Hierüber berichtete die Offenbach Post in ihrer Ausgabe vom 14
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Hierüber berichtete die Offenbach Post in ihrer Ausgabe vom 14
Bis zu vier Drachenboote pro Rennen ließen das Mainwasser gewaltig aufschäumen. Beim Zieleinlauf ging es oft so knapp zu, dass die Kamera entscheiden musste. Trommeln und paddeln Von Markus Terharn 15 Boote im Fun-Cup, 11 im BeginnersCup, 10 im Sprint-Cup: Macht bei je 18 Männern und Frauen Besatzung um die 450 Aktive beim 13. Offenbacher Dragon Cup. Der zieht am Sonntag bis zu 2000 amüsierwillige Besucher ans Mainufer. OFFENBACH J Besondere Vorkommnisse? „Es ist wie immer, das ist das Besondere!“, sagt Detlef Reißmann und lacht. „Tolles Wetter, allen macht’s Vergnügen, was will man mehr?“ Mit Bruder Manfred Reissmann richtet der Vorsitzende der SG Wiking in Zusammenarbeit mit der Stadt zum 13. Mal den Offenbacher Dragon Cup am Mainufer aus. Der dritte Mann im Organisatorentrio ist WikingGeschäftsführer und Sportdirektor Stefan Schwarz, der rege Kontakte zur vielfältigen Drachenboot-Szene im Rhein-Main-Gebiet pflegt. Ergebnis ist eine kunterbunte Mischung, die sich beispielhaft im Namen „Frankforter Dorschenanner“ niederschlägt. Neben Deutsch und Hessisch erklingt Englisch und sogar Chinesisch. Die Aquaholics International tragen ihr Motto sichtbar für den Hintermann auf der TShirt-Rückseite: „Keep calm and paddle on“, Ruhe bewahren und weiterpaddeln. Erst- Anfeuerungsrufe vom Ufer und Motivationshilfe durch attraktive Trommlerinnen waren als Dopingmittel ausdrücklich zugelassen. mals dabei sind die „Drunken Sailors“, im Social-Media-Zeitalter aus einer FacebookGruppe hervorgegangen. Das A-viva-Power-Team, an einer Sprachschule entstanden, verständigt sich ebenfalls auf Englisch. Und die Chinesen rückten gleich mit 60 Leuten beim vorgeschriebenen Training an, wie sich Reißmann erinnert. Das würde glatt für drei Besatzungen ausreichen; zwei Boote treten als „MainLoong“ in der Nationalsportart an. Loong ist das chinesische Wort für Drache. Drachenboot-Deutsch ist auch eine spezielle Sprache. „Drei, zehn, und dann ein paar Streckenschläge“ ist die Taktik, die der erfahrene Steuermann mit dem wild zusammengewürfelten Leserboot der Offenbach-Post vereinbart. Da mehrere Gemeldete nicht erschienen sind, werden kurzerhand ein paar Aquaholiker „schanghait“, wie die Rekrutierung von Fremdpersonal unter Seeleuten heißt. Und die Mischung stimmt: Angefeuert von der Trommlerin Astrid von Lühmann, die ihr Geld bei der Stadt Frankfurt verdient, und verstärkt um Medienberater Bernd Koch als einzigen OPMitarbeiter gelingt unserem „Maafischer“ gleich im ersten Gute Truppe: Das Leserboot 2015 unserer Zeitung schlug sich mit Siegen im Beginners-Cup bravourös. J Fotos: Georg Rennen ein souveräner StartZiel-Sieg im Beginners-Cup. Dass dies kein Zufall ist, bestätigt die Wiederholung des Erfolgs im zweiten Lauf. Da können sich die Jusos in ihren roten Leibchen mit der Aufschrift „Ich wähle SPD, und du?“ ins Zeug legen, wie sie wollen. Ihr Jubelfoto haben sie wohlweislich vorher gemacht und es auch gleich gepostet. Als Teamcaptain ist Vorsitzender Philipp Türmer zufrieden: „In früheren Jahren waren wir eigentlich immer Letzter. Diesmal sind wir auf Platz drei von vier gelan- det. Jetzt rollen wir das Feld auf: Platz zwei im zweiten Lauf, Platz eins im dritten und dann – Finale, oho!“ Tatsächlich klappt es zumindest mit dem zweiten Rang, was vermutlich an der Auswechslung des Trommlers liegt. Türmer gibt eine neue Strategie aus: „Orientiert euch an den Paddlern in der ersten Reihe.“ Dieser Ratschlag in Verbindung mit der neuen Trommlerin hilft. „Besser als die CDU sind wir schon“, feixt Türmer. Die ist indes gar nicht am Start. „Es geht ja um Spaß“, betont Marcus Schenk, als Chef des SPD-Ortsvereins Mitte dem Jungsozialistenalter (bis 30) schon ein Weilchen entwachsen. Er schränkt jedoch ein: „Gewinnen macht natürlich mehr Spaß als Verlieren...“ Oft geht es dabei knapp zu. „Wir haben die Zielkamera gebraucht, die ersten Drei waren nur einen Meter auseinander“, kommentiert Regattaleiter Reissmann einen engen Ausgang. Am Mikrofon nennt er die Sieger, unterbricht das Rennen, wenn die sonntägliche Berufsschifffahrt ihren Vorrang fordert und zu starken Wellenschlag verursacht, begrüßt das Ausflugsschiff „Wappen von Frankfurt“ mit winkenden Passagieren an Deck und das Motorboot „Gaby“ auf ihrem Weg stromaufwärts, lobt die Lotsenboote sowie den DLRGRettungsdienst. Dazwischen vergisst Reissmann nicht den Dank an die Sponsoren und die Werbung für die Verpflegungsstände: „Slush Ice und das alkoholfreie Hefeweizen mit Zitrone sind der Knaller.“ Da auch die Sonne vom Himmel knallt, ist’s ein perfekter Sonntag.