Rosen und hoben mit jeder Blume eine dankenswerte Eigenschaft des scheidenden Vorsitzenden hervor. Geschäftsführer Günther Berchtold präsentierte eine gesunde Kassenlage, die Revisoren Alois Schimanek und Alois Vogl bestätigten eine sparsame, exakte Haushaltsführung. Nunmehr bestellte Wahlleiter Rudolf Radlbeck als Beisitzer Theodor Reichl und Hedwig Jungbeck. Einstimmig wurde Sigmund Mandl zum neuen Kreisvorsitzenden gewählt. Ihm zur Seite stehen künftig weiterhin Inge Ebnet und Waltraud Koppera. Kassier und Geschäftsführer bleibt Günther Berchtold. Ebenso bestätigt wurden Karl-Heinz Kirchner (Schriftführer), Monika Steininger (Junglehrervertreterin), Gisela Altmann-Pöhnl (Referat Berufswissenschaft), Elisabeth Ruis (Referat Schul-und Bildungspolitik, dazu Chronistin), Hans Weiß (Referat Dienstrecht und Besoldung), Thomas Richwien (Pressearbeit), Uli Stoltmann (Fachgruppe Schulleitung), Regine Feyand-Fröde (Fachgruppe Fachlehrer), Rudolf Radlbeck (Pensionistenbetreuer) Karl Feuerecker (Sozialreferat), Alois Schimanek und Alois Vogl (Revisoren). Neu zur Vorstandschaft gehören Dr.Hermine Englmeier (Fachgruppe Förderschule) und Thomas Wittmann (Referat Schulrecht). In einer sehr humorvollen Antrittsansprache betonte Sigmund Mandl, er habe sich zur Annahme des Postens überreden lassen, da ihm Hans Weiß eine hervorragend arbeitende Gesamtvorstandschaft schmackhaft gemacht habe. Im anschließenden Referat analysierte Rainer Kirschner, der stellvertretende BLLV-Bezirksvorsitzende, die bestehende Schullandschaft und legte das Konzept des BLLV für die Schule der Zukunft vor. Drei Ziele seien wichtig: die wohnortnahe Schule, eine längere gemeinsame Schulzeit für alle Kinder und eine „Regionale Schulentwicklung“. Kirschner kritisierte das vom Kultusministerium anvisierte und teils schon praktizierte Modell der „Mittelschule“, bei dem sich mehrere Hauptschulen zu einem Verbund zusammenschließen sollen. Abgesehen vom Streit um Rangordnungen und Kompetenzen innerhalb des Verbundes, der letztlich auch durch sogenannte, letztlich ineffektive „Dialogforen“ auf kommunaler Ebene nicht entschärft werden könne, gebe es für das einzelne Kind keinerlei Planungssicherheit, ob es während der gesamten Mittelschullaufbahn am gleichen Schulort bleiben könne. Eine Identifikation mit einer Orts- oder Schulgemeinschaft sei so nicht möglich. Außerdem kämen auf die Kommunen immens höhere Beförderungskosten als bisher zu. Schließungen zahlreicher wohnortnaher Hauptschulen seien wohl unvermeidbar, wenn sie, obgleich sie M-Zweige eingerichtet hätten, nicht alle praktischen Fächer anbieten und somit nicht in einen Schulverbund integriert werden könnten. Nach Ansicht des BLLV gebe es zwei Lösungen, die den Erhalt der wohnortnahen Schule sichern: Die eine sehe die deutliche Absenkung der Klassenmindestgrößen vor. Die andere ziele auf die Installation eines neuen Systems: Es sei das in sich flexible, ortsangepasste Modell der „Regionalen Schulentwicklung“. Danach sei die Schule Lernort, nicht Sortieranlage. Hier müssten alle Schüler bis zur 10.Jahrgangsstufe gemeinsam unterrichtet werden. Die darin integrierte Sekundarstufe solle ein durchlässiges System zwischen Hauptund Realschulzweigen mit den entsprechenden Abschlüssen sein. An die gemeinsame Schulzeit solle sich ein Gymnasialzweig anschließen, der zum Abitur führt. Vor der anschließenden Diskussion und einer Bildschau über die zurückliegenden Jahresfahrten gab es noch Ehrungen für langjährige, teils sehr verdienstvolle BLLV-Mitglieder: Ehrennadeln erhielten Max Ruß, Ernst Wollitzer und Alois Vogl, der 30 Jahre lang für die Kassengeschäfte des Kreisverbandes verantwortlich gewesen war. Thomas Richwien (Mit-arb. 1282) Die neue Vorstandschaft: (hinten von links): Karl Feuerecker, Karl-Heinz Kirchner, Rainer Kirschner (Referent), Gisela Altmann-Pöhnl, Günther Berchtold, Thomas Richwien und Monika Steininger ; (vorn von links:) Rudi Radlbeck, Waltraud Koppera, Sigmund Mandl, Inge Ebnet, Hans Weiß Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010 21 Kreisverbände KV Eggenfelden Schifahrt nach Maria Alm am Hochkönig Wie die vergangenen Jahre organisierte der Vorsitzende des BLLV Kreisverbandes Eggenfelden, Jürgen Blüml, zusammen mit den Kreisverbänden Pfarrkirchen und Simbach/Inn sowie dem Kreisverband der KEG die traditionelle Schifahrt für Mitglieder und Familienan- gehörige. Dieses Mal ging es nach Maria Alm am Hochkönig. In Pfarrkirchen, Eggenfelden und Marktl stiegen die Schifans in den Bus. Dann ging es über Burghausen, Bad Reichenhall und Lofer nach Maria Alm. Reiseführer Jürgen Blüml besorgte bei der Die Reisegruppe mit den Vorsitzenden Jürgen Blüml, Eggenfelden (1. v. links), Hans Rottbauer, Pfarrkirchen (3. v. links), Bernhard Gemander, Simbach/Inn (4. v. links), Konrad Gottfried, KEG Kreisverband (5. v. links) Ankunft für jeden einen ermäßigten Schipass, sodass sich die Brettlfans sogleich auf die Piste stürzen konnten. Leider spielte das Wetter nicht mit. Den ganzen Tag schneite es und die Berge waren Wolken verhangen, sodass man kaum etwas von der herrlichen Bergwelt sehen konnte. Auch das Schifahren war ziemlich schwierig, weil man fast blind fahren musste und die Schneehaufen und Buckel nicht sehen konnte. Das konnte aber dem Spaß nicht bremsen, denn bei schönem Wetter kann jeder fahren. An den Liften brauchte man nicht warten, jeder konnte wedeln so viel er wollte. Nach dem obligatorischen Einkehrschwung in eine der gemütlichen Hütten, ging es am späten Nachmittag wieder Richtung Rottal. Das wichtigste am ganzen Schiausflug aber war, dass sich keiner verletzte und alle wohlbehalten, aber müde nach Hause kamen. Maier Alois KV Bogen Bunte Völker Tibets „Wahrscheinlich wird es kaum ein Fleckchen Erde geben, das unser Kollege, der ehemalige Mitterfelser Lahrer Rudi Hopfner, noch nicht besucht hat“. Mit dieser Feststellung leitete Kreisvorsitzender Reinhard Windschiegl den Lichtbildervortrag ein, den Hopfner, unterstützt von seiner Frau und Reisegefährtin Gabi, in einem Klassenzimmer der Mitterfelser Volksschule vor einer erfreulich großen Teilnehmerzahl von BLLV – Mitgliedern hielt. Mitgenommen wurden alle auf eine Reise nach Yunnan im südwestlichen China und auf das Dach der Welt in Tibet. Ein buntes Völkergemisch und bezaubernde Landschaften boten sich dabei den begeisterten Zuschauern. „Wir befanden uns tatsächlich in eine völlig anderen Welt, 22 Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010 die uns zum Staunen brachte“, so Rudi Hopfner, der die immer freundlichen Menschen, farbenfrohe Märkten und herrlichen Gebirgslandschaften, wie beispielsweise vom 5 600 Meter hohen Massiv der Jadedrachenberge, ins Blickfeld rückte. Auch habe man die tiefgläubigen Tibeter in ihren Klöstern erlebt und nirgends zuvor so atemberaubende Eindrücke von außergewöhnlichen Menschen und von Jahrtausende alten Kulturzeugnissen mit nach Hause nehmen können, sagte der Weltenbummler und entlockte zum Schluss einem ganz ungewöhnlichen Instrument, nämlich einer tibetischen Tempelschnecke, geheimnisvoll klingende Töne. Dorothea Wolf KV – Vorsitzender Reinhard Windschiegl (rechts) dankte Rudi Hopfner und seiner Frau Gabi für den hoch interessanten Lichtbildervortrag. Service Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010 23 Meldungen / Service Schlechte Noten: Schule feuerte 93 Lehrer Radikalkur gegen unfähige Lehrer: Insgesamt 93 Lehrkräfte der High School in Central Falls (Bundesstaat Rhode Island) sollen zum Ende des Schuljahres nach Hause geschickt werden, schreibt die Lokalzeitung „The Providence Journal“. Auch der Rektor und seine drei Stellvertreter müssen gehen. Die Leiterin der Behörde, Fran Gallo, begründete den drastischen Schritt mit dem Unwillen der Lehrer, sich stärker zu engagieren. „Wir haben ein ernstes Problem, 48 Prozent der Schüler schaffen keinen Abschluss.“ Dies könne nicht länger hingenommen werden. Lediglich sieben Prozent der insgesamt 800 Schüler hätten bei ihrem Abschluss im vergangenen Jahr ausreichende Mathematik-Kenntnisse vorweisen können, heißt es. Nur 55 Prozent beherrschten das Lesen. Laut US-Medien ist die Central Falls High School eine der schlechtesten im ganzen Bundesstaat. 75 Prozent der Schüler in dem Distrikt leben in Armut. Um einer Wiederholung vorzubeugen, hat die Behörde gleich festgelegt, dass sich künftige Lehrer fortbilden und zur „professionellen Entwicklung“ bereit sein müssten. Viele Schüler äußerten sich schockiert und nahmen ihre Lehrer öffentlich in Schutz. Quelle: dpa Studieren leicht gemacht Nur 23 Prozent aller Kinder nicht-akademischer Herkunft studieren, in akademischen Familien sind es hingegen 83 Prozent. Mangelnde Finanzen sind dafür ein Grund. Häufig jedoch wissen viele „Arbeiterkinder“ weder über die Vorteile eines Studiums noch über Finanzie- rungsmodelle wie BaföG und Stipendien Bescheid. Um dies zu ändern, hat Katja Urbatsch die Internetplattform „ArbeiterKind.de“ initiiert. „Wir wollen Kinder aus Arbeiterfamilien über Möglichkeiten des Studiums informieren und sie zu einem Studium ermutigen“, sagt sie. Ihr Ange- bot trifft auf eine riesige Nachfrage. Inzwischen haben sich über 1000 Mentoren registriert, die ihrerseits Kindern aus benachteiligten Familien mit Rat und Tat zur Seite stehen. www.arbeiterkind.de Zeckenbiss kann Dienstunfall sein Ein Zeckenbiss auf einer Klassenfahrt mit anschließender Borreliose-Erkrankung ist bei einer Lehrerin als Dienstunfall zu werten. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht Leipzig nach fast acht- jährigem Rechtsstreit entschieden. Die Frau war 2002 während einer Klassenfahrt im Wald gebissen worden. Sie erkrankte an Borreliose. Zehn Monate lang war sie wegen Seh- und Gleichge- wichtsstörungen krankgeschrieben. Die Klassenfahrt sei als Dienst anzusehen, der Zeckenbiss deswegen ein Dienstunfall, entschieden die Richter (Az.: BVerwG 2 C 81/08) Eine Welt im Grundschulunterricht Das Welthaus Bielefeld hat in Kooperation mit der Welthungerhilfe und einigen anderen Organisationen ein Verzeichnis von Materialien, Medien und Adressen für den Grundschulunterricht herausgegeben. Schutzgebühr: 2,80 €. Bestellung unter: www.welthungerhilfe.de. Wählen Sie im Menü den Punkt „Service“ und dann „Mediathek“. Informations- und Bildungsangebote der Welthungerhilfe Kinderarbeit blockiert die Entwicklung eines Landes. Sie ist der Grund dafür, dass Kinder und ihre Familien sich immer mehr in den Teufelskreis aus Armut und Unterentwicklung verstricken. Jedes Kind hat ein Recht auf Bildung. 24 Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010 Kinderarbeit kann nur abgeschafft werden, indem allen Kindern auf der Welt der Zugang zu staatlicher Grundbildung ermöglicht wird. Dafür engagiert sich die Welthungerhilfe im Verbund mit anderen Hilfsorganisationen. Infos und Materialien: finden Sie unter: http://www.welthungerhilfe.de/stopp _kinderarbeit.htm Termine Jungen sind anders – Mädchen auch. 7. Niederbayerischer Kindergarten- und Grundschultag 17. April 2010, 8.45 – 14.00 Uhr Fachakademie Seligenthal Landshut entwickelt, die dem Kind, der Gruppe und den Pädagoginnen möglichst gerecht werden. Die Ergebnisse können direkt in der beruflichen Praxis umgesetzt werden. Programmübersicht Begrüßung: Dr. Stefan Brembeck, Fachakademie für Sozialpädagogik Seligenthal Judith Wenzl, Bezirksvorsitzende BLLV Niederbayern Hauptvortrag Mädchen weinen – Jungs maulen? Dr. Iris Kühnl, Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und – didaktik, Katholische Universität Eichstätt Ingolstadt 11.15 – 12.30 Verlagsausstellung / Mittagspause 12.30 – 14.00 Workshops 01 Norbert Radlinger, Beratungslehrer, Systemischer Berater Lösungs- und ressourcenorientierter Umgang mit herausfordernden Buben und Mädchen 95 Prozent der so genannten „verhaltensgestörten“ Kinder sind männlich. Jungen zeigen sich sechs bis neunmal häufiger hyperaktiv als Mädchen. Doch gibt es im pädagogischen Alltag auch herausfordernde Mädchen. Ziel des Workshops ist es, einen lösungs- und ressourcenorientierten Blick auf solche Kinder zu entwickeln. Anhand von Beispielen aus dem pädagogischen Alltag der Teilnehmerinnen werden Lösungen und Interventionen 02 Manfred Schreiner, Ehem. Leiter des Amtes für Volksschulen in Nürnberg, Leiter der BLLV-Kinderhilfe Umgang mit Geschlechtertypisierungen Es wird aufgezeigt, dass viele der formulierten „männlichen“ und „weiblichen“ Eigenschaften auf Vorurteilen beruhen. So werden immer wieder gleiche Sachverhalte geschlechtsspezifisch definiert. Ein durchsetzungsfähiger Rektor wird als zielorientiert eingestuft, eine Rektorin mit den gleichen Eigenschaften wird als rücksichtslos betrachtet. Leider werden solche Geschlechtertypisierungen auch auf Jungen und Mädchen in der Schule übertragen: Hier die „Heulsuse“ dort der „Prügelknabe“. Empirische Befunde weisen nach, dass Jungen und Mädchen unterschiedliche Voraussetzungen für den Bildungs- und Erziehungsprozess mitbringen. Wie man diesen Unterschieden in Schule und Kindertagesstätte kreativ begegnet, wird diskutiert. 03 Erich Schweiger, Diplompsychologe Die pädagogische Arbeit mit Jungen Heilsame Botschaften und gelungene Auseinandersetzungen mit kleinen Helden in Not. Der Workshop beginnt mit einem Impulsreferat und bietet Gelegenheit zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch. Diesem schließen sich Fallbesprechungen an. 04 Bernhard Mitterer, Diplompsychologe Werden Jungen in frühen Bildungseinrichtungen benachteiligt? Mythen, Fakten und Maßnahmen Es wird anhand von Forschungsergebnisse aufgezeigt, in welchen Bereichen Kindergärten und Grundschulen möglicherweise eines der beiden Geschlechter benachteiligen und wie dem entgegengewirkt werden kann. Auch für weitere Themen werden aktuelle Forschungsergebnisse präsentiert (u. a.: Brauchen Jungen mehr männliche Erzieher? Sind für Jungen und Mädchen unterschiedliche Spiel- und Lernformen nötig? Ist eine Trennung der Geschlechter eine Lösung?) 05 Susanne Höglinger-Winter, Grundschullehrerin und Nicole Meisinger, Förderlehrerin Viel bewegen – besser lernen! Bewegung unterstützt die Entwicklung der Denkfähigkeit unserer Kinder. Das „Greifen“ steht in direktem Zusammenhang mit dem späteren „Begreifen“. Deshalb steht im Zentrum dieses Workshops das Erproben von Bewegungsideen, die helfen, den Lernstoff zu festigen und die zusätzlich Abwechslung und frischen Schwung in den Vormittag bringen. 06 Dr. Stefan Brembeck, Schulleiter Fachakademie Seligenthal Mädchen glauben anders - geschlechtergerechte Religionspädagogik Religionspädagogische Erziehung befähigt dazu, dass sich Menschen selber Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010 25 Termine finden und in der Gesellschaft mündig werden. Das impliziert auch die Anerkennung der Verhaltens- und Denkweisen des anderen Geschlechts. Geschlechtergerechtigkeit gehört unbedingt zur Realisierung eines religiösen Bildungsauftrags und erfordert neues und anderes Denken, Handeln und Leben. Dies muss in (religions)didaktischen Konkretionen entwickelt und in Lehr-Lern-Prozessen eingeübt werden. Dazu soll in diesem Workshop anhand einer biblischen Frauenfigur dargestellt werden, wie man vorgegebene Rollenskripte überschreiten und sich in neuen Modellen wiederfinden kann. Die Erfahrungen der TeilnehmerInnen sollen dann reflektiert werden. 07 Christine Hilkinger, Stv. Schulleiterin Fachakademie Seligenthal Ich bin stark, Du bist stark, Wir sind stark Erlebnis- und handlungsorientierte Spiele fordern Mädchen und Jungen mit ihren Stärken heraus und unterstützen die gegenseitige Wertschätzung. Sie führen den Kindern aber auch die Notwendigkeit von Kooperation, das „an einem Strang ziehen“ vor Augen. 08:45 – 14:00 Kinderbetreuung Anmeldung nur online unter www.niederbayern.bllv.de/kigstag2010 FG Fremdsprachen im BLLV Landesfachtagung 2010 am Samstag, 24. April 2010 in 92331 Parsberg i. d. Oberpfalz, Hauptschule im Schulzentrum Programm Freitag 18.00 Uhr Sitzung der Bezirksreferenten/innen der Landesfachgruppe Samstag 08.30 Uhr Eröffnung der Verlagsausstellung 09.00 Uhr Ein Gesamtkonzept für den Fremdsprachenunterricht Begrüßung (Fachgruppenleiter Jochen Vatter) 09.30 Uhr Der Fremdsprachenunterricht im Kontinuum – eine gemeinsame Aufgabe aller Schularten: Neue Wege im Englischunterricht der Grundschule Die EVENING – Redaktionsschluss „Niederbayerische Schule“ 26 Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010 Studie und ihre Auswirkungen (Gaby Engel, Schulministerium NRW) HS: Bilingualer Unterricht auch in der Hauptschule/ der neuen Mittelschule eine Chance, eine Möglichkeit, ein Muss? (Oliver Meyer, Uni Eichstätt) 11.15 Uhr HS: Action UK: Videosequenzen im EU der HS (Gaby Fruhmann, Lin) GS: Möglichkeiten zu einem bilingualen Unterricht auch in der Grundschule (Hans - Josef Dormann, MR, Karen Finck, Lin, Carmen Schulz, Lin, Ministerium BWJK RhPf) Verköstigung mit Sandwiches, Kaffee, Kuchen, Getränken (Schüler HS Parsberg) 12.45 Uhr Stressreduziertes Fremdsprachenlernen (Dr. Josef Meier, Uni Augsburg) GS: Lernen mit allen Sinnen im EU der GS (Tanja Nünlist, Lin/ Uni Augsburg – Barbara ObenbergerRadjel, Lin) 14.45 Uhr HS: Dialogarbeit in der Sekundarstufe I (Christoph Vatter, L) GS: „Let`s make a fruit salad“ – Handlungsorientierter Umgang mit Wortschatz im EU der GS (Petra Stadtherr, FBin) Anmeldung unbedingt per E - Mail beim Fachgruppenleiter unter Angabe der gewählten Veranstaltungen bis 12. April. Jochen Vatter, Junkerstraße 6 92331 Parsberg Tel./Fax 09492 1060 E-mail: [email protected] Tagungsgebühr entfällt. Eine umfangreiche Verlagsausstellung begleitet die Veranstaltung. Heft Redaktionsschluss Erscheinungstermin April / Mai 19. März 2010 8. Mai 2010 Juni 28. April 2010 6. Juni 2010 Juli / August 14. Juni 2010 24. Juli 2010 September 20. Juli 2010 11. September 2010 Oktober 20. September 2010 30. Oktober 2010 November / Dezember 2. November 2010 11. Dezember 2010 Termine Termine Datum Veranstaltung Ort 17. April 2010 Kindergarten-Grundschultag Landshut 27. April 2010 Treffen der Kreisvorsitzenden Mamming 8. Mai 2010 Pensionistentag Arnbruck Reden und dabei überzeugen 9. Septemberl 2010 Dienstanfängerseminar der ABJ Bogenberg 1. / 2. Oktober 2010 PT Herbst „Erziehungsschwierigkeiten“ Passau 9. Oktober 2010 Niederbayerischer Lehrertag Essenbach Vom Konzept zur freien Rede – effektiv werden bei Vortrag, Diskussion und Diskussionsleitung 12. / 13. November 2010 Bezirksausschuss Oberteisbach Aktuelle Fortbildungen des Bildungswerks und der Akademie des BLLV finden Sie unter: www.biwak.bllv.de Keine Angst vor der freien Rede Das A und O der Stressbewältigung Übungen im Sprechdenken Von der spontanen Wortmeldung zur sicheren Argumentation Grundregeln der Rhetorik Kommunikation und öffentliche Wirksamkeit Termin: Freitag bis Sonntag, 02. – 04.07.2010; Beginn 17:00 Uhr Ende ca. 13:00 Uhr Ort: Georg-von-Vollmar-Akademie, Schloss Aspenstein, 82431 Kochel am See Kosten: 76,– € (inkl. Unterkunft und Verpflegung); zusätzlich € 15,-bis € 25,Einzelzimmerzuschlag pro Person und Nacht (vor Ort zu bezahlen) Anmeldung: E-Mail: [email protected] Pferdebegnung und Selbsterfahrung Workshop für Pädagogen 25.-26.9.2010 Pferdegestütztes Managertraining – stark im Trend. Was können wir von Pferden lernen? Präsenz zeigen kongruente Kommunikation und Authentizität Selbstbewusstsein Beziehungsfähigkeit Lehrer sind Führungskräfte! Beginn: Samstag 10:00 Uhr Ende: Sonntag ca. 16:00 Uhr (Übernachtung möglich) Anmeldung: bis 30.7.2010 Pferdeerfahrung nicht erforderlich! Veranstalter: „Neustart“ – Impulse für Jugentliche und Erwachsene Kontakt: Eva Winter Einzel-, Paar- und Familientherapie Herrneich 2, 84529 Tittmoning Tel.: 08687/984666 E-mail: [email protected] weitere Infos: Tagesangebote für Familien, Kindergärten, Schulen und andere pädagogische Einrichtungen unter: www.kidsfarm.info Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010 27 Meditation Hoffnung Führen nach christlichen Tugenden Die Hoffnung ist in der Bibel die vertrauende Hoffnung ist etwas anderes, als auf das Ein- Erwartung einer guten Zukunft. Hoffnung ist treffen eines bestimmten Ereignisses zu war- mehr als Optimismus. Die Hoffnung vertraut ten. Denn dann würde ich enttäuscht sein, darauf, dass Gott aus jeder Situation etwas wenn es nicht so kommt, wie ich es mir vor- Gutes machen kann. (...) Ohne Hoffnung gestellt habe. Die Hoffnung übersteigt immer kann man keine Führungskraft sein. das Konkrete. Sie eröffnet einen größeren Horizont. Letztlich zielt Hoffnung immer auf Bei allen eventuellen Problemen, die das Unternehmen durchstehen muss, braucht es die Hoffnung, dass es eine Zukunft für diese Firma gibt. Ohne Hoffnung darf ich keine eine Person: Ich hoffe für dich und auf dich. Ich hoffe, dass das Leben für dich gut wird. Und ich hoffe, dass wir uns in neuer Weise begegnen. (...) Menschen führen. Denn da würde ich Menschen vorschnell aufgeben. Hoffnung heißt: Die Hoffnung gibt einen langen Atem. Und ich traue jedem einzelnen Menschen etwas diesen langen Atem brauchen wir bei der zu, auch wenn er momentan meine Erwar- Führung. Wir können warten, bis der Same, tungen nicht erfüllt. Wenn ich Hoffnung habe, den wir in die Mitarbeiter legen, aufgeht und dann kann ich auch warten, bis das Potenti- für das Unternehmen Frucht bringt. al, das im anderen steckt, sich entfaltet. Ich bin nicht ungeduldig, wenn er einen Fehler macht. (...) 28 Niederbayerische Schule Ausgabe 2 März/2010 von Pater Anselm Grün aus Friedrich Assländer, Anselm Grün „Spirituell führen“, Vier-Türme-Verlag