2004 Andalusien

Transcription

2004 Andalusien
Andalusien
Reisedokumentation
Mitreisende:
Caro und Anny Arnold
Werner Hassler
Sepp und Brigitta Mietrup
Max Mietrup
Anton Schmidt
Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien
Reiseroute
Sonntag, 26. September 2004
Flug von Zürich nach Malaga
LX2110 Zürich ab 12:40 Uhr,
Ankunft in Malaga 15:20 Uhr
Bezug des Mietautos und Fahrt nach Almuñécar
1 Nacht im Hotel Almuñécar Playa
Paeso de la China, 18690Almuñécar
Tel. 0034 958 639 450
Montag / Dienstag, 27. und 28. September 2004
Fahrt von Almuñécar nach Granada ca. 80 km
2 Nächte im Granada Hotel Reine Cristina
Calle Tablas 4, 18002 Granada
Tel. 0034 958 253 211
Mittwoch 29. September 2004
Fahrt von Granada nach Ubeda ca. 140 km.
1 Nacht im Hotel Ubeda Parador
Plaza de Vazques Molina 1, 23400 Ubeda Tel. 0034 953 750 345
Donnerstag, 30. September 2004
Fahrt von Ubeda nach Cordoba, ca. 150 km
1 Nacht im Hotel Selu
Calle Eduardo Dato 7, 14003 Cordoba
Tel. 0034 957 476 500
Freitag und Samstag 1. und 2. Oktober 2004
Freitag: Fahrt von Cordoba nach Sevilla ca. 140 km
2 Nächte im Hotel Patios de Sevilla
Calle Lumbreras 3-10, 41002 Sevilla
Tel. 0034 954 900 200
Sonntag und Montag 3. und 4. Oktober 2004
Fahrt von Sevilla nach Jerez ca. 95 km
2 Nächte
Tryp Jerez Hotel
Alameda Christina 13, 11430 Jerez
Tel. 0034 956 327 030
Dienstag 5. Oktober 2004
Fahrt von Jerez nach Ronda ca. 220 km
1 Nacht im Hotel Maestanza
Virgen de La Paz, 29400 Ronda
Tel. 0034 952 187 072
Mittwoch - Freitag 6. - 8. Oktober 2004
Fahrt von Ronda nach Malaga ca. 115 km
2 Nächte
Tryp Alamada Hotel
Avda. De la Aurora 25, 29002 Malaga
Tel. 0034 952 368 020
Seite 2 von 25
Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien
Freitag 8. Oktober 2004
Rückflug von Malaga nach Zürich
LX 2111 Malaga ab 16:50, Ankunft in Zürich 19:25
Rückfahrt an den Ausgangspunkt
Zimmerbezug zu Hause
Seite 3 von 25
Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien
Reiseziele
Almuñécar
Nach dem „Fassen“ des Mietautos fahren
wir der Künste „Costa Tropical“ entlang,
zuerst auf der N340 und nachher auf der
Landstrasse durch verschiedene Badeorte,
wie Rincon de la Victoria, Torre de Mar,
Nerja etc., bis wir in Almuñécar
ankommen.
Ein Bad im Meer wäre vielleicht von der Zeit her noch möglich.
Anschliessend ein gediegenes spanisches Nachtessen.
Am nächsten Morgen: Weiterreise nach Granada
Granada
Fahrt von Almuñécar über Salobrena, Velez de Benaudalla
nach Durcal. Dort am Rande des Parqua National, in der
Sierra Nevada, hoffen wir 3000er-Berge zu sehen.
 Caballo 3013 m
 Pico de Veleta 3392 m
 Mulhacén 3481 m
Ankunft in Granada und Bezug des Hotels
Am Abend etwas spanisches zwischen die Zähne
Am nächsten Tag gehört selbstverständlich ein Besuch der
Alhambra zum Touristenalltag.
Andere Sehenswürdigkeiten
 Kathedrale
 Alcaiceria - ehemaliger arabischer Seidenmarkt
 Plaza Bib-Rambla - autofrei, mit Terassenkaffees
 Caldereria Nueva - Treppensträsschen am Fuss des
Albayzin, Basars und maurische Teestuben.
In Granada dürfen wir natürlich den Flamenco nicht verpassen.
Mehrere Lokale auf dem Sacromonte bieten allabendlich Flamenco-Shows.
Zwei Uebernachtungen in Granada
Seite 4 von 25
Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien
Ubeda
Fahrt von Granada in den Norden
über Jaen, wo wir gut einen Zwischenhalt machen können
und die mittelalterliche Burg besichtigen könne.
Jaen ist die Hauptstadt von Spaniens Olivenprovinz.
 Castillo de Santa Catalina
Die mächtige Burg überragt die Stadt, mit einer
prächtigen Aussicht über die Olivenhaine.
Anschliessend weiter östlich über Baeza nach Ubeda
Ubeda
Die Piazza Vázquer de Molina erinnert an eine noble
italienische Piazza, an einem Ende ist der Palacio de las
Cadenas (heute Rathaus) und am andern Ende die Kirche
Santa Maria de los Alcázares.
Hier bleiben wir eine Nacht
Cordoba
Fahrt von Ubeba nach Westen
über Linares und Bailen nach
Cordoba
Unterwegs werden wir sicher
einen Ort finden, wo wir eine
Pause machen können.
Cordoba
In Cordoba ist unbedingt der
Besuch der grossen Moschee
angesagt, innerhalb dieses Komplexes ist eine Kathedrale gebaut worden.
Die Umgebung der Moschee bietet weitere Sehenswürdigkeiten, wie verwinkelte Gassen mit
Andenken-, Kunsthandwerks- und Antiquitätenläden. Natürlich hat es hier auch kleine Plätze mit
Bodegas und Restaurants mit Wein aus Montilla und tapas.
Eine Uebernachtung
Seite 5 von 25
Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien
Sevilla
Fahrt von Gordoba nach Sevilla
Entlang der Bahnlinie Cordoba Seville
kämpfen wir uns über die Hauptstrasse
Nr. 432 durch verschiedene Orte nach
Lora del Rio.
Dem Fluss entlang, deshalb fast alle
Ortsnamen mit Rio am Schluss
erreichen wir dann unser nächstes
Etappenziel Sevilla.
In Sevilla übernachten wir 2 Mal.
Hier gibt es mannigfaltige Sehenswürdigkeiten zu besichtigen.
Der Alcazar
Nachdem die Araber Sevilla erobert hatten errichteten Sie eine Festung., diese wurde im 12.
Jahrhundert weiter für die spanischen Könige ausgebaut. Glanzstück der gänzlich von einer
zinnengekrönten Mauer eingefassten Anlage ist der Real Alcazar, den Peter der Grausame
(Pedro el Cruel) 1364 errichten liess. Ein Kleinod maurischer Baukunst.
Vom Rathaus geht’s zur Casa de Lebrija, einem schmucken Adelspalast.
Die einstige Tabakfabrik Sevillas, die als Szenerie der Carmen-Oper weltberühmt wurde,
beeindruckt durch ihre Grösse. Im dem Bau aus dem 18. Jahrhundert drehten einst 10'000
Arbeiterinnen Zigarren.
Weitere Sehenswürdigkeiten; Oper, Stierkampfarena, Markthallen und natürlich viele, viele
Bodegas.
Vielleicht hat es noch Ueberresten der Weltausstellung von 1992.
Seite 6 von 25
Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien
Jerez
Von Sevilla geht’s weiter über Los Palacios y Villafranca
nach Jerez de La Frontera
Sehenswürdigkeiten:
 Alcazar
 Rathaus
 Domecq-Turm
 Bodega Sandeman
Jerez ist natürlich bekannt durch eben des Jerez, d.h.
Sherry.
Jerez de la Fontera, Puerto de Santa Maria und Sallúcar
bilden das Dreigestirn der andalusischen
Sherryproduktion. Schon im 11. Jahrhundert wurde der
Weinanbau in der sanft gewellten Hügellandschaft
eingeführt. Araber brachten die die ersten der beiden
Sherry-Rebsorten mit, die Palmonino-Traube, die einen
trockenen Wein ergibt. Die zweite Sorte führte unter Karl
V. ein Soldat namens Peter Siemens ein: Der Name Pedro
Ximénes-Traube erinnert bis heute an den Deutschen.
Je nach Mischung der Sorten erhält man trockenen bis süssen Sherry.
Im Wesentlichen unterscheidet man 3 Sherry-Qualitäten:
 fino ist blassgelb und trocken
 almontillado ist blassgolden, halbtrockener lieblicher Sherry
 oloroso ist ein aromatisch-vollmundiger Sherry mit leichter Süsse
Das berühmte Haus Sandeman (www.sandeman.com) hat empfehlenswerte Führungen, sollten
wir besuchen.
Ein Abstecher in naheliegende Cadiz wird sich sicher lohnen, eine meerumspülte Hafenstadt an
extravaganter Lage. Ein Rundgang um die Stadt, immer am Mittelmeer.
Ronda
Wir fahren von Jerez nach Ronda.
Der Weg führt über Arcos de La
Fontera, ev. über die Strasse 372 durch
den Nationalpark Sierra de Grazalema
nach Ronda.
Die naturgeschützte Sierra Grazalema
setzt sich aus mehreren Sierras
(Ausläufern) der Betischen Kordillere
Seite 7 von 25
Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien
zusammen, in denen Höhen von über 1500 m erreichen werden. In den grünen
Gebirgslandschaften dominieren Stein- und Korkeichen, wilde Oelbäume und der Pinsapo
(Igeltanne).
Um sich eine Uebersicht über die aussergewöhnliche Lage zu machen ist die Plaza de España am
Puente Neve, der neuen Brücke. Von hier hat man eine Sicht in die ca. 100 Meter tiefe Schlucht,
die diesen Ort in 2 Teile teilt. In der Tajo (Schlucht) fliesst der schmale Rio Guadalevin.
Ein Besuch in der Altsadt La Ciudad lohnt sich bestimmt.
Malaga
Wir fahren nun wieder an unseren Ausgangspunkt zurück.
Die Fahrt führt uns von Ronda über eine kurvenreiche Strecke nach Süden ans Meer.
San Pedro de Alcántara ist der erste grössere Ort am Meer.
Entlang der Costa del Sol fahren wir über die berühmten Orte, wie Marbella, Fuengirola und
Torremolinos nach Malaga. Ein Zwischenhalt in einem der Orte wird es sicher geben.
Malaga ist natürlich auch durch ein Getränk sehr berühmt, dem Malaga.
Malaga nach der gleichnamigen Stadt genannter Dessertwein. Der echte Málaga wird aus
überreifen kleinen, weißen Weinbeeren erzeugt, die nach der Ernte an der Sonne auf Strohmatten
"gebacken" werden. Dem vollständig vergorenen Wein wird noch Alkohol, eingedickter
Traubensaft, Weinsprit und alter Wein zugesetzt. Málagaweine haben bis zu 16 Volumen-%
Alkohol.
Auch in dieser Stadt hat es einige Sehenswürdigkeiten zu besichtigen:
 Alcazaba, die maurische Burg
 Castillo de Gibralfaro: Die Phönizier hatten hier einen Leuchtturm installiert. Es ist auch
eine maurische Verteidigungsanlage.
 Altstadt
Tapas-Lokale und Bodegas, wo es den berühmten Malaga zu probieren gibt, gibt es genügend.
Ein Ausflug in die nähere Umgebung lohnt sich bestimmt.
Seite 8 von 25
Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien
Städtebeschreibungen
Granada
Granada (Spanien), Stadt im südlichen Spanien, Hauptstadt der Provinz Granada in Andalusien,
am Fuß der Sierra Nevada, am Zusammenfluss von Genil und Darro gelegen. Die Stadt ist
Handelszentrum für das umliegende landwirtschaftliche Gebiet. Zu den wichtigsten
Industriebetrieben gehören Zuckerraffinerien, Brauereien und Destillationen; außerdem werden
chemische Erzeugnisse, Lederwaren und Textilien produziert. Auch der Tourismus ist von
großer wirtschaftlicher Bedeutung.
Die bedeutendste Hinterlassenschaft der maurischen Kultur Granadas ist der erhaltene Teil der
Alhambra (13.-14. Jahrhundert), eines festungsartigen Schlosses der maurischen Herrscher.
Andere bekannte Bauwerke sind die Universität (1531 vom Kaiser des Heiligen Römischen
Reiches Karl V. gegründet) und die Kathedrale (1523-1703). An die Kathedrale schließt die
königliche Kapelle mit den Grabmälern Ferdinands II. und Isabellas I. an, den gemeinsamen
Herrschern über Kastilien.
Granada wurde im 8. Jahrhundert von den Mauren in der Nähe einer antiken römischen Siedlung
gegründet. Von 1036 bis 1234 gehörte es zum maurischen Spanien. Als die Mauren gegen Ende
dieser Zeit die meisten ihrer spanischen Besitzungen verloren, wurde die Stadt anstelle von
Córdoba Hauptstadt des verbliebenen maurischen Gebiets, des so genannten Königreiches
Granada. Damit begann das goldene Zeitalter der Stadt. Sie entwickelte sich zu einem
Seite 9 von 25
Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien
bedeutenden kulturellen Zentrum. Auch nach der Eroberung des Königreiches durch die Spanier
1492 hielt die Blüte noch etwa ein Jahrhundert an. Im Spanischen Bürgerkrieg eroberten die
Nationalisten die Stadt, aber die Republikaner hielten den Rest der Provinz Granada bis zum
Ende des Krieges. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 241 000.
Alhambra
Weltkulturerbe, ist Spaniens meistbesuchtes Monument.
Die Alhambra ist auf einem Hügelrücken, einem Ausläufer der Sierra Nevada, gelegen. Die mit
turmverstärkten Mauern umgürtete, weiträumige Anlage umfasst mehrere Gebäudekomplexe.
Kernstück und Perle des Ensembles sind die Palacions Nazaries, der Nasriden-Palast, der vom
13. - 15. Jahrhundert errichtet wurde. Sie wird auch die rote Burg genannt, herrührend aus dem
arabischen al-Hambra, „die Rote“, hinweisend auf die Farbe des eisenhaltigen Hügels.
Seite 10 von 25
Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien
Córdoba
Córdoba (Spanien), Stadt in Spanien, Hauptstadt der Provinz Córdoba, in Andalusien, am
Guadalquivir. Die weißen Mauern, engen Straßen und bunten Terrassen aus maurischer Zeit sind
noch erhalten und machen Córdoba zu einem beliebten Fremdenverkehrsziel. Die Stadt ist
Handelszentrum für Oliven und Zitrusfrüchte sowie Industriezentrum mit Brauereien,
Kupferaufbereitung, Nahrungsmittel-, Textil- und Maschinenindustrie. Handgearbeitete Silberund Lederwaren sind häufig gekaufte Souvenirs.
Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört die barocke Kathedrale, die innerhalb einer
Omaijaden-Moschee errichtet wurde. Die UNESCO hat die Gesamtanlage der ehemaligen
Moschee und der Kathedrale als Weltkulturerbe ausgewiesen. Bevor die Moschee 1236 als
christliche Kirche umgebaut wurde, war sie europaweit das größte und prächtigste Heiligtum des
Islam. Sehenswert sind auch die Ruinen des Alcázars, eines maurischen Palastes, der später als
Sitz der Inquisition diente. Eine ursprünglich römische Brücke mit 16 Bögen, die von den
Mauren wieder aufgebaut wurde, verbindet den Stadtkern mit dem Stadtteil Campo de la Verdad
auf der anderen Seite des Guadalquivir. In der Nähe der Brücke befindet sich die Burg
Calahorra. Córdoba ist seit 1972 Universitätsstadt.
Die Stadt war bereits für die Phönizier und die Karthager von Bedeutung. Als römische Siedlung
erlebte die Stadt eine Blütezeit vom 1. Jahrhundert v. Chr. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. Danach
wurde sie zunächst von den Westgoten (572), dann von den Mauren (711) erobert. 756 machte
sie Abd ar-Rahman I., ein Mitglied der Umayyad-Familie, zur Hauptstadt des maurischen
Spanien. Die folgenden 250 Jahre war Córdoba weltweit eines der größten Wirtschafts- und
Seite 11 von 25
Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien
Bildungszentren. 929 gründete Abd ar-Rahman III. das Kalifat von Córdoba. Damit erreichte die
Stadt den Höhepunkt ihres Reichtums und konnte mit ihrer Pracht und ihren intellektuellen
Aktivitäten mit Damaskus und Bagdad konkurrieren. Der materielle Reichtum der Stadt nahm
mit dem Zerfall der muslimischen Herrschaft in Spanien im frühen 11. Jahrhundert zusehends
ab. Dennoch blieb Córdoba geistiges und literarisches Zentrum. Die beiden Philosophen
Averroes und Maimonides wurden in Córdoba geboren. 1236 wurde die Stadt erobert und von
Ferdinand III. von Kastilien in das römisch-katholische Spanien eingegliedert. 1808, während
der Napoleonischen Kriege, wurde die Stadt von den Franzosen geplündert. Die Einwohnerzahl
beträgt etwa 310 000.
Sevilla
Sevilla, Stadt im Süden Spaniens, Hauptstadt der Region Andalusien und der Provinz Sevilla.
Der Hafen am Guadalquivir ist auch für Überseeschiffe zugänglich. Wein, Oliven, Apfelsinen
und Metallerze werden von hier exportiert. Die Industrie der Stadt ist breit gefächert: Unter
anderem haben sich Nahrungsmittel-, Textil-, Seifen- und Möbelindustrie angesiedelt. Der
Fremdenverkehr spielt für Sevilla ebenfalls eine bedeutende wirtschaftliche Rolle. Viele
Sehenswürdigkeiten der Stadt stammen aus der Zeit der maurischen Herrschaft, wie z. B. der
Alcázar, ein königlicher Palast, der 1181 erbaut wurde. Auch die engen, verschlungenen Gassen,
die niedrigen, weißen Häuser mit ihren Balkonen, die Höfe und Springbrunnen zeugen von der
maurischen Vergangenheit Sevillas. Eine große spätgotische Kathedrale, deren Bau 1402
begonnen und 1519 beendet wurde, steht an der Stelle einer ehemaligen Moschee. Sie enthält
Werke großer spanischer Künstler, wie z. B. El Grecos, Murillos und Zurbaráns. Die Giralda, der
über 91 Meter hohe Glockenturm der Kathedrale, ist das ehemalige Minarett der Moschee. Die
Universität von Sevilla, die 1502 gegründet wurde, gehört ebenso wie die Börse aus dem
Seite 12 von 25
Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien
16. Jahrhundert zu den Profanbauten der Stadt. Die UNESCO erklärte sie gemeinsam mit dem
Alcázar zum Weltkulturerbe.
Im Altertum hieß Sevilla Hispalis. Die Siedlung wurde 45 v. Chr. von Julius Caesar erobert und
zur Colonia erhoben. Nach dem 4. Jahrhundert n. Chr. wurde sie nacheinander von Wandalen,
Sweben und Westgoten regiert. Unter der Herrschaft der Mauren (712-1248) erlebte Sevilla eine
kulturelle Blüte. Danach eroberte sie Ferdinand III. von Kastilien und León. Der mit der
Entdeckung Amerikas im Jahre 1492 beginnende Handel war für die Stadt von großem Nutzen,
da sie das Monopol für den Überseehandel besaß. Die Handelsbeziehungen zwischen den beiden
Kontinenten entwickelten sich rasch. Im 17. und 18. Jahrhundert war Sevilla kulturelles Zentrum
Spaniens. 1992 fand in Sevilla die Weltausstellung statt. Die Einwohnerzahl beträgt etwa
702 000.
Jerez de la Frontera
Jerez de la Frontera, Stadt in Spanien, in der andalusischen Provinz Cádiz, 25 Kilometer
nordöstlich von Cádiz.
Die Stadt liegt in einem fruchtbaren Tal mit bedeutendem Weinanbau und ist Handelsplatz für
Obst, Gemüse, Getreide, Kork und Nutzholz. Jerez ist das Zentrum der spanischen SherryProduktion. Das Wort sherry leitet sich von Xerez, dem früheren Namen der Stadt, ab. Weitere
in Jerez de la Frontera hergestellte Waren sind Flaschen, Fässer und Zement. Auch der
Fremdenverkehr ist von herausragender Bedeutung. Die Automobilrennen (u. a. Formel-1Rennen) von Jerez de la Frontera ziehen viele Besucher an.
Charakteristisch für das malerische Stadtbild sind die engen, gewundenen Straßen und die vielen
Bodegas (Weinkeller). Zu den sehenswerten Bauten gehören der Alcázar, die maurische Festung,
deren Ursprünge bis ins 11. Jahrhundert zurückreichen, die gotische Kirche San Miguel, die über
eine Fassade aus dem 17. Jahrhundert verfügt, die Barockkirche San Salvador (Colegiata) sowie
das Kloster Santo Domingo (ursprünglich 13. Jahrhundert).
In der Schlacht von Jerez de la Frontera 711, die wahrscheinlich im Süden des heutigen
Stadtgebiets stattfand, besiegten die Araber unter dem Feldherrn Tarik den letzten
Westgotenkönig Roderich und leiteten damit die Eroberung Spaniens ein. Bis 1261 stand Jerez
unter der Herrschaft der Mauren, bevor es von König Alfons X. von Kastilien und León
zurückerobert wurde.
Die Einwohnerzahl beträgt etwa 182 000.
Seite 13 von 25
Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien
Cadiz
Cádiz ist eine malerische Stadt im maurischen Stil mit schönen Promenaden. Es hat eine
Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert. In der Kirche Santa Catalina befindet sich das unvollendete
Gemälde Die Hochzeit der heiligen Katherina. Es stammt von dem Maler Bartolomé Esteban
Murillo, der während der Arbeiten daran stürzte und sich dabei so schwer verletzte, dass er starb.
Die medizinische Schule der Universität von Sevilla, eine Seefahrtsschule und eine theologische
Schule sind hier beheimatet. Wertvolle römische und punische Funde sind im archäologischen
Museum von Cádiz ausgestellt.
Cádiz, eine der ältesten Städte in Europa, wurde im Jahr 1100 v. Chr. von den Phöniziern
gegründet. Von 700 bis 600 v. Chr. war es ein florierender Markt für Bernstein und Zinn. Die
Karthager eroberten die Stadt um 501 v. Chr. Durch den 2. Punischen Krieg (siehe Punische
Kriege) fiel Cádiz 206 v. Chr. an die Römer. Die Stadt wurde im 4. Jahrhundert n. Chr. von den
Goten zerstört. 711 wurde Cádiz von den Arabern besetzt, die es wieder aufbauten. Alfons X.
von Kastilien nahm die Stadt im Jahr 1262 ein und verhalf ihr durch die Ansiedlung
kantabrischer Seeleute zu einer neuen Blüte.
Nach der Seereise von Christoph Kolumbus 1492 brachte die spanische Flotte Schätze aus
Amerika nach Spanien. Cádiz wurde aufgrund eines guten Hafens Basis für den Handel mit den
spanischen Kolonien in Amerika. Dadurch wurde die Stadt eine der reichsten Europas. Nachdem
Seite 14 von 25
Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien
andere europäische Seemächte begannen, die spanische Vorherrschaft auf See herauszufordern,
wurde Cádiz häufig Opfer von Angriffen. Eine englische Flotte unter Sir Francis Drake überfiel
den Hafen im Jahre 1587 und zerstörte dabei zahlreiche Schiffe. 1596 wurde die Stadt von einer
englischen Flotte unter dem Kommando von Robert Devereux, Earl von Essex geplündert.
Ronda
Ronda, Stadt in der spanischen Provinz Málaga, am Fuß der Serranía de Ronda.
Ronda befindet sich zu beiden Seiten einer vom Río Guadalevin bis 150 Meter tief
eingeschnittenen Schlucht, die von stellenweise senkrechten Wänden geprägt wird. Die Stadt ist
ein Zentrum der Stier- und Pferdezucht sowie bedeutendes Reiseziel. Das Kunsthandwerk blickt
auf eine lange Tradition zurück. Zu den bekanntesten Bauwerken gehören die Ruinen der 1808
zerstörten maurischen Alcazaba, die Überreste der Stadtmauer aus arabischer Zeit und die
arabischen Bäder. Die 1785 fertig gestellte Plaza de Toros hat einen Durchmesser von
66 Metern; sie ist die älteste Stierkampfarena Spaniens. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 33 800.
Seite 15 von 25
Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien
Málaga
Málaga, Stadt und Seehafen im Süden Spaniens, Hauptstadt der Provinz Málaga, am Mittelmeer,
in der Nähe von Gibraltar.
Málaga ist ein beliebter Urlaubsort an der Costa del Sol und verfügt über einen der
bedeutendsten Handelsseehäfen Spaniens. Im Industriegebiet der Stadt befinden sich Anlagen
zur Herstellung von Eisenwaren, chemischen Erzeugnissen, Zucker, Textilien und Konserven
sowie zur Verarbeitung von Erdöl und Fisch. In der Umgebung ist Weinanbau (Málagawein) von
Bedeutung.
Die Stadt ist Sitz der 1972 gegründeten Universität von Málaga. Zu den historisch bedeutenden
Gebäuden gehören die Kathedrale aus dem frühen 16. Jahrhundert, die an der Stelle einer
Moschee errichtet wurde. Nach der Zerstörung einiger Teile durch das Erdbeben von 1680
wurde der Weiterbau der Kathedrale erst 1719 fortgesetzt, ohne jemals abgeschlossen zu werden.
Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Ruinen der maurischen Festung, der Alcázaba, unterhalb
des Burgberges Gibralfaro und die Stierkampfarena in der Nähe des Hafens. Der Fluss
Guadalmedina trennt die Altstadt vom Industriegebiet, das sich im westlichen Teil der Stadt
befindet.
Málaga wurde im 12. Jahrhundert v. Chr. von den Phöniziern gegründet und stand in der
Folgezeit unter der Herrschaft von Karthagern, Römern und Mauren. Vor allem unter der
Herrschaft der Mauren, die Málaga im Jahr 711 eroberten, entwickelte sich die Stadt zu einem
bedeutenden Hafen- und Handelsplatz. 1487 wurde Málaga von den Katholischen Königen
(Isabella I. und Ferdinand II.) erobert und zum Bischofssitz ernannt. Von 1810 bis 1812 war die
Stadt von französischen Truppen besetzt. Nach der Ausrufung der Republik in Spanien 1931
wurden bei Unruhen zahlreiche Klöster und Kirchen zerstört. Während des Spanischen
Bürgerkriegs wurde Málaga 1937 von den Truppen Francos erneut verwüstet. Bekanntester Sohn
der Stadt ist Pablo Picasso, der 1881 in Málaga geboren wurde.
Die Einwohnerzahl beträgt etwa 528 000.
Seite 16 von 25
Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien
Land und Leute
Geschichte Spaniens
Granada war früher der Mittelpunkt, die goldene Stadt, das Zentrum des maurischen Reiches. In
der Alhambra steht das noch heute zu bewundernde arabische Meisterwerk, das Königshaus der
maurischen Herrscher. Etwa im Jahre 1650 regierte Felipe der Zweite. Doch eines störte den
Spanier immer noch und auch Felipe der Zweite war nicht in der Lage, während seiner
Regierungszeit Gibraltar, das noch in englischem Besitz war, zurückzuerobern. Doch auch ohne
Gibraltar wurde Spanien unter der Herrschaft von Felipe der Zweite das reichste Land der Welt.
Sein Reichtum dauerte leider nicht sehr lange an. Denn unter Napoleon und später unter General
Franco verlor Spanien viele der Territorien im Ausland. Als sich der General schliesslich mit der
Krone Spaniens erhoben hatte, flohen viele Republikaner aus ihrem Heimatland, denn Franco
übte eine Schreckensherrschaft aus.
Dieser General brachte während seiner Diktatur nicht viel Positives für Spanien, doch unter
anderem konnte er Spanien trotz Hitlers Druck aus dem zweiten Weltkrieg heraushalten. Von
1936-39 war Spanien mit dem Wiederaufbau der Halbinsel beschäftigt. Sich so in den zweiten
Weltkrieg zu begeben wäre wahrscheinlich ihr Ende gewesen. Nach dem Tode Francos 1975
kehrte Spanien wieder zur Demokratie zurück. Gemäss den Wünschen des Generals wurde die
Monarchie wieder eingeführt. Juan Carlos, Enkel des Bourbonen Königs Alfonso der Achte
bestieg den Thron. Dass sich Juan Carlos nicht als blosses Aushängeschild betrachtete, bewies er
1981, als er dazu beitrug, einen Militärputsch zu vereiteln und die Demokratie sicherte. Mit ihm
trat Spanien 1986 in die EU ein. Bis heute verdient er sich den Respekt jedes Spaniers.
Geografisches
Spanien befindet sich im Südwesten des europäischen Kontinents. Es grenzt im Norden an
Frankreich, im Westen an Portugal und im Süden an Gibraltar. Im Übrigen ist Spanien vom
Mittelmeer und dem atlantischen Ozean umgeben. Zu Spanien gehören ebenfalls die
Ferieninseln, wie z.B. die Balearen, die kanarischen Inseln und die auf marokkanischem Boden
gelegenen Städte Ceuta und Melilla.
Spanien hat eine Fläche von 504'750 qkm und eine Bevölkerung von 39'181'114 (1996).
Das "Spanische Festland" ist in 17 autonome Regionen mit insgesamt 52 Provinzen unterteilt:
Andalucia, Aragon, Asturias, Canarias, Cantabria, Castilla-La Mancha, Castilla y Leon,
Cataluna, Communidad Valencia, Extremadura, Galicia, Islas Baleares, La Rioja, Madrid,
Murcia, Navarra, Pais Vasco (Baskenland)

Andalusien umfasst die Provinzen Almeria, Cádiz, Córdoba, Granada, Huelva, Jaén,
Málaga und Sevilla. Sie wird im Norden begrenzt von der Sierra Morena, im Osten von
den Provinzen Albacete und Murcia und dem Mittelmeer, im Süden vom Mittelmeer,
Gibraltar und dem atlantischen Ozean und im Westen von Portugal. Die Hauptstadt ist
Sevilla. Der grösste Fluss ist der Guadalquivir, der nördlich von Cádiz in den Atlantik
mündet. Südlich des Guadalquivirbeckens liegt das Gebirge Sierra Madre, dessen
Seite 17 von 25
Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien
höchster Gipfel der Mulhacén (3 478 Meter) ist. Der Grossteil Andalusiens ist fruchtbares
Gebiet. Das Klima ist an der Mittelmeerküste subtropisch, an der Atlantikküste
gemässigt. Im Hochland herrschen niedrigere Temperaturen vor, und es kommt durchaus
zu Schneefall. In extrem trockenen Perioden kam es wiederholt zu Schwierigkeiten bei
der Versorgung mit Trinkwasser. Das warme Klima in den Tälern und Ebenen ermöglicht
den Anbau von Orangen, Oliven und Zuckerrohr; auch Weizen, Mais und andere
Getreidearten gedeihen hervorragend. Unter den Mineralienvorkommen in den
Bergregionen finden sich Blei, Silber, Kupfer, Quecksilber und Kohle.
Steckbrief ANDALUSIEN
Lage und Größe: Andalusien liegt im Süden der iberischen Halbinsel. Mit gut 87000km2 ist es
fast so groß wie das benachbarte Portugal. Die Entfernung zu Afrika beträgt in der Meerenge
von Gibraltar nur 14 km.
Die größten Städte: Sevilla (700’000 Einw.: Hauptstadt Andalusiens), Málaga (530’000 Einw.),
Córdoba (315’000 Einw.), Granada (250’000 Einw.), Jerez (190’000 Einw.), Almería (170’000
Einw.), Cádiz (140’000 Einw.)
Staat und Verwaltung: Andalusien ist eine von 17 spanischen Comunidades Autónomas
(Autonome Gemeinschaften), die wie die deutschen Bundesländer ein eigenes Parlament und
eine Regierung bilden. Deren Sitz ist Sevilla. Andalusien wird vom sozialdemokratisch
orientierten PSOE (Partido Socialista Obrero Espanol) regiert (Ergebnis der Wahlen vom
Frühjahr 2000; Neuwahl im März 2004). Im gesamtspanischen Parlament dominiert dagegen die
konservative Volkspartei PP (Partido Popular) unter Ministerpräsident José Maria Aznar. Der
PSOE, der von 1982 bis 1996 die Regierung gestellt hatte, ist die wichtigste Oppositionspartei.
Tendenziell rückläufig ist die Bedeutung der Vereinigten Linken IU (Izquierda Unida, gut 5 %).
Andalusien gliedert sich in acht Provinzen: Almeria, Cádiz, Córdoba, Granada, Huelva, Jaen,
Málaga, Sevilla.
Bevölkerung: rund 7,4 Mio. Einw.; die Bevölkerungsdichte liegt bei 85 Einw. km2
(Deutschland: 229), wobei das Niederguadalquivir-Becken, insbesondere im Einzugsbereich der
Metropole Sevilla, und die Küsten dichter besiedelt sind als die Gebirgsregionen im
Landesinnern. Eine bedeutende soziale Minderheit stellen die anos (Zigeuner) dar. Etwa 95 %
der Andalusier sind offiziell Katholiken.
Wirtschaft: Das Bruttosozialprodukt pro Kopf liegt fast 30 % unter dem nationaMittel. Als
Wirtschaftsregion bildet Andalusien nach Extremadura das Schlussunter den spanischen
Regionen. Das Brutoinlandsprodukt verteilt sich wie folgt: Landwirtschaft 6,8 %, Industrie (auch
Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte und Bauwirtschaft knapp 26,2 %,
Dienstleistungssektor 67 %. Die Arbeitslosenrate liegt bei 19 % (Spanien ca. 11,5 %), daneben
gibt es zahlreiche Unterbeschäftigte.
Tourismus: Ca. 8,5 Mio. Touristen im Jahr, vor allem Europäer. Der Tourismus steuert
immerhin 14 % zum Bruttoinlandsprodukt bei. Die größte Hotelkonzentration findet sich an den
Küsten, v.a. an der Costa del Sol in der Provinz Málaga. Daneben zieht das Städtedreieck
Sevilla-Córdoba-Granada mit seinen Kulturschätzen zahlreiche Besucher an.
Seite 18 von 25
Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien
Die Mahlzeiten
FRÜHSTÜCK
Das Frühstück (desayuno) ist in Spanien - wie in den meisten südlichen Ländern - eine
dürftige Mahlzeit, die man in der Regel in einem Café oder einer Churrería zu sich nimmt.
Sie besteht aus Kaffee (fast niemals Tee), einem tostado (gebutterter Toast mit
Marmelade), einem croisant a la plancha (getoasteter und mit Marmelade bestrichener
Croissant), einem bollo (Hefegebäck) oder aus churros (fettgebackenes Spritzgebäck). Das
kontinentale Hotelfrühstück besteht zumeist aus Toast mit Butter und Marmelade, Eier,
Schinken, Käse etc. und ist nur gegen (hohen) Aufpreis erhältlich.
Später, so etwa ab 10 Uhr, darf es auch etwas Deftigeres sein: etwa ein montado (belegtes
Brötchen), ein bocadillo (belegtes Stangenbrot oder ein bikini (Käse-/Schinkentoast). Beim
Belag für bocadillo oder montado kann man u.a. wählen zwischen tortilla (Omelett), queso
(Käse), chorizo (Salami) oder jamón serrano/de York (roher oder gekochter Schinken).$
MITTAGESSEN
Das Mittagessen(almuerzo) nimmt man zwischen 13 Uhr und 15.30 Uhr zu sich. Wer weder
Wein (oder auch Bier) noch Gedeck bestellt (Brot, Butter, Oliven, manchmal Käse), muss
ein Ausländer sein. Suppe, Vorspeise und Salat (Letzteres meist sehr phantasielos) kann,
ein (warmes) Hauptgericht muss sein, und etwas Süsses hinterher sollte sein. Mit einem
plato deldía (Tagesgericht) liegt man immer richtig und vor allem billig, und wer
Opulentes in der Mittagshitze meiden möchte, der bestellt eine ración eine kleine Portion.
Fleisch, Fisch, Kartoffeln (meist als Pommes frites) und Reis sind die Eckpfeiler solcher
Mahlzeit; Gemüse als Beilage ist selten, als Hauptgericht eher unbekannt und traditionell
mehr verkocht als zubereitet. Für Vegetarier ist Spanien wahrhaftig kein gelobtes Land.
ABENDESSEN
Das Abendessen (cena) wird selten vor 21 Uhr eingenommen, denn für diesen eigentlichen
Höhepunkt des Tages muss man sich entsprechend vorbereiten: etwa ab 19 Uhr promeniert
und flaniert man auf den paseos oder plazas, bummelt mit Freunden durch die Kneipen,
trinkt Wein oder Sherry und holt sich an den tapas den nötigen Appetit. Die Speisefolge
des cena unterscheidet sich in nichts von der des almuerzo ist aber gerne (noch) üppiger,
wird mit viel mehr Wein genossen, und dauert wesentlich länger.
Spezialitäten
Die PAELLA, mittlerweile Nationalgericht und des Touristen
»typischste« Speise, war als Resteneintopf ursprünglich ein
Arme-Leute-Essen, serviert wird sie grundsätzlich in einer
flachen Eisenpfanne. Die Zutaten sind in erster Linie Reis sowie ganz nach Belieben - Hühner- und/oder Schweinefleisch, Bohnen,
Erbsen, Schinken, Miesmuscheln Artischocken etc. Da der Geschmack massgeblich von der Länge der Zeit abhängig ist,
während der das Gericht »durchzieht«, sollte man darauf
verzichten, es zu bestellen, wenn es nicht auf der Liste der platos
del día (Tagesgerichte} aufgeführt ist.
Seite 19 von 25
Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien
Der COCIDO ist eigentlich ein katalanischer Eintopf, der aber auch in Südspanien auf
wenigen Speisekarten fehlt: Er ist deftig und schwer verdaulich und enthält je nach Rezeptvariation Kartoffeln, Kohl, Erbsen und sonstige Gemüse, aber in der Hauptsache
Speck, Fleisch und Wurst sowie mitunter auch gefüllte Hühnermägen
Auch die FABADA ist nichts für heisse Sommertage: Dicke Bohnen, Speck, Schinken,
Schweinswurst und Schweineohren werden mit Tomaten zu einer mächtigen Suppe gegart.
Die GAZPACHO, traditionelles Mittagsgericht der andalusischen Feldarbeiter, ist eine
kalte Rohkost-Gemüsesuppe bestehend aus pürierten Tomaten, Gurken, Zwiebeln,
Paprikaschoten und Knoblauch mit Weissbrotkrumen.
ARROZ A LA PESCADORA: Eine Reis-suppe mit Knoblauch und Tomaten Tintenfisch
und vielen Meeres-früchten wie Krebsen, Garnelen, Langustinos, Seeschnecken etc.
ZARZUELA DE MARISCOS: Meeresfrüchte und viel Fisch werden zuerst in Öl
gebraten und dann in einer Sauce aus Zwiebeln, Knoblauch, Lorbeer, Öl, Wein und
Tomaten gekocht; wird mit Reis serviert.
ALMEJAS A LA MARINERA: Muscheln werden in einer Sauce aus Weisswein,
Knoblauch, Zwiebeln, Pfeffer, Petersilie, Zitrone und Tomaten gegart.
CALAMARES EN SU TINTA sind Polypen in der eigenen Tinte, die mit Zwiebeln,
Knoblauch, Pfeffer, Petersilie und geriebener Muskatnuss verfeinert wird; optisch nicht
jedermanns Sache, aber geschmacklich ausgezeichnet.
CHANGURRO ist eine Art Eintopf aus Taschenkrebsen mit Weinbrand, Sherry, Porree,
Tomaten, Knoblauch, Cayennepfeffer mit Weissbrotkrumen.
MERLUZA MARINERA: Verschiedene Fischfilets werden gebacken, mit gerösteten
und blanchierten Mandeln garniert und mit einer Tomaten- und Mandelsauce serviert.
OLLA FRESCA: Tomaten, Bohnen, Kartoffeln und Birnen, Zwiebeln, Knoblauch,
Paprika, Safran und Zimt machen diesen Eintopf aus.
LEGUMBRES RELLENAS: Gemüse (meist Auberginen. Paprika oder Zucchini) wird
mit Fleisch, Schinken, Zwiebeln, Knoblauch und Petersilie gefüllt und gedünstet.
RINONES AL IEREZ sind Kalbsnierchen, die erst in kochendem Essigwasser
blanchiert, dann in Olivenöl mit Knoblauch, Lorbeer, Zwiebeln, Pfeffer und Petersilie
gebraten, schliesslich mit viel trockenem Sherry abgelöscht werden.
POLLO AL JEREZ: Ein Hähnchen wird zuerst goldbraun gebraten; in die Bratensauce
wird Senf, etwas Mehl, Champignons, ein bisschen Käse, Oliven, Pfeffer, Thymian, Knoblauch, Lorbeer und Petersilie und sehr viel Sherry gegeben und mit Eigelb und frischer
Sahne angedickt.
HUEVOS AL FLAMENCO ist eine Spezialität aus Sevilla; der mit Eimasse bedeckte
Boden eines Steingutpfännchens wird mit Tomaten, Schinken, Knoblauch und Zwiebeln
Seite 20 von 25
Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien
belegt und gebacken und sodann mit Spargelspitzen, Paprika und diversen Gemüsen
garniert.
CALLOS (»Hühneraugen«) sind Eier, die mit Gemüse, Wurst, Knoblauch und mitunter
Kaldaunen in einer feuerfesten Form als Schnellgericht gebacken werden.
TORTILLAS sind profane Eierkuchen, rund und dick, und je nach Rezept mit
Kartoffeln (tortilla española), Pilzen, Gemüse etc. verfeinert.
TAPAS Die lange Wartezeit bis zum Abendessen überbrückt die segensreiche spanische
Institution der tapas. Das sind kleine Häppchen, die auf winzigen Tellerchen serviert
werden. Man sucht sich eine schöne Taverne aus, stellt sich an die Bar und schaut, was der
Wirt an Tapas anzubieten hat. Da gibt es etwa marinierte Oliven, gebratene Paprikaschoten, Schinkenstücke, Klippfisch, kleine Omeletten, Schnecken; in der nächsten
Taverne locken Fleischklösschen, Thunfischpastetchen, Garnelen: in der übernächsten
Paprikawurst, Sardinen, geschmorte Wachteln; in der überübernächsten Tintenfisch,
Hühnerleber...
Fl ü s s i g e s
BIER hat auch im zweitgrössten Weinland der Welt dem Rebsaft den Rang abgelaufen,
und seit drei Jahren geben die Spanier erstmals mehr Geld für cerveza denn für vino aus.
Der Gerstensaft wird eiskalt serviert, in den meisten Kneipen inzwischen auf »offen«, und
heisst dann cerveza de barril bzw. - wenns ein kleines Glas sein soll - caña. Es ist meist
hell (rubia), kommt auch schon mal aus der Dose (cerveza de lata), häufiger aber aus der
Flasche (cerveza de botella). Beliebte nationale Marken sind San Miguel, Estrella Dorada,
in Lizenz gebraut wird Henninger; Tuborg, Carlsberg.
SPIRITUOSEN gibt es in delirierender Vielfalt. Es gibt kaum ein anderes Land, dessen
Angebot an Schnäpsen (anduardientes) und Likören (licores) (dem spanischen auch nur annähernd das (Feuer-)Wasser reichen könnte; lediglich beim portugiesischen Nachbarn misst
man den »scharfen Sachen« in etwa den gleichen Stellenwert bei. Countdown ist oft schon
frühmorgens, denn wer bereits zu solch übler Stunde zur Arbeit gehen muss, der geniesst
gerne vor dem Frühstück das erste Schnäpschen. Nach dem Frühstück kann ein Brandy
niemals schaden, wie überhaupt einem kleinen Schlückchen vor und nach allen S peisen
niemand abgeneigt ist.
Eher unbekannt sind Magenbitter (estomacal), denn ein anís (Anisschnaps) erfüllt den
gleichen Zweck und schmeckt obendrein noch delikat; ein ginebra (Gin) kann niemals
schaden, ein Kirsch (Kirschlikör) ist eher etwas für Schleckmäuler, wie überhaupt die
ganzen Fruchtliköre (bevorzugte Marke Bols) von unvergleichlicher Süsse sind. Der Weinbrand (brandy oder coñac geheissen), geniesst Weltruf; wer das teuerste mag, trinkt Terrv,
Carlos I oder, allen voran Magno. Billig, aber ebenfalls köstlich, sind Osborne, Fundador
und Veterano sowie Bobadilla 103. Rum, etwa den weissen Bacardi oder den dunklen (und
extrem starken) Negrita, mischt man am liebsten mit anderen Alkoholika oder Soft Drinks
zu den süffigen Longdrinks, von denen der Cuba libre nur der berühmteste ist. Tequila
trinkt man stilecht mit Salz oder Zitrone oder ebenfalls als Longdrink (etwa als Tequila
Sunrise). Whiskies sind nur dann erschwinglich, wenn sie aus Spanien kommen (etwa
DYC).
Seite 21 von 25
Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien
WEIN (vino): Spanien rangiert hinter Frankreich und vor Italien auf Platz zwei der
Weltrangliste in Sachen Weinanbaufläche, Produktion und Konsum. Seit die Rioja-Weine
auch in Mitteleuropa eingeführt sind, ist das Selbstbewusstsein spanischer Weinbauern sehr
gestiegen. Man kann von herben-trockenen Landweinen bis zu süssen-süffigen alles
bekommen. Vor dem Genuss kommt die Bestellung, und dabei muss man eine ganze Reihe
von Entscheidungen fällen. Soll es ein añejo (alter, reifer Wein) oder nuevo („grüner“, also
ein junger Wein) sein; ein tinto (rot), blanco (weiss) oder rosado (rosé). Sind diese Würfe1 gefallen, geht's weiter: seco (trocken), semiseco (halbtrocken) oder dulce (süß)? Und
schliesslich forte (schwer) oder flojo (leicht).
Ist man sich über die gewünschten Eigenschaften des Weines mal im Klaren, bleibt nur
noch Frage nach der Sorte offen, diese Entscheidung überlässt man angesichts der
Angebotsvielfalt am besten dem Ober, denn nur der Kenner vermag die einzelnen Marken
zu unterscheiden. Wer es sich leicht machen will, bestellt ein einen vino de mesa, den
Tischwein des Hauses, und es muss schon ein besonders »schwarzer« Tag, wenn dieser
nicht auch ganz trefflich mundet, denn ein Tischwein ist keineswegs ein Billigprodukt,
sondern wird von den Wirten allermeist sehr sorgfältig für ihr Lokal ausgesucht.
Außer dem normalen Rebsaft es in Spanien eine grosse Auswahl Dessert- oder auch
Aperitifweine. Die schweren und süssen Moscatel (Muskateller) und Malaga werden
hauptsächlich von älteren Damen und Touristen bevorzugt, wohingegen der Spanier eher
einen mittelherben Amontillado oder einen trockenen Manzanilla bestellt, wenn nicht das
berühmteste Exportprodukt des Landes, einen Jerez. Dieser ganz besondere Tropfen
gedeiht weltweit nur in einem etwa 100 qkm grossen geschützten Anbaugebiet rings um die
Stadt Jerez und wird erst durch den Brandy-Zusatz und zahlreiche langwierige Prozeduren
zu dem, was in Mitteleuropa als Sherry bezeichnen. Man trinkt ihn aus kleinen Gläschen
entweder als fino (leicht trocken und von hellgelber Farbe), als oloroso (halbtrocken und
bernsteinfarbig) oder als dolce (dickflüssig, dunkel und süss, bei uns meist als „Cream“
bekannt).
Seite 22 von 25
Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien
Kleiner Sprachführer
Aussprache
c
c
ch
g
h
j
II
ñ
vor a, o, u wie >k<
vor e und i wie das englische >th<
wie >tsch~
vor e und i wie >ch<
bleibt stumm
wie >ch<
wie deutsches >j<
wie >nj< in Kampagne
Unterkunft und Essen
Apartment
Einzel-/Doppel-Zimmer
Begrüßung/Allgemeines
Guten Tag!
Hallo
Guten Abend!
Gute Nacht
Auf Wiedersehen
Entschuldigung!
Wie heißen Sie?
Wie heißt Du?
Ja/nein
Ich möchte
Wo ist?
Wann?
Wieviei?
Euro
Cents
Bank
Bankautomat
Kreditkarte
Trinkgeld
zahlen
Buenos dias!
Hola!
Buenas tardes
Buenas noches
Hasta luego
Perdön
Cómo se llama Usted?
Cómo te Ilamas?
si/na
quisiera
dónde está?
cuándo?
cuánto?
euro
centimos
banco
cajero automätico
tarjeta de credito
propina
pagar
mit Dusche/Bad
Haben Sie ein Zimmer
frei
Wieviel kostet es pro
Nacht
Frühstück
Mittagessen
Abendessen
Nachtisch
Speisekarte
Tagesmenü
Tisch
Reservieren
Messer
Gabel
Löffel
Teller
Unterwegs
weit/nah
geradeaus
rechts
links
dort
gegenüber
Haltestelle
Bus
Taxi
Bahnhof
Busbahnhof
Fahrschein
Hin- und Bockfahrt
10er-Ticket
Fahrplan
Wie weit ist es?
ejos/cerca
ecto
a la derecha
a la izquierda
alli
enfrente
parada
bus
Taxi
estación de trenes
estación de autobuses
billete
ida y vuelta
bonobus
horario
á que distancia está?
Seite 23 von 25
partamento
habitaciöner
individual/doble
con ducha/baño
Tiene una habitaciön
libre?
Cuänto vale per una
noche?
desayuno
almuerzo
cena
postre
carta
menú del dia
mesa
reservar
cuchillo
tenedor
cuchara
Plato
Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien
Speisekartenalphabet
Fleisch und Geflügel
asado
buey
choto
chuletas
cochinilio
codornices
conejo
cordero
filet
higado
jabali
lomo
pato
perdiz
Pollo
rabo de toro
ternera
Gemüse
alcachofas
ajo
alubias
berenjenas
cebolla
espárragos
garbanzos
judias
pimientos
setas
tomates
Fisch und Meeresfrüchte
artún
besugo
dorado
langostinos
lenguado
merluza
mero
pez espada
rape
rodaballo
salmón
truche
bacalao
Tapas
aceitunas
ahumados
albóndigas
almejas
anchoas
bocadillo
boquerones
en vinagre
calamares
callos
caracoles
champiñones
chipirones
chorizo
croquetas
gambas
jamón serrano
jamón ibérico
carnes y aves
Braten
Ochse
Zicklein
Koteletts
Spanferkel
Wachteln
Kaninchen
Lamm
Filet
Leber
Wildschwein
Lende
Ente
Rebhuhn
Huhn
Stierschwanz
Rind
verduras
Artischocken
Knoblauch
Bohnen
Auberginen
Zwiebeln
Spargeln
Kichererbsen
grüne Bohnen
Paprika
Pilze
Tomaten
pescados y marisco
Thunfisch
Seebrasse
Dorado
Langusten
Seezunge
Seehecht
Heilbutt
Schwertfisch
Seeteufel
Steinbutt
Lachs
Forelle
Stockfisch
Häppchen
Oliven
geräucherter Fisch
Hackbällchen
kleine Muschlen
Sardellen
Brötchen
Sardinen
in Weinessig
gebackene
Tintenfischringe
Kutteln
Schnecken
Champingnons
Tintenfischchen
Paprikawurst
Kroketten
Garnelen
Gebirgsschinken
iberische Schinken
mejilones
queso
ostras
patatas bravas
pincho moruno
pulpo
sepia
tortilla
Gesundheit/Notfall
Wo ist ein Arzt
Zahnarzt
ich habe Fieber
eine Erkältung
Entzündung
Durchfall
Atemnot
Kopfschmerzen
Wo ist eine Apotheke
ich brauche erste Hilfe
Rufen Sie einen
Krankenwagen
Wo ist ein Kommissariat
Bitte rufen Sie die Polizei
Zeitbegriffe
heute
morgen
gestern
vorgestern
letzte/nächste Woche
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
Seite 24 von 25
Muscheln
Käse
Austern
scharf gebratene
Kartoffeln
Fleischspiess
Krake
Tintenfisch
Kartoffeltorte
dónde está un
médico
dentista
Tengo Fiebre
un resfriado
uns inflamación
diarrea
fatta de aire
dolor de cabeza
dónde está una
farmacia
Nescesito primeros
auxilios
Por favor, ilamea uns
ambulancia
Dónde hay una
comisaria
pro favor, avise a la
policia
hoy
mañana
ayer
anteayer
la semana
pasada/que viena
Lines
martes
miércoles
juevas
viernes
sábado
domingo
Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien
Zahlen
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
30
31
32
40
50
60
70
80
90
100
200
1000
cero
uno, una
dos
tres
cuatro
cinco
seis
siete
ocho
nueve
diez
once
donce
trece
catorce
quince
dieciseis
diecisiete
dieciocho
dieciinuevo
veinte
veintuno
veintdos
treinta
treinta y uno
treinta y dos
cuaranta
cincuenta
sesenta
setenta
ochenta
noventa
cien
doscientos
mil
Seite 25 von 25