2010 - Würth
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2010 - Würth
Geschäftsbericht der Würth-Gruppe 2010 Für das Geschäftsjahr 2020 hat die Würth-Gruppe das Ziel, mit 100.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Umsatz von 20 Milliarden Euro zu erwirtschaften. Von der Aufs Unternehmen Geschäftsbericht der Würth-Gruppe 2010 www.wuerth.com 212 22 211 UNTERNIMM WAS. IDEEN ERFOLGREICH IN DIE TAT UMSETZEN 14 Schritte für Unternehmungslustige Klebe band ! ZAHLEN. DATEN. FAKTEN. 2010 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Inhalt 1 Impressum 4 1 1 2 3 Unternehmensprofil Ergebnisse 2010 Überblick Würth-Gruppe Geschäftsbereiche 2010 Führung 4 8 12 13 14 15 16 17 18 Herausgeber Würth-Gruppe Würth Kompakt Bericht des Beirats Vorwort des Sprechers der Konzernführung Rechtliche Struktur und Organisation der Würth-Gruppe Beirat Konzernführung Führungskonferenz Meilensteine der Würth Historie Jubiläum 2010 31 32 33 34 35 36 37 38 Die Geschäftseinheiten der Allied Companies: Elektrogroßhandel Handel reca Group Produktion Werkzeuge Elektronik Schrauben und Normteile Finanzdienstleistungen 39 44 46 50 53 54 55 56 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage Forschung und Entwicklung Risiko- und Chancenbericht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Unternehmerische Verantwortung Corporate Governance Bericht Nachtragsbericht Prognosebericht Hauptsitz: Reinhold-Würth-Straße 12 –17 74653 Künzelsau, Deutschland Nebensitz: Hauptstrasse 78 9400 Rorschach, Schweiz 59 24 Die Geschäftsbereiche der Würth-Gruppe 26 27 28 29 30 Die Divisionen der Würth-Linie: Metall Auto Holz Industrie Bau Konzernabschluss 60 Konzern-Gewinn-und-Verlust Rechnung 61 Konzern-Gesamtergebnisrechnung 62 Konzern-Bilanz 64 Konzern-Kapitalflussrechnung 66 Konzern-Eigenkapital veränderungsrechnung 67 Konzern-Wertschöpfungsrechnung 68 Konzernanhang Produktion Scanner GmbH Künzelsau Lektorat Gisela Gloger, Konstanz Verantwortlich für den Inhalt Robert Friedmann, Joachim Kaltmaier Druck Firmengruppe APPL, aprinta druck, Wemding Redaktion, Koordination Maria Theresia Heitlinger, Silke Hofmann, Sarah Rummel, Ralf Schaich, Sigrid Schneider, Martina Skibowski, Claudia Zürn Fotonachweis Scanner GmbH (S. 17, 26–38) Andi Schmid (S. 4, 9, 14, 17, 29) Archiv Würth (S. 16) Die Redaktion dankt allen Kolleginnen und Kollegen, die zur Erstellung des Geschäftsberichts beigetragen haben. Printed in Germany. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung. Konzernlagebericht 18 Konjunkturelles Umfeld 19 Geschäftsverlauf 20 Umsatz nach Regionen Design-Konzept HGB Hamburger Geschäftsberichte GmbH & Co. KG, Hamburg Dieser Konzerngeschäftsbericht erscheint auch in englischer Sprache. Die deutsche und englische Sprachversion sowie weitere Informationen zur Würth-Gruppe sind im Internet abrufbar unter: www.wuerth.com Kontakt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Würth-Gruppe Telefon +49 7940 15-1186 Telefax +49 7940 15-4400 [email protected] Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Kleber ! Bestätigungsvermerk des Unabhängigen Abschlussprüfers Unternehmensprofil Dem vollständigen Konzernabschluss einschließlich der Aufstellung des Anteilsbesitzes und dem Konzern lagebericht wurde vom Konzernabschlussprüfer der folgende Bestätigungsvermerk erteilt: Familienunternehmen auf Wachstumskurs. Das Mutterunternehmen der Würth-Gruppe, die Adolf Würth GmbH & Co. KG, wurde 1945 im baden-württembergischen Künzelsau von Adolf Würth gegründet. Nach dem frühen Tod des Vaters im Jahre 1954 übernahm der heutige Vorsitzende des Stiftungsaufsichtsrats der Würth-Gruppe, Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth, im Alter von 19 Jahren das Unternehmen. Aus der damaligen Schraubenhandlung mit einem Umsatz von 80.000 Euro baute er den Weltmarktführer im Handel mit Befestigungs- und Montagetechnik auf. „Wir haben den von der Würth-Gruppe, Künzelsau, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Konzern-Gewinnund-Verlust-Rechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Konzern-Bilanz, Konzern-Kapitalflussrechnung, Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und Konzernanhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der Konzernleitung der Würth-Gruppe. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Ergänzend wurden wir beauftragt zu beurteilen, ob der Konzernabschluss auch den IFRS insgesamt entspricht. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den IFRS insgesamt und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“ Stuttgart, 18. März 2011 Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BenzingerHinderer WirtschaftsprüferWirtschaftsprüfer 148 Die Geschäftsbereiche der Würth-Gruppe gliedern sich in zwei Einheiten: Die Gesellschaften der Würth-Linie und die Allied Companies. Das klassische Kerngeschäft, der Vertrieb von Montage- und Befestigungsmaterial, ist nach wie vor Tätigkeitsschwerpunkt der Unternehmen der Würth-Linie. Die Allied Companies sind als Handels- oder Produktionsunternehmen in verwandten Geschäftsfeldern und als Finanzdienstleister tätig. Die ebenfalls den Allied Companies zugeordnete Geschäftseinheit Diversifikation umfasst zudem Dienstleistungsbetriebe in der Logistik, Hotels und Gastronomiebetriebe sowie eine Juniorenfirma. Konzentration auf die eigene Kernkompetenz sowie die Unternehmenskultur prägen den Konzern in seiner Strategie und Weiterentwicklung. Vor allem der kundennah ausgerichtete Vertrieb, der damit verbundene Servicegedanke und das Qualitätsniveau auf höchster Ebene zeichnen die Leistungen und Produkte der Würth-Gruppe aus. Würth ist Qualität und Kundennähe. Das visionäre Denken der Führungsverantwortlichen und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter treibt das Unternehmen zum Erreichen immer neuer Meilensteine an. Der Führungsstil des Hauses ist geprägt von Hochachtung vor den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und deren Leistung. Dies unterstreicht den Anspruch des Unternehmens, das optimistisch, dynamisch und verantwortungsbewusst seine Kunden nicht nur zufriedenstellen, sondern begeistern will. Ergebnisse 2010 » Der Umsatz der Würth-Gruppe ist um 14,8 Prozent auf 8,6 Milliarden Euro gestiegen. » Das Betriebsergebnis entwickelt sich mit 385 Millionen Euro stärker als erwartet. » Die Würth-Gruppe ist mit 408 Einzelgesellschaften in 84 Ländern marktaktiv. » 62.433 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind weltweit in der Würth-Gruppe beschäftigt, davon über 30.000 als fest angestellte Verkäufer. 1 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Überblick Würth-Gruppe Würth-Gruppe Umsatz Mitarbeiter Betriebsergebnis vor Steuern* Umsatzrendite EBIT EBITDA Jahresüberschuss Cashflow aus operativer Tätigkeit Investitionen Eigenkapital Bilanzsumme Rating Standard & Poor‘s ** Rating Fitch Ratings ** Mio. EUR Anzahl Mio. EUR in % Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR 2006 2007 2008 2009 2010 7.748 54.906 515 6,7 549 749 307 411 425 2.278 5.083 A/stable A/stable 8.489 63.699 640 7,5 679 908 419 506 479 2.402 5.680 A/stable A/stable 8.816 62.811 545 6,2 575 853 367 434 453 2.517 6.107 A/stable A/stable 7.522 57.882 235 3,1 267 549 111 800 261 2.600 6.292 A/neg. A–/neg. 8.633 62.433 385 4,5 398 690 268 216 283 2.867 6.826 A/stable A–/stable Der Konzernjahresabschluss der Würth-Gruppe wird nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. *Ergebnis vor Ertragsteuern, Abschreibungen auf Firmenwerte und Finanzanlagen sowie ergebniswirksamen Veränderungen der als Fremdkapital ausgewiesenen Minderheitsanteile **Abkürzung zum Rating: Outlook negativ: /neg. Umsatz Würth-Gruppe in Mio. EUR Betriebsergebnis Würth-Gruppe in Mio. EUR 8.000 8.816 7.748 8.633 515 6.000 12,0 545 450 9,0 Jürgen Klohe /Jörg Murawski Würth Elektronik Gruppe Jürgen Graf Funktion Logistik Helmut Gschnell Würth-Linie Italien, Würth Albanien, Spezialisten Italien Norbert Heckmann Sprecher der Geschäftsleitung der Adolf Würth GmbH & Co. KG 385 4.000 300 6,0 235 2.000 150 2006 2 2007 2008 2009 2010 3,0 2006 2007 2008 2009 Uwe Hohlfeld Geschäftsführer Finanzen der Adolf Würth GmbH & Co. KG, stellvertretendes Mitglied der Konzernführung Rainer Bürkert Division Industrie 640 600 7.522 Joachim Breitfeld Chemie-Gruppe (seit 1.1.2011) Aleksandar Grgic Teilregion Osteuropa und Würth-Linie Naher Osten (ohne Dubai) Betriebsergebnis in Mio. EUR Umsatzrendite in Prozent 8.489 Führungskonferenz Die Führungskonferenz bildet die operative Konzerngeschäftsleitung der Würth-Gruppe. Ihre 22 Mitglieder führen jeweils eine strategische Geschäftseinheit oder verantworten einen Funktionalbereich. Bernd Herrmann Elektrogroßhandel, Funktion IT, IT-Gruppe Svein Oftedal Würth-Linie Großbritannien, Irland, Skandinavien (ohne Finnland), Würth Südafrika Juan Ramírez Würth-Linie Spanien, Frankreich, Mittel- und Südamerika Pentti Rantanen Würth-Gruppe Finnland und Baltikum Werner Rau Funktion Einkauf, Handel mit DIN- und Normteilen und Edelstahl Robert Stolz Würth-Linie Auto USA, Würth-Linie Holz USA und Kanada Zekeriya Uluca Würth-Linie Türkei und Teilregion Asien C. Sylvia Weber Leitung Museum/ Kunsthalle Würth, Kuratorin Sammlung Würth Mario Weiss Division Auto (Würth-Linie) (seit 1.1.2011) Alois Wimmer Produktion von Schrauben und Dübeln Markus Würth Division Holz (Würth-Linie), Division Bau (Würth-Linie), Würth-Linie Belgien und Portugal Alfred Wurmbrand Würth-Linie Österreich und Teilregion Osteuropa Peter Schneider reca Group 2010 147 GESCHÄFTSBEREICHE 2010 Umsatzanteil Divisionen der Würth-Linie 2009 2010 2010 in % in Mio. EUR in Mio. EUR Veränd. in % Metall 16,8 1.452 1.317 +10,3 Auto 15,1 1.305 1.172 +11,3 Holz 10,4 895 853 +4,9 Industrie 7,8 677 540 +25,4 Bau 6,1 526 473 +11,2 56,2 4.855 4.355 +11,5 Gesamt Allied Companies Umsatzanteil Geschäftseinheiten der Allied Companies 2009 2010 2010 in % in Mio. EUR in Mio. EUR Veränd. in % 10,3 890 789 +12,8 Handel 8,2 707 662 +6,8 reca Group 5,3 460 421 +9,3 Produktion 5,2 444 374 +18,7 Werkzeuge 3,4 291 259 +12,4 Elektronik 6,5 561 343 +63,6 Schrauben und Normteile 2,8 246 177 +39,0 Finanzdienstleistungen 0,8 71 71 – Sonstige 1,3 108 71 +52,1 Gesamt 43,8 3.778 3.167 +19,3 Elektrogroßhandel Würth-Linie 3 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Bericht des Beirats Bettina Würth, Beiratsvorsitzende der Würth-Gruppe Sehr geehrte Damen und Herren, 2010 war für die Würth-Gruppe ein Jubiläumsjahr: Mein Vater feierte seinen 75. Geburtstag und das Unternehmen sein 65-jähriges Bestehen. Diese beiden Ereignisse haben Symbolcharakter für das Unternehmertum, durch das sich die Würth-Gruppe in den letzten Jahren so dynamisch entwickeln konnte. Bei den Jubiläumsfeierlichkeiten präsentierte die Adolf Würth GmbH & Co. KG ein wahres Feuerwerk an Entwicklungen, die sie in den vergangenen Jahren auf den Weg gebracht hat. Gleichzeitig wurde deutlich, dass diese Dynamik bis heute anhält: Es entstehen pfiffige Anwenderlösungen, neue Vertriebswege und logistische Weiterentwicklungen, die allesamt Nutzen bei unseren Kunden stiften. Diese Entwicklungen werden durch eine wichtige Eigenschaft genährt, die mein Vater im ganzen Würth Konzern verankert hat: Es ist die Unternehmungslust, die uns immer wieder antreibt. Unternehmungslust macht vieles leichter. Sie hält wach und aufmerksam, sodass wir frühzeitig Signale erkennen, die für unser Geschäft wichtig sind. Sie lässt uns mutig Neues angehen und sie erhält unseren gesunden Spaß an der Arbeit. 4 UNTERNEHMUNGSLUST HÄLT WACH. Wie wichtig diese Philosophie für die Würth-Gruppe ist, zeigte sich bereits im Krisenjahr 2009. Trotz widriger Umstände hat uns die Freude am Unternehmen nicht verlassen. Wir haben die Herausforderungen angenommen und mit Tatkraft bewältigt. 2010 standen die Vorzeichen günstiger. Auch wenn nicht alle Würth Gesellschaften Rückenwind durch einen konjunkturellen Aufschwung in ihrem Land erfahren durften, konnten wir in vielen Bereichen wieder mit Volldampf loslegen. Aber nicht nur Krisensituationen nehmen wir zum Anlass, uns zu hinterfragen und wichtige Weichen zu stellen. In schwierigen Zeiten solide Grundlagenarbeit zu leisten und sich auf Stärken zu konzentrieren, ist das eine. Das andere ist, den Startschuss nicht zu verpassen, wenn wieder volle Kreativität gefragt ist und nachzuhalten, wenn wir uns in einem vermeintlich komfortablen Marktumfeld befinden. Beides hat die Würth-Gruppe in den letzten zwei Jahren sehr gut bewältigt. Dies ist das Verdienst aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Als Unternehmer im Unternehmen haben sie Maßnahmen entwickelt und mit Engagement in die Tat umgesetzt. Dadurch haben sie aktiv ein Stück Verantwortung für den wirtschaftlichen Erfolg der Würth-Gruppe übernommen. Hierfür gilt mein besonderer Dank. Was heißt eigentlich „Verantwortung übernehmen“? Für mich ist es der Mut, Entscheidungen zu treffen und gewissenhaft zu handeln. Ich bin davon überzeugt, dass Würth wie viele Familienunternehmen in dieser Beziehung eine Vorbildfunktion einnehmen kann. Der Strategieexperte Prof. Dr. Venohr hat herausgefunden, dass 70 Prozent der mittelständischen Weltmarktführer in Familienbesitz sind und dass sich deren Wertesystem entscheidend von einer einseitigen Shareholder-ValueOrientierung abhebt. Dies gilt auch für die Würth-Gruppe. Das langfristige Wachstum des Unternehmens steht an erster Stelle und nicht nur der Gewinn. Zum einen finden unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter große Freiheiten vor, was die Ausgestaltung ihrer Aufgaben und das Entwickeln neuer Ideen anbelangt. Zum anderen ist auch unsere Reinvestitionsquote hoch. Wir sind davon überzeugt, dass wir unter anderem in die Qualifizierung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kontinuierlich investieren müssen, um langfristig Erfolg zu haben und handeln dementsprechend. 5 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Arbeit des Beirats Diese Grundhaltung war auch 2010 Leitlinie für die Arbeit des Beirats der Würth-Gruppe. Er tagte 2010 dreimal in ausführlichen Sitzungen. Grundlage waren jeweils Berichte der Konzernführungsmitglieder über die Geschäftslage, die Planung sowie das Chancen- und Risikomanagement. Alle Geschäfte, die den Statuten nach zustimmungspflichtig sind, wurden rechtzeitig zur Entscheidung vorgelegt und vom Beirat eingehend beraten; in dringenden Fällen erfolgte eine Beschlussfassung im Umlaufverfahren. Die Beiratsarbeit war zu Beginn des Jahres 2010 noch stark von der Wirtschaftskrise bestimmt. So galt es zu diesem Zeitpunkt nach wie vor, das Unternehmen durch eine möglichst unangreifbare Finanzierung „wetterfest“ zu machen und die hohe Liquidität des Unternehmens zu halten. Dies geschah auch im Hinblick auf die Sicherung des guten Ratings der Würth-Gruppe, das für unsere Aktivitäten am Kapitalmarkt notwendig ist. Im Jahresverlauf und mit der Zunahme der weltwirtschaftlichen Erholung hat sich der Beirat stärker auf das Risikomanagement des Konzerns konzentriert. Ziel war es, die gewonnenen Erfahrungen aus der Krise auch in die Vorkehrungen für die Zukunft einfließen zu lassen. Als weiterer Schwerpunkt rückte schließlich aufgrund vieler gesetzlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen das Thema Compliance in den Vordergrund der Beiratsarbeit. Das Gremium beschäftigt sich in diesem Bereich vor allem mit den speziellen Herausforderungen für einen dezentralen, weltweit aufgestellten Konzern. Über die Sitzungen hinaus stand der Beirat in engem Kontakt mit der Konzernführung und den Geschäftsleitungen der Gesellschaften und wurde über wichtige Geschäftsvorfälle und aktuelle Ereignisse stets informiert, sodass er das Management bei seinen Entscheidungen zur Strategiefindung begleiten und beraten konnte. Der Beirat hat drei Ausschüsse gebildet: Prüfungsausschuss, Investitionsausschuss und Personalausschuss. Diese dienen der Steigerung der Effizienz der Beiratsarbeit und der Vorbereitung komplexer Sachverhalte. Die jeweiligen Ausschussvorsitzenden berichten regelmäßig an den Beirat über die Arbeit der Ausschüsse. Der Prüfungsausschuss des Beirats tagte 2010 viermal. Er hat sich in seinen Sitzungen am 13. und 14. April 2011 ausführlich mit dem Konzernabschluss 2010 inklusive dem Konzernlagebericht sowie dem Prüfungsbericht der Wirtschafts prüfungsgesellschaft Ernst & Young befasst. Ernst & Young hat den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht geprüft und den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der Prüfungsausschuss hat diese Unterlagen geprüft und zustimmend zur Kenntnis genommen. Weitere Schwerpunkte des Prüfungsausschusses waren das Risikomanagementsystem, die Compliance- und Governance-Struktur sowie die Interne Revision. 6 Der Investitionsausschuss des Beirats tagte im Jahr 2010 insgesamt dreimal. Die beantragten Investitionsvorhaben wurden geprüft und nach ihrer Dringlichkeit und Wichtigkeit kategorisiert. Die Würth-Gruppe wird weiterhin mit der gebotenen Vorsicht an ihrer Investitionskultur als Wachstumsvoraussetzung für das Unternehmen festhalten, sodass die genehmigten Investitionen für das Geschäftsjahr 2011 um 350 Millionen Euro über den Investitionen des Geschäftsjahres 2010 liegen werden. Der Investitions- und Finanzplan der Würth-Gruppe für das Geschäftsjahr 2011 wurde vom Beirat in seiner Sitzung vom 10. Dezember 2010 genehmigt. Der Personalausschuss des Beirats, der im Jahr 2010 ebenfalls dreimal tagte, beschäftigte sich in seinen Sitzungen mit allen Personalmaßnahmen, die in den Kompetenzbereich des Beirats fallen. Auch vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen durch den demografischen Wandel waren Maßnahmen zur Mitarbeitergewinnung und -bindung wichtige Punkte, die durch den Personalausschuss und das Beiratsplenum erörtert wurden. In diesem Kontext wurden wichtige Weichen bezüglich der Personalentwicklung, Nachfolgeplanung und der Bezahlungssystematiken gestellt. Der Beirat der Würth-Gruppe bedankt sich für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Konzernführung sowie mit dem Stiftungsaufsichtsrat, in besonderem Maße bei dessen Vorsitzendem Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth. Ein besonderer Dank gilt nochmals allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr hohes Engagement, ihre Tatkraft und Unternehmungslust sowie allen Kunden und Geschäftspartnern für ihre Loyalität gegenüber der Würth-Gruppe. Im Geschäftsjahr 2011 wird es die Aufgabe sein, mit Dynamik Ideen in die Tat umzusetzen, um die Würth-Gruppe voranzubringen. Sowohl in Vertrieb und Logistik als auch in unserem Produktportfolio wollen wir uns weiterentwickeln, um unsere Kunden zu begeistern. Gemäß unserem Motto „Break your limits“ wollen wir unsere eigenen Maßstäbe nach oben versetzen. Zum Erreichen neuer Meilensteine wünsche ich allen viel Unternehmungslust und Erfolg. Ihre Bettina Würth Beiratsvorsitzende der Würth-Gruppe 7 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Vorwort DAS WACHSTUM TREIBEN. Sehr geehrte Damen und Herren, nach einem schwierigen Jahr 2009 konnte die Würth-Gruppe 2010 in vielen Bereichen wieder angreifen. Zwar hatten wir uns in Zeiten der Wirtschaftskrise im Branchenvergleich gut geschlagen – konnten auch ein deutlich positives Betriebsergebnis erwirtschaften – trotzdem war vieles auf Vorsicht getrimmt gewesen. Und auch jetzt bewegen sich viele Volkswirtschaften noch in unruhigen Fahrwassern. Doch kaufmännische Vorsicht ist für die Würth-Gruppe immer nur eine Seite der Medaille auf dem Weg zu wirtschaftlichem Erfolg. Die Grundlage für unsere langfristige Entwicklung liegt vielmehr in unserer Fähigkeit, immer wieder neue Wachstums treiber zu identifizieren und diese mit Unternehmungslust und Durchsetzungsvermögen zu nutzen. Es gilt, in der jeweiligen Situation den richtigen Antrieb zu wählen und für den richtigen Grip zu sorgen. So hat sich ausgezahlt, dass wir auch 2009 alle Kraft in den Vertrieb gesteckt hatten. Vor allem in diesem Bereich haben wir weiter investiert. Daran galt es 2010 anzuknüpfen – mit neuen Ideen. Wir haben den Weg zurück zum Wachstum eingeschlagen und erfolgreich die ersten Etappen bewältigt. Erfolgsfaktoren waren dabei die gezielte Marktbearbeitung, die Weiterentwicklung unseres Portfolios und die Stärkung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unserer Unternehmenskultur. Schlagkräftige Einheiten Unsere Internationalität gepaart mit Dezentralität hat sich als stabilisierender Faktor erwiesen. Wir können sehr schnell auf die Entwicklungen in den jeweiligen Märkten reagieren, Risiken wirkungsvoll begegnen und Chancen nutzen. Die Würth-Gruppe ist so 2010 in allen Teilregionen des Konzerns gewachsen, auch wenn es einzelne Gesellschaften gibt, die nach wie vor mit einer schwierigen konjunkturellen Lage in ihrem Land zu kämpfen haben. Dazu gehören unter anderem die USA, Spanien und Griechenland. In den Regionen, die noch nicht wieder auf alte Wachstumspfade zurückkehren konnten, war es notwendig, dass das Manage ment vor Ort in den betroffenen Gesellschaften strukturelle Anpassungen vorgenommen und gleichzeitig die Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Erreichen neuer Meilensteine gefördert hat. Dem entspricht beispielsweise eine Initiative der Geschäftsleitung von Würth Spanien: Im Herbst 2010 fand eine sogenannte „Tour de Spain“ statt, die zum Ziel hatte, die Verkaufsleiter und Verkäufer zu neuen Wachstumszielen zu führen. Grundlage dafür waren sowohl Anpassungen im 8 Robert Friedmann, Sprecher der Konzernführung der Würth-Gruppe Gehaltssystem als auch die weitere fachliche Qualifizierung der Außendienstmitarbeiter. Diese Maßnahme wurde durch die Präsenz der Konzernführung vor Ort unterstützt und steht exemplarisch für die aktive Herangehensweise der Würth-Gruppe an die Bewältigung der marktspezifischen Herausforderungen. Auch 2011 werden wir weiter unser Augenmerk darauf legen, in den jeweiligen Märkten individuell und schlagkräftig mit den richtigen Maßnahmen vorzugehen. Ein starker Leistungsträger war 2010 der Heimatmarkt der Würth-Gruppe, Deutschland. Nachdem hier die wirtschaftliche Stabilisierung früher und nachhaltiger eingesetzt hat als in anderen Regionen, konnten wir wieder mit voller Kraft und Kreativität den Markt bearbeiten. Beispielgebend war die Adolf Würth GmbH & Co. KG, die als Mutterunternehmen der Würth-Gruppe in ihrem 65. Jubiläumsjahr als erste Gesellschaft des Konzerns die 1-Milliarde-Euro-Umsatzmarke durchbrochen hat. Die Adolf Würth GmbH & Co. KG stellt erfolgreich unter Beweis, dass es uns gelingt, auch in einem etablierten Markt hohe Wachstumsraten zu erzielen. Der kundenspezifische Einsatz von Vertriebswegen, Produkt- und Serviceangeboten sowie die individuelle Beratung machen Würth gemäß dem Motto „Jedem Kunden seinen Würth“ zu einem Geschäftspartner mit hoher Kompetenz, Qualität und Zuverlässigkeit. Aber auch außerhalb Deutschlands liegen für die Würth-Gruppe wichtige Wachstumsregionen: Etablierte Würth Gesellschaften wie zum Beispiel Finnland, Schweden und die Schweiz konnten 2010 wieder Fahrt aufnehmen. Unser Umsatzanteil in für die Würth-Gruppe noch jüngeren Märkten wie Südamerika und Asien ist zwar noch recht gering, jedoch können wir hier hohe Wachstumsraten verzeichnen. Die Herausforderung der nächsten Jahre wird darin liegen, einerseits die etablierten Märkte mit klarer Kundenfokussierung weiterzuentwickeln und andererseits Potenziale in neuen Märkten zu nutzen. Dabei setzen wir auf eine bewährte Strategie: 80 Prozent unseres Wachstums wollen wir organisch bewerkstelligen und 20 Prozent durch Akquisitionen hinzufügen. 9 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Konsequente Weiterentwicklung in allen Geschäftsbereichen Unser Portfolio, das sehr stark diversifiziert ist, konnten wir insgesamt gesehen im abgelaufenen Geschäftsjahr sehr gut weiterentwickeln. Sowohl bei unseren Handwerks- als auch bei den Industriekunden sind wir weiter gewachsen. Wir haben Kunden hinzugewonnen und unsere Kunden kaufen mehr bei uns. In der Würth-Linie, dem Handel mit Montage- und Befestigungsmaterial, haben wir 2010 die Vertriebsaktivitäten weiter ausgebaut. Pünktlich zum Jahresende eröffneten wir die 1.000ste Verkaufsniederlassung weltweit. Dieser Vertriebskanal hat sich als einer der Wachstumstreiber für die Würth-Gruppe bestätigt. Gleichzeitig haben wir aber auch eingestellt und unsere Außendienstmannschaft als weltweit größter Arbeitgeber für festangestellte Verkäufer stark ausgebaut. Da der erfolgreiche Geschäftsverlauf in erster Linie von unserer Verkäuferorganisation abhängig ist, stehen der Einstellungsprozess, die Mitarbeiter qualifikation und -entwicklung sowie die Mitarbeiterführung und die Bezahlungssysteme im Fokus der Managementaufgaben. Durch ein professionelles Vorgehen in diesen Bereichen ist es unser Ziel, auch weiterhin die für ein Direktvertriebsunternehmen relativ geringe Fluktuationsrate im Außendienst niedrig zu halten. Unsere Stärke im Geschäftsbereich Montage- und Befestigungsmaterial liegt zudem in der großen Sortimentsbreite, die wir anbieten. Eine steigende Kundenloyalität im vergangenen Jahr ist natürlich das wichtigste Indiz für uns, dass wir hier gut aufgestellt sind. Grundsätzlich sind wir in einem Markt tätig, der nicht durch bahnbrechende Innovationen umgeworfen werden kann. Dennoch sehen wir in einigen Produktbereichen wie z.B. Werkzeugen hohes Potenzial, uns als Spezialist zu positionieren. Daran werden wir auch im nächsten Jahr forciert arbeiten, um im Vergleich zum Wettbewerb stärker zu wachsen. Auch die Allied Companies haben sich 2010 entscheidend weiterentwickelt: So ist es den Produktionsunternehmen gelungen, mit einem Umsatzwachstum von 18,7 Prozent abzuschließen. Beispielhaft für die Dynamik der Allied Companies steht die Würth Elektronik eiSos Gruppe, die sich innerhalb von 15 Jahren zu einem der größten Hersteller für passive Bauelemente entwickelt und einen eigenen Vertrieb in mehr als 35 Ländern aufgebaut hat. Die eiSos Gruppe konnte die Krise 2009 sehr schnell hinter sich lassen und ist als eines der führenden Unternehmen im Markt 2010 wieder voll durchgestartet. Zukünftiges Wachstum sichern und Grenzen versetzen Neben allen personellen Investitionen und der konsequenten Ausrichtung unserer Aktivitäten auf den Kunden ist es wichtig, dass wir rechtzeitig in die logistische Infrastruktur als Basis für unser künftiges Wachstum investieren. Deshalb hat die Konzernführung mit der Zustimmung des Stiftungsaufsichtsrats und des Beirats der Würth-Gruppe 2010 entschieden, dass mit einer Investitionssumme von 60 Millionen Euro das Logistikzentrum der Adolf Würth GmbH & Co. KG in Deutschland erweitert wird: Wir werden ein zusätzliches Kommissionier- und Reservelager in Künzelsau errichten und in einem zweiten Schritt die bestehenden Kapazitäten modernisieren. Dadurch ermöglichen wir die Verdopplung des Durchsatzes. Baubeginn ist im Frühjahr 2011; die Fertigstellung planen wir für das Frühjahr 2013. 10 „2020-20“, so lautet unsere Zielsetzung: Wir wollen 2020 mit 100.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 20 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften. Um diese neuen Meilensteine erreichen zu können, werden wir die bewährten Instrumente einsetzen und gleichzeitig neue Ansätze entwickeln. Entscheidend wird unsere Fähigkeit sein, uns auf diese neuen Wachstumsziele mental einzustellen. Dazu müssen wir unsere eigenen Denkkategorien verändern. Demnach wird neben allen unternehmensorganisatorischen, personellen, vertriebstechnischen und logistischen Maßnahmen auch unsere Unternehmenskultur ein wichtiger Wachstumstreiber sein. Denn sie setzt sehr stark auf die Verantwortung und die unternehmerischen Freiheiten jedes einzelnen Mitarbeiters. Dies ins Bewusstsein zu rufen, wird vordringliche Aufgabe der Führungsgremien sein. Aus voller Fahrt sind wir 2009 in die Weltwirtschaftskrise geraten, wir haben Maßnahmen ergriffen, die es innerhalb der Würth-Gruppe noch nie gab. Jetzt müssen wir die Grenzen in unseren Köpfen nach oben erweitern, das Wachstum wieder treiben, die Unternehmungslust wieder wecken. Für das erfolgreiche Arbeiten im Jahr 2010 danke ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Würth-Gruppe ganz herzlich. Sie haben das Wachstum der Würth-Gruppe durch ihren Einsatz wieder in Schwung gebracht und die Unternehmensstrategie mitgetragen. Gleichzeitig möchte ich ihnen Mut machen, die künftigen Ziele anzugehen. Wir verfügen über die notwendigen Werkzeuge, nun gilt es, die Entwicklung des Konzerns mit weiterer Dynamik zu versehen. Die Führungsgremien sind sich ihrer Verantwortung bewusst, dafür die Voraussetzungen und ein motivierendes Umfeld zu schaffen. Der Dank gilt aber auch unseren Kunden und Geschäftspartnern, die uns mit Loyalität begegnen. Auch sie haben teilweise sehr schwierige Monate hinter sich oder noch anstehende Herausforderungen zu bewältigen. Sie können sicher sein, dass wir unsere Zusammenarbeit auch zukünftig partnerschaftlich gestalten werden. Nicht zuletzt danke ich dem Beirat und dem Stiftungsaufsichtsrat der Würth-Gruppe, insbesondere deren Vorsitzenden Bettina und Reinhold Würth, die dem Konzern mit wertvollem Rat zur Seite stehen und die die Unternehmungslust vorleben, die uns so stark macht. Ihr Robert Friedmann Sprecher der Konzernführung der Würth-Gruppe 11 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Würth-Gruppe: Rechtliche Struktur (vereinfachte Darstellung) Würth-Familienstiftungen Würth Beteiligungs-GmbH & Co. KG Deutschland Adolf Würth GmbH & Co. KG Deutschland Würth Management AG Schweiz Deutsche Tochtergesellschaften Deutsche Tochtergesellschaften Reinhold Würth Holding GmbH Deutschland Würth International AG Schweiz Ausländische Tochtergesellschaften Ausländische Tochtergesellschaften Würth Finance International B.V. Niederlande Ausländische Tochtergesellschaften Organisatorische Struktur Beirat 10 Mitglieder Konzernführung 7 Mitglieder Führungskonferenz 22 Mitglieder führen die strategischen Geschäftseinheiten (funktional, divisional, regional) Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der über 400 Einzelgesellschaften 12 Würth Promotion Ges.m.b.H. Österreich Ausländische Tochtergesellschaften Beirat Der Beirat ist das oberste Überwachungs- und Kontrollorgan der Würth-Gruppe. Er berät in Fragen der Strategie, genehmigt die Unternehmensplanung sowie die Verwendung der Finanzmittel. Er bestellt die Mitglieder der Konzernführung, der Führungskonferenz und die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der umsatzstärksten Gesellschaften. Bettina Würth Beiratsvorsitzende der Würth-Gruppe Dr. Frank Heinricht Vorsitzender der Geschäftsführung Heraeus Holding GmbH, Hanau Dr. Bernd Thiemann Stellvertretender Beiratsvorsitzender der Würth-Gruppe, ehemaliger Vor sitzender des Vorstands der Deutschen Genossenschaftsbank AG Axel C. A. Krauss Mitglied des Aufsichtsrats Unilever Deutschland, Hamburg Rolf Bauer Ehemaliges Mitglied der Konzern führung der Würth-Gruppe Peter Edelmann Mitglied der Geschäftsführung Voith GmbH, Heidenheim Hans G. Güldenberg Mitglied des Aufsichtsrats Brauns-Heitmann, Warburg Dr. Bernd-Albrecht von Maltzan Bereichsvorstand Private Wealth Management Deutsche Bank AG, Frankfurt/Main Ehrenvorsitzender des Beirats Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrats der Würth-Gruppe Ehrenmitglied des Beirats Dr. Michael Rogowski Vorsitzender des Stiftungsrats Hanns-Voith-Stiftung, Heidenheim Dr. Martin H. Sorg Wirtschaftsprüfer, Partner der Anwaltssocietät Binz & Partner, Stuttgart Dr. h. c. Uwe Zimpelmann Ehemaliger Sprecher des Vorstands Landwirtschaftliche Rentenbank, Frankfurt /Main 13 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Konzernführung Die Konzernführung ist das oberste Entscheidungsgremium der Würth-Gruppe. Sie besteht aus sieben Mitgliedern und ist vergleichbar mit dem Vorstand einer Konzernholding. Zu den wichtigsten Aufgaben der Konzernführung gehören die strategische Unternehmensplanung, die Auswahl von Führungskräften sowie die Steuerung der strategischen Geschäftseinheiten und Funktionalbereiche. Robert Friedmann Sprecher der Konzernführung der Würth-Gruppe Michel Kern Mitglied der Konzernführung der Würth-Gruppe Peter Zürn Stellvertretender Sprecher der Konzern führung der Würth-Gruppe Jürg Michel Mitglied der Konzernführung der Würth-Gruppe Joachim Kaltmaier Mitglied der Konzernführung der Würth-Gruppe Wolfgang Rampmaier Mitglied der Konzernführung der Würth-Gruppe Dr. Reiner Specht Mitglied der Konzernführung der Würth-Gruppe Sitzend von links nach rechts: Robert Friedmann, Peter Zürn. Stehend von links nach rechts: Joachim Kaltmaier, Dr. Reiner Specht, Michel Kern, Wolfgang Rampmaier, Jürg Michel 14 Führungskonferenz Die Führungskonferenz bildet die operative Konzerngeschäftsleitung der Würth-Gruppe. Ihre 22 Mitglieder führen jeweils eine strategische Geschäftseinheit oder verantworten einen Funktionalbereich. Joachim Breitfeld Chemie-Gruppe (seit 1.1.2011) Uwe Hohlfeld Geschäftsführer Finanzen der Adolf Würth GmbH & Co. KG, stellvertretendes Mitglied der Konzernführung Rainer Bürkert Division Industrie Jürgen Klohe /Jörg Murawski Würth Elektronik Gruppe Jürgen Graf Funktion Logistik Aleksandar Grgic Teilregion Osteuropa und Würth-Linie Naher Osten (ohne Dubai) Helmut Gschnell Würth-Linie Italien, Würth Albanien, Spezialisten Italien Norbert Heckmann Sprecher der Geschäftsleitung der Adolf Würth GmbH & Co. KG Bernd Herrmann Elektrogroßhandel, Funktion IT, IT-Gruppe Svein Oftedal Würth-Linie Großbritannien, Irland, Skandinavien (ohne Finnland), Würth Südafrika Juan Ramírez Würth-Linie Spanien, Frankreich, Mittel- und Südamerika Pentti Rantanen Würth-Gruppe Finnland und Baltikum Werner Rau Funktion Einkauf, Handel mit DIN- und Normteilen und Edelstahl Robert Stolz Würth-Linie Auto USA, Würth-Linie Holz USA und Kanada Zekeriya Uluca Würth-Linie Türkei und Teilregion Asien C. Sylvia Weber Leitung Museum/Kunsthalle Würth, Kuratorin Sammlung Würth Mario Weiss Division Auto (Würth-Linie) (seit 1.1.2011) Alois Wimmer Produktion von Schrauben und Dübeln Markus Würth Division Holz (Würth-Linie), Division Bau (Würth-Linie), Würth-Linie Belgien und Portugal Alfred Wurmbrand Würth-Linie Österreich und Teilregion Osteuropa Peter Schneider reca Group 15 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Meilensteine der Würth Historie 1945 2006 2010 1945 Adolf Würth, der bereits seit 20 Jahren in der Branche tätig ist, gründet im hohenlohischen Künzelsau eine Großhandelsfirma für Schrauben und Muttern. 1987 Mit dem Kauf einer Gesellschaft in Japan und der Gründung eines Unternehmens in Malaysia startet Würth auch in Asien und ist nun auf allen fünf Kontinenten vertreten. 2010 Die Adolf Würth GmbH & Co. KG durchbricht als erste Einzelgesellschaft der Würth-Gruppe innerhalb eines Geschäftsjahres die 1-Milliarde-Euro-Umsatzmarke. 1954 Im Alter von 45 Jahren stirbt Firmengründer Adolf Würth. Sein 19-jähriger Sohn Reinhold übernimmt die Geschäftsleitung. Der Jahresumsatz beträgt zu jener Zeit rund 80.000 Euro. 1994 Zum 1. Januar 1994 scheidet Reinhold Würth aus der operativen Geschäfts leitung aus und übernimmt den Beiratsvorsitz der Würth-Gruppe. Im Oktober feiert die Würth-Gruppe die Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau ihres Verwaltungsgebäudes in KünzelsauGaisbach. Mit der Erweiterung wird Platz für 350 Büroarbeitsplätze geschaffen. Dies ist ein erster Schritt im Zuge des Standortausbaus am Stammsitz der Unternehmensgruppe. 1962 Reinhold Würth wagt den Sprung ins Ausland und gründet Würth Nederland B.V. 2006 Zum 1. März 2006 übernimmt Bettina Würth den Beiratsvorsitz der Würth-Gruppe von ihrem Vater. Reinhold Würth fungiert nun als Ehrenvorsitzender des Beirats und bleibt Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrats. Umsatz Würth-Gruppe in Mio. EUR 8.633 8.000 6.000 5.136 4.000 2.000 16 1.234 0,07 1,0 1954 1960 282 3,3 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 Jubiläum 2010 Funkelndes Feuerwerk über Gaisbach Reinhold Würth feiert 75. Geburtstag. Unternehmensgeschichte anschaulich gemacht 2010 war Jubiläumsjahr bei Würth: Die Adolf Würth GmbH & Co. KG, das Mutterunternehmen der Würth-Gruppe, feierte 65 Jahre Firmengeschichte und Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth seinen 75. Geburtstag. Eine ganze Festwoche widmete das Unternehmen diesen besonderen Ereignissen. Jubiläen sind eng verbunden mit Erinnerungen, die Anlass für eine Standortbestimmung geben. „Als ich 1954 nach dem Tod meines Vaters als 19-Jähriger den Betrieb mit zwei Mitarbeitern übernehmen musste, hätte ich mir nie träumen lassen, dass über knapp sechs Jahrzehnte ein Weltmarktführer für Befestigungs- und Montagematerial entsteht“, gibt Reinhold Würth Einblick in seine Gedanken. „Die Fachwelt bewertet dies als eine der exemplarischen Entwicklungen des deutschen Wirtschaftswunders nach dem Zweiten Weltkrieg.“ Bei verschiedenen Veranstaltungen vom 20. bis 25. April schauten Besucher, Kunden und Mitarbeiter zurück auf Meilensteine und wichtige Entwicklungen im Aufbau der Unternehmensgruppe und im Leben von Reinhold Würth. Unter den schwierigen Bedingungen der Nachkriegszeit tätigte Adolf Würth seine ersten Geschäfte als Schraubengroßhändler. Dem Verkauf waren durch widrige Verkehrsbedingungen Grenzen gesetzt und Schrauben konnte man nur gegen Eisenbezugsscheine erwerben. Nur durch Optimismus und Beharrlichkeit war ein Wachstum möglich. Genau das zeichnet die Würth-Gruppe heute noch aus: der Mut zu Visionen. Das umzusetzen, worüber andere noch nachdenken. Dabei entscheidet die Einstellung zu dem, was man tut, über Erfolg oder Misserfolg: Das Miteinander im Unternehmen, das Fordern und Fördern von Leistung sind bis heute die treibenden Kräfte. Reinhold Würth kam 1949 in das Unternehmen und war 1951 als 16-Jähriger zum ersten Mal alleine auf Verkaufsreise in Düsseldorf. Heute wie damals ist der Direktvertrieb entscheidend für den Erfolg des Unternehmens: Würth wartet nicht auf Kunden. Über 30.400 Außendienstmitarbeiter kontaktieren jeden Tag 300.000 Kunden. Erfolg kommt dabei aber nicht von selbst. So betont Reinhold Würth anlässlich der Festwoche: „Ein Anliegen ist mir, hier und heute meiner Umgebung zu danken: In erster Linie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Würth-Gruppe in allen Konzerngesellschaften für ihre so begeisterte Mitarbeit und Loyalität, den rund drei Millionen Kunden in der Welt für ihre Lieferantentreue zu Würth und natürlich auch unseren Lieferanten und Herstellern für die so vertrauensvolle Kooperation.“ Fun-Olympiade am „Tag der Ausbildung“ Rund 1.000 Gäste nutzen den Kundentag, um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Würth sagt Danke. 17 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Konzernlagebericht der Würth-Gruppe Konjunkturelles Umfeld Das weltwirtschaftliche Umfeld war für die Würth-Gruppe 2010 nach der großen Rezession insgesamt wieder von einer Expansion geprägt. Das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg um 4,8 Prozent. Allerdings waren die konjunkturellen Rahmenbedingungen in den einzelnen Regionen höchst unterschiedlich. • Aufschwung in Deutschland • stark unterschiedliche Konjunkturen in Europa • schwache Entwicklung, speziell des Bausektors, in den USA Sehr positiv für die Würth-Gruppe war der deutliche Aufschwung in ihrem größten Einzelmarkt, Deutschland. Dieser hielt auch bis zum Jahresende an (BIP: + 3,6 Prozent). Alle für den Konzern wichtigen Branchen konnten sich nach dem Krisenjahr 2009 wieder erholen: Der Umsatz im Handwerk stieg um 0,6 Prozent. Diese Entwicklung wurde vor allem von Bauinvestitionen positiv beeinflusst, die mit 2,8 Prozent kräftig wuchsen. Die Metall- und Elektroindustrie erholte sich ebenfalls von den drastischen Einbrüchen 2009. Die Produktion legte auf das Gesamtjahr gesehen um 15,3 Prozent zu. Auch in der Automobilindustrie zeigte sich eine positive Entwicklung: Insgesamt wurden im Inland 5.905.985 Kraftwagen produziert (+ 13,4 Prozent). Tendenziell die gleiche Entwicklung weist der Auftragseingang im deutschen Maschinenbau auf. Insgesamt stieg hier der Auftragseingang im Inland um 29 Prozent. Im Euroraum hat sich die Konjunktur 2010 stabilisiert (BIP: +1,7 Pro zent), auch wenn sie die Würth-Gruppe in einzelnen europäischen Ländern immer noch vor eine große Herausforderung stellt. In Spanien und Irland wuchs das Bruttoinlandsprodukt im Jahresverlauf kaum und die griechische Wirtschaft rutschte sogar in eine Rezession. Die Fokusbranchen der Würth-Gruppe im Handwerk und in der Industrie wurden hier meist stark in Mitleidenschaft gezogen. Schwierig war die Situation nach wie vor in den USA, auch wenn hier auf Jahressicht das BIP um 2,8 Prozent stieg. Die Erholung war im ersten Halbjahr spürbar, verlor aber im Jahresverlauf deutlich an Dynamik. Vor allem die Nachfrage im Bausektor, einem wichtigen Markt für die Würth-Gruppe, hat sich nur wenig verbessert. In gewerbliche Bauten wird nach wie vor kaum investiert. Umsatz Würth-Gruppe in Mio. EUR 8.489 8.816 7.748 8.000 8.633 7.522 6.914 6.203 6.000 5.277 5.360 5.453 2001 2002 2003 4.000 2.000 18 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Auch in Lateinamerika verlief die Konjunktur zweigeteilt: Nach einem kräftigen Zuwachs der gesamtwirtschaftlichen Produktion im ersten Halbjahr schwächte sich die Dynamik ab dem dritten Quartal wieder ab. Insgesamt stieg das BIP um 5,9 Prozent (2009: – 2,1 Prozent). Brasilien als Einzelmarkt, in dem die Würth-Gruppe absolut gesehen noch einen relativ geringen Umsatzanteil erwirtschaftet, der aber einen der Fokusmärkte der Zukunft darstellt, konnte wieder ein sehr gutes gesamtwirtschaftliches Wachstum erzielen (BIP 2010: +7,5 Prozent). China konnte sein BIP um 10,3 Prozent steigern. In den asiatischen Schwellenländern verlief die Konjunktur unterschiedlich: Nachdem in der ersten Jahreshälfte die wirtschaftliche Expansion meist stark zunahm, verlangsamte sich das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte wieder. In Japan geriet die konjunkturelle Expansion im Verlauf des Jahres 2010 ins Stocken, sodass das BIP insgesamt noch eine Steigerung von 4,0 Prozent betrug, obwohl es im ersten Quartal mit einem Plus von über vier Prozent gestartet war. Rohstoffpreise steigen Bedingt durch den weltweiten wirtschaftlichen Aufschwung hat die Nachfrage nach Rohstoffen 2010 stark zugenommen, was zu Preissteigerungen an den Welt-Rohstoffbörsen führte. Für ein vorwiegend im Handel weltweit tätiges Unternehmen wie die Würth-Gruppe spielt die Entwicklung der Welt-Rohstoffmärkte eine große Rolle. Im Kerngeschäft der Würth-Gruppe wirken sich vor allem die Stahlpreise massiv auf das Geschäft mit Befestigungsmaterial und Werkzeugen und die Ölpreise auf sämtliche Chemie- und Kunststoffprodukte aus. Die Entwicklung an den Rohstoffbörsen spiegelte sich im Stahlpreis wider. So stieg der Dow Jones US Iron Index seit Anfang 2010 von 240 auf einen Wert von über 280 Punkten zum Ende des Jahres. Der Preis für das Barrel Rohöl der Nordseesorte Brent lag zum Jahresbeginn 2010 bei 78 US-Dollar. Nach einer längeren Seitwärtsbewegung notierte diese Ölsorte zum Jahresende stabil über der 90-Dollarmarke. Auch der Wert für Nickel, der maßgeblich den Preis für Edelstahl bestimmt, hat sich von 15.000 US-Dollar/Tonne zu Jahresbeginn auf über 24.000 US-Dollar / Tonne zum Jahresende gesteigert. Drastisch verlief auch die Entwicklung der Kupfernotierung: Zum Jahresbeginn lag der Kupferpreis noch bei unter 7.000 US-Dollar/Tonne, am Jahresende bei deutlich über 9.000 US-Dollar / Tonne. Geschäftsverlauf Die Würth-Gruppe ist nahezu auf der ganzen Welt tätig. Aufgrund dieser Tatsache hatte der Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr die idealen Voraussetzungen, um auf die teilweise grundsätzlich unterschiedlichen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den einzelnen Märkten flexibel einzugehen. Bereits 2009 hatte sich diese Flexibilität bezahlt gemacht, indem wir schnell und individuell Maßnahmen umsetzen konnten, um auf die unterschiedlichen Auswirkungen der Wirtschaftskrise schlagkräftig zu reagieren. 2010 galt es, den Schwerpunkt in den Regionen und Geschäftsbereichen, soweit es die wirtschaftliche Situation zuließ, auf den Ausbau von Vertriebsaktivitäten zu legen. Dies natürlich unter konsequenter Beibehaltung des strikten Kostenmanagements. So haben wir, wo nötig, mit entsprechender Vorsicht agiert und, wo möglich, alle Chancen für weiteres Wachstum genutzt. Dies schlägt sich in sehr guten Geschäftsresultaten im Jahr 2010 nieder. • Konzentration auf den Vertrieb führt zum Erfolg • Zweistelliges Wachstum in und außerhalb Deutschlands • Betriebsergebnis deutlich über Plan Die Würth-Gruppe erzielte im Jahr 2010 einen Konzernumsatz von 8,6 Milliarden Euro. Das ist ein Wachstum von 14,8 Prozent. Besonders stark wuchs das Geschäft in Deutschland. Hier stieg der Umsatz um 17,6 Prozent und beläuft sich damit auf 3,9 Milliarden Euro. Auch in den Märkten außerhalb Deutschlands wuchs die Unternehmensgruppe mit 12,6 Prozent zweistellig. Trotz aller Individualität in der Marktbearbeitung der unterschiedlichen Regionen und Geschäftsbereiche hat die Würth-Gruppe diese guten Resultate auch durch die konzernweite Konzentration auf seine Kernkompetenz, den Vertrieb, erreicht. Wir haben 2010 unser Vertriebs- Umsatz Würth-Gruppe in Mio. EUR Würth-Linie Deutschland Allied Companies Deutschland Würth-Gruppe Deutschland Würth-Gruppe Ausland Würth-Gruppe gesamt 2010 1.255 2.626 3.881 4.752 8.633 2009 1.098 2.202 3.300 4.222 7.522 % +14,3 +19,3 +17,6 +12,6 +14,8 19 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss system noch feiner auf die speziellen Gegebenheiten der einzelnen Märkte und auf die spezifischen Kundenbedürfnisse abgestimmt. Die gute Entwicklung des Betriebsergebnisses, das deutlich höher als geplant ausfiel, ist deshalb nicht das Resultat eines rigorosen Spar kurses, sondern das Ergebnis unserer Kräftebündelung im Vertrieb. Die Würth-Gruppe steigerte das Betriebsergebnis im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 63,8 Prozent auf 385 Millionen Euro (2009: 235 Millionen Euro). Entsprechend der guten Entwicklung und als Grundlage, um aktuelle und künftige Marktchancen nutzen zu können, haben wir die Zahl der Beschäftigten um 7,9 Prozent auf 62.433 erhöht. Deutschland Umsatz in Mio. EUR Anteil in % Mitarbeiter Außendienstmitarbeiter 2010 3.881 45,0 17.686 5.323 2009 3.300 43,9 16.161 4.952 % +17,6 +9,4 +7,5 Deutschland – der Heimatmarkt der Würth-Gruppe – steht in internen Rankings dreimal an erster Stelle: Zum einen ist Deutschland mit 45,0 Prozent Anteil am Gesamtumsatz nach wie vor der umsatzstärkste Einzelmarkt. Zum anderen zählt die deutsche Würth-Gruppe mit 17.686 Beschäftigten so viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie keine andere Region. Darüber hinaus wird in Deutschland mit 167 Millio nen Euro der größte Anteil am Betriebsergebnis erzielt (2009: 117 Mil lionen Euro). Umsatz nach Regionen • in allen Regionen zurück auf Wachstumskurs • wichtigster Einzelmarkt bleibt Deutschland • stärkste Wachstumsrate in Südamerika Während 2009 bedingt durch die weltweite Wirtschaftskrise und die damit verbundenen Nachfragerückgänge alle Regionen rückläufige Umsätze hinnehmen mussten, war es unser Ziel, 2010 wieder auf den Wachstumskurs zurückzukehren. Dies ist uns in allen Regionen der Würth-Gruppe gelungen. Ein wesentlicher Grund für diese positive Entwicklung ist die konsequente Fokussierung auf den Vertrieb. Ausgehend von der Reife der einzelnen Märkte gibt es unterschiedliche strategische Ansätze, die Marktbearbeitung zu intensivieren: Während in noch sehr jungen Märkten die Multiplikation – das heißt der Aufbau der Außendienstmannschaft – im Vordergrund steht, konzentrieren sich etabliertere Gesellschaften durch Divisionalisierung, Regionalisierung, Kundensegmentierung und Potenzialorientierung auf die Verfeinerung ihrer Vertriebswege. Darüber hinaus hilft der Aufbau von Niederlassungen, unsere Kundenbasis zu verbreitern. 20 Hauptumsatz- und Ergebnisträger ist in Deutschland nach wie vor die Adolf Würth GmbH & Co. KG. Sie ist mit mehr als 5.500 Mitarbeite rinnen und Mitarbeitern im Innen- und Außendienst die größte Einzel gesellschaft und zugleich Ursprung der Würth-Gruppe. Pünktlich zum 65. Jubiläumsjahr verzeichnete das Unternehmen einen besonderen Erfolg: Als erste Einzelgesellschaft erzielte die Adolf Würth GmbH & Co. KG in einem Geschäftsjahr mehr als eine Milliarde Euro Umsatz. Das entspricht einem Anteil am Gesamtumsatz der Würth-Gruppe von 12,2 Prozent. Die Adolf Würth GmbH & Co. KG hat eindrücklich bewiesen, dass Wachstum unabhängig von Größe möglich ist. Mit 76 Millionen Euro Betriebsergebnis ist sie darüber hinaus die ertragsstärkste Gesellschaft der Gruppe und steht vorbildhaft für alle anderen Unternehmen an der Spitze des Konzerns. Neben der Adolf Würth GmbH & Co. KG wurde das dynamische Wachstum innerhalb Deutschlands auch von den überdurchschnitt lichen Umsatzsteigerungen der Würth Industrie Service GmbH & Co. KG und der Würth Elektronik eiSos GmbH & Co. KG getragen. Durch die rasche Konsolidierung des deutschen Marktes, die stark angestiegene Nachfrage, aber auch durch Produkt- und Service-Innovationen erfuhr das Deutschlandgeschäft eine positive Belebung. Westeuropa Umsatz in Mio. EUR Anteil in % Mitarbeiter Außendienstmitarbeiter 2010 1.480 17,1 10.745 5.927 2009 1.386 18,4 10.137 5.682 % +6,8 +6,0 +4,3 Die Würth Direktvertriebsgesellschaften in der Region Westeuropa, zu der unter anderem Frankreich, Großbritannien und die Beneluxstaaten gehören, sind alle mindestens seit 25 Jahren am Markt aktiv. Im Fokus der Strategie stehen in diesen Gesellschaften neben dem Aufbau von Verkaufsniederlassungen die Kundensegmentierung und die Regionali sierung zur differenzierten Marktbearbeitung. Insgesamt setzten die Gesellschaften dieser Region im Geschäftsjahr 2010 1,5 Milliarden Euro um, was einer Steigerung von 6,8 Prozent entspricht. Dies ist ein unterproportionales Wachstum im Vergleich zum Konzerndurchschnitt und entspricht nicht unseren Umsatzzielen. Einzelne etablierte Gesellschaften sind derzeit in einer Konsolidierungsphase und es bedarf einer Neuausrichtung, um der veränderten Marktsituation gerecht zu werden. Besonders hervorzuheben ist die erfreuliche Umsatzentwicklung in der Schweiz. Hier haben wir ein Wachstum von über 20 Prozent erwirtschaftet. Südeuropa Umsatz in Mio. EUR Anteil in % Mitarbeiter Außendienstmitarbeiter 2010 1.082 12,5 10.129 7.584 2009 998 13,3 10.003 7.470 % +8,4 +1,3 +1,5 Nach zwei Geschäftsjahren mit deutlich rückläufigen Umsatzzahlen scheint die Rezession, die von der spanischen Immobilienkrise eingeläutet wurde, nun langsam wieder in eine Stabilisierung der spanischen Wirtschaft zu münden. Die Umsätze in Spanien, dem nach Italien zweit größten Einzelmarkt der Würth-Gruppe in Südeuropa, erreichten knapp das Vorjahresniveau. Dies ist für uns noch kein zufriedenstellendes Ergebnis. Aus diesem Grund bleibt Spanien weiterhin eine Brennpunktregion der Würth-Gruppe. Wir analysieren die konjunkturellen Ent- wicklungen im spanischen Markt permanent, um sehr schnell auf eine veränderte Nachfragesituation reagieren zu können. Darüber hinaus justieren wir die generelle Vertriebsstrategie in Spanien. Zufriedenstellend ist die Entwicklung in Italien: Mit einer zweistelligen Umsatzsteigerung konnte der Anteil an der Region Südeuropa auf nunmehr 60 Prozent weiter ausgebaut werden. Auch wenn Südeuropa im Umsatzranking mit 1,1 Milliarden Euro hinter Deutschland und West europa den dritten Platz einnimmt, belegt die Region in der Außendienstmitarbeiter-Statistik die Spitzenposition. Die Würth-Gruppe, der weltweit größte Arbeitgeber für fest angestellte Verkäufer, beschäftigt allein in dieser Region 7.584 Außendienstmitarbeiter. Skandinavien Umsatz in Mio. EUR Anteil in % Mitarbeiter Außendienstmitarbeiter 2010 624 7,2 2.992 1.255 2009 554 7,4 2.789 1.202 % +12,6 +7,3 +4,4 Konstant zweistellige Wachstumsraten belegen seit Jahren die erfolg reiche Bearbeitung des skandinavischen Markts. An diese Entwicklung konnten wir auch 2010 anknüpfen: Das Umsatzwachstum lag bei 12,6 Prozent. Glanzlicht der Region ist Würth Finnland. Nach über drei Jahrzehnten operativer Tätigkeit besticht die Gesellschaft durch eine hervorragende Marktdurchdringung und hohe Profitabilität. Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist dabei das Niederlassungskonzept, das in den letzten Jahren permanent weiter ausgebaut wurde. Inzwischen zählt Würth Finnland über 130 Niederlassungen und hat im November 2010 in Lahti die 1.000ste Niederlassung innerhalb der WürthGruppe eröffnet. Das ausgereifte Niederlassungskonzept in Finnland ist Benchmark für viele unserer Würth-Linien-Gesellschaften. Diese erfolgreiche Vertriebsstrategie werden wir auch in Zukunft weiterverfolgen. Neben den Aktivitäten der Würth-Linie wird das Industriegeschäft in Skandinavien weiter ausgebaut. Teil des Würth Industrial Network (WINWORK®) ist auch die bereits 2008 erworbene Arvid NilssonGruppe, deren Hauptkompetenz in der Produktion von Befestigungstechnik für Windkraftanlagen und Offshore-Stahlkonstruktionen liegt. 21 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Die Würth-Gruppe weltweit Länder, in denen Würth vertreten ist Osteuropa Umsatz in Mio. EUR Anteil in % Mitarbeiter Außendienstmitarbeiter 2010 384 4,5 5.707 3.288 2009 336 4,4 5.272 3.086 % +14,3 + 8,3 + 6,5 Polen und Tschechien sind absolut betrachtet unsere stärksten Märkte in der Region Osteuropa. Mit einer Vertriebsmannschaft von inzwischen über 1.100 Außendienstmitarbeitern ist es den Gesellschaften 22 hier gelungen, überdurchschnittliche Wachstumsraten zu erzielen (+19,3 Prozent bzw. +17,3 Prozent) und neue Marktanteile hinzuzugewinnen. Insgesamt erwirtschaftete die Region einen Umsatz von 384 Millionen Euro. Dies entspricht einem Anteil am Gesamtumsatz der Gruppe von 4,5 Prozent, der seit Jahren auf diesem Niveau gehalten werden kann. Neben den 24 Gesellschaften der Würth-Linie sind die Allied Companies mit 49 Gesellschaften in Osteuropa vertreten. Unser strategischer Fokus für die Region liegt in der weiteren Multiplikation der Geschäftsmodelle. Asien, Afrika, Ozeanien Amerika Umsatz in Mio. EUR Anteil in % Mitarbeiter Außendienstmitarbeiter 2010 860 10,0 6.246 3.518 2009 700 9,3 5.578 3.252 % +22,9 +12,0 +8,2 Während 2009 der US-amerikanische Markt neben Südeuropa zu den Regionen der Würth-Gruppe zählte, die die größten Herausforderungen durch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu bewältigen hatten, stabilisierte sich die Situation 2010 zunehmend. Seit dem Beginn der Finanz- und Immobilienkrise herrschte große Unsicherheit bei den Verbrauchern und Investoren. Dies hatte zur Folge, dass die Nachfrage der Privathaushalte, aber auch die Industrie-Investitionen gravierend zurückgingen. Im weltweiten Vergleich erholten sich die USA spürbar langsamer von der Krise. Nach drei Jahren mit rückläufigen Umsätzen konnten unsere amerikanischen Gesellschaften nun wieder ein Wachstum verzeichnen, wobei insbesondere die Gesellschaften des Würth Industrial Network (WINWORK®) überdurchschnittliche Steigerungs raten erzielten. Der US-Umsatz wuchs um 17,0 Prozent auf 601 Mil lionen Euro. Gemessen in US-Dollar lag der Anstieg lediglich bei 11,6 Prozent. Diese Gesamtentwicklung ist zufriedenstellend, dennoch bleiben in den USA erhebliche noch nicht annähernd ausgeschöpfte Potenziale. Umsatz in Mio. EUR Anteil in % Mitarbeiter Außendienstmitarbeiter 2010 322 3,7 8.928 3.515 2009 248 3,3 7.942 2.969 % +29,8 +12,4 +18,4 Inzwischen ist die Würth-Gruppe mit 55 Gesellschaften in Asien vertreten. Allein in den letzten fünf Jahren sind durch Gründung und Akquisition 16 neue Gesellschaften hinzugekommen. Auch wenn die absoluten Umsätze in Asien mit 167 Millionen Euro gemessen am Gesamtumsatz der Würth-Gruppe gering sind, so weist die Region sehr hohe Umsatzsteigerungen aus. Die durchschnittliche Wachstumsrate der letzten zehn Jahre lag bei 19,0 Prozent und damit deutlich über der Entwicklung der Gesamtgruppe. Asien gilt als der Zukunftsmarkt im Osten und auch wir sehen in China und Indien ein sehr großes noch zu erschließendes Marktpotenzial. Nach wie vor befindet sich ein Großteil der asiatischen Würth Gesellschaften im Aufbau, sodass wir auch in den kommenden Jahren mit überdurchschnittlichen Umsatzsteigerungen rechnen. Wir erwarten, dass dazu auch eine bereits weitgehend erfolgte Anpassung der Managementstruktur beitragen wird. Die Entwicklung der südamerikanischen Gesellschaften ist weiterhin überaus positiv. Mit einer Umsatzsteigerung von knapp 50 Prozent ist diese Teilregion die wachstumsstärkste der Gesamtgruppe. Das durchschnittliche jährliche Wachstum der letzten fünf Jahre beträgt 23,6 Prozent und ist Beweis dafür, dass sich der Markt insgesamt und für die Würth-Gruppe dynamisch und nachhaltig entwickelt. Allen voran wächst Würth Brasilien sehr gut: 1972 in São Paulo gegründet, steht das Unternehmen mit 88 Millionen Euro Jahresumsatz (2009: 60 Millionen Euro) an erster Stelle der südamerikanischen Gesellschaften. 23 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Würth-Linie Im Zentrum der Geschäftstätigkeit der Würth-Linie steht der Handel mit Montage- und Befestigungsmaterial für Kunden aus den Bereichen Handwerk, Bau und Industrie. Innerhalb der Würth-Linie sind die operativen Geschäftseinheiten auf internationaler Ebene in die Divisionen Metall, Auto, Holz, Industrie und Bau aufgeteilt. Die Division Metall umfasst die Vertriebszweige Metall, Haustechnik und Betriebswerkstätten, die Division Auto die Vertriebszweige Pkw und Cargo. Die Geschäftsbereiche der Würth-Gruppe Per 31. Dezember 2010 war die Würth-Gruppe mit 408 Gesellschaften in 84 Ländern marktaktiv. Die Gesellschaften gliedern sich dabei in zwei Bereiche: 126 Gesellschaften im Bereich der WürthLinie (Deutschland 3, international 123) und 282 Gesellschaften als Allied Companies (Deutschland 75 und international 207). Die Divisionen der Würth-Linie Metall Auto Vertriebszweig Metall Vertriebszweig Haustechnik Im Direktvertrieb werden die Kunden der Metall be- und verarbeitenden Industrie wie Metall- und Stahlbauer, Schlossereibetriebe sowie der Maschinen- und Fahrzeugbau bedient. Schwerpunkt im Vertriebszweig Metall ist die Bereitstellung von Anker- und Dübelsystemen, Handwerkzeugen und Elektromaschinen sowie DIN- und Normteilen zur Be- und Verarbeitung von unterschiedlichen Metallen. Im Fokus des Vertriebszweigs Haustechnik stehen vor allem Betriebe der Branchen Elektro-, Gas-, Heizungs- und Wasserinstallation sowie Klima- und Lüftungsanlagenbauer. Die Bandbreite der hier angebotenen Produkte reicht von Schnell montagesystemen über Dämmund Isolierstoffe im Bereich Sanitär bis hin zu Kabelver legesystemen und Installationsmaterialien im Bereich Elektro. Holz Industrie Bau Die Division Holz betreut Kunden des gesamten Holz be- und verarbeitenden Handwerks vor allem in den Schwerpunktbranchen Schreiner / Tischler, Fensterbau Holz und Kunststoff. Das Sortiment umfasst Möbelbeschläge, die komplette Befestigungs- und Abdichtungstechnik sowie Handwerkzeuge, Maschinen, Schleifmittel und chemischtechnische Produkte. Die Gesellschaften der Division Industrie sind spezialisierte Unternehmen mit einem Vollsortiment von Montageund Verbindungsmaterial für die industrielle Produktion sowie die Instandhaltung und Wartung. Neben einem umfangreichen Standardsortiment liegt die Stärke dieser Unternehmen in kundenindividuellen, logistischen und dis positiven Versorgungs- und Dienstleistungskonzepten. Unter dem Dach der Division Bau sind alle Vertriebseinheiten zusammengefasst, deren Aufgabe die Betreuung der Kunden im Bauhaupt- und Baunebengewerbe ist. Der Schwerpunkt der Marktbearbeitung liegt bei Bauunternehmen, Dachdeckern, Gipsern/Stuckateuren/Trockenbau firmen sowie in der Direktbelieferung von Baustellen. Hier kommen auch speziell auf den Kunden zugeschnittene Logistiklösungen zum Einsatz wie z. B. mit Produkten bestückte Baustellencontainer. 24 Vertriebszweig Betriebswerkstätten Vertriebszweig Pkw Unsere Kunden sind Betriebe In diesem Vertriebszweig sind des Kfz-Handwerks, Fuhrparks die vielfältigsten Kunden zusowie Fahrzeugaufbereiter und sammengefasst: innerbetrieb Händler. Zu unterscheiden sind liche Reparaturwerkstätten hierbei freie und herstellergevon Industrieunternehmen, die bundene Werkstätten, SpezialGebäude- und Technikinstandbetriebe und Dienstleister. Die haltung von Hotels, Flughäfen, in diesem Kundensegment verKlärwerken, Kliniken und Kran triebenen Produkte reichen kenhäusern, Theatern, Recycling- von Verbrauchsteilen für die unternehmen oder Garten- und Reparatur über chemisch-techLandschaftsbauer. Im Vordernische Produkte für Instand grund steht ein komplettes Pro- haltung, Fahrzeugpflege und duktsortiment für Kleinreparatu- Karosseriearbeiten bis zu Handren sowie Produkte für Wartung, werkzeugen für pneumatische Instandhaltung und Pflege. und elektrische Maschinen. Vertriebszweig Cargo Die Kunden des Vertriebszweigs Cargo sind Vertragshändler und freie Werkstätten sowie Spezialwerkstätten und Dienstleister des Nutzfahrzeughandwerks. Wir vertreiben in diesen Segmenten hauptsächlich Befestigungs-, Montage- und Reinigungsprodukte, die speziell für die Instandhaltung, Wartung, Reparatur und Pflege von Nutzfahrzeugen eingesetzt werden. Allied Companies Die Allied Companies – Gesellschaften des Konzerns, die an das Kern geschäft angrenzen oder diversifizierte Geschäftsbereiche bearbeiten – ergänzen das Portfolio der Würth-Gruppe. Sie sind in neun strategische Geschäftseinheiten aufgeteilt und bis auf wenige Produktions unternehmen in der Mehrzahl Handelsunternehmen in verwandten Geschäftsfeldern. Der Bereich Diversifikation innerhalb der Allied Companies umfasst Dienstleistungsbetriebe, z. B. Hotels und Gastro nomiebetriebe, Logistikdienstleister und eine Juniorenfirma. Zusammenfassend lässt sich für 2010 folgende Entwicklung festhalten: Die Würth-Linie erwirtschaftete einen Anteil am Gesamtumsatz der Würth-Gruppe von 56,2 Prozent (2009: 57,9 Prozent). Vor allem die Division Industrie ist überdurchschnittlich stark gewachsen. Innerhalb der Allied Companies waren unter anderem die Würth Elektronik Gruppe und die Geschäftseinheit Produktion starke Umsatztreiber. Die Geschäftseinheiten der Allied Companies Elektrogroßhandel Handel reca Group Produktion Werkzeuge Die Geschäftstätigkeit der Unternehmen dieser Gruppe ist der Handel mit Elektro installationsmaterial, Installa tionssystemen, Kommunika tionstechnik, Kabeln und Leitungen, Werkzeugen, Daten- und Netzwerktechnik, Leuchten und Leuchtmitteln, Haushaltsgeräten und Multimediaartikeln. Die Unternehmen, die diesem Geschäftsfeld zugeordnet sind, vertreiben Montageund Befestigungsmaterial, Artikel für den Gartenbereich, Elektrowerkzeuge und Möbelbeschläge an den Fachhandel, an Bauund Heimwerkermärkte sowie an Discounter. Die Unternehmen der reca Group beliefern im Direktvertrieb Kunden der Industrie, des Metall- und Kfz-Handwerks sowie des Bereichs Cargo mit Montage- und Be festigungsmaterial. Spezia listen für Arbeitskleidung, Werbemittel und Fahrzeugausstattung ergänzen und bereichern die reca Group. In dieser Geschäftseinheit sind die Produktionsunternehmen der Würth-Gruppe zusammengefasst. Das Produktspektrum reicht von Verbindungselementen für die Anwendungsbereiche Holz und Metall sowie für die Automobil- und Elektro industrie über Stanz- und Einpress-Verbindungselemente sowie Stanz- und Biegeteile bis hin zu Dübeln, Bau- und Möbelbeschlägen sowie Werkzeugen. Die Gruppe der Würth Werkzeughandelsgesellschaften ist schwerpunktmäßig zentraleuropäisch aufgestellt und beliefert überwiegend die Kunden der Metall be- und verarbeitenden Industrie. Mit über 60.000 Artikeln aus dem Sortimentsbereich Zerspanung, Werkzeug- und Werkstückspannung, Mess- und Prüftechnik, Handwerkzeuge, Betriebseinrichtungen, Arbeitsschutz und Maschinen zeigen sich die Unternehmen als Voll sortimenter und unterstützen dies durch hohe Verfügbarkeit und Tagesaktualität in Auftragsbearbeitung und Lieferung. Elektronik Schrauben und Normteile Finanzdienstleistungen Diversifikation Unter dem Dach des Geschäftsfelds Elektronik sind in der WürthGruppe die Unternehmen zusammengefasst, die sich mit der Herstellung und dem Vertrieb elektronischer Komponenten wie Leiterplatten, passiven und elektromechanischen Bauelementen sowie Systembaugruppen beschäftigen. Mit Würth Solar, dem Hersteller innovativer CISPhotovoltaikmodule und An bieter von kompletten Solarstrom anlagen, ist die Würth Elektronik Gruppe im Markt der regenerativen Energieerzeugung aktiv. Diese Handelsunternehmen sind Produktspezialisten mit Industriebelieferungskonzep ten. Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit ist der Handel mit DIN- und Normteilen. Die meisten der Gesellschaften sind Spezialisten im Handel von Edelstahlteilen. Die Unternehmen dieses Bereichs bieten Produkte und Services im Finanzdienstleistungssektor sowohl innerhalb der Würth-Gruppe als auch für externe Kunden an. Unter dieser Bezeichnung führen wir Gesellschaften, die im Unterschied zum eigent lichen Würth Geschäft zum überwiegenden Teil in anderen Geschäftszweigen tätig sind. Dazu zählen z. B. Hotels und Gastronomiebetriebe, Logistikdienstleister und eine Juniorenfirma. 25 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Division Metall +++ Aufwärtstrend: Division wächst in Deutschland stärker als international +++ Wichtige Wachstumstreiber: Neue Märkte durch Photovoltaik-Montagesysteme erschlossen +++ Internationalisierung: Vertriebszweige Haustechnik und Betriebswerkstätten werden weiter ausgebaut +++ Division Metall bei Würth. Insgesamt steigerte die Division Metall 2010 ihren Umsatz um 10,3 Prozent auf 1.452 Millionen Euro. Vor allem in Deutschland wuchs die Division sehr zufriedenstellend um 14,4 Prozent. Fokusprodukte der Division Metall: Photovoltaik-Montagesysteme (links) und Produkte zur Metallbearbeitung (rechts) Das Jahr 2010 Wesentliche Wachstumstreiber der Division waren 2010 die Märkte, welche die Division durch Photovoltaik-Montagesysteme erschlossen hat. Das Wachstum wurde vor allem durch unser Angebot eines montagefreundlichen Befestigungssystems sowie durch die Unterstützung unserer Kunden bei der Projektierung von Photovoltaikanlagen erreicht. Mehr als 720.000 Kunden kaufen in 53 Ländern in der Anteil am Gesamtumsatz Division Metall 16,8 % Umsatz Division Metall in Mio. EUR 1.600 1.469 AuSSendienstmitarbeiter Division Metall 1.528 1.452 8.000 7.731 8.064 8.084 2007 2008 7.581 8.019 1.317 1.307 1.200 6.000 800 4.000 400 2.000 2006 26 Ausblick 2011 Zur Wachstumsstrategie der Division Metall zählt unter anderem die weitere Spezialisierung in den einzelnen Würth Gesellschaften. Die Vertriebszweige Metall, Haustechnik und Betriebswerkstätten sollen deshalb 2011 international ausgebaut werden. Produkt- und serviceseitig werden das Regalsystem ORSY® und der Bereich DINund Normteile weiter forciert. Aufgrund der Entwicklung des deutschen Photovoltaikmarktes und den international zu erwartenden gesetzlichen Rahmenbedingungen in diesem Bereich werden wir die Montagesysteme weltweit multiplizieren. Im Fokus für das Jahr 2011 stehen dabei die Länder Italien, Tschechische Republik, Österreich, Dänemark und Griechenland. 2007 2008 2009 2010 2006 2009 2010 Division auto +++ Zweistelliger Wachstumskurs: Maßnahmen sind in den Bereichen Pkw und Cargo erfolgreich +++ Neugründung: WABCOWÜRTH Workshop Services GmbH +++ Kundenbasis ausgebaut: Würth bewährt sich mit grenzüberschreitenden Verträgen als internationaler Lieferant +++ Das Jahr 2010 Eine bedeutende Wegmarke war 2010 die Gründung der Wabco Würth Workshop Services GmbH, ein Joint Venture mit der Wabco Vehicle Control Systems für die Wartung von elektronischen Systemen in Nutzfahrzeugen. Unsere Kundenbasis haben wir zudem durch weitere Verträge mit Fahrzeugherstellern und Werkstattketten verbreitert. Zunehmend grenzüberschreitende Verträge bestätigen uns als Lieferant mit international überzeugender Produkt- und Service qualität. Neu eingeführt haben wir 2010 das Würth Serviceannahme konzept, das Kfz-Werkstätten Werkzeuge und Training im Paket anbietet. Aus den ergriffenen Maßnahmen resultiert ein zweistelliges Umsatzwachstum sowohl in der Subdivision Pkw als auch im Vertriebszweig Cargo. In der regionalen Betrachtung sind die Hauptumsatz träger die Gesellschaften der Division in Deutschland, Österreich und der Schweiz (Umsatzanteil 21,7 Prozent) und Südeuropa (Umsatz anteil 17,0 Prozent). Anteil am Gesamtumsatz Division Auto 15, 1 % Mit einem Griff alle wichtigen Werkzeuge zur Hand – das mobile Serviceannahme-Kit Ausblick 2011 Wir werden unser Serviceannahme- und Werkstattkonzept international multiplizieren. Einzelne Leistungen und Neuentwicklungen werden wir noch stärker auf den Kundennutzen ausrichten. Durch die Harmonisierung von Produkt- und Systemangeboten wird das internationale Key-AccountGeschäft ausgebaut. Mit WOW! Argo steigt Würth international in den Bereich Aus- und Weiterbildung von Kfz-Mechanikern ein. Umsatz Division Auto in Mio. EUR AuSSendienstmitarbeiter Division Auto 1.600 10.000 1.200 1.213 1.315 1.315 1.172 400 2.500 2008 2009 9.592 10.183 7.500 5.000 2007 10.054 10.040 1.305 800 2006 9.447 2010 2006 2007 2008 2009 2010 27 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Division Holz +++ Marktposition ausgebaut: Division wächst in Deutschland zweistellig +++ Beschläge: Technologieplattform bietet hohen Kundennutzen +++ Ausbau strategischer Produktbereiche: Wachstumsimpulse durch Innovationen +++ Gesamtprogramm übernehmen unsere Gesellschaften in Deutschland und Westeuropa. Einen hohen Umsatzanteil von 18,2 Prozent trägt der deutsche Markt bei. In insgesamt 32 Ländern konnte die Division Holz im Jahr 2010 einen Umsatz von 895 Millionen Euro realisieren, was einer Steigerung von 4,9 Prozent entspricht. Produkte in Topqualität für das Holzhandwerk Das Jahr 2010 Die Division Holz baute ihre Marktposition weiter aus. Dies gelang vor allem über die Erweiterung des Produktsortiments und der Serviceleistungen wie z.B. Kundenschulungen und die Einrichtung einer neuen Technologieplattform für Beschläge. Diese bietet für unsere klassischen Handwerkskunden ein Planungs- und Bestelltool zur Herstellung von Möbeln. Die Vorreiterrolle für ein sehr gut abgestimmtes Anteil am Gesamtumsatz Division Holz 10, 4 % Umsatz Division Holz in Mio. EUR AuSSendienstmitarbeiter Division Holz 1.200 4.000 1.034 1.080 853 895 3.819 2.000 300 1.000 2008 2009 2010 3.628 3.330 3.439 2009 2010 3.000 600 2007 3.748 1.015 900 2006 28 Ausblick 2011 Die Gewinnung neuer Marktanteile steht weiter im Mittelpunkt der Division Holz: Die Marktdurchdringung in den etablierten Märkten ist dabei die Grundlage. Sie soll durch die Spezialisierung vor allem in strategischen Produktbereichen – wie z. B. Beschläge – erreicht werden. Innovationen z. B. im Bereich der Spanplattenschraube werden zusätzliche Wachstumsimpulse bringen. Daneben entwickeln wir die Internationalisierung der Vertriebszweige stetig weiter. Der Ausbau des weltweiten Vertriebsnetzes um weitere Außendienstmit arbeiter wird dabei eine wichtige Maßnahme sein. Als Hauptwachstumsmärkte für das Jahr 2011 sehen wir die Regionen Mittel- und Südeuropa sowie Nordamerika. 2006 2007 2008 Division Industrie +++ Würth Industrial Network (WINWORK®): Vor allem in den Regionen Europa und Asien starke Umsatzzuwächse +++ Noch schleppend: Nur langsame Erholung in Nordamerika und Skandinavien +++ Große Erfolge: Aktive Neukundengewinnung und Ausbau der Bestandskunden +++ Das Jahr 2010 Die weltweite Wirtschaftskrise hatte das WINWORK® im Jahr 2009 mit einem beispiellosen Bedarfsrückgang konfrontiert. Anfang 2010 registrierte die Division Industrie erste Erholungstendenzen, die sich im Verlauf des Jahres in den Regionen Europa, Asien und Südamerika zu einer regelrechten Boomphase entwickelten. Den Ausbau unserer Bestandskunden haben wir durch große Erfolge in der Neukundengewinnung in allen Bereichen des WINWORK® ergänzt. Insgesamt steigerte die Division damit den Umsatz um 25,4 Prozent auf 677 Millionen Euro. Die Gesellschaften in Nordamerika und Skandinavien entwickeln sich allerdings nach wie vor unterdurchschnittlich. Die Konjunktur erholte sich dort nicht entsprechend. Ausblick 2011 Aufgrund der hohen Auslastung der Fertigungsindustrie und des Maschinenbaus rechnen wir mit einer weiteren positiven Entwicklung der Division in den ersten beiden Quartalen 2011. Nach wie vor müssen wir aber alle Kraft in die Neukundengewinnung und Potenzial Anteil am Gesamtumsatz Division Industrie 7, 8 % Innovative Lösungen 2010: Neue Produktgruppe WÜPLAST® und elektronisches Kameraprüfsystem zur Sicherung der Prozessqualität ausschöpfung stecken, um das Wachstum auch in Zukunft stabil zu halten. Dies wollen wir durch Investitionen in die weitere Verbesserung unserer Prozesse und durch Innovationen erreichen. Umsatz Division Industrie in Mio. EUR AuSSendienstmitarbeiter Division Industrie 800 600 600 738 533 577 677 450 540 400 300 200 150 2006 2007 2008 555 2009 2010 424 2006 592 526 463 2007 2008 2009 2010 29 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Division Bau +++ Aufwärtstrend: Division schließt besser als im Rekordjahr 2008 ab +++ Neues Rekordhoch im Kundenstamm: Maßnahmen in der Marktbearbeitung greifen +++ Erschließung neuer Märkte: Projekt- und Großkundengeschäft erfolgreich +++ aus dem Bauhaupt- und Baunebengewerbe wurden im Jahr 2010 von 2.535 Außendienstmitarbeitern betreut. Vor allem die Entwicklung in Deutschland verlief sehr erfolgreich. Der Anteil der Division in Deutschland am Gesamtumsatz wuchs im Jahr 2010 auf 41,9 Prozent. Service: Lieferung der Würth Produkte direkt auf die Baustelle Das Jahr 2010 Die Division hat sich 2010 auf die Gewinnung neuer Kunden konzentriert. Vor allem Systeme und deren spezifische Merkmale wie die 10-Jahresgarantie auf das Würth Luft- und Winddichtsystem wurden vom Markt sehr positiv aufgenommen. So konnten wir den Umsatz um 11,2 Prozent auf ein neues Rekordniveau steigern. 270.000 Kunden Anteil am Gesamtumsatz Division Bau 6,1 % Umsatz Division Bau in Mio. EUR AuSSendienstmitarbeiter Division Bau 600 500 450 515 439 526 3.000 473 2.250 300 1.500 150 750 2006 30 Ausblick 2011 Die Wachstumsstrategie der Division Bau beruht weiterhin zum einen auf dem Ausbau der Marktposition durch weitere Spezialisierungen und zum anderen auf der Erschließung neuer Wachstumspotenziale durch den Ausbau des internationalen Vertriebsnetzes. Ab dem 1. Quartal 2011 werden weltweit sieben weitere Bau-Divisionen hinzukommen. Zudem sind weitere Gründungen in der Vorbereitungsphase. 2007 2008 2009 2010 2.273 2006 2.495 2007 2.613 2008 2.391 2009 2.535 2010 Geschäftseinheit ElektrogroSShandel +++ Umsatz gesteigert: Starke Investitionsbereitschaft im deutschen Markt wurde erfolgreich genutzt +++ Auftragslage außerhalb Deutschlands noch moderat: Konjunktur vor allem in den baltischen Ländern bleibt kritisch +++ Geschäftseinheit wird weiter ausgebaut: Marktpräsenz soll durch zusätzliche Niederlassungen und Akquisitionen gestärkt werden +++ Das Jahr 2010 Im Geschäftsbereich Elektrogroßhandel konnten wir 2010 speziell in Deutschland die starke Konsumbereitschaft nutzen, die unter anderem zu Investitionen in die private Gebäude- und Wohnstruktur geführt hat. Unser Umsatzwachstum von 12,8 Prozent auf 890 Millionen Euro wurde dabei von der guten Auftragslage im Handwerk, aber auch den Großbetrieben und der Industrie in Deutschland getragen. Diese Entwicklung haben wir zudem erheblich durch unser starkes Geschäft im Photovoltaikbereich unterstützt. Der positiven Umsatzentwicklung in Deutschland steht eine weiterhin kritische Situation der internationalen Märkte gegenüber. Wir konnten zwar in einigen Regionen in der zweiten Jahreshälfte eine Stabilisierung erreichen, dennoch sind vor allem die baltischen Gesellschaften nach wie vor in einer schwierigen Situation, die von einer schlechten gesamtwirtschaftlichen Entwicklung dieser Länder geprägt ist. Anteil am Gesamtumsatz Geschäftseinheit ElektrogrossHandel 10, 3 % Rauchmelder retten Leben. Ausblick 2011 Aufgrund der guten Gesamtentwicklung des Würth Elektrogroßhandels werden wir diese Geschäftseinheit weiter ausbauen. Die Stärkung der Marktpräsenz erfolgt zum einen durch Gründungen von weiteren Verkaufsniederlassungen, zum anderen durch gezielte Akquisitionen im In- und Ausland. Umsatz Geschäftseinheit Elektrogrosshandel in Mio. EUR 1.000 750 753 805 841 mitarbeiter Geschäftseinheit Elektrogrosshandel 890 3.000 789 2.250 500 1.500 250 750 2006 2007 2008 2009 2010 2.305 2006 2.398 2.444 2007 2008 2.314 2009 2.421 2010 31 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Geschäftseinheit Handel +++ Wachstumspotenziale werden genutzt: Gute Entwicklung in einem stark umkämpften Markt +++ Intensive Marktbearbeitung: Internationalisierung und Erschließung neuer Kundenpotenziale werden weiter vorangetrieben +++ Kundenbedürfnisse im Vordergrund: Fokus der Aktivitäten liegt auf der Entwicklung innovativer Produkte und Präsentationen +++ sämtlicher Verkaufsförderungsmaßnahmen auf den Endverbraucher. Wichtig für die Weiterentwicklung der Geschäftseinheit war zudem, dass wir Synergieeffekte der Gesellschaften im Konzernverbund stärker genutzt haben. So gingen wir noch effizienter auf spezifische Kundenbedürfnisse ein. Darüber hinaus haben wir unsere 2009 begonnenen Auslandsaktivitäten weiter vorangetrieben. Lithium-Ionen-Akku-Technik im neuen Gewand: der i-drill® von Meister Das Jahr 2010 Durch unsere gezielten Aktivitäten im Kundenmanagement konnten wir 2010 Wachstumspotenziale nutzen: Insgesamt steigerte die Geschäftseinheit ihren Umsatz um 6,8 Prozent auf 707 Millionen Euro. Die Gesellschaften haben vor allem ihre Kundenbindungskonzepte und die kundenindividuelle Prozessgestaltung gezielt ausgebaut. Dazu zählen auch die Produktpräsentation sowie die Ausrichtung Anteil am Gesamtumsatz Geschäftseinheit Handel 8,2 % Umsatz Geschäftseinheit Handel in Mio. EUR mitarbeiter Geschäftseinheit Handel 800 3.000 622 657 689 662 707 2.415 600 2.250 400 1.500 200 750 2006 32 Ausblick 2011 Durch gezielte Wettbewerbsverdrängung wollen wir auch 2011 wachsen. Dafür verstärken wir zum einen unseren Außendienst. Zum anderen werden wir unsere Sortimente ausbauen. Dazu zählen unter anderem ganz spezielle Anwendungsbereiche wie beispielsweise „Das barrierefreie Bad“. Die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Gesellschaften der Würth-Gruppe soll im Bereich Handel 2011 noch stärker genutzt werden. Die Konzentration auf Service, Qualität und Marke steht weiter im Fokus. Mit einer gezielten Akqui sitionsstrategie wollen wir unser organisches Wachstum ergänzen. 2007 2008 2009 2010 2006 2.587 2.653 2.627 2007 2008 2009 2.865 2010 Geschäftseinheit reca Group +++ Umsatzwachstum: Gesellschaften der reca Group kommen gestärkt aus der Krise +++ Personalaufbau: Vertriebsmannschaft wird weiter verstärkt +++ Synergien genutzt: Intensivierte Zusammenarbeit von Scar, Normfest und reca im Produkt- und Marketingbereich +++ Das Jahr 2010 Die reca Group generierte in fast allen Ländern wieder ein kräftiges Umsatzwachstum. Insgesamt hat die Geschäftseinheit ihren Umsatz um 9,3 Prozent auf 460 Millionen Euro gesteigert. Dazu haben wir mit Hochdruck in den Ausbau der Vertriebsmannschaft investiert. Ein weiterer Fokus der Marktbearbeitung lag auf der Intensivierung des Kundenmanagements und auf dem sukzessiven Ausbau des Dienstleistungsgedankens, z. B. über Kundenbindungssysteme wie reca Se|Co Service Concept. Durch eine enge Abstimmung im Produkt- und Marketingbereich aller Gesellschaften der reca Group konnten wir weitere Synergien nutzen. Ausblick 2011 Wir werden die Außendienstorganisation weiter ausbauen und die Marktpräsenz in den Bereichen Key Account, Industrie und Se|Co weiter verstärken. Die Neuorganisation der reca Group nach Business Units (Handwerk, Industrie, Automotive und Spezialisten) wird zur konzentrierten Marktbearbeitung beitragen. Das gemeinsame reca Marken- Anteil am Gesamtumsatz Geschäftseinheit Reca Group 5,3 % reca Group: Premiummarken unter einem Dach leitbild und die dementsprechende Ausrichtung der Marketingaktivitäten werden im Jahr 2011 für RECA NORM, Deutschland und Kellner & Kunz, Österreich ebenfalls einen großen Stellenwert einnehmen. Zudem arbeiten wir intensiv an einem länderübergreifenden Netzwerk für die Business Unit Industrie. Für die Gesellschaften in stagnierenden Märkten wie Spanien ist es oberstes Ziel, die Entwicklung zu stabilisieren und im Verdrängungswettbewerb zu bestehen. Umsatz Geschäftseinheit Reca Group in Mio. EUR mitarbeiter Geschäftseinheit Reca Group 600 4.000 450 438 484 503 421 460 2.000 150 1.000 2007 2008 2009 2010 3.941 3.954 3.402 3.619 3.000 300 2006 3.730 2006 2007 2008 2009 2010 33 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Geschäftseinheit Produktion +++ Starkes Umsatzwachstum: Konjunkturelle Erholung in allen relevanten Märkten +++ Mitarbeiterzahl erhöht: Durch Einstellung von Produktionsmitarbeitern und Stärkung des Vertriebs rüstet sich die Geschäftseinheit für weiteres Wachstum +++ Investition in die Kernkompetenzen: Innovationen, Prozessoptimierung und Produktionssteigerung +++ sich einem Markt gegenüber, der sich positiv entwickelte. Um von den Marktchancen 2010 zu profitieren, haben wir die Mitarbeiterzahl erhöht und dabei insbesondere die Außendienstmannschaft ausgebaut. Unser bewährtes Produktsortiment haben wir durch die Entwicklungs- und Projektarbeit im Bereich der Systemlösungen und der Verarbeitungstechnik verstärkt. Innovative Systemlösungen um die ASSY®plus Vollgewindeschraube für den Ingenieurholzbau Das Jahr 2010 2010 war von einer kräftigen konjunkturellen Erholung der für die Geschäftseinheit relevanten Märkte geprägt. Die Gesellschaften der Geschäftseinheit Produktion profitierten mit einer Umsatzsteigerung von 18,7 Prozent vor allem von einer boomenden Automobil-, Elektronik- und Maschinenbauindustrie sowie von einer zufriedenstellenden Entwicklung des Bausektors. Auch unsere Beschlägeproduzenten sahen Anteil am Gesamtumsatz Geschäftseinheit Produktion 5,2 % Umsatz Geschäftseinheit Produktion in Mio. EUR mitarbeiter Geschäftseinheit Produktion 600 4.000 450 408 437 451 444 374 2.000 150 1.000 2007 2008 2009 2010 3.780 4.111 4.149 4.019 3.665 3.000 300 2006 34 Ausblick 2011 Durch die hohe Qualität, den Neuheitsgrad und den Kundennutzen unserer Produkte wollen wir neue Märkte erschließen und weiteres Umsatzwachstum bei steigender Profitabilität generieren. Ein weiterer Schwerpunkt ist die kontinuierliche Optimierung der Produktions prozesse im Hinblick auf die Steigerung unserer Produktivität und Wett bewerbsfähigkeit. Darüber h inaus werden wir den Vertrieb durch den Ausbau des Außendienstes weiter stärken. Wir bauen in den USA eine Produktionsanlage für Befestigungstechnik in der Windenergie auf. In China beschäftigen uns nach wie vor die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Export. 2006 2007 2008 2009 2010 Geschäftseinheit Werkzeuge +++ Auftragseingang gestiegen: Deutlich bessere Geschäftsentwicklung als im Vorjahr +++ Konzentration auf wichtige Marken: ATORN® und ORION® stehen im Fokus +++ Sortiment ausgebaut: Spezialisierung in einigen Anwendungsbereichen +++ Das Jahr 2010 Nach dem schwierigen Jahr 2009 verbesserten wir das Umsatzniveau 2010 in den meisten Gesellschaften der Geschäftseinheit wieder deutlich. Insgesamt stieg der Umsatz um 12,4 Prozent. Im Investitions güterbereich, beispielsweise bei den Betriebseinrichtungen, haben wir im zweiten Halbjahr wieder vermehrt Aufträge generiert. In den asiati schen Ländern sind die Gesellschaften der Geschäftseinheit Werkzeuge sogar zweistellig gewachsen. Vor allem durch die Konzentration auf unsere Marken ATORN® und ORION® konnten wir am Markt überzeugen. Dazu haben wir das Sortiment in diesen Bereichen ausgebaut. Zudem haben wir auf die Spezialisierung in einigen Anwendungsbereichen gesetzt, wie beispielsweise die Zerspanung. Ausblick 2011 Nachdem sich der Automobilbereich sowie der Maschinenbau weiter erholen, sind die Vorzeichen für 2011 positiv. Gerade in Deutschland, einem Fokusmarkt der Geschäftseinheit Werkzeuge, ist durch die Binnenkonjunktur eine positive Entwicklung absehbar. Der zuneh- Anteil am Gesamtumsatz Geschäftseinheit Werkzeuge 3,4 % Die Marke ATORN® wird den höchsten Ansprüchen unserer Kunden gerecht. mende Bestelleingang von Investitionsgütern im zweiten Halbjahr 2010 wird sich 2011 in unserem Umsatz widerspiegeln. Wir werden in den Werkzeuggesellschaften zudem Außendienstmitarbeiter einstellen, um unsere Marktposition auszubauen. Auch die Akquisition von Neukunden werden wir forcieren. Umsatz Geschäftseinheit Werkzeuge in Mio. EUR 417 400 mitarbeiter Geschäftseinheit Werkzeuge 423 2.000 375 291 300 259 1.500 200 1.000 100 500 2006 2007 2008 2009 2010 1.462 2006 1.534 2007 1.596 2008 1.343 1.370 2009 2010 35 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Geschäftseinheit Elektronik +++ Wiederbelebte Nachfrage: Rekordjahr für die Unternehmen des Geschäftsbereichs Elektronik +++ Weichenstellung: Würth Solar mit strategischer Neuausrichtung +++ Weitere Internationalisierung: Schwerpunkte liegen auf den USA und Asien +++ die Erwartungen hinausgehendes Wachstum. Würth Solar hat sich mit einer strategischen Neuausrichtung gerüstet, um den zunehmend hohen Herausforderungen der Photovoltaikbranche erfolgreich zu begegnen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Stärkung und dem Ausbau des Vertriebs. Durch einen Unternehmenszukauf hat sich Würth Solar den Zugang zum Photovoltaik-Großhandel sowie zu PhotovoltaikMontagesystemen erschlossen und gleichzeitig die Internationalisierung vorangetrieben. Ob unscheinbar in einem System integriert wie stromkompensierte Drosseln oder von außen sichtbar wie LED-Symbolanzeigen in Nutzfahrzeugen: Ohne Elektronik ist die Welt von heute nicht mehr denkbar. Das Jahr 2010 Durch strategische Weichenstellungen ist es uns gelungen, die Chancen, die mit wiederbelebter Nachfrage an den Märkten entstanden sind, für die Würth Elektronik zu nutzen. Dies gilt insbesondere für die Hersteller von Bauelementen und Elektromechanik, die 2010 Rekord ergebnisse verzeichneten und deutlich expandierten. Auch die Produzenten von Leiterplatten und Systembaugruppen realisierten ein über Anteil am Gesamtumsatz Geschäftseinheit Elektronik 6,5 % Umsatz Geschäftseinheit Elektronik in Mio. EUR mitarbeiter Geschäftseinheit Elektronik 600 8.000 561 7.637 6.192 450 414 362 300 6.000 6.443 5.758 343 287 4.000 2.436 150 2.000 2006 36 Ausblick 2011 Das Wachstum der Würth Elektronik werden wir zum einen über die weitere Internationalisierung steigern. Schwerpunkte liegen dabei auf den USA und Asien. Zum anderen werden wir in Neu- und Weiter entwicklungen von Produkten und Dienstleistungen investieren, um die Marktposition der Elektronikunternehmen der Würth-Gruppe auszubauen. Dabei spielt die sehr enge Kooperation mit unseren Kunden in der Entwicklung neuer Lösungen eine besondere Rolle. Impulse für Innovationen von morgen gewinnt Würth Elektronik über die Mitwirkung an internationalen Forschungsprojekten. 2007 2008 2009 2010 2006 2007 2008 2009 2010 Geschäftseinheit Schrauben und Normteile +++ Positiver Trend: Gestiegene Nachfrage führt zu deutlichem Umsatzwachstum +++ Hoher Qualitätsstandard: Indunorm Hydraulik GmbH erfolgreich mit Prüfsystem Joint-Fit +++ Logistikstandorte weiter ausgebaut: Prozessoptimierung für unsere Kunden +++ Das Jahr 2010 2010 stieg die Nachfrage nach Verbindungselementen auf dem deutschen Markt wieder an. Auch wenn sich dieser Trend nicht in allen Ländern der Eurozone gleichermaßen durchsetzte, ist es den Gesellschaften der Geschäftseinheit Schrauben und Normteile gelungen, den Umsatz insgesamt um 39,0 Prozent zu steigern. Die Indunorm Hydraulik GmbH ist auf dem Markt für Hydraulik- und Hochdruckverbindungen Systemgeber für ein geprüftes Schlauch- und Armaturensystem. Einen wichtigen Anteil hat dabei die patentierte Prüftechnologie Joint-Fit. Sie bietet mit hohem Qualitätsstandard die Prüfung von Hochdruckleitungen. Eine Leistung, deren Nachfrage auch vor dem Hintergrund vermehrter Anforderungen an Maschinenbetreiber gestiegen ist. In Verbindung mit dem Sprinter, der mobilen Hydraulikwerkstatt, bietet das System eine wichtige Unterstützung unserer Kunden in Bezug auf die Betriebssicherheitsverordnung. Die beiden Logistikstandorte von Wagener & Simon Wasi GmbH & Co. KG haben wir im Laufe des Jahres 2010 weiter optimiert. Hier haben wir unseren Kunden IT-Schnittstellen angeboten, um Kosten in der Prozesskette zu senken. Anteil am Gesamtumsatz Geschäftseinheit Schrauben und Normteile 2,8 % Schrauben halten Verbindungen. Ausblick 2011 2011 plant die Geschäftseinheit, vor allem durch die Verfeinerung des Kundenmanagements weitere Marktanteile zu gewinnen. Sowohl die Pflege der Bestandskunden als auch die Gewinnung von Neukunden werden im Fokus stehen. Dazu wollen wir die Lieferprozesse weiter optimieren und beispielsweise über Streckenbelieferung diese noch stärker auf unsere Kunden abstimmen. Umsatz Geschäftseinheit Schrauben und Normteile in Mio. EUR mitarbeiter Geschäftseinheit Schrauben und Normteile 300 1.200 257 225 246 243 900 202 1.052 1.110 1.113 953 920 177 150 600 75 300 2006 2007 2008 2009 2010 2006 2007 2008 2009 2010 37 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Geschäftseinheit Finanzdienstleistungen +++ Wirtschaftliche Erholung: Gute Ergebnisse in der Geschäftseinheit +++ Für die Zukunft wappnen: Weiterhin großes Augenmerk auf Risikomanagement und Liquidität +++ Positiver Ausblick: Wirtschaftswachstum wird genutzt +++ vorbereitet. Die Würth Financial Services AG als Finanzdienstleister und Versicherungsbroker hat trotz der schwierigen Ausgangslage die Neustrukturierung erfolgreich bewältigt. Die Waldenburger Versicherung AG führt ihren konsequenten Aufbau weiter fort. Die Würth Leasinggesellschaften in Deutschland und der Schweiz haben einen Rahmenvertrag in Höhe von 200 Millionen Euro zum Verkauf von Leasingforderungen über die Verbriefungsplattformen der LBBW und DZ Bank abgeschlossen. Durch diese konzernunabhängige, lang fristige und flexible Finanzierungsalternative wird die Mittelbeschaffung für das Wachstum im Leasingbereich auf eine breite Basis gestellt. Kapitalbeschaffung, Liquiditätssicherung, Service Das Jahr 2010 Die Finanz- und Kapitalmärkte haben sich im Jahr 2010 etwas beruhigt, wobei die Staatsschuldenproblematik und die Wechselkurse die größten Unsicherheitsfaktoren darstellen. Die Privatbank Internationales Bankhaus Bodensee AG schließt das Jahr 2010 trotz dieser Risikofaktoren mit gleichbleibend gutem Ergebnis ab und ist auf die sich verschärfenden Anforderungen aus der Reglementierung gut Anteil am Gesamtumsatz Geschäftseinheit Finanzdienstleistungen 0,8 % Umsatz Geschäftseinheit Finanzdienstleistungen in Mio. EUR mitarbeiter Geschäftseinheit Finanzdienstleistungen 80 400 69 71 71 59 60 300 238 45 40 200 20 100 2006 38 Ausblick 2011 Mit dem weiterhin erwarteten niedrigen Zinsniveau und dem anziehen den Wirtschaftswachstum befinden sich alle Finanzdienstleistungsunternehmen der Würth-Gruppe in einem vorteilhaften Umfeld. Ausfallrisiken werden weiter abnehmen. Die volatilen Währungen bleiben allerdings ein Unsicherheitsfaktor. Für die Waldenburger Versicherung AG und die Würth Leasinggesellschaften erwarten wir ein kräftiges Umsatzwachstum. 2007 2008 2009 2010 2006 263 2007 279 2008 262 2009 281 2010 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage • Betriebsergebnis fällt mit 385 Millionen Euro höher aus als geplant • Debitorentage auf Rekordniveau • hoher Servicegrad von 98 Prozent gehalten Im abgelaufenen Geschäftsjahr steigerte die Würth-Gruppe ihr Betriebs ergebnis um 63,8 Prozent auf 385 Millionen Euro (2009: 235 Mil lionen Euro). Das entspricht einer Erhöhung um 150 Millionen Euro. Bei deutlichen Umsatzzuwächsen und trotz Investitionen in vertriebsnahe Bereiche verbesserte sich die Umsatzrendite von 3,1 Prozent 2009 auf 4,5 Prozent 2010. Wir sind mit dem Erreichten zufrieden, zeigt es doch, dass wir das wirtschaftlich schwierige Jahr 2009 hinter uns gelassen haben und mit wachsenden Gewinnen wieder zurück auf der Erfolgsspur sind. Nur so kann sich die Würth-Gruppe langfristig erfolgreich entwickeln. Das Betriebsergebnis errechnen wir als das Ergebnis vor Ertragsteuern, vor Abschreibungen auf Firmenwerte und Finanzanlagen und vor ergebniswirksamen Veränderungen der Minderheitsanteile, die als Fremdkapital ausgewiesen sind. Die Verbesserung im Ergebnis steht innerhalb der Würth-Gruppe auf einer breiten Basis. Die klassische Würth-Linie sowie die meisten Geschäftsbereiche der Allied Companies erwirtschafteten ein Betriebs ergebnis über dem Vorjahresniveau. Während die Gesellschaften, die in den industrienahen Bereichen wie der Automobilindustrie und dem Maschinenbau tätig sind, 2009 noch stark von der negativen wirtschaftlichen Entwicklung betroffen waren, kehrte sich dies 2010 ins Gegenteil um. Mehrfach konnte das Betriebsergebnis verdoppelt werden. Regional betrachtet entwickelte sich das Betriebsergebnis außerhalb Deutschlands etwas besser als in Deutschland. Beide Regionen ver zeichneten jedoch ein deutliches Plus. In Deutschland stieg das Be triebsergebnis um 42,7 Prozent auf 167 Millionen Euro (2009: 117 Millionen Euro). Dieser Anstieg um 50 Millionen Euro geht im Wesentlichen auf die deutlich verbesserte Ertragslage der Produktions gesellschaften und der Gesellschaften aus den Einheiten Werkzeuge, Leiterplattenfertigung sowie Schrauben und Normteile zurück. Größter Ergebnisträger innerhalb Deutschlands ist aber immer noch das Mutterunternehmen, die Adolf Würth GmbH & Co. KG. Auch die Betriebsergebnis und Umsatzrendite vor Steuern Würth-Gruppe Betriebsergebnis in Mio. EUR Umsatzrendite in Prozent 640 600 545 515 455 450 395 385 330 300 150 281 270 5,1 10,0 5,2 6,1 6,4 6,6 6,7 235 7,5 6,2 4,5 5,0 3,1 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 39 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Würth Industrie Service GmbH & Co. KG sowie die Würth Elektronik eiSos GmbH & Co. KG trugen maßgeblich zum Erfolg bei. Dementgegen steht das Geschäftsfeld Solar unter Druck. Der Anteil der deutschen Gesellschaften am Betriebsergebnis war insgesamt rückläufig und liegt bei 43,4 Prozent nach 49,8 Prozent im Jahr 2009. Die positive Ergebnisentwicklung im Ausland wurde unter anderem von unseren etablierten Würth Gesellschaften sowie unseren Produktionsunternehmen getragen. Auch die Gesellschaften der eiSos Gruppe trugen erheblich zur Steigerung des Ergebnisses bei. Nach wie vor stehen aber die Gesellschaften in Spanien, Belgien, Großbritannien und Griechenland unter Druck. Die Ergebnis situation in den USA hat sich im Vergleich zum Vorjahr verbessert, wenngleich wir hier noch nicht auf dem Niveau der Jahre 2006 und 2007 sind. Die Krise 2008/2009 und die Entwicklung der Würth-Gruppe in dieser Zeit hat uns gezeigt, dass wir sehr schnell auf sich ändernde Rahmenbedingungen reagieren können. Wir werden weiterhin an der Optimierung unserer internen Prozesse arbeiten, um uns diese Flexibilität und Schnelligkeit zu erhalten. Bedingt durch das gestiegene Umsatzvolumen hat sich der Material aufwand erhöht. Die steigenden Rohstoffpreise aufgrund z.B. knapperer Produktionskapazitäten bei den Lieferanten konnten nicht in vollem Umfang an den Markt weitergegeben werden und machten sich in der Materialaufwandsquote bemerkbar. Diese erhöhte sich auf 47,9 Prozent (2009: 45,7 Prozent). Die Entwicklung war auch durch ein stärkeres Umsatzwachstum in Geschäftsbereichen mit durchschnittlich niedrigeren Roherträgen bedingt. Ende Dezember 2010 beschäftigte die Würth-Gruppe 62.433 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Anstieg um 4.551 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Vergleich zum Dezember 2009 war mit ein Grund für das realisierte Umsatzwachstum, denn der Kontakt von Mensch zu Mensch ist die Stärke unseres Direktvertriebs. Darüber hinaus erfordern diversifizierte Vertriebsstrategien entsprechenden Mitarbeitersupport. Die durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten ist um 2,1 Prozent gestiegen. Dies in Verbindung mit dem deutlich höheren Umsatzwachstum führte dazu, dass sich die Personalaufwandsquote leicht auf 28,6 Prozent verbessert hat (2009: 29,4 Prozent). Der Anstieg der Abschreibungen lag unter dem Umsatzwachstum. Damit verringerte sich der prozentuale Anteil der Abschreibungen auf 3,4 Prozent nach 3,7 Prozent 2009. Aufgrund der nur geringfügig 40 stärkeren Investitionstätigkeit 2010 im Vergleich zu 2009 blieben die Abschreibungen auf das Anlagevermögen nahezu auf Vorjahresniveau. In den Abschreibungen enthalten sind auch Wertminderungsaufwendungen, die im Wesentlichen auf den Solarbereich entfallen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich im Vergleich zum Umsatz mit +10,7 Prozent moderat. Neben gestiegenen Sach kosten wie zum Beispiel den Verpackungs- und Versendungskosten (+12,5 Prozent) wurde eine deutliche Reduktion der Forderungs abschreibungen realisiert. Dies steht im Einklang mit den signifikant reduzierten Debitorentagen in der Würth-Gruppe. Das Zinsergebnis konnte im Vergleich zum Geschäftsjahr 2009 verbessert werden. Im März 2010 wurde eine fällige Anleihe in Höhe von 150 Millionen Euro zurückbezahlt mit dem Ergebnis, dass sich die Zinsbelastung reduzierte. Darüber hinaus haben sich unsere Zins sicherungsgeschäfte positiv entwickelt. Insgesamt konnte die durchschnittliche Verschuldung leicht reduziert werden. Die Steuerquote verringerte sich im Gegensatz zum Jahr 2009 deutlich auf 23,0 Prozent. Die Veränderung der Ertragsteuern ergab sich im Wesentlichen aus der Entwicklung der latenten Steuern, da aufgrund der positiven Entwicklung 2010 entstandene Verlustvorträge aus Vorjahren teilweise in absehbarer Zeit genutzt werden können und deshalb aktiviert wurden. Die Würth-Gruppe konnte 2010 ihren Jahresüberschuss auf 268 Millionen Euro signifikant erhöhen (2009: 111 Millionen Euro). Basis war einerseits das erhöhte Umsatzvolumen, andererseits die zum Umsatz unterproportional gestiegenen Personal- und sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Dieser positive Effekt war deutlich stärker als der Anstieg der Materialaufwandsquote, sodass sich die Umsatzrendite nach Steuern auf 3,1 Prozent mehr als verdoppelte (2009: 1,5 Prozent). Investitionen und Cashflow Die Investitionstätigkeit des Konzerns nahm im vergangenen Geschäftsjahr wieder etwas an Fahrt auf. Nach 261 Millionen Euro im Jahr 2009 investierte die Würth-Gruppe insgesamt 283 Millionen Euro in Sachanlagen, Finanzanlagen und immaterielle Vermögenswerte. In Deutschland wurden 118 Millionen Euro, außerhalb Deutschlands 165 Millionen Euro investiert. Das gestiegene Investitionsvolumen ist eine Reaktion auf den anziehenden Geschäftsverlauf. Alle Gesellschaften hatten im Investitionen Würth-Gruppe in Mio. EUR 479 450 425 Cashflow aus operativer Tätigkeit Würth-Gruppe in Mio. EUR 800 453 750 261 300 283 150 500 506 434 411 216 250 2006 2007 2008 2009 2010 Jahr 2009 aus kaufmännischer Vorsicht heraus sämtliche Investitionsprojekte auf ihre unbedingte Notwendigkeit hin untersucht und sich im Zweifel eher gegen die Investition und für die Sicherung der Liquidität entschieden. Mit den verbesserten ökonomischen Bedingungen stieg dann aber 2010 die Notwendigkeit, anstehende Investitionsprojekte auch umzusetzen, um die Voraussetzungen für künftiges Wachstum zu schaffen. Der Schwerpunkt der Investitionen lag auf dem Ausbau der Lagerkapazitäten und des Niederlassungsnetzes für unsere Vertriebsunternehmen sowie im Bereich Produktionsgebäude, technische Anlagen und Maschinen für unsere Produktionsgesellschaften. So erweiterten die FEGA & Schmitt Elektrogroßhandel GmbH, Ansbach, die Würth France SA mit Sitz in Erstein, Frankreich sowie die Würth Industrie Service GmbH & Co. KG, Bad Mergentheim ihre Logistikkapazitäten. Der Brutto Cashflow der Würth-Gruppe belief sich auf 685 Millionen Euro und konnte im Vergleich zum Vorjahr um 151 Millionen Euro gesteigert werden (2009: 534 Millionen Euro). Das lag im Wesentlichen am verbesserten Ergebnis vor Ertragsteuern. Die Investitionen konnten somit vollständig aus dem Brutto Cashflow gedeckt werden. Das Verhältnis von Investitionen zu Brutto Cashflow lag mit 41,3 Prozent unter Vorjahresniveau (2009: 48,9 Prozent). Aufgrund der gestiegenen Forderungen und Lagerbestände reduzierte sich allerdings der Cashflow aus operativer Tätigkeit deutlich von 800 Millionen Euro im Jahr 2009 auf 216 Millionen Euro im Jahr 2010, wobei das Jahr 2009 aufgrund 2006 2007 2008 2009 2010 der Maxime „Cash is king“ und einer drastischen Reduzierung der Bestände nicht als Benchmark herangezogen werden darf. Nach Abzug unserer Ausgaben für Investitionen liegt der Free Cashflow bei –73 Millionen Euro. Zusammen mit dem Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit, z.B. im Zusammenhang mit der Rückzahlung einer Anleihe, ergab dies eine Reduktion der liquiden Mittel um 330 Millionen Euro auf 391 Millionen Euro 2010. Einkauf Die Würth-Gruppe hatte sich 2010 auf einen Wechsel von einem Einkäufermarkt zu einem Verkäufermarkt einzustellen. Die seitens der Lieferanten im Jahr 2009 zurückgefahrenen Fertigungskapazitäten führten im Jahresverlauf zu verlängerten Lieferzeiten. Durch die Erholung der Weltwirtschaft erhöhte sich zudem der Bedarf an Rohstoffen, was sich zum Teil in deutlichen Preissteigerungen widerspiegelte. Diese Situation führte dazu, dass wir von unseren Lieferanten in vielen Produktbereichen mit Preisforderungen konfrontiert wurden, die letztlich nicht vollständig abzuwehren waren. Die Logistikkosten stiegen im Jahresverlauf ebenfalls deutlich an. Dies wurde hauptsächlich durch knappe Transportkapazitäten im Markt verursacht. Zur Optimierung der Kosten innerhalb des gesamten Beschaffungsprozesses war eine noch engere Zusammenarbeit zwischen den Ressorts Einkauf und Logistik erforderlich. Die Lieferfähigkeit konnte 41 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss trotz der knapper werdenden Fertigungskapazitäten durch eine sehr enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten auf einem hohen Niveau von 98 Prozent gehalten werden. Für das Jahr 2011 erwarten wir zunächst eine weiterhin robuste Konjunktur und somit auch wenig Veränderung auf der Beschaffungsseite. Vorräte und Forderungen Als überwiegend im Handel tätige Unternehmensgruppe sind für Würth Vorräte und Forderungen wesentliche Bilanzpositionen, deren Management und Optimierung permanent im Fokus der Unterneh mensleitung stehen. Nachdem das Jahr 2009 aufgrund der ökono mischen Rahmenbedingungen gänzlich unter dem Zeichen der Reduktion der Forderungs- und Vorratsbestände stand, erforderte die sich positiv entwickelnde Geschäftstätigkeit ab dem zweiten Quartal 2010 einen Aufbau der Bestände, um die Belieferung unserer Kunden sicherzustellen. Würth will seine Kunden begeistern. Dazu gehört auch ein Servicegrad nahe der 100-Prozent-Marke. Trotz dieses Anspruchs wurden die Vorräte 2010 jedoch nur in wirtschaftlich sinnvollem Rahmen aufgestockt. So erhöhten sich die Lagerbestände der Würth-Gruppe um 334 Millionen Euro auf 1.244 Millionen Euro (2009: 910 Millionen Euro). Damit liegen wir über dem bisherigen Höchstwert von 2008 (1.107 Millionen Euro). Die Erhöhung der Lagerbestände spiegelt auch das deutlich gestiegene Preisniveau auf den für die Würth-Gruppe relevanten Welt-Rohstoffmärkten wider. Die schnelle ökonomische Erholung führender Wirtschaftsnationen traf 2010 auf die zunehmende Rohstoffknappheit und auf steigende Produktionsengpässe aufgrund der 2009 zurückgeführten Produktionskapazitäten. Der Preisanstieg nahm vor allem in der zweiten Hälfte 2010 an Geschwindigkeit zu. Zur Sicherung der Lieferfähigkeit wurden neue Lieferquellen gesucht und aufgebaut. Das und die Nutzung noch relativ günstiger Warenbezüge vor angekündigten Preiserhöhungen führte im Ergebnis dazu, dass die Erhöhung der Lagerbestände über der Umsatzsteigerung 2010 lag. Auf Basis einer 12-Monatsberechnung konnte der Lagerumschlag jedoch auf 5,9-mal gesteigert werden nach 5,4-mal Ende 2009. Mit diesem Wert für das Jahr 2010 hat die Würth-Gruppe ihren Plan von 5,8-mal leicht übertroffen. Als zweite wesentliche Position des Working Capital stehen die Forderungen im permanenten Fokus der Unternehmensführung. Ein nahezu 42 perfektes Zusammenspiel von Vertrieb und Debitorenmanagement sowie ausgefeilte Controllingsysteme führten im Jahr 2010 zu einem absoluten Rekordwert in Bezug auf die Debitorentage der WürthGruppe. Diese für die Würth-Gruppe so wichtige Kennzahl reduzierte sich deutlich auf 46,7 Tage nach 50,0 Tagen Ende 2009. Sowohl innerhalb als auch außerhalb Deutschlands wurden Verbesserungen erzielt, wenngleich die deutschen Gesellschaften mit 37,0 Debitoren tagen traditionell ein geringeres Niveau aufweisen. Diese sehr erfreuliche Entwicklung der Debitorentage zeigt, dass der Anstieg der Forderungen um 202 Millionen Euro auf 1.161 Millionen Euro (2009: 959 Millionen Euro) in einem ökonomisch sinnvollen Zusammenhang mit dem gestiegenen Umsatzniveau steht. Insgesamt konnten durch verfeinerte Analyseinstrumente sowie durch den intensiven Dialog mit dem Vertrieb die Zielsetzungen des Forderungsmanagements kon sequent umgesetzt werden. Der Prozentsatz der Forderungsausfälle und der Aufwendungen aus der Zuführung zu Wertberichtigungen bezogen auf die Umsatzerlöse hat sich von 0,9 Prozent auf 0,6 Prozent deutlich verringert. Finanzierung Die Würth-Gruppe verfügt seit Jahren über eine konstant hohe finanzielle Stabilität. Dies wurde im Jahr 2010 einmal mehr untermauert durch eine für ein Handelsunternehmen beachtliche Eigenkapitalquote von 42,0 Prozent (2009: 41,3 Prozent). Der erfreuliche Anstieg der Eigenkapitalquote geht zurück auf die gute Ergebnisentwicklung und die für ein Familienunternehmen typische Verhaltensweise, Gewinne weitgehend im Unternehmen zu reinvestieren, was zu dem deutlichen Anstieg des Eigenkapitals im zurückliegenden Geschäftsjahr um 267 Millionen Euro auf 2,9 Milliarden Euro geführt hat (2009: 2,6 Milliarden Euro) bei einem im Vergleich zur Eigenkapitalveränderung geringeren Anstieg der Bilanzsumme auf 6,8 Milliarden Euro (2009: 6,3 Milliarden Euro). Die komfortable Eigenkapitalausstattung ist die Basis der soliden Finanzierung der Unternehmensgruppe und stärkt das Vertrauen der Kunden und Lieferanten in den Konzern. Die Würth-Gruppe unterzieht sich seit knapp 20 Jahren einem jährlichen Ratingprozess durch führende Rating-Agenturen. 2010 bestätigte Standard & Poor‘s erneut das „A Rating“, die Agentur Fitch Ratings behielt ihr „A– Rating“ bei. Erfreulich war die Veränderung des Outlooks beider Agenturen von „negative“ auf „stable“, was das Vertrauen in die künftige positive Entwicklung des Geschäftsverlaufs und der Finanzkennzahlen widerspiegelt. Das seit Jahren gute Rating ist nicht Eigenkapital Würth-Gruppe in Mio. EUR 2.867 3.000 2.278 2.402 2.517 2.600 um 330 Millionen Euro auf 391 Millionen Euro (2009: 721 Millionen Euro). Zusätzlich zu den liquiden Mitteln besitzt die Gruppe eine bisher nicht genutzte, von einem Bankenkonsortium bis Juli 2013 fest zugesagte Kreditlinie in Höhe von 150 Millionen Euro. Trotz der Abnahme der liquiden Mittel sind wir für die nächsten 18 bis 24 Monate gut gerüstet, um die Entwicklung der Würth-Gruppe voranzutreiben, in den Markt zu investieren und Firmenkäufe tätigen zu können. 2.000 1.000 2006 2007 2008 2009 2010 nur Ausdruck einer positiven Bonitätseinstufung, sondern auch Zeichen einer kontinuierlichen und erfolgreichen Entwicklung der Unternehmensgruppe und der Stabilität unseres Geschäftsmodells. Diese hohe internationale Kreditwürdigkeit erlaubt uns die günstige Beschaffung von Finanzmitteln auf den internationalen Kapitalmärkten. Wir gehen 2011 von keinen negativen Veränderungen aus. Zum Ende des Geschäftsjahres verfügte die Würth-Gruppe über fünf am Kapitalmarkt emittierte Anleihen, ein Schuldscheindarlehen sowie ein Private Placement. Alle hiermit im Zusammenhang stehenden vereinbarten Covenants wurden eingehalten. Eine fällige Anleihe in Höhe von 150 Millionen Euro konnte im März 2010 vollständig aus dem Cashflow zurückgezahlt werden. 2011 wird das US Private Placement in Höhe von 200 Millionen USD fällig. Eine Anschlussfinanzierung ist geplant. In den Jahren 2012 bis 2015 werden dann jeweils zwischen 150 und 300 Millionen Euro fällig. Das Fälligkeitsprofil ist demzufolge gut verteilt. Für weitere Angaben zur Fälligkeit und Zinsstruktur verweisen wir auf die Ausführungen im Konzernabschluss: H. Erläuterungen zur Konzern-Bilanz, [24] Finanzschulden. Das Jahr 2010 war durch einen deutlich anziehenden Geschäftsverlauf gekennzeichnet. Dies wirkte sich wie beschrieben auch auf den Aufbau der Forderungs- und Vorratsbestände aus. Darüber hinaus wurde das Investitionsniveau wieder erhöht. Nachdem wir keine neuen Mittel am Kapitalmarkt aufgenommen haben, reduzierten sich die liquiden Mittel Neugründungen und Zukäufe Das Wachstum der Würth-Gruppe basiert einerseits auf der Gründung von Gesellschaften, andererseits auf Unternehmenszukäufen. Tochterunternehmen werden gegründet, um erfolgreiche Vertriebskonzepte in neue Märkte zu multiplizieren. Dies gilt im Wesentlichen für die Gesellschaften der Würth-Linie, wobei die regionale Expansion nahezu ausgeschöpft ist. Würth Direktvertriebsgesellschaften beliefern bereits in 84 Ländern Kunden mit Befestigungs- und Montagematerial. In zunehmendem Maße gründen nun auch etablierte und profitable Allied Companies weltweit Tochtergesellschaften. Eine Strategie, die durch die Dezentralität der Würth-Gruppe positiv begünstigt wird. Aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung und der obersten Priorität innerhalb der Würth-Gruppe, die Liquidität zu sichern, wurden 2009 nur wenige Gesellschaften gegründet und keine Gesellschaft akquiriert. Nachdem 2010 die strategische Marschrichtung erneut auf Wachstum ausgerichtet war und die Erhöhung des Marktdrucks im Vordergrund stand, galt es wieder, neue Märkte auch durch Unternehmensgründungen zu erschließen. So erweiterte die Elektroniksparte ihre regionale Ausbreitung und gründete Gesellschaften in den USA (Wurth Electronics ICS, Inc.), in Griechenland (Würth Solar Hellas Anonimi Eteria of Services for Production of Electric Energy from Solar Energy) und den Niederlanden (Würth Elektronik Nederland B.V.). Auch die Geschäftseinheit Werkzeuge vergrößerte ihre globalen Aktivitäten mit der Gründung der vierten chinesischen Gesellschaft (HAHN+KOLB (Shenyang) Tools Co., Ltd.). Bereits im März 2010 hat die Würth-Gruppe – mit der WABCO Holdings Inc. als Joint Venture – im Bereich „Diagnosetechnik Nutzkraftfahrzeuge“ die WABCOWÜRTH Workshop Services GmbH gegründet. Diese Gesellschaftsgründungen trugen 2010 nur sehr gering zum Umsatzwachstum der Würth-Gruppe bei, sind jedoch die Garanten für den Umsatz von morgen. Die Würth-Gruppe nutzte 2010 die günstigen Bedingungen auf dem Markt für Unternehmenszukäufe, allerdings nur dort, wo die Akquisi- 43 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss tion auf lange Sicht in das strategische Konzept des Konzerns passt. So haben wir im Juli 2010 die SolarMarkt AG mit Sitz in Freiburg, Deutschland inklusive deren Tochterunternehmen Creotecc GmbH sowie aller Auslands- und Projektgesellschaften akquiriert. Die Würth-Gruppe steigt damit in den Großhandelsmarkt der Photovoltaik ein und hat gleichzeitig über die SolarMarkt-Tochter Creotecc einen Hersteller, Produktentwickler und Händler von Photovoltaik-Montagesystemen unter ihrem Dach. Der Zukauf ist, ergänzend zur eigenen Modulproduktion durch Würth Solar, ein wesentlicher Bestandteil der weiterentwickelten Unternehmensstrategie in der Solarsparte mit einem Schwerpunkt auf dem Ausbau der Vertriebskompetenz. Des Weiteren wurde im November 2010 die US-amerikanische Gesellschaft Oliver H. Van Horn Co. LLC mit Sitz in New Orleans, Louisiana in die Würth-Gruppe integriert. Die Gesellschaft unterstützt die Aktivitäten der Division Metall in den USA. Das 1903 gegründete Unternehmen verfügt über sieben Standorte in den drei US-Bundesstaaten Louisiana, Mississippi und Alabama. Forschung und Entwicklung Als Unternehmensgruppe, die ihren Umsatz zu 95 Prozent durch Handel und zu fünf Prozent durch Produktion generiert, stehen für die WürthGruppe sowohl ihre Produkte und Serviceleistungen als auch ihre Vertriebs- und Logistikaktivitäten im Vordergrund der Forschungs- und hauptsächlich der Entwicklungsarbeit. Das gilt für das Kerngeschäft, den Handel mit Montage- und Befestigungsmaterial, genauso wie für die Tochtergesellschaften in den angrenzenden Geschäftsbereichen. Zum einen stellen praxisorientierte Anregungen aus persönlichen Kundenkontakten sowie die Zusammenarbeit mit unabhängigen Instituten und Hochschulen und einem Beirat aus dem Kreis der Würth Kunden die Basis für unser Innovationsmanagement dar. Zum anderen ist unsere Firmenphilosophie für die ständige Weiterentwicklung unserer Leistungen ausschlaggebend: Das visionäre Denken der Führungsverantwortlichen und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter treibt das Unternehmen zum Erreichen immer neuer Meilensteine an. • hohe Innovationsrate wird gehalten • Würth-Linie bringt strategisch wichtige Entwicklungen im Produkt- und Servicebereich auf den Markt • Allied Companies investieren in die Weiterentwicklung ihrer Leistungen und werden durch offizielle Auszeichnungen belohnt 44 Auch im Geschäftsjahr 2010 konnten wir unsere Innovationsrate hochhalten: 40 Prozent des Umsatzes der Adolf Würth GmbH & Co. KG erzielen wir beispielsweise mit Produkten, die nicht älter als fünf Jahre sind. Diese Quote ist für ein Handelsunternehmen vergleichsweise hoch. Unsere intensive Arbeit im Entwicklungsbereich dokumentieren wir durch die Schutzrechte, die Würth als Eigentümer hält. Diese erhöhten wir 2010 um 644. Im Einzelnen sind es nun 737 aktive Patente, 36 Gebrauchsmuster, 240 Geschmacksmuster (Designs) sowie 4.530 aktive Marken. Würth-Linie: Jedem Kunden seinen Würth Innerhalb der Würth-Linie liegt für die Gesellschaften einerseits ein großes Potenzial in der Spezialisierung in einzelnen Anwendungs bereichen. Andererseits beweist Würth durch seine große Palette an ergänzenden Dienstleistungen Marktstärke. Die Entwicklung beider Bereiche wird kontinuierlich vorangetrieben, so auch 2010. Dies wird durch folgende Beispiele belegt: Dübeltechnik Die AMO®-Y-Schraube ist eine Würth Eigenentwicklung für die Fenstermontage in Porenbeton, die wir 2010 auf den Markt gebracht haben. Eine Spezialbeschichtung und eine neue Gewindeform sorgen für höhere Haltewerte in diesem Baustoff. Die Tests wurden im akkreditierten Dübellabor der Adolf Würth GmbH & Co. KG durchgeführt. Der Sortimentsbereich Dübel ist für die Würth-Linie strategisch besonders wichtig, da er das klassische Produktportfolio rund um Schrauben und Muttern ergänzt. Ständige Weiterentwicklungen und Neuprodukte sind entscheidend, um eine führende Marktposition einnehmen zu können. Produktprogramme Über einzelne Produkte hinaus arbeitet Würth kontinuierlich an der Zusammenstellung attraktiver Produktprogramme, die wir mit umfangreichen Service- und Garantieleistungen ergänzen. 2010 haben wir beispielsweise die 10-Jahres-Systemgarantie auf Luft- und Winddichtprodukte für den Innen- und Außenbau stark forciert. Wir sind der einzige Anbieter auf dem Markt, der diese Garantie in solchem Umfang anbietet: Sie umfasst bei der Verwendung der aufeinander abgestimmten Würth Systemkomponenten über den Materialwert hinaus auch den Materialaus- und -wiedereinbau. Services Als Komplettanbieter deckt Würth nicht nur den Bedarf seiner Kunden an Verbrauchsmaterial, sondern wird zudem stark hinsichtlich ergän- zender Service- und Beratungsleistungen nachgefragt. Deshalb entwickeln wir diesen Kompetenzbereich kontinuierlich weiter. Ein wichtiger Schwerpunkt liegt zwischenzeitlich auf der Entwicklung unterstützender Technologieplattformen: So hat 2010 beispielsweise der Produktbereich Beschläge ein neues Planungstool für unsere Handwerkskunden auf den Markt gebracht. Es dient zur Planung und Materialdisposition bei der Herstellung von Möbeln. Modell ermöglicht die Anschaffung neuer Werkstattausrüstungen mit nur minimalem Eigenkapitaleinsatz. Damit können zum einen bereits existierende Werkstätten ihre Ausrüstung bequem modernisieren und so dem aktuellen Stand der Technik anpassen. Zum anderen stellt der Würth Finanzierungsservice für neu eröffnende Werkstätten eine Möglichkeit dar, die Erstausstattung mit Maschinen, Werkzeugen und Materialien zu realisieren. Darüber hinaus haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr unser Baustellen-Projektmanagement weiter optimiert. Der zentrale Gedanke dieses Konzepts ist die umfassende Unterstützung von Bauprojekten von der Planungsphase bis hin zur Fertigstellung. Der Mehrwert für unsere Kunden liegt dabei vor allem in der Termin- und Kostenoptimierung. Wesentliches Element des Konzepts ist die BAULOC®-Station. Dabei handelt es sich um spezielle Container, die direkt vor Ort auf der Baustelle des Kunden aufgestellt und mit Mitarbeitern besetzt werden können. Diese Entwicklungen ergänzen wir konsequent durch Schulungsprogramme, die wir über die Akademie Würth und die einzelnen Divisionen anbieten. 2010 kam ein neues Angebot der Division Auto mit einem Schulungsprogramm für Kfz-Werkstätten auf den Markt. Allied Companies investieren in Produkte und Services Auch die Allied Companies arbeiten an der stetigen Weiterentwicklung ihrer Leistungen. Die folgenden Beispiele sind ebenfalls nur Auszüge aus den Ergebnissen 2010: Logistik Die Adolf Würth GmbH & Co. KG hat 2010 die Umstellung ihrer Elektrohandwerkzeuge auf eine Radio Frequency Identification (RFID) vorangetrieben. Dabei wird ein RFID-Chip in die Maschinen eingebaut, auf dem die Maschinen-Seriennummer abgespeichert ist. Mit Hilfe der RFID-Technologie kann bei einer Reparatur die Maschine im Waren eingang schnell und einfach identifiziert werden. Darüber hinaus ist eine Rückverfolgung zum Kunden möglich, wenn ein Elektrowerkzeug nach einem Diebstahl wiedergefunden wurde. In diesem Anwendungsbereich hat Würth die Identifikationstechnik mit RFID-Chips maßgeblich beeinflusst und vorangetrieben. Finanzierungsmodell zur Kfz-Werkstattmodernisierung Für die klassischen Würth Handwerkskunden spielen Finanzierungskonzepte oftmals eine wichtige Rolle für ihre erfolgreiche unternehmerische Entwicklung. Deshalb bietet die Adolf Würth GmbH & Co. KG seit Juli 2010 für das Kfz-Gewerbe einen Vertrag zur Erstattung von Leasingaufwendungen an. Im Rahmen dieser Vereinbarung erstattet Würth die von einer Werkstatt verauslagten Leasingaufwendungen, wenn zuvor vereinbarte Umsatzziele mit Würth Produkten erreicht wurden. Die Rückerstattung erfolgt in Form einer Warengutschrift. Dieses Produktion Der Ausbau der Serviceprozesse, die dem Serienverkauf vor- und nachgelagert sind, ist ein Entwicklungsschwerpunkt in der Geschäftseinheit Produktion. Beispielhaft hierfür sind die Beratungsdienstleistung im Bereich der Kaltumformung der Werkzeugtechnik Niederstetten GmbH & Co. KG und die Erweiterung des Fastener Testing Centers zur Durchführung von Kundenversuchen der Arnold Umformtechnik GmbH & Co. KG. Darüber hinaus wurden Entwicklungen im Bereich globaler Trends im Holzbau und der steigenden Anforderungen in der Elektro- und Fluidtechnik Rechnung getragen. Dies spiegelt sich in neuen Prozessen, Produkten und Serviceleistungen wider. So wurde z.B. mit Cleancon® ein Prozess zur Beherrschung erhöhter Anforderungen an die technische Sauberkeit von Verbindungselementen geschaffen. Durch den Ausbau der kaltumformtechnischen Möglichkeiten gelang es, neue Marktfelder im Bereich der Präzisionsteile zu erschließen, die bisher überwiegend der spanabhebenden Industrie vorbehalten waren. Auch im Bereich der Produktentwicklung entstanden Innovationen wie die „Biegesteife Rahmenecke“, ein Holz-Beton-Verbundsystem der Tochtergesellschaft SWG Schraubenwerk Gaisbach GmbH, und Produkte für Dach- und Wandbefestigungen mit bauamtlichen Zulassungen der Firma REISSER Schraubentechnik GmbH. Der Werkzeughersteller Tooling International Ltd. definierte unter der Marke Quantum neue Maßstäbe hinsichtlich Werkzeugstandzeiten. Grass GmbH erhält Auszeichnungen Ein strategisch wichtiger Produktbereich, den die Würth-Gruppe in den letzten Jahren massiv ausgebaut hat, sind die Beschläge. Die Grass GmbH, Österreich als Beschlägespezialist innerhalb des Konzerns erhielt 2010 eine Bestätigung für ihre intensive Entwicklungsarbeit 45 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss durch die Auszeichnung mit dem renommierten red dot award. Das Unternehmen wurde in gleich zwei Produktsegmenten ausgezeichnet: Die Unterflur-Führung Dynapro® erhielt den Preis in der Kategorie Produktdesign. Als erstes System am Markt ist Dynapro® komplett synchronisiert und setzt damit bezüglich Laufruhe, Belastungsfähigkeit und Komforteigenschaften neue Maßstäbe. Die neue Scharnier-Generation Tiomos® wurde mit der „honourable mention 2010“ ausgezeichnet. Dem Produkt wird damit eine außerordentlich gelungene Detaillösung bescheinigt: Der Grass GmbH ist es gelungen, die stufenweise regulierbare Soft-close-Schließdämpfung absolut unsichtbar im Scharnierraum zu integrieren. Dank physikalisch optimierter Hebelbewegungen lassen sich alle mit Tiomos® versehenen Möbeltüren sehr leicht öffnen. Außerdem ermöglicht die von der Grass GmbH entwickelte Kinematik Fugenbilder mit minimalen Spaltmaßen. Würth Elektronik Auch die Würth Elektronik Gruppe hat 2010 ihre Entwicklungsarbeit konsequent vorangetrieben. Das Unternehmen entwickelte beispielsweise das innovative Produkt Faltflex®. Es besteht aus einer flexiblen Leiterplatte, die ziehharmonikaartig aufeinandergefaltet und anschließend verpresst wird. Sie weist die Eigenschaften eines passiven Bauteils auf und verfügt über Vorteile hinsichtlich Platz, Gewicht und Integrations fähigkeit. Ebenfalls neu eingeführt wurden Übertrager für energie effiziente Schaltnetzteile, die beim Stand-by-Betrieb von Elektronik produkten helfen, Strom zu sparen. Risiko- und Chancenbericht Die Würth-Gruppe verfügt über ein Managementsystem, das es ermöglicht, unternehmerische Chancen und Risiken zu identifizieren, zu erfassen, gegeneinander abzuwägen, zu beurteilen und zu kom munizieren. Die bewusste und systematische Auseinandersetzung mit Risiken und Chancen ist untrennbar mit unserem unternehmerischen Handeln verbunden. • EDV-gestütztes Risikoreportingsystem wurde 2010 weiter verfeinert und in den Konzerngesellschaften etabliert • weltwirtschaftliche Erholung trägt zur Reduzierung der R isiken bei • Wachstumschancen und Pläne zur intensiven Marktbearbeitung führen zu positiver Gesamtbeurteilung 46 Funktionsweise des Risikomanagementsystems Das Risikomanagementsystem (RMS) der Würth-Gruppe umfasst drei wesentliche organisatorische Elemente: das interne Überwachungs system durch die interne Revision, das Controlling und ein Frühwarnsystem. Die Gesamtverantwortung für den zyklisch angelegten Risikomanagementprozess liegt bei der Konzernführung der Würth-Gruppe. Sie definiert auch die risikopolitischen Grundsätze. Die Umsetzung eines funktionsfähigen und effizienten RMS in den Konzerngesellschaften ist Aufgabe der jeweiligen Geschäftsleitungen. Zudem gibt es auf Konzern ebene die Funktion des Risk-Managers, der direkt an die Konzernführung berichtet. Der Risk-Manager koordiniert das Risikomanagement auf Konzernebene und steht in ständigem Kontakt mit dem Risk-Controller des Beirats, der direkt der Beiratsvorsitzenden der Würth-Gruppe unterstellt ist. Funktionsweise des rechnungslegungsbasierten internen Kontrollsystems Wesentliches Element des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems der Würth-Gruppe ist das Würth Informationssystem. Mithilfe dieses internen Reportings werden aufbauend auf einer monatlichen Meldung alle zur Steuerung der WürthGruppe notwendigen Kennzahlen zeitnah dargestellt und stehen für weitere Analysen der Konzernführung und Führungskonferenz zur Verfügung. Systemimmanente Kontrollmechanismen wie Plausibilitätsprüfungen und Cross-Checks optimieren die Qualität der Informationen als Entscheidungsgrundlage. Eine konzernweit einheitliche internet basierte Erfassung der Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen dient nicht nur der Effizienz, sondern vermeidet Übertragungsfehler, stellt die einheitliche Informationsbereitstellung sicher und umfasst ebenfalls eine Fülle von Plausibilitätsprüfungen, ohne deren Bestehen die Informationen nicht weitergeleitet werden können. Durch die einheitliche Plattform ist auch sichergestellt, dass Rechnungslegungsänderungen konzernweit einheitlich umgesetzt werden. Änderungen an den Daten werden durch Prüfziffernverfahren und die entsprechende Ausgestaltung von IT-Zugriffsrechten vermieden. Zur Konsolidierung wird Standardsoftware verwendet. Änderungen an den Systemeinstellungen werden protokolliert und unterliegen dem 4-Augen-Prinzip. Die Monatsund Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen werden regelmäßig auf Plausibilität geprüft. Auch der Konzernabschluss unterliegt einer solchen internen Prüfung. Darüber hinaus beinhalten die Würth PAPRegeln (Policy and Procedure Manual) interne Arbeitsanweisungen. Interne Publikationen vermitteln unter anderem detaillierte Vorschriften zur Rechnungslegung. Deren Einhaltung wird regelmäßig durch die interne Revision überprüft. Zur Klärung von rechtlichen und steuerlichen Fragen mit Rechnungslegungsauswirkung werden externe Spezialisten hinzugezogen. Externe Aktuare berechnen Pensions- und ähnliche Verpflichtungen. Zentrale wie dezentrale Finanzleiterschulungen stellen darüber hinaus sicher, dass alle am Rechnungslegungsprozess beteiligten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen immer über den neuesten Gesetzes- und Kenntnisstand verfügen. Wir sehen es als wichtige Aufgabe an, den Prozess der Chancen- und Risikosteuerung kontinuierlich weiterzuentwickeln und vor allem an die Veränderungen im Konzern sowie an dessen wirtschaftliches und rechtliches Umfeld anzupassen. So haben wir 2010 unser EDV-gestütztes Risikoreportingsystem nach der Einführung im Vorjahr weiter verfeinert und in den Konzerngesellschaften etabliert. Risiken Auch 2010 hat sich die Konzernführung der Würth-Gruppe in einem Workshop umfassend mit den Chancen und Risiken des Konzerns auseinandergesetzt und als Ergebnis Fokusrisiken, die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines einzelnen Unternehmens oder der gesamten Würth-Gruppe mittel- oder langfristig gefährden können, definiert. Darüber hinaus haben alle wesentlichen Konzerngesellschaften eine Risikoinventur durchgeführt und neben den Fokusrisiken weitere Risiken im Reportingsystem gemeldet. Die bestehenden Prozesse werden 2011 fortgeführt, permanent verbessert und den sich verändernden internen und externen Anforderungen angepasst. Potenzielle Risiken, die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens oder der gesamten Würth-Gruppe mittel- oder langfristig gefährden können, werden von der Konzernführung innerhalb der folgenden Risikofelder gesehen: Personal Bei den internen Risiken haben wir ein besonderes Augenmerk auf den Personalbereich gelegt. Eine niedrige Fluktuation, vor allem bei unseren Außendienstmitarbeitern, und die Personalentwicklung sind für unsere erfolgreiche Geschäftsentwicklung entscheidend. Deshalb dokumentieren und analysieren wir die Fluktuation für jede Gesellschaft der WürthGruppe sehr detailliert über alle Hierarchiestufen hinweg. Dazu zählen neben regelmäßigen Mitarbeiterbefragungen durch unabhängige Institute beispielsweise auch die Beobachtung der Fluktuation und ihre Auswirkung auf Mitarbeitereinstellungsprozesse, Kundenbindung und Ausbildungsaufwendungen. Über die reine Erfassung des Risikopotenzials hinaus war es uns 2010 aber auch wichtig, dem Risiko der Fluktuation aktiv zu begegnen und die Reputation als attraktiver Arbeitgeber zu halten. Deshalb haben sich Beirat und Konzernführung ausführlich mit den Bezahlungssystemen im Innen- und Außendienst auseinandergesetzt und bezüglich Mitarbeiterführung, Anreizsystemen und Karriereentwicklungschancen wichtige Weichen gestellt. Unsere Maßnahmen waren erfolgreich: Im Umfeld einer motivierenden Unternehmenskultur verzeichnete die Würth-Gruppe im Geschäftsjahr 2010 erneut eine im Branchenvergleich erfreulich niedrige Außendienstmitarbeiterfluktuation und senkten diese im Vergleich zum Vorjahr deutlich. Würth ist und bleibt weltweit ein attraktiver Arbeitgeber. Nichtsdestotrotz achten wir darauf, dass der Umsatz schneller wächst als die Personalkosten – eine Grundphilosophie der Würth-Gruppe. Überproportionale Lohnerhöhungen, vor allem in Schwellenländern, bleiben eine Herausforderung. IT-Strategie IT-Risiken minimieren wir durch die zunehmende Einführung von SAP und Standardlösungen sowie durch sorgfältige IT-Checks in unseren Konzerngesellschaften. Dadurch erlangen wir immer mehr Transparenz und steigern die Sicherheit unserer IT-Systeme. Darüber hinaus wird durch einheitliche IT-Anwendungen die Einführung einheitlicher Prozesse ermöglicht, was auch beispielsweise die Multiplikation erfolgreicher Vertriebsaktivitäten erlaubt. Forderungsausfälle Auf der Absatzseite wirken wir über ein aktives Kundenmanagement Risiken entgegen, die in einer mangelnden Kundenbindung oder steigenden Kundenfluktuation liegen könnten. Aufgrund unseres sehr umfangreichen Kernsortiments von über 100.000 Produkten, der vergleichsweise geringen durchschnittlichen Auftragswerte und der breiten Kundenbasis haben wir hier gute Voraussetzungen, die Risiken niedrig zu halten. Kundeninsolvenzen stellen für die Würth-Gruppe ein überschaubares Risiko dar. Sofern wirtschaftlich sinnvoll, arbeiten wir mit Kreditversicherern zusammen. Darüber hinaus werden Kundenforderungen durch ein umfassendes Debitorenmanagement, auch auf Konzernebene, überwacht. Erhöhte Ausfallrisiken bestehen bei einzelnen Finanzdienstleistern. Diesen begegnen wir durch eine strenge Bonitätsprüfung und einer dem Risiko entsprechenden Versicherung unseres Engagements. 2010 haben sich die Debitorentage auf ein his- 47 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss torisches Tief reduziert. Dies zeigt, dass unser Risiko in diesem Bereich tendenziell zurückgeht. Schuldenkrise und Währungsrisiko Unsere Geschäftsaktivitäten werden durch die Rahmenbedingungen in den jeweiligen Volkswirtschaften beeinflusst. Vor diesem Hintergrund stellen die weltweiten Einkaufs- und Verkaufsaktivitäten der WürthGruppe grundsätzlich eine Risikostreuung dar. Darüber hinaus hat die wirtschaftliche Erholung in vielen unserer Märkte 2010 zur Reduzierung dieses Risikos beigetragen. Ein gewisses Restrisiko bleibt vor allem in Ländern mit hohem Verschuldungsgrad der öffentlichen Haushalte wie z.B. in den USA, Griechenland und Irland. Die Messung, Überwachung und Steuerung der finanziellen Risiken der Würth-Gruppe erfolgt größtenteils zentral durch die Würth Finance International B.V. Zur Sicherung der jederzeitigen uneingeschränkten Zahlungsfähigkeit verfügt die Würth-Gruppe über ausreichend liquide Mittel und dank des A Ratings über einen ausgezeichneten Zugang zum öffentlichen und privaten Kapitalmarkt zur Beschaffung weiterer finanzieller Mittel. So bestehen derzeit keine Liquiditätsrisiken für die Würth-Gruppe. Zusätzlich zur vorhandenen Liquidität verfügt die Würth-Gruppe über eine fest zugesagte, nicht ausgenutzte Kreditlinie in Höhe von 150 Millionen Euro, die vertraglich bis 2013 zur Verfügung steht. Nach den aktuellen Liquiditätsberechnungen benötigt die Würth-Gruppe diese Kreditlinie 2011 nicht. Gleichwohl denken wir aufgrund des niedrigen Zinsniveaus über die Neubegebung einer Euro-Anleihe nach. Sofern vorhanden, sind Risiken aus derivativen Finanzinstrumenten bilanziert. Gegenparteienrisiken, die täglich systemseitig überwacht werden, sind bis zur Aufstellung des Lageberichts nicht bekannt. Durch interne Anlagenlimits für einzelne Kreditinstitute werden Klumpenrisiken vermieden. Zur Darstellung der Derivate und deren Risiken verweisen wir auf den Konzernanhang: I. Sonstige Angaben, [4] Finanzinstrumente. Lieferanten Auch auf der Beschaffungsseite sorgt die Würth-Gruppe durch ein effi zientes Risikomanagement für eine Minimierung der Risiken. Bei allen Lieferanten wird ein definierter Verhaltenskodex angelegt, der auf sozi aler Ebene die Menschenrechte, die Rechte des Kindes sowie Kern arbeitsnormen berücksichtigt, auf ökologischer Ebene den Umweltschutz miteinbezieht und in rechtlicher Hinsicht die Einhaltung internationaler und nationaler Gesetze und Regelungen fordert. Dem Risiko aus Lieferanten insolvenzen begegnet Würth mit der grundsätzlichen Politik, für die wesentlichen Produktgruppen jeweils mindestens zwei Lieferanten zu be- 48 stimmen, die den hohen Qualitätsstandards der Würth-Gruppe und unserer Kunden entsprechen. Dank dieser Regelung sind nennenswerte Liefer engpässe aufgrund von Lieferanteninsolvenzen bisher nicht aufgetreten. Bei kritischen Produkten reagieren wir zusätzlich mit höheren Sicherheitsbeständen. Kostenbelastungen aufgrund von Zöllen gemäß der EU-Anti-Dumping-Zoll-Richtlinie für Einfuhren aus China treffen den gesamten Markt. Soweit möglich, versuchen wir auf politischer Ebene und durch Einschaltung von Rechtsspezialisten in China und Europa die Unternehmensinteressen zu wahren. Für wesentliche Risiken, die sich in einem ökonomisch sinnvollen Rahmen versichern lassen, sind Konzernversicherungen für alle Konzern gesellschaften abgeschlossen. Das Management des gesamten Versicherungsumfangs erfolgt zentral. Risiken aus dem regulatorischen Umfeld gewinnen für uns als weltweit tätiges Unternehmen an Bedeutung. Dies betrifft insbesondere die zunehmende Komplexität des Steuerrechts, der wir mit hausinternen Experten sowie dem fallweisen Hinzuziehen renommierter externer Berater begegnen. Chancen Dezentralität Die Dezentralität der Würth-Gruppe stellt vor allem vor dem Hintergrund der so unterschiedlichen konjunkturellen Entwicklungen in den einzelnen Ländern einen großen Vorteil für den Konzern dar. In dieser unternehmensorganisatorischen Struktur sehen wir auch eine Chance für unser zukünftiges Wachstum. Sie erlaubt uns, vor Ort schnell auf die Gegebenheiten und Veränderungen in unserem jeweiligen Marktumfeld zu reagieren und Maßnahmen effizient umzusetzen. Unter der Prämisse dieser Dezentralität werden wir auch die weitere Internationalisierung der Würth-Gruppe vorantreiben. Direktvertrieb Das Geschäftsmodell Direktvertrieb birgt für die Würth-Gruppe insofern große Chancen, als es unsere Nähe zum Markt sicherstellt. Durch die zahlreichen täglichen Kundenkontakte erhält unser Außendienst direkte Rückmeldung darüber, wie unsere Leistungen beim Kunden ankommen. So können wir die Ergebnisse unserer Arbeit sehr schnell analysieren und bei Bedarf Veränderungen vornehmen. Dies macht unsere Reaktionsgeschwindigkeit extrem schnell, was uns Wettbewerbsvorteile einbringt. Mehrkanalvertrieb und Kundenmanagement Über den klassischen Direktvertrieb hinaus hat die Würth-Gruppe in den letzten Jahren verstärkt weitere Kanäle ihres Vertriebs aus- und aufgebaut. Große Chancen sehen wir dabei vor allem im Bereich unserer Verkaufsniederlassungen und im E-Commerce. Gepaart mit der vom Kunden stark honorierten Beratungsleistung werden wir diese Vertriebswege auch zukünftig verfolgen, um dem Kunden mehrere Möglichkeiten anzubieten, mit uns in Interaktion zu treten. Der Ausbau und die Pflege unseres Kundenstamms ist eine wichtige Komponente unseres langfristigen Erfolgs. Deshalb werden wir auch weiterhin in allen Konzerngesellschaften ein sehr intensives Kunden management betreiben. Die Eingruppierung unserer Kunden nach ihren individuellen Bedürfnissen bildet eine wichtige Steuerungsgröße für die strategische Unternehmensführung. Die Korrelation von Kunden- und Umsatzwachstum sowie der Servicegrad sind für uns wichtige Indikatoren des Geschäftserfolgs. Marktdurchdringung Unser Weltmarktanteil ist abgesehen von einzelnen Märkten in den meisten Ländern noch sehr gering und liegt bei geschätzten fünf Prozent. Dieser vermeintliche Nachteil lässt auf der anderen Seite das enorme Potenzial erkennen, das wir mit einem weiteren Ausbau unserer Kundenbasis und der Vertiefung unserer Kundenbeziehungen, beispielsweise auch durch Vertriebssysteme, noch heben können. Liquidität Die finanzielle Stärke und die Unabhängigkeit der Würth-Gruppe als Familienunternehmen eröffnen dem Konzern wichtige Chancen. Die langfristige Verlässlichkeit, die daraus resultiert, ist ein klarer Wettbewerbsvorteil. Ein mögliches Verschwinden einzelner Wettbewerber vom Markt bietet zum einen bessere Chancen, zum anderen eröffnet dies Akquisitionsmöglichkeiten, die wir aufgrund unserer hohen Liquidität auch kurzfristig nutzen können. Qualität Würth steht für das ausgesprochene Ziel, höchste Qualitätsansprüche zu erfüllen und wo immer möglich zu übertreffen. Aus diesem Grund wurde 2010 die Leitlinie „Würth ist Qualität – überall und zu jeder Zeit“ im Qualitätsmanagement der Würth-Gruppe verankert. Das durch die Leitlinie formulierte Markenversprechen gilt für alle unsere Märkte. Die konsequente Arbeit an diesem Ziel eröffnet uns wichtige Marktchancen. Dies gilt sowohl für unsere Kunden im professionellen Handwerk als auch für industrielle Kunden. Wir sehen es als essentielle Aufgabe in unserem Qualitätsmanagement, die Normen und Standards sowie Produktanforderungen und -zulassungen sicherzustellen, um unseren Kunden ein verlässlicher Partner zu sein. Darüber hinaus bieten wir für unsere Kunden entsprechende Zusatzleistungen wie Trainings. Hierzu zählt beispielsweise das Seminar „Zertifizierter Dübeltechniker“. 2010 hat sich das Qualitätsteam der Würth-Gruppe weiter etabliert. Aus jedem Geschäftsbereich ist jeweils mindestens ein Mitglied in diesem Team vertreten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr standen im Mittelpunkt der Aufgaben zum einen die Schärfung des Qualitätsbewusstseins speziell im Management und die Verstärkung der Ressourcen im Qualitätswesen, zum anderen die Überarbeitung der verbindlichen Qualitätsrichtlinien für die Gesellschaften. Zudem war eine Schwerpunktmaßnahme 2010 die Durchführung der Würth Quality Risk Company Assessments (QRCA). Durch diesen Prozess werden Stärken und Verbesserungspotenziale in den Gesellschaften identifiziert und Maßnahmen für die Zukunft abgeleitet. Im Vordergrund stehen dabei das Beschwerdemanagement, die Qualitätssicherung und die Lieferantenqualifizierung. Nach wie vor ein wichtiger Baustein des Qualitätsmanagements ist die Validierung neu aufzunehmender Produkte durch die Adolf Würth GmbH & Co. KG und die Würth International AG und die Durchführung von systematischen Wareneingangsprüfungen. Die Würth-Gruppe verfügt weltweit über eigene Prüflabore, von denen zwei nach ISO 17025 akkreditiert sind. Schwerpunkte für 2011 werden die QRCAs, die weitere Etablierung der 2010 erarbeiteten Richtlinien und die Förderung insbesondere von dezentralen Leuchtturmprojekten in den Gesellschaften sein. Gesamtbeurteilung Die Risiken für die Würth-Gruppe sind aufgrund des vorhandenen und gelebten Risikomanagements begrenzt. Es sind keine vermögens-, finanzund ertragsspezifischen Risiken zu erkennen, die den Fortbestand der Würth-Gruppe gefährden. Durch die ergriffenen Maßnahmen während der Weltwirtschaftskrise gehen wir gestärkt aus dieser Zeit hervor, sodass wir davon ausgehen, dass wir von der wiederbelebten Konjunktur teilweise schneller profitieren können als der Wettbewerb. Aufgrund der dargestellten Chancen, die wir durch eine intensive Marktbearbeitung nutzen werden, gehen wir von sehr guten Entwicklungsmöglichkeiten des Konzerns in den kommenden Jahren aus. 49 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (+ 7,5 Prozent). Einen starken Zuwachs an Außendienstkollegen er reichten wir zudem in der Region Asien, Afrika, Ozeanien (2010: +546, +18,4 Prozent). Hier haben wir vor allem in den Wachstumsländern China und Indien eingestellt. Weltweit arbeiten nun 30.410 Kolleginnen und Kollegen als Verkäufer in der Würth-Gruppe (+ 6,3 Prozent). • Mitarbeiterzahl steigt in und außerhalb Deutschlands • Weiterentwicklung der Ausbildungsarbeit und Förder maßnahmen • Personalführung nimmt als Managementaufgabe hohen Stellenwert ein Aufgrund der weltwirtschaftlichen Erholung konnte die Würth-Gruppe 2010 wieder Personal aufbauen. Weltweit stieg die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um 4.551 (+ 7,9 Prozent) auf 62.433. Alleine in Deutschland kamen 1.525 Beschäftigte hinzu (+ 9,4 Prozent). International zählt der Konzern 3.026 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr (+ 7,3 Prozent). Der kontinuierliche Ausbau unserer Verkaufsmannschaft stellt eine wichtige Grundlage für unser Unternehmenswachstum dar. Deshalb haben wir 2010 – im Ausmaß abhängig von der jeweiligen wirtschaftlichen Situation – in allen Regionen der Würth-Gruppe Mitarbeiter im Vertrieb eingestellt. So haben wir vor allem die Außendienstmannschaft in Deutschland verstärkt. Hier arbeiten 5.323 Verkäufer für den Konzern An der Bewerberlage und der Dauer, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen verbleiben, können wir ablesen, dass die Würth-Gruppe als attraktiver Arbeitgeber gilt. So ist beispielsweise die Anzahl der Bewerbungen innerhalb der Adolf Würth GmbH & Co. KG in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit in der Muttergesellschaft hat 2010 ebenfalls zugenommen. Der Faktor Familienunternehmen spielt dabei eine wichtige Rolle. Unsere Arbeitsplätze gelten als relativ sicher, was wir auch in der Zeit der Wirtschaftskrise unter Beweis gestellt haben. Trotz unserer grundsätzlich positiven Reputation machen es viele gesellschaftliche Veränderungen unabdingbar, dass wir uns kontinuierlich kritisch mit unserer Rolle als Arbeitgeber auseinandersetzen. Sowohl unsere Ausbildungsangebote und Weiterbildungsprogramme als auch die Karrieremöglichkeiten und Bezahlungssysteme unterziehen wir regelmäßig einer Prüfung. So haben wir diese Bereiche auch 2010 weiterentwickelt. Mitarbeiter Würth-Gruppe per 31. Dezember Mitarbeiter, davon Außendienstmitarbeiter 60.000 40.000 37.407 19.240 39.809 21.969 41.952 23.488 46.973 26.085 50.767 27.488 63.699 30.650 62.811 30.831 2007 2008 54.906 29.020 57.882 28.613 62.433 30.410 20.000 2001 50 2002 2003 2004 2005 2006 2009 2010 Perspektiven für Auszubildende Die Aus- und Weiterbildung nimmt einen hohen Stellenwert in der Würth-Gruppe ein. Deutschlandweit beschäftigen 48 Konzerngesellschaften über 900 Nachwuchskräfte in 60 Ausbildungsberufen. Zurzeit bietet allein die Adolf Würth GmbH & Co. KG über 20 verschiedene Berufsbilder zur Ausbildung an: Zusätzlich zu den kaufmännischen sowie den Logistik- und IT-Berufen können Nachwuchskräfte Studiengänge an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mosbach, Bad Mergentheim, Mannheim und Stuttgart absolvieren. Weitere Ausbildungsschwerpunkte in den deutschen Gesellschaften der WürthGruppe sind technische sowie Gastronomieberufe. Neben dem Erwerb fachlicher Fertigkeiten und Kenntnisse kommt der Förderung der sozialen Kompetenzen und der Persönlichkeitsentwicklung im Rahmen der Ausbildung bei Würth große Bedeutung zu. Bausteine wie die Mitreise im Außendienst, die internationale Horizont erweiterung durch Praktika in europäischen Würth Gesellschaften sowie die Mitarbeit in Sozialeinrichtungen sind beispielsweise bei der Adolf Würth GmbH & Co. KG fest im Ausbildungsplan verankert. Auch wenn die Personalarbeit in der Würth-Gruppe grundsätzlich dezentral aufgestellt ist, haben sich deutsche Tochtergesellschaften zu einem Koordinationskreis zusammengefunden, um die Qualität der Ausbildung im Konzern kontinuierlich zu verbessern und den notwendigen Anpassungen zu unterziehen. Darüber hinaus lässt beispielsweise die Adolf Würth GmbH & Co. KG ihre Ausbildungsarbeit regelmäßig durch einen externen Dienstleister evaluieren, um so wichtige Impulse für Optimierungen zu erhalten. Über eine enge Vernetzung mit Schulen ver sucht das Unternehmen, möglichst früh mit potenziellen Auszubildenden in Kontakt zu kommen und eine enge Abstimmung zwischen beruflichen Anforderungen und schulischen Vorkenntnissen zu erreichen. Stärkung der Außendienstorganisation Mit der Außendienstmannschaft der Würth-Gruppe steht und fällt der Erfolg des Unternehmens. Fast die Hälfte aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind als Verkäufer im Konzern beschäftigt und das zukünftige Wachstum beruht maßgeblich auf der Multiplikation der Verkäufer anzahl. Somit sind die Gesellschaften stetig mit der Herausforderung konfrontiert, geeignete Mitarbeiter zu finden, diese zu qualifizieren und an das Unternehmen zu binden. Vor diesem Hintergrund hat die Konzernführung der Würth-Gruppe 2010 in den Planungsgesprächen mit den Gesellschaften verstärkt die Auseinandersetzung mit adäquaten Maßnahmen eingefordert. Die Adolf Würth GmbH & Co. KG hat beispielsweise ein Programm zur Ausbildung von Verkäufern aufgesetzt, das in den letzten Jahren forciert wurde. Das Juniorverkäufer-Programm ist ein zweijähriges Qualifizierungsprogramm, das den Nachwuchs theoretisch und praktisch intensiv auf die Tätigkeit als Verkäufer vorbereitet. Die Qualifizierung endet mit einer umfassenden schriftlichen und mündlichen Prüfung zum „Fachberater im Vertrieb“. Mit der erfolgreich abgelegten Prüfung erhalten die Teilnehmer einen bundesweit anerkannten Weiterbildungsabschluss. Voraussetzung für die Aufnahme in das Programm ist eine gewerblich-technische oder eine kaufmännische Ausbildung sowie ein Führerschein der Klasse B. Derzeit sind im Juniorverkäufer-Qualifizierungsprogramm von Würth deutschlandweit rund 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer tätig. Nach der grundlegenden Qualifikation geht es darum, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Perspektiven für ihren Weg im Unternehmen aufzuzeigen. Deshalb stand 2010 auch die Gestaltung des Entwicklungswegs der Verkäufer im Unternehmen im Mittelpunkt der Managementaufgaben. Weiterbildung und Qualifizierung Lebenslanges Lernen ist innerhalb der Würth-Gruppe keine Floskel, vielmehr werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch zahlreiche Angebote in ihrer Weiterbildung und Qualifizierung unterstützt. Die Förderung der Beschäftigten verstehen wir als grundlegende, zukunftsgerichtete Aufgabe. In Deutschland hat sich die Akademie Würth etabliert, die im Geschäftsjahr 2011 bereits ihr 20-jähriges Bestehen feiert. Mit ihrem Weiterbildungsangebot geht die Akademie Würth auf die Heraus forderungen ein, denen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch sich wandelnde Kundenanforderungen, veränderte Prozesse und die Benötigung immer anspruchsvollerer Kompetenzen gegenübersehen. Sie bietet Managementseminare, Seminare zur Personalführung und zur kaufmännischen sowie technischen Praxis an. Darüber hinaus sind verschiedene Trainings zu persönlicher und sozialer Kompetenz, zu Arbeits- und Lernmethoden sowie zu Anwendungen in der IT und zu Fremdsprachen im Programm. Außerdem bietet die Akademie Würth über ihre Business School berufsbegleitende Weiterbildungsprogramme an, die einen anerkannten akademischen Abschluss zum Ziel haben. Dieses Angebot gilt für Würth Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch für Interessierte 51 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss außerhalb der Unternehmensgruppe. Im Rahmen einer Kooperation mit der Hamburger Fern-Hochschule kann berufsbegleitend ein Abschluss zum Bachelor of Arts erreicht werden. Interessant an diesem Studienkonzept ist der besondere Hochschulzugang für Berufstätige. Auch Beschäftigte ohne Abitur oder Fachhochschulreife können zum Studium zugelassen werden. Der Studiengang baut auf dem klassischen Fächerkanon eines betriebswirtschaftlichen Fachhochschulstudiums auf. In Zusammenarbeit mit der University of Louisville in Kentucky (USA) wurde der berufsbegleitende Studiengang zum Master of Business Administration (MBA) konzipiert. Der MBA wird vom College of Business der University of Louisville vergeben, das durch die amerikanische Association to Advance Collegiate Schools of Business (AACSB) und zusätzlich durch die Foundation for International Business Administration Accreditation (FIBAA) akkreditiert ist. In 13,5 Monaten werden Studierende auf zukünftige internationale Führungsaufgaben vorbereitet. Das Studium zeichnet sich vor allem durch Praxisnähe in Form von realen Fallstudien und intensiver Zusammenarbeit mit Spezialisten in ausgewählten Fachgebieten aus. Karrieremöglichkeiten Es ist eine unserer Stärken als Arbeitgeber, dass die Würth-Gruppe weltweit aufgestellt ist und somit viele Karrieremöglichkeiten innerhalb des Konzerns bietet. Hinzu kommt unsere Philosophie, dass wir Top managementpositionen vorzugsweise aus den eigenen Reihen besetzen. Daraus ergeben sich folgende Förderprogramme: › MC Würth: Förderprogramm zur Heranführung an Führungs positionen im mittleren Management. Teilnehmer 2010: 335 Nachwuchskräfte aus 90 Gesellschaften. › High Potential Programm: Förderprogramm, das Führungskräfte auf ihrem Weg ins obere Management begleitet. Teilnehmer 2010: 135 Führungskräfte aus 64 Gesellschaften. › Internationales Trainee Programm: Programm zur Vorbereitung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf internationale Einsätze und internationale Führungsaufgaben. › Studienprogramme zur akademischen Qualifizierung: Angebote zur Erlangung international anerkannter Studienabschlüsse, die sich sowohl an unsere Beschäftigten als auch an interessierte Externe richten und berufsbegleitend erreicht werden können. 52 Darüber hinaus arbeiten die Gesellschaften dezentral an der Gestaltung ihrer Karrieremodelle – eine Managementaufgabe, die vor dem Hintergrund des demografischen Wandels in vielen Ländern an Bedeutung zunimmt. Verantwortung als Arbeitgeber Die Zufriedenheit unserer Beschäftigten ist uns wichtig. Durch regelmäßige Mitarbeiterbefragungen stellen wir sicher, dass wir uns als Arbeitgeber auch kritisch hinterfragen und aus den Ergebnissen Verbesserungen ableiten können. Auch 2010 haben wir intensiv an Maßnahmen der Personalführung gearbeitet, was beispielsweise die Verbesserung von Feedback-Prozessen sowie Entwicklungs- und Zielgespräche beinhaltete. Die Würth-Gruppe übernimmt aber auch Verantwortung für einen ent scheidenden Beitrag zur Lebensqualität ihrer Beschäftigten. Hierzu gehören unter anderem Angebote zur Gesundheitsförderung, Kulturveranstaltungen und unsere firmeneigenen Museen. Zudem unterstützen wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Hierzu zählen Teilzeitregelungen und Telearbeits modelle für Eltern. Mitarbeitermotivation ist innerhalb der Unternehmens kultur der Würth-Gruppe kein Lippenbekenntnis, sondern manifestiert sich in vielen Bereichen. Als leistungsorientiertes Unternehmen ist es uns wichtig, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Erfolg teilhaben zu lassen. Deshalb ist unser Vergütungssystem stark leistungsbezogen angelegt. Die Beschäftigten erhalten demnach Jahresprämien, die sich am wirtschaftlichen Erfolg orientieren. Darüber hinaus haben wir effiziente Anreizsysteme geschaffen, die wir regelmäßig überprüfen. Die Versorgungszusagen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter variieren je nach den rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes. Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Die Konzernführung bedankt sich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Würth-Gruppe für ihr Engagement und ihren Arbeitsein satz, mit dem sie den Konzern weiter voranbringen. Ihre Identifikation mit dem Unternehmen und ihre Loyalität sind die Grundlage für den Erfolg der Würth-Gruppe. Auch den Arbeitnehmervertreterinnen und Arbeitnehmervertretern gilt unser Dank. Gerade die letzten beiden Jahre haben gezeigt, dass durch die Zusammenarbeit dieser Gremien mit den Geschäftsleitungen der Konzerngesellschaften wichtige Maßnahmen zur Unternehmenssicherung auf den Weg gebracht wurden. Unternehmerische Verantwortung Unternehmerisches Handeln bedeutet zukunftsgerichtetes Handeln. Würth fühlt sich diesem Grundsatz als Familienunternehmen schon seit den Anfangsjahren verpflichtet. Dies gilt natürlich für unser Kerngeschäft, geht aber als ganzheitlicher Ansatz weit über Kunden- und Mitarbeiterorientierung hinaus. Unsere Verantwortung gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben wir bereits im vorangegangenen Kapitel beschrieben. Hier sollen weitere Aspekte dargestellt werden: • Gemeinnützige Stiftung Würth garantiert Kontinuität in der Förderung von Kunst und Kultur, Forschung und Wissenschaft sowie Bildung und Erziehung • starkes Engagement in der Förderung von behinderten Menschen • Würth-Gruppe unterstützt Erdbebenopfer in Haiti mit 500.000 Euro Umwelt Umweltbewusstsein ist für die Würth-Gruppe ein entscheidender Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Daher achten wir bei der Auswahl unserer Sortimente und Lieferanten, aber auch bei der Gestaltung unserer internen Prozesse stets darauf, den nach dem Stand der Technik bestmöglichen Schutz der Umwelt zu gewährleisten. So achten wir beispielsweise aktuell bei der Erweiterung unseres Firmen gebäudes in Künzelsau stark auf ökologische Aspekte. Es kommen u.a. regenerative Energien zum Einsatz: 85 Prozent des Wärmebedarfs werden über Geothermie gedeckt, eine Photovoltaikanlage wird installiert und eine Dachflächenbegrünung realisiert. 2010 wurde die Adolf Würth GmbH & Co. KG nach ISO 14001 Umweltmanagementsystem rezertifiziert. 2011 beschäftigt sich das Umweltmanagement des Unternehmens schwerpunktmäßig mit dem Projekt „Verantwortung im Umgang mit unseren Ressourcen übernehmen“. Auch an einem Forschungsprojekt zum Thema Energieeffizienz arbeitet das Unternehmen mit. Darüber hinaus sind Tochtergesellschaften der Würth-Gruppe nach den für ihre Branche relevanten Umweltnormen zertifiziert. Soziale Verantwortung Soziale Verantwortung ist der Würth-Gruppe wichtig. Diese Haltung wird im gesamten Konzern gelebt. Würth engagiert sich aus diesem Grund in verschiedenen Aktivitäten und Projekten. Um dieses Enga gement zusammenzufassen und eine kontinuierliche Fortsetzung zu gewährleisten, gründeten Reinhold und Carmen Würth 1987 die Gemeinnützige Stiftung Würth. Das Stiftungskapital wurde 2010 von fünf auf sechs Millionen Euro erhöht. Gefördert werden Projekte in den Bereichen Kunst und Kultur, Forschung und Wissenschaft sowie Bildung und Erziehung. Darüber hinaus engagieren sich die einzelnen Würth Gesellschaften in vielen sozialen Bereichen direkt vor ihrer Haustür in über 80 Ländern der Welt. Einen besonderen Schwerpunkt unseres Corporate Citizenship haben wir in den vergangenen Jahren auf die Unterstützung von behinderten Menschen gelegt. So integriert das Hotel-Restaurant Anne-Sophie als Teil der Würth-Gruppe Menschen mit geistiger Behinderung in den Unternehmensalltag. Dies geht auf eine Initiative von Carmen Würth zurück. Zusammen mit der „Beschützenden Werkstätte”, einer karitativen Einrichtung in Heilbronn /Ingelfingen (Deutschland), entwickelte sie ein Konzept, um Menschen mit Behinderung in die Arbeitsabläufe eines Gastronomiebetriebs einzulernen. Neben der fachlichen wird gleichzeitig die pädagogische Betreuung gewährleistet. Das Hotel erfüllt dabei die Rolle einer Außenstelle der Werkstätten. In enger Kooperation wird die teilweise erstaunliche Entwicklung der behinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrem täglichen Umgang unter einander, mit Gästen und den Anforderungen der Arbeitswelt begleitet. Ziel der Zusammenarbeit ist es, die Kolleginnen und Kollegen aus der „Beschützenden Werkstätte“ langfristig zu befähigen, eine Stelle auf dem freien Arbeitsmarkt antreten zu können. Ebenfalls mit dem Ziel behinderte Menschen zu fördern, engagieren sich die Gesellschaften der Würth-Gruppe in vielen Ländern für Special Olympics, die weltweit größte Sportorganisation für Menschen mit geistiger Behinderung und Mehrfachbehinderung. Über die finanzielle Unterstützung durch die Würth-Gruppe hinaus wirken viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Konzerns als Volunteers bei den Sportveranstaltungen mit. Unbürokratisch und schnell hat die Würth-Gruppe im Januar 2010 den Opfern der Flutkatastrophe in Haiti Hilfe zukommen lassen. Der Konzern spendete in der Gala des ZDF (Zweites Deutsches Fernsehen) 500.000 Euro. 53 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Engagement für Kunst und Kultur Ein vielfältiges kulturelles Engagement ist fester Bestandteil der Unternehmensgruppe Würth. Die starke Präsenz der Kunst und die daraus resultierenden umfangreichen Aktivitäten sind eine Folge gelebter Unternehmenskultur. Auf Initiative von Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth wurde 1991 ein Museum sowie ein Veranstaltungssaal für Vorträge, Tagungen, Konzerte, Lesungen, Kleinkunst und anderes mehr in das Würth Verwaltungsgebäude in Künzelsau (Deutschland) integriert. Seit ihrer Eröffnung 1991 sind diese Einrichtungen sowohl für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch für die interessierte Öffentlichkeit zu besonderen Anziehungspunkten geworden. Im Mai 2001 erweiterte sich die museale Plattform des Hauses durch die Eröffnung der Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall (Deutschland). Die Johanniterhalle in Schwäbisch Hall, ein säkularisiertes Kirchengebäude aus dem 12. Jahrhundert, bietet seit 2008, nach einer Generalsanierung durch Würth, als Dependance der Kunsthalle Würth eine Heimstatt für die bedeutende Sammlung „Alte Meister“ in der Sammlung Würth. Ausstellungen in einem familiäreren Rahmen bietet daneben die Hirschwirtscheuer in Künzelsau. Die genannten Häuser werden durch die Adolf Würth GmbH & Co. KG getragen. Zudem wurden seit 1999 sukzessive Kunstdependancen in den Würth Gesellschaften in Belgien, Dänemark, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Spanien und der Schweiz gegründet. Die Dependancen sind direkt an die Unternehmenssitze in den einzelnen Ländern angebunden. Auf diese Weise ermöglichen die Ausstellungen ein inspirierendes Neben- und Miteinander von Kunst und geschäftlichem Alltag. 54 Corporate Governance Bericht Corporate Governance umfasst die Regeln und Standards guter und verantwortungsvoller Leitung und Überwachung von Unternehmen. In der Würth-Gruppe werden die Regeln, Verhaltensweisen und Normen für die Ausübung von Führungs- und Überwachungsfunktionen durch die Unternehmensphilosophie und die Unternehmenskultur näher bestimmt. Die Unternehmensphilosophie, die von Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth geprägt und definiert wurde, bestimmt das Selbstverständnis und Selbstbild der Würth-Gruppe. Die Unternehmenskultur beschäftigt sich in Verbindung mit der Unternehmensethik mit den Werten und Normen, die unternehmerisches Handeln und Entscheiden und menschliches Verhalten und Zusammenleben bestimmen. Die Unternehmenskultur bei Würth ist geprägt von Begriffen wie Dynamik, Leistungsorientierung, Offenheit, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein. Konkret ist die Corporate Governance in der Würth-Gruppe durch folgende Regelungen und Einrichtungen gewährleistet: › eine schriftliche Unternehmensverfassung, die alle Regeln des Zusammenspiels zwischen Unternehmen und Unternehmenseignern, den Würth-Familienstiftungen, enthält › Einrichtung eines dualen Führungssystems, d.h. Trennung von operativem Management und Aufsichtsorganen, dabei ist die Konzernführung der Würth-Gruppe mit dem Vorstand, der Beirat mit dem Aufsichtsrat einer Aktiengesellschaft vergleichbar › Interne Revision › Prüfung wesentlicher Einzelabschlüsse und des Konzernabschlusses durch unabhängige Wirtschaftsprüfer › Durchführung von Risikomanagement und Risikocontrolling › ausgefeilte Controllingmethoden zur Schaffung von Transparenz in den operativen Einheiten › Rating der Würth-Gruppe durch zwei internationale Rating-Agenturen Zusätzlich zu diesen Regeln und Einrichtungen verfolgt die Konzernführung der Würth-Gruppe die aktuelle Entwicklung des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) und des Kodex für Familienunternehmen. Sie orientiert sich an diesen Kodizes, soweit die Regelungen auf die Würth-Gruppe übertragbar sind. Beispielhaft können neben den bereits genannten Corporate Governance Maßnahmen noch erwähnt werden: › Durchführung einer Effizienzmessung im Beirat der Würth-Gruppe gemäß 5.6 DCGK › Einrichtung von Ausschüssen im Beirat der Würth-Gruppe, z.B. eines Prüfungsausschusses nach den Anforderungen der Ziffer 5.3.2 › klare Kompetenzverteilung zwischen den Organen der WürthGruppe durch einen verbindlichen Zustimmungskatalog für Geschäftsführungsmaßnahmen › Leistungsorientierte Bezahlung des Topmanagements mit variablen und fixen Gehaltsbestandteilen gem. 4.2.3 DCGK, dabei wird auch auf die Angemessenheit der Gesamtvergütung geachtet und es wurde ein Abfindungs-Cap vereinbart. Ein weiterer Bestandteil der Corporate Governance ist die Einhaltung der Regeln und Standards durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Würth-Gruppe braucht mit ihren über 62.000 Beschäftigten klare Regeln, die ihr Verhalten gestalten oder den Rahmen für unternehmerische Entscheidungen vorgeben. Dies gilt besonders vor dem Hintergrund der weltweiten Aktivitäten der Würth-Gruppe in mehr als 80 Ländern. Es besteht die Notwendigkeit, Normen und Verhaltensweisen verbindlich so festzulegen, dass die vorhandenen Gesetze und Wertvorstellungen in verschiedenen Ländern und Kulturkreisen nicht verletzt werden. Basierend auf der beschriebenen Würth Unternehmensphilosophie und der Würth Unternehmenskultur wird in unseren PAP-Regeln (Policy and Procedure Manual) ein Verhaltenskodex aufgestellt, der Führungskräften sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Hinweise gibt, welches Verhalten und welche Handlungsweisen von ihnen im Unternehmen und gegenüber der Unternehmensumwelt erwartet werden. Nachtragsbericht Die Würth-Gruppe plant, im Mai 2011 eine Anleihe mit einem Volumen von 500 Millionen Euro am Kapitalmarkt zu platzieren. Darüber hinaus ist eine Anschlussfinanzierung für das im September 2011 fällige US Private Placement (200 Millionen USD) in gleicher Höhe vorgesehen. Wir nutzen das aktuell noch günstige Zinsniveau und verfügen damit über ausreichend liquide Mittel, um die für das aktuelle Geschäftsjahr geplanten Investitionen in Sachanlagen sowie den weiteren Ausbau des Geschäfts bewerkstelligen zu können. Die ersten zwei Monate des Jahres 2011 konnte die Würth-Gruppe an das dynamische Wachstum des Vorjahres anknüpfen. Mit einem Umsatzwachstum von 21,3 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro (2010: 1,2 Milliarden Euro) liegen wir für diesen Zeitraum in unserem Zielkorridor. Im Vergleich zum Dezember 2010 hat sich die Zahl der Beschäftigten auf 63.111 erhöht. Ende Februar sind davon 31.093 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Außendienst tätig. Die Einstellung von 683 neuen Verkäufern unterstreicht unsere Stärke als Direktvertriebsunternehmen und zeigt, dass wir den bereits 2010 eingeschlagenen Kurs der Multiplikation im Außendienst konsequent weiterverfolgen. Parallel zur Umsatzentwicklung hat sich auch die Ergebnissituation im Januar und Februar 2011 positiv dargestellt. Trotz ansteigender Preise auf der Beschaffungsseite ist es uns gelungen, das Betriebsergebnis im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu steigern. Dies resultiert zum einen aus einem höheren Umsatzniveau im aktuellen Geschäftsjahr, zum anderen wirkt sich hier die Erhöhung der Produktivität positiv auf die Ergebnissituation aus. Die weltwirtschaftlichen Auswirkungen der Erdbeben- und Tsunami katastrophe in Japan vom März 2011 sind zum Zeitpunkt der Berichterstellung noch nicht abschätzbar. Es wird sicherlich vieles davon abhängen, wie groß und weitreichend die Schäden in Folge des Atomunfalls in Fukushima sein werden. In Bezug auf unsere Lieferfähig keit sehen wir bisher keine nennenswerten Beeinträchtigungen. Es ist allerdings nicht absehbar, wie sich die Weltrohstoffpreise entwickeln werden und ob dies zu einer Abschwächung des Wirtschaftswachstums führen wird. 55 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Prognosebericht Gesamtwirtschaftliches Umfeld Die Konzernführung der Würth-Gruppe erwartet, dass sich die Weltwirtschaft 2011 weiter von der Krise 2009 erholen wird. Allerdings weisen Experten und Institute darauf hin, dass die Dynamik des Aufschwungs insgesamt abnimmt, sodass das BIP weltweit noch um 4,3 Prozent steigen wird. Sowohl die Konjunktur in den USA als auch im Euro-Raum fällt laut Prognosen schwach aus: Das Wachstum des BIP wird für die USA mit +3,1 Prozent und für den Euro-Raum mit 1,7 Prozent prognostiziert. Die Spanne innerhalb des Euro-Raums ist allerdings hoch. Sie reicht von –3,3 Prozent in Griechenland bis zu + 2,8 Prozent in Deutschland. Innerhalb Deutschlands sehen die Prognosen der Branchen, die für die Würth-Gruppe wichtige Märkte darstellen, grundsätzlich stabil bis positiv aus: Im Handwerk wird ein Umsatzplus von etwa zwei Prozent erwartet, das Bauhauptgewerbe geht von stabilen Umsatzzahlen auf Vorjahresniveau aus. In der Produktion des deutschen Maschinenbaus wird ein Plus von acht Prozent prognostiziert und in der Produktion der deutschen Elektroindustrie ein Plus von sieben Prozent. In der Automobilbranche wird für die Pkw-Produktion in Deutschland mit einem Plus von 7,5 Prozent gerechnet. Entwicklung der Würth-Gruppe • geringe weltwirtschaftliche Impulse erfordern Intensivierung der Marktbearbeitung • Ausbau der Verkäuferorganisation schafft Basis für künf tiges Wachstum • Würth-Gruppe plant jeweils zweistelliges Umsatzwachstum in den nächsten beiden Jahren Vor dem Hintergrund der weltwirtschaftlichen Prognosen geht die Würth-Gruppe davon aus, dass das weitere Wachstum des Konzerns kein Selbstläufer sein wird. Die Impulse durch die Weltwirtschaft schätzen wir als relativ gering ein. Deshalb ist eine intensive Markt bearbeitung in allen Konzernbereichen weiterhin notwendig. Regional gesehen wird das Mutterunternehmen der Würth-Gruppe, die Adolf Würth GmbH & Co. KG, ein wichtiger Treiber der wirtschaftlichen Entwicklung bleiben. Insgesamt gehen wir davon aus, dass die 56 Wachstumsgeschwindigkeit der internationalen Gesellschaften weiter an Dynamik zunimmt. Wir rechnen damit, dass die Gesellschaften außerhalb Deutschlands in den nächsten beiden Jahren stärker wachsen als im Inland. Beispielsweise erwarten wir eine starke Entwicklung in den Regionen Frankreich, Österreich, Türkei, China und Skandinavien. In einigen Ländern wird allerdings nach wie vor die Stabilisierung des Status quo im Vordergrund stehen. Dazu zählen u.a. Griechenland, Spanien und die USA. Über die Entwicklung der bestehenden Gesellschaften hinaus werden wir Optionen zur Gründung neuer Tochterunternehmen ergreifen. Strategisch gesehen ist es entscheidend, dass nach der Krise und der Phase der Konsolidierung die Weichen in allen Bereichen des Konzerns wieder auf Wachstum gestellt sind. Unser Erfolg wird maßgeblich von der Fähigkeit des Managements in den einzelnen Gesellschaften abhängen, ihre Marktaktivitäten mit der nötigen Aggressivität und Kreativität umzusetzen, um weitere Marktanteile zu gewinnen. Es ist zentrale Aufgabe der Konzernführung, dies immer wieder ins Bewusstsein der Geschäftsleitungen zu rufen. So wird es uns gelingen, die Maßstäbe für die künftige Entwicklung der Unternehmensgruppe neu zu setzen. Organisches Wachstum will die Würth-Gruppe 2011 hauptsächlich durch die Multiplikation seiner Verkäuferorganisation in den Ländergesellschaften generieren. Dabei wird vor allem Deutschland vorne stehen, da sich hier die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bereits wieder stabilisiert haben. Die Planung für das Jahr 2011 beinhaltet aber auch die Verstärkung der Außendienstmannschaften außerhalb Deutschlands: So wird es beispielsweise notwendig sein, dass wir in Italien nach einer Zeit der Umstrukturierungen und Marktanpassungen im Vertrieb künftiges Wachstum durch die Stärkung des Außendiensts ermöglichen. Um diesen Mitarbeiteraufbau bewerkstelligen zu können, ist es unabdingbar, dass wir auch in unsere Reputation als Arbeitgeber investieren. Es wird die Aufgabe aller Landesgesellschaften sein, entsprechende Aktivitäten hinsichtlich der Attraktivität der Bezahlungssysteme und der Mitarbeiterentwicklungschancen aufzusetzen. Neue Mitarbeiter einstellen ist das eine, das andere ist die gezielte Förderung der aktuell Beschäftigten. Deshalb werden wir auch weiterhin stark die Qualifizierung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Fokus behalten. Darüber hinaus werden wir unsere bestehenden Geschäftsfelder weiter ausbauen, indem wir beispielsweise in Produktinnovationen investieren. Dies gilt sowohl für unser Kerngeschäft in der Würth-Linie als auch für die Allied Companies der Würth-Gruppe. Zudem sehen wir in einem professionellen Kundenmanagement einen wichtigen Stellhebel für unser Wachstum in den nächsten Jahren. Dies liegt in unserem Geschäftsmodell des Direktvertriebs begründet: Über 30.000 Außendienstmitarbeiter sind täglich mit unseren Kunden weltweit in Kontakt. Hinzu kommen 9.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Vertriebsinnendienst und in den Verkaufsniederlassungen. Gemäß dem Motto „Kunden sind der Anfang – Umsatz ist das Resultat“ gilt: Wenn wir es schaffen, in diesem Kontakt gut zu arbeiten, erreichen wir darüber eine sehr hohe Überzeugungskraft, die zu wirtschaftlichem Erfolg führt. Deshalb liegt die Zielsetzung des Kundenmanagements darin, durch einen quantitativen und qualitativen Auf- und Ausbau der Kundenbasis ein langfristig erfolgreiches und nachhaltiges Wachstum der Gesellschaften zu unterstützen. Das Kundenmanagement in der Würth-Gruppe basiert auf den drei strategischen Säulen: Neukundengewinnung, Kundenbindung und Rückge winnung verlorener Kunden. Bereits im Geschäftsjahr 2010 hat die Konzentration auf die Neukundengewinnung unser Wachstum unterstützt. Auch 2011 wird dies ein wichtiger strategischer Baustein sein. Über diese zentral definierten Wachstumshebel hinaus liegt die Stärke der Würth-Gruppe in ihrer Dezentralität. Wir setzen uns mit der Entwicklung der einzelnen Geschäftsfelder und Regionen sehr differenziert auseinander. Auf dieser Flexibilität beruhte bereits 2010 ein Großteil unseres Erfolgs. Vor dem Hintergrund der absehbar unterschiedlichen konjunkturellen Entwicklung in den einzelnen Ländern wird sich diese Konzernorganisation auch 2011 bewähren. auf über 150 Millionen Euro belaufen werden und die unter anderem den Ausbau des Verwaltungsgebäudes, die Erweiterung der Logistik und eine neue Niederlassung umfassen, dienen dazu, das weitere Wachstum der Würth-Gruppe zu sichern. In diesem Zusammenhang ist auch die Errichtung eines Konferenz-, Schulungs- und Ausbildungszentrums zu sehen, das bis 2013 in Rorschach in der Schweiz errichtet wird. Gesamtaussage zur zukünftigen Entwicklung der Würth-Gruppe Die Konzernführung erwartet, dass die Würth-Gruppe 2011 und 2012 jeweils ein zweistelliges Umsatzwachstum generieren wird. Wir haben ein Betriebsergebnis von 550 Millionen Euro im Jahr 2011 geplant und wollen die Umsatzrendite 2012 weiter erhöhen. Die Mitarbeiteranzahl wollen wir 2011 um rund sieben Prozent ausbauen. Dies gilt unter der Prämisse, dass es keine weiteren weltwirtschaftlichen und politischen Verwerfungen geben wird. Für die Würth-Gruppe als Familienunternehmen steht immer die Nachhaltigkeit des Wachstums im Vordergrund: Sollte die konjunkturelle Entwicklung auch in den kommenden Jahren stabil bleiben, sehen wir uns gut aufgestellt, um unsere Vision „2020-20“ zu erreichen: Wir wollen im Jahr 2020 mit 100.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 20 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften. Akquisitionen sind seit langem Bestandteil unserer Wachstumsstrategie. So wollen wir das organische Wachstum durch gezielte Unternehmensübernahmen stärken, die das Portfolio der Würth-Gruppe ergänzen. Der Schwerpunkt unserer Akquisitionstätigkeiten wird dabei in den nächsten Jahren auf den internationalen Märkten liegen. Seit 2010 sieht sich die Würth-Gruppe guten Zukaufmöglichkeiten gegenüber. Unsere solide Finanzierung wird neben allen anderen Maßnahmen grundsätzlich im Fokus der Konzernführung stehen. Die hohe Liquidität des Konzerns gibt uns die Möglichkeit, auf sich eröffnende Marktchancen schnell zu reagieren. Günstige Situationen am Kapitalmarkt werden wir nutzen, um unsere Investitions- und Expansionspläne optimal zu refinanzieren. Als geplantes Investitionsvolumen haben wir für 2011 635 Millionen Euro veranschlagt. Insbesondere die Gebäudeinvesti tionen am Standort in Künzelsau, die sich 2011 und in den Folgejahren 57 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss 58 Inhalt Konzernabschluss 60 Konzern-Gewinn-undVerlust-rechnung 61 Konzern-GesamtergebnIsrechnung 62 Konzern-bilanz 64 konzern-kapitalflussrechnung 66 Konzern-eigenkapital veränderungsrechnung 67 Konzern-Wertschöpfungsrechnung 68 Konzernanhang 68A. Allgemeine Informationen 68B. Anwendung der International Financial Reporting Standards 75C. Konsolidierungskreis 78D. Konsolidierungsgrundsätze 79E.Währungsumrechnung 80F.Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 88 G.Erläuterungen zur KonzernGewinn-und-Verlust-Rechnung 92H.Erläuterungen zur Konzern-Bilanz 118 I.Sonstige Angaben 129 J.Erläuterungen zur Konzern Kapitalflussrechnung 130 K.Anteilsbesitz 145L.Führungsgremien 148 Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers 59 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss KONZERN-GEWINN-UNDVERLUST-RECHNUNG in Mio. EUR Fortzuführende Geschäftsbereiche Umsatzerlöse Bestandsveränderung der Erzeugnisse Andere aktivierte Eigenleistungen Materialaufwand Aufwendungen für Finanzdienstleistungen [1] [2] [3] Sonstige betriebliche Erträge Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betriebliche Aufwendungen Finanzerträge Finanzaufwendungen Ergebnis vor Ertragsteuern [4] [5] Ertragsteuern [8] [6] [7] [7] Jahresüberschuss aus fortzuführenden Geschäftsbereichen Aufgegebener Geschäftsbereich Gewinn für das Geschäftsjahr aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich Jahresüberschuss aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich * Jahresüberschuss Davon entfallen auf: Eigentümer der Konzernobergesellschaften Anteile ohne beherrschenden Einfluss 2010 Anteil in % 2009 Anteil in % Veränd. in % 8.633,3 69,7 4,8 4.135,5 27,1 4.545,2 100,0 0,8 0,0 47,9 0,3 52,6 7.521,8 – 28,1 4,7 3.437,1 28,5 4.032,8 100,0 – 0,4 0,1 45,7 0,4 53,6 14,8 – 348,0 2,1 20,3 – 4,9 12,7 128,1 2.470,2 291,7 1.513,5 95,8 146,5 347,2 1,5 28,6 3,4 17,5 1,1 1,7 4,0 91,0 2.208,1 281,6 1.366,8 49,7 109,3 207,7 1,2 29,4 3,7 18,2 0,7 1,4 2,8 40,8 11,9 3,6 10,7 92,8 34,0 67,2 79,8 0,9 96,4 1,3 – 17,2 267,4 3,1 111,3 1,5 140,3 0,7 0,0 – 0,1 0,0 – 800,0 0,7 0,0 – 0,1 0,0 – 800,0 268,1 3,1 111,2 1,5 141,1 261,1 7,0 268,1 3,0 0,1 3,1 106,0 5,2 111,2 1,4 0,1 1,5 146,3 34,6 141,1 [21] * Der Jahresüberschuss aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich entfällt in voller Höhe auf die Eigentümer der Konzernobergesellschaften. 60 KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG in Mio. EUR 2010 Anteil in % 2009 Anteil in % Veränd. in % Jahresüberschuss Fremdwährungsumrechnung 268,1 58,6 100,0 21,9 111,2 27,8 100,0 25,0 141,1 110,8 Gewinn aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten Sonstiges Ergebnis Gesamtergebnis der Periode 0,0 58,6 326,7 0,0 21,9 121,9 0,1 27,9 139,1 0,1 25,1 125,1 – 100,0 110,0 134,9 319,2 7,5 326,7 119,1 2,8 121,9 133,9 5,2 139,1 120,4 4,7 125,1 138,4 44,2 134,9 Davon entfallen auf: Eigentümer der Konzernobergesellschaften Anteile ohne beherrschenden Einfluss 61 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss KONZERN-BILANZ 2010 Anteil in % 2009 Anteil in % Veränd. in % [9] [10] [11] [12] [17] [18] [13] 179,8 2.031,7 57,3 650,9 32,3 21,0 138,2 3.111,2 2,6 29,8 0,9 9,5 0,5 0,3 2,0 45,6 203,9 2.017,2 56,4 529,3 0,0 19,4 112,1 2.938,3 3,2 32,1 0,9 8,4 0,0 0,3 1,8 46,7 – 11,8 0,7 1,6 23,0 100,0 8,2 23,3 5,9 [14] [15] [12] [16] [17] [18] [19] [20] 1.243,8 1.160,9 404,8 25,8 256,3 159,4 72,1 391,2 3.714,3 18,2 17,0 5,9 0,4 3,8 2,3 1,1 5,7 54,4 910,2 959,1 329,0 24,6 171,8 135,1 65,2 720,9 3.315,9 14,5 15,2 5,2 0,4 2,7 2,2 1,0 11,5 52,7 36,7 21,0 23,0 4,9 49,2 18,0 10,6 – 45,7 12,0 [21] 0,0 3.714,3 0,0 54,4 37,4 3.353,3 0,6 53,3 – 100,0 10,8 6.825,5 100,0 6.291,6 100,0 8,5 Aktiva in Mio. EUR Langfristige Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte einschließlich Geschäfts- oder Firmenwerte Sachanlagen Finanzanlagen Forderungen aus Finanzdienstleistungen Sonstige finanzielle Vermögenswerte Sonstige Vermögenswerte Latente Steuern Kurzfristige Vermögenswerte Vorräte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen aus Finanzdienstleistungen Ertragsteuerforderungen Sonstige finanzielle Vermögenswerte Sonstige Vermögenswerte Wertpapiere Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Als zur Veräußerung gehalten klassifizierte Vermögenswerte 62 2010 Anteil in % 2009 Anteil in % Veränd. in % 342,2 1.208,0 1.274,8 2.825,0 42,2 2.867,2 5,0 17,7 18,7 41,4 0,6 42,0 335,2 1.090,3 1.135,6 2.561,1 38,9 2.600,0 5,3 17,3 18,1 40,7 0,6 41,3 2,1 10,8 12,3 10,3 8,5 10,3 [23] [24] 295,6 1.153,3 4,3 16,9 252,9 1.262,0 4,0 20,1 16,9 – 8,6 [25] [26] [27] [28] [13] 132,3 63,4 2,1 4,4 82,1 1.733,2 2,0 0,9 0,0 0,1 1,2 25,4 122,1 69,9 2,6 2,2 82,4 1.794,1 2,0 1,1 0,0 0,0 1,3 28,5 8,4 – 9,3 – 19,2 100,0 – 0,4 – 3,4 401,8 556,3 304,0 90,4 132,5 354,9 385,2 2.225,1 5,9 8,2 4,5 1,3 1,9 5,2 5,6 32,6 342,1 456,0 261,0 74,3 123,0 321,0 318,7 1.896,1 5,4 7,2 4,1 1,2 2,0 5,1 5,1 30,1 17,5 22,0 16,5 21,7 7,7 10,6 20,9 17,4 0,0 2.225,1 0,0 32,6 1,4 1.897,5 0,1 30,2 – 100,0 17,3 6.825,5 100,0 6.291,6 100,0 8,5 Passiva in Mio. EUR Eigenkapital Auf die Konzernobergesellschaften entfallendes Eigenkapital Gezeichnetes Kapital Rücklagen Bilanzgewinn [22] Anteile ohne beherrschenden Einfluss Langfristige Schulden Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen Finanzschulden Verpflichtungen aus Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses Rückstellungen Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Sonstige Verbindlichkeiten Latente Steuern Kurzfristige Schulden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen Finanzschulden Ertragsteuerverbindlichkeiten Rückstellungen Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Sonstige Verbindlichkeiten Schulden einer Vermögensgruppe, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert wird [23] [24] [26] [27] [28] [21] 63 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG* Zahlungsströme aus betrieblicher Tätigkeit in Mio. EUR Ergebnis vor Ertragsteuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen Ergebnis vor Ertragsteuern aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich Ergebnis vor Ertragsteuern 2010 347,2 0,7 347,9 2009 207,7 – 0,1 207,6 Ertragsteuerzahlungen Finanzaufwendungen Finanzerträge Zinseinnahmen aus operativer Tätigkeit Veränderung der Verpflichtungen aus Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses Abschreibungen / Zuschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens Gewinne aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge Brutto Cashflow – 87,8 146,5 – 95,8 43,7 4,0 290,2 3,7 – 11,2 43,7 684,9 – 91,8 109,3 – 49,7 20,9 – 13,2 281,6 5,2 – 4,3 68,4 534,0 Veränderung der Vorräte Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Veränderung der Forderungen aus Finanzdienstleistungen Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Veränderung der Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen Kauf / Verkauf von kurzfristigen Wertpapieren Veränderung des übrigen Nettoumlaufvermögens Cashflow aus operativer Tätigkeit im fortzuführenden Geschäft Cashflow aus operativer Tätigkeit im nicht fortzuführenden Geschäft Gesamt-Cashflow aus operativer Tätigkeit – 277,3 – 211,1 – 185,0 33,2 152,4 – 6,0 – 11,2 179,9 36,0 215,9 194,7 91,1 – 50,7 – 19,6 61,6 36,2 – 37,5 809,8 – 10,1 799,7 Investitionen in immaterielle Vermögenswerte Investitionen in Sachanlagen Investitionen in Finanzanlagen Investitionen in neu erworbene Tochterunternehmen abzüglich liquider Mittel ** Erwerb von weiteren Anteilen an Tochterunternehmen Erlöse aus Anlageabgängen Cashflow aus investiver Tätigkeit – 17,6 – 255,1 – 9,8 – 34,0 0,0 27,6 – 288,9 – 15,8 – 234,4 – 11,0 – 5,5 – 0,3 41,2 – 225,8 64 Zahlungsströme in Mio. EUR Ausschüttungen 2010 – 117,7 2009 – 114,3 Veränderung der Forderungen / Verbindlichkeiten gegenüber Familienstiftungen und Familie Würth inkl. Zinseinnahmen Kapitaleinlage Zunahme Finanzschulden Abnahme Finanzschulden Zinszahlungen Cashflow aus Finanzierungstätigkeit – 29,4 58,7 58,5 – 146,9 – 60,0 – 236,8 – 18,0 58,7 232,0 – 128,4 – 73,0 – 43,0 Konsolidierungsbedingte Effekte (im Wesentlichen Währungsumrechnungsdifferenzen) Veränderung der liquiden Mittel – 19,9 – 329,7 – 0,9 530,0 2010 2,6 3,4 2,4 382,8 391,2 2009 2,1 3,2 2,0 713,6 720,9 Veränderung der liquiden Mittel in Mio. EUR Kurzfristige Finanzinvestitionen Sonstige Zahlungsmitteläquivalente Barmittel Guthaben bei Kreditinstituten Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Veränderung in Mio. EUR 0,5 0,2 0,4 – 330,8 – 329,7 * Verweis zu „J. Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung“ **Verweis zu „C. Konsolidierungskreis“ 65 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss KONZERN-EIGENKAPITAL VERÄNDERUNGSRECHNUNG Auf die Konzernobergesellschaften entfallendes Eigenkapital Rücklagen in Mio. EUR 1. Januar 2009 Jahresüberschuss Sonstiges Ergebnis Gesamtes Periodenergebnis Kapitalerhöhung / -herabsetzung Einstellung in / Entnahme aus Rücklagen Ausschüttungen Übrige erfolgsneutrale Veränderungen 31. Dezember 2009 Jahresüberschuss Sonstiges Ergebnis Gesamtes Periodenergebnis Kapitalerhöhung / -herabsetzung Einstellung in / Entnahme aus Rücklagen Ausschüttungen Veränderung des Konsolidierungskreises Übrige erfolgsneutrale Veränderungen 31. Dezember 2010 66 Gezeich netes Kapital 317,0 0,0 0,0 0,0 18,2 0,0 0,0 0,0 335,2 0,0 0,0 0,0 7,0 0,0 0,0 0,0 0,0 342,2 Unterschied aus Währungsum rechnung – 122,2 0,0 27,8 27,8 0,0 0,0 0,0 – 3,1 – 97,5 0,0 58,1 58,1 0,0 0,0 0,0 0,0 – 0,9 – 40,3 Andere Rücklagen 1.125,6 0,0 0,1 0,1 40,5 21,6 0,0 0,0 1.187,8 0,0 0,0 0,0 50,0 10,6 0,0 0,0 – 0,1 1.248,3 Bilanz gewinn 1.160,0 106,0 0,0 106,0 0,0 – 21,6 – 111,9 3,1 1.135,6 261,1 0,0 261,1 0,0 – 10,6 – 112,2 0,0 0,9 1.274,8 Summe 2.480,4 106,0 27,9 133,9 58,7 0,0 – 111,9 0,0 2.561,1 261,1 58,1 319,2 57,0 0,0 – 112,2 0,0 – 0,1 2.825,0 Anteile ohne beherrschenden Summe Einfluss Eigenkapital 36,1 2.516,5 5,2 111,2 0,0 27,9 5,2 139,1 0,0 58,7 0,0 0,0 – 2,4 – 114,3 0,0 0,0 38,9 2.600,0 7,0 268,1 0,5 58,6 7,5 326,7 1,7 58,7 0,0 0,0 – 5,5 – 117,7 0,2 0,2 – 0,6 – 0,7 42,2 2.867,2 KONZERNWERTSCHÖPFUNGSRECHNUNG* Entstehung der Wertschöpfung in Mio. EUR Umsatzerlöse Bestandsveränderungen und Eigenleistungen für Investitionen Sonstige betriebliche Erträge Finanzerträge 2010 8.633,3 74,5 128,1 95,8 8.931,7 2009 7.521,8 – 23,4 91,0 49,7 7.639,1 Veränderung in % 14,8 – 418,4 40,8 92,8 16,9 4.162,6 1.513,5 291,7 5.967,8 3.465,6 1.366,8 281,6 5.114,0 20,1 10,7 3,6 16,7 Wertschöpfung 2.963,9 2.525,1 17,4 Verwendung in Mio. EUR Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Personalaufwand) Öffentliche Hand (Steueraufwand) Unternehmen Anteilseigner** Darlehensgeber Wertschöpfung 2010 2.470,2 79,8 208,4 59,0 146,5 2.963,9 2009 2.208,1 96,4 55,7 55,6 109,3 2.525,1 Veränderung in % 11,9 – 17,2 275,4 6,1 34,0 17,4 Abzüglich Vorleistungen Materialaufwand und Aufwendungen für Finanzdienstleistungen Sonstige betriebliche Aufwendungen Abschreibungen *Nicht Bestandteil des IFRS-Konzernabschlusses **Ausschüttungen abzüglich Kapitaleinlage 67 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Konzernanhang A. Allgemeine Informationen Der Hauptsitz der Würth-Gruppe ist 74650 Künzelsau, Deutschland, mit Nebensitz in 9400 Rorschach, Schweiz. Das Kerngeschäft der Würth-Gruppe ist der weltweite Handel mit Befestigungs- und Montagematerial. Die verkaufsaktiven Gesellschaften der Würth-Gruppe gliedern sich in zwei Einheiten: Würth-Linie und Allied Companies. Im Zentrum der Geschäftstätigkeit der Würth-Linie steht der Handel mit Befestigungs- und Montagematerial für Kunden aus den Bereichen Handwerk, Bau und Industrie. Das Verkaufsprogramm der Würth-Linie umfasst Produkte, die unter eigener Marke und über einen eigenen Außendienst angeboten werden. Schwerpunkt ist der Handel mit Schrauben, Schraubenzubehör, DIN- und Normteilen, chemisch-technischen Produkten, Möbel- und Baubeschlägen, Dübeln, Isolierungen, Hand-, Elektro-, Schneid- und Druckluftwerkzeugen, Service- und Pflegeprodukten, Verbindungs- und Befestigungsmaterial, Bevorratungs- und Entnahmesystemen sowie der Direktversand von Arbeitskleidung. Die nicht unter dem Namen Würth firmierenden Gesellschaften – die Allied Companies – operieren unabhängig von den Gesellschaften der Würth-Linie. Sie sind in strategische Geschäftseinheiten aufgeteilt und umfassen bis auf wenige Produk tionsunternehmen in der Mehrzahl Handelsunternehmen in verwandten Geschäftsfeldern und den Elektrogroßhandel. Ferner bietet die Würth-Gruppe Produkte und Services im Bereich Finanzdienstleistungen an. B. Anwendung der International Financial Reporting Standards Erklärung zur Übereinstimmung mit IFRS Der Konzernabschluss der Würth-Gruppe wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) des Internatio nal Accounting Standards Board (IASB), London, wie sie in der EU anzuwenden sind, sowie den IFRS insgesamt und den ergänzend nach § 315a (1) HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Der Konzernabschluss besteht aus Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Konzern-Bilanz, Konzern-Kapitalflussrechnung, Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und Konzernanhang. Der Konzernlagebericht wurde nach den Vorschriften des § 315 HGB aufgestellt. Grundlagen der Erstellung des Konzernabschlusses Alle zum 31. Dezember 2010 verpflichtend anzuwendenden IFRS-Standards wurden angewandt. Dies beinhaltet zudem die International Accounting Standards (IAS) sowie die Interpretationen des IFRS-Interpretations Committee (vormals IFRIC) und des Standing Interpretations Committee (SIC). Die Erstellung des Abschlusses erfolgte unter Heranziehung der historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten, mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und der erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte. Der Konzernabschluss ist in Euro erstellt. Alle angegebenen Beträge lauten, sofern nicht anders angegeben, auf Millionen Euro (Mio. EUR). 68 Für die Gliederung der Bilanz nach IFRS wurde eine Klassifizierung nach kurz- und langfristigen Vermögenswerten und Schulden vorgenommen. Als langfristige Vermögenswerte bzw. langfristige Schulden werden Positionen ausgewiesen, die nicht innerhalb eines Jahres fällig sind. Weiterhin werden latente Steuern jeweils als langfristige Vermögenswerte und Schulden ausgewiesen. Die Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Der Konzernabschluss wurde am 16. März 2011 von der Konzernführung der Würth-Gruppe zur Weiterleitung an den Prüfungsausschuss des Beirats der Würth-Gruppe freigegeben. Anwendung von Schätzungen und Ermessensspielräumen Die Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS erfordert, dass Annahmen getroffen und Schätzungen vorgenommen werden, welche die bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, die Angabe von Eventualverbindlichkeiten und sonstigen finanziellen Verpflichtungen am Abschlussstichtag und den Ausweis von Aufwendungen und Erträgen während der Berichtsperiode beeinflussen. Die Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf konzerneinheitliche Festlegungen wirtschaftlicher Nutzungsdauern, auf die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze von aktivierten Entwicklungskosten, Vor räten, Forderungen und Rückstellungen sowie auf die Realisierbarkeit zukünftiger Steuerentlastungen aus aktivierten latenten Steuern. Die sich tatsächlich in zukünftigen Perioden einstellenden Beträge können von den Schätzungen abweichen. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt. Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie die wichtigsten sonstigen am Stichtag bestehenden wesentlichen Quellen von Schätzungsunsicherheiten, aufgrund derer ein Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesent liche Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein wird, werden im Folgenden erläutert. a) Wertminderung der Geschäfts- oder Firmenwerte Die Würth-Gruppe überprüft mindestens einmal jährlich, ob Geschäfts- oder Firmenwerte wertgemindert sind. Dies erfordert eine Schätzung des Nutzungswerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist. Die Bestimmung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit richtet sich nach der untersten Ebene, für die das Management, das über Unternehmenserwerbe entscheidet, den Geschäfts- oder Firmenwert für interne Zwecke überwacht. Bei Würth ist das grundsätzlich die Legaleinheit. Zum 31. Dezember 2010 betrug der Buchwert der Geschäfts- oder Firmenwerte 93,5 Mio. EUR (2009: 113,1 Mio. EUR). Weitere Einzelangaben dazu sind in den Erläuterungen zur Konzern-Bilanz „[9] Immaterielle Vermögenswerte einschließlich Geschäfts- oder Firmenwerte“ dargestellt. b) Verlustvorträge und temporäre Differenzen Latente Steueransprüche werden für alle nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und temporäre Differenzen in dem Maße angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, sodass die Verlust vorträge tatsächlich genutzt werden können. Bei der Ermittlung der Höhe der latenten Steueransprüche, die aktiviert werden können, ist eine wesentliche Ermessensausübung des Managements bezüglich des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe des künftig zu versteuernden Einkommens sowie der zukünftigen Steuerplanungsstrategien erforderlich. Es werden nur Verlustvorträge und temporäre Differenzen als werthaltig angesehen, von deren Nutzung innerhalb der nächsten fünf Jahre auszugehen ist. Die aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge belaufen sich zum 31. Dezember 2010 auf 57,3 Mio. EUR (2009: 45,8 Mio. EUR). 69 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss c) Verpflichtungen aus Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses Der Aufwand aus leistungsorientierten Plänen und anderen medizinischen Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses sowie der Barwert der Pensionsverpflichtungen wird anhand von versicherungsmathematischen Berechnungen ermittelt. Eine versicherungsmathematische Bewertung erfolgt auf der Grundlage diverser Annahmen. Hierzu zählen die Bestimmung der Abzinsungssätze, künftiger Lohn- und Gehaltssteigerungen, der Sterblichkeitsrate und künftiger Rentensteigerungen. Aufgrund der Komplexität der Bewertung, der zugrunde liegenden Annahmen und ihrer Langfristigkeit reagiert eine leistungsorientierte Verpflichtung höchst sensibel auf Änderungen dieser Annahmen. Alle Annahmen werden zu jedem Abschlussstichtag überprüft. Bei der Ermittlung des angemessenen Diskontierungssatzes orientiert sich das Management, unter Zuhilfenahme externer Gutachter, an den Zinssätzen von Unternehmensanleihen in der jeweiligen Währung mit mindestens AA-Rating. Die Sterblichkeitsrate basiert auf öffentlich zugänglichen Sterbetafeln für das jeweilige Land. Künftige Lohn- und Gehalts- sowie Rentensteigerungen basieren auf erwarteten künftigen Inflationsraten für das jeweilige Land. Die Nettobuchwerte der Verpflichtungen aus Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses belaufen sich zum 31. Dezember 2010 auf 132,3 Mio. EUR (2009: 122,1 Mio. EUR). Weitere Einzelangaben dazu sind in den Erläuterungen zur Konzern-Bilanz „[25] Verpflichtungen aus Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses“ dargestellt. Alle Angaben werden jährlich überprüft. d) Wertpapiere Die finanziellen Vermögenswerte ohne aktiven Markt wurden auf Basis der erwarteten, unter Anwendung eines fristen- und risikoadäquaten Abzinsungsfaktors diskontierten Cashflows bewertet. Da diese Bewertung stark abhängig ist von den im Rahmen der Discounted-Cashflow-Methode verwendeten Diskontierungssätzen sowie von den erwarteten künftigen Mittelzuflüssen, ist sie Schätzungsunsicherheiten unterworfen. Zum 31. Dezember 2010 betrug der beizulegende Zeitwert der finanziellen Vermögenswerte 49,5 Mio. EUR (2009: 34,0 Mio. EUR). e) Entwicklungskosten Entwicklungskosten werden entsprechend der in Anhangsangabe F dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aktiviert. Die erstmalige Aktivierung der Kosten beruht auf der Einschätzung des Managements, dass die technische und wirtschaftliche Realisierbarkeit nachgewiesen ist. Dies ist in der Regel dann der Fall, wenn ein Produktentwicklungsprojekt einen bestimmten Meilenstein in einem bestehenden Projektmanagementmodell erreicht hat. Für Zwecke der Ermittlung der zu aktivierenden Beträge trifft das Management Annahmen über die Höhe der erwarteten künftigen Cashflows aus Vermögenswerten, über die anzuwendenden Abzinsungssätze und über den Zeitraum des Zuflusses von erwarteten zukünftigen Cashflows, die die Vermögenswerte generieren. Der Buchwert der aktivierten Entwicklungskosten beträgt zum 31. Dezember 2010 11,0 Mio. EUR (2009: 9,3 Mio. EUR). Auswirkungen von neuen Rechnungslegungsstandards Die angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen grundsätzlich den im Vorjahr angewendeten Methoden mit Ausnahme der nachfolgend aufgeführten neuen und überarbeiteten IFRS und IFRIC-Interpretationen mit Wirkung zum 1. Januar 2010. Die Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie der Anhangsangaben ergeben sich insbesondere aufgrund der Anwendung von : IFRS 2 „Anteilsbasierte Vergütung – Konzerninterne anteilsbasierte Vergütungen mit Barausgleich“ trat am 1. Januar 2010 in Kraft, IFRS 3 „Unternehmenzusammenschlüsse (überarbeitet) und IAS 27 Konzern- und separate Einzelabschlüsse (überarbeitet)“, einschließlich der Folgeänderungen in IFRS 2, IFRS 5, IFRS 7, IAS 7, IAS 21, IAS 28, IAS 31 und IAS 39 trat am 1. Juli 2009 in Kraft, 70 IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung – Geeignete Grundgeschäfte“ trat am 1. Juli 2009 in Kraft, IFRIC 17 „Sachdividenden an Eigentümer“ trat am 1. Juli in Kraft, Verbesserungen zu IFRS 2008 (Mai 2008) Verbesserungen zu IFRS 2009 (April 2009) Die Anwendungen der Standards und Interpretationen werden nachfolgend näher erläutert: IFRS 2 „ Anteilsbasierte Vergütungen“ wurde im Juni 2009 veröffentlicht und stellt die Bilanzierung von in bar erfüllten anteilsbasierten Vergütungen im Konzern klar. Die Würth-Gruppe wendet diese Änderung erstmals ab dem 1. Januar 2010 an. Sie hat keine Auswirkung auf den Konzernabschluss der Würth-Gruppe, da die einbezogenen Unternehmen keine aktienbasierten Vergütungen im Sinne von IFRS 2 gewähren. Änderungen des IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“ und IAS 27 „Konzern- und separate Einzelabschlüsse“ IFRS 3 (überarbeitet) führt wesentliche Änderungen bezüglich der Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen ein. Es ergeben sich Auswirkungen auf die Bewertung von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss, die Bilanzierung von Trans aktionskosten, die erstmalige Erfassung und die Folgebewertung einer bedingten Gegenleistung sowie sukzessive Unternehmenserwerbe. Diese Neuregelungen werden sich auf die Ansatzhöhe des Geschäfts- und Firmenwerts, auf das Ergebnis der Berichtsperiode, in der ein Unternehmenszusammenschluss erfolgt, und auf künftige Ergebnisse auswirken. IAS 27 (überarbeitet) schreibt vor, dass eine Veränderung der Beteiligungshöhe an einem Tochterunternehmen, die nicht zum Verlust der Beherrschung führt, als Transaktion mit Eigentümern in ihrer Eigenschaft als Eigentümer bilanziert wird. Aus einer solchen Transaktion kann daher weder ein Geschäfts- oder Firmenwert noch ein Gewinn oder Verlust resultieren. Außerdem werden Vorschriften zur Verteilung von Verlusten auf die Eigentümer des Mutterunternehmens und die Anteile ohne beherrschenden Einfluss sowie die Bilanzierungsregeln für Transaktionen, die zu einem Beherrschungsverlust führen, geändert. Die Neuregelungen aus IFRS 3 und IAS 27 wirken sich auf den Erwerb und den Verlust der Beherrschung an Tochterunternehmen und auf die Transaktionen mit Anteilen ohne beherrschenden Einfluss am oder nach dem 1. Juli 2009 aus. IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung – Geeignete Grundgeschäfte“ stellt klar, dass es zulässig ist, lediglich einen Teil der Änderungen des beizulegenden Zeitwerts oder Cashflow-Schwankungen eines Finanzinstruments als Grundgeschäft zu designieren. Dies umfasst auch die Designation von Inflationsrisiken als gesichertes Risiko bzw. Teile davon in bestimmten Fällen. Aus der erstmaligen Anwendung dieser Neuregelung ergeben sich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Würth-Gruppe, da keine derartigen Geschäfte eingegangen wurden. Die Ergänzungen sind rück wirkend für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen. IFRIC 17 „Sachausschüttungen an Eigentümer“ ist anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen und enthält Leitlinien zur Bilanzierung von Vereinbarungen, durch die ein Unternehmen Sachausschüttungen an Eigentümer vornimmt, entweder als Ausschüttung aus Rücklagen oder als Dividenden. Aus der erstmaligen Anwendung dieser Neuregelung ergeben sich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Würth-Gruppe, da solche Sachdividen den im Geschäftsjahr 2009 und 2010 nicht gewährt wurden. Verbesserungen zu IFRS 2008 und 2009 Das IASB veröffentlichte im Mai 2008 und April 2009 zwei Sammelstandards zur Änderung verschiedener IFRS mit dem primären Ziel, Inkonsistenzen zu beseitigen und Formulierungen klarzustellen. Die Sammelstandards sehen für jeden geänderten 71 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss IFRS eine Übergangsregelung vor. Die Anwendung folgender Neuregelungen führte zwar zur Änderung von Rechnungslegungsmethoden, ergab jedoch keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Würth-Gruppe. Im Mai 2008 veröffentlicht IFRS 5 „Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche“ stellt klar, dass bei einer Klassifizierung eines Tochterunternehmens als zur Veräußerung gehalten sämtliche Vermögenswerte und Schulden als zur Veräußerung gehalten klassifiziert werden, selbst dann, wenn das Unternehmen nach dem Veräußerungsgeschäft weiterhin als Anteil ohne beherrschenden Einfluss bilanziert wird. Die Änderung wird prospektiv erstmals angewandt ab dem 1. Juli 2009 und wirkt sich nicht auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Würth-Gruppe aus. Im April 2009 veröffentlicht IFRS 5 „Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche“ stellt klar, dass für langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind, und für aufgegebene Geschäftsbereiche alleine die Angabepflichten des IFRS 5 einschlägig sind. Die in anderen IFRS vorgesehenen Angabepflichten sind nur dann zu beachten, wenn die jeweiligen Standards oder Interpretationen diese Angaben ausdrücklich für Vermögenswerte nach IFRS 5 und für aufgegebene Geschäftsbereiche fordern. Erstmalige Anwendung ab dem 1. Januar 2009. IFRS 8 „Geschäftssegmente“ stellt klar, dass Segmentvermögen und Segmentschulden nur dann ausgewiesen werden müssen, wenn diese Vermögenswerte und Schulden der verantwortlichen Unternehmensinstanz regelmäßig gemeldet werden. Da die Würth-Gruppe keine Segmentberichterstattung erstellt, führt diese erstmals ab dem 1. Januar 2009 anzuwendende Klarstellung zu keiner Änderung der Berichterstattung. IAS 7 „Kapitalflussrechnung“ stellt klar, dass lediglich solche Ausgaben, die zum Ansatz eines Vermögenswerts führen, als Cashflows aus der Investitionstätigkeit eingestuft werden können. Diese Änderung ist ab dem 1. Juli 2009 anzuwenden und wird unter anderem Auswirkungen auf die Darstellung der Auszahlung für die bedingte Gegenleistung in der Kapitalflussrechnung haben. IAS 36 „Wertminderung von Vermögenswerten“ stellt klar, dass eine zahlungsmittelgenerierende Einheit, zu der ein im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbener Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet wird, nicht größer sein darf als ein Geschäftssegment im Sinne von IFRS 8 vor der Aggregation nach den dort genannten Kriterien. Die Änderung welche erstmalig zum 1. Januar 2009 anzuwenden ist, hat keine Auswirkungen auf die Würth-Gruppe, weil der Wert minderungstest vor der Aggregation durchgeführt wird. Aus anderen nachfolgend aufgelisteten Neuregelungen und Verbesserungen zu IFRS ergaben sich keine Auswirkungen auf die Rechnungslegungsmethoden und die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Würth-Gruppe. Im April 2009 veröffentlicht IFRS 2 „Anteilsbasierte Vergütungen” IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“ IAS 17 „ Leasingverhältnisse“ IAS 34 „Zwischenberichterstattung“ IAS 38 „Immaterielle Vermögenswerte“ 72 IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ IFRIC 9 „Neubeurteilung eingebetteter Derivate“ IFRIC 16 „Absicherungen einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb“ Der Konzern hat die folgenden Standards und IFRIC-Interpretationen, die bereits herausgegeben wurden, jedoch noch nicht in Kraft getreten sind, nicht vorzeitig angewendet. Die Würth-Gruppe beabsichtigt grundsätzlich, alle Standards zum Zeitpunkt der erstmaligen verpflichtenden Anwendung zu berücksichtigen. Veröffentlichte, jedoch noch nicht verpflichtend anzuwendende Standards Bis zum Datum der Veröffentlichung des Konzernabschlusses der Würth-Gruppe veröffentlichte, jedoch noch nicht verpflichtend anzuwendende Standards werden nachfolgend aufgeführt. Diese Aufzählung bezieht sich auf veröffentlichte Standards und Interpretationen, bei denen die Würth-Gruppe nach vernünftigem Ermessen von einer künftigen Anwendbarkeit ausgeht. Die Würth-Gruppe beabsichtigt, diese Standards anzuwenden, wenn sie in Kraft treten. Die Änderung von IAS 12 „Latente Steuern: Realisierung zugrunde liegender Vermögenswerte (geändert)“ wurde im Dezember 2010 veröffentlicht und ist erstmals in dem Geschäftsjahr anzuwenden, das am oder nach dem 1. Januar 2012 beginnt. Die Änderung sieht vor, dass aktive und passive latente Steuern für bestimmte Vermögenswerte basierend auf der Annahme bewertet werden, dass der Buchwert dieser Vermögenswerte in voller Höhe durch Veräußerung realisiert wird. Für die Würth-Gruppe werden aus der Anwendung dieser Änderung erwartungsgemäß keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzernabschlusses resultieren. Mit dem überarbeiteten IAS 24 „Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen (geändert)“ wird die Definition von nahe stehenden Unternehmen und Personen verdeutlicht, um die Feststellung solcher Beziehungen zu vereinfachen und Inkonsistenzen bei der Anwendung zu beseitigen. Der geänderte Standard führt zu einer teilweisen Befreiung von den Angabepflichten für einer öffentlichen Stelle nahe stehendes Unternehmen und ist anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen. Aus der erstmaligen Anwendung dieser Neuregelung ergeben sich keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Würth-Gruppe, da derartige Beziehungen nicht vorliegen. Mit dem überarbeiteten Standard IAS 32 „Finanzinstrumente: Darstellung – Klassifizierung von Bezugsrechten (geändert)“ wird die Definition einer finanziellen Verbindlichkeit insofern geändert, als Bezugsrechte (und bestimmte Optionen und Optionsscheine), die in Fällen, in denen solche Rechte zum Erwerb einer festen Anzahl von Eigenkapitalinstrumenten des Unternehmens zu einem festen Betrag in beliebiger Währung berechtigen, zu diesem Zweck als Eigenkapitalinstrument zu klassifizieren sind, sofern das Unternehmen sie anteilig allen gegenwärtigen Eigentümern derselben Klasse seiner nichtderivativen Eigenkapitalinstrumente anbietet. Der überarbeitete Standard ist anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Februar 2010 beginnen. Aus der erstmaligen Anwendung dieser Neuregelung werden sich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Würth-Gruppe ergeben, da solche Bezugsrechte nicht vorliegen. Die Änderung von IFRS 7 „Angaben über die Übertragung von finanziellen Vermögenswerten (geändert)“ wurde im Oktober 2010 veröffentlicht und ist erstmals in dem Geschäftsjahr anzuwenden, das am oder nach dem 1. Juli 2011 beginnt. Die Änderung bestimmt umfangreiche neue qualitative und quantitative Angaben über übertragene finanzielle Vermögenswerte, die nicht ausgebucht wurden, und über das zum Berichtsstichtag bestehende anhaltende Engagement bei übertragenen finanziellen Vermögenswerten. Diese Änderung wird den Umfang der Angaben zu Finanzinstrumenten voraus- 73 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss sichtlich weiter ausdehnen. Sie wird jedoch keine Auswirkungen auf den Ansatz und die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden im Konzernabschluss der Würth-Gruppe und auf die Ergebnisse in künftigen Geschäftsjahren haben. Der erste Teil der Phase 1 bei der Vorbereitung des IFRS 9 „Finanzinstrumente: Klassifizierung und Bewertung“ wurde im November 2009 veröffentlicht und ist erstmals in dem Geschäftsjahr anzuwenden, das am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnt. Der Standard beinhaltet Neuregelungen zur Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten. Hiernach sind Schuldinstrumente abhängig von ihren jeweiligen Charakteristika und unter Berücksichtigung des Geschäftsmodells entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren. Eigenkapitalinstrumente sind immer zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren. Wertschwankungen von Eigenkapital instrumenten dürfen aber aufgrund des eingeräumten instrumentenspezifischen Wahlrechts, das im Zeitpunkt des Zugangs des Finanzinstruments ausübbar ist, im sonstigen Ergebnis erfasst werden. In diesem Fall würden für Eigenkapitalinstrumente nur bestimmte Dividendenerträge erfolgswirksam erfasst. Eine Ausnahme bilden finanzielle Vermögenswerte, die zu Handelszwecken gehalten werden, und die zwingend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind. Der IASB hat im Oktober 2010 den zweiten Teil der Phase 1 des Projekts abgeschlossen. Der Standard wurde damit um die Vorgaben zu finanziellen Verbindlichkeiten ergänzt und sieht vor, die bestehenden Klassifizierungs- und Bewertungsvorschriften für finanzielle Verbindlichkeiten mit folgenden Ausnahmen beizubehalten: Auswirkungen aus der Änderung des eigenen Kredit risikos bei finanziellen Verbindlichkeiten, die als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet klassifiziert wurden, müssen erfolgsneutral erfasst und derivative Verbindlichkeiten auf nicht notierte Eigenkapitalinstrumente dürfen nicht mehr zu Anschaffungskosten angesetzt werden. Der zeitliche Anwendungsbereich bleibt unverändert (1. Januar 2013). Den Unternehmen steht es allerdings frei, die Bestimmungen aus der 2009-Fassung vorzeitig und separat von den Regelungen zu finanziellen Verbindlichkeiten anzuwenden. Die vorzeitige Anwendung der Regelungen zu finanziellen Verbindlichkeiten ist ebenfalls gestattet, dann allerdings zusammen mit der 2009-Fassung. Der Standard sieht grundsätzlich retrospektive Anwendung vor. Der Abschluss dieses Projekts wird für Mitte 2011 erwartet. Die Anwendung des ersten Teils der Phase 1 wird Auswirkungen auf die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten des Konzerns haben. Aus dem zweiten Teil dieser Projektphase werden keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns erwartet. Um ein umfassendes Bild potenzieller Auswirkungen darzustellen, wird die Würth-Gruppe die Auswirkungen erst in Verbindung mit den anderen Phasen, sobald diese veröffentlicht sind, quantifizieren. Der geänderte IFRIC 14 „Vorauszahlungen im Rahmen von Mindestdotierungspflichten (geändert)“ ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen, rückwirkend anzuwenden und enthält Leitlinien zur Bestimmung des erzielbaren Betrags eines Nettopensionsvermögens. Die Änderung erlaubt einem Unternehmen, die Vorauszahlungen im Rahmen von Mindestdotierungsverpflichtungen als Vermögenswert zu behandeln. Aus der erstmaligen Anwendung dieser Neuregelung werden sich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Würth-Gruppe ergeben, da keine Vorauszahlungen der Beiträge geleistet werden. IFRIC 19 „Ablösung finanzieller Verbindlichkeiten mit Eigenkapitalinstrumenten“ stellt klar, dass die zur Tilgung einer finanziellen Verbindlichkeit an einen Gläubiger ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente als gezahltes Entgelt eingestuft werden. Die ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Falls dieser nicht verlässlich ermittelt werden kann, ist der Bewertung der beizulegende Zeitwert der getilgten Verbindlichkeit zugrunde zu legen. Gewinne und Verluste werden sofort erfolgswirksam erfasst. IFRIC 19 ist anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2010 beginnen und wird keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Würth-Gruppe haben. 74 Verbesserungen zu IFRS 2010 Der IASB veröffentlichte Verbesserungen zu IFRS, einen Sammelstandard zur Änderung verschiedener IFRS. Die Änderungen sind nicht angewandt worden, da sie für die Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2010 bzw. 1. Januar 2011 beginnen, anzuwenden sind. Die unten aufgeführten Änderungen könnten nach vernünftigem Ermessen potenzielle Auswirkungen auf die Würth-Gruppe haben: IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“ IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“ IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“ IAS 27 „Konzern- und Einzelabschlüsse“ IFRIC 13 „Kundenbindungsprogramme“ Die Würth-Gruppe erwartet jedoch aus der Anwendung dieser Änderungen keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage der Würth-Gruppe. C. Konsolidierungskreis In den Konzernabschluss der Würth-Gruppe wurden neben den gleichgeordneten Obergesellschaften alle in- und ausländischen Unternehmen einbezogen, bei denen den gleichgeordneten Obergesellschaften unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der Stimmrechte zusteht und somit die Möglichkeit zur Ausübung eines beherrschenden Einflusses gegeben ist. Die Obergesellschaften – und damit die gesamte Würth-Gruppe – unterliegen der einheitlichen Leitung durch die Konzernführung. Der Konsolidierungskreis richtet sich somit nach der konzerneinheitlichen Eigentümer-, Unternehmensorganisations- und Unternehmensführungsstruktur der Würth-Gruppe, da nur eine solche Darstellung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Würth-Gruppe vermittelt. Eine Abgrenzung des Konsolidierungskreises gemäß IAS 27 würde zu einer unzutreffenden Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage führen, da Transaktionen zwischen den so entstehenden Teilkonzernen dann nicht mehr zutreffend abgebildet würden und die Teilkonzerne die tatsächlichen wirtschaftlichen und finanziellen Gegebenheiten der WürthGruppe bezüglich grundsätzlich sämtlicher Konzernjahresabschlussposten nur unvollständig und irreführend abbilden würden. Tochterunternehmen wurden ab dem Erwerbszeitpunkt, d. h. ab dem Zeitpunkt, an dem die Würth-Gruppe die Beherrschung erlangte, vollkonsolidiert. Die Konsolidierung endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht. Gegenüber dem Vorjahr veränderte sich der Konsolidierungskreis aufgrund von Zukäufen im Wesentlichen wie folgt: Zum 15. August 2010 erwarb die Würth-Gruppe 100 % Anteile und Stimmrechte an der SolarMarkt AG, Freiburg, Deutsch land, inklusive deren Tochterunternehmen Creotecc GmbH, Freiburg, Deutschland, und weiteren Gesellschaften in der Schweiz, Frankreich, Italien, Tschechien und in den USA. Die SolarMarkt-Gruppe ist in den Geschäftsbereichen Großhandel mit Photovoltaik-Komponenten, Solarprojekte und Entwicklung, Herstellung sowie Vertrieb von Montagesystemen tätig. Durch den Zukauf kann das internationale Projektgeschäft der Würth-Solargruppe schneller ausgebaut und die Diversifikation in den Bereich Montagesysteme beschleunigt umgesetzt werden. Zudem ermöglicht der Einstieg in den Großhandel als neues Marktsegment die Gewinnung zusätzlicher Marktanteile. 75 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Die beizulegenden Vermögenswerte und Schulden der SolarMarkt-Gruppe stellen sich zum Erwerbszeitpunkt wie folgt dar: in Mio. EUR Aktiva Kundenstamm Grundstücke und Gebäude Technische Anlagen und Maschinen Finanzanlagen Vorräte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Aktive latente Steuern Sonstige Vermögenswerte Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Passiva Finanzschulden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Rückstellungen Ertragsteuerverbindlichkeiten Passive latente Steuern Sonstige Verbindlichkeiten Reinvermögen Geschäfts- oder Firmenwert aus dem Unternehmenserwerb Zahlungswirksame Anschaffungskosten Mit den Tochterunternehmen erworbene Zahlungsmittel Tatsächlicher Zahlungsmittelabfluss Beizulegender Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt Bisheriger Buchwert 6,6 1,3 3,2 1,1 20,9 4,8 0,4 3,5 2,9 44,7 – 1,3 4,5 1,1 20,9 4,8 – 3,5 2,9 39,0 4,2 12,7 1,0 3,8 1,3 2,2 25,2 19,5 7,4 26,9 2,9 24,0 4,2 12,7 1,0 3,8 0,1 2,2 24,0 15,0 Der Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 7,4 Mio. EUR umfasst den beizulegenden Zeitwert aus den erwarteten Synergien, die sich aus dem Erwerb ergeben, sowie aus dem erworbenen Mitarbeiterstamm. Ferner wurden folgende Geschäftsbetriebe übernommen: Zum 13. August 2010 erwarb die Würth Promotional Concepts Deutschland GmbH, Künzelsau, Deutschland die Geschäfts betriebe der PRIMAX Werbemittel Beratungs- und Handels-GmbH, München, Deutschland, sowie inter Werbung GmbH Vertrieb internationaler Werbeartikel, Kissing, Deutschland (Nebert-Gruppe). Die Gesellschaften sind auf Herstellung, Import und Vertrieb von Werbemitteln sowie Werbekonzeptionierung und Durchführung von Promotionaktionen spezialisiert. Nach Übergang der Geschäftsbetriebe wurde die Würth Promotional Concepts Deutschland GmbH in Würth Inter Werbung GmbH umbenannt und verlegte ihren Sitz nach Kissing. Zum 22. November 2010 erwarb die Würth-Gruppe den Geschäftsbetrieb von Oliver H. Van Horn Co., LLC, New Orleans, USA. Die Gesellschaft unterstützt die Aktivitäten der Division Metall in den USA und verfügt über sieben Standorte in den Bundesstaaten Louisiana, Mississippi und Alabama. 76 Die neu akquirierten Unternehmen und Geschäftsbetriebe haben das Vermögen und die Schulden der Würth-Gruppe folgendermaßen erhöht: SolarMarktOliver H. NebertGruppe Van Horn Gruppe Sonstige Summe in Mio. EUR Aktiva Immaterielle Vermögenswerte 14,0 1,5 0,7 4,2 20,4 Sonstiges Anlagevermögen 4,5 0,4 0,1 0,5 5,5 Finanzanlagen 1,1 0,0 0,0 0,0 1,1 Vorräte 20,9 1,8 2,1 8,4 33,2 Forderungen und sonstige Vermögenswerte 8,7 3,3 1,1 4,2 17,3 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 2,9 0,3 0,0 0,2 3,4 52,1 7,3 4,0 17,5 80,9 Passiva Langfristige Schulden 5,4 0,0 0,0 1,3 6,7 Kurzfristige Schulden 19,8 0,5 1,1 6,0 27,4 25,2 0,5 1,1 7,3 34,1 Kaufpreise 26,9 6,8 2,9 10,2 46,8 Anteiliger Umsatz 66,5 0,0 3,3 23,5 93,3 Ergebnisanteil 1,4 0,0 – 0,3 – 0,8 0,3 Pro-forma-Umsatz 2010 172,6 16,8 8,3 45,2 242,9 Pro-forma-Ergebnis 2010 5,6 0,8 – 0,5 – 1,6 4,3 Der Bruttobetrag der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der sonstigen Vermögensgegenstände beträgt 18,6 Mio. EUR, die vollumfänglich als einbringbar erachtet werden. Unter der Annahme, dass der Erwerbszeitpunkt der neu akquirierten Unternehmen und Geschäftsbetriebe bereits zu Beginn der Berichtsperiode am 1. Januar 2010 läge, wären im Geschäftsjahr 2010 die oben genannten Pro-forma-Umsätze und Pro-forma-Ergebnisse in die Würth-Gruppe eingebracht worden. Im Rahmen der Neubewertung (ohne SolarMarkt-Gruppe) ergaben sich Kundenbeziehungen in Höhe von 5,7 Mio. EUR, ein Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von 0,6 Mio. EUR sowie korrespondierende passive latente Steuern in Höhe von 0,5 Mio. EUR. Des Weiteren wurden Neubewertungen von Konzessionen, gewerblichen Schutzrechten, Lizenzen und ähnlichen Rechten in Höhe von 4,8 Mio. EUR vorgenommen, die im Vorratsvermögen gezeigt werden, da es sich um im Bau befindliche Projektgesellschaften handelt. Weitere Zeitwertanpassungen gab es nicht. Die Differenz zwischen der Summe Aktiva und der Summe Passiva in Höhe von 46,8 Mio. EUR entspricht der Summe der Kaufpreise. Von den Kaufpreisen wurden 37,4 Mio. EUR in bar erbracht, 9,4 Mio. EUR werden in den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Nach Berücksichtigung der erworbenen liquiden Mittel in Höhe von 3,4 Mio. EUR ergibt sich ein Mittelabfluss für neu erworbene Tochterunternehmen und Geschäftsbetriebe in Höhe von 34,0 Mio. EUR. Aus Unternehmenserwerben der Vorjahre wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr 45,4 Mio. EUR (Vorjahr: 39,2 Mio. EUR) Aufwand aus der Abschreibung und Wertminderung von Vermögenswerten, die im Rahmen von Kaufpreisallokationen aufgedeckt wurden, gebucht. 77 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss D. Konsolidierungsgrundsätze Grundlage für den Konzernabschluss sind die nach einheitlichen Regeln zum 31. Dezember 2010 aufgestellten Jahres abschlüsse der in den Konzern einbezogenen Konzernobergesellschaften und Tochterunternehmen. Bei der Kapitalkonsolidierung werden nach der Erwerbsmethode gemäß IFRS 3 (überarbeitet) die an den Veräußerer übertragene Gegenleistung zuzüglich des Betrags der nicht beherrschenden Anteile und des beizulegenden Zeitwerts der zuvor gehaltenen Eigenkapitalanteile am erworbenen Unternehmen mit dem Saldo des beizulegenden Zeitwerts der übernommenen Vermögenswerte und Schulden zum Zeitpunkt des Erwerbs der Beteiligung verrechnet. Verbleibende aktivische Unterschiedsbeträge werden als Goodwill aktiviert. Verbleibende passivische Unterschiedsbeträge werden in der Gewinnund-Verlust-Rechnung erfolgswirksam verbucht. Eine vereinbarte bedingte Gegenleistung wird zum Erwerbszeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert erfasst. Nachträgliche Änderungen des beizulegenden Zeitwerts einer bedingten Gegenleistung, die einen Vermögenswert oder eine Schuld darstellt, werden in Übereinstimmung mit IAS 39 entweder in der Gewinn-undVerlust-Rechnung oder im sonstigen Ergebnis erfasst. Eine bedingte Gegenleistung, die als Eigenkapital eingestuft ist, wird nicht neu bewertet und ihre spätere Abgeltung wird im Eigenkapital bilanziert. Sukzessive Unternehmenserwerbe bei schon vorhandener Kontrolle sowie Anteilsveräußerungen bei weiterhin vorhandener Kontrolle werden ab dem Geschäftsjahr 2010 erfolgsneutral im Eigenkapital behandelt. Bei sukzessiven Unternehmenserwerben, die in eine Beherrschung des Unternehmens münden, bzw. im Fall der Veräußerung von Anteilen mit Verlust der Beherrschung, wird eine erfolgswirksame Neubewertung der bereits gehaltenen bzw. der verbleibenden Anteile zum beizulegenden Zeitwert vorgenommen. Eine Veränderung der Beteiligungshöhe an einem Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung wird als Eigenkapitaltransaktion bilanziert. Unternehmenszusammenschlüsse zwischen Unternehmen, die unter der gemeinsamen Kontrolle einer oder mehrerer Parteien stehen (transactions under common controll) werden durch Anwendung der Pooling-of-interest-Methode abgebildet. Hiernach werden durch die Transaktion entstehende Veräußerungsgewinne oder -verluste mangels wirtschaftlicher Substanz erfolgsneutral mit den Rücklagen verrechnet. Bei Unternehmenserwerben erfolgt eine vollständige Verrechnung des aktivischen und passivischen Unterschiedsbetrags mit den Rücklagen. Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen konsolidierten Unternehmen werden eliminiert. Zwischenergebnisse im Anlagevermögen und in den Vorräten aus gruppeninternen Lieferungen werden herausgerechnet. Anteile ohne beherrschenden Einfluss stellen den Anteil des Ergebnisses und des Nettovermögens dar, der nicht den Anteilseignern der Konzernobergesellschaften zuzurechnen ist. Anteile ohne beherrschenden Einfluss werden in der KonzernGewinn-und-Verlust-Rechnung und in der Konzern-Bilanz separat ausgewiesen. Der Ausweis in der Konzern-Bilanz erfolgt innerhalb des Eigenkapitals, getrennt vom Eigenkapital, das auf die Konzernobergesellschaften entfällt. 78 E. Währungsumrechnung In den Einzelabschlüssen der Gesellschaften werden nicht-monetäre und monetäre Posten in fremder Währung mit dem Kurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung erfasst. Monetäre Posten werden mit dem Kurs am Abschlussstichtag umgerechnet. Bis zum Abschlussstichtag eingetretene Kursgewinne und -verluste aus der Bewertung von monetärer Aktiva bzw. monetärer Passiva in fremder Währung werden ergebniswirksam in den Finanzerträgen bzw. Finanzaufwendungen berücksichtigt. Als Umrechnungsverfahren für die Abschlüsse ausländischer Gesellschaften wird die funktionale Währungsumrechnung an‑ gewendet. Im Konzernabschluss erfolgt die Umrechnung der Bilanzposten, mit Ausnahme des Eigenkapitals, aller ausländischen Gesellschaften in Euro zu den Kursen am Abschlussstichtag, da die in den Konzernabschluss einbezogenen wesentlichen Konzerngesellschaften ihr Geschäft selbstständig in ihren Landeswährungen betreiben und diese den funktionalen Währungen entsprechen. Differenzen gegenüber der Vorjahresumrechnung werden erfolgsneutral mit den Rücklagen verrechnet (erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung). Geschäfts- oder Firmenwerte werden als Vermögenswerte der wirtschaftlich selbstständigen ausländischen Teileinheiten mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Für Erwerbe von ausländischen Teileinheiten, die vor dem 1. Januar 2005 stattgefunden haben, erfolgt die Umrechnung mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt des Erwerbs. Bei Aufwands- und Ertragsposten erfolgt die Umrechnung mit Durchschnittskursen. Die Differenzen zum Stichtagskurs werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Die Jahresabschlüsse der wichtigsten Tochtergesellschaften in Ländern, die nicht der Europäischen Währungsunion ange hören, wurden unter Verwendung der folgenden Umrechnungskurse in Euro umgerechnet: 1 US-Dollar 1 Pfund Sterling 1 Kanadischer Dollar 1 Australischer Dollar 1 Brasilianischer Real 1 Chinesischer Renminbi Yuan 1 Dänische Krone 1 Norwegische Krone 1 Polnischer Zloty 1 Russischer Rubel 1 Schwedische Krone 1 Schweizer Franken 1 Tschechische Krone 1 Ungarischer Forint Durchschnittskurse für das Geschäftsjahr 2010 2009 0,75702 0,72136 1,16555 1,12242 0,73436 0,63088 0,69369 0,56639 0,42913 0,35827 0,11185 0,10562 0,13428 0,13429 0,12486 0,11465 0,25020 0,23097 0,02488 0,02266 0,10513 0,09440 0,72470 0,66223 0,03973 0,03806 0,00363 0,00357 Stichtagskurse zum Bilanzstichtag 2010 2009 0,75290 0,69915 1,15875 1,11957 0,75318 0,66529 0,76214 0,62461 0,45245 0,40010 0,11403 0,10240 0,13413 0,13437 0,12783 0,12036 0,25205 0,24201 0,02467 0,02307 0,11134 0,09744 0,80373 0,67177 0,03972 0,03786 0,00358 0,00367 79 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss F. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Die Würth-Gruppe erfasst Geschäftsvorfälle am Tage ihrer Transaktion. Die Abschlüsse aller einbezogenen Unternehmen sind auf Basis konzerneinheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze (IFRS) erstellt. Geschäfts- oder Firmenwerte aus einem Unternehmenszusammenschluss werden bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, die sich als Überschuss der Anschaffungskosten des Unternehmenszusammenschlusses über den Anteil des Konzerns an den beizulegenden Zeitwerten der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden bemessen. Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Geschäfts- oder Firmenwert zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet. Aktivierte Geschäfts- oder Firmenwerte werden jährlich sowie bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung einem Werthaltigkeitstest (Impairment-Test) unterzogen. Der Werthaltigkeitstest für Geschäfts- oder Firmenwerte erfolgt auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Als zahlungsmittelgenerierende Einheit wurde jeweils die rechtliche Einheit definiert. Die Wertminderung wird durch die Ermittlung des erzielbaren Betrags der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, auf die sich der Geschäfts- oder Firmenwert bezieht, bestimmt. Liegt der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit unter ihrem Buchwert, wird ein Wertminderungsaufwand erfasst. Einzeln erworbene immaterielle Vermögenswerte werden beim erstmaligen Ansatz zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Die Anschaffungskosten eines immateriellen Vermögenswerts, der bei einem Unternehmenszusammenschluss erworben wurde, entsprechen seinem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt. Nach erstmaligem Ansatz werden immaterielle Vermögenswerte mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt, abzüglich jeder kumulierten Abschreibung und aller kumulierten Wertminderungsaufwendungen. Es wird zwischen immateriellen Vermögenswerten mit begrenzter und solchen mit unbestimmter Nutzungsdauer differenziert. Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden über die wirtschaftliche Nutzungsdauer linear abge schrieben und auf eine mögliche Wertminderung hin überprüft, sofern ein Anhaltspunkt dafür vorliegt, dass der immaterielle Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Die Nutzungsdauer und die Abschreibungsmethode werden im Fall von immateriellen Vermögenswerten mit einer begrenzten Nutzungsdauer mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft. Die erforderlichen Änderungen der Abschreibungsmethode und der Nutzungsdauer werden als Änderungen von Schätzungen behandelt. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden in der Gewinn-und-VerlustRechnung unter den Abschreibungen erfasst. Aktivierte Kundenbeziehungen, Software, Konzessionen sowie sonstige Nutzungsrechte werden über eine Nutzungsdauer von drei bis fünf Jahren abgeschrieben. Bei immateriellen Vermögenswerten mit einer unbestimmbaren Nutzungsdauer sowie bei noch nicht nutzbaren immateriellen Vermögenswerten wird mindestens einmal jährlich für den einzelnen Vermögenswert eine Überprüfung der Werthaltigkeit durchgeführt. Diese immateriellen Vermögenswerte werden nicht planmäßig abgeschrieben. Die Nutzungsdauer eines immateriellen Vermögenswerts mit unbestimmter Nutzungsdauer wird einmal jährlich dahingehend überprüft, ob die Einschätzung einer unbestimmten Nutzungsdauer weiterhin gerechtfertigt ist. 80 Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden bei Vorliegen aller Voraussetzungen des IAS 38.57 in Höhe der angefallenen, direkt zurechenbaren Entwicklungskosten angesetzt. Die Zuaktivierung der Kosten endet, wenn das Produkt fertiggestellt und allgemein freigegeben ist. Voraussetzung für die Aktivierung der Entwicklungskosten sind gemäß IAS 38.57 die folgenden sechs Anforderungen: 1.technische Realisierbarkeit der Fertigstellung des Vermögenswerts, damit dieser zur Nutzung und/oder zum Verkauf zur Verfügung steht 2. die Absicht, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen und zu nutzen oder zu verkaufen 3. die Fähigkeit, den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen 4. der Nachweis des voraussichtlichen künftigen wirtschaftlichen Nutzens 5. die Verfügbarkeit adäquater technischer, finanzieller und sonstiger Ressourcen, um die Entwicklung abschließen und den immateriellen Vermögenswert nutzen oder verkaufen zu können 6.die Fähigkeit der Gesellschaft, die dem Vermögenswert während seiner Entwicklung zurechenbaren Ausgaben zuverlässig zu bewerten Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer der aktivierten selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte wurde durch die Gesellschaft auf drei Jahre geschätzt. Aufwendungen für Forschung und allgemeine Entwicklung werden gemäß IAS 38.54 sofort als Aufwand erfasst. Sachanlagen werden mit den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten bilanziert. Reparaturkosten werden unmittelbar als Aufwand verrechnet. Die Herstellungskosten enthalten direkt zurechenbare Einzelkosten (wie Fertigungsmaterial und -löhne) sowie fixe und variable Produktionsgemeinkosten (wie Material- und Fertigungsgemeinkosten) einschließlich angemessener Abschreibungen auf Fertigungsanlagen unter Zugrundelegung einer Normalauslastung. Sachanlagen, mit Ausnahme von Grund und Boden sowie grundstücksgleichen Rechten, werden grundsätzlich linear abgeschrieben, sofern nicht in Ausnahmefällen ein anderer Abschreibungsverlauf dem Nutzungsverlauf besser gerecht wird. Die planmäßigen Abschreibungen werden nach folgenden konzerneinheitlichen Nutzungsdauern bemessen: Gebäude Betriebs- und Geschäftsausstattung Maschinen und maschinelle Ausstattung 25 – 40 Jahre 3 – 10 Jahre 5 – 15 Jahre Im Wege des Finanzierungsleasings gemietete Sachanlagen werden in Höhe des beizulegenden Zeitwerts bzw. des niedrigeren Barwerts der Mindestleasingraten aktiviert und linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer bzw. gegebenenfalls über die kürzere Vertragslaufzeit abgeschrieben. Die aus den Leasingraten resultierenden Zahlungsverpflichtungen sind in Höhe ihres Barwerts passiviert. Die Restwerte der Vermögenswerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden am Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls angepasst. 81 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Eine Sachanlage wird entweder bei Abgang ausgebucht oder dann, wenn aus der weiteren Nutzung oder Veräußerung des Vermögenswerts kein wirtschaftlicher Nutzen mehr erwartet wird. Die aus dem Abgang des Vermögenswerts resultierenden Gewinne und Verluste werden als Differenz aus Nettoveräußerungserlös und Buchwert des Vermögenswerts ermittelt und in der Periode, in der der Vermögenswert ausgebucht wird, erfolgswirksam in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst. Bei allen immateriellen Vermögenswerten sowie Sachanlagen wird die Werthaltigkeit des Buchwerts am Ende jedes Geschäftsjahrs überprüft, wenn Sachverhalte oder Änderungen der Umstände darauf hinweisen, dass der Buchwert der Vermögenswerte nicht erzielbar sein könnte oder wenn ein jährlicher Werthaltigkeitstest vorgeschrieben ist. Soweit der erzielbare Betrag des Vermögenswerts den Buchwert unterschreitet, wird eine Wertminderung ergebniswirksam erfasst. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus Nettoveräußerungspreis und Nutzungswert des Vermögenswerts. Der Nettoveräußerungspreis ist der aus einem Verkauf eines Vermögenswerts zu marktüblichen Bedingungen erzielbare Betrag, abzüglich der Veräußerungskosten. Der Nutzungswert ist der Barwert der geschätzten künftigen Cashflows, die aus der fortgesetzten Nutzung eines Vermögenswerts und seinem Abgang am Ende der Nutzungsdauer zu erwarten sind. Der erzielbare Betrag wird für jeden Vermögenswert einzeln oder, falls dies nicht möglich ist, für die zahlungsmittelgenerierende Einheit ermittelt. Eine ertragswirksame Korrektur einer in früheren Jahren für einen Vermögenswert aufwandswirksam erfassten Wertminderung wird vorgenommen, wenn Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass die Wertminderung nicht mehr besteht oder sich verringert haben könnte. Die Wertaufholung wird als Ertrag in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst. Die Werterhöhung bzw. Verringerung der Wertminderung eines Vermögenswerts wird jedoch nur soweit erfasst, wie sie den Betrag der fortgeführten Anschaffungskosten nicht übersteigt, der sich ergeben hätte, wenn die Wertminderung nicht erfolgt wäre. Eine Wertaufholung unterbleibt bei Geschäfts- oder Firmenwerten. Finanzielle Vermögenswerte werden in die folgenden Kategorien eingeteilt: (a) bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanz investitionen, (b) erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte, (c) zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte und (d) vom Unternehmen ausgereichte Forderungen und Kredite. Finanzielle Vermögenswerte mit festgelegten oder bestimmbaren Zahlungen und festen Laufzeiten, die die Gesellschaft bis zur Endfälligkeit zu halten beabsichtigt und halten kann, ausgenommen von der Gesellschaft ausgereichte Kredite und Forderungen, werden als bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen klassifiziert. Finanzielle Vermögenswerte, die als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte gelten, sind (i) finanzielle Vermögenswerte, die hauptsächlich erworben wurden, um einen Gewinn aus kurzfristigen Preis- bzw. Kursschwankungen zu erzielen, oder die (ii) beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Vermögenswerte designiert wurden. Alle sonstigen finanziellen Vermögenswerte, ausgenommen vom Unternehmen ausgereichte Kredite und Forderungen, werden als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte eingestuft. Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen werden unter den langfristigen Vermögenswerten bilanziert, es sei denn, sie werden innerhalb von zwölf Monaten ab dem Abschlussstichtag fällig. Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte werden unter den kurzfristigen Vermögenswerten bilanziert. Dies gilt nicht für Derivate, die erst nach mehr als zwölf Monaten ab dem Abschlussstichtag zu Zahlungen führen. Diese werden als langfristige finanzielle Vermögenswerte bzw. finanzielle Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertenden finanziellen Vermögenswerte, designierte finanzielle Vermögenswerte sowie die zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte werden als kurzfristige Vermögenswerte ausgewiesen, wenn die Unternehmens leitung die Absicht hat, diese innerhalb von zwölf Monaten ab dem Abschlussstichtag zu realisieren. Der Ansatz erfolgt zu dem Zeitpunkt, zu dem die Würth-Gruppe vertraglicher Partner wird. 82 Bei der erstmaligen Erfassung eines finanziellen Vermögenswerts wird dieser mit den Anschaffungskosten angesetzt, die dem Zeitwert der gegebenen Gegenleistung entsprechen. Transaktionskosten werden mit einbezogen außer bei den finanziellen Vermögenswerten, die beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Vermögenswerte designiert oder als Handelsbestand klassifiziert wurden. Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen werden mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Ist es wahrscheinlich, dass bei zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten finanziellen Vermögenswerten eine Wertminderung eintritt, so wird diese ergebniswirksam erfasst. Eine zuvor aufwandswirksam erfasste Wertminderung wird ertragswirksam korrigiert, wenn die nachfolgende Werterholung (bzw. Verringerung der Wertminderung) objektiv auf einen nach der ursprünglichen Wertminderung aufgetretenen Sachverhalt zurückgeführt werden kann. Eine Wert erhöhung wird jedoch nur insoweit erfasst als sie den Betrag der fortgeführten Anschaffungskosten nicht übersteigt, der sich ergeben hätte, wenn die Wertminderung nicht erfolgt wäre. Zur Veräußerung verfügbare, zu Handelszwecken gehaltene und erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte werden in der Folge mit ihrem Zeitwert ohne Abzug von gegebenenfalls anfallenden Transaktions kosten auf Basis ihres notierten Marktpreises zum Abschlussstichtag bewertet. Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, für die kein aktiver Markt besteht, wird unter Anwendung von Bewertungsmethoden ermittelt. Zu den Bewertungsmethoden gehören die Verwendung der jüngsten Geschäftsvorfälle, die Analyse von diskontierten Cashflows sowie die Verwendung anderer Bewertungsmodelle. Gewinne und Verluste aus der Bewertung eines zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerts zum Zeitwert werden direkt im Eigenkapital erfasst. Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts von zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerten und von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten werden im Periodenergebnis erfasst. Vom Unternehmen ausgereichte Forderungen und Kredite, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, sind mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Eventuell notwendige Wertberichtigungen werden direkt gegen die zugrundeliegenden Forderungen ausgebucht. Derivative Finanzinstrumente werden als zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte / Verbindlichkeiten eingestuft und mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Zeitwerte der offenen derivativen Finanzinstrumente sind unter den sonstigen Vermögenswerten / Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die Forderungen und Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen beinhalten sämtliche aus dem Finanzdienstleistungsgeschäft bestehenden Forderungen und Schulden. Bankforderungen und -kredite sowie Kundenforderungen und -kredite sind Finanzanlagen mit festen oder befristeten Zahlungen und festen Laufzeiten, die nicht an einem aktiven Markt gehandelt werden. Nach der erstmaligen Erfassung werden Forderungen und Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen unter Anwendung der Effektivzinsmethode abzüglich der Wertberichtigungen mit den fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Kredite im Bank geschäft werden auf Werthaltigkeit überprüft. Die Würth-Gruppe veräußert im Rahmen von Asset Backed Commercial Papers (ABCP) -Transaktionen Forderungen aus Finanzdienstleistungen an Forderungsankaufsgesellschaften. Ungeachtet des rechtlichen Übergangs der Forderungen aus Finanzdienstleistungen sind diese weiterhin durch die Würth-Gruppe zu bilanzieren, sofern aufgrund der vertraglichen Gestaltung wesentliche Risiken und Chancen bei den Konzerngesellschaften verbleiben. 83 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Unverzinsliche und niedrigverzinsliche Ausleihungen werden zum Barwert bilanziert. Latente Steuern resultieren aus temporären Unterschieden zwischen IFRS- und Steuerbilanzen der Einzelgesellschaften (ausgenommen Unterschiede aus Geschäfts- oder Firmenwerten bei Zukäufen) sowie aus Konsolidierungsvorgängen. Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben. Aktive latente Steuern für Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede sowie für steuerliche Verlustvorträge wurden jedoch nur berücksichtigt, soweit mit einer Realisierung gerechnet wird. Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt unter Berücksichtigung der jeweiligen nationalen Ertragsteuersätze. Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden miteinander verrechnet, wenn ein Konzernunternehmen einen einklagbaren Anspruch auf Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden hat und diese sich auf Ertragsteuern desselben Steuersubjekts beziehen, wobei die Ertragsteuern von derselben Steuerbehörde erhoben werden. Latente Steuern, die sich auf Posten beziehen, die direkt im Eigenkapital erfasst werden, werden ebenfalls direkt im Eigenkapital erfasst. Die anderen latenten Steuern wurden in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst. Die Vorräte sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Die Herstellungskosten enthalten direkt zurechenbare Einzelkosten (wie Fertigungsmaterial und -löhne) sowie fixe und variable Produktionsgemeinkosten (wie Material- und Fertigungsgemeinkosten) einschließlich angemessener Abschreibungen auf Fertigungsanlagen unter Zugrundelegung einer Normalauslastung sowie Fremdkapitalzinsen falls ein qualifizierter Vermögenswert vorliegt. Der Ermittlung der Wertansätze liegt das gewogene Durchschnittswertverfahren zugrunde. Den Bestandsrisiken der Vorratshaltung, die sich aus verminderter Verwertbarkeit ergeben, wird unter Berücksichtigung gegebenenfalls niedrigerer, realisierbarer Nettoveräußerungswerte durch angemessene Wertabschläge Rechnung getragen. Von Kunden erhaltene Anzahlungen werden unter den Verbindlichkeiten passiviert. Die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Basierend auf einer individuellen Risikoeinschätzung sowie aufgrund von Erfahrungswerten bezüglich der Einbringlichkeit werden Wertberichtigungen angesetzt. Im Rahmen von Einzelwertberichtigungen werden finanzielle Vermögenswerte, für die ein potenzieller Abwertungsbedarf besteht, anhand gleichartiger Ausfallrisikoeigenschaften gruppiert und gemeinsam auf Wertminderungen untersucht sowie gegebenenfalls wertberichtigt. Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden teilweise unter Verwendung von Risikovorsorgekonten vorgenommen. Die Entscheidung, ob ein Ausfallrisiko mittels eines Risikovorsorgekontos oder über eine direkte Minderung der Forderung berücksichtigt wird, hängt vom Grad der Verlässlichkeit der Beurteilung der Risikosituation ab. Aufgrund unterschiedlicher Geschäftsfelder sowie unterschiedlicher regionaler Rahmenbedingungen obliegt diese Beurteilung den einzelnen Portfolioverantwortlichen. Die Würth-Gruppe tritt u. a. als Leasinggeber auf und weist Vermögenswerte aus Finanzierungsleasing in der Bilanz als Forderungen aus, und zwar in Höhe der nicht forfaitierten Nettoinvestitionswerte aus den Leasingverhältnissen. Die Erfassung der Finanzerträge wird auf eine Weise vorgenommen, die eine konstante periodische Verzinsung der ausstehenden Nettoinvestition des Leasinggebers in das Finanzierungsleasingverhältnis widerspiegelt. Die anfänglichen direkten Kosten werden sofort im Periodenergebnis erfasst. Bei nicht forfaitierten Verträgen werden die Erträge über die Laufzeit des Leasingverhältnisses realisiert. 84 Die Wertpapiere werden als zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte bzw. als beim Erwerb erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Vermögenswerte eingestuft („designiert“) und zu Marktwerten zum jeweiligen Abschlussstichtag bewertet. Extrem kurzfristige Wertpapiere des Umlaufvermögens sind Wertpapiere mit einer Laufzeit bei Erwerb von weniger als drei Monaten. Sie werden als kurzfristige Finanzinvestitionen unter den liquiden Mitteln ausgewiesen. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Barmittel, Sichteinlagen und kurzfristige Finanzinvestitionen. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche sind mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten zu bewerten. Langfristige Vermögenswerte oder Veräußerungsgruppen werden als zur Veräußerung gehalten klassifiziert, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Dies ist nur dann der Fall, wenn die Veräußerung höchstwahrscheinlich und der Vermögenswert oder die Veräußerungsgruppe im gegenwärtigen Zustand sofort veräußerbar ist. Das Management muss die Veräußerung beschlossen haben, die erwartungs gemäß innerhalb von einem Jahr ab dem Zeitpunkt der Klassifizierung für eine Erfassung als abgeschlossener Verkauf in Betracht kommen muss. In der Gewinn-und-Verlust-Rechnung der Berichtsperiode sowie der Vergleichsperiode werden die Erträge und Aufwendungen aus aufgegebenen Geschäftsbereichen separat von den Erträgen und Aufwendungen aus fortzuführenden Geschäftsbereichen erfasst und als Ergebnis nach Steuern aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich gesondert ausgewiesen. Diese Darstellung wird auch dann vorgenommen, wenn die Würth-Gruppe nach der Veräußerung weiterhin einen Anteil ohne beherrschenden Einfluss am ehemaligen Tochterunternehmen halten wird. Als zur Veräußerung gehalten klassifizierte Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte werden nicht planmäßig abgeschrieben. Unter den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss werden die Minderheitenanteile am gezeichneten Kapital, an den Rücklagen und am Bilanzgewinn ausgewiesen, sofern die Anteile nicht als Fremdkapital im Sinne von IAS 32 eingestuft sind. In diesem Fall erfolgt ein Ausweis unter den Finanzschulden. Veränderungen im Zeitwert werden in diesem Fall im Finanzergebnis erfasst. Die Verpflichtungen aus Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses für die leistungsorientierten Altersversorgungssysteme werden nach der Projected-Unit-Credit-Methode ermittelt. Dabei werden die zukünftigen Verpflichtungen unter Anwendung versicherungsmathematischer Verfahren bewertet. Die unter dynamischen Gesichtspunkten nach Eintritt des Versorgungsfalls zu erwartenden Versorgungsleistungen werden über die gesamte Beschäftigungszeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verteilt. Bei allen Versorgungssystemen sind versicherungsmathematische Berechnungen und Schätzungen unumgänglich. Die in der Bilanz ausgewiesenen Rückstellungen für die betriebliche Altersversorgung stellen die Barwerte der Versorgungsansprüche abzüglich Planvermögen dar. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden sofort in voller Höhe ergebniswirksam vereinnahmt. Bei den beitragsorientierten Altersversorgungssystemen zahlt das jeweilige Unternehmen aufgrund gesetzlicher beziehungsweise auf freiwilliger Basis Beiträge an staatliche oder private Rentenversicherungsträger. Mit Zahlung der Beiträge bestehen für das Unternehmen keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Die Beiträge werden in voller Höhe ergebniswirksam erfasst. 85 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Rückstellungen werden gebildet für sämtliche am Abschlussstichtag gegenüber Dritten bestehenden rechtlichen und faktischen Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen, die zukünftig wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führen und deren Höhe verlässlich geschätzt werden kann. Rückstellungen werden zu jedem Abschlussstichtag überprüft und an die gegenwärtige beste Schätzung angepasst. Wenn der entsprechende Zinseffekt wesentlich ist, entspricht der Rückstellungsbetrag dem Barwert der zur Erfüllung der Verpflichtung voraussichtlich notwendigen Ausgaben. Bei Abzinsung wird die den Zeitablauf widerspiegelnde Erhöhung der Rückstellung als Finanzaufwendung erfasst. Rückstellungsauflösungen erfolgen gegen den Aufwandsposten, gegen den die Rückstellung gebildet worden ist. Bei der Bewertung der finanziellen Verbindlichkeiten wird unterschieden zwischen a) finanziellen Verbindlichkeiten, die zu Handelszwecken gehalten werden, sowie b) anderen finanziellen Verbindlichkeiten. Derivative Finanzinstrumente werden als zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten eingestuft und mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Jedoch ist davon eine derivative Verbindlichkeit ausgenommen, die mit einem nicht notierten Eigenkapitalinstrument, dessen beizulegender Zeitwert nicht zuverlässig ermittelt werden kann, verbunden ist und nur durch dessen Lieferung erfüllt werden kann. Diese ist mit den Anschaffungskosten zu bewerten. Andere finanzielle Verbindlichkeiten werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Dies entspricht in der Regel dem Rückzahlungs- bzw. Erfüllungsbetrag oder bei rentenähnlichen Verpflichtungen dem Barwert. Wurden Anteile ohne beherrschenden Einfluss im Sinne von IAS 32 als Fremdkapital eingestuft, werden sie mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Verbindlichkeiten aus Finanzgarantien betreffen Verträge, die zur Leistung von Zahlungen verpflichten, die den Garantie nehmer für einen Verlust entschädigen, der entsteht, weil ein bestimmter Schuldner seinen Zahlungsverpflichtungen gemäß den Bedingungen eines Schuldinstruments nicht fristgemäß nachkommt. Die Finanzgarantien werden bei erstmaliger Erfassung als Verbindlichkeit zum beizulegenden Zeitwert angesetzt, abzüglich der mit der Ausreichung der Garantie direkt verbundenen Transaktionskosten. Die Verbindlichkeit wird mit dem Betrag der bestmöglichen Schätzung von zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtung zum Abschlussstichtag erforderlichen Aufwendungen oder mit dem höheren ursprünglich angesetzten Betrag bewertet. Umsatzerlöse werden erfasst, wenn wahrscheinlich ist, dass der mit dem entsprechenden Geschäftsvorfall verbundene wirtschaftliche Nutzen dem Unternehmen zufließt und die Höhe der Umsätze verlässlich bemessen werden kann. Umsatzerlöse werden abzüglich der allgemeinen Umsatzsteuer sowie etwaiger Preisnachlässe und Mengenrabatte erfasst, sobald die Lieferung stattgefunden hat und die Übertragung der Eigentumsrisiken und -chancen abgeschlossen ist. Erträge aus Finanzdienstleistungen werden berücksichtigt, wenn sie realisiert bzw. realisierbar und verdient sind. Zinsen aus verzinslichen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten werden anteilig über die Laufzeit der betreffenden Aktiva oder Verbindlichkeiten nach der Effektivzinsmethode und unter Berücksichtigung von abgegrenzten Gebühren und Kosten sowie Agios und Disagios erfasst. Provisionen werden erfolgswirksam erfasst, wenn ein hinreichender Nachweis über das Bestehen einer Vereinbarung vorliegt, die Leistung erbracht wurde, die Gebühr oder Provision feststeht und die Einbringlichkeit hinreichend sichergestellt ist. 86 Leasingzahlungen innerhalb eines Operating-Leasingverhältnisses werden als Aufwand in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses erfasst, es sei denn, eine andere systematische Grundlage entspricht dem zeitlichen Verlauf des Nutzens für die Gesellschaft als Leasingnehmer. Ein Leasingverhältnis wird dann als Operating-Leasing klassifiziert, wenn der wirtschaftliche Gehalt der Leasingvereinbarung nicht im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum verbunden sind, auf die Gesellschaft überträgt. Tritt die Würth-Gruppe als Leasingnehmer von Finanzierungsleasingverhältnissen, bei denen im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken am Leasinggegenstand auf die Würth-Gruppe übertragen werden, auf, führt dies zur Aktivierung des Leasinggegenstands zu Beginn der Laufzeit des Leasingverhältnisses. Der Leasinggegenstand wird mit seinem beizulegenden Zeitwert angesetzt oder mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen, sofern dieser Wert niedriger ist. Leasingzahlungen werden derart in Finanzierungsaufwendungen und den Tilgungsanteil der Restschuld aufgeteilt, dass sich über die Laufzeit des Leasingverhältnisses ein konstanter Zinssatz auf die verbliebene Leasingverbindlichkeit ergibt. Finanzierungsaufwendungen werden erfolgswirksam erfasst. Leasinggegenstände werden über die Nutzungsdauer des Gegenstands abgeschrieben. Ist der Eigentumsübergang auf die Würth-Gruppe am Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses jedoch nicht hinreichend sicher, wird der Leasinggegenstand über den kürzeren der beiden Zeiträume aus erwarteter Nutzungsdauer und Laufzeit des Leasingverhältnisses vollständig abgeschrieben. Die Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält, wird auf Basis des wirtschaftlichen Gehalts der Vereinbarung zum Zeitpunkt des Abschlusses der Vereinbarung getroffen und erfordert eine Einschätzung, ob die Erfüllung der vertraglichen Vereinbarung von der Nutzung eines bestimmten Vermögenswerts oder bestimmter Vermögenswerte abhängig ist und ob die Vereinbarung ein Recht auf die Nutzung des Vermögenswerts einräumt. Bei Leasingvereinbarungen, die vor dem 1. Januar 2005 abgeschlossen wurden, gilt in Übereinstimmung mit den Übergangsvorschriften von IFRIC 4 der 1. Januar 2005 als Zeitpunkt des Abschlusses der Leasingvereinbarung. Zuwendungen der öffentlichen Hand werden erst dann erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass die Gesellschaft die damit verbundenen Bedingungen erfüllen wird und dass die Gesellschaft die Zuwendungen tatsächlich erhält. Zuwendungen der öffentlichen Hand werden planmäßig ergebniswirksam erfasst, und zwar analog zu der Erfassung der damit im Zusammenhang stehenden Aufwendungen, die sie kompensieren sollen. Soweit Zuwendungen für den Erwerb von Sachanlagen gewährt werden, werden die Zuwendungen als Minderung der Anschaffungskosten dieser Vermögenswerte behandelt. Eventualverbindlichkeiten sind mögliche oder bestehende Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und bei denen der Ressourcenabfluss nicht wahrscheinlich ist und die somit nicht in der Bilanz erfasst werden. Die angegebenen Verpflichtungsvolumina entsprechen dem am Abschlussstichtag bestehenden Haftungsumfang. Ereignisse nach dem Abschlussstichtag, die zusätzliche Informationen zu den Gegebenheiten nach dem Abschlussstichtag liefern, werden in der Bilanz berücksichtigt. Ereignisse nach dem Abschlussstichtag, die zu keinerlei Anpassung führen, werden im Anhang angegeben, sofern sie wesentlich sind. 87 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss G. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung Im Einklang mit IFRS 5 „Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche“ beziehen sich die Angaben zur Erläuterung der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung auf das fortzuführende Geschäft. [1] Umsatzerlöse in Mio. EUR Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Waren und Dienstleistungen Umsatzerlöse aus Finanzdienstleistungen Summe 2010 8.561,9 71,4 8.633,3 2009 7.451,0 70,8 7.521,8 Die Umsatzerlöse aus Finanzdienstleistungen enthalten im Wesentlichen Zinserträge in Höhe von 32,8 Mio. EUR (2009: 34,0 Mio. EUR), zinsähnliche Erträge in Höhe von 8,7 Mio. EUR (2009: 8,4 Mio. EUR) und Provisionserträge in Höhe von 8,6 Mio. EUR (2009: 6,9 Mio. EUR) der Internationales Bankhaus Bodensee AG, Friedrichshafen, Deutschland. Daneben sind Erträge aus dem Leasinggeschäft enthalten. [2] Materialaufwand in Mio. EUR Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren Aufwendungen für bezogene Leistungen Summe 2010 3.992,2 143,3 4.135,5 2009 3.338,2 98,9 3.437,1 [3] Aufwendungen für Finanzdienstleistungen Die Aufwendungen für Finanzdienstleistungen enthalten im Wesentlichen Zinsen in Höhe von 16,6 Mio. EUR (2009: 19,3 Mio. EUR) und Provisionen in Höhe von 4,3 Mio. EUR (2009: 3,4 Mio. EUR) der Internationales Bankhaus Bodensee AG, Friedrichshafen, Deutschland. [4] Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten insbesondere Erträge aus sonstigen Verkäufen und Dienstleistungen sowie Erträge aus Anlageabgängen. 88 [5] Personalaufwand und Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Personalaufwand in Mio. EUR Löhne und Gehälter Soziale Abgaben Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung Summe 2010 2.010,0 262,7 197,5 2.470,2 2009 1.798,8 241,8 167,5 2.208,1 2010 6.361 11.325 17.686 44.747 62.433 2009 5.895 10.266 16.161 41.721 57.882 30.410 32.023 28.613 29.269 Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Abschlussstichtag Würth-Linie Deutschland Allied Companies Deutschland Würth-Gruppe Deutschland Würth-Gruppe Ausland Würth-Gruppe gesamt Davon: Außendienst Innendienst Die durchschnittliche Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterzahl in der Würth-Gruppe gesamt betrug im Berichtsjahr 59.817 (2009: 58.561). Die durchschnittliche Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterzahl in der Würth-Gruppe Deutschland betrug 17.377 (2009: 16.525) und in der Würth-Gruppe Ausland 42.440 (2009: 42.036). [6] Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten insbesondere Vertriebs-, Verwaltungs- und Betriebskosten, Forderungsverluste sowie sonstige Steuern. In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Wertberichtigungen von Forderungen aus dem Bankgeschäft in Höhe von 6,0 Mio. EUR (2009: 6,5 Mio. EUR) enthalten. 89 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss [7] Finanzerträge / -aufwendungen in Mio. EUR Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Beteiligungserträge Zinsen und ähnliche Aufwendungen Zinsaufwendungen aus Altersversorgungsplänen Erwartete Erträge aus Planvermögen Summe Finanzergebnis 2010 89,6 0,2 134,5 12,0 6,0 50,7 2009 44,5 0,6 97,9 11,4 4,6 59,6 Aus den finanziellen Vermögenswerten bzw. finanziellen Schulden, die nicht der Kategorie zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten zugeordnet sind, ergeben sich Zinsaufwendungen in Höhe von 91,4 Mio. EUR (2009: 80,7 Mio. EUR) und Zins erträge in Höhe von 47,1 Mio. EUR (2009: 21,9 Mio. EUR). Die Gewinne aus der Umrechnung von Fremdwährungsposten betragen 41,3 Mio. EUR (2009: 21,0 Mio. EUR), die Verluste aus der Umrechnung von Fremdwährungsposten 42,0 Mio. EUR (2009: 16,6 Mio. EUR). [8] Ertragsteuern in Mio. EUR Effektive Steuern der Periode Latente Steuererträge Latente Steuererträge aus Verlustvorträgen Sonstige latente Steuererträge Latenter Steueraufwand Latenter Steueraufwand aus Verlustvorträgen Sonstiger latenter Steueraufwand Summe 2010 105,4 2009 97,8 48,9 51,4 33,4 49,3 35,8 38,9 79,8 14,3 67,0 96,4 Die Ertragsteuern beinhalten die Körperschaftsteuer (einschließlich Solidaritätszuschlag) und Gewerbeertragsteuer der inländischen Gesellschaften sowie vergleichbare Ertragsteuern der ausländischen Gesellschaften. 90 Die Überleitung vom theoretischen zum effektiven Steuersatz der Würth-Gruppe ergibt sich wie folgt: in Mio. EUR Ergebnis vor Ertragsteuern Theoretischer Steuersatz in % Theoretischer Steueraufwand Veränderung des theoretischen Steueraufwands aufgrund: Steuerliche Verluste des laufenden Geschäftsjahrs, die nicht angesetzt wurden Aktivierung von Verlustvorträgen aus Vorjahren Wertberichtigung von aktivierten Verlustvorträgen aus Vorjahren Wertberichtigung von temporären Differenzen Abweichende Steuersätze Steuerminderung durch steuerfreie Beträge Steuererhöhung aufgrund nicht abzugsfähiger Aufwendungen Steuererhöhung durch Hinzurechnungsbesteuerung Ertragsteueraufwand, der nicht aus dem Ergebnis vor Ertragsteuern abgeleitet werden kann Steuerlich nicht abzugsfähige Abschreibungen auf Firmenwerte Periodenfremde Steuern Sonstiges Ertragsteueraufwand Tatsächliche Steuerquote in % 2010 347,2 21,4 74,3 2009 207,7 19,0 39,4 12,8 – 18,9 5,6 – 0,4 – 0,3 – 4,6 8,9 1,5 14,0 – 3,9 1,5 8,0 0,3 – 5,2 13,7 4,4 3,5 5,4 – 8,4 0,4 79,8 23,0 5,4 4,2 11,6 3,0 96,4 46,4 Der theoretische Steuersatz ergibt sich aus dem gewichteten Durchschnitt der Steuersätze aller einbezogenen Gesellschaften. Veränderungen der Ertragsteuern ergaben sich im Wesentlichen aus der Entwicklung der latenten Steuern auf Verlustvor träge aus Vorjahren, da diese aufgrund der aktuellen positiven Entwicklung 2010 teilweise in absehbarer Zeit genutzt werden können, sowie aus Umstrukturierungen im Inland. 91 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss H. Erläuterungen zur Konzern-Bilanz Im Einklang mit IFRS 5 „Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche“ beziehen sich die Angaben zur Erläuterung der Konzern-Bilanz mit Ausnahme von [21] „Als zur Veräußerung gehalten klassifizierte Vermögenswerte und Schulden“ im Geschäftsjahr 2010 auf das fortzuführende Geschäft. [9] Immaterielle Vermögenswerte einschließlich Geschäfts- oder Firmenwerte in Mio. EUR Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten 1. Januar 2010 Währungsdifferenzen Veränderung des Konsolidierungskreises Zugänge Abgänge Umbuchungen 31. Dezember 2010 Kumulierte Abschreibungen 1. Januar 2010 Währungsdifferenzen Abschreibungen Wertminderungsaufwendungen Abgänge Umbuchungen 31. Dezember 2010 Nettobuchwert 31. Dezember 2010 92 Konzessionen, gewerbliche Selbst erstellte immaterielle Schutzrechte, VermögensLizenzen und werte ähnliche Rechte Kundenbeziehungen und ähnliche Werte Geschäftsoder Firmenwerte Geleistete Anzahlungen Summe 156,4 2,4 0,1 12,7 8,6 3,0 166,0 55,1 1,5 0,0 3,5 2,5 – 0,5 57,1 121,8 0,6 12,3 0,4 0,0 0,2 135,3 222,6 4,4 8,0 0,0 0,0 0,2 235,2 7,3 – 0,1 0,0 1,0 0,3 – 1,9 6,0 563,2 8,8 20,4 17,6 11,4 1,0 599,6 118,1 1,9 15,0 0,0 8,4 0,8 127,4 45,8 0,6 2,4 0,0 2,3 – 0,4 46,1 85,9 0,5 18,2 0,0 0,0 0,0 104,6 109,5 5,0 0,0 27,2 0,0 0,0 141,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 359,3 8,0 35,6 27,2 10,7 0,4 419,8 38,6 11,0 30,7 93,5 6,0 179,8 in Mio. EUR Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten 1. Januar 2009 Währungsdifferenzen Zugänge Abgänge Umbuchungen 31. Dezember 2009 Kumulierte Abschreibungen 1. Januar 2009 Währungsdifferenzen Abschreibungen Wertminderungsaufwendungen Abgänge Umbuchungen 31. Dezember 2009 Nettobuchwert 31. Dezember 2009 Konzessionen, gewerbliche Selbst erstellte immaterielle Schutzrechte, VermögensLizenzen und werte ähnliche Rechte Kundenbeziehungen und ähnliche Werte Geschäftsoder Firmenwerte Geleistete Anzahlungen Summe 145,5 0,0 8,6 3,5 5,8 156,4 50,5 0,1 3,8 0,1 0,8 55,1 123,2 0,0 0,0 1,4 0,0 121,8 227,6 0,0 0,0 5,0 0,0 222,6 5,9 0,0 3,4 0,2 – 1,8 7,3 552,7 0,1 15,8 10,2 4,8 563,2 105,5 0,0 15,5 0,0 3,5 0,6 118,1 40,2 0,1 5,6 0,0 0,1 0,0 45,8 66,0 0,0 16,4 3,5 0,0 0,0 85,9 93,8 0,0 0,0 19,3 3,6 0,0 109,5 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 305,5 0,1 37,5 22,8 7,2 0,6 359,3 38,3 9,3 35,9 113,1 7,3 203,9 Unter die immateriellen Vermögenswerte, bei denen eine unbegrenzte Nutzungsdauer angenommen wird, fällt im Wesentlichen die im Rahmen des Erwerbs der Arvid-Nilsson-Gruppe im Geschäftsjahr 2008 identifizierte Marke. Der Buchwert im Geschäftsjahr 2010 beträgt 9,4 Mio. EUR (2009: 9,4 Mio. EUR). Die im Aufwand enthaltenen Forschungs- und Entwicklungskosten (einschließlich der Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten) beliefen sich auf 7,9 Mio. EUR (2009: 6,7 Mio. EUR). Die Geschäfts- oder Firmenwerte beinhalten Beträge aus der Übernahme von Geschäftsbetrieben (Asset Deals) sowie aus der Kapitalkonsolidierung. Im Rahmen der jährlichen Analyse wurde die Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte überprüft. Die Prüfung erfolgte auf Basis zukünftiger geschätzter Cashflows, die aus der Planung abgeleitet wurden. Die Wertminderungsaufwendungen des Geschäftsjahrs 2010 auf Geschäfts- oder Firmenwerte betragen 27,2 Mio. EUR (2009: 19,3 Mio. EUR). Alle Firmenwerte wurden im Geschäftsjahr 2010 einem regelmäßigen Werthaltigkeitstest nach IAS 36 unterzogen. Diese Impairment-Tests wurden auf Ebene der kleinsten zahlungsmittelgenerierenden Einheit, auf der Basis des Nutzungswerts durchgeführt. 93 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die getesteten Firmenwerte und die in den jeweiligen Werthaltigkeitstest eingeflossenen Annahmen: 2010 in Mio. EUR LichtAP zentrale Winner Thurner LTDA GmbH UNI ELEKTRO Fachgroßhandel GmbH & Co. KG Tunap Louis and Company Snider Bolt & Screw Inc. Wurth Wood Group Inc. EDL Fasteners Arvid Nilsson Dokka Fasteners Übrige 37,9 0,2 3,2 Firmenwert vor Werthaltigkeitstest Währungsdifferenz Wertminderung 4,3 1,0 – 6,8 – – 23,1 – – 9,2 – – 8,1 – 1,0 7,1 2,0 – 0,4 1,6 1,3 – 0,6 – 0,7 – 0,7 14,6 – 14,6 13,3 0,2 – Durchschnittliches Umsatzwachstum im Planungszeitraum 11,5 10,2 9,2 8,8 9,8 12,2 11,6 8,1 13,1 15,5 5,3-20,1 EBIT-Marge im Planungszeitraum 8,0-11,8 1,8-2,7 1,7-1,9 6,4-7,8 1,2-1,9 3,1-6,0 2,4-4,6 3,3-3,4 –1,8-3,1 11,1-11,6 1,2-16,8 Dauer des Planungszeitraums 4 Jahre 4 Jahre 4 Jahre 4 Jahre 4 Jahre 4 Jahre 4 Jahre 4 Jahre 1,0% 1,0% 1,0% 1,0% 1,0% 1,0% 1,0% 11,9 11,8 2,7 12,6 1,7 9,6 7,9 10,5 1,9 10,5 3,4 15,5 bei einem um 10 % schlechteren Cashflow – – – – 7,1 bei einem um 1 % höheren Diskontierungssatz – – – – 7,1 Umsatzwachstum p. a. nach Ende des Planungszeitraums EBIT-Marge nach Ende des Planungszeitraums Diskontierungssatz Wertminderung 94 4 Jahre 4 Jahre 4 Jahre 1,0% 1,0% 1,0% 1,0% 4,6 12,5 3,5 12,7 3,1 8,8 1,6 – 0,7 14,6 – 3,2 1,6 – 0,7 14,6 – 3,3 11,4 1,1-16,8 9,7 8,9-19,8 2009 in Mio. EUR Firmenwert vor Werthaltigkeitstest Wertminderung Durchschnittliches Umsatzwachstum im Planungszeitraum EBIT-Marge im Planungszeitraum Dauer des Planungszeitraums AP Winner LTDA Lichtzentrale Thurner GmbH UNI ELEKTRO Fachgroßhandel GmbH & Co. KG 4,3 – 6,8 – 15,4 4,7 6,9–11,7 2,2–3,3 Tunap Louis and Company Snider Bolt & Screw Inc. Wurth Wood Group Inc. EDL Fasteners Arvid Nilsson Grass Übrige 23,1 – 9,2 – 8,0 0,3 4,0 2,0 4,6 3,3 1,7 1,0 32,4 4,5 4,7 4,7 33,6 3,5 6,0 7,0 6,0 6,1 6,6 10,5 15,3 7,8 5,8–23,1 1,4–1,9 6,7–8,1 2,2–4,1 3,8–6,2 2,5–4,2 4,0–6,9 3,6–9,8 4,0–5,9 1,1–15,9 4 Jahre 4 Jahre 1,0 % 1,0 % 1,0 % 11,8 19,8 3,3 12,3 bei einem um 10% schlechteren Cashflow 0,6 bei einem um 1% höheren Diskontierungssatz 0,5 Umsatzwachstum p. a. nach Ende des Planungszeitraums EBIT-Marge nach Ende des Planungszeitraums Diskontierungssatz Wertminderung 4 Jahre 4 Jahre 4 Jahre 4 Jahre 4 Jahre 4 Jahre 4 Jahre 4 Jahre 1,0 % 1,0 % 1,0 % 1,0 % 1,0 % 1,0 % 1,9 9,1 8,2 10,0 4,1 11,7 6,3 13,7 4,3 13,7 4,1 12,5 9,8 10,5 6,0 1,2–15,9 9,5 9,3–20,4 – 8,1 – 3,9 3,3 3,3 1,6 16,8 4,7 3,5 – 11,8 – 6,9 3,5 3,3 1,6 21,4 4,7 3,6 1,0 % 4 Jahre 1,0 % Abwertungen ergaben sich insbesondere bei Gesellschaften, die aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage starken Nachfragerückgängen ausgesetzt sind. Bei den zur Berechnung des Nutzungswerts zugrunde gelegten Annahmen bestehen Schätzungs unsicherheiten bezüglich Umsatzwachstum, EBIT-Margen und der verwendeten Abzinsungssätze. Der im Rahmen des Erwerbs der Arvid Nilsson-Gruppe entstandene Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 32,4 Mio. EUR wurde im Geschäftsjahr 2010 entsprechend der neuen Reportingstruktur nach der Integration der Arvid Nilsson-Gruppe in die Würth-Gruppe gemäß der anteiligen Zeitwerte auf Arvid Nilsson und Dokka Fasteners aufgeteilt. Zusammen mit dem Geschäfts- oder Firmenwert der Arvid Nilsson und Dokka Fasteners wurde der Nutzungswert der Marke mit den gleichen Parametern ermittelt. Daraus ergaben sich keine Abwertungen. Die für die Werthaltigkeitstests verwendeten Umsatzwachstumsannahmen und EBIT-Margen basieren im Planungszeitraum auf internen Erfahrungswerten und Annahmen des Managements, die Grundlage für die zum Stichtag geltenden Unternehmens planungen sind. 95 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Die Abzinsungssätze spiegeln die aktuellen Markteinschätzungen hinsichtlich der den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten jeweils zuzuordnenden spezifischen Risiken wider. Der Abzinsungssatz wurde basierend auf den branchenüblichen durchschnittlichen gewichteten Kapitalkosten geschätzt. Dieser Zinssatz wurde weiter angepasst, um die Markteinschätzungen im Hinblick auf alle spezifischen, den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zuzuordnenden Risiken widerzuspiegeln, für welche die Schätzungen der künftigen Cashflows nicht angepasst wurden. Das Management ist der Auffassung, dass mit Ausnahme der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, bei denen Wertberichtigungen vorgenommen wurden, keine nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich mögliche Änderung einer der zur Bestimmung des Nutzungswerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheit getroffenen Grundannahmen dazu führen könnte, dass der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit ihren erzielbaren Betrag wesentlich übersteigt. [10] Sachanlagen in Mio. EUR Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten 1. Januar 2010 Währungsdifferenzen Veränderung des Konsolidierungskreises Zugänge Abgänge Umbuchungen 31. Dezember 2010 Kumulierte Abschreibungen 1. Januar 2010 Währungsdifferenzen Abschreibungen Wertminderungsaufwendungen Abgänge Umbuchungen Zuschreibungen 31. Dezember 2010 Nettobuchwert 31. Dezember 2010 96 Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten inkl. Bauten auf fremden Grundstücken Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Summe 1.750,1 25,0 1,3 44,4 47,5 20,8 1.794,1 624,6 7,9 2,6 36,6 38,2 15,2 648,7 1.252,4 21,3 1,6 105,3 57,7 2,7 1.325,6 46,7 2,6 0,0 68,8 1,6 – 39,7 76,8 3.673,8 56,8 5,5 255,1 145,0 – 1,0 3.845,2 579,8 7,3 56,4 0,0 11,5 0,0 1,3 630,7 399,3 5,4 52,6 15,5 35,2 0,0 0,0 437,6 677,5 14,6 100,3 4,1 50,7 – 0,4 0,2 745,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1.656,6 27,3 209,3 19,6 97,4 – 0,4 1,5 1.813,5 1.163,4 211,1 580,4 76,8 2.031,7 in Mio. EUR Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten 1. Januar 2009 Währungsdifferenzen Zugänge Abgänge Umbuchungen 31. Dezember 2009 Kumulierte Abschreibungen 1. Januar 2009 Währungsdifferenzen Abschreibungen Wertminderungsaufwendungen Abgänge Umbuchungen Zuschreibungen 31. Dezember 2009 Nettobuchwert 31. Dezember 2009 Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten inkl. Bauten auf fremden Grundstücken Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Summe 1.648,8 6,0 52,0 4,8 48,1 1.750,1 585,5 1,2 35,2 29,0 31,7 624,6 1.218,1 3,9 92,0 55,4 – 6,2 1.252,4 75,8 1,2 55,2 7,5 – 78,0 46,7 3.528,2 12,3 234,4 96,7 – 4,4 3.673,8 504,7 2,1 54,9 19,5 1,3 0,1 0,2 579,8 362,5 0,2 56,2 3,1 21,8 – 0,9 0,0 399,3 632,6 2,9 88,7 4,1 46,1 0,3 5,0 677,5 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1.499,8 5,2 199,8 26,7 69,2 – 0,5 5,2 1.656,6 1.170,3 225,3 574,9 46,7 2.017,2 Die Wertminderungsaufwendungen des Geschäftsjahres 2010 betragen 19,6 Mio. EUR (2009: 26,7 Mio. EUR). Im Wesent lichen wurden aufgrund von gesunkenen Ertragswerterwartungen außerplanmäßige Abschreibungen auf technische An lagen und Maschinen bei der Würth Solar GmbH, Schwäbisch Hall, Deutschland, notwendig. Die Abwertung erfolgte auf Basis einer Nutzungswertbetrachtung unter Verwendung eines Zinssatzes von 9,9 %. Im Bereich des Sachanlagevermögens gibt es Beschränkungen von Verfügungsrechten und als Sicherheiten verpfändete Gegenstände, die sich wie folgt aufteilen: in Mio. EUR Grundschulden Sicherungsübereignungen Summe 2010 57,2 20,1 77,3 2009 57,1 25,1 82,2 Es bestehen Zahlungsverpflichtungen für Investitionen in das Anlagevermögen in Höhe von 18,9 Mio. EUR (2009: 14,3 Mio. EUR). 97 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Der Abgang der Sachanlagen betrifft im Wesentlichen den Verkauf der Freien Schule Anne-Sophie an die Gemeinnützige Stiftung Würth, Künzelsau, Deutschland. In den geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau sind Anlagen im Bau in Höhe von 60,8 Mio. EUR (2009: 39,7 Mio. EUR) enthalten, die sich auf technische Anlagen und Maschinen sowie Gebäude beziehen. [11] Finanzanlagen Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Beteiligungen gehören der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbar“ an. Die Bewertung erfolgt grundsätzlich erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert. Im Geschäftsjahr 2010 ergaben sich keine Anpassungen der beizulegenden Zeitwerte, die eine Erfassung nicht realisierter Gewinne und Verluste im Eigenkapital notwendig gemacht hätten. Soweit der beizulegende Zeitwert mangels eines aktiven Markts auch nicht über ein Bewertungsverfahren ermittelbar war, erfolgte eine Bewertung mit den fortgeführten Anschaffungskosten. Daneben sind bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinstrumente enthalten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden. Von der Internationales Bankhaus Bodensee AG, Friedrichshafen, Deutschland, wurden Wertpapiere mit einem Buchwert in Höhe von 11,0 Mio. EUR (2009: 11,0 Mio. EUR) als Kaution für Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau, Frankfurt am Main, Deutschland, gestellt. Das maximale Ausfallrisiko ist die Höhe des in der Bilanz angesetzten Buchwertes. Bei den nicht am Markt beobachtbaren Zeitwerten in Höhe von 34,4 Mio. EUR handelt es sich um Unternehmensbeteiligungen an nicht notierten Kapital- und Personengesellschaften die dauerhaft gehalten werden. [12] Forderungen aus Finanzdienstleistungen in Mio. EUR Forderungen aus dem Leasinggeschäft Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft Forderungen aus dem Bankgeschäft Forderungen gegen Kunden Forderungen gegen Kreditinstitute Übrige Vermögenspositionen Summe 2010 171,0 1,5 Davon fällig innerhalb eines Jahres 67,7 1,5 2009 141,9 1,7 Davon fällig innerhalb eines Jahres 53,8 1,7 844,1 35,7 3,4 1.055,7 297,6 34,6 3,4 404,8 679,6 30,4 4,7 858,3 238,4 30,4 4,7 329,0 In den Forderungen aus Finanzdienstleistungen sind Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen und Personen in Höhe von 2,6 Mio. EUR (2009: 3,1 Mio. EUR) enthalten. Die Würth-Gruppe verkauft aus dem externen Leasinggeschäft regelmäßig Forderungen aus Finanzdienstleistungen im Rahmen von ABCP–Transaktionen. Zum 31. Dezember 2010 wurden 34,5 Mio. EUR verkaufte Forderungen aus Finanzdienstleistungen in der Bilanz ausgewiesen, da im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen in der Würth-Gruppe verblieben sind. Die korrespondierende Verbindlichkeit wird unter „(23) Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen“ ausgewiesen. 98 Die folgende Tabelle gibt Informationen über das Ausmaß der Kreditrisiken, die in den Forderungen aus Finanzdienstleistungen enthalten sind: in Mio. EUR Weder überfällige noch wertgeminderte Forderungen aus Finanzdienstleistungen Überfällige Forderungen, die nicht wertgemindert sind – weniger als 120 Tage – zwischen 120 und 179 Tagen – zwischen 180 und 359 Tagen – mehr als 360 Tage Summe Wertberichtigte Forderungen aus Finanzdienstleistungen (brutto) Wertberichtigung Forderungen aus Finanzdienstleistungen Buchwert (netto) 2010 1.008,0 2009 814,5 33,2 0,1 0,6 0,1 1.042,0 36,7 23,0 1.055,7 28,8 0,3 0,1 0,0 843,7 39,3 24,7 858,3 Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands der Forderungen aus Finanzdienstleistungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden. Bei den überfälligen Forderungen, die nicht wertgemindert sind, handelt es sich zum überwiegenden Teil um Forderungen, die durch Grundpfandrechte besichert sind. Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Finanzdienstleistungen haben sich wie folgt entwickelt: in Mio. EUR Stand Wertberichtigungen am 1. Januar Im Berichtszeitraum als Aufwand bzw. Ertrag erfasster Betrag Ausbuchung von Forderungen Zahlungseingänge und Wertaufholungen auf ursprünglich abgeschriebene Forderungen Stand Wertberichtigungen am 31. Dezember 2010 24,7 5,9 7,5 2009 21,7 6,8 3,7 0,1 23,0 0,1 24,7 Die Aufwendungen und Erträge aus Wertberichtigungen und Ausbuchungen von Forderungen aus Finanzdienstleistungen werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. 99 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss [13] Latente Steuern Die aktiven und passiven latenten Steuern sind den nachfolgenden Positionen zuzuordnen: in Mio. EUR Anlagevermögen Vorräte Forderungen Übrige Aktiva Rückstellungen Verbindlichkeiten Übrige Passiva Verlustvorträge Saldierung Summe Aktive latente Steuern 2010 42,5 33,4 17,6 11,6 26,0 7,9 4,2 143,2 57,3 – 62,3 138,2 Passive latente Steuern 2010 40,0 22,5 9,4 16,6 6,5 3,7 45,7 144,4 – – 62,3 82,1 Aktive latente Steuern 2009 43,4 35,3 16,0 5,7 26,6 9,3 3,6 139,9 45,8 – 73,6 112,1 Passive latente Steuern 2009 40,6 23,3 8,8 20,6 6,0 9,4 47,3 156,0 – – 73,6 82,4 KonzernGewinn-undVerlustRechnung 2010 – 0,3 – 1,1 1,0 9,9 – 1,1 4,3 2,2 14,9 11,5 – 26,4 KonzernGewinn-undVerlustRechnung 2009 0,5 6,9 – 4,7 5,7 – 1,9 – 20,1 – 4,1 – 17,7 19,1 – 1,4 Die Entwicklung der zeitlichen Unterschiede spiegelt sich vollständig in den Ertragsteuern wider, mit Ausnahme der Währungsumrechnungsdifferenzen in Höhe von – 0,1 Mio. EUR (2009: 3,1 Mio. EUR), die ergebnisneutral erfasst wurden, und mit Ausnahme der Zugänge von latenten Steuern in Höhe von 0,9 Mio. EUR (2009: 0,0 Mio. EUR) im Rahmen von Neuerwerben. Im Geschäftsjahr 2010 wurden auf steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 112,8 Mio. EUR (2009: 23,6 Mio. EUR) aktive latente Steuern in Höhe von 19,4 Mio. EUR (2009: 3,9 Mio. EUR) nachträglich gebildet, da sich die Ergebnissituation der betroffenen Gesellschaften verbessert hat und zukünftig die Nutzung als wahrscheinlich eingestuft wird. Insgesamt wurden auf Verlustvorträge in Höhe von 327,6 Mio. EUR (2009: 230,8 Mio. EUR) aktive latente Steuern gebildet. Für Verlustvorträge in Höhe von 355,3 Mio. EUR (2009: 395,5 Mio. EUR) wurden in der Bilanz keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da die Realisierung nicht ausreichend sichergestellt ist. Diese Verlustvorträge gliedern sich nach ihrer Verfallbarkeit wie folgt: in Mio. EUR Verfallbarkeit von Verlustvorträgen – unverfallbar – Verfall innerhalb der nächsten 5 bis 10 Jahre – Verfall innerhalb der nächsten 1 bis 5 Jahre – Verfall innerhalb des nächsten Jahres Summe Verlustvorträge ohne Ansatz aktiver latenter Steuern 100 2010 2009 290,2 17,9 41,1 6,1 355,3 342,5 17,0 33,2 2,8 395,5 In den Verlustvorträgen sind vororganschaftliche Verlustvorträge in Höhe von 18,1 Mio. EUR (2009: 28,6 Mio. EUR) enthalten, deren Nutzung erst nach Kündigung der bestehenden Ergebnisabführungsverträge möglich ist. Für aufgelaufene Ergebnisse ausländischer Tochterunternehmen in Höhe von 382,8 Mio. EUR (2009: 389,3 Mio. EUR) wurden keine latenten Steuern gebildet. Würden für diese zeitlichen Unterschiede latente Steuern angesetzt, wäre für die Berechnung nur der jeweils anzuwendende Quellensteuersatz heranzuziehen, gegebenenfalls unter der Berücksichtigung der deutschen Besteuerung von fünf Prozent der ausgeschütteten Dividenden. Die Ermittlung dieser nicht berücksichtigten passiven Steuerlatenzen wäre mit einem unverhältnismäßig hohen Aufwand verbunden. Aus künftigen Ausschüttungen an die Eigentümer ergeben sich für die Würth-Gruppe im Übrigen keine ertragsteuerlichen Konsequenzen. [14] Vorräte in Mio. EUR Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Unfertige und fertige Erzeugnisse Handelswaren Geleistete Anzahlungen Summe 2010 67,9 169,4 998,2 8,3 1.243,8 2009 47,8 99,5 758,0 4,9 910,2 Der Betrag der Wertminderung von Vorräten, der als Materialaufwand in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst wurde, beläuft sich auf 0,3 Mio. EUR (2009: 9,0 Mio. EUR). [15] Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Es handelt sich hierbei ausschließlich um Forderungen gegen konzernfremde Unternehmen. in Mio. EUR Weder überfällige noch wertgeminderte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Überfällige Forderungen, die nicht wertgemindert sind – weniger als 120 Tage – zwischen 120 und 179 Tagen – zwischen 180 und 359 Tagen – mehr als 360 Tage Summe nicht wertgeminderte Forderungen Wertberichtigte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (brutto) Wertberichtigung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Buchwert (netto) 2010 288,8 2009 258,0 476,1 4,9 0,8 0,3 770,9 514,7 124,7 1.160,9 381,0 0,7 0,4 0,0 640,1 439,1 120,1 959,1 Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden. 101 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt: in Mio. EUR Stand Wertberichtigungen am 1. Januar Im Berichtszeitraum als Aufwand bzw. Ertrag erfasster Betrag Ausbuchung von Forderungen 2010 120,1 11,7 8,3 2009 109,3 18,6 7,9 Zahlungseingänge und Wertaufholungen auf ursprünglich abgeschriebene Forderungen Währungsumrechnungseffekte Stand Wertberichtigungen am 31. Dezember 0,9 2,1 124,7 0,7 0,8 120,1 In der folgenden Tabelle sind die Aufwendungen für die vollständige Ausbuchung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die Erträge aus dem Eingang ausgebuchter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen dargestellt: 2010 42,9 2,5 in Mio. EUR Aufwendungen aus der vollständigen Ausbuchung von Forderungen Erträge aus dem Eingang ausgebuchter Forderungen 2009 43,7 2,6 Die Aufwendungen und Erträge aus Wertberichtigungen und Ausbuchungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. [16] Ertragsteuerforderungen In dieser Position werden Ertragsteuerforderungen gegen Finanzbehörden ausgewiesen. [17] Sonstige finanzielle Vermögenswerte in Mio. EUR Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen und Personen Derivative finanzielle Vermögenswerte Übrige finanzielle Vermögenswerte Summe 2010 94,9 129,2 64,5 288,6 Davon fällig innerhalb eines Jahres 62,6 129,2 64,5 256,3 2009 72,1 48,3 51,4 171,8 In den übrigen finanziellen Vermögenswerten sind im Wesentlichen Lieferantenrabatte und -boni enthalten. Alle überfälligen sonstigen finanziellen Vermögenswerte wurden direkt gegen die zugrunde gelegten sonstigen finanziellen Vermögenswerte wertberichtigt. In den übrigen langfristigen finanziellen Vermögenswerten ist die Kaufpreisforderung aus dem Verkauf der Freien Schule Anne-Sophie an die Gemeinnützige Stiftung Würth, Künzelsau, Deutschland in Höhe von 32,3 Mio. EUR enthalten, diese wird marktüblich verzinst. 102 Davon fällig innerhalb eines Jahres 72,1 48,3 51,4 171,8 [18] Sonstige Vermögenswerte in Mio. EUR Übrige Vermögenswerte Rechnungsabgrenzungsposten Summe 2010 131,5 48,9 180,4 Davon fällig innerhalb eines Jahres 110,5 48,9 159,4 2009 120,7 33,8 154,5 Davon fällig innerhalb eines Jahres 101,3 33,8 135,1 In den übrigen Vermögenswerten sind im Wesentlichen Umsatzsteuerforderungen enthalten. Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen im Wesentlichen vorausbezahlte Versicherungsprämien sowie abgegrenzte Miet- und Pachtzahlungen. Alle überfälligen sonstigen Vermögenswerte wurden wertberichtigt. [19] Wertpapiere Bei den Wertpapieren handelt es sich zum einen um Aktien- und Obligationenengagements, die nicht aktiv gehandelt werden, jedoch aufgrund der internen Management- und Performancemessung sowie gemäß einer dokumentierten Risikomanagementund Anlagestrategie zum beizulegenden Zeitwert bewirtschaftet werden. Wertänderungen werden unter Heranziehung von vergleichbaren Marktwerten ermittelt (Stufe 2). Im Geschäftsjahr ergaben sich Erträge aus Wertänderungen in Höhe von 0,1 Mio. EUR (2009: 1,0 Mio. EUR). Insgesamt wurden seit der Designation als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Vermögenswerte in Höhe von 7,8 Mio. EUR (2009: 7,7 Mio. EUR) ergebniswirksam erfasst. Zum anderen sind in den Wertpapieren aktiv gehandelte Aktien- und Obligationenengagements enthalten, die als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte aggregiert sind. Auf diese wurden Wertänderungen in Höhe von 0,0 Mio. EUR (2009: 0,1 Mio. EUR) ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst. Von den Wertpapieren wurden 21,0 Mio. EUR (2009: 26,9 Mio. EUR) als Sicherheit für die Einräumung einer Kreditlinie zur Refinanzierung bei der Deutschen Bundesbank, Frankfurt am Main, Deutschland, gestellt. Das maximale Ausfallrisiko entspricht den bilanzierten Zeitwerten. [20] Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Guthaben in fremder Währung sind zum Kurs am Abschlussstichtag bewertet. Die Zusammensetzung und die Entwicklung der liquiden Mittel ist in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt. [21] Als zur Veräußerung gehalten klassifizierte Vermögenswerte und Schulden Zum 4. März 2010 verkaufte die Würth-Gruppe die Planta Fotovoltaica Valdelaguna A45 S. L., Madrid, Spanien, zu einem Verkaufspreis von 48,5 Mio. EUR. Es wurde ein Veräußerungsertrag in Höhe von 0,7 Mio. EUR erzielt. 103 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss [22] Eigenkapital Das gezeichnete Kapital setzt sich aus den gezeichneten Kapitalien der nachfolgend aufgeführten Konzernobergesellschaften zusammen: Konzernobergesellschaften Adolf Würth GmbH & Co. KG Würth Finanz-Beteiligungs-GmbH Würth Elektrogroßhandel GmbH & Co. KG Waldenburger Beteiligungen GmbH & Co. KG Würth Beteiligungs-GmbH & Co. KG Würth TeleServices GmbH & Co. KG Würth Management AG Würth Promotion Ges.m.b.H. Sonstige (u. a. 27 Komplementär-GmbHs) Summe Sitz Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Schweiz Österreich Deutschland Gezeichnetes Kapital in Mio. EUR 251,5 37,0 19,5 11,0 20,1 0,05 0,05 0,04 3,0 342,2 Gesellschafter Familienstiftungen Familienstiftungen Familienstiftungen Familienstiftungen Familienstiftungen Würth-Privatstiftung Familienstiftungen Würth-Privatstiftung Adolf Würth-Stiftung Bei der Würth Beteiligungs-GmbH & Co. KG beträgt das einbezahlte Kommanditkapital 20,1 Mio. EUR. Das im Handelsregister eingetragene Haftkapital beträgt jedoch abweichend hiervon 154,6 Mio. EUR. Das Kommanditkapital der Personengesellschaften entspricht dem gezeichneten Kapital. Die anderen Rücklagen umfassen die Gewinne, die in Vorjahren erwirtschaftet und noch nicht ausgeschüttet wurden sowie Kapitaleinlagen bei den Konzernobergesellschaften und den einbezogenen Tochterunternehmen. Ebenso werden hier Differenzen aus der Währungsumrechnung ausgewiesen. Die einzelnen Bestandteile des Eigenkapitals sowie ihre Entwicklung in den Jahren 2010 und 2009 ergeben sich aus der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung. Bei den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss, handelt es sich im Wesentlichen um Anteile von Dritten an Tochtergesellschaften sowie direkte Anteile von Familienmitgliedern der Familie Würth. Für 2011 sind Ausschüttungen (abzüglich Kapitaleinlagen) in Höhe von 60,0 Mio. EUR geplant. 104 [23] Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen 2010 in Mio. EUR Verbindlichkeiten aus dem Leasinggeschäft Verbindlichkeiten aus dem Versicherungsgeschäft Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft Summe 2009 in Mio. EUR Verbindlichkeiten aus dem Leasinggeschäft Verbindlichkeiten aus dem Versicherungsgeschäft Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft Summe Summe 41,7 2,2 808,0 851,9 Restlaufzeit bis 1 Jahr 16,8 2,2 537,3 556,3 Restlaufzeit 1 Jahr bis 5 Jahre 24,9 0,0 155,8 180,7 Restlaufzeit über 5 Jahre 0,0 0,0 114,9 114,9 Summe 14,8 2,3 691,8 708,9 Restlaufzeit bis 1 Jahr 5,4 2,3 448,3 456,0 Restlaufzeit 1 Jahr bis 5 Jahre 9,4 0,0 103,2 112,6 Restlaufzeit über 5 Jahre 0,0 0,0 140,3 140,3 In den Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen sind Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen und Personen in Höhe von 2,3 Mio. EUR (2009: 12,4 Mio. EUR) enthalten. In den Verbindlichkeiten aus dem Leasinggeschäft sind Verbindlichkeiten aus einer ABCP-Transaktion in Höhe von 35,2 Mio. EUR (2009: 0,0 Mio. EUR) enthalten. Der Zeitwert dieser ABCP-Transaktion beträgt zum Jahresende 2010 38,8 Mio. EUR. Die daraus resultierenden Risikopositionen werden unverzüglich nach ihrer Entstehung in betraglich gleicher Höhe und derselben Laufzeit durch Zinsswaps abgesichert. Zum Abschlussstichtag haben sich die gegenläufigen Wertänderungen bzw. Zahlungsströme aus Grund- und Sicherungsgeschäft ausgeglichen. [24] Finanzschulden in Mio. EUR Anleihen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten gegenüber anderen Gesellschaften Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen Summe 2010 1.191,8 181,7 60,1 23,7 1.457,3 Davon fällig innerhalb eines Jahres 150,5 103,5 48,3 1,7 304,0 2009 1.263,8 173,0 51,3 34,9 1.523,0 Davon fällig innerhalb eines Jahres 143,6 70,7 42,1 4,6 261,0 Es bestehen Finanzschulden in Höhe von 27,1 Mio. EUR (2009: 179,7 Mio. EUR) mit einer Restlaufzeit länger als fünf Jahre. 105 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Die Konditionen der endfälligen Anleihen und deren Zeitwerte stellen sich wie folgt dar: Art US Private Placement Inhaber-Teilschuldverschreibung Anleihe Schuldscheindarlehen Schuldscheindarlehen Inhaber-Teilschuldverschreibung Inhaber-Teilschuldverschreibung Anleihe per 31. Dezember 2010 Höhe 200 Mio. USD 100 Mio. EUR 300 Mio. CHF 50 Mio. EUR 100 Mio. EUR 100 Mio. EUR 300 Mio. EUR 225 Mio. CHF Verzinsung 5,06 % 3,50 % 4,25 % 4,61 % variabel * 4,25 % 4,75 % 3,88 % Höhe 150 Mio. EUR 200 Mio. USD 100 Mio. EUR 300 Mio. CHF 50 Mio. EUR 100 Mio. EUR 100 Mio. EUR 300 Mio. EUR 225 Mio. CHF Verzinsung 4,25 % 5,06 % 3,50 % 4,25 % 4,61 % variabel * 4,25 % 4,75 % 3,88 % Effektivverzinsung 5,16 % 3,53 % 4,31 % 4,67 % 4,31 % 4,79 % 3,97 % Verfall 23.09.11 08.06.12 18.07.12 02.04.13 02.04.13 31.05.13 12.06.14 03.08.15 Buchwert in Mio. EUR 150,5 96,0 240,9 49,9 99,9 98,7 281,0 174,9 1.191,8 Zeitwert in Mio. EUR 155,7 98,8 255,3 53,2 101,1 104,9 307,0 195,6 1.271,6 Verfall 31.03.10 23.09.11 08.06.12 18.07.12 02.04.13 02.04.13 31.05.13 12.06.14 03.08.15 Buchwert in Mio. EUR 143,6 139,9 99,8 201,2 49,9 99,8 99,6 281,2 148,8 1.263,8 Zeitwert in Mio. EUR 151,3 148,7 103,4 217,6 53,5 101,8 106,0 326,0 167,5 1.375,8 *3-Monats-Euribor Art Inhaber-Teilschuldverschreibung US Private Placement Inhaber-Teilschuldverschreibung Anleihe Schuldscheindarlehen Schuldscheindarlehen Inhaber-Teilschuldverschreibung Inhaber-Teilschuldverschreibung Anleihe per 31. Dezember 2009 Effektivverzinsung 4,44 % 5,16 % 3,53 % 4,31 % 4,67 % 4,31 % 4,79 % 3,97 % *3-Monats-Euribor Mit den Anleihen mit einem ursprünglichen Begebungswert in Höhe von 1.220,3 Mio. EUR (2009: 1.289,5 Mio. EUR) wurden eigene Anteilsbestände, die als Rückkauf behandelt wurden, in Höhe von 28,5 Mio. EUR (2009: 25,7 Mio. EUR) verrechnet. Die Gewährung des im Rahmen eines US Private Placement in Höhe von 200 Mio. USD aufgenommenen Fremdkapitals ist an die Einhaltung von Finanzkennzahlen (Covenants) geknüpft. Sie verpflichten die Würth-Gruppe unter anderem zur Einhaltung bestimmter Verschuldungsgrade wie Nettofinanzschulden zu EBITDA und vorrangige Schulden zum Eigenkapital. Ferner umfassen sie Einschränkungen bezüglich Verkäufen von Vermögenswerten. 106 Die Konditionen der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stellen sich wie folgt dar: ZinsWährung konditionen EUR variabel/fest USD variabel/fest Übrige variabel/fest EUR fest Übrige fest EUR fest per 31. Dezember 2010 Restzinsbindungsfrist Zinssatz < 1 Jahr 0,01 % – 9,00 % < 1 Jahr 0,01 % – 5,26 % < 1 Jahr 0,01 % – 14,00 % 1–5 Jahre 1,00 % – 7,00 % 1–5 Jahre 1,00 % – 13,00 % > 5 Jahre 1,00 % – 6,00 % ZinsWährung konditionen EUR variabel/fest USD variabel/fest Übrige variabel/fest EUR fest Übrige fest EUR fest per 31. Dezember 2009 Restzinsbindungsfrist < 1 Jahr < 1 Jahr < 1 Jahr 1–5 Jahre 1–5 Jahre > 5 Jahre Zinssatz 0,01 % – 11,50 % 0,01 % – 6,00 % 1,00 % – 16,61 % 1,00 % – 10,00 % 1,00 % – 13,10 % 1,00 % – 10,00 % < 1 Jahr 78,3 1,4 23,8 0,0 0,0 0,0 103,5 1–5 Jahre < 1 Jahr 53,7 1,4 15,6 0,0 0,0 0,0 70,7 1–5 Jahre 0,0 0,0 0,0 68,7 1,0 0,0 69,7 0,0 0,0 0,0 75,9 3,0 0,0 78,9 > 5 Jahre 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 8,5 8,5 Buchwert 78,3 1,4 23,8 68,7 1,0 8,5 181,7 > 5 Jahre 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 23,4 23,4 Buchwert 53,7 1,4 15,6 75,9 3,0 23,4 173,0 Die in der Bilanz als Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesenen Werte kommen dem Zeitwert sehr nahe. Die langfristigen Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen sind marktüblich verzinst. 107 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss In der folgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten Restlaufzeiten dargestellt: Cashflow in Mio. EUR Finanzielle Verbindlichkeiten Anleihen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Derivative finanzielle Verbindlichkeiten Zuflüsse aus Devisenderivaten Abflüsse aus Devisenderivaten Zinsderivate Buchwerte 31. Dezember 2010 < 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre 1.373,5 23,7 401,8 186,0 2,8 401,8 1.240,6 9,2 0,0 10,7 24,0 0,0 3,3 3,3 31,6 366,3 370,1 31,6 0,1 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 [25] Verpflichtungen aus Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Würth-Gruppe wird für die Zeit nach der Pensionierung Vorsorge getroffen. Die Versorgungszusagen variieren je nach den rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes. Die Verpflichtungen umfassen neben Anwartschaften auf künftig zu zahlende Pensionen auch bereits laufende Pensionen. Die betriebliche Altersversorgung setzt sich aus beitragsorientierten und leistungsorientierten Versorgungssystemen zusammen. Bei den beitragsorientierten Altersversorgungssystemen (Defined Contribution Plans) zahlt das jeweilige Unternehmen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen beziehungsweise auf freiwilliger Basis Beiträge an staatliche oder private Rentenver sicherungsträger. In der Würth-Gruppe beliefen sich die laufenden Beitragszahlungen (ohne Beiträge an die gesetzliche Rentenversicherung) 2010 auf 14,9 Mio. EUR (2009: 13,5 Mio. EUR). An die gesetzliche Rentenversicherung wurden im Geschäftsjahr 2010 Beiträge in Höhe von 137,9 Mio. EUR abgeführt (2009: 126,7 Mio. EUR). Die leistungsorientierten Altersversorgungssysteme (Defined Benefit Plans) in der Würth-Gruppe beruhen zum überwiegenden Teil auf unmittelbaren Versorgungszusagen. Die Höhe der Ansprüche hängt von der Dauer der Betriebszugehörigkeit und in vielen Fällen auch von der Gehaltsentwicklung ab. Die Versorgungszusagen innerhalb der Würth-Gruppe Deutschland garantieren den Begünstigten eine lebenslänglich zahl bare monatliche Altersrente, sofern eine Wartezeit von fünf anrechnungsfähigen Dienstjahren nachgewiesen werden kann. Der Betriebsangehörige erhält diese Altersrente entweder ab Ausscheiden aus dem jeweiligen Unternehmen bei einem Mindestalter von 65 Jahren oder früher, wenn gleichzeitig eine Altersrente als Vollrente aus der gesetzlichen Rentenversicherung bezogen wird. Für die deutschen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besteht ein weiteres leistungsorientiertes Altersversorgungssystem, das auf Basis von einzelvertraglichen Vereinbarungen den Austausch von Brutto-Barbezügen gegen betriebliche Versorgungsbezüge vorsieht (Entgeltumwandlung auf Brutto-Basis). Diese freiwillige Umwandlung von monatlichem Arbeitsentgelt ist grundsätzlich begrenzt, und zwar auf den höheren Betrag aus entweder 10 % von einem Zwölftel der Jahresbezüge, die im Kalenderjahr vor dem Beginn der Entgeltumwandlung bezogen wurden, oder 4 % der jeweiligen monatlichen Beitragsbemessungsgrenze in der deutschen gesetzlichen Rentenversicherung West. Insgesamt belaufen sich die Verpflichtungen in Deutschland auf 67,6 Mio. EUR (2009: 62,0 Mio. EUR). 108 In Italien muss der Arbeitgeber per Gesetz Vorsorge für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Alter treffen. Seit 2007 sieht der Gesetzgeber ein Kapitalwahlrecht vor, d. h. die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können entscheiden, ob ihre Ansprüche weiterhin im Unternehmen zurückgestellt werden oder ob die Ansprüche in einen Rentenfonds einfließen sollen. Im Geschäftsjahr 2010 wurden Verpflichtungen in Höhe von 24,2 Mio. EUR bilanziert (2009: 26,0 Mio. EUR). Bei den mittelbaren Versorgungszusagen mit ausgegliederten Vermögenswerten wird das Planvermögen mit den Versorgungsansprüchen saldiert ausgewiesen, sofern die Voraussetzungen des IAS 19 erfüllt werden. Derartige Versorgungssysteme bestehen vorwiegend in der Schweiz. Die Nettoschuld beläuft sich hier auf 8,2 Mio. EUR (2009: 5,6 Mio. EUR). Der Berechnung der Verpflichtungen aus Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses liegen folgende Trendannahmen zugrunde: in % Abzinsungsfaktor Gehaltssteigerungsrate Rentensteigerungsrate Erwartete Rendite des Planvermögens Deutschland 2010 5,25 3,00 2,25 – 2009 5,75 3,00 2,25 – Ausland 2010 2,75 – 5,25 1,00 – 4,30 0,50 – 3,10 2,25 – 5,53 2009 3,25 – 5,75 1,00 – 4,30 1,50 – 3,25 3,00 – 5,80 In Deutschland werden die Richttafeln 2005 G von Dr. Klaus Heubeck angewendet. Die Ableitung der Diskontierungssätze hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht geändert. Die Verpflichtungen leiten sich wie folgt ab: in Mio. EUR Barwert der fondsfinanzierten Verpflichtungen Beizulegender Zeitwert des Planvermögens Anpassung des Planvermögens gemäß IAS 19.58 b Nettoposition aus fondsfinanzierten Verpflichtungen 2010 183,2 – 166,0 4,1 21,3 2009 149,8 – 131,5 0,2 18,5 2008 127,3 – 114,6 4,6 17,3 2007 127,4 – 114,8 0,4 13,0 2006 122,3 – 110,8 0,2 11,7 Barwert der nicht fondsfinanzierten Verpflichtungen In der Bilanz erfasste Nettoschuld 111,0 132,3 103,6 122,1 111,2 128,5 112,8 125,8 114,0 125,7 – 0,4 – 8,0 – 0,1 – 1,8 1,6 8,8 1,0 0,6 – 2,9 2,0 Erfahrungsbedingte Anpassungen Barwert der Verpflichtungen Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 109 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Der Aufwand aus leistungsorientierten Altersversorgungssystemen setzt sich wie folgt zusammen: 2010 11,2 0,7 12,0 – 6,0 2009 7,5 1,4 11,4 – 4,6 Erfasste versicherungsmathematische Verluste (+) und Gewinne (–) aus Änderungen der Trendannahmen 12,7 1,5 Erfasste versicherungsmathematische Verluste (+) und Gewinne (–) aus erfahrungsbedingten Anpassungen Auswirkungen der Obergrenze (IAS 19.58 b) Plankürzungen Gesamtaufwand Tatsächliche Aufwendungen (+) / Erträge (–) aus Planvermögen – 8,4 3,9 – 0,5 25,6 – 14,0 – 1,9 – 4,4 0,0 10,9 – 6,4 in Mio. EUR Laufender Dienstzeitaufwand Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand Zinsaufwand der in den Vorjahren erworbenen Ansprüche Erwartete Erträge aus Planvermögen (–) Mit Ausnahme der Zinsaufwendungen und der erwarteten Aufwendungen / Erträge aus Planvermögen, die in das Finanz ergebnis fließen, werden alle anderen Aufwendungen und Erträge im Personalaufwand erfasst. Die Veränderungen des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtungen stellen sich wie folgt dar: 2010 253,4 2,1 0,7 12,0 11,2 0,7 – 0,5 4,0 – 14,3 2009 238,5 0,0 0,7 11,4 7,5 1,4 0,0 3,0 – 16,7 Erfasste versicherungsmathematische Verluste (+) und Gewinne (–) aus Änderungen der Trendannahmen 12,7 1,5 Erfasste versicherungsmathematische Verluste (+) und Gewinne (–) aus erfahrungsbedingten Anpassungen Übertragung von Anwartschaften Effekte aus Währungsschwankungen Leistungsorientierte Verpflichtungen zum Jahresende – 0,4 0,2 12,4 294,2 – 0,1 2,6 3,6 253,4 in Mio. EUR Leistungsorientierte Verpflichtungen zum Jahresbeginn Zugänge aufgrund Veränderung Konsolidierungskreis Erhöhung aufgrund Entgeltumwandlung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Zinsaufwand Laufender Dienstzeitaufwand Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand Plankürzungen Arbeitnehmerbeiträge Auszahlung an Berechtigte Künftige Anpassungen in der Rentenentwicklung werden aufgrund gesetzlicher Vorschriften (z. B. in Deutschland §16 BetrAVG) berücksichtigt. 110 Der beizulegende Zeitwert des Planvermögens hat sich wie folgt entwickelt: in Mio. EUR Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum Jahresbeginn Zugänge aufgrund Veränderung Konsolidierungskreis Erwartete Erträge aus Planvermögen Arbeitgeberbeiträge Arbeitnehmerbeiträge Auszahlung an Berechtigte 2010 131,5 1,8 6,0 9,4 4,1 – 6,3 2009 114,6 0,0 4,6 9,2 3,0 – 7,8 Erfasste versicherungsmathematische Verluste (–) und Gewinne (+) aus erfahrungsbedingten Anpassungen Übertragung von Vermögenswerten Effekte aus Währungsschwankungen Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum Jahresende 8,0 0,2 11,3 166,0 1,8 3,1 3,0 131,5 Für das Folgejahr werden Arbeitgeberbeiträge an externe Versorgungsträger in ähnlicher Höhe erwartet. Zusammensetzung des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens nach Anlagekategorien: in Mio. EUR Aktien / Aktienfonds Festverzinsliche Wertpapiere Immobilien / Immobilienfonds Sonstige Summe 2010 41,4 81,5 17,3 25,8 166,0 2009 25,7 73,1 13,1 19,6 131,5 2008 26,2 58,9 9,3 20,2 114,6 2007 26,8 47,4 6,6 34,0 114,8 2006 28,6 45,3 6,1 30,8 110,8 111 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss [26] Rückstellungen in Mio. EUR Sonstige Rückstellungen Gutschriften Jubiläumsverpflichtungen Garantieverpflichtungen Prozess- und Anwaltskosten Altersteilzeit Produkthaftung Übriges Summe Sonstige Rückstellungen Davon: – kurzfristig – langfristig in Mio. EUR Sonstige Rückstellungen Gutschriften Jubiläumsverpflichtungen Garantieverpflichtungen Prozess- und Anwaltskosten Altersteilzeit Produkthaftung Übriges Summe Sonstige Rückstellungen Davon: – kurzfristig – langfristig 112 Zugänge aufgrund Verän1. Januar Währungs- derung Konso2010 differenz lidierungskreis 0,6 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,0 1,6 Ver brauch Auf lösung Zuführung 48,6 0,3 14,9 2,5 1,3 1,5 13,1 82,2 2,0 1,5 0,6 2,1 1,7 1,0 11,1 20,0 54,4 3,5 28,7 1,8 1,9 1,3 7,1 98,7 Auf 31. Dezember zinsung 2010 50,6 40,0 21,2 21,2 9,7 3,6 46,6 192,9 123,0 69,9 0,3 0,6 0,1 0,3 0,0 0,1 0,3 1,7 0,0 1,8 0,2 0,5 0,4 0,0 0,3 3,2 1. Januar 2009 Währungsdifferenz Verbrauch Auflösung Zuführung Aufzinsung 51,7 36,1 11,5 16,5 8,1 3,6 71,3 198,8 130,3 68,5 0,2 0,4 0,2 0,6 0,0 0,0 0,6 2,0 40,5 0,3 2,3 1,3 1,0 0,1 31,4 76,9 2,9 0,5 1,2 1,7 0,3 2,0 14,6 23,2 42,1 2,3 12,8 6,8 2,7 2,0 19,5 88,2 0,0 2,0 0,2 0,3 0,2 0,1 1,2 4,0 55,3 44,1 34,7 19,2 9,0 2,5 31,1 195,9 132,5 63,4 31. Dezember 2009 50,6 40,0 21,2 21,2 9,7 3,6 46,6 192,9 123,0 69,9 Die Rückstellung für Gutschriften resultiert überwiegend aus Verpflichtungen im Zusammenhang mit zu gewährenden Rabatten, Boni und Ähnlichem, die nach dem Abschlussstichtag anfallen, jedoch durch Umsatzerlöse vor dem Abschlussstichtag verursacht wurden. Die Rückstellung für Jubiläumsverpflichtungen enthält Jubiläumszuwendungen an langjährig beschäftigte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit der Rückstellung für Garantieverpflichtungen werden die Risiken aufgrund rechtlicher oder faktischer Verpflichtungen aus dem Handel mit Befestigungs- und Montagematerialien aus den Bereichen Handwerk, Bau und Industrie sowie aus der Produktion von Schrauben, Beschlägen und Solarmodulen abgedeckt. Die übrigen Rück stellungen betreffen eine Vielzahl von erkennbaren Einzelrisiken und ungewissen Verpflichtungen, die in Höhe ihres wahrscheinlichen Eintritts berücksichtigt werden. Der Mittelabfluss bei den Rückstellungen für Jubiläumsverpflichtungen und Altersteilzeit erfolgt überwiegend mittel- (zwei bis vier Jahre) bzw. langfristig (fünf bis 50 Jahre). Die übrigen Rückstellungen führen zu einem Zahlungsabfluss, der grundsätzlich im nächsten Jahr erwartet wird. [27] Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten in Mio. EUR 2010 Davon fällig innerhalb eines Jahres Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen und Personen Derivative Verbindlichkeiten Übrige finanzielle Verbindlichkeiten Summe 83,7 34,9 238,4 357,0 83,7 34,9 236,3 354,9 2009 Davon fällig innerhalb eines Jahres 111,4 17,8 194,4 323,6 110,3 17,8 192,9 321,0 In den übrigen finanziellen Verbindlichkeiten sind im Wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeiterinnen und Mit arbeitern sowie ausstehende Lieferantenrechnungen und kreditorische Debitoren enthalten. [28] Sonstige Verbindlichkeiten in Mio. EUR Rechnungsabgrenzungsposten Übrige Verbindlichkeiten Summe 2010 60,0 329,6 389,6 Davon fällig innerhalb eines Jahres 60,0 325,2 385,2 2009 33,1 287,8 320,9 Davon fällig innerhalb eines Jahres 33,1 285,6 318,7 Die Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit belaufen sich auf 66,3 Mio. EUR (2009: 63,1 Mio. EUR). 113 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss [29] Zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien: Wertansatz in der Bilanz in Mio. EUR Aktiva Finanzanlagen Forderungen aus Finanzdienstleistungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige finanzielle Vermögenswerte Bewertungs Buchwert kategorie 31. Dez. nach IAS 39 2010 AfS / HtM 57,3 LaR /n.a. 1.055,7 LaR 1.160,9 Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen und Personen LaR Derivative finanzielle Vermögenswerte FAHfT Übrige finanzielle Vermögenswerte LaR Wertpapiere AfS / FAHfT / FAFVtpl Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente LaR Passiva Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen FLAC Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC Finanzschulden FLAC /n.a. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Beizulegender Fortgeführ- Beizulegen- BeizulegenZeitwert te Anschaf- der Zeitwert der Zeitwert erfolgs IAS 31. Dez. erfolgs fungswirksam 17 neutral 2010 kosten 57,3 57,3 884,7 171,0 1.055,7 1.160,9 1.160,9 94,9 129,2 64,5 72,1 391,2 391,2 94,9 129,2 64,5 72,1 391,2 851,9 401,8 1.457,3 851,9 401,8 1.433,6 855,5 401,8 1.537,1 FLAC FLHfT FLAC 83,7 34,9 238,4 83,7 238,4 83,7 34,9 238,4 (HtM) 20,5 20,5 20,5 (FAHfT) 130,8 130,8 130,8 (FAFVtpl) 49,5 49,5 49,5 (AfS) (LaR) (n.a.) 57,8 2.596,2 171,0 7Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten (FLHfT) 34,9 8Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten 9Leasingverpflichtungen (FLAC) (n.a.) 3.009,4 23,7 Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen und Personen Derivative Verbindlichkeiten Übrige finanzielle Verbindlichkeiten Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39: 1Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen 2Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte 3Als erfolgswirksam zum Zeitwert zu bewertende (designierte) finanzielle Vermögenswerte 4Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 5Forderungen und Kredite 6Forderungen aus dem Leasinggeschäft 114 94,9 129,2 64,5 21,0 51,1 23,7 34,9 36,8 2.596,2 21,0 171,0 34,9 57,8 2.596,2 171,0 34,9 3.009,4 23,7 3.092,8 23,7 Wertansatz in der Bilanz in Mio. EUR Aktiva Finanzanlagen Forderungen aus Finanzdienstleistungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige finanzielle Vermögenswerte Bewertungs Buchwert kategorie 31. Dez. nach IAS 39 2009 AfS / HtM 56,4 LaR /n.a. 858,3 LaR 959,1 Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen und Personen LaR Derivative finanzielle Vermögenswerte FAHfT Übrige finanzielle Vermögenswerte LaR Wertpapiere AfS / FAHfT / FAFVtpl Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente LaR Passiva Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen FLAC Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC Finanzschulden FLAC /n.a. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Beizulegender Fortgeführ- Beizulegen- BeizulegenZeitwert te Anschaf- der Zeitwert der Zeitwert erfolgs IAS 31. Dez. erfolgs fungswirksam 17 neutral 2009 kosten 56,4 56,4 716,4 141,9 858,3 959,1 959,1 72,1 48,3 51,4 65,2 720,9 720,9 72,1 48,3 51,4 65,2 720,9 708,9 342,1 1.523,0 708,9 342,1 1.488,1 708,9 342,1 1.635,0 FLAC FLHfT FLAC 111,4 17,8 194,4 111,4 194,4 111,4 17,8 194,4 (HtM) 20,6 20,6 20,6 (FAHfT) 52,5 52,5 52,5 (FAFVtpl) 34,0 34,0 34,0 (AfS) (LaR) (n.a.) 62,8 2.519,9 141,9 7Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten (FLHfT) 17,8 8Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten 9Leasingverpflichtungen (FLAC) (n.a.) 2.844,9 34,9 Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen und Personen Derivative Verbindlichkeiten Übrige finanzielle Verbindlichkeiten Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39: 1Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen 2Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte 3Als erfolgswirksam zum Zeitwert zu bewertende (designierte) finanzielle Vermögenswerte 4Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 5Forderungen und Kredite 6Forderungen aus dem Leasinggeschäft 72,1 48,3 51,4 27,0 38,2 34,9 17,8 35,8 2.519,9 27,0 141,9 17,8 62,8 2.519,9 141,9 17,8 2.844,9 34,9 2.956,9 34,9 115 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Die folgende Tabelle stellt die in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung berücksichtigten Nettogewinne oder -verluste von Finanzinstrumenten dar: 2010 0,1 33,2 – 0,1 7,5 – 14,5 – 64,5 – 38,3 in Mio. EUR Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen (HtM) Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte (FAHfT) Als erfolgswirksam zum Zeitwert zu bewertende (designierte) finanzielle Vermögenswerte (FAFVtpl) Forderungen und Kredite (LaR) Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten (FLHfT) Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (FLAC) Nettoverlust von Finanzinstrumenten 2009 0,4 11,7 1,6 10,1 – 0,4 – 72,2 – 48,8 Die Nettogewinne bzw. -verluste der zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerte / Verbindlichkeiten beinhalten neben den Ergebnissen aus Marktwertänderungen auch Zinserträge bzw. -aufwendungen aus diesen Finanzinstrumenten. Die Nettogewinne bzw. -verluste aus Forderungen und Krediten beinhalten im Wesentlichen Ergebnisse aus Wertminderungen und Zuschreibungen. Zum 31. Dezember 2010 hielt die Würth-Gruppe folgende zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente: Stufe 1: notierte Preise auf aktiven Märkten für gleichartige Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten Stufe 2: V erfahren, bei denen sämtliche Input-Parameter, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken, entweder direkt oder indirekt beobachtbar sind Stufe 3: V erfahren, die Input-Parameter verwenden, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken und nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren 31. Dez. 2010 Stufe 1 Stufe 2 in Mio. EUR Derivative Vermögenswerte Währungsinstrumente 2,0 0,0 2,0 Zinsinstrumente 127,2 0,0 127,2 Wertpapiere 72,1 22,6 49,5 Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 201,3 22,6 178,7 in Mio. EUR Derivative Verbindlichkeiten Währungsinstrumente Zinsinstrumente Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 116 Stufe 3 0,0 0,0 0,0 0,0 31. Dez. 2010 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 3,3 31,6 34,9 0,0 0,0 0,0 3,3 31,6 34,9 0,0 0,0 0,0 in Mio. EUR Derivative Vermögenswerte Währungsinstrumente Zinsinstrumente Wertpapiere Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte in Mio. EUR Derivative Verbindlichkeiten Währungsinstrumente Zinsinstrumente Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 31. Dez. 2009 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 1,2 47,1 65,2 113,5 0,0 0,0 31,2 31,2 1,2 47,1 34,0 82,3 0,0 0,0 0,0 0,0 31. Dez. 2009 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 0,4 17,4 17,8 0,0 0,0 0,0 0,4 17,4 17,8 0,0 0,0 0,0 117 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss I. Sonstige Angaben [1] Haftungsverhältnisse in Mio. EUR Bürgschaften, Garantien und Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten 2010 31,0 2009 22,4 2010 2009 187,3 303,6 48,2 539,1 189,6 264,5 36,5 490,6 274,6 139,9 48,2 67,5 2,2 117,9 931,6 95,6 1,8 0,0 97,4 727,9 [2] Sonstige finanzielle Verpflichtungen in Mio. EUR Verpflichtungen aus Operating-Leasingverträgen – in den nächsten 12 Monaten fällig – in 13 bis 60 Monaten fällig – in mehr als 60 Monaten fällig Bestellobligo – in den nächsten 12 Monaten fällig Übrige finanzielle Verpflichtungen – in den nächsten 12 Monaten fällig – in 13 bis 60 Monaten fällig – in mehr als 60 Monaten fällig Summe Bei den Operating-Leasingverhältnissen handelt es sich überwiegend um angemietete Gebäude sowie geleaste Kraftfahrzeuge. Die Zinssätze, die den Verträgen zugrunde liegen, sind marktüblich. Weder für die angemieteten Gebäude noch für die geleasten Kraftfahrzeuge bestehen Kaufoptionen bei Beendigung des Leasingverhältnisses. Die folgende Tabelle zeigt die erfolgswirksam erfassten Zahlungen aus Operating-Leasingverhältnissen: in Mio. EUR Immobilien Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Fuhrpark Sonstiges Summe 2010 90,7 13,8 124,8 0,3 229,6 2009 89,9 13,3 123,8 0,9 227,9 In den übrigen finanziellen Verpflichtungen sind unwiderrufliche Kreditzusagen der Internationales Bankhaus Bodensee AG, Friedrichshafen, Deutschland, in Höhe von 112,6 Mio. EUR (2009: 91,1 Mio. EUR) enthalten. 118 [3] Eventualschulden Als international tätiger Konzern mit unterschiedlichen Geschäftsfeldern ist die Würth-Gruppe einer Vielzahl von rechtlichen Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Gewährleistung, Steuerrecht und sonstige Rechts streitigkeiten gehören. Nach Einschätzung der Konzernführung sind jedoch keine Entscheidungen zu erwarten, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögenslage des Konzerns haben werden. Ferner sind steuerliche Außenprüfungen bei Konzerngesellschaften noch nicht abgeschlossen und die diesbezüglichen Prüfungsfeststellungen noch ausstehend. [4] Finanzinstrumente Finanzielles Risikomanagement Die Würth-Gruppe unterliegt mit ihren finanziellen Aktivitäten verschiedenen Risiken, deren Messung, Steuerung und Überwachung durch ein systematisches Risikomanagement erfolgt. Nachstehend wird im Einzelnen auf das Management von Marktrisiken (Wechselkursrisiken, Zinsrisiken), Kreditrisiken und Liquiditätsrisiken eingegangen. Wechselkursrisiken Die Würth-Gruppe ist Währungsrisiken aus Finanzierung und operativer Tätigkeit ausgesetzt. Unter Wechselkursrisiken versteht die Würth-Gruppe die Verlustgefahr, der die ausgewiesenen Vermögenswerte und Erträge unterliegen und die sich aus der Veränderung der Wechselkursrelationen zwischen Transaktionswährung und der jeweiligen funktionalen Währung ergibt. Im operativen Bereich wickeln die einzelnen Konzernunternehmen ihre Aktivitäten überwiegend in ihrer jeweiligen funktionalen Währung ab. Deshalb wird das Währungsrisiko der Würth-Gruppe aus der laufenden operativen Tätigkeit als gering eingeschätzt. Durch den Einsatz von Devisenterminkontrakten und Währungsoptionen soll Wechselkursrisiken vorgebeugt werden. Zur Absicherung von zukünftigen Umsatzerlösen und Wareneinkäufen gegen Wechselkursrisiken werden derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Zur Darstellung von Marktrisiken verlangt IFRS 7 Sensitivitätsanalysen, die Auswirkungen hypothetischer Änderungen relevanter Risikovariablen auf Ergebnis und Eigenkapital zeigen. Wenn der Euro gegenüber dem US-Dollar und dem Schweizer Franken zum 31. Dezember 2010 um 10 % abgewertet bzw. aufgewertet wäre, wäre die hypothetische Ergebnisauswirkung wie folgt: in Mio. EUR Währung US-Dollar Schweizer Franken Hypothetische Ergebnisauswirkung Abwertung Aufwertung – 5,6 5,6 – 17,2 17,2 Änderungen auf das Eigenkapital (other comprehensive income) ergeben sich nicht. 119 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Zinsrisiken Unter Zinsrisiko versteht die Würth-Gruppe negative Auswirkungen auf die Vermögens- und Ertragslage, die sich aus Zinssatzänderungen ergeben können. Diesem Risiko wird unter anderem dadurch begegnet, dass ein großer Anteil der externen Finanzierung in festverzinslichen Anleihen besteht. Darüber hinaus werden im Risikomanagement derivative Finanzinstrumente (z. B. Zinsswaps) eingesetzt. Das Zinsrisiko beschränkt sich somit im Wesentlichen auf die unter „[24] Finanzschulden“ aufgeführten variabel verzinslichen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie auf die unter „[12] Forderungen aus Finanzdienstleistungen“ und unter „[23] Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen“ aufgeführten Punkte. Zinsänderungsrisiken werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Diese stellen die Effekte von Änderungen der Marktzinssätze auf Zinszahlungen, Zinserträge und -aufwendungen, auf andere Ergebnisanteile sowie gegebenenfalls auf das Eigenkapital dar. Wenn das Marktzinsniveau zum 31. Dezember 2010 um 100 Basispunkte höher (niedriger) gewesen wäre, wäre das Ergebnis um 3,9 Mio. EUR (2009: 6,6 Mio. EUR) geringer (höher) gewesen. Die hypothetische Ergebnisauswirkung ergibt sich hauptsächlich aus Kontokorrent sowie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen. Das Eigenkapital würde sich entsprechend verändern. Änderungen auf das Eigenkapital (other comprehensive income) ergeben sich nicht. Effektenkursrisiken Durch die Anlage finanzieller Mittel ist die Würth-Gruppe Effektenkursrisiken ausgesetzt. Man versteht hierunter die Verlustgefahr aus Kursänderungen bei (börsennotierten) Effekten. Diesem Risiko wird unter anderem durch eine Diversifizierung des Anlageportfolios entgegengewirkt. Bei der Auswahl von Anleihen wird grundsätzlich ein Mindestrating von BBB (Standard & Poor’s) verlangt. Bei einer Abwertung durch die Ratingagentur (Downgrading) erfolgt der unverzügliche Verkauf der Position. Zudem werden im Risikomanagement derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Effektenkursrisiken eingesetzt. Kreditrisiken Den Kreditrisiken wird durch die Beschränkung auf Geschäftsbeziehungen mit erstklassigen Banken (Mindestrating A von Standard & Poor’s) begegnet. Die Ausfallrisiken bei den Forderungen werden durch eine fortlaufende Überprüfung der Bonität der Gegenparteien und durch die Limitierung aggregierter Einzelparteirisiken minimiert. Mit denjenigen externen Gegen parteien der Würth-Gruppe, mit denen im Rahmen des finanziellen Risikomanagements Transaktionen abgeschlossen werden, bestehen standardisierte Rahmenverträge der International Swaps and Derivatives Association (ISDA-Rahmenverträge). Die Gegenparteirisiken aus dem Delkredere-Geschäft wurden soweit möglich, an eine Rückversicherungsgesellschaft abgetreten. Das maximale Ausfallrisiko wird durch die Buchwerte der in der Bilanz angesetzten finanziellen Vermögenswerte wiedergegeben. Dem Ausfallrisiko aus operativer Tätigkeit wird durch die Bildung einer pauschalierten Einzelwertberichtigung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Rechnung getragen. Liquiditätsrisiken Die Würth-Gruppe benötigt liquide Mittel zur Erfüllung ihrer finanziellen Verpflichtungen. Im Rahmen einer übergeordneten Gruppenanweisung sind die Konzerngesellschaften verpflichtet, nicht betriebsnotwendige Liquidität bei der Würth Finance International B.V., ‘s-Hertogenbosch, Niederlande oder der Adolf Würth GmbH & Co. KG, Künzelsau, Deutschland anzu legen und diese der Würth-Gruppe zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen zur Verfügung zu stellen. Die hohe interna- 120 tionale Kreditwürdigkeit der Würth-Gruppe (Standard & Poor’s beurteilt die langfristigen Verbindlichkeiten mit einem „A Rating“ und Fitch Ratings mit einem „A Rating“) ermöglicht der Würth-Gruppe die günstige Beschaffung von liquiden Mitteln auf den internationalen Kapitalmärkten. Um ihren Zahlungsverpflichtungen auch unter außerordentlichen Situationen jederzeit nachkommen zu können, pflegt die Würth-Gruppe zusätzlich mit unterschiedlichen Banken Kreditlinien zur Abdeckung eventueller Liquiditätsbedürfnisse. Kapitalmanagement Vorrangiges Ziel der Kapitalsteuerung im Konzern ist es, eine angemessen hohe Eigenkapitalquote und ein gutes Bonitätsrating der Würth-Gruppe sicherzustellen. Der Konzern steuert seine Kapitalstruktur unter Berücksichtigung des Wandels der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Bei den zum Konzern gehörenden Finanzdienstleistern werden darüber hinaus die dort geltenden aufsichtsrechtlichen Bedingungen zur Kapitaldeckung berücksichtigt. Zum 31. Dezember 2010 bzw. 31. Dezember 2009 wurden keine Änderungen der Ziele, Richtlinien und Verfahren vorgenommen. Die Eigenkapitalquote, ermittelt aus Eigenkapital nach IFRS in Relation zur Bilanzsumme beträgt 42,0 %. Somit liegt die Eigenkapitalquote über dem Branchendurchschnitt und sichert der Würth-Gruppe ein Rating mit Investment Grade A. Im Rahmen eines US Private Placement ist die Würth-Gruppe außerdem zur Einhaltung eines bestimmten Verhältnisses vorrangiger Schulden zum Eigenkapital verpflichtet. Zeitwerte von Finanzinstrumenten Der Zeitwert von Finanzinstrumenten, die Teil des Bestandes der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte und der zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerte sind, wird durch Vergleich mit ihrem börsennotierten Marktpreis zum Abschlussstichtag geschätzt. Der Zeitwert der als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert designierten Finanzinstrumente wird entsprechend der unter „[19] Wertpapiere“ dargestellten Bewertungsmethoden vorgenommen. Aus der Anpassung des beizulegenden Zeitwerts der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte wurden im Geschäftsjahr 0,1 Mio. EUR (2009: 1,0 Mio. EUR) in voller Höhe im Periodenergebnis erfasst. Der Zeitwert von Devisenterminkontrakten wird anhand der zum Abschlussstichtag herrschenden Kurse auf dem Devisenterminmarkt bestimmt. Bei Zinsswaps wird der Zeitwert als Barwert der geschätzten künftigen Cashflows ermittelt. Der Zeitwert von Optionen wird anhand von Optionspreismodellen errechnet. Bei allen vorgenannten Instrumenten wird in der Würth-Gruppe der Zeitwert jeweils durch die Finanzinstitute bestätigt, die der Würth-Gruppe die entsprechenden Kontrakte vermittelt hatten. Die nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente der Würth-Gruppe umfassen in erster Linie einzelne Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige kurzfristige Vermögenswerte, sonstige langfristige Vermögenswerte, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten, Kontokorrentkredite, langfristige Darlehen und bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen. Der Buchwert der Zahlungsmitteläquivalente sowie der Kontokorrentkredite kommt ihrem Zeitwert aufgrund der kurzen Laufzeit dieser Finanzinstrumente sehr nahe. Bei Forderungen und Schulden, denen normale Handelskreditbedingungen zugrunde liegen, kommt der auf historischen Anschaffungskosten beruhende Buchwert dem Zeitwert ebenfalls sehr nahe. 121 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Der Zeitwert langfristiger Schulden beruht auf dem börsennotierten Marktpreis für diese Schulden oder für ähnliche Finanz instrumente oder auf den derzeit verfügbaren Zinssätzen für Fremdkapitalaufnahmen mit dem gleichen Fälligkeits- und Bonitätsprofil. Die in der Bilanz ausgewiesenen Werte kommen dem Zeitwert sehr nahe bzw. sind unter „[29] Zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten“ gesondert dargestellt. Derivative Finanzinstrumente Zum Abschlussstichtag stellen sich die Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente wie folgt dar: in Mio. EUR Art Währungsinstrumente Devisenterminkontrakte Währungsoptionen (OTC) Summe Währungsinstrumente Zinsinstrumente Zinsswaps Cross Currency Swaps Summe Zinsinstrumente Netto Wiederbeschaffungswert Kontraktwert oder Nominalbetrag 2010 2009 Positiver Wieder- Negativer Wiederbeschaffungswert beschaffungswert 2010 2009 2010 2009 485,4 26,7 512,1 533,4 4,0 537,4 1,9 0,1 2,0 1,2 0,0 1,2 2,9 0,4 3,3 0,4 0,0 0,4 702,6 322,6 1.025,2 599,7 328,6 928,3 35,9 91,3 127,2 94,3 20,3 26,8 47,1 30,5 26,7 4,9 31,6 13,5 3,9 17,4 Die Währungsinstrumente werden hauptsächlich eingesetzt, um schwebende Beschaffungs- und Liefergeschäfte in US-Dollar, Schweizer Franken sowie Pfund Sterling abzusichern. Die Zinsinstrumente dienen hauptsächlich zur Absicherung der Währungsund Zinsrisiken aus nicht kongruenten Aktiv- und Passivpositionen in Euro, US-Dollar und Schweizer Franken. [5] Leasinginformationen Leasingnehmer Die Nettobuchwerte der Vermögensgegenstände aus Finanzierungsleasing teilen sich wie folgt auf: in Mio. EUR Immobilien Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Fuhrpark Sonstiges Summe 2010 28,6 1,3 1,6 0,2 31,7 2009 34,0 1,9 1,8 1,8 39,5 Die überwiegende Mehrheit der Finanzierungsleasingverträge bezieht sich auf Immobilien. Diese Verträge sind im Wesent lichen so ausgestaltet, dass sowohl eine Kaufoption als auch eine Verlängerungsoption besteht. Darüber hinaus sind teilweise Preisanpassungsklauseln vereinbart, die sich am Euribor orientieren. Wesentliche, durch Leasingvereinbarungen auferlegte Beschränkungen existieren nicht. 122 Die Mindestleasingzahlungen für die Restlaufzeit der Finanzierungsleasingverträge und deren Barwert stellen sich wie folgt dar: in Mio. EUR – in den nächsten 12 Monaten fällig – in 13 bis 60 Monaten fällig – in mehr als 60 Monaten fällig Mindestleasingzahlungen aus Finanzierungsleasing abzüglich erwarteter zukünftiger Zinszahlungen – in den nächsten 12 Monaten fällig – in 13 bis 60 Monaten fällig – in mehr als 60 Monaten fällig Barwert der Mindestleasingzahlungen Davon: – in den nächsten 12 Monaten fällig – in 13 bis 60 Monaten fällig – in mehr als 60 Monaten fällig 2010 2,9 9,2 24,1 2009 6,1 12,0 33,9 36,2 1,2 3,6 7,7 23,7 51,8 1,6 5,1 10,0 34,9 1,7 5,6 16,4 4,5 6,9 23,7 Leasinggeber Der Konsolidierungskreis enthält auch einige Leasinggesellschaften, die größtenteils gruppeninterne Leasinggeschäfte ab wickeln. Diese Gesellschaften haben darüber hinaus noch Finanzierungsleasingverträge mit externen Dritten. Es handelt sich hierbei um Leasingverträge vor allem für Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie Fahrzeuge. Überleitung der Bruttogesamtinvestition in den Barwert Finanzierungsleasing – Leasinggeber: in Mio. EUR In den nächsten In 13 bis In mehr als 31. Dezember 12 Monaten fällig 60 Monaten fällig 60 Monaten fällig 2010 2009 2010 2009 2010 2009 2010 2009 Summe Leasingraten (Bruttogesamtinvestition in das Leasingverhältnis) Bereits erhaltene Leasingraten Leasingraten (künftige Mindestleasingzahlungen) Davon bereits forfaitierte Leasingraten Noch nicht realisierter Finanzertrag Barwert der ausstehenden Mindestleasingraten 460,3 213,1 247,2 192,1 12,8 42,3 410,5 175,8 234,7 168,8 13,6 52,3 91,2 68,2 5,3 17,7 81,3 58,2 4,7 18,4 153,6 123,0 7,1 23,5 145,1 104,7 7,8 32,6 2,4 0,9 0,4 1,1 8,3 5,9 1,1 1,3 Bei den Finanzierungsleasingverträgen handelt es sich hauptsächlich um Mietkaufverträge oder Vollamortisationsverträge mit einer maximalen Laufzeit über 90 % der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer der entsprechenden Leasingobjekte. Eine Kündigung der Verträge ist lediglich bei wichtigem, in der Sphäre des anderen Vertragspartners liegendem Grund möglich. Im Geschäftsjahr wurden Wertberichtigungen in Höhe von 1,6 Mio. EUR (2009: 0,5 Mio. EUR) für uneinbringliche ausstehende Mindestleasingzahlungen gebildet. 123 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss [6] Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen Als „related parties“ kommen grundsätzlich die Mitglieder der Familie Würth und von diesen beherrschte Unternehmen sowie Personen in Schlüsselpositionen des Managements (die Mitglieder der Konzernführung und der Führungskonferenz der Würth-Gruppe), die Mitglieder des Beirats der Würth-Gruppe, der Stiftungsvorstand, der Stiftungsaufsichtsrat sowie nahe Familienangehörige der vorgenannten Gruppen in Betracht. Zu den „related parties“ zählen ferner die Familienstiftungen. Die Geschäftsvorfälle mit nahe stehenden Unternehmen und Personen erfolgen zu Konditionen wie unter fremden Dritten. Im Geschäftsjahr 2010 erfolgten Auszahlungen an Mitglieder der Familie Würth und die Familienstiftungen für Ausschüttungen und Nießbrauch in Höhe von 112,2 Mio. EUR (2009: 111,9 Mio. EUR). Von den Auszahlungen wurde ein Betrag in Höhe von 57,0 Mio. EUR (2009: 58,4 Mio. EUR) wieder eingelegt. Nachfolgend aufgeführte Geschäftsbeziehungen sowie Zinsaufwendungen und -erträge gibt es zwischen der Würth-Gruppe und der Familie Würth, Mitgliedern der Konzernführung, der Führungskonferenz sowie des Stiftungsvorstands, des Stiftungsaufsichtsrats und des Beirats der Würth-Gruppe: in Mio. EUR Bezogene Dienstleistungen Geleistete Dienstleistungen Kauf von Geschäftsanteilen Zinsaufwand Zinsertrag Leasing- / Mietaufwand Leasing- / Mietertrag Vergütungen Stiftungsvorstand, Stiftungsaufsichtsrat, Beirat 2010 2,7 0,1 0,0 2,3 0,2 4,7 0,0 3,3 2009 2,8 0,9 0,3 3,4 0,3 3,7 0,1 3,9 2010 2,6 32,5 2,3 4,6 82,4 2009 3,1 0,6 2,4 4,2 110,2 Aus diesen Geschäftsbeziehungen resultieren folgende Forderungen und Verbindlichkeiten: in Mio. EUR Forderungen aus Finanzdienstleistungen Darlehensforderungen Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Darlehensverbindlichkeiten Außerdem haben nahe Familienangehörige von Mitgliedern in Schlüsselpositionen des Managements 2010 Lohn- und Gehaltszahlungen in Höhe von 0,8 Mio. EUR (2009: 0,7 Mio. EUR) erhalten. Weiterhin bestehen gegen diesen Personenkreis Forderungen aus Finanzdienstleistungen in Höhe von 0,0 Mio. EUR (2009: 0,1 Mio. EUR) sowie Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von 1,3 Mio. EUR (2009: 1,2 Mio. EUR). 124 Nachfolgend aufgeführte Zinsaufwendungen und -erträge gibt es zwischen der Würth-Gruppe und den Familienstiftungen: in Mio. EUR Leasing- / Mietaufwand Aufwand aus Finanzdienstleistungen Zinsaufwand Zinsertrag Übrige betriebliche Aufwendungen 2010 1,0 0,0 2,3 0,0 0,1 2009 1,0 0,5 0,9 0,5 0,0 2010 62,4 0,0 0,4 2009 71,5 10,0 0,0 Aus diesen Geschäftsbeziehungen resultieren folgende Forderungen und Verbindlichkeiten: in Mio. EUR Darlehensforderungen Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen Ertragsteuerforderungen Die Forderungen und Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen gegenüber allen nahe stehenden Unternehmen und Personen werden jeweils marktüblich verzinst. Auch die übrigen bezogenen Leistungen werden zu marktüblichen Kon ditionen erbracht. [7] Vergütungen der Personen in Schlüsselpositionen des Managements in Mio. EUR Kurzfristige fällige Leistungen an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses Summe 2010 21,0 0,4 21,4 2009 15,2 1,2 16,4 Einzelne Mitglieder der Konzernführung und der Führungskonferenz haben einen Anspruch auf Pensionszahlungen, deren Barwert zum 31. Dezember 2010 14,7 Mio. EUR (2009: 15,3 Mio. EUR) betrug. Ehemalige Mitglieder und deren Hinterbliebene haben ebenfalls einen Anspruch auf Pensionszahlungen. Zum 31. Dezember 2010 betrug hier der Barwert der Pensionsverpflichtungen 6,5 Mio. EUR (2009: 4,2 Mio. EUR). [8] Zuwendungen der öffentlichen Hand Die Würth-Gruppe erhielt Zuwendungen der öffentlichen Hand in Form von Investitionszuschüssen für den Ausbau der Infrastruktur in Höhe von 2,2 Mio. EUR (2009: 3,3 Mio. EUR). Davon wurden 0,3 Mio. EUR (2009: 0,3 Mio. EUR) von den Buchwerten der zugehörigen Vermögenswerte abgesetzt und 1,9 Mio. EUR (2009: 3,0 Mio. EUR) sofort erfolgswirksam gebucht. 125 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss [9] Vergütung des Abschlussprüfers Die nachfolgende Tabelle zeigt auf aggregierter Basis die für Dienstleistungen des Abschlussprüfers Ernst & Young GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft im Geschäftsjahr 2010 angefallenen Honorare. 2010 1,9 0,1 0,1 0,7 2,8 in Mio. EUR Prüfungshonorare Honorare für prüfungsnahe Dienstleistungen Steuerberatungshonorare Übrige Honorare Summe [10] Ereignisse nach der Berichtsperiode Es liegen keine zu berichtenden Ereignisse nach der Berichtsperiode vor. [11] Befreiung von der Pflicht zur Aufstellung, Prüfung und Offenlegung eines Jahresabschlusses nach den für Personen- und Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften Folgende inländische Konzerngesellschaften in der Rechtsform der Personengesellschaft machten für das Geschäftsjahr 2010 von der Befreiungsvorschrift des § 264b HGB Gebrauch: Gesellschaft Adolf Menschel Verbindungstechnik GmbH & Co. KG Adolf Würth GmbH & Co. KG AHS Autohaus und -Service GmbH & Co. KG Arnold & Shinjo GmbH & Co. KG Arnold Umformtechnik GmbH & Co. KG Baier & Michels GmbH & Co. KG CONMETALL GmbH & Co. KG Conpac GmbH & Co. KG Enzinas Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG Felo Holland-Letz GmbH & Co KG Sitz Plettenberg Künzelsau Ingelfingen Dörzbach Forchtenberg Ober-Ramstadt Celle Celle Mainz Neustadt Gavia Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Objekte Ratingen und Ingolstadt Vermietungs OHG Glessdox GmbH & Co. KG Grass GmbH & Co. KG H. Sartorius Nachf. GmbH & Co. KG Hetal-Werke Franz Hettich GmbH & Co. KG Hommel Hercules-Werkzeughandel GmbH & Co. KG IMS-Verbindungstechnik GmbH & Co. KG Mainz Neuenstein Reinheim Ratingen Alpirsbach Viernheim Neuenstein 126 Gesellschaft IVT Installations- und Verbindungstechnik GmbH & Co. KG LOGO Grundstücksgesellschaft mbH & Co. oHG Marbet Marion & Bettina Würth GmbH & Co. KG Panoramahotel Grundstücksgesellschaft mbH & Co. Objekt Waldenburg oHG PIRUS Grundstücksgesellschaft mbH & Co. oHG Reca Norm GmbH & Co. KG Schössmetall GmbH & Co. KG Siller & Laar Schrauben- Werkzeug- und Beschläge- Handel GmbH & Co. KG Sonderschrauben Güldner GmbH & Co. KG Ströbelt GmbH & Co.KG Elektrogroßhandel SWG Schraubenwerk Gaisbach Besitz-GmbH & Co. KG Swiridoff Verlag GmbH & Co. KG Teudeloff GmbH & Co. KG TUNAP Deutschland Vertriebs- GmbH & Co. Betriebs-KG TUNAP Industrie Chemie GmbH & Co.Produktions KG Uni Elektro Fachgroßhandel & Co. Grundstücksverwaltungsgesellschaft OHG UNI ELEKTRO Fachgroßhandel GmbH & Co. KG Wagener & Simon WASI GmbH & Co. KG Waldenburger Beteiligungen GmbH & Co. KG Werkzeugtechnik Niederstetten GmbH & Co.KG WLC Würth-Logistik GmbH & Co. KG Würth - Elektronik GmbH & Co KG Würth Beteiligungs-GmbH & Co. KG Würth Elektrogroßhandel GmbH & Co. KG Würth Elektronik Rot am See GmbH & Co. KG Würth Elektronik eiSos GmbH & Co. KG Würth Elektronik FLATcomp Systems GmbH & Co. KG Würth Elektronik ICS GmbH & Co.KG Würth Elektronik Schopfheim GmbH & Co. KG Würth GmbH & Co. KG Grundstücksgesellschaft Würth Immobilien-Leasing GmbH & Co.KG Würth Industrie Service GmbH & Co. KG Würth IT International GmbH & Co. KG Würth Leasing GmbH & Co. KG Würth Modyf GmbH & Co. KG Würth Solar GmbH & Co. KG Würth TeleServices GmbH & Co. KG Würth Versicherungsdienst GmbH & Co. KG Sitz Rohr Göppingen Künzelsau Göppingen Göppingen Kupferzell Freilassing Augsburg Niederstetten Dortmund Waldenburg Künzelsau Waldenburg Wolfratshausen Wolfratshausen Eschborn Eschborn Wuppertal Künzelsau Niederstetten Künzelsau Niedernhall Künzelsau Künzelsau Rot am See Waldenburg Pforzheim Öhringen Schopfheim Künzelsau Göppingen Bad Mergentheim Bad Mergentheim Göppingen Künzelsau Schwäbisch Hall Künzelsau Künzelsau 127 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Folgende inländische Konzerngesellschaften in der Rechtsform der Kapitalgesellschaft machten für das Geschäftsjahr 2010 von der Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch: Gesellschaft AHD Auto-Hifi & -Design GmbH Comgroup GmbH Creotecc GmbH Dringenberg GmbH Betriebseinrichtungen Erbschloe Werkzeug Vertriebsgesellschaft mbH FEGA & Schmitt Elektrogroßhandel GmbH FFP Montageteileproduktion Vertriebs-GmbH Flugplatz Schwäbisch Hall GmbH HAHN+KOLB Werkzeuge GmbH KERONA GmbH Lichtzentrale Lichtgroßhandel GmbH Meister Werkzeuge GmbH Meister-Werkzeuge, Werkzeugfabrik Vertriebsgesellschaft mbH „METAFRANC“ Möbel- u. Baubeschläge Vertriebsgesellschaft mbH Panorama Hotel- und Service GmbH Pronto-Werkzeuge GmbH Reinhold Würth Holding GmbH Schmitt Elektrogroßhandel GmbH SolarMarkt AG SWG Schraubenwerk Gaisbach GmbH UNI ELEKTRO Handels- und Beteiligungs-GmbH Walter Kluxen GmbH WOW ! Würth Online World GmbH Würth Elektronik iBE GmbH Würth Logistic Center Europe GmbH 128 Sitz Ingelfingen Bad Mergentheim Freiburg im Breisgau Obersulm-Sülzbach Wuppertal Ansbach Waldenburg Schwäbisch Hall Stuttgart Ingelfingen Ansbach Wuppertal Wuppertal Wuppertal Waldenburg Wuppertal Künzelsau Fulda Freiburg im Breisgau Waldenburg Eschborn Hamburg Künzelsau Thyrnau Künzelsau J. Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung Die Konzern-Kapitalflussrechnung zeigt gemäß IAS 7 die Veränderung der liquiden Mittel der Würth-Gruppe im Laufe des Geschäftsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse. Sie ist gegliedert nach Cashflows aus operativer Tätigkeit, Investitions- und Finanzierungstätigkeit. Der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit wird ausgehend vom Ergebnis vor Steuern indirekt ermittelt. Im Einzelnen wird das Ergebnis vor Steuern korrigiert um die Ertragsteuerzahlungen, Finanzaufwendungen und -erträge, die Zinseinnahmen aus der operativen Tätigkeit, die Veränderung der Verpflichtungen aus Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, die nicht zahlungswirksamen Ab- und Zuschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen sowie die Verluste und Gewinne aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens und die sonstigen nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträge. Die Auswirkungen von Akquisitionen und sonstigen Veränderungen des Konsolidierungskreises sind dabei eliminiert. Bei der erstmaligen Einbeziehung von erworbenen Tochterunternehmen werden nur die tatsächlichen Zahlungsströme in der Kapitalflussrechnung gezeigt. Die in der Konzern-Kapitalflussrechnung ausgewiesene Liquidität ergibt sich als Summe aus Kassen beständen, Guthaben bei Kreditinstituten sowie jederzeit realisierbaren kurzfristigen Finanzinvestitionen und sonstigen Zahlungs mitteläquivalenten. Die Auswirkungen von Akquisitionen und sonstigen Veränderungen des Konsolidierungskreises auf die Kapitalflussrechnung sind gesondert berücksichtigt worden. Wir verweisen auf Punkt „C. Konsolidierungskreis“. 129 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss K. Anteilsbesitz Würth-Linie Handwerk Gesellschaft Anteile WürthGruppe Sitz in % Albanien Würth Albania Ltd. Dänemark Tirana 100,0 Argentinien Würth Argentina S.A. Canuelas 100,0 Yerevan 100,0 Baku 100,0 Würth Modyf GmbH & Co. KG Künzelsau 100,0 Würth Dominicana S.A. Santo Domingo 100,0 WURTH ECUADOR S.A. Quito 100,0 Tallinn 100,0 Riihimäki 100,0 Estland Dandenong South 100,0 Belarus FE WuerthBel 100,0 Ecuador Australien Würth Australia Pty Ltd Kolding Dominikanische Republik Aserbaidschan Wurth Azerbaijan LLC Würth Danmark A/S Deutschland Armenien Würth Co. Ltd. Gesellschaft Anteile WürthGruppe Sitz in % Würth AS Finnland Minsk 100,0 Belgien Würth Oy Frankreich Würth België N.V. Turnhout 100,0 Würth France SA Erstein 95,0 Würth-Modyf N.V. Turnhout 100,0 Würth Modyf France S.A.R.L. Erstein 100,0 Tiflis 100,0 Kryoneri, Attiki 59,7 Erith 100,0 Mumbai 100,0 Delhi 100,0 Bosnien-Herzegowina WURTH BH d.o.o. Georgien Sarajevo 100,0 Brasilien Wurth do Brasil Peças de Fixação Ltda. Griechenland Cotia 100,0 Sofia 100,0 Bulgarien Würth Bulgarien EOOD Würth Hellas S.A. Großbritannien Chile Würth Chile Ltda. Würth Georgia Ltd. Würth U.K. Ltd. Indien Santiago de Chile 100,0 China Bettina Würth Auto India Private Limited Marion Würth India Pvt. Ltd. Wuerth (Shenyang) Hardware & Tools Co., Ltd. Shenyang 100,0 Reinhold Wuerth India Pvt. Ltd. Chennai 100,0 Würth (Chongqing) Hardware & Tools Co., Ltd. Chongqing 100,0 Wuerth India Pvt. Ltd. Mumbai 100,0 Peking 100,0 Jakarta 100,0 Teheran 100,0 Limerick 100,0 Garðabær 100,0 Caesarea 100,0 Indonesien Würth Construction Tools Commercial (Beijing) Co., Ltd. Trading Co., Ltd. Würth Hong Kong Co., Ltd. Würth (Shanghai) Hardware & Tools Co., Ltd. Wuerth (Tianjin) International Trade Co., Ltd. 100,0 Würth Teheran Ltd. Hongkong 100,0 Irland Shanghai 100,0 Würth Ireland Ltd. Tianjin 100,0 Island La Uruca, San José 100,0 Guangzhou Costa Rica Würth Costa Rica, S.A. P.T. Wuerth Indah Iran Würth (Guangzhou) International Würth á Íslandi ehf. Israel Würth Israel Ltd. 130 Gesellschaft Anteile WürthGruppe Sitz in % Italien Gesellschaft Martinique Modyf S.r.l. Tramin 100,0 Würth Caraibes S.A.R.L. Würth S.r.l. Neumarkt 100,0 Mazedonien Yokohama 100,0 Mexiko Amman 100,0 Moldawien Phnom Penh 100,0 Mongolei Oakville 100,0 Montenegro Mississauga 100,0 Wurth d.o.o. Podgorica Japan Würth Japan Inc. Wuerth - Macedonia d.o.o.e.l. Jordanien Wurth - Jordan Co. Ltd. Würth México S.A. de C.V. Kambodscha Würth Cambodia Ltd. Würth Moldova Ltd. Kanada McFadden‘s Hardwood & Hardware Inc. Würth Canada Ltd., Ltée Wuerth Mongolia LLC Kasachstan Wuerth Kazakhstan Ltd. Almaty 100,0 Nairobi 100,0 Bishkek 100,0 Bogotá 100,0 Gračanica 100,0 Würth Mediterranean Limited 100,0 Chisinau 100,0 Ulan Bator 100,0 Podgorica 100,0 Windhoek 100,0 Manukau City 100,0 's-Hertogenbosch 100,0 Hagan 100,0 Würth Handelsgesellschaft m.b.H. Böheimkirchen 90,0 Würth Modyf Handelsgesellschaft m.b.H. Böheimkirchen 100,0 Panama Stadt 100,0 Lima 100,0 Laguna 100,0 Warschau 100,0 100,0 Peru Beirut 100,0 Vilnius 100,0 Polen Petaling Jaya 100,0 Portugal Qormi 99,0 Birkirkara 100,0 Würth Centroamérica S.A. Würth Perú S.A.C. Philippinen Wuerth Philippines, Inc. Würth Polska Sp. z o.o. Malta Würth Limited Würth Norge AS Riga Malaysia Wuerth (Malaysia) Sdn. Bhd. Würth Nederland B.V. Panama Litauen Wurth Lietuva Wurth New Zealand Ltd. 100,0 Libanon Wurth Lebanon SAL Wurth Namibia Zagreb Lettland SIA Wurth Morelos Österreich Kroatien Würth-Hrvatska d.o.o. 100,0 Norwegen Kosovo Würth-Kosova Sh.p.k. Skopje Niederlande Kolumbien Würth Colombia SA 100,0 Neuseeland Kirgisistan Würth Foreign Swiss Company Ltd. Ducos Namibia Kenia Wuerth Kenya Ltd. Anteile WürthGruppe Sitz in % Würth Modyf Lda. Edificio Würth Sintra 100,0 Würth (Portugal) Técnica de Montagem Lda. Sintra 100,0 Otopeni 100,0 Rumänien Würth Romania S.R.L 131 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Würth-Linie Handwerk Gesellschaft Anteile WürthGruppe Sitz in % Russland Würth Russia Gesellschaft Taiwan Moskau 100,0 Würth Taiwan Co. Ltd. Würth North-West St. Petersburg 100,0 Thailand „Würth Eurasien“ Aktiengesellschaft Jekaterinburg 100,0 Schweden Würth Svenska AB Örebro 100,0 Arlesheim 100,0 Krnjaca 100,0 Bratislava 100,0 Würth Modyf S.A. Trzin 100,0 Würth Ukraine Ltd. Würth Szereléstechnika KFT Wurth del Uruguay S.A. 100,0 Baer Supply Co. Barcelona 100,0 Louis and Company Oliver H. Van Horn Co., LLC Nugegoda 100,0 Wurth USA Inc. Wurth Wood Group Inc. Isando 100,0 Südkorea Wurth Korea Co., Ltd. Würth Sanayi Ürünleri Tic. Ltd. Sti. Palau-solità i Plegamans Südafrika Wuerth South Africa (Pty.) Ltd. 100,0 Mimarsinan 100,0 Vyshgorod 100,0 Budaörs 100,0 Montevideo 100,0 Vernon Hills, Illinois 100,0 Würth Gulf FZE Seoul 100,0 Brea, Kalifornien 100,0 New Orleans 100,0 Ramsey, New Jersey 100,0 Charlotte, North Carolina 100,0 Dubai 100,0 Nicosia 100,0 Vereinigte Arabische Emirate Zypern Wurth Cyprus Ltd. 132 Mladá Boleslav USA Sri Lanka Wurth Lanka (Private) Limited Würth, spol. s r.o. Uruguay Spanien Würth España, S.A. 100,0 Ungarn Slowenien Würth d.o.o. Bangkok Ukraine Slowakei Würth s.r.o. 100,0 Türkei Serbien Wurth d.o.o. Wuerth (Thailand) Company, Limited Taipeh Tschechische Republik Schweiz Würth AG Anteile WürthGruppe Sitz in % Würth-Linie Industrie Gesellschaft Anteile WürthGruppe Sitz in % Australien EDL Fasteners Pty. Ltd. Thomas Warburton Pty. Ltd. Norwegen Eastern Creek 100,0 Arvid Nilsson Norge AS Dokka 100,0 Mulgrave 100,0 Dokka Fasteners AS Dokka 100,0 Ans 100,0 Ilfov 100,0 Belgien Würth Industry Belux S.A. Rumänien Brasilien SW Peças de Fixação Ltda. São Bernardo do Campo 100,0 Shanghai 100,0 Würth Fasteners Trading (Shanghai) Co., Ltd. Shanghai 100,0 Dänemark Hvidovre 100,0 W Altos Servicios Industriales, S.A. Action Bolt (Pty.) Ltd. 100,0 Erstein 100,0 Barcelona 100,0 Durban 100,0 Mimarsinan 100,0 Riviera Beach, Florida 100,0 Würth Industrie Service Endüstriyel USA Pune 100,0 Dokka Fasteners Inc. Hizmetler Pazarlama Limited Sirketi Action Bolt & Tool Co. Malaysia Marine Fasteners Inc. Petaling Jaya 100,0 Neuseeland EDL Fasteners Ltd. 100,0 Spanien Bad Mergentheim Indien Wuerth Industrial Services Malaysia Sdn. Bhd. 100,0 Türkei Frankreich Wuerth Industrial Services India Pvt. Ltd. Kungälv Hisings Backa Südafrika Deutschland Würth Industrie France S.A.S. Arvid Nilsson Sverige AB Würth Industri Nordiska AB Arvid Nilsson Logistics & Trade (Shanghai) Co., Ltd. Würth Industrie Service GmbH & Co. KG S.C. Wurth Industrie S.r.l. Schweden China Arvid Nilsson A/S Gesellschaft Anteile WürthGruppe Sitz in % Wurth Snider Bolt and Screw, Inc. Würth Adams Nut & Bolt Company Manukau 100,0 Wurth RevCar Fasteners, Inc. Wurth/Service Supply Inc. Auburn Hills 100,0 Sanford, Florida 100,0 Louisville, Kentucky 100,0 Maple Grove, Minnesota 100,0 Roanoke, Virginia 100,0 Indianapolis, Indiana 100,0 133 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Elektrogroßhandel Gesellschaft Anteile WürthGruppe Sitz in % Deutschland Gesellschaft Litauen FEGA & Schmitt Elektrogroßhandel GmbH Ansbach 100,0 UAB ELEKTROBALT Lichtzentrale Lichtgroßhandel GmbH Ansbach 100,0 Österreich nordberliner Elektro-Großhandels Gesellschaft mbH Eschborn 100,0 Eichmann Elektrofachgroßhandel GmbH Fulda 100,0 Polen Schmitt Elektrogroßhandel GmbH Ströbelt GmbH & Co.KG Elektrogroßhandel Dortmund 100,0 Fega Poland Sp.z o.o. UNI ELEKTRO Fachgroßhandel GmbH & Co. KG Eschborn 100,0 Russland Walter Kluxen GmbH Hamburg 100,0 OOO „Fega“ Estland Talger-Elektrotehnika Osaühing Anteile WürthGruppe Sitz in % Vilnius 100,0 Linz 100,0 Breslau 100,0 Moskau 100,0 Pilsen 100,0 Tschechische Republik Tallinn 100,0 Riga 100,0 Elfetex spol. s r.o. Lettland SIA Baltjas Elektro Sabiedriba Handel Gesellschaft Anteile WürthGruppe Sitz in % Belgien CONMETALL N.V. Gesellschaft Anteile WürthGruppe Sitz in % Deutschland Mechelen 100,0 Conpac GmbH & Co. KG Celle 100,0 Duvimex Belgium BvbA Wommelgem 100,0 Meister Werkzeuge GmbH Wuppertal 100,0 TUNAP BENELUX N.V. Lokeren 100,0 Glessdox GmbH & Co. KG Neuenstein 100,0 Brasilien IMS-Verbindungstechnik GmbH & Co. KG Neuenstein 100,0 AP Winner Indùstria e Comércio de Productos IVT Installations- und Verbindungstechnik Rohr 75,0 100,0 Químicos Ltda. Ponta Grossa 100,0 Cotia 66,7 TUNAP do Brasil Comércio de Produtos Químicos Ltda. Bulgarien Meister Bulgaria Sofia 100,0 China DIY Products Asia Ltd. GmbH & Co. KG KERONA GmbH Ingelfingen Kisling (Deutschland) GmbH Crailsheim 100,0 Schössmetall GmbH & Co. KG Freilassing 100,0 Waldenburg 100,0 Wolfratshausen 51,0 Teudeloff GmbH & Co. KG TUNAP Deutschland Vertriebs-GmbH Hongkong 100,0 & Co. Betriebs-KG Meister Tools Trading (Shanghai) Co., Ltd. Shanghai 100,0 Frankreich Tunap (Shanghai) International Trading Co., Ltd. Shanghai 66,7 Deutschland Arnold & Shinjo GmbH & Co. KG CONMETALL GmbH & Co. KG 134 Bricolage du centre Grenoble 100,0 Meister France S.A.S. Straßburg 100,0 Dörzbach 100,0 SWG France SARL Forbach 100,0 Celle 100,0 Tunap France SAS Dachstein 66,7 Handel Gesellschaft Anteile WürthGruppe Sitz in % Griechenland TUNAP Hellas EPE Rumänien Thessaloniki 66,7 Großbritannien Tunap (UK) Limited Gesellschaft East Peckham 66,7 Italien Otopeni 100,0 Reisser Tehnic s.r.l. Meister Romania Srl Cluj-Napoca 100,0 Viterie Venete Balkan S.r.l. Cluj Napoca 100,0 Bolshoj Istok 100,0 Oberwil-Lieli 100,0 Belgrad 100,0 Russland Euroviti S.R.L. Padua 100,0 IVT Ural, O.O.O. Glessdox SRL Tramin 100,0 Schweiz Masidef S.r.l. Caronno Pertusella 100,0 Tunap Italia S.r.l. Terlan 66,7 Unifix SWG S.r.l. Terlan 100,0 Extramont - limited responsibility company Belgrade Monselice 100,0 Spanien Ontario 66,7 Zagreb 100,0 Deurne 100,0 Viterie Venete S.r.l. Kanada Tunap Canada Ltd., Kroatien EXtraMont d.o.o. Niederlande Van Roij Fasteners Europe B.V. Tunap Norge AS Oslo 100,0 Skytta 66,7 Barcelona 100,0 Barcelona 100,0 SWG Schraubenwerk Gaisbach Espana, S.L.U. Barcelona 100,0 Tunap Productos Quimicos S.A. Barcelona 66,7 Kylesovice 100,0 Istanbul 100,0 Mimarsinan 100,0 Istanbul 66,7 CONMETALL spol. s r.o. Conmetall lc ve Dis Tic. Ltd. Sti Meister el Aletleri Teknolojik Urunler Ithalat Ihracat ve Ticaret Ltd. Sti. TUNAP chemisch-technische Produktions- Tunap Kimyasal Ürünler Pazarlama Ltd. Sti. Wien 66,7 Warschau 66,7 Polen TUNAP Polska Sp. Z o.o. Meradis España, S.A. Reisser Tornillería SLU Türkei Österreich und Handelsgesellschaft m.b.H. Airproduct AG Serbien Tschechische Republik Norwegen Synfiber AS Anteile WürthGruppe Sitz in % Ungarn REISSER Csavar Kft Schössmetall Hungària Kft. Van Roij Fasteners Hungaria Kft. Szár 100,0 Budapest 100,0 Dunaharaszti 100,0 135 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss reca Group Gesellschaft Anteile WürthGruppe Sitz in % Belgien Normfest Benelux SA/NV Reca Belux Niederlande Zaventem 100,0 A.J. Steenkist-Rooijmans B.V. Ternat 100,0 Österreich Bosnien-Herzegowina RECA d.o.o., Sarajevo Kellner & Kunz AG Normfest Polska Sp. z.o.o Posen 100,0 100,0 reca Polska Spolka z.o.o. Krakau 100,0 Alhos Vedros 100,0 Bukarest 100,0 Dietikon 100,0 Belgrad 100,0 Bratislava 100,0 Maribor 100,0 Portugal Shanghai 100,0 Randers NV 100,0 Reca Portugal, S.A. Rumänien Reca Bucuresti S.R.L. Schweiz Ober-Ramstadt 100,0 Reca AG CODESI GmbH Oberhausen 100,0 Serbien Normfest GmbH Velbert 100,0 reca d.o.o. Beograd Kupferzell 100,0 Slowakei Augsburg 100,0 Slowenien Mundolsheim 75,0 Athen 100,0 West Bromwich 100,0 Reca Norm GmbH & Co. KG Siller & Laar Schrauben- Werkzeug und Beschläge- Handel GmbH & Co. KG reca Slovensko s.r.o. Frankreich Reca Union France Reca D.O.O. Griechenland reca Hellas e.p.e. Spanien reca Hispania S.A.U. Großbritannien Anchorfast Limited Servicios Completos Automocion y Repuestos S.A. Prag 90,0 reca spol. s r.o. Brünn 100,0 Izmir 100,0 Budapest 100,0 Greer, South Carolina 100,0 Türkei Belfiore 96,0 FINK S.r.l. Tramin 100,0 SCAR S.r.l. Bussolengo 96,0 Ungarn Gazzolo 100,0 Reca KFT Kroatien 136 100,0 100,0 Normfest s.r.o. FIME S.r.l. reca d.o.o. Aldaya Ribarroja del Turia Tschechische Republik Italien SO.FIM S.r.l. 100,0 Sofia Deutschland Baier & Michels GmbH & Co. KG Wien Polen Dänemark Reca Danmark A/S 100,0 100,0 China reca (Shanghai) Intern. Trading Co., Ltd. Eindhoven Sarajevo Bulgarien Reca Bulgaria EOOD Gesellschaft Anteile WürthGruppe Sitz in % Reca Vida Alet ve Makine Parc. Tic. Ltd. Sti. USA Varazdin 100,0 Baier & Michels USA Inc. Produktion Gesellschaft Anteile WürthGruppe Sitz in % China Gesellschaft Kanada Arnold Fasteners (Shenyang) Co., Ltd. Shenyang 100,0 Grass Canada Inc. Arnold Fasteners Sales (Shenyang) Co., Ltd. Shenyang 100,0 Österreich Grass (Shanghai) International Trading Co., Ltd. Shanghai 100,0 Grass GmbH SWG Fasteners (Shanghai) Co., Ltd. Shanghai 100,0 Schmid Schrauben Hainfeld GmbH Deutschland Dringenberg Polska Sp.z o.o. Plettenberg 100,0 Schweden Forchtenberg 100,0 Grass Nordiska AB Berga 100,0 Schweiz Dringenberg GmbH Betriebseinrichtungen Obersulm-Sülzbach 100,0 InovaChem Engineering AG FELO-Werkzeugfabrik Holland-Letz GmbH Neustadt 100,0 KMT Kunststoff- & Metallteile AG Grass GmbH & Co. KG Reinheim 100,0 Kisling AG Arnold Umformtechnik GmbH & Co. KG BB Stanz- und Umformtechnik GmbH Hetalco GmbH Alpirsbach 100,0 SMP Swiss Macro Polymers AG Hetal-Werke Franz Hettich GmbH & Co. KG Alpirsbach 100,0 TUNAP AG Weilerbach 90,0 Südafrika MKT Metall-Kunststoff-Technik GmbH & Co KG REISSER Schraubentechnik GmbH (1) Ingelfingen-Criesbach 100,0 Grass ZA (Pty.) Ltd. Waldenburg 100,0 Tschechische Republik Wolfratshausen 100,0 Hetal DC s.r.o. Niederstetten 100,0 Ungarn Anneyron 100,0 Advanced Fastener Technology Ltd. Solihull 100,0 Tooling International Ltd. Solihull 100,0 MKT Fastening L.L.C. SWG Schraubenwerk Gaisbach GmbH (1) TUNAP Industrie Chemie GmbH & Co. Produktions KG Werkzeugtechnik Niederstetten GmbH & Co.KG GRASS CZECH s.r.o. Frankreich Arnold Technique France Toronto 100,0 Höchst 100,0 Hainfeld 100,0 Zagan 100,0 Jönköping 100,0 Wetzikon 100,0 Polen Adolf Menschel Verbindungstechnik GmbH & Co. KG Anteile WürthGruppe Sitz in % 100,0 100,0 Wetzikon 100,0 Märstetten 51,0 Montague Gardens 100,0 Cesky Krumlov 100,0 Decin 100,0 Eger 100,0 Arnold & Shinjo Corp. Sterling Heights, Michigan 100,0 Grass America, Inc. Kernersville, North Carolina 100,0 Lonoke, Arkansas 90,0 Felo Szerszámgyár Kft. Großbritannien Hinwil Wetzikon USA 137 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Werkzeuge Gesellschaft Anteile WürthGruppe Sitz in % Bulgarien Hahn i Kolb Instrumenti EOOD Gesellschaft Österreich Sofia 100,0 China Hommel & Seitz GmbH Metzler GmbH & Co. KG HAHN+KOLB (Chongqing) Tools Co., Ltd. Chongqing 100,0 Polen HAHN+KOLB (Guangzhou) Tools Co., Ltd. Guangzhou 100,0 HAHN+KOLB POLSKA Sp. z o.o. Shenyang 100,0 HHW Hommel Hercules PL Sp. z.o.o. Tianjin 100,0 Rumänien Ratingen 100,0 Russland HAHN+KOLB (Shenyang) Tools Co., Ltd. HAHN + KOLB (Tianjin) International Trade Co., Ltd. Deutschland H. Sartorius Nachf. GmbH & Co. KG HAHN+KOLB Werkzeuge GmbH Hommel Hercules-Werkzeughandel GmbH & Co. KG HAHN+KOLB ROMANIA SRL Stuttgart 100,0 OOO Hahn+Kolb Viernheim 100,0 Serbien Chilly Mazarin 100,0 Tschechische Republik Wednesbury 100,0 Frankreich HAHN + KOLB SOVECO Hahn + Kolb d.o.o. Beograd Großbritannien Monks & Crane Industrial Group Limited 138 Wien 100,0 Rankweil 100,0 Posen 100,0 Kattowitz 100,0 Otopeni 100,0 Moskau 100,0 Belgrad 100,0 Prag 100,0 Budapest 100,0 HHW-Hommel Hercules Werkzeughandel Indien HAHN+KOLB Tools Pvt. Ltd. Anteile WürthGruppe Sitz in % CZ/SK s.r.o. Ungarn Nigdi, Pune 100,0 HAHN + KOLB Hungaria Kft. Elektronik Gesellschaft Anteile WürthGruppe Sitz in % Bulgarien Würth Elektronik iBE BG EOOD Italien Belozem 100,0 China Wuerth Electronic Tianjin Co., Ltd. Gesellschaft Anteile WürthGruppe Sitz in % Italian Green Energy Park S.r.l Seriate 100,0 Italian Red Energy Park S.r.l Seriate 100,0 Seriate 100,0 Neumarkt 100,0 Tianjin 100,0 SolarMarkt Italia S.r.L. Chongqing 100,0 Würth Elektronik Italia s.r.l. Shenzhen 100,0 Mexiko Wuxi 100,0 Wemsa S.A. de C.V. Irapuato 100,0 Hongkong 100,0 Würth Elektronik Mexico S.A. de C.V. Irapuato 100,0 Creotecc GmbH Freiburg im Breisgau 100,0 Würth Elektronik Nederland B.V. 's-Hertogenbosch 100,0 SolarMarkt AG Freiburg im Breisgau 100,0 Schweiz SolarMarkt Thüringen GmbH Wurth Electronics (Chongqing) Co., Ltd. Wurth Electronics (Shenzen) Co., Ltd Wurth Electronics (Wuxi) Co., Ltd. Wurth Electronics (HK) Limited Deutschland Niederlande Freiburg im Breisgau 100,0 SolarMarkt GmbH Aarau 100,0 Würth Elektronik eiSos GmbH & Co. KG Waldenburg 100,0 Würth Elektronik (Schweiz) AG Zürich 100,0 Würth - Elektronik GmbH & Co KG Niedernhall 93,6 Singapur 100,0 Würth Elektronik iBE GmbH Würth Elektronik ICS GmbH & Co.KG Thyrnau 100,0 Wurth Electronics Singapore Pte. Ltd. Öhringen 100,0 Spanien Pforzheim 100,0 Würth Elektronik FLATcomp Systems GmbH & Co. KG Würth Elektronik Research GmbH Singapur Lo Mejor para Ti S.L. Madrid 100,0 Rasgos Europeos S.L. Madrid 100,0 Stuttgart 100,0 SolarMarkt Espana Energias Renovables, S.L. Würth Elektronik Rot am See GmbH & Co. KG Rot am See 100,0 Würth Elektronik España, S.L. Würth Elektronik Schopfheim GmbH & Co. KG Schopfheim 100,0 Taiwan Schwäbisch Hall 100,0 Würth Solar GmbH & Co. KG Frankreich SolarMarkt France SAS Würth Elektronik France SARL Volgelsheim 100,0 Taiwan Branch Saint Priest 100,0 Tschechische Republik Buzzing Orange Lines s.r.o. Würth Solar Hellas Anonimi Eteria of Services for Buzzing Pink Lines s.r.o. Kryoneri, Attiki 100,0 Großbritannien Würth Electronics UK Ltd. Manchester 100,0 Indien Midcom Magnetics Management Private Limited 100,0 100,0 Taipeh 100,0 Taipeh 100,0 Brünn 100,0 Würth Elektronik eiSos GmbH&Co KG Griechenland Production of Electric Energy from Solar Energy Wurth Electronics Limited Barcelona Molins de Rei Brünn 100,0 Čehovice 100,0 Buzzing Red Lines s.r.o. Brünn 100,0 Buzzing White Lines s.r.o. Brünn 100,0 SolarMarkt CZ s.r.o. Brünn 100,0 Budweis 100,0 Scotts Valley 100,0 Buzzing Purple Lines s.r.o. Mumbai 50,0 Wurth Electronics Services India Private Limited Bangalore 100,0 USA Wuerth Elektronik India Pvt Ltd Bangalore 100,0 SolarMarkt US Corp. dba Session Solar Würth Elektronik IBE CZ s.r.o. Wurth Electronics ICS, Inc. Wurth Electronics Midcom Inc. Dayton 100,0 Watertown, South Dakota 100,0 139 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Schrauben und Normteile Gesellschaft Anteile WürthGruppe Sitz in % Australien James Glen Pty Ltd Gesellschaft Anteile WürthGruppe Sitz in % Griechenland Lidcombe 100,0 Belgien Inox Mare Hellas SA Thessaloniki 100,0 Italien FASTINOX N.V. Turnhout 100,0 HSR Italia S.r.l. Verona 100,0 HSR Belgium S.A./N.V. Turnhout 100,0 Inox Mare S.r.l. Rimini 100,0 Sofia 100,0 Spinelli s.r.l Shanghai 100,0 WASI d.o.o. Tianjin 100,0 Österreich Bulgarien Wasi Bulgarien EOOD Inox Tirrenica S.r.l. China WASI (SHANGHAI) FASTENER TRADING CO., LTD. WASI Tianjin Fastener Co., Ltd. WASI-Rostfrei Schraubenhandelsges. mbH 100,0 Paderborn 100,0 Rumänien Duisburg 100,0 Schweden WASI Polska Sp. Z.o.o. HSR GmbH Hochdruck Schlauch + Rohr Verbindungen INDUNORM Hydraulik GmbH Sonderschrauben Güldner GmbH & Co. KG Wagener & Simon WASI GmbH & Co. KG Wasi Romania S.R.L. Duisburg 100,0 WASI Sverige AB Niederstetten 100,0 Schweiz Wuppertal 100,0 Modal Inox AG Estland Ferrometal Baltic OÜ 100,0 Ferrometal Oy Nurmijärvi 100,0 WASI Hispania, S.A. Würth Elektronik Oy Nurmijärvi 100,0 Türkei Meyzieu 100,0 Finnland 100,0 Wien 100,0 Posen 100,0 Otopeni 100,0 Örebro 100,0 Arlesheim 100,0 WASI d.o.o. Belgrad 100,0 Barcelona 100,0 Izmir 100,0 Spanien Frankreich 140 Zagreb Serbien Tallinn INTER-INOX Sarl 100,0 Polen Kolding Deutschland Fabricius Fastener GmbH 100,0 Terlan Kroatien Dänemark WASI Inox Danmark ApS Fiumicino Inox Ege Metal Ürünleri Dis Ticaret Limited Sirketi Finanzdienstleistungsgesellschaften Gesellschaft Anteile WürthGruppe Sitz in % Dänemark Würth Leasing Danmark A/S Liechtenstein Kolding 100,0 Deutschland Internationales Bankhaus Bodensee AG Gesellschaft Würth Financial Services AG Friedrichshafen 90,0 100,0 Würth Immobilien-Leasing GmbH & Co.KG Göppingen 100,0 Würth Finance International B.V. Würth Leasing GmbH & Co. KG Göppingen 100,0 Schweiz Künzelsau 100,0 Würth Financial Services AG Würth Versicherungsdienst GmbH & Co. KG Italien Würth Leasing Italia S.r.l. Triesen 100,0 Luxemburg 100,0 's-Hertogenbosch 100,0 Thalwil 100,0 Chur 100,0 Dietikon 100,0 Luxemburg Schwäbisch Hall Waldenburger Versicherung AG Anteile WürthGruppe Sitz in % Würth Reinsurance Company, S.A. Niederlande Würth Invest AG Neumarkt 100,0 Würth Leasing AG IT-Service- und Holdinggesellschaften Gesellschaft Anteile WürthGruppe Sitz in % China Gesellschaft Anteile WürthGruppe Sitz in % Österreich Comgroup Information Technology (Shanghai) RuC Holding GmbH Böheimkirchen 100,0 Co., Ltd. Shanghai 100,0 Würth Beteiligungen Ges.m.b.H. Böheimkirchen 100,0 Wuerth (China) Holding Co., Ltd. Shenyang 100,0 Würth Leasing International Ges. m.b.H. Böheimkirchen 100,0 Wuerth International Trading (Shanghai) Co., Ltd. Shanghai 100,0 Schweden Trollhättan 100,0 Bad Mergentheim 100,0 Schweiz Lorch 100,0 Comgroup (Schweiz) AG Biel 100,0 Künzelsau 100,0 Lagerhaus Landquart AG Landquart 100,0 Lagerhaus Mezzovico SA Deutschland Comgroup GmbH mind-IT GmbH Reinhold Würth Holding GmbH Autocom Diagnostic Partner AB WABCOWÜRTH Workshop Services GmbH Künzelsau 50,0 Mezzovico 100,0 WOW ! Würth Online World GmbH Künzelsau 100,0 Würth Elektronik International AG Chur 100,0 Bad Mergentheim 100,0 Würth International AG Chur 99,4 Würth ITensis AG Chur 100,0 Rorschach 100,0 Budaörs 100,0 Würth IT International GmbH & Co. KG Großbritannien Reca Plc Kent 100,0 Italien Würth Phoenix S.r.l. Ungarn Bozen 100,0 Niederlande Würth Phoenix B.V. Würth Management AG Würth Phoenix KFT USA 's-Hertogenbosch 100,0 Wurth Electronics Inc. Ramsey, New Jersey 100,0 Wurth Group of North America Inc. Ramsey, New Jersey 100,0 141 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Diversifikation Gesellschaft Anteile WürthGruppe Sitz in % Deutschland AHD Auto-Hifi & -Design GmbH EOS KSI Forderungsmanagement GmbH & Co. KG Flugplatz Schwäbisch Hall GmbH Marbet Marion & Bettina Würth GmbH & Co. KG Panorama Hotel- und Service GmbH Swiridoff Verlag GmbH & Co. KG Gesellschaft Anteile WürthGruppe Sitz in % Schweiz Ingelfingen 100,0 Pfäffikon 94,0 Künzelsau 50,0 Würth Logistics AG Chur 100,0 Schwäbisch Hall 98,0 Würth Promotional Concepts AG Chur 100,0 Künzelsau 100,0 Slowakei Waldenburg 100,0 Würth International Trading s.r.o. Bratislava 100,0 Künzelsau 100,0 Spanien Obersee Bilingual School AG WLC Würth-Logistik GmbH & Co. KG Künzelsau 100,0 marbet Eventos S. A. Barcelona 100,0 Würth Aviation GmbH Künzelsau 100,0 marbet Servicios Creativos S.A. Barcelona 100,0 Kissing 100,0 marbet Viajes Espana S. A. Barcelona 100,0 Ramsey, New Jersey 100,0 Würth Inter Werbung GmbH Italien USA marbet Marion & Bettina Würth s.r.l. Leifers 100,0 Sales Academy S.r.l. Tramin 100,0 Wurth International Trading America, Inc. Übrige Gesellschaften Gesellschaft Anteile WürthGruppe Sitz in % Argentinien WUMET S.A. Deutschland Canuelas 100,0 Australien Global Fasteners (Aust) Pty. Ltd. Gesellschaft AHS Autohaus und -Service Beteiligungs GmbH Künzelsau 100,0 Ingelfingen 100,0 CONMETALL Vermietungsgesellschaft mbH Celle 100,0 CONMETALL Verwaltungs-GmbH Celle 100,0 Oberhausen 100,0 Eschborn 100,0 Mainz 94,0 Forderungsmanagement GmbH Künzelsau 49,0 Erbschloe Werkzeug Vertriebsgesellschaft mbH Wuppertal 100,0 Eschborn 100,0 Freiburg im Breisgau 45,0 AHS Autohaus und -Service GmbH & Co. KG Seven Hills 100,0 Belgien Würth Industry Belgium N.V. Lokeren 100,0 dress & safe Verwaltungs-GmbH Schösswender Benelux BVBA Merksen 100,0 elektro-süd-union Vertriebs-GmbH Würth Belux N.V. Turnhout 100,0 Enzinas Grundstücksverwaltungsgesellschaft Gaborone 100,0 Botswana Würth Solergy Botswana Pty. Ltd. mbH & Co. Vermietungs KG Brasilien Wurth Energia Solar do Brasil Ltda. Cotia 100,0 China Midcom Hong Kong LTD 142 Anteile WürthGruppe Sitz in % EOS KSI Verwaltungsgesellschaft für ESB Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH Hongkong 100,0 EuroSun GmbH Übrige Gesellschaften Gesellschaft Anteile WürthGruppe Sitz in % Deutschland Felo Holland-Letz GmbH & Co KG FFP Montageteileproduktion Vertriebs-GmbH Gesellschaft Deutschland Neustadt 100,0 Sonderschrauben Hamburg GmbH Eiben & Co. Waldenburg 100,0 SWG Schraubenwerk Gaisbach Besitz-GmbH & Gavia Grundstücksverwaltungsgesellschaft Co. KG mbH & Co. Objekte Ratingen und Ingolstadt SYNFIBER AS & Co. beschränkt haftende KG Vermietungs OHG Grass Verwaltungs-GmbH Grass Verwaltungs GmbH Grundstücksgesellschaft Berlin Chemnitz Erfurt GbR 100,0 Waldenburg 90,0 Worms 100,0 95,0 TUNAP Industrie Chemie GmbH Wolfratshausen 100,0 Verl 100,0 TUNAP Deutschland Vertriebs - GmbH Wolfratshausen 100,0 Reinheim 100,0 UNI ELEKTRO Fachgroßhandel GmbH Linden 100,0 Künzelsau 49,0 Uni Elektro Fachgroßhandel & Co. Grundstücks verwaltungsgesellschaft OHG Eschborn 100,0 UNI ELEKTRO Handels- und Beteiligungs-GmbH Eschborn 100,0 100,0 Grundstücksgesellschaft Cottbus Magdeburg GbR Künzelsau 49,0 Alpirsbach 100,0 Neustadt 100,0 IVT Installations- und Verbindungstechnik Verwaltungs-GmbH Künzelsau Mainz Hettich-Verwaltungsgesellschaft mbH Holland-Letz GmbH Anteile WürthGruppe Sitz in % Werkzeugtechnik Niederstetten Verwaltungs-GmbH Künzelsau WLC Würth-Logistik-Verwaltungs-GmbH Künzelsau 100,0 Würth Elektronik ICS Verwaltungs-GmbH Künzelsau 100,0 Pforzheim 100,0 Rohr 75,0 Künzelsau 100,0 LOGO Grundstücks-Verwaltungsgesellschaft mbH Göppingen 100,0 Würth Elektronik Rot am See Verwaltungs-GmbH Rot am See 100,0 LOGO Grundstücksgesellschaft mbH & Co. oHG Göppingen 100,0 Würth Elektronik Schopfheim Verwaltungs-GmbH Schopfheim 100,0 KOSY Gesellschaft zur Förderung des holzverarbeitenden Handwerks mbH LUXERO Verwaltungs GmbH Würth Elektronik FLATcomp Systems VerwaltungsGmbH Dreieich 100,0 Würth GmbH & Co. KG Grundstücksgesellschaft Marbet Marion & Bettina Würth Verwaltungs-GmbH Künzelsau 100,0 Würth Leasing Verwaltungsgesellschaft mbH Marbet Reiseservice Verwaltungs-GmbH Künzelsau 100,0 Würth Logistic Center Europe GmbH Wuppertal 100,0 Würth Solar Verwaltungsgesellschaft mbH Waldenburg 100,0 Finnland Wuppertal 100,0 Weilerbach 100,0 Großbritannien Direct Industrial Supplies Limited Wednesbury 100,0 Co. Objekt Waldenburg oHG Göppingen 100,0 Industrial Supplies Direct Limited Wednesbury 100,0 PIRUS Grundstücks-Verwaltungsgesellschaft mbH Göppingen 100,0 MAC Commerce Limited Wednesbury 100,0 PIRUS Grundstücksgesellschaft mbH & Co. oHG Göppingen 100,0 Monks & Crane (Holdings) PLC Wednesbury 100,0 Pronto-Werkzeuge GmbH Wuppertal 100,0 Meister-Werkzeuge, Werkzeugfabrik Vertriebs gesellschaft mbH Menschel Verbindungstechnik Verwaltungs-GmbH Würth Montagetechnik GmbH Recafinn Oy „METAFRANC“ Möbel- u. Baubeschläge Vertriebsgesellschaft mbH gesellschaft mbH Panoramahotel Grundstücksgesellschaft mbH & Siller & Laar Schrauben- Werkzeug- und Beschläge- Handel Verwaltungs-GmbH Augsburg 100,0 51,0 100,0 Künzelsau 100,0 Dresden 100,0 Künzelsau 100,0 Riihimäki 95,0 Chaville 100,0 Frankreich Grass France S.A.R.L. MKT Metall-Kunststoff-Technik Beteilungs- Künzelsau Göppingen Monks & Crane Limited Wednesbury 100,0 Si3 Limited Wednesbury 100,0 Godalming 100,0 Winzer Würth Industrial Ltd. 143 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Übrige Gesellschaften Anteile WürthGruppe Sitz in % Gesellschaft Großbritannien Würth Industrial Fasteners Limited Pakistan Wednesbury 100,0 Würth Pakistan (Private) Limited Belfast 100,0 Polen Neumarkt 100,0 Brantford 100,0 Wurth Northern Ireland Ltd. Italien Reisser-Pol. Sp. z.o.o. Recabe s.r.l. Kanada Wuerth Modyf Polska Sp. z.o.o. Karatschi 100,0 Chelmno 100,0 Warschau 100,0 Voronezh 100,0 Bratislava 100,0 Maspalomas 100,0 Mazagón-Huelva 100,0 Vitoria 100,0 Chempet 100,0 Zelenec 100,0 Russland Wurth Industry of Canada Limited Kirgisien Würth Central Russia Slowakei Würth Central Asia Logistic Bishkek 100,0 Mali Hommel Hercules France, s.r.o. Spanien Würth Solergy Mali SARL Korofina 100,0 FINCA INTERMINABLE, S.L. Casablanca 100,0 Würth Industrie Logistik Espana S.A. Marokko Würth Maroc SARL Gesellschaft Anteile WürthGruppe Sitz in % Prineto Hispaña S.A. Südafrika Mauritius Wurth Electronics International Holdings Immosa ZA (Pty.) Ltd. (Mauritius) Ltd. Tschechische Republik Port Louis 100,0 Reynosa 100,0 Ungarn Mexiko Schössmetall, spol. s r.o. Würth McAllen Bolt de Mexico S de RL de CV Würth McAllen Maquila Services S de RL de CV Reynosa 100,0 „Hommel Hercules Werkzeughandel“ Würth Service Supply de Mexico Mexicali 100,0 Hungária Szerszám Kereskedelmi Kft Budapest 100,0 WÜRTH Faipari Kft Budapest 100,0 Niederlande Normfest Nederland B.V. USA Well 100,0 Reca Nederland B.V. AN Well 100,0 AFT Inc. Chicago 100,0 Würth Modyf NL B.V. 's-Hertogenbosch 100,0 R.W. Ramsey Realty Corporation Ramsey, New Jersey 100,0 Wurth Industry North America LLC Ramsey, New Jersey 100,0 Würth Wood-Division Holding LLC Ramsey, New Jersey 100,0 Österreich Metzler GmbH Zu (1): Gesellschaften sind auch im Geschäftsbereich Handel tätig. 144 Feldkirch 100,0 L. Führungsgremien Konzernführung Die Konzernführung ist das oberste Entscheidungsgremium der Würth-Gruppe. Sie besteht aus sieben Mitgliedern und ist vergleichbar mit dem Vorstand einer Konzernholding. Zu den wichtigsten Aufgaben der Konzernführung gehören die strategische Unternehmensplanung, die Auswahl von Führungskräften sowie die Steuerung der strategischen Geschäftseinheiten und Funktionalbereiche. Robert Friedmann Sprecher der Konzernführung der Würth-Gruppe Joachim Kaltmaier Mitglied der Konzernführung der Würth-Gruppe Wolfgang Rampmaier Mitglied der Konzernführung der Würth-Gruppe Peter Zürn Stellvertretender Sprecher der Konzernführung der Würth-Gruppe Michel Kern Mitglied der Konzernführung der Würth-Gruppe Dr. Reiner Specht Mitglied der Konzernführung der Würth-Gruppe Jürg Michel Mitglied der Konzernführung der Würth-Gruppe 145 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Beirat Der Beirat ist das oberste Überwachungs- und Kontrollorgan der Würth-Gruppe. Er berät in Fragen der Strategie, genehmigt die Unternehmensplanung sowie die Verwendung der Finanzmittel. Er bestellt die Mitglieder der Konzernführung, der Führungskonferenz und die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der umsatzstärksten Gesellschaften. Bettina Würth Beiratsvorsitzende der Würth-Gruppe Dr. Frank Heinricht Vorsitzender der Geschäftsführung Heraeus Holding GmbH, Hanau Dr. Bernd Thiemann Stellvertretender Beiratsvorsitzender der Würth-Gruppe, ehemaliger Vor sitzender des Vorstands der Deutschen Genossenschaftsbank AG Axel C. A. Krauss Mitglied des Aufsichtsrats Unilever Deutschland, Hamburg Rolf Bauer Ehemaliges Mitglied der Konzern führung der Würth-Gruppe Peter Edelmann Mitglied der Geschäftsführung Voith GmbH, Heidenheim Hans G. Güldenberg Mitglied des Aufsichtsrats Brauns-Heitmann, Warburg 146 Dr. Bernd-Albrecht von Maltzan Bereichsvorstand Private Wealth Management Deutsche Bank AG, Frankfurt/Main Dr. Martin H. Sorg Wirtschaftsprüfer, Partner der Anwaltssocietät Binz & Partner, Stuttgart Dr. h. c. Uwe Zimpelmann Ehemaliger Sprecher des Vorstands Landwirtschaftliche Rentenbank, Frankfurt /Main Ehrenvorsitzender des Beirats Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrats der Würth-Gruppe Ehrenmitglied des Beirats Dr. Michael Rogowski Vorsitzender des Stiftungsrats Hanns-Voith-Stiftung, Heidenheim Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Überblick Würth-Gruppe Würth-Gruppe Umsatz Mitarbeiter Betriebsergebnis vor Steuern* Umsatzrendite EBIT EBITDA Jahresüberschuss Cashflow aus operativer Tätigkeit Investitionen Eigenkapital Bilanzsumme Rating Standard & Poor‘s ** Rating Fitch Ratings ** Mio. EUR Anzahl Mio. EUR in % Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR 2006 2007 2008 2009 2010 7.748 54.906 515 6,7 549 749 307 411 425 2.278 5.083 A/stable A/stable 8.489 63.699 640 7,5 679 908 419 506 479 2.402 5.680 A/stable A/stable 8.816 62.811 545 6,2 575 853 367 434 453 2.517 6.107 A/stable A/stable 7.522 57.882 235 3,1 267 549 111 800 261 2.600 6.292 A/neg. A–/neg. 8.633 62.433 385 4,5 398 690 268 216 283 2.867 6.826 A/stable A–/stable Der Konzernjahresabschluss der Würth-Gruppe wird nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. *Ergebnis vor Ertragsteuern, Abschreibungen auf Firmenwerte und Finanzanlagen sowie ergebniswirksamen Veränderungen der als Fremdkapital ausgewiesenen Minderheitsanteile **Abkürzung zum Rating: Outlook negativ: /neg. Umsatz Würth-Gruppe in Mio. EUR Betriebsergebnis Würth-Gruppe in Mio. EUR 8.000 8.816 7.748 8.633 515 6.000 12,0 545 450 9,0 Jürgen Klohe /Jörg Murawski Würth Elektronik Gruppe Jürgen Graf Funktion Logistik Helmut Gschnell Würth-Linie Italien, Würth Albanien, Spezialisten Italien Norbert Heckmann Sprecher der Geschäftsleitung der Adolf Würth GmbH & Co. KG 385 4.000 300 6,0 235 2.000 150 2006 2 2007 2008 2009 2010 3,0 2006 2007 2008 2009 Uwe Hohlfeld Geschäftsführer Finanzen der Adolf Würth GmbH & Co. KG, stellvertretendes Mitglied der Konzernführung Rainer Bürkert Division Industrie 640 600 7.522 Joachim Breitfeld Chemie-Gruppe (seit 1.1.2011) Aleksandar Grgic Teilregion Osteuropa und Würth-Linie Naher Osten (ohne Dubai) Betriebsergebnis in Mio. EUR Umsatzrendite in Prozent 8.489 Führungskonferenz Die Führungskonferenz bildet die operative Konzerngeschäftsleitung der Würth-Gruppe. Ihre 22 Mitglieder führen jeweils eine strategische Geschäftseinheit oder verantworten einen Funktionalbereich. Bernd Herrmann Elektrogroßhandel, Funktion IT, IT-Gruppe Svein Oftedal Würth-Linie Großbritannien, Irland, Skandinavien (ohne Finnland), Würth Südafrika Juan Ramírez Würth-Linie Spanien, Frankreich, Mittel- und Südamerika Pentti Rantanen Würth-Gruppe Finnland und Baltikum Werner Rau Funktion Einkauf, Handel mit DIN- und Normteilen und Edelstahl Robert Stolz Würth-Linie Auto USA, Würth-Linie Holz USA und Kanada Zekeriya Uluca Würth-Linie Türkei und Teilregion Asien C. Sylvia Weber Leitung Museum/ Kunsthalle Würth, Kuratorin Sammlung Würth Mario Weiss Division Auto (Würth-Linie) (seit 1.1.2011) Alois Wimmer Produktion von Schrauben und Dübeln Markus Würth Division Holz (Würth-Linie), Division Bau (Würth-Linie), Würth-Linie Belgien und Portugal Alfred Wurmbrand Würth-Linie Österreich und Teilregion Osteuropa Peter Schneider reca Group 2010 147 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Bestätigungsvermerk des Unabhängigen Abschlussprüfers Unternehmensprofil Dem vollständigen Konzernabschluss einschließlich der Aufstellung des Anteilsbesitzes und dem Konzern lagebericht wurde vom Konzernabschlussprüfer der folgende Bestätigungsvermerk erteilt: Familienunternehmen auf Wachstumskurs. Das Mutterunternehmen der Würth-Gruppe, die Adolf Würth GmbH & Co. KG, wurde 1945 im baden-württembergischen Künzelsau von Adolf Würth gegründet. Nach dem frühen Tod des Vaters im Jahre 1954 übernahm der heutige Vorsitzende des Stiftungsaufsichtsrats der Würth-Gruppe, Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth, im Alter von 19 Jahren das Unternehmen. Aus der damaligen Schraubenhandlung mit einem Umsatz von 80.000 Euro baute er den Weltmarktführer im Handel mit Befestigungs- und Montagetechnik auf. „Wir haben den von der Würth-Gruppe, Künzelsau, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Konzern-Gewinnund-Verlust-Rechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Konzern-Bilanz, Konzern-Kapitalflussrechnung, Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und Konzernanhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der Konzernleitung der Würth-Gruppe. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Ergänzend wurden wir beauftragt zu beurteilen, ob der Konzernabschluss auch den IFRS insgesamt entspricht. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den IFRS insgesamt und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“ Stuttgart, 18. März 2011 Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BenzingerHinderer WirtschaftsprüferWirtschaftsprüfer 148 Die Geschäftsbereiche der Würth-Gruppe gliedern sich in zwei Einheiten: Die Gesellschaften der Würth-Linie und die Allied Companies. Das klassische Kerngeschäft, der Vertrieb von Montage- und Befestigungsmaterial, ist nach wie vor Tätigkeitsschwerpunkt der Unternehmen der Würth-Linie. Die Allied Companies sind als Handels- oder Produktionsunternehmen in verwandten Geschäftsfeldern und als Finanzdienstleister tätig. Die ebenfalls den Allied Companies zugeordnete Geschäftseinheit Diversifikation umfasst zudem Dienstleistungsbetriebe in der Logistik, Hotels und Gastronomiebetriebe sowie eine Juniorenfirma. Konzentration auf die eigene Kernkompetenz sowie die Unternehmenskultur prägen den Konzern in seiner Strategie und Weiterentwicklung. Vor allem der kundennah ausgerichtete Vertrieb, der damit verbundene Servicegedanke und das Qualitätsniveau auf höchster Ebene zeichnen die Leistungen und Produkte der Würth-Gruppe aus. Würth ist Qualität und Kundennähe. Das visionäre Denken der Führungsverantwortlichen und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter treibt das Unternehmen zum Erreichen immer neuer Meilensteine an. Der Führungsstil des Hauses ist geprägt von Hochachtung vor den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und deren Leistung. Dies unterstreicht den Anspruch des Unternehmens, das optimistisch, dynamisch und verantwortungsbewusst seine Kunden nicht nur zufriedenstellen, sondern begeistern will. Ergebnisse 2010 » Der Umsatz der Würth-Gruppe ist um 14,8 Prozent auf 8,6 Milliarden Euro gestiegen. » Das Betriebsergebnis entwickelt sich mit 385 Millionen Euro stärker als erwartet. » Die Würth-Gruppe ist mit 408 Einzelgesellschaften in 84 Ländern marktaktiv. » 62.433 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind weltweit in der Würth-Gruppe beschäftigt, davon über 30.000 als fest angestellte Verkäufer. 1 Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss Inhalt 1 Impressum 4 1 1 2 3 Unternehmensprofil Ergebnisse 2010 Überblick Würth-Gruppe Geschäftsbereiche 2010 Führung 4 8 12 13 14 15 16 17 18 Herausgeber Würth-Gruppe Würth Kompakt Bericht des Beirats Vorwort des Sprechers der Konzernführung Rechtliche Struktur und Organisation der Würth-Gruppe Beirat Konzernführung Führungskonferenz Meilensteine der Würth Historie Jubiläum 2010 31 32 33 34 35 36 37 38 Die Geschäftseinheiten der Allied Companies: Elektrogroßhandel Handel reca Group Produktion Werkzeuge Elektronik Schrauben und Normteile Finanzdienstleistungen 39 44 46 50 53 54 55 56 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage Forschung und Entwicklung Risiko- und Chancenbericht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Unternehmerische Verantwortung Corporate Governance Bericht Nachtragsbericht Prognosebericht Hauptsitz: Reinhold-Würth-Straße 12 –17 74653 Künzelsau, Deutschland Nebensitz: Hauptstrasse 78 9400 Rorschach, Schweiz 59 24 Die Geschäftsbereiche der Würth-Gruppe 26 27 28 29 30 Die Divisionen der Würth-Linie: Metall Auto Holz Industrie Bau Konzernabschluss 60 Konzern-Gewinn-und-Verlust Rechnung 61 Konzern-Gesamtergebnisrechnung 62 Konzern-Bilanz 64 Konzern-Kapitalflussrechnung 66 Konzern-Eigenkapital veränderungsrechnung 67 Konzern-Wertschöpfungsrechnung 68 Konzernanhang Produktion Scanner GmbH Künzelsau Lektorat Gisela Gloger, Konstanz Verantwortlich für den Inhalt Robert Friedmann, Joachim Kaltmaier Druck Firmengruppe APPL, aprinta druck, Wemding Redaktion, Koordination Maria Theresia Heitlinger, Silke Hofmann, Sarah Rummel, Ralf Schaich, Sigrid Schneider, Martina Skibowski, Claudia Zürn Fotonachweis Scanner GmbH (S. 17, 26–38) Andi Schmid (S. 4, 9, 14, 17, 29) Archiv Würth (S. 16) Die Redaktion dankt allen Kolleginnen und Kollegen, die zur Erstellung des Geschäftsberichts beigetragen haben. Printed in Germany. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung. Konzernlagebericht 18 Konjunkturelles Umfeld 19 Geschäftsverlauf 20 Umsatz nach Regionen Design-Konzept HGB Hamburger Geschäftsberichte GmbH & Co. KG, Hamburg Dieser Konzerngeschäftsbericht erscheint auch in englischer Sprache. Die deutsche und englische Sprachversion sowie weitere Informationen zur Würth-Gruppe sind im Internet abrufbar unter: www.wuerth.com Kontakt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Würth-Gruppe Telefon +49 7940 15-1186 Telefax +49 7940 15-4400 [email protected] ZAHLEN. DATEN. FAKTEN. 2010 Geschäftsbericht der Würth-Gruppe 2010 Für das Geschäftsjahr 2020 hat die Würth-Gruppe das Ziel, mit 100.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Umsatz von 20 Milliarden Euro zu erwirtschaften. www.wuerth.com 22 Von der Aufs Unternehmen Geschäftsbericht der Würth-Gruppe 2010 Geschäftsbericht der Würth-Gruppe 2010 Für das Geschäftsjahr 2020 hat die Würth-Gruppe das Ziel, mit 100.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Umsatz von 20 Milliarden Euro zu erwirtschaften. www.wuerth.com 22 Von der Aufs Unternehmen Geschäftsbericht der Würth-Gruppe 2010 Geschäftsbericht der Würth-Gruppe 2010 Für das Geschäftsjahr 2020 hat die Würth-Gruppe das Ziel, mit 100.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Umsatz von 20 Milliarden Euro zu erwirtschaften. www.wuerth.com 212 22 211 unternimm was. Ideen erfolgreich in die Tat umsetzen 14 Schritte für Unternehmungslustige unternimm was. Ideen erfolgreich in die Tat umsetzen Illustriert von Tomi Ungerer 14 Schritte Für Unternehmungslustige Erster Schritt Mach eine Bestandsaufnahme. ....2 Zweiter Schritt Gib Dein Bestes. ..............................4 Dritter Schritt Pack mit an. ...................................6 Vierter Schritt Festige Beziehungen. ....................8 Fünfter Schritt Sei zur Stelle. ................................10 Sechster Schritt SUCHE DIE LÖSUNG. ......................12 Siebter Schritt Verlasse Dein Haus. .....................15 Achter Schritt Lerne die Welt kennen. ...............16 Neunter Schritt Liebe, was Du tust. .......................18 Zehnter Schritt Bleib neugierig. ...........................20 Elfter SchrittDenke kreuz und quer. ..............22 Zwölfter Schritt teil Dein Glück mit anderen. .....26 Dreizehnter Schritt Zeig Benimm. ................................29 Vierzehnter Schritt Bleib bescheiden. .........................30 2 Erster Schritt: Mach eine Bestandsaufnahme. Mit Lust ans Werk 3 Unternehmenskultur kann man nicht konstruieren. Absurd wäre, sie aus Lehrbüchern schöpfen zu wollen. Über 60 Jahre ist unsere Unternehmenskultur evolutionär gewachsen, immer steht der Mensch im Mittelpunkt. Gemeinsam Ziele verfolgen, gemeinsam Erfolge feiern Oft werde ich gefragt, welche Strategien hinter der Entwicklung von Würth stehen und ob es ein geheimnisvolles Erfolgsrezept gibt. Die Antwort darauf ist ziemlich einfach: In der Firmengeschichte gab es keinen „Big Bang“. Schritt für Schritt sind wir vorwärts gegangen, harmonisch, homogen, konsequent, ohne Brüche und Friktionen. Wegmarken sind gleichwohl die frühe Internationalisierung und die familiäre, gute Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern und Geschäftsleitung. Geradlinig, berechenbar, optimistisch, leistungsbereit Ich bin mir sicher, dass Menschenführung zu mehr als fünfzig Prozent über Gewinn und Verlust entscheidet, während Kapital und Produkte nur nachgeordnete Bedeutung haben. Würth garantiert für engagierte Mitarbeiter hohe Arbeitsplatzsicherheit. Unsere Beschäftigten antworten darauf mit Loyalität. Wir sind zielstrebig, begeistert und ins Wachstum geradezu verliebt. Dabei ist und bleibt Würth ein Familienunternehmen mit regionalen Wurzeln und Zweigen, die in alle Welt reichen. Wer eine Leiter benutzt, weiß, wo er hin will Dieses Büchlein soll Lust auf Unternehmungen und auf unser Unter nehmen machen. Es zeigt in 14 Schritten auf, wie Ideen erfolgreich in die Tat umgesetzt werden. Zur Illustrierung der Kapitel haben wir Tomi Ungerer um seine Entwürfe gebeten. Als Leitmotiv hat er die Leiter gewählt. Wer eine Leiter benutzt, weiß, wo er hin will. Doch zu Beginn steht die Prüfung: Habe ich alles, um Sprosse für Sprosse nach oben zu klettern? Bei der Lektüre wünsche ich viel Vergnügen. Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth Tomi Ungerer (links) mit Reinhold Würth 4 Zweiter Schritt: Gib Dein Bestes. Damit der Eiffelturm BeStehen bleibt Würth steht für Qualität – an jedem Ort und zu jeder Zeit. Alle Würth Mitarbeiter weltweit, darunter mehr als 500 dem Bereich Qualität zugeordnet, sorgen dafür, dass Produkte und Prozesse ständig weiterentwickelt werden. So hält Würth höchsten Ansprüchen stand. Das Unternehmen Eiffelturm Fast sieben Millionen Menschen aus aller Welt besuchen jedes Jahr das Wahrzeichen der französischen Hauptstadt Paris. Um die beeindruckende Sehenswürdigkeit zu erhalten, bedarf es eines enormen organisatorischen und technischen Aufwands, schließlich ist der Eiffelturm an allen 365 Tagen im Jahr geöffnet. Würth stützt und unterstützt Zur Instandhaltung des filigranen Bauwerks liefert Würth an die Société d‘Exploitation de la Tour Eiffel Schrauben, Schraubendreher, Metallbohrer, Akkubohrschrauber und Akkubohrhämmer. Die Restauratoren tragen Schutzanzüge, Atem- und Augenschutz, Schutzmasken und Handschuhe – alles von Würth. 5 6 Dritter Schritt: Pack mit an. Logisch, dass hier was läuft 7 Über das Logistikzentrum in Künzelsau beliefert die Adolf Würth GmbH & Co. KG ihre Kunden in ganz Deutschland, sichert den Nachschub der bundesweit 319 Niederlassungen und beschickt die Gesellschaften der Würth-Linie weltweit mit Produkten. Das sind 420 Tonnen Ware an einem Tag. Es geht los! In der Arbeitsvorbereitung geht um 3.30 Uhr das Licht an: Die ersten Mitarbeiter planen, was in den nächsten Stunden zu tun ist. Pünktlich um 5.30 Uhr fällt der Startschuss. Die Bestellung wird zum Paket. Jeder packt mit an: 25.000 110.000 25.000 1.000 60 670 Kundenaufträge Auftragspositionen Pakete Paletten Lkw Logistikmitarbeiter/innen schaffen das jeden Tag! 8 Vierter Schritt: Festige Beziehungen. Hand in Hand Starke Partner wachsen gemeinsam. Die Erfolgsgeschichte von Würth ist auch das Ergebnis vieler Tausend Partnerschaften zwischen unserem Unternehmen und unseren Kunden, zwischen Innen- und Außendienst, zwischen Lieferanten und unserem Vertrieb. Reinhold Würth pflanzt eine Rotbuche beim Partner-Kunden Holzbau Mögerle in Künzelsau-Gaisbach. Der Kunde ist Partner Der Würth Außendienstmitarbeiter ist nicht einfach nur ein Verkäufer. Er hält engen Kontakt zu seinen Kunden, besucht sie regelmäßig, informiert sie über Produktentwicklungen, präsentiert Neuheiten und vergisst auch den Geburtstag seines Kunden nicht. Kurzum ein Geschäftspartner, der sich einfühlt, mitdenkt und hilft, Probleme des Kunden zu lösen. Innen- und Außendienst bilden ein Team Die Zusammenarbeit zwischen Innen- und Außendienst läuft Hand in Hand. Im Team wird der Erfolg erarbeitet. Der Innendienst schafft ein Gerüst und eine Struktur, damit der Außendienst sich ganz auf sein Kerngeschäft konzentrieren kann: das Verkaufen. Mit Lieferanten auf Augenhöhe Würth entwickelt Produkte gemeinsam mit seinen Lieferanten weiter. Das funktioniert, weil beide Seiten Wert auf langfristige Beziehungen legen und sich gegenseitig respektieren und vertrauen. Ein durchgängig hoher Servicegrad ist Beleg für diese Partnerschaft. 9 10 Fünfter Schritt: Sei zur Stelle. Jedem Kunden seinen Würth Wir sollen alle Kunden gleich bedienen? Auf keinen Fall! Kleine oder große Handwerksbetriebe, national und international tätige Großkunden, alle haben unterschiedliche Anforderungen. Das bedeutet, jeder dieser Kunden benötigt ein auf ihn speziell zugeschnittenes Beratungsund Belieferungskonzept. Und das geht! Würth sieht sich jeden Kunden genau an Aus welcher Branche kommt er? Wie können wir ihn aufgrund seiner Betriebsgröße und Organisation am besten unterstützen? Wie treffen wir mit ihm am besten zusammen? Auf der autofreien Insel Langeoog treten wir für unsere Kunden kräftig in die Pedale. Würth ist da Mit 30.410 Außendienstmitarbeitern und 1.013 Verkaufsniederlassungen weltweit, über intensive Telefonbetreuung und natürlich via Internet: Würth ist überall erreichbar. Kein Weg ist uns zu weit: Sogar mit dem Fahrrad bringen wir das kleinste Paket zu unseren Kunden auf die autofreie Nordseeinsel Langeoog. Wozu der ganze Aufwand? Würth schafft seinen Kunden Freiraum. Freiraum bedeutet Zeit, Zeit bedeutet Geld. Das alles zusammen bedeutet: Würth Kunden haben den Kopf frei, können sich auf ihr eigentliches Geschäft konzentrieren und setzen ihre Ideen erfolgreich in die Tat um. 11 12 Sechster Schritt: SUCHE DIE LÖSUNG. Tüfteln für den Kunden 13 Innovationsmanagement spielt seit Jahren eine zentrale Rolle in der gesamten Würth-Gruppe. Die Zusammenarbeit mit unabhängigen Instituten und Hochschulen sowie einem Beirat aus dem Kreis der Würth Kunden und praxisorientierte Anregungen aus persönlichen Kundenkontakten sind die Basis für die aktive Produktentwicklung. Dabei kann die Lösung Hightech sein – muss aber nicht. Oberstes Ziel ist der Nutzen für den Kunden. Ihn wollen wir begeistern! Was ist die Aufgabe des Kundenbeirats? Joachim Wohlfeil: „Das Gremium, das auf eine Initiative von Reinhold Würth eingerichtet wurde, feiert 2011 bereits sein 30-jähriges Bestehen. Ziel ist es, das Unternehmen bei seiner Ausrichtung auf die Kundenbedürfnisse zu unterstützen. Alle Mitglieder sind selbst Handwerker und können so wichtige Impulse geben.” Welche Entwicklung beobachten Sie bei Würth? „Exemplarisch möchte ich die Handwerkzeuge nennen, die Würth bereits 50 Jahre im Sortiment hat. Über die letzten Jahre hat sich Würth in diesem Sortimentsbereich in die Champions League entwickelt und bietet heute exzellente, teilweise sogar vom TÜV als Referenz getestete Werkzeuge.” Was ist das Besondere an den Würth Produkten? „Scheinbar einfache Produkte werden von Würth so weiterentwickelt, dass sie den Kunden eine Arbeitserleichterung bieten. So hilft eine Farbkennzeichnung auf Bits und Schraubendrehern dem Handwerker, die passenden Komponenten schneller zusammenzufinden. Klingt simpel, spart aber ungemein Zeit.” Joachim Wohlfeil, Vorsitzender des Kundenbeirats der Adolf Würth GmbH & Co. KG Höchste Ansprüche auf kleinstem Raum 14 Eine Leica begleitet ihren Besitzer oft ein Leben lang. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an Material und Funktionalität. Würth Elektronik erfüllt diese mit seinen Leiterplattenlösungen und ist bevorzugter Entwicklungspartner von Leica. Leica schätzt Würth Elektronik als Entwicklungspartner für innovative Leiterplattenlösungen. www.we-online.de Scharfe Fotos brauchen clevere Technik Unter dem schlichten Namen S2 vertreibt Leica sein neues Flaggschiff unter den digitalen Profi-Spiegelreflexkameras. Kompakt wie eine Kleinbildkamera bietet sie gleichzeitig die Vielseitigkeit und hohe Auflösung einer Studiokamera. In die Entwicklung der S2 ist auch Würth Elektronik als Leiterplattenspezialist eingebunden. So trägt heute eine Leiterplatte aus Niedernhall den Sensor, der das Bild aufnimmt. Eine andere erfüllt höchste Ansprüche als Kommunikationsplattform für den besonders leistungsstarken Bildprozessor Maestro. Großes Potenzial vorhanden Die Kamera ist mit rund 20 weiteren flexiblen und starrflexiblen Leiterplatten bestückt. Durch diese „3-D“-Leiterplatten kann sehr viel Elektronik platzsparend im Gehäuse untergebracht werden. Viele flexible Leiterplatten in der Kamera sind kompakte und komplexe „Kabel“ mit integrierten Schnittstellen. Sie verbinden Elektronikmodule wie elektronische Baugruppen, Displays, Sensoren oder Bedienelemente. Siebter Schritt: Verlasse dein haus. 15 16 Achter Schritt: Lerne die Welt kennen. Würth Spirit Auf allen Kontinenten Würth Mitarbeiter lieben die Herausforderung. Die unterschiedlichen regionalen Gegebenheiten und das Zusammentreffen kultureller Unterschiede in neuen Märkten inspirieren sie. „Das Erobern des indischen Marktes ist herausfordernd. Es motiviert täglich, den Würth Spirit – integriert und gelebt auf indische Weise – und das Unternehmen so wachsen zu sehen. Auch hier gilt: Wir lieben das Verkaufen!“ Thomas Falk, CEO Wuerth Industrial Services India Pvt. Ltd. „Nach Kostenreduzierungen und Personalabbau im Jahr 2009 konnten wir 2010 unser Motto „Back to Growth” umsetzen. Bewundernswert war für mich, mit welcher Motivation einige Mitarbeiter zurückgekehrt sind. Toll war auch, dass wir Nachwuchskräfte einstellen konnten, die mit ihrer Kreativität und ihrem Optimismus neue Impulse in unsere Orga nisation gebracht haben.“ Tabea Götz, General Manager Würth Industry of North America LLC. „Südafrika war nie ein Land, in dem ein Unternehmen einfach aufzubauen ist, da unsere Geschichte von Unsicherheit und unnachgiebigen Kämpfen geprägt ist. Aber wir haben der Weltwirtschaftskrise besser getrotzt als viele andere Länder. 2010 konnten wir gleich zwei Ereignisse feiern: Unsere „Rainbow Nation“ war Gastgeber der FIFA Weltmeisterschaft und Action Bolt hat den Teamspirit als Vorbild gewählt, um unsere Ziele als Tochterunternehmen der Würth-Gruppe erfolgreich zu verfolgen.“ Jasper Perumal, CEO Action Bolt (Pty.) Ltd., Südafrika FIFA-WM-Fieber in Südafrika: gute Stimmung bei Würth Action Bolt in Durban 17 18 Neunter Schritt: Liebe, was Du tust. SEINEN WEG IM UNTERNEHMEN FINDEN 19 Ein Unternehmen kann einiges dafür tun, die Neugier, die Kreativität, den Mut und nicht zuletzt die Unternehmungslust seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lebendig zu halten. Gelebte Unternehmungslust: bei „Fit mit Würth“, in Seminaren oder auch beim Feiern. Hilfestellung geben Sicherlich ist es für ein Familienunternehmen bezeichnend, dass diese Ver antwortung schon sehr früh vom Unternehmenseigentümer erkannt wurde. So hat Reinhold Würth 1991 die Akademie Würth gegründet. Sie bündelt unter anderem alle Aktivitäten des Unternehmens, die den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Hilfestellung bei der Gestaltung der Work-LifeBalance geben: Hierzu zählt beispielsweise ein umfassendes Weiter bildungsangebot und das Gesundheitssportprogramm „Fit mit Würth“. Perspektiven für Mitarbeiter Über die richtige Ausbildung und gute Rahmenbedingungen hinaus brauchen Mitarbeiter eine Perspektive, was ihren Weg im Unternehmen angeht. Deshalb betreibt Würth konsequente Nachwuchsarbeit. Die Adolf Würth GmbH & Co. KG, die größte Einzelgesellschaft des Konzerns, bildet in über 60 Berufen aus. Auf internationaler Ebene werden durch die Förderprogramme „MC Würth“ und „High Potential“ Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Führungspositionen im mittleren und oberen Management herangeführt. Ein Trainee-Programm bereitet Mitarbeiter auf internationale Einsätze und Führungsaufgaben vor. Studienprogramme zur akademischen Qualifizierung ermöglichen das berufsbegleitende Erlangen international anerkannter Studienabschlüsse. 20 Zehnter Schritt: Bleib neugierig. BEGLEITEN UND FÖRDERN 21 Bettina Würth, Beiratsvorsitzende der Würth-Gruppe beschreibt im Gespräch die Bedeutung von Mitarbeiterführung und welche Heraus forderung für den Arbeitgeber darin liegt. Was tut Würth, um ein attraktiver Arbeitgeber zu sein? „Karriere um jeden Preis will heute kaum noch jemand. Es ist vielmehr eine Kombination aus Perspektive und Work-Life-Balance. An beiden Polen müssen wir etwas bieten. Deshalb entwickeln wir unsere inter nationalen Nachwuchs- und Weiterbildungsprogramme ständig weiter und machen Angebote neben dem beruflichen Alltag wie in Kunst, Kultur und Sport.“ Was sind die Herausforderungen in der Personalentwicklung? „Durch die veränderte Altersstruktur im Unternehmen und die veränderten Ansprüche der Beschäftigten herrschen ganz neue Voraussetzungen für die Mitarbeiterführung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwarten, dass sie individuell begleitet und gefördert werden.“ Ist ein Job bei Würth nicht stressig? „Sicherlich fordert Würth Leistung. Entscheidend ist aber, dass wir unsere Arbeitnehmer damit nicht alleine lassen. Es hilft dem Mitarbeiter zum einen, wenn Ziele klar formuliert werden, wenn nachvollziehbar ist, warum das Unternehmen einen bestimmten Weg geht. Zum anderen ist es wichtig, dass da wo Dampf aufgebaut wird, auch Dampf abgelassen werden kann. Eine offene Kommunikationskultur trägt dazu bei.“ Was fordern Sie von Ihren Beschäftigten? „Die Unternehmungslust voll auszuleben! Natürlich haben wir klare Anforderungen, die wir aber nicht in starre Arbeitsplatzbeschreibungen pressen. Alle sind aufgefordert, die Freiheitsgrade, die sie bekommen, zu nutzen und sozusagen als Unternehmer im Unternehmen auszufüllen.“ Bettina Würth, Beirats vorsitzende der Würth-Gruppe 22 Elfter Schritt: Denke kreuz und quer. Bücher und Bilder inspirieren 23 Würth engagiert sich in vielen Bereichen. Europaweit bieten 14 konzern eigene Museen und Kunstdependancen Raum zur Begegnung mit Kunst und Kultur. Sie geben Impulse für neue Sichtweisen. Blick ins Museo Würth La Rioja, Verleihung Würth-Preis für Europäische Literatur, KatzAusstellung in Schwäbisch Hall (von links) Kunsthalle Würth zeigt Ernst, Ungerer und Katz „Albtraum und Befreiung. Max Ernst in der Sammlung Würth“ faszinierte mit surrealen Schocks in der Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall. Mit über 600 Exponaten geriet dort „Tomi Ungerer. Eklips – Neues für die Augen von 1960 bis 2010“ zur bislang größten und erfolgreichsten Ungerer-Retrospektive aller Zeiten. Parallel wurde in einer kleinen Schau Christos 75. Geburtstag gewürdigt. „Alex Katz. Prints, Paintings, Cutouts“ entstand in Kooperation mit der Albertina, Wien und dem New Yorker Künstler, der als Meister des „Cool Painting“ gilt. Bei der Schau im spanischen Museo Würth La Rioja „La mirada del Co leccionista“ begeisterte Picasso das Publikum. Im Musée Würth France Erstein reflektierte die Ausstellung „Paris – Karlsruhe – Berlin: Vents d’est et d’ouest“ künstlerische Bezüge dieser Städte untereinander. Würth-Preis für Europäische Literatur und Würth-Literaturpreis Den mit 25.000 Euro dotierten Würth-Preis für Europäische Literatur erhielt Ilija Trojanow. Den Würth-Literaturpreis in Höhe von 7.500 Euro teilten sich Ulrike Schäfer und Barbara Dickow. „Wie fühlt es sich an, ein Tier zu sein“ war das Thema, das der Amerikaner Jonathan Franzen während seiner Tübinger Poetik-Dozentur gestellt hatte. www.kunst.wuerth.com unterstützen und den Dialog fördern 24 Die Gemeinnützige Stiftung Würth, deren Stiftungskapital 2010 auf sechs Millionen Euro erhöht wurde, unterstützt Kunst und Kultur, Forschung und Wissenschaft, Bildung und Erziehung. Die Repräsentanzen in Berlin und Brüssel fördern den Austausch zwischen Wirtschaft und Politik. Konvent für Deutschland in der Würth Repräsentanz Berlin, Kinderzentrum ÜmütNadjeschda, Feldversuch der Stiftung zur Förderung der Reinhold-Würth-Hochschule (von links) www.stiftung-wuerth.de www.wuerth-hausberlin.de Schlagzeug, Sägemaschine und Solarroller Der Multiperkussionist Martin Grubinger ist ein Star der Konzertsäle. Er erhielt den Würth Preis der Jeunesses Musicales Deutschland. Das Kinderzentrum Ümüt-Nadjeschda für Behinderte in Kirgistan wurde mit Würth Werkzeug und einer Sägemaschine ausgestattet. Damit können die Bewohner ihre handwerklichen Fähigkeiten schulen. Die Stiftung zur Förderung der Reinhold-Würth-Hochschule unterstützt einen Feldversuch mit Elektrorollern, deren „Betankung“ über eine Photovoltaikanlage erfolgt. Das optimale Zusammenwirken der Elektromobilität mit Photovoltaiksystemen wird untersucht. Wirtschaft und Politik im Gespräch Die Würth Repräsentanzen in Berlin und Brüssel pflegen den Dialog mit allen verantwortlichen gesellschaftlichen Gruppierungen und Institutionen. Fragen zum europäischen Binnenmarkt, der europäischen Außenhandelspolitik, zur Föderalismusreform II und zum Lissabonvertrag werden neben weiteren wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Themen diskutiert und Handlungsempfehlungen daraus an die Legislative gerichtet. Lernen als erlebnis begreifen 25 Die Freie Schule Anne-Sophie ist eine Privatschule mit Ganztagsbetreuung und arbeitet nach einem eigenen pädagogischen Konzept, bei dem der Lernwunsch des Kindes und das Urbedürfnis des autonomen Lernens im Mittelpunkt stehen. Zentrale Bedeutung erhält das Vertrauen in sich selbst, in die Eltern und Lernbegleiter als Voraussetzung für die ganz individuelle Entwicklung des Kindes: Du kannst das, was du dir vornimmst, auch selbst erreichen! Gymnasiale Oberstufe ab September 2010 Im Schuljahr 2010/2011 startet die Freie Schule Anne-Sophie mit der Sekundarstufe II, dem College, und bietet damit alle Bildungsgänge von der Grundschule bis zum Gymnasium an. Viele junge Menschen streben die Hochschulreife an, weil sie damit die Voraussetzung für ein Studium erfüllen. Doch Schule bietet viel mehr. Die Schulzeit gibt jedem die Chance, sein eigenes Potenzial, seine Fähigkeiten zu entdecken und auszuschöpfen. Genau bei diesem Gedanken setzt die Freie Schule Anne-Sophie an: Lernen hat in erster Linie mit einem selbst zu tun. Wenn die Jugendlichen merken, dass sie sich über die echte Auseinandersetzung mit den Lerninhalten ihre eigene Welt erschließen können und sich diese mit der Außenwelt durchaus in Übereinstimmung bringen lässt, begreifen sie Lernen als Erlebnis und wichtiges Stellrad zur eigenen Zukunftsgestaltung. Beobachten und erkennen: Die Lernpartner beobachten beim Experimentieren, wie sich Flüssigkeiten mischen, und erarbeiten die Bedeutung der Diffusion für biologische Systeme. Dr. Susca, Abteilungsleiter der Sekundarstufe II unterstützt sie dabei. www.freie-schule-annesophie.de Die Freie Schule AnneSophie liegt in der Trägerschaft der Gemeinnützigen Stiftung Würth und wird von der Würth-Gruppe, insbesondere von der Adolf Würth GmbH & Co. KG, gefördert. 26 Zwölfter Schritt: teil Dein Glück mit anderen. Ein Besuch im Hotel-Restaurant Anne-Sophie in Künzelsau 27 „Glück heißt, Stimmungen schaffen können“, sagte der Philosoph Prentice Mulford. Zehn Uhr morgens: Es wuselt im ganzen Haus. Die Mitarbeiter richten die Zimmer her, bereiten Leckereien in der Küche vor und die Getränketheke muss glänzen. Wir haben uns umgeschaut und gefragt, wie es ist, in einem Haus zu arbeiten, das sich zum Ziel gesetzt hat, behinderte Menschen in den Arbeitsalltag zu integrieren und Gästen einen schönen Aufenthalt zu bereiten. Cornelia Röser, Hauskeeping Benjamin Martin Sigmund, Service Serkan Güzelcoban, Küchenchef mit Küchengehilfe Markus Weber Sonja Wolpert, Hauskeeping „Es klappt nicht immer, dass ich etwas an andere davon abgebe, wenn ich mich gut fühle. Aber ich kann auf die anderen achten. Ich bin eigentlich für die Zimmer zuständig, aber wenn ich an der Spülküche vorbeilaufe und da ist jemand allein, helf’ ich.“ Cornelia Röser, Hauskeeping „Putzen, aufräumen, polieren – in erster Linie bin ich zum Arbeiten da. Es ist aber auch schön, dass wir montags alle zusammen singen. Ich bin eher einer, der gerne mal ein Späßle mit den Kollegen macht. Ich hab ihnen Spitznamen ge geben – die verrate ich jetzt aber nicht.“ Benjamin Martin Sigmund, Service www.hotel-anne-sophie.de 28 „Es ist wichtig, dass wir uns Ziele setzen und dass wir die auch verfolgen. Es ist schön zu sehen, dass etwas gut bei den Gästen ankommt. Gleichzeitig gehen wir sehr achtsam miteinander um. Ich muss wissen, mit wem ich arbeite. Es gibt schließlich so unterschiedliche Charaktere.“ Serkan Güzelcoban, Küchenchef „Wenn ich eine Woche nicht im Einsatz war, dann denke ich vor dem ersten Arbeitstag: Oh je, wie wird das wohl werden? Aber wenn erst mal der halbe Vormittag rum ist, weiß ich wieder, dass es mir hier Spaß macht. Ich kann einfach nicht so schnell wie das in anderen Betrieben verlangt wird. Aber hier ist das o.k.“ Sonja Wolpert, Hauskeeping Drei Fragen an Carmen Würth Carmen Würth hat 1999 das Haus gegründet und es als Stätte der Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung konzipiert. Kann man Glück teilen? Freilich kann man das. Es hat etwas mit Teilhabenlassen zu tun. Viele glauben, dass sie sich oder andere dazu erziehen müssten. Für mich war es aber immer ein grundlegendes Bedürfnis, mein Glück zu teilen. Was bedeutet das „Teilhabenlassen“? Carmen Würth, Gründerin des Hotel-Restaurants Anne-Sophie Es gehört zu meiner Lebenseinstellung, niemanden auszuschließen. Ich achte auf andere. Damit fängt es eigentlich an: Es ist wichtig, dass wir unsere fünf Sinne auch gebrauchen und möglichst viel um uns herum bewusst wahrnehmen. Wenn das funktioniert, kann ich mich über Schönes freuen und mich um andere kümmern. Haben Sie aus dieser Philosophie heraus das Hotel-Restaurant Anne-Sophie gegründet? Dem Gedanken folgt das Wort und dann die Tat. Ja, ich glaube schon, dass es gelungen ist, das Haus mit einer besonderen Atmosphäre zu füllen. Es ist ein Ort, auf den ich mich jedes Mal freue und auf den sich andere freuen, weil einen hier liebe Menschen erwarten. Dreizehnter Schritt: Zeig Benimm. 29 30 Vierzehnter Schritt: Bleib bescheiden. 31 32 Danke TOmi ! Die Illustrationen zu diesem Handbuch entstanden in Folge der Ausstellung „Tomi Ungerer. Eklips – Neues für die Augen von 1960 bis 2010“, die im Sommer 2010 über 65.000 Menschen in der Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall begeisterte und dem knapp 80-jährigen Künstler selbst als Wendepunkt seines Schaffens gilt. In unserer Zusammenarbeit haben wir Tomi als hellwachen Zeitgenossen, humorvollen Zeichner und heiteren Freund des Zufalls erleben dürfen, der nach wie vor von Neugier, Experimentierlust und der besessenen Suche nach der vollkommenen Linie geprägt ist. Dafür danken wir Dir, Tomi! Impressum Herausgeber Würth-Gruppe Hauptsitz: Reinhold-Würth-Straße 12 –17 74653 Künzelsau, Deutschland Nebensitz: Hauptstrasse 78 9400 Rorschach, Schweiz Kontakt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Würth-Gruppe Telefon +49 7940 15-1186 Telefax +49 7940 15-4400 [email protected] Verantwortlich für den Inhalt: Robert Friedmann, Joachim Kaltmaier Redaktion, Koordination Maria Theresia Heitlinger, Sarah Rummel, Sigrid Schneider Design-Konzept HGB Hamburger Geschäftsberichte GmbH & Co. KG, Hamburg Produktion Scanner GmbH Künzelsau Lektorat Gisela Gloger, Konstanz Druck Firmengruppe APPL, aprinta druck, Wemding Fotonachweis Ute Biber (S. 13) Maud Chazeau (S. 5) Marc Darchinger (S. 24) Hochschule Heilbronn (S. 24) Alfredo Iglesias (S. 23) Eva-Maria Kraiss (S. 3) Leica Camera AG, Solms (S.14 ) Scanner GmbH (S. 7, 11, 14, 19, 21, 25, 27, 28) Julia Schambeck (S. 23, 32) Andi Schmid (S. 23) Archiv Würth (S. 9, 17, 19, 23, 24) © 2011 Tomi Ungerer © 2011 Würth-Gruppe, Künzelsau/Rorschach Printed in Germany. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung. 1GFP–HGB–SC–APPL–10‘–05/11