Campuszeitung 12

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Campuszeitung 12
n r. 12 - s o m m e r s e m e s t e r 2 0 0 6 - g r a t i s - z e i t u n g
das original
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www.campuszeitung.de
Sportlich...
...geht es in Flensburg bei den Footballern
und Cheerleadern von den Flensburg
Sealords und den Meermaids zu. Wer schon
immer mal mehr über diese Sportarten
wissen wollte, wird hier fündig...
Seite 05
|
Seit kurzem ist der Campus Flensburg um eine neue
Dienstleistung für uns Studierende reicher: Der
CareerService der Universität Flensburg und der
Syddansk Universitet stellt eine zentrale Kommunikationsplattform dar, um Unternehmen aus dem
deutsch-dänischen Grenzgebiet und die Studierenden des Hochschulstandortes Flensburg zielorientiert
in Kontakt zu bringen. Wie die Studierenden davon
profitieren können und um was es sich bei dem CareerService dreht, habe ich in einem Interview mit
Dipl.-Päd. Ellen Kittel-Wegner, der Leiterin des CareerService, in Erfahrung bringen können.
***
Was ist Ihre Rolle beim CareerService?
Meine Rolle ist die Leitung, Planung und
Organisation des CareerService. Dazu gehört
die Planung des Qualifizierungsangebotes,
zunächst das Erstellen von Kontakten zu den
Unternehmen der Region und abschließend
die langfristige Planung. Wie bauen wir den
CareerService auf, wie siedelt man ihn an der
Universität an, so dass er langfristig auch eine
Basis hat und überleben kann – mit diesen
Fragen beschäftige ich mich.
Im Moment werde ich im CareerService hier in
Flensburg von zwei studentischen Hilfskräften
unterstützt. Mittelfristig wird es mit einer
studentischen Hilfskraft auch in Sonderburg
mehr Unterstützung geben. Dadurch, dass der
CareerService grenzübergreifend angelegt ist,
werden wir dort auch einmal in der Woche eine
Sprechstunde halten. Hier in Flensburg wird
eine der beiden studentischen Hilfskräfte auch
immer Dänisch sprechen, damit der Kontakt zu
dänischen Unternehmen erleichtert ist.
campusgrüsse...
...findet ihr diesmal auf mehreren
Seiten. Dazu gibt es natürlich noch die
Campusumfrage zum Thema Fussball WM.
Wer wird Eurer Meinung nach gewinnen
und wer ist der beste Spieler? Die eingefangenen Meinungen findet ihr auf...
Seite 06
Was ist der CareerService?
Der CareerService ist eine ganz neue Einrichtung
der Universität Flensburg und der Syddansk
Universitet, der im Moment für die grenzübergreifenden Studiengänge vorgesehen
ist. Unsere Dienstleistung wird als InterregProjekt seit dem 01. Januar 2006 gefördert
und befindet sich deshalb noch im Aufbau.
Grundsätzlich soll der CareerService vorwiegend eine Schnittstelle zwischen Unternehmen
der Region und den Hochschulen sein, um eine
Plattform bzw. Kontaktmöglichkeit zu bieten.
Die Studierenden sollen sich institutionalisiert
mit den Unternehmen treffen, um so leichter
in Praktika und Jobs vermittelt werden zu können oder um zusätzliche Qualifikationen neben
dem Studium zu erhalten.
Praxisorientierte
Qualifikationen
Zusätzlich heißt hierbei nicht Nachhilfe
für das eigentliche Studium, sondern zielt
auf praxisorientierte Qualifikationen wie
Bewerbungstraining oder den Erwerb von
speziellen EDV-Kenntnissen ab, die nicht
Studieninhalte sind. Ebenfalls kann die
Ausbildereignungsprüfung ein Bestandteil sein.
Natürlich gehört diese ursprünglich nicht in das
Studium, jedoch gewinnt sie für eine Bewerbung
zunehmend an Relevanz. Gleichzeitig sollen
weitere Sprachangebote etabliert werden, um
gerade für nicht dänischsprachige Studierende
den Weg auf den dänischen Arbeitsmarkt zu
erleichtern und so Job-Angebote vermitteln zu
können.
Foto: Photocase.com
Campusstudies...
...diesmal waren wir nicht bei
Flensburger Studenten, die ins Ausland
gingen, sondern in Flensburg wo
ein neuer Studiengang Interesse bei
Studenten im Ausland wecken soll...
Vorhandene Arbeitsplätze werden selten
besetzt
Im Gegenzug beklagen sich hier wiederum viele
Unternehmen, dass wir viele tolle Studierende
an unseren Hochschulen direkt nebenan
ausbilden, diese den Weg in die regionalen
Unternehmen jedoch nicht finden. So werden
beispielsweise Bewerbungen für Praktika erst
gar nicht bei ihnen eingereicht. Letztendlich,
so die Unternehmen, würden vorhandene
Arbeitsplätze zu selten mit hiesigen Absolventen
besetzt. Deutlicher noch ist der Bedarf an
Arbeitskräften auf dänischer Seite – gerade
in Sønderjylland – aufgrund der dort herrschenden Vollbeschäftigung.
Das bedeutet, dass wir diese zwei Gruppen
– Studierende und Unternehmen – zusammen
bringen müssen.
Gibt es andere Institutionen dieses Typs, die
quasi Modell gestanden haben?
Es gibt an anderen Hochschulstandorten
verschiedene Modelle. Häufig werden sie
als „CareerCenter“ bezeichnet. Im angloamerikanischen Raum ist diese universitäre Serviceleistung bereits lange verbreitet, in Deutschland gewinnt sie zunehmend
an Bedeutung. Es gibt in Deutschland ein
Netzwerk der CareerCenter an Unis und
Fachhochschulen, das CareerCenter-Netzwerk
Deutschland, in dem wir auch Mitglied sind.
Die Angebotsschwerpunkte der verschiedenen CareerCenter sind jedoch unterschied-
:Die Flensburger Sealords
:Campusgrüsse
campusstimmen
campusaktuell 03
:Campusumfrage zum Thema Fussball WM
:Managementtage 2006
:Campusgrüsse
campusstudies
05
Seite 09
lich, was auch damit zusammenhängt, welche
Studienfächer an den Hochschulen angeboten
werden.
Durch welche Mittel wird der CareerService in
Flensburg finanziert?
Der CareerService wird als Interreg-IIIAProjekt für drei Jahre durch die Europäische
Union und Eigenleistung der beiden beteiligten
Universitäten finanziert.
Welche Studierenden können die Hilfe des
CareerService in Anspruch nehmen?
Der Interreg-Antrag sieht vor, zunächst den
Studierenden der grenzüberschreitenden
Studiengänge beider Universitäten eine
Anlaufstelle zu bieten. Dies wurde auch mit
dem Hintergrund geplant, weil gerade diese
Studierenden den Unternehmenskontakt brauchen. Langfristig geplant ist, dieses auf die ganze
Universität in Flensburg ausweiten zu können,
so dass auch Studierende anderer Studiengänge
auf uns zugreifen können. Bereits jetzt ist jedoch
selbstverständlich, dass Studierende anderer
Studiengänge nicht weggeschickt werden: wer
kommt, erhält eine Beratung und darf natürlich
an Veranstaltungen teilnehmen.
Grundsätzlich ist es also unser Ziel, den
CareerService für die Universitätsstandorte
vollständig anbieten zu können. Sinnvoll ist
in jedem Fall auch ein Austausch mit dem
Praktikumsbüro der Fachhochschule, der bereits
initiiert ist.
Welche Erfolge konnten Sie schon verbuchen?
Auch wenn es uns erst seit wenigen Wochen
gibt und wir zunächst Aufbauarbeit leisten – vor
allen Dingen das Marketing wurde geplant
– haben wir trotzdem schon Erfolge verzeichnen
können. Wir haben bereits Studierende vermittelt, die Übersetzungstätigkeiten übernehmen.
Im Moment läuft ein aktuelles Projekt mit
einer dänischen Bank, die gezielt Studierende
suchen, um sie in diesem Jahr als Trainees noch
Fortsetzung
Seite 2
campusintim
09
:Lovestory
:Veranstaltungstipps
06
campusstreik
07
campustipp
:Ein neuer Master in Flensburg - European Studies
:Mitfahrgelegenheit
:Als wir noch jung waren
:Und da war er wieder weg...
...Stefan und Marie sind diesmal die
Hauptprotagonisten unserer Lovestory.
Das Liebe manchmal lange braucht und
viel Zeit vergehen kann, könnt ihr nachlesen auf...
Seite 07
Worin besteht die Notwendigkeit für einen
CareerService am Campus Flensburg?
Die Notwendigkeit besteht darin, dass vielfach
die Studierende sagen, es gäbe hier in der Region
nur ganz wenige Unternehmen, die sie kennen
würden, um ein Praktikum zu leisten oder gleich
den Weg in das Berufsleben über den ersten Job
zu finden. Ganz häufig gehen Studierende aus
der Region etwa nach Süddeutschland. Viele
gehen davon aus, dass sie nur dort in den vielen
großen Unternehmen eine Chance haben – oder
sie gehen direkt ins Ausland.
:Fortsetzung der Titelstory
:Editorial
:Wer macht eigentlich die Campuszeitung ?
:Impressum
campusmix
Campusintim...
CareerService UF - SDU
campussport
:Die Zukunft des Lehramtstudiums
:Kuni`s Kunde
campus
auflage: 3000 stk.
campuszeitung 02
campuszukunft 04
den
[email protected]
Chancen für die Zukunft Interview: Mike Schnoor
für
08
10
:Das Campusradio Flensburg
:Film-Tipps
11
:Musik-Tipp
:Lesetipp
campustipp
:Musik-Tipp
:Lesetipp
12
:INHALT
:inhalt
Seite 02 CAMPUSZEITUNG
CAMPUSZEITUNG Flensburg 2 / 06
:Fortsetzung von Seite 1
einstellen zu können.
Diese Studierenden werden demnächst an einer
Betriebsbesichtigung
teilnehmen. Von den interessierten Studierenden, welche die
Voraussetzungen der Bank erfüllen,
werden möglicherweise einige eingestellt. Ein weiteres Unternehmen
haben wir kürzlich auch davon überzeugen können, dass es Absolventen
für seine Vertriebsabteilung gebrauchen kann – und diese Mitarbeiter
nicht mehr fremd, beispielsweise bei
Siemens, einkaufen muss. Dieses
Unternehmen kann sich ebenfalls
vorstellen, unsere Absolventen als
Trainees einzustellen; eine erste
Betriebsbesichtigung wurde auch
hier durchgeführt.
Aber grundsätzlich war unser erster Erfolg natürlich, dass wir den
CareerService als Interreg-Projekt
überhaupt genehmigt bekommen haben. Es wurden sehr viele
Anträge gestellt, und wir mussten
im Vorwege viele Unternehmen
und Politiker der Region überzeugen, dass ein CareerService für den
Hochschulstandort Flensburg notwendig ist.
Wie wurde das Angebot von den
Studierenden bisher aufgenommen?
Es sind bereits Studierende von sich
aus auf mich zugekommen, die im
Rahmen einer Veranstaltung ganz
konkret für den CareerService ein
Konzept zum weiteren Aufbau von
Unternehmenskontakten
entwickeln wollen. Dies zeigt, dass die
Studierenden uns wahrnehmen und
daran mitarbeiten möchten.
Bei einer ersten mit KOWA gemeinsam organisierten Info-Veranstaltung
zum grenzübergreifenden Arbeitsmarkt
konnten wir 27 Teilnehmer verschiedener Studiengänge begrüßen.
Für zuvor erwähntes Projekt mit der
dänischen Bank gab es ebenfalls zahlreiche Anmeldungen.
Wie wird der CareerService von der
Wirtschaft aufgenommen?
Bereits bevor es den CareerService gab,
erhielten wir sehr viel Unterstützung
insbesondere von der Industrie- und
Handelskammer Flensburg, die sich
einsetzte und mit Unternehmen
sprach, um abzuklopfen, wie das
Interesse auf deren Seite an einer solchen Kommunikationsplattform ist.
Auf entsprechenden Präsentationen
wie z.B. im Netzwerk Innovativer
Unternehmen stießen wir auf positive
Resonanz, es wurden gleich Kontakte
für Beratungsgespräche geknüpft.
Gleichzeitig erhielten wir Tipps, wie
wir an die Unternehmen besser her-
Foto: Ellen Kittel-Wegner, Uni Flensburg
:editorial
TEXT: Die Redaktion
Liebe Leserinnen und Leser,
die Campuszeitung hat Nachwuchs
bekommen. Einige engagierte Studentinnen und Studentenhaben das
Team verjüngt und einiges in die
Hand genommen. So könnt ihr demnächst unseren neuen Internetauftritt bewundern. Dort habt Ihr dann
auch die Möglichkeit Kommentare,
Ideen und was Euch sonst noch einfällt abzugeben. Natürlich könnt Ihr
so auch den Weg zu uns finden, um
bei der uns mitzumachen!
Impressum
Zeitung für den Hochschulcampus Flensburg. Die :CAMPUSZEITUNG ist
eine unabhängige Zeitung für alle Angehörigen des Flensburger Hochschulcampus.
Sie erscheint regelmäßig mit einer Auflage von 3.000 Exemplaren.
Herausgeber: :CAMPUSZEITUNG AG
Universität Flensburg
Auf dem Campus 1
24942 Flensburg
Redaktion:
E-Mail: Internet: Mike Schnoor & Oliver Schimkus (V.i.S.d.P.)
[email protected]
http://www.campuszeitung.de
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die
Meinung der Redaktion wieder.
Anzeigen: Lena Svensson & Therese Sonntag
Layout:
Therese Sonntag & Rebecca Drick
Fotos:
Photocase.com
Campuszeitung, Universität Flensburg, MMT Team,
Mitarbeiter dieser Ausgabe: Maja Loeck, Katrin Strötzel, Marlen Mietz, Maria
Niemann, Janne Thams, Oliver Schimkus, Mike Schnoor, Katharina Schnitzer,
Lena Svensson, Victoria Schmidt, Inga Bliddal, Nina Schack , Markus Seelmeyer
Druck:
Flensborg Avis AG
Wittenberger Weg 19
24941 Flensburg
E-Mail: [email protected]
Redaktionsschluss nächste Ausgabe: 15. September 2006
Die nächste Ausgabe erscheint Mitte Oktober 2006.
ankommen, ohne dass unsere Flyer
kurzerhand im Mülleimer landen.
Die Unternehmen haben auch
ganz konkrete Fragen an uns
herangetragen,
beispielsweise
nach Einstellungsmodalitäten für
Praktikanten zwischen BA- und MAStudium. Insofern zeigt es, dass auch
der Bedarf nach einer Hilfestellung
durch den CareerService seitens der
Unternehmen vorhanden ist.
Sehen Sie beispielsweise auf der
Nordjob Chancen, um Potentiale von
Unternehmen abzugreifen – oder ist
diese Messe ein wenig gegensätzlich
ausgerichtet, weil die Nordjob gerade
auf Schulabgänger abzielt?
Wir haben uns die Nordjob genau
aus diesem Grund letzte Woche angeschaut, da sie idealerweise inmitten
der Studierenden auf dem Campus
stattfindet. Im Moment sind wir
dabei, unter Studierenden nachzufragen, wie die Messe bei ihnen angekommen ist. Für die Zukunft kann
es für uns die Möglichkeit geben, mit
der Nordjob zusammenzuarbeiten.
Dann aber möchten wir deutlicher
den Fokus auch auf Studierende legen.
Aussteller gaben selbst an, dass sie in
der Mehrzahl derzeit in der Tat hauptsächlich auf Auszubildende ausgerichtet seien. Die bisherige Nordjob ist
noch nicht ideal für Studierende, aber
das lässt sich möglicherweise gemeinsam in diese Richtung entwickeln.
Alternativ ist es genauso interessant,
eine eigene kleine Kontaktmesse auf
dem Campus durchzuführen, die
vielleicht kleiner als die Nordjob wäre,
dafür aber gezielt auf Praktika oder
Jobs für Studierende und Absolventen
ausgerichtet wird.
In wenigen Tagen finden die
Managementtage statt – sehen Sie
dort eine Präsentationsmöglichkeit
für den CareerService?
Unser Marketingkonzept sieht selbstverständlich für die Managementtage
einen Infostand vor, um sowohl
Unternehmensvertreter als auch
Studierende informieren zu können. Speziell möchten wir uns in
der ExNet-Veranstaltung vorstellen
(Anm. d. Red.: ExNet ist der AlumniVerein des Instituts für Internationales
Management). Es gibt an dieser Stelle
eine große Schnittmenge, da wir über
ehemalige Absolventen natürlich wie-
der interessante neue Jobangebote und
Praktika erhalten können. An dieser
Stelle ist es wichtig, den Kontakt zu
halten.
Wird für den CareerService bei den
Unternehmen regelmäßig Werbung
gemacht?
Genau damit haben wir gerade
begonnen: in dieser Anfangsphase
müssen wir uns zunächst einmal
bekannt machen und jede hierfür passende Gelegenheit nutzen, wie die
Wie wird der CareerService das Leben
auf dem Campus Flensburg beeinflussen?
Trotz mangelnder prophetischer
Fähigkeiten: Ich denke, es geht
recht schnell, eine Bekanntheit des
CareerService auf dem Campus zu
erreichen – zum einem durch die
Campuszeitung, zum anderen ist
auch unser Büro schon längst auf
dem Campus. Das Büro liegt im
Verwaltungsgebäude der Uni zentral
im Erdgeschoss. Es befindet sich
Foto: Photocase.com
Präsentation bei Netzwerktreffen von
Unternehmen und die Entwicklung
eines Konzepts, um wirkungsvoll einzelne Unternehmen direkt ansprechen
zu können.
Welche Chancen sehen Sie durch den
CareerService für die Zukunft?
Grundsätzlich ist für deutsche
Hochschulen die Verstärkung dieses
Servicebereiches ausgesprochen wichtig.
Dabei ist es immer auch ein finanzielles
Problem der deutschen Hochschulen,
solche Serviceleistungen zu etablieren.
Es wird jedoch zunehmend gefordert,
zugleich sorgen Hochschulen durch das
Angebot dieser Dienstleistung dafür,
dass Studienangebote begehrt sind und
angenommen werden. Wenn deutlich zu
machen ist, dass Studierende über diese
Serviceleistung einfacher in den Beruf
finden können, ist ein CareerService
als Alleinstellungsmerkmal für die
Zukunft von Hochschulen wirklich wichtig. Wie auch immer ein
solcher CareerService finanziert wird
- es muss diese Dienstleistung an deutschen Hochschulen sowohl für die
Studierenden als auch die Unternehmen
geben.
gegenüber der Studienberatung,
sodass ein zentraler Beratungsbereich
entsteht und auch optisch klar
wird, dass es sich nicht nur um die
Studierenden der grenzübergreifenden Studiengänge dreht, sondern dass
das Angebot für alle Studierenden
offen ist. Wenn es uns gelingt, wirklich viele praxisnahe Veranstaltungen
mit den Unternehmen zusammen zu
machen, bindet es die Hochschulen
viel mehr in die Region ein und
bindet die Unternehmen wiederum an den Campus. Folgerichtig
wird dadurch eine Vernetzung der
Kontaktmöglichkeiten geboten, was
für alle Beteiligten nur förderlich
sein kann.
***
Wer also schon jetzt die Hilfe des
CareerService in Anspruch nehmen
möchte oder sich einfach noch weiter
informieren will, darf dies gerne tun bei
Dipl.-Päd. Ellen Kittel-Wegner telefonisch unter 0461 805 2569 oder per
E-Mail unter:
[email protected].
Wir bedanken uns für das Interview!
:wer macht eigentlich die
CAMPUSZEITUNG?
TEXT: Katharina Schnitzer
Diesmal im Fokus: Mike Schnoor
Mike Schnoor ist ein abwechslungsreicher Mensch, der einerseits gerne
Spaß hat, unternehmungslustig ist und
einfach gerne das Leben, so wie es eben
manchmal kommt, genießt. Anderseits
weiß er auch seine Prioritäten zu setzen
– was er vom Leben will und was seine
Ziele sind.
Er ist gerne mit seinen Freunden unterwegs, ob nur einfach zum Grillen und
Quatschen oder um die Nächte durch zu
feiern. Seine Lieblingsbeschäftigungen
aber liegen in seinem Interesse für das
Thema Web 2.0, und dabei liegt ihm
ganz besonders das Schreiben und die
Betreuung seines eigenen Weblogs unter
www.sichelputzer.de am Herzen, welches er zusammen mit mir betreibt.
Sein Motto besteht auch beim Schreiben
darin, dass man seine Meinung nie hinterm Berg halten sollte – auch wenn man
sich dabei nicht immer Freunde macht.
Derzeit studiert Mike International
Management im 6. Semester. Seine
Studienschwerpunkte hat er seinen Interessen entsprechend mit
Medienmanagement und Marketing
gewählt. Wenn es ihm möglich wäre,
würde er gerne jede neue technische
Innovation selber testen, doch leider
reicht der Geldbeutel nicht immer dazu.
Wo wir schon mal beim Thema Geld
sind: Eine weitere Tätigkeit, der er gerne
nachgeht besteht im Shopping. Ja, es
gibt auch Männer, die gerne einkaufen
und das manchmal noch lieber als seine
eigene Freundin. Hierin zeigt sich auch
ein weiteres Motto von ihm, nämlich
das man Geld am Besten immer im
Umlauf hält – ganz in der Hoffnung,
dass es irgendwann wieder zu einem
zurückkommt.
Recht bekannt ist er in seinem
Freundeskreis des weiterem dafür, dass
er gerne Fotos mit unserer gemeinsamen
Digitalkamera macht. Egal wann und wo
und wie man aussieht. Erinnerungsfotos
müssen einfach sein. Und diese werden
dann auch gerne auf seinem Weblog
veröffentlicht. Doch wen stört es schon,
wenn man die Herzen andere Leute
damit erfreuen kann?
Seit diesem Jahr nun ist Mike einer der
Neuen bei der Campuszeitung. Sein
Engagement für bestimmte Dinge wie
eben das Schreiben oder das Medium
„Zeitung“ an sich lässt sich somit schnell
erkennen.
Sobald man ihn für eine Sache
richtig begeistern kann, ist er mit
von der Partie.
Ein kleiner Blick auf die Vergangenheit
lässt aber schon erahnen, dass sein
Interesse im Journalismus bereits seit
einigen Jahren anhält: Früher war er
bereits beim Schleswig-Holsteinischen
Zeitungsverlag tätig und ebenso bei einer
Internetagentur. Aber wieso sollte man
nicht das auch beruflich tun, was einem
die wirkliche Begeisterung bringt, denn
man lebt ja nur einmal und dies sollte
man auch bezüglich kleinerer Dingen
genießen.
CAMPUSAKTUELL Seite 03i
CAMPUSZEITUNG Flensburg 2 / 06
:visionen
(er)leben
TEXT: Torsten Köhler (PRTeam Managementtage 2006)
Gibt man bei der Online-Enzyklopädie
Wikipedia den Begriff „Vision“
ein, erhält man neben den sprachlichen Erklärungen (v. lat.: videre
= sehen; frz.: vision = Traum) verschiedene Kategorisierungen. So
bezeichnet „Vision“ eine Vorstellung
oder Imagination bezüglich eines
Zustandes in unbestimmter Zukunft,
eine religiöse Erscheinung, eine
optische
Wahrnehmung,
auch
Sinnestäuschung oder Halluzination
und eine Motivation/Überzeugung
sich in eine Sache zu investieren.
In der Geschichte und in heutigen
Strategien von Unternehmungen galten und gelten Visionen als notwendige Leitbilder um die Zukunft aktiv
zu gestalten.
Doch wie entstehen eigentlich
Visionen, die auch den Namen verdient haben?
Wie können diese „Überzeugungen
oder Vorstellungen“ so umgesetzt werden, dass sich der gewünschte zukünftige Zustand einstellt? Und wie kann
eine Vision richtig im Unternehmen
kommuniziert werden, so dass sie von
allen Mitarbeitern verstanden und
getragen wird?
Diesen Fragen widmen sich am 15. und
16. Juni 2006 die 12. Managementtage
Flensburg, zu denen alle interessierten
Studierenden der Universität und FH,
Unternehmer und Wissenschaftler
herzlich eingeladen sind. Organisiert
von Master-Studierenden des Instituts
für Internationales Management
(IIM) in Zusammenarbeit mit der
Professur für Medienmanagement
der Universität Flensburg erwarten
euch zwei informative und ereignisreiche Tage. Ihr habt hier exklusiv
die Möglichkeit einen Einblick in die
unternehmerische Praxis zu gewinnen und Teil eines Netzwerkes zu
werden, welches Wissenschaft und
Unternehmenswirklichkeit verbindet.
Dass sich dabei die Chance für persönliche Kontakte (z.B. für Praktika) bietet, ist eine Vision, die Mitte Juni auf
dem Flensburger Hochschulcampus
Realität werden kann.
D
as Motto:
Das Leitthema des letzten Jahres
„Die drei ??? des Erfolgs - Vision,
Strategie, Verantwortung“ wird 2006
erneut aufgegriffen, da Visionen zahlreichen Unternehmen als Leitbilder
und strategische Zielvorgaben dienen, um ihre Unternehmung erfolgreich in die Zukunft zu führen. Die
Notwendigkeit und wegweisende
Bedeutung dieser in unbestimmte
Zukunft projizierten Idealbilder sind
im unternehmerischen Alltag jedoch
umstritten. Von „Zukunftsträumerei“
über „notwendiges Übel“ bis hin zum
„zukunftsweisenden Erfolgsmotor“
– die Vielseitigkeit und Brisanz der
Thematik gibt Anlass zu zahlreichen
Diskussionen, die die Managementtage
Flensburg 2006 prägen werden.
D
as Programm:
Zum Auftakt des zweitägigen
Kongresses findet am Donnerstagabend
eine Podiumsdiskussion u.a. mit
Matthias Wolfskeil (Geschäftsführung
Campusgrüsse
Kathi, 24, Internationales Management, 4. Semester
Kathi wollte unbedingt zusätzlich zu
ihrem Interview noch Grüße loswerden.
Ihr Wunsch ist uns natürlich Befehl. Sie
grüßt: Lare, Merli, Maddin, Casi, Mar-
Martin, 24, BWL, 4. Semester
Sitzt gerade fleißig in der Mensa und
lernt und grüßt Birte, Benjamin, Kerno, Andy, Frank, Steffi, Jule, Anthon
und alle die ihm jetzt gerade nicht einfallen.
Lena, 21, Internationales Management, 4. Semester
Lena freut sich auf ihr Auslandssemester in Portsmouth und über das
wunderbare Wetter und grüßt ihre
Mitbewohnerin die Bine, die Stöpsel,
Ninschen, Ingschen und Joni und
natürlich noch die Jule.
Tanja & Janna, Schüler
Sie haben die Uni im Rahmen des Biologieunterrichts besucht und haben
hier die Labors ausprobieret.
Das Mensaessen hier finden sie ganz
gut, auch wenn das System nicht gleich
zu durchblicken ist.
Auch sie freuen sich über das schöne
Wetter und grüßen alle die sie kennen.
cy, Beni, Simon, Milli, Wendelin, Marc,
Schorschi und Sean.
Stadtwerke Flensburg GmbH),
Horst A. Jeschke (Vorstand Damp
Holding AG), Wolfgang Grupp
(Trigema GmbH & Co.KG) sowie
Gerd Pischetsrieder (Pischetsrieder
Consulting GmbH) statt. Unter der
Moderation vom Chefredakteur des
Harvard Businessmanager Christoph
Seeger, treten sie zum Thema
„Visionen im Spannungsfeld zwischen
Realität und Illusion“ miteinander in
Dialog.
Der Freitagvormittag wird mit der
kritischen Betrachtung des Begriffs
„Vision“ in Form kontroverser
Keynotes eingeleitet. Der Fokus
der sich anschließenden Vorträge
richtet sich auf die drei Leitfragen:
„Visionen – Wie generieren? Wie
implementieren? Wie kommunizieren?“ Darauf aufbauend steht der
Nachmittag ganz im Zeichen der
workshopartigen Panels, in denen
diese drei Fragen aus theoretischen
und praktischen Gesichtspunkten
reflektiert
werden.
Seien
es
Innovationsmanagement,
mobile Kommunikation, Musikindustrie
oder Erfahrungsberichte ehemaliger
Studenten, die insgesamt acht thematisch unterschiedlich ausgerichteten
Panels bieten für jeden Interessierten
aufschlussreiche Brancheneinblicke.
Erstmalig werden dabei zwei Workshops
in englischer Sprache angeboten, die
von internationalen Referenten aus
den USA und Dänemark durchgeführt werden.
Abgerundet werden beide Kongresstage
durch ein attraktives musikalisches
und kulinarisches Rahmenprogramm,
welches seinen Höhepunkt am
Freitagabend in der stilvollen
Atmosphäre der Communicator´s
Foto: Das Team der Managementtage 2006 - Lehrstuhl für Medienmanagement
Lounge im Club 100 (über dem
Fitnessclub/Campushalle) mit LiveMusik und einem exklusiven Buffet
findet. Hier können die Teilnehmer
und Referenten den Kongress noch
einmal Revue passieren lassen und ihre
eigenen Visionen austauschen.
D
ie Organisation:
Die Managementtage Flensburg
2006 werden durch das SponsoringEngagement
der
Sparkasse
Flensburg, der Mitsubishi HighTec
Paper Flensburg GmbH sowie den
Stadtwerken Flensburg ermöglicht. Neben diesen Hauptsponsoren
unterstützen weitere Unternehmen
durch Geld- und Sachsponsoring den
Kongress. Auch die Teilnehmer leisten
durch die Kongressgebühr einen Teil
zur Realisierung.
Studierende zahlen für den
pletten Kongress 20 €,
und Hochschulangehörige
und Gäste bzw. Vollzahler
komExNet
30 €
50 €.
Diese, vergleichsweise geringen
Kongressgebühren, lohnen sich jedoch
in Anbetracht der gebotenen Inhalte,
Kongressunterlagen, Buffets und des
Programms ganz sicher.
Allen Interessierten, deren Neugierde
geweckt wurde, stehen weitere
Informationen zum Programm und
die Möglichkeit der Anmeldung zu
den Managementtagen Flensburg 2006
auf der Homepage der Veranstaltung
unter www.managementtage.de zur
Verfügung. Das Organisationsteam
steht für Fragen und Anregungen
natürlich gerne zur Verfügung und
freut sich mit allen Teilnehmern auf
zwei abwechslungsreiche und informative Managementtage Flensburg
2006.
Seite 04 CAMPUSZUKUNFT
CAMPUSZEITUNG Flensburg 2 / 06
TEXT: Victoria Schmidt
Erste Bilanz nach einem Semester
Bachelor of Arts in Flensburg
Eigentlich
könnte
es
eine
Erfolgsgeschichte sein: Die 1946 als
Pädagogische Hochschule ins Leben
gerufene Universität Flensburg hat nach
ihrem Umzug auf einen neuen Campus
den nächsten Schritt zur Modernität
gewagt.
Im Oktober 2005 wurde im Rahmen des
deutschlandweiten Neustrukturierung
des Lehramtstudiums der neue
Studiengang „Bachelor of Arts in Verm
ittlungswissenschaften“ eingeführt, der
künftig zusammen mit dem „Master
of Education“ erstes und zweites
Staatsexamen ersetzen soll. Die neuen
Abschlüsse sollen deutschen Studenten
mehr Chancen auf dem internationalen Arbeitsmarkt bieten, zumal, wie
stets betont wird, der sechssemestrige Bachelor of Arts (BA) noch nicht
schulbezogen ist.
Doch schon bei dieser Aussage kollidieren, nach Ansicht vieler
Studierender, Realität und
Wunschdenken. So ist in
Flensburg der BA in Vermittl
ungswissenschaften durchaus schulbezogen: Wie auch ihre Vorgänger, die noch
nach der alten Studienordnung studieren, ist die Gesamtheit der Erstsemester
dazu verpflichtet, ein einjähriges
Assistenzpraktikum an einer Schule zu
absolvieren. Zudem sind auch viele der
Seminare und Vorlesungen auf den
Beruf des Lehrers ausgelegt, wie könnte
es an einer ehemaligen Pädagogischen
Hochschule, die erst seit 1994 den
Universitätsstatus trägt, anders sein.
Der Vorwurf der Studierenden besteht
hierbei nicht darin, dieses Praktikum
einmal wöchentlich wahrnehmen zu
müssen, sondern schlicht, dass sie von
Anfang an mit zu wenigen handfesten
Informationen versorgt worden seien.
Besonders in den ersten Wochen sei
der Mangel an Organisation zu spüren
gewesen. Die Online- Datenbank „Portal
Studium und Lehre“, die man eigens für
den neuen Studiengang einrichtete, war
entweder überlastet oder nicht zu erreichen, bei vielen Studenten machte sich
erster Frust breit, da die wenigen Plätze
in den Seminaren binnen Stunden über
das Online-Verfahren belegt waren.
Und hier liegt die Crux des deutschen
BA/MA-Systems:
Im angelsächsischen Raum kann dieses
System auf eine ebenso lange Tradition
wie unsere Abschlüsse Diplom und
Magister zurückblicken. Sein unbestreitbarer Erfolg rührt zum einen von der
Vergabe von „Creditpoints“ her, die auf
eine Art Konto jedes Studenten angerechnet werden. Hierbei kann es auch
negative Punkte geben, etwa für eine
nichtbestandene Prüfung oder überzogene Studienzeit. Solche Maluspunkte
dürfen eine gewisse Anzahl nicht
überschreiten, ansonsten droht die
Exmatrikulation. Den Studenten wird
also von Anfang an Druck gemacht und
doch das ist nur
eine seite
Langzeitstudenten vorgebeugt.
Zum anderen nämlich haben sich
Bachelor und Master durch ihre moderate Seminargröße bewährt. Wenn es im
Vorlesungsverzeichnis heißt, ein Seminar
werde nur für 20 Personen angeboten,
so kann man sich in Groß Britannien
und den USA darauf verlassen.
Der Alltag dagegen sieht in Flensburg,
wie an vielen deutschen Hochschulen,
anders aus. Überfüllte Räume und
Hörsäle stehen hier auf der Tagesordnung.
Stress auf Seiten der Studierenden
und Dozenten ist vorprogrammiert.
Bereits jetzt werden Stimmen laut,
die nach dem Sinn neuer Abschlüsse
in Deutschland fragen, bei denen die
Studienbedingungen gleich geblieben
sind, bzw. sich stellenweise sogar noch
verschlechtert haben. Kritisiert wird vor
allem das neue Prüfungssystem, dessen Ziel nicht mehr der Erwerb von
Teilnahme- oder Leistungsscheinen ist,
sondern von Noten wie in Schulzeiten.
Jede Veranstaltung, ob nun Seminar
oder Vorlesung, muss von nun an mit
einer Prüfung abgeschlossen werden.
Das bedeute nicht nur mehr Arbeit
für die Dozenten, sondern stelle auch
die Qualität der zukünftigen Lehrkräfte
in Frage. Denn, so ein Sprecher des
AstA Flensburg, wie sollen Lehrer später ihren Schülern vernünftiges Lernen
beibringen, wenn sie selbst während des
Studiums nur ihr Kurzzeitgedächtnis
für die Endklausuren trainiert und
dabei allerhöchstens Oberflächenwissen
erlangt hätten?
Vor allem die Hochschulleitung ist in
den letzten Monaten in die Kritik geraten, denn, wie auf den Demonstrationen
des AstA immer wieder hervorgehoben
wurde: Das Rektorat der Universität habe
bewusst Studierende über die eigentlich
vorhandenen Kapazitäten aufgenommen
und das allein aus medienwirksamen Prestigegründen.
Den Koordinatoren des neuen
Studienganges muss man jedoch zu Gute
halten, dass sie inzwischen den Versuch
unternommen haben, sich zu bessern.
Am Beginn des ersten Semesters wurde
nach den ersten Pannen eine BABeratungshotline angeboten, weitere
Info-Veranstaltungen folgten.
Abzuwarten bleibt nun, wie sich die
Lage weiterentwickeln wird, auch
im Blick auf ganz Deutschland. Es
kann nur gehofft werden, dass die
Verantwortlichen endlich zur Einsicht
gelangen, dass wir uns auch mit „schicken“ neuen Abschlüssen nicht vor
einer Bildungskatastrophe retten können, wenn weiterhin immer weniger
Zeit und Geld darin investiert werden.
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Diese
Kolummne
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CAMPUSZEITUNG Flensburg 2 / 06
CAMPUSSPORT Seite 05i
:Football & Cheerleading seit 1987 in Flensburg
TEXT: Jan Bublitz
Zu einer Zeit als, die Uni noch Pädagogische Hochschule hieß und ihren Sitzin
Mürwik hatte, wurden in Flensburg schon
die typisch amerikanischenSportarten
American Football und Cheerleading betrieben. Daher ist es jetztan der Zeit, sich
nach 18 Jahren auch an dieser Stelle mit
dem Thema zubefassen.
AMERICAN FOOTBALL
H
istorie
Im Jahr 1987 brachten zwei Marinesoldaten den Sport nach Flensburg, nachdem American Football
in Deutschland schon länger gespielt
wurde.American Football gehört zur
gleichen Sportfamilie wie Fußball
und hat seinen Ursprung, wie Fußball
auch, auf den britischen Inseln.
R
egeln
So schwer sind die Regeln gar nicht.
Zumindest nicht wenn man das Spiel
einfach nur verstehen will: Spielziel
ist Raumgewinn. Das Feld ist in 12
Zonen eingeteilt, die jeweils äußersten Zonen sind die Endzonen. Die
10 übrigen sind das eigentliche Spielfeld. Der Angriff (Offense) der einen
Mannschaft hat vier Versuche um eine
Distanz von 10 Yards zu überwinden.
Das kann sie durch Tragen oder Werfen des Balles erreichen. Schafft sie es,
bekommt sie vier weitere Versuche.
Das Scheitern führt zum Ballbesitzwechsel und die gegnerische Offense
kommt auf das Feld. Gegenstück der
Offense ist die Verteidigung (Defense). Sie soll versuchen jeden Raumgewinn zu verhindern, bestenfalls erobert sie den Ball. Das reicht eigentlich
schon um sich zu begeistern!
Jedoch ist Football viel durchdachter
als es klingt. Gespielt wird nicht fließend wie beim Fußball sondern in
Spielzügen. Es gibt also immer wieder eine kurze Pause in der sich beide
Teams besprechen können. Der Angriff versucht durch taktische Maßnahmen immer wieder die Schwächen
der Verteidigung aufzudecken um
Raumgewinn zu machen. Wichtigster Mann im Angriff ist der Quarterback.
Strafen gibt es natürlich auch. Schlagen, Treten, Beinstellen, Beschimpfen
oder auch einige technische Fehler
werden mit Raumstrafen geahndet.
Anders als in anderen Sportarten sind
persönliche Strafen selten. Es wird
fast immer die gesamte Mannschaft
bestraft. Daher ist der Zusammenhalt
beim Football auch besonders stark.
Allein die Strafen zeigen schon, das
Football alles andere ist als brutales
Aufeinandertreffen von Körpern. Ein
kühler und kluger Kopf ist beim Football einfach notwendig.
Foto: Photocase.com
E
in Name, sieben Mannschaften.
Die Flensburg Sealords sind das älteste, noch existierende
Footballteam in Schleswig-Holstein. Seit 1987 dabei und
in den letzten Jahren ganz erfolgreich. Angeboten wird
Football für Männer und Frauen. Männer können ab 14
Jahren beginnen, Frauen ab 15. Für die ganz Kleinen wird
Flagfootball angeboten, eine Variante ohne Ausrüstung
und mit sehr wenig Kontakt, welches gut für Kinder geeignet ist.
D
ie Mannschaften:
- Flensburg Flaglords, unser Jugend- Flagfootballteam;
- Mermaids, unser Damencheerleaderteam ab 16;
- Seastars, unser Jugendcheerleaderteam;
- Seapearls, unser Jugendpeeweeteam.
Wir sind der Meinung: Wer es nicht versucht hat, weiß
auch nicht, ob es ihm gefällt. Das ist eine Aufforderung,
ja sogar Herausforderung zum Training zu kommen und
sich mal zu versuchen.
Wer traut sich?
- Flensburg Sealords, unser Herrenfootballteam ab 18;
- Flensburg Junior Sealords, unser Jugendteam;
- Flensburg Sealadies, unser Damenteam;
CHEERLEADING
H
istorie
Wie in Amerika Ende des 19. Jahrhunderts kam Cheerleading auch
in Deutschland kurz nach Football
auf. Während es in den USA zuerst
Männer
waren, die sich als Cheerleader betätigten, waren es in Deutschland
meistens die Frauen und Freundinnen der Spieler, die sich an den
Spielfeldrand stellten. Daher auch
das weit verbreitete Vorurteil das alle
Cheerleader was mit einem Spieler
hätten. Seit 1988 gibt es auch in
Flensburg Cheerleader.
Foto: Flensburg Sealords
R
egeln
Campusgrüsse
Auch im Cheerleading gibt es Regeln. Darauf wird allerdings nur zu
den Meisterschaften Wert gelegt.
Cheerleading besteht aus den Elementen Tanz, Turnen und Akrobatik. Dazu kommen dann noch
die so genannten Jumps (Sprünge)
und Chants (Anfeuerungsgesänge).
Cheerleading ist also weit mehr als
nurPuschelschwingen, kurze Röcke anziehen und nett aussehen.
Biene, 24, Diplompädagogik, 4. Semester
Biene freut sich auf 2 Monate lernen :-) Um einen freien Kopf
zu bekomme fährt sie mit ihrem Bruder zum Baden und Klettern in den Urlaub.
Außerdem freut sie sich bald die Uni zu wechseln und nach
Marburg zu gehen, das näher an ihrem zu Hause liegt.
Natürlich wird sie Flensburg, und besonders den Strand, den
man als Kind des Südens besonders schätzt, vermissen.
Sie grüßt ihre Mitbewohnerin Lena, Andrea und Christiane
Yvonne, Marlen, Susann, 20, Erziehungswissenschaften 2.Semester
Johanna, 23, Internationales
Management, 4. Semester
Yvonne, Marlen und Susann grüßen
sich gegenseitig und freuen sich auf
ihren gemeinsamen Urlaub auf Rügen. Sie genießen das schöne Wetter.
Außerdem sind sie voller Vorfreude
auf die Ferien.
Johanna grüßt ihre Familie,
Verwandten, ihre besten Freundinnen in Flensburg, Inga und
Nina, Lena, Jule, die Mittwoch
Geburtstag hatte, den Hund
ihrer Schwester und sie freut
sich ganz doll darauf im Auslandssemester in die Schweiz zu
gehen und ihre Abende mit Mr.
Schweiz zu verbringen :-) Und
natürlich auf die leckere Schokolade die es da gibt und die sie
ihren besten Freundinnen natür-
lich mitbringen wird.
Kontakt:
www.sealords.de
[email protected]
Das scheinen vor allem erwachsene
Frauen zu wissen, weshalb sie sich
gar nicht erst an diesem anerkannte
Sportart herantrauen.
Auf Meisterschaften werden die einzelnen Elemente in Schwierigkeitsstufen
unterteilt. Je schwerer das Programm, umso höher auch die mögliche Punktzahl. Allerdings werden
auch wackelnde oder unsaubere
Darbietungen bestraft. DieGröße
der Teams variiert zwischen 8 und
25 Mädchen wobei auch gemischte
Teamsmöglich sind.
C
heerleading in Flensburg
Cheerleader kann man in Flensburg
nur bei den Sealords werden. Das
älteste Team ist das Damenteam, in
dem Frauen von 16 bis 32 Jahren
dabei sind. Ende der 90er entstanden dann ein Jugendteam und ein
PeeWee-(Kinder) Team. Flensburg
ist der größte Cheerleadingverein in
Schleswig- Holstein. Trotzdem brauchen wir noch dringend Verstärkung.
Wer Lust hat, kann an einem Probetraining teilnehmen. Erfahrung oder
auch sportliche Vorbildung ist nicht
notwendig. Was man braucht wird
einem beigebracht!
Seite 06 CAMPUSSTIMMEN
CAMPUSZEITUNG Flensburg 2 / 06
:Sagt uns was ihr denkt! Campusumfrage zum Thema Fußball WM 2006
INTERVIEWS: Inga Bliddal, Marlen Mietz & Nina Schack
Die Fussball WM ist zum Greifen nahe und daher haben wir uns diesmal zum Thema Fussbal auf dem Campus umgehört. Wer wird Weltmeister und wer ist DER
Spieler? Eure Antworten findet Ihr hier!
Nicole, 20, Erziehungswissenschaften/
Erwachsenenbildung, 2. Semester
Kathleen,
20,
Erziehungswissenschaften/Erwachsenenbildung, 2. Semester
Campuszeitung: Wie findest du den
Rummel um die WM?
Nicole & Kathleen: Wir freuen uns auf
jeden Fall auf die WM. Da wir aus Berlin, einer WM Stadt, kommen ist man
ja direkt am Geschehen.
Campuszeitung: Wie werdet ihr die
Spielabende verbringen?
Nicole & Kathleen: Auf jeden Fall vor
dem Fernseher und wenn es die Uni
erlaubt, werden wir auch nach Berlin
fahren und die Spiele auf einer großen
Leinwand live verfolgen.
Campuszeitung: Wer wird eurer Meinung nach Weltmeister?
WM
2006
Campuszeitung: Und wer ist euer deutscher Favorit?
Nicole & Kathleen: Deutschland! Nee,
wohl eher Brasilien, die sind doch um
einiges besser.
Nicole & Kathleen: Ballack, der spielt
echt gut.
Campuszeitung: Wie weit wird die
deutsche Nationalmannschaft eurer
Meinung nach bei der WM kommen?
Campuszeitung: Denkt ihr, dass die
Entscheidung bezüglich des deutschen
Torwarts richtig ausgefallen ist?
Nicole & Kathleen: Bis zum Halbfinale
werden sie es wohl schaffen.
Nicole & Kathleen: Kahn hätte lieber
spielen sollen, der ist eindeutig der bessere Torwart. Mit Lehmann werden wir
wohl keine so große Chance haben.
Campuszeitung: Wer ist eurer Meinung
nach DER Spieler der WM?
Nicole & Kathleen: Puh, das ist echt
schwer… Zinedin Zidane, Beckham,
vielleicht auch Ronaldo oder auch Ronaldinho.
Campuszeitung: Denkt ihr, dass die
Wirtschaft von der WM profitieren
wird?
Nicole & Kathleen: Eher nicht, dafür
hätte mehr getan werden müssen.
Campuszeitung: Was haltet ihr von
dem Auswahlverfahren für den Ticketverkauf?
Christoph, 24, Biotechnologie, 6. Semester
Campuszeitung: Was hältst du von
dem Rummel um die WM?
Christoph: Ich finde den Rummel um
die WM schön, man wird überall umworben Fußballprodukte zu kaufen und
es sind ja auch nur noch wenige Tage zur
WM.
Campuszeitung: Wir wirst du die Spieltage verbringen?
Christoph: Ich habe leider keine Karten
bekommen, deshalb werde ich mir die
Spiele wahrscheinlich mit Freunden im
Fernsehen anschauen.
Campuszeitung: Was hältst du von dem
Verlosungssystem für die WM Tickets?
Christoph: Das ist doch eher sehr umständlich gewesen mit den vielen Runden in dem man Karten kaufen konnte,
das ist insgesamt sehr unglücklich gelaufen.
Campuszeitung: Wer ist DER Spieler
der WM für dich?
Christoph: Ballack! Der macht das!
Campuszeitung: Deine Meinung zu der
Torwartfrage?
Christoph: Mal was Neues und frisches
ist ganz gut. Lehmann bringt ein bisschen frischen Wind in das Team.
Campuszeitung: Wie findest du das
WM Maskottchen Goleo und seinen
Freund Pille?
Christoph: Für Kinder ist das Maskottchen nicht schlecht, für Erwachsene finde ich es nicht so toll.
Campuszeitung: Denkst du, dass die
Wirtschaft durch die WM dauerhaft
angeregt wird?
Christoph: Doch, da wird einiges kommen, gerade durch die vielen Gäste die
nach Deutschland kommen werden.
Auf jeden Fall.
Campuszeitung: Dein Tipp: Wer wird
Weltmeister?
Christoph: Deutschland!
Nicole & Kathleen: Leider waren wir
zwei von vielen Deutschen, die keine
Karte bekommen haben. Das Verfahren
hat den Kartenverkauf für die Deutschen sehr eingeschränkt und man hatte eine nur sehr geringe Chance welche
zu bekommen. Außerdem finden wir es
schade, dass man sich das Spiel nicht direkt aussuchen konnte.
Campuszeitung: Wie wichtig ist dir
das Abschneiden der deutschen Mannschaft?
Christoph: Es wäre schön, wenn die
deutsche Mannschaft weit kommt, aber
nicht zwingend notwendig. Wenn eine
andere Nation gewinnt ist es auch gut.
Foto: Photocase.com
Kathi, 24, Internationales Management, 4.
Semester
Kathi: Ballack, weil der so gut aussieht.
Campuszeitung: Was hältst du von dem
Rummel um die WM?
Campuszeitung: Was sagst du zu der
Torwartfrage?
Kathi: Ich finde das hält sich noch im
Rahmen. Ich finde es nur fies, dass in
jedem Laden WM Hüte verkauft werden.
Kathi: Ich mag es eigentlich nicht,
wenn man sich ein Urteil über etwas erlaubt von dem man keine Ahnung hat.
Ich finde es an sich schon gut, dass man
etwas dafür tun muss um aufgestellt zu
werden, aber ich finde es schon ein bisschen fies, das Kahn aus all seinen Werbeverträgen geworfen wurde.
Campuszeitung: Was machst du an den
Spieltagen?
Sebastian, 29, Referendar:
Campuszeitung: Geht dir der Rummel um die WM auf den
Geist?
Sebastian: Was heißt auf den Geist gehen? Es könnte noch
viel mehr sein!
Campuszeitung: Wie sehen deine Pläne für die Spielabende
aus?
Sebastian: Karten habe ich noch keine, aber vielleicht bekommt man ja noch welche. Ansonsten sieht es genauso aus
wie vor 4 Jahren, man darf kein Spiel verpassen! Bis auf Schweden gegen Bulgarien habe ich letztes Mal nämlich alle Spiele
verfolgt.
Campuszeitung: Wer denkst du wird Weltmeister?
Sebastian: Deutschland!
Campuszeitung: Wie wichtig ist dir das Abschneiden der deutschen Nationalelf?
Sebastian: Ich wünsche mir natürlich, dass sie Weltmeister werden, bzw. eine gute WM spielen, wenn sie aber nach dem Viertelfinale rausfliegen sollten wäre ich auch zufrieden.
Campuszeitung: Wer ist deiner Meinung nach DER Spieler
der WM?
Sebastian: Das ist schwer zu beantworten, aber da Deutschland
ja Weltmeister wird, sage ich mal Lukas Podolski.
Campuszeitung: Und deine Meinung zu der Torwartfrage?
Sebastian: Das war die richtige Entscheidung, Lehmann ist
im Moment einfach sportlich besser drauf.
Campuszeitung: Was hältst du von dem Slogan: „Zu Gast
bei Freunden“?
Sebastian: Den finde ich gut, ich hoffe, dass sich die Deutschen auch dementsprechend präsentieren werden.
Campuszeitung: Was hältst du von Goleo? Der guckt da ja
ganz frech aus deiner Tasche.
Sebastian: Ich finde es etwas merkwürdig, dass er keine Hose
trägt…Allerdings finde ich das offizielle WM Logo noch viel
schlimmer, das sieht aus wie wild gewordene Ecstasypillen!
Kathi: Ich habe noch keine konkreten
Pläne, aber wahrscheinlich werde ich
zusammen mit Freunden im Garten
beim Grillen die Spiele schauen oder
auf dem Campus. Dort soll doch eine
Leinwand aufgebaut werden, oder?
Campuszeitung: Was ist dein Weltmeistertipp?
Kathi: Äh… ich sag mal Brasilien.
Campuszeitung: Denkst du, dass die Wirtschaft dauerhaft
von der WM profitieren kann?
Campuszeitung: Und wie weit kommt
Deutschland?
Sebastian: Ja. Es werden viele Gäste kommen und alle Gäste bringen Geld mit. Außerdem wurden schon neue Stadien
gebaut und die Infrastruktur verbessert. Die Wirtschaft ist
somit schon angekurbelt worden und das wird auch während
und nach der WM so bleiben.
Kathi: Wie vor 4 Jahren ins Finale gegen
Brasilien.
Campuszeitung: Wie wichtig ist dir
das Abschneiden der deutschen Mannschaft?
Kathi: Eigentlich schon wichtig, weil
es dann spannender ist die Spiele noch
weiter anzugucken. Aber ob wir nun
Weltmeister werden ist mir eigentlich
egal.
Campuszeitung: Wer ist für dich DER
Spieler der WM?
Kathi: Oh, das ist aber schwierig, man
will ja keine Mädchenantwort geben :-)
Dann sage ich mal Zidane.
Campuszeitung: Und wer ist dein deutscher Held?
Campuszeitung: Und wie findest du
den WM Slogan „ Zu Gast bei Freunden“?
Kathi: Ich finde der trifft zu. Ich freu
mich über Besuch und finde es toll neue
Freundschaften aufzubauen.
Campuszeitung: Wie findest du das
WM Maskottchen?
Kathi: Ich finde es komisch, das Goleo
keine Hose trägt, gerade in Verbindung
mit dem Slogan „Zu Gast bei Freunden“…
CAMPUSZEITUNG Flensburg 2 / 06
CAMPUSSTUDIES Seite 07i
:European Studies - ein neuer Master in Flensburg
Text: Die Redaktion
Im Zuge unserer neuen medialen Kooperation mit dem Campusradio wagten
sich unsere Kommilitonen Kersten
Heinrichs und Larissa Ritter zu einem
Interview mit Herrn Hauke Brunkhorst,
der seines Zeichens die Integration des
neuen Masterstudiengangs „European
Studies“ an der Universität Flensburg
vorantreibt. Wir möchten unseren Lesern diese Informationen natürlich
nicht vorenthalten – was sich hinter
dem neuen Masterstudium verbirgt oder
welche Qualifikationen und Kenntnisse
erworben werden, wird hier geklärt.
entscheidet letztendlich darüber, in welche Richtung die Akkreditierung läuft
und was der endgültige Titel des Bachelors beziehungsweise Masters sein wird.
Wie lange dauert das Studium in der
Regel?
Brunkhorst: Der Bachelor soll sechs Semester und voraussichtlich die Masterphase, vier Semester, andauern. Ich vermute allerdings, dass es trotz der politisch
gewollten, strikten Semesterfixierungsplanung am Ende in allen oder doch fast
allen BA-MA-Studiengängen zu einer erheblichen Verlängerung der Studienzeiten
kommen wird. Das hätten die zuständigen Politiker längst aus der Soziologie lernen können, dass die fortlaufende Ausdifferenzierung von Systemen (BA vs. MA)
immer nur zu mehr Wachstum führt und
nicht zur Begrenzung. Aber da die politische Klasse sich seit geraumer Zeit nicht
mehr um die breite öffentliche Diskussion zum Thema kümmert, weil sie sich erfolgreich europäisch und global vernetzt
hat, glaubt sie auch, sich soziologisch taub
stellen zu dürfen. Der ganze BA-MA-Prozeß ist ein
Lehrstück für die Destruktion der demokratischen
Öffentlichkeit durch informelle Macht. Da beschließen ein paar
– für Europa nicht zuständige – Bildungs, Wissenschafts- und Kulturminister und
ihr Anhang in Bologna ein Protokoll, das
keinerlei Rechtsverbindlichkeit hat, und
die hier zuständigen Landespolitiker, die
glauben, eine private Nebenverwaltung
der Universität, die unsere administrativen Ausgaben verdoppelt, sei – weil
privat – der Schlüssel zur Heilung aller
Übel dieser Welt, weisen mit dem Finger
auf Bologna und behaupten dreist, das
wäre verbindliches europäisches Recht,
das sie jetzt gezwungen seien umzusetzen. Damit schlagen sie zwei Fliegen mit
einer Klappe und die Demokratie tot.
Sie wälzen alle Verantwortlichkeit (zum
Schaden der Europäischen Union) auf
Europa ab und entledigen sich hierzulande (zum Schaden der Demokratie) des
öffentlichen, selbst des parlamentarischen
Einspruchs. Die Rechnung werden sie
noch kriegen und eine erste war schon das
Negativreferendum zur EU-Verfassung.
Aber davon ganz unabhängig ist der Ver-
Was ist der neue Studiengang
European Studies? Welche Inhalte
oder Schwerpunkte gibt es und für
wen ist der Studiengang besonders
interessant?
Brunkhorst: Der neue Studiengang ist,
wie Sie richtig sagen, neu, und von der
dänischen Regierung bereits akkreditiert
worden. Das ist auch eine der Besonderheiten des Studiengangs, dass er ein voll
integrierter deutsch-dänischer Studiengang ist. Der Bachelor wird an der Syddansk Universität gemacht und an der
Universität in Flensburg wird der entsprechende Master angeboten. Inzwischen
liegt auch die Akkreditierung unseres
Masters durch den deutschen Akkreditierungsrat vor, und es kann im Herbst auf
ganzer, dänisch-deutscher Breite losgehen.
In Deutschland muss der Studiengang
dann natürlich noch vorerst durch das
Land eingerichtet werden. Er ist derzeit
in der Anlaufphase durch interregionale
Mittel der Europäischen Union finanziert.
Die internationale Integration ist hierbei
das Besondere, was natürlich durch die
Grenzlage wohl daran liegt, dass Flensburgs begünstigt wird. so direkt an der
Grenze auch günstige Voraussetzungen
für ein solches Vorhaben bietet. Des Weiteren ist der Studiengang interdisziplinär
aufgebaut. Obwohl es "Europa-Studiengänge" bereits an sehr vielen Universitäten
gibt, ist unser Angebot deutlich anders als
die üblichen. Es vereinigt Kultur-, Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften mit Rechtswissenschaften, wobei der
Kernbereich in den Fächern Politik/ Soziologie, Ökonomie und Recht liegt, aber
auch Geschichte und Philosophie spielen
eine bedeutende Rolle. Wichtig ist auch
der regionale Bezug. Die meisten
anderen dieser Europa-Studiengänge legen ihren Fokus jedoch
nur auf die Rechts- oder alternativ
auf die Politikwissenschaften. Die
Integration selbiger von Recht
und politischer Soziologie mit
der Ökonomie und dem breiten
geschichtswissenschaftlichen und
ideengeschichtlichen Horizont ist
die dem geisteswissenschaftlichen
Part ist die eigentliche Herausforderung – das eigentlich Neue an
diesem Studiengang. Wir wollen
vor allem die Soziologie aus ihrer
eigenen Fragestellung mit Recht
und Ökonomie, die Ökonomie
von innen mit Verfassungsfragen Foto: Christoph Schellhaus
und das Recht im Vorstoß an dessen innere Schranke mit seinen gesellschaftlichen such, die Ausdünnung des akademischen
und politischen Voraussetzungen kon- Vollstudiums und damit die Senkung der
frontieren und so die Fächer intern ver- Absolventenquoten nicht nur ein auszahnen. Von einer additiven Interdiszipli- sichtsloses Unterfangen, sondern für die
narität halten wir gar nichts. Das ist auch Wissensgesellschaft und die von immer
der Grund, warum sich ein Teil der Euro- rascher erneuertem Wissen immer abhänpean Studies Gruppe um den Aufbau ei- gigere Ökonomie ist es fatal, dass nicht
ner interregionalen Forschungszentrums mehr Eine Rolle spielt auch, dass viel zu
mit einer ähnlichen Fächerkombination wenige Bachelor-Absolventen hinterher
bemüht und in der es um das Thema "De- auch zum Master zugelassen werden sollen.
signing Global Democracy" gehen soll. Das ist eine unhaltbare Situation, die
viel zu wenige Akademiker hervorbringt.
Der Wissenschaftsrat hat inzwischen
Sie haben gesagt, es sei ein interdisschon scharf dagegen geschossen, indem
ziplinärer Studiengang. Erhält man
er Zahlen vorgebracht hat, die an den
dadurch dann den Bachelor bzw.
gut bestätigten und ganz unstrittigen,
inneren Zusammenhang von BildungsMaster of Science?
Brunkhorst: Um die Art des Abschlusses investitionen und ökonomischer Entgeht es auch bei der Akkreditierungskom- wicklung erinnern. Der Kollege Herr
mission. Inzwischen ist die Sache durch Müller-Benedict hat in diesem Zusammenhang als Soziologe die Verbindung
den Akkreditierungsrat entschieden und
von Bildungsinvestitionen und der
unser Antrag wie eingereicht gebilligt.
ökonomischen Entwicklung erforscht.
Wir sind jetzt bis 2011 akkreditiert. Sie Aber es könnte andererseits auch ein mas
siver Druck von unten entstehen: Eines
Tages wird irgendjemand dagegen klagen,
dass er mit dem Bachelor abgeschlossen
hat und nicht zum weiteren Studium
auf Masterebene zugelassen wird. Damit
steht das Bundesverfassungsgericht vor
einem Problem, weil das Abitur zu einem
Vollstudium berechtigt. Wenn das Abitur
aber nur zu einem halben Studium berechtigt und damit tendenziell zur einem
Fachhochschulreife studium herabgestuft
wird, dann könnte sich daraus auch ein
verfassungsrechtliches Problem ergeben.
Sie haben das Problem der Zulassung
bereits angesprochen. Wie sehen denn
die Zulassungsvoraussetzungen für
den Master Studiengang European
Studies aus?
Brunkhorst: Ich weiß nicht ob schon feststeht, wie viele Creditpoints oder welche
Noten man haben muss. Die Studentenzahlen sind derzeit nur für die Anlaufphase geplant und für das kommende Wintersemester im Masterstudium angesetzt.
Die Zulassung zum Master-Studiengang
ist grundsätzlich breit angelegt. Da sind
Für die Corporation Kooperation mit
Bali gab es ein Pre-Semester. Für
wen ist das besonders interessant?
Richtet sich das zum Beispiel auch
an Studenten aus dem asiatischen
Raum?
Brunkhorst: Das kam aufgrund der Information zustande, dass im asiatischen
Raum großes Interesse an European Studies besteht, und das ist auch so. Umgekehrt hat die Europäische Union natürlich ebenfalls ein großes Interesse daran,
Studenten aus dem ostasiatischen Raum
hierher zu holen. Das Interesse der Ostasiaten in Bali, China und Japan, wo
ich jetzt gerade wieder war und mich
vor Ort informieren konnte, ist außerordentlich hoch. In Peking gibt es sogar
bereits einen European Studies Studiengang der Universität Erlangen, mit dem
ich inzwischen Kontakt aufgenommen
habe und eine Kooperation anstrebe. In
vielen Weltteilen, besonders denen, die
der Armut und des Krieges nicht Herr
werden, ist inzwischen die Europäische
Union zu einer Art Mythos geworden,
und jeder möchte für seine
Weltregion etwas ähnliches.
Die Studenten wollen eigentlich nach Deutschland.
Das Problem mit Bali war
allerdings, dass Studenten nicht unbedingt für teures Geld auf Bali studieren
wollten. Das Interesse war also so gesehen gar nicht so groß, die Studenten
wollten lieber gleich hinüber. Das sind
aber alles Eventualitäten und hier wird
trotzdem noch ein Ausbau erfolgen.
Auch amerikanische Universitäten haben
inzwischen ein großes Interesse an der
Kooperation – und zwar aus dem Grunde, dass den amerikanischen Universitäten die deutschen Studenten davonlaufen. Die gehen nämlich inzwischen lieber
– die Europäische Bürgerschaft und das
Recht der Personenfreizügigkeit macht’s
möglich – aus finanziellen Gründen nach
England, wo sie mit ihren Standardsprachkenntnissen genau so gut zurecht
kommen wie in USA, aber sie gehen auch
vermehrt in andere europäische Länder.
Die amerikanischen Universitäten sind
ganz entsetzt, dass sie die Studenten
nicht mehr kriegen. Das Auslandsstudium und auch die Lehre deutscher Hochschullehrer in dänischen, amerikanischen
oder brasilianischen Universitäten und
überhaupt der internationale Austausch
in Forschung und Lehre wird auf allen
Ebenen, nicht nur bei Studenten und
wissenschaftlichem Personal, sondern
auch und gerade in der Verwaltung immer wichtiger werden. Bedenken Sie nur,
dass inzwischen immer größere Segmente
der öffentlichen Verwaltung sich mit denen anderer, angrenzender und fernerer
Länder immer stärker durchdringen.
Transnationales Verwaltungsrecht ist
inzwischen und ganz plötzlich zu einer
florierenden Branche in der juristischen
Literatur geworden. An diesen grundstürzenden Entwicklungen sind wir hier
in Flensburg mit den European Studies
unmittelbar dran, und ich habe machmal
den Eindruck, unsere große und altehrwürdige Nachbaruniversität in Kiel ist
dabei, diese Entwicklung zu verschlafen.
Interesse an europäischen und insbesondere deutschen Studenten kommt auch
daher, dass diese Menschen die Möglichkeit oder die Fähigkeit haben, sich in
einer neuen Umgebung zu integrieren.
Von daher ist auch dort das Kooperationsinteresse relativ hoch. Man muss sehen, was sich da langfristig machen lässt.
Damit schlagen sie zwei
Fliegen mit einer Klappe und
die Demokratie tot
zunächst die es betrifft sowohl Studenten
aus Sonderburg mit ihrem BA, den es
zwar noch nicht gibt, und dann gibt es in
Deutschland und ganz Europa, aber auch
in Amerika und andern Weltteilen viele
European Studies Programme, die alle
Studenten produzieren, die hoffentlich
bald nach Flensburg drängen werden., jeden anderen Absolventen von European
Studies. Aber auch Absolventen aus den
Vermittlungs-, Sozial- und Politikwissenschaften und der Juristen, sofern es
tatsächlich äquivalente gibt, sind angesprochen. Gerade die Juristen sind mit
Hilfe des Bundesverfassungsgerichts
von der Bachelor- und Masterregelung
ausgenommen. Irgendeine Einstiegsmöglichkeit wird daher immer für Juristen vorhanden sein. Ökonomen und
damit insbesondere IM Studenten aus
dem Flensburger Raum sind ebenfalls
unsere Zielgruppe. Wir haben natürlich
ein großes Interesse daran, Studenten
zu bekommen, die hier ihren Bachelor
gemacht haben. Aber nicht alle Bachelor-Titel sind anschlussfähig.
Ich bitte Sie, dass aber nicht auf
die Goldwaage zu legen, weil
ich in solchen Dingen notorisch
schlecht informiert bin. Wir sind
aber auch grundsätzlich an Studenten von überallher interessiert. Deswegen hatten wir ja auch
schon dieses Experiment mit dem
Bali-Campus versucht. Das Interesse in Asien an dem Studiengang
European Studies und auch an
Europa ist außerordentlich hoch.
Ich denke, dass wir einen sehr
internationalen Studiengang von
der Studentenpopulation her hier
zu Stande bringen werden. Das
hat natürlich zur Konsequenz
den Vor- oder den Nachteil, dass
die Studiensprache Englisch ist, was natürlich auch Ausnahmen offen lässt, falls
genügend Studenten Deutsch können.
Außerdem sollten Studenten, die European Studies in Deutschland studieren,
unbedingt rasch Deutsch lernen und
auch wenigstens soweit Deutsch können,
dass sie deutschsprachige (und dänische,
französische oder spanisch-italienische)
Texte neben den englischen lesen können. Das ist z.B. bei Völkerrechtlern und
Europarechtlern längst selbstverständlich,
und wir sollten denen nicht nachstehen,
sondern sie mit den leistungsfähigeren
Abschlüssen übertrumpfen. Die Sprachkenntnisse sind eine wichtige Komponente. Sowieso ist Vielsprachigkeit
gerade in dem Gebiet erwünscht. Aber
das ist bislang alles fakultativ, aber wir
sollten den Studenten von vornherein
klarmachen, dass ihre späteren Chancen durch entsprechende Sprachkenntnisse keineswegs schlechter und ihnen
auch im Studium schon nützen werden.
Welche Möglichkeiten hat man denn
nach dem Studium, wenn man seinen
Master in European Studies abgeschlossen hat. Welche Institution,
Einrichtungen oder Unternehmen
sind denn für die Absolventen interessant?
Brunkhorst: European Studies legt seinen besonderen Fokus auf die Europäische Union, auf ihre Behörden und Verwaltungsorgane. Da wir ebenfalls einen
starken Wirtschaftsanteil im Studium haben, können unsere Studenten auch den
Foto: Prof. Hauke Brunkhorst - Universität Flensburg
täglich wachsenden Bedarf von Interesse
bei Unternehmen aus ganz Europa oder
solchen, die auf dem europäischen Markt
operieren, für ihre Chancen nutzen. Es
werden in der globalen Wissensgesellschaft auch immer mehr Qualifikationen
gebraucht, die über das bloße juristische
hinausgehen, die vor allen Dingen von
internationalrechtlicher Natur sind. Diese vermittelten Kenntnisse lassen die
überkommenen Fächergrenzen transzendieren der einzelnen Disziplinen immer wackliger werden. Die alten Grenzen geraten natürlich in den Strudel der
Globalisierung. Juristen müssen plötzlich, wenn sie Verwaltungsrecht lernen,
internationales Recht dazu nehmen
und sehen sich bei den mehr und mehr
transnational vernetzten Verwaltungen
oft einem eigentümlichen gemisch aus
dogmatisch-juristischen,
politischen
und kulturellen Problemen konfrontiert, auf dass die traditionelle Ausbildung sie nicht vorbereitet. Dasselbe gilt
entsprechend für Politikwissenschaftler,
Ökonomen oder Historiker. Wir befinden uns nicht in einer Phase der Entspezialisierung, sondern der globalen
Neuspezialisierung. European Studies
gehören dazu, was man besonders an
den Aufgabenfeldern der Juristen beobachten kann. Diese müssen sich immer
mehr mit kulturellen Aspekten befassen.
Wie lange wird sich das Projekt aus
Mitteln der Europäischen Union
finanzieren lassen? Lässt sich in dem
Zusammenhang etwas mit Bezug
auf die Studiengebühren sagen?
Brunkhorst: Das liegt nicht in unserer Entscheidung allein. Ich vermute,
die Studiengebühren werden sowieso
kommen. Es ist daher auch nicht die
Frage, ob sie kommen, sondern eher
wie die Studiengebühren organisiert
werden. Studiengebühren könnten ja
sozial viel verträglicher sein als das jetzige System. Sie könnten nach unten
stärker kompensieren als gestützt werden, als es das jetzige System BaföG.
schon stützt. Es gibt viele ganz unterschiedliche Finanzierungsformen, und
manche sind weniger sozial als das
heutige System, manche aber viel sozialer, und die sollte man anstreben,
wenn man dann wählt. Im Moment
ist da aber nichts Genaues vorgesehen.
Abschließend lässt sich sagen, dass
sich einige Detailfragen des Studiengangs noch in der Diskussion und
Abstimmung mit den dänischen Partnern befinden. Es wird voraussichtlich keinen Doppelabschluss geben,
sondern die Studierenden, die an der
Universität Flensburg eingeschrieben
sind, erhalten einen Master of Arts in
European Studies und die Studierenden, die an der Syddansk Universitet
eingeschrieben sind, einen Master of
Social Science in European Studies.
Vielen Dank für das Interview,
wir wünschen einen guten Einstieg mit dem neuen Studiengang.
Wir bedanken uns recht herzlich
bei unseren Freunden vom Campusradio für die Unterstützung,
und natürlich bei Herrn Prof. Hauke Brunkhorst für das Interview.
Seite 08 CAMPUSMIX
CAMPUSZEITUNG Flensburg 2 / 06
:Mitfahrgelegenheit
:Als wir Jung waren!
TEXT: Gérard & Marcus
TEXT: M. Niemann
I
ch bin fleißige Mitfahrerin. Ich
glaube, dass in wirtschaftlich
schlechten Zeiten dies eine sinnvolle Alternative zum Selbstfahren und
– ganz besonders- zur Bahn ist. Allerdings sollte man sich mancher Dinge
sehr bewusst sein bevor man in diese
Richtung aktiv wird.
Zu aller, aller erst: Der Job des Co-Piloten ist ein sehr verantwortungsvoller!
Schließlich übernimmt man die Fürsorge für seinen Fahrer, der, leider Gottes,
ab nun die Macht über dein (Über-) Leben in der Hand hält. Man ist mit Einstieg auf den Beifahrersitz mitten drin in
der Kommandozentrale und hat gewisse
Pflichten und Rechte („Drehste mal die
Flasche auf?“ / „Geht Heizung bisschen
höher, damit ich die Handschuhe ausziehen kann?“).
Und da bei solchen Internetportalen
zwecks Fahrgemeinschaften leider immer noch nicht ein Bewertungssystem
wie bei eBay eingeführt wurde, stellt
diese Form des Irgendwo-hin-kommens
eine Reise ins Ungewisse dar.
Also gilt ab Einstieg für den besonnenen
Mitfahrer nur eine Devise: Only the best
for my driver! Und dabei muss man von
gewissen Dingen Abschied nehmen, wie
z.B. Selbstachtung (auf ca. 3qm muss
man oft schlimme Kompromisse eingehen, auch, damit man nicht mitten auf
der Autobahn sich auf einer Raststätte
ohne Fahrer wiederfindet), die Freiheit
sich seine Gesprächspartner selbst auszusuchen („Jaja, ein 6- Zylinder Motor
ist bestimmt super...“), liebgewonnene
Gewohnheiten (essen, rauchen, mitsingen) sowie – und das ist meist das
Schwierigste- die autonome Entscheidung womit man sich die nächsten
Stunden musikalisch beschallen lässt.
Manchmal, aber nur manchmal, hat
man als Frau (yeah!) das Glück, auf einen Mitfahrer zu stoßen der einen cool
oder sonst was findet, der ist dann über
die Bemühungen meinerseits sehr entzückt und versucht seinerseits mich zu
beeindrucken, dies ist ein guter Ansatz
Musik zu steuern.
(„Wollen wir mal
Radio hören, wegen Nachrichten
und so...?“)
Dies artet aber (zu) oft in Schweißhände aus („Toller Wagen! Aber fährt der
auch unter 180 kmh?“).
Ich kann hier aber feststellen, dass Mädchen gern Radio hören oder Robbie
Williams und ich kann bei Jungs schon
bei der Begrüßung einschätzen, was
mich musikalisch die nächsten Stunden
erwartet.
Jemand schon mal 8 Stunden „Scooter“
am Stück hören müssen?
Da ist das Gesparte verglichen zur Bahn
zugleich Schmerzensgeld.
Schlussendlich erfährt man auf solchen
Fahrten immer viel zu viel („Bei mir
und meiner Freundin läufts im Bett
nicht mehr so...“ dann genaue Ausführungen über die sexuellen Vorlieben des
Paares und was die Freundin nicht bereit ist zu tun) oder viel zu wenig (Beim
Rauslassen am Zielpunkt: „Ach ja Maria, da bin ich ja froh, dass wir angekommen sind, die Bremsen sind nämlich echt morsch“) oder genau richtig
(„Hm, meine Telefonnummer hast du
jetzt ja...“ zwinker, zwinker).
Es empfiehlt sich in jedem Falle immer
genug Proviant mitzunehmen (Stau,
Hunger des Fahrers, extrem viele Zwischenhalte,...) sowie einen Vertrauten,
der einem zum Abfahrtspunkt bringt
(„Julia, wenn ich da nicht mitwill, dann
sag ich, „viel Glück“ und du nimmst
mich unter einem obskuren Vorwand
einfach wieder mit!!“). Und, auch das
habe ich schmerzlich gelernt, vereinbare
den Preis im Vorfeld („Hä? Wieso soll
ich jetzt die gesamten Spritkosten zahlen, da hätte ich ja auch allein fahren
können?!?!“). Mein ganz persönliches
Resümee:
Wenn man Bock auf Sozialstudien zum
Nulltarif, verbunden mit günstigem
Reisen hat oder einen Partner/ Freund/
Job/ Anti- Vorbild/Nervenkitzel sucht:
Los geht’s!...und gute Reise!
Kann sich noch jemand vorstellen nicht
überall erreichbar zu sein. Eine Zeit in
der man immer Kleingeld für eine Telefonzelle dabei hatte? Oder als man noch
das beruhigende Tuten des Ruftons im
Hörer vernahm und nicht den letzten
Flop von 50‘cent?
Als Klingeln noch wirklich Klingeln
war und nicht irgendeine schräge
Techno Kaskade? Nicht? Dann seid
ihr bei uns Richtig. Wie wollen euch
in den nächsten Ausgaben vermitteln,
wie es war ohne Handy, MP3-Player
und PC zu leben. Als man noch richtig schreiben musste, oder als Telefone
noch Wählscheiben und keinen Nummernspeicher hatten. Oder könnt ihr
euch vorstellen nur drei Programme
im Fernsehen zu haben und zwei auf
denen hauptsächlich Russisch gesprochen wurde? Ja, meine Lieben, das gab
es mal. Man musste sich mehr als nur
eine Telefonnummer merken und hatte abends nur die Auswahl zwischen
Schwarzwaldklinik oder Grizmeks
Tierwelt. Nicht das wir versessen auf
Bildung waren, nein, es gab nichts
anderes. Kurz: Wir schwelgen in Erinnerungen, und die kommen euch so
fremd vor weil sie aus einer Welt kommen, die nur die Leute über 30 bewusst
mitbekommen haben. Aber nicht verzagen, so anders war es nicht und das
meiste ist zum lachen. Ihr würdet euch
wundern wie sehr wir lachen, weil ihr
den gleichen Mist nur 15 Jahre Später
wiederholt.
Foto: Photocase.com
Marcus, Jahrgang 74‘, trug im Kindergarten noch Schlaghosen und Nicki
T-Shirts. Erlebte den Mauerfall mit
und hat immer noch den Geruch von
Zweitaktgemisch in der Nase und das
Bild von nicht Enden wollenden Plastiklawinen aus östlicher Richtung vor
Augen. Kennt noch die Kanzler vor
Kohl und Schröder und schämt sich
manchmal immer noch zuzugeben,
gestern Abend RTL geschaut zu haben,
auch wenn Tutti-Frutti schon lange
nicht mehr läuft.
Gérard, Jahrgang 73‘, unter schwersten hippiehaften Umständen zu einem
Metall Freak herangewachsen, der findet das Raider wieder Raider heißen
soll und das Original Lieder besser als
die komischen, verhunzten, ätzenden
Techno oder HipHop Versionen sind.
Liebevoll in der Familie gehegt. Als
raus kam das er eine Katzenhaar Allergie hat kauften seine Eltern und alle
Verwandten schnell alle Katzen des
Landkreises auf.
Foto: Photocase.com
Und da war er wieder weg
TEXT: Die Redaktion
Da hatten wir in der letzten Ausgabe noch
das Kanzler-Interview mit dem neuen
Kanzler der Universität als Titelstory in
der Campuszeitung, und nun soll es das
schon gewesen sein?
In den letzten Wochen wurden Stimmen laut, dass uns unser eigentlich
erst frischgebackener Kanzler wieder
verlässt. Erst denkt man an einen Aprilscherz doch tatsächlich sieht es so aus,
als ob Flensburg nur eine kleine Zwischenstation für Herrn Niels HelleMeyer war. Kleinstadtidylle ist eben
nicht jedermanns Sache – könnte man
unwillkürlich denken. Erst im Januar
ins Amt berufen, ist eben dieses Amt
nun wieder neu zu besetzen.
Da fragt mich sich doch nach dem
warum? Warum dieser neue Wechsel,
nach so kurzer Zeit. In der Pressemitteilung der Universität* heißt es: „Weil
in den vergangenen Monaten die Situation der schleswig-holsteinischen
Universitäten unklar gewesen sei, sei
auch seine eigene berufliche Situation
unklar gewesen. Deshalb habe er sich
zu diesem Schritt entschieden.“
Und schon wird unweigerlich wieder
einmal klar, Flensburg ist eine junge
Universitätsstadt mit unklaren Zukunftsaussichten. So steht die Universität im Moment ohne Kanzler da.
Einen neuen Kanzler werden wir wohl
nicht vor dem WS 06/07 bekommen,
da das Auswahl- und Einstellungsverfahren kompliziert ist. Ist auch klar,
denn man möchte ja nicht jeden X-
beliebigen im Amt haben.
Eigentlich ist es doch Schade eine jungen Kanzler zu verlieren, aber trotzdem wünscht die Redaktion der Campuszeitung Herrn Niels Helle-Meyer
für seine Zukunft bei der HafenCity
Universität Hamburg alles Gute.
Da kann man nur hoofen, dass die
"Flucht" nicht ansteckend ist und wir
demnächst die Dozenten Koffer packen sehen.
* Die Pressemitteilung der Universität
ist auf der Uni-Seite unter Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit als PDF zu finden.
Richtigstellung
Text: die Redaktion
In der letzten Ausgabe haben wir fälschlicher Weise behauptet, dass der Bali-Artikel
der Studiengruppe von Prof. Dr. Uwe
Rehling stammt. Dies ist nicht so. Verfasser
des Artikels war die Studiengruppe, weclhe
sich damals auf Bali befand.
CAMPUSZEITUNG Flensburg 2 / 06
CAMPUSINTIM Seite 09
:CAMPUS
LOVESTORY
Text: Die Redaktion
S
tefan war ein erfolgreicher und
dazu noch gut aussehender
junger Mann, dem die Frauenherzen nur so zuflogen. Trotzdem
befand er sich immer noch auf der
Suche nach seiner großen Liebe, die
ihm einfach nicht über den Weg laufen wollte. Dabei hatte er bei seiner
Auswahl wirklich keinen Grund zur
Beschwerde, und wenn es nach seinen Eltern gegangen wäre hätte er
schon längst den ewigen Bund der
Ehe geschlossen. Im Gegensatz zu
ihm wussten sie nämlich ganz genau
welche Frau an seine Seite gehörte.
Zumindest glaubten sie es zu wissen,
denn eigentlich wussten sie von ihrem Sohn nicht viel, außer das, was
sie wissen wollten oder besser, was
in ihr „Schema X“ passte, welches
sie sich so schön für ihn zurecht gelegt hatten. Bislang hatte das auch
ziemlich einwandfrei funktioniert.
Alles in Stefans Leben lief nach Plan
- und dem Geschmack seiner Eltern,
die auf das Geschwätz der Nachbarn
mehr hörten als auf die leisen Töne
ihres Sohnes.
Kein Wunder also, dass diese bereits
in jungen Kinderjahren verstummten. Schon früh musste sich Stefan
dem Motto seiner Eltern „Funktionieren statt Rebellieren“ anpassen.
Ein Ausbrechen war unmöglich, hätte
es doch gleichzeitig auch den Bruch
mit ihnen bedeutet. So ging er den
Weg, den man ihm vorgezeichnet,
und ein Stück weit sogar geebnet hatte, obwohl er tief im Innern spürte,
dass das nicht sein Weg war. Welche
Vorstellungen er eigentlich vom Leben hatte konnte Stefan selbst nicht
sagen. Er kannte nur diese eine Art
zu Leben. Seine Eltern hatten es zu
gut verstanden ihrem Sohn so viele
Pflichten - die selbstverständlich als
Hobby deklariert wurden - zuzumuten, dass ihm nie Zeit und Raum geblieben war, sich selbst zu entwickeln.
Heute war es sein Job, der ihm keine
Zeit ließ, sich darüber klar zu werden
was er wirklich wollte.
Einmal im Jahr allerdings wusste er
ganz genau was er wollte: Wilde Sau
spielen, zusammen mit seinen Kumpels, mit denen er sich seit dreizehn
Jahren regelmäßig auf einem Festival
traf. Seine Eltern befürworteten dies
natürlich überhaupt nicht. In ihren
Augen war Stefan aus dem Alter, sich
auf einem Festival zu vergnügen längst
raus. Am besten er hätte damit gar nicht
erst angefangen. Allerdings war ihnen
unterbewusst anscheinend klar, dass
auch eine Führung mit Peitsche nicht
gänzlich ohne Zuckerbrot auskam und
so ließen sie ihn jedes Mal gewähren,
immer in der Hoffnung, es sei das letzte
Mal gewesen.
Auch in diesem Jahr holte Stefan wieder
die alten, bewährten Festivalklamotten
aus dem Schrank und machte sich auf
den Weg, raus aus seinem monotonen,
tristen Dasein, rein ins Vergnügen. Als
Stefan auf dem Festivalgelände ankam,
warteten seine Freunde schon mit dem
„Frischgezapften“. Gemeinsam schleppten sie alles Notwendige zum Zeltplatz.
Da sie spät dran waren gestaltete sich
die Suche nach einem geeigneten Ort
sehr schwierig. Marie, die mit weiteren
Personen dort war, hatte die Männer beobachtet und bot ihnen an, ihre Zelte
bei ihnen aufzuschlagen.
Die Jungs ließen sich nicht zweimal bitten und fanden sich kurze Zeit später
in einem bunten, geselligen Völkchen
wieder. Auch Marie war ein aufgeschlossener, fröhlicher Mensch. Sie ging direkt
auf andere zu - ohne Scheu oder Hemmungen. Stefan bewunderte diese Art,
denn es war nicht seine, aber oft hätte er
sie sich gewünscht. Er war eher zurückhaltend, abwartend - fast schon reserviert. Es fiel ihm schwer Initiative zu ergreifen, worin auch immer. Ein Wunder
eigentlich, dass er es im Beruf so weit
gebracht hatte. Natürlich war sein Vater
daran nicht unschuldig, das wusste er
und genau das war es auch, was er an
sich selbst so sehr verabscheute. Diese
Abhängigkeit und diese Ohnmacht, die
ihn überfiel wenn ihm bewusst wurde,
dass er seine Karriere allein seinem Vater
zu verdanken hatte. Er hasste sich selbst
Max-Disco
::Fr, 09.06.2006 Studio 54
dafür, dass es ihm nicht gelang sich aus
diesem Dilemma zu befreien. Aber für
solche Gedanken war an diesen Tagen
kein Platz. Hier fühlte er sich frei, hier
tat und ließ er, was allein er für richtig
hielt.
Das Gleiche tat Marie und die hielt es
nicht nur für richtig, sondern für unbedingt notwendig, Stefan aus seiner
Reserve zu locken. Ihr gefielen introvertierte Typen, die selbst nicht eroberten, sondern erobert werden mussten. So manches Mal hatte sie sich an
ihnen die Zähne ausgebissen, letztlich
aber immer mit Erfolg. Den genoss
sie allerdings nie lange. Hatte sie die
Nuss erst einmal geknackt wurde es
ihr schnell langweilig und so plötzlich
wie sie gekommen war verschwand sie
auch wieder. Dabei hinterließ sie immer tiefe Spuren. Sie war ein Mensch
dessen Erscheinen nie folgenlos blieb.
Sie verzauberte mit ihrer Natürlichkeit
und ihrer kindlich verspielten Art.
Sie war eine Träumerin und stand trotzdem mit beiden Beinen fest im Leben.
Auch wenn das Leben sie umtrieb und
nie lange an einem Ort verweilen ließ,
hatte sie eine ganz genaue Vorstellung
von ihrer Art zu leben. Sie gab nichts
auf das dicke Geld, die teuren Kleider
der schönen Frauen und solche die sich
dafür hielten. Sie hielt auch nichts vom
Planen für die Zukunft. Sicher, wenn es
um die Umwelt ging und darum, sie zu
schützen, war sie sehr vorausschauend.
Sie setzte sich, wo sie konnte aktiv ein
und beteiligte sich an allen möglichen
Protestaktionen. Überhaupt war sie
eher rebellisch. Aber nicht vom Typ
Rastafari. Sie war sehr wohl bereit, sich
den Gepflogenheiten der gesellschaftlichen Mehrheit anzupassen, und sich
ins Kostümchen zu werfen - worin sie
übrigens umwerfend aussah - sofern es
„Der Sache“ diente. Auf dem Festival
allerdings war ein Kostüm weniger
dienlich, was Marie auch nicht weiter
störte, denn in Jeans und T-Shirt fühlte sie sich eh am wohlsten. Außerdem
war sie eine Frau mit solch starker Ausstrahlung, dass sie selbst im Blaumann
eine gute Figur gemacht hätte. Das
entging auch Stefan nicht. Trotzdem
hatte er nicht
den Mut, sie
anzusprechen und genau das
reizte sie.
Sie nahm sich
ein Bier, setzte sich zu Stefan und
verwickelte ihn, noch ehe er sich entziehen konnte, in ein zunächst unverfängliches Gespräch. Marie hatte so
eine herzliche, offene Art mit der sie
auf Menschen zuging, dass sich ganz
schnell eine gewisse Vertrautheit einstellte. Selbst Stefan der eher wenig
von sich preisgab fing nach und nach
an, zu erzählen und es entwickelte sich
in kürzester Zeit ein so intensives Gespräch, dass es Marie schon fast unbehaglich wurde. Ihre letzten Kandidaten
hatten sich nie so schnell geöffnet, aber
auch sie sprach diesmal offener und ehrlicher als es sonst ihre Art war. Außerdem
fühlte sie sich so stark zu Stefan hingezogen wie sie es bei anderen lange nicht
mehr gespürt hatte.
Sicher, Gefühle waren immer im Spiel
gewesen, aber sie war wie der Wind, sie
konnte nie lange an einem Ort bleiben,
sie musste nach einiger Zeit immer wieder fort und da war ein Partner absolut
fehl am Platze. Selbst wenn sie sich hätte verlieben können, hätte sie es nie zugelassen - zu wichtig war ihr die eigene
Freiheit und Unabhängigkeit. Was hier
passierte konnte sie nicht mehr einordnen und das machte ihr Angst. Mitten
im Gespräch brach sie ab. Sie sagte es
täte ihr leid, aber vor lauter Müdigkeit könne sie sich nicht mehr aufs
Gespräch konzentrieren und das wäre
doch schade. Aber vielleicht könne
man das ja am nächsten Tag fortsetzen.
Damit verschwand sie in ihr Zelt und
ließ Stefan allein zurück.
Am nächsten Tag war von Maries offener Art - zumindest Stefan gegenüber nicht viel übrig. Sie war zwar
nach wie vor freundlich, wirkte dabei aber ziemlich unterkühlt. Stefan
war hilflos, er ging - ganz anders als
sonst - direkt auf sie zu, aber sie wies
ihn immer wieder zurück. Stefan war
maßlos enttäuscht und ertränkte seine
Kränkung mit Alkohol. Auch Marie
Deutsches Haus Kühlhaus
::Do, 28.09.2006 Achim Reichelt &
Band
::Sa, 17.06.2006 A Capella Festivals ab 19.30
Uhr
::Do, 07.09.2006 Tom Gäbel & Band
Roxy Concerts
Kaffeehaus
::So, 04.06.2006 Bruno Ferrrari - die
80er Glücksradparty
::Mi, 07.06.2006 MSG Michael
Schenker Group (ehmaliger Scorpion
Gitarrist)
::Sa, 10.06.2006 Dj paul Breitner :
Deutschland wird Housemeister
::Mo, 26.06.2006 IGNITE (kalifornischer Westküsten-Hardcore)
::Fr, 16.06.2006 Daniel FFlow "Pop 4
Pyros" (Electronic Session Music)
::Fr, 15.09.2006 hamburg Blues Band
(St. Pauli Blues)
Campushalle
::Sa, 17.06.2006 Chris Cutter & Dj
Harrr: feat. Jack Byrd, Mike Mono, Jim
Pansen & Trojaner
Hafenspitze
::Fr, 09.06.2006 Campus Sommerparty
Das muss für alle Studenten!
::Sa, 01.07.2006 Remedy >Juicy Beats<
::Sa, 02.09.2006 Texas Lightning mit Olli
"Ditsche" Dittrich
::Fr, 14.07.2006 S. Feuersenger mit
Tanzmusik für Nachtschwärmer
Volxbad
::Do, 15.06.2006 Non Squad (Post Punk
USA)
::Fr, 25.08.2006 & Sa. 26.08.2006 Das
Volxbad wird ganze 25 Jahre alt
::Fr, 13.10.2006 Nacht der Kultur mit dem
Thema "Der schwarze Freitag"
::26.08.2006 Drittes Flensburger
Drachenboot-Rennen
hatte schon mehr Spaß auf Festivals
gehabt, aber die Gefahr, dass sie sich
ernsthaft verlieben könnte war ihr zu
groß. Hinzu kam, dass ihr bewusst
war, dass es eine gemeinsame Zukunft
nie geben könne, so konträr wie ihre
Leben und auch ihre Herkunft waren.
Es blieb also nur die Möglichkeit, sich
auch am folgenden Tag auf Abstand zu
halten, obwohl es ihr unheimlich schwer
fiel. Denn eigentlich sehnte sie sich nur
danach, einfach in seinen Armen zu
versinken. Am Abend - es war der letzte - wagte Stefan noch einen einzigen
Versuch. Wie tags zuvor war wieder das
ein oder andere Tröpfchen Alkohol geflossen und Marie befand sich in einem
Zustand leichten Kontrollverlusts. Sie
hatte bemerkt, dass Stefan sie das Gespräch suchen wollte, und versuchte sich
auf die Flucht zu schlagen. Stefan war
schneller, stellte sich ihr in den Weg und
hielt sie fest. In dem Moment fiel alles
von ihr ab. Das was folgte war so heftig,
so essentiell, dass sie es mit niemand anderem je wieder erfahren würden - das
wussten beide. Trotzdem trennten sie
sich, ohne ein letztes Wort. Es gab keins
was gepasst hätte.
Es verging ein Jahr. Normalerweise wäre
Stefan wieder auf das Festival gefahren,
aber zu tief saß der Schmerz der Erinnerung. Er fuhr nicht. Seine Eltern
dachten er sei endlich zur Vernunft gekommen. Die wahren Gründe kannten
sie nicht.
Marie hatte inzwischen wie so oft wehrlosen Männern den Kopf verdreht und
sich dann aus dem Staub gemacht.
Zweimal hatte sie bereits wieder ihren
Wohnort gewechselt. Glücklich war
sie nicht. Diese Umtriebigkeit, die sie
damals so sehr brauchte verteufelte sie
jetzt. Sie spürte wie sie sich nach einem
sicheren Hafen sehnte und das war nur
mit einem einzigen Menschen möglich. Also packte sie wieder ihre Koffer
und all ihren Mut zusammen und fuhr
- denn sie wusste, sie wurde erwartet.
Kinoplex
::Do, 26.10.2006 Ingo Appelt in
"Retter der Nation" ab 20 Uhr
::So, 12.11.2006 Kurt Krömer, eine
Berliner Original
:Juni
Juli
:Termine
:Termine
Seite 10 CAMPUSSTREIK
CAMPUSZEITUNG Flensburg 2 / 06
:Begegnung mit dem Unbekannten: Streik!
Text: Axel Jochen Pioch
Es sind die Zeiten der Studentenproteste vorbei. Weder die
definitiv bevorstehenden Studiengebühren noch die tariflichen Auseinandersetzungen scheinen Studierende zu interessieren und zu bewegen.
Dabei hatte der Arbeitskampf im öffentlichen Dienst ein vorausgehendes Ereignis. Geplante soziale Einschnitte bei jungen
Arbeitnehmern in Frankreich führten zu einem Aufstand im
Land, der seines Gleichen suchte. Es blieb nicht nur bei Diskussionsveranstaltungen an den Hochschulen. Protestnächte,
aufbegehrende Schüler und Studenten, brennende Autos und
eine schwere Regierungskrise waren im Nachbarland die Folgen.
In Deutschland blieb
alles ruhig.
Die Tarifauseinandersetzungen in Deutschland begannen in der
vorlesungsfreien Zeit. Auch die Flensburger Lokalpresse witzelte
gequält, dass der Streik nicht bemerkt würde. Im Lauf der 13wöchigen Auseinandersetzung wandelte sich jedoch das Blatt. Auch
wenn nicht alle Verwaltungsbereiche der Universität vom Streik
betroffen waren, machten sich Einschnitte zunehmend stärker bemerkbar. Sowohl die Grundversorgung z. B. mit Informationen,
Post und Schlüsseln blieb stark eingeschränkt, wie der Bereich
der Haustechnik. In der Folge gab es Folgewirkungen in der IT
Versorgung. Last but not least mussten ebenfalls einige Veranstaltungen ausfallen.
Alles keine dramatischen Auswirkungen des Streiks. Ein Aufstand
wie im Nachbarland blieb aus. Apathie war hier eher festzustellen. Studierenden ist die Notwendigkeit des Einsatzes für soziale
Gerechtigkeit im Arbeitsleben anscheinend nicht zu vermitteln.
Allein das Institut für Internationales Management mühte sich
mit einer Diskussion Transparenz in die Auseinandersetzung
zubringen. Die begonnene akademische Auseinsetzung wurde
jedoch nicht fortgeführt.
Die Ziele der Gewerkschaften hatten es auch nicht leicht in der
Öffentlichkeit. Von einer Diffamierungskampagne der Presse
mit dem Vorwurf `Streikende Straßenwärter gefährden bewusst
das Leben Anderer` bis zum Totschlägerargument der `leeren
Kassen` galt es ohne Machtinstrumente entgegenzuwirken.
Zudem erwies sich das Ziel, einen `Flächentarifvertrag` zu halten,
als zu abstrakt für Studierende. Die Gewerkschaften sind bei kommenden Tarifauseinandersetzungen gut beraten, nachzudenken,
wie sie Menschen, die noch nie oder nicht im Arbeitsleben stehen,
diese Werte zu verdeutlichen. Auch gerade weil sie die Basis für ein
eine demokratischen Gesellschaft sind.
DEmokratie ist genauso
notwendig wie das Engagement hierfür
Hiervon mangelt es allerdings bei Studierenden. Das ist leider
nicht Neues. Die bevorstehenden Wahlen für die Gremien der
Studierenden werden es mit einer inakzeptablen Wahlbeteiligung
erneut belegen.
Kein Wunder dass der Streik auch auf Seite der Agierenden jede
Menge Unmut freisetzte. Schließlich habe die Streikenden auf
ihr Gehalt verzichten. Gewerkschaftsmitglieder haben in den 13
Streikwochen auch nur ca. zwei Drittel aus den eigenen Reihen
ersetzt bekommen. Die große Masse blieb mal wieder still. Die
nimmt jedoch das als soziale Selbstverständlichkeit hin, wofür
Andere sich krumm legen. Naivität paart sich erneut mit Ignoranz.
Ganz nebenbei: Gerade durch die Streikaktivitäten in SchleswigHolstein wurde die Abschaffung des Flächentarifs verhindert. Erfreulicherweise konnte das Lohnniveau und das gerade für untere
Lohngruppen wichtige Urlaubs- bzw. Weihnachtsgeld gehalten
werden. Erreicht wurde zudem ein neues leistungsorientiertes
Entlohnungssystem, das unter anderem die antiquierte Trennung
in Arbeiter- und Angestelltenbereich aufhebt. Die Laufzeit des
Tarifsvertrags bis Ende 2008 sorgt für Stabilität.
Mitnichten. Gerade die Arbeitszeit an den schleswig-holstei-
Somit ist nun auch alles
gut?
nischen Hochschulen wurde bewusst aus einer pauschalen Regelung heraus genommen. Hier geht die Auseinandersetzung weiter.
Wer glaubt dies sei belanglos? Die Tarifauseinandersetzung hat
deutlich gezeigt, das selbst auf Minuten herunter gebrochene tägliche Arbeitzeiten zu einer Nichtwiederbesetzung von Arbeitsplätzen führt. Das sollte auch zukünftigen Arbeitsplatzsuchenden
einleuchten…
Foto: Photocase.com
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CAMPUSZEITUNG Flensburg 2 / 06
CAMPUSTIPP Seite 11i
:Mariannenplatz "Besser Als"
TEXT: Janne Thams
VÖ: 02.06.06, Four Music/SonyBMG
„Besser als“ ist nur ein Jahr nach dem Debüt „Keine Zeichen“ das zweite Album
von Mariannenplatz und wartet mit
12 deutsprachigen Songs auf, welche,
mal sehr popig mal eher rockig, mit
viel Herz und Hirn geschrieben immer
etwas zum Nachdenken anregen sollen.
Die Grundstimmung des Albums ist
eher melancholisch und auch wenn
es sich in erster Linie um Alltagslyrik
handelt, die selbst erlebte Begebenheiten
und Erfahrungen verarbeitet, können
die Texte als sehr geistreich und ausgefeilt beschrieben werden.
viele gesammelt. Angefangen als Revoluzzer Musiker in der DDR inklusiver
Auftrittsverbot, über die linke Hausbesetzterszene in Westberlin hat er nie länger
als vier Jahre an einem Ort gelebt. „Ich
fühle mich als Getriebener, in der Musik
wie im Leben“.
hinaus Beachtung schenken lassen. Alle,
die den im März angelaufenen Film
„Die Wolke“ gesehen haben, dürften
schon jetzt mindestens einen Song von
Mariannenplatz kennen. „Wohin“ vom
ersten Album wurde nämlich als Titelsong ausgewählt.
„Besser als“ ist die Fortsetzung des Debütalbums mit erwachsenen poetischen
Texten, guten Melodien mit Ohrwurmcharakter und dürfte Mariannenplatz
wohl weit über die Grenzen Berlins
Der Song „Besser als“ ist nicht nur
Titelgeber und Opener des Albums, er
ist auch die erste und aktuelle Singleauskopplung, die seit dem 12.05.06 zu
haben ist.
Obwohl einige Songs durchaus zum
Feiern und Tanzen einladen können, ist
es wohl keine Musik für jede Gelegenheit und alternativer Deutschpop auf
einem Niveau, das einigen zu hoch oder
zu anstrengend sein wird.
Mastermind der vierköpfigen Band ist
Sänger und Songwriter Pete Schulz, der
seine Songs als ein Überdruckventil für
persönliche Erfahrungen und Emotionen
nutzt. Und Erfahrungen hat er sicherlich
:Generation Praktikum
TEXT: Therese Sonntag
Wie die meistens von uns wissen, reicht
es heute nicht mehr aus, nur gute
Noten im Studium zu haben. Nach
dem Abschluss ist die Suche meist noch
langwieriger und schwerer, wenn man im
Studium nicht schon ein wenig Praxisluft
geschnuppert hat. Und was ist da nicht
angebrachter als ein Praktikum? Eben,
das non plus ultra heute sind in fünf oder
sechs Studienjahren meist genauso viele
Praktika, am besten unbezahlt.
Da war es doch mal Zeit, dass sich
jemand des Themas annimmt und was
draus macht. Gesagt, getan. Zwei neue
Bücher über das Praktikantendasein sind
vor nicht allzu langer Zeit erschienen.
Ein Roman und ein Knigge.
Der Roman:
Da kommt Nikola Richters neues Buch
„Die Lebenspraktikanten“ gerade richtig.
Wenn man selbst schon die 55. kreativoriginellste Bewerbung geschrieben hat
und fröhlich, frisch und munter vom
Deckblatt sich selbst anschaut mit einem
Ausdruck von „gibt mir doch endlich
eine Chance auf einen Job“, dann ist
dieses Buch gerade richtig. Egal ob man
gerade Linn, Annika oder Niels auf ihrer
Suche nach Erfolg folgt, steht eines fest:
Weiter kommt man nur mit eigenen
Ideen. So ist es auch nicht verwunderlich,
dass so mancher dann am Ende sein
eigener Chef wird.
Der Knigge:
Wie verhält man sich eigentlich am
Besten im Praktikum? Wann darf man
duzen, wie muss man grüßen und was ist
mit dem Kaffeeplausch unter Kollegen?
Für alle, die gerne mal in Fettnäpfchen
treten, kommt der neue PraktikumsKnigge gerade richtig.
Hier ist auf 192 Seiten vieles rund ums
Thema gesammelt. Experten wie Dr.
Tobias Nickel, Recruiting Chef von
BMW, oder Manuela Ebbes-Barr, Senior
Manager bei Bertelsmann, geben Tipps
und Ratschläge, wie man aus einem
Praktikum das Beste rausholt und
vielleicht sich so einen festen Job schafft.
Zudem ist eine Liste mit Firmenprofilen
und Stellenanbietern mit drin, so dass
man am Besten gleich loslegen sollte.
Für weitere Infos kann auch direkt unter
www.praktikumsknigge.de nachgeschaut
werden.
Fazit: Wer gerade über das nächste Praktikum nachdenkt und der Kopf schon
raucht, sollte sich beide Bücher zulegen.
Zum einen über die doch manchmal
traurige Realität zu schmunzeln und zum
anderen um neuen Mut zu schöpfen,
denn auch ein blindes Huhn findet mal
ein Korn.
: ”Vollidiot”
TEXT: Katharina Schnitzer
Tommy Jaud, Argon Verlag
Juli 2004, 280 Seiten
Der besagte „Vollidiot“ aus dem besagten Buch heißt Simon Peters. Er
geht auf die dreißig zu, seine Freundin
hat ihn kürzlich erst verlassen und sein
Job in einem T-Punktladen als Verkäufer
läuft auch nicht gerade zum Besten. Sein
Ziel besteht darin eine neue Freundin zu
bekommen, doch leider ist es nicht weit
her mit seinem Verständnis für Frauen
und so baut sich bei ihm im Laufe des
Buches eine sexuelle Frustration auf.
Die Geschichte beginnt zunächst im Ikea
mit dem Singlesessel Jennylund und vielen gemeinsamen glücklichen Pärchen
kurz bevor Simon seinen Club-Urlaub
antreten wird. Dort hofft er auf ein wenig
Spaß – doch dies wird am Ende ein Reinfall ähnlich wie seine Kölner Tag-undNacht-Erlebnisse. Unglücklicherweise
kommt dann noch hinzu, dass er sich
unsterbliche in die Starbucks-Verkäuferin
Marcia verliebt hat jedoch noch nie im
Leben ein Wort mit ihr gewechselt hat.
Doch wozu hat man Freunde? Seine
Rettung nennt sich Paula und wird sporadisch mal wieder angerufen, da sie
eine Expertin in Sachen Beziehungen ist.
Und tatsächlich schafft Simon es Marcia
zu einem Konzert einzuladen. Bevor es
endlich soweit ist, muss er doch noch so
einiges überstehen, wie ein mit heißem
Wasser verbranntes Gesicht oder die
Tatsache, dass er sich ausgeschlossen hat.
Aber dafür gibt es ja Lala, seine kroatische Putzfrau, die einen Ersatzschlüssel
parat hat.
So stolpert Simon Peters von einem
Fettnäpfchen ins Nächste, kämpft gegen
tragische Verwicklungen und versucht
die Frauen und die Welt besser zu verstehen. Doch all dies stellt sich als halb so
tragisch heraus, da die Situationen witzig
dargestellt werden und man an mehr als
einer Stelle lachen muss oder auch Mal
darüber schmunzeln kann, wie sich Simon Peters anstellt – eben wie ein richtiger Vollidiot. Für das Bedauern der
Titelfigur selbst bleibt nicht viel Zeit,
denn so ist das Leben nun mal. Und am
Ende muss der Singlesessel Jennylund
wieder aus der Wohnung weichen und
der egozentrische Simon Peters hat die
eine oder andere Lektion über sich selber
gelernt.
Ein Hurra auf alle Praktikanten!
Der Ball ist rund
und
das Spiel geht 90
Minuten!
Foto: Photocase.com
Seite 12 CAMPUSTIPP
:Weit Weg
Clueso „Weit weg“
VÖ: 19.05.06, Four Music/Sony BMG
TEXT: Janne Thams
Diejenigen, die Clueso schon kennen,
dürfen diesen Absatz überspringen. Für alle
anderen gibt es eine kurze Einleitung:
Wer im letzten Jahr auf einem Konzert der
Fantastischen Vier war, hat den 26jährigen
Erfurter dort möglicherweise schon als Support-Act sehen dürfen. Spätestens bei Stefan
Raabs Bundesvision Song Contest 2005, bei
dem Clueso für Thüringen mit seiner Single
„kein Bock zu geh’n“ teilnahm, erreichte der
charismatische Junge nicht nur den siebten
Platz, sondern auch bundesweite Medienpräsenz und Bekanntheit.
„Weit Weg“ ist mittlerweile das dritte
Album von Clueso und wurde komplett
zusammen mit seiner Band aufgenommen,
die ihn schon seit zwei Jahren begleitet. Gerade dieser Band-Sound macht dann auch
die gute live Stimmung des Albums aus, unterstrichen von der charakteristischen, sehr
relaxten Stimme von Sänger und Songwriter
Clueso. Diese erinnert ein wenig an Max
Herre, was dann auch gleich bei „da wohnt
so’ n Typ“ mit Max als Feature verglichen
werden kann. Auf diese Zusammenarbeit
haben Fans schon lange gewartet, nachdem
sich die beiden schon auf mehreren Festivals
"Koriandergrün
und Safranrot"
Von Preethi Nair
TEXT: Therese Sonntag
Selbst in Indien geboren und in England
aufgewachsen, schreibt Preethi Nair in
ihrem neuen Roman über eine indische
Familie, welche dem Familienoberhaupt
aus beruflichen Gründen nach England
folgt.
In England angekommen entwickelt sich alles anders als gedacht.
Durch zwei Erzählperspektiven erlebt
man die Lebensgeschichte der beiden
Hauptfiguren, Nalini und ihre Tochter
Maya, auf zwei verschiedene Arten und
Weisen. Im Mittelpunkt stehen Gefühle
und im Endeffekt der Geschmack
Indiens, welcher mit tausend Gewürzen,
Farben und Gerüchen heilen kann.
Als Familienoberhaupt Raul heimlich seine Familie verlässt und um ihre
Existenz bringt, muss seine Frau Nalini
selbst für die beiden Kinder sorgen.
Durch einen englischen Freund, schafft
es Nalini eine heruntergekommene
Wohnung und Arbeit in einer Fabrik
zu finden. Die Farben Indiens verblassen
durch die englische Realität. Trotzdem
schafft Nalini wieder Freude am Leben
zu finden, indem Sie einen eigenen Laden
mit indischen Essen eröffnet. Ein neuer
Mann, ein neues Heim und ein weiteres Kind scheinen das Glück perfekt
zu machen - aber die Bindung zwischen
Nalini und Maya ist längst verschwunden. Durch tragische Umstände, Tod und
Entfernung kommen sich Mutter und
Tochter am Ende wieder näher, um zu
vergeben.
Fazit: Ein Roman wo Tränen kullern und
der tief berührt – ohne dabei kitschig
zu sein!
Erschienen bei: Droemer Knaur
ISBN: 3-426-19638-7
Hardcover
Seiten: 320
verabredet hatten, hat es jetzt dann auch
geklappt. Als weitere Features sind Flowin’
Immo, die New Telephanics (England) und
Razkajam (Ungarn) auf dem Album vertreten. Als Co-Produzent unterstütze Ralf C.
Mayer, der schon für die Fantastischen Vier
und Xavier Naidoo gearbeitet hat.
Seit Ende April kann die erste Singleauskopplung gehört werden. „Chicago“, das
von den Träumen eines jungen drogensüchtigen Mädchens erzählt, wird zwar schon
seit mehreren Jahren live gespielt, wurde
aber bis jetzt noch nicht veröffentlicht. Sehr
empfehlenswert ist der Song „Bleib einfach
hier“, der in sommertauglicher Reggaestimmung die Jugendabwanderung aus Clueso’s
Heimat Thüringen thematisiert und „Hirn
ein“, ein an Punk angelegter Aufruf zum
einschalten des selbigen. Insgesamt werden
in den 16 Songs nachvollziehbare Themen
und Geschichten wie Trennung und Zusammenkommen, Reise und Zuhausesein
verständlich aber nicht banal beschrieben.
Die auffällige Stimme bleibt einem nach em
Hören auf jeden Fall im Kopf hängen.
CAMPUSZEITUNG Flensburg 2 / 06
:Syriana
TEXT: Janne Thams
Ab 23. Juni 2006 auf DVD
Zwei Dinge gleich vorweg: Für diesen Film braucht man Zeit.
Nicht nur das er etwa zwei Stunden dauert, man sollte ihn schon mindestens ein weiteres Mal anschauen, um alles zu verstehen. Und wer
Filme wie Traffic nicht mochte, kann an diese Stelle gleich umblättern.
Steve Gaghan, der für Traffic einen Oscar gewonnen hat, ist Autor
und Regisseur dieses Politthrillers, der mit allerlei Hollywoodgrößen
aufwarten kann. Allen voran natürlich George Clooney (der für diese
Rolle den Oscar als bester Nebendarsteller bekam) und Matt Damon.
Syriana ist ein wirklich schwer zu beschreibender Film aber sehr empfehlenswert weil hochaktuell und brisant. Es geht um die Machenschaften der großen (amerikanischen) Ölfirmen, die Verstickungen
von Unternehmen, Politik und Geheimdiensten, die amerikanische
Außenpolitik insbesondere im nahen Osten und nicht zuletzt vor
allem um Macht, Geld und Korruption.
Das schwierige an dem Film sind die vielen Handlungsstränge,
die der Zuschauer erst einmal auf die Reihe bekommen muss und
wenn dies gelungen ist, sind die zwei Stunden auch fast schon rum.
Außerdem löst sich am Ende nicht alles schön sauber auf und das
Gute gewinnt und das Böse verliert. Es ist eben auch in der Realität
nicht immer deutlich, wer denn nun die Bösen sind, auch wenn dem
geneigten europäischen Zuschauer da wohl schnell jemand einfallen
dürfte. Die Realitätsnähe wird neben den vielen Handlungssträngen,
die sich hier und da treffen und wieder auseinander gehen, durch das
offene Ende noch verstärk. Die an sich zwar fiktive Geschichte ist um
die wirklichen Memoiren eines ehemaligen CIA Agent gestrickt und
Gaghan recherchierte ein Jahr lang die Hintergründe der weltweiten
Ölbranche.
„Korruption schützt uns, durch sie haben wir es schön warm und
trocken“
Nun noch einmal ganz kurz zur eigentlichen Story.
Zwei Ölfirmen wollen fusionieren. Die Fusion wird im Auftrag des Justizministeriums durch eine der mächtigsten Anwaltskanzleien geprüft.
Der einen Ölfirma droht, ihre Förderechte in einem wichtigen Gebiet
an die Chinesen zu verlieren, die andere hat grade lukrative Rechte in
einem anderen Land erhalten. Ein CIA Agent soll den reformwilligen
Prinz des Landes töten, damit sein Bruder König wird und die Rechte
bei den Amerikanern bleiben. Ein Energie Analyst verliert auf einer
Party des Prinzen seinen Sohn und wird quasi als Entschuldigung zum
persönlichen Berater für dessen Reformen berufen. Auf den Ölfeldern
verlieren die Arbeiter ihre Jobs, sollen das Land verlassen und werden
so leichtes Ziel von Extremisten, die sie für Selbstmordanschläge
werben. Daneben gibt es noch weitere kleine Handlungsstränge,
die natürlich nicht so sauber hintereinander ablaufen. Wie auch
schon seinerzeit bei Traffic wird zwischen den einzelnen Geschichten
hin und her
gesprungen.
Zum Schluss
noch die
Erklärung des
Wortes Syriana.
Das Wort setzt
sich aus den
Ländern Syrien,
Irak und Iran
zusammen und
beschreibt die
Idee, den Nahen
Osten nach
einem gewissen
Vorbild umzustrukturieren.