Schöne Bescherung
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Wirtschaftszeitung für die Region Heilbronn-Franken Nr. 4 | 23. November 2010 | www.wirtschaftsstimme.de Auf Bildungsreise Neue Ideen Ausrüster Was kleine Firmen aus der Region von ihrer IHK erwarten: Eine Rundreise mit Präsit SEITE 3 dent Thomas Philippiak. Das Partyfass von Huber in Öhringen geht in die dritte Generation: Jetzt kann t SEITE 15 von oben gezapft werden. Die Maschinenbauer sorgen dafür, dass die Produktion t SEITEN 9-14 rund läuft. Schöne Bescherung Aus dem Inhalt Stabile Beschäftigung Einzelhandel erwartet auch in der Region ein glänzendes Weihnachtsgeschäft Von Bärbel Kistner D er Einzelhandel ist optimistisch wie lange nicht mehr. Die Krise in den Köpfen gilt als überwunden. Deutlich höhere Ausgaben für Geschenke als im vergangenen Jahr erwartet man beim Handelsverband Deutschland und rechnet nach Umsatzrückgängen 2009 wieder mit einem richtig guten Weihnachtsgeschäft. Die Erwartungen sind mit 2,5 Prozent Umsatzzuwachs so hoch wie seit fünf Jahren nicht mehr. Auch in der Region hofft man, von den 77 Milliarden Euro, die deutschlandweit voraussichtlich in November und Dezember umgesetzt werden, einen guten Anteil abzubekommen. Im Oberzentrum Heilbronn, aber auch in einer Stadt wie Neckarsulm. „Wir sind optimistisch, die Rahmenbedingungen sind gut“, frohlockt Thomas Diemer, Einzelhändler und Vorsitzender des örtlichen Gewerbevereins. „Bei allen Firmen, die für uns wichtig sind, ist die Stimmung richtig gut“, betont er. Deshalb gehe es Neckarsulm ein bisschen besser als vielen anderen. „Das wird sich positiv auf Kunden auswirken.“ Ähnlich äußert sich Händlerkollege Norbert Groß vom Handels- und Gewerbeverein in Öhringen und schließt sich der hohen Erwartung des Verbandes an: „Ich gehe von einem guten Weihnachtsgeschäft aus.“ Die Arbeitsplätze seien sicher, der Verbraucher habe wieder Ver- Weihnachtsgeschäft Anteil November und Dezember am Jahresumsatz in Prozent. Spielwaren 29,4 Uhren/Schmuck 25,9 Bücher 24,5 Unterhaltungselektronik 24,1 Parfümerie, Körperpflegemittel 20,1 Bekleidung 18,9 Möbel, Einrichtung, Hausrat 19,2 Einzelhandel im engeren Sinne 18,8 HSt-Grafik, HDE-Berechnungen auf Basis Statistisches Bundesamt; Angaben für 2009 Die Unternehmen in der Region haben in der Krise kaum Personal abgebaut, der Schock auf dem Arbeitsmarkt (Foto: dpa) blieb aus. Vielfach stockten die Firmen ihre Belegschaften sogar auf. Das zeigt die exklusive Rangliste der größten Arbeitgeber der Region. Wer sich wie geschlagen hat, steht auf den t Seiten 4,5 trauen in die wirtschaftliche Entwicklung gefasst. Rund ein Fünftel seines Jahresumsatzes macht der Einzelhandel im Weihnachtsgeschäft, „da wollen wir so viel wie möglich vom Umsatzkuchen abbekommen“, sagt Groß. Als Vertreter eines börsennotierten Unternehmens äußert sich Karl Pommée, Geschäftsführer der Galeria Kaufhof in der Fleiner Straße, zurückhaltender: „Wir hoffen auf die gute Konjunktur, die Parameter sind nicht ungünstig.“ Ganz fest aber rechnet Pommée mit einem hervorragenden Nach-Weihnachtsgeschäft. Weil der 27. Dezember auf einen Montag falle, habe der Kunde eine ganze Woche Zeit zum Ausgeben von Geldgeschenken oder zum Einlösen von Gutscheinen – die eine immer größere Rolle spielen. Investitionen Zuwächse beim OnlineGeschäft, Konkurrenten wie Breuningerland oder Wertheim-Village – auch das Weihnachtsgeschäft ist für den innerstädtischen Einzelhandel kein Selbstläufer mehr. „Stadtmarketing wird immer wichtiger, damit wir uns behaupten können“, heißt es in Öhringen. „Die Städte müssen sich etwas einfallen lassen.“ Das gilt auch für Heilbronn. Ware alleine reicht nicht mehr, um die Kunden in die Städte zu holen. Citymanager Jörg Plieschke betont die Notwendigkeit „eines in sich schlüssigen Marketings für die Gesamtstadt.“ Das reiche von der Investition in den öffentlichen Raum über individuelle Dekoration bis hin zu Aktionen der Händlerschaft. Über 50 000 Euro investieren die Stadt Heilbronn und die Stadtinitiative, um die City in der Adventszeit in ein Lichtermeer zu tauchen. Autofahrer auf der Allee passieren bald einen Tannenwald. Große Resonanz erwartet Plieschke von der Weihnachtstombola. In 40, meist Inhaber geführten, Geschäften gibt es beim Einkauf ein Los. Bei den 366 Preisen sind Kaffeeautomaten oder Staubsauger dabei, man kann Flüge im Doppeldecker und einer Antonov sowie Fahrten im Luftschiff und im Heißluftballon gewinnen. Öhringen setzt auf seinen beliebten Weihnachtsmarkt, „der sehr viele Leute in unsere Stadt zieht“, sagt Norbert Groß. In Neckarsulm ist man stolz auf die Qualitätssteigerung beim Weihnachtsmarkt. Aber noch viel mehr auf die kostenlosen Parkplätze. Thomas Diemer: „Ein Licht mehr oder weniger ist nicht so wichtig.“ Vom Rohling zur Flasche Nicht immer enden Plastikflaschen, die nicht wiederbefüllt werden, auf der Müllkippe. Teusser und andere Erfrischungsgetränke-Unternehmen in der Region setzen auf Petcycle, ein kontrolliertes PETFlaschen-Kreislaufsystem. Dabei gilt: Aus t Seite 6 alt wird neu. Modernes Mäzenatentum Der Schraubenmilliardär Reinhold Würth macht es vor: Engagement für Kunst und Künstler bringt auch dem eigenen Unternehmen Vorteile. Zum Beispiel in Sachen Mitarbeiterzufriedenheit, Auftragsakquise und Image. Denn Malerei oder Bildhauerei werden grundsätzlich als positiv t Seite 16 aufgefasst (Foto: dpa). Boom der sozialen Medien Reich beschenkt werden in diesem Jahr wohl nicht nur die Kinder. Der deutsche Einzelhandel rechnet mit klingelnden Kassen in der Vorweihnachtszeit. Foto: Colourbox Raumschiff Enterprise als Vorbild ANZEIGE n Arbeitsmarktforum von Bera mit dem Zukunftsforscher Franz Kühmayer und Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel Von Manfred Stockburger Die Arbeitswelt der Zukunft wird immer spezieller. Demografie und Technologie sorgen dafür. Was auf Unternehmen und ihre Mitarbeiter zukommt, damit beschäftigte sich am vergangenen Freitag im Neckarsulmer Audi-Forum ein hochkarätig besetzter Fachkongress, den der Schwäbisch Haller Personaldienstleister Bera auf den Weg gebracht hat. „Wer die Demografie ignoriert, akzeptiert einen Abbau des Wohlstands um 30 Prozent“, sagte Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel aus Ursula von der Leyens Arbeitsministerium. Weder über eine Steigerung der Produktivität noch über Zuwanderung lasse sich dies abfangen. Um längere Lebensarbeitszeiten werde man deswegen nicht herumkommen. Dem Begriff Rente mit 67 zieht er „Arbeiten bis 67“ vor. Um das zu ermöglichen, schlägt er horizontale Umstiege vor: Ein Dachdecker müsse nicht bis zur Rente auf dem Dach arbeiten, er könne seine Erfahrung auch in einem Baumarkt einbringen. „Künftig wird der Unternehmer nach Arbeit nachfragen müssen“, sagt er voraus. „Wer sich rechtzeitig damit auseinandersetzt, ist im Vorteil“, so Fuchtel – etwa wenn es darum geht, flexiblere Arbeitsbedingungen für Eltern zu schaffen. Für die Arbeitswelt der Zukunft brauchen die Unternehmen „bessere Rezepte statt größere Portionen“, sagt Trendforscher Franz Kühmayer aus Wien. „Wir sind die letzte Generation, die das Wort Stechuhr noch kennt.“ Klassische Produktivitätssteigerung wird es bei der Wissensarbeit, die immer wichtiger wird, nicht mehr geben. „Da kann ich mich nicht mit der Stoppuhr danebenstellen und Ideen pro Minute messen.“ Traditionelle Erwerbsbiografien und Beschäftigungsverhältnisse werden sich auflösen. Ob Facebook, Twitter oder Youtube – an den sozialen Netzwerken führt kaum noch ein Weg vorbei. Auch regionale Unternehmen haben Social Media für sich entdeckt: zur Steigerung des Bekanntheitsgrades, zur Kundengewinnung oder t Seite 8 zur Imagepflege. „Heute zählt nicht mehr, wer der Chef des Chefs ist, sondern ob ich die richtigen Leute in meinem Projektteam habe.“ Der Schlüssel zum Erfolg ist für ihn die Vielfalt – als Beispiel kontrastiert er die Führungscrew von Raumschiff Enterprise mit einem typischen Vorstands-Gruppenbild mit lauter ergrauten Herren. „Was können Sie tun, damit die Führungscrew bei Ihnen in den nächsten fünf Jahren mehr wird wie bei Raumschiff Enterprise?“ Die zentrale Führungsaufgabe werde künftig sein, mehrdimensionale Netzwerke zu managen und dabei dafür zu sorgen, dass sich Kreativität entfalten kann. 2 23. November 2010 | Nr. 4 Firmen Regional Junioren in Bewegung Vor einigen Tagen trafen sich die Wirtschaftsjunioren (WJ) Heilbronn-Franken in den Räumen der AOK Heilbronn-Franken zu ihrer dritten Regionalkonferenz. In Workshops und Vorträgen bildeten sich die Teilnehmer weiter. Die geheimnisvolle Formel zu mehr Leistung wurde von Life-Kinetik-Gründer Horst Lutz im Eröffnungsvortrag praxisnah vorgestellt. Mit viel Spaß und körperlichem Einsatz wurde den 90 Konferenzteilnehmern der Weg zu mehr Leistungsfähigkeit gezeigt. Für Heiterkeit sorgten einige Übungen: Sich nach bestimmen Schemata bewegen, Bälle werfen und fangen und dabei die Hände überkreuzen – alles gar nicht so einfach, wie es aussieht. red Die Hände zum Himmel: Die Wirtschaftsjunioren bei ihrer Tagung. Foto: IHK Weltmarktführer in Hall Ein hochkarätig besetzter Kongress soll Eliteunternehmen ansprechen Von Jürgen Paul Einen Austausch auf hohem Niveau verspricht sich Robert Friedmann, Sprecher der Konzernführung der Künzelsauer Würth-Gruppe, von dem Treffen. „Von Weltmarktführer zu Weltmarktführer zu diskutieren und von Elite-Unternehmen zu lernen, ist eines der Ziel des Kongresses“, sagt er. Erstmals wird der mit 10 000 Euro dotierte Nachwuchspreis der Adolf Würth GmbH & Co. KG verliehen. Eine weitere Premiere gibt es vor Kongressbeginn am 24. Januar in der Kunsthalle Würth: Die Herausgeber Florian Langenscheidt und Bernd Venohr präsentieren das „Lexikon der Weltmarktführer“ sowie den Sonderband „Heilbronn-Franken – Heimat der Weltmarktführer“. Denn mit rund 90 global führenden Unternehmen ist die Region Heilbronn-Franken die Region mit der größten Dichte an Weltmarktführern gemessen an ihrer Einwohnerzahl. A n Selbstbewusstsein mangelt es den Initiatoren des 1. Deutschen Kongresses der Weltmarktführer nicht. „Auch Davos hat klein angefangen“, sagt Walter Döring mit Blick auf das renommierte Weltwirtschaftsforum im Schweizer Luftkurort. Gemeinsam mit der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH (WHF), dem Strategieexperten Bernd Venohr, dem Süddeutschen Verlag und der Wirtschaftszeitung „Produktion“ hat der frühere baden-württembergische Wirtschaftsminister Großes vor in Schwäbisch Hall. Eine „branchenübergreifende Diskussionsplattform von Elite-Unternehmen“ soll entstehen, wenn sich von 24. bis 26. Januar 2011 Firmenlenker aus Deutschland und Europa in den Räumen der Bausparkasse treffen. Mehr als 200 Geschäftsführer und Vorstände erwartet WHF-Chef Steffen Schoch zu den Vorträgen, die sich mit Technologieführerschaft, Globalisierungsherausforderungen und Wachstumsproblemen auseinandersetzen. Außerdem können die Teilnehmer Unternehmen wie den Sauna-Spezialisten Klafs oder den Flugzeugsitzeproduzenten Recaro besuchen. n Editorial So werben die Vermarkter der Region in der Hauptstadt Berlin. Foto: WHF Infos zum Kongress Die Teilnahmegebühr für den 1. Deutschen Kongress der Weltmarktführer vom 24. bis 26. Januar 2011 beträgt 1590 Euro. Weitere Informationen im Internet unter www.weltmarktfuehrer.info n IMPRESSUM Wirtschaftszeitung für die Region Heilbronn-Franken Wirtschaftszeitung für die Region Heilbronn-Franken Die Wirtschaftsstimme liegt der Heilbronner Stimme, Hohenloher Zeitung und Kraichgau Stimme bei. Chefredaktion: Uwe Ralf Heer Redaktionelle Koordination: Jürgen Paul Redaktion: Heiko Fritze (frz), Vanessa Müller (vm), Manfred Stockburger (mfd), Jürgen Strammer (jüs), Werner Tewes (wet), Isabell Voigt (ivo) Firmen von A bis Z Adextra ....................................... 5 Audi ....................................................... 5, 8 AWS ........................................................... 3 Bechtle ........................................ 5 Bera ..................................................... 5, 15 Biberacher Mineralbrunnen ................... 6 Bischop & Kafitz ...................................... 4 Huber Packaging Group ........................ 15 Illig ........................................... 12 Industriebau Bönnigheim ..................... 13 Internationales Bankhaus Bodensee ..... 3 Ishida ....................................................... 12 Kaco-Dichtungswerke ................... 5 Kaco New Energy .................................... 5 Kardex-Mlog ........................................... 12 Kiefer ....................................................... 13 Knorr ................................................... 8, 12 Kolbenschmidt-Pierburg ......................... 5 Tel. 07131 615-365 Fax 07131 615-373 E-Mail: [email protected] CD Cartondruck ................... 15, 16 Contherm .................................................. 3 Creativteam Peer Friedel Creme 21 ................................................... 8 Anzeigen: Martin Küfner (verantw.) Tel. 07131 615-436 Fax 07131 615-384 E-Mail: [email protected] Dieffenbacher ............................ 10 Distelhäuser ............................................ 16 Durst ........................................................ 13 Läpple ......................................... 5 Verlag und Druck: HEILBRONNER STIMME GmbH & Co. KG Allee 2, 74072 Heilbronn EBM-Papst .................................. 5 Engel Biermanufaktur ........................... 16 Internet: www.wirtschaftsstimme.de Franz & Wach .............................. 5 Magmell .................................... 16 Mahle ......................................................... 5 Marbet ....................................................... 3 Markt am Oberen Tor ............................. 3 Ein Produkt der Galeria Kaufhof Heilbronn .............1 Gasthaus Rößle ......................................... 3 Getrag ........................................................ 5 Halmosi .................................... 13 Heilbronner Stimme .............................. 14 HSM ......................................................... 14 R-Color-Gruppe .......................... 10 Rommelag/Kocher-Plastik .................... 15 Rund ums Haus ...................................... 12 Schwarz-Gruppe ................................. 5, 16 Seleon ........................................................ 3 Side-Punkt ............................................... 16 Sorticon ................................................... 16 Südwestdeutsche Salzwerke ................... 5 Teusser Mineralbrunnen .............. 6 Versicherungsvertretung Jürgen Pfalzer .............................. 3 Vollert ...................................................... 12 Volksbank Heilbronn ............................. 14 OCS .......................................... 15 Optima Packaging Group ...................... 15 Wanner & Kindt .......................... 7 Weima ..................................................... 13 Weinig ..................................................... 13 Weisert + Daur ........................................ 15 Wertheim Village ..................................... 1 Wildbadquelle Mineralbrunnen ............. 6 Wista ........................................................ 10 Wittenstein .............................................. 12 Wolffkran ................................................ 13 Würth .............................................. 5, 8, 16 Wüteria Mineralquellen .......................... 6 Pursuits ...................................... 3 Zürn ......................................... 14 Neugebauer ............................... 15 Novalung ............................................... 3, 8 Von Jürgen Paul Vom Wandel profitieren Die deutsche Wirtschaft boomt, der Aufschwung verfestigt sich. Daran wird sich nach Ansicht der Experten so schnell auch nichts ändern. Grund genug also für die Unternehmer der Region, zuversichtlich in die Zukunft zu blicken. Dieser Blick wird derzeit jedoch kräftig von der Euro-Schuldenkrise getrübt. Die dramatische Finanzlage Irlands macht deutlich, dass die Probleme längst nicht gelöst sind. Auch in Griechenland, Spanien und Portugal lauern enorme Risiken für die gesamte Eurozone. Die Unsicherheit an den Märkten nimmt täglich zu, die Angst vor einem Dominoeffekt, den eine Staatspleite auslösen könnte, ist nicht unbegründet. Es sollte deshalb niemand davon ausgehen, dass sich der Aufwärtstrend in Deutschland ohne Weiteres fortsetzt. Verschärfte Sparkurse in vielen Staaten und strengere Eigenkapitalregeln für Banken werden sich auch auf die Unternehmen in Heilbronn-Franken auswirken. Auswirkungen ganz anderer Art lassen sich bereits jetzt in der Region erkennen. Die traditionell dominierende Industrie verliert tendenziell an Bedeutung, während Dienstleister und Unternehmen in sogenannten Zukunftsbranchen stärker werden. Natürlich bleibt Heilbronn-Franken auf absehbare Zeit eine autolastige Region. Dafür sorgen alleine schon der Leuchtturm Audi und die unzähligen Zulieferer. Doch die Stimmung in der Branche ist vielerorts eher von Skepsis denn von Euphorie geprägt. Dafür sprechen auch die zurückhaltenden Personalplanungen, die in unserem exklusiven Firmenranking der größten Arbeitgeber zum Ausdruck kommen. Dynamisches Wachstum findet heute woanders statt: In Zukunftsbranchen wie Umwelt- oder Medizintechnik, in der IT, im Handel oder in der Zeitarbeit. Junge, ideenreiche Unternehmen, wie sie sich in der Innovationsfabrik Heilbronn oder im Zukunftspark Wohlgelegen ansiedeln, zeugen vom Strukturwandel hin zur Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft. Die Region wird von diesem Prozess profitieren – wenn sie es schafft, den Wandel konstruktiv zu begleiten. Dazu gehört ein attraktives Umfeld mit erstklassigen Rahmenbedingungen für Firmenansiedlungen. Und der Ausbau einer modernen Hochschullandschaft, die das nötige Wissen vermittelt. In beiden Bereichen geschieht bereits sehr viel. Wird dieser Kurs beibehalten, stehen die Zeichen gut, dass die klugen Köpfe nicht nur in die Region kommen, sondern auch hier bleiben. Viel Spaß beim Lesen. ANZEIGENn All you can IT Neue innovative Mittelstandssoftware zum Mieten. 1330,- Das Beste von SAP – on demand. Business by Design jetzt unverbindlich kennen lernen. Sie ist neu, sie ist anders als alles bisher Dagewesene, sie ist genau das, worauf der Mittelstand gewartet hat: Die neue, innovative Unternehmenssoftware von SAP, mit der Sie nicht nur die Kosten, sondern vor allem auch alle Daten fest im Griff haben. Rund um die Uhr, von jedem Ort der Welt aus, einfach, sicher und zuverlässig. 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November 2010 | Nr. 4 Haftpflicht, Medizintechnik und Salat Firmen Regional Was kleine Unternehmen umtreibt: Eine Rundreise durch die Region mit IHK-Präsident Thomas Philippiak IBB setzt auf Mittelstand Die Künzelsauer Niederlassung der Internationales Bankhaus Bodensee AG (IBB) wurde um einen Spezialisten im mittelständischen Firmenkundengeschäft verstärkt. Mit Volker Schüttler setzt das private Bankhaus einen erfahrenen Ansprechpartner ein. Wie an ihren anderen Standorten will die Bank auch in Hohenlohe mit maßgeschneiderten Finanzierungs- und Eigenkapitalkonzepten für Mittelständler überzeugen. In der vor viereinhalb Jahren gegründeten Niederlassung sind nun vier Mitarbeiter beschäftigt. Bislang legte die IBB in Künzelsau ihren Schwerpunkt auf den Bereich der Vermögensanlage für Privatkunden. Das von ihr verwaltete Anlagevolumen liegt bei rund 60 Millionen Euro. red Von Manfred Stockburger H eilbronn-Franken ist mehr als Audi, Würth und Schwarz – auch wenn es manchmal den Anschein hat, dass im regionalen Wirtschaftsgeschehen nur die Großen den Ton angeben. Auch in der regionalen Industrie- und Handelskammer. Weil Reisen bildet, hat sich IHK-Präsident Thomas Philippiak vergangene Woche mit der WirtschaftsStimme auf den Weg gemacht, um zuzuhören und kleine Firmen zu besuchen. Unternehmen aus anderen Branchen. Solche, die sonst nicht im Fokus der Kammerarbeit stehen. Hightech Sie sind die goldenen Jungs der regionalen Zukunft: Die Chefs der Firmen, die der Zukunftsfonds Heilbronn mit einem Beteiligungsvolumen von 20 Millionen Euro nach Heilbronn gelotst hat. Medizin-, Bio- und Umwelttechnik sind die Schwerpunkte. Und Informationtechnologie. Alle kommen sie von außerhalb und residieren jetzt im neuen Zukunftspark im Wohlgelegen. Harald Genger ist der Chef von Seleon, „Die IHK ist doch eine Institution der etablierten Firmen“, sagt er. „Für uns gibt es da kein Forum.“ Außerdem: Wie wäre es mit einem Arbeitskreis Medizintechnik? „Wir haben nämlich festgestellt, dass es da eine ganze Reihe von Firmen in der Region gibt, die aber nichts voneinander wissen.“ Matthias Enzenhofers AWS AG ist in der Umwelttechnik aktiv. Und wächst schnell. „Wir suchen Facharbeiter“, sagt er. „Da sehe ich eine Aufgabe für die IHK, für genügend Fachkräfte zu sorgen.“ Damit rennt er bei Philippiak offene Türen ein. Den Hightech-Unternehmern sind deswegen auch die weichen Standortfaktoren wichtig. „Die Liebe zu Heilbronn ergibt sich erst auf den zweiten Blick“, sagt Genger. Fahrradwege sind deshalb wichtig. Der Neckar und die Umgebung: „80 Prozent der Leute kommen von anderswo her.“ Georg Matheis von Novalung schlägt deshalb vor, dass die Kammer helfen könne, einen Medizintechnikstudiengang an der Heilbronner Hochschule zu etablieren. Thomas Philippiak ist begeistert und schreibt fleißig mit. Versicherung „Der Mittelstand geht vor die Hunde“, sagt Jürgen Pfalzer. „Ich vermisse da den Aufschrei der Kammer.“ Ob der IHK-Präsident überhaupt die Mitgliederstruktur der Kammer kennt? Nur wenigen Versicherungsvermittlern gehe es wirtschaftlich gut. Viele hätten nur 30 000 Euro im Jahr – brutto. „Auch das ist Ihr Klientel“, schreibt er Philippiak ins Stammbuch. Der Versicherungsmann hat mit der IHK schon so manchen Strauß ausgefochten – zuletzt vor dem Stuttgarter Verwaltungsgericht, wo er vergeblich gegen den IHK-Zuschuss an den Flugplatz in Niederstetten geklagt hatte. Die Kammer müsse sich mehr für den Mittelstand kümmern, nicht nur um die Großindustrie. Jürgen Pfalzer treibt vor allem aber die Bürokratie um: Die Elena-Datenbank, Beratungsprotokolle, Datenschutzeinwilligungen. „Die Regularien rotten unseren Berufsstand regelrecht aus.“ Da müsse die IHK die Herren Volksvertreter in die Pflicht nehmen, sagt der streitbare Pfalzer, der sich auch innerhalb der W&W-Gruppe als Vorstand der Hausvereinigung für seinen Berufsstand engagiert. „Den Schuh zieh’ ich mir gerne an“, entgegnet der Präsident. Modegeschäft Ziemlich genau vor zwei Jahren hat Gunter Rosewich in Heilbronn seine erste Pursuits-Filiale eröffnet. Inzwischen gibt es auch in Stuttgart einen Laden, die nächsten Standorte sind in Vorbereitung. „In fünf Jahren sollen es vielleicht zehn Läden sein“, sagt Rosewich und strotzt vor Optimismus. Einfach und schick sind seine Geschäfte. „Man darf sich nicht verzetteln.“ Dabei achtet Rosewich auf eine gesunde Finanzierung. „Erst wenn das Geld auf dem Konto ist, mach’ ich einen neuen Laden auf.“ Die Dynamik ist beeindruckend. Eine solche Firma muss der Traum für eine IHK sein. Bisher hatte Rosewich aber vergeblich darauf gewartet, dass sich die Kammer bei ihm meldet. „Die Homepage und das Magazin sind ja ok. Aber warum hat noch niemand von der IHK bei uns vorbeigeschaut und seine Karte dagelassen?“ Er müsse sich schließlich auch um seine Kunden kümmern. Die Antwort liefert Rosewich gleich selbst: „Die IHK 3 Köpfe Regional Verstärkung für Marbet Zeynep Zoroglu zeigt IHK-Präsident Thomas Philippiak das Gemüsesortiment in ihrem Öhringer Markt am Oberen Tor. Die 29-jährige Obersulmerin führt das Geschäft zusammen mit ihrer Schwägerin Nevin Gül. Foto: Manfred Stockburger ist halt eine Institution.“ Das Wort „Willkommenskultur“ notiert Philippiak in seinen Notizblock. Daran muss die Kammer arbeiten. Dorfgasthaus In der vierten Generation führt Elke Vogel das Gasthaus Rößle in Obersulm. In ihrer Gaststube tagen Vereine und Stammtische, Familien feiern ihre Feste, Rentnerpaare kommen zum Mittagessen. Und auch viele Firmen in Obersulm führen ihre Gäste ins Rößle. Viel Engagement und lange Arbeitstage sind für die Chefin selbstverständlich. Gaststätten wie ihre sind selten geworden, auch in der Region. Und doch ist es der Wettbewerb, der ihr zu schaffen macht. Zum Beispiel weil sie den vollen Mehrwertsteuersatz verlangen muss, der Bäcker oder Metzger seine Produkte aber zum reduzierten anbieten darf. „Die Kunden wissen das gar nicht, aber es heißt dann immer: Ihr seid so teuer“, erzählt sie. Beim Branchenverband Dehoga sei die Mehrwertsteuer ein Thema. Aber bei der IHK? Dabei sei die Gastronomie eine große Branche, auch was die Beschäftigung angeht. „Einen Discounter kann man mit drei Leuten machen. Das geht bei uns nicht.“ Produktion Der Seniorchef hat einen Zeitungsausschnitt dabei über Fördergelder, denn die Neuensteiner Firma Contherm ist wieder auf Wachstumskurs. Das Tagesgeschäft des Herstellers von Hightech-Isolierungen hat Achim Wohlleben an seine Kinder Peter Wohlleben und Susanne Hofmann übergeben – als Berater ist der Senior aber noch dabei. Nach einem Einbruch im letzten Jahr geht es zurzeit wieder im Schnellgang vorwärts. Öfen von Industrieanlagen wollen ausgekleidet sein – da geht es um Energieverbrauch und deswegen um viel Geld beim Kunden. Für eine neue Technologie, die der Zwölf-Mann-Betrieb zusammen mit einem Partner im Allgäu entwickelt hat, brauchen die Neuensteiner Platz. „Wir haben zu wenig Zeit, uns mit den einzelnen Fördermöglichkeiten zu befassen“, sagt Peter Wohlleben. Ob da die IHK nicht weiterhelfen kann? Thomas Philippiak will sich gleich drum kümmern. „Wir haben hier ein Ursprungszeugnis liegen, das zur IHK muss. Können Sie das gleich unterschreiben?“, scherzt Peter Wohlleben später. Die Unterschrift braucht er, obwohl das Produkt nur nach Spanien geht. Warum das nötig ist, kann ihm Philippiak auch nicht erklären. Da ist das Thema Bürokratie wieder da. Die Gemüsefrau Industriekauffrau hat Zeynep Zoroglu gelernt. Nach der Insolvenz ihres Lehrbetriebs hat die 29-Jährige vor drei Jahren ihr Schicksal in die eigene Hand genommen und zusammen mit ihrer Schwägerin Nevin Gül einen Obstund Gemüseladen gegründet. Aus der Öhringer Fußgängerzone ist der Markt am Oberen Tor inzwischen nicht mehr wegzudenken. Nicht nur die Arbeit teilen sich die beiden Frauen, sondern auch die Kinderbetreuung. „Eine von uns ist immer zu Hause.“ Das Geschäft läuft gut, die beiden Frauen haben – nach einem ersten Versuch in Bretzfeld-Waldbach – den richtigen Standort gefunden. „Die Lage ist sehr wichtig“, sagt sie. Thomas Philippiak ist nicht nur vom Sortiment beeindruckt, sondern auch vom Unternehmergeist der beiden Frauen, die in Obersulm wohnen. Und was kann die IHK für sie tun? Zeynep Zoroglu muss eine Weile überlegen. Fortbildungskurse, sagt sie dann. Das wäre schon interessant. Ihre eigene Ausbildung ist schließlich ziemlich weit weg vom Tagesgeschäft. Und Nevin Gül hat vor der Selbstständigkeit nur in einer Produktion gearbeitet. Ihr Wunsch an die Kammer ist deswegen ein breiteres Kursangebot – das auch für die Inhaberinnen eines Gemüseladens passt. Die Agentur Marbet Marion & Bettina Würth GmbH & Co. KG hat Zuwachs bekommen. Seit Oktober leitet Sonja Rogers die Abteilung Marketing und Kommunikation. Die 42Jährige ist zukünftig für die Geschäftsbereiche Events und Incentives, Business Travel und Reisecenter verantwortlich. „Das Potenzial und die Realisierungskraft von Marbet ist Sonja Rogers enorm. Ich freue Foto: Marbet mich sehr auf diese neue Herausforderung und die Arbeit in diesem starken Team“, sagt Rogers, die in den letzten Jahren sowohl auf Agentur- als auch auf Unternehmerseite tätig war. vm Mehr zum Unternehmen Marbet, ein Tochterunternehmen der Adolf Würth GmbH & Co. KG aus Künzelsau, wurde 2006 in den Branchenverband FME Forum Marketing-Eventagenturen aufgenommen und gehört zu den Top zehn der deutschen Event-Agenturen. ANZEIGE n Nachfolger für Ihre Firma gesucht? Fair. Menschlich. Nah. Die Planung für Ihre Unternehmensnachfolge beginnt nicht erst im Alter von 65 Jahren. Wir knüpfen frühzeitig für Sie die wichtigen Kontakte, führen alle Spezialisten zusammen und erarbeiten die für Sie optimale Lösung. Weitere Informationen erhalten Sie von Ihrem Firmenkundenberater, unter Telefon 07131 638-10662 oder im Internet unter www.sparkasse-heilbronn.de 4 23. November 2010 | Nr. 4 Nachgefragt Systemgesetze fördern den Erfolg Wer die Systemgesetze kennt und beachtet, hat im Leben viele Vorteile. Die Heilbronner Beraterin Ruth Kafitz bringt gemeinsam mit Dieter Bischop Unternehmen und Privatpersonen die Bedeutung der Systemgesetze näher. Sie lauten: Zugehörigkeit zum eigenen System/kein Ausschluss; Gegenseitige Anerkennung, Wertschätzung und Respekt; Recht auf Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen; Früher hat Vorrang vor später; Höhere Verantwortung/höherer Einsatz hat Vorrang; Höhere Kompetenz hat Vorrang; Neues System hat Vorrang vor altem System; Gesamtsystem hat Vorrang vor Einzelperson; Aussprechen/Anerkennen, was ist; Ausgleich schaffen. Jürgen Paul fragte bei Ruth Kafitz nach. t Frau Kafitz, die meisten Systemgesetze klingen wie Binsenweisheiten. Sind diese Regeln nicht ohnehin bekannt? Kafitz: Nicht immer. Die Systemgesetze sind den Menschen oft nicht bewusst. Sie wirken aber, und die Wirkung spüren wir in positiver oder negativer Form. tEin Beispiel, bitte. Kafitz: Wenn der Chef Sie als einzigen der Gruppe nicht zu einem Treffen einlädt, fühlen Sie sich ausgeschlossen aus Ruth Kafitz Foto: privat dem System und damit schlecht – auch, wenn der Chef es in guter Absicht tut, etwa, weil Sie keine Zeit haben oder das Thema des Treffens nicht in ihren Zuständigkeitsbereich fällt. Hätte der Chef Ihnen vorher erklärt, warum er Sie nicht einlädt, wäre das vermieden worden. t Wie reagieren denn Mittelständler, wenn Sie ihnen die Systemgesetze erläutern? Kafitz: Viele sind zunächst einmal erstaunt. Aber das Gute an den Systemgesetzen ist, dass sie greifbar und sofort umsetzbar sind. Das überzeugt dann viele. t Woran hapert es? Kafitz: Es erfordert Mut, die Systemgesetze konsequent zu befolgen. Klar und offen auszusprechen, was ist, gegebenenfalls auch Personen auszuschließen, die das System gefährden – damit tun sich viele Unternehmer schwer. t Woran merkt man, dass in einem Unternehmen die Systemgesetze nicht eingehalten werden? Kafitz: Typische Symptome sind plötzlich kündigende Mitarbeiter und Kunden, interne Machtkämpfe, Umsatzeinbrüche, Stagnation oder Demotivation. t Im Umkehrschluss würde das bedeuten: Befolge die Systemgesetze, dann läuft alles bestens? Kafitz: Ja, im Prinzip schon. Das Schöne ist, die Systemgesetze lassen sich auf alle Lebensbereiche übertragen, etwa auf das System Familie. Und es funktioniert. Die größten Arbeitgeber der Region Unternehmen 1. Audi 2. Schwarz-Gruppe Mitarbeiter in der Region* 13884 (13737) 9250 (8500) Tendenz Dieses Ranking wird Ihnen präsentiert von: Branche Ort Umsatz weltweit letztes Geschäftsjahr Fahrzeugbau Neckarsulm 29,84 Mrd. Euro Lebensmitteleinzelhandel Neckarsulm 54,8 Mrd. Euro 3. Würth-Gruppe 6059 (5721) Handel: Befestigungstechnik Künzelsau-Gaisbach 7,52 Mrd. Euro 4. Regionale Gesundheitsholding 5100 (5100) Gesundheit Heilbronn 332,0 Mio. Euro 5. Bosch 3700 (3600) Maschinen, Autoteile Abstatt, Crailsheim 38,2 Mrd. Euro 6. Bausparkasse Schwäbisch Hall 3330 (3290) Bausparkasse Schwäbisch Hall 37,4 Mrd. Euro 7. Gesundheitsholding Schwäbisch Hall 2911 (2869) Gesundheit Schwäbisch Hall 149,9 Mio. Euro 8. EBM-Papst 2680 (2535) Motoren und Ventilatoren Mulfingen 986 Mio.Euro 9. Kolbenschmidt Pierburg 2300 (2560) Automobilzulieferer Neckarsulm 1,5 Mrd. Euro SLK-Kliniken, Hohenloher Krankenhaus, Klinik Löwenstein Bilanzsumme 1927 (1856) Energie Heilbronn, Öhringen 15,6 Mrd. Euro 11. Deutsche Post 1680 (1680) Logistik Heilbronn 46,201 Mrd. Euro 12. Leonhard Weiss 1626 (1514) Hoch- und Tiefbau Satteldorf 645 Mio. Euro. 13. Kreissparkasse Heilbronn 1607 (1658) Sparkasse Heilbronn 7,536 Mrd. Euro Bilanzsumme 14. Getrag 1600 (1800) Automobilzulieferer Untergruppenbach 2,0 Mrd. Euro Stellenabbau angekündigt 15. Ziehl-Abegg 1500 (1500) Motoren und Ventilatoren Künzelsau 253 Mio. Euro 16. Läpple-Gruppe 1470 (1930) Automobilzulieferer Heilbronn 492 Mio. Euro 17. Caritas-Krankenhaus 1400 (1371) Gesundheit Bad Mergentheim 80 Mio. Euro 18. Rauch 1380 (1100) Möbel Freudenberg 271,4 Mio. Euro 19. Unilever 1345 (1351) Nahrungsmittel Heilbronn k. A. 20. Bürkert-Werke 1244 (1207) Ventiltechnik Ingelfingen 264 Mio. Euro 21. Mahle-Gruppe 1215 (1266) Automobilzulieferer Gaildorf, Öhringen 3,864 Mrd. Euro 22. Hansen-Gruppe 1189 (1150) Verpackungsmaschinen Sulzbach-Laufen k. A. 23. Wittenstein 1137 (1100) Maschinenbau Igersheim 137 Mio. Euro 24. Bera 1134 (780) Zeitarbeit Schwäbisch Hall 19,5 Mio. Euro Lauffen 130 Mio. Euro 25. Schunk 1130 (1245) Spann- und Greiftechnik 26. Kärcher 1100 (1000) Reinigungsgeräte Obersontheim, Bühlertann 1,3 Mrd. Euro 27. Deutsche Telekom 1088 (1178) Telekommunikation Heilbronn, Schwäbisch Hall 64,6 Mrd. Euro 28. Klinikum am Weissenhof 1059 (1021) Gesundheit Weinsberg 60,2 Mio. Euro 29. Voith Turbo 990 (1085) Antriebe Crailsheim 5,1 Mrd. Euro 30. Optima-Gruppe 970 (950) Verpackungsmaschinen Schwäbisch Hall 200 Mio. Euro 31. VS Vereinigte Spezialmöbel 950 (950) Möbel Tauberbischofsheim k. A. 32. Bechtle 929 (846) IT-Dienstleistungen Neckarsulm, Gaildorf 1,4 Mrd. Euro 33. Franz & Wach 921 (750) Zeitarbeit Crailsheim k. A. 34. Bausch + Ströbel 905 (860) Maschinenbau Ilshofen k. A. 35. Berner-Gruppe 890 (890) Handel: Befestigungstechnik Künzelsau 856 Mio. Euro 36. Weinig 886 (914) Maschinenbau Tauberbischofsheim k. A. 37. Procter & Gamble 835 (850) Hygieneartikel Crailsheim 79 Mrd. US-Dollar 38. Hornschuch 816 (787) Kunststofffolien Weißbach 143,8 Mio. Euro 39. R. Stahl 810 (790) Explosionsschutz Waldenburg 202,6 Mio. Euro 805 (790) Bergbau Heilbronn, Bad Fr’hall 282 Mio. Euro 41. Härdtner 784 (773) Bäckerei Neckarsulm 40,5 Mio. Euro 42. Friesland-Campina 780 (819) Milchverarbeitung Heilbronn 8,2 Mrd. Euro 780 (778) Gesundheit Heilbronn 44. Roto Frank 770 (646) Dachfenster Bad Mergentheim k. A. 45. Layher 760 (710) Gerüste Güglingen k. A. 46. Magna 750 (865) Automobilzulieferer Assamstadt, Zaberfeld 17,4 Mrd. Euro 750 (800) Holzbearbeitung Oberrot 302 Mio. Euro einschließlich GKN Stellenabbau angekündigt Marken u. a. Knorr und Mondamin Kocherplastik, Holo- u. Thermopack einschließlich BTI Tendenz 40. SWS-Konzern AOK Heilbronn-Franken Klenk Holz AG 48. Recaro Aircraft Seating Flugzeugsitze Schwäbisch Hall 245 Mio. Euro 700 (690) Verkehr Heilbronn 29,3 Mrd. Euro 50. Schubert 690 (690) Verpackungsmaschinen Crailsheim 180 Mio. Euro 51. Illig 664 (687) Maschinenbau Heilbronn k. A. 52. Edeka Südwest 660 (650) Lebensmitteleinzelhandel Ellhofen 5,02 Mrd. Euro 53. Huber Packaging 650 (700) Verpackungen Öhringen 156 Mio. Euro 54. Dieffenbacher 637 (637) Maschinenbau Eppingen 330 Mio. Euro Mietspiegel fürs Gewerbe 55. Sparkasse Tauberfranken 626 (630) Sparkasse Tauberbischofsheim 3,0 Mrd. Euro Bankrott wegen überteuertem Ladenlokal? Die Mietbelastung ist gerade bei Einzelhändlern ein nicht zu unterschätzender Faktor für die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens. Darum hat die IHK zum zweiten Mal die Broschüre „Gewerblicher Mietspiegel Region Heilbronn-Franken“ herausgegeben. Sie bietet detaillierte Einblicke in die Mietpreissituation von Heilbronn über Bad Mergentheim bis nach Wertheim. Dabei hat die IHK die Ergebnisse einer Umfrage bei Einzelhändlern mit einer Befragung von Immobilienmaklern ergänzt, um ein möglichst realistisches Abbild über die Preisentwicklung für Gewerbeobjekte in der Region Heilbronn-Franken zu erhalten. red 56. Gemü 600 (595) Ventiltechnik Ingelfingen k. A. 57. JM-Schuller 597 (600) Glasfaser Wertheim k. A. 58. Groninger 596 (570) Maschinenbau Crailsheim k. A. 59. Baier & Schneider 590 (583) Schreibwaren Heilbronn 140 Mio. Euro 590 (512) Kunststoffverarbeiter Schwaigern 74 Mio. Euro 61. Sigloch 580 (558) Distribution Blaufelden k. A. 62. Hofmann Menü 575 (584) Lebensmittel Boxberg k. A. 63. Weber Hydraulik 574 (570) Hydraulikkomponenten Güglingen 136 Mio. Euro 64. Franz Binder 570 (525) Steckverbinder Neckarsulm k. A. 65. Sparkasse Schwäbisch Hall 556 (560) Sparkasse Schwäbisch Hall 3,06 Mrd. Euro 66. Heilbronner Stimme 543 (549) Verlag Heilbronn k. A. 67. Marbach 528 (523) Stanzformtechnik Heilbronn k. A. 68. Bürger Maultaschen 514 (480) Lebensmittel Crailsheim 143 Mio. Euro 514 (548) Automobilzulieferer Heilbronn 76 Mio. Euro 510 (340) Wechselrichter Neckarsulm 217 Mio. Euro Wo bekommen? Der Mietspiegel kann unter www.heilbronn.ihk.de/mietspiegel2010 kostenfrei abgerufen werden. Lidl, Kaufland 10. EnBW 49. Deutsche Bahn Tipp Bemerkungen Walter Söhner GmbH & Co. KG Kaco Dichtungswerke 70. Kaco New Energy 711 (700) steigend gleich bleibend fallend Einschätzung der Redaktion Schließung Werk Zaberfeld beschlossen einschließlich Neukauf-Markt Ellhofen Bilanzsumme Bilanzsumme Neuzugang Neuzugang *(Vorjahr) HSt-Grafik 23. November 2010 | Nr. 4 Heilbronn-Franken im Umbruch Firmen Regional Trotz Krise keine Kündigungswellen bei den Großen – Grüne Technologien auf dem Vormarsch Neukunden für Adextra Von Werner Tewes 750 Beschäftigte. Auch Würth hat in Heilbronn-Franken zugelegt, ebenso der Mulfinger Ventilatorenhersteller EBM-Papst. Die Südwestdeutschen Salzwerke bestechen ebenfalls seit Jahren durch Konstanz. Dank des harten Winters zu Beginn 2010 gab es hier einige Neueinstellungen. Das eigentliche Wachstum kommt dieses Mal freilich von anderer Seite. K risen bieten Chancen. Ein alter Spruch, an dem viel Wahres dran ist. Am aktuellen Firmenranking lässt sich das belegen, zumindest ansatzweise. Denn wie lautet die bisherige Bilanz des größten wirtschaftlichen Einbruchs der jüngeren Geschichte? Erstens, die großen Firmen der Region sind relativ stabil durch die unruhige See geschippert. Große Entlassungswellen gab es nicht. Zweitens, neue Player sind aufgetaucht. Und wie das Beispiel des Senkrechtstarters Kaco New Energy aus Neckarsulm zeigt, ist es nicht die traditionell starke Automobil- oder Zulieferindustrie, welche das Gros des Wachstums bringt. Die Wirtschaftskrise hat den Wandel Heilbronn-Frankens von einer Region der klassischen Industrie zu einer, in der sogenannte Zukunftstechnologien immer präsenter werden, beschleunigt. Zwar sind die einstigen Großen immer noch die Großen. Doch wie lange noch? Ob Kolbenschmidt, Mahle oder Getrag: Die Autozulieferer verlieren nicht erst seit gestern Mitarbeiter. Personal aufstocken ist schon lange nicht mehr drin, abbauen dagegen seit der Rezession vielerorts ein Dauerthema. Besonders deutlich wird das am Beispiel der Heilbronner Läpple AG. Das Unternehmen, einst ganzer Stolz des Unterlands, hat in den vergangenen zwölf Monaten enorm Federn lassen müssen. Hauptsächlich ist das zwar keine Folge der Krise, sondern dem beispiellosen Zickzack-Kurs des Managements geschuldet. Doch die Rezession hat diesen Niedergang kräftig beschleunigt. Konstante Größen Gewiss, die Leuchttürme der Region haben auch in schwierigem wirtschaftlichen Umfeld nicht an Glanz verloren. Der Neckarsulmer Autobauer Audi bleibt spitze – und hat sein Personal im vergangenen Jahr um gut 100 Mitarbeiter aufgestockt. Dann die Schwarz-Gruppe mit ihren Marken Lidl, Kaufland und Handelshof. Das Plus beim Neckarsulmer Einzelhandelskonzern: Revolution Zum einen sind es Personaldienstleister, die in Zeiten des zarten, aber noch instabilen Aufschwungs profitieren. Die Schwäbisch Haller Firma Bera etwa muss ihre Mitarbeiterzahl laufend nach oben korrigieren. Nicht anders die Situation beim Konkurrenten Franz & Wach aus Crailsheim. Beide Unternehmen sind dabei, ihr Allzeithoch aus dem Boomjahr 2008 zu übertrumpfen. Leiharbeiter sind gefragt, jetzt, da die Auftragsbücher in der Industrie wieder voll sind, aber niemand weiß, wie robust der Aufschwung ist. Ist das die Revolution des Arbeitsmarkts, die zum Beispiel Bera-Chef Bernd Rath erwartet? Möglich wäre es, dass der Trend Richtung Zeitarbeit sich verstärkt. Vieles spricht dafür. Aber, das ist ebenfalls Ergebnis des Rankings, aufgestockt haben auch andere Betriebe. Zählt zu den am schnellsten wachsenden Firmen der Region Heilbronn-Franken und ist erstmals Teil des Firmenrankings: Kaco New Energy aus Neckarsulm. Foto: Archiv/Dirks Wachstumstreiber Zu den Gewinnern gehört Kaco New Energy. Die Neckarsulmer haben den Autozulieferer Kaco-Dichtungswerke, der die gleichen Wurzeln hat, vom Umsatz her längst übertroffen. Bei der Mitarbeiterzahl ist man den Heilbronnern sehr nahe gekommen. Für eine erstmalige Berücksichtigung im Ranking hat es für das Unternehmen, das Wechselrichter für Photovoltaikanlagen baut, gereicht. Ein andere Wachstumslokomotive ist die Bechtle AG. An seinen Standorten in Heilbronn-Franken zählt das IT-Unternehmen 929 Beschäftigte. Was auffällt: Beide Firmen sind im Bereich sogenannter Zukunftstechnologien aktiv. All das zeigt: Die Arbeitswelt ist im Umbruch und mit ihr die Region. Erste Konturen des neuen Gesichts der heimischen Wirtschaft sind bereits erkennbar. Zeit für eine neue Bescheidenheit n Zwischenbilanz Von Jürgen Strammer Niemand will es so richtig glauben, dass es wieder aufwärts geht. Eine neue Bescheidenheit ist in der deutschen Wirtschaft eingekehrt. Die Krise ist in den meisten Branchen überwunden, und erheblich weniger Unternehmen als befürchtet haben sich vor dem Insolvenzrichter wiedergefunden. Doch obwohl die Geschäfte wieder brummen, die Auftragsbücher vielerorts voll sind und die Perso- ANZEIGEN n Leimengrube naldienstleister kaum die Anfragen befriedigen können, bleibt es merkwürdig still in den Chefetagen. Kein gegenseitiges Auf-die-Schulter-Klopfen, keine Lob heischenden Referate über den erfolgreichen Weg und vor allem kein überbordender Jubel. „War es das wirklich schon mit der Krise?“ Das scheint die unausgesprochene Frage zu sein. Wenn es nach den führenden Konjunkturexperten geht, ist das Schlimmste wirklich vorbei. Aber für ein fröhliches „Weiter so wie früher“ gibt es dennoch keinen Grund. Aus dem tiefen Fall der Weltwirtschaft sollten Lehren gezogen werden, und dies keineswegs nur bei den Großkonzernen und den Banken. Daher sind die aktuelle Zurückhaltung und die neue Sachlichkeit vernünftig. Durchatmen, nachdenken und die Weichen rich- tig stellen, dann gibt es bald auch wieder Anlass dazu, die Sektkorken ungezwungen knallen zu lassen. Zeitdiebe Feierlaune hat sich sicherlich auch bei Teilen der IT-Branche eingestellt. Das Präsentationsprogramm Powerpoint hat sich zu einem lukrativen Markt entwickelt. Im Internet sind hunderte von Schulungsangeboten zu finden, angeblich perfekte Vorlagen werden zu angeblichen Schnäppchenpreisen angepriesen und zusätzliche Tools sollen aus dem drögesten Stoff ein wahres Feuerwerk der modernen Präsentationskunst machen. Dabei hat die Microsoft-Software trotz vieler Vorteile einen gravierenden Fehler: Sie erlaubt es, Nichtigkeiten zu einer zwanzigseitigen Präsentation aufzublasen – obwohl die eigentlichen Inhalte nicht einmal eine einzige Din-A-4-Seite gefüllt hätten. Oft stellt man das aber erst fest, wenn einem die Unterlagen ausgedruckt auf den Schreibtisch flattern. Bei der tatsächlichen Vorführung darf sich hingegen das Auge an Buchstaben erfreuen, die wie von Zauberhand auf die Leinwand flattern, originelle Soundeffekte sorgen für Belustigung bei den Zuschauern und sich Stück für Stück aufbauende Grafiken bringen das Publikum zum Staunen. Eine große Show mit wenig Inhalt. Letztlich wird damit den Opfern dieser Veranstaltungen nur die Zeit gestohlen. Und die Schöpfer der unnützen Präsentationen merken gar nicht, dass sie ihre eigene Zeit auch vergeudet haben. Hätten sie nur eine Stunde mehr für die Inhalte verwendet, wäre allen mehr geholfen. 5 Die Talheimer Werbeagentur Adextra hat zwei Neukunden gewonnen. Die Agentur wird zum einen das Intranetportal der R+V Versicherung relaunchen. Sie entwickelt zu diesem Zweck ein neues Screendesign, das besonders leicht und sicher zu handhaben ist. „Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit und darüber, unser Wissen und unsere Erfahrungen in dieses interessante Projekt einzubringen“, sagt Thomas Knittl, Leiter des Geschäftsbereichs Online-Medien bei Adextra. Außerdem hat sich Seleon, einer der international führenden Entwicklungsund Fertigungsdienstleister in der Medizintechnik, für eine Zusammenarbeit mit Adextra entschieden. Zu den Aufgaben der Agentur gehören neben der Entwicklung eines neuen Erscheinungsbildes des Unternehmens und dem Relaunch des Internetauftritts auch die Konzeption sowie Umsetzung von Mailings, Image- und Produktbroschüren. red Tipp Selbstständig im Handwerk Schreiner, Elektriker oder Friseur: Kaum ein anderer Wirtschaftsbereich führt so konsequent zur unternehmerischen Selbstständigkeit wie das Handwerk. Daher haben die acht Handwerkskammern in Baden-Württemberg ihre Schriftenreihe rund um das Thema aktualisiert. Beim Start in die Existenzgründung hilft der Wegweiser „Selbstständig im Handwerk“. Er informiert über Recht, Steuern und darüber, was die familiäre Situation betreffend zu beachten ist. Sich nebenberuflich selbstständig zu machen, ist eine gute Vorbereitung auf dem Weg in die volle Selbstständigkeit. Die Broschüre „Existenzgründung im Nebenberuf“ erklärt die ersten Schritte zu Gründungsformalitäten, Buchführung oder Steuern. Die Broschüre „Betriebsübergabe im Handwerk“ gibt von der Vorbereitung bis zum Übergabekonzept einen Überblick über alles, was zu tun ist, wenn man sich aus dem eigenen Betrieb zurückziehen möchte. Die Neuauflage von „Betriebsübernahme im Handwerk“ wird die Auswahl demnächst ergänzen. red @ Wo bekommen? Alle Broschüren gibt es kostenlos bei den Handwerkskammern in BadenWürttemberg und zum Download unter www.handwerk-bw.de/service/publikationen/schriftenreihe/. Wer sich im Handwerk selbstständig machen will, braucht Informationen. Foto: dpa BW PARTNER MACHER DER REGION Löwenstark an Ihrer Seite Daten & Fakten „W BRANCHE Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung STAMMSITZ Stuttgart MITARBEITER 160 GESCHÄFTSKUNDEN Baden-Württemberg ANSPRECHPARTNER WP/StB Peter Hasenclever WP/StB Olaf Brank BESONDERHEITEN • inhabergeführt u. unabhängig • Unternehmer beraten Unternehmer • Netzwerk von Spezialisten er die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich meistern will, muss heute die richtigen Entscheidungen treffen.“ Hierbei unterstützt Sie BW PARTNER durch eine umfassende Gesamtbetreuung rund um die Themen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, betriebswirtschaftliche Beratung und Corporate Finance. Wir setzen dabei auf kreative Lösungen und ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein. In vielen Bereichen und Branchen verfügen wir über spezifische Erfahrungen und Kenntnisse, die es ermöglichen, für unsere Mandanten einen echten Mehrwert zu schaffen. Beratung bei BW PARTNER kennt keine Grenzen – weder fachlich noch geographisch. Um die qualifizierte Betreuung von Mandanten mit grenzüber- greifenden Interessen zu gewährleisten, ist BW PARTNER Mitglied von DFK International, einem weltweiten Verbund unabhängiger und rechtlich selbständiger Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften mit mehr als 300 Büros in über 60 Ländern. Hauptstraße 41 · 70563 Stuttgart Telefon 0711 1640-0 E-Mail: [email protected] [email protected] Internet: bw-partner.com 6 23. November 2010 | Nr. 4 Standpunkt Vom Granulat zur Flasche Nachzahlungszinsen Verbund von Mittelständlern engagiert sich für spezielles Getränkeverpackungs-Kreislaufsystem Ein Dauerbrenner bei Betriebsprüfungen sind falsche oder fehlerhafte Rechnungen, deren Berichtigung sowie die Auswirkungen auf den Vorsteuerabzug. Nach den gesetzlichen Vorschriften benötigt der Leistungsempfänger als Voraussetzung für den Vorsteuerabzug eine vom leistenden Unternehmer ausgestellte Rechnung, die alle gesetzlich geforderten Angaben enthält. Fehlt eine Angabe oder ist eine Angabe unzutreffend, hat der Leistungsempfänger keine Berechtigung zum Vorsteuerabzug. Diese Berechtigung entsteht erst, wenn der Unternehmer seine Rechnung berichtigt und der Empfänger in Besitz der berichtigten Rechnung gelangt. Für den Zeitraum zwischen unzulässiPeter Hasenclever gerweise in AnFoto: privat spruch genommenen Vorsteuerabzug und der Berechtigung zum Vorsteuerabzug bei Zugang der berichtigten Rechnung sind Nachzahlungszinsen von jährlich sechs Prozent der „zu früh“ erhaltenen Vorsteuer fällig. Diese Vorgehensweise der Finanzverwaltung war bisher durch die Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs gedeckt. In seinem Urteil vom 15. Juli 2010 hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) eine andere Auffassung vertreten. Hiernach wirkt die Berichtigung der fehlerhaften Rechnung auf den Zeitpunkt der erstmaligen Rechnungserteilung zurück, so dass keine Nachzahlungszinsen bei Nachweis einer berichtigten ordnungsgemäßen Rechnung zu erheben sind. Allerdings ist fraglich, ob das EuGH-Urteil allgemein anwendbar sind, da Fragen offen sind. Zu klären ist, bis wann die fehlerhafte Rechnung zu berichtigen ist und wem diese vorliegen muss – dem Finanzamt oder nur dem Leistungsempfänger? Es bleibt abzuwarten, wie der Gesetzgeber auf das Urteil reagiert und wie eine Berücksichtigung in der Umsatzsteuerpraxis erfolgt. In jedem Fall sollten Unternehmer bei Betriebsprüfungen, in denen der Vorsteuerabzug aufgrund fehlerhafter Rechnungen versagt wird und Nachzahlungszinsen erhoben werden, unter Hinweis auf das EuGH-Urteil Einspruch gegen Steuerbescheide und Zinsfestsetzungen einlegen. Peter Hasenclever, BW Partner Stuttgart Steuerberater, Von Vanessa Müller n Hintergrund W ürfel aus zusammengedrückten Plastikflaschen fliegen aus der Presse in den bereitstehenden Container. Ein Ende als Umweltsünder? Nein, denn nicht immer landen Flaschen, die nicht wiederbefüllt werden, einfach auf dem Müll. So wie bei der Teusser Mineralbrunnen GmbH & Co. KG. Die Löwensteiner Firma setzt neben Einweg- und Glasmehrwegflaschen verstärkt auf Petcycle, ein kontrolliertes PET-Flaschen-Kreislaufsystem für Mineralwasser und Erfrischungsgetränke im Mehrwegkasten. Auf den Weg gebracht wurde es 1999 von einem gleichnamigen Verbund eigenständiger Mittelständler mit Sitz in Bad Neuenahr-Ahrweiler. „Mittlerweile sind rund 50 Prozent unserer Flaschen Petcycle im Mehrwegkasten“, sagt Teusser-Geschäftsführer Hans-Dieter List. Eingestiegen ist der Getränkehersteller vor gut zehn Jahren und war damit eines der ersten von mittlerweile rund 90 deutschen Unternehmen aus der Getränkeund Technik-Branche, die sich an Petcycle beteiligen. Das System ist recht einfach. Die Kunststoffflasche aus recyceltem PET (Polyethylenterephtalat) wird bei den Getränkeunternehmen mit Mineralwasser, Limo, Schorle oder Saft befüllt und in Mehrwegkästen gestellt. Vom Abfüller gelangen Kasten und Flasche zum Händler, wo sie vom Verbraucher gekauft wird. Dieser reicht die geleerten PetcycleFlaschen über den Händler an den Abfüller zurück, der sie gepresst an ein Recyclingunternehmen weitergibt. Rohlinge Dort werden die Flaschen zerkleinert, granuliert und anschließend mit einem Spritzgussverfahren zu sogenannten Preforms weiterverarbeitet. Diese rund zehn Zentimeter langen Flaschenrohlinge, in der Form mit einem Reagenzglas vergleichbar, bestehen bis zu 50 Prozent aus dem recyceltem PET. Sie kommen wieder zum Getränkeunternehmen zurück, wo sie ein großer Ofen mit dem Namen Streckblasmaschine erwartet. Die Preforms werden in Metallformen eingehängt, auf 100 Grad erhitzt, mit 30 Bar an die Wand der Form gedrückt und sofort wieder auf 25 Grad heruntergekühlt. Fertig ist die neue Flasche. „Damit hebelt die Petcycle-Flasche die bislang geltende ökologische Trennlinie zwischen Einweg und Mehrweg aus“, sagt Alfred Peuker von Petcycle. Sie werde zwar im Mehrwegkasten vertrieben, jedoch nur einmal Von derzeit 200 Mineralbrunnen nutzen rund 90 Unternehmen das Petcycle-System, neben Teusser drei in der Region: Biberacher Mineralbrunnen in Heilbronn, Wildbadquelle Mineralbrunnen in Schwäbisch Hall und Wüteria in Gemmingen.Das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (Ifeu) hat im April 2010 im Auftrag von Petcycle eine Ökobilanz der Flaschen erstellt. Sie zeigt laut Unternehmensinformationen die ökologische Gleichwertigkeit zu Glas-Mehrweg. Das Petcycle-Absatzvolumen betrug im Jahr 2009 1,5 Milliarden Flaschen in 40 Millionen Kästen. vm befüllt. Um bei dem Verfahren Verunreinigungen des Materials zu verhindern, werden die Transporte zwischen Abfüllern, Entsorgern und Preformherstellern von Petcycle mithilfe einer Web-Plattform kontrolliert. Die Entscheidung, von welchem Unternehmen aus dem Verbund es seine Flaschen aufbereiten lässt oder Preforms bezieht, liegt aber allein bei dem Getränkeunternehmen. „Unser gepresstes Material geht nach Göppingen, die Rohlinge kommen aus dem Bayerischen Wald“, erklärt List. „Die räumliche Nähe zu den Unternehmen gewährleistet kurze und damit umweltschonende Transportwege.“ Dazu komme, dass die Abfüllung mit einem wesentlich geringeren Energieverbrauch verbunden sei als bei Glasmehrwegflaschen. So entfalle zum Beispiel die aufwendige Reinigung mit stark erhitztem Wasser. Einen Vorteil für Verbraucher sieht List darin, dass die Petcycle-Flasche leichter sei und zudem auf dem Tisch attraktiver aussehe als ihre durch die mehrfache Verwendung oft arg mitgenommene Schwester aus Glas. Aus der Reagenzglas-förmigen Preform wird mithilfe der Streckblasmaschine eine Sprudelflasche. Die Markenaufkleber werden nach der Befüllung angebracht. Foto: Vanessa Müller Aromastoffe Auch was den Geschmack angeht, sieht List Vorteile. „An den Wänden einer Plastikflasche lagern sich Aromastoffe an, das macht eine Zweitbefüllung mit weniger geschmacksintensiven Getränken wie Mineralwasser schwierig.“ Da bei Petcycle vorher eingeschmolzen wird, entfällt dieses Problem. Ein Nachteil allerdings bleibt. „Die Petcycle-Flasche wird aus streng kontrolliertem Material hergestellt und ist stabiler als eine solche aus dem Discounter“, sagt List. „Damit bleibt unser Wasser immer etwas teurer.“ ANZEIGE n Verpackunglogistik mit Holz Für einen sicheren Transport in alle Welt Kisten aus Sperrholz für Seetransport Verschläge für Luftfracht Sonderpaletten für LKW-Transport Wir packen’s Wir verfügen über jahrzehntelange Erfahrung im Bereich individueller Verpackungsprozesse. Lagerung, Kommissionierung, seemäßige Verpackung von Maschinenanlagen und -komponenten in Kisten oder Container. Krankapazität bis 32 to. Staplerkapazität bis 16 to. Mitglied im: Exportverpackungen GmbH Hauptstraße 1 74855 Haßmersheim-Hochhausen Fon: 06261 93030 Fax: 06261 930333 E-Mail: [email protected] Von den Siedlern lässt sich lernen Kosmos-Spieleverlag zu Gast beim Marketingclub Heilbronn – Erfolgreiche Catan-Serie Von Heiko Fritze Der Spielemarkt ist ein relativ kleiner: Auf gerade einmal 4,2 Milliarden Euro beläuft sich sein Volumen, wovon nur etwa mehr als die Hälfte auf traditionelle Spielwaren entfällt. Da zählt ein kleines Unternehmen wie der Stuttgarter Kosmos-Verlag bereits zu den Branchengrößen: Mit ihren Experimentierkästen und Brettspielen kam die 1822 gegründete Firma im vergangenen Jahr in Deutschland auf Platz neun aller Hersteller. Wachstum Ganz vorne rangiert Lego, berichtete Kosmos-Marketingleiter Heiko Windfelder beim Heilbronner Marketingclub. Playmobil, Ravensburger, Hasbro, Simba-Dickie und Schleich zählen ebenfalls zu den führenden Produzenten. Unter dem Strich hat die Branche 2009 vier Prozent Wachstum verzeichnet, in diesem Jahr schlagen bereits drei Prozent Plus zu Buche. Dabei steht die umsatzstärkste Zeit noch bevor: „45 Prozent werden in den beiden Monaten vor Weihnachten erzielt“, sagte Windfelder. Dass es trotz der Wirtschaftskrise bei Spielwaren keinen Einbruch gab, begründet er damit, dass – trotz Geburtenrückgängen – an Kindern zuletzt gespart wird und Eltern eher mehr Geld für jedes einzelne Kind ausgeben. „Und manchmal auch für das Kind im Erwachsenen.“ In der Krise habe sich aber gezeigt, dass sich Qualität durchsetze und Marken profitieren. Immer noch werden mehr als 40 Prozent der Spielwaren über den Fachhandel abgesetzt, davon aber nur die Hälfte über kleine Einzelhändler, die andere Hälfte über Ketten wie Toys ’r’ Us oder Drogeriemarkt Müller. Letzterer ist bereits Deutschlands größter Spielwarenhändler, jeweils fast doppelt so groß wie die nachfolgenden Real, Karstadt und Kaufhof. Online- und Versandhandel ist auf gut ein Siebtel des Marktes angewachsen. Da zählt das Brettspiel Siedler von Catan immer noch zu den Umsatzbringern. Was die Marketingexperten von der seit 1995 anhaltenden Erfolgswelle lernen können? Catan-Marketingreferentin Carol Rapp fasste es in Sätze zusammen, zum Beispiel: Gründen Sie eine Familie – schließlich gibt es neben dem Grundspiel Vater der Siedler: Klaus Teuber ist einer der bekanntesten Spieleautoren. Foto: Fritze diverse Erweiterungen, Karten- und Würfelvarianten, Bücher und Computerspiele. Sechs Millionen Mal wurde das Grundspiel verkauft, die gesamte Catan-Familie kommt sogar auf 18 Millionen Verkäufe. Weitere Lektion: Ab und zu etwas aufhübschen, aber nicht verfremden – so hat das Spiel seit 1995 zum vierten Mal ein neues Cover bekommen, aber Kernelemente wie Schriftzug, Sonne, Siedlung vor der Sonne und roter Karton werden nie verändert. Auch Partnersuche hilft, so Rapp: Promo-Aktionen mit Landliebe oder Ritter Sport beflügelten zuletzt den Umsatz. „Catan ist eine Marke wie jede andere, sie muss sich immer wieder neu erfinden.“ Familien Das gelingt offensichtlich: Nach Monopoly ist Siedler von Catan der am zweitmeisten verkaufte Brettspiel-Titel in Deutschland, gefolgt von Activity, Carcassonne, Verrücktes Labyrinth, Scrabble, Risiko, Trivial Pursuit, Cluedo und Warhammer. „Alle diese Spiele haben eines gemeinsam: Sie haben Familien gegründet“, machte Carol Rapp deutlich. Und sie sind mitnichten nur etwas für Kinder und Jugendliche, ergänzte Windfelder. Zur Entspannung spielen auch Manager im Silicon Valley gerne etwas ohne Computer, etwa Siedler von Catan – zumal Brettspiele Kommunikation und Handeln erfordern, strategisches Denken und rasches Umplanen – und das Streben nach dem Sieg sowie die Fähigkeit, verlieren zu können. 7 23. November 2010 | Nr. 4 Kreativbande mit der Nase im Wind Buchkritik Werbeagentur Wanner & Kindt setzt auf langfristige Kundenbeziehungen – Neue Medien immer wichtiger Gedanken zur Arbeit Von Jürgen Paul hat sich seit der Gründung 1999 so breit aufgestellt, dass der Erfolg nicht von kurzzeitigen Modeerscheinungen abhängt. Auch die Mischung der regionalen und nationalen Kundschaft hinsichtlich Branche, Größe und Marketingstrategie hilft der Agentur besser durch etwas schwierigere Jahre wie etwa 2009. Seit 1999 sei das Unternehmen stetig gewachsen und habe immer schwarze Zahlen geschrieben, betont Wanner. In diesem Jahr profitieren die Heilbronner, die derzeit zehn Mitarbeiter beschäftigen, von der angesprungenen Konjunktur, die sich auch in den Werbebudgets der Unternehmen niederschlage. „Und auch für 2011 sind wir in allerbester Erwartung“, ergänzt Beate Kindt. D ie Welt der Werbung ändert sich in rasantem Tempo. Wo früher ein pfiffiger Spot oder ein peppiges Plakat ausreichten, um Aufmerksamkeit zu erregen, geht es heute nicht mehr ohne cross-mediale Vermarktung. Interaktive Web-Auftritte und die Präsenz in sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter & Co. gehören mittlerweile zu einer zeitgemäßen Marketingstrategie. „Man muss eine lebendige Markenwelt erschaffen, die ständig weiterentwickelt wird“, sagt Thomas Wanner, Geschäftsführer der Heilbronner Agentur Wanner & Kindt. Markenwelt Exemplarisch für diesen Werbestil steht der „Fünfklang“ – jene neue Weinfamilie, mit der fünf Weingärtnergenossenschaften aus dem Zabergäu den württembergischen Wein breiteren Kundenschichten in Norddeutschland und im Ausland schmackhaft machen wollen. Dafür entwickelte die „Kreativbande“, wie sie sich selbst nennen, in der Karlstraße nicht nur den prägnanten Namen sowie ein Etikett mit hohem Wiedererkennungswert. Zudem sollen auch jüngere Weinliebhaber über einen lebendigen Internet-Auftritt, Verknüpfungen mit Social-Media-Plattformen und Gewinnspielen an die neue Marke gebunden werden. „Der Kunde kauft letztlich keinen Wein, sondern einen Fünfklang“, formuliert Wanner das ehrgeizige Ziel, eine durchkomponierte Markenwelt zu schaffen. „Das ist kein Selbstläufer, man muss immer am Ball bleiben“, sagt er. Der In schlichtem Ambiente grübeln Beate Kindt und Thomas Wanner darüber nach, wie sie den Wünschen ihrer Kunden am wirkungsvollsten Ausdruck verleihen. Foto: Wanner & Kindt Kreativität setzt lediglich das vom Auftraggeber bewilligte Budget Grenzen. Neue Medien und Kommunikationskanäle gehören bei Wanner & Kindt zum Alltag. „Man muss einfach dabei sein und die Nase im Wind haben“, sagt Mit-Geschäftsführerin Beate Kindt. Das sei manchen konservativen Mittelständlern mitunter schwer zu vermitteln, räumt sie ein. Doch die Jugend wachse wie selbstverständlich mit Internet und Smartphone auf, deshalb führe kein Weg daran vorbei. „Der ganze Bereich Social Media steckt derzeit in einer Pionierphase“, ergänzt Thomas Wanner. „Keiner weiß, wo es letztlich hingeht“. Verschließen könne man sich diesen Trends als Marketingund Medienagentur jedoch nicht. Die beiden Agenturgründer sind lange genug dabei, um zu wissen, dass es für die klassischen Werbeformen noch immer genügend Bedarf gibt. Ob Geschäftsberichte für Weingärtnergenossenschaften, Werbeplakate für Messen, Kampagnen für Solarfirmen oder Kundenmagazine für Energieunternehmen – Wanner & Kindt Zuhören Gibt es ein Erfolgsrezept für gute Werbung? Thomas Wanner lehnt sich zurück und überlegt kurz. „Wir hören dem Kunden genau zu, denn die Kampagne muss zu ihm passen“, sagt er dann. Auch Bescheidenheit und Respekt vor dem Kunden gehörten dazu. „Wir sind keine Überflieger, wir haben die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen“, gibt der Agenturchef unumwunden zu. Langfristige Kundenbeziehungen sind ihm lieber als ein Knalleffekt ohne langen Nachhall. Bislang, beteuert Wanner, sei noch kein einziger Kunde abgesprungen. „Es ist wie in einer guten Ehe“, ergänzt Beate Kindt. „Viele Dinge laufen, ohne dass man groß darüber spricht. Aber ab und zu muss man Impulse gegen eine gewisse Eingefahrenheit setzen.“ Mit dieser Philosophie fahren die Heilbronner bislang ausgesprochen gut. „Menschsein und Arbeit hängen unmittelbar miteinander zusammen.“ Mit diesem Satz führen die Autoren von „Vom Glück zu arbeiten“ in ihr Buch ein. Beschrieben wird, wie sich die Bedeutung der bezahlten Beschäftigung historisch gesehen gewandelt hat. Während bei den Griechen und den Römern körperliche Arbeit noch eher negativ als Nicht-Muße bezeichnet wurde, führte das Christentum schon zu einer grundlegenden Neuinterpretation: Das Glück, arbeiten zu dürfen. Der Bogen wird bis zum Heute geschlagen, einer Zeit, in der ein Mensch und seine Leistung weitgehend auf den Markterfolg reduziert wird. Von Markt als Ersatzreligion ist sogar die Rede. Anschaulich werden die aktuellen Entwicklung, unter anderem die fortschreitende Verdrängung der Intimsphäre, dargestellt. Dem Leser wird auch die Möglichkeit gegeben, sein eigenes Menschenoder Führungsbild zu reflektieren. So bleibt ein Buch, das in manchen Abschnitten nachdenklich macht, obwohl es stellenweise etwas zu wissenschaftlich geschrieben ist. jüs Johann Czwalina, Clemens Brandstetter: Vom Glück zu arbeiten FAZ-Institut, Frankfurt, 216 Seiten, 29,90 Euro. ANZEIGE PAMOWE Neue Maschine im XXL Format R-Color-Gruppe setzt Maßstäbe Exklusive Vorteile für höchste Ansprüche im Bereich Druck und Werbemittel Von Simon Denninger Außergewöhnlicher Service, einzigartige Qualität: Die Massenbachhausener R-Color-Gruppe setzt auf höchste Leistungsfähigkeit, um ihren Kunden stets das Optimum bieten zu können. So nutzen die Werbetechnikexperten der R-Color-Tochter PamoWe (Partner mobiler Werbung) GmbH bundesweit exklusive Toptechnologie im Druckbereich, mit der Kunden des Unternehmens Zeit und Geld sparen. Zudem wird eine einzigartige Qualität erreicht. Möglich macht das die jüngste Investition der 42-jährigen Firmengeschichte: Die „Arizona“ 550 XT aus der weltweit vielfach ausgezeichneten Océ Arizona Reihe. Die größte UV-Flachbettdruckmaschine ihrer Bauart für Großformat-Anwendungen bedruckt glatte Flächen bis zu einer Größe von 2,5 x 3,05 Metern sowie einer Stärke von bis zu fünf Zentimetern. Zusätzlich steht eine Rollendruckoption für Material bis zu einer Breite von 2,2 Meter bereit. Rund eine Viertelmillion Euro hat die international im Bereich Print, Marketing und Werbemittel tätige RColor-Gruppe in die neue Maschine investiert. „Mit der Arizona sind wir nicht nur der bundesweiten Konkurrenz ein gutes Stück voraus, sondern bieten unseren Kunden auch völlig neue Möglichkeiten“, freut sich Geschäftsführer Markus Reh. „Und das auch noch zu unglaublich günstigen Preisen.“ PamoWe-Kunden steht so eine unvergleichliche Vielfalt modernster Werbemöglichkeiten offen. Dabei ist Vielfalt Trumpf. Sämtliche unregelmäßig geformten, nicht rechtwinkligen Objekte können mit Motiven versehen werden. Ob Holz, Glas, Metall oder Wellpappe, Schaumund Kunststoff, große Werbeplakate, Schilder oder Lkw-Planen, die Arizona 550 XT meistert alles. Mit Hilfe der Plattendirektdruck-Technologie werden bei nahezu jeder Anwendung stufenlose Gradienten, dichte, gleichmäßige Flächenfüllungen sowie eine fast fotorealistische Bildqualität erzielt. Zudem erreicht eine der schnellsten Flachbettdruckmaschinen auf dem Markt beeindruckende Ge- Von links: Markus Reh (Geschäftsführer R-Color GmbH und Pamowe), Volker Weber (Geschäftsleiter Pamowe) und Karlheinz Kuhn (Geschäftsführer R-Color-Etiketten GmbH). Foto: privat schwindigkeiten. Bis zu 69 Quadratmeter pro Stunde können bedruckt werden. In nur einer Achtstundenschicht lassen sich so mehr als 100 Platten des Formats 125 x 250 cm bearbeiten. Das Resultat: Der Nettodruck, etwa von Schildern und Displays, steigt enorm. Die hohe Qualität bleibt dabei erhalten. Da die 550 XT zudem deutlich weniger Tinte verbraucht als Sechsfarbdrucksysteme mit fester Tropfengröße, sparen PamoWe-Kunden bares Geld. Selbst höchste Volumen oder Eilaufträge sind in kürzester Zeit realisierbar. Zudem ist es nun für das Massenbachhausener Unternehmen möglich, Sieb- und Digitaldruck in einem Auftrag zu kombinieren. Dass sich die Investition gelohnt hat, macht ein Blick auf die Zahlen deutlich. Rund 3000 Quadratmeter wurden seit Inbetriebnahme Mitte Oktober bereits bedruckt, die Kunden sind begeistert von den Ergebnissen. „Wir hatten einen Kunden, der explizit seine Hausfarbe verwenden und gleichzeitig Chrom-Armaturen und Wassertropfen in fotorealistischer Qualität darstellen wollte“, berichtet Reh. „Dank des Siebdruckverfahrens haben wir den Farbton 1:1 umgesetzt – und in Kombination mit dem Digitaldruck zugleich das Foto mit eingebunden.“ Der Verbund der drei Dienstleister „PamoWe“, der Werbemittelspezialisten „R-Color Henning Reh GmbH“ sowie der „R-Color Etiketten GmbH“ garantiert optimalen Service aus einer Hand. „Unsere Kunden profitieren davon gleich mehrfach“, erläutert Markus Reh die Vorteile. „Zum einen müssen bei keinem Projekt Abstriche in Bezug auf die Druckqualität gemacht werden. Zum anderen spart das flexible Vorgehen Zeit und Geld. Wir entscheiden individuell, welches die wirtschaftlichste Lösung ist und suchen das Druckverfahren aus, das am Besten zu den Bedürfnissen des Kunden passt.“ IHR DRUCKPARTNER IN DER REGION BESCHRIFTUNGEN SIEBDRUCK AUFKLEBER DIGITALDRUCK DISPLAYS WERBETECHNIK ENDLOSSIEBDRUCKETIKETTEN HANDLING-UND V E R PA C KU N G S SERVICE SCHILDER ENTWÜRFE K F Z- B E K L E B U N G E N S PA N N B Ä N D E R R-COLOR GRUPPE R-COLOR Sieb- und Digitaldruck PAMOWE Werbetechnik und Beschriftungen R-COLOR Endlossiebdruck-Etiketten R-COLOR Henning Reh GmbH • Daimlerstraße 21 • D-74252 Massenbachhausen • Telefon 0 71 38/97 25-0 • www.r-color.de R-COLOR Endlossiebdruck-Etiketten R-COLOR Sieb- und Digitaldruck 8 23. November 2010 | Nr. 4 ANZEIGEN n Standpunkt DCC - P.Pfeiffer Wenn Arbeit stark belastet Immer mehr Arbeitnehmer sind in den vergangenen zehn Jahren psychisch erkrankt . Ursache ist der wachsende Stress im Berufsalltag. Durch externe Mitarbeiterberatung kann man dem als Arbeitgeber entgegenwirken. Die Arbeitsbedingungen werden immer härter: Die Mitarbeiter müssen schneller und flexibler sein und mehr leisten. Durch die ständige Erreichbarkeit verschwimmen die Grenzen von Arbeit und Freizeit. Untersuchungen zufolge haben psychisch bedingte Ausfallzeiten in Deutschland massiv zu genommen – seit 1997 um mehr als 70 Prozent. Inzwischen sind Probleme wie seelische Erschöpfung, Angststörungen und Depressionen der vierthäufigste Grund für Krankschreibungen. „Auch wenn der Gang zur psychologiHeidi Krüger Foto: privat schen Beratung heute leichter fällt, lassen sich die Betroffenen noch zu selten behandeln“, sagt Werner Fürstenberg, Inhaber des Fürstenberg Instituts. „Psychische Probleme werden nach wie vor schwerer akzeptiert als körperliche Erkrankungen.“ Ob jemand unter beruflichem Stress zusammenbricht, hängt von der Arbeitsbelastung, den persönlichen Voraussetzungen und sozialen Faktoren ab. Psychische Störungen haben massive Auswirkungen auf den Berufsalltag. Ermüdung, Konzentrationsstörungen und Leistungsschwankungen wirken sich auf die Qualität der Arbeit und das Betriebsklima aus. Qualifizierte und motivierte Mitarbeiter sind jedoch entscheidend für den Unternehmenserfolg. Wer die Gesundheit seiner Mitarbeiter fördert, die Arbeitsbedingungen optimiert und die Mitarbeiterzufriedenheit auf hohem Niveau hält, wird mittel- bis langfristig die Produktivität hoch und die Fehlzeitenquote niedrig halten. Wichtig ist, dass sich Führungskräfte der Sache annehmen. Dabei spielen Konzepte wie externe Mitarbeiterberatungsprogramme (Employee Assistance Programs, EAP) eine immer wichtigere Rolle. Sie haben einen Managementfokus und setzen gemäß der Gleichung „Wenn es den Mitarbeitern gut geht, dann geht es auch dem Unternehmen gut“ auf die Produktivitätssteigerung des Unternehmens und den persönlichen Erfolg von Mitarbeitern. Die Idee: Alle Beschäftigten können sich jederzeit unbürokratisch, diskret und für den Ratsuchenden kostenlos an das EAP-Institut wenden und sich bei beruflichen, persönlichen oder gesundheitlichen Problemen beraten lassen. Schweigepflicht und Anonymität ist eine Grundlage der Beratung, die auf einer lösungsorientierten Grundhaltung basiert. Heidi Krüger, Team-Vision, externe Mitarbeiterberaterin des Fürstenberg Instituts Hamburg, Region Heilbronn Peter Pfeiffer Development Coaching & Consulting Business -Beratung & Coaching im Kostenmanagement Mitarbeiterentwicklung/Training Existenzgründung Konzept/S Strategieplanung Vertriebstraining & Ressourcenoptimierung T.: 07907 5881535 E-Mail: [email protected] www.dcc-pfeiffer.com Bei Facebook kann man nicht nur alte Klassenkameraden aufstöbern. Auch immer mehr Unternehmen nutzen das Netzwerk, um sich positiv öffentlich zu präsentieren. Foto: dpa Im Netz auf Kundenfang Wie regionale Firmen Social Media nutzen Von Miriam Hinner W ar das Web 2.0 mit all seinen Netzwerken und interaktiven Möglichkeiten vor einiger Zeit für viele noch ein Buch mit sieben Siegeln, wird es immer mehr zur Normalität: Bei Facebook ist man Fan der örtlichen Pizzeria, über Twitter wird verfolgt, welche neuen Trends das Lieblingslabel entwirft, und auf www.xing.com hat man sich vor kurzem mit seinem Frisör angefreundet – und man ist dabei nicht allein, viele andere machen es genauso. Das haben auch die kleinen und großen Unternehmen der Region gemerkt – und umgesetzt. Kommunikation So wie bei Novalung: Künstliche Lungen sind das Metier des Talheimer Unternehmens – ein aufwändiger und komplizierter Prozess, der vom Kunden großes Vertrauen verlangt. Um sich nach außen transparent zu präsentieren, nutzt die Firma nun Youtube und Twitter. „Diese Instrumente sind eine sehr gute Möglichkeit, mit Kunden in aller Welt zu kommunizieren“, sagt Franziska Preißing, die Marketingleiterin des Unternehmens. „Nicht nur wir sprechen die Ärzte und Pflegekräfte an, sondern auch sie selbst können auf uns zugehen und Vorschläge äußern.“ So schildert eine Patientin die Geschichte mit ihrer neuen Lunge auf Youtube, und über Twitter werden Interessierte über Vorträge und Bücher zum Thema auf dem Laufenden gehalten. Trotzdem ist Franziska Preißing überzeugt: „Der persönliche Kontakt wird nie zu ersetzen sein. Doch diese Plattformen helfen uns, die Bedürfnisse der Kunden zu erkennen und besser und schneller darauf eingehen zu können.“ Für das Esslinger Unternehmen www.fahrrad.de lohnt sich eine weitere Eigenschaft der sozialen Netzwerke: Die rasend schnelle Verbreitung einer Nachricht. Ein Beispiel: Wer sich auf Facebook dazu bekennt, dass ihm das Unternehmen gefällt, sahnt einen 20-Euro-Gutschein ab. Fahrrad.de hat durch die Aktion schon 2000 Unterstützer im Internet – und es werden immer mehr. Auch die großen Firmen haben sich im Web 2.0 positioniert: Dass es bei Würth nicht nur Schrauben gibt, ist mittlerweile bekannt. Und es soll noch bekannter werden. Bei Youtube gibt es vor allem Produktvideos zu sehen, der Account bei Facebook richtet sich an junge Mitarbeiter, die von überall auf der Welt auf das Netzwerk zugreifen können. Und auch Audi hat sich Social Media verschrieben. Ende 2009 hat der Autobauer sogar seinen eigenen Youtube-Kanal gestartet. Dort können Kunden unter anderem die Audi-Neuerscheinungen betrachten. Selbst Produkte sind in den sozialen Netzwerken vertreten: Auf Facebook kann man zum Beispiel Fan der klassischen klaren Fleischsuppe von Knorr werden. Und auch das Creme 21 – der Heilbronner House-Club – ist bei Facebook aktiv und hat schon weit mehr als 2000 Fans gewonnen. Hier gibt es News für Partygänger und Nachtschwärmer. Außerdem kann man Plätze auf der Gästeliste gewinnen. Kreativität gefragt Dabei sein ist bei den sozialen Netzwerken allerdings nicht alles. Aufmerksamkeit bekommt nur, wer mit kreativen Ideen punktet. So hat etwa ein großer amerikanischer Burgerbrater jedem einen Gratis-Burger versprochen, der zehn seiner Facebook-Freunde löscht. Den Grund bekommen die Verschmähten als Mail zugesandt und können dann ihrerseits Freunde loswerden. Ein gutes Beispiel für die Fähigkeit des sozialen Netzwerkes als Multiplikator. et! Zeit Zeit det! Zeit Zeitunglesen bildet. s e Fördern Sie mit uns den Nachwuchs! e Wissenschaftliche Studien belegen: Tägliches Zeitunglesen sorgt für mehr Allgemeinbildung, Sprachverständnis und Argumentationsfähigkeit. führt zu einem besseren Überblick über politische und wirtschaftliche Zusammenhänge. macht junge Menschen fit für den Berufsalltag und die Gesellschaft. Zeitunglesen bringt Schülern aller Bildungsstufen mehr Allgemeinwissen. 100 Punkte 69,3 67,3 61,4 61,4 36,8 Abitur/Fachhochschulreife Realschulabschluss Hauptschulabschluss 29,9 Beginn der Testphase, Nullmessung 66,5 66,1 54,2 Zweitmessung nach 6 Monaten Drittmessung nach 10 Monaten Quelle: IKMS Grafik der Universität Koblenz-Landau Deshalb unterstützt die Heilbronner Stimme mit Projekten wie „Eine Zeitung für Ihre Azubis“ den Nachwuchs der Region. Fördern auch Sie Ihre Auszubildenden und nutzen Sie die Vorteile für Ihr Unternehmen. Informationen erhalten Sie bei: Sylvia Schoeb Tel.: 07131 615-387 Fax: 07131 615-343 E-Mail: [email protected] www.stimme.de/azubi det! Z e e e e l et! Zeit s Eine Zeitung für Ihre Azubis. Ein Gewinn für Sie! www.wirtschaftsstimme.de Abends – 18.30 Uhr in Weißbach – Hofmann makes the difference… Die Konrad Hornschuch AG mit Sitz in Weißbach bei Heilbronn ist der Hauptproduktions-Standort und Unternehmenssitz der Hornschuch Gruppe. In Weißbach produziert die Konrad Hornschuch AG unter der Marke d-c-fix® Designfolien, Funktionsfolien sowie Tischbeläge für den Endverbraucher. Ebenso führt das Unternehmen unter der Industriemarke skai® Folien, Schaumfolien und beschichtete Trägermaterialien für die Von li. nach re.: Hr. Akyel (Leiter innerbetrieblicher Transport), Hr. Himmel (Kundenbetreuer Firma Hofmann Fördertechnik), Hr. Volk (Logistikleiter), Hr. Tittl (Vorarbeiter Lager „Handel“) und Fr. Bartos (Mitarbeiterin Lager „Handel). Möbel-, Automobil-, Textil- und Bauindustrie. Über 27.000 m² unterschiedlichster Bodenbelagsarten wie u. a. Fliesen-, Beton- und Kautschuk-Böden gilt es täglich sauber zu halten. Früher wurden die Böden einmal im Monat durch einen Dienstleister abgefahren und gereinigt. Die hohen Anforderungen des Unternehmens an die Sauberkeit Ihrer Produktionsstätte stellen auch besondere Ansprüche an das Reinigungspersonal. Um diese Aufgabe zuverlässig erledigen zu können, entschied sich jetzt die Konrad Hornschuch AG ihre Mitarbeiter mit in die Verantwortung zu nehmen und die Bodenreinigung mit eigenem Personal durchzuführen. Hierfür entschied man sich für Reinigungsmaschinen aus dem Hause KÄRCHER. Die Vorteile liegen auf der Hand: Hervorragende Reinigungsergebnisse gepaart mit hoher Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit zeichnen die Automaten aus dem Hause KÄRCHER aus, welche durch die Firma Hofmann Fördertechnik GmbH in Obereisesheim vertreten wird. Zum Einsatz kommt hier u. a. eine BR 90/140 R Bp Pack Dose Nassschrubbautomat, welcher täglich ca. 2-3 Stunden im Einsatz ist und alle Hauptverkehrsflächen gründlichst reinigt. Dies ist sehr wichtig, da sich durch die vielen Weichmacher in der Luft und die starke Frequentierung der dort eingesetzten Stapler, sich der Staub sehr schnell und tief in den Boden setzt. „Besonders die leichte Bedienbarkeit und vor allem die perfekte Absaugung begeistern die Mitarbeiter“, so Hr. Akyel, der Leiter für innerbetrieblichen Transport. Rutschige Böden nach der Reinigung sind hier kein Thema – sofort nach der Reinigung ist der Boden wieder trocken und damit begehbar, so dass die Reinigung während der Spätschicht durchgeführt werden kann. Selbst hartnäckige Ablagerungen werden kraftvoll gelöst und vom mitschwenkenden Saugbalken der Maschine auch in engen Kurven restlos aufgesaugt. Ebenfalls im täglichen Einsatz befindet sich z. B. eine KM 100/100 Kehrmaschine, welche mit Ihren unterschiedlichen Bürstenaufsätzen auf jedem Boden optimale Reinigungsergebnisse erzielt. Dass die Mitarbeiter gerne mit den Reinigungsmaschinen arbeiten, zeigt der Gesamteindruck der Maschinen. Die Maschinen sehen trotz dauerhaftem Gebrauch sehr gut aus, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen fühlen sich für Ihr Arbeitsgerät verantwortlich und pflegen es entsprechend. Herr Himmel, der zuständige Kundenberater aus dem Hause Hofmann Fördertechnik GmbH, schulte daher vor Inbetriebnahme die zuständigen Mitarbeiter im Umgang mit den Maschinen und deren Pflege und stand allen Fragen Rede und Antwort. „Wir sind mit den Maschinen aus dem Hause KÄRCHER sehr zufrieden. Bei der Beratung im Vorfeld zur Auswahl der richtigen Maschinen in gleichem Maße, wie durch den technischen Service durch Mitarbeiter der Firma Hofmann Fördertechnik GmbH.“ So Herr Volk, der zuständige Logistikleiter der Konrad Hornschuch AG. Hofmann Fördertechnik GmbH Silcherstraße 34 · 74172 Neckarsulm · Telefon: 07132 4890 · Telefax: 07132 48999 E-mail: [email protected] 23. November 2010 | Nr. 4 „Wir sind der Fabrikausrüster der Welt“ Tipps INTERVIEW VDMA-Geschäftsführer Wirtschaftsrecht-Vorträge sieht den Maschinenbau im Land auf Erholungskurs Anfang Dezember startet die Heilbronner Graduate School of Management & Law (GGS) unter dem Titel „Heilbronner Gespräche zum Wirtschaftsrecht“ eine neue Vortragsreihe. Geleitet wird sie von Martin Schulz, Professor für deutsches und internationales Privat- und Unternehmensrecht an der GGS. Im Fokus stehen aktuelle und praxisrelevante Themen aus allen Bereichen des Unternehmens- und Wirtschaftsrechts. Bei der Eröffnungsveranstaltung am 9. Dezember geht es um „Das Unternehmen als Gefahrenquelle – Compliance-Risiken für Unternehmensleitung und Mitarbeiter“. Referenten sind Martin Schulz und der Frankfurter Rechtsanwalt Klaus Lackhoff. Am 23. Februar 2011 spricht Lutz Kniprath, Düsseldorfer Rechtsanwalt, über „Schiedsklauseln in GmbHVerträgen im Licht aktueller Rechtssprechung“. Am 29. Juni 2011 informiert Falko Tappen über „Steuergestaltung: Chancen und Risiken für das Unternehmen“. Am 28. September 2011 endet die Reihe mit dem Vortrag von Rechtsanwalt Andreas Rasner zum Thema „Der internationale Unternehmenskauf“. vm D er Maschinenbau im Land ist aus dem Gröbsten raus, dennoch stellen sich der Branche für die Zukunft viele Herausforderungen, wie der Hauptgeschäftsführer des baden-württembergischen Verbands der Deutschen Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA), Ulrich P. Hermani, im Gespräch mit Isabell Voigt erläutert. t Wo steht der Maschinenbau im Land? Ulrich P. Hermani: In Folge der Finanzkrise erlebten wir den tiefsten Einbruch der Nachkriegszeit. Die Maschinenbauer hatten im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang von 66 Milliarden Euro auf 50 Milliarden. In diesem Jahr werden wir wieder zehn Prozent zulegen. Doch damit liegen wir noch deutlich unter dem Niveau von 2008, das ein absolutes Spitzenjahr für die Branche war. Der Geschäftsverlauf ist fast V-förmig. Es ging also ganz steil nach unten und zieht in gleichem Maße nun wieder an. Die Krise ist jetzt Gott sei dank überstanden, aber die Aufräumarbeiten dauern noch an. t Wie sehen diese aus? Hermani: Wir müssen aus der Krise unsere Lehren ziehen und dürfen nicht so weitermachen wie zuvor. Zum einen müssen die Unternehmen flexibler werden. So haben wir es in Zukunft mit einer schnelleren Abfolge von Zyklen zu tun. Das heißt, Einbrüche oder Auftragsanstiege werden im Maschinenbau kürzer und heftiger ausfallen. Letztes Jahr hatten wir Rückgänge um 51 Prozent, 2010 haben wir im zweiten Quartal plus 53 Prozent. Solche Schwankungen gab es früher nicht. So mussten viele Betriebe aus der Kurzarbeit direkt in die Mehrarbeit gehen – das bedeutet für die Zukunft neue Arbeitszeit- und Beschäftigungsmodelle. Außerdem müssen gerade kleine und mittlere Betriebe unabhängiger von den Banken werden und sollten dafür ihre Eigenkapitalbasis stärken. t Wie sind die überhaupt so schnell aus der Krise gekommen? Hermani: Das liegt zum einen daran, dass wir die Produkte haben, die weltweit – vor allem in Asien – wieder stark gefragt sind. Zum anderen haben die Betriebe trotz eines Umsatzrückgangs um 26 Prozent im Jahr 2009 nur 5,3 Prozent der Beschäftigten abgebaut, so dass sie jetzt wieder schnell durchstarten können. Die Kurzarbeit hat allein die Industrie fünf Milliarden Euro gekostet. Wir haben also große Aufwendungen erbracht, um unsere qualifizierten Mitarbeiter zu halten. Heute ist man froh, die Leute zu haben. Zudem profitierten wir von staatlichen Konjunkturprogrammen. t Es läuft aber noch nicht überall wieder rund, oder? Hermani: Vereinfacht ausgedrückt: diejenigen Bereiche, die als erstes und am stärksten eingebrochen sind, kommen jetzt besonders schnell wieder auf die Beine. Das ist in Baden-Württemberg der Bereich Textilmaschinen, Werkzeugmaschinen, die Antriebstechnik, die ja auch im Raum Heilbronn stark vertreten ist, sowie Holzverarbeitungsmaschinen, Kunststoffund Gummimaschinen. t Wo liegen denn die Probleme im Maschinenbau generell? Hermani: Zum einen in der Finanzierung mancher Unternehmen. Sie müssen sich auf eine breitere Basis bringen, um auch in Notzeiten liquide zu sein, etwa über die befristete Hereinnahme von Beteiligungskapital, beispielsweise von der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft. Ein großes Thema ist zum anderen die Ausbildung und der Fachkräftemangel. Wir ha- n Zur Person Ulrich P. Hermani ist seit 1994 Geschäftsführer des VDMA Baden-Württemberg. Der Verband der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer kümmert sich um die Information, Beratung und Vertretung der Interessen von rund 800 Firmen des badenwürttembergischen Maschinenbaus. ivo 9 @ In der zuletzt stark gebeutelten Maschinenbau-Branche gibt es mittlerweile wieder viel zu tun. Die Auftragseingänge steigen. Dennoch liegen die baden-württembergischen Unternehmen nach wie vor hinter früheren Ergebnissen zurück. Foto: dpa ben im Land 2000 offene Ingenieursstellen. Zudem sind im Maschinenbau rund 13 Prozent der Ausbildungsplätze nicht besetzt. Die Anforderungen in den Ausbildungsberufen sind gestiegen und nicht jeder Schulabgänger erfüllt sie. Für uns ist es aber eine Überlebensfrage: Wenn wir keine jungen Menschen ausbilden, haben wir in wenigen Jahren enorme Probleme. 85 Prozent unserer Mitglieder bilden aus. Aber gerade kleinere Betriebe haben Mühe, Azubis zu finden. Dabei bieten sich dort eher Chancen, Verantwortung zu übernehmen oder aufzusteigen. t Was unternehmen Sie dagegen? Hermani: Der neue VDMA-Präsident Thomas Lindner hat Ausbildung zu einem wesentlichen Thema seiner Präsidentschaft benannt und setzt auf die verstärkte Zusammenarbeit von Schulen und Wirtschaft. Viele Unternehmen haben bereits Projekte in Kindergärten, um schon die Jüngsten spielend an Technik zu führen. Das geht weiter über Praktika für Schüler, Informationsveranstaltungen auf Messen bis hin zu Lehrerfortbildungen zusammen mit dem Kultusministerium. Und wir müssen uns verstärkt Jugendlichen zuwenden, die keinen Schulabschluss haben. Außerdem brauchen wir mehr Frauen in technischen Berufen. So treiben wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf voran. Hermani: Unternehmen, die keine Asien-Strategie haben, sind in ihrer Zukunftsfähigkeit gefährdet. Auch Kleine und Mittelständler müssen in diesen Ländern präsent sein. Das Wachstum findet in den kommenden Jahren dort statt. Wir können nicht in Deutschland die Maschinen entwickeln, bauen und dann nach China liefern, sondern müssen uns an den Bedürfnissen der dortigen Kunden orientieren. Das gilt übrigens für alle Märkte. Und wir können von anderen auch lernen, wie man Dinge einfacher machen kann. Wie gelingt es etwa Tata, ein Auto für 2000 Dollar anzubieten, das so viele Komponenten von Bosch enthält? t Sehen sie keine Risiken, sich von einem Markt abhängig zu machen oder gar von den Chinesen überholt zu werden? Hermani: Früher befürchtete man das von den Japanern. Sie hatten uns herausgefordert – und das war gut so. Denn dadurch wurden wir nur besser. Der VDMA hat chinesische Firmen nach ihren Strategien befragt. Diese sagen, die breite Mitte besetzen zu wollen. Deutsche bilden hingegen die Spitze der Technologiepyramide. 2009 war China der größte Exportmarkt für Baden-Württemberg. Hätten wir China nicht gehabt, wäre der Maschinenbau noch stärker eingebrochen. Wir müssen dort präsent sein. Auch, um zu gucken, was der Wettbewerber macht, ob er uns gefährlich werden kann. Wenn der chinesische Konkurrent erst mal in Ludwigsburg vor der Tür sitzt, ist es zu spät. @ Infos und Programm www.ggs.de Einfuhr von Geschenken Pünktlich zur Vorweihnachtszeit hat die IHK Heilbronn-Franken die Broschüre „Geschenke über die Grenze“ überarbeitet und aktualisiert. Sie enthält Angaben zu 45 Ländern, die von den vor Ort ansässigen Auslandshandelskammern gesammelt wurden. Denn oft werden die mit der Einfuhr von Geschenken verbundenen Zollprobleme unterschätzt. Häufig werden Präsente wie ganz normale Handelsware abgefertigt. Ärgerlich sind Papierkrieg und Zeitverlust. Wer das verhindern möchte, wirft einen Blick in die 158 Seiten starke Broschüre. red Wo bekommen? Die Broschüre steht kostenfrei unter www.heilbronn.ihk.de/Geschenke als Download bereit. Langfassung im Internet www.stimme.de/1990560 ANZEIGE n Gut gebaut und für Großes bestimmt. Abbildung zeigt Wunschausstattung gegen Mehrpreis. t In welchen Bereichen liegt die Zukunft? Hermani: Generell können wir optimistisch sein für den baden-württembergischen Maschinenbau, weil wir weltweit die Produkte liefern können, die benötigt werden. Außerdem sind wir führend im ganzen Thema rund um Energieeffizienz und dem Bereich von Green oder Blue Technologie. Also dem Komplex der Ressourceneinsparung – nicht nur bei Energie, sondern auch in punkto weniger Materialeinsatz. Wir profitieren davon, dass wir der Fabrikausrüster der Welt sind. t Was heißt das? Hermani: Viele Mitbewerber bauen zwar auch gute Maschinen, können den Kunden aber nicht umfassend Produktionsprobleme abnehmen. Der Kunde will heute nicht mehr einfach nur eine Maschine kaufen. Er will seine Produktion sichergestellt haben mit einem reibungslosen Ablauf in der Fertigung. Dazu liefern unsere Unternehmen ein komplettes Engineering, also die gesamte Ausrüstung für die Produktion, und bieten Überwachungsprozesse. Es wird geplant, was der Kunde produzieren möchte, welche Rohstoffe verarbeitet werden sollen, folglich, welche Maschinen und Werkzeuge dafür benötigt werden. Schon heute macht dieser Service rund 27 Prozent des Umsatzes aus. Gerade in den BRIC-Ländern. In Brasilien, Russland, Indien, China haben wir deutliche Marktanteile hinzugewonnen. t Wie wichtig ist vor allem China? Z.B. der Ford Transit City Light FT 260K kurzer Radstand € 229,– monatliche schon für Leasingrate¹ Oder nutzen Sie unsere Ford Flatrate Full-Service Angebote mit: n Null Sonderzahlungen n Null Wartungskosten² n Null Verschleißkosten² n Null Garantiesorgen² Autohaus Betz 71720 Oberstenfeld Tel. (0 70 62) 20 51 Car Center Klaiber 74177 Bad Friedrichshall Tel. (0 71 36) 92 65 00 Autohaus Bölz GmbH 74193 Schwaigern Tel. (0 71 38) 94 14 40 Autohaus Wissmann GmbH 74243 Langenbrettach Tel. (0 71 39) 4 78 70 Autohaus Gert Betz 74248 Ellhofen Tel. (0 71 34) 9 84 30 Auto-Knödler 74348 Lauffen Tel. 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So werden etwa Fenster nach außen hin zu Werbeflächen, sind aber von innen durchsichtig und lassen Licht in den Raum fluten. Außerdem hat R-Color vor kurzem 250 000 Euro in eine neue UV-Flachbettdruckmaschine investiert, die den Angaben zufolge bundesweit die größte ihrer Art für Großformat-Anwendungen auf Platte oder Rolle ist. R-Color kann damit nun Siebdruck mit Digitaldruck in einem Auftrag kombinieren. red Mehr zur Firma Zur R-Color-Gruppe aus Massenbachhausen gehören die Werbemittelspezialisten der R-Color Henning Reh GmbH, die R-Color Etiketten GmbH sowie die Werbetechnikexperten von Pamowe. Das international tätige Unternehmen beschäftigt derzeit knapp 50 Mitarbeiter und erwirtschaftet rund sieben Millionen Euro im Jahr. Für das laufenden Jahr erwartet Firmenchef Markus Reh ein Wachstum von deutlich über fünf Prozent. Nichts als weiße Seiten Der endlosen Reihe Bücher, die die Welt nur gar nicht braucht, hat der Buchverlag der Frankfurter Allgemeinen ein weiteres Exemplar hinzugefügt. „Blackbook“ nennt sich das Buch, das letztlich nichts weiter ist als ein etwas zu groß geratenes Notizbuch. „Damit Ihre Gedanken nicht im schwarzen Loch verschwinden“, lautet der fragwürdige Versuch im Vorwort, irgendjemanden zum Kauf der 192 weißen Seiten zu bewegen. Naja, der schicke schwarze Einband und die Schlaufe für den Kugelschreiber mögen vielleicht Liebhaber gebundener Notizbücher ansprechen. Der große Rest kann sich die 8,90 Euro für das Buch aber getrost sparen. jüp Fotos: Dieffenbacher Abenteuer China Wie der Eppinger Maschinenbauer Dieffenbacher eine neue Tochter in Schanghai in die Familie aufnimmt Von Manfred Stockburger n Hintergrund M Buchkritik Blackbook Frankfurter Allgemeine, 2010, 192 Seiten, 8,90 Euro. Das Fabrikgebäude der Dieffenbacher-Tochter SWPM in Schanghai (im Vordergrund) steht direkt neben dem dortigen VW-Werk. aschinen – gigantisch große Anlagen, mit denen am laufenden Band aus einem Baumstamm Holzplatten produziert werden, sind das Metier der Eppinger Firma Dieffenbacher. Pressspanplatten, Faserdämmplatten. 90 Prozent der Holztechnik-Anlagen, die vom größten Arbeitgeber Eppingens verkauft werden, gehen ins Ausland. Fast die Hälfte der Holzplattenstraßen, die das von Wolf-Gerd Dieffenbacher geführte Familienunternehmen aus dem Kraichgau in den letzten Jahren verkauft hat, sind nach Asien gegangen, viele davon ins Reich der Mitte. Ergänzung Seit der mehrheitlichen Übernahme der Shanghai Wood Based Panel Machinery Co Ltd im vergangenen Jahr verfügen die Eppinger jetzt auch über eine eigene Produktionsstätte in Schanghai mit rund 700 Mitarbeitern. SWPM, wie die chinesische Tochterfirma intern genannt wird, verfügt allerdings über eine eigene Produktfamilie, die das Eppinger Spektrum in dem so wichtigen chinesischen Markt ergänzt: In Deutschland werden Maschinen entwickelt, die Platten mit acht Fuß Breite herstellen, die chinesischen Anlagen von SWPM sind auf eine Breite von vier Fuß ausgelegt. Somit bedient die neue Tochterfirma ganz andere Marktsegmente. Nur vier Monate hat es vom ersten Kontakt auf Gesellschafterebene bis zum Ab- Am laufenden Band produzieren die SWPMMaschinen Holzplatten. schluss der Verkaufsverhandlungen gedauert. Das ging vergleichsweise schnell, weil nicht die chinesische Staatsfirma, die bis heute 30 Prozent der SWPM-Anteile hält, Vertragspartner war, sondern ein Europäer, der das Joint Venture schon vor einigen Jahren auf den Weg gebracht hatte. Masterarbeit Für Andreas Krieg hat mit der Unterschrift seines Chefs unter den Kaufvertrag die Arbeit erst begonnen. Der 27-Jährige, der aus Gemmingen stammt, war für die kaufmännische Integration des Betriebs in das Eppinger Controlling zuständig – zunächst noch im Rahmen seiner Masterarbeit an der Hochschule Heilbronn. Seinen entsprechenden Mastertitel hat er sich erst vor wenigen Wochen abgeholt. Als er im Sommer 2009 zum ersten Mal vom Flughafen durch Schanghai zur Fabrik gefahren ist, da hat er nicht schlecht 1873 gegründet ist die DieffenbacherGruppe einer der größten Maschinenbauer in der Region. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das zu 100 Prozent in Familienbesitz befindliche Unternehmen einen Umsatz von 323 Millionen Euro, für das laufende Jahr sind 350 Millionen geplant. Neben Maschinen für die Holzplattenproduktion stellt Dieffenbacher auch Pressen für die Umformung von Blech und faserverstärkten Kunststoffen her. mfd gestaunt: „Ich hatte mir China ganz anders vorgestellt“, erzählt er. Kurse hatte er im Vorfeld keine absolviert, nur einen China-Knigge gekauft. Aber plötzlich war er nicht nur mitten drin in einer Weltstadt, sondern auch im Integrationsprojekt. Nicht nur die Millionenstadt hat gigantische Ausmaße, sondern auch das Werk der Tochterfirma, das übrigens ziemlich zentral und direkt neben der VW-Fabrik von Schanghai steht. „Es war ganz wichtig, dass ich gleich als Controller der Geschäftseinheit vorgestellt wurde“, sagt Krieg. Und als Vertreter Volker Kitzelmanns, des kaufmännischen Leiters von Dieffenbacher. Auch auf der Visitenkarte des damaligen Studenten war das so ausgewiesen. E-Mail reicht nicht Sein Gegenüber bei der SWPM in Schanghai ist Julie Ma, die Finanzchefin der neuen Tochterfirma. „Wir hatten vorher schon E-Mail-Kontakt gehabt“, erzählt Andreas Krieg. „Aber per Telefon und E-Mail kann man kein Vertrauensverhältnis aufbauen.“ Vor Ort hat er das dann aber schnell geschafft, einen guten Draht zu Ma zu finden. Gemeinsam haben sie zum Beispiel die Weltausstellung besucht. Als sie zu einer Tagung in Eppingen war, hat er ihr im Gegenzug Heidelberg und Maulbronn gezeigt. Cool bleiben Schon alleine weil sie zu den Wenigen zählt, die bei SWPM der englischen Sprache mächtig sind, ist der Kontakt zu der studierten Betriebswirtin wichtig. „Wir sind schließlich noch lange nicht so weit, dass wir alle Einzelheiten bei der SWPM verstehen.“ Doch gerade das ist wichtig, wenn es darum geht, das Berichtswesen der chinesischen Tochterfirma so anzupassen, dass es zum Dieffenbacher-Standard passt. „Es ist wichtig, dass Ziele und Verantwortungsbereiche ganz klar definiert werden“, sagt Andreas Krieg. „Und cool bleiben, auch wenn es Überraschungen gibt.“ Inzwischen arbeitet er nicht mehr als Student, sondern wirklich als Controller für die Eppinger. Am Anfang war Andreas Krieg mehrfach mehrere Wochen lang vor Ort. Inzwischen sind seine Besuche im Reich der Mitte deutlich kürzer geworden – und Routine. Noch vor Weihnachten wird er noch einmal nach China fliegen, um die Arbeiten am Abschluss vorzubereiten. Denn die Zahlen müssen auch bei einem Maschinenbauer mit Tochterfirma in China stimmen. ANZEIGE n In der Welt zuhause Thermoformen & Verpackungstechnik Marke ILLIG ILLIG hat gerade an der „K“ teilgenommen, der weltweit größten Kunststoffmesse, die alle drei Jahre in Düsseldorf stattfindet. Wie war die Resonanz? Karl Schäuble: Mit über 220.000 Besuchern aus aller Welt hat die K 2010 eindrucksvoll den sich mittlerweile stabilisierenden Aufschwung nach der Wirtschaftskrise widergespiegelt. Auch wir bei ILLIG haben dies deutlich gespürt. Unsere neuesten Maschinen- und Werkzeuggenerationen, die höchste Produktivität mit zugleich hoher Produktqualität und Energieeffizienz vereinen, stießen auf sehr hohes Interesse der Fachleute. Auf der Messe haben wir den Grundstein für eine Vielzahl neuer Projekte Karl Schäuble, Geschäftsführer des Heilbronner Maschinenbauunternehmens ILLIG, gibt Auskunft zur aktuellen Situation des Weltmarktführers bei Maschinen und Anlagen fürs Thermoformen von Kunststoffen und für die Verpackungstechnik. Reger Andrang am und rund um den Stand von ILLIG auf der K 2010. Inhabergeführt seit über 60 Jahren, Pionier der Thermoformtechnik und Weltmarktführer – wie wirkt sich das auf die Personalpolitik bei ILLIG aus? legen können, sowohl mit langjährigen ILLIG-Kunden als auch mit Neukunden rund um den Erdball. Wo kommen denn die Produkte, die auf Anlagen von ILLIG hergestellt werden, überall zum Einsatz? Schäuble: Anwendungen der Thermoformtechnologie finden sich quer durch nahezu alle Industriezweige und Bereiche des täglichen Lebens, sei es im Kühlschrank, im Auto, bei Möbeln oder im Baubereich. Aus dem Alltagsleben besonders bekannt sind durch Thermoformen hergestellte Joghurt-, Margarineoder Trinkbecher, Beispiele für die große Bandbreite an Verpackungslösungen. Aber selbst Pflanztöpfe für den Hobbygärtner oder komplette Gartenteiche entstehen auf unseren Thermoformanlagen. Und für den Automobilbau werden damit Verkleidungen für den Innen- und Außen- bereich bis hin zu kompletten Karosseriebauteilen hergestellt. Mit 80 Prozent Exportanteil operiert ILLIG global – in welchen Strukturen? Schäuble: Zur umfassenden Kundenbetreuung haben wir ein weltweites Netzwerk geknüpft. Hierzu gehören eigene Niederlassungen in Frankreich, Groß-Britannien und in den USA sowie eigene Servicestützpunkte in Fernost, Japan und Lateinamerika, ergänzt um Handelsvertretungen in über 80 Ländern. Schäuble: Am Produktions- und Entwicklungsstandort Heilbronn beschäftigen wir inzwischen rd. 750 Mitarbeiter. Allein 100 davon sind im Bereich Forschung und Entwicklung tätig. Als bekennender Ausbildungsbetrieb bilden wir zudem regelmäßig 60 Nachwuchskräfte in technischen und in kaufmännischen Berufen aus. – Hochqualifizierte Mitarbeiter waren und bleiben ein Grundpfeiler unserer weltweit anerkanntenTechnologieführerschaft. Daher war es uns wichtig, die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter über die gesamte Krise zu halten. So können und werden wir nun den steilen Aufschwung erfolgreich umsetzen. www.illig.de ANZEIGE KRAMER GMBH Unternehmen aus Massenbachhausen bietet Gebäudereinigung auf hohem Niveau Sauber ist nicht gleich sauber Mittelständler aus dem Leintal hat großes Dienstleistungsangebot rund um die Immobilie – Langjähriger Partner von Handel und Industrie Von Andreas Tschürtz t Hintergrund P rofessionelle Gebäudereinigung ist keine Frage des persönlichen Geschmacks. Hygiene ist wichtiger Bestandteil jeder wertigen Produktion und steigert in nicht unerheblichem Maß das Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Die Kramer GmbH in Massenbachhausen bietet als mittelständisches Unternehmen aus der Region mit rund 550 Mitarbeitern ein modernes Dienstleistungsangebot rund um die Immobilie, das weit über das eigentliche Reinigen von Gebäuden hinausgeht und vom Personalservice über Hausmeisterdienste bis zu Facility Management und Sanierungen beziehungsweise Instandhaltungen reicht. „Bei allen modernen, auf den Bedarf unserer Kunden ausgerichteten Dienstleistungen bleiben wir einem Grundsatz jedoch treu: Nur wenn wir von etwas überzeugt sind Leistungsübersicht „Unsere Arbeit fängt jeden Tag von vorne an. Nur die Beständigkeit führt zu maximaler Kundenzufriedenheit.“ Ralf Kramer, Geschäftsführer Eine runde Sache: Für höchste Kundenzufriedenheit setzt Kramer bei der Gebäudereinigung auf permanente Kontrolle der eigenen Qualitätsstandards. und es zu hundert Prozent beherrschen, bieten wir unseren Kunden diese Leistungen an“, sagt Geschäftsführer Ralf Kramer. „Denn nur wenn man sich auf seinen Partner verlassen kann, entstehen Bindungen, die von gegenseitigem Vertrauen geprägt sind.“ Qualitätsmanagement Die Liste derer, die Kramer das Vertrauen schenken, ist lang und enthält namhafte Firmen aller Branchen: So setzen die Getrag, Unilever, die Kreissparkasse Heilbronn, Karl Marbach und auch die Heilbronner Stimme auf die Flexibilität, hohe Zuverlässigkeit und Akribie der Reinigungsspezialisten aus dem Leintal. Hierzu gehört konsequentes Qualitätsmanagement, mit dem Kramer permanent die Einhaltung der gesetzten Standards in punkto Kundenzufriedenheit, Sauberkeit und Umweltschutz überprüft und optimiert. „Die Zertifizierung nach DIN Fotos: Kramer bei Kramer gibt es keine häufigen Mitarbeiterwechsel. t Stichwort Die Reinigung von Industrieanlagen muss höchsten Ansprüchen genügen. EN ISO 9001 und DIN EN ISO 14001 ist für uns eine Selbstverständlichkeit“, sagt Ralf Kramer. Eine Qualitäts- und Umweltbeauftragte kontrolliert mit einem qualifizierten Team vor Ort die erbrachten Leistungen. Auf Basis dieser Kontrollen werden für jeden Kunden und jedes Objekt Qualitätsdokumentationen erstellt. „So können Kunden nachvollziehen, welches Büro wann und wie gereinigt wird. Änderungswün- Die Angebote der Kramer GmbH gliedern sich in drei Fachgebiete: t Gebäudereinigung: Hierzu zählt unter anderem die Reinigung in Gebäuden von Verwaltung, Handel, Industrie, Banken, Kliniken, Reha- und medizinischen Einrichtungen, Altenzentren und Arztpraxen. Hinzu kommt die Industriereinigung in der Pharmazie, im Foodbereich für HACCPStandard, von (Druck-) Maschinen, (Lackier-) Anlagen und die Hallenreinigung. t Personaldienstleistungen: Im Bereich Gebäudemanagement bietet Kramer Servicekräfte vom Catering über Laborassistenten bis zum Produktionshelfer und Hausmeister. Für den Einzelhandel bietet Kramer unter anderem einen Regalservice, MHD-Kontrolle, Disposition, Hilfe bei Umbau und Neueinrichtung, Inventur, Warenannahme und -retouren und mehr. t Facility Management: Kramer sorgt für den Betrieb einer Immobilie von der Gebäudereinigung bis zur Pflege der Außenanlagen, übernimmt von der Nebenkostenabrechnung bis zur Versicherung die Verwaltung und leistet technische Dienste vom Hausmeisterdienst über die Wartung haustechnischer Anlagen bis zur Koordination des Energiemanagements. at Das Unternehmen Neuer Auftritt und Kontakt Erweiteres Angebot Die Firma Kra- Die Kramer Gebäudereinigung wurde 1968 gegründet, hat rund 550 Mitarbeiter und mehr als 130 Kunden. Das Unternehmen ist Mitglied der Landesinnung und des Fachverbandes des GebäudereinigerHandwerks Baden-Württemberg sowie zertifizierter Gebäudedienstleister im Qualitätsverbund Gebäudedienste. Dem gewachsenen Leistungsangebot entspricht Kramer mit einem neuen Firmenlogo und einem neugestalteten Internetauftritt. Kontakt: Kramer GmbH, Daimlerstraße 5-7, 74252 Massenbachhausen, Telefon 07138 9889-0, Telefax 07138 9889-40, E-Mail: [email protected], Internet: www.kramergmbh.com at sche sind dadurch problemlos realisierbar“, erklärt Ralf Kramer. ßenanlagen, Winterdiensten und viele Sonderleistungen. Bei der Reinigung von Industrieanlagen ist sauber nicht gleich sauber. Ein Maschinenhersteller hat zum Beispiel komplett andere Anforderungen als ein Halbleiterhersteller. „Wir bieten daher auch Speziallösungen im Bereich der Sauberraumreinigung und sogar der Reinraumreinigung an“, so Ralf Kramer. Ganz anders der sogenannte Care-Bereich: mer erleichtert aber auch die Personalplanung ihrer Kunden mit qualifizierten Mitarbeitern, die kurzfristig – zum Beispiel zur Abdeckung von saisonalen Spitzen – oder auf Dauer entlasten und unterstützen. „Sie konzentrieren sich auf Ihr Kerngeschäft und wir kümmern uns um Ihre Immobilie – auf diesen einfachen Nenner kann man unsere Leistungen im Bereich des Facility Managements bringen“, benennt Ralf Kramer einen weiteren Schwerpunkt. „Ob technisch, kaufmännisch oder infrastrukturell, wir koordinieren alle Belange des Facility Managements. Immer mit dem Ziel, optimalen Nutzen und damit maximale Zufriedenheit zu bieten.“ Flexibilität Überhaupt zeigt sich das Unternehmen sehr flexibel. Aus diesem Grund bietet Kramer keinen Service von der Stange, sondern ein auf die jeweiligen Bedürfnisse der Kunden abgestimmtes, passgenaues Servicepaket von der reinen Unterhalts- über die Glas- und Fassadenreinigung bis zur Pflege von Au- Mehr als putzen: Ein nettes Wort für Bewohner von Altenzentren gehört dazu. In Kliniken, Reha-Einrichtungen oder Altenzentren zählt neben der Sauberkeit und Wirtschaftlichkeit immer auch die soziale Kompetenz der Mitarbeiter. „Auf die Bedürfnisse älterer Menschen Rücksicht zu nehmen und Ansprechpartner für die Bewohner zu sein, ist uns ein wichtiges Anliegen“, sagt Ralf Kramer, weswegen Mitarbeiter individuell in den betreuten Objekten eingearbeitet werden. Durch das gute Betriebsklima @ Weitere Informationen www.kramergmbh.com >ceq\e[ ^\dXZ_k N`i _XY\e lej ]i`jZ_ ]i J`\ _\iXlj^\glkqk 8cj I\`e`^le^jjg\q`Xc`jk\e \ic\Y\e J`\ lej k^c`Z_ Y\` lej\i\i ^\n`jj\e_X]k\e 8iY\`k >\Yl[\ le[ Ild\ Xl] ?fZ_^cXeq ql Yi`e^\e% 8lZ_ [`\ 8l\e[Xijk\ccle^ lej\i\j \`^\e\e Lek\i$ e\_d\ej nli[\ bi]k`^ Xl]gfc`\ik% Df[\ie# ]i`jZ_# Y\ij`Z_kc`Z_ le[ `e ^\nf_ek\i HlXc`kk Æ jf gij\ek`\i\e n`i lej XY jf]fik lej\i\e Ble[\e% JZ_Xl\e J`\ [fZ_ dXc Y\` lej i\`e% N`i ni[\e lej ]i\l\e# J`\ mfe lej\i\e C\`jkle^\e ql Y\iq\l^\e% 9\jlZ_\e J`\ Ù@_i\eÈ e\l\e BiXd\i nnn%biXd\i^dY_%Zfd BiXd\i >dY? & ;X`dc\ijkiX\ ,$. & .+),) DXjj\eYXZ__Xlj\e K\c\]fe '.(*/ 0//0$' & K\c\]Xo '.(*/ 0//0$+' & `e]f7biXd\i^dY_%Zfd www.kramergmbh.com www.kramergmbh.com 12 23. November 2010 | Nr. 4 23. November 2010 | Nr. 4 Damit alle Rädchen ineinander greifen Standpunkt Obwohl die Entsorgung von Verpackungen, die bei privaten Endverbrauchern anfallen, über Gelbe Säcke, Tonnen, Recyclinghöfe und öffentliche Sammelsysteme gewährleistet ist, liegt sie grundsätzlich in der Verantwortung der Privatwirtschaft. Dies ist Ausdruck der Produzentenverantwortung, die Niederschlag in der Verpackungsverordnung fand. Bis 2003 in einem „Selbsthilfemonopol“ organisiert, teilt sich der Markt heute auf neun bundesweite Duale Systeme auf. Durch den Wettbewerb blieben die erfassten Mengen mit 2250 Tonnen pro Jahr konstant, die von den Produzenten angemeldeten Mengen sanken jedoch kontinuierlich – 2008 betrug das Verhältnis von beteiligter Menge zu eingesammelter Menge Jörg Scheibel Foto: privat nur noch 1:2,2. Die Folge war ein drohender Systemkollaps durch akute Unterfinanzierung. Ursachen für den Mengenschwund waren rechtswidrige Nicht- oder Mindermeldungen der Unternehmen und das Nutzen von Schlupflöchern. Als Reaktion hat der Gesetzgeber die Regeln verschärft. Seit 2009 liegt die Verantwortung für die Lizenzierung ausschließlich bei demjenigen, der die Ware erstmals in Verkehr bringt, also beim Abfüller oder Importeur. Zudem muss jeder Verpflichtete, der bestimmte Mengenschwellen überschreitet, bis zum 30. April des Folgejahres eine Vollständigkeitserklärung über alle in Verkehr gebrachten Verpackungen abgeben, diese prüfen lassen und die Mengen auf einer Datenbank hinterlegen. Gleichzeitig melden die Systembetreiber die korrespondierenden Mengen auf derselben Plattform und das Unternehmen wird öffentlich sichtbar. Dies schafft Kontrolldruck durch Wettbewerber, Umwelt- und Abmahnorganisationen. Weiterhin können die Vollzugsbehörden auf dieser Datenbank gezielt Verprobungen durchführen. Bei Verstößen drohen hohe Bußgelder, die mit teuren Nachlizenzierungspflichten einhergehen und die Vorstufe zu einem möglichen Vertriebsverbot sind. Dadurch erhöhten sich die Mengen 2009 deutlich, eine Lücke bleibt jedoch. Fraglich ist, ob sich der Trend fortsetzt oder ob diese einmalige Rohstoffquelle der deutschen Volkswirtschaft bei erneuter Aushöhlung durch staatliche Eingriffe gesichert werden muss, was nie die beste Lösung darstellt. Jörg Scheibel, Revisa Cycle-Proof, Neckarsulm Firmen Regional Innovatives Handwerk Nicht viele handwerkliche Kleinbetriebe zeichnen sich dadurch aus, eigenständig zu forschen und zu entwickeln. Eine der Ausnahmen: Die Rund ums Haus (RUH) GmbH. Vier Jahre lang haben die Bad Friedrichshaller Technik- und Energiespezialisten daran getüftelt, wie man Häuser energiesparender bewirtschaften kann. Am Ende dieses Prozesses stehen zwei Neuheiten, die das Unternehmen jetzt bei einer Veranstaltung des Zentralverbands des deutschen Handwerks (ZDH) in Berlin präsentierte und für die man viel Lob kassierte – auch von Seiten der Politik: die sogenannte Aktivfassade und das Saisonmassespeicherkonzept. Ersteres sorgt dank einer beheizten Außenfassade dafür, dass die warme Luft im Haus nicht nach außen hin abkühlt. Letzteres ermöglicht nach Angaben der RUH GmbH, dass auch für Gebäude auf kleinen Grundstücken Erdwärme ohne Tiefenbohrungen nutzbar gemacht wird – unter anderem durch Unterstützung von Wärmekollektoren. Das, so heißt es, sei gerade in innenstädtischen Lagen interessant, wo der Platz meist knapp ist. Jens Wolfensteller, verantwortlicher Techniker beim Acht-Mann-Betrieb aus Bad Friedrichshall, ist der Überzeugung, dass beide Entwicklungen „großes Potenzial“ besitzen würden. Man sei mit Firmen aus der Industrie „in Kontakt“, um die Neuheiten auf den Markt zu bringen. wet Firmen Regional Heben, Formen, Verpacken, Zerkleinern – Die Maschinenbauer aus der Region bedienen Kunden weltweit mit hochspezialisierten Produkten Kampf gegen Müllkollaps W ie kommt die Suppe in die Erbswurst? Mit einer Maschine. Seit 1954 läuft die von Knorr selbst konstruierte und gebaute Anlage. Sie läuft und läuft und läuft. Aus Suppenpulver presst sie Tabletten, die dann zu ganzen Erbswürsten zusammengefügt und in Papier eingewickelt werden. Genügend Erbswürste für eine Milliarde Teller Suppe hat die Maschine in ihrem langen Leben hergestellt. Über die Jahrzehnte wurde das gute Stück mehrfach umgebaut, modernisiert und an neue Sicherheitsbestimmungen angepasst. Auch in der Unilever-Ära wird die Maschine liebevoll gepflegt. Die Erbswurstanlage stammt aus einer anderen Ära, sie ist aber ein gutes Beispiel für das, was eine Maschine zu leisten vermag. Sie mag, wie das bisweilen noch immer der Fall ist, Marke Eigenbau sein. Aber in der Region gibt es auch etliche Unternehmen, die sich auf die Konstruktion und Herstellung der verschiedensten Für die Erbswurst baute Knorr Maschinen eine eigene Maschine. Foto: Knorr spezialisiert haben und damit weltweit erfolgreich sind. Viele dieser Spezialisten sind jedoch eher im Verborgenen aktiv, weil sie sich in den unterschiedlichsten Marktnischen tummeln. Ein Streifzug durch die Region. mfd Illig Lange Zeit lief es äußerst problematisch, jetzt geht es wieder bergauf: Die Firma Illig verzeichnet derzeit steigende Zahlen. Zwar steht die gesamte Maschinenbaubranche und damit auch das 1946 gegründete Traditionsunternehmen immer noch „unter dem Eindruck der bisher schwersten Wirtschafts- und Finanzkrise der Nachkriegszeit“, wie es aus der Firmenzentrale in Heilbronn-Sontheim heißt. Doch die Situation bei den Unterländern, die Werkzeuge und Anlagen zum Thermoformen von Kunststoffen entwickeln und produzieren, bessert sich eigenen Angaben zufolge wieder. Das Management hofft darauf, bis zum Ende 2011 auf das Auftragsniveau von vor der Krise zurückzukehren. „Inzwischen arbeitet unser Heilbronner Werk wieder mit Vollbeschäftigung“, vermeldet Illig-Geschäftsführer Karl Schäuble. Das war nicht immer so. Wie kaum ein anderes Unternehmen der Region nahm der Sontheimer Maschinenbauer in den vergangenen Monaten das Instrument der Kurzarbeit in Anspruch, um Auftragsrückgänge abzufedern. Bereits im April 2008 hatte Illig die Krise erstmals zu spüren bekommen. Überaus heftig: mit rund 30 Prozent Umsatzminus für das Gesamtjahr 2008 im Vergleich zum Vorjahr. „Die verhaltene Investitionsbereitschaft zog sich auch noch bis weit ins Jahr 2009 hinein“, erinnert man sich in Sontheim. Im zweiten Halbjahr habe die Nachfrage dann wieder angezogen. Zunächst freilich vornehmlich auf den außereuropäischen Märkten. Erst „im Verlauf des ersten Halbjahres 2010 zeigten die Auftragseingänge aus allen Märkten wieder steigende Tendenz“, sagt Schäuble. „Und das hat sich bis heute fortgesetzt.“ Was jetzt in der Zeit des Aufschwungs hilft, ist die Tatsache, dass Illig trotz Krise an seinen Mitarbeitern festgehalten hat. Rund 700 Beschäftigte sind es aktuell im Stammwerk in Heilbronn-Sontheim. Schäuble betont zudem, dass man die Zeit ist breit aufgestellt. Sogar ganze Produktionsanlagen für die Industrie fertigt das Heilbronner Unternehmen auf Kundenwunsch. Auch Rohrleitungen, Druckbehälter und Vorrichtungen für den Karosseriebau stellt Halmosi mit seinen aktuell 68 Mitarbeitern her. Zudem sind die Heilbronner auch noch im Bereich Industrieservice tätig. Das heißt konkret: Man montiert, repariert und wartet Anlagen für große Unternehmen. Im letzteren Bereich liegen auch die Wurzeln des Unternehmens: Vor 21 Jahren gründete Hans Halmosi den Betrieb als Reparaturservice für Produktionsanlagen. Erst zehn Jahre darauf wurden erste Maschinen selbst gefertigt. 2002 baute Halmosi ein neue Halle im Heilbronner Industriegebiet Böllinger Höfe. Im vergangenen Jahr wurde die 100-ProzentTochter Halmosi Oberflächentechnik GmbH gegründet. Hier geht es um Edelstahl-Beiztechnik sowie das Metallschleifen zur Herstellung steriler und optischer Oberflächen. Derzeit zieht das Geschäft bei Halmosi wieder an. „Das erste Quartal war noch zurückhaltend, aber jetzt läuft es ganz ordentlich“, sagt Betriebsleiter Stefan Kummer. Der Umsatz von sechs Millionen Euro aus dem vergangenen Jahr dürfte 2010 übertroffen werden. Auch für 2011 ist Kummer zuversichtlich. Im Moment laufen die Vorarbeiten für die Erweiterung der Produktionskapazität. Ab Frühjahr 2011 wird Halmosi am Standort in den Böllinger Höfen dann 3200 Quadratmeter zur Verfügung haben, bislang sind es lediglich 2000 Quadratmeter. „Die Erweiterung war eigentlich schon vor zwei Jahren geplant, wurde aber wegen der unsicheren Situation auf Eis gelegt“, berichtet Kummer. Nun aber könne man die Investition wagen. jüp/wet der geringen Auslastung genutzt habe, um die Belegschaft weiterzuqualifizieren. Der Grund: „Wir haben zu keiner Zeit befürchtet, dass die Märkte und damit unsere Kunden insgesamt nach der Krise nicht wieder an die bisherigen Erfolge Anschluss finden könnten“, erläutert IlligChef Schäuble. wet Ishida In Schwäbisch Hall, der deutschen Hochburg für Verpackungsmaschinenhersteller, sitzt auch die Deutschland-Tochter des japanischen Ishida-Konzerns. Das Unternehmen konzipiert, produziert und installiert Verpackungstechnologien für den Lebensmittel- und den Non-Food-Bereich. Die Hauptbereiche sind Verwägen, Abfüllen und Verpacken sowie die Qualitätskontrolle. Nach einem leichten Umsatzrückgang im vergangenen Jahr stehen die Zeichen in Schwäbisch Hall wieder klar auf Wachstum. „Das aktuelle Geschäftsjahr 2010/11 verspricht das erfolgreichste in der Firmengeschichte der Gruppe zu werden“, sagt Geschäftsführer Peter Hubert. Dazu trage auch der große Markt Deutschland bei. „Besonders gut verkaufen sich derzeit Wägesysteme für Frischprodukte, Fertiggerichte und Süßwaren“, sagt Hubert. Weiteres Wachstum erwartet der Geschäftsführer auch im Bereich der Röntgenprüfsysteme. Diese Technologie ermöglicht die lückenlose Rückverfolgbarkeit von Produkten. Wegen des boomenden Geschäfts sucht Ishida neue Mitarbeiter für Vertrieb, Projektierung und Kundenservice. Im Moment beschäftigt Ishida in Schwäbisch Hall 13 Mitarbeiter, in ganz Deutschland sind es 26. jüp Weima Vollert Zu den festen Größen im regionalen Maschinenbau zählt das Weinsberger Unternehmen Vollert. Das von Hans-Jörg Vollert in dritter Generation geführte Familienunternehmen hat sich seit seiner Gründung 1925 zum Schwerlastspezialisten entwickelt. Die Konstruktion und Produktion individueller Systeme zum Bewegen, Transportieren, Lagern und Handhaben schwerer Güter ist der Hauptgeschäftsbereich. Außerdem fertigt Vollert auch Anlagen für die Baustoffbranche, Intralogistiksysteme für die Metallbranche sowie Zugwaschanlagen und Rangiersysteme für die Eisenbahnindustrie. Zuletzt lieferte das Unternehmen vier Waggonschiebebühnen mit Traglasten zwischen 70 und 100 Tonnen für ein Großprojekt in Russland. Dort errichtet die Tikhvin Car Building Plant ein hochmodernes Werk zur Produktion von jährlich 13 000 Güterwaggons. Vollert sorgt mit den bis zu 31 Meter breiten Waggonschiebebühnen dafür, dass die interne Anbindung einzelner Produktionsbereiche reibungslos funktioniert. Die internationale Ausrichtung der Weinsberger zeigt sich auch an einem Exportanteil von 70 Prozent sowie weltweiten Vertretungen. Vollert beschäftigt am Stammsitz 200 Mitarbeiter, davon über 80 in Vertrieb, Projektabwicklung und Entwicklung. jüp Wittenstein Die Maschinenbaubranche hat während der Wirtschaftskrise heftig gelitten. Und mit ihr auch die Wittenstein AG aus Igers- Bloß nicht den Durchblick verlieren. Die Betätigungsfelder der Maschinenbauer sind so zahlreich, dass Spezialisten immer gefragt sind. Die Branche sucht nach Fachkräften. heim im Main-Tauber-Kreis. Der Jahresumsatz des Unternehmens sackte von 171 Millionen Euro auf 137 Millionen Euro ab. Doch, und das ist die gute Nachricht, die Firma hielt an ihren Beschäftigten fest. „Wir sind stolz, keine Mitarbeiter entlassen zu haben“, heißt es aus der Unternehmenszentrale in Igersheim. In der Region Heilbronn-Franken sind aktuell 1137 Menschen bei der Wittenstein AG beschäftigt, vor einem Jahr waren es 1100. Die Ausbildungsquote liegt derzeit bei 15,1 Prozent. Die erste Hälfte des laufenden Geschäftsjahres sorgt zudem für „berechtigten Optimismus“, so eine Firmensprecherin. „Wir werden voraussichtlich 2010/11 an den Umsatzerfolg von 2008/09 anknüpfen und diesen eventuell gar toppen“, heißt es. Die Zeichen stehen also wieder auf Wachstum beim Maschinenbauer aus dem Main-Tauber-Kreis. Auch was die Mitarbeiterzahlen betrifft. Weltweit arbeiten bereits jetzt 1355 Menschen für die Wittenstein AG. Gegründet wurde das Unternehmen 1949 von Walter Wittenstein und Bruno Dähn, seinerzeit firmierte man noch unter dem Namen Dewitta-Spezialmaschinenfabrik. Erster Unternehmenssitz war Steinheim bei Heidenheim. 1952 zog das UNternehmen wegen Platzmangels nach Bad Mergentheim um, elf Jahre später aus demselben Grund schließlich nach Igersheim. In frühen Jahren produzierte Wittenstein noch Maschinen zur Herstellung von Handschuhen. Seit 1983 ist man im Hightech-Bereich Planetengetriebe unterwegs. wet Kardex-Mlog Mit den Spezialmaschinen von Ishida aus Schwäbisch Hall können unter anderem Lebensmittel wie Salate verpackt oder gewogen werden. Foto: Ishida Die Eigenständigkeit hat der Neuenstadter Hersteller von Bediengeräten für Hochregallager in diesem Frühjahr verloren: Die Kardex-Gruppe übernahm für rund 30 Millionen Euro die Mlog Logistics GmbH. Das Unternehmen wird am Standort Neuenstadt unter der Leitung des Mlog-Managements weitergeführt und ergänzt als dritter Geschäftsbereich Kardex-Mlog (Automatische Lager- und Materialflusssysteme) die zwei bisherigen Geschäftsbereiche Kardex-Remstar und Kardex-Stow. Die Kardex-Gruppe aus Zürich ist ein führender Anbieter von Produkten und Dienstleistungen in den Logistikbereichen Dynamische Lager- und Bereitstellungssysteme sowie statische Regallagersysteme mit Niederlassungen und Produktionsstätten in Europa, Nordamerika und Asien sowie einem globalen Verkaufs- und Servicenetzwerk. Kardex beschäftigt weltweit 2000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2009 einen Umsatz von 343 Millionen Euro. Die Namensaktien der Kardex AG sind an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange notiert. Mlog verfügt über mehr als 40 Jahre Erfahrung in der Planung, Realisierung und Instandhaltung von vollautomatischen Logistiklösungen und ist ein führender Anbieter von automatischen Materialflusssystemen und Regalbediengeräten in Deutschland. Mit einem Umsatzanteil des heimischen Marktes von 90 Prozent war Mlog bisher auf den deutschen Markt fokussiert. Das Unternehmen verfügt über die drei Kernbereiche Neuanlagenbau, Modernisierungen und Service sowie über ausgewiesenes Planungs- und Fertigungs-Know-how im Projekt- und Systemgeschäft. Das Unternehmen bietet Logistiklösungen aus einer Hand vom Regalbediengerät über Fördertechniksysteme und Software bis zum schlüsselfertigen automatisierten Lagersystem in der Größenordnung von maximal zehn Millionen Euro. 2009 erzielte Mlog mit 229 Mitarbeitern einen Umsatz von 52 (2008: 71) Millionen Euro. Die Regalbediengeräte und Materialflusssysteme von Mlog ergänzen das Produktportfolio von Kardex ideal. Mlog-Geschäftsführer Stefan Seidl sagt: „Das globale Verkaufs- und Servicenetzwerk von Kardex erlaubt uns, die Internationalisie- rung des Mlog-Angebots rasch umzusetzen. Der Schulterschluss mit Kardex stärkt unsere Stellung im globalen Markt und erlaubt uns, zusammen mit Kardex überproportional von einem Aufschwung der Logistikmärkte zu profitieren.” red Weinig Äußerst turbulente Zeiten hat die Firma Weinig hinter sich: 2009 baute der Tauberbischofsheimer Spezialist für holzverarbeitende Maschinen kräftig Personal ab. 200 Mitarbeiter standen am Ende in der Region weniger auf der Liste. Auch 2010 wurden in Heilbronn-Franken nochmals gut 50 Stellen gestrichen. Über den Umsatz 2009 schweigt sich das Unternehmen aus. In der letztmalig veröffentlichten Bilanz 2008 erzielte Weinig noch Umsatzerlöse von 340 Millionen Euro. Doch trotz all dieser Rückschläge zählt der Maschinenbauer weiterhin zu den wichtigsten Arbeitgebern im Main-Tauber-Kreis – ein Blick auf das Firmenranking in der WirtschaftsStimme offenbart: Sogar in der Gesamtregion HeilbronnFranken bleibt Weinig ein bedeutender Player. Mit 886 Beschäftigten an den heimischen Standorten rangieren die Tauberbischofsheimer auf Platz 36. Gegründet wurde das Unternehmen 1905 als Handels- und Fertigungsbetrieb für landwirtschaftliche Maschinen. Heute produziert die Firma Weinig, die weltweit Standorte besitzt, unter anderem Hobelautomaten, Werkzeugschleifmaschinen, Auftrennsägen und Verleimpressen. wet Durst Als Zulieferer für die Branche, die sie in ihrem Namen trägt, ist Maschinenbau Durst aus Pfaffenhofen unterwegs. Das Unternehmen aus dem Zabergäu hat sich auf die Produktion von Zahnrädern spezialisiert. Diese kommen vielfältig zum Einsatz: in Automobilen, in der Luft- und Raumfahrt – und eben auch in Maschi- 13 Foto: dpa nen. Knapp mehr als 100 Mitarbeiter beschäftigt Oliver Durst, Geschäftsführer des Zabergäuer Unternehmens und Vizepräsident der IHK-Heilbronn-Franken. 13 junge Menschen werden aktuell in der Firma ausgebildet. Nach einer, wie Durst sagt, „extrem schwierigen Zeit“ in der Krise befinden sich die Pfaffenhofener derzeit auch wieder auf Wachstumskurs. Der Firmenchef rechnet mit rund 20 Prozent Umsatzplus im laufenden Geschäftsjahr. „Ich bin zuversichtlich, dass wir die Verluste aus der Krisenzeit in den kommenden Monaten wieder wettmachen“, sagt er. Durst ist zuversichtlich, in „ etwa zwei, drei Jahren“ wieder das Niveau von vor der Krise erreicht zu haben. Zur Erinnerung: 2009 hatte das Unternehmen 45 Prozent Umsatz im Vergleich zum Vorjahr verloren. Ein verstärktes Anziehen der Aufträge spüren die Pfaffenhofener eigenen Angaben zufolge seit Ende dieses Sommers. Laut Firmenchef Oliver Durst hat das Unternehmen in den vergangenen Monaten die Ausbildung aufgestockt, zudem einige befristete Beschäftigte, deren Verträge man in der Krise nicht verlängern konnte, wieder eingestellt. wet Halmosi Etikettiermaschinen, Schneidemaschinen, Zerkleinerungsmaschinen für die Wertstoffentsorgung – die Firma Halmosi Die Ilsfelder Firma Weima hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1986 ganz bewusst auf ein Nischensegment konzentriert – mit bemerkenswertem Erfolg. Heute ist das Unternehmen Weltmarktführer in der Zerkleinerungstechnik. Die Ilsfelder produzieren Maschinen zum Zerkleinern und Brikettieren beispielsweise von Papier, Holz, Metall oder Kunststoff. Die Entwicklung und Fertigung erfolgt am Unternehmenssitz in Ilsfeld und im Werk Groß Naundorf in Sachsen-Anhalt, geliefert werden die Maschinen an Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen weltweit. Die Gruppe, die derzeit 150 Mitarbeiter beschäftigt, davon 60 in Ilsfeld, und einen Umsatz von etwa 30 Millionen Euro erwirtschaftet, hat sich in der Rezession gut geschlagen. „Auch wir sind von der Krise nicht verschont geblieben, es hat uns aber nicht so schlimm getroffen wie andere Branchen“, sagt Geschäftsführer Martin Friz. So hat das Unternehmen trotz rückläufiger Geschäfte die Investitionen in Forschung und Innovationen in den letzten beiden Jahren deutlich erhöht. „Es sind immer die schwierigen Zeiten, in denen man sich neu positionieren kann“, erläutert Geschäftsführer Friz seine Firmenphilosophie. Gesundheitstag bei IBB Der Stress im Berufsleben nimmt immer mehr zu – umso wichtiger ist es daher für die Wirtschaft, gesunde und leistungsfähige Mitarbeiter zu haben. Neue Wege geht beispielsweise die Industriebau Bönnigheim (IBB), die am vergangenen Freitag einen Gesundheitstag für die Belegschaft ausrichtete. In Zusammenarbeit mit der Techniker Krankenkasse Stuttgart, der Berufsgenossenschaft Metall, des Gesundheitsparks Saarpfalz und des Zentrums für Gesundheitsmanagement Ludwigsburg konnten sich die Mitarbeiter gründlich durchchecken lassen – Entspannungstraining und Rückengesundheit standen ebenso auf dem Programm wie die Messung der Herzfrequenz und der Körperstabilität. Informationen und Vorträge zur Steigerung der Fitness am Arbeitsplatz rundeten das Angebot ab. „Wir sind mit der Resonanz sehr zufrieden“, sagte IBB-Mitarbeiterin Antoinette Kralik. Von 55 Mitarbeitern haben 44 am Gesundheitstag teilgenommen. red Werkzeuge für Verpacker Ein Vollert-Logistiksystem für ein Aluminiumwalzwerk in China. Foto: Vollert Kürzlich haben die Ilsfelder auf der wichtigen K-Messe für Kunststoff und Kautschuk in Düsseldorf ihre neueste Entwicklung vorgestellt: Ein modulares Shreddersystem zur Kunststoffzerkleinerung, das auf unterschiedliche Materialströme abgestimmt werden kann, soll die Geschäfte antreiben. Auch im Bereich Brikettieren sieht Martin Friz gute Wachstumschancen für sein Untenehmen. jüp Wolffkran Ein echtes Heilbronner Traditionsunternehmen ist Wolffkran. Bereits im Jahr 1854 als Eisengießerei gegründet, hat sich die Firma mit der Zeit immer mehr auf Hebe- und Förderzeuge spezialisiert. Nach einer bewegten Geschichte, Wolffkran gehörte lange zum MAN-Konzern, zählt das Unternehmen heute zu den führenden Herstellern und Vermietern von Turmdrehkranen weltweit. Hauptsitz der Wolffkran AG ist Zug in der Schweiz, produziert wird aber in den Werken Heilbronn und Luckau in Brandenburg. Die Mietflotte umfasst über 600 Krane. 2008 erwirtschaftete Wolffkran mit seinen 500 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 100 Millionen Euro. Derzeit prägen die hochmodernen Krane mit dem markanten roten Wolf die Baustellen Londons. Denn Wolffkran ist als Vertriebspartner der Firma HTC (Harrington Tower Cranes) an zahlreichen Großprojekten in der englischen Hauptstadt beteiligt – unter anderem am Imperial College, in der Oxford Street, in der Regent Street und am Piccadilly Circus. red Eine Maschine der Heilbronner Firma Illig. Foto: Archiv Ohne Verpackung geht heute nichts mehr. Meistens ist sie aus Kunststoff – leicht, hygienisch, recyclebar. Die Kiefer-Gruppe aus Schwaigern hat sich in den vergangenen 25 Jahren zum Spezialisten im Bereich Werkzeugbau für die Kunststoffverarbeitung entwickelt. Sie beschäftigt 85 Mitarbeiter und erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von zwölf Millionen Euro. Durch die Konzentration auf diese Kernkompetenz wird das Leistungsspektrum entsprechend den Kundenwünschen permanent erweitert. Kiefer ist in drei Geschäftsbereichen tätig: Thermoformen, Spritzgießen und Blasformen. Durch die Entwicklung leistungsstarker Werkzeuge mit verbessertem Wirkungsgrad hinterlässt Kiefer kleine ökologische Footprints im Bereich des Thermoformens und wird somit der Entwicklung hin zu weniger CO2-Ausstoß gerecht. Kiefer war kürzlich Aussteller auf der K-Messe für Kunststoff und Kautschuk und hat dort neue Werkzeugtechnologien vorgestellt. Die Resonanz der internationalen Besucher war groß. red Kiefer aus Schwaigern stellte bei der wichtigen K-Messe in Düsseldorf aus. Foto: Kiefer Tipp Auf dem Weg zum Erfolg Was macht den Erfolg von mittelständischen Unternehmen aus? Dieser Frage gehen Roland Alter, Professor für Organisation und Allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Heilbronn, und der Lindauer Unternehmensberater Christian Kalkbrenner in ihrem Buch „Die Wachstums-Champions – Made in Germany“ nach. Anhand von 22 überdurchschnittlich wachsenden, meist mittelständischen Unternehmen haben die Autoren die Bausteine für nachhaltiges Unternehmenswachstum erforscht. Sie erläutern den Bauplan, an dem sich Wachstums-Champions orientieren. Alter und Kalkbrenner empfehlen Bildungspartnerschaften mit Kindergärten, die Gründung von Internaten für Begabte oder von Stiftungen. Das Buch wurde von der Oskar-Patzelt-Stiftung mit dem Titel „Mittelstands-Buch 2010“ ausgezeichnet. vm Infos zum Buch Erschienen im BusinessVillage-Verlag Göttingen. Kosten: 29,80 Euro. 14 23. November 2010 | Nr. 4 Tipp Firmengeschichte online Seit einigen Monaten gibt es in Heilbronn ein Haus der Stadtgeschichte – zumindest auf dem Computerbildschirm. Im virtuellen Haus sind viele Fakten und Bilder zur Stadt ansprechend aufbereitet, und wie es sich für einen traditionsreichen Industriestandort gehört, ist auch ein Plätzchen für die Unternehmen vorgesehen. Firmen aus Heilbronn können dort ihre Geschichte einstellen, Verknüpfungen und Fotos sind möglich. Das Medienunternehmen Heilbronner Stimme ist dort bereits vertreten. Das Stadtarchiv stellt diesen Service kostenlos zur Verfügung. Peter Wanner vom Stadtarchiv nennt die Details des Angebots für Unternehmen: „Wir bieten die Möglichkeit, unter ,Unsere Firmengeschichte’ zumindest einen ,Fußabdruck’ in der Heilbronner Wirtschaftsgeschichte zu hinterlassen. Firmen können dort ihre eigene Geschichte seit der Gründung umreißen, illustrieren und auf ausführlichere historische Seiten auf der eigenen Website verlinken.“ Das Angebot wurde mit Unterstützung der Bürgerstiftung und der Volksbank Heilbronn realisiert. Übrigens können Besucher der Internetseite auch ihre eigene Lebensgeschichte formulieren und einstellen. jüs @ Weitere Informationen www.stadtgeschichte-heilbronn.de Harvester oder Forwarder heißen die Baumerntemaschinen, die die Hohenloher Firma HSM herstellt. Der Vorteil von HSM liegt in der Flexibilität gegenüber Kundenwünschen. Buchkritik Spezialisten für Acker und Wald Mehr Mut gefordert Im Hohenlohekreis sind mit Zürn und HSM zwei Marktführer für Land- und Forsttechnik ansässig Erfolg in der Krise: Das ist schwer, aber nicht unmöglich. Auch wenn die Konjunkturflaute mittlerweile weitgehend beendet ist, so gibt es doch auch manche Ansätze, die Managern in besseren Zeiten von Nutzen sein können. Klaus Schuster hat in seinem Buch einige Führungsprinzipien zusammengestellt, die so nicht an der Uni gelehrt werden. Flott geschrieben zeigt er an anschaulichen Beispielen, welche Effekte beispielsweise Beharrlichkeit, also lästig sein im positiven Sinne, haben kann. Er fordert auf, vor allem dem eigenen Urteil zu vertrauen und nicht nur blind den Anweisungen der Vorgesetzten zu folgen. In den weiteren Kapiteln werden unter anderem Gefühle und ihre Bedeutung oder die Nachteile von Titeln behandelt. Der Autor, selbst mit reichlich Vorstandserfahrung in der Bankenbranche, überzieht sicherlich in manchen Punkten, hat aber doch viele Probleme richtig erkannt. jüs Klaus Schuster: Der freche Vogel fängt den Wurm. 7 überraschende Führungsprinzipien für mutige Manager. Redline-Verlag, München. 222 Seiten, 16,95 Euro. Von Heiko Fritze D ie Produkte der einen fahren über das Feld, die der anderen durch den Wald. Gemeinsam haben sie aber, dass sie in ihrem Spezialsegment führend sind: Zürn aus Schöntal stellt Schneidwerke für Rapsfelder sowie kleine Parzellenmäher her, HSM fertigt Holzerntemaschinen, die auf die mitteleuropäische Forstwirtschaft ausgelegt sind. Mit Wald kennen sie sich einfach aus. Was nahe liegt, denn die Familie zu Hohenlohe-Waldenburg zählt zu den drei größten Privatwaldbesitzern der Region. Seit 1967 gehört ihnen auch ein Forstmaschinen-Unternehmen: Die Hohenloher Spezial-Maschinenbau GmbH, kurz HSM, ist größter deutscher Hersteller ihrer Branche. Die Geräte, die früher im Kupferzeller Teilort Neu-Kupfer, seit 2005 aber in Wolfegg in Südbaden konstruiert und produziert werden, heißen in der Fachsprache Harvester oder Forwarder. Es handelt sich um geländegängige Maschinen, die entfernt an große Traktoren erinnern. Doch sie werden in der Forstwirtschaft eingesetzt: Harvester ernten Bäume mit an Auslegern montierten Sägen, Forwarder und Rückeschlepper laden die Stämme auf und bringen sie zur Verladestation oder zum Lagerplatz. Eigentlich ist die Konkurrenz groß, denn auch internationale Hersteller sind hier aktiv, berichtet Thomas Wehner, zu- Die traditionsreiche Schöntaler Firma Zürn produziert Spezialmähdrescher für die Pflanzenzucht und vertreibt Landmaschinen und Schneidwerke. Foto: privat ständig für Vertrieb und Kundenbetreuung: John Deere, Komatsu oder der schwedische Ponsse-Konzern zählen zu den größten Produzenten weltweit. „Aber sie stellen ihre Maschinen in großen Stückzahlen her, quasi von der Stange“, erläutert er. „Und in skandinavischen Wäldern wird einfach anders gewirtschaftet als in Mitteleuropa.“ Maßanfertigung Daher können die Hohenloher mit ihren Pfunden wuchern: Sie montieren aus einem Baukastensystem Maschinen für jeden individuellen ANZEIGE n Wir bieten für jede Branche die richtige Lösung. Auch für Ihre! Gerne beraten wir Sie kostenlos und unverbindlich. Rufen Sie uns an: 07131 615-416 www.stimme.net | [email protected] Wunsch, leisten dabei oftmals Pionierarbeit und haben sich ganz auf die hiesigen Verhältnisse eingestellt. „In Nordeuropa werden die Bäume mit 30 Zentimetern Durchmesser geerntet, hier sind es meistens erst 60 Zentimeter“, erklärt Wehner. Neben einigen Wettbewerbern ist HSM bei Starkholz führend. Mehr als 60 Beschäftigte erwirtschaften bei HSM einen Umsatz von mehr als 20 Millionen Euro. Die Anfänge des Landmaschinen-Spezialisten Zürn reichen zurück bis ins Jahr 1885, als Johann Zürn Senior eine Schmiede in Schöntal-Westernhausen gründete. Foto: privat Sein Sohn Johann Zürn begann 1920 mit der Produktion von Ackerwagen, Eggen und weiteren landwirtschaftlichen Geräten – ab den 50er Jahren folgte der Ausbau des Handelsgeschäftes. Das Unternehmen besteht heute aus zwei Säulen: dem Landmaschinenhandel – als Vertriebspartner von John Deere – sowie der Entwicklung, der Herstellung und dem Vertrieb von Schneidwerken sowie Spezialmähdreschern für die Pflanzenzucht. Während der Landmaschinenhandel von sieben Standorten aus vorwiegend regional agiert, beträgt der Exportanteil im Produktionsbereich mehr als 60 Prozent. Produktionsstandorte sind RavensteinMerchingen für Schneidwerke und Waldenburg-Hohebuch für Parzellenmähdrescher. Insgesamt sind bei Zürn 150 Mitarbeiter tätig, davon 50 in der Produktion. Spitzenposition In einem Nischenprodukt sind die Schöntaler sogar Weltmarktführer: bei Raps-Schneidvorsätzen. Das ist ein Gerät, das vor das übliche Mähdrescher-Schneidwerk montiert wird und zum einen das ineinander verfilzte Rapsgestrüpp auch längs schneidet sowie dank einer extra langen Platte dabei herunterfallende Körner auffängt. Entwickelt wurde diese Technik 1980 – seitdem haben die Zürns sie stetig verfeinert und sich den Weltmarkt erschlossen. Ein Viertel des Umsatzes entfällt heute auf Schneidwerke, der größte Teil auf Landmaschinenhandel und -service. 23. November 2010 | Nr. 4 Mit inneren und äußeren Werten Neues aus der Welt der regionalen Verpackungsbranche: Innovationen aus Blech, Karton und Holz So sieht das neue Partyfass von Huber Packaging aus Öhringen von innen aus. Durch den Kunststoffschlauch fließt das Bier vom Boden zum Zapfhahn, der jetzt oben am Deckel angebracht ist. Foto: Huber Packaging Von Manfred Stockburger I mmer wieder neue Schläuche für den Wein zu finden, das ist die Aufgabe der Verpackungsindustrie. Die äußeren Werte zählen schließlich viel in der modernen Warenwelt. Innovative Verpackungen – aus welchem Material auch immer – sind oft der Schlüssel zum Erfolg. Eine vielversprechende Innovation hat in diesen Tagen auf der Fachmesse Brau in Nürnberg die Öhringer Huber Packaging Group vorgestellt: Auf den ersten Blick gleicht das neue Fünf-Liter-Bierfass dem Vorgängermodell. Was den „Zapfstar“ auszeichnet, sind die inneren Werte: Mit einer ausgeklügelten Technik haben die Öhringer es geschafft, dass das Partyfass jetzt von oben angezapft werden kann. Ganz wie am Tresen. Es ist die dritte Generation des Partyfasses, das für das Öhringer Unternehmen mit 650 Mitarbeitern am Standort wirtschaftlich von größter Bedeutung ist. Für die erste Generation, die die Hohenloher schon 1972 auf den Markt brachten, benötigten die Bierfreunde eine spezielle Zapfanlage. Seit 1998 wird ein integrierter Zapfhahn mit jedem Fass mitgeliefert, seit zwei Jahren gibt es die Fässer – quasi als Zwischenschritt zum neuen „Zapfstar“ – mit eingebauter Druckkartusche. 30 Tage lang bleiben angebrochene Fässer frisch. „Der Zapfstar ist die cleverste Zapfanlage der Welt“, sagt der für das Fass zuständige Geschäftsbereichsleiter Markus Britsch, Er ist sich sicher, dass das neue Produkt schnell zum Kult wird – und damit zum Wachtumstreiber für das Unternehmen, das im vergangenen Jahr krisenbedingt einige Federn lassen musste. Mit gut 1100 Beschäftigten an sieben Standorten in Deutschland, Österreich, Ungarn und Russland lag der Umsatz im vergangenen Jahr bei 156 Millionen Euro. 2008 hatte sich der Umsatz noch auf mehr als 180 Millionen Euro summiert. Auszeichnung Während beim neuen Partyfass vor allem die inneren Werte zählen, geht es bei der von der CD Cartondruck AG produzierten Verpackung für ein Tommy-Hilfiger-Parfum um äußere Reize. Das Obersulmer Familienunternehmen ist für dieses spektakuläre Produkt von der europäischen Vereinigung der Cartonverarbeiter (ECMA) mit dem Preis „Carton of the year“ ausgezeichnet wechsel das eineinhalb Hektar große Nachbargrundstück, auf dem derzeit noch ein Lager des Sanitärgroßhändlers Pfeiffer und May steht. Damit hat das Unternehmen in der Benz-Straße wieder genügend Platz für künftiges Wachstum. „Langfristig ist geplant, die Produktion mit modernster Technik zu erweitern, die Weiterverarbeitung noch effizienter und kostengünstiger zu gestalten und die Lagerkapazitäten zu erhöhen“, sagt Geschäftsführer Robert Esenwein. Sein Spektrum reicht von Faltschachteln über Automatenpackungen, Stülp-Schachteln und Fensterschachteln bis hin zu Blisterkarten, Schiebeschachteln, Displays, Scheckhüllen und Software-Verpackungen. „Auf Wunsch übernehmen wir für unsere Kunden auch das Konfektionieren und das gesamte Handling. Diesen Geschäftsbereich werden wir zukünftig weiter ausbauen“, erklärt Esenwein. worden. „Die Eleganz des Designs lässt die Verpackung aus jedem Regal hervorstechen“, heißt es in der Laudatio der international besetzten Jury und außerdem: Die Verpackung beweise, dass weniger mehr sein kann. „Als einer der weltweit führenden Hersteller von Faltschachteln stellen wir traditionell hohe Ansprüche an unsere Produkte“, sagt Technikvorstand Marc Schnizer. „Innovation, Perfektion und höchste Qualität sind die Maßstäbe unserer Arbeit.“ Da Cartondruck auch eine verantwortungsvolle, nachhaltige Firmenphilosophie lebt – unter anderem haben die Obersulmer klimaneutral produzierte Verpackungen im Angebot – hat das Unternehmen für die Hilfiger-Kreation ausschließlich Karton aus umweltfreundlichen, nachhaltigen Rohstoffen verarbeitet. „Unsere Philosophie ist höchste Wertigkeit, herausragende Optik und die Verwendung umweltschonender Materialien Hand in Hand gehen zu lassen“, sagt Vertriebsvorstand Steffen Schnizer. Expansion An seiner Zukunft arbeitet der Heilbronner Verpackungsspezialist Weisert + Daur. Das Unternehmen mit rund 80 Beschäftigten kauft zum Jahres- Exportkisten Nicht nur aus Blech und Pappe können Verpackungen sein, sondern auch aus Holz. In dieser Nische tummelt sich die Haßmersheimer Firma Neugebauer. Der Familienbetrieb hat sich auf Exportverpackungen für Maschinen spezialisiert. „Wir verkaufen einerseits Leerverpackungen aus Holz, und der Kunde verpackt seine Maschine dann selbst“, erläutert Geschäftsführer Michael Neugebauer. „Oder wir verpacken die Maschinen und machen sie fertig für den Seeoder Lkw-Transport.“ Auch die zwischenzeitliche Lagerung von verpackten Anlagen oder Komponenten bietet Michael Neugebauer an. Die Krise im Maschinenbau hat auch die 1910 gegründete Firma getroffen – wegen der langen Vorlaufzeit in der Branche allerdings verspätet. „Im laufenden Jahr schlägt die Krise auf uns durch“, räumt Neugebauer ein. Dennoch ist er angesichts der steigenden Nachfrage nach deutschen Maschinen aus Asien und Osteuropa zuversichtlich, dass es nächstes Jahr aufwärts geht. „Das Geschäft zieht schon wieder richtig an“, sagt Neugebauer, der zehn Mitarbeiter beschäftigt. 15 Firmen Regional Verpacker auf US-Messe Der Verpackungsmaschinen-HerstellerVerband Packaging Valley Germany hat sich mit einem Stand auf der Fach Expo in Chicago präsentiert. Die Messe gilt in der Branche als wichtigste ihrer Art in den USA. Ziel war es, den Bekanntheitsgrad der im Hohenloher Verband organisierten Unternehmen zu steigern, sagte Geschäftsführer Kurt Engel, der sich mit dem Verlauf der Messe sehr zufrieden zeigte. Die amerikanische Pharmaindustrie sei der bedeutendste Markt für die stark exportorientierten Unternehmen. Mit einem Stand waren außerdem die Mitgliedsunternehmen Optima Packaging Group, Rommelag/Kocher-Plastik, OCS und Seidenader vertreten. red Hans Bühler (Optima), Bernd Hansen (Kocher-Plastik Maschinenbau) Siegfried Bullinger (Bausch + Ströbel) Siegfried Drost (Uhlmann) und Kurt Engel (Packaging Valley) (von links). Foto: Packaging Valley Fachkräfte anwerben Um den Unternehmen auch in Zukunft genügend qualifizierte Mitarbeiter zur Verfügung stellen zu können, hat der Haller Personaldienstleister Bera eine exklusive Kooperationsvereinbarung mit der Personnel International AG abgeschlossen. Gemeinsam mit dem Personaldienstleister aus Polen sollen Fach- und Führungskräfte aus dem osteuropäischen Ausland für die Region gewonnen werden. Die Einsätze im Unternehmen sind langfristig, aber nicht dauerhaft. Die angeworbenen Mitarbeiter bekommen den gleichen Lohn wie ein deutscher Arbeitnehmer, die Kosten für die Unterkunft werden zum großen Teil übernommen. „Wir sehen es als unsere Aufgabe an, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken“, sagte Bera-Chef Bernd Rath. vm ANZEIGEN n TERMINE 2011 22. 2., 17. 5., 27. 9., 22. 11. Die führende Wirtschaftszeitung für die Region Heilbronn-Franken FIRMEN UND MÄRKTE Insiderwissen aus Führungsetagen. Einblicke in alle Branchen, Bewertungen und Strategien. Sachlich & kritisch. EINE STARKE REGION Analysen zu Wirtschaftspolitik, Hintergründe und Interviews mit den Entscheidungsträgern der Region. Unabhängig & kompetent. 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Mit den Weiterbildungskonzepten der Firma Stempfle erhalten Sie ein STAMMSITZ Erlenbach ANSPRECHPARTNER Doris Stempfle, Lothar Stempfle, Ricarda Zartmann individuell auf Ihre Zielsetzungen abgestimmte Maßnahmen. Gemeinsam mit Ihnen werden Ihre spezifischen Trainingsanforderungen erarbeitet. Mit den durchgeführten Trainings sichern Sie ein hohes Qualitätsniveau Ihrer Mitarbeiter. Seminarthemen sind: Führungskräfte als Coach, Aktiv verkaufen am Telefon, Souverän verhandeln unter Druck, Menschenkenntnis, Kundenbeschwerden und Reklamationen, Aktiver Verkauf im Innendienst, Neukundengewinnung, Erfolgreich in harten Preisgesprächen. BESONDERHEITEN 1997 Deutscher Trainer-Preis Gold 2004 & 2007 Internationaler Deutscher Trainings-Preis Silber Herdweg 13 74235 Erlenbach Tel. 07132 34150 0 E-Mail: [email protected] Internet: www.stempfle-training.de KONTAKT Bitte wenden Sie sich für Fragen und Informationen an unsere Medienberater: HEILBRONNER STIMME Allee 2 · 74072 Heilbronn Telefon 07131 615-479 · Telefax 615-384 [email protected] Die WirtschaftsStimme als ABO: 4x im Jahr nur 8 € Telefon 07131 615-615 www.wirtschaftsstimme.de SPEZIAL Das Schwerpunktthema. Reports, Porträts herausragender Persönlichkeiten und wegweisende Entwicklungen. Analytisch & meinungsstark. STEMPFLE Wir unterstützen Betriebe... ...bei Personalsuche, Einstellungen und Mitarbeiterqualifizierung. Unsere Angebote: – Passgenaue Vermittlung – Finanzielle Zuschüsse – ein persönlicher Ansprechpartner für Ihre Anliegen – Beratung zu Personalmanagement Sie erreichen uns telefonisch unter: 01801 – 66 44 66* Agentur für Arbeit Heilbronn Rosenbergstr. 50, 74074 Heilbronn Fax: 07131 969 900 178 Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall Bahnhofstr. 18, 74523 Schwäbisch Hall Fax: 0791/9758-715 (*Festnetzpreis 3,9 ct/min; Mobilfunkpreise höchstens 42 ct/min) Mo bis Fr von 8 bis 18 Uhr www.arbeitsagentur.de 16 Journal: Wirtschaft ist mehr 23. November 2010 | Nr. 4 Firmen Regional Viel zu kommunizieren Es tut sich einiges bei Side-Punkt: Die Weinsberger Kommunikationsagentur gestaltet den Online-Auftritt der Heilbronner Truckmesse HTM 2011 neu. Darüber hinaus begleitete Agentur-Inhaber Simon Denninger mit Pressetexten und Messemappen ein spektakuläres Projekt. Die Obersulmer CD Cartondruck AG hatte gemeinsam mit Smart eine echte Weltpremiere geschaffen: einen mit über 7000 Faltschachteln verkleideten, komplett funktionstüchtigen und fahrbaren Smart (Foto: Smart), der auf internationaler Bühne ausgestellt wird. Mit den Sortierungsspezialisten von Sorticon und den Filmexperten Magmell hat die Weinsberger Agentur zudem zwei innovative Heilbronner Unternehmen als Neukunden gewonnen. Neben Unternehmenspräsentationen und Homepagetexten werden diese von Side-Punkt im Bereich PR unterstützt. Außerdem war Denninger zuletzt mit der Heilbronner Agentur Creativteam Peer Friedel für das Heilbronner Weinbaumuseum aktiv. Für die Ausstellung rund um Fassbau und Küferhandwerk wurde die Präsentation im Freilichtmuseum konzipiert und umgesetzt. red Ausgezeichnete Biere Über eine Auszeichnung für herausragende Qualität darf sich die Distelhäuser Brauerei freuen: Das Dinkelbier hat wieder einen Spitzenplatz bei einem der bedeutendsten Bierwettbewerbe erreicht, dem European Beer Star 2010: In der Kategorie „Obergäriges Bier mit alternativen Getreidesorten“ wurde das Dinkel mit einer Silber-Medaille ausgezeichnet. „Über diesen Preis sind wir ganz besonders glücklich“, erklärt Geschäftsführer Roland Andre, „denn das Urteil einer solch fachkundigen Jury belegt doch nachdrücklich, dass wir mit unserer Philosophie, auf Qualität und hochwertige Rohstoffe aus der Region zu setzen, absolut richtig liegen.“ Beim European Beer Star werden die Biere nach rein sensorischen Kriterien bewertet: Farbe, Geruch, Schaum und natürlich Geschmack. Alle Biere werden von einer hochkarätigen Jury in einer Blindverkostung getestet. Einen silbernen Preis gab es zudem für die Crailsheimer Biermanufaktur Engel für ihr dunkles Kellerbier. red Tipp Prima Arbeitsklima Das Büro einfach ins Café verlegen? Sich selbstständig zu machen bedeutet nicht nur, viele Freiheiten beanspruchen zu können, sondern auch Entscheidungen treffen zu müssen. Dazu gehört unter anderem die Wahl des Arbeitsortes. Hier sollten Neu-Unternehmer genau kalkulieren, zum Beispiel in Sachen Mietkosten, Raumausstattung, Rechtslage und steuerlichen Vorschriften. In dem DIHK-Ratgeber „Homeoffice, Laden, Bürogemeinschaft – Wie Selbstständige den richtigen Arbeitsort finden“ informiert Journalistin Gudrun Sonnenberg ausführlich über die Vor- und Nachteile der einzelnen Arbeitsorte, gibt praktische Tipps zu Arbeitsorganisation beziehungsweise -klima und macht mit neuen Arbeitsmethoden wie dem Einmieten in ein Großraumbüro vertraut. Checklisten helfen dem Leser, größere Fehlinvestitionen zu vermeiden. Das Büchlein ist eine Entscheidungshilfe für jeden, der über den Schritt in die Selbstständigkeit nachdenkt. Doch Achtung: Die Lektüre kann keinesfalls den Rechtsbeistand oder Steuerberater ersetzen. vm Wo bestellen? Die Publikation ist für zehn Euro zu bekommen beim DIHK-Verlag, Wernervon-Siemens-Straße 13, 53340 Meckenheim, oder im Netz unter www.dihk-verlag.de. Reger Betrieb in der Johanniterhalle in Schwäbisch Hall. Würth-Mitarbeiter genießen hier gewisse Vorteile, wie etwa die Möglichkeit, kostenfrei Audioguides zu leihen. Foto: Jochen Stiber Kunst und Kommerz Wie modernes Mäzenatentum zum Erfolg der Würth-Gruppe beiträgt Von Vanessa Müller K ultur rechnet sich nicht, aber sie zahlt sich aus.“ Was ist dran an diesem Satz? Teufelsfratzen, Heilige, unschuldige Kinder und verführerische Schlangen – die Bilder und Skulpturen des Fürstlich Fürstenbergischen Bilderschatzes Donaueschingen eröffnen den Besuchern der Schau „Vom Dunkeln ins Licht. Alte Meister in der Sammlung Würth“ die ganze Vielfalt der sakralen Kunst – vom ausgehenden Mittelalter bis hin zur beginnenden Neuzeit. Aber nicht nur das. Die Dauerausstellung in der Schwäbisch Haller Johanniterhalle beleuchtet auch einen interessanten Komplex der modernen Wirtschaft. Einen, der seinen Teil zum Erfolg und den Milliarden des KunstschatzSammlers, dem Schraubenmogul Reinhold Würth, beigetragen hat: Das Mäzenatentum. Ganz vorne im Ausstellungsraum der säkularisierten und zur modernen Kunsthalle umgebauten Kirche hängt an exponierter Stelle das Bild eines unbekannten Künstlers aus dem 15. Jahrhundert. Es zeigt, neben Maria Verkündigung, auch den Stifter des Kunstwerks. Das eigene Abbild auf die in Auftrag gegebenen Werke malen zu lassen, war zur Entstehungszeit gängige Praxis. Denn schon damals wusste man: Wer sich für die schönen Künste einsetzt, der mehrt seinen Ruhm in der Welt. Und das hat sich bis heute nicht geändert. „Wie sehr das Sammeln und Fördern von Kunst zum Erfolg eines Unternehmens beiträgt, ist natürlich nicht messbar“, sagt Sylvia Weber, Kuratorin der Sammlung Würth. In den vergangenen Jahren sei das Unternehmen des Kunstliebhabers jedoch besser vorangekommen als der Durchschnitt der deutschen Wirtschaft. Geschadet habe das kulturelle Engagement des Vorsitzenden des Stiftungsaufsichtsrats also definitiv nicht. „Im Gegenteil“, weiß Weber. Führungen Wer Mitarbeiter der WürthGruppe ist, profitiert jedenfalls allemal von der Sammelleidenschaft des Milliardärs. Neben der Kunsthalle Würth und der Johanniterhalle in Schwäbisch Hall gibt es Kunstdependancen in den Räumlichkeiten der zehn europäischen Landesgesellschaften und am Stammsitz der Adolf Würth GmbH & Co. KG in Künzelsau. Das heißt: Wer dort arbeitet, kann jederzeit einen Blick riskieren. Zusätzlich bietet das Unternehmen seinen Angestellten kostenlose Führungen in der Mittagspause an, zugeschnitten auf den Schichtplan der einzelnen Abteilungen. Betriebsfeiern wie zu Weihnachten werden gerne mit einer Fahrt in die Kunsthalle gekoppelt. Und auch wer privat eine Ausstellung der Sammlung Würth besuchen möchte, genießt Vorteile. So werden etwa Audioguides, die sonst zum Preis von sechs Euro verliehen werden, an Angestellte des Unternehmens umsonst herausgegeben. Das alles bindet – und verbessert auch die innerbetriebliche Zusammenarbeit. „Die Mitarbeiter sind stolz darauf, bei Würth arbeiten zu dürfen“, sagt Weber. „Außerdem können sie auf diese Weise Kontakte knüpfen und die Vernetzung untereinander noch weiter vorantreiben.“ Wertschätzung Und auch in Punkto Auftragsakquise eröffnet die Kunst Möglichkeiten. Gerne werden Kunden der Außendienstmitarbeiter mit ihren Partnerinnen zu Veranstaltungen in den Dependancen gebeten. „Diese Einladungen sind Zeichen der Wertschätzung“, weiß We- n Hintergrund Die Würth-Gruppe, Weltmarktführer im Handel von Montage- und Befestigungsmaterial, schloss das erste Halbjahr 2010 mit einem Gesamtumsatz von 4,2 Milliarden Euro ab. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einer Umsatzsteigerung von 10,5 Prozent. Ihr Aufbau ist das Lebenswerk von Reinhold Würth. Er ist für seine Liebe zur Kunst bekannt. In der Region stehen aber auch andere Unternehmer für die Förderung von Kultur und Bildung ein. Der Heilbronner Ehrenbürger Dieter Schwarz (Lidl, Kaufland) beispielsweise hat den Bau des Science Centers „Experimenta“ mitfinanziert und sorgt für dessen Betrieb. Zudem fördert er den Bildungscampus Heilbronn. vm ber. „Man erlebt gemeinsam einen schönen Abend, es ergeben sich interessante Gespräche und vielleicht bahnt sich auch das ein oder andere Geschäft an“. Zudem sei das Engagement Reinhold Würths, das sich auch über die Vergabe verschiedener Kunstpreise und die Förderung des Hohenloher Kultursommers erstreckt, eine Initialzündung für die ganze Region. „Im kulturellen Bereich hat sich in den letzten Jahren viel getan“, stellt Weber fest. Und das auch ausgehend von den Würth‘schen Aktivitäten. Denn dort, wo Kunst ist, zieht es weitere Künstler hin. Außenwirkung Und wo sie ein Unternehmen beflügelt und in gutem Licht erscheinen lässt, ziehen andere nach. Was wiederum die Anwohner freut, die ein besonders umfangreiches Angebot präsentiert bekommen. „Kunst potenziert sich selbst“, wie Weber sagt. Außerdem baue sie eine gute Außenwirkung auf. Denn Malerei, Bildhauerei und alle anderen Spielarten werden grundsätzlich als positiv aufgefasst. Das färbt auch auf das Image des Förderers und das seines Unternehmens ab. Aber nicht nur das. Denn wer käme schon auf die Idee, dass es einer Firma, deren Stiftungsaufsichtsrats-Vorsitzender eine Kunstsammlung von über 12 000 teils sehr wertvollen Bildern hütet, finanziell schlecht geht? So ganz nebenbei erwähnt: Verkauft wurde bisher nicht mal auch nur ein einziges.