Bleichtechniken: Tips für das interne und externe Bleaching
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Bleichtechniken: Tips für das interne und externe Bleaching
Schwerpunkt Bleichtechniken: Tips für das interne und externe Bleaching Schienenbleichung gegenüber Office-Bleaching-Methoden favorisiert In einer Zeit, in der die Schönheit des Lachens vor allem in der Werbung mit makellos weißen Zähnen gleichgesetzt wird und ganze Kurse über die Anzahl der möglichen Farbtöne jenseits von A1 abgehalten werden, gehört das Aufhellen von Zähnen zum Grundangebot zahnärztlicher Serviceleistungen. Prof. Werner Geurtsen bot in seinem Halbtageskurs eine kompakte Übersicht über die Möglichkeiten des internen und externen Bleichens von Zähnen. Dabei wurde unter den externen Techniken eindeutig der Schienenbleichung (Home-Bleaching) der Vorzug vor den verschiedenen OfficeBleaching-Methoden gegeben. D a die theoretischen Grundlagen hinreichend bekannt sein dürften, soll an dieser Stelle der Schwerpunkt auf den praktischen Empfehlungen des Referenten liegen, die für den am Patienten tätigen Zahnarzt den Wert einer solchen Fortbildungsveranstaltung entscheidend mitbestimmen. Internes Bleichen devitaler Zähne Empfohlene Substanz Das für das interne Bleichen erforderliche Natriumperborat kann als zahnmedizinisches Produkt zu einem hohen Preis für wenig weißes Pulver oder Granulat erworben werden. Das exakt gleiche Material läßt sich jedoch viel cleverer auch über den Chemikalienhandel oder die Apotheke beziehen. Unter den möglichen Varianten empfiehlt sich Tetrahydrat aufgrund der besten Bleichwirkung und der geringsten Penetration ins parodontale Ligament. Empfohlene Vorgehensweise Vor dem internen Bleichen sollte die Randständigkeit der vorhandenen Wurzelfüllung röntgenologisch überprüft werden. Die Zugangskavität wird so weit extendiert, daß eine vollständige Entfernung möglicherweise BZB/April/03/BLZK&KZVB noch vorhandenen nekrotischen Pulpagewebes möglich ist. Das Belassen von Geweberesten kann ebenso wie eine zu weit nach koronal reichende Wurzelfüllung zu unbefriedigenden Ergebnissen führen. Nach dem Reduzieren der Wurzelfüllung auf ein Niveau etwa 1 mm apikal des Gingivalsaums ist auf einen dichten apikalen und lateralen Verschluß zu achten, da das im Rahmen der Abbaureaktion von Natriumperborat entstehende NaOH zu externen Resorptionen führen kann, sofern es ins Parodont gelangt. Zu diesem Zweck hat sich Glasionomerzement bewährt. Das mit 30%igem H2O2 angerührte Natriumperborat wird auf alle Kavitätenwände aufgebracht und mit einem Schaumstoffpellet angedrückt. Da auf diese Weise das H2O2 zum Teil abgesaugt wird, kann anschließend ein mit H2O2 getränktes Wattepellet eingelegt und belassen werden. Nach Trocknen mit einem weiteren Wattepellet erfolgt der Verschluß der Kavität mit einem Kapsel-Glasionomerzement. Nach fünf bis sieben Tagen wird die Natriumperborat-Einlage gewechselt. Erfolgt nach zwei bis drei Anwendungen keine Aufhellung, kann davon ausgegangen werden, daß es auf diesem Wege nicht funktionieren wird. Ist das gewünschte Bleichergebnis erreicht, sollte noch mindestens eine Woche bis zur adhäsiven Versorgung der Kavität abgewartet werden, da vermutlich die noch erhöhte Sauerstoffkonzentration im Dentin die Polymerisation des Kunststoffs hemmen kann. Während dieser Zeit empfiehlt sich eine Kalziumhydroxideinlage oder der Verschluß mit Glasionomerzement, der abschließend auf Unterfüllungsstärke reduziert werden kann. Mit dem internen Bleichen steht eine Methode zur Verfügung, die nahezu frei von unerwünschten Nebenwirkungen ist. Unbedingt abzuraten ist vom Erhitzen des Bleichagens im Kronenkavum, da die auf diese Weise stark erhöhte Freisetzung von naszierendem 45