Campuszeitung 09

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Campuszeitung 09
n r. 9 - juli / august 2 0 0 5 - g r a t i s - z e i t u n g
das original
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www.campuszeitung.de
Hollywood...
f ür
den
campus
[email protected]
auflage: 3000 stk.
Stimmen...
Sommer ...
oder Flenswood – das ist hier die Frage!? Ein
einzigartiger Kinofilm entsteht in unserer
Grenzregion. Aus den Augen eines kleinen
Fischerjungen erzählen drei ambitionierte
Filmstudenten ein historisches Märchen.
... der Managementtage. Wie die fleißigen Arbeitsbienchen hat sich das Team der
Campuszeitung ins Getümmel gestürzt. Das
Ergebnis – tolle Interviews mit Studenten,
Referenten und Dozenten, die die Stimmung
vor Ort wiederspiegeln
... Sonne, Strand… Bald gehört der UniAlltag wieder der Vergangenheit an. Und
weil wir beschenkt sind mit der Ostsee vor
unseren Füßen, ein paar Anregungen zu
Badeparadiesen in naher und sehr ferner
Umgebung..
Seite 02
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Seite 07
Warum ...
... in die Ferne schweifen, wenn das Glück
doch liegt so nah? Ganz einfach – weil man
auch in Hawaii wunderherrlich leben kann.
Ein Studienaufenthalt der besonderen Art soll
Neid entfachen und Träume wecken.
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Relaunch der Managementtage - Meilenstein und Verpflichtung
Mir etwas Abstand und dem Rückblick auf zwei turbulente Tage mit insgesamt sieben Panels, einer Podiumsdiskussion, über 300 Gästen ist es auch aus der
Sicht der Organisatoren der Managementtage Flensburg 2005 an der Zeit für eine kleine Bilanz.
TEXT: Prof. Dr. Mike Friedrichsen
U
nter dem Strich bleibt bei aller Abwägung
der positiven und negativen Aspekte eine
sehr gute Basis für die Fortsetzung der
Veranstaltung in dieser Form. Mit den diesjährigen
Managementtagen Flensburg haben wir gezeigt, dass
eine professionell organisierte Veranstaltung eine effektive Plattform für den Austausch zwischen Universität und Wirtschaft sein kann. Um die Präsenz
der Universität Flensburg am Standort Flensburg zu
festigen, muss zum Wohl der Hochschulen und der
Studierenden der Kontakt zur Wirtschaft, insbesondere zu den diesjährigen Sponsoren, wie Mitsubishi
HiTec Paper Flensburg GmbH, Flensburger Sparkasse, Stadtwerke Flensburg GmbH und viele mehr,
langfristig intensiviert werden. Daher stehen wir mit
dieser Konzeption erst am Anfang und es wurde ein
kleiner, aber wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu
einer „Vision der Marke Managementtage Flensburg“ bewältigt. Es besteht nunmehr eine richtige
Chance, die Marke Managementtage Flensburg zu
etablieren und weiter zu entwickeln.
Projektbilanz Managementtage 2005
Das Projektteam hatte im Zeitraum Februar bis
Mai mit vielen Herausforderungen zu kämpfen
und musste so einige Hürden mit Engagement und
hoher Sozialkompetenz überspringen. Es würde den
hiesigen Rahmen sprengen, alle positiven wie negativen Erfahrungen darzulegen. Die Erfahrungen
sind jedoch für die weiteren Veranstaltungen von
unschätzbarem Wert und alle Beteiligten gehen davon aus, dass sich das Lehrgeld schon im kommenden Jahr auszahlen wird. In Kürze lässt sich das
Foto: Lisa-Marie Gerken
Projekt wie folgt analysieren:
Planung
Auf Grund der knappen personellen und finanziellen Ressourcen – vor allem in der Frühphase des
Projektes – waren die Planungen und Vorarbeiten
besonders schwierig. Hinzu kam das Problem,
dass bei vielen so genannten VIPs die Anfragen
zu spät erfolgten oder aber ausgerechnet an dem
Wochenende Alternativtermine standen (insbesondere bei den durch persönliche Kontakte als
sicher gegoltenen Personen). Hinsichtlich der
politischen Gäste wurde dem Team dann auch
noch das Wahlergebnis in Schleswig-Holstein
zum Verhängnis, so dass hier erst in den letzten
Apriltagen (!) erste Kontaktaufnahmen mit den
neuen verantwortlichen Landespolitikern möglich
waren. Es fiel zudem auf, dass ein professionelles
Projektmanagement viele Abläufe und Arbeiten
erleichtert hätte. So lag die Kunst häufig darin, durch
hohe Flexibilität, Kreativität und einem unermüdlichen Glauben an die Ordnung im Chaos einen
Weg durch das Labyrinth zu finden. Allerdings
zeigte sich hierbei auch, dass die Ausbildung am
Internationalen Institut für Management Früchte
getragen hat: Sozialkompetenz und Teamfähigkeit
konnten alle Beteiligten auf äußerst hohem Niveau
nachweisen. Insgesamt blieb am Schluss zu wenig
Zeit für ein professionelles Marketing und einer
präziseren – vor allem inhaltlichen - Vorbereitung
der Panels und der Podiumsdiskussion.
Ablauf
Gerade ob der oben beschriebenen Problemfaktoren
sind die Organisatoren mit dem Ablauf der gesamten Veranstaltung sehr zufrieden. Der Beginn
am Freitag war nicht zuletzt durch die gelungene Pressekonferenz (vor allem die Bekanntgabe
der Planungen für den Jagel- Airport hat in
ganz Schleswig-Holstein (zumeist auf Seite 1) für
Interesse gesorgt. Der Agenda- Building- Ansatz
hat also funktioniert. Leider haben die Journalisten
teilweise einen schlechten Job gemacht, da sie die
bekannten W`s vor allem hinsichtlich „wo ist das
gesagt worden“ nicht zu unserer Zufriedenheit
erfüllt haben. Allerdings sind sie ohne unser
Zutun dafür „bestraft“ worden, da auf Grund
eines Viruswurms unsere Pressemitteilung einigen Pressevertretern häufiger zugestellt wurde...)
sowie die perfekte Einführung durch den
Institutsdirektor Prof. Dr. Wenzel Matiaske viel
versprechend. Die Panels hielten inhaltlich das,
was sie auf dem Papier versprachen. Lediglich die
Zeit nach den Panels bis zum Beginn des Einlasses
zur Podiumsdiskussion müssen wir überdenken, da
hatten wir etwas Leerlauf. Danach jedoch war durch
die Hintergrundmusik und den Begrüßungssekt,
der dann folgenden Podiumsdiskussion und dem
abschließenden Büfett eigentlich alles ziemlich
perfekt. Natürlich gab es kleine Unwägbarkeiten
(Mikrofone zu leise während der Podiumsdiskussion,
die Musik danach...), aber wir als Organisatoren
halten es da mit Franz Beckenbauer, der den
diesjährigen Confed- Cup auch als willkommene
„Fehlerquelle“ und Generalprobe für kommende
Ereignisse gewertet hat. Am Samstag dann verlief
die wissenschaftliche Tagung in einem perfekten
Organisationsrahmen ab und am Schluss gab es
viele zufriedene Gesichter. Zu bemängeln vielleicht
das teilweise geringe Interesse der Studierenden
(vor allem am Samstag, aber auch schon am
Freitag bei den Panels). Da müssen wir an der
inhaltlichen Attraktivität arbeiten oder aber unser
Marketing stärker auf die Studierenden ausrichten
(Zusatznutzen darstellen usw.).
Foto: Lisa-Marie Gerken
Ein wichtiger Punkt ist auch die Förderung des
Alumni- Gedankens. Einige Alumnis waren am
Samstagabend auch auf der Fete und zeigten sich
für die Zukunft sehr kooperativ. Da müssen wir
unbedingt die Chancen nutzen, da einige der
„Ehemaligen“ in sehr interessanten beruflichen
Positionen zu finden sind.
Finanzen
Der Gesamtetat der Managementtage betrug
16.500 Euro. Die größten Kostenpositionen waren
das Catering für beide Tage sowie die hochwertigen Druck- und Werbematerialien. Ein großer Teil
der Referenten verzichtete auf Honorarzahlungen,
so dass lediglich Reisekosten anfielen. Auf der
Gegenseite standen Erlöse aus Sponsoring und
Tagungsgebühren. Erfreulicherweise konnten damit die gesamten Kosten gedeckt werden und
die Managementtage 2005 haben somit auch
unter Einbezug der abendlichen Fete erfreulicherweise schwarze Zahlen geschrieben. Das ist
unter Berücksichtigung der sehr professionellen Organisation und Angebote eine beachtliche
Leistung.
Ergebnis und Folgen
Mit der Zufriedenheit und dem ausgesprochen
häufigen Lob der Gäste aus der Wirtschaft und
Wissenschaft haben wir ein Teilziel voll erreicht. Wir
haben das Internationale Institut für Management
und die Universität Flensburg in dem von uns geplanten Sinne nach außen in einer professionellen
Weise darstellen können. Auch die anwesenden
Studierenden zeigten sich von der Organisation
und zumeist auch von den Inhalten beeindruckt.
Insofern war es aus unserer Sicht schon eine richtige Entscheidung, die Studierenden mit einem
Tagungsbeitrag an der Kostendeckung zu beteiligen.
Es muss zukünftig nur besser erläutert werden, was der
eigentlich gebotene Gegenwert der Managementtage
Fortsetzung
Seite 2
campuszeitung
02
:Editorial
:Wer macht eigentlich die Campuszeitung ?
:Träume und Schatten
:Impressum
campusstimmen
:Interview
:Panel V - Erfahrungsbericht
:Vom Audimax zur Communication Lounge
:Ethik - Luxusartikel oder Augenwischerei
05
:Stimmen zu den MM-Tagen
:Public-Private-Partnership
campusparty
03
:Kuni´s Kunde - Heute: Action Campus
:Valparaiso, Chile, Am späten Abend
campusaktion
campusaktiv
04
06
:Auslandssemester Hawaii
:Erfahrungsbericht England
campusintim
10
:Lovestory
07
campustipp
11
:Konzert-Bericht :Musik-Tipp
:Film-Tipp
:Strandzone
:Segeln
:Dänischer Nudelsalat
campusausland
09
:Interview Dr. Seifert
:Mustergutachten für Examen
:Party-Pics: IFPT & Uni Starter
campusleben
campusleben
campustipp
08
12
:Eine Boygroup im Volksbad
:Lesetipp
:INHALT
Seite 02 CAMPUSZEITUNG
CAMPUSZEITUNG Flensburg 2 / 05
: Fortsetzung von Seite 1
für die Studierenden ist.
Wir arbeiten auch an der
Nachbereitung. Es wird einen ca. 15-minütigen Film
über die Managementtage geben, der von
einem professionellen Produzenten erstellt wird. Die daraus resultierende DVD
ist dann ein erster Schritt zur Bewerbung
der kommenden Managementtage.
Im nächsten Jahr würden wir gerne die
Podiumsdiskussion am Donnerstagabend
platzieren, um dann am Freitag mit einem „richtigen“ Keynotespeaker aus der
Wissenschaft (Ideen und Wünsche für
Gäste werden gerne angenommen!) zu
starten. Drei Panels in deutscher, englischer und vielleicht ja auch dänischer
Sprache sollten am Tag dann die Inhalte
vermitteln. Am Abend würden wir dann
gerne einen bekannten Musiker oder DJ
verpflichten (auch hier sind Vorschläge
herzlich willkommen). Dazu kommen
eventuell noch gezielte Workshops für
Studierende, deren Inhalte dann noch
präzisiert werden müssen.
Die Sponsoren der Managementtage
2005 haben bereits ihr Interesse für 2006
signalisiert, weitere Interessenten sind
ebenfalls vorhanden. Das wird auch notwendig sein, um die Veranstaltung in gewünschter Form umzusetzen.
Glaubwürdigkeit als Verpflichtung
Ein wichtiger Punkt für die Organisatoren
ist natürlich die Glaubwürdigkeit. Wir
möchten gerne im nächsten Jahr den
Promi- bzw. VIP-Effekt einlösen, der auf
Grund der Planungsschwierigkeiten in diesem Jahr nur in den Ankündigungen und
in Ansätzen bzw. netten Grußbotschaften
zu finden war. Daher sind wir bereits
jetzt in der Akquise der von uns favorisierten Personen. Wir gehen davon aus,
dass wir bereits am 15. Februar 2006 das
komplette und verbindliche Programm
vorstellen können. Dann hätten wir gute
vier Monate Zeit für die notwendigen
Marketingmaßnahmen.
Auch in der Umsetzung und Planung
wird sich Einiges verbessern. Ab dem
Wintersemester wird es ein Modul
Projekt- und Eventmanagement geben, aus dem heraus dann sicher-
lich die Mehrzahl des studentischen
Organisationsteams rekrutiert werden
kann. Zudem wird die enge Kooperation
mit der Fachschaftsinitiative angestrebt
und auch jeder „freiwillige“ Studierende
ist herzlich im Organisationsteam
Managementtage 2006 willkommen!
Packen wir es und lassen Sie uns alle am
Internationalen Institut für Management
und auch an der gesamten Universität
Flensburg das „gute Gefühl“, einen ersten
Schritt erfolgreich bewältigt zu haben,
in Motivation und Engagement für die
kommenden Managementtage übertragen. Der Termin wird voraussichtlich
vom 15. bis 17. Juni sein, also bitte im
Terminkalender vormerken!
Die Fotos von den Managementtagen
und Party können unter www.managementtage.de und dem Menüpunkt Presse
betrachtet werden. In Kürze werden auch
die Referentenbeiträge auf der Homepage
bereitgestellt und in der Reihe Flensburger
Beiträge zum Medienmanagement veröffentlicht.
TRÄUME UND SCHATTEN
M
an soll es kaum glauben,
aber jetzt ist es geschehen –
Flensburg wird berühmt!
Drei ambitionierte junge Filmstudenten
der Filmakademie Baden Württemberg
haben unsere heiß geliebte Studienstadt
auserkoren, um ein außergewöhnliches
Werk zu schaffen.
Zwischen Flensburg und Dänemark wird
der Kinofilm „Träume & Schatten“ entstehen. Als Abschlussprojekt von Toke
Constantin Hebbeln (Regie, Drehbuch),
Felix Novo de Oliveira (Bildgestaltung) und
Manuel Birkenbach (Producer) wird das
Schicksal eines kleinen Jungen inszeniert,
das ans Herz geht.
Erzählt wird die märchenhafte Reise des
kleinen Fischerjungen Jonas Block, der nach
dem Verlust seines Vaters durch die Hölle
ging und beinahe seine Träume verlor, wenn
nicht ein kleines, magisches Wunder ihn
gerettet hätte – am Ort, wo Himmel und
Meer sich berühren. Ja, die Rede ist von
Flensburg. Und jetzt kommt Ihr, liebe Leser
ins Spiel!!! Da der Film ein „No-BudgetFilm!“ ist, der jedoch viel Geld und Kraft
:wer macht eigentlich die
CAMPUSZEITUNG ?
Impressum
Zeitung für den Hochschulcampus Flensburg. Die :CAMPUSZEITUNG ist
eine unabhängige Zeitung für alle Angehörigen des Flensburger Hochschulcampus.
Sie erscheint regelmäßig mit einer Auflage von 3.000 Exemplaren.
Herausgeber:
:CAMPUSZEITUNG AG
Universität Flensburg
Auf dem Campus 1
24942 Flensburg
Redaktion:
E-Mail:
Internet:
Julia Kiesewetter (V.i.S.d.P.)
[email protected]
http://www.campuszeitung.de
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die
Meinung der Redaktion wieder.
Anzeigen:
Dominique Stoll
Layout:
Matthieu Jourdan, Martin Strohsal
Fotos:
Maria Niemann, Matthieu Jourdan, MMT Team,
Sönke Bohm, Christoph Schellhaus, Marion Schröder
Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe: Nele Ahlers, Therese Sonntag, Julia
Kiesewetter, Cindy Jansen, Sara Kannenberg, Maja Loeck, Lisa-Marie Gerken,
Sönke Bohm, Carina Tarp, Katrin Strötzel, Julia Merklein, Maria Niemann
Druck:
benötigt, ist Eure tatkräftige Unterstützung
erfordert. Dazu Manuel (Producer): „… 30
bis 40 Leute stämmen hier ein Filmprojekt,
das normalerweise das 40-fache kosten würde…. Wir suchen Leute, die mit Herzblut
dabei sind wie wir!“
Gesucht werden also Menschen, denen
Erfahrungen mehr wert sind, als ein dicker Geldbeutel. Wenn Du zuverlässig und
wissbegierig bist und endlich mal sehen
willst, wie es in real aussieht, wenn es heißt
„Klappe, die zweite“, dann melde dich gerne per E-mail ([email protected])
oder auch Telefon (04 61-1 41 18 50).
Gebraucht
werden
ausschließlich
Engagierte, die nicht einfach mal so einen
Tag gucken wollen, sondern auch mit Zeit
und Tatenkraft voll dabei sind! Vom Fahrer
mit Ortskenntnissen, über helfende Hände
für die Requisite, bis hin zur Unterstützung
des Caterings und der Garderobe wird alles gebraucht. Auch die Unternehmen in
Flensburg seien hiermit angesprochen.
Sachmittel jeglicher Art und Form werden
dringlichst benötigt. Und auch finanziell
sollte dem nationalen Filmnachwuchs gerne unter die Arme gegriffen werden – man
produziert eben nicht von Luft und Liebe.
Flensborg Avis AG
Wittenberger Weg 19
24941 Flensburg
E-Mail: [email protected]
Redaktionsschluss nächste Ausgabe: 15. September 2005
Die nächste Ausgabe erscheint Anfang Oktober 2005.
„Alles nei macht der Mai“
Frei nach diesem Motto hat die
Campuszeitung vor einigen Wochen
neue Strukturen erhalten. Die Aufgaben
des Teams wurden aufgeteilt in die drei
Kompetenzbereiche: Chefredaktion,
Anzeigen und Finanzen, deren
Hauptverantwortliche wir Euch gerne
vorstellen möchten.
Unsere Chefredakteurin Julia Kiesewetter
ist durch ihre kritische, aber zugleich
offene Herangehensweise an die Dinge
des Lebens geradezu prädestiniert für diese
Tätigkeit. Sie leistet kontinuierliche und
engagierte Arbeit und ihre umsichtige und
zuverlässige Art hat ihr unter Freunden
auch schon den Namen „Mutti“ eingebracht. Dies soll allerdings nicht den
Eindruck erwecken, als würde Julia einer
gewissen Leichtigkeit entbehren. Im
Gegenteil, wer schon mal mit ihr gefeiert
hat, weiß, dass es ihr nicht schwer fällt,
besonders den schönen Seiten des Lebens
Raum zu geben.
Dominique Stoll ist für die Anzeigen verantwortlich. Ihr unermüdlicher und rastloser Einsatz bei der Anzeigenakquise ist
für die Campuszeitung unentbehrlich und
macht ihre regelmäßige Erscheinung erst
möglich. Mit Dominique hat das Team
ein Allround-Talent, was uns beruhigt in
die Zukunft der Campuszeitung blicken
läst. Domis unkompliziertes, fröhliches
und ausdauerndes Wesen wirkt ansteckend und ihre stets sehr blumigen und
durch vollen Körpereinsatz begleiteten
Gedankenblitze erhellen selbst die längsten Redaktionssitzungen.
Als Finanzbeauftragte trägt Therese
Sonntag eine große Verantwortung, der sie
durch ihren engagierten und akribischen
Einsatz voll gerecht wird. Ihre Politik
der „ruhigen Hand“ genießt das vollste
Vertrauen der Gruppe. Thereses ruhige und
ausgeglichene Natur sorgt für ein angenehmes Arbeitsklima
und gibt jeder
Zusammenkunft
den
nötigen
Rahmen.
TEXT:
Maria Niemann
Also werte Sponsoren, geben Sie sich einen Ruck, dann werden Sie bald schon im
Abspann eines Kinofilms lobend erwähnt.
Zurück zum Inhalt der Filmproduktion.
Spannend an dem Projekt ist, dass die
Geschichte weit vor unserer Zeit spielt. Die
Flensburger Kulisse wird zurückversetzt
ins 18. Jahrhundert – eine Aufgabe für die
Szenenbildner, die sich gewaschen hat.
Reizvoll für den Regisseur und
Drehbuchautor Toke ist „…einen Film mit
den Augen eines Kindes zu machen […]
Das treibt den Blick aus der Strenge des naturalistisch gegängelten Guckens, das man
sich allzu schnell anzugewöhnen droht, in
eine freiere, assoziativere Landschaft hinein.
Für die Augen des Kindes kann ein Stein
zum Goldklumpen, eine Mysterienspiel
zur Wahrheit und eine angelehnte Tür zum
Versprechen werden. Der Boden, auf dem
es geht, schwankt, kein Schritt ist sicher,
immer tanzt das Gemüt des Kindes auf einem Drahtseil zwischen Hölle und Paradies
und das dunkle Tor zum Fantastischen ist
stets weit geöffnet.“
In diesem Sinne: Lasst Euch überraschen!
:editorial
TEXT: Die Redaktion
Liebe Leserinnen und Leser,
der Sommer ist da und mit ihm viel
Neues. So wurde im letzten Monat
mit den Managementtagen 2005 wieder ein Schritt getan, Flensburg in ein
positives Licht zu rücken. Probleme
und Chancen der Region wurden mit
großer Sorgfalt aufgezeigt. Wichtig ist,
dass die Dinge, die Flensburg fördern,
positiv nach außen getragen werden,
um deren Wert zu unterstreichen. Und
auch die Dinge, die für die Tradition
und das Vertraute unserer Stadt stehen,
müssen anerkannt und bewahrt werden. Im Neuen liegt eine große Chance und auch die Studierenden müssen
erkennen, dass sie ihren Beitrag dazu
leisten können. In diesem Sinne viel
Spaß beim Lesen und anpacken.
Foto: Redaktion
TEXT: Dominique Stoll
CAMPUSZEITUNG Flensburg 2 / 05
CAMPUSSTIMMEN Seite 03i
VALPARAISO, CHILE, AM SPÄTEN ABEND
:Kuni`s Kunde
Seit den frühen Morgenstunden prasselt der Regen auf die Erde und verwandelt den roten Lehmboden in eine schlammige Masse. Kleine rotbraune Sturzbäche fließen den Hang hinunter und
reißen kleine Erdklumpen und Pflanzen mit sich in das Tal. Zur selben Zeit befinden sich ca. 12
Menschen in einem Raum und schenken dem Schauspiel um sich herum nur wenig Beachtung.
Seit einiger Zeit sitzen sie zusammen, diskutieren, treffen Entscheidungen und planen ihre weitere Vorgehensweise und trotz der bereits vorangeschrittenen Stunde wird ihr Enthusiasmus weder
durch Müdigkeit, noch durch das Wetter getrübt. Im Gegenteil, der Fakt, dass sie trotz starken
Regens im Trockenen sitzen, spornt sie nur weiter an...
TEXT: Marion Schröder
Heute:
Der Action-Campus
Der Action-Campus.
Oder: beschaulich ist was anderes.
H
E
s ist das Gelände des „Cerro San
Roque“, auf dem vor zwei Jahren
28 Familien ihre Wohnungsnot
selbst in die Hand genommen haben.
Um der Wohnungssituation zu entfliehen, hat eine Gruppe von Menschen
ein Stück öffentliches Land besetzt. Zu
einer kleinen Gemeinschaft zusammengeschlossen haben sie aus eigener Kraft
ab mich neulich mal auf die
Suche nach den attraktivsten
Plätzen auf dem Campus gemacht und kam zu folgendem Ergebnis:
Top 1
Als erste Topadresse muss die Campussuite gelten, die sowieso dringend mal in
der Presse erwähnt werden muss, da sie
zweifellos einer der attraktivsten Plätze
auf dem Campus ist. Gerüchten zufolge
kommen gelegentlich sogar Kommilitonen von der FH herüber, was ein noch
nie da gewesenes Ereignis darstellt und
außerdem den Flirtfaktor erhöht.
Top 2
Führt man seinen Campusrundgang von
hier aus weiter, wird man zwangsläufig mit
einem weiteren Spitzenplatz konfrontiert.
Ich meine die Gebäudeecke auf dem Weg
vom Haupteingang zur Bushaltestelle, die
überraschende Windgeschwindigkeiten
von 120 km/h (gefühlte Geschwindigkeit) bietet und somit höchste Ansprüche
für Kitesurfer und andere Mitmenschen
auf der Suche nach dem besonderen Kick
erfüllt.
Top 3
Wer gerne Verkehrskriminalität beobachtet, sollte sich über einen längeren Zeitraum am Haltestellenhäuschen aufhalten
und die AutofahrerInnen zählen, die mit
dem Umweg über die Tangente nicht einverstanden sind. Als eine ruhigere Spielvariante sei das Zählen von Autos mit ‚Abi
2000/03/04/05’ Beschriftungen auf der
Heckscheibe empfohlen.
Top 4
Richtig Action gibt’s immer donnerstags
um 13:00 Uhr am Notausgang vom Audimax, wenn das Schließsystem (oder der
Systemadministrator) nicht begriffen hat,
dass Vorlesungen auch weniger als 90 Minuten dauern können. Wer sich also für
Objektschutz und Alarmanlagen interessiert, dem sei dieses Ereignis ans Herz
gelegt. Demnächst gibt´s den AudimaxAlarm auch als Klingelton zum Downloaden von der Uni-Homepage.
Top 5
Hiermit nicht genug. Auch der Fußweg
vom Campus in Richtung Stadt ist ein
Erlebnispfad. Auf dem Trampelpfad von
Kanzleistraße zur Munketoft wurden
Hundehaufen mit USA-Flaggen bestückt.
Ob es sich hier um terroristische Handlungen oder lediglich Warnhinweise auf
die naturidentischen Tretminen handelt,
wird derzeit noch geprüft.
und aus den Mitteln, die ihnen zur Verfügung standen, ein kleines Viertel geschaffen. Nach demokratischen Prinzipien aufgebaut, helfen sich die Bewohner
bei allen Gelegenheiten, um gemeinsam
ihren Traum von einem menschenwürdigen Wohnen zu verwirklichen. Bei elementaren Grundbedürfnissen, wie der
Strom- und Wasserversorgung angefangen bis hin zur Errichtung der eigenen
sicheren vier Wände, stehen sich die Bewohner zur Seite und gehen dabei vor
Bernal am 30.06.05 im Rahmen der
Gastvorträge América Latina en Flensburg,
die von der Professur Internationale
und Institutionelle Ökonomik an der
Universität Flensburg veranstaltet wird.
Wer dies verpasst hat, sich aber für den
Verein oder die TOMA interessiert, ist
herzlich zum CASA-Sommerfest am
02.07.05 eingeladen und kann sich dort
näher informieren, Richard Cantillano
Bernal kennen lernen und mit uns feiern. Weitere Informationen über den
allem auch auf die Wünsche der Kinder
ein. Darüber hinaus wird eine langfristige Verbesserung der aktuellen Situation
der Bewohner fokussiert, indem im eigens gebauten Gemeindehaus Weiterbildungsmaßnahmen für ältere Bewohner
angeboten, als auch die Kinder in ihrer
schulischen Laufbahn unterstützt und
gefördert werden.
Um diese Gemeinschaft zu unterstützen, wurde vor ca. zwei Jahren der
Verein „C.A.S.A. para Chile e.V.“ von
Flensburger Studierenden gegründet.
Der Verein wurde auf die Initiative von
Jordis Grimm ins Leben gerufen, die
im Zuge ihres Auslandssemesters und
eines nachfolgenden Praktikums im
Wie auch immer, der Campus hat doch
einiges zu bieten was nicht im Vorlesungsverzeichnis steht. Ich war selbst angenehm
überrascht...
In diesem Sinne,
Eure Kuni
Jahr 2002 Kontakt zur „TOMA“ (das
spanische Wort für Landbesetzung) geknüpft hat. Die Aufgabe des Vereins
ist es, die TOMA finanziell zu unterstützen und eine Brücke zwischen den
verschiedenen Kulturen zu schlagen.
Es gilt voneinander zu lernen und sich
über die Entfernung hinaus auszutauschen. So konnten bisher auf Grund
von Spendeneinnahmen Baumaterialien
für
das
Gemeinschaftshaus
gekauft,
Büromaterialien
für
das
Gemeinschaftsbüro der TOMA erworben, als auch die Kinderbibliothek in
ihren Grundzügen erweitert werden.
Des Weiteren bietet der Verein die
Möglichkeit an, Spendenpatenschaften
zu übernehmen, um die Teilnahme der
Familien in der TOMA an einem staatlichen Förderungsprogramm zu sichern.
Über das Leben in der TOMA und die
Bewältigung der alltäglichen kleinen
sowie größeren Probleme berichtete das
Gründungsmitglied Richard Cantillano
Fotos: © Marion Schöder, www.casa-chile.de
Verein, die TOMA und Möglichkeiten
der Unterstützung sowie Informationen
zum Sommerfest findet ihr unter:
http://www.casa-chile.de
Seite 04 CAMPUSAKTION
CAMPUSZEITUNG Flensburg 2/ 05
:Vom Audimax zur Communication Lounge
:Panel V - Erfahrungbericht
TEXT: Kathrin Strötzel
TEXT: Dominique Stoll
nichts. Und auch die Podiumsdiskussion
sorgte für Zunder. Moderiert von Dr.
Bernhard Blohm (Leiter der Unternehm
enskommunikation der Dresdner Bank
und ehem. Chefredakteur der WELT) entbrannte ein kritischer Dis-kurs, nachdem
die zuerst geschlossene Gesprächsrunde
im zweiten Teil der Podiums-diskussion
für die große Runde (im Audimax) geöffnet wurde. Von der gelebten Unter-nehmenskultur und der Vorbildfunktion von
Führungskräften im Unternehmen bis
hin zu Ehrencodex und Verantwortung
gegenüber
seinen
Arbeitnehmern
wurde alles auf den Tisch gepackt.
Anzumerken sei hier, dass dieser Teil
der Veranstaltung sehr professionell
präsentiert wurde – zwischendurch
Ethik -Luxusartikel ? Augenwischerei?
TEXT: Therese Sonntag
I
n Zeiten von immer neuen Hiobsbotschaften über Massenentlassungen, sei es bei Opel, Grohe, AEG
oder der Deutschen Bank, bekommt
die Diskussion über ethisches Handeln,
Moral und Verantwortung in Unternehmen wieder eine ganz neue Bedeutung.
Die Frage ist: Können Firmen es sich
heute noch leisten Unternehmensethik,
auch als Corporate Social Resposibility
(CSR) bekannt, zu betreiben oder ist
CSR nur ein Bestandteil von kurzfristigen Marketingstrategien? Dr. Matthias
Schmidt von der CIMAP Consulting
GmbH (u. a. Dozent für Wirtschaftsund Unternehmensethik an unserer
Uni) und Burkhard Remmers von der
Firma Wilkhahn beleuchteten das Thema
aus ihrer Sicht. Die Moderation übernahm Prof. Dr. Stephan Panther vom
Institut für Internationales Management.
Die erste Frage in Bezug auf
Unternehmensethik ist: Was ist dies eigentlich? In der Theorie sind insbesondere Karl
Homann, Josef Wieland und Peter Ulrich
einschlägig bekannt. Und auch da fängt sozusagen das Dilemma schon an. Alle drei
vertreten verschiedene Richtungen, so dass
die Frage was genau Unternehmensethik ist
gar nicht zu beantworten ist. Es gibt also
keinen einheitlichen Begriff. Dr. Matthias
Schmidt beschreibt Unternehmensethik als
Wechselwirkung zwischen Unternehmen
und Gesellschaft. Unternehmensethik muss
unmittelbar im Unternehmen wirken, mittelbar in der Gesellschaft und Idealerweise
einen beidseitigen Nutzen stiften, so dass
alle, Unternehmen wie auch die Gesellschaft,
etwas davon haben. Unternehmensethik als
Augenwischerei, als Trend ohne Inhalt, erfüllt diese Kriterien nicht, da kein Nutzen
auf beiden Seiten entsteht. Lediglich das
Unternehmen hat einen kurzfristigen
Nutzen, doch die Gesellschaft bleibt außen vor. Dr. Matthias Schmidt kommt
zur Konklusion, dass langfristig nur eine
zukunftsorientierte Unternehmensführung
mit verantwortungsvollem Wirtschaften
für die Gesellschaft die Lösung sein kann.
Langfristig kann Unternehmensethik somit nur als integrierter Bestandteil der
Unternehmensstrategie betrieben werden.
Mit diesem Ansatz wäre Unternehmensethik
weder Luxusartikel noch Augenwischerei.
Jedoch sehen viele Unternehmen dies anders. Ethisches Handeln im Unternehmen
wird oft als eine Art Luxusartikel gesehen, da Ethik im Unternehmen als
Kostenfaktor aufgefasst wird und somit
nicht dem Wettbewerbsvorteil dient.
Das Problem für Unternehmen ist, diese
zusätzlichen Kosten durch einen größeren
Nutzwert für Kunden an diese weiterzuleiten. Burkhard Remmers illustrierte dies
anhand des Unternehmens Wilkhahn,
welches Einrichtungskonzeptionen für
Büros und Kommunikationsräume entwickelt und produziert. Wie kann ein deutsches Unternehmen mit hohen Lohn- und
Nebenkosten sich im globalen Wettbewerb
gegen Anbieter, welche 50% billiger sind, da
sie im Ausland produzieren und somit nur
einen Bruchteil von unseren Lohnkosten
haben und trotzdem eine Gewinnmarge
von 60% verzeichnen können, behaupten?
Schlüsselkomponenten für einen höheren Nutzwert sind u. a. Design, Qualität
und Service – ganzheitliches Denken.
Auch am Beispiel von Wilkhahn zeigt sich,
dass Ethik ein vielfältiger Begriff ist, welcher u. a. die ökonomische Perspektive,
den Produktaspekt, sowie interne soziale
und externe soziale Aspekte beinhaltet.
Ethik und Verantwortung sind eng miteinander verbunden. Burkhard Remmers zeigte, dass sich ein deutsches Unternehmen
mit dem Begriff der Verantwortung in
seiner Vielfältigkeit auseinandersetzt und
trotzdem global erfolgreich sein kann.
Er erwähnte aber auch, dass dies für viele
Unternehmennichteinfachist,dennoftmuss
nach dem Shareholder value agiert werden.
Die Langlebigkeit bleibt dabei außen vor.
Somit kann keine mustergültige Lösung
gefunden werden. Die Diskussion ist endlos und nicht zu beantworten, doch zeigte
es sich dass Ethik im Unternehmen heute
wichtiger denn je ist. Auch wenn an dieser
Stelle nicht über Ethik in Verbindung mit
drohender Arbeitslosigkeit geredet wurde
aus zeitlichen Gründen, wurde deutlich,
dass der Begriff Verantwortung zentral ist
und somit im übertragenen Sinne das
Thema drohender Arbeitsplatzverlust
doch im Raum irgendwo rumschwebte.
kam sich der gemeine Student vor wie in
einer Politdebatte bei Sabine Christiansen.
Allerdings wollen wir im nächsten Jahr
mehr Spaß haben – der Querschläger (vielleicht der werte Herr Gysi?) hat gefehlt.
Der Leibesschmaus
Dankeschön! Das war doch mal was für
die Sinne. Mit einem Buffet vom feinsten
(Jeppsen) trumpfte das diesjährige Team
der Managementtage auf. Völlig ausgehungert nach einem ereignisreichen Tag stürzte
sich die ganze Meute am Freitag auf die
Schlemmoase. Und auch am Samstag wurden wir alle von unserer treuen Mensatruppe
überrascht. Ein Menü wie es zuvor nie gesehen wurde, stand pünktlich um zwölf auf
dem Tisch. Abso-lut notwendig, wenn man
bedenkt, wie viel Energie der mensch verbrennt, wenn er sein Hirn so anstrengen muss.
Das Orga-Team
Hoch motiviert und pikfein waren die fleißigen Honigbienchen des diesjährigen Managementtage-Teams allzeit zur Stelle. Sie betüddelten die Referenten, unterhielten die
Profs und regelten den Verkehr auf der „viel
befahrenen Kreuzung“ Communication
Lounge. Reife Leistung! Da hat das Team
der nächsten Managementtage es nicht
leicht, einen drauf zu setzen. Toi, toi, toi!!!
D
en Anfang machte Ronny Lindstädt, der seinen Master in den
Schwerpunkten Marketing und
Medienmanagement abschloss, und von seiner Tätigkeit als Assistant Brand Manager bei
der Snack Kraft Foods Deutschland GmbH
Bremen berichtete. Nach einem sechsmonatigem Praktikum schrieb er dort seine Masterarbeit, in dessen Rahmen er die Milka
Website entwickelte. Ronny Lindstädt ist
auch weiterhin in dem Unternehmen für die
Pflege dieser Website und die Milka Markenerlebniswelt zuständig. Auf die Frage eines
Zuhörers, ob dieser Job seinen Wunschvorstellungen entspräche, antwortete Ronny
Lindstädt mit einem klaren „Ja!“. Er sei voll
zufrieden, dem könne selbst ein zehn bis
zwölf Stundentag nichts anhaben.
Marit Alke machte ihren Master in den
Schwerpunkten Arbeits– & Organisationspsychologie und Personal & Organisation
und ist seit September 2004 fest angestellter Consultant bei dem internationalen Führungskräfteprogramm „BayWay
– Learn to Lead“. Dieses Programm wird
von einem 7-köpfigen Team organisiert,
das ausschließlich für die Bayer Industry
Services arbeitet. Es ist verantwortlich
für die Führungskräfteausbildung des gesamten Bayer-Konzerns weltweit. Die
Aufgaben von Marit Alke liegen sowohl
in der Teilnehmerbetreuung als auch in
der inhaltlichen und konzeptionellen
Weiterentwicklung des Programms. Bereits
vor ihrem Studium sammelte sie während
ihrer Ausbildung zur Betriebswirtin (WAH)
bei „Gruner + Jahr“ praktische Erfahrung
und vertiefte diese durch zahlreiche Praktika
und Projekt, was ihr den Einstieg ins
Berufsleben erleichterte.
Kathrin Petersen arbeitet seit Januar 2005
als Referentin für Personalentwicklung bei
der Hornbach-Baumarkt AG. Auch sie
schloss ihren MBA mit den Schwerpunkten
Arbeits– & Organisationspsychologie und
Personal & Organisation ab. Sie schilderte sehr bildlich und anekdotenreich, ihren
nicht ganz geraden Weg vom Abschluss des
Studiums bis zu ihrem jetzigen Job. Dabei
berichtete sie auch von ihrer Erfahrung mit
:"Allerdings wurde ein rundes Konzept entwickelt..."
Fragen & Antworten zum Interview der MMT FL 2005
Interview: Julia Kiesewetter
Kannst Du Dich bitte kurz vorstellen?
Welche Aufgaben hattest Du bei den Vorbereitungen auf die Managementtage?
Mein Name ist Thorge Althoff, ich studiere
im 8. Semester „International Management“
und bezogen auf die Managementtage war
ich mit meiner Gruppe hauptsächlich für
die Programmgestaltung, die Organisation
des Eventablaufs und den technischen Support während der Veranstaltung zuständig.
Mit welchen Erwartungen bist Du die
Managementtage angegangen und haben
sich diese erfüllt?
Zunächst einmal haben wir uns im Rahmen
der Praxiswerkstatt „Medienmanagement“
im WS 04/05 dafür entschieden ein absolut
hochwertiges Konzept für unsere Managementtage zu entwickeln, um die „Managementtage Flensburg“ als Marke und unser Institut als solches bekannt zu machen und vor
allem auch langfristig etablieren zu können.
Dies war natürlich eine große Herausforderung, aber ich denke im Nachhinein können
wir mit dem Ergebnis hoch zufrieden sein.
Was fandest Du besonders gut gelungen,
was hingegen eher nicht so?
Die Moral und Zusammenarbeit unserer
Gruppe war trotz auftretender Probleme
immer super, was ich als sehr wichtig empfunden habe und als absolut gelungen be-
zeichnen möchte. Darüber hinaus waren wir
über die hohe Teilnehmerzahl sehr erfreut,
was uns natürlich in unserer Arbeit bestätigt
hat. Außerdem möchte ich noch die positive
Kooperation unserer Sponsoringpartner erwähnen, die uns sowohl materiell als auch
finanziell stark unterstützt haben. So war
ein reibungsloser Ablauf des Events möglich
und wir konnten unsere Universität und
unser Institut sogar über die Grenzen des
Landes hinaus bekannt machen.
Als nicht ganz optimal möchte ich die Resonanz der Teilnehmer für die Samstagsveranstaltung bezeichnen, allerdings haben wir
daraus gelernt und dies für die kommenden
„Managementtage Flensburg“ notiert.
Es haben ziemlich viele hochkarätige Referenten abgesagt, welche Auswirkungen
hatte das bspw. auf Besucherzahlen und
Gesamtkonzept?
Wie gesagt, wir konnten mit den Besucherzahlen absolut zufrieden sein und es waren
am Ende deutlich mehr als wir anfangs kalkuliert haben. Auch das Gesamtkonzept der
Veranstaltung hat sich dadurch nicht wesentlich verändert. Natürlich ist es schade,
dass diese Persönlichkeiten aus Wirtschaft
und Politik abgesagt haben, aber in Anbetracht des sehr knappen Planungszeitraums
muss man damit halt rechnen. Bestimmte
Entwicklungen, wie bspw. jetzt anstehende
Neuwahlen etc. konnte zu dem Zeitpunkt
wirklich keiner vorhersehen, aber ich denke, dass wir trotz dessen interessante Leute
als Referenten gewinnen konnten und mal
schauen, wer nächstes Jahr alles bei den
„Managementtagen Flensburg“ zu sehen
sein wird.
Bezogen auf die Managementtage: „Vorher dachte ich…, jetzt weiß ich…“
„Vorher dachte ich alles wird gut, jetzt weiß
ich, dass alles gut geworden ist!“
Nein ehrlich, natürlich sind wir mit anfänglicher Skepsis in dieses Projekt gestartet, ein
solches Event in Flensburg aufzuziehen.
Allerdings wurde ein rundes Konzept entwickelt, wir haben daran geglaubt und es
konnte gezeigt werden, dass so etwas auch
in einer Region wie Flensburg möglich ist.
Sowohl von Seiten der Studenten als auch
von Seiten der hiesigen Unternehmen konnten wir auf ein breites Interesse stoßen, was
uns sehr positiv gestimmt und Erfolg für die
Veranstaltung gebracht hat.
Foto: Maria Niemann
Die Podiumsdiskussion
Unter dem Leitthema „Strategie –
Verantwortung – Vision“ wurde diskutiert
bis spät in die Nacht. In verschiedenen Panels
zum Thema „Verantwortung“ schenkten
sich Refe-renten, Studierende und Dozenten
Fotos: www.managementtage.de
E
in Getümmel von Studies und
Ehemaligen, Profs und Referenten
aus der freien Wirt-schaft haben an
einem Wochenende komischerweise ihre
Köpfe zusammengesteckt. Und das alles
fand statt an unserem Campus?! Könnte
man sich glatt fragen: Habt ihr denn keine
Freizeit, Leute? Allerdings hatte dieses Zusammentreffen einen guten Grund – die
Managementtage 2005 wurden eingeläutet.
Nunmehr zum elften Mal traten Menschen
am 10. und 11. Juni in den heiligen Hallen
der Universität miteinander in Kommunikation. Gepflastert mit unzähligen Bannern,
Fahnen und aufblasbaren Bierbuddeln (natürlich unser Flens) bekam unser Hörsaalzentrum für zwei Tage ein völlig neues Gesicht.
Di-cke Audis vor der Türe und lauter Studies im besten Sonntagsanzug und auf Hacken-porsches verzauberten die Landschaft.
Assessmentcentern, die nicht nur negativer
Art waren. Das Wichtigste auch dort sei die
eigene Authentizität. Dieses vor allem den
kommenden AbsolventInnen mit auf ihren
Weg zu geben, war Kathrin Petersen ein besonderes Anliegen und fand in ihrem Vortrag
immer wieder Betonung. Man muss wissen
wo man hin will und was man erreichen will,
dann schafft man es auch. Davon ist Kathrin
Petersen überzeugt. Diese Einstellung teilen
auch ihre beiden Vorredner.
Auf die gestellte Frage nach der Resonanz
auf den MBA antworteten alle drei, dass
immer ein großes Interesse an den Inhalten
geherrscht habe. Besonders positiv waren die
Reaktionen auf die Spezialisierungen und
die Kombination aus Wirtschaftswissensch
aften, Psychologie und Sprache.
Alle drei waren sich einig, dass am IIM unheimlich breites und gleichzeitig fundiertes
Wissen vermittelt wird, auf das sie in der
Praxis schon oft zurückgreifen mussten und
dank der guten Ausbildung auch konnten.
Auch die sooft beklagten Gruppenarbeiten
und häufig zu haltenden Vorträge seien ihnen bislang nur zu Gute gekommen. Und
gerade hierin sehen die drei auch die Stärke
des IIM. In größeren Unis sei dieses hohe
Maß an Betreuung und die verstärkt geförderte Arbeit in Teams gar nicht möglich.
Alles in allem seien sie stolz am IIM studiert
zu haben und sicher, dass der Name IIM
auch mit Hilfe der AbsolventInnen immer
mehr an Bedeutung und Bekanntheit gewinnt.
Die Integration der ExNet Jahresversammlung in die Managementtage halte ich für
besonders gelungen und in jedem Falle
fortsetzungswürdig. Die Euphorie der drei
Ehemaligen macht Mut und lässt hoffen!
CAMPUSZEITUNG Flensburg 2 / 05
CAMPUSAKTIV Seite 05i
Public Private Partnership
Neue Wege der Finanzierung
für die dänisch deutschen Studiengänge.
TEXT: Wenzel Matiaske
Die junge Universität Flensburg
ist aus verschiedenen Gründen
gut beraten, die Zahl der Studierenden in Flensburgbzw. in
der Grenzregion Sønderjylland
und Schleswig Flensburg zu
halten und wenn möglich zu
erhöhen. Selbstverständlich soll
unsere Universität vor allem
Klasse bieten. Jedoch ist Masse
ein entscheidendes Argument in
der schwelenden Debatte um die
Hochschulstandorte im Land.
Die Stadt Flensburg ist nicht nur
ein Ort, an dem sich studieren
lässt, wo andere Urlaub machen,
sondern regionalökonomisch
betrachtet ein Standort, der Investitionen dringend nötig hat.
Dass Bildung eine Zukunftsinvestition ist, sollte nach dem
PISA Schock Allgemeinwissen
sein. Dass sich die Investition
in höhere Bildung in Flensburg
besonders lohnt, gilt es zu ver-
mitteln. Mehr Studierende in
Flensburg bedeutet nicht nur
mehr Kaufkraft, weniger Wohnungsleerstand und mehr Lebendigkeit in der Stadt, sondern
auch frische Ideen und damit
Innovationen für Flensburg und
die Region. Schlieÿlich ist Flensburg das Tor nach Norden. Unsere Universität und die Region
könnten aus den bestehenden,
fruchtbaren Beziehungen zu
unserer Partneruniversität der
Syddansk Universitet (SDU)
mehr Nutzen ziehen, wenn es
nicht einen limitierenden Faktor gäbe: Die leeren Kassen des
Landes.
Brisanz gewinnen diese Überlegungen angesichts der jüngsten
Prognosen der Kultusministerkonferenz. Diese erwartet einen
Rückgang der Schülerzahl (für
die Primarstufe und die Sekundarstufe I) um 70.000 Schüler
von derzeit rund 300.000 bis
zum Jahr 2020 für Schleswig
Holstein. Es ist nur mit Blick auf
die Raumknappheit der Universität zu wünschen, dass auch die
Nachfrage nach Studienplätzen
im Kerngeschäft der Universi-
tät den Lehramtsstudiengängen
in gleichem Maÿe um rund ein
Viertel der Studierenden zurückgeht. Eine solcher Schwund an
Studierenden wäre abgesehen
von der Lösung des Raumproblems nicht nur für die Universität, sondern auch für die Region eine Katastrophe.
Die Universität Flensburg ist
in Bewegung, um mit neuen
Studienangeboten dem Trend
entgegenzustehen. Die Umstellung des Lehramtes auf BA/MA
Studiengänge schafft Raum für
neue, attraktive Studienangebote. In Vorbereitung sind neue
Konzeptionen in den Feldern
Pädagogik, Gesundheit, Kultur
und die dänisch deutsche Kooperation eines englischsprachigen BA/MA Studienganges
European Studies . Bewegung
will allerdings finanziert sein.
Eine besondere Chance unserer
Universität liegt in den dänisch
deutschen Studiengängen. Diese
Studiengänge sind in mehrfacher Hinsicht eine Erfolgsstory
und Erfolg be ügelt. Die hohe
Motivation der Beteiligten kann
jedoch mangelnde Ressourcen
nicht vollständig kompensieren.
Dabei ist das Ausmaÿ dieses
Engagements derzeit durch die
knappen personellen Mittel auf
deutscher Seite begrenzt. Statt
einer Ausweitung der Lehrkapazität entsprechend der Nachfrage regiert auf deutscher Seite
der numerus clausus: Den etwa
100 Studienplätzen in den gemeinsam mit der SDU betriebenen BA/MA Studiengängen
Internationales
Management
des Internationalen Institutes
für Management der Universität
Flensburg (IIM) stehen derzeit
rund 350 Bewerber gegenüber.
Anders auf dänischer Seite. Dort
ist die Finanzierung der Universität unmittelbar mit der Anzahl
der Studierenden verknüpft.
In den dänisch deutschen Studiengängen sind Studierende
an beiden Hochschulen eingeschrieben. D. h. ein Teil der
Kosten und Nutzen entfallen
auf den dänischen Kooperationspartner, der von seinem Ministerium dafür re nanziert wird.
Die kritische Ressource ist also
der Engpass an Lehrenden auf
deutscher Seite: Nur eine Erhöhung der personellen Kapazität
an der Universität Flensburg
ermöglicht eine Ausweitung der
dänisch deutschen Kooperation.
Hier müssen wir im Moment
besonders auf private Initiativen
setzen. Die Gelegenheit zum Engagement für die Universität und
die Region wird das IIM künftig
in Form einer gemeinnützigen
Einrichtung zur Förderung der
deutsch dänischen Kooperation im Grenzland bieten. Das
IIM strebt die Gründung einer
Stiftung an, welche die dänisch
deutschen Studiengänge materiell unterstützt. Erklärtes Ziel ist
die Erhöhung der personellen
Kapazität auf Flensburger Seite,
um in den dänisch deutschen
Studiengängen mehr Studienplätze zur Verfügung stellen zu
können. Ich bin sicher, dass der
Region der dauerhafte Erhalt
und der Ausbau ihrer Universität
etwas wert ist, dass Unternehmen, Organisationen und Einzelpersonen sich dafür engagieren wollen.
:CAMPUSZEITUNG
www.campuszeitung.de
BEI UNS
SINDNOCH
PLÄTZEFREI
PHOTOGRAPHEN REDAKTEURE LAYOUTER
Stimmen zu den Managementtagen 2005
Eingefangen von: Dominique Stoll & Julia Kiesewetter
Stellen Sie sich doch bitte kurz vor
und geben Sie Ihr Statement ab zum
Thema Verantwortung.
Hallo, ich bin Ingmar Auer und ich bin
seit 10.00 morgens hier und ich fand die
Veranstaltung schon ganz gut insgesamt
so, nur mir hätte es besser gefallen, wenn
wir mehr Zeit gehabt hätten, um Fragen
zu stellen. Und überhaupt in Diskussion
zu kommen, mit den Leuten die präsentiert haben.
Die Diskussionen nicht direkt kürzer,
sondern stichworthaltiger. In einem Vortrag wurde über eine bestimmte Firma
gesprochen und das kam mehr so rüber,
als wolle man diese Firma vermarkten und
nicht über die Möglichkeiten, die es gibt.
Aber sonst war das sehr interessant, aber
leider viel offen geblieben. Danke an Euch
für die Möglichkeit.
Moin, mein Name ist Olli. Ich studiere
OM im 8. Semester, parallel mit dem
Cand. Merc., d.h. mit dem dänischen
Abschluss und ich muss sagen, die Managementtage fand ich bis jetzt super.
Es hat mir sehr gut gefallen, vor allem,
was Herr Friedrichsen organisiert hat
mit dem Medienunternehmen, das
war sehr gut und sehr interessant, obwohl ich Medienmanagement nicht als
Schwerpunkt habe. Die Podiumsdiskussion war auch sehr spannend, weil
man die Möglichkeit hatte, sich ausgiebig mit den Referenten zu unterhalten,
was ich leider nicht wahrgenommen
habe, aber ich habe mich mit Herrn
Friedrichsen unterhalten, dass war auch
sehr nett. Was ich besser machen würde? Vor allen Dingen erstmal mehr Tische aufstellen, zum Essen, des weiteren
mit der Planung früher anfangen, damit man auch die ….. bekommt. Des
Weiteren, muss man die Veranstaltung
populärer machen, weil echt zu wenig
Studenten hier sind und auch zu wenig
Professoren.
Mein Name ist Frank Donovitz. Ich bin
Redakteur für Politik und Wirtschaft
beim „Stern“ in Hamburg. Diskutant
zum Thema „Zwiespalt von ökonomischen und publizistischen Werten“
und besonders gefallen hat mir die inhaltliche Tiefe der Diskussion, die war
schon beeindruckend und es hat sich
gezeigt aus meiner Sicht: 1. Journalismus kostet Geld und wer sich das leistet der kann vielleicht nicht immer den
maximalen Gewinn machen, aber der
hat vielleicht längerfristig die besseren
Überlebenschancen.
Hallo ich heiße Tine, ich studiere IM
im zehnten Semester. Ich finde die
MM-Tage sehr angenehm. Angenehemen Atmosphäre, man kann sich gut
unterhalten, alle Menschen soijdn integiret, das ist schonmala sehr wichtig.
Die Vorträge waren sehr unterhaltsam
und sehr informativ. Was ich anders
machen würde waäre, dass ich Vorfeld
mehr auf die Kunden eingehen würde.
Also problemaish wasr, dass man keine
Rückmeldung bekommen hat, ob man
als Student jetzt kommen darf oder
nicht. Man hat das Geld zwar überwiesen, hat aber keine Rückmeldung
bekommen. Du das ist das einzige. Der
Rest war toll, mehr kann ich nicht sagen. Und jetzt mußt du noch sagen: ich
liebe Tine!
Olli: Ach ja, ich liebe Tine! War das
richtig?
Mein Name ist Thies Boysen, ich bin
Leiter des Büros des Vosstandsvorsitzenden der Damp Holding AG. Dies ist
eine super Veranstaltung.
Verantwortung – Verantwortung muss
man in den Unternehmensstrukturen
selbst abbilden. Das heißt auch, Verantwortung für seine Mitarbeiter zu
übernehmen, Strukturen zu schaffen, in
denen Mitarbeiter sich wohl fühlen und
motiviert sind. Und das heißt ebenfalls
Mitarbeiter zu beteiligen – nicht nur
bei der Kommunikation und Information im Unternehmen, sondern auch
Ich heiße Wolfgang Wunden, ich bin
vom Studium her Theologe, Philosoph
und Soziologe. Arbeite seit über 30 Jahren beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk, beim Süddeutschen Rundfunk
ich habe dann was für Medienmanagementleute interessant ist eine Fusion
unter dem Vorzeichen McKinsey mitgemacht und habe das auch mit begleitet
als Hörfunkgeneralmanager des SDR
und bin seit 1998 im neuen SDR Leiter
im Bereich Unternehmensstrategie. Bin
jetzt seit 1. April in Vorruhestand. Der
sich über zwei Jahre erstreckt bis ich 65
Jahre bin. Jetzt bin ich noch Zuständig
als Geschäftsführer des Hans Bausch
Media Preises. Das zu meiner Vita.
Mein Interesse am Thema der MMTage ist deshalb sehr groß, weil ich eine
Spezialisierung zum Thema Ethik habe
und darüber auch meine Dissertation
(Achtung und Schutz der Intimsphäre)
geschrieben habe. Ich habe als Mitarbeiter des SDR Kontakt zu Hochschule
der Medien in Stuttgart und auf diesem
Wege ist mir dann auch die Einladung
zu den MM-Tagen bekommen. Ich
glaube das Herr Friedrichsen das Thema Ethik, vor allem Unternehmensethik, aber auch Medienethik sehr gut
kennt. Er hat zum Beispiel zur Unter-
sie für richtige Handlungsweisen und
für die richtigen Akzente, die sie setzen
zu belohnen.
Bei der Damp Holding haben wir es so
geregelt, dass wir für alle Führungskräfte bei der Entlohnung zusätzlich zu einem Fixgehalt eine variable Vergütung
und mal niedriger ausfallen.
Wichtig ist dabei, der einzelne muss
dabei ein bisschen Einfluss auf die Variable haben. Der einzelne muss also die
Möglichkeit haben, Einfluss nehmen zu
können, so dass er am Ende sagt: Ich
habe meine Ideen einbringen können.
Gab es etwas, das Ihnen nicht so sehr
gefallen hat?
eingeführt haben. Dadurch wird der
Arbeitnehmer am Unternehmensgewinn beteiligt. Dieser kann mal höher
scheidung zwischen Medienethik und
Medienrecht und über Fernsehwerbung
einen Artikel mit einem Kollegen geschrieben, den ich sehr gut finde.
Er weiß daher auch zu schätzen was ich
im Bereich Medienethik, bzw. Medienpädagogik mache. Die Tagung hier finde ich sehr interessant gemacht, was mir
besonders gefällt ist, dass die Studenten
am lebenden Objekt, d.h. dieser Tagung erfahren was Organisation ist und
die Managementprozesse begleiten aber
auch eigenen Ideen entwickeln, was die
Aussenddarstellung und die Gestaltung
angeht und was mir wirklich positiv
auffällt, ohne das ich jetzt Blumensträuße werfen will, die freundliche und positive Präsentation der Studenten. Für
die Tagung, die Stimmung der Tagung
ungeheuer wichtig und ich muss sagen,
dass man den Studenten ein großes
Lob aussprechen muss, nicht nur weil
es gut war, sondern auch weil sie die
Gelegenheit nutzen etwas zu lernen. So
eine Tagung vorzubereiten, nicht nur
inhaltlich, auch finanziell, Kontakt mit
Sponsoren ist außerordentlich wichtig.
Was mir nicht gefällt: mir fällt gerade
nichts ein, vielleicht wenn ich wieder
nach hause fliege…
Ich hätte mir noch etwas mehr Dialog mit den Studenten, die hier sind
gewünscht. Und ich hätte mich auch
gerne mehr mit den Fragen und Ängsten der Absolventen auseinandergesetzt
– wie man einen Job bekommt und wie
vergehen kann, und auch wie man die
Beziehung zwischen Uni und Unternehmen intensivieren kann.
Ich bin Martin Gläser; Professor an der
Hochschule für Medien in Stuttgart und
ich bin auch auf dem Panel gewesen:
Publizistische und ökonomische Werte
von Medienunternehmen im Zwiespalt.
Zunächst zur Tagung, da kann ich mich
nur anschließen, äußerst hohes Niveau,
äußerst gelungene Veranstaltung, das ganze Ambiente, das ganze Drumherum, das
ganze Network. Tief beeindruckend, ich
würde da nichts verändern, ihr seit oberste Liga „Champions League, da kann ich
nur ein großes Kompliment geben. Das
Thema als solches, Ethik, Verantwortung,
da ist sehr viel auf den Tisch gekommen.
Die Beschäftigung der Referenten sehr
beeindruckend, sehr fruchtbare Diskussionen. In dem Panel in dem ich war muss
ich sagen das es hoch interessant war, diese Thematik zu beleuchten und ich sehe
mich bestätigt, dass wir mehr Markt brauchen im Mediensektor. Wir haben nicht
zuviel Kommerz, wenn man es mal negativ sagt, sondern zuwenig. Es werden ständig Urheberrechte verletzt, wenn man da
mehr Markt hätte, wären die Dinge auch
besser. Unethische Positionen würden sich
eher relativieren. Insgesamt bin ich sehr
begeistert, ich trinke jetzt einen schönen
Pinot Grigio …
Seite 06 CAMPUSPARTY
CAMPUSZEITUNG Flensburg I / 05
:Party Shots des IFTP 2005 und der Uni-Starter 2005
CAMPUSZEITUNG Flensburg 2
/ 05
Flensburg du Schöne
TEXT: Sara Kannenberg
„Was, wo studierst du? In Flensburg?
Iss doch bei Hamburg, oder? Ach, und
da gibt’s ne Uni? Kannste dann mal
meine Punkte abholen?“
Was für ein Schenkelklopfer. Ich habe
mir angewöhnt, diesen saudämlichen
Witz mit einem milden Lächeln
zu quittieren, und der unwissenden Person meine im Sommer von
der Fördesonne gebräunte Schulter
zuzudrehen. Flensburg du Schöne,
hör einfach nicht hin. Und manchmal
lege ich dann zu einer Lobeshymne auf
meine Stadt an der Förde an, nach der
meinem Gegenüber die Ohren bluten.
Es kann ja nu wirklich nicht sein, dass
das Kraftfahrtsbundesamt als einziges
Synonym für Flensburg steht. Neulich
fragte mich ein Freund von zuhause in
einer Email: „Ist es denn bei euch da
„Fischköppe“. Hier oben zu leben ist
das Beste, was mir je passiert ist. Nach
der Uni geht’s ab an den Strand und
man genießt entweder das Strandleben
mit Volleyball-Matches im Beach Club
oder man verkrümelt sich bei Bedarf
an einen von hunderten kleinen Waldstränden, um in Ruhe zu lesen oder
zu Schnorcheln. Schon mal dänische
Seesterne eine Miesmuschel aussaugen
gesehen? Na siehste... Und wenn die
über Dänemark untergehende Sonne
das Wasser der Förde in eine silbrig-violette Samtschicht verwandelt, widmet
man sich, während sich das Salz des
Meeres auf der Haut zu kleinen weißen
Punkten scharrt, der Abendplanung.
Gegen zehn füllen sich die Holzstufen
am Hafen mit entspannten Studenten
die die Schwäne vor dem Bellevue mit
einem Gitarrenkonzert verwöhnen
und rund um den Neptunbrunnen
am Nordermarkt lässt man den Tag
CAMPUSLEBEN Seite 07i
Sommer, Sonne, Strand und ?
Text: Therese Sonntag
Endlich – es ist offiziell und kalendarisch
Sommer! Seit dem 21. Juni ist es soweit,
der Sommer kann sich nun nicht mehr
verstecken. Schiebt einfach die Wolken
beiseite und setzt die Sonnenbrille auf die
Nase!
Zugegeben, wir mussten dieses Mal ja
wieder lange auf einige zarte Sonnenstrahlen warten. Doch jetzt sind die Möglichkeiten endlos! Man kann sich nahtlos
bräunen (Vorsicht vor neugierigen Nachbarn), an der Förde nachts verweilen
ohne zu frieren, der Nacht lauschen und
endlich wieder im Erdbeerfeld krabbeln,
um die besten Beeren zu pflücken. Lange
hat es gedauert, doch jetzt ist er da! Der
Sommer! Hoffentlich wird dieser besser
als der Letzte. Ich kann mich noch genau
mit einem Cocktail ausklingen, und
läutet die Nacht mit einem weiteren
ein. Dann wirkt Flensburg wie ein Ort
an der Costa Blanca - die Möven kreischen, das Wasser schwappt sanft gegen
die Kaimauer, die noch nach frischem
Holz riechenden Schiffe am Museumshafen schaukeln im Wind und die
noch warme Meeresluft dringt bis in
die Kneipen hinein. Noch Fragen?“
Windsurfen
TEXT: Hermann Becker
Sommer, Strand, Sonne, Sonnenschein
und das alles direkt vor der Haustür.
Das bietet uns das Studium in Flensburg.
Jetzt findet das Leben an und auf dem
Wasser statt. Segler und andere Wassersportler bevölkern die Flensburger
Förde. Also schließen wir uns ihnen an.
Auch der Hochschulsport verlässt seine
“Winterhöhle“, die Campushalle, und
bietet verschiedene Wassersportmöglichkeiten, zum Beispiel Windsurfen,
direkt hier in Flensburg. Informationen
zu den verschiedenen Kursen erfahrt ihr
Auf alle Fälle gilt: Freizeit draußen im
Freien verbringen. Wenn ihr noch nicht
Euren Lieblingsstrand gefunden habt,
habe ich hier für Euch exklusiv die besten
Strandadressen rund um die Förde und
die Ostsee zusammengesammelt.
Ganz in der Nähe:
•Natürlich die Klassiker für alle Flensburger: Wassersleben, Ostseebad und
Solitüte
•Kollund in Dänemark. Einfach in Krusau rechts Richtung Sonderburg abbiegen
und dann runter nach Kollund fahren.
Klein, aber fein.
•Dann haben wir noch Holnis im Angebot. Leider gilt hier die Kurtaxe, aber
dafür gibt es dort alles, leider auch viele
Strandanbeter und Wasserratten an schönen Tagen. Nach Holnis könnt Ihr auch
ganz bequem mit der Buslinie 21 fahren,
für die auch unser Semesterticket gilt.
Weiter weg:
Foto: Christoph Schellhaus, Lichtbildnerei Flensburg
oben nicht andauernd kalt, regnerisch
und die Leute wortkarg und kühl?“
Nach nunmehr drei Jahren in Flensburg fühlte ich mich einer, zugegeben
etwas pathetischen, Antwort genötigt:
„Bevor du den Eindruck bekommst,
wir hier oben sind so dröge wie eine
Scholle bei Ebbe im Wattenmeer- oh
nein. Im Gegenteil - die Nächte hier
oben sind ausschweifender als die Wolken tief fliegen, die Stadt lebendiger als
der Wal, der letztes Jahr im Hafenbecken geplanscht hat und die Leute sind
alles andere als kühle
aus eigener Erfahrung davon berichten,
wie sich dann nach einiger Zeit teilweise die Haut ablöst, was so gar nicht sexy
ist…
daran erinnern, vergeblich auf ein bisschen Hitze und die damit verbundene
Sommerbräune gewartet zu haben. Aber,
positiv denken ist angesagt!
Daher an dieser Stelle der obligatorische
und doch so wichtige Sonnenbrandwarnhinweis, falls es ein Jahrhundertsommer
im Norden wird. Damit Ihr nicht krebsrot statt zartbraun werdet, anschließend
vor Schmerzen nicht einschlafen könnt
und auch noch die Verabredung am
Abend mit Ausblick auf mehr nicht baden geht, gilt: EINCREMEN!!! Forscher
und die größte deutsche Tageszeitung mit
vielen Bildern haben ja schon im Mai vor
der Höllensonne gewarnt. Schuld ist mal
wieder das Ozonloch! (Hier gilt nicht: je
größer desto besser) Und auch ich kann
•Kronsgaard (Pottloch) liegt vor Kappeln, etwa 40km von Flensburg entfernt.
Einfach die B199/Nordstraße raus fahren
und links abbiegen. Das Besondere hier:
Strandkorbvermietung und toller Strand!
Mein absoluter Favorit, da langjährig getestet!
•Wer FKK liebt, sollte nach Weidefeld
fahren. Liegt aber leider hinter Kappeln,
so dass die fahrt laut Routenplaner fast
1 ½ Stunden dauert. Hier sind teilweise
auch Hunde erlaubt.
•Noch weiter weg liegt Damp. Für Studenten aber eher zu langweilig und spießig…
•Eckernförde – langer Sandstrand direkt
in der Stadt.
•Rømø ist am besten für einen Wochenendtrip geeignet, da es doch 103 km bis
zum Ziel sind. Dafür wird man hier mit
einem autotauglichen, riesigen und langen Sandstrand belohnt. Wenn man an
die Nordsee will, dann da! Kleiner Tipp
für den Herbst: Schatzsucher stoßen hier
nach Sturm auf Bernstein.
Ganz weit weg:
•Ibiza, Mallorca, die Seychellen, Malediven. Man darf ja noch träumen!
Für genauere Infos könnt Ihr das ganze
im Internet unter www.marschundfoerde.de unter dem Rubrikpunkt Strand
auch noch mal nachlesen. Ansonsten
kann man seine Kollegen fragen oder das
Ganze im Internet googeln.
Für den Notfall, dass die Wasser- und
Lufttemperaturen doch nicht über die 20
Grad- Marke klettern, sind hier noch ein
paar Alternativen.
•Das Freibad in Flensburg Weiche, im Internet mit allen Infos unter www.weichefreibad.de zu finden.
•Unsere wunderhübsche Schwimmhalle
beim Bahnhof – für den absoluten Notfall gedacht!
•Und wieder einmal Damp, diesmal kann
man sich hier bei lauem Wetter im Aqua
Tropicana amüsieren. Dafür kostet das
Ganze auch 8 oder 9 Euro Eintritt, je
nachdem, ob gerade Wochenende ist.
Damit Ihr auch alles für Euren Strandausflug dabei habt, sind hier noch ein leckeres Rezept und zum Schmökern eine
Buchempfehlung. Bis zur nächsten Ausgabe, dann ist der Sommer wahrscheinlich schon vorbei…genießt die Zeit!
.
im FIZ (in der Campushalle) oder unter [email protected].
Keine langen Anfahrtswege oder Kosten
für die Unterkunft, schnell am und auf
dem Wasser. In Fahrensodde findet Ihr
das Windsurfzentrum des IBUS, der
Universität Flensburg. Die Voraussetzungen sind ideal, um das Windsurfen
zu erlernen, ein schöner Strand, klares
Wasser und viel Spaß. Der stehtiefe Bereich direkt am Strand erleichtert die
ersten Versuche und schont die Kräfte.
Unter der Anleitung von lizenzierten
Lehrern, erlernt Ihr hier schnell den
Umgang mit Brett und Segel und die
nötige Theorie, um Euch dann frei auf
dem Wasser bewegen zu können. Am
Ende des Kurses kann man dann den
„Führerschein“ erwerben. Nun steht
dem Surferglück nichts mehr im Weg.
Ob schwereloses Gleiten oder gemütliches „Cruisen“, beim Windsurfen ist
für jeden etwas dabei. Einfacher, güns-
tiger und mit mehr Spaß, kommt man
nicht zum Windsurfen. Probiert es aus,
aber Vorsicht: “Suchtgefahr!“.
- gleichzeitig ein netter Treffpunkt für
junge Leute
- gemütliche Theoriestunden
- für Anfänger und für Fortgeschrittene
- Eigener Strand / schöner Strand
Ein Team von erfahrenen Surflehrern
wartet auf Euch, habt Mut…
REZEPT: Dänischer Nudelsalat
Sommerzeit ist Partyzeit, und meistens soll doch jeder Gast zum Feiern eine leckere Kleinigkeit zu
Essen mitbringen...
Text: Sönke Bohm
Damit in diesem Jahr der obligatorische Nudelsalat der Star des Buffets wird, gibt es hier das Rezept
der dänischen Variante - studentenfreundlich kostengünstig und schnell zuzubereiten. Zum Nachkochen, Variieren und Sichschmeckenlassen.
• 125g kleine Nudeln (z.B. Bandnudeln)
• 200-250g Schinken oder Fleischwurst
• 500g Erbsen
• 125g Mayonaise
• 3 Gewürzgurken
• etwas Öl, Salz, Zucker, Sahne
• Senf, Essig
• Senf, Essig
Bring das Wasser mit einem Schluck Öl und etwas
Salz zum Kochen. Gib die Nudeln dazu und lasse
sie - je nach Sorte - fünf bis zehn Minuten quellen. „Al dente“ ist zwar sonst etwas Feines, aber
die Nudeln für den Salat können gerne gut durchgekocht sein. Gieße das Wasser ab und lasse sie in
einer Schüssel etwas abkühlen.
Foto: Sönke Bohm
Dann bringe auch die Erbsen einmal kurz zum
Köcheln, gieße sie ab und gib sie zu den Nudeln.
Während Nudeln und Erbsen vor sich hingaren,
können die anderen Zutaten bearbeitet werden.
Schneide als erstes das Fleisch in kleine Würfel
und mische es in einer kleinen Schüssel unter die
Mayonaise Dazu kommen noch die zerkleinerten
Gürkchen, ein Schluck Sahne und nach eigenem
Gusto etwas Salz und Zucker. Sehr lecker erweist
sich die Zugabe eines Löffels Senf sowievon etwas
Essig, wodurch das Mayogemisch einen kräftigeren Geschmack bekommt.
Rühre alles gut durch. Das war auch fast schon
alles; jetzt muss nur noch alles zusammengemischt
gut durchgehoben werden. Mit ein wenig Grünzeug, z.B. Petersilie, garnieren und die Party genießen.
Übrigens: Die oben angegebenen Mengen langen
für genau eine Schüssel Salat.
Mohltied!
Seite 08 CAMPUSAUSLAND
CAMPUSZEITUNG Flensburg 2 / 05
Auslandssemester in Hawaii
Text: Timo Vollrath
A
uslandssemester, ja klar! Aber
wohin!? Diese Frage musste
auch ich mir stellen. Die
Antwort hieß: HAWAII.
Hawaii ist viel mehr als nur Waikiki und
Blumenkränze. Auf Oahu, der Hauptinsel, wo auch Honolulu ist, gibt es drei Universitäten. Die University of Hawaii, BYU
Hawaii und die Hawaii Pacific University
(HPU). Ich habe mich entschieden, für
ein halbes Jahr an der HPU zu studieren.
Mein Stundenplan war ziemlich super.
Ohne mein Zutun hatte ich immer nur
am Abend Uni und montags, sowie freitags frei. In Hinblick auf das Wetter, das
Wasser und die Wellen war das einfach
perfekt. Ich konnte nahezu jeden Tag
Surfen gehen und mich am Strand ausruhen, bzw. mich in die Bücher stürzen. Es
ist nicht nur ein Klischee, dass man mit
Sand in den Büchern zur Uni kommt. Es
ist unglaublich toll, jeden Tag dort Surfen
zu gehen, wo eben dieses „erfunden“ wurde. Und dass man nur eine Short braucht
und keinen lästigen Neo, macht es wirklich zum ultimativen Erlebnis.
Eine Wohnung ist besonders in Waikiki
sehr schwer zu finden. Doch ich hatte
großes Glück und konnte mir über eine
Internet- Börse ein Zimmer zur Untermiete sichern.
Die Uni war bei weitem nicht so schwer,
wie es zum Anfang den Anschein machte.
Auf Grund der Midterms war der zu lernende Stoff aber auch sehr überschaubar.
In Hawaii angekommen, war ich zunächst
völlig überwältigt von der Hitze, der Vegetation und den riesen Amischlitten. Honolulu selber ist eine Großstadt wie jede andere, aber fährt man etwas nach außerhalb,
hat man schnell weiße Sandstrände für sich
allein und kann mit zahllosen Rifffischen
und Schildkröten schwimmen gehen.
Das Leben auf Hawaii ist extrem teuer.
Ein typischer Einkauf, der bei Aldi etwa
30 Euro kosten würde, lag hier schnell
bei 80 $. Zum Glück erlebte der Euro
in dieser Zeit einen Höhenflug und man
stand nicht ganz so schlecht da. Dafür waren Klamotten und Surfboards ziemlich
günstig.
An der HPU studieren rund 800 Austauschstudenten pro Semester. Der Großteil kommt aus Schweden, Asien und
Deutschland. So fiel es auch gar nicht
schwer, erste Kontakte zu knüpfen. Mit
Amerikanern hatte ich immer nur relativ
kurz Kontakt. In der Regel bis zu der Frage: „Aus Deutschland…? Cool, habt ihr
denn schon Farbfernseher?“ Leider musste
ich feststellen, dass viele von ihnen doch
ziemlich naiv sind und es leider nicht nur
Klischee ist. Natürlich sind sie trotz allem
alle freundlich und zuvorkommend.
Natürlich haben wir alle Feste mitgenommen, haben Thanks Giving gefeiert,
sind zu Halloween durch die Gegend
gezogen und haben Weihnachten unter
Palmen verbracht, jedoch waren auch die
Abende beim Kino am Strand oder den
Studentenpartys etwas ganz Besonderes.
Die Nordküste Oahus ist der nicht nur
unter Surfern weltberühmte North Shore.
Hier rollen im Winter mit die besten
Wellen der Welt rein und ziehen Surfer,
sowie Touristen magisch an. Die letzten
drei Contests der ASP world tour finden
hier statt. Zusammengefasst bilden sie die
Triple Crown of Surfing. Angefangen am
Beach von Haleiwa, über Sunset Beach
findet diese Serie ihr Finale am Banzai
Pipeline, der wohl spektakulärsten Welle
der Welt. Die Surfer verschwinden hier
zum Teil komplett in der Tube und man
steht nur ca.15 Meter entfernt, da die
Wellen extrem nahe am Strand brechen.
Bis dato konnte ich mir nicht vorstellen,
dass Wellen so gewaltig werden können.
5-6 Meter und in 2 Meter Tiefe wartet das
messerscharfe Riff, das ist schon beängstigend. Doch das sollte noch nicht alles
sein! Seit 20 Jahren ist auf Hawaii der „Ed-
die would go!“ Contest angesetzt. Er wird
zu Ehren des Hawaiian Hero Eddie Aikau
abgehalten. In diesen 20 Jahren fand der
Contest nur sechs Mal statt, da hierfür
besonders große Wellen die Bedingung
stellen. Wir hatten uns schon seit einigen Tagen übers Internet und in den Surf
Shops informiert, wie denn die Wellen
werden sollen. Die für Hawaii berühmte
Boje 1 meldete stetig höhere Wellen und
uns war allen klar, dass wir so oder so zum
North Shore mussten. Natürlich waren
wir da nicht allein und schnell standen wir
im Stau. Doch als dann an einem Haus
das Schild „Eddie iz going“ stand, wurde
uns klar, dass auch zehn Stunden Stau es
Wert sein würden. Zum Glück waren es
nur ca. 40 Minuten, die einem aber fast
vorkamen wie 10 Stunden. Als wir in
Waimea Bay ankamen, war es schwer, den
Mund wieder zu zubekommen. 20.000
Menschen umgaben die Bucht, die wie
ein Amphitheater geformt ist und draußen rollten Wellen von 15 Metern rein.
In Sachen Surfen war dies das wohl unglaublichste Ereignis und es lässt sich immer noch schwer fassen, dass wir die Ehre
hatten, beim „Eddie“ dabei zu sein. Viele
Surfer sagen, dass dies das letzte einzig
wahre Surfen ist, da die Surfer hier die
Wellen noch selber anpaddeln und nicht,
wie es zum Beispiel vor Maui üblich ist,
mit dem Jet Ski hineingezogen werden.
Die letzten Wochen habe ich mit neuen
und alten Freunden mit Inselhopping
verbracht. Mit dabei waren zwei Freunde
aus München und ein guter Freund aus
Flensburg, der mich auf seiner Weltreise
für einige Zeit im Paradies besucht hat.
Wir sind fünf Tage über und um Bis Island (Hawaii) getourt, dann haben wir
noch vier Tage auf Kauai verbracht. Auf
Bis Island erhebt sich der größte Berg Hawaiis, der Mauna Kea (4205 m), wo man
z.B. Ski fahren kann. Des Weiteren ist von
Wüste bis Regenwald hier alles zu finden.
Riesige Wasserfälle, schroffe Lavaküste
und Dschungel gehören natürlich auch
dazu. Ganz besonders ist jedoch der immer noch aktive Vulkan der Insel. Auch
wir haben uns auf gemacht und sind bei
extremer Dunkelheit und dem unglaublichsten Sternenhimmel über erkaltete
Lava zur flüssigen Lava gewandert oder
bessergesagt geklettert. Bei der Lava angekommen kam ich aus dem Staunen nicht
mehr raus. Live dabei zu sein, wenn neues
Land geformt wird, ist für mich einfach
ein unglaubliches Erlebnis. Man kann
sich gar nicht vorstellen, welche Hitze hier
herrscht und es kommt einem irgendwie
wie ein magischer Ort vor.
Auf Kauai, wo schon viele Kinofilme gedreht wurden, haben wir uns zunächst
zum größten Canyon des Pazifiks begeben,
um dann zum regenreichsten Punkt der
Erde zu gelangen. Hier regnet es ca. 360
Tage im Jahr. Auf Grund des Dschungels
sind 90% der Insel nur per Hubschrauber
zu erreichen. Da haben wir uns natürlich
nicht lumpen lassen und einen Rundflug mit einem Magnum Hubschrauber
gebucht. Nachdem wir die unglaublich
geformte Napali Küste hinter uns gelassen haben, sind wir mitten im Dschungel
gelandet und konnten im a…kalten Wasser unter einem Wasserfall baden gehen.
Auch dies ist ein unvergessliches Erlebnis.
Dass wir beim Weiterflug Sonnenschein
am regenreichsten Punkt hatten, wurde so
fast zur Nebensache.
Natürlich habe ich noch viel viel mehr
erlebt, z.B. Haie beim Surfen gesehen,
Pearl Harbor besucht, etwas Hawaiianisch und vieles über die turbulente
Geschichte von Hawaii gelernt, aber
das würde dann doch viel zu lange dauern, das alles zu erzählen. Hawaii ist immer eine Reise wert und wenn man sich
nicht nur in Waikiki aufhält, kann man
es ganz klar als Paradies bezeichnen.
ALOHA!
Erfahrungsbericht England
Text: Andra Dannewitz
W
as kommt Euch in den
Sinn, wenn ihr ‚England’
hört? Wahrscheinlich Dinge wie Teatime, Prince Charles oder
London. Was aber wenn Ihr ‚Schule
in England’ hört? Ich werde Euch sagen, was ich noch bis vor neun Monaten gedacht habe: Schüler, die in
ihren Schuluniformen brav in einer
Reihe sitzen, immer fleißig sind und
sich immer melden. Ich hatte das
Bild von hoch motivierten Schülern,
die sich stets benehmen und nie den
Unterricht stören. Weit gefehlt! Die
Realität sieht doch etwas anders aus.
Ich hatte die Möglichkeit, acht Monate
als Fremdsprachenassistentin in England
zu verbringen, genauer nördlich von
London in der Region Hertfordshire
und hatte die Möglichkeit, wöchentlich
an drei verschiedenen Schulen zu unterrichten. Von meinem ursprünglichen
Bild blieb nur die Schuluniform und die
gewonnene Erkenntnis: „Warum sollten englische Schüler oder besser englische Teenager anders sein als bei uns?!“
Was macht man nun aber eigentlich als
Fremdsprachenassistentin? Die Klassen
haben meistens bis zu dreißig Schülern,
von denen ich in der Schulstunde zwei
bis drei kleinere Gruppen nacheinander
für etwa 20 Minuten in einem separaten Raum, der Kantine oder dem Flur
unterricht habe. Die Gruppen haben
nie mehr als 8 Schüler, so dass es angenehm ist, mit den Schülern zu arbeiten.
Mit der 9. und 10. Klasse habe ich versucht, mit kleinen Spielchen oder auch
Bildern das aktuelle Thema zu wiederholen und sie so zum Sprechen zu bringen. Die Schüler der 11. Klassen wurden auf ihre mündliche Prüfung vorbereitet, die sie im April und Mai hatten,
so dass ich mit ihnen Rollenspiele und
Bildergeschichten aus vergangenen
Prüfungsjahren durchgegangen bin. Um
die Stunden etwas lustiger zu gestalten,
habe ich einige Spiele für die Schüler
vorbereitet, die Prüfungsfragen beinhalten, also ein spielerisches Lernen. Mit
den Schülern der 12. Klasse hatte ich jeweils eine Stunde Einzelunterricht in der
Woche, in denen ich meistens Texte mit
passenden Liedern, Bildergeschichten
oder
Spielen
vorbereitet
habe.
Ziel bei allen Stunden war es, möglichst
viel Deutsch mit den Schülern zu sprechen und sie sprechen zu lassen, um so
ihre Aussprache und ihren Wortschatz
zu verbessern und sie zusätzlich auf ihre
mündliche Prüfung vor zu bereiten.
Auch wenn es Tage gab, an denen ich
deprimiert in meine WG zurückkam
– die immer beide Ohren für Probleme
offen hatte – gab es natürlich auch tolle Momente. Zum Beispiel wenn einer
der Schüler nach der Stunde auf einen
zu kommt und einem sagt, dass es Spaß
gemacht hat und er etwas gelernt hat.
Auch wenn das Unterrichten als
Fremdsprachenassistentin anders ist als
das Lehrerdasein, so habe ich doch meine Erfahrungen gesammelt, die mich
auf meinem Lebensweg begleiten wer-
den. Nicht zuletzt das Zusammenleben
mit fünf großartigen Engländer/innen,
die mich in meiner Zeit in England
nicht nur unterstützt haben, sondern
zu guten Freunden geworden sind.
CAMPUSZEITUNG Flensburg 2 / 05
CAMPUSLEBEN Seite 09
Dr. Bernd SEIFERT
sind meine großen Vorbilder: Helmut
Newton oder Robert Mapplethorpe und
das sind wohl die Leute, die zu erreichen
sehr schwierig ist.
Ideale sind für mich Chancengleichheit
und für mich ist wichtig, dass jeder seine Chance bekommen soll auch durch
individuelle Förderung, wie Gespräche.
Eine sehr bittere Erfahrung ist – und ich
bin etwas älter als ihr- der Rückblick mit
dem Gedanken: ach hätte ich doch. Und
ich wünsche keinem Studenten der Uni,
dass ihm das später einmal passiert.
Wenn sie ab morgen Chef der Organisation Welt wären, was würde sie ändern und was beibehalten?
Interview: Julia Merklein
Dr. Bernd Seifert ist Lehrbeauftragter am
Institut für Soziologie der Üniversität.
Können sie sich kurz vorstellen, wo
sind ihre Wurzeln und was genau machen sie an der Universität Flensburg?
Ich bin Lehrbeauftragter der Universität
Flensburg im Bereich Soziologie und arbeite auch im Bereich des Internationalen Managements.
Wie kamen sie zu dem Lehrauftrag an
der Universität?
Das war eigentlich eine Blindbewerbung, das hat damit zu tun, dass ich
nach Schleswig-Holstein gezogen bin,
ich war vorher an der Universität Hagen und dann an der Universität Siegen, dann habe ich in Marburg studiert.
Während meines Studiums in Marburg,
habe ich einen Sommer in Israel an einer hebräischen Universität verbracht
und zwei Austauschjahre in den USA,
an einem College in Pennsylvania und
an der Ground University bei Boston.
Meinen Magisterabschluss habe ich
dann in Siegen gemacht. Aber um auf
die Frage zurückzukommen, 2000 habe
ich an der Fernuni Hagen aufgehört und
bin nach Schleswig-Holstein gezogen
und habe mich hier neu orientiert, habe
die Soziologie kennen gelernt und wurde dann eingeladen, ein Seminar hier
in Flensburg zu veranstalten. So bin ich
schließlich in die Uni Flensburg hineingewachsen.
Haben sie für sich selbst Vorbilder
oder Ideale?
Sicherlich, ich habe am College Fotografie studieren dürfen, also das was man
in Deutschland an einer Kunstakademie
machen würde und in der Fotografie
Das ist eine Frage, die eigentlich gar
nicht zu beantworten ist. Ich denke,
wir alle haben uns schon Gedanken
darüber gemacht, wie Verantwortung
verteilt werden müsste und wissen, dass
viel Aufklärung in der Welt nötig ist
und dass Bildung nötig ist. Wir wissen,
dass die Welthungerhilfe viel mehr Unterstützung braucht aber letztendlich ist
Bildung glaube ich das Zauberwort und
Begleitung zur Mündigkeit also Hilfe
zur Selbsthilfe auf ganz vielen Gebieten.
Welche Ziele haben sie sich gesteckt
und noch nicht erreicht?
Vieles ist nicht planbar, es gibt keine Garantien. Ich kann nur soviel sagen, dass
ich mich hier an der Universität sehr
wohl fühle und das auch als eine Art zu
Hause ansehe. Ein intellektuelles oder
akademisches zu Hause.
Wie würden sie ihre eigenen Stärken
und Schwächen beschreiben?
Das ist schwierig, ich bin sehr amerikageprägt ducrh meine Aufenthalte dort und
habe ein anderes Universitätsleben kennen gelernt, wovon ich gute Seiten gerne
hier hertransferieren möchte. Schwierig
ist, das hier auch angenommen zu bekommen, weil das teilweise für Studenten sehr fremde Perspektiven sind.
Wie kam es zu ihrem Interesse für Internationales Management?
Ich will es einmal so sagen, wenn man
einmal engagiert im Ausland war, und
sich mit Bereichen beschäftigt hat, die
zwischen Sozialwissenschaften und Medienwissenschaften liegen, dann wächst
auch das Interesse für Management,
jedenfalls ist das bei mir passiert. Eigentlich schon während meiner Studienaufenthalte in Amerika und dann kam
noch ein Zufall hinzu nämlich, dass die
Soziologie und das Internationale Management ziemlich zusammengewachsen sind. Das also in Soziologieveran-
staltungen viele IM-Studenten zu finden
sind und dadurch der Kontakt zu IM
entstand.
Wie beurteilen sie den Unterschied
von Deutschland und Amerika im kulturellen Umgang miteinander?
Der kulturelle Umgang miteinander ist
mit Blick auf eine bürgerliche Gesellschaft informeller. Der Umgang ist angelegt, keine Peinlichkeiten zu produzieren. Damit meine ich zum Beispiel die
Situation, dass alle zusammen in einem
Aufzug stehen und man sieht einander
nicht an, alle schweigen – das ist genau
das, was Amerikaner nicht tun würden,
diese Situation würde man überbrücken
durch Small Talk. Das schafft auch gewisse Unterschiede im akademischen
Bereich. Seminare in Universitäten und
ich rede nicht von Massenuniversitäten, haben zwei bis sechs teilnehmende
Studenten. Sprechstunden in diesem
Sinne gibt es nicht, sondern Studenten
rufen die Professoren an und bitten um
einen Gesprächstermin. Die Fakultätsmitglieder fühlen sich auch in sozialer
und kultureller Weise für die Studenten
verantwortlich. In den Häusern der Professoren gibt es regelmäßig Cocktailparties für Studenten, es gibt also ein weit
informelleres Zusammenleben und das
bedeutet auch, akademisch betrachtet,
ein weitgehend angstfreies Studium. Der
ganze Prüfungsbereich mit Angst und
Stress gerät weiter in den Hintergrund,
weil es persönliche Kontakte zwischen
Lehrern und Schülern gibt. Die informelle, weit individuellere Betreuung,
die dort stattfindet und ist hier ebenfalls
möglich ist, weil die Universität nicht zu
groß ist. Aber es ist fremd. Ich denke,
das anzunehmen, wird für viele Studenten hier nicht sehr leicht sein.
Was sind ihrer Meinung nach Stärken
und Schwächen unserer Universität?
Es gibt eigentlich keine Schwächen, weil
es eine junge Universität ist. Flensburg
wird wachsen. Als Schwäche könnten
wir ansehen, dass die Universität sehr
klein ist und vielleicht noch nicht so
sehr bekannt und nicht den Ruf hat, wie
Wirtschaftswissenschaften in Bonn zum
Beispiel und wir müssen bedenken, dass
Flensburg einfach eine pädagogische
Hochschule war, die zur Universität erweitert worden ist und die jetzt wachsen
wird. Die Stärken sehe ich darin, dass die
Uni Flensburg ein sehr familiärer Betrieb
ist das heißt also, es möglich, jeden Lehrenden persönlich kennen zu lernen und
auch kleine Seminare zu erleben, wobei
kleine Seminare meist die anspruchsvolleren sind, denn bei kleinen Gruppen
werden Themen anders ausgewählt.
08. - 10 Juli
:Flensburger Damfrundum
14. Juli
:UNI STARTER präsentiert:
Uni End Party, 22.00h
15. Juli bis
14. August
:Flensburger Hofkultur
Eröfnungskonzert,
MADERA LIMPIA
(Cuba) Hof
Schifffahrtsmuseum
22. Juli
:reggae@komplex, dancehall
and roots Reggae, 23.00h
Wie würden Sie das Verhältnis zu ihren Studenten beschreiben?
In gewisser Weise schwierig, aber ich
denke, dass ich da nicht der einzige bin.
Nicht schwierig im negativen Sinn. Es
wie mit allen Menschen, der Ton trifft,
die Chemie muss stimmen und dann
ist es leichter, Ideen zu kommunizieren. Während wenn die Chemie nicht
stimmt, der Ton und Umgangsformen
nicht stimmen, dann ist auch eine Ideenvermittlung umso komplizierter.
Denken sie, es gibt einen Unterschied
zwischen den Studenten heute und
früher?
Ich sehe einen Unterschied zwischen den
Studenten in den achtziger Jahren, als ich
selber Student war und heute. Ich denke, die heutigen Studenten sind emanzipierter und andererseits ist die jetzige
Studentengeneration vielschichtiger. Sie
sind schwerer einzusortieren im Sinne
von Werten, kulturellen Vorstellungen
und Modeansprüchen. Eine Klischeebildung über Studenten der achtziger Jahre
war leichter, als heute.
Welchen Rat würden sie ihren Studenten mit auf den Weg geben?
Mit Blick auf den Jobmarkt und bei der
Frage: „Was kommt dann?“, denke ich
die große Frage ist nicht, was passiert
wenn man die Uni verlässt. Die Frage ist,
was machen wir später nach dem ersten
Job. Wo werden wir beruflich langfristig
hinfinden. Diese Frage lässt sich heute
schwieriger beantworten als vor zwanzig
Jahren. Zum Beispiel mit Blick darauf,
dass es für Bachelor und Master Lehrer
womöglich keine Verbeamtung geben
wird, sondern befristete Lehrverhältnisse. Zukünftige Lehrer müssen also bereit
sein, sich nach einer Zeit umzuorientieren was bei IM normal ist. Es ist also
nicht mehr berechenbar, wie lange wir in
einem Job bleiben und in welcher Branche wir landen werden. Keine Chance
ist vorherzusagen. Es ist notwendig, sich
im Studium zu orientieren. Die Qualität
der Ausbildung wiegt mehr, als möglichst schnell zu studieren. Unter Umständen ist es wertvoller, ein Seminar
weniger pro Semester zu belegen, aber
dafür mit Glanznoten abzuschließen.
Letztendlich werden drei Dinge für den
Jobmarkt entscheidend sein: Wie qualifiziert bin ich, welche Noten habe ich?
In welcher Weise bin ich teamtauglich?
Welche Führungseigenschaften habe
ich? Die Auflistung im Lebenslauf dient
letztendlich dazu, zu zeigen welche Führungseigenschaften ich habe und wie ich
mich in Teams integrieren kann.
Vielen Dank für das Gespräch.
12. - 14.
August
:Tummelum
27. August
:Motown meets Riva
Vorverkauf in Kürze...
22.00h
:Der Flensburg City Triathlon
13:00h - 19:00h
Hafenspitze
28. August
:You!MM , 2. European
Minority Marathon
22. - 24.
September
:6. Flensburger Kurzfilmtage,
51 Stufen Kino
http://kurzfilmtage.flensburg.de
http://tricky.fh-flensburg.de
26. September
:Antikmarkt, Deutsches Haus,
10.00h - 16.00h,
Euro 2,Kinder in Begleitung
Erwachsener frei
3. September
:Honky Tonk -das
Kneipenfestival
:Termine
:Termine
Seite 10 CAMPUSINTIM
CAMPUSZEITUNG Flensburg 2 / 05
:CAMPUS
LOVESTORY
TEXT: Redaktion
N
euKennen gelernt habe ich
Laura – klar- auf einer Party.
So läuft das halt im Studium.
Nie wieder kann man so viel feiern und
dabei Leute kennen lernen, wie in der
Studienzeit. Sie arbeitete hinter der Bar
und ich war sofort angetan von ihr. Tolle
lange Haare, supersüßes Lächeln und ein
spannender Blick. Den ganzen Abend
bestellte ich bei ihr, aber mir fiel nichts
ein, wie ich sie auf mich aufmerksam
machen konnte. Sie lächelte mich genauso nett an, wie alle anderen Männer und
sie flirtete ohne Ende. Eigentlich bin ich
nicht schüchtern, aber einen Korb holt
sich ja keiner gern. Mit fehlte irgendein
Zeichen von ihr, ein besonderes Lächeln
oder ein Spruch, aber sie hielt mich hin.
Als die Party fast zu Ende war und ich
schon mächtig angetrunken, schaffte
ich es immerhin zu der sehr originellen
Bestellung: „Noch ein Bier und deine
Telefonnummer, bitte!“ Sie war natürlich
nicht total von den Socken, sondern
meinte ziemlich unbeeindruckt: „Ich warte nicht gern auf Anrufe. Aber du kannst
mir ja deine Nummer geben.“ Mir dämmerte irgendwie, dass das kein Volltreffer
war. Trotzdem kritzelte ich ihr meine
Handynummer auf einen Bierdeckel und
laberte noch so was wie: „Geduld ist auch
nicht grad meine Stärke, aber ich vertrau mal
darauf, dass du mich nicht auflaufen lässt.
Dafür lächelst du viel zu nett.“ Ich hatte
keine Ahnung, ob ich damit nicht alles
verspielt hatte und machte mich ziemlich
enttäuscht und verärgert über mich selbst
auf den Heimweg. Natürlich meldete sie
sich nicht und ich überlegte, was ich ihr
alles Tolles hätte sagen sollen. Einfach ist
das ja nicht mit den Frauen. Trägst du zu
dick auf, glauben sie dir kein Wort und du
wirst als Schleimer oder oberflächlicher
Macker abgefertigt. Kommst du ihnen
mit Komplimenten oder was anderem
Abgedroschenen, sind sie noch misstrauischer, weil du ja eh nur mit ihnen in die
Kiste willst. Eigentlich willst du sowieso
immer nur Sex. Im besten Fall ist die Frau
auch daran interessiert und ihr verbringt
wenigstens einen netten Abend miteinander. Meistens jedoch kommt es gar nicht
erst dazu, sondern du erntest fiese Blicke
und bist bei ihr und ihren Freundinnen
unten durch. Mann hat es schon ziemlich
schwer, wenn er eine wirklich toll findet
und sie gern kennen lernen möchte. Und so
hatte eben auch ich fürs Erste versagt. Aber
ich sollte eine zweite Chance bekommen.
Drei Wochen nach der Party traf ich sie
auf dem Campus wieder. Sie saß mit einer Freundin auf einer Bank. Ich nahm
all meinen Mut zusammen und schlenderte auf sie zu. Mein Herz hämmerte auf
einmal, sie sah toll aus, wie sie da so saß.
Als ich vor ihr stand, sprudelte ich einfach
los: „Herzlichen Glückwunsch! Sie haben
jetzt die Chance, ein Candlelightdinner zu
gewinnen, wenn Sie folgende Frage richtig beantworten: Sie haben den wirklich
netten und interessanten jungen Mann
von der letzten Party nicht angerufen, weil
Sie A seine Nummer nicht wieder finden
konnten oder Sie B nach der Party ihr
Gedächtnis verloren haben und sich deshalb nicht mehr an ihn erinnerten oder C
weil Sie ihn einfach nur blöd fanden und
ihm keine zweite Chance geben wollen zu
beweisen, dass er durchaus ein netter Kerl
ist. A, B oder C?“ Sie grinste mich an. „D
war richtig.“ sagte sie und ich verstand
leider kein Wort. Verstört schaute ich sie
an und sah wohl ziemlich dämlich aus. Sie
und ihre Freundin lachten. „Du hast eine
falsche Nummer aufgeschrieben.“ klärte
sie mich auf. „Oh!“ entfuhr es mir und
jetzt kam ich mir erst recht dämlich vor.
Ich lächelte verlegen. „Und?“ fragte sie.
„Hab ich gewonnen?“ Ich strahlte sie an.
„Unbedingt! Wenn Sie mir dann nur noch
Ihre Daten geben könnten, damit ich mich
mit Ihnen schnellstmöglich in Verbindung
setzen kann.“ Ich freute mich wie ein
Wahnsinniger, als sie einen Zettel aus ihrer
Tasche kramte und mir ihre Nummer aufschrieb. Ich bedankte mich, wünschte noch
einen schönen Tag und schlenderte davon.
Hatte ich doch noch meinen Auftritt mit
Bravur gemeistert. Ich wartete bis zum
nächsten Abend, bis ich sie anrief. Es war
toll, ihre Stimme zu hören. Wir redeten
ziemlich lange. Endlich erfuhr ich, dass
sie Laura hieß und im zweiten Semester
Pädagogik studierte. Sie erzählte mir, wo
sie her kam, über ihre Familie und was
sie schon alles so gemacht hatte. Es war,
als ob wir uns schon viel länger kennen
würden, überhaupt nicht verkrampft oder
aufgesetzt. Sie war sehr selbstbewusst und
ich mochte ihre ironische, herausfordernde Art. Wir lachten viel und mir war klar,
dass ich schwer verknallt in diese Frau
war. Ich lud sie zum Wochenende zum
Essen ein und sie sagte ja. Ich hatte sie das
Lokal aussuchen lassen und so wartete ich
am Freitagabend vor der Galerie auf sie.
Ich war ziemlich gespannt und freute
mich auf den Abend mit ihr. Sie kam zehn
Minuten zu spät, aber das störte mich
nicht. Sie trug ein tolles grünes Kleid und
hatte ihre Haare hochgesteckt. ‚Was für
eine Frau!’ dachte ich und umarmte sie ein
wenig verlegen zur Begrüßung. Ihr Lächeln
und ihre offene Art hauten mich einfach
um und so war ich am Anfang etwas eingeschüchtert. Das legte sich aber bald und
ich fühlte mich einfach nur total wohl
in Lauras Nähe. Wir redeten die halbe
Nacht über unsere Pläne und Träume, über
Freunde und auch Beziehungen. Für mich
war klar, dass ich unbedingt mit ihr zusammen sein wollte. Als wir irgendwann gegen
halb drei das Lokal verließen, fragte ich sie,
ob ich sie noch nach Hause bringen dürfte.
Aber Laura lehnte ab. Sie meinte, es wäre
nicht so weit und ich müsste ja in eine ganz
Mustergutachten für Examensarbeit
Zahlreiche DozentInnen sind derzeit mit der Korrektur von Examensarbeiten beschäftigt. Um Ihnen die Erstellung der Gutachten zu erleichtern, hat Prof. Dr. Willibald Mustermichnichmann ein Mustergutachten für besonders gelungene Arbeiten
verfasst. Er verzichtet auf sein Copyright und hat ausdrücklich seine Zustimmung für die Verwendung an dieser Hochschule
gegeben.
TEXT: Nele Ahlers
F
rau Höllenschröter hat eine 50-seitige Arbeit vorgelegt,
die ich in allen Punkten als herausragend bewerten
möchte. Zur Begründung folgendes:
Frau Höllenschröter vermied es während des gesamten
Arbeitsprozesses, eigene Denkprozesse entstehen zu lassen, und griff stattdessen konsequent auf die Anweisungen
ihrer Mentoren zurück und befolgte diese gradlinig. Mit
dem Verzicht auf eigenständiges Denken vermied sie
zahlreiche inhaltliche und formale
Fehlerquellen, die
in einem solchen Prozess auch nichts zu suchen haben.
In der Einleitung verzichtet Frau Höllenschröter auf eine
unnötige Begründung der Fragestellung, da sie durch die
Arbeit selbst hinreichend belegt, dass die fähig ist, sich
über exakt 50 Seiten nach Vorgabe mit einer Frage zu beschäftigen ohne sie zu beantworten - wodurch wiederum die Relevanz der Fragestellung hervorgehoben wird.
Strategisch klug gliedert Frau Höllenschröter ihre Arbeit
in Kapitel 1-6 und hält sich hier genauestens an die
Reihenfolge der Nummerierung. Auch die Seitenzahlen
sind schlüssig aneinandergereiht. Dies möchte ich als
ein besonderes Qualitätsmerkmal hervorheben, da Frau
Höllenschröter Mathematik nicht als Fach studiert hat.
Umfangreiche Kenntnisse in weiteren Fachdisziplinen werden
auch in den anderen Kapiteln deutlich, jedoch möchte ich
darauf an dieser Stelle nicht weiter eingehen. In dem von mir
korrigierten Exemplar der
Arbeit habe ich diese Stellen mit jeweils drei gelben,
pädagogisch wertvollen, Klebesternchen hervorgehoben,
so dass Frau Höllenschröter sich selbst daraus ein Urteil bilden
kann, ohne in komplizierte Denkprozesse gelenkt zu werden.
Keine Scheu zeigt Frau Höllenschröter beim Verwenden
der Copy- und Paste-Funktion ihres Rechners und beweist damit einen sicheren Umgang mit modernen Kom
munikationstechnologien. Texte, die sie aus dem Internet
übernimmt, um sie Kapitelweise in ihre Arbeit einfließen zu lassen, belässt sie inhaltlich unverändert, um die
Urheberrechte zu wahren. Dass sie mit den Anonymisierun
gsvorschriften vertraut ist, beweist Frau Höllenschröter, indem sie die Namen der Verfasser von Fremdquellen nicht
angibt, um deren Persönlichkeitsrechte nicht zu verletzen.
Vorschriftsmäßig hielt sich Frau Höllenschröter stets an den
vorgegebenen Leitsatz, den ich auf Grund der hervorragenden
Formulierung hier noch einmal aufführen möchte:
„Ich versichere, dass dieser Text ausschließlich auf frei erfundener Interpunktion und Orthographie beruht. Jegliche
Übereinstimmungen mit geltenden Regelungen sind rein zufällig
und wurden nicht beabsichtigt.“
Ich beglückwünsche Frau Höllenschröter zu dieser Arbeit.
Die für eine weitere wissenschaftliche Karriere nötigen
Vorraussetzungen bringt Frau Höllenschröter zweifellos mit
sich und ich wünsche ihr dafür alles Gute.
andere Richtung. Ich war verstört. „Es war
ein echt schöner Abend.“ sagte sie und gab
mir einen Kuss auf die Wange. „Bis bald.“
Sie lächelte mich noch mal an und ging
dann. Ich blieb ziemlich durcheinander
zurück. ‚Hatte ich wieder alles vermasselt?
War sie die ganze Zeit nur nett gewesen, so
wie sie es immer zu allen ist? Hätte ich ihr
sagen sollen, wie toll ich sie finde? Oder
hätte ich mich besser mehr zurückgehalten?’ Ich war am Boden zerstört. Bedrückt
lief ich nach Hause und legte mich ins
Bett, aber ich machte kein Auge zu.
Die ganze Zeit grübelte ich darüber nach,
wie es mit mir und Laura wohl weitergehen
würde. ‚Sollte ich mich noch mal melden,
fragen, ob sie gut nach Hause gekommen
ist? Gehörte es einfach dazu, sich nicht beim
ersten Date nach Hause bringen zu lassen?’
Dabei wollte ich sie einfach nur nicht gehen lassen. Ich wollte bei ihr bleiben, weil
ich sie schon jetzt vermisste, sie die ganze
Zeit vor mir sah und es mich wahnsinnig
machte, nicht zu wissen, wann ich sie wiedersehen würde und vor allem nicht zu
wissen, wie ich mich jetzt verhalten sollte.
Den nächsten Tag verbrachte ich damit,
mich von meinen Freunden ablenken
zu lassen, aber ich musste immer wieder
an Laura denken. Eine Woche ging das
so, dann wollte ich es wissen. Ich rief sie
an, fragte, ob wir uns treffen wollten,
auf ein Glas Wein, einen Film oder einen Spaziergang. Sie hatte schon was vor,
aber wir verabredeten uns für den nächsten Abend auf einen Wein am Hafen.
Sie wirkte angespannter als sonst, irgendwie bedrückt und ich fragte, was mit ihr
los wäre. Sie meinte, dass sie sich viele
Gedanken um ihr Leben gemacht hätte
in den letzten Tagen und nicht wirklich
wüsste, was sie wolle. Ich verstand nicht.
Sie hätte richtig viel zutun zur Zeit und
auch ihre Freunde würden viel Zeit in
Anspruch nehmen. Wollte sie mir damit
zu verstehen geben, dass sie mich nicht
wiedersehen wollte? Das konnte nicht
sein.’ hämmerte es in meinem Kopf. Ich
ließ nicht locker. Ich erzählte ihr, dass ich
gern neue Leute kennen lernte, dass sich
mein Freundeskreis ständig vergrößerte,
dass es spannend wäre, sich öfter mal auf
was Neues einzulassen, Dinge auf sich
zukommen zu lassen, ohne zu wissen,
was sie bringen. Traurig sah sie mich an.
Da nahm ich einfach ihre Hand und
sagte: „Lass es mich doch beweisen. Gib
uns einfach etwas Zeit.“ Sie sah mir eine
Weile in die Augen, dann lächelte sie
und meinte: „Ich würde jetzt gern gehen.
Bringst du mich noch ein Stück?“ Auf
dem Nachhauseweg redeten wir nicht viel.
Vor ihrer Haustür wurde ich nervös. Ich
wusste nicht, ob dies ein Anfang oder ein
Ende war. Sie bedankte sich wieder für den
schönen Abend und sah mich an. ‚Sollte
ich sie küssen? Oder nur irgendwas sagen?’
Diese Frau schaffte mich. Obwohl sie so
offen war und viel erzählte, hatte sie etwas Geheimnisvolles an sich. Ich wusste
nicht, was sie dachte oder erwartete. „Ich
übe mich in Geduld.“ sagte ich schließlich
zu ihr. „Ich würde dich gern wiedersehen.
Melde dich einfach, wenn du Zeit und Lust
hast.“ „Mach ich.“ sagte sie. Wir sahen uns
einen Moment in die Augen. Dann grinste sie: „Du darfst dich ruhig richtig verabschieden.“ Mein Herz schlug wie verrückt,
als ich sie an mich zog und sie küsste. An
diesem Abend schwebte ich nach Hause.
Wir trafen uns seitdem regelmäßig.
Mal gingen wir zusammen was Trinken,
machten einen Spaziergang oder kochten
zusammen. Dabei redeten wir viel, auch
über uns. Die Gespräche wurden immer
intensiver und bald waren wir beide sicher,
dass wir zusammen sein wollten. Das war
vor anderthalb Jahren. Inzwischen überlegen wir, zusammen zu ziehen. Aber wir
lassen uns Zeit mit dieser Entscheidung.
Wir wollen nichts überstürzen. Geduld
hat uns bis jetzt immer ganz gut getan.
CAMPUSZEITUNG Flensburg 2/ 05
ABGEHÖRT
Die Nummer eins im Block
Kool Savas & Azad: “One”
VÖ: 29. März 2005, Sony Music
Deutscher Rap schwimmt ohne Zweifel
grade auf einer, durchaus auch kritisch
diskutierten, Welle des Erfolgs durch die
Charts. Ein Grund dafür ist die sich auch
hierzulande entwickelnde Battle-Kultur
ganz nach dem Vorbild des Konfliktes
„East coast vs. West coast” in den USA.
Dabei Braucht man schon das doppelte
Freestyle Diplom, um immer auf dem
laufendem zu sein wer grade mit wem
wiederum wen disst und hatet. Es liegt
ganz offensichtlich Beef in der Luft.
Das gute daran ist, dass starke Konkurrenz
den Wettbewerb fördert und so Platten
wie die Folgende entstehen.
Der Berliner King of Rap Kool Savas
und der Frankfurter Bozz Azad haben
ihr erstes Collabo-Album „One“ auf
den Markt geworfen und das haut gleich
mal so richtig rein. Die 13 Tracks kommen da mit feinsten Beats direkt von
Top Produzenten aus Amerika daher, die
schon für Größen wie 50 Cent, Ludacris
oder N.O.R.E. geschraubt haben. Die
Lyrics sind, wer hätte es anders erwartet,
in erster Linie Battle-Raps à la „wir sind
die besten und ihr nicht“. Natürlich dürfen dabei nicht-jugendfreie Sätze über die
Mütter der anderen nicht fehlen: Nach
eigener Aussage handelt es sich hierbei
nämlich um „Ghetto-R’n’B“.
Es mangelt dem Album aber keineswegs an Abwechslungsreichtum. Die
erste Single-Auskopplung „Monstershit“
überzeugte mit einem innovativ harten
Beat, wie man ihn schon lange nicht
mehr aus Deutschland gehört hat und
brachte wohl so manche Soundanlage
zum bersten. Der zweite Ableger „All 4
One“ kommt dagegen mit sozialkritischer Weltverbesserungsbotschaft daher,
denn schließlich bringt jeder ordentliche
Rapper mal einen Song mit Kinderchor
raus. Die nächste Single wird dann voraussichtlich „Guck My Man“ sein, seines
Zeichen ein Club- Track. Es ist also für
jeden Geschmack etwas dabei. Ganz aus
der Reihe tanzt auf dem Album nur die
Ballade „Was Hab Ich Dir Angetan“, mit
Unterstützung von Xavier Naidoo und
spanischer Gitarre. Damit bekommt das
vorher sorgfältig aufgebaute Gangster
Image etwas Kratzer.
Ingesamt
schießt
„One“
ein
Reimefeuerwerk ab, das in Deutschland
seines gleichen sucht. Wenn so etwas immer bei den Macho-Kämpfen zwischen
den verschiedenen Rap-Crews herauskommt, dann bitte weitermachen!
CAMPUSTIPP Seite 11i
Geschmeidig in den Sommer gleiten
Jack Johnson: „In Between Dreams”
VÖ: 28. Februar 2005, Universal
Zwar ist Jack Johnson auch Surfer, dennoch
macht er zum Glück mal keine typische
Beach- Boy-Musik. Es sind schon eher „AmLagerfeuer-mit-Gitarre-sitzen“ -Melodien.
Denn so erscheint dieser talentierte
Wellenreiter, Filmemacher und Musiker
auch schon auf dem Cover von „in Between
Dreams“: mit Gitarre unterm Arm.
Die Songs von Jack Johnson bestechen durch
gefühlvolle Zurückhaltung und eingängige
Melodien, die schnell ins Ohr gehen. Im
Vordergrund spielt immer die charakteristische Akustikgitarre und Jack singt mit
sanfter Stimme. Am besten ist die Musik
deshalb vielleicht mit Gitarren Folk-Pop
zu beschreiben. Das Album klingt einfach
und locker, wie im Rhythmus einer sanften
Brandung hin und her wiegend. Beim hören
kommt unweigerlich relaxte Gute Laune auf
und man kann es kaum abwarten, die CD
beim nächsten Sonnenuntergang einzulegen.
Große musikalische Abwechslung sucht man
jedoch in den 14 Stücken vergebens. Jack
Johnson bleibt sich seiner Linie treu und
macht weiter die Musik, die ihn schon seit
der Kinderzeit gefällt. Und das ist auch gut
so!
„In Between Dreams“ ist bereits die dritte
Platte des gebürtigen Hawaiianers, nach dem
Debüt „Brushfire Fairytales“ (2002) und
„On And On“ (2003), die sich beide in den
USA schon millionenfach verkauft haben.
In Deutschland findet er spätestens seit der
Single „Taylor“, mit Ben Stiller im dazugehörigen Video, auch im MainstreamRundfunk Beachtung und die erste SingleAuskopplung des neuen Albums „Sitting,
Waiting, Wishing“ dürfte ebenfalls den meistem im Ohr klingen.
Die CD erschien zwar bereits Ende Februar,
da der Sommer bis zum Redaktionsschluss
aber im Norden Deutschlands noch
nicht wirklich Einzug gehalten hatte, ist
es wohl noch nicht zu spät, dieses Werk
vor der nächsten Grill-Party im heimischen
Garten zu erwerben. Mein Lieblingssong:
„Breakdown“
ANGESCHAUT:
"Wenn Träume fliegen lernen"
Wer bei diesem Film eine Reise in die
Welt der Phantasie erwartet wird nicht
enttäuscht…
Erzählt wird die Geschichte eines jungen
bislang erfolglosen Theaterautors J. M.
Barrie, der von Johnny Depp gespielt
wird. Verheiratet ist er mit einer Frau,
die seine Leidenschaft fürs Träumen
nicht teilen kann. Doch dann lernt er die
junge Witwe Sylvia (gespielt von Kate
Winslet) und deren vier Kinder kennen. Zusammen mit ihr und den Kinder
taucht er ein in die Welt der Indianer und
Cowboys und beginnt ein Theaterstück
über die erlebten Abenteuer zu schreiben:
die Geschichte von Peter Pan. Natürlich
wird dieses Stück zu einem großartigen
Erfolg, doch als Sylvia von einer schweren Krankheit heimgesucht wird, droht
die glückliche Welt von Barrie und den
vier Jungen George, Jack, Peter und
Michael zu zerbrechen...
Mein Lieblingssong: „No No No“
TEXT: Janne Thams
Das bezaubernde an diesem Film, der
von der wahren Geschichte des J.M
Barries inspiriert ist, ist der Appell an
alle Erwachsenen, nicht ihre Vorstellungskraft zu verlieren und an die Kraft
ihrer Träume zu glauben.
Ab 23. Juli auf VHS und DVD!
TEXT: Julia Merklein
"SAW“
Angesprochen seien alle Splatter- und
Horror-Trash-Fans. Wer darauf steht,
wenn sich Menschen zwischendurch
gerne mal ein Bein absägen oder paralysierte Opfer, die am Boden liegen
mit einem Taschenmesser malträtieren,
sollte unbedingt diesen Streifen begutachten.
Konzert Review: Joachim Deutschland
Da steht sie. Regungslos. Starrt auf den
5 Meter entfernten Typ in kurzer Leopardenhose und schulterfreiem T-Shirt.
Geht gar nicht bei einem Mann? Richtig,
aber bei Joachim Deutschland sieht´s sogar gut aus.
Mir fehlen nicht oft die Worte, stehe
auch nicht oft einfach nur so rum, vergesse auch selten zu rauchen, aber hier jetzt
mal steht ein schöner Mann mit schönen
Liedern vor mir und singt sich so sexy
die Seele aus dem Leib, dass selbst meine
Begleitung „Tanzfee“ (aus völlig berechtigten Gründen so genannt) andächtig
neben mir steht.
Mit ca. vierzig Schülern befinde ich mich
am 25.06.2005 nach 7 Euro Eintritt im
Speicher in Husum und kann es nicht
fassen: Joachim Deutschland singt so klar,
als würde eine CD laufen, lobt die Akustik im Speicher und fragt, warum wir hier
auf seinem Konzert sind. Ein langhaariger
Abiturient schreit, dass halt in Tönning
nix los wäre. Gutes Argument.
Ich dagegen bin extra aus Flensburg angereist, komme freundlicherweise bei
den Eltern der „Tanzfee“ unter. Nach
Gefallen der Lieder „Marie“, „Oase“ und
„Anarchie“ will ich mal checken, ob es
sich lohnt, seine Alben zu kaufen. Nach
über einer Stunde guter Musik inklusive
Texten, mit denen ich mich gut identifizieren kann (insbesondere die Hymne
der unbefriedigten Frauen, die sich zu
meiner Freude gerne bei Joachim melden
dürfen) und einem Kampf mit dem kaputten Mikrofonständer seinerseits fällt
mein Blick auf den Bassisten. Er scheint
sich auch extrem mit allem zu identifizieren, was da oben auf der Bühne passiert.
Dann ist auf einmal Ende und Joachim
samt Band spielt zwei Zugaben, freiwillig
und ohne vorher dazu angehalten worden
zu sein, weil er wohl den Aufforderungen
der Jungs, sich auszuziehen, nicht nachkommen möchte. Ich verlasse den Speicher, ohne mir ein Autogramm zu holen.
Mit fünfundzwanzig ist es nämlich ziemlich uncool, vor Joachim Deutschland zu
stehen und vor Aufregung dämlich zu
kichern.
Und jetzt muss ich auch wirklich los CDs kaufen.
TEXT: Maria Niemann
Psychoterror vom Feinsten verschönert
jeden DVD-Sofa-Abend. Von Lachkrampf (typische Übersprungshandlung des Menschen) bis zum Drops in
der Hose (durch pure Angst) kann dieses Erstlingswerk alles auslösen.
Schwache Nerven sollten sich an diesen
Film eher nicht herantrauen – bleibt
vielleicht eher bei „Findet Nemo“! Allen Hartgesottenen wünsch ich einen
netten Trip. Ihr werdet ihn mögen.
Ab 6. Juni auf VHS und DVD!
TEXT: Dominique Stoll
Seite 12 CAMPUSTIPP
BUCHEMPFEHLUNGEN
Patrick Süskind:
Das Parfüm, Geschichte eines Mörders
"Im achtzehnten Jahrhundert lebte in
Frankreich ein Mann, der zu den genialsten und abscheulichsten Gestalten dieser
an genialen und abscheulichen Gestalten
nicht armen Epoche gehörte. Seine
Geschichte soll hier erzählt werden.“
Diese abscheulichste Gestalt, Jean-Baptiste
Grenouille, wird im größten Dreck von
Paris geruchlos geboren und entwickelt
sich zum überlebensfähigen Monster, das
eine besondere Gabe hat: das Riechen. Er
könnte sich, nur von seinem Riechorgan
gesteuert, blind durch die Welt bewegen.
So nimmt er zahllose Düfte seiner Welt in
sich auf und lebt zum Teil nur in seiner
Geruchswelt. Seine Leidenschaft für das
Kreieren von Düften entdeckt er noch
in seiner Jugend und er wird von einem
berühmten, ideenlosen Pariser Parfümeur
aufgenommen, ausgebildet und ausgebeutet.
Als dessen Ausbilderpotenzial erschöpft
und der beste Duft in Grenouilles Welt
noch nicht gewonnen ist, zieht der Zeck
Grenouille weiter, um neue Methoden
der Duftgewinnung zu entdecken und so
ganz neue Düfte kreieren zu können. Auf
seiner Reise wird er des Menschengeruchs
überdrüssig und verlebt Jahre in einem
menschenduftlosen Höhlendasein in seiner eigenen Geruchswelt, um dann erneut
aus der Tiefe empor zu klettern und seine
Mission fortzuführen: die Entwicklung
des besten Parfüms aller Zeiten, des
Menschengeruchs…
CAMPUSZEITUNG Flensburg 2 / 05
rascht. Über das äußerst unerwartete Ende
der Geschichte von dem Zeck Grenouille
kann man jedoch nur Entsetzen und
Grauen empfinden. In diesem Roman
wird wieder einmal deutlich, wie nahe
Genie und Wahnsinn doch bei einander
liegen.
Wirklich erschreckend und entsetzend ist jedoch die Menschlichkeit
Grenouilles, wird er sich doch seiner
eigenen Geruchlosigkeit bewusst und
kreiert ein Parfüm mit dem er von den
Menschen anerkannt wird ohne bei seinen Gegenübern Angst zu erzeugen. Ein
großartiges Buch das uns dessen bewusst
werden lässt, wie schlecht Menschen auch
mit den menschlichsten Motiven sein
können.
TEXT: Anna Griet Hansen
Laurie A. King::
Die Farben des Todes
Süskinds Geschichte fesselt das Gemüt.
Wer zunächst über Sprache und Inhalt
entsetzt ist, folgt immer atemloser den
Aktionen Grenouilles mit Spannung und
Hingabe, grübelt und lacht über wissenschaftliche Theorien gewisser Grafen,
fürchtet um das Leben so manchen
Akteurs und wird vom unberechenbaren
Handlungsfortgang immer wieder über-
In der Nähe von San Francisco in einer
von der Außenwelt abgeschnittenen
Gegend wurden kurz hintereinander die
nackten erwürgten Leichen von drei kleinen Mädchen entdeckt.
Kate Martinelli ist gerade in die
Mordkommission von San Francisco versetzt worden. Dort muss sie sich erstmal
mit ihrem Partner Al Hawkin arrangieren,
dem sie beweisen muss, dass sie den Job
nicht nur wegen der Ermittlungen an
den Morden der Mädchen zu verdanken
hat. Sie muss das Vorurteil, dass die
Öffentlichkeit bei solchen Ermittlungen
immer gerne eine Frau sieht, aus der Welt
schaffen.
Gemeinsam finden die beiden schnell
eine Hauptverdächtige: Die berühmte
Malerin Vaun Adams, die bereits mit 18
Jahren zu zehn Jahren Haft wegen der
Ermordung eines kleinen Mädchens verurteilt wurde. Aber war sie damals wirklich schuldig? Und ist sie es heute?
Ein überaus spannender, mitreizender und
einfühlsamer Roman, der nicht nur ein
”normaler” Krimi ist, sondern zugleich
eine Charakterstudie. Die Personen sind
wundervoll dargestellt, und alle Facetten
ihrer Persönlichkeit werden aufgeblättert. Kunst und Psychologie wurden von
Laurie R. King in diesem Buch mit Mord
verbunden. Beeindruckend!
Nur gut, dass Kate Martinelli und Al
Hawkins auch in weiteren Fällen zusammen ermitteln: Die Maske des Narren,
Geh mit keinem Fremden und Wer Rache
schwört!
TEXT: Carina Tarp
Review: Das ging in Flensburg
Eine Boygroup im Volksbad
Anstelle eines Warm-Up-Acts gab es
das beruhigende, eintönige Hörerlebnis einer Entspannungs-CD vorweg:
so - doch etwas ungewöhnlich - begann
die Lesung der Titanic-Redakteure
Schmitt, Sonneborn und Gsella am 27.
Mai im Volksbad.
Gleich zu Anfang wies Oliver Maria
Schmitt, der durch das Programm leitete, die vielleicht füngzig Anwesenden
darauf hin, dass die Veranstaltung ganze
sechs Stunden dauern würde, abzüglich
dreier Zweiminutenpausen. Spätestens
jetzt musste jedem Gast klar sein, dass
der Ernst an diesem Abend wohl auf
der Strecke bleiben würde. Die meisten waren ohnehin auf das vorbereitet,
was kommen sollte: Eine Mischung aus
Satire und Quatsch - also in etwa das,
womit auch die monatlich erscheinenden Titanic-Hefte gespickt sind. Nur
auf die Geschmacklosigkeiten, die in
den Heften auch ab und zu zu finden
sind, wurde an dem Abend im Volksbad verzichtet.
Es wurde viel Unterhaltsames dargeboten. Beginnend mit einem Diavortrag,
der 25 Jahre Titanic Revue passieren
ließ, gab es anschließend Auszüge aus
der Rubrik „Briefe an die Leser“.
Im weiteren Verlauf lasen das „Essener
Poeten-Urgestein“ (Sonneborn über
Gsella), Titanic-Chefredakteur Sonneborn und Autor Schmitt abwechselnd
Kolumnen aus ihrem Magazin vor:
Gsella gab großartige eigene Gedichte
zum Besten („Kille Kuckuck Didelei“),
Sonneborn berichtete von vergangenen
Aktionen der Titanic-Redaktion. So
kam er unter anderem auf jene Wahlkampfaktion im Jahr 2002 zu sprechen,
bei der sich die Redakteure in Gelbblau
als FDP-Mitglieder verkleideten und
nach Thüringen aufmachten. Dort
bauten sie ihren Wahlkampfstand auf:
mit eigenem Infomaterial, Eierlikör
und selbst entworfenen, provokantdreisten und nicht ernst zu nehmenden
Wahlplakaten. Einen FDP-Kreisvorsitzenden störte das nicht - im Gegenteil:
er ließ sich mit den „Helfern aus dem
Westen“ fotografieren. Kurz darauf war
er seinen Posten los und die Titanic um
einen witzigen und interessanten Bericht reicher.
Weg vom Politischen, folgten unter
dem Motto „Vom Fachmann für Kenner“ einige belanglose, aber äußerst lustige Kurzgeschichten, bevor am Ende
Schmitt und Sonneborn mehrere Telefonate nachspielten, in denen arglosen
Opfern sinnlose Verträge angedreht
werden sollten.
Alles in allem waren die letzten Endes
drei Stunden jeden Cent des Eintritts
wert. Die Möglichkeit, von den Autoren signierte Bücher zu erstehen, nutzten allerdings nicht viele.
TEXT: Sönke Bohm
Richtigstellung
In der letzten Ausgabe der Campuszeitung#8 wurde im Artikel zur „Publikationsintensität der ProfessorInnen der
Universität Flensburg“ versehentlich
eine Zeile der Tabelle 1 vergessen, wodurch bei Prof. Dr. Friedrichsen eine
Leerzeile entstand. Er ist jedoch in allen
drei genannten Ergebnisspalten (GBV,
GBV2000 und Scholar) mit Publikationen vertreten.
TEXT: Die Redaktion