2004 Andalusien
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2004 Andalusien
Andalusien Reisedokumentation Mitreisende: Caro und Anny Arnold Werner Hassler Sepp und Brigitta Mietrup Max Mietrup Anton Schmidt Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien Reiseroute Sonntag, 26. September 2004 Flug von Zürich nach Malaga LX2110 Zürich ab 12:40 Uhr, Ankunft in Malaga 15:20 Uhr Bezug des Mietautos und Fahrt nach Almuñécar 1 Nacht im Hotel Almuñécar Playa Paeso de la China, 18690Almuñécar Tel. 0034 958 639 450 Montag / Dienstag, 27. und 28. September 2004 Fahrt von Almuñécar nach Granada ca. 80 km 2 Nächte im Granada Hotel Reine Cristina Calle Tablas 4, 18002 Granada Tel. 0034 958 253 211 Mittwoch 29. September 2004 Fahrt von Granada nach Ubeda ca. 140 km. 1 Nacht im Hotel Ubeda Parador Plaza de Vazques Molina 1, 23400 Ubeda Tel. 0034 953 750 345 Donnerstag, 30. September 2004 Fahrt von Ubeda nach Cordoba, ca. 150 km 1 Nacht im Hotel Selu Calle Eduardo Dato 7, 14003 Cordoba Tel. 0034 957 476 500 Freitag und Samstag 1. und 2. Oktober 2004 Freitag: Fahrt von Cordoba nach Sevilla ca. 140 km 2 Nächte im Hotel Patios de Sevilla Calle Lumbreras 3-10, 41002 Sevilla Tel. 0034 954 900 200 Sonntag und Montag 3. und 4. Oktober 2004 Fahrt von Sevilla nach Jerez ca. 95 km 2 Nächte Tryp Jerez Hotel Alameda Christina 13, 11430 Jerez Tel. 0034 956 327 030 Dienstag 5. Oktober 2004 Fahrt von Jerez nach Ronda ca. 220 km 1 Nacht im Hotel Maestanza Virgen de La Paz, 29400 Ronda Tel. 0034 952 187 072 Mittwoch - Freitag 6. - 8. Oktober 2004 Fahrt von Ronda nach Malaga ca. 115 km 2 Nächte Tryp Alamada Hotel Avda. De la Aurora 25, 29002 Malaga Tel. 0034 952 368 020 Seite 2 von 25 Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien Freitag 8. Oktober 2004 Rückflug von Malaga nach Zürich LX 2111 Malaga ab 16:50, Ankunft in Zürich 19:25 Rückfahrt an den Ausgangspunkt Zimmerbezug zu Hause Seite 3 von 25 Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien Reiseziele Almuñécar Nach dem „Fassen“ des Mietautos fahren wir der Künste „Costa Tropical“ entlang, zuerst auf der N340 und nachher auf der Landstrasse durch verschiedene Badeorte, wie Rincon de la Victoria, Torre de Mar, Nerja etc., bis wir in Almuñécar ankommen. Ein Bad im Meer wäre vielleicht von der Zeit her noch möglich. Anschliessend ein gediegenes spanisches Nachtessen. Am nächsten Morgen: Weiterreise nach Granada Granada Fahrt von Almuñécar über Salobrena, Velez de Benaudalla nach Durcal. Dort am Rande des Parqua National, in der Sierra Nevada, hoffen wir 3000er-Berge zu sehen. Caballo 3013 m Pico de Veleta 3392 m Mulhacén 3481 m Ankunft in Granada und Bezug des Hotels Am Abend etwas spanisches zwischen die Zähne Am nächsten Tag gehört selbstverständlich ein Besuch der Alhambra zum Touristenalltag. Andere Sehenswürdigkeiten Kathedrale Alcaiceria - ehemaliger arabischer Seidenmarkt Plaza Bib-Rambla - autofrei, mit Terassenkaffees Caldereria Nueva - Treppensträsschen am Fuss des Albayzin, Basars und maurische Teestuben. In Granada dürfen wir natürlich den Flamenco nicht verpassen. Mehrere Lokale auf dem Sacromonte bieten allabendlich Flamenco-Shows. Zwei Uebernachtungen in Granada Seite 4 von 25 Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien Ubeda Fahrt von Granada in den Norden über Jaen, wo wir gut einen Zwischenhalt machen können und die mittelalterliche Burg besichtigen könne. Jaen ist die Hauptstadt von Spaniens Olivenprovinz. Castillo de Santa Catalina Die mächtige Burg überragt die Stadt, mit einer prächtigen Aussicht über die Olivenhaine. Anschliessend weiter östlich über Baeza nach Ubeda Ubeda Die Piazza Vázquer de Molina erinnert an eine noble italienische Piazza, an einem Ende ist der Palacio de las Cadenas (heute Rathaus) und am andern Ende die Kirche Santa Maria de los Alcázares. Hier bleiben wir eine Nacht Cordoba Fahrt von Ubeba nach Westen über Linares und Bailen nach Cordoba Unterwegs werden wir sicher einen Ort finden, wo wir eine Pause machen können. Cordoba In Cordoba ist unbedingt der Besuch der grossen Moschee angesagt, innerhalb dieses Komplexes ist eine Kathedrale gebaut worden. Die Umgebung der Moschee bietet weitere Sehenswürdigkeiten, wie verwinkelte Gassen mit Andenken-, Kunsthandwerks- und Antiquitätenläden. Natürlich hat es hier auch kleine Plätze mit Bodegas und Restaurants mit Wein aus Montilla und tapas. Eine Uebernachtung Seite 5 von 25 Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien Sevilla Fahrt von Gordoba nach Sevilla Entlang der Bahnlinie Cordoba Seville kämpfen wir uns über die Hauptstrasse Nr. 432 durch verschiedene Orte nach Lora del Rio. Dem Fluss entlang, deshalb fast alle Ortsnamen mit Rio am Schluss erreichen wir dann unser nächstes Etappenziel Sevilla. In Sevilla übernachten wir 2 Mal. Hier gibt es mannigfaltige Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Der Alcazar Nachdem die Araber Sevilla erobert hatten errichteten Sie eine Festung., diese wurde im 12. Jahrhundert weiter für die spanischen Könige ausgebaut. Glanzstück der gänzlich von einer zinnengekrönten Mauer eingefassten Anlage ist der Real Alcazar, den Peter der Grausame (Pedro el Cruel) 1364 errichten liess. Ein Kleinod maurischer Baukunst. Vom Rathaus geht’s zur Casa de Lebrija, einem schmucken Adelspalast. Die einstige Tabakfabrik Sevillas, die als Szenerie der Carmen-Oper weltberühmt wurde, beeindruckt durch ihre Grösse. Im dem Bau aus dem 18. Jahrhundert drehten einst 10'000 Arbeiterinnen Zigarren. Weitere Sehenswürdigkeiten; Oper, Stierkampfarena, Markthallen und natürlich viele, viele Bodegas. Vielleicht hat es noch Ueberresten der Weltausstellung von 1992. Seite 6 von 25 Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien Jerez Von Sevilla geht’s weiter über Los Palacios y Villafranca nach Jerez de La Frontera Sehenswürdigkeiten: Alcazar Rathaus Domecq-Turm Bodega Sandeman Jerez ist natürlich bekannt durch eben des Jerez, d.h. Sherry. Jerez de la Fontera, Puerto de Santa Maria und Sallúcar bilden das Dreigestirn der andalusischen Sherryproduktion. Schon im 11. Jahrhundert wurde der Weinanbau in der sanft gewellten Hügellandschaft eingeführt. Araber brachten die die ersten der beiden Sherry-Rebsorten mit, die Palmonino-Traube, die einen trockenen Wein ergibt. Die zweite Sorte führte unter Karl V. ein Soldat namens Peter Siemens ein: Der Name Pedro Ximénes-Traube erinnert bis heute an den Deutschen. Je nach Mischung der Sorten erhält man trockenen bis süssen Sherry. Im Wesentlichen unterscheidet man 3 Sherry-Qualitäten: fino ist blassgelb und trocken almontillado ist blassgolden, halbtrockener lieblicher Sherry oloroso ist ein aromatisch-vollmundiger Sherry mit leichter Süsse Das berühmte Haus Sandeman (www.sandeman.com) hat empfehlenswerte Führungen, sollten wir besuchen. Ein Abstecher in naheliegende Cadiz wird sich sicher lohnen, eine meerumspülte Hafenstadt an extravaganter Lage. Ein Rundgang um die Stadt, immer am Mittelmeer. Ronda Wir fahren von Jerez nach Ronda. Der Weg führt über Arcos de La Fontera, ev. über die Strasse 372 durch den Nationalpark Sierra de Grazalema nach Ronda. Die naturgeschützte Sierra Grazalema setzt sich aus mehreren Sierras (Ausläufern) der Betischen Kordillere Seite 7 von 25 Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien zusammen, in denen Höhen von über 1500 m erreichen werden. In den grünen Gebirgslandschaften dominieren Stein- und Korkeichen, wilde Oelbäume und der Pinsapo (Igeltanne). Um sich eine Uebersicht über die aussergewöhnliche Lage zu machen ist die Plaza de España am Puente Neve, der neuen Brücke. Von hier hat man eine Sicht in die ca. 100 Meter tiefe Schlucht, die diesen Ort in 2 Teile teilt. In der Tajo (Schlucht) fliesst der schmale Rio Guadalevin. Ein Besuch in der Altsadt La Ciudad lohnt sich bestimmt. Malaga Wir fahren nun wieder an unseren Ausgangspunkt zurück. Die Fahrt führt uns von Ronda über eine kurvenreiche Strecke nach Süden ans Meer. San Pedro de Alcántara ist der erste grössere Ort am Meer. Entlang der Costa del Sol fahren wir über die berühmten Orte, wie Marbella, Fuengirola und Torremolinos nach Malaga. Ein Zwischenhalt in einem der Orte wird es sicher geben. Malaga ist natürlich auch durch ein Getränk sehr berühmt, dem Malaga. Malaga nach der gleichnamigen Stadt genannter Dessertwein. Der echte Málaga wird aus überreifen kleinen, weißen Weinbeeren erzeugt, die nach der Ernte an der Sonne auf Strohmatten "gebacken" werden. Dem vollständig vergorenen Wein wird noch Alkohol, eingedickter Traubensaft, Weinsprit und alter Wein zugesetzt. Málagaweine haben bis zu 16 Volumen-% Alkohol. Auch in dieser Stadt hat es einige Sehenswürdigkeiten zu besichtigen: Alcazaba, die maurische Burg Castillo de Gibralfaro: Die Phönizier hatten hier einen Leuchtturm installiert. Es ist auch eine maurische Verteidigungsanlage. Altstadt Tapas-Lokale und Bodegas, wo es den berühmten Malaga zu probieren gibt, gibt es genügend. Ein Ausflug in die nähere Umgebung lohnt sich bestimmt. Seite 8 von 25 Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien Städtebeschreibungen Granada Granada (Spanien), Stadt im südlichen Spanien, Hauptstadt der Provinz Granada in Andalusien, am Fuß der Sierra Nevada, am Zusammenfluss von Genil und Darro gelegen. Die Stadt ist Handelszentrum für das umliegende landwirtschaftliche Gebiet. Zu den wichtigsten Industriebetrieben gehören Zuckerraffinerien, Brauereien und Destillationen; außerdem werden chemische Erzeugnisse, Lederwaren und Textilien produziert. Auch der Tourismus ist von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Die bedeutendste Hinterlassenschaft der maurischen Kultur Granadas ist der erhaltene Teil der Alhambra (13.-14. Jahrhundert), eines festungsartigen Schlosses der maurischen Herrscher. Andere bekannte Bauwerke sind die Universität (1531 vom Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Karl V. gegründet) und die Kathedrale (1523-1703). An die Kathedrale schließt die königliche Kapelle mit den Grabmälern Ferdinands II. und Isabellas I. an, den gemeinsamen Herrschern über Kastilien. Granada wurde im 8. Jahrhundert von den Mauren in der Nähe einer antiken römischen Siedlung gegründet. Von 1036 bis 1234 gehörte es zum maurischen Spanien. Als die Mauren gegen Ende dieser Zeit die meisten ihrer spanischen Besitzungen verloren, wurde die Stadt anstelle von Córdoba Hauptstadt des verbliebenen maurischen Gebiets, des so genannten Königreiches Granada. Damit begann das goldene Zeitalter der Stadt. Sie entwickelte sich zu einem Seite 9 von 25 Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien bedeutenden kulturellen Zentrum. Auch nach der Eroberung des Königreiches durch die Spanier 1492 hielt die Blüte noch etwa ein Jahrhundert an. Im Spanischen Bürgerkrieg eroberten die Nationalisten die Stadt, aber die Republikaner hielten den Rest der Provinz Granada bis zum Ende des Krieges. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 241 000. Alhambra Weltkulturerbe, ist Spaniens meistbesuchtes Monument. Die Alhambra ist auf einem Hügelrücken, einem Ausläufer der Sierra Nevada, gelegen. Die mit turmverstärkten Mauern umgürtete, weiträumige Anlage umfasst mehrere Gebäudekomplexe. Kernstück und Perle des Ensembles sind die Palacions Nazaries, der Nasriden-Palast, der vom 13. - 15. Jahrhundert errichtet wurde. Sie wird auch die rote Burg genannt, herrührend aus dem arabischen al-Hambra, „die Rote“, hinweisend auf die Farbe des eisenhaltigen Hügels. Seite 10 von 25 Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien Córdoba Córdoba (Spanien), Stadt in Spanien, Hauptstadt der Provinz Córdoba, in Andalusien, am Guadalquivir. Die weißen Mauern, engen Straßen und bunten Terrassen aus maurischer Zeit sind noch erhalten und machen Córdoba zu einem beliebten Fremdenverkehrsziel. Die Stadt ist Handelszentrum für Oliven und Zitrusfrüchte sowie Industriezentrum mit Brauereien, Kupferaufbereitung, Nahrungsmittel-, Textil- und Maschinenindustrie. Handgearbeitete Silberund Lederwaren sind häufig gekaufte Souvenirs. Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört die barocke Kathedrale, die innerhalb einer Omaijaden-Moschee errichtet wurde. Die UNESCO hat die Gesamtanlage der ehemaligen Moschee und der Kathedrale als Weltkulturerbe ausgewiesen. Bevor die Moschee 1236 als christliche Kirche umgebaut wurde, war sie europaweit das größte und prächtigste Heiligtum des Islam. Sehenswert sind auch die Ruinen des Alcázars, eines maurischen Palastes, der später als Sitz der Inquisition diente. Eine ursprünglich römische Brücke mit 16 Bögen, die von den Mauren wieder aufgebaut wurde, verbindet den Stadtkern mit dem Stadtteil Campo de la Verdad auf der anderen Seite des Guadalquivir. In der Nähe der Brücke befindet sich die Burg Calahorra. Córdoba ist seit 1972 Universitätsstadt. Die Stadt war bereits für die Phönizier und die Karthager von Bedeutung. Als römische Siedlung erlebte die Stadt eine Blütezeit vom 1. Jahrhundert v. Chr. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. Danach wurde sie zunächst von den Westgoten (572), dann von den Mauren (711) erobert. 756 machte sie Abd ar-Rahman I., ein Mitglied der Umayyad-Familie, zur Hauptstadt des maurischen Spanien. Die folgenden 250 Jahre war Córdoba weltweit eines der größten Wirtschafts- und Seite 11 von 25 Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien Bildungszentren. 929 gründete Abd ar-Rahman III. das Kalifat von Córdoba. Damit erreichte die Stadt den Höhepunkt ihres Reichtums und konnte mit ihrer Pracht und ihren intellektuellen Aktivitäten mit Damaskus und Bagdad konkurrieren. Der materielle Reichtum der Stadt nahm mit dem Zerfall der muslimischen Herrschaft in Spanien im frühen 11. Jahrhundert zusehends ab. Dennoch blieb Córdoba geistiges und literarisches Zentrum. Die beiden Philosophen Averroes und Maimonides wurden in Córdoba geboren. 1236 wurde die Stadt erobert und von Ferdinand III. von Kastilien in das römisch-katholische Spanien eingegliedert. 1808, während der Napoleonischen Kriege, wurde die Stadt von den Franzosen geplündert. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 310 000. Sevilla Sevilla, Stadt im Süden Spaniens, Hauptstadt der Region Andalusien und der Provinz Sevilla. Der Hafen am Guadalquivir ist auch für Überseeschiffe zugänglich. Wein, Oliven, Apfelsinen und Metallerze werden von hier exportiert. Die Industrie der Stadt ist breit gefächert: Unter anderem haben sich Nahrungsmittel-, Textil-, Seifen- und Möbelindustrie angesiedelt. Der Fremdenverkehr spielt für Sevilla ebenfalls eine bedeutende wirtschaftliche Rolle. Viele Sehenswürdigkeiten der Stadt stammen aus der Zeit der maurischen Herrschaft, wie z. B. der Alcázar, ein königlicher Palast, der 1181 erbaut wurde. Auch die engen, verschlungenen Gassen, die niedrigen, weißen Häuser mit ihren Balkonen, die Höfe und Springbrunnen zeugen von der maurischen Vergangenheit Sevillas. Eine große spätgotische Kathedrale, deren Bau 1402 begonnen und 1519 beendet wurde, steht an der Stelle einer ehemaligen Moschee. Sie enthält Werke großer spanischer Künstler, wie z. B. El Grecos, Murillos und Zurbaráns. Die Giralda, der über 91 Meter hohe Glockenturm der Kathedrale, ist das ehemalige Minarett der Moschee. Die Universität von Sevilla, die 1502 gegründet wurde, gehört ebenso wie die Börse aus dem Seite 12 von 25 Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien 16. Jahrhundert zu den Profanbauten der Stadt. Die UNESCO erklärte sie gemeinsam mit dem Alcázar zum Weltkulturerbe. Im Altertum hieß Sevilla Hispalis. Die Siedlung wurde 45 v. Chr. von Julius Caesar erobert und zur Colonia erhoben. Nach dem 4. Jahrhundert n. Chr. wurde sie nacheinander von Wandalen, Sweben und Westgoten regiert. Unter der Herrschaft der Mauren (712-1248) erlebte Sevilla eine kulturelle Blüte. Danach eroberte sie Ferdinand III. von Kastilien und León. Der mit der Entdeckung Amerikas im Jahre 1492 beginnende Handel war für die Stadt von großem Nutzen, da sie das Monopol für den Überseehandel besaß. Die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Kontinenten entwickelten sich rasch. Im 17. und 18. Jahrhundert war Sevilla kulturelles Zentrum Spaniens. 1992 fand in Sevilla die Weltausstellung statt. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 702 000. Jerez de la Frontera Jerez de la Frontera, Stadt in Spanien, in der andalusischen Provinz Cádiz, 25 Kilometer nordöstlich von Cádiz. Die Stadt liegt in einem fruchtbaren Tal mit bedeutendem Weinanbau und ist Handelsplatz für Obst, Gemüse, Getreide, Kork und Nutzholz. Jerez ist das Zentrum der spanischen SherryProduktion. Das Wort sherry leitet sich von Xerez, dem früheren Namen der Stadt, ab. Weitere in Jerez de la Frontera hergestellte Waren sind Flaschen, Fässer und Zement. Auch der Fremdenverkehr ist von herausragender Bedeutung. Die Automobilrennen (u. a. Formel-1Rennen) von Jerez de la Frontera ziehen viele Besucher an. Charakteristisch für das malerische Stadtbild sind die engen, gewundenen Straßen und die vielen Bodegas (Weinkeller). Zu den sehenswerten Bauten gehören der Alcázar, die maurische Festung, deren Ursprünge bis ins 11. Jahrhundert zurückreichen, die gotische Kirche San Miguel, die über eine Fassade aus dem 17. Jahrhundert verfügt, die Barockkirche San Salvador (Colegiata) sowie das Kloster Santo Domingo (ursprünglich 13. Jahrhundert). In der Schlacht von Jerez de la Frontera 711, die wahrscheinlich im Süden des heutigen Stadtgebiets stattfand, besiegten die Araber unter dem Feldherrn Tarik den letzten Westgotenkönig Roderich und leiteten damit die Eroberung Spaniens ein. Bis 1261 stand Jerez unter der Herrschaft der Mauren, bevor es von König Alfons X. von Kastilien und León zurückerobert wurde. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 182 000. Seite 13 von 25 Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien Cadiz Cádiz ist eine malerische Stadt im maurischen Stil mit schönen Promenaden. Es hat eine Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert. In der Kirche Santa Catalina befindet sich das unvollendete Gemälde Die Hochzeit der heiligen Katherina. Es stammt von dem Maler Bartolomé Esteban Murillo, der während der Arbeiten daran stürzte und sich dabei so schwer verletzte, dass er starb. Die medizinische Schule der Universität von Sevilla, eine Seefahrtsschule und eine theologische Schule sind hier beheimatet. Wertvolle römische und punische Funde sind im archäologischen Museum von Cádiz ausgestellt. Cádiz, eine der ältesten Städte in Europa, wurde im Jahr 1100 v. Chr. von den Phöniziern gegründet. Von 700 bis 600 v. Chr. war es ein florierender Markt für Bernstein und Zinn. Die Karthager eroberten die Stadt um 501 v. Chr. Durch den 2. Punischen Krieg (siehe Punische Kriege) fiel Cádiz 206 v. Chr. an die Römer. Die Stadt wurde im 4. Jahrhundert n. Chr. von den Goten zerstört. 711 wurde Cádiz von den Arabern besetzt, die es wieder aufbauten. Alfons X. von Kastilien nahm die Stadt im Jahr 1262 ein und verhalf ihr durch die Ansiedlung kantabrischer Seeleute zu einer neuen Blüte. Nach der Seereise von Christoph Kolumbus 1492 brachte die spanische Flotte Schätze aus Amerika nach Spanien. Cádiz wurde aufgrund eines guten Hafens Basis für den Handel mit den spanischen Kolonien in Amerika. Dadurch wurde die Stadt eine der reichsten Europas. Nachdem Seite 14 von 25 Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien andere europäische Seemächte begannen, die spanische Vorherrschaft auf See herauszufordern, wurde Cádiz häufig Opfer von Angriffen. Eine englische Flotte unter Sir Francis Drake überfiel den Hafen im Jahre 1587 und zerstörte dabei zahlreiche Schiffe. 1596 wurde die Stadt von einer englischen Flotte unter dem Kommando von Robert Devereux, Earl von Essex geplündert. Ronda Ronda, Stadt in der spanischen Provinz Málaga, am Fuß der Serranía de Ronda. Ronda befindet sich zu beiden Seiten einer vom Río Guadalevin bis 150 Meter tief eingeschnittenen Schlucht, die von stellenweise senkrechten Wänden geprägt wird. Die Stadt ist ein Zentrum der Stier- und Pferdezucht sowie bedeutendes Reiseziel. Das Kunsthandwerk blickt auf eine lange Tradition zurück. Zu den bekanntesten Bauwerken gehören die Ruinen der 1808 zerstörten maurischen Alcazaba, die Überreste der Stadtmauer aus arabischer Zeit und die arabischen Bäder. Die 1785 fertig gestellte Plaza de Toros hat einen Durchmesser von 66 Metern; sie ist die älteste Stierkampfarena Spaniens. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 33 800. Seite 15 von 25 Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien Málaga Málaga, Stadt und Seehafen im Süden Spaniens, Hauptstadt der Provinz Málaga, am Mittelmeer, in der Nähe von Gibraltar. Málaga ist ein beliebter Urlaubsort an der Costa del Sol und verfügt über einen der bedeutendsten Handelsseehäfen Spaniens. Im Industriegebiet der Stadt befinden sich Anlagen zur Herstellung von Eisenwaren, chemischen Erzeugnissen, Zucker, Textilien und Konserven sowie zur Verarbeitung von Erdöl und Fisch. In der Umgebung ist Weinanbau (Málagawein) von Bedeutung. Die Stadt ist Sitz der 1972 gegründeten Universität von Málaga. Zu den historisch bedeutenden Gebäuden gehören die Kathedrale aus dem frühen 16. Jahrhundert, die an der Stelle einer Moschee errichtet wurde. Nach der Zerstörung einiger Teile durch das Erdbeben von 1680 wurde der Weiterbau der Kathedrale erst 1719 fortgesetzt, ohne jemals abgeschlossen zu werden. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Ruinen der maurischen Festung, der Alcázaba, unterhalb des Burgberges Gibralfaro und die Stierkampfarena in der Nähe des Hafens. Der Fluss Guadalmedina trennt die Altstadt vom Industriegebiet, das sich im westlichen Teil der Stadt befindet. Málaga wurde im 12. Jahrhundert v. Chr. von den Phöniziern gegründet und stand in der Folgezeit unter der Herrschaft von Karthagern, Römern und Mauren. Vor allem unter der Herrschaft der Mauren, die Málaga im Jahr 711 eroberten, entwickelte sich die Stadt zu einem bedeutenden Hafen- und Handelsplatz. 1487 wurde Málaga von den Katholischen Königen (Isabella I. und Ferdinand II.) erobert und zum Bischofssitz ernannt. Von 1810 bis 1812 war die Stadt von französischen Truppen besetzt. Nach der Ausrufung der Republik in Spanien 1931 wurden bei Unruhen zahlreiche Klöster und Kirchen zerstört. Während des Spanischen Bürgerkriegs wurde Málaga 1937 von den Truppen Francos erneut verwüstet. Bekanntester Sohn der Stadt ist Pablo Picasso, der 1881 in Málaga geboren wurde. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 528 000. Seite 16 von 25 Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien Land und Leute Geschichte Spaniens Granada war früher der Mittelpunkt, die goldene Stadt, das Zentrum des maurischen Reiches. In der Alhambra steht das noch heute zu bewundernde arabische Meisterwerk, das Königshaus der maurischen Herrscher. Etwa im Jahre 1650 regierte Felipe der Zweite. Doch eines störte den Spanier immer noch und auch Felipe der Zweite war nicht in der Lage, während seiner Regierungszeit Gibraltar, das noch in englischem Besitz war, zurückzuerobern. Doch auch ohne Gibraltar wurde Spanien unter der Herrschaft von Felipe der Zweite das reichste Land der Welt. Sein Reichtum dauerte leider nicht sehr lange an. Denn unter Napoleon und später unter General Franco verlor Spanien viele der Territorien im Ausland. Als sich der General schliesslich mit der Krone Spaniens erhoben hatte, flohen viele Republikaner aus ihrem Heimatland, denn Franco übte eine Schreckensherrschaft aus. Dieser General brachte während seiner Diktatur nicht viel Positives für Spanien, doch unter anderem konnte er Spanien trotz Hitlers Druck aus dem zweiten Weltkrieg heraushalten. Von 1936-39 war Spanien mit dem Wiederaufbau der Halbinsel beschäftigt. Sich so in den zweiten Weltkrieg zu begeben wäre wahrscheinlich ihr Ende gewesen. Nach dem Tode Francos 1975 kehrte Spanien wieder zur Demokratie zurück. Gemäss den Wünschen des Generals wurde die Monarchie wieder eingeführt. Juan Carlos, Enkel des Bourbonen Königs Alfonso der Achte bestieg den Thron. Dass sich Juan Carlos nicht als blosses Aushängeschild betrachtete, bewies er 1981, als er dazu beitrug, einen Militärputsch zu vereiteln und die Demokratie sicherte. Mit ihm trat Spanien 1986 in die EU ein. Bis heute verdient er sich den Respekt jedes Spaniers. Geografisches Spanien befindet sich im Südwesten des europäischen Kontinents. Es grenzt im Norden an Frankreich, im Westen an Portugal und im Süden an Gibraltar. Im Übrigen ist Spanien vom Mittelmeer und dem atlantischen Ozean umgeben. Zu Spanien gehören ebenfalls die Ferieninseln, wie z.B. die Balearen, die kanarischen Inseln und die auf marokkanischem Boden gelegenen Städte Ceuta und Melilla. Spanien hat eine Fläche von 504'750 qkm und eine Bevölkerung von 39'181'114 (1996). Das "Spanische Festland" ist in 17 autonome Regionen mit insgesamt 52 Provinzen unterteilt: Andalucia, Aragon, Asturias, Canarias, Cantabria, Castilla-La Mancha, Castilla y Leon, Cataluna, Communidad Valencia, Extremadura, Galicia, Islas Baleares, La Rioja, Madrid, Murcia, Navarra, Pais Vasco (Baskenland) Andalusien umfasst die Provinzen Almeria, Cádiz, Córdoba, Granada, Huelva, Jaén, Málaga und Sevilla. Sie wird im Norden begrenzt von der Sierra Morena, im Osten von den Provinzen Albacete und Murcia und dem Mittelmeer, im Süden vom Mittelmeer, Gibraltar und dem atlantischen Ozean und im Westen von Portugal. Die Hauptstadt ist Sevilla. Der grösste Fluss ist der Guadalquivir, der nördlich von Cádiz in den Atlantik mündet. Südlich des Guadalquivirbeckens liegt das Gebirge Sierra Madre, dessen Seite 17 von 25 Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien höchster Gipfel der Mulhacén (3 478 Meter) ist. Der Grossteil Andalusiens ist fruchtbares Gebiet. Das Klima ist an der Mittelmeerküste subtropisch, an der Atlantikküste gemässigt. Im Hochland herrschen niedrigere Temperaturen vor, und es kommt durchaus zu Schneefall. In extrem trockenen Perioden kam es wiederholt zu Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Trinkwasser. Das warme Klima in den Tälern und Ebenen ermöglicht den Anbau von Orangen, Oliven und Zuckerrohr; auch Weizen, Mais und andere Getreidearten gedeihen hervorragend. Unter den Mineralienvorkommen in den Bergregionen finden sich Blei, Silber, Kupfer, Quecksilber und Kohle. Steckbrief ANDALUSIEN Lage und Größe: Andalusien liegt im Süden der iberischen Halbinsel. Mit gut 87000km2 ist es fast so groß wie das benachbarte Portugal. Die Entfernung zu Afrika beträgt in der Meerenge von Gibraltar nur 14 km. Die größten Städte: Sevilla (700’000 Einw.: Hauptstadt Andalusiens), Málaga (530’000 Einw.), Córdoba (315’000 Einw.), Granada (250’000 Einw.), Jerez (190’000 Einw.), Almería (170’000 Einw.), Cádiz (140’000 Einw.) Staat und Verwaltung: Andalusien ist eine von 17 spanischen Comunidades Autónomas (Autonome Gemeinschaften), die wie die deutschen Bundesländer ein eigenes Parlament und eine Regierung bilden. Deren Sitz ist Sevilla. Andalusien wird vom sozialdemokratisch orientierten PSOE (Partido Socialista Obrero Espanol) regiert (Ergebnis der Wahlen vom Frühjahr 2000; Neuwahl im März 2004). Im gesamtspanischen Parlament dominiert dagegen die konservative Volkspartei PP (Partido Popular) unter Ministerpräsident José Maria Aznar. Der PSOE, der von 1982 bis 1996 die Regierung gestellt hatte, ist die wichtigste Oppositionspartei. Tendenziell rückläufig ist die Bedeutung der Vereinigten Linken IU (Izquierda Unida, gut 5 %). Andalusien gliedert sich in acht Provinzen: Almeria, Cádiz, Córdoba, Granada, Huelva, Jaen, Málaga, Sevilla. Bevölkerung: rund 7,4 Mio. Einw.; die Bevölkerungsdichte liegt bei 85 Einw. km2 (Deutschland: 229), wobei das Niederguadalquivir-Becken, insbesondere im Einzugsbereich der Metropole Sevilla, und die Küsten dichter besiedelt sind als die Gebirgsregionen im Landesinnern. Eine bedeutende soziale Minderheit stellen die anos (Zigeuner) dar. Etwa 95 % der Andalusier sind offiziell Katholiken. Wirtschaft: Das Bruttosozialprodukt pro Kopf liegt fast 30 % unter dem nationaMittel. Als Wirtschaftsregion bildet Andalusien nach Extremadura das Schlussunter den spanischen Regionen. Das Brutoinlandsprodukt verteilt sich wie folgt: Landwirtschaft 6,8 %, Industrie (auch Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte und Bauwirtschaft knapp 26,2 %, Dienstleistungssektor 67 %. Die Arbeitslosenrate liegt bei 19 % (Spanien ca. 11,5 %), daneben gibt es zahlreiche Unterbeschäftigte. Tourismus: Ca. 8,5 Mio. Touristen im Jahr, vor allem Europäer. Der Tourismus steuert immerhin 14 % zum Bruttoinlandsprodukt bei. Die größte Hotelkonzentration findet sich an den Küsten, v.a. an der Costa del Sol in der Provinz Málaga. Daneben zieht das Städtedreieck Sevilla-Córdoba-Granada mit seinen Kulturschätzen zahlreiche Besucher an. Seite 18 von 25 Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien Die Mahlzeiten FRÜHSTÜCK Das Frühstück (desayuno) ist in Spanien - wie in den meisten südlichen Ländern - eine dürftige Mahlzeit, die man in der Regel in einem Café oder einer Churrería zu sich nimmt. Sie besteht aus Kaffee (fast niemals Tee), einem tostado (gebutterter Toast mit Marmelade), einem croisant a la plancha (getoasteter und mit Marmelade bestrichener Croissant), einem bollo (Hefegebäck) oder aus churros (fettgebackenes Spritzgebäck). Das kontinentale Hotelfrühstück besteht zumeist aus Toast mit Butter und Marmelade, Eier, Schinken, Käse etc. und ist nur gegen (hohen) Aufpreis erhältlich. Später, so etwa ab 10 Uhr, darf es auch etwas Deftigeres sein: etwa ein montado (belegtes Brötchen), ein bocadillo (belegtes Stangenbrot oder ein bikini (Käse-/Schinkentoast). Beim Belag für bocadillo oder montado kann man u.a. wählen zwischen tortilla (Omelett), queso (Käse), chorizo (Salami) oder jamón serrano/de York (roher oder gekochter Schinken).$ MITTAGESSEN Das Mittagessen(almuerzo) nimmt man zwischen 13 Uhr und 15.30 Uhr zu sich. Wer weder Wein (oder auch Bier) noch Gedeck bestellt (Brot, Butter, Oliven, manchmal Käse), muss ein Ausländer sein. Suppe, Vorspeise und Salat (Letzteres meist sehr phantasielos) kann, ein (warmes) Hauptgericht muss sein, und etwas Süsses hinterher sollte sein. Mit einem plato deldía (Tagesgericht) liegt man immer richtig und vor allem billig, und wer Opulentes in der Mittagshitze meiden möchte, der bestellt eine ración eine kleine Portion. Fleisch, Fisch, Kartoffeln (meist als Pommes frites) und Reis sind die Eckpfeiler solcher Mahlzeit; Gemüse als Beilage ist selten, als Hauptgericht eher unbekannt und traditionell mehr verkocht als zubereitet. Für Vegetarier ist Spanien wahrhaftig kein gelobtes Land. ABENDESSEN Das Abendessen (cena) wird selten vor 21 Uhr eingenommen, denn für diesen eigentlichen Höhepunkt des Tages muss man sich entsprechend vorbereiten: etwa ab 19 Uhr promeniert und flaniert man auf den paseos oder plazas, bummelt mit Freunden durch die Kneipen, trinkt Wein oder Sherry und holt sich an den tapas den nötigen Appetit. Die Speisefolge des cena unterscheidet sich in nichts von der des almuerzo ist aber gerne (noch) üppiger, wird mit viel mehr Wein genossen, und dauert wesentlich länger. Spezialitäten Die PAELLA, mittlerweile Nationalgericht und des Touristen »typischste« Speise, war als Resteneintopf ursprünglich ein Arme-Leute-Essen, serviert wird sie grundsätzlich in einer flachen Eisenpfanne. Die Zutaten sind in erster Linie Reis sowie ganz nach Belieben - Hühner- und/oder Schweinefleisch, Bohnen, Erbsen, Schinken, Miesmuscheln Artischocken etc. Da der Geschmack massgeblich von der Länge der Zeit abhängig ist, während der das Gericht »durchzieht«, sollte man darauf verzichten, es zu bestellen, wenn es nicht auf der Liste der platos del día (Tagesgerichte} aufgeführt ist. Seite 19 von 25 Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien Der COCIDO ist eigentlich ein katalanischer Eintopf, der aber auch in Südspanien auf wenigen Speisekarten fehlt: Er ist deftig und schwer verdaulich und enthält je nach Rezeptvariation Kartoffeln, Kohl, Erbsen und sonstige Gemüse, aber in der Hauptsache Speck, Fleisch und Wurst sowie mitunter auch gefüllte Hühnermägen Auch die FABADA ist nichts für heisse Sommertage: Dicke Bohnen, Speck, Schinken, Schweinswurst und Schweineohren werden mit Tomaten zu einer mächtigen Suppe gegart. Die GAZPACHO, traditionelles Mittagsgericht der andalusischen Feldarbeiter, ist eine kalte Rohkost-Gemüsesuppe bestehend aus pürierten Tomaten, Gurken, Zwiebeln, Paprikaschoten und Knoblauch mit Weissbrotkrumen. ARROZ A LA PESCADORA: Eine Reis-suppe mit Knoblauch und Tomaten Tintenfisch und vielen Meeres-früchten wie Krebsen, Garnelen, Langustinos, Seeschnecken etc. ZARZUELA DE MARISCOS: Meeresfrüchte und viel Fisch werden zuerst in Öl gebraten und dann in einer Sauce aus Zwiebeln, Knoblauch, Lorbeer, Öl, Wein und Tomaten gekocht; wird mit Reis serviert. ALMEJAS A LA MARINERA: Muscheln werden in einer Sauce aus Weisswein, Knoblauch, Zwiebeln, Pfeffer, Petersilie, Zitrone und Tomaten gegart. CALAMARES EN SU TINTA sind Polypen in der eigenen Tinte, die mit Zwiebeln, Knoblauch, Pfeffer, Petersilie und geriebener Muskatnuss verfeinert wird; optisch nicht jedermanns Sache, aber geschmacklich ausgezeichnet. CHANGURRO ist eine Art Eintopf aus Taschenkrebsen mit Weinbrand, Sherry, Porree, Tomaten, Knoblauch, Cayennepfeffer mit Weissbrotkrumen. MERLUZA MARINERA: Verschiedene Fischfilets werden gebacken, mit gerösteten und blanchierten Mandeln garniert und mit einer Tomaten- und Mandelsauce serviert. OLLA FRESCA: Tomaten, Bohnen, Kartoffeln und Birnen, Zwiebeln, Knoblauch, Paprika, Safran und Zimt machen diesen Eintopf aus. LEGUMBRES RELLENAS: Gemüse (meist Auberginen. Paprika oder Zucchini) wird mit Fleisch, Schinken, Zwiebeln, Knoblauch und Petersilie gefüllt und gedünstet. RINONES AL IEREZ sind Kalbsnierchen, die erst in kochendem Essigwasser blanchiert, dann in Olivenöl mit Knoblauch, Lorbeer, Zwiebeln, Pfeffer und Petersilie gebraten, schliesslich mit viel trockenem Sherry abgelöscht werden. POLLO AL JEREZ: Ein Hähnchen wird zuerst goldbraun gebraten; in die Bratensauce wird Senf, etwas Mehl, Champignons, ein bisschen Käse, Oliven, Pfeffer, Thymian, Knoblauch, Lorbeer und Petersilie und sehr viel Sherry gegeben und mit Eigelb und frischer Sahne angedickt. HUEVOS AL FLAMENCO ist eine Spezialität aus Sevilla; der mit Eimasse bedeckte Boden eines Steingutpfännchens wird mit Tomaten, Schinken, Knoblauch und Zwiebeln Seite 20 von 25 Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien belegt und gebacken und sodann mit Spargelspitzen, Paprika und diversen Gemüsen garniert. CALLOS (»Hühneraugen«) sind Eier, die mit Gemüse, Wurst, Knoblauch und mitunter Kaldaunen in einer feuerfesten Form als Schnellgericht gebacken werden. TORTILLAS sind profane Eierkuchen, rund und dick, und je nach Rezept mit Kartoffeln (tortilla española), Pilzen, Gemüse etc. verfeinert. TAPAS Die lange Wartezeit bis zum Abendessen überbrückt die segensreiche spanische Institution der tapas. Das sind kleine Häppchen, die auf winzigen Tellerchen serviert werden. Man sucht sich eine schöne Taverne aus, stellt sich an die Bar und schaut, was der Wirt an Tapas anzubieten hat. Da gibt es etwa marinierte Oliven, gebratene Paprikaschoten, Schinkenstücke, Klippfisch, kleine Omeletten, Schnecken; in der nächsten Taverne locken Fleischklösschen, Thunfischpastetchen, Garnelen: in der übernächsten Paprikawurst, Sardinen, geschmorte Wachteln; in der überübernächsten Tintenfisch, Hühnerleber... Fl ü s s i g e s BIER hat auch im zweitgrössten Weinland der Welt dem Rebsaft den Rang abgelaufen, und seit drei Jahren geben die Spanier erstmals mehr Geld für cerveza denn für vino aus. Der Gerstensaft wird eiskalt serviert, in den meisten Kneipen inzwischen auf »offen«, und heisst dann cerveza de barril bzw. - wenns ein kleines Glas sein soll - caña. Es ist meist hell (rubia), kommt auch schon mal aus der Dose (cerveza de lata), häufiger aber aus der Flasche (cerveza de botella). Beliebte nationale Marken sind San Miguel, Estrella Dorada, in Lizenz gebraut wird Henninger; Tuborg, Carlsberg. SPIRITUOSEN gibt es in delirierender Vielfalt. Es gibt kaum ein anderes Land, dessen Angebot an Schnäpsen (anduardientes) und Likören (licores) (dem spanischen auch nur annähernd das (Feuer-)Wasser reichen könnte; lediglich beim portugiesischen Nachbarn misst man den »scharfen Sachen« in etwa den gleichen Stellenwert bei. Countdown ist oft schon frühmorgens, denn wer bereits zu solch übler Stunde zur Arbeit gehen muss, der geniesst gerne vor dem Frühstück das erste Schnäpschen. Nach dem Frühstück kann ein Brandy niemals schaden, wie überhaupt einem kleinen Schlückchen vor und nach allen S peisen niemand abgeneigt ist. Eher unbekannt sind Magenbitter (estomacal), denn ein anís (Anisschnaps) erfüllt den gleichen Zweck und schmeckt obendrein noch delikat; ein ginebra (Gin) kann niemals schaden, ein Kirsch (Kirschlikör) ist eher etwas für Schleckmäuler, wie überhaupt die ganzen Fruchtliköre (bevorzugte Marke Bols) von unvergleichlicher Süsse sind. Der Weinbrand (brandy oder coñac geheissen), geniesst Weltruf; wer das teuerste mag, trinkt Terrv, Carlos I oder, allen voran Magno. Billig, aber ebenfalls köstlich, sind Osborne, Fundador und Veterano sowie Bobadilla 103. Rum, etwa den weissen Bacardi oder den dunklen (und extrem starken) Negrita, mischt man am liebsten mit anderen Alkoholika oder Soft Drinks zu den süffigen Longdrinks, von denen der Cuba libre nur der berühmteste ist. Tequila trinkt man stilecht mit Salz oder Zitrone oder ebenfalls als Longdrink (etwa als Tequila Sunrise). Whiskies sind nur dann erschwinglich, wenn sie aus Spanien kommen (etwa DYC). Seite 21 von 25 Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien WEIN (vino): Spanien rangiert hinter Frankreich und vor Italien auf Platz zwei der Weltrangliste in Sachen Weinanbaufläche, Produktion und Konsum. Seit die Rioja-Weine auch in Mitteleuropa eingeführt sind, ist das Selbstbewusstsein spanischer Weinbauern sehr gestiegen. Man kann von herben-trockenen Landweinen bis zu süssen-süffigen alles bekommen. Vor dem Genuss kommt die Bestellung, und dabei muss man eine ganze Reihe von Entscheidungen fällen. Soll es ein añejo (alter, reifer Wein) oder nuevo („grüner“, also ein junger Wein) sein; ein tinto (rot), blanco (weiss) oder rosado (rosé). Sind diese Würfe1 gefallen, geht's weiter: seco (trocken), semiseco (halbtrocken) oder dulce (süß)? Und schliesslich forte (schwer) oder flojo (leicht). Ist man sich über die gewünschten Eigenschaften des Weines mal im Klaren, bleibt nur noch Frage nach der Sorte offen, diese Entscheidung überlässt man angesichts der Angebotsvielfalt am besten dem Ober, denn nur der Kenner vermag die einzelnen Marken zu unterscheiden. Wer es sich leicht machen will, bestellt ein einen vino de mesa, den Tischwein des Hauses, und es muss schon ein besonders »schwarzer« Tag, wenn dieser nicht auch ganz trefflich mundet, denn ein Tischwein ist keineswegs ein Billigprodukt, sondern wird von den Wirten allermeist sehr sorgfältig für ihr Lokal ausgesucht. Außer dem normalen Rebsaft es in Spanien eine grosse Auswahl Dessert- oder auch Aperitifweine. Die schweren und süssen Moscatel (Muskateller) und Malaga werden hauptsächlich von älteren Damen und Touristen bevorzugt, wohingegen der Spanier eher einen mittelherben Amontillado oder einen trockenen Manzanilla bestellt, wenn nicht das berühmteste Exportprodukt des Landes, einen Jerez. Dieser ganz besondere Tropfen gedeiht weltweit nur in einem etwa 100 qkm grossen geschützten Anbaugebiet rings um die Stadt Jerez und wird erst durch den Brandy-Zusatz und zahlreiche langwierige Prozeduren zu dem, was in Mitteleuropa als Sherry bezeichnen. Man trinkt ihn aus kleinen Gläschen entweder als fino (leicht trocken und von hellgelber Farbe), als oloroso (halbtrocken und bernsteinfarbig) oder als dolce (dickflüssig, dunkel und süss, bei uns meist als „Cream“ bekannt). Seite 22 von 25 Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien Kleiner Sprachführer Aussprache c c ch g h j II ñ vor a, o, u wie >k< vor e und i wie das englische >th< wie >tsch~ vor e und i wie >ch< bleibt stumm wie >ch< wie deutsches >j< wie >nj< in Kampagne Unterkunft und Essen Apartment Einzel-/Doppel-Zimmer Begrüßung/Allgemeines Guten Tag! Hallo Guten Abend! Gute Nacht Auf Wiedersehen Entschuldigung! Wie heißen Sie? Wie heißt Du? Ja/nein Ich möchte Wo ist? Wann? Wieviei? Euro Cents Bank Bankautomat Kreditkarte Trinkgeld zahlen Buenos dias! Hola! Buenas tardes Buenas noches Hasta luego Perdön Cómo se llama Usted? Cómo te Ilamas? si/na quisiera dónde está? cuándo? cuánto? euro centimos banco cajero automätico tarjeta de credito propina pagar mit Dusche/Bad Haben Sie ein Zimmer frei Wieviel kostet es pro Nacht Frühstück Mittagessen Abendessen Nachtisch Speisekarte Tagesmenü Tisch Reservieren Messer Gabel Löffel Teller Unterwegs weit/nah geradeaus rechts links dort gegenüber Haltestelle Bus Taxi Bahnhof Busbahnhof Fahrschein Hin- und Bockfahrt 10er-Ticket Fahrplan Wie weit ist es? ejos/cerca ecto a la derecha a la izquierda alli enfrente parada bus Taxi estación de trenes estación de autobuses billete ida y vuelta bonobus horario á que distancia está? Seite 23 von 25 partamento habitaciöner individual/doble con ducha/baño Tiene una habitaciön libre? Cuänto vale per una noche? desayuno almuerzo cena postre carta menú del dia mesa reservar cuchillo tenedor cuchara Plato Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien Speisekartenalphabet Fleisch und Geflügel asado buey choto chuletas cochinilio codornices conejo cordero filet higado jabali lomo pato perdiz Pollo rabo de toro ternera Gemüse alcachofas ajo alubias berenjenas cebolla espárragos garbanzos judias pimientos setas tomates Fisch und Meeresfrüchte artún besugo dorado langostinos lenguado merluza mero pez espada rape rodaballo salmón truche bacalao Tapas aceitunas ahumados albóndigas almejas anchoas bocadillo boquerones en vinagre calamares callos caracoles champiñones chipirones chorizo croquetas gambas jamón serrano jamón ibérico carnes y aves Braten Ochse Zicklein Koteletts Spanferkel Wachteln Kaninchen Lamm Filet Leber Wildschwein Lende Ente Rebhuhn Huhn Stierschwanz Rind verduras Artischocken Knoblauch Bohnen Auberginen Zwiebeln Spargeln Kichererbsen grüne Bohnen Paprika Pilze Tomaten pescados y marisco Thunfisch Seebrasse Dorado Langusten Seezunge Seehecht Heilbutt Schwertfisch Seeteufel Steinbutt Lachs Forelle Stockfisch Häppchen Oliven geräucherter Fisch Hackbällchen kleine Muschlen Sardellen Brötchen Sardinen in Weinessig gebackene Tintenfischringe Kutteln Schnecken Champingnons Tintenfischchen Paprikawurst Kroketten Garnelen Gebirgsschinken iberische Schinken mejilones queso ostras patatas bravas pincho moruno pulpo sepia tortilla Gesundheit/Notfall Wo ist ein Arzt Zahnarzt ich habe Fieber eine Erkältung Entzündung Durchfall Atemnot Kopfschmerzen Wo ist eine Apotheke ich brauche erste Hilfe Rufen Sie einen Krankenwagen Wo ist ein Kommissariat Bitte rufen Sie die Polizei Zeitbegriffe heute morgen gestern vorgestern letzte/nächste Woche Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag Seite 24 von 25 Muscheln Käse Austern scharf gebratene Kartoffeln Fleischspiess Krake Tintenfisch Kartoffeltorte dónde está un médico dentista Tengo Fiebre un resfriado uns inflamación diarrea fatta de aire dolor de cabeza dónde está una farmacia Nescesito primeros auxilios Por favor, ilamea uns ambulancia Dónde hay una comisaria pro favor, avise a la policia hoy mañana ayer anteayer la semana pasada/que viena Lines martes miércoles juevas viernes sábado domingo Waldhüsler-Reise 2004 nach Andalusien Zahlen 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 30 31 32 40 50 60 70 80 90 100 200 1000 cero uno, una dos tres cuatro cinco seis siete ocho nueve diez once donce trece catorce quince dieciseis diecisiete dieciocho dieciinuevo veinte veintuno veintdos treinta treinta y uno treinta y dos cuaranta cincuenta sesenta setenta ochenta noventa cien doscientos mil Seite 25 von 25