pdf - 1 MB - Bundesvereinigung Lebenshilfe

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Bausteine einer
Grundqualifizierung von Leitungskräften
in der Werkstatt für behinderte Menschen
GESAMTVERBAND
Zielsetzung
Nach § 9 Abs. 2 WVO ist die sonderpädagogische Zusatzqualifikation für Werkstattleiter vorgesehen. Diese
Qualifizierung ist Grundlage für die Anerkennung der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM).
Das in den „Informationen für die Beratungs- und Vermittlungsdienste der Bundesanstalt für Arbeit“ von
1984 veröffentlichte „Rahmenprogramm für eine sonderpädagogische Zusatzqualifikation für Leiter und leitende Mitarbeiter in Werkstätten für Behinderte“ ist zwischen der Bundesagentur für Arbeit (BA) und der
Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG:WfbM) ausgehandelt worden und
entspricht in keiner Weise mehr den heutigen Anforderungen und Bedarfen von Führungskräften in den
Werkstätten für behinderte Menschen. An die Stelle des „Werkstattleiters“ der 1980er Jahre ist mittlerweile
eine Vielzahl von Führungskräften getreten, die in ganz unterschiedlichen Funktionen und auf verschiedenen
Ebenen die Arbeit der Fachkräfte im Gruppendienst steuern, die organisatorischen und verwaltungstechnischen Abläufe koordinieren und sich den wirtschaftlichen, technischen und pädagogischen Entwicklungen
und Anforderungen stellen.
Die von der BAG:WfbM und den Fachverbänden der Behindertenhilfe hier vorgelegte Rahmenempfehlung
beschreibt eine „Grundqualifizierung von Leitungs- und Führungskräften in Werkstätten für behinderte
Menschen“. Sie stellt einen Mindeststandard dar und ist durch weitere, detaillierte und differenzierte, trägerspezifische Fortbildungen zu ergänzen, je
„„ nach Vorbildung und -qualifizierung sowie
„„ Einsatz und Funktion der Teilnehmer sowie
„„ nach spezifischen Schwerpunktsetzungen und
„„ nach der jeweiligen Trägerphilosophie der Einrichtungen.
Diese notwendigerweise ergänzenden Bausteine können und sollen auch spezifische Anpassungen und
Innovationen enthalten.
Bausteine einer Grundqualifizierung von Leitungskräften in der Werkstatt für behinderte Menschen
Rev. 2.3 | 01.01.2013
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Ausgangssituation
Werkstätten für behinderte Menschen haben sich in den zurückliegenden Jahrzehnten bundesweit als gemeindeorientierten Kompetenzzentren für Arbeit entwickelt und sich gleichzeitig fest in die regionalen
Wirtschaftsstrukturen eingebunden. Handlungsleitend für ihre differenzierten Arbeitsangebote und deren
weitere Entwicklung sind dabei die individuellen Bedarfe und Bedürfnisse der beschäftigten Menschen mit
Behinderungen.
Die von Seiten der Beschäftigten gestellten Anforderungen, ebenso aber auch die der jeweiligen
Wirtschaftspartner und auch die sozialpolitischen und sozialrechtlichen Veränderungen, erfordern von den
Leitungen und Führungskräften der Werkstätten, die vorhandenen Spielräume für die Entwicklung ihrer
Einrichtungen zu erkennen, kreativ zu nutzen und das jeweilige Unternehmen sicher in die Zukunft zu
führen. Bei allen Entscheidungen sind das Unternehmen als Ganzes, die Menschen mit Behinderungen, die
Mitarbeiter/innen und die externen Kunden zu berücksichtigen.
Die aktuellen Handlungssituationen von Leitungskräften in Werkstätten sind geprägt durch eine sich zunehmend verändernde Landschaft der Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen. Der Anbietermarkt
für Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben wird differenzierter und sieht sich in steigendem Maße dem
Wettbewerb, der Ausschreibung und Vergabe von Arbeitsmarktdienstleistungen gegenübergestellt. In diesem
Zusammenhang steigt die Anforderung an die Kreativität der Leistungsträger und es wächst der politische
Druck, „neue“, „alternative“ Angebote zur Teilhabe am Arbeitsleben zu etablieren, um den in den letzten
Jahrzehnten stetig zunehmenden Zugang zur WfbM zu verringern. Veränderungen bieten aber auch Chancen
für Werkstattträger. Sie können selbständig oder in Kooperation mit anderen Anbietern der beruflichen
Rehabilitation Angebote für neue Zielgruppen entwerfen und dabei ihre Kompetenzen in der Ermöglichung
von Arbeit für benachteiligte Personenkreise einbringen. Zunehmende Bedeutung für die Werkstattträger
hat die Vernetzung zu lokalen und regionalen Teilhabestrukturen wie z. B. Schulen, Wohnheimen und den
Offenen Hilfen. Die Werkstatt als gemeindeorientiertes Kompetenzzentrum für Arbeit stellt somit vielfältige
neue und erweiterte Anforderungen an die Leitungs- und Führungskräfte.
Trägerstrukturen haben sich verändert und zu differenzierten Aufbau- und Ablauforganisationen geführt. Mit den organisatorischen Veränderungen hat auch eine Entwicklung des Selbstverständnisses
der Werkstattverantwortlichen stattgefunden, welches sich u. a. in den Führungsstilen, den Formen der
Zusammenarbeit und der Klärung von Verantwortungen und Zuständigkeiten wiederfindet. Die fortschreitenden Entwicklungen fordern von den Entscheidungsträgern/innen der Werkstätten auch, dass die vorhandenen Kompetenzen weiterentwickelt und neue hinzugewonnen werden. Kontinuierliches Lernen und
persönliche Weiterentwicklung sind die Garanten für das Meistern dieser Herausforderungen. Der Aufbau
und die Umsetzung einer strategischen Personalentwicklung sind Voraussetzung für die Gewinnung und
Entwicklung sowie den zielgerichteten Einsatz von Fachkräften und somit entscheidend für die Qualität der
angebotenen Leistungen der WfbM.
Die BAG:WfbM und die Fachverbände der Behindertenhilfe haben deshalb gemeinsam mit weiteren Fachleuten
(Fortbildnern und Verantwortlichen aus Werkstätten) die Notwendigkeit gesehen, einen Qualifizierungsrahmen
zu entwickeln, der der geänderten Situation gerecht wird und den Teilnehmern von Bildungsangeboten für
Leitungs- und Führungskräfte die grundlegenden fachlichen Aspekte der Werkstattarbeit aufzeigt.
Bausteine einer Grundqualifizierung von Leitungskräften in der Werkstatt für behinderte Menschen
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Mindestanforderungen zur Grundqualifizierung von Leitungs- und
Führungskräften in Werkstätten für behinderte Menschen
Zielgruppen
Personen, die anerkennungsrechtlich in der Funktion der Werkstattleitung tätig sind oder tätig sein werden, haben die persönlichen und fachlichen Anforderungen nach § 9 Abs. 2 Werkstättenverordnung
(WVO) zu erfüllen. Für diesen Personenkreis bilden Fortbildungen auf der Grundlage der „Bausteine einer
Grundqualifizierung für Leitungskräfte“ die notwendige Ergänzung im gesetzlichen Sinne einer „SPZ für
Werkstattleitungen“. Zielgruppe dieser Qualifizierung sind die Leitungs- und Führungskräfte in Werkstätten für
behinderte Menschen, die mit der strategischen Verantwortung u. a. in den Bereichen Beschäftigungsangebote,
Teilhabeplanung, Personalentwicklung, Ressourcenmanagement und Öffentlichkeitsarbeit in ihrer Werkstatt
oder beim Werkstattträger betraut sind bzw. in Kürze damit betraut werden sollen.
Stundenkontingentierung
Der Umfang der Fortbildungsangebote soll den Mindeststandard von 320 dozenten-geleiteten Unterrichtsstunden
nicht unterschreiten. Die Erstellung einer Facharbeit sowie Praktika sind hierin nicht enthalten.
Im Rahmen der 320 Stunden gestaltet der jeweilige Fortbildungsanbieter die Gewichtung der einzelnen
Bausteine. Dabei berücksichtig er die Lernvoraussetzungen der Teilnehmer ebenso wie die gesellschaftlichen
und sozialpolitischen Entwicklungen.
Abschluss der Fortbildung
Die Fortbildung endet mit einem Abschlussverfahren in Form einer Präsentation des durchgeführten
Praxisprojektes und eines internen Kolloquiums. Das Praxisprojekt muss eng mit der eigenen Organisation
und Fachpraxis verknüpft sein und arbeitspädagogische Bezüge herstellen. Im Rahmen der Präsentation
des Praxisprojektes ist die konkrete Zielsetzung, die Darstellung des Projektverlaufs und die Evaluation der
Ergebnisse abzubilden.
Weitere Anforderungen an das Praxisprojekt sind im Curriculum des Anbieters festzulegen.
Erfolgreiche Absolventen einer Fortbildung auf Grundlage der „Bausteine einer Grundqualifizierung für
Leitungskräfte“ erfüllen das Anerkennungskriterium „Fachlichkeit der Werkstattleitung“ gemäß § 9 Abs. 2 WVO.
Revisionsverfahren zur Aktualisierung der Bausteine
Grundsätzlich ist jede gesetzliche, verordnungsrechtliche Änderung an den Rahmenbedingungen der
Werkstätten für behinderte Menschen Anlass, die Curricula der Fortbildungsanbieter anzupassen. Das
etablierte SPZ-Forum, welches im Abstand von zwei bis drei Jahren durchgeführt wird, ist die fachliche
Plattform, auf der die werkstatttragenden Verbände gemeinsam mit den Fortbildungsanbietern die aktuellen
Entwicklungsnotwendigkeiten diskutieren. Die Herausgeber der Bausteine werten diese Gespräche aus und
lassen die Ergebnisse nach Abstimmung mit der BA in die Weiterentwicklung einfließen.
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Formale Grundlagen
Formale Grundlagen dieser Rahmenempfehlung sind die „Qualitätsstandards für die geprüfte Fachkraft zur
Arbeits- und Berufsförderung“, die ebenfalls von der BAG:WfbM und den Fachverbänden erarbeitet und von
den Dachverbänden der Freien Wohlfahrtspflege vereinbart und 2005 unterschrieben wurden.
Methodische Hinweise
Fortbildungen für Leitungs- und Führungskräfte gehen von einer hohen Lernmotivation und ‑kompetenz aus.
Die sehr differenzierten Vorqualifikationen der Teilnehmenden (z. B. Dipl. Ing., Betriebswirt, Sozialpädagoge)
erfordern es, individuelle Lernprofile zu entwickeln, gegebenenfalls Tutoren zu benennen und die Lerninhalte
teilweise in einem unterstützten Eigenlernprozess zu vermitteln. Ergänzend zu den Inhalten der einzelnen
Module können Fakten mittels Reader bzw. E-Mail-Service zugänglich gemacht werden.
Des Weiteren empfehlen sich selbstgesteuerte und dialogische Methoden, Handlungs- und Erfahrungslernen
(Projektarbeit) sowie künstlerische und gestaltende Elemente.
Als allgemeine Grundlage für die methodische Gestaltung der SPZ für Werkstattleiter sollten die in den von
der BAG:WfbM und den Fachverbänden verabschiedeten „Standards für die gFAB in Werkstätten für behinderte Menschen“ unter der Rubrik „Prozessqualität“ formulierten Ausführungen Anwendung finden.
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Empfehlungen für Ziele und Inhalte einer Grundqualifikation für Leitungsund Führungskräfte in Werkstätten für behinderte Menschen
Die Grundqualifizierung soll die TeilnehmerInnen dazu befähigen, im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit und
bezogen auf die Anforderungen des Arbeitszusammenhangs kompetent zu handeln.
Führung und Leitung als integrierende Querschnittaufgabe
Die Leitungs- und Führungskräfte sollen…
……Personalentwicklung als integrierten Bestandteil von Organisationsentwicklung verstehen und
moderne Planungs- und Controllinginstrumente anwenden.
……Managementtechniken wie zum Beispiel Projektmanagement und Veränderungsmanagement als
wesentliche Elemente zur Weiterentwicklung der Organisation anwenden.
……in der Gestaltung der eigenen Führungsrolle die Mitarbeiter zur kreativen Umsetzung der Ziele der
Organisation motivieren.
Führungsaspekte:
Personalentwicklung in der Organisation
„„ Personalplanung, Personalauswahl, Personaleinstellung
„„ Anforderungsprofile für Fachpersonal erstellen
„„ Personalgespräche führen, Zielvereinbarungen treffen
„„ Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter(innen)
„„ Laufbahngestaltung von Mitarbeiter(innen)
„„ Personalcontrolling
„„ Teamentwicklung
„„ Delegation von Aufgaben
„„ Gesundheitsmanagement
„„ Konfliktmanagement
„„
Leitungsaspekte:
Organisationsentwicklung / Strategische Unternehmensentwicklung
„„ Managementtechniken
„„ Veränderungsmanagement / Projektmanagement / Qualitätsmanagement
„„ Entwicklung innovativer und kreativer Lösungswege
„„ Wissensmanagement in der WfbM
„„ Gremienarbeit (Werkstattrat, Eltern- bzw. Angehörigenbeirat und Betriebsrat,
verbandspolitische Arbeit )
„„ Netzwerkarbeit
„„
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Rolle – Selbstverständnis – Reflexion als Führungskraft
Die Leitungs- und Führungskräfte sollen …
……sich mit der eigenen Rolle im Unternehmen und ihren verschiedenen personalen und
institutionellen Bezügen kritisch auseinandersetzen.
……Prozesse in Gruppen von Menschen mit und ohne Behinderung erkennen und verstehen,
angemessen beschreiben und situationsbezogen intervenieren.
……vor allem in Bezug auf Mitarbeiter/innen und Beschäftigte den Prinzipien von Führung, Fürsorge,
Delegation und Controlling sachgerecht und angemessen Rechnung tragen.
……Konflikte personeller und sachlicher Art erkennen und lösen, sowie Instrumente wie Befragung,
Coaching und Supervision nutzen.
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Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle
Menschenbilder in der Werkstattarbeit
Leadership
doppelte Kundenorientierung („dualer Auftrag“)
Welches Selbstverständnis ist für eine Führungs- und Leitungsaufgabe
erforderlich?
„„ Führungsstile
„„ Teamarbeit
„„ Fürsorgepflicht des Arbeitgebers
„„ Delegation und Controlling
„„ Hierarchie und Verantwortung
Soziologischer Exkurs zum Rollenverhalten
„„ Was ist eine soziale Rolle?
„„ Rollenkonformes Verhalten – Orientierung und/oder Fessel?
„„ Wie entstehen Rollenkonflikte und wie kann ich sie vermeiden bzw.
konstruktiv lösen? Beispiel: Doppelte Kundenorientierung - Dualer
Auftrag
Ziele und Menschenbilder meines „Sozialunternehmens“ / Leitbilddiskussion
„„ Kenntnis
„„ Übernahme
„„ Widersprüche
Die Definition von Behinderung als Wechselwirkung zwischen Umwelt und Mensch
Organisation von Mitwirkung und Beteiligung (sh. Teamarbeit)
Formen der Reflexion als Führungskraft
„„ Die kollegiale Beratung / Hospitation
„„ Mitarbeiterbefragung
„„ Kundenbefragung
„„ Coaching/Supervision
„„ Ausbildung kritischer Selbstbetrachtung
„„ Selbstmanagement, Stressmanagement
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Individuelle Gestaltung von Teilhabe für Menschen mit Behinderungen
Die Leitungs- und Führungskräfte sollen …
……die Zielsetzungen der Tätigkeit in ihren Werkstätten und deren Umfeld vor dem Hintergrund
zeitgemäßer Menschenbilder und der gesicherten Erkenntnisse der modernen Pädagogik verstehen
und gestalten.
……Konzepte zur individuellen beruflichen Bildung und Persönlichkeitsentwicklung entwickeln und
realisieren können, die unterschiedlichen Bedarfen und Bedürfnissen gerecht werden und interne
wie externe Strukturen nutzen.
……auf der Basis medizinischer und psychologischer Grundkenntnisse angemessene berufliche
Angebote realisieren, die ebenso pädagogisch-rehabilitativen wie wirtschaftlich-technischen
Anforderungen entsprechen.
Grundlagen und Begriffe
Der Paradigmenwechsel und seine Konsequenzen
„„ Begrifflichkeiten/Terminologie (Teilnahme, Teilhabe, Inklusion etc.)
„„ Grundsätze der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen
„„ Die Klassifikation ICF und das ihr zugrunde liegende Konzept der
Funktionalen Gesundheit
„„
Pädagogische Grundlagen
Erwachsenenpädagogik
„„ Arbeits- und Berufspädagogik
„„ Heil- und Sonderpädagogik
„„
Medizinische und psychologische Grundlagen und ihre Konsequenzen
Die Beschäftigten als Auftraggeber
„„ Anforderungen des internen Kunden
„„ Ganzheitliche Förderung und Begleitung im Kontext der Arbeit
„„ Dokumentations-, Diagnose- und Planungsinstrumente
„„ Entwicklungs- und sozialpsychologische Aspekte
„„
Qualifizierung von Beschäftigten
Erarbeitung von Konzepten beruflicher Bildung
„„ Anforderungsprofile für Beschäftigte erstellen
„„ Modelle der Fort- und Weiterbildung für Beschäftigte
„„ modulare Systeme der Qualifizierung
„„ innerbetriebliche Schulungen
„„
Orientierung über mögliche, künftige Zielgruppen
Die Werkstatt für Arbeits- und Berufsförderung von Morgen
„„ Konsequenzen für Teilhabe- und Eingliederungsangebote
„„ Instrumente zu Vorschau und –planung
„„ Kooperation und Übergänge innerhalb der Werkstatt (BBB, AB, FuB) und
außerhalb (Bildungsträger, IFD, allg. Arbeitsmarkt Unterstützte Beschäftigung ect.)
„„
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Arbeitsmarkt- und sozialpolitischer Kontext
Die Leitungs- und Führungskräfte sollen…
……das Werkstattkonzept und dessen rechtlichen Rahmenbedingungen und Anforderungen kennen,
um dem Rechtsanspruch und dem persönlichen Bedarf der Menschen mit Behinderungen gerecht
zu werden
……die arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Entwicklungen beobachten, ihre Angebote diesbezüglich
überprüfen und gegebenenfalls anpassen
Rechtliche Grundlagen
Aufgabe und Zweck von Werkstätten
„„ Rahmenbedingungen der Werkstätten
„„ Grundlagen des Werkstättenrechts (SGB III, SGB IX, SGBXII, WVO, WMVO,
Budg.-verordnung, BAR-Empfehlung zum SGB IX ect.)
„„ Rechtsgrundlagen für das Unternehmen Werkstatt
„„ Eingliederungsauftrag
„„ Arbeitsmarktpolitische Anforderungen
„„ Widerspiegelung des Reha-Auftrages in der Organisationsstruktur
„„ Qualitätsmanagement in Fragen der beruflichen Rehabilitation
„„ Schnittstellenmanagement
„„
Sozialpolitische Anforderungen an die WfbM
Vielfalt der Teilhabe am Arbeitsleben
„„ Sozialraumorientierung und Inklusion
„„ Angebotsmodularisierung
„„
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Methoden der Umsetzung
Die Leitungs- und Führungskräfte sollen …
……die auf der Grundlage der vorausgehenden Bausteine erarbeiteten Erkenntnisse und Fähigkeiten in
den unten genannten Handlungsfeldern umsetzen.
……den gezielten, interaktiven (dialogischen) Prozess zwischen der Führungskraft, dem Team und den
betroffenen Beschäftigten im entsprechenden Handlungsfeld bewusst gestalten.
……Methoden für eine differenzierte Analyse des jeweiligen Handlungsfeldes und entsprechende
Schlüsselqualifikationen anwenden.
Förderung in und durch Arbeit
Einheit von „Pädagogik“ und „Produktion“
„„ Begriff der „Werkstattarbeit“
„„ arbeitspädagogische Planung und wirtschaftliche Kalkulation
„„ Arbeitsgestaltung, Arbeitsmanagement, Arbeitsplatzgestaltung
(Machbarkeitsprüfungen)
„„ Strategien der Arbeitssicherheit
„„
Verknüpfung von Hilfeplanung und Arbeitsprozess
Zusammenschau von Arbeit und arbeitsbegleitenden Maßnahmen im
individuellen Kontext
„„ Planung und Management von Entwicklungsprozessen und Förderplänen
„„ Übergangsmanagement
„„
Setzen von Kriterien für Bewertungen und Beurteilungen
Entgeltsysteme
„„ Bewertung und Beurteilung im Team
„„ Transparenz
„„ kontinuierliches Verbesserungsmanagement
„„
Information, Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit
Corporate Identity, Mediennutzung, PR
„„ Information und Kommunikation in der Einrichtung
„„ Öffentlichkeitsarbeit in Bezug auf unterschiedliche Zielgruppen (regional,
überregional, fachlich, arbeitsbezogen)
„„ Non-profit-marketing, Sponsoring, Fundraising
„„
Organisation der Werkstatt im Umfeld
Dezentralisierung und Ambulantisierung
„„ Gemeindenähe / Sozialraumorientierung
„„ Budgetierung sozialer Dienstleistungsunternehmen
„„ Arbeit als Therapie- und Integrationsprozess / Organisation beruflicher Bildung
„„ Arbeit in vernetzten Systemen
„„
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Auftrag der WfbM: Organisation von Arbeit als Prozess der Teilhabe und Rehabilitation
Rolle
Selbstverständnis
Reflexion
Individuelle
Gestaltung von
Teilhabe
Führung und
Leitung als
integrierende
Querschnittsaufgabe
Arbeits- und
sozialpolitischer
Kontext
Methoden der
Umsetzung
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Mitglieder des
Arbeitskreises
„„ Jörg
Hinderberger
Bundesvereinigung Lebenshilfe für
Menschen mit geistiger Behinderung e. V.
„„ Harald
„„ Andreas
„„ Vera
„„ Dr.
„„ Annelie
„„ Frank
„„ Dr.
„„ Willibald
Laumann-Rojer
Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für
behinderte Menschen e. V.
Laurenz Aselmeier
Bundesverband evangelische
Behindertenhilfe e. V.
Rainer Brackhane
Dozent Sonderpäd. Zusatzqualifikation
Lohs
Saale Betreuungswerk Lebenshilfe
Jena gGmbH
Mangold
Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e. V.
Mohr
Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband Gesamtverband e. V.
Neugebauer
stellv. Vorsitzende Bundesarbeitsgemeinschaft
Werkstätten für behinderte Menschen e. V.
Pinner
Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e. V.
„„ Wolfgang
Seel
Verband für Anthroposophische Heilpädagogik, Sozialtherapie und Sozialarbeit e. V.