2010 - Würth

Transcription

2010 - Würth
Geschäftsbericht der Würth-Gruppe 2010
Für das Geschäftsjahr 2020
hat die Würth-Gruppe das Ziel,
mit 100.000 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern einen
Umsatz von 20 Milliarden Euro
zu erwirtschaften.
Von der
Aufs Unternehmen
Geschäftsbericht der Würth-Gruppe 2010
www.wuerth.com
212
22
211
UNTERNIMM WAS.
IDEEN ERFOLGREICH IN DIE TAT UMSETZEN
14 Schritte für Unternehmungslustige
Klebe
band
!
ZAHLEN. DATEN. FAKTEN.
2010
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Inhalt
1
Impressum
4
1
1
2
3
Unternehmensprofil
Ergebnisse 2010
Überblick Würth-Gruppe
Geschäftsbereiche 2010
Führung
4
8
12
13
14
15 16
17
18
Herausgeber
Würth-Gruppe
Würth Kompakt
Bericht des Beirats
Vorwort des Sprechers
der Konzernführung
Rechtliche Struktur und Organisation
der Würth-Gruppe
Beirat
Konzernführung
Führungskonferenz
Meilensteine der Würth Historie
Jubiläum 2010
31
32
33
34
35
36
37
38
Die Geschäftseinheiten
der Allied Companies:
Elektrogroßhandel
Handel
reca Group
Produktion
Werkzeuge
Elektronik
Schrauben und Normteile
Finanzdienstleistungen
39
44
46 50
53
54
55
56
Ertrags-, Vermögens- und
Finanzlage
Forschung und Entwicklung
Risiko- und Chancenbericht
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Unternehmerische Verantwortung
Corporate Governance Bericht
Nachtragsbericht
Prognosebericht
Hauptsitz:
Reinhold-Würth-Straße 12 –17
74653 Künzelsau, Deutschland
Nebensitz:
Hauptstrasse 78
9400 Rorschach, Schweiz
59
24 Die Geschäftsbereiche
der Würth-Gruppe
26 27 28
29
30
Die Divisionen der Würth-Linie:
Metall
Auto
Holz
Industrie
Bau
Konzernabschluss
60 Konzern-Gewinn-und-Verlust Rechnung
61 Konzern-Gesamtergebnisrechnung
62 Konzern-Bilanz
64 Konzern-Kapitalflussrechnung
66 Konzern-Eigenkapital veränderungsrechnung
67 Konzern-Wertschöpfungsrechnung
68 Konzernanhang
Produktion
Scanner GmbH Künzelsau
Lektorat
Gisela Gloger, Konstanz
Verantwortlich für den Inhalt
Robert Friedmann, Joachim Kaltmaier
Druck
Firmengruppe APPL, aprinta druck,
Wemding
Redaktion, Koordination
Maria Theresia Heitlinger, Silke Hofmann,
Sarah Rummel, Ralf Schaich, Sigrid Schneider,
Martina Skibowski, Claudia Zürn
Fotonachweis
Scanner GmbH (S. 17, 26–38)
Andi Schmid (S. 4, 9, 14, 17, 29)
Archiv Würth (S. 16)
Die Redaktion dankt allen Kolleginnen und
Kollegen, die zur Erstellung des Geschäftsberichts
beigetragen haben.
Printed in Germany. Alle Rechte vorbehalten.
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit
Genehmigung.
Konzernlagebericht
18 Konjunkturelles Umfeld
19 Geschäftsverlauf
20 Umsatz nach Regionen
Design-Konzept
HGB Hamburger Geschäftsberichte
GmbH & Co. KG, Hamburg
Dieser Konzerngeschäftsbericht erscheint auch in
englischer Sprache.
Die deutsche und englische Sprachversion sowie
weitere Informationen zur Würth-Gruppe sind im
Internet abrufbar unter:
www.wuerth.com
Kontakt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
der Würth-Gruppe
Telefon +49 7940 15-1186
Telefax +49 7940 15-4400
[email protected]
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Kleber
!
Bestätigungsvermerk des
Unabhängigen Abschlussprüfers
Unternehmensprofil
Dem vollständigen Konzernabschluss einschließlich der Aufstellung des Anteilsbesitzes und dem Konzern­
lagebericht wurde vom Konzernabschlussprüfer der folgende Bestätigungsvermerk erteilt:
Familienunternehmen auf Wachstumskurs. Das Mutterunternehmen der Würth-Gruppe, die
Adolf Würth GmbH & Co. KG, wurde 1945 im baden-württembergischen Künzelsau von Adolf Würth
gegründet. Nach dem frühen Tod des Vaters im Jahre 1954 übernahm der heutige Vorsitzende des
Stiftungsaufsichtsrats der Würth-Gruppe, Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth, im Alter von 19 Jahren
das Unternehmen. Aus der damaligen Schraubenhandlung mit einem Umsatz von 80.000 Euro baute
er den Weltmarktführer im Handel mit Befestigungs- und Montagetechnik auf.
„Wir haben den von der Würth-Gruppe, Künzelsau, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Konzern-Gewinnund-Verlust-Rechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Konzern-Bilanz, Konzern-Kapitalflussrechnung, Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und Konzernanhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar
bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in
der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften
liegt in der Verantwortung der Konzernleitung der Würth-Gruppe. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns
durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Ergänzend
wurden wir beauftragt zu beurteilen, ob der Konzernabschluss auch den IFRS insgesamt entspricht.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW)
festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen
und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter
Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung
der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld
des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit
des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und
Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der
angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter
sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung,
dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS,
wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen
Vorschriften sowie den IFRS insgesamt und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem
Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der
zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“
Stuttgart, 18. März 2011
Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
BenzingerHinderer
WirtschaftsprüferWirtschaftsprüfer
148
Die Geschäftsbereiche der Würth-Gruppe gliedern sich in zwei Einheiten: Die Gesellschaften der
Würth-Linie und die Allied Companies. Das klassische Kerngeschäft, der Vertrieb von Montage- und
Befestigungsmaterial, ist nach wie vor Tätigkeitsschwerpunkt der Unternehmen der Würth-Linie. Die
Allied Companies sind als Handels- oder Produktionsunternehmen in verwandten Geschäftsfeldern
und als Finanzdienstleister tätig. Die ebenfalls den Allied Companies zugeordnete Geschäftseinheit
Diversifikation umfasst zudem Dienstleistungsbetriebe in der Logistik, Hotels und Gastronomiebetriebe
sowie eine Juniorenfirma.
Konzentration auf die eigene Kernkompetenz sowie die Unternehmenskultur prägen den Konzern in
seiner Strategie und Weiterentwicklung. Vor allem der kundennah ausgerichtete Vertrieb, der damit
verbundene Servicegedanke und das Qualitätsniveau auf höchster Ebene zeichnen die Leistungen
und Produkte der Würth-Gruppe aus.
Würth ist Qualität und Kundennähe. Das visionäre Denken der Führungsverantwortlichen und aller
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter treibt das Unternehmen zum Erreichen immer neuer Meilen­steine an.
Der Führungsstil des Hauses ist geprägt von Hochachtung vor den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
und deren Leistung. Dies unterstreicht den Anspruch des Unternehmens, das optimistisch, dynamisch
und verantwortungsbewusst seine Kunden nicht nur zufriedenstellen, sondern begeistern will.
Ergebnisse 2010
» Der Umsatz der Würth-Gruppe ist um 14,8 Prozent auf 8,6 Milliarden Euro gestiegen.
» Das Betriebsergebnis entwickelt sich mit 385 Millionen Euro stärker als erwartet.
» Die Würth-Gruppe ist mit 408 Einzelgesellschaften in 84 Ländern marktaktiv.
» 62.433 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind weltweit in der Würth-Gruppe beschäftigt,
davon über 30.000 als fest angestellte Verkäufer.
1
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Überblick Würth-Gruppe
Würth-Gruppe
Umsatz
Mitarbeiter
Betriebsergebnis vor Steuern*
Umsatzrendite
EBIT
EBITDA
Jahresüberschuss
Cashflow aus operativer Tätigkeit
Investitionen
Eigenkapital
Bilanzsumme
Rating Standard & Poor‘s **
Rating Fitch Ratings **
Mio. EUR
Anzahl
Mio. EUR
in %
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
2006
2007
2008
2009
2010
7.748
54.906
515
6,7
549
749
307
411
425
2.278
5.083
A/stable
A/stable
8.489
63.699
640
7,5
679
908
419
506
479
2.402
5.680
A/stable
A/stable
8.816
62.811
545
6,2
575
853
367
434
453
2.517
6.107
A/stable
A/stable
7.522
57.882
235
3,1
267
549
111
800
261
2.600
6.292
A/neg.
A–/neg.
8.633
62.433
385
4,5
398
690
268
216
283
2.867
6.826
A/stable
A–/stable
Der Konzernjahresabschluss der Würth-Gruppe wird nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt.
*Ergebnis vor Ertragsteuern, Abschreibungen auf Firmenwerte und Finanzanlagen sowie ergebniswirksamen Veränderungen der
als Fremdkapital ausgewiesenen Minderheitsanteile
**Abkürzung zum Rating: Outlook negativ: /neg.
Umsatz
Würth-Gruppe in Mio. EUR
Betriebsergebnis
Würth-Gruppe in Mio. EUR
8.000
8.816
7.748
8.633
515
6.000
12,0
545
450
9,0
Jürgen Klohe /Jörg Murawski
Würth Elektronik Gruppe
Jürgen Graf
Funktion Logistik
Helmut Gschnell
Würth-Linie Italien,
Würth Albanien,
Spezialisten Italien
Norbert Heckmann
Sprecher der Geschäftsleitung
der Adolf Würth GmbH & Co. KG
385
4.000
300
6,0
235
2.000
150
2006
2
2007
2008
2009
2010
3,0
2006
2007
2008
2009
Uwe Hohlfeld
Geschäftsführer Finanzen
der Adolf Würth GmbH & Co. KG,
stellvertretendes Mitglied der
Konzernführung
Rainer Bürkert
Division Industrie
640
600
7.522
Joachim Breitfeld
Chemie-Gruppe
(seit 1.1.2011)
Aleksandar Grgic
Teilregion Osteuropa
und Würth-Linie Naher Osten
(ohne Dubai)
Betriebsergebnis in Mio. EUR
Umsatzrendite in Prozent
8.489
Führungskonferenz
Die Führungskonferenz bildet die operative Konzerngeschäftsleitung der Würth-Gruppe. Ihre 22 Mitglieder führen jeweils eine
strategische Geschäftseinheit oder verantworten einen Funktionalbereich.
Bernd Herrmann
Elektrogroßhandel, Funktion IT,
IT-Gruppe
Svein Oftedal
Würth-Linie Großbritannien,
Irland, Skandinavien (ohne
Finnland), Würth Südafrika
Juan Ramírez
Würth-Linie Spanien,
Frankreich, Mittel- und
Südamerika
Pentti Rantanen
Würth-Gruppe Finnland und
Baltikum
Werner Rau
Funktion Einkauf,
Handel mit DIN- und
Normteilen und Edelstahl
Robert Stolz
Würth-Linie Auto USA,
Würth-Linie Holz USA und Kanada
Zekeriya Uluca
Würth-Linie Türkei
und Teilregion Asien
C. Sylvia Weber
Leitung Museum/ Kunsthalle Würth,
Kuratorin Sammlung Würth
Mario Weiss
Division Auto (Würth-Linie)
(seit 1.1.2011)
Alois Wimmer
Produktion von Schrauben
und Dübeln
Markus Würth
Division Holz (Würth-Linie),
Division Bau (Würth-Linie),
Würth-Linie Belgien und Portugal
Alfred Wurmbrand
Würth-Linie Österreich
und Teilregion Osteuropa
Peter Schneider
reca Group
2010
147
GESCHÄFTSBEREICHE 2010
Umsatzanteil
Divisionen der Würth-Linie
2009
2010
2010
in % in Mio. EUR in Mio. EUR
Veränd.
in %
Metall
16,8
1.452
1.317
+10,3
Auto
15,1
1.305
1.172
+11,3
Holz
10,4
895
853
+4,9
Industrie
7,8
677
540
+25,4
Bau
6,1
526
473
+11,2
56,2
4.855
4.355
+11,5
Gesamt
Allied Companies
Umsatzanteil
Geschäftseinheiten der Allied Companies
2009
2010
2010
in % in Mio. EUR in Mio. EUR
Veränd.
in %
10,3
890
789
+12,8
Handel
8,2
707
662
+6,8
reca Group
5,3
460
421
+9,3
Produktion
5,2
444
374
+18,7
Werkzeuge
3,4
291
259
+12,4
Elektronik
6,5
561
343
+63,6
Schrauben und Normteile
2,8
246
177
+39,0
Finanzdienstleistungen
0,8
71
71
–
Sonstige
1,3
108
71
+52,1
Gesamt
43,8
3.778
3.167
+19,3
Elektrogroßhandel
Würth-Linie
3
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Bericht des Beirats
Bettina Würth, Beiratsvorsitzende der Würth-Gruppe
Sehr geehrte Damen und Herren,
2010 war für die Würth-Gruppe ein Jubiläumsjahr: Mein Vater feierte seinen 75. Geburtstag und das Unternehmen
sein 65-jähriges Bestehen. Diese beiden Ereignisse haben Symbolcharakter für das Unternehmertum, durch das sich die
Würth-Gruppe in den letzten Jahren so dynamisch entwickeln konnte. Bei den Jubiläumsfeierlichkeiten präsentierte die
Adolf Würth GmbH & Co. KG ein wahres Feuerwerk an Entwicklungen, die sie in den vergangenen Jahren auf den Weg
gebracht hat. Gleichzeitig wurde deutlich, dass diese Dynamik bis heute anhält: Es entstehen pfiffige Anwenderlösungen,
neue Vertriebswege und logistische Weiterentwicklungen, die allesamt Nutzen bei unseren Kunden stiften.
Diese Entwicklungen werden durch eine wichtige Eigenschaft genährt, die mein Vater im ganzen Würth Konzern verankert
hat: Es ist die Unternehmungslust, die uns immer wieder antreibt. Unternehmungslust macht vieles leichter. Sie hält wach
und aufmerksam, sodass wir frühzeitig Signale erkennen, die für unser Geschäft wichtig sind. Sie lässt uns mutig Neues
angehen und sie erhält unseren gesunden Spaß an der Arbeit.
4
UNTERNEHMUNGSLUST
HÄLT WACH.
Wie wichtig diese Philosophie für die Würth-Gruppe ist, zeigte sich bereits im Krisenjahr 2009. Trotz widriger Umstände
hat uns die Freude am Unternehmen nicht verlassen. Wir haben die Herausforderungen angenommen und mit Tatkraft
bewältigt. 2010 standen die Vorzeichen günstiger. Auch wenn nicht alle Würth Gesellschaften Rückenwind durch einen
konjunkturellen Aufschwung in ihrem Land erfahren durften, konnten wir in vielen Bereichen wieder mit Volldampf loslegen.
Aber nicht nur Krisensituationen nehmen wir zum Anlass, uns zu hinterfragen und wichtige Weichen zu stellen. In schwierigen Zeiten solide Grundlagenarbeit zu leisten und sich auf Stärken zu konzentrieren, ist das eine. Das andere ist, den Startschuss nicht zu verpassen, wenn wieder volle Kreativität gefragt ist und nachzuhalten, wenn wir uns in einem vermeintlich
komfortablen Marktumfeld befinden. Beides hat die Würth-Gruppe in den letzten zwei Jahren sehr gut bewältigt. Dies ist
das Verdienst aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Als Unternehmer im Unternehmen haben sie Maßnahmen entwickelt
und mit Engagement in die Tat umgesetzt. Dadurch haben sie aktiv ein Stück Verantwortung für den wirtschaftlichen Erfolg
der Würth-Gruppe übernommen. Hierfür gilt mein besonderer Dank.
Was heißt eigentlich „Verantwortung übernehmen“? Für mich ist es der Mut, Entscheidungen zu treffen und gewissenhaft
zu handeln. Ich bin davon überzeugt, dass Würth wie viele Familienunternehmen in dieser Beziehung eine Vorbildfunktion
einnehmen kann. Der Strategieexperte Prof. Dr. Venohr hat herausgefunden, dass 70 Prozent der mittelständischen Weltmarktführer in Familienbesitz sind und dass sich deren Wertesystem entscheidend von einer einseitigen Shareholder-ValueOrientierung abhebt. Dies gilt auch für die Würth-Gruppe. Das langfristige Wachstum des Unternehmens steht an erster
Stelle und nicht nur der Gewinn. Zum einen finden unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter große Freiheiten vor, was die
Ausgestaltung ihrer Aufgaben und das Entwickeln neuer Ideen anbelangt. Zum anderen ist auch unsere Reinvestitionsquote
hoch. Wir sind davon überzeugt, dass wir unter anderem in die Qualifizierung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
kontinuierlich investieren müssen, um langfristig Erfolg zu haben und handeln dementsprechend.
5
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Arbeit des Beirats
Diese Grundhaltung war auch 2010 Leitlinie für die Arbeit des Beirats der Würth-Gruppe. Er tagte 2010 dreimal in ausführlichen Sitzungen. Grundlage waren jeweils Berichte der Konzernführungsmitglieder über die Geschäftslage, die Planung
sowie das Chancen- und Risikomanagement. Alle Geschäfte, die den Statuten nach zustimmungspflichtig sind, wurden
rechtzeitig zur Entscheidung vorgelegt und vom Beirat eingehend beraten; in dringenden Fällen erfolgte eine Beschlussfassung
im Umlaufverfahren.
Die Beiratsarbeit war zu Beginn des Jahres 2010 noch stark von der Wirtschaftskrise bestimmt. So galt es zu diesem Zeitpunkt
nach wie vor, das Unternehmen durch eine möglichst unangreifbare Finanzierung „wetterfest“ zu machen und die hohe
Liquidität des Unternehmens zu halten. Dies geschah auch im Hinblick auf die Sicherung des guten Ratings der Würth-Gruppe,
das für unsere Aktivitäten am Kapitalmarkt notwendig ist. Im Jahresverlauf und mit der Zunahme der weltwirtschaftlichen
Erholung hat sich der Beirat stärker auf das Risikomanagement des Konzerns konzentriert. Ziel war es, die gewonnenen Erfahrungen aus der Krise auch in die Vorkehrungen für die Zukunft einfließen zu lassen. Als weiterer Schwerpunkt rückte schließlich
aufgrund vieler gesetzlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen das Thema Compliance in den Vordergrund der Beiratsarbeit. Das Gremium beschäftigt sich in diesem Bereich vor allem mit den speziellen Herausforderungen für einen dezentralen,
weltweit aufgestellten Konzern.
Über die Sitzungen hinaus stand der Beirat in engem Kontakt mit der Konzernführung und den Geschäftsleitungen der Gesellschaften und wurde über wichtige Geschäftsvorfälle und aktuelle Ereignisse stets informiert, sodass er das ­Management
bei seinen Entscheidungen zur Strategiefindung begleiten und beraten konnte.
Der Beirat hat drei Ausschüsse gebildet: Prüfungsausschuss, Investitionsausschuss und Personalausschuss. Diese dienen der
Steigerung der Effizienz der Beiratsarbeit und der Vorbereitung komplexer Sachverhalte. Die jeweiligen Ausschussvorsitzenden
berichten regelmäßig an den Beirat über die Arbeit der Ausschüsse.
Der Prüfungsausschuss des Beirats tagte 2010 viermal. Er hat sich in seinen Sitzungen am 13. und 14. April 2011 ausführlich mit dem Konzernabschluss 2010 inklusive dem Konzernlagebericht sowie dem Prüfungsbericht der Wirtschafts­
prüfungsgesellschaft Ernst & Young befasst. Ernst & Young hat den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht geprüft
und den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der Prüfungsausschuss hat diese Unterlagen geprüft und zustimmend zur Kenntnis genommen. Weitere Schwerpunkte des Prüfungsausschusses waren das Risikomanagementsystem, die
Compliance- und Governance-Struktur sowie die Interne Revision.
6
Der Investitionsausschuss des Beirats tagte im Jahr 2010 insgesamt dreimal. Die beantragten Investitionsvorhaben wurden
geprüft und nach ihrer Dringlichkeit und Wichtigkeit kategorisiert. Die Würth-Gruppe wird weiterhin mit der gebotenen
Vorsicht an ihrer Investitionskultur als Wachstumsvoraussetzung für das Unternehmen festhalten, sodass die genehmigten
Investitionen für das Geschäftsjahr 2011 um 350 Millionen Euro über den Investitionen des Geschäftsjahres 2010 liegen
werden. Der Investitions- und Finanzplan der Würth-Gruppe für das Geschäftsjahr 2011 wurde vom Beirat in seiner Sitzung
vom 10. Dezember 2010 genehmigt.
Der Personalausschuss des Beirats, der im Jahr 2010 ebenfalls dreimal tagte, beschäftigte sich in seinen Sitzungen mit allen
Personalmaßnahmen, die in den Kompetenzbereich des Beirats fallen. Auch vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen durch den demografischen Wandel waren Maßnahmen zur Mitarbeitergewinnung und -bindung wichtige Punkte, die
durch den Personalausschuss und das Beiratsplenum erörtert wurden. In diesem Kontext wurden wichtige Weichen bezüglich
der Personalentwicklung, Nachfolgeplanung und der Bezahlungssystematiken gestellt.
Der Beirat der Würth-Gruppe bedankt sich für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Konzernführung sowie mit
dem Stiftungsaufsichtsrat, in besonderem Maße bei dessen Vorsitzendem Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth.
Ein besonderer Dank gilt nochmals allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr hohes Engagement, ihre Tatkraft und Unternehmungslust sowie allen Kunden und Geschäftspartnern für ihre Loyalität gegenüber der Würth-Gruppe.
Im Geschäftsjahr 2011 wird es die Aufgabe sein, mit Dynamik Ideen in die Tat umzusetzen, um die Würth-Gruppe voranzubringen. Sowohl in Vertrieb und Logistik als auch in unserem Produktportfolio wollen wir uns weiterentwickeln, um unsere
Kunden zu begeistern. Gemäß unserem Motto „Break your limits“ wollen wir unsere eigenen Maßstäbe nach oben versetzen.
Zum Erreichen neuer Meilensteine wünsche ich allen viel Unternehmungslust und Erfolg.
Ihre
Bettina Würth
Beiratsvorsitzende der Würth-Gruppe
7
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Vorwort
DAS WACHSTUM TREIBEN.
Sehr geehrte Damen und Herren,
nach einem schwierigen Jahr 2009 konnte die Würth-Gruppe 2010 in vielen Bereichen wieder angreifen. Zwar hatten wir
uns in Zeiten der Wirtschaftskrise im Branchenvergleich gut geschlagen – konnten auch ein deutlich positives Betriebsergebnis
erwirtschaften – trotzdem war vieles auf Vorsicht getrimmt gewesen. Und auch jetzt bewegen sich viele Volkswirtschaften
noch in unruhigen Fahrwassern.
Doch kaufmännische Vorsicht ist für die Würth-Gruppe immer nur eine Seite der Medaille auf dem Weg zu wirtschaftlichem
Erfolg. Die Grundlage für unsere langfristige Entwicklung liegt vielmehr in unserer Fähigkeit, immer wieder neue Wachstums­
treiber zu identifizieren und diese mit Unternehmungslust und Durchsetzungsvermögen zu nutzen. Es gilt, in der jeweiligen
Situation den richtigen Antrieb zu wählen und für den richtigen Grip zu sorgen. So hat sich ausgezahlt, dass wir auch
2009 alle Kraft in den Vertrieb gesteckt hatten. Vor allem in diesem Bereich haben wir weiter investiert. Daran galt es 2010
anzuknüpfen – mit neuen Ideen. Wir haben den Weg zurück zum Wachstum eingeschlagen und erfolgreich die ersten
Etappen bewältigt. Erfolgsfaktoren waren dabei die gezielte Marktbearbeitung, die Weiterentwicklung unseres Portfolios und
die Stärkung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unserer Unternehmenskultur.
Schlagkräftige Einheiten
Unsere Internationalität gepaart mit Dezentralität hat sich als stabilisierender Faktor erwiesen. Wir können sehr schnell auf die
Entwicklungen in den jeweiligen Märkten reagieren, Risiken wirkungsvoll begegnen und Chancen nutzen. Die Würth-Gruppe
ist so 2010 in allen Teilregionen des Konzerns gewachsen, auch wenn es einzelne Gesellschaften gibt, die nach wie vor mit
einer schwierigen konjunkturellen Lage in ihrem Land zu kämpfen haben. Dazu gehören unter anderem die USA, Spanien und
Griechenland.
In den Regionen, die noch nicht wieder auf alte Wachstumspfade zurückkehren konnten, war es notwendig, dass das Manage­
ment vor Ort in den betroffenen Gesellschaften strukturelle Anpassungen vorgenommen und gleichzeitig die Motivation der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Erreichen neuer Meilensteine gefördert hat. Dem entspricht beispielsweise eine Initiative
der Geschäftsleitung von Würth Spanien: Im Herbst 2010 fand eine sogenannte „Tour de Spain“ statt, die zum Ziel hatte,
die Verkaufsleiter und Verkäufer zu neuen Wachstumszielen zu führen. Grundlage dafür waren sowohl Anpassungen im
8
Robert Friedmann, Sprecher der Konzernführung der Würth-Gruppe
Gehaltssystem als auch die weitere fachliche Qualifizierung der Außendienstmitarbeiter. Diese Maßnahme wurde durch die Präsenz der Konzernführung vor Ort unterstützt und steht exemplarisch für die aktive Herangehensweise der Würth-Gruppe an die Bewältigung der marktspezifischen
Herausforderungen. Auch 2011 werden wir weiter unser Augenmerk darauf legen, in den jeweiligen Märkten individuell und schlagkräftig mit den
richtigen Maßnahmen vorzugehen.
Ein starker Leistungsträger war 2010 der Heimatmarkt der Würth-Gruppe, Deutschland. Nachdem hier die wirtschaftliche Stabilisierung früher und
nachhaltiger eingesetzt hat als in anderen Regionen, konnten wir wieder mit voller Kraft und Kreativität den Markt bearbeiten. Beispielgebend
war die Adolf Würth GmbH & Co. KG, die als Mutterunternehmen der Würth-Gruppe in ihrem 65. Jubiläumsjahr als erste Gesellschaft des Konzerns
die 1-Milliarde-Euro-Umsatzmarke durchbrochen hat. Die Adolf Würth GmbH & Co. KG stellt erfolgreich unter Beweis, dass es uns gelingt, auch
in einem etablierten Markt hohe Wachstumsraten zu erzielen. Der kundenspezifische Einsatz von Vertriebswegen, Produkt- und Serviceangeboten
sowie die individuelle Beratung machen Würth gemäß dem Motto „Jedem Kunden seinen Würth“ zu einem Geschäftspartner mit hoher Kompetenz,
Qualität und Zuverlässigkeit.
Aber auch außerhalb Deutschlands liegen für die Würth-Gruppe wichtige Wachstumsregionen: Etablierte Würth Gesellschaften wie zum Beispiel
Finnland, Schweden und die Schweiz konnten 2010 wieder Fahrt aufnehmen. Unser Umsatzanteil in für die Würth-Gruppe noch jüngeren Märkten
wie Südamerika und Asien ist zwar noch recht gering, jedoch können wir hier hohe Wachstumsraten verzeichnen. Die Herausforderung der
nächsten Jahre wird darin liegen, einerseits die etablierten Märkte mit klarer Kundenfokussierung weiterzuentwickeln und andererseits Potenziale
in neuen Märkten zu nutzen. Dabei setzen wir auf eine bewährte Strategie: 80 Prozent unseres Wachstums wollen wir organisch bewerkstelligen
und 20 Prozent durch Akquisitionen hinzufügen.
9
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Konsequente Weiterentwicklung in allen Geschäftsbereichen
Unser Portfolio, das sehr stark diversifiziert ist, konnten wir insgesamt gesehen im abgelaufenen Geschäftsjahr sehr gut weiterentwickeln. Sowohl bei unseren Handwerks- als auch bei den Industriekunden sind wir weiter gewachsen. Wir haben Kunden
hinzugewonnen und unsere Kunden kaufen mehr bei uns.
In der Würth-Linie, dem Handel mit Montage- und Befestigungsmaterial, haben wir 2010 die Vertriebsaktivitäten weiter ausgebaut. Pünktlich zum Jahresende eröffneten wir die 1.000ste Verkaufsniederlassung weltweit. Dieser Vertriebskanal hat sich
als einer der Wachstumstreiber für die Würth-Gruppe bestätigt. Gleichzeitig haben wir aber auch eingestellt und unsere
Außendienstmannschaft als weltweit größter Arbeitgeber für festangestellte Verkäufer stark ausgebaut. Da der erfolgreiche
Geschäftsverlauf in erster Linie von unserer Verkäuferorganisation abhängig ist, stehen der Einstellungsprozess, die Mitarbeiter­
qualifikation und -entwicklung sowie die Mitarbeiterführung und die Bezahlungssysteme im Fokus der Managementauf­gaben.
Durch ein professionelles Vorgehen in diesen Bereichen ist es unser Ziel, auch weiterhin die für ein Direktvertriebsunter­nehmen
relativ geringe Fluktuationsrate im Außendienst niedrig zu halten.
Unsere Stärke im Geschäftsbereich Montage- und Befestigungsmaterial liegt zudem in der großen Sortimentsbreite, die wir
anbieten. Eine steigende Kundenloyalität im vergangenen Jahr ist natürlich das wichtigste Indiz für uns, dass wir hier gut aufgestellt sind. Grundsätzlich sind wir in einem Markt tätig, der nicht durch bahnbrechende Innovationen umgeworfen werden
kann. Dennoch sehen wir in einigen Produktbereichen wie z.B. Werkzeugen hohes Potenzial, uns als Spezialist zu positionieren.
Daran werden wir auch im nächsten Jahr forciert arbeiten, um im Vergleich zum Wettbewerb stärker zu wachsen.
Auch die Allied Companies haben sich 2010 entscheidend weiterentwickelt: So ist es den Produktionsunternehmen gelungen,
mit einem Umsatzwachstum von 18,7 Prozent abzuschließen. Beispielhaft für die Dynamik der Allied Companies steht die
Würth Elektronik eiSos Gruppe, die sich innerhalb von 15 Jahren zu einem der größten Hersteller für passive Bauelemente
ent­­wickelt und einen eigenen Vertrieb in mehr als 35 Ländern aufgebaut hat. Die eiSos Gruppe konnte die Krise 2009 sehr
schnell hinter sich lassen und ist als eines der führenden Unternehmen im Markt 2010 wieder voll durchgestartet.
Zukünftiges Wachstum sichern und Grenzen versetzen
Neben allen personellen Investitionen und der konsequenten Ausrichtung unserer Aktivitäten auf den Kunden ist es wichtig,
dass wir rechtzeitig in die logistische Infrastruktur als Basis für unser künftiges Wachstum investieren. Deshalb hat die
Konzern­führung mit der Zustimmung des Stiftungsaufsichtsrats und des Beirats der Würth-Gruppe 2010 entschieden, dass
mit einer Investitionssumme von 60 Millionen Euro das Logistikzentrum der Adolf Würth GmbH & Co. KG in Deutschland
erweitert wird: Wir werden ein zusätzliches Kommissionier- und Reservelager in Künzelsau errichten und in einem zweiten
Schritt die bestehenden Kapazitäten modernisieren. Dadurch ermöglichen wir die Verdopplung des Durchsatzes. Baubeginn
ist im Frühjahr 2011; die Fertigstellung planen wir für das Frühjahr 2013.
10
„2020-20“, so lautet unsere Zielsetzung: Wir wollen 2020 mit 100.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 20 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften. Um diese neuen Meilensteine erreichen zu können, werden wir die bewährten Instrumente einsetzen und gleichzeitig neue Ansätze
entwickeln. Entscheidend wird unsere Fähigkeit sein, uns auf diese neuen Wachstumsziele mental einzustellen. Dazu müssen wir unsere eigenen
Denk­kategorien verändern.
Demnach wird neben allen unternehmensorganisatorischen, personellen, vertriebstechnischen und logistischen Maßnahmen auch unsere Unternehmenskultur ein wichtiger Wachstumstreiber sein. Denn sie setzt sehr stark auf die Verantwortung und die unternehmerischen Freiheiten jedes
einzelnen Mitarbeiters. Dies ins Bewusstsein zu rufen, wird vordringliche Aufgabe der Führungsgremien sein. Aus voller Fahrt sind wir 2009 in die
Weltwirtschaftskrise geraten, wir haben Maßnahmen ergriffen, die es innerhalb der Würth-Gruppe noch nie gab. Jetzt müssen wir die Grenzen
in unseren Köpfen nach oben erweitern, das Wachstum wieder treiben, die Unternehmungslust wieder wecken.
Für das erfolgreiche Arbeiten im Jahr 2010 danke ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Würth-Gruppe ganz herzlich. Sie haben das
Wachstum der Würth-Gruppe durch ihren Einsatz wieder in Schwung gebracht und die Unternehmensstrategie mitgetragen. Gleichzeitig möchte
ich ihnen Mut machen, die künftigen Ziele anzugehen. Wir verfügen über die notwendigen Werkzeuge, nun gilt es, die Entwicklung des Konzerns
mit weiterer Dynamik zu versehen. Die Führungsgremien sind sich ihrer Verantwortung bewusst, dafür die Voraussetzungen und ein motivierendes
Umfeld zu schaffen. Der Dank gilt aber auch unseren Kunden und Geschäftspartnern, die uns mit Loyalität begegnen. Auch sie haben teilweise sehr
schwierige Monate hinter sich oder noch anstehende Herausforderungen zu bewältigen. Sie können sicher sein, dass wir unsere Zusammenarbeit
auch zukünftig partnerschaftlich gestalten werden. Nicht zuletzt danke ich dem Beirat und dem Stiftungsaufsichtsrat der Würth-Gruppe, insbesondere deren Vorsitzenden Bettina und Reinhold Würth, die dem Konzern mit wertvollem Rat zur Seite stehen und die die Unternehmungslust
vorleben, die uns so stark macht.
Ihr
Robert Friedmann
Sprecher der Konzernführung
der Würth-Gruppe
11
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Würth-Gruppe:
Rechtliche Struktur
(vereinfachte Darstellung)
Würth-Familienstiftungen
Würth Beteiligungs-GmbH & Co. KG
Deutschland
Adolf Würth GmbH & Co. KG
Deutschland
Würth Management AG
Schweiz
Deutsche
Tochtergesellschaften
Deutsche
Tochtergesellschaften
Reinhold Würth Holding GmbH
Deutschland
Würth International AG
Schweiz
Ausländische
Tochtergesellschaften
Ausländische
Tochtergesellschaften
Würth Finance International B.V.
Niederlande
Ausländische
Tochtergesellschaften
Organisatorische Struktur
Beirat
10 Mitglieder
Konzernführung
7 Mitglieder
Führungskonferenz
22 Mitglieder führen die strategischen Geschäftseinheiten (funktional, divisional, regional)
Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der über 400 Einzelgesellschaften
12
Würth Promotion Ges.m.b.H.
Österreich
Ausländische
Tochtergesellschaften
Beirat
Der Beirat ist das oberste Überwachungs- und Kontrollorgan der Würth-Gruppe. Er berät in Fragen der Strategie,
genehmigt die Unternehmensplanung sowie die Verwendung der Finanzmittel. Er bestellt die Mitglieder der Konzernführung,
der Führungskonferenz und die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der umsatzstärksten Gesellschaften.
Bettina Würth
Beiratsvorsitzende
der Würth-Gruppe
Dr. Frank Heinricht
Vorsitzender der Geschäftsführung
Heraeus Holding GmbH, Hanau
Dr. Bernd Thiemann
Stellvertretender Beiratsvorsitzender
der Würth-Gruppe, ehemaliger Vor­­
sitzender des Vorstands der Deutschen
Genossenschaftsbank AG
Axel C. A. Krauss
Mitglied des Aufsichtsrats Unilever
Deutschland, Hamburg
Rolf Bauer
Ehemaliges Mitglied der Konzern­
führung der Würth-Gruppe
Peter Edelmann
Mitglied der Geschäftsführung
Voith GmbH, Heidenheim
Hans G. Güldenberg
Mitglied des Aufsichtsrats
Brauns-Heitmann, Warburg
Dr. Bernd-Albrecht von Maltzan
Bereichsvorstand
Private Wealth Management
Deutsche Bank AG, Frankfurt/Main
Ehrenvorsitzender des Beirats
Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth
Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrats
der Würth-Gruppe
Ehrenmitglied des Beirats
Dr. Michael Rogowski
Vorsitzender des Stiftungsrats
Hanns-Voith-Stiftung, Heidenheim
Dr. Martin H. Sorg
Wirtschaftsprüfer, Partner der
Anwaltssocietät Binz & Partner,
Stuttgart
Dr. h. c. Uwe Zimpelmann
Ehemaliger Sprecher des Vorstands
Landwirtschaftliche Rentenbank,
Frankfurt /Main
13
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Konzernführung
Die Konzernführung ist das oberste Entscheidungsgremium der Würth-Gruppe. Sie besteht aus sieben Mitgliedern
und ist vergleichbar mit dem Vorstand einer Konzernholding. Zu den wichtigsten Aufgaben der Konzern­führung gehören
die strategische Unternehmensplanung, die Auswahl von Führungskräften sowie die Steuerung der strategischen Geschäftseinheiten und Funktionalbereiche.
Robert Friedmann
Sprecher der Konzernführung
der Würth-Gruppe
Michel Kern
Mitglied der Konzernführung
der Würth-Gruppe
Peter Zürn
Stellvertretender Sprecher der Konzern­
führung der Würth-Gruppe
Jürg Michel
Mitglied der Konzernführung
der Würth-Gruppe
Joachim Kaltmaier
Mitglied der Konzernführung
der Würth-Gruppe
Wolfgang Rampmaier
Mitglied der Konzernführung
der Würth-Gruppe
Dr. Reiner Specht
Mitglied der Konzernführung
der Würth-Gruppe
Sitzend von links nach rechts: Robert Friedmann, Peter Zürn. Stehend von links nach rechts: Joachim Kaltmaier, Dr. Reiner Specht, Michel Kern, Wolfgang Rampmaier, Jürg Michel
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Führungskonferenz
Die Führungskonferenz bildet die operative Konzerngeschäftsleitung der Würth-Gruppe. Ihre 22 Mitglieder führen
jeweils eine strategische Geschäftseinheit oder verantworten einen Funktionalbereich.
Joachim Breitfeld
Chemie-Gruppe
(seit 1.1.2011)
Uwe Hohlfeld
Geschäftsführer Finanzen
der Adolf Würth GmbH & Co. KG,
stellvertretendes Mitglied der
Konzernführung
Rainer Bürkert
Division Industrie
Jürgen Klohe /Jörg Murawski
Würth Elektronik Gruppe
Jürgen Graf
Funktion Logistik
Aleksandar Grgic
Teilregion Osteuropa
und Würth-Linie Naher Osten
(ohne Dubai)
Helmut Gschnell
Würth-Linie Italien,
Würth Albanien,
Spezialisten Italien
Norbert Heckmann
Sprecher der Geschäftsleitung
der Adolf Würth GmbH & Co. KG
Bernd Herrmann
Elektrogroßhandel, Funktion IT,
IT-Gruppe
Svein Oftedal
Würth-Linie Großbritannien,
Irland, Skandinavien (ohne
Finnland), Würth Südafrika
Juan Ramírez
Würth-Linie Spanien,
Frankreich, Mittel- und
Südamerika
Pentti Rantanen
Würth-Gruppe Finnland und
Baltikum
Werner Rau
Funktion Einkauf,
Handel mit DIN- und
Normteilen und Edelstahl
Robert Stolz
Würth-Linie Auto USA,
Würth-Linie Holz USA und Kanada
Zekeriya Uluca
Würth-Linie Türkei
und Teilregion Asien
C. Sylvia Weber
Leitung Museum/Kunsthalle Würth,
Kuratorin Sammlung Würth
Mario Weiss
Division Auto (Würth-Linie)
(seit 1.1.2011)
Alois Wimmer
Produktion von Schrauben
und Dübeln
Markus Würth
Division Holz (Würth-Linie),
Division Bau (Würth-Linie),
Würth-Linie Belgien und Portugal
Alfred Wurmbrand
Würth-Linie Österreich
und Teilregion Osteuropa
Peter Schneider
reca Group
15
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Meilensteine der Würth Historie
1945
2006
2010
1945 Adolf Würth, der bereits seit 20 Jahren
in der Branche tätig ist, gründet im hohenlohischen Künzelsau eine Großhandelsfirma für
Schrauben und Muttern.
1987 Mit dem Kauf einer Gesellschaft in
Japan und der Gründung eines Unternehmens
in Malaysia startet Würth auch in Asien und
ist nun auf allen fünf Kontinenten vertreten.
2010 Die Adolf Würth GmbH & Co. KG
durchbricht als erste Einzelgesellschaft der
Würth-Gruppe innerhalb eines Geschäftsjahres
die 1-Milliarde-Euro-Umsatzmarke.
1954 Im Alter von 45 Jahren stirbt Firmengründer Adolf Würth. Sein 19-jähriger Sohn
Reinhold übernimmt die Geschäftsleitung.
Der Jahres­umsatz beträgt zu jener Zeit rund
80.000 Euro.
1994 Zum 1. Januar 1994 scheidet
Reinhold Würth aus der opera­tiven Geschäfts­
leitung aus und übernimmt den Beiratsvorsitz
der Würth-Gruppe.
Im Oktober feiert die Würth-Gruppe die
Grund­­steinlegung für den Erweiterungsbau
ihres Verwaltungsgebäudes in KünzelsauGaisbach. Mit der Erweiterung wird Platz
für 350 Büroarbeitsplätze geschaffen. Dies
ist ein ­erster Schritt im Zuge des Standortausbaus am Stammsitz der Unternehmensgruppe.
1962 Reinhold Würth wagt den Sprung ins
Ausland und gründet Würth Nederland B.V.
2006 Zum 1. März 2006 übernimmt Bettina
Würth den Beiratsvorsitz der Würth-Gruppe von
ihrem Vater. Reinhold Würth fun­giert nun als
Ehrenvorsitzender des Beirats und bleibt Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrats.
Umsatz
Würth-Gruppe in Mio. EUR
8.633
8.000
6.000
5.136
4.000
2.000
16
1.234
0,07
1,0
1954
1960
282
3,3
1965
1970
1975
1980
1985
1990
1995
2000
2005
2010
Jubiläum 2010
Funkelndes Feuerwerk über Gaisbach
Reinhold Würth feiert 75. Geburtstag.
Unternehmensgeschichte anschaulich gemacht
2010 war Jubiläumsjahr bei Würth: Die Adolf Würth GmbH & Co. KG, das Mutterunternehmen der Würth-Gruppe,
feierte 65 Jahre Firmengeschichte und Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth seinen 75. Geburtstag. Eine ganze Festwoche
widmete das Unternehmen diesen besonderen Ereignissen.
Jubiläen sind eng verbunden mit Erinnerungen, die Anlass für eine Standortbestimmung geben. „Als ich 1954 nach dem Tod
meines Vaters als 19-Jähriger den Betrieb mit zwei Mitarbeitern übernehmen musste, hätte ich mir nie träumen lassen, dass
über knapp sechs Jahrzehnte ein Weltmarktführer für Befestigungs- und Montagematerial entsteht“, gibt Reinhold Würth
Einblick in seine Gedanken. „Die Fachwelt bewertet dies als eine der exemplarischen Entwicklungen des deutschen Wirtschaftswunders nach dem Zweiten Weltkrieg.“
Bei verschiedenen Veranstaltungen vom 20. bis 25. April schauten Besucher, Kunden und Mitarbeiter zurück auf Meilensteine
und wichtige Entwicklungen im Aufbau der Unternehmensgruppe und im Leben von Reinhold Würth.
Unter den schwierigen Bedingungen der Nachkriegszeit tätigte Adolf Würth seine ersten Geschäfte als Schraubengroßhändler.
Dem Verkauf waren durch widrige Verkehrsbedingungen Grenzen gesetzt und Schrauben konnte man nur gegen Eisenbezugsscheine erwerben. Nur durch Optimismus und Beharrlichkeit war ein Wachstum möglich. Genau das zeichnet die Würth-Gruppe
heute noch aus: der Mut zu Visionen. Das umzusetzen, worüber andere noch nachdenken. Dabei entscheidet die Einstellung zu
dem, was man tut, über Erfolg oder Misserfolg: Das Miteinander im Unternehmen, das Fordern und Fördern von Leistung sind
bis heute die treibenden Kräfte. Reinhold Würth kam 1949 in das Unternehmen und war 1951 als 16-Jähriger zum ersten Mal
alleine auf Verkaufsreise in Düsseldorf. Heute wie damals ist der Direktvertrieb entscheidend für den Erfolg des Unternehmens:
Würth wartet nicht auf Kunden. Über 30.400 Außendienstmitarbeiter kontaktieren jeden Tag 300.000 Kunden.
Erfolg kommt dabei aber nicht von selbst. So betont Reinhold Würth anlässlich der Festwoche: „Ein Anliegen ist mir, hier und
heute meiner Umgebung zu danken: In erster Linie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Würth-Gruppe in allen
Konzerngesellschaften für ihre so begeisterte Mitarbeit und Loyalität, den rund drei Millionen Kunden in der Welt für ihre
Lieferantentreue zu Würth und natürlich auch unseren Lieferanten und Herstellern für die so vertrauensvolle Kooperation.“
Fun-Olympiade am „Tag der Ausbildung“
Rund 1.000 Gäste nutzen den Kundentag, um einen
Blick hinter die Kulissen zu werfen.
Würth sagt Danke.
17
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Konzernlagebericht
der Würth-Gruppe
Konjunkturelles Umfeld
Das weltwirtschaftliche Umfeld war für die Würth-Gruppe 2010 nach
der großen Rezession insgesamt wieder von einer Expansion geprägt.
Das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg um 4,8 Prozent. Allerdings waren die konjunkturellen Rahmenbedingungen in den einzelnen
Regionen höchst unterschiedlich.
• Aufschwung in Deutschland
• stark unterschiedliche Konjunkturen in Europa
• schwache Entwicklung, speziell des Bausektors, in den USA
Sehr positiv für die Würth-Gruppe war der deutliche Aufschwung in
ihrem größten Einzelmarkt, Deutschland. Dieser hielt auch bis zum
Jahresende an (BIP: + 3,6 Prozent). Alle für den Konzern wichtigen
Branchen konnten sich nach dem Krisenjahr 2009 wieder erholen:
Der Umsatz im Handwerk stieg um 0,6 Prozent. Diese Entwicklung
wurde vor allem von Bauinvestitionen positiv beeinflusst, die mit
2,8 Prozent kräftig wuchsen. Die Metall- und Elektro­industrie erholte
sich ebenfalls von den drastischen Einbrüchen 2009. Die Pro­duktion
legte auf das Gesamtjahr gesehen um 15,3 Prozent zu. Auch in der
Automobilindustrie zeigte sich eine positive Entwicklung: Insgesamt
wurden im Inland 5.905.985 Kraftwagen produziert (+ 13,4 Prozent). Tendenziell die gleiche Entwicklung weist der Auftragseingang
im deutschen Maschinen­bau auf. Insgesamt stieg hier der Auftragseingang im Inland um 29 Prozent.
Im Euroraum hat sich die Konjunktur 2010 stabilisiert (BIP: +1,7 Pro­
zent), auch wenn sie die Würth-Gruppe in einzelnen europäischen
Ländern immer noch vor eine große Herausforderung stellt. In Spanien
und Irland wuchs das Bruttoinlandsprodukt im Jahresverlauf kaum und
die griechische Wirtschaft rutschte sogar in eine Rezession. Die Fokusbranchen der Würth-Gruppe im Handwerk und in der Industrie wurden
hier meist stark in Mitleidenschaft gezogen.
Schwierig war die Situation nach wie vor in den USA, auch wenn hier
auf Jahressicht das BIP um 2,8 Prozent stieg. Die Erholung war im ersten
Halbjahr spürbar, verlor aber im Jahresverlauf deutlich an ­Dynamik.
Vor allem die Nachfrage im Bausektor, einem wichtigen Markt für die
Würth-Gruppe, hat sich nur wenig verbessert. In gewerb­liche Bauten
wird nach wie vor kaum investiert.
Umsatz
Würth-Gruppe in Mio. EUR
8.489
8.816
7.748
8.000
8.633
7.522
6.914
6.203
6.000
5.277
5.360
5.453
2001
2002
2003
4.000
2.000
18
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
Auch in Lateinamerika verlief die Konjunktur zweigeteilt: Nach einem
kräftigen Zuwachs der gesamtwirtschaftlichen Produktion im ersten
Halbjahr schwächte sich die Dynamik ab dem dritten Quartal wieder
ab. Insgesamt stieg das BIP um 5,9 Prozent (2009: – 2,1 Prozent).
Brasilien als Einzelmarkt, in dem die Würth-Gruppe absolut gesehen
noch einen relativ geringen Umsatzanteil erwirtschaftet, der aber einen
der Fokus­märkte der Zukunft darstellt, konnte wieder ein sehr gutes
gesamtwirtschaftliches Wachstum erzielen (BIP 2010: +7,5 Prozent).
China konnte sein BIP um 10,3 Prozent steigern. In den asiatischen
Schwellen­ländern verlief die Konjunktur unterschiedlich: Nachdem
in der ersten Jahreshälfte die wirtschaftliche Expansion meist stark
zunahm, verlangsamte sich das Wachstum in der zweiten Jahres­hälfte
wieder. In Japan geriet die konjunkturelle Expansion im Verlauf des
Jahres 2010 ins Stocken, sodass das BIP insgesamt noch eine Steigerung von 4,0 Pro­zent betrug, obwohl es im ersten Quartal mit einem
Plus von über vier Prozent gestartet war.
Rohstoffpreise steigen
Bedingt durch den weltweiten wirtschaftlichen Aufschwung hat die
Nach­frage nach Rohstoffen 2010 stark zugenommen, was zu Preissteigerungen an den Welt-Rohstoffbörsen führte. Für ein vorwiegend im
Handel weltweit tätiges Unternehmen wie die Würth-Gruppe spielt die
Entwicklung der Welt-Rohstoffmärkte eine große Rolle. Im Kerngeschäft
der Würth-Gruppe wirken sich vor allem die Stahlpreise massiv auf das
Geschäft mit Befestigungsmaterial und Werkzeugen und die Ölpreise
auf sämtliche Chemie- und Kunststoffprodukte aus.
Die Entwicklung an den Rohstoffbörsen spiegelte sich im Stahl­preis
wider. So stieg der Dow Jones US Iron Index seit Anfang 2010 von
240 auf einen Wert von über 280 Punkten zum Ende des Jahres. Der
Preis für das Barrel Rohöl der Nordseesorte Brent lag zum Jahresbeginn 2010 bei 78 US-Dollar. Nach einer längeren Seitwärtsbewegung notierte diese Ölsorte zum Jahresende stabil über der 90-Dollarmarke. Auch der Wert für Nickel, der maßgeblich den Preis für Edel­stahl
bestimmt, hat sich von 15.000 US-Dollar/Tonne zu Jahresbeginn auf
über 24.000 US-Dollar / Tonne zum Jahresende gesteigert. Drastisch
verlief auch die Entwicklung der Kupfernotierung: Zum Jahres­beginn
lag der Kupferpreis noch bei unter 7.000 US-Dollar/Tonne, am Jahresende bei deutlich über 9.000 US-Dollar / Tonne.
Geschäftsverlauf
Die Würth-Gruppe ist nahezu auf der ganzen Welt tätig. Aufgrund
dieser Tatsache hatte der Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr die
idealen Voraussetzungen, um auf die teilweise grundsätzlich unterschiedlichen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den einzelnen
Märkten flexibel einzugehen. Bereits 2009 hatte sich diese Flexibilität
bezahlt gemacht, indem wir schnell und individuell Maßnahmen umsetzen konnten, um auf die unterschiedlichen Auswirkungen der Wirtschaftskrise schlagkräftig zu reagieren. 2010 galt es, den Schwerpunkt
in den Regionen und Geschäftsbereichen, soweit es die wirtschaftliche
Situation zuließ, auf den Ausbau von Vertriebsaktivitäten zu legen. Dies
natürlich unter konsequenter Beibehaltung des strikten Kostenmanagements. So haben wir, wo nötig, mit entsprechender Vorsicht agiert und,
wo möglich, alle Chancen für weiteres Wachstum genutzt. Dies schlägt
sich in sehr guten Geschäftsresultaten im Jahr 2010 nieder.
• Konzentration auf den Vertrieb führt zum Erfolg
• Zweistelliges Wachstum in und außerhalb Deutschlands
• Betriebsergebnis deutlich über Plan
Die Würth-Gruppe erzielte im Jahr 2010 einen Konzernumsatz von
8,6 Milliarden Euro. Das ist ein Wachstum von 14,8 Prozent. Besonders stark wuchs das Geschäft in Deutschland. Hier stieg der Umsatz
um 17,6 Prozent und beläuft sich damit auf 3,9 Milliarden Euro. Auch
in den Märkten außerhalb Deutschlands wuchs die Unternehmensgruppe mit 12,6 Prozent zweistellig.
Trotz aller Individualität in der Marktbearbeitung der unterschiedlichen
Regionen und Geschäftsbereiche hat die Würth-Gruppe diese guten
Resultate auch durch die konzernweite Konzentration auf seine Kernkompetenz, den Vertrieb, erreicht. Wir haben 2010 unser Vertriebs-
Umsatz Würth-Gruppe
in Mio. EUR
Würth-Linie Deutschland
Allied Companies Deutschland
Würth-Gruppe Deutschland
Würth-Gruppe Ausland
Würth-Gruppe gesamt
2010
1.255
2.626
3.881
4.752
8.633
2009
1.098
2.202
3.300
4.222
7.522
%
+14,3
+19,3
+17,6
+12,6
+14,8
19
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
system noch feiner auf die speziellen Gegebenheiten der einzelnen
Märkte und auf die spezifischen Kundenbedürfnisse abgestimmt.
Die gute Entwicklung des Betriebsergebnisses, das deutlich höher als
geplant ausfiel, ist deshalb nicht das Resultat eines rigorosen Spar­
kurses, sondern das Ergebnis unserer Kräftebündelung im Vertrieb.
Die Würth-Gruppe steigerte das Betriebsergebnis im Vergleich zum
Vorjahr deutlich um 63,8 Prozent auf 385 Millionen Euro (2009:
235 Millionen Euro).
Entsprechend der guten Entwicklung und als Grundlage, um aktuelle
und künftige Marktchancen nutzen zu können, haben wir die Zahl der
Beschäftigten um 7,9 Prozent auf 62.433 erhöht.
Deutschland
Umsatz in Mio. EUR
Anteil in %
Mitarbeiter
Außendienstmitarbeiter
2010
3.881
45,0
17.686
5.323
2009
3.300
43,9
16.161
4.952
%
+17,6
+9,4
+7,5
Deutschland – der Heimatmarkt der Würth-Gruppe – steht in internen
Rankings dreimal an erster Stelle: Zum einen ist Deutschland mit
45,0 Pro­zent Anteil am Gesamtumsatz nach wie vor der umsatzstärkste
Einzelmarkt. Zum anderen zählt die deutsche Würth-Gruppe mit
17.686 Beschäftigten so viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie
keine andere Region. Darüber hinaus wird in Deutschland mit 167 Millio­
nen Euro der größte Anteil am Betriebsergebnis erzielt (2009: 117 Mil­
lionen Euro).
Umsatz nach Regionen
• in allen Regionen zurück auf Wachstumskurs
• wichtigster Einzelmarkt bleibt Deutschland
• stärkste Wachstumsrate in Südamerika
Während 2009 bedingt durch die weltweite Wirtschaftskrise und die
damit verbundenen Nachfragerückgänge alle Regionen rückläufige
Umsätze hinnehmen mussten, war es unser Ziel, 2010 wieder auf
den Wachstumskurs zurückzukehren. Dies ist uns in allen Regionen der
Würth-Gruppe gelungen. Ein wesentlicher Grund für diese positive
Entwicklung ist die konsequente Fokussierung auf den Vertrieb. Ausgehend von der Reife der einzelnen Märkte gibt es unterschiedliche
strategische Ansätze, die Marktbearbeitung zu intensivieren: Während
in noch sehr jungen Märkten die Multiplikation – das heißt der Aufbau
der Außendienstmannschaft – im Vordergrund steht, konzentrieren sich
etabliertere Gesellschaften durch Divisionalisierung, Regionalisierung,
Kundensegmentierung und Potenzialorientierung auf die Verfeinerung
ihrer Vertriebswege. Darüber hinaus hilft der Aufbau von Niederlassungen, unsere Kundenbasis zu verbreitern.
20
Hauptumsatz- und Ergebnisträger ist in Deutschland nach wie vor die
Adolf Würth GmbH & Co. KG. Sie ist mit mehr als 5.500 Mitarbeite­
rinnen und Mitarbeitern im Innen- und Außendienst die größte Einzel­
gesellschaft und zugleich Ursprung der Würth-Gruppe. Pünktlich zum
65. Jubiläumsjahr verzeichnete das Unternehmen einen besonderen
Erfolg: Als erste Einzelgesellschaft erzielte die Adolf Würth GmbH &
Co. KG in einem Geschäftsjahr mehr als eine Milliarde Euro Umsatz.
Das entspricht einem Anteil am Gesamtumsatz der Würth-Gruppe
von 12,2 Prozent. Die Adolf Würth GmbH & Co. KG hat eindrücklich
bewiesen, dass Wachstum unabhängig von Größe möglich ist. Mit
76 Millionen Euro Betriebsergebnis ist sie darüber hinaus die ertragsstärkste Gesellschaft der Gruppe und steht vorbildhaft für alle anderen
Unternehmen an der Spitze des Konzerns.
Neben der Adolf Würth GmbH & Co. KG wurde das dynamische
Wachs­­tum innerhalb Deutschlands auch von den überdurchschnitt­
lichen Umsatzsteigerungen der Würth Industrie Service GmbH & Co. KG
und der Würth Elektronik eiSos GmbH & Co. KG getragen. Durch die
rasche Konsolidierung des deutschen Marktes, die stark angestiegene
Nachfrage, aber auch durch Produkt- und Service-Innovationen erfuhr
das Deutschlandgeschäft eine positive Belebung.
Westeuropa
Umsatz in Mio. EUR
Anteil in %
Mitarbeiter
Außendienstmitarbeiter
2010
1.480
17,1
10.745
5.927
2009
1.386
18,4
10.137
5.682
%
+6,8
+6,0
+4,3
Die Würth Direktvertriebsgesellschaften in der Region Westeuropa, zu
der unter anderem Frankreich, Großbritannien und die Beneluxstaaten
gehören, sind alle mindestens seit 25 Jahren am Markt aktiv. Im Fokus
der Strategie stehen in diesen Gesellschaften neben dem Aufbau von
Verkaufsniederlassungen die Kundensegmentierung und die Regionali­
sie­rung zur differenzierten Marktbearbeitung. Insgesamt setzten die
Ge­sellschaften dieser Region im Geschäftsjahr 2010 1,5 Milliarden
Euro um, was einer Steigerung von 6,8 Prozent entspricht. Dies ist ein
unterproportionales Wachstum im Vergleich zum Konzerndurchschnitt
und entspricht nicht unseren Umsatzzielen. Einzelne etablierte Gesellschaften sind derzeit in einer Konsolidierungsphase und es bedarf
einer Neuausrichtung, um der veränderten Marktsituation gerecht
zu werden. Besonders hervorzuheben ist die erfreuliche Umsatzentwicklung in der Schweiz. Hier haben wir ein Wachstum von über
20 Prozent erwirtschaftet.
Südeuropa
Umsatz in Mio. EUR
Anteil in %
Mitarbeiter
Außendienstmitarbeiter
2010
1.082
12,5
10.129
7.584
2009
998
13,3
10.003
7.470
%
+8,4
+1,3
+1,5
Nach zwei Geschäftsjahren mit deutlich rückläufigen Umsatzzahlen
scheint die Rezession, die von der spanischen Immobilienkrise eingeläutet wurde, nun langsam wieder in eine Stabilisierung der spanischen
Wirtschaft zu münden. Die Umsätze in Spanien, dem nach Italien zweit­
größten Einzelmarkt der Würth-Gruppe in Südeuropa, erreichten knapp
das Vorjahresniveau. Dies ist für uns noch kein zufriedenstellendes
Ergebnis. Aus diesem Grund bleibt Spanien weiterhin eine Brennpunktregion der Würth-Gruppe. Wir analysieren die konjunkturellen Ent-
wicklungen im spanischen Markt permanent, um sehr schnell auf eine
veränderte Nachfragesituation reagieren zu können. Darüber hinaus
justieren wir die generelle Vertriebsstrategie in Spanien.
Zufriedenstellend ist die Entwicklung in Italien: Mit einer zweistelligen
Umsatzsteigerung konnte der Anteil an der Region Südeuropa auf
nunmehr 60 Prozent weiter ausgebaut werden. Auch wenn Südeuropa
im Umsatzranking mit 1,1 Milliarden Euro hinter Deutschland und West­
europa den dritten Platz einnimmt, belegt die Region in der Außendienstmitarbeiter-Statistik die Spitzenposition. Die Würth-Gruppe, der
weltweit größte Arbeitgeber für fest angestellte Verkäufer, beschäftigt
allein in dieser Region 7.584 Außendienstmitarbeiter.
Skandinavien
Umsatz in Mio. EUR
Anteil in %
Mitarbeiter
Außendienstmitarbeiter
2010
624
7,2
2.992
1.255
2009
554
7,4
2.789
1.202
%
+12,6
+7,3
+4,4
Konstant zweistellige Wachstumsraten belegen seit Jahren die erfolg­
reiche Bearbeitung des skandinavischen Markts. An diese Entwicklung
konnten wir auch 2010 anknüpfen: Das Umsatzwachstum lag bei
12,6 Prozent. Glanzlicht der Region ist Würth Finnland. Nach über drei
Jahrzehnten operativer Tätigkeit besticht die Gesellschaft durch eine
hervorragende Marktdurchdringung und hohe Profitabilität. Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist dabei das Niederlassungskonzept, das
in den letzten Jahren permanent weiter ausgebaut wurde. Inzwischen
zählt Würth Finnland über 130 Niederlassungen und hat im November 2010 in Lahti die 1.000ste Niederlassung innerhalb der WürthGruppe eröffnet. Das ausgereifte Niederlassungskonzept in Finnland
ist Benchmark für viele unserer Würth-Linien-Gesellschaften. Diese
erfolgreiche Vertriebsstrategie werden wir auch in Zukunft weiterverfolgen. Neben den Aktivitäten der Würth-Linie wird das Industrie­geschäft
in Skandinavien weiter ausgebaut. Teil des Würth Industrial Network
(WINWORK®) ist auch die bereits 2008 erworbene Arvid NilssonGruppe, deren Hauptkompetenz in der Produktion von Befestigungstechnik für Windkraftanlagen und Offshore-Stahlkonstruktionen liegt.
21
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Die Würth-Gruppe weltweit
Länder, in denen Würth vertreten ist
Osteuropa
Umsatz in Mio. EUR
Anteil in %
Mitarbeiter
Außendienstmitarbeiter
2010
384
4,5
5.707
3.288
2009
336
4,4
5.272
3.086
%
+14,3
+ 8,3
+ 6,5
Polen und Tschechien sind absolut betrachtet unsere stärksten Märkte
in der Region Osteuropa. Mit einer Vertriebsmannschaft von inzwischen über 1.100 Außendienstmitarbeitern ist es den Gesellschaften
22
hier gelungen, überdurchschnittliche Wachstumsraten zu er­zielen
(+19,3 Prozent bzw. +17,3 Prozent) und neue Marktanteile hinzuzugewinnen. Insgesamt erwirtschaftete die Region einen Umsatz von
384 Millionen Euro. Dies entspricht einem Anteil am Gesamtumsatz der
Gruppe von 4,5 Pro­­­zent, der seit Jahren auf diesem Niveau gehalten
werden kann. Neben den 24 Gesellschaften der Würth-Linie sind die
Allied Companies mit 49 Gesellschaften in Osteuropa vertreten.
Unser strategischer Fokus für die Region liegt in der weiteren Multiplikation der Geschäfts­modelle.
Asien, Afrika, Ozeanien
Amerika
Umsatz in Mio. EUR
Anteil in %
Mitarbeiter
Außendienstmitarbeiter
2010
860
10,0
6.246
3.518
2009
700
9,3
5.578
3.252
%
+22,9
+12,0
+8,2
Während 2009 der US-amerikanische Markt neben Südeuropa zu den
Regionen der Würth-Gruppe zählte, die die größten Herausforderungen
durch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu bewältigen hatten,
stabilisierte sich die Situation 2010 zunehmend. Seit dem Beginn der
Finanz- und Immobilienkrise herrschte große Unsicherheit bei den Verbrauchern und Investoren. Dies hatte zur Folge, dass die Nachfrage
der Privathaushalte, aber auch die Industrie-Investitionen gravierend
zurückgingen. Im weltweiten Vergleich erholten sich die USA spürbar
langsamer von der Krise. Nach drei Jahren mit rückläufigen Umsätzen
konnten unsere amerikanischen Gesellschaften nun wieder ein Wachstum verzeichnen, wobei insbesondere die Gesellschaften des Würth
­Industrial Network (WINWORK®) überdurchschnittliche Steigerungs­
raten erzielten. Der US-Umsatz wuchs um 17,0 Prozent auf 601 Mil­
lionen Euro. Gemessen in US-Dollar lag der Anstieg ledig­lich bei
11,6 Prozent. Diese Gesamtentwicklung ist zufrieden­stellend, dennoch bleiben in den USA erhebliche noch nicht annähernd ausgeschöpfte Potenziale.
Umsatz in Mio. EUR
Anteil in %
Mitarbeiter
Außendienstmitarbeiter
2010
322
3,7
8.928
3.515
2009
248
3,3
7.942
2.969
%
+29,8
+12,4
+18,4
Inzwischen ist die Würth-Gruppe mit 55 Gesellschaften in Asien
ver­treten. Allein in den letzten fünf Jahren sind durch Gründung und
Akquisition 16 neue Gesellschaften hinzugekommen. Auch wenn die
abso­luten Umsätze in Asien mit 167 Millionen Euro gemessen am
Gesamtumsatz der Würth-Gruppe gering sind, so weist die Region sehr
hohe Umsatzsteigerungen aus. Die durchschnittliche Wachstumsrate
der letzten zehn Jahre lag bei 19,0 Prozent und damit deutlich über der
Entwicklung der Gesamtgruppe.
Asien gilt als der Zukunftsmarkt im Osten und auch wir sehen in China
und Indien ein sehr großes noch zu erschließendes Marktpotenzial.
Nach wie vor befindet sich ein Großteil der asiatischen Würth Gesellschaften im Aufbau, sodass wir auch in den kommenden Jahren mit
überdurchschnittlichen Umsatzsteigerungen rechnen. Wir erwarten,
dass dazu auch eine bereits weitgehend erfolgte Anpassung der
Manage­mentstruktur beitragen wird.
Die Entwicklung der südamerikanischen Gesellschaften ist weiterhin
überaus positiv. Mit einer Umsatzsteigerung von knapp 50 Prozent
ist diese Teilregion die wachstumsstärkste der Gesamtgruppe. Das
durchschnittliche jährliche Wachstum der letzten fünf Jahre beträgt
23,6 Prozent und ist Beweis dafür, dass sich der Markt insgesamt und
für die Würth-Gruppe dynamisch und nachhaltig entwickelt. Allen
voran wächst Würth Brasilien sehr gut: 1972 in São Paulo ge­gründet,
steht das Unternehmen mit 88 Millionen Euro Jahres­umsatz (2009:
60 Millionen Euro) an erster Stelle der südamerikanischen Gesellschaften.
23
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Würth-Linie
Im Zentrum der Geschäftstätigkeit der Würth-Linie steht der Handel
mit Montage- und Befestigungsmaterial für Kunden aus den Bereichen
Handwerk, Bau und Industrie. Innerhalb der Würth-Linie sind die
operativen Geschäftseinheiten auf internationaler Ebene in die Divisionen Metall, Auto, Holz, Industrie und Bau aufgeteilt. Die Division
Metall umfasst die Vertriebszweige Metall, Haustechnik und Betriebswerkstätten, die Division Auto die Vertriebszweige Pkw und Cargo.
Die Geschäftsbereiche der Würth-Gruppe
Per 31. Dezember 2010 war die Würth-Gruppe mit 408 Gesellschaften in 84 Ländern marktaktiv. Die Gesellschaften gliedern sich
dabei in zwei Bereiche: 126 Gesellschaften im Bereich der WürthLinie (Deutschland 3, international 123) und 282 Gesellschaften als
Allied Companies (Deutschland 75 und international 207).
Die Divisionen der Würth-Linie
Metall
Auto
Vertriebszweig Metall
Vertriebszweig Haustechnik
Im Direktvertrieb werden die
Kunden der Metall be- und
verarbeitenden Industrie wie
Metall- und Stahlbauer,
Schlossereibetriebe sowie der
Maschinen- und Fahrzeugbau
bedient. Schwerpunkt im Vertriebszweig Metall ist die Bereitstellung von Anker- und
Dübelsystemen, Handwerkzeugen und Elektromaschinen
sowie DIN- und Normteilen
zur Be- und Verarbeitung von
unterschiedlichen Metallen.
Im Fokus des Vertriebszweigs
Haustechnik stehen vor allem
Betriebe der Branchen Elektro-,
Gas-, Heizungs- und Wasserinstallation sowie Klima- und
Lüftungsanlagenbauer. Die
Bandbreite der hier angebotenen Produkte reicht von Schnell­
montagesystemen über Dämmund Isolierstoffe im Bereich
­Sanitär bis hin zu Kabelver­
legesystemen und Installationsmaterialien im Bereich Elektro.
Holz
Industrie
Bau
Die Division Holz betreut
Kunden des gesamten Holz
be- und verarbeitenden Handwerks vor allem in den Schwerpunktbranchen Schreiner /
Tischler, Fensterbau Holz und
Kunststoff. Das Sortiment umfasst Möbelbeschläge, die
komplette Befestigungs- und
Abdichtungstechnik sowie
Handwerkzeuge, Maschinen,
Schleifmittel und chemischtechnische Produkte.
Die Gesellschaften der Division Industrie sind spezialisierte Unternehmen mit einem
Vollsortiment von Montageund Verbindungsmaterial für
die industrielle Produktion sowie die Instandhaltung und
Wartung. Neben einem umfangreichen Standardsortiment liegt die Stärke dieser
Unternehmen in kundenindividuellen, logistischen und dis­
positiven Versorgungs- und
Dienstleistungskonzepten.
Unter dem Dach der Division
Bau sind alle Vertriebsein­­heiten
zusammengefasst, deren Aufgabe die Betreuung der Kunden
im Bauhaupt- und Baunebengewerbe ist. Der Schwerpunkt der
Marktbearbeitung liegt bei Bauunternehmen, Dachdeckern, Gipsern/Stuckateuren/Trockenbau­
firmen sowie in der Direktbelieferung von Baustellen. Hier kommen
auch speziell auf den Kunden zugeschnittene Logistiklösungen zum
Einsatz wie z. B. mit Produkten
bestückte Baustellencontainer.
24
Vertriebszweig Betriebswerkstätten
Vertriebszweig Pkw
Unsere Kunden sind Betriebe
In diesem Vertriebszweig sind
des Kfz-Handwerks, Fuhrparks
die vielfältigsten Kunden zusowie Fahrzeugaufbereiter und
sammengefasst: innerbetrieb­
Händler. Zu unterscheiden sind
liche Reparaturwerkstätten
hierbei freie und herstellergevon Industrieunternehmen, die bundene Werkstätten, SpezialGebäude- und Technikinstandbetriebe und Dienstleister. Die
haltung von Hotels, Flughäfen, in diesem Kundensegment verKlärwerken, Kliniken und Kran­ triebenen Produkte reichen
kenhäusern, Theatern, Recycling- von Verbrauchsteilen für die
unternehmen oder Garten- und Reparatur über chemisch-techLandschaftsbauer. Im Vordernische Produkte für Instand­
grund steht ein komplettes Pro- haltung, Fahrzeugpflege und
duktsortiment für Kleinreparatu- Karosseriearbeiten bis zu Handren sowie Produkte für Wartung, werkzeugen für pneumatische
Instandhaltung und Pflege.
und elektrische Maschinen.
Vertriebszweig Cargo
Die Kunden des Vertriebszweigs
Cargo sind Vertragshändler
und freie Werkstätten sowie
Spezialwerkstätten und Dienstleister des Nutzfahrzeughandwerks. Wir vertreiben in diesen
Segmenten hauptsächlich
­Befestigungs-, Montage- und
Reinigungsprodukte, die speziell
für die Instandhaltung, Wartung,
Reparatur und Pflege von Nutzfahrzeugen eingesetzt werden.
Allied Companies
Die Allied Companies – Gesellschaften des Konzerns, die an das Kern­
geschäft angrenzen oder diversifizierte Geschäftsbereiche bearbeiten
– ergänzen das Portfolio der Würth-Gruppe. Sie sind in neun strategische Geschäftseinheiten aufgeteilt und bis auf wenige Produktions­
unternehmen in der Mehrzahl Handelsunternehmen in verwandten
Geschäftsfeldern. Der Bereich Diversifikation innerhalb der Allied
Companies umfasst Dienstleistungsbetriebe, z. B. Hotels und Gastro­
nomiebetriebe, Logistikdienstleister und eine Juniorenfirma.
Zusammenfassend lässt sich für 2010 folgende Entwicklung festhalten:
Die Würth-Linie erwirtschaftete einen Anteil am Gesamtumsatz der
Würth-Gruppe von 56,2 Prozent (2009: 57,9 Prozent). Vor allem die
Division Industrie ist überdurchschnittlich stark gewachsen. Innerhalb
der Allied Companies waren unter anderem die Würth Elektronik
Gruppe und die Geschäftseinheit Produktion starke Umsatztreiber.
Die Geschäftseinheiten der Allied Companies
Elektrogroßhandel
Handel
reca Group
Produktion
Werkzeuge
Die Geschäftstätigkeit der
Unternehmen dieser Gruppe
ist der Handel mit Elektro­
installationsmaterial, Installa­
tionssystemen, Kommu­nika­
tions­technik, Kabeln und
­Leitungen, Werkzeugen,
Daten- und Netzwerktechnik,
Leuchten und Leuchtmitteln,
Haushaltsgeräten und Multimediaartikeln.
Die Unternehmen, die diesem
Geschäftsfeld zugeordnet
sind, vertreiben Montageund Befestigungsmaterial,
Artikel für den Gartenbereich, Elektrowerkzeuge und
Möbelbeschläge an den
Fachhandel, an Bauund Heimwerkermärkte sowie an Discounter.
Die Unternehmen der reca
Group beliefern im Direktvertrieb Kunden der Industrie,
des Metall- und Kfz-Handwerks sowie des Bereichs
Cargo mit Montage- und Be­
festigungsmaterial. Spezia­
listen für Arbeitskleidung,
Werbemittel und Fahrzeugausstattung ergänzen und
­bereichern die reca Group.
In dieser Geschäftseinheit sind
die Produktionsunternehmen
der Würth-Gruppe zusammengefasst. Das Produktspektrum
reicht von Verbindungselementen für die Anwendungsbereiche Holz und Metall sowie für
die Automobil- und Elektro­
industrie über Stanz- und Einpress-Verbindungselemente
sowie Stanz- und Biegeteile
bis hin zu Dübeln, Bau- und
Möbelbeschlägen sowie
Werkzeugen.
Die Gruppe der Würth Werkzeughandelsgesellschaften ist
schwerpunktmäßig zentraleuropäisch aufgestellt und beliefert
überwiegend die Kunden der
Metall be- und verarbeitenden
Industrie. Mit über 60.000 Artikeln aus dem Sortimentsbereich
Zerspanung, Werkzeug- und
Werkstückspannung, Mess- und
Prüftechnik, Handwerkzeuge,
Betriebseinrichtungen, Arbeitsschutz und Maschinen zeigen
sich die Unternehmen als Voll­
sortimenter und unterstützen
dies durch hohe Verfügbarkeit
und Tagesaktualität in Auftragsbearbeitung und Lieferung.
Elektronik
Schrauben und Normteile
Finanzdienstleistungen
Diversifikation
Unter dem Dach des Geschäftsfelds Elektronik sind in der WürthGruppe die Unternehmen zusammengefasst, die sich mit der
Herstellung und dem Vertrieb
elektronischer Komponenten wie
Leiterplatten, passiven und elektromechanischen Bauelementen
sowie Systembaugruppen beschäftigen. Mit Würth Solar,
dem Hersteller innovativer CISPhotovoltaikmodule und An­
bieter von kompletten Solarstrom­
anlagen, ist die Würth Elektronik
Gruppe im Markt der regenerativen Energieerzeugung aktiv.
Diese Handelsunternehmen
sind Produktspezialisten mit
Industriebelieferungskon­zep­
ten. Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit ist der Handel
mit DIN- und Normteilen. Die
meisten der Gesellschaften
sind Spezialisten im Handel
von Edelstahlteilen.
Die Unternehmen dieses Bereichs bieten Produkte und
Services im Finanzdienstleistungssektor sowohl innerhalb der Würth-Gruppe als
auch für externe Kunden an.
Unter dieser Bezeichnung
führen wir Gesellschaften, die
im Unterschied zum eigent­
lichen Würth Geschäft zum
über­wiegenden Teil in anderen Geschäftszweigen tätig
sind. Dazu zählen z. B. Hotels
und Gastronomiebetriebe,
Logistikdienstleister und eine
Juniorenfirma.
25
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Division Metall
+++ Aufwärtstrend: Division wächst in Deutschland stärker als international +++
Wichtige Wachstumstreiber: Neue Märkte durch Photovoltaik-Montagesysteme erschlossen +++
Internationalisierung: Vertriebszweige Haustechnik und Betriebswerkstätten werden weiter ausgebaut +++
Division Metall bei Würth. Insgesamt steigerte die Division Metall
2010 ihren Umsatz um 10,3 Prozent auf 1.452 Millionen Euro. Vor
allem in Deutschland wuchs die Division sehr zufriedenstellend um
14,4 Prozent.
Fokusprodukte der Division Metall: Photovoltaik-Montagesysteme (links)
und Produkte zur Metallbearbeitung (rechts)
Das Jahr 2010
Wesentliche Wachstumstreiber der Division waren 2010 die Märkte,
welche die Division durch Photovoltaik-Montagesysteme erschlossen
hat. Das Wachstum wurde vor allem durch unser Angebot eines
montagefreundlichen Befestigungssystems sowie durch die Unterstützung unserer Kunden bei der Projektierung von Photovoltaikanlagen
erreicht. Mehr als 720.000 Kunden kaufen in 53 Ländern in der
Anteil am Gesamtumsatz
Division Metall
16,8 %
Umsatz
Division Metall in Mio. EUR
1.600
1.469
AuSSendienstmitarbeiter
Division Metall
1.528
1.452
8.000
7.731
8.064
8.084
2007
2008
7.581
8.019
1.317
1.307
1.200
6.000
800
4.000
400
2.000
2006
26
Ausblick 2011
Zur Wachstumsstrategie der Division Metall zählt unter anderem die
weitere Spezialisierung in den einzelnen Würth Gesellschaften.
Die Vertriebszweige Metall, Haustechnik und Betriebswerkstätten
sollen deshalb 2011 international ausgebaut werden. Produkt- und
service­seitig werden das Regalsystem ORSY® und der Bereich DINund Norm­teile weiter forciert. Aufgrund der Entwicklung des deutschen Photovoltaikmarktes und den international zu erwartenden
gesetzlichen Rahmenbedingungen in diesem Bereich werden wir die
Montage­systeme weltweit multiplizieren. Im Fokus für das Jahr 2011
stehen dabei die Länder Italien, Tschechische Republik, Österreich,
­Dänemark und Griechenland.
2007
2008
2009
2010
2006
2009
2010
Division auto
+++ Zweistelliger Wachstumskurs: Maßnahmen sind in den Bereichen Pkw und Cargo erfolgreich +++
Neugründung: WABCOWÜRTH Workshop Services GmbH +++ Kundenbasis ausgebaut: Würth
bewährt sich mit grenzüberschreitenden Verträgen als internationaler Lieferant +++
Das Jahr 2010
Eine bedeutende Wegmarke war 2010 die Gründung der Wabco­
Würth Workshop Services GmbH, ein Joint Venture mit der
Wabco Vehicle Control Systems für die Wartung von elektronischen
Systemen in Nutzfahrzeugen. Unsere Kundenbasis haben wir zudem
durch weitere Verträge mit Fahrzeugherstellern und Werkstattketten
verbreitert. Zunehmend grenzüberschreitende Verträge bestätigen
uns als Lieferant mit international überzeugender Produkt- und Service­
qualität. Neu eingeführt haben wir 2010 das Würth Service­annahme­
konzept, das Kfz-Werkstätten Werkzeuge und Training im Paket
an­bietet. Aus den ergriffenen Maßnahmen resultiert ein zweistelliges
Umsatzwachstum sowohl in der Sub­division Pkw als auch im Vertriebszweig Cargo. In der regionalen Betrachtung sind die Hauptumsatz­
träger die Gesellschaften der Division in Deutschland, Österreich und
der Schweiz (Umsatzanteil 21,7 Prozent) und Südeuropa (Umsatz­
anteil 17,0 Prozent).
Anteil am Gesamtumsatz
Division Auto
15, 1 %
Mit einem Griff alle wichtigen Werkzeuge zur Hand – das mobile Serviceannahme-Kit
Ausblick 2011
Wir werden unser Serviceannahme- und Werkstattkonzept international
multiplizieren. Einzelne Leistungen und Neuentwicklungen werden wir
noch stärker auf den Kundennutzen ausrichten. Durch die Harmonisierung
von Produkt- und Systemangeboten wird das internatio­na­le Key-AccountGeschäft ausgebaut. Mit WOW! Argo steigt Würth interna­tional in den
Bereich Aus- und Weiterbildung von Kfz-Mechanikern ein.
Umsatz
Division Auto in Mio. EUR
AuSSendienstmitarbeiter
Division Auto
1.600
10.000
1.200
1.213
1.315
1.315
1.172
400
2.500
2008
2009
9.592
10.183
7.500
5.000
2007
10.054 10.040
1.305
800
2006
9.447
2010
2006
2007
2008
2009
2010
27
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Division Holz
+++ Marktposition ausgebaut: Division wächst in Deutschland zweistellig +++ Beschläge:
Technologie­plattform bietet hohen Kundennutzen +++ Ausbau strategischer Produktbereiche:
Wachstumsimpulse durch Innovationen +++
Gesamtprogramm übernehmen unsere Gesellschaften in Deutschland
und Westeuropa. Einen hohen Umsatzanteil von 18,2 Pro­zent trägt
der deutsche Markt bei. In insgesamt 32 Ländern konnte die Division
Holz im Jahr 2010 einen Umsatz von 895 Millionen Euro realisieren,
was einer Steigerung von 4,9 Prozent entspricht.
Produkte in Topqualität für das Holzhandwerk
Das Jahr 2010
Die Division Holz baute ihre Marktposition weiter aus. Dies gelang
vor allem über die Erweiterung des Produktsortiments und der Serviceleistungen wie z.B. Kundenschulungen und die Einrichtung einer
neuen Technologieplattform für Beschläge. Diese bietet für unsere
klassischen Handwerkskunden ein Planungs- und Bestelltool zur Herstellung von Möbeln. Die Vorreiterrolle für ein sehr gut abgestimmtes
Anteil am Gesamtumsatz
Division Holz
10, 4 %
Umsatz
Division Holz in Mio. EUR
AuSSendienstmitarbeiter
Division Holz
1.200
4.000
1.034
1.080
853
895
3.819
2.000
300
1.000
2008
2009
2010
3.628
3.330
3.439
2009
2010
3.000
600
2007
3.748
1.015
900
2006
28
Ausblick 2011
Die Gewinnung neuer Marktanteile steht weiter im Mittelpunkt der
Division Holz: Die Marktdurchdringung in den etablierten Märkten
ist dabei die Grundlage. Sie soll durch die Spezialisierung vor allem
in strategischen Produktbereichen – wie z. B. Beschläge – erreicht
werden. Innovationen z. B. im Bereich der Spanplattenschraube
werden zusätzliche Wachstumsimpulse bringen. Daneben entwickeln
wir die Internationalisierung der Vertriebszweige stetig weiter. Der
Ausbau des weltweiten Vertriebsnetzes um weitere Außendienstmit­
arbeiter wird dabei eine wichtige Maßnahme sein. Als Hauptwachstumsmärkte für das Jahr 2011 sehen wir die Regionen Mittel- und
Südeuropa sowie Nordamerika.
2006
2007
2008
Division Industrie
+++ Würth Industrial Network (WINWORK®): Vor allem in den Regionen Europa und Asien starke
Umsatzzuwächse +++ Noch schleppend: Nur langsame Erholung in Nordamerika und Skandinavien +++
Große Erfolge: Aktive Neukundengewinnung und Ausbau der Bestandskunden +++
Das Jahr 2010
Die weltweite Wirtschaftskrise hatte das WINWORK® im Jahr 2009
mit einem beispiellosen Bedarfsrückgang konfrontiert. Anfang 2010
registrierte die Division Industrie erste Erholungstendenzen, die sich
im Verlauf des Jahres in den Regionen Europa, Asien und Südamerika
zu einer regelrechten Boomphase entwickelten. Den Ausbau unserer
Bestandskunden haben wir durch große Erfolge in der Neukundengewinnung in allen Bereichen des WINWORK® ergänzt. Insgesamt
steigerte die Division damit den Umsatz um 25,4 Prozent auf 677 Millionen Euro. Die Gesellschaften in Nordamerika und Skandinavien
entwickeln sich allerdings nach wie vor unterdurchschnittlich. Die
Konjunktur erholte sich dort nicht entsprechend.
Ausblick 2011
Aufgrund der hohen Auslastung der Fertigungsindustrie und des
­Maschinenbaus rechnen wir mit einer weiteren positiven Entwicklung
der Division in den ersten beiden Quartalen 2011. Nach wie vor
müssen wir aber alle Kraft in die Neukundengewinnung und Potenzial­
Anteil am Gesamtumsatz
Division Industrie
7, 8 %
Innovative Lösungen 2010: Neue Produktgruppe WÜPLAST® und elektronisches Kameraprüfsystem zur
Sicherung der Prozessqualität
ausschöpfung stecken, um das Wachstum auch in Zukunft stabil zu
halten. Dies wollen wir durch Investitionen in die weitere Verbesserung
unserer Prozesse und durch Innovationen erreichen.
Umsatz
Division Industrie in Mio. EUR
AuSSendienstmitarbeiter
Division Industrie
800
600
600
738
533
577
677
450
540
400
300
200
150
2006
2007
2008
555
2009
2010
424
2006
592
526
463
2007
2008
2009
2010
29
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Division Bau
+++ Aufwärtstrend: Division schließt besser als im Rekordjahr 2008 ab +++
Neues Rekordhoch im Kundenstamm: Maßnahmen in der Marktbearbeitung greifen +++
Erschließung neuer Märkte: Projekt- und Großkundengeschäft erfolgreich +++
aus dem Bauhaupt- und Baunebengewerbe wurden im Jahr 2010 von
2.535 Außendienstmitarbeitern betreut. Vor allem die Entwicklung in
Deutschland verlief sehr erfolgreich. Der Anteil der Division in Deutschland am Gesamtumsatz wuchs im Jahr 2010 auf 41,9 Prozent.
Service: Lieferung der Würth Produkte direkt auf die Baustelle
Das Jahr 2010
Die Division hat sich 2010 auf die Gewinnung neuer Kunden konzentriert. Vor allem Systeme und deren spezifische Merkmale wie die
10-Jahresgarantie auf das Würth Luft- und Winddichtsystem wurden
vom Markt sehr positiv aufgenommen. So konnten wir den Umsatz um
11,2 Prozent auf ein neues Rekordniveau steigern. 270.000 Kunden
Anteil am Gesamtumsatz
Division Bau
6,1 %
Umsatz
Division Bau in Mio. EUR
AuSSendienstmitarbeiter
Division Bau
600
500
450
515
439
526
3.000
473
2.250
300
1.500
150
750
2006
30
Ausblick 2011
Die Wachstumsstrategie der Division Bau beruht weiterhin zum einen
auf dem Ausbau der Marktposition durch weitere Spezialisierungen
und zum anderen auf der Erschließung neuer Wachstums­potenziale
durch den Ausbau des internationalen Vertriebsnetzes. Ab dem 1. Quartal 2011 werden weltweit sieben weitere Bau-Divisionen hinzukommen.
Zudem sind weitere Gründungen in der Vorbereitungsphase.
2007
2008
2009
2010
2.273
2006
2.495
2007
2.613
2008
2.391
2009
2.535
2010
Geschäftseinheit ElektrogroSShandel
+++ Umsatz gesteigert: Starke Investitionsbereitschaft im deutschen Markt wurde erfolgreich genutzt +++
Auftragslage außerhalb Deutschlands noch moderat: Konjunktur vor allem in den baltischen Ländern
bleibt kritisch +++ Geschäftseinheit wird weiter ausgebaut: Marktpräsenz soll durch zusätzliche
Niederlassungen und Akquisitionen gestärkt werden +++
Das Jahr 2010
Im Geschäftsbereich Elektrogroßhandel konnten wir 2010 speziell in
Deutschland die starke Konsumbereitschaft nutzen, die unter anderem
zu Investitionen in die private Gebäude- und Wohnstruktur geführt hat.
Unser Umsatzwachs­tum von 12,8 Prozent auf 890 Millionen Euro
wurde dabei von der guten Auftragslage im Handwerk, aber auch den
Groß­be­trieben und der Industrie in Deutschland getragen. Diese Entwicklung haben wir zudem erheblich durch unser starkes Geschäft im
Photovoltaikbereich unterstützt. Der positiven Umsatzentwicklung in
Deutschland steht eine weiterhin kritische Situation der internationalen
Märkte gegenüber. Wir konnten zwar in einigen Regionen in der zweiten
Jahreshälfte eine Stabilisierung erreichen, dennoch sind vor allem die
baltischen Gesellschaften nach wie vor in einer schwierigen Situation,
die von einer schlechten gesamtwirtschaftlichen Entwicklung dieser
Länder geprägt ist.
Anteil am Gesamtumsatz
Geschäftseinheit
ElektrogrossHandel
10, 3 %
Rauchmelder retten Leben.
Ausblick 2011
Aufgrund der guten Gesamtentwicklung des Würth Elektrogroßhandels
werden wir diese Geschäftseinheit weiter ausbauen. Die Stärkung
der Marktpräsenz erfolgt zum einen durch Gründungen von weiteren
Verkaufsniederlassungen, zum anderen durch gezielte Akquisitionen
im In- und Ausland.
Umsatz
Geschäftseinheit
Elektrogrosshandel in Mio. EUR
1.000
750
753
805
841
mitarbeiter
Geschäftseinheit
Elektrogrosshandel
890
3.000
789
2.250
500
1.500
250
750
2006
2007
2008
2009
2010
2.305
2006
2.398
2.444
2007
2008
2.314
2009
2.421
2010
31
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Geschäftseinheit Handel
+++ Wachstumspotenziale werden genutzt: Gute Entwicklung in einem stark umkämpften Markt +++
Intensive Marktbearbeitung: Internationalisierung und Erschließung neuer Kundenpotenziale werden
weiter vorangetrieben +++ Kundenbedürfnisse im Vordergrund: Fokus der Aktivitäten liegt auf der
Entwicklung innovativer Produkte und Präsentationen +++
sämtlicher Verkaufsförderungsmaßnahmen auf den Endverbraucher.
Wichtig für die Weiterentwicklung der Geschäftseinheit war zudem,
dass wir Synergieeffekte der Gesellschaften im Konzernverbund
stärker genutzt haben. So gingen wir noch effizienter auf spezifische
­Kundenbedürfnisse ein. Darüber hinaus haben wir unsere 2009
begonnenen Auslandsaktivitäten weiter vorangetrieben.
Lithium-Ionen-Akku-Technik im neuen Gewand: der i-drill® von Meister
Das Jahr 2010
Durch unsere gezielten Aktivitäten im Kundenmanagement konnten
wir 2010 Wachstumspotenziale nutzen: Insgesamt steigerte die Geschäftseinheit ihren Umsatz um 6,8 Prozent auf 707 Millionen Euro.
Die Gesellschaften haben vor allem ihre Kundenbindungskonzepte
und die kundenindividuelle Prozessgestaltung gezielt ausgebaut.
Dazu zählen auch die Produktpräsentation sowie die Ausrichtung
Anteil am Gesamtumsatz
Geschäftseinheit Handel
8,2 %
Umsatz
Geschäftseinheit Handel in Mio. EUR
mitarbeiter
Geschäftseinheit Handel
800
3.000
622
657
689
662
707
2.415
600
2.250
400
1.500
200
750
2006
32
Ausblick 2011
Durch gezielte Wettbewerbsverdrängung wollen wir auch 2011
wachsen. Dafür verstärken wir zum einen unseren Außendienst.
Zum anderen werden wir unsere Sortimente ausbauen. Dazu zählen
unter anderem ganz spezielle Anwendungsbereiche wie beispielsweise „Das barrierefreie Bad“. Die Zusammenarbeit zwischen den
einzelnen Gesellschaften der Würth-Gruppe soll im Bereich Handel
2011 noch stärker genutzt werden. Die Konzentration auf Service,
Qualität und Marke steht weiter im Fokus. Mit einer gezielten Akqui­
sitionsstrategie wollen wir unser organisches Wachstum ergänzen.
2007
2008
2009
2010
2006
2.587
2.653
2.627
2007
2008
2009
2.865
2010
Geschäftseinheit reca Group
+++ Umsatzwachstum: Gesellschaften der reca Group kommen gestärkt aus
der Krise +++ Personalaufbau: Vertriebsmannschaft wird weiter verstärkt +++ Synergien genutzt:
Intensivierte Zusammenarbeit von Scar, Normfest und reca im Produkt- und Marketingbereich +++
Das Jahr 2010
Die reca Group generierte in fast allen Ländern wieder ein kräftiges
Um­satzwachstum. Insgesamt hat die Geschäftseinheit ihren Umsatz
um 9,3 Prozent auf 460 Millionen Euro gesteigert. Dazu haben wir
mit Hochdruck in den Ausbau der Vertriebsmannschaft investiert. Ein
weiterer Fokus der Marktbearbeitung lag auf der Intensivierung des
Kundenmanagements und auf dem sukzessiven Ausbau des Dienstleistungsgedankens, z. B. über Kundenbindungssysteme wie reca Se|Co
Service Concept. Durch eine enge Abstimmung im Produkt- und Marketingbereich aller Gesellschaften der reca Group konnten wir weitere
Synergien nutzen.
Ausblick 2011
Wir werden die Außendienstorganisation weiter ausbauen und die
Marktpräsenz in den Bereichen Key Account, Industrie und Se|Co
weiter verstärken. Die Neuorganisation der reca Group nach Business
Units (Handwerk, Industrie, Automotive und Spezialisten) wird zur konzentrierten Marktbearbeitung beitragen. Das gemeinsame reca Marken-
Anteil am Gesamtumsatz
Geschäftseinheit
Reca Group
5,3 %
reca Group: Premiummarken unter einem Dach
leitbild und die dementsprechende Ausrichtung der Marketingaktivitäten
werden im Jahr 2011 für RECA NORM, Deutschland und Kellner &
Kunz, Österreich ebenfalls einen großen Stellenwert einnehmen. Zudem
arbeiten wir intensiv an einem länderübergreifenden Netzwerk für
die Business Unit Industrie. Für die Gesellschaften in stagnierenden
Märkten wie Spanien ist es oberstes Ziel, die Entwicklung zu stabilisieren und im Verdrängungswettbewerb zu bestehen.
Umsatz
Geschäftseinheit
Reca Group in Mio. EUR
mitarbeiter
Geschäftseinheit
Reca Group
600
4.000
450
438
484
503
421
460
2.000
150
1.000
2007
2008
2009
2010
3.941
3.954
3.402
3.619
3.000
300
2006
3.730
2006
2007
2008
2009
2010
33
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Geschäftseinheit Produktion
+++ Starkes Umsatzwachstum: Konjunkturelle Erholung in allen relevanten Märkten +++
Mitarbeiterzahl erhöht: Durch Einstellung von Produktionsmitarbeitern und Stärkung des Vertriebs rüstet
sich die Geschäftseinheit für weiteres Wachstum +++ Investition in die Kernkompetenzen: Innovationen,
Prozessoptimierung und Produktionssteigerung +++
sich einem Markt gegenüber, der sich positiv entwickelte. Um von den
Marktchancen 2010 zu ­profitieren, haben wir die Mitarbeiterzahl erhöht
und dabei ins­­besondere die Außendienstmannschaft ausgebaut. Unser
be­währtes Produktsortiment haben wir durch die Entwicklungs- und Projektarbeit im Bereich der Systemlösungen und der Verarbeitungstechnik
verstärkt.
Innovative Systemlösungen um die ASSY®plus Vollgewindeschraube für den Ingenieurholzbau
Das Jahr 2010
2010 war von einer kräftigen konjunkturellen Erholung der für die
Geschäftseinheit relevanten Märkte geprägt. Die Gesellschaften der
Ge­schäftseinheit Produktion profitierten mit einer Umsatzsteigerung
von 18,7 Prozent vor allem von einer boomenden Automobil-, Elektronik- und Maschinenbauindustrie sowie von einer zufriedenstellenden
Entwicklung des Bausektors. Auch unsere Beschlägeproduzenten sahen
Anteil am Gesamtumsatz
Geschäftseinheit Produktion
5,2 %
Umsatz
Geschäftseinheit Produktion in Mio. EUR
mitarbeiter
Geschäftseinheit Produktion
600
4.000
450
408
437
451
444
374
2.000
150
1.000
2007
2008
2009
2010
3.780
4.111
4.149
4.019
3.665
3.000
300
2006
34
Ausblick 2011
Durch die hohe Qualität, den Neuheitsgrad und den Kundennutzen
unserer Produkte wollen wir neue Märkte erschließen und weiteres
Umsatzwachstum bei steigender Profitabilität generieren. Ein weiterer
Schwerpunkt ist die kontinuierliche Optimierung der Produktions­
prozesse im Hinblick auf die Steigerung unserer Produktivität und Wett­
bewerbsfähigkeit. Darüber h­ inaus werden wir den Vertrieb durch
den Ausbau des Außendienstes weiter stärken. Wir bauen in den
USA eine Produktionsanlage für Befestigungstechnik in der Windenergie auf. In China beschäftigen uns nach wie vor die rechtlichen
Rahmenbedingungen für den Export.
2006
2007
2008
2009
2010
Geschäftseinheit Werkzeuge
+++ Auftragseingang gestiegen: Deutlich bessere Geschäftsentwicklung als im Vorjahr +++
Konzentration auf wichtige Marken: ATORN® und ORION® stehen im Fokus +++
Sortiment ausgebaut: Spezialisierung in einigen Anwendungsbereichen +++
Das Jahr 2010
Nach dem schwierigen Jahr 2009 verbesserten wir das Umsatzniveau
2010 in den meisten Gesellschaften der Geschäftseinheit wieder
deutlich. Insgesamt stieg der Umsatz um 12,4 Prozent. Im Investitions­
güterbereich, beispielsweise bei den Betriebseinrichtungen, haben wir
im zweiten Halbjahr wieder vermehrt Aufträge generiert. In den asiati­
schen Ländern sind die Gesellschaften der Geschäfts­einheit Werkzeuge
sogar zweistellig gewachsen. Vor allem durch die Konzen­tration auf
unsere Marken ATORN® und ORION® konnten wir am Markt überzeugen. Dazu haben wir das Sortiment in diesen Be­reichen ausgebaut.
Zudem haben wir auf die Spezialisierung in einigen Anwendungsbereichen gesetzt, wie beispielsweise die Zerspanung.
Ausblick 2011
Nachdem sich der Automobilbereich sowie der Maschinenbau weiter
erholen, sind die Vorzeichen für 2011 positiv. Gerade in Deutschland, einem Fokusmarkt der Geschäftseinheit Werkzeuge, ist durch
die Binnen­konjunktur eine positive Entwicklung absehbar. Der zuneh-
Anteil am Gesamtumsatz
Geschäftseinheit Werkzeuge
3,4 %
Die Marke ATORN® wird den höchsten Ansprüchen unserer Kunden gerecht.
mende Bestelleingang von Investitionsgütern im zweiten Halbjahr 2010
wird sich 2011 in unserem Umsatz widerspiegeln. Wir werden in den
Werk­zeuggesellschaften zudem Außendienstmitarbeiter einstellen, um
unsere Marktposition auszubauen. Auch die Akquisition von Neukunden
werden wir forcieren.
Umsatz
Geschäftseinheit Werkzeuge in Mio. EUR
417
400
mitarbeiter
Geschäftseinheit Werkzeuge
423
2.000
375
291
300
259
1.500
200
1.000
100
500
2006
2007
2008
2009
2010
1.462
2006
1.534
2007
1.596
2008
1.343
1.370
2009
2010
35
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Geschäftseinheit Elektronik
+++ Wiederbelebte Nachfrage: Rekordjahr für die Unternehmen des Geschäftsbereichs Elektronik +++
Weichenstellung: Würth Solar mit strategischer Neuausrichtung +++ Weitere Internationalisierung:
Schwerpunkte liegen auf den USA und Asien +++
die Erwartungen hinausgehendes Wachstum. Würth Solar hat sich
mit einer stra­te­gischen Neuausrichtung gerüstet, um den zunehmend
hohen Herausforderungen der Photovoltaikbranche erfolgreich zu
begegnen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Stärkung und dem
Ausbau des Ver­­triebs. Durch einen Unternehmenszukauf hat sich Würth
Solar den Zugang zum Photovoltaik-Großhandel sowie zu PhotovoltaikMontagesystemen erschlossen und gleichzeitig die Internationalisierung vorangetrieben.
Ob unscheinbar in einem System integriert wie stromkompensierte Drosseln oder von außen sichtbar wie
LED-Symbolanzeigen in Nutzfahrzeugen: Ohne Elektronik ist die Welt von heute nicht mehr denkbar.
Das Jahr 2010
Durch strategische Weichenstellungen ist es uns gelungen, die Chancen, die mit wiederbelebter Nachfrage an den Märkten entstanden
sind, für die Würth Elektronik zu nutzen. Dies gilt insbesondere für die
Hersteller von Bauelementen und Elektromechanik, die 2010 Rekord­
ergebnisse verzeichneten und deutlich expandierten. Auch die Produzenten von Leiterplatten und Systembaugruppen realisierten ein über
Anteil am Gesamtumsatz
Geschäftseinheit Elektronik
6,5 %
Umsatz
Geschäftseinheit Elektronik in Mio. EUR
mitarbeiter
Geschäftseinheit Elektronik
600
8.000
561
7.637
6.192
450
414
362
300
6.000
6.443
5.758
343
287
4.000
2.436
150
2.000
2006
36
Ausblick 2011
Das Wachstum der Würth Elektronik werden wir zum einen über die
weitere Internationalisierung steigern. Schwerpunkte liegen dabei auf
den USA und Asien. Zum anderen werden wir in Neu- und Weiter­
entwicklungen von Produkten und Dienstleistungen investieren, um die
Marktposition der Elektronikunternehmen der Würth-Gruppe auszubauen. Dabei spielt die sehr enge Kooperation mit unseren Kunden in
der Entwicklung neuer Lösungen eine besondere Rolle. Impulse für
­Innovationen von morgen gewinnt Würth Elektronik über die Mitwirkung
an internationalen Forschungsprojekten.
2007
2008
2009
2010
2006
2007
2008
2009
2010
Geschäftseinheit Schrauben und Normteile
+++ Positiver Trend: Gestiegene Nachfrage führt zu deutlichem Umsatzwachstum +++
Hoher Qualitätsstandard: Indunorm Hydraulik GmbH erfolgreich mit Prüfsystem Joint-Fit +++
Logistikstandorte weiter ausgebaut: Prozessoptimierung für unsere Kunden +++
Das Jahr 2010
2010 stieg die Nachfrage nach Verbindungselementen auf dem deutschen Markt wieder an. Auch wenn sich dieser Trend nicht in allen Ländern der Eurozone gleichermaßen durchsetzte, ist es den Gesellschaften
der Geschäftseinheit Schrauben und Normteile gelungen, den Umsatz
insgesamt um 39,0 Prozent zu steigern. Die Indunorm Hydraulik GmbH
ist auf dem Markt für Hydraulik- und Hochdruckverbindungen Systemgeber für ein geprüftes Schlauch- und Armaturensystem. Einen wichtigen
Anteil hat dabei die patentierte Prüftechnologie Joint-Fit. Sie bietet mit
hohem Qualitätsstandard die Prüfung von Hochdruckleitungen. Eine
Leistung, deren Nachfrage auch vor dem Hintergrund vermehrter Anforderungen an Maschinenbetreiber gestiegen ist. In Verbindung mit dem
Sprinter, der mobilen Hydraulikwerkstatt, bietet das System eine wichtige
Unter­stützung unserer Kunden in Bezug auf die Betriebssicherheitsverordnung. Die beiden Logistikstandorte von Wagener & Simon Wasi GmbH
& Co. KG haben wir im Laufe des Jahres 2010 weiter optimiert. Hier
haben wir unseren Kunden IT-Schnittstellen angeboten, um Kosten in
der Prozesskette zu senken.
Anteil am Gesamtumsatz
Geschäftseinheit
Schrauben und Normteile
2,8 %
Schrauben halten Verbindungen.
Ausblick 2011
2011 plant die Geschäftseinheit, vor allem durch die Verfeinerung des
Kundenmanagements weitere Marktanteile zu gewinnen. Sowohl die
Pflege der Bestandskunden als auch die Gewinnung von Neukunden
werden im Fokus stehen. Dazu wollen wir die Lieferprozesse weiter
optimieren und beispielsweise über Streckenbelieferung diese noch
stärker auf unsere Kunden abstimmen.
Umsatz
Geschäftseinheit
Schrauben und Normteile in Mio. EUR
mitarbeiter
Geschäftseinheit
Schrauben und Normteile
300
1.200
257
225
246
243
900
202
1.052
1.110
1.113
953
920
177
150
600
75
300
2006
2007
2008
2009
2010
2006
2007
2008
2009
2010
37
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Geschäftseinheit Finanzdienstleistungen
+++ Wirtschaftliche Erholung: Gute Ergebnisse in der Geschäftseinheit +++
Für die Zukunft wappnen: Weiterhin großes Augenmerk auf Risikomanagement und Liquidität +++
Positiver Ausblick: Wirtschaftswachstum wird genutzt +++
vorbereitet. Die Würth Financial Services AG als Finanzdienstleister
und Versicherungsbroker hat trotz der schwierigen Ausgangslage
die Neustrukturierung erfolgreich bewältigt. Die Waldenburger Versicherung AG führt ihren konsequenten Aufbau weiter fort. Die Würth
Leasinggesellschaften in Deutschland und der Schweiz haben einen
Rahmenvertrag in Höhe von 200 Millionen Euro zum Verkauf von
Leasingforderungen über die Verbriefungsplattformen der LBBW und
DZ Bank abgeschlossen. Durch diese konzernunabhängige, lang­­
fristige und flexible Finanzierungsalternative wird die Mittelbeschaffung
für das Wachstum im Leasingbereich auf eine breite Basis gestellt.
Kapitalbeschaffung, Liquiditätssicherung, Service
Das Jahr 2010
Die Finanz- und Kapitalmärkte haben sich im Jahr 2010 etwas beruhigt, wobei die Staatsschuldenproblematik und die Wechselkurse
die größten Unsicherheitsfaktoren darstellen. Die Privatbank Internationales Bankhaus Bodensee AG schließt das Jahr 2010 trotz dieser
Risikofaktoren mit gleichbleibend gutem Ergebnis ab und ist auf die
sich verschärfenden Anforderungen aus der Reglementierung gut
Anteil am Gesamtumsatz
Geschäftseinheit
Finanzdienstleistungen
0,8 %
Umsatz
Geschäftseinheit
Finanzdienstleistungen in Mio. EUR
mitarbeiter
Geschäftseinheit
Finanzdienstleistungen
80
400
69
71
71
59
60
300
238
45
40
200
20
100
2006
38
Ausblick 2011
Mit dem weiterhin erwarteten niedrigen Zinsniveau und dem anziehen­
den Wirtschaftswachstum befinden sich alle Finanzdienstleistungsunternehmen der Würth-Gruppe in einem vorteilhaften Umfeld. Ausfall­risiken
werden weiter abnehmen. Die volatilen Währungen bleiben aller­dings
ein Un­sicherheitsfaktor. Für die Waldenburger Versicherung AG und die
Würth Leasinggesellschaften erwarten wir ein kräftiges Umsatzwachstum.
2007
2008
2009
2010
2006
263
2007
279
2008
262
2009
281
2010
Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
• Betriebsergebnis fällt mit 385 Millionen Euro höher aus
als geplant
• Debitorentage auf Rekordniveau
• hoher Servicegrad von 98 Prozent gehalten
Im abgelaufenen Geschäftsjahr steigerte die Würth-Gruppe ihr Betriebs­
ergebnis um 63,8 Prozent auf 385 Millionen Euro (2009: 235 Mil­
lionen Euro). Das entspricht einer Erhöhung um 150 Millionen Euro. Bei
deutlichen Umsatzzuwächsen und trotz Investitionen in vertriebsnahe
Bereiche verbesserte sich die Umsatzrendite von 3,1 Prozent 2009
auf 4,5 Prozent 2010. Wir sind mit dem Erreichten zufrieden, zeigt es
doch, dass wir das wirtschaftlich schwierige Jahr 2009 hinter uns
gelassen haben und mit wachsenden Gewinnen wieder zurück auf der
Erfolgsspur sind. Nur so kann sich die Würth-Gruppe langfristig erfolgreich entwickeln. Das Betriebsergebnis errechnen wir als das Ergebnis
vor Ertragsteuern, vor Abschreibungen auf Firmenwerte und Finanzanlagen und vor ergebniswirksamen Veränderungen der Minderheitsanteile, die als Fremdkapital ausgewiesen sind.
Die Verbesserung im Ergebnis steht innerhalb der Würth-Gruppe auf
einer breiten Basis. Die klassische Würth-Linie sowie die meisten Geschäftsbereiche der Allied Companies erwirtschafteten ein Betriebs­
ergebnis über dem Vorjahresniveau. Während die Gesellschaften,
die in den industrienahen Bereichen wie der Automobilindustrie und
dem Maschinenbau tätig sind, 2009 noch stark von der negativen
wirtschaftlichen Entwicklung betroffen waren, kehrte sich dies 2010
ins Gegenteil um. Mehrfach konnte das Betriebsergebnis verdoppelt
werden.
Regional betrachtet entwickelte sich das Betriebsergebnis außerhalb
Deutschlands etwas besser als in Deutschland. Beide Regionen ver­
zeichneten jedoch ein deutliches Plus. In Deutschland stieg das Be­
triebs­­ergebnis um 42,7 Prozent auf 167 Millionen Euro (2009:
117 Mil­lionen Euro). Dieser Anstieg um 50 Millionen Euro geht im
Wesentlichen auf die deutlich verbesserte Ertragslage der Produktions­
gesellschaften und der Gesellschaften aus den Einheiten Werkzeuge,
Leiter­plattenfertigung sowie Schrauben und Normteile zurück. Größter
Ergebnisträger innerhalb Deutschlands ist aber immer noch das
­Mutterunternehmen, die Adolf Würth GmbH & Co. KG. Auch die
Betriebsergebnis und Umsatzrendite vor Steuern
Würth-Gruppe
Betriebsergebnis in Mio. EUR
Umsatzrendite in Prozent
640
600
545
515
455
450
395
385
330
300
150
281
270
5,1
10,0
5,2
6,1
6,4
6,6
6,7
235
7,5
6,2
4,5
5,0
3,1
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
39
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Würth Industrie Service GmbH & Co. KG sowie die Würth Elektronik
eiSos GmbH & Co. KG trugen maß­geblich zum Erfolg bei. Dementgegen
steht das Geschäftsfeld Solar unter Druck. Der Anteil der deutschen Gesellschaften am Betriebsergebnis war insgesamt rückläufig und liegt bei
43,4 Prozent nach 49,8 Prozent im Jahr 2009. Die positive Ergebnisentwicklung im Ausland wurde unter anderem von unseren etablierten Würth
Gesellschaften sowie unseren Produktionsunternehmen getragen. Auch
die Gesellschaften der eiSos Gruppe trugen erheblich zur Steigerung des
Ergebnisses bei. Nach wie vor stehen aber die Gesellschaften in Spanien,
Belgien, Großbritannien und Griechenland unter Druck. Die Ergebnis­
situation in den USA hat sich im Vergleich zum Vorjahr verbessert, wenngleich wir hier noch nicht auf dem Niveau der Jahre 2006 und 2007 sind.
Die Krise 2008/2009 und die Entwicklung der Würth-Gruppe in dieser
Zeit hat uns gezeigt, dass wir sehr schnell auf sich ändernde Rahmenbedingungen reagieren können. Wir werden weiterhin an der Optimierung unserer internen Prozesse arbeiten, um uns diese Flexibilität und
Schnelligkeit zu erhalten.
Bedingt durch das gestiegene Umsatzvolumen hat sich der Material­
aufwand erhöht. Die steigenden Rohstoffpreise aufgrund z.B. knapperer
Produktionskapazitäten bei den Lieferanten konnten nicht in vollem
Um­fang an den Markt weitergegeben werden und machten sich in
der Materialaufwandsquote bemerkbar. Diese erhöhte sich auf 47,9
Pro­zent (2009: 45,7 Prozent). Die Entwicklung war auch durch ein
stärkeres Umsatzwachstum in Geschäftsbereichen mit durchschnittlich
niedrigeren Roherträgen bedingt.
Ende Dezember 2010 beschäftigte die Würth-Gruppe 62.433 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Anstieg um 4.551 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter im Vergleich zum Dezember 2009 war mit ein Grund
für das realisierte Umsatzwachstum, denn der Kontakt von Mensch zu
Mensch ist die Stärke unseres Direktvertriebs. Darüber hinaus erfordern
diversifizierte Vertriebsstrategien entsprechenden Mitarbeitersupport.
Die durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten ist um 2,1 Prozent gestiegen. Dies in Verbindung mit dem deutlich höheren Umsatzwachstum
führte dazu, dass sich die Personalaufwandsquote leicht auf 28,6 Prozent verbessert hat (2009: 29,4 Prozent).
Der Anstieg der Abschreibungen lag unter dem Umsatzwachstum.
Damit verringerte sich der prozentuale Anteil der Abschreibungen auf
3,4 Prozent nach 3,7 Prozent 2009. Aufgrund der nur geringfügig
40
stärkeren Investitionstätigkeit 2010 im Vergleich zu 2009 blieben die
Abschreibungen auf das Anlagevermögen nahezu auf Vorjahresniveau.
In den Abschreibungen enthalten sind auch Wertminderungsaufwendungen, die im Wesentlichen auf den Solarbereich entfallen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich im Vergleich
zum Umsatz mit +10,7 Prozent moderat. Neben gestiegenen Sach­
kosten wie zum Beispiel den Verpackungs- und Versendungskosten
(+12,5 Prozent) wurde eine deutliche Reduktion der Forderungs­
abschreibungen realisiert. Dies steht im Einklang mit den signifikant
reduzierten Debitorentagen in der Würth-Gruppe.
Das Zinsergebnis konnte im Vergleich zum Geschäftsjahr 2009 verbessert werden. Im März 2010 wurde eine fällige Anleihe in Höhe
von 150 Millionen Euro zurückbezahlt mit dem Ergebnis, dass sich die
Zinsbelastung reduzierte. Darüber hinaus haben sich unsere Zins­
sicherungsgeschäfte positiv entwickelt. Insgesamt konnte die durchschnittliche Verschuldung leicht reduziert werden.
Die Steuerquote verringerte sich im Gegensatz zum Jahr 2009 deutlich
auf 23,0 Prozent. Die Veränderung der Ertragsteuern ergab sich im
Wesentlichen aus der Entwicklung der latenten Steuern, da aufgrund
der positiven Entwicklung 2010 entstandene Verlustvorträge aus Vorjahren teilweise in absehbarer Zeit genutzt werden können und deshalb
aktiviert wurden.
Die Würth-Gruppe konnte 2010 ihren Jahresüberschuss auf 268 Mil­­lionen Euro signifikant erhöhen (2009: 111 Millionen Euro). Basis
war einerseits das erhöhte Umsatzvolumen, andererseits die zum Umsatz unterproportional gestiegenen Personal- und sonstigen betrieblichen
Aufwendungen. Dieser positive Effekt war deutlich stärker als der Anstieg der Materialaufwandsquote, sodass sich die Umsatzrendite nach
Steuern auf 3,1 Prozent mehr als verdoppelte (2009: 1,5 Prozent).
Investitionen und Cashflow
Die Investitionstätigkeit des Konzerns nahm im vergangenen Geschäftsjahr wieder etwas an Fahrt auf. Nach 261 Millionen Euro im Jahr 2009
in­vestierte die Würth-Gruppe insgesamt 283 Millionen Euro in Sachanlagen, Finanzanlagen und immaterielle Vermögenswerte. In Deutschland wurden 118 Millionen Euro, außerhalb Deutschlands 165 Millionen Euro investiert. Das gestiegene Investitionsvolumen ist eine Reaktion
auf den anziehenden Geschäftsverlauf. Alle Gesellschaften hatten im
Investitionen
Würth-Gruppe in Mio. EUR
479
450
425
Cashflow aus operativer Tätigkeit
Würth-Gruppe in Mio. EUR
800
453
750
261
300
283
150
500
506
434
411
216
250
2006
2007
2008
2009
2010
Jahr 2009 aus kaufmännischer Vorsicht heraus sämtliche Investitionsprojekte auf ihre unbedingte Notwendigkeit hin untersucht und sich im
Zweifel eher gegen die Investition und für die Sicherung der Liquidität
entschieden. Mit den verbesserten ökonomischen Bedingungen stieg
dann aber 2010 die Notwendigkeit, anstehende Investitionsprojekte
auch umzusetzen, um die Voraussetzungen für künftiges Wachstum zu
schaffen. Der Schwerpunkt der Investitionen lag auf dem Ausbau der
Lagerkapazitäten und des Niederlassungsnetzes für unsere Vertriebsunternehmen sowie im Bereich Produktionsgebäude, technische Anlagen
und Maschinen für unsere Produktionsgesellschaften. So erweiterten
die FEGA & Schmitt Elektrogroßhandel GmbH, Ansbach, die Würth
France SA mit Sitz in Erstein, Frankreich sowie die Würth Industrie
Service GmbH & Co. KG, Bad Mergentheim ihre Logistikkapazitäten.
Der Brutto Cashflow der Würth-Gruppe belief sich auf 685 Millionen
Euro und konnte im Vergleich zum Vorjahr um 151 Millionen Euro gesteigert werden (2009: 534 Millionen Euro). Das lag im Wesentlichen
am verbesserten Ergebnis vor Ertragsteuern. Die Investitionen konnten
somit vollständig aus dem Brutto Cashflow gedeckt werden. Das Verhältnis von Investitionen zu Brutto Cashflow lag mit 41,3 Prozent unter
Vorjahresniveau (2009: 48,9 Prozent). Aufgrund der gestiegenen Forderungen und Lagerbestände reduzierte sich allerdings der Cashflow
aus operativer Tätigkeit deutlich von 800 Millionen Euro im Jahr 2009
auf 216 Millionen Euro im Jahr 2010, wobei das Jahr 2009 aufgrund
2006
2007
2008
2009
2010
der Maxime „Cash is king“ und einer drastischen Reduzierung der Bestände nicht als Benchmark herangezogen werden darf. Nach Abzug
unserer Ausgaben für Investitionen liegt der Free Cashflow bei –73 Millionen Euro. Zusammen mit dem Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit,
z.B. im Zusammenhang mit der Rückzahlung einer Anleihe, ergab dies
eine Reduktion der liquiden Mittel um 330 Millionen Euro auf 391 Millionen Euro 2010.
Einkauf
Die Würth-Gruppe hatte sich 2010 auf einen Wechsel von einem
Einkäufermarkt zu einem Verkäufermarkt einzustellen. Die seitens der
Lieferanten im Jahr 2009 zurückgefahrenen Fertigungskapazitäten
führten im Jahresverlauf zu verlängerten Lieferzeiten. Durch die Erholung der Weltwirtschaft erhöhte sich zudem der Bedarf an Rohstoffen,
was sich zum Teil in deutlichen Preissteigerungen widerspiegelte. Diese
Situation führte dazu, dass wir von unseren Lieferanten in vielen Produktbereichen mit Preisforderungen konfrontiert wurden, die letztlich
nicht vollständig abzuwehren waren.
Die Logistikkosten stiegen im Jahresverlauf ebenfalls deutlich an. Dies
wurde hauptsächlich durch knappe Transportkapazitäten im Markt
verursacht. Zur Optimierung der Kosten innerhalb des gesamten Beschaffungsprozesses war eine noch engere Zusammenarbeit zwischen
den Ressorts Einkauf und Logistik erforderlich. Die Lieferfähigkeit konnte
41
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
trotz der knapper werdenden Fertigungskapazitäten durch eine sehr
enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten auf
einem hohen Niveau von 98 Prozent gehalten werden.
Für das Jahr 2011 erwarten wir zunächst eine weiterhin robuste Konjunktur und somit auch wenig Veränderung auf der Beschaffungsseite.
Vorräte und Forderungen
Als überwiegend im Handel tätige Unternehmensgruppe sind für
Würth Vorräte und Forderungen wesentliche Bilanzpositionen, deren
Management und Optimierung permanent im Fokus der Unter­­neh­
mensleitung stehen. Nachdem das Jahr 2009 aufgrund der ökono­
mi­schen Rahmenbedingungen gänzlich unter dem Zeichen der
Reduktion der Forderungs- und Vorratsbestände stand, erforderte die
sich positiv entwickelnde Geschäftstätigkeit ab dem zweiten Quar­tal
2010 einen Aufbau der Bestände, um die Belieferung unserer Kunden
sicherzustellen.
Würth will seine Kunden begeistern. Dazu gehört auch ein Servicegrad nahe der 100-Prozent-Marke. Trotz dieses Anspruchs wurden
die Vor­räte 2010 jedoch nur in wirtschaftlich sinnvollem Rahmen
aufgestockt. So erhöhten sich die Lagerbestände der Würth-Gruppe
um 334 Mil­­lionen Euro auf 1.244 Millionen Euro (2009: 910 Millionen
Euro). Damit liegen wir über dem bisherigen Höchstwert von 2008
(1.107 Mil­lionen Euro). Die Erhöhung der Lagerbestände spiegelt auch
das deutlich gestiegene Preisniveau auf den für die Würth-Gruppe
relevanten Welt-Rohstoffmärkten wider. Die schnelle ökonomische Erholung führender Wirtschaftsnationen traf 2010 auf die zunehmende
Rohstoffknappheit und auf steigende Produktions­engpässe aufgrund
der 2009 zurückgeführten Produktionskapazitäten. Der Preisanstieg
nahm vor allem in der zweiten Hälfte 2010 an Ge­schwindigkeit zu. Zur
Sicherung der Lieferfähigkeit wurden neue Liefer­quellen gesucht und
aufgebaut. Das und die Nutzung noch relativ günstiger Warenbezüge
vor angekündigten Preiserhöhungen führte im Ergebnis dazu, dass
die Erhöhung der Lagerbestände über der Umsatzsteigerung 2010
lag. Auf Basis einer 12-Monatsberechnung konnte der Lagerumschlag
jedoch auf 5,9-mal gesteigert werden nach 5,4-mal Ende 2009. Mit
diesem Wert für das Jahr 2010 hat die Würth-Gruppe ihren Plan von
5,8-mal leicht übertroffen.
Als zweite wesentliche Position des Working Capital stehen die Forderungen im permanenten Fokus der Unternehmensführung. Ein nahezu
42
perfektes Zusammenspiel von Vertrieb und Debitorenmanagement
sowie ausgefeilte Controllingsysteme führten im Jahr 2010 zu einem
absoluten Rekordwert in Bezug auf die Debitorentage der WürthGruppe. Diese für die Würth-Gruppe so wichtige Kennzahl reduzierte
sich deutlich auf 46,7 Tage nach 50,0 Tagen Ende 2009. Sowohl
innerhalb als auch außerhalb Deutschlands wurden Verbesserungen
erzielt, wenngleich die deutschen Gesellschaften mit 37,0 Debitoren­
tagen traditionell ein geringeres Niveau aufweisen. Diese sehr erfreuliche Entwicklung der Debitorentage zeigt, dass der Anstieg der Forderungen um 202 Millionen Euro auf 1.161 Millionen Euro (2009:
959 Millionen Euro) in einem ökonomisch sinnvollen Zusammenhang
mit dem gestiegenen Umsatzniveau steht. Insgesamt konnten durch
verfeinerte Analyseinstrumente sowie durch den intensiven Dialog mit
dem Vertrieb die Zielsetzungen des Forderungsmanagements kon­
sequent umgesetzt werden. Der Prozentsatz der Forderungsausfälle
und der Aufwendungen aus der Zuführung zu Wertberichtigungen
be­zogen auf die Umsatzerlöse hat sich von 0,9 Prozent auf 0,6 Prozent
deutlich verringert.
Finanzierung
Die Würth-Gruppe verfügt seit Jahren über eine konstant hohe finanzielle Stabilität. Dies wurde im Jahr 2010 einmal mehr untermauert
durch eine für ein Handelsunternehmen beachtliche Eigenkapitalquote
von 42,0 Prozent (2009: 41,3 Prozent). Der erfreuliche Anstieg der
Eigen­kapitalquote geht zurück auf die gute Ergebnisentwicklung und die
für ein Familienunternehmen typische Verhaltensweise, Gewinne weitgehend im Unternehmen zu reinvestieren, was zu dem deutlichen
Anstieg des Eigenkapitals im zurückliegenden Geschäftsjahr um 267 Millionen Euro auf 2,9 Milliarden Euro geführt hat (2009: 2,6 Milliarden
Euro) bei einem im Vergleich zur Eigenkapitalveränderung geringeren
Anstieg der Bilanzsumme auf 6,8 Milliarden Euro (2009: 6,3 Milliarden
Euro). Die komfortable Eigenkapitalausstattung ist die Basis der soliden
Finanzierung der Unternehmensgruppe und stärkt das Vertrauen der
Kunden und Lieferanten in den Konzern.
Die Würth-Gruppe unterzieht sich seit knapp 20 Jahren einem jährlichen Ratingprozess durch führende Rating-Agenturen. 2010 bestätigte
Standard & Poor‘s erneut das „A Rating“, die Agentur Fitch Ratings
behielt ihr „A– Rating“ bei. Erfreulich war die Veränderung des Outlooks beider Agenturen von „negative“ auf „stable“, was das Vertrauen
in die künftige positive Entwicklung des Geschäftsverlaufs und der
Finanzkennzahlen widerspiegelt. Das seit Jahren gute Rating ist nicht
Eigenkapital
Würth-Gruppe in Mio. EUR
2.867
3.000
2.278
2.402
2.517
2.600
um 330 Millionen Euro auf 391 Millionen Euro (2009: 721 Millionen
Euro). Zusätzlich zu den liquiden Mitteln besitzt die Gruppe eine bisher
nicht genutzte, von einem Bankenkonsortium bis Juli 2013 fest zugesagte
Kreditlinie in Höhe von 150 Millionen Euro. Trotz der Abnahme der
liquiden Mittel sind wir für die nächsten 18 bis 24 Monate gut gerüstet,
um die Entwicklung der Würth-Gruppe voranzutreiben, in den Markt zu
investieren und Firmenkäufe tätigen zu können.
2.000
1.000
2006
2007
2008
2009
2010
nur Ausdruck einer positiven Bonitätseinstufung, sondern auch Zeichen
einer kontinuierlichen und erfolgreichen Entwicklung der Unternehmensgruppe und der Stabilität unseres Geschäftsmodells. Diese hohe internationale Kreditwürdigkeit erlaubt uns die günstige Beschaffung von
Finanzmitteln auf den internationalen Kapitalmärkten. Wir gehen 2011
von keinen negativen Veränderungen aus.
Zum Ende des Geschäftsjahres verfügte die Würth-Gruppe über fünf
am Kapitalmarkt emittierte Anleihen, ein Schuldscheindarlehen sowie
ein Private Placement. Alle hiermit im Zusammenhang stehenden vereinbarten Covenants wurden eingehalten. Eine fällige Anleihe in Höhe
von 150 Millionen Euro konnte im März 2010 vollständig aus dem
Cashflow zurückgezahlt werden. 2011 wird das US Private Placement
in Höhe von 200 Millionen USD fällig. Eine Anschlussfinanzierung ist
geplant. In den Jahren 2012 bis 2015 werden dann jeweils zwischen
150 und 300 Millionen Euro fällig. Das Fälligkeitsprofil ist demzufolge
gut verteilt. Für weitere Angaben zur Fälligkeit und Zinsstruktur verweisen
wir auf die Ausführungen im Konzernabschluss: H. Erläuterungen zur
Konzern-Bilanz, [24] Finanzschulden.
Das Jahr 2010 war durch einen deutlich anziehenden Geschäftsverlauf
gekennzeichnet. Dies wirkte sich wie beschrieben auch auf den Aufbau
der Forderungs- und Vorratsbestände aus. Darüber hinaus wurde das
Investitionsniveau wieder erhöht. Nachdem wir keine neuen Mittel am
Kapitalmarkt aufgenommen haben, reduzierten sich die liquiden Mittel
Neugründungen und Zukäufe
Das Wachstum der Würth-Gruppe basiert einerseits auf der Gründung
von Gesellschaften, andererseits auf Unternehmenszukäufen. Tochterunternehmen werden gegründet, um erfolgreiche Vertriebskonzepte
in neue Märkte zu multiplizieren. Dies gilt im Wesentlichen für die Gesellschaften der Würth-Linie, wobei die regionale Expansion nahezu
ausgeschöpft ist. Würth Direktvertriebsgesellschaften beliefern bereits
in 84 Ländern Kunden mit Befestigungs- und Montagematerial. In zunehmendem Maße gründen nun auch etablierte und profitable Allied
Companies weltweit Tochtergesellschaften. Eine Strategie, die durch die
Dezentralität der Würth-Gruppe positiv begünstigt wird.
Aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung und der obersten Priorität
innerhalb der Würth-Gruppe, die Liquidität zu sichern, wurden 2009
nur wenige Gesellschaften gegründet und keine Gesellschaft akquiriert.
Nachdem 2010 die strategische Marschrichtung erneut auf Wachstum
ausgerichtet war und die Erhöhung des Marktdrucks im Vordergrund
stand, galt es wieder, neue Märkte auch durch Unternehmensgründungen zu erschließen. So erweiterte die Elektroniksparte ihre regionale
Ausbreitung und gründete Gesellschaften in den USA (Wurth Electronics
ICS, Inc.), in Griechenland (Würth Solar Hellas Anonimi Eteria of
Services for Production of Electric Energy from Solar Energy) und den
Niederlanden (Würth Elektronik Nederland B.V.). Auch die Geschäftseinheit Werkzeuge vergrößerte ihre globalen Aktivitäten mit der Gründung
der vierten chinesischen Gesellschaft (HAHN+KOLB (Shen­yang) Tools
Co., Ltd.). Bereits im März 2010 hat die Würth-Gruppe – mit der
WABCO Holdings Inc. als Joint Venture – im Bereich „Diagnosetechnik Nutzkraftfahrzeuge“ die WABCOWÜRTH Workshop Services
GmbH gegründet. Diese Gesellschaftsgründungen trugen 2010 nur
sehr gering zum Umsatzwachstum der Würth-Gruppe bei, sind jedoch
die Garanten für den Umsatz von morgen.
Die Würth-Gruppe nutzte 2010 die günstigen Bedingungen auf dem
Markt für Unternehmenszukäufe, allerdings nur dort, wo die Akquisi-
43
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
tion auf lange Sicht in das strategische Konzept des Konzerns passt.
So haben wir im Juli 2010 die SolarMarkt AG mit Sitz in Freiburg,
Deutschland inklusive deren Tochterunternehmen Creotecc GmbH sowie
aller Auslands- und Projektgesellschaften akquiriert. Die Würth-Gruppe
steigt damit in den Großhandelsmarkt der Photovoltaik ein und hat
gleich­zeitig über die SolarMarkt-Tochter Creotecc einen Hersteller, Produktentwickler und Händler von Photovoltaik-Montagesystemen unter
ihrem Dach. Der Zukauf ist, ergänzend zur eigenen Modulproduktion
durch Würth Solar, ein wesentlicher Bestandteil der weiterentwickelten
Unternehmensstrategie in der Solarsparte mit einem Schwerpunkt auf
dem Ausbau der Vertriebskompetenz. Des Weiteren wurde im November
2010 die US-amerikanische Gesellschaft Oliver H. Van Horn Co. LLC mit
Sitz in New Orleans, Louisiana in die Würth-Gruppe integriert. Die
Gesellschaft unterstützt die Aktivitäten der Division Metall in den USA.
Das 1903 gegründete Unternehmen verfügt über sieben Standorte in
den drei US-Bundesstaaten Louisiana, Mississippi und Alabama.
Forschung und Entwicklung
Als Unternehmensgruppe, die ihren Umsatz zu 95 Prozent durch Handel
und zu fünf Prozent durch Produktion generiert, stehen für die WürthGruppe sowohl ihre Produkte und Serviceleistungen als auch ihre
Vertriebs- und Logistikaktivitäten im Vordergrund der Forschungs- und
hauptsächlich der Entwicklungsarbeit. Das gilt für das Kerngeschäft,
den Handel mit Montage- und Befestigungsmaterial, genauso wie für
die Tochtergesellschaften in den angrenzenden Geschäftsbereichen.
Zum einen stellen praxis­orientierte Anregungen aus persönlichen Kundenkontakten sowie die Zusammenarbeit mit unabhängigen Instituten
und Hochschulen und einem Beirat aus dem Kreis der Würth Kunden
die Basis für unser Innovationsmanagement dar. Zum anderen ist
unsere Firmen­philosophie für die ständige Weiterentwicklung unserer
Leistungen ausschlaggebend: Das visionäre Denken der Führungsverantwortlichen und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter treibt das
Unternehmen zum Erreichen immer neuer Meilensteine an.
• hohe Innovationsrate wird gehalten
• Würth-Linie bringt strategisch wichtige Entwicklungen im
Produkt- und Servicebereich auf den Markt
• Allied Companies investieren in die Weiterentwicklung ihrer
Leistungen und werden durch offizielle Auszeichnungen
belohnt
44
Auch im Geschäftsjahr 2010 konnten wir unsere Innovationsrate hochhalten: 40 Prozent des Umsatzes der Adolf Würth GmbH & Co. KG erzielen wir beispielsweise mit Produkten, die nicht älter als fünf Jahre sind.
Diese Quote ist für ein Handelsunternehmen vergleichsweise hoch. Unsere intensive Arbeit im Entwicklungsbereich dokumentieren wir durch die
Schutzrechte, die Würth als Eigentümer hält. Diese erhöhten wir 2010
um 644. Im Einzelnen sind es nun 737 aktive ­Patente, 36 Gebrauchsmuster, 240 Geschmacksmuster (Designs) sowie 4.530 aktive Marken.
Würth-Linie: Jedem Kunden seinen Würth
Innerhalb der Würth-Linie liegt für die Gesellschaften einerseits ein
großes Potenzial in der Spezialisierung in einzelnen Anwendungs­
bereichen. Andererseits beweist Würth durch seine große Palette an
ergänzenden Dienstleistungen Marktstärke. Die Entwicklung beider
Bereiche wird kontinuierlich vorangetrieben, so auch 2010. Dies wird
durch folgende Beispiele belegt:
Dübeltechnik
Die AMO®-Y-Schraube ist eine Würth Eigenentwicklung für die Fenstermontage in Porenbeton, die wir 2010 auf den Markt gebracht haben.
Eine Spezialbeschichtung und eine neue Gewindeform sorgen für
höhere Haltewerte in diesem Baustoff. Die Tests wurden im akkreditierten Dübellabor der Adolf Würth GmbH & Co. KG durchgeführt. Der
Sortimentsbereich Dübel ist für die Würth-Linie strategisch besonders
wichtig, da er das klassische Produktportfolio rund um Schrauben und
Muttern ergänzt. Ständige Weiterentwicklungen und Neuprodukte sind
entscheidend, um eine führende Marktposition einnehmen zu können.
Produktprogramme
Über einzelne Produkte hinaus arbeitet Würth kontinuierlich an der
Zusammenstellung attraktiver Produktprogramme, die wir mit umfangreichen Service- und Garantieleistungen ergänzen. 2010 haben wir
beispielsweise die 10-Jahres-Systemgarantie auf Luft- und Winddichtprodukte für den Innen- und Außenbau stark forciert. Wir sind der einzige
Anbieter auf dem Markt, der diese Garantie in solchem Umfang anbietet: Sie umfasst bei der Verwendung der aufeinander abgestimmten
Würth Systemkomponenten über den Materialwert hinaus auch den
Materialaus- und -wiedereinbau.
Services
Als Komplettanbieter deckt Würth nicht nur den Bedarf seiner Kunden
an Verbrauchsmaterial, sondern wird zudem stark hinsichtlich ergän-
zender Service- und Beratungsleistungen nachgefragt. Deshalb entwickeln wir diesen Kompetenzbereich kontinuierlich weiter. Ein wichtiger
Schwerpunkt liegt zwischenzeitlich auf der Entwicklung unterstützender
Technologieplattformen: So hat 2010 beispielsweise der Produktbereich Beschläge ein neues Planungstool für unsere Handwerkskunden
auf den Markt gebracht. Es dient zur Planung und Materialdisposition
bei der Herstellung von Möbeln.
Modell ermöglicht die Anschaffung neuer Werkstattausrüstungen mit
nur minimalem Eigenkapitaleinsatz. Damit können zum einen bereits
existierende Werkstätten ihre Ausrüstung bequem modernisieren und
so dem aktuellen Stand der Technik anpassen. Zum anderen stellt
der Würth Finanzierungsservice für neu eröffnende Werkstätten eine
Möglichkeit dar, die Erstausstattung mit Maschinen, Werkzeugen und
Materialien zu realisieren.
Darüber hinaus haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr unser
Baustellen-Projektmanagement weiter optimiert. Der zentrale Gedanke
dieses Konzepts ist die umfassende Unterstützung von Bauprojekten
von der Planungsphase bis hin zur Fertigstellung. Der Mehrwert für
unsere Kunden liegt dabei vor allem in der Termin- und Kostenoptimierung. Wesentliches Element des Konzepts ist die BAULOC®-Station.
Dabei handelt es sich um spezielle Container, die direkt vor Ort auf der
Baustelle des Kunden aufgestellt und mit Mitarbeitern besetzt werden
können. Diese Entwicklungen ergänzen wir konsequent durch Schulungsprogramme, die wir über die Akademie Würth und die einzelnen Divisionen anbieten. 2010 kam ein neues Angebot der Division Auto mit
einem Schulungsprogramm für Kfz-Werkstätten auf den Markt.
Allied Companies investieren in Produkte und Services
Auch die Allied Companies arbeiten an der stetigen Weiterentwicklung
ihrer Leistungen. Die folgenden Beispiele sind ebenfalls nur Auszüge
aus den Ergebnissen 2010:
Logistik
Die Adolf Würth GmbH & Co. KG hat 2010 die Umstellung ihrer
Elektrohandwerkzeuge auf eine Radio Frequency Identification (RFID)
vorangetrieben. Dabei wird ein RFID-Chip in die Maschinen eingebaut,
auf dem die Maschinen-Seriennummer abgespeichert ist. Mit Hilfe der
RFID-Technologie kann bei einer Reparatur die Maschine im Waren­
eingang schnell und einfach identifiziert werden. Darüber hinaus ist eine
Rückverfolgung zum Kunden möglich, wenn ein Elektrowerkzeug nach
einem Diebstahl wiedergefunden wurde. In diesem Anwendungsbereich hat Würth die Identifikationstechnik mit RFID-Chips maßgeblich
beeinflusst und vorangetrieben.
Finanzierungsmodell zur Kfz-Werkstattmodernisierung
Für die klassischen Würth Handwerkskunden spielen Finanzierungskonzepte oftmals eine wichtige Rolle für ihre erfolgreiche unternehmerische Entwicklung. Deshalb bietet die Adolf Würth GmbH & Co. KG
seit Juli 2010 für das Kfz-Gewerbe einen Vertrag zur Erstattung von
Leasing­aufwendungen an. Im Rahmen dieser Vereinbarung erstattet
Würth die von einer Werkstatt verauslagten Leasingaufwendungen,
wenn zuvor vereinbarte Umsatzziele mit Würth Produkten erreicht wurden. Die Rückerstattung erfolgt in Form einer Warengutschrift. Dieses
Produktion
Der Ausbau der Serviceprozesse, die dem Serienverkauf vor- und
nachgelagert sind, ist ein Entwicklungsschwerpunkt in der Geschäftseinheit Produktion. Beispielhaft hierfür sind die Beratungsdienstleistung
im Bereich der Kaltumformung der Werkzeugtechnik Niederstetten
GmbH & Co. KG und die Erweiterung des Fastener Testing Centers zur
Durchführung von Kundenversuchen der Arnold Umformtechnik GmbH
& Co. KG. Darüber hinaus wurden Entwicklungen im Bereich globaler
Trends im Holzbau und der steigenden Anforderungen in der Elektro- und Fluidtechnik Rechnung getragen. Dies spiegelt sich in neuen
Prozessen, Produkten und Serviceleistungen wider. So wurde z.B. mit
Cleancon® ein Prozess zur Beherrschung erhöhter Anforderungen
an die technische Sauberkeit von Verbindungselementen geschaffen.
Durch den Ausbau der kaltumformtechnischen Möglichkeiten gelang
es, neue Marktfelder im Bereich der Präzisionsteile zu erschließen, die
bisher überwiegend der spanabhebenden Industrie vorbehalten waren.
Auch im Bereich der Produktentwicklung entstanden Innovationen wie
die „Biegesteife Rahmenecke“, ein Holz-Beton-Verbundsystem der Tochtergesellschaft SWG Schraubenwerk Gaisbach GmbH, und Produkte
für Dach- und Wandbefestigungen mit bauamtlichen Zulassungen der
Firma REISSER Schraubentechnik GmbH. Der Werkzeughersteller
Tooling International Ltd. definierte unter der Marke Quantum neue
Maßstäbe hinsichtlich Werkzeugstandzeiten.
Grass GmbH erhält Auszeichnungen
Ein strategisch wichtiger Produktbereich, den die Würth-Gruppe in den
letzten Jahren massiv ausgebaut hat, sind die Beschläge. Die Grass
GmbH, Österreich als Beschlägespezialist innerhalb des Konzerns
erhielt 2010 eine Bestätigung für ihre intensive Entwicklungsarbeit
45
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
durch die Auszeichnung mit dem renommierten red dot award. Das
Unternehmen wurde in gleich zwei Produktsegmenten ausgezeichnet:
Die Unterflur-Führung Dynapro® erhielt den Preis in der Kategorie
Produktdesign. Als erstes System am Markt ist Dynapro® komplett synchronisiert und setzt damit bezüglich Laufruhe, Belastungsfähigkeit und
Komforteigenschaften neue Maßstäbe. Die neue Scharnier-Generation
Tiomos® wurde mit der „honourable mention 2010“ ausgezeichnet.
Dem Produkt wird damit eine außerordentlich gelungene Detaillösung
bescheinigt: Der Grass GmbH ist es gelungen, die stufenweise regulierbare Soft-close-Schließdämpfung absolut unsichtbar im Scharnierraum
zu integrieren. Dank physikalisch optimierter Hebelbewegungen lassen
sich alle mit Tiomos® versehenen Möbeltüren sehr leicht öffnen. Außerdem ermöglicht die von der Grass GmbH entwickelte Kinematik Fugenbilder mit minimalen Spaltmaßen.
Würth Elektronik
Auch die Würth Elektronik Gruppe hat 2010 ihre Entwicklungsarbeit
konsequent vorangetrieben. Das Unternehmen entwickelte beispielsweise
das innovative Produkt Faltflex®. Es besteht aus einer flexiblen Leiterplatte, die ziehharmonikaartig aufeinandergefaltet und anschließend
verpresst wird. Sie weist die Eigenschaften eines passiven Bauteils
auf und verfügt über Vorteile hinsichtlich Platz, Gewicht und Integrations­
fähigkeit. Ebenfalls neu eingeführt wurden Übertrager für energie­
effiziente Schaltnetz­teile, die beim Stand-by-Betrieb von Elektronik­
produkten helfen, Strom zu sparen.
Risiko- und Chancenbericht
Die Würth-Gruppe verfügt über ein Managementsystem, das es ermöglicht, unternehmerische Chancen und Risiken zu identifizieren,
zu erfassen, gegeneinander abzuwägen, zu beurteilen und zu kom­
munizieren. Die bewusste und systematische Auseinandersetzung
mit Risiken und Chancen ist untrennbar mit unserem unternehmerischen
Handeln verbunden.
• EDV-gestütztes Risikoreportingsystem wurde 2010 weiter
verfeinert und in den Konzerngesellschaften etabliert
• weltwirtschaftliche Erholung trägt zur Reduzierung der
R
­ isiken bei
• Wachstumschancen und Pläne zur intensiven Marktbearbeitung führen zu positiver Gesamtbeurteilung
46
Funktionsweise des Risikomanagementsystems
Das Risikomanagementsystem (RMS) der Würth-Gruppe umfasst drei
wesentliche organisatorische Elemente: das interne Überwachungs­
system durch die interne Revision, das Controlling und ein Frühwarnsystem. Die Gesamtverantwortung für den zyklisch angelegten Risikomanagementprozess liegt bei der Konzernführung der Würth-Gruppe.
Sie defi­niert auch die risikopolitischen Grundsätze. Die Umsetzung eines
funktionsfähigen und effizienten RMS in den Konzerngesellschaften ist
Aufgabe der jeweiligen Geschäftsleitungen. Zudem gibt es auf Konzern­
ebene die Funktion des Risk-Managers, der direkt an die Konzernführung
berichtet. Der Risk-Manager koordiniert das Risikomanagement auf Konzernebene und steht in ständigem Kontakt mit dem Risk-Controller des
Beirats, der direkt der Beiratsvorsitzenden der Würth-Gruppe unterstellt ist.
Funktionsweise des rechnungslegungsbasierten internen
Kontrollsystems
Wesentliches Element des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems der Würth-Gruppe ist das Würth
Informationssystem. Mithilfe dieses internen Reportings werden aufbauend auf einer monatlichen Meldung alle zur Steuerung der WürthGruppe notwendigen Kennzahlen zeitnah dargestellt und stehen für
weitere Analysen der Konzernführung und Führungskonferenz zur
Verfügung. Systemimmanente Kontrollmechanismen wie Plausibilitätsprüfungen und Cross-Checks optimieren die Qualität der Informationen
als Entscheidungsgrundlage. Eine konzernweit einheitliche internet­
basierte Erfassung der Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen dient
nicht nur der Effizienz, sondern vermeidet Übertragungsfehler, stellt
die einheitliche Informationsbereitstellung sicher und umfasst ebenfalls
eine Fülle von Plausibilitätsprüfungen, ohne deren Bestehen die Informationen nicht weitergeleitet werden können. Durch die einheitliche
Plattform ist auch sichergestellt, dass Rechnungslegungsänderungen
konzernweit einheitlich umgesetzt werden. Änderungen an den Daten
werden durch Prüfziffernverfahren und die entsprechende Ausgestaltung von IT-Zugriffsrechten vermieden. Zur Konsolidierung wird
Standardsoftware verwendet. Änderungen an den Systemeinstellungen
werden protokolliert und unterliegen dem 4-Augen-Prinzip. Die Monatsund Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen werden regelmäßig
auf Plausibilität geprüft. Auch der Konzernabschluss unterliegt einer
solchen internen Prüfung. Darüber hinaus beinhalten die Würth PAPRegeln (Policy and Procedure Manual) interne Arbeitsanweisungen.
Interne Publikationen vermitteln unter anderem detaillierte Vorschriften
zur Rechnungslegung. Deren Einhaltung wird regelmäßig durch die
interne Revision überprüft. Zur Klärung von rechtlichen und steuerlichen
Fragen mit Rechnungslegungsauswirkung werden externe Spezialisten
hinzugezogen. Externe Aktuare berechnen Pensions- und ähnliche
Verpflichtungen. Zentrale wie dezentrale Finanzleiterschulungen stellen
darüber hinaus sicher, dass alle am Rechnungslegungsprozess beteiligten
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen immer über den neuesten Gesetzes- und
Kenntnisstand verfügen.
Wir sehen es als wichtige Aufgabe an, den Prozess der Chancen- und
Risikosteuerung kontinuierlich weiterzuentwickeln und vor allem an die
Veränderungen im Konzern sowie an dessen wirtschaftliches und rechtliches Umfeld anzupassen. So haben wir 2010 unser EDV-gestütztes
Risikoreportingsystem nach der Einführung im Vorjahr weiter verfeinert
und in den Konzerngesellschaften etabliert.
Risiken
Auch 2010 hat sich die Konzernführung der Würth-Gruppe in einem
Workshop umfassend mit den Chancen und Risiken des Konzerns
auseinandergesetzt und als Ergebnis Fokusrisiken, die die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage eines einzelnen Unternehmens oder der
gesamten Würth-Gruppe mittel- oder langfristig gefährden können,
definiert. Darüber hinaus haben alle wesentlichen Konzerngesellschaften eine Risikoinventur durchgeführt und neben den Fokusrisiken weitere
Risiken im Reportingsystem gemeldet. Die bestehenden Prozesse werden
2011 fortgeführt, permanent verbessert und den sich verändernden internen und externen Anforderungen angepasst. Potenzielle Risiken, die die
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens oder der gesamten Würth-Gruppe mittel- oder langfristig gefährden können, werden
von der Konzernführung innerhalb der folgenden Risikofelder gesehen:
Personal
Bei den internen Risiken haben wir ein besonderes Augenmerk auf den
Personalbereich gelegt. Eine niedrige Fluktuation, vor allem bei unseren
Außendienstmitarbeitern, und die Personalentwicklung sind für unsere
erfolgreiche Geschäftsentwicklung entscheidend. Deshalb dokumentieren und analysieren wir die Fluktuation für jede Gesellschaft der WürthGruppe sehr detailliert über alle Hierarchiestufen hinweg. Dazu zählen
neben regelmäßigen Mitarbeiterbefragungen durch unabhängige
Institute beispielsweise auch die Beobachtung der Fluktuation und ihre
Auswirkung auf Mitarbeitereinstellungsprozesse, Kundenbindung und
Ausbildungsaufwendungen.
Über die reine Erfassung des Risikopotenzials hinaus war es uns 2010
aber auch wichtig, dem Risiko der Fluktuation aktiv zu begegnen und
die Reputation als attraktiver Arbeitgeber zu halten. Deshalb haben
sich Beirat und Konzernführung ausführlich mit den Bezahlungssystemen im Innen- und Außendienst auseinandergesetzt und bezüglich
Mitarbeiterführung, Anreizsystemen und Karriereentwicklungschancen
wichtige Weichen gestellt. Unsere Maßnahmen waren erfolgreich:
Im Umfeld einer motivierenden Unternehmenskultur verzeichnete die
Würth-Gruppe im Geschäftsjahr 2010 erneut eine im Branchenvergleich erfreulich niedrige Außendienstmitarbeiterfluktuation und senkten diese im Vergleich zum Vorjahr deutlich.
Würth ist und bleibt weltweit ein attraktiver Arbeitgeber. Nichtsdestotrotz achten wir darauf, dass der Umsatz schneller wächst als die
Personalkosten – eine Grundphilosophie der Würth-Gruppe. Überproportionale Lohnerhöhungen, vor allem in Schwellenländern, bleiben
eine Herausforderung.
IT-Strategie
IT-Risiken minimieren wir durch die zunehmende Einführung von SAP
und Standardlösungen sowie durch sorgfältige IT-Checks in unseren
Konzerngesellschaften. Dadurch erlangen wir immer mehr Transparenz
und steigern die Sicherheit unserer IT-Systeme. Darüber hinaus wird
durch einheitliche IT-Anwendungen die Einführung einheitlicher Prozesse ermöglicht, was auch beispielsweise die Multiplikation erfolgreicher Vertriebsaktivitäten erlaubt.
Forderungsausfälle
Auf der Absatzseite wirken wir über ein aktives Kundenmanagement
Risiken entgegen, die in einer mangelnden Kundenbindung oder
steigen­den Kundenfluktuation liegen könnten. Aufgrund unseres sehr
um­fang­reichen Kernsortiments von über 100.000 Produkten, der
vergleichsweise geringen durchschnittlichen Auftragswerte und der
breiten Kundenbasis haben wir hier gute Voraussetzungen, die Risiken
niedrig zu halten. Kundeninsolvenzen stellen für die Würth-Gruppe
ein überschaubares Risiko dar. Sofern wirtschaftlich sinnvoll, arbeiten
wir mit Kreditversicherern zusammen. Darüber hinaus werden Kundenforderungen durch ein umfassendes Debitorenmanagement, auch
auf Konzernebene, überwacht. Erhöhte Ausfallrisiken bestehen bei
einzelnen Finanzdienstleistern. Diesen begegnen wir durch eine strenge
Bonitätsprüfung und einer dem Risiko entsprechenden Versicherung
unseres Engagements. 2010 haben sich die Debitorentage auf ein his-
47
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
torisches Tief reduziert. Dies zeigt, dass unser Risiko in diesem Bereich
tendenziell zurückgeht.
Schuldenkrise und Währungsrisiko
Unsere Geschäftsaktivitäten werden durch die Rahmenbedingungen in
den jeweiligen Volkswirtschaften beeinflusst. Vor diesem Hintergrund
stellen die weltweiten Einkaufs- und Verkaufsaktivitäten der WürthGruppe grundsätzlich eine Risikostreuung dar. Darüber hinaus hat die
wirtschaftliche Erholung in vielen unserer Märkte 2010 zur Reduzierung dieses Risikos beigetragen. Ein gewisses Restrisiko bleibt vor allem
in Ländern mit hohem Verschuldungsgrad der öffentlichen Haushalte
wie z.B. in den USA, Griechenland und Irland. Die Messung, Überwachung und Steuerung der finanziellen Risiken der Würth-Gruppe
erfolgt größtenteils zentral durch die Würth Finance International B.V.
Zur Sicherung der jederzeitigen uneingeschränkten Zahlungsfähigkeit
verfügt die Würth-Gruppe über ausreichend liquide Mittel und dank
des A Ratings über einen ausgezeichneten Zugang zum öffentlichen
und privaten Kapitalmarkt zur Beschaffung weiterer finanzieller Mittel.
So bestehen derzeit keine Liquiditätsrisiken für die Würth-Gruppe.
Zusätzlich zur vorhandenen Liquidität verfügt die Würth-Gruppe über
eine fest zugesagte, nicht ausgenutzte Kreditlinie in Höhe von 150 Millionen Euro, die vertraglich bis 2013 zur Verfügung steht. Nach den
aktuellen Liquiditätsberechnungen benötigt die Würth-Gruppe diese
Kreditlinie 2011 nicht. Gleichwohl denken wir aufgrund des niedrigen
Zinsniveaus über die Neubegebung einer Euro-Anleihe nach. Sofern
vorhanden, sind Risiken aus derivativen Finanzinstrumenten bilanziert.
Gegenparteienrisiken, die täglich systemseitig überwacht werden, sind
bis zur Aufstellung des Lageberichts nicht bekannt. Durch interne Anlagenlimits für einzelne Kreditinstitute werden Klumpenrisiken vermieden.
Zur Darstellung der Derivate und deren Risiken verweisen wir auf den
Konzernanhang: I. Sonstige Angaben, [4] Finanzinstrumente.
Lieferanten
Auch auf der Beschaffungsseite sorgt die Würth-Gruppe durch ein effi­­
zientes Risikomanagement für eine Minimierung der Risiken. Bei allen
Lieferanten wird ein definierter Verhaltenskodex angelegt, der auf sozi­
aler Ebene die Menschenrechte, die Rechte des Kindes sowie Kern­
arbeitsnormen berücksichtigt, auf ökologischer Ebene den Umweltschutz
miteinbezieht und in rechtlicher Hinsicht die Einhaltung internationaler und
nationaler Gesetze und Regelungen fordert. Dem Risiko aus Lieferanten­
insolvenzen begegnet Würth mit der grundsätzlichen Politik, für die
wesentlichen Produktgruppen jeweils mindestens zwei Lieferanten zu be-
48
stimmen, die den hohen Qualitätsstandards der Würth-Gruppe und unserer Kunden entsprechen. Dank dieser Regelung sind nennenswerte Liefer­
engpässe aufgrund von Lieferanteninsolvenzen bisher nicht aufgetreten.
Bei kritischen Produkten reagieren wir zusätzlich mit höheren Sicherheitsbeständen. Kostenbelastungen aufgrund von Zöllen gemäß der
EU-Anti-Dumping-Zoll-Richtlinie für Einfuhren aus China treffen den
gesamten Markt. Soweit möglich, versuchen wir auf politischer Ebene
und durch Einschaltung von Rechtsspezialisten in China und Europa
die Unternehmensinteressen zu wahren.
Für wesentliche Risiken, die sich in einem ökonomisch sinnvollen Rahmen versichern lassen, sind Konzernversicherungen für alle Konzern­
gesellschaften abgeschlossen. Das Management des gesamten
Versicherungsumfangs erfolgt zentral. Risiken aus dem regulatorischen
Umfeld gewinnen für uns als weltweit tätiges Unternehmen an Bedeutung. Dies betrifft insbesondere die zunehmende Komplexität des
Steuerrechts, der wir mit hausinternen Experten sowie dem fallweisen
Hinzuziehen renommierter externer Berater begegnen.
Chancen
Dezentralität
Die Dezentralität der Würth-Gruppe stellt vor allem vor dem Hintergrund der so unterschiedlichen konjunkturellen Entwicklungen in den
einzelnen Ländern einen großen Vorteil für den Konzern dar. In dieser
unternehmensorganisatorischen Struktur sehen wir auch eine Chance für
unser zukünftiges Wachstum. Sie erlaubt uns, vor Ort schnell auf die
Gegebenheiten und Veränderungen in unserem jeweiligen Marktumfeld
zu reagieren und Maßnahmen effizient umzusetzen. Unter der Prämisse
dieser Dezentralität werden wir auch die weitere Internationalisierung
der Würth-Gruppe vorantreiben.
Direktvertrieb
Das Geschäftsmodell Direktvertrieb birgt für die Würth-Gruppe insofern
große Chancen, als es unsere Nähe zum Markt sicherstellt. Durch die
zahlreichen täglichen Kundenkontakte erhält unser Außendienst
direkte Rückmeldung darüber, wie unsere Leistungen beim Kunden
ankommen. So können wir die Ergebnisse unserer Arbeit sehr schnell
analysieren und bei Bedarf Veränderungen vornehmen. Dies macht
unsere Reaktionsgeschwindigkeit extrem schnell, was uns Wettbewerbsvorteile einbringt.
Mehrkanalvertrieb und Kundenmanagement
Über den klassischen Direktvertrieb hinaus hat die Würth-Gruppe in
den letzten Jahren verstärkt weitere Kanäle ihres Vertriebs aus- und aufgebaut. Große Chancen sehen wir dabei vor allem im Bereich unserer
Verkaufsniederlassungen und im E-Commerce. Gepaart mit der vom
Kunden stark honorierten Beratungsleistung werden wir diese Vertriebswege auch zukünftig verfolgen, um dem Kunden mehrere Möglichkeiten
anzubieten, mit uns in Interaktion zu treten.
Der Ausbau und die Pflege unseres Kundenstamms ist eine wichtige
Komponente unseres langfristigen Erfolgs. Deshalb werden wir auch
weiterhin in allen Konzerngesellschaften ein sehr intensives Kunden­
management betreiben. Die Eingruppierung unserer Kunden nach ihren
individuellen Bedürfnissen bildet eine wichtige Steuerungsgröße für die
strategische Unternehmensführung. Die Korrelation von Kunden- und
Umsatzwachstum sowie der Servicegrad sind für uns wichtige Indikatoren des Geschäftserfolgs.
Marktdurchdringung
Unser Weltmarktanteil ist abgesehen von einzelnen Märkten in den
meisten Ländern noch sehr gering und liegt bei geschätzten fünf
Prozent. Dieser vermeintliche Nachteil lässt auf der anderen Seite
das enorme Potenzial erkennen, das wir mit einem weiteren Ausbau
unserer Kundenbasis und der Vertiefung unserer Kundenbeziehungen,
beispiels­weise auch durch Vertriebssysteme, noch heben können.
Liquidität
Die finanzielle Stärke und die Unabhängigkeit der Würth-Gruppe als
Familienunternehmen eröffnen dem Konzern wichtige Chancen. Die
langfristige Verlässlichkeit, die daraus resultiert, ist ein klarer Wettbewerbsvorteil. Ein mögliches Verschwinden einzelner Wettbewerber vom
Markt bietet zum einen bessere Chancen, zum anderen eröffnet dies
Akquisitionsmöglichkeiten, die wir aufgrund unserer hohen Liquidität
auch kurzfristig nutzen können.
Qualität
Würth steht für das ausgesprochene Ziel, höchste Qualitätsansprüche
zu erfüllen und wo immer möglich zu übertreffen. Aus diesem Grund
wurde 2010 die Leitlinie „Würth ist Qualität – überall und zu jeder
Zeit“ im Qualitätsmanagement der Würth-Gruppe verankert. Das
durch die Leitlinie formulierte Markenversprechen gilt für alle unsere
Märkte. Die konsequente Arbeit an diesem Ziel eröffnet uns wichtige
Marktchancen. Dies gilt sowohl für unsere Kunden im professionellen
Handwerk als auch für industrielle Kunden. Wir sehen es als essentielle Aufgabe in unserem Qualitätsmanagement, die Normen und
Standards sowie Produktanforderungen und -zulassungen sicherzustellen, um unseren Kunden ein verlässlicher Partner zu sein. Darüber
hinaus bieten wir für unsere Kunden entsprechende Zusatzleistungen
wie Trainings. Hierzu zählt beispielsweise das Seminar „Zertifizierter
Dübeltechniker“. 2010 hat sich das Qualitätsteam der Würth-Gruppe
weiter etabliert. Aus jedem Geschäftsbereich ist jeweils mindestens ein
Mitglied in diesem Team vertreten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr
standen im Mittelpunkt der Aufgaben zum einen die Schärfung des
Qualitätsbewusstseins speziell im Management und die Verstärkung
der Ressourcen im Qualitätswesen, zum anderen die Überarbeitung
der verbindlichen Qualitätsrichtlinien für die Gesellschaften. Zudem
war eine Schwerpunktmaßnahme 2010 die Durchführung der Würth
Quality Risk Company Assessments (QRCA). Durch diesen Prozess
werden Stärken und Verbesserungspotenziale in den Gesellschaften
identifiziert und Maßnahmen für die Zukunft abgeleitet. Im Vordergrund stehen dabei das Beschwerdemanagement, die Qualitätssicherung und die Lieferantenqualifizierung. Nach wie vor ein wichtiger
Baustein des Qualitätsmanagements ist die Validierung neu aufzunehmender Produkte durch die Adolf Würth GmbH & Co. KG und
die Würth International AG und die Durchführung von systematischen
Wareneingangsprüfungen. Die Würth-Gruppe verfügt weltweit über
eigene Prüflabore, von denen zwei nach ISO 17025 akkreditiert sind.
Schwerpunkte für 2011 werden die QRCAs, die weitere Etablierung
der 2010 erarbeiteten Richtlinien und die Förderung insbesondere von
dezentralen Leuchtturmprojekten in den Gesellschaften sein.
Gesamtbeurteilung
Die Risiken für die Würth-Gruppe sind aufgrund des vorhandenen und
gelebten Risikomanagements begrenzt. Es sind keine vermögens-, finanzund ertragsspezifischen Risiken zu erkennen, die den Fortbestand der
Würth-Gruppe gefährden. Durch die ergriffenen Maßnahmen während
der Weltwirtschaftskrise gehen wir gestärkt aus dieser Zeit hervor, sodass wir davon ausgehen, dass wir von der wiederbelebten Konjunktur
teilweise schneller profitieren können als der Wettbewerb. Aufgrund
der dargestellten Chancen, die wir durch eine intensive Marktbearbeitung nutzen werden, gehen wir von sehr guten Entwicklungsmöglichkeiten des Konzerns in den kommenden Jahren aus.
49
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
(+ 7,5 Prozent). Einen starken Zuwachs an Außendienstkollegen er­­
reichten wir zudem in der Region Asien, Afrika, Ozeanien (2010: +546,
+18,4 Prozent). Hier haben wir vor allem in den Wachstumsländern
China und Indien eingestellt. Weltweit arbeiten nun 30.410 Kolleginnen
und Kollegen als Verkäufer in der Würth-Gruppe (+ 6,3 Prozent).
• Mitarbeiterzahl steigt in und außerhalb Deutschlands
• Weiterentwicklung der Ausbildungsarbeit und Förder­
maßnahmen
• Personalführung nimmt als Manage­mentaufgabe hohen
Stellenwert ein
Aufgrund der weltwirtschaftlichen Erholung konnte die Würth-Gruppe
2010 wieder Personal aufbauen. Weltweit stieg die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um 4.551 (+ 7,9 Prozent) auf 62.433.
­Alleine in Deutschland kamen 1.525 Beschäftigte hinzu (+ 9,4 Prozent). International zählt der Konzern 3.026 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter mehr (+ 7,3 Prozent).
Der kontinuierliche Ausbau unserer Verkaufsmannschaft stellt eine
wichtige Grundlage für unser Unternehmenswachstum dar. Deshalb
haben wir 2010 – im Ausmaß abhängig von der jeweiligen wirtschaftlichen Situation – in allen Regionen der Würth-Gruppe Mitarbeiter im
Vertrieb eingestellt. So haben wir vor allem die Außendienstmannschaft
in Deutschland verstärkt. Hier arbeiten 5.323 Verkäufer für den Konzern
An der Bewerberlage und der Dauer, die die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter im Unternehmen verbleiben, können wir ablesen, dass die
Würth-Gruppe als attraktiver Arbeitgeber gilt. So ist beispielsweise die
Anzahl der Bewerbungen innerhalb der Adolf Würth GmbH & Co.
KG in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Die durchschnittliche
Betriebszugehörigkeit in der Muttergesellschaft hat 2010 ebenfalls
zugenommen. Der Faktor Familienunternehmen spielt dabei eine wichtige Rolle. Unsere Arbeitsplätze gelten als relativ sicher, was wir auch
in der Zeit der Wirtschaftskrise unter Beweis gestellt haben. Trotz unserer
grundsätzlich positiven Reputation machen es viele gesellschaftliche
Veränderungen unabdingbar, dass wir uns kontinuierlich kritisch mit
unserer Rolle als Arbeitgeber auseinandersetzen. Sowohl unsere Ausbildungsangebote und Weiterbildungsprogramme als auch die Karrieremöglichkeiten und Bezahlungssysteme unterziehen wir regelmäßig einer
Prüfung. So haben wir diese Bereiche auch 2010 weiterentwickelt.
Mitarbeiter
Würth-Gruppe per 31. Dezember
Mitarbeiter, davon
Außendienstmitarbeiter
60.000
40.000
37.407
19.240
39.809
21.969
41.952
23.488
46.973
26.085
50.767
27.488
63.699
30.650
62.811
30.831
2007
2008
54.906
29.020
57.882
28.613
62.433
30.410
20.000
2001
50
2002
2003
2004
2005
2006
2009
2010
Perspektiven für Auszubildende
Die Aus- und Weiterbildung nimmt einen hohen Stellenwert in der
Würth-Gruppe ein. Deutschlandweit beschäftigen 48 Konzerngesellschaften über 900 Nachwuchskräfte in 60 Ausbildungsberufen.
Zurzeit bietet allein die Adolf Würth GmbH & Co. KG über 20 verschiedene Berufsbilder zur Ausbildung an: Zusätzlich zu den kaufmännischen sowie den Logistik- und IT-Berufen können Nachwuchskräfte
Studiengänge an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mosbach, Bad Mergentheim, Mannheim und Stuttgart absolvieren. Weitere
Ausbildungsschwerpunkte in den deutschen Gesellschaften der WürthGruppe sind technische sowie Gastronomieberufe.
Neben dem Erwerb fachlicher Fertigkeiten und Kenntnisse kommt
der Förderung der sozialen Kompetenzen und der Persönlichkeitsentwicklung im Rahmen der Ausbildung bei Würth große Bedeutung zu.
Bausteine wie die Mitreise im Außendienst, die internationale Horizont­
erweiterung durch Praktika in europäischen Würth Gesellschaften
sowie die Mitarbeit in Sozialeinrichtungen sind beispielsweise bei der
Adolf Würth GmbH & Co. KG fest im Ausbildungsplan verankert.
Auch wenn die Personalarbeit in der Würth-Gruppe grundsätzlich
dezentral aufgestellt ist, haben sich deutsche Tochtergesellschaften zu
einem Koordinationskreis zusammengefunden, um die Qualität der
Ausbildung im Konzern kontinuierlich zu verbessern und den notwendigen Anpassungen zu unterziehen. Darüber hinaus lässt beispielsweise
die Adolf Würth GmbH & Co. KG ihre Ausbildungsarbeit regelmäßig
durch einen externen Dienstleister evaluieren, um so wichtige Impulse für
Optimierungen zu erhalten. Über eine enge Vernetzung mit Schulen ver­
sucht das Unternehmen, möglichst früh mit potenziellen Auszubildenden
in Kontakt zu kommen und eine enge Abstimmung zwischen beruflichen
Anforderungen und schulischen Vorkenntnissen zu erreichen.
Stärkung der Außendienstorganisation
Mit der Außendienstmannschaft der Würth-Gruppe steht und fällt der
Erfolg des Unternehmens. Fast die Hälfte aller Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter sind als Verkäufer im Konzern beschäftigt und das zukünftige
Wachstum beruht maßgeblich auf der Multiplikation der Verkäufer­
anzahl. Somit sind die Gesellschaften stetig mit der Herausforderung
konfrontiert, geeignete Mitarbeiter zu finden, diese zu qualifizieren und
an das Unternehmen zu binden.
Vor diesem Hintergrund hat die Konzernführung der Würth-Gruppe
2010 in den Planungsgesprächen mit den Gesellschaften verstärkt
die Auseinandersetzung mit adäquaten Maßnahmen eingefordert.
Die Adolf Würth GmbH & Co. KG hat beispielsweise ein Programm
zur Ausbildung von Verkäufern aufgesetzt, das in den letzten Jahren
forciert wurde. Das Juniorverkäufer-Programm ist ein zweijähriges Qualifizierungsprogramm, das den Nachwuchs theoretisch und praktisch
intensiv auf die Tätigkeit als Verkäufer vorbereitet. Die Qualifizierung
endet mit einer umfassenden schriftlichen und mündlichen Prüfung zum
„Fach­berater im Vertrieb“. Mit der erfolgreich abgelegten Prüfung
erhalten die Teilnehmer einen bundesweit anerkannten Weiterbildungsabschluss. Voraussetzung für die Aufnahme in das Programm ist eine
gewerblich-technische oder eine kaufmännische Ausbildung sowie ein
Führerschein der Klasse B. Derzeit sind im Juniorverkäufer-Qualifizierungsprogramm von Würth deutschlandweit rund 350 Teilnehmerinnen
und Teilnehmer tätig.
Nach der grundlegenden Qualifikation geht es darum, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Perspektiven für ihren Weg im Unternehmen aufzuzeigen. Deshalb stand 2010 auch die Gestaltung des Entwicklungswegs
der Verkäufer im Unternehmen im Mittelpunkt der Managementaufgaben.
Weiterbildung und Qualifizierung
Lebenslanges Lernen ist innerhalb der Würth-Gruppe keine Floskel,
vielmehr werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch zahlreiche
Angebote in ihrer Weiterbildung und Qualifizierung unterstützt. Die
Förderung der Beschäftigten verstehen wir als grundlegende, zukunftsgerichtete Aufgabe.
In Deutschland hat sich die Akademie Würth etabliert, die im Geschäftsjahr 2011 bereits ihr 20-jähriges Bestehen feiert. Mit ihrem
Weiter­bildungsangebot geht die Akademie Würth auf die Heraus­
forderungen ein, denen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch
sich wandelnde Kundenanforderungen, veränderte Prozesse und die
Benötigung immer anspruchsvollerer Kompetenzen gegenübersehen.
Sie bietet Managementseminare, Seminare zur Personalführung und
zur kaufmännischen sowie technischen Praxis an. Darüber hinaus sind
verschiedene Trainings zu persönlicher und sozialer Kompetenz, zu
Arbeits- und Lernmethoden sowie zu Anwendungen in der IT und zu
Fremdsprachen im Programm.
Außerdem bietet die Akademie Würth über ihre Business School berufsbegleitende Weiterbildungsprogramme an, die einen anerkannten
akademischen Abschluss zum Ziel haben. Dieses Angebot gilt für
Würth Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch für Interessierte
51
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
außerhalb der Unternehmensgruppe. Im Rahmen einer Kooperation mit
der Hamburger Fern-Hochschule kann berufsbegleitend ein Abschluss
zum Bachelor of Arts erreicht werden. Interessant an diesem Studienkonzept ist der besondere Hochschulzugang für Berufstätige. Auch
Beschäftigte ohne Abitur oder Fachhochschulreife können zum Studium
zugelassen werden. Der Studiengang baut auf dem klassischen Fächerkanon eines betriebswirtschaftlichen Fachhochschulstudiums auf.
In Zusammenarbeit mit der University of Louisville in Kentucky (USA)
wurde der berufsbegleitende Studiengang zum Master of Business
Administration (MBA) konzipiert. Der MBA wird vom College of Business der University of Louisville vergeben, das durch die amerikanische
Association to Advance Collegiate Schools of Business (AACSB) und
zusätzlich durch die Foundation for International Business Administration
Accreditation (FIBAA) akkreditiert ist. In 13,5 Monaten werden Studierende auf zukünftige internationale Führungsaufgaben vorbereitet. Das
Studium zeichnet sich vor allem durch Praxisnähe in Form von realen
Fallstudien und intensiver Zusammenarbeit mit Spezialisten in ausgewählten Fachgebieten aus.
Karrieremöglichkeiten
Es ist eine unserer Stärken als Arbeitgeber, dass die Würth-Gruppe
weltweit aufgestellt ist und somit viele Karrieremöglichkeiten innerhalb
des Konzerns bietet. Hinzu kommt unsere Philosophie, dass wir Top­
managementpositionen vorzugsweise aus den eigenen Reihen besetzen.
Daraus ergeben sich folgende Förderprogramme:
› MC Würth: Förderprogramm zur Heranführung an Führungs­
positionen im mittleren Management. Teilnehmer 2010:
335 Nachwuchskräfte aus 90 Gesellschaften.
› High Potential Programm: Förderprogramm, das Führungskräfte
auf ihrem Weg ins obere Management begleitet. Teilnehmer 2010:
135 Führungskräfte aus 64 Gesellschaften.
› Internationales Trainee Programm: Programm zur Vorbereitung
von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf internationale Einsätze
und internationale ­Führungsaufgaben.
› Studienprogramme zur akademischen Qualifizierung:
Angebote zur Erlangung international anerkannter Studienabschlüsse, die sich sowohl an unsere Beschäftigten als auch an interessierte Externe richten und berufsbegleitend erreicht werden können.
52
Darüber hinaus arbeiten die Gesellschaften dezentral an der Gestaltung ihrer Karrieremodelle – eine Managementaufgabe, die vor dem
Hintergrund des demografischen Wandels in vielen Ländern an Bedeutung zunimmt.
Verantwortung als Arbeitgeber
Die Zufriedenheit unserer Beschäftigten ist uns wichtig. Durch regelmäßige Mitarbeiterbefragungen stellen wir sicher, dass wir uns als Arbeitgeber auch kritisch hinterfragen und aus den Ergebnissen Verbesserungen ableiten können. Auch 2010 haben wir intensiv an Maßnahmen der
Personalführung gearbeitet, was beispielsweise die Verbesserung von
Feedback-Prozessen sowie Entwicklungs- und Zielgespräche beinhaltete.
Die Würth-Gruppe übernimmt aber auch Verantwortung für einen ent­
scheidenden Beitrag zur Lebensqualität ihrer Beschäftigten. Hierzu
gehören unter anderem Angebote zur Gesundheitsförderung, Kulturveranstaltungen und unsere firmeneigenen Museen. Zudem unterstützen
wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Vereinbarkeit von
Familie und Beruf. Hierzu zählen Teilzeitregelungen und Telearbeits­
modelle für Eltern. Mitarbeitermotivation ist innerhalb der Unternehmens­
kultur der Würth-Gruppe kein Lippenbekenntnis, sondern manifestiert
sich in vielen Bereichen. Als leistungsorientiertes Unternehmen ist es
uns wichtig, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Erfolg teilhaben
zu lassen. Deshalb ist unser Vergütungssystem stark leistungsbezogen
angelegt. Die Beschäftigten erhalten demnach Jahresprämien, die sich
am wirtschaftlichen Erfolg orientieren. Darüber hinaus haben wir effiziente Anreizsysteme geschaffen, die wir regelmäßig überprüfen. Die
Versorgungszusagen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter variieren je
nach den rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten
des jeweiligen Landes.
Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Die Konzernführung bedankt sich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Würth-Gruppe für ihr Engagement und ihren Arbeitsein­
satz, mit dem sie den Konzern weiter voranbringen. Ihre Identifikation
mit dem Unternehmen und ihre Loyalität sind die Grundlage für den
Erfolg der Würth-Gruppe. Auch den Arbeitnehmervertreterinnen und
Arbeitnehmervertretern gilt unser Dank. Gerade die letzten beiden
Jahre haben gezeigt, dass durch die Zu­sammenarbeit dieser Gremien
mit den Geschäftsleitungen der Konzerngesellschaften wichtige Maßnahmen zur Unternehmenssicherung auf den Weg gebracht wurden.
Unternehmerische Verantwortung
Unternehmerisches Handeln bedeutet zukunftsgerichtetes Handeln.
Würth fühlt sich diesem Grundsatz als Familienunternehmen schon
seit den Anfangsjahren verpflichtet. Dies gilt natürlich für unser Kerngeschäft, geht aber als ganzheitlicher Ansatz weit über Kunden- und
Mitarbeiterorientierung hinaus. Unsere Verantwortung gegenüber
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben wir bereits im vorangegangenen Kapitel beschrieben. Hier sollen weitere Aspekte dargestellt werden:
• Gemeinnützige Stiftung Würth garantiert Kontinuität in
der Förde­rung von Kunst und Kultur, Forschung und Wissenschaft sowie ­Bildung und Erziehung
• starkes Engagement in der Förderung von behinderten
Menschen
• Würth-Gruppe unterstützt Erdbebenopfer in Haiti mit
500.000 Euro
Umwelt
Umweltbewusstsein ist für die Würth-Gruppe ein entscheidender Be­standteil der Unternehmensphilosophie. Daher achten wir bei der Auswahl unserer Sortimente und Lieferanten, aber auch bei der Gestaltung
unserer internen Prozesse stets darauf, den nach dem Stand der Technik
bestmöglichen Schutz der Umwelt zu gewährleisten.
So achten wir beispielsweise aktuell bei der Erweiterung unseres Firmen­
gebäudes in Künzelsau stark auf ökologische Aspekte. Es kommen u.a.
regenerative Energien zum Einsatz: 85 Prozent des Wärmebedarfs
werden über Geothermie gedeckt, eine Photovoltaikanlage wird installiert und eine Dachflächenbegrünung realisiert. 2010 wurde die Adolf
Würth GmbH & Co. KG nach ISO 14001 Umweltmanagementsystem
rezertifiziert.
2011 beschäftigt sich das Umweltmanagement des Unternehmens
schwerpunktmäßig mit dem Projekt „Verantwortung im Umgang mit unseren Ressourcen übernehmen“. Auch an einem Forschungsprojekt zum
Thema Energieeffizienz arbeitet das Unternehmen mit. Darüber hinaus
sind Tochtergesellschaften der Würth-Gruppe nach den für ihre Branche
relevanten Umweltnormen zertifiziert.
Soziale Verantwortung
Soziale Verantwortung ist der Würth-Gruppe wichtig. Diese Haltung
wird im gesamten Konzern gelebt. Würth engagiert sich aus diesem
Grund in verschiedenen Aktivitäten und Projekten. Um dieses Enga­
gement zusammenzufassen und eine kontinuierliche Fortsetzung zu
gewährleisten, gründeten Reinhold und Carmen Würth 1987 die
Gemeinnützige Stiftung Würth. Das Stiftungskapital wurde 2010 von
fünf auf sechs Millionen Euro erhöht. Gefördert werden Projekte in den
Bereichen Kunst und Kultur, Forschung und Wissenschaft sowie Bildung
und Erziehung. Darüber hinaus engagieren sich die einzelnen Würth
Gesellschaften in vielen sozialen Bereichen direkt vor ihrer Haustür in
über 80 Ländern der Welt.
Einen besonderen Schwerpunkt unseres Corporate Citizenship haben
wir in den vergangenen Jahren auf die Unterstützung von behinderten
Menschen gelegt. So integriert das Hotel-Restaurant Anne-Sophie als
Teil der Würth-Gruppe Menschen mit geistiger Behinderung in den
Unternehmensalltag. Dies geht auf eine Initiative von Carmen Würth
zurück. Zusammen mit der „Beschützenden Werkstätte”, einer karitativen Einrichtung in Heilbronn /Ingelfingen (Deutschland), entwickelte
sie ein Konzept, um Menschen mit Behinderung in die Arbeitsabläufe
eines Gastronomiebetriebs einzulernen. Neben der fachlichen wird
gleichzeitig die pädagogische Betreuung gewährleistet. Das Hotel
erfüllt dabei die Rolle einer Außenstelle der Werkstätten. In enger Kooperation wird die teilweise erstaunliche Entwicklung der behinderten
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrem täglichen Umgang unter­
einander, mit Gästen und den Anforderungen der Arbeitswelt begleitet.
Ziel der Zusammenarbeit ist es, die Kolleginnen und Kollegen aus der
„Beschützenden Werkstätte“ langfristig zu befähigen, eine Stelle auf
dem freien Arbeitsmarkt antreten zu können.
Ebenfalls mit dem Ziel behinderte Menschen zu fördern, engagieren sich
die Gesellschaften der Würth-Gruppe in vielen Ländern für Special Olympics, die weltweit größte Sportorganisation für Menschen mit geistiger Behinderung und Mehrfachbehinderung. Über die finanzielle Unterstützung
durch die Würth-Gruppe hinaus wirken viele Mitarbeite­rinnen und Mitarbeiter des Konzerns als Volunteers bei den Sportveranstaltungen mit.
Unbürokratisch und schnell hat die Würth-Gruppe im Januar 2010
den Opfern der Flutkatastrophe in Haiti Hilfe zukommen lassen. Der
Konzern spendete in der Gala des ZDF (Zweites Deutsches Fernsehen)
500.000 Euro.
53
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Engagement für Kunst und Kultur
Ein vielfältiges kulturelles Engagement ist fester Bestandteil der Unternehmensgruppe Würth. Die starke Präsenz der Kunst und die daraus
resultierenden umfangreichen Aktivitäten sind eine Folge gelebter
Unternehmenskultur.
Auf Initiative von Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth wurde 1991 ein
Museum sowie ein Veranstaltungssaal für Vorträge, Tagungen, Konzerte,
Lesungen, Kleinkunst und anderes mehr in das Würth Verwaltungsgebäude in Künzelsau (Deutschland) integriert. Seit ihrer Eröffnung 1991
sind diese Einrichtungen sowohl für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
als auch für die interessierte Öffentlichkeit zu besonderen Anziehungspunkten geworden. Im Mai 2001 erweiterte sich die museale Plattform des Hauses durch die Eröffnung der Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall (Deutschland). Die Johanniterhalle in Schwäbisch Hall, ein
säkularisiertes Kirchengebäude aus dem 12. Jahrhundert, bietet seit
2008, nach einer Generalsanierung durch Würth, als Dependance der
Kunsthalle Würth eine Heimstatt für die bedeutende Sammlung „Alte
Meister“ in der Sammlung Würth. Ausstellungen in einem familiäreren Rahmen bietet daneben die Hirschwirtscheuer in Künzelsau. Die
genannten Häuser werden durch die Adolf Würth GmbH & Co. KG
getragen. Zudem wurden seit 1999 sukzessive Kunstdependancen
in den Würth Gesellschaften in Belgien, Dänemark, Frankreich, Italien,
den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Spanien und der Schweiz
gegründet. Die Dependancen sind direkt an die Unternehmenssitze
in den einzelnen Ländern angebunden. Auf diese Weise ermöglichen
die Ausstellungen ein inspirierendes Neben- und Miteinander von
Kunst und geschäftlichem Alltag.
54
Corporate Governance Bericht
Corporate Governance umfasst die Regeln und Standards guter und
ver­antwortungsvoller Leitung und Überwachung von Unternehmen.
In der Würth-Gruppe werden die Regeln, Verhaltensweisen und Normen für die Ausübung von Führungs- und Überwachungsfunktionen
durch die Unternehmensphilosophie und die Unternehmenskultur
näher bestimmt.
Die Unternehmensphilosophie, die von Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold
Würth geprägt und definiert wurde, bestimmt das Selbstverständnis und
Selbstbild der Würth-Gruppe. Die Unternehmenskultur beschäftigt sich
in Verbindung mit der Unternehmensethik mit den Werten und Normen,
die unternehmerisches Handeln und Entscheiden und menschliches
Verhalten und Zusammenleben bestimmen. Die Unternehmenskultur bei
Würth ist geprägt von Begriffen wie Dynamik, Leistungsorientierung,
Offenheit, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein.
Konkret ist die Corporate Governance in der Würth-Gruppe durch
folgende Regelungen und Einrichtungen gewährleistet:
› eine schriftliche Unternehmensverfassung, die alle Regeln des Zusammenspiels zwischen Unternehmen und Unternehmenseignern,
den Würth-Familienstiftungen, enthält
› Einrichtung eines dualen Führungssystems, d.h. Trennung von operativem Management und Aufsichtsorganen, dabei ist die Konzernführung der Würth-Gruppe mit dem Vorstand, der Beirat mit dem
Aufsichtsrat einer Aktiengesellschaft vergleichbar
› Interne Revision
› Prüfung wesentlicher Einzelabschlüsse und des Konzernabschlusses
durch unabhängige Wirtschaftsprüfer
› Durchführung von Risikomanagement und Risikocontrolling
› ausgefeilte Controllingmethoden zur Schaffung von Transparenz in
den operativen Einheiten
› Rating der Würth-Gruppe durch zwei internationale Rating-Agenturen
Zusätzlich zu diesen Regeln und Einrichtungen verfolgt die Konzernführung der Würth-Gruppe die aktuelle Entwicklung des Deutschen
Corporate Governance Kodex (DCGK) und des Kodex für Familienunternehmen. Sie orientiert sich an diesen Kodizes, soweit die Regelungen
auf die Würth-Gruppe übertragbar sind. Beispielhaft können neben
den bereits genannten Corporate Governance Maßnahmen noch
erwähnt werden:
› Durchführung einer Effizienzmessung im Beirat der Würth-Gruppe
gemäß 5.6 DCGK
› Einrichtung von Ausschüssen im Beirat der Würth-Gruppe, z.B. eines
Prüfungsausschusses nach den Anforderungen der Ziffer 5.3.2
› klare Kompetenzverteilung zwischen den Organen der WürthGruppe durch einen verbindlichen Zustimmungskatalog für Geschäftsführungsmaßnahmen
› Leistungsorientierte Bezahlung des Topmanagements mit variablen
und fixen Gehaltsbestandteilen gem. 4.2.3 DCGK, dabei wird auch
auf die Angemessenheit der Gesamtvergütung geachtet und es
wurde ein Abfindungs-Cap vereinbart.
Ein weiterer Bestandteil der Corporate Governance ist die Einhaltung
der Regeln und Standards durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die Würth-Gruppe braucht mit ihren über 62.000 Beschäftigten klare
Regeln, die ihr Verhalten gestalten oder den Rahmen für unternehmerische Entscheidungen vorgeben. Dies gilt besonders vor dem
Hintergrund der weltweiten Aktivitäten der Würth-Gruppe in mehr als
80 Ländern.
Es besteht die Notwendigkeit, Normen und Verhaltensweisen verbindlich so festzulegen, dass die vorhandenen Gesetze und Wertvorstellungen in verschiedenen Ländern und Kulturkreisen nicht verletzt werden.
Basierend auf der beschriebenen Würth Unternehmensphilosophie und
der Würth Unternehmenskultur wird in unseren PAP-Regeln (Policy and
Procedure Manual) ein Verhaltenskodex aufgestellt, der Führungskräften sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Hinweise gibt, welches
Verhalten und welche Handlungsweisen von ihnen im Unternehmen
und gegenüber der Unternehmensumwelt erwartet werden.
Nachtragsbericht
Die Würth-Gruppe plant, im Mai 2011 eine Anleihe mit einem Volumen von 500 Millionen Euro am Kapitalmarkt zu platzieren. Darüber
hinaus ist eine Anschlussfinanzierung für das im September 2011
fällige US Private Placement (200 Millionen USD) in gleicher Höhe
vorgesehen. Wir nutzen das aktuell noch günstige Zinsniveau und
verfügen damit über ausreichend liquide Mittel, um die für das aktuelle
Geschäftsjahr geplanten Investitionen in Sachanlagen sowie den weiteren Ausbau des Geschäfts bewerkstelligen zu können.
Die ersten zwei Monate des Jahres 2011 konnte die Würth-Gruppe
an das dynamische Wachstum des Vorjahres anknüpfen. Mit einem
Umsatzwachstum von 21,3 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro (2010:
1,2 Milliarden Euro) liegen wir für diesen Zeitraum in unserem Zielkorridor.
Im Vergleich zum Dezember 2010 hat sich die Zahl der Beschäftigten
auf 63.111 erhöht. Ende Februar sind davon 31.093 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter im Außendienst tätig. Die Einstellung von 683 neuen
Verkäufern unterstreicht unsere Stärke als Direktvertriebsunternehmen
und zeigt, dass wir den bereits 2010 eingeschlagenen Kurs der Multiplikation im Außendienst konsequent weiterverfolgen.
Parallel zur Umsatzentwicklung hat sich auch die Ergebnissituation im
Januar und Februar 2011 positiv dargestellt. Trotz ansteigender Preise
auf der Beschaffungsseite ist es uns gelungen, das Betriebs­ergebnis
im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu steigern. Dies resultiert zum einen
aus einem höheren Umsatzniveau im aktuellen Geschäftsjahr, zum
anderen wirkt sich hier die Erhöhung der Produktivität positiv auf die
Ergebnissituation aus.
Die weltwirtschaftlichen Auswirkungen der Erdbeben- und Tsunami­
katastrophe in Japan vom März 2011 sind zum Zeitpunkt der Berichterstellung noch nicht abschätzbar. Es wird sicherlich vieles davon
abhängen, wie groß und weitreichend die Schäden in Folge des
Atom­unfalls in Fukushima sein werden. In Bezug auf unsere Lieferfähig­
keit sehen wir bisher keine nennenswerten Beeinträchtigungen. Es ist
allerdings nicht absehbar, wie sich die Weltrohstoffpreise entwickeln
werden und ob dies zu einer Abschwächung des Wirtschaftswachstums führen wird.
55
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Prognosebericht
Gesamtwirtschaftliches Umfeld
Die Konzernführung der Würth-Gruppe erwartet, dass sich die Weltwirtschaft 2011 weiter von der Krise 2009 erholen wird. Allerdings
weisen Experten und Institute darauf hin, dass die Dynamik des
Aufschwungs insgesamt abnimmt, sodass das BIP weltweit noch um
4,3 Prozent steigen wird.
Sowohl die Konjunktur in den USA als auch im Euro-Raum fällt laut
Prognosen schwach aus: Das Wachstum des BIP wird für die USA mit
+3,1 Prozent und für den Euro-Raum mit 1,7 Prozent prognostiziert.
Die Spanne innerhalb des Euro-Raums ist allerdings hoch. Sie reicht
von –3,3 Prozent in Griechenland bis zu + 2,8 Prozent in Deutschland.
Innerhalb Deutschlands sehen die Prognosen der Branchen, die für
die Würth-Gruppe wichtige Märkte darstellen, grundsätzlich stabil bis
positiv aus: Im Handwerk wird ein Umsatzplus von etwa zwei Prozent
erwartet, das Bauhauptgewerbe geht von stabilen Umsatzzahlen auf
Vorjahresniveau aus. In der Produktion des deutschen Maschinenbaus
wird ein Plus von acht Prozent prognostiziert und in der Produktion der
deutschen Elektroindustrie ein Plus von sieben Prozent. In der Automobilbranche wird für die Pkw-Produktion in Deutschland mit einem Plus
von 7,5 Prozent gerechnet.
Entwicklung der Würth-Gruppe
• geringe weltwirtschaftliche Impulse erfordern Intensivierung der Marktbearbeitung
• Ausbau der Verkäuferorganisation schafft Basis für künf­
tiges Wachstum
• Würth-Gruppe plant jeweils zweistelliges Umsatzwachstum
in den nächsten beiden Jahren
Vor dem Hintergrund der weltwirtschaftlichen Prognosen geht die
Würth-Gruppe davon aus, dass das weitere Wachstum des Konzerns
kein Selbstläufer sein wird. Die Impulse durch die Weltwirtschaft
schätzen wir als relativ gering ein. Deshalb ist eine intensive Markt­
bearbeitung in allen Konzernbereichen weiterhin notwendig.
Regional gesehen wird das Mutterunternehmen der Würth-Gruppe,
die Adolf Würth GmbH & Co. KG, ein wichtiger Treiber der wirtschaftlichen Entwicklung bleiben. Insgesamt gehen wir davon aus, dass die
56
Wachstumsgeschwindigkeit der internationalen Gesellschaften weiter an
Dynamik zunimmt. Wir rechnen damit, dass die Gesellschaften außerhalb Deutschlands in den nächsten beiden Jahren stärker wachsen als im
Inland. Beispielsweise erwarten wir eine starke Entwicklung in den Regionen Frankreich, Österreich, Türkei, China und Skandinavien. In einigen
Ländern wird ­allerdings nach wie vor die Stabilisierung des Status quo im
Vordergrund stehen. Dazu zählen u.a. Griechenland, Spanien und die
USA. Über die Entwicklung der bestehenden Gesellschaften hinaus werden wir Optionen zur Gründung neuer Tochterunternehmen ergreifen.
Strategisch gesehen ist es entscheidend, dass nach der Krise und der
Phase der Konsolidierung die Weichen in allen Bereichen des Konzerns
wieder auf Wachstum gestellt sind. Unser Erfolg wird maßgeblich von
der Fähigkeit des Managements in den einzelnen Gesellschaften abhängen, ihre Marktaktivitäten mit der nötigen Aggressivität und Kreativität umzusetzen, um weitere Marktanteile zu gewinnen. Es ist zentrale
Aufgabe der Konzernführung, dies immer wieder ins Bewusstsein der
Geschäftsleitungen zu rufen. So wird es uns gelingen, die Maßstäbe
für die künftige Entwicklung der Unternehmensgruppe neu zu setzen.
Organisches Wachstum will die Würth-Gruppe 2011 hauptsächlich
durch die Multiplikation seiner Verkäuferorganisation in den Ländergesellschaften generieren. Dabei wird vor allem Deutschland vorne
stehen, da sich hier die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bereits
wieder stabilisiert haben. Die Planung für das Jahr 2011 beinhaltet
aber auch die Verstärkung der Außendienstmannschaften außerhalb
Deutschlands: So wird es beispielsweise notwendig sein, dass wir in
Italien nach einer Zeit der Umstrukturierungen und Marktanpassungen
im Vertrieb künftiges Wachstum durch die Stärkung des Außendiensts
ermöglichen. Um diesen Mitarbeiteraufbau bewerkstelligen zu können,
ist es unabdingbar, dass wir auch in unsere Reputation als Arbeitgeber
investieren. Es wird die Aufgabe aller Landesgesellschaften sein, entsprechende Aktivitäten hinsichtlich der Attraktivität der Bezahlungssysteme
und der Mitarbeiterentwicklungschancen aufzusetzen. Neue Mitarbeiter
einstellen ist das eine, das andere ist die gezielte Förderung der aktuell
Beschäftigten. Deshalb werden wir auch weiterhin stark die Qualifizierung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Fokus behalten.
Darüber hinaus werden wir unsere bestehenden Geschäftsfelder weiter
ausbauen, indem wir beispielsweise in Produktinnovationen investieren.
Dies gilt sowohl für unser Kerngeschäft in der Würth-Linie als auch für
die Allied Companies der Würth-Gruppe.
Zudem sehen wir in einem professionellen Kundenmanagement einen
wichtigen Stellhebel für unser Wachstum in den nächsten Jahren.
Dies liegt in unserem Geschäftsmodell des Direktvertriebs begründet:
Über 30.000 Außendienstmitarbeiter sind täglich mit unseren Kunden
weltweit in Kontakt. Hinzu kommen 9.000 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter im Vertriebsinnendienst und in den Verkaufsniederlassungen. Gemäß dem Motto „Kunden sind der Anfang – Umsatz
ist das Resultat“ gilt: Wenn wir es schaffen, in diesem Kontakt gut zu
arbeiten, erreichen wir darüber eine sehr hohe Überzeugungskraft,
die zu wirtschaftlichem Erfolg führt. Deshalb liegt die Zielsetzung des
Kunden­managements darin, durch einen quantitativen und qualitativen Auf- und Ausbau der Kundenbasis ein langfristig erfolgreiches
und nachhaltiges Wachstum der Gesellschaften zu unterstützen. Das
Kunden­management in der Würth-Gruppe basiert auf den drei strategischen Säulen: Neukundengewinnung, Kundenbindung und Rückge­
winnung verlorener Kunden. Bereits im Geschäftsjahr 2010 hat die
Konzentration auf die Neukundengewinnung unser Wachstum unterstützt. Auch 2011 wird dies ein wichtiger strategischer Baustein sein.
Über diese zentral definierten Wachstumshebel hinaus liegt die Stärke
der Würth-Gruppe in ihrer Dezentralität. Wir setzen uns mit der Entwicklung der einzelnen Geschäftsfelder und Regionen sehr differenziert
auseinander. Auf dieser Flexibilität beruhte bereits 2010 ein Großteil
unseres Erfolgs. Vor dem Hintergrund der absehbar unterschiedlichen
konjunkturellen Entwicklung in den einzelnen Ländern wird sich diese
Konzernorganisation auch 2011 bewähren.
auf über 150 Millionen Euro belaufen werden und die unter anderem
den Ausbau des Verwaltungsgebäudes, die Erweiterung der Logistik und
eine neue Niederlassung umfassen, dienen dazu, das weitere Wachstum der Würth-Gruppe zu sichern. In diesem Zusammenhang ist auch
die Errichtung eines Konferenz-, Schulungs- und Ausbildungszentrums
zu sehen, das bis 2013 in Rorschach in der Schweiz errichtet wird.
Gesamtaussage zur zukünftigen Entwicklung
der Würth-Gruppe
Die Konzernführung erwartet, dass die Würth-Gruppe 2011 und 2012
jeweils ein zweistelliges Umsatzwachstum generieren wird. Wir haben
ein Betriebsergebnis von 550 Millionen Euro im Jahr 2011 geplant und
wollen die Umsatzrendite 2012 weiter erhöhen. Die Mitarbeiteranzahl
wollen wir 2011 um rund sieben Prozent ausbauen. Dies gilt unter der
Prämisse, dass es keine weiteren weltwirtschaftlichen und politischen
Verwerfungen geben wird.
Für die Würth-Gruppe als Familienunternehmen steht immer die Nachhaltigkeit des Wachstums im Vordergrund: Sollte die konjunkturelle
Entwicklung auch in den kommenden Jahren stabil bleiben, sehen wir
uns gut aufgestellt, um unsere Vision „2020-20“ zu erreichen: Wir
wollen im Jahr 2020 mit 100.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
20 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften.
Akquisitionen sind seit langem Bestandteil unserer Wachstumsstrategie.
So wollen wir das organische Wachstum durch gezielte Unternehmensübernahmen stärken, die das Portfolio der Würth-Gruppe ergänzen.
Der Schwerpunkt unserer Akquisitionstätigkeiten wird dabei in den
nächsten Jahren auf den internationalen Märkten liegen. Seit 2010
sieht sich die Würth-Gruppe guten Zukaufmöglichkeiten gegenüber.
Unsere solide Finanzierung wird neben allen anderen Maßnahmen
grundsätzlich im Fokus der Konzernführung stehen. Die hohe Liquidität
des Konzerns gibt uns die Möglichkeit, auf sich eröffnende Marktchancen schnell zu reagieren. Günstige Situationen am Kapitalmarkt
werden wir nutzen, um unsere Investitions- und Expansionspläne opti­mal
zu refinanzieren. Als geplantes Investitionsvolumen haben wir für 2011
635 Millionen Euro veranschlagt. Insbesondere die Gebäudeinvesti­
tionen am Standort in Künzelsau, die sich 2011 und in den Folgejahren
57
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
58
Inhalt Konzernabschluss
60
Konzern-Gewinn-undVerlust-rechnung
61
Konzern-GesamtergebnIsrechnung
62
Konzern-bilanz
64
konzern-kapitalflussrechnung
66
Konzern-eigenkapital­
veränderungsrechnung
67
Konzern-Wertschöpfungsrechnung
68
Konzernanhang
68A. Allgemeine Informationen
68B. Anwendung der International
Financial Reporting Standards
75C. Konsolidierungskreis
78D. Konsolidierungsgrundsätze
79E.Währungsumrechnung
80F.Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden
88 G.Erläuterungen zur KonzernGewinn-und-Verlust-Rechnung
92H.Erläuterungen zur
Konzern-Bilanz
118 I.Sonstige Angaben
129 J.Erläuterungen zur Konzern
Kapitalflussrechnung
130 K.Anteilsbesitz
145L.Führungsgremien
148
Bestätigungsvermerk des
unabhängigen Abschlussprüfers
59
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
KONZERN-GEWINN-UNDVERLUST-RECHNUNG
in Mio. EUR
Fortzuführende Geschäftsbereiche
Umsatzerlöse
Bestandsveränderung der Erzeugnisse
Andere aktivierte Eigenleistungen
Materialaufwand
Aufwendungen für Finanzdienstleistungen
[1]
[2]
[3]
Sonstige betriebliche Erträge
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Finanzerträge
Finanzaufwendungen
Ergebnis vor Ertragsteuern
[4]
[5]
Ertragsteuern
[8]
[6]
[7]
[7]
Jahresüberschuss aus fortzuführenden
Geschäftsbereichen
Aufgegebener Geschäftsbereich
Gewinn für das Geschäftsjahr
aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich
Jahresüberschuss aus dem aufgegebenen
Geschäftsbereich *
Jahresüberschuss
Davon entfallen auf:
Eigentümer der Konzernobergesellschaften
Anteile ohne beherrschenden Einfluss
2010
Anteil
in %
2009
Anteil
in %
Veränd.
in %
8.633,3
69,7
4,8
4.135,5
27,1
4.545,2
100,0
0,8
0,0
47,9
0,3
52,6
7.521,8
– 28,1
4,7
3.437,1
28,5
4.032,8
100,0
– 0,4
0,1
45,7
0,4
53,6
14,8
– 348,0
2,1
20,3
– 4,9
12,7
128,1
2.470,2
291,7
1.513,5
95,8
146,5
347,2
1,5
28,6
3,4
17,5
1,1
1,7
4,0
91,0
2.208,1
281,6
1.366,8
49,7
109,3
207,7
1,2
29,4
3,7
18,2
0,7
1,4
2,8
40,8
11,9
3,6
10,7
92,8
34,0
67,2
79,8
0,9
96,4
1,3
– 17,2
267,4
3,1
111,3
1,5
140,3
0,7
0,0
– 0,1
0,0
– 800,0
0,7
0,0
– 0,1
0,0
– 800,0
268,1
3,1
111,2
1,5
141,1
261,1
7,0
268,1
3,0
0,1
3,1
106,0
5,2
111,2
1,4
0,1
1,5
146,3
34,6
141,1
[21]
* Der Jahresüberschuss aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich entfällt in voller Höhe auf die Eigentümer der Konzernobergesellschaften.
60
KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG
in Mio. EUR
2010
Anteil
in %
2009
Anteil
in %
Veränd.
in %
Jahresüberschuss
Fremdwährungsumrechnung
268,1
58,6
100,0
21,9
111,2
27,8
100,0
25,0
141,1
110,8
Gewinn aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen
Vermögenswerten
Sonstiges Ergebnis
Gesamtergebnis der Periode
0,0
58,6
326,7
0,0
21,9
121,9
0,1
27,9
139,1
0,1
25,1
125,1
– 100,0
110,0
134,9
319,2
7,5
326,7
119,1
2,8
121,9
133,9
5,2
139,1
120,4
4,7
125,1
138,4
44,2
134,9
Davon entfallen auf:
Eigentümer der Konzernobergesellschaften
Anteile ohne beherrschenden Einfluss
61
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
KONZERN-BILANZ
2010
Anteil
in %
2009
Anteil
in %
Veränd.
in %
[9]
[10]
[11]
[12]
[17]
[18]
[13]
179,8
2.031,7
57,3
650,9
32,3
21,0
138,2
3.111,2
2,6
29,8
0,9
9,5
0,5
0,3
2,0
45,6
203,9
2.017,2
56,4
529,3
0,0
19,4
112,1
2.938,3
3,2
32,1
0,9
8,4
0,0
0,3
1,8
46,7
– 11,8
0,7
1,6
23,0
100,0
8,2
23,3
5,9
[14]
[15]
[12]
[16]
[17]
[18]
[19]
[20]
1.243,8
1.160,9
404,8
25,8
256,3
159,4
72,1
391,2
3.714,3
18,2
17,0
5,9
0,4
3,8
2,3
1,1
5,7
54,4
910,2
959,1
329,0
24,6
171,8
135,1
65,2
720,9
3.315,9
14,5
15,2
5,2
0,4
2,7
2,2
1,0
11,5
52,7
36,7
21,0
23,0
4,9
49,2
18,0
10,6
– 45,7
12,0
[21]
0,0
3.714,3
0,0
54,4
37,4
3.353,3
0,6
53,3
– 100,0
10,8
6.825,5
100,0
6.291,6
100,0
8,5
Aktiva
in Mio. EUR
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte einschließlich
Geschäfts- oder Firmenwerte
Sachanlagen
Finanzanlagen
Forderungen aus Finanzdienstleistungen
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Sonstige Vermögenswerte
Latente Steuern
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen aus Finanzdienstleistungen
Ertragsteuerforderungen
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Sonstige Vermögenswerte
Wertpapiere
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Als zur Veräußerung gehalten klassifizierte Vermögenswerte
62
2010
Anteil
in %
2009
Anteil
in %
Veränd.
in %
342,2
1.208,0
1.274,8
2.825,0
42,2
2.867,2
5,0
17,7
18,7
41,4
0,6
42,0
335,2
1.090,3
1.135,6
2.561,1
38,9
2.600,0
5,3
17,3
18,1
40,7
0,6
41,3
2,1
10,8
12,3
10,3
8,5
10,3
[23]
[24]
295,6
1.153,3
4,3
16,9
252,9
1.262,0
4,0
20,1
16,9
– 8,6
[25]
[26]
[27]
[28]
[13]
132,3
63,4
2,1
4,4
82,1
1.733,2
2,0
0,9
0,0
0,1
1,2
25,4
122,1
69,9
2,6
2,2
82,4
1.794,1
2,0
1,1
0,0
0,0
1,3
28,5
8,4
– 9,3
– 19,2
100,0
– 0,4
– 3,4
401,8
556,3
304,0
90,4
132,5
354,9
385,2
2.225,1
5,9
8,2
4,5
1,3
1,9
5,2
5,6
32,6
342,1
456,0
261,0
74,3
123,0
321,0
318,7
1.896,1
5,4
7,2
4,1
1,2
2,0
5,1
5,1
30,1
17,5
22,0
16,5
21,7
7,7
10,6
20,9
17,4
0,0
2.225,1
0,0
32,6
1,4
1.897,5
0,1
30,2
– 100,0
17,3
6.825,5
100,0
6.291,6
100,0
8,5
Passiva
in Mio. EUR
Eigenkapital
Auf die Konzernobergesellschaften entfallendes Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
Rücklagen
Bilanzgewinn
[22]
Anteile ohne beherrschenden Einfluss
Langfristige Schulden
Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen
Finanzschulden
Verpflichtungen aus Leistungen nach Beendigung des
Arbeitsverhältnisses
Rückstellungen
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Sonstige Verbindlichkeiten
Latente Steuern
Kurzfristige Schulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen
Finanzschulden
Ertragsteuerverbindlichkeiten
Rückstellungen
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Sonstige Verbindlichkeiten
Schulden einer Vermögensgruppe, die als zur
Veräußerung gehalten klassifiziert wird
[23]
[24]
[26]
[27]
[28]
[21]
63
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG*
Zahlungsströme aus betrieblicher Tätigkeit
in Mio. EUR
Ergebnis vor Ertragsteuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen
Ergebnis vor Ertragsteuern aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich
Ergebnis vor Ertragsteuern
2010
347,2
0,7
347,9
2009
207,7
– 0,1
207,6
Ertragsteuerzahlungen
Finanzaufwendungen
Finanzerträge
Zinseinnahmen aus operativer Tätigkeit
Veränderung der Verpflichtungen aus Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses
Abschreibungen / Zuschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens
Gewinne aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens
Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge
Brutto Cashflow
– 87,8
146,5
– 95,8
43,7
4,0
290,2
3,7
– 11,2
43,7
684,9
– 91,8
109,3
– 49,7
20,9
– 13,2
281,6
5,2
– 4,3
68,4
534,0
Veränderung der Vorräte
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Veränderung der Forderungen aus Finanzdienstleistungen
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen
Kauf / Verkauf von kurzfristigen Wertpapieren
Veränderung des übrigen Nettoumlaufvermögens
Cashflow aus operativer Tätigkeit im fortzuführenden Geschäft
Cashflow aus operativer Tätigkeit im nicht fortzuführenden Geschäft
Gesamt-Cashflow aus operativer Tätigkeit
– 277,3
– 211,1
– 185,0
33,2
152,4
– 6,0
– 11,2
179,9
36,0
215,9
194,7
91,1
– 50,7
– 19,6
61,6
36,2
– 37,5
809,8
– 10,1
799,7
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte
Investitionen in Sachanlagen
Investitionen in Finanzanlagen
Investitionen in neu erworbene Tochterunternehmen abzüglich liquider Mittel **
Erwerb von weiteren Anteilen an Tochterunternehmen
Erlöse aus Anlageabgängen
Cashflow aus investiver Tätigkeit
– 17,6
– 255,1
– 9,8
– 34,0
0,0
27,6
– 288,9
– 15,8
– 234,4
– 11,0
– 5,5
– 0,3
41,2
– 225,8
64
Zahlungsströme
in Mio. EUR
Ausschüttungen
2010
– 117,7
2009
– 114,3
Veränderung der Forderungen / Verbindlichkeiten gegenüber Familienstiftungen
und Familie Würth inkl. Zinseinnahmen
Kapitaleinlage
Zunahme Finanzschulden
Abnahme Finanzschulden
Zinszahlungen
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
– 29,4
58,7
58,5
– 146,9
– 60,0
– 236,8
– 18,0
58,7
232,0
– 128,4
– 73,0
– 43,0
Konsolidierungsbedingte Effekte (im Wesentlichen Währungsumrechnungsdifferenzen)
Veränderung der liquiden Mittel
– 19,9
– 329,7
– 0,9
530,0
2010
2,6
3,4
2,4
382,8
391,2
2009
2,1
3,2
2,0
713,6
720,9
Veränderung der liquiden Mittel
in Mio. EUR
Kurzfristige Finanzinvestitionen
Sonstige Zahlungsmitteläquivalente
Barmittel
Guthaben bei Kreditinstituten
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Veränderung
in Mio. EUR
0,5
0,2
0,4
– 330,8
– 329,7
* Verweis zu „J. Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung“
**Verweis zu „C. Konsolidierungskreis“
65
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
KONZERN-EIGENKAPITAL­
VERÄNDERUNGSRECHNUNG
Auf die Konzernobergesellschaften entfallendes Eigenkapital
Rücklagen
in Mio. EUR
1. Januar 2009
Jahresüberschuss
Sonstiges Ergebnis
Gesamtes Periodenergebnis
Kapitalerhöhung / -herabsetzung
Einstellung in / Entnahme aus Rücklagen
Ausschüttungen
Übrige erfolgsneutrale Veränderungen
31. Dezember 2009
Jahresüberschuss
Sonstiges Ergebnis
Gesamtes Periodenergebnis
Kapitalerhöhung / -herabsetzung
Einstellung in / Entnahme aus Rücklagen
Ausschüttungen
Veränderung des Konsolidierungskreises
Übrige erfolgsneutrale Veränderungen
31. Dezember 2010
66
Gezeich­
netes
Kapital
317,0
0,0
0,0
0,0
18,2
0,0
0,0
0,0
335,2
0,0
0,0
0,0
7,0
0,0
0,0
0,0
0,0
342,2
Unterschied
aus Währungsum­­
rechnung
– 122,2
0,0
27,8
27,8
0,0
0,0
0,0
– 3,1
– 97,5
0,0
58,1
58,1
0,0
0,0
0,0
0,0
– 0,9
– 40,3
Andere
Rücklagen
1.125,6
0,0
0,1
0,1
40,5
21,6
0,0
0,0
1.187,8
0,0
0,0
0,0
50,0
10,6
0,0
0,0
– 0,1
1.248,3
Bilanz­
gewinn
1.160,0
106,0
0,0
106,0
0,0
– 21,6
– 111,9
3,1
1.135,6
261,1
0,0
261,1
0,0
– 10,6
– 112,2
0,0
0,9
1.274,8
Summe
2.480,4
106,0
27,9
133,9
58,7
0,0
– 111,9
0,0
2.561,1
261,1
58,1
319,2
57,0
0,0
– 112,2
0,0
– 0,1
2.825,0
Anteile
ohne beherrschenden
Summe
Einfluss Eigenkapital
36,1
2.516,5
5,2
111,2
0,0
27,9
5,2
139,1
0,0
58,7
0,0
0,0
– 2,4
– 114,3
0,0
0,0
38,9
2.600,0
7,0
268,1
0,5
58,6
7,5
326,7
1,7
58,7
0,0
0,0
– 5,5
– 117,7
0,2
0,2
– 0,6
– 0,7
42,2
2.867,2
KONZERNWERTSCHÖPFUNGSRECHNUNG*
Entstehung der Wertschöpfung
in Mio. EUR
Umsatzerlöse
Bestandsveränderungen und Eigenleistungen für Investitionen
Sonstige betriebliche Erträge
Finanzerträge
2010
8.633,3
74,5
128,1
95,8
8.931,7
2009
7.521,8
– 23,4
91,0
49,7
7.639,1
Veränderung
in %
14,8
– 418,4
40,8
92,8
16,9
4.162,6
1.513,5
291,7
5.967,8
3.465,6
1.366,8
281,6
5.114,0
20,1
10,7
3,6
16,7
Wertschöpfung
2.963,9
2.525,1
17,4
Verwendung
in Mio. EUR
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Personalaufwand)
Öffentliche Hand (Steueraufwand)
Unternehmen
Anteilseigner**
Darlehensgeber
Wertschöpfung
2010
2.470,2
79,8
208,4
59,0
146,5
2.963,9
2009
2.208,1
96,4
55,7
55,6
109,3
2.525,1
Veränderung
in %
11,9
– 17,2
275,4
6,1
34,0
17,4
Abzüglich Vorleistungen
Materialaufwand und Aufwendungen für Finanzdienstleistungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Abschreibungen
*Nicht Bestandteil des IFRS-Konzernabschlusses
**Ausschüttungen abzüglich Kapitaleinlage
67
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Konzernanhang
A. Allgemeine Informationen
Der Hauptsitz der Würth-Gruppe ist 74650 Künzelsau, Deutschland, mit Nebensitz in 9400 Rorschach, Schweiz.
Das Kerngeschäft der Würth-Gruppe ist der weltweite Handel mit Befestigungs- und Montagematerial. Die verkaufsaktiven
Gesellschaften der Würth-Gruppe gliedern sich in zwei Einheiten: Würth-Linie und Allied Companies.
Im Zentrum der Geschäftstätigkeit der Würth-Linie steht der Handel mit Befestigungs- und Montagematerial für Kunden aus
den Bereichen Handwerk, Bau und Industrie. Das Verkaufsprogramm der Würth-Linie umfasst Produkte, die unter eigener
Marke und über einen eigenen Außendienst angeboten werden. Schwerpunkt ist der Handel mit Schrauben, Schraubenzubehör, DIN- und Normteilen, chemisch-technischen Produkten, Möbel- und Baubeschlägen, Dübeln, Isolierungen, Hand-,
Elektro-, Schneid- und Druckluftwerkzeugen, Service- und Pflegeprodukten, Verbindungs- und Befestigungsmaterial, Bevorratungs- und Entnahmesystemen sowie der Direktversand von Arbeitskleidung.
Die nicht unter dem Namen Würth firmierenden Gesellschaften – die Allied Companies – operieren unabhängig von den
Gesellschaften der Würth-Linie. Sie sind in strategische Geschäftseinheiten aufgeteilt und umfassen bis auf wenige Produk­
tionsunternehmen in der Mehrzahl Handelsunternehmen in verwandten Geschäftsfeldern und den Elektrogroßhandel. Ferner
bietet die Würth-Gruppe Produkte und Services im Bereich Finanzdienstleistungen an.
B. Anwendung der International Financial Reporting Standards
Erklärung zur Übereinstimmung mit IFRS
Der Konzernabschluss der Würth-Gruppe wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) des Internatio­
nal Accounting Standards Board (IASB), London, wie sie in der EU anzuwenden sind, sowie den IFRS insgesamt und den
ergänzend nach § 315a (1) HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Der Konzernabschluss
besteht aus Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Konzern-Bilanz, Konzern-Kapitalflussrechnung, Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und Konzernanhang. Der Konzernlagebericht wurde nach den
Vorschriften des § 315 HGB aufgestellt.
Grundlagen der Erstellung des Konzernabschlusses
Alle zum 31. Dezember 2010 verpflichtend anzuwendenden IFRS-Standards wurden angewandt. Dies beinhaltet zudem
die International Accounting Standards (IAS) sowie die Interpretationen des IFRS-Interpretations Committee (vormals IFRIC)
und des Standing Interpretations Committee (SIC).
Die Erstellung des Abschlusses erfolgte unter Heranziehung der historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten, mit
Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und der erfolgsneutral
zum beizulegenden Zeitwert bewerteten zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte.
Der Konzernabschluss ist in Euro erstellt. Alle angegebenen Beträge lauten, sofern nicht anders angegeben, auf Millionen
Euro (Mio. EUR).
68
Für die Gliederung der Bilanz nach IFRS wurde eine Klassifizierung nach kurz- und langfristigen Vermögenswerten und Schulden vorgenommen. Als langfristige Vermögenswerte bzw. langfristige Schulden werden Positionen ausgewiesen, die nicht
innerhalb eines Jahres fällig sind. Weiterhin werden latente Steuern jeweils als langfristige Vermögenswerte und Schulden
ausgewiesen.
Die Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.
Der Konzernabschluss wurde am 16. März 2011 von der Konzernführung der Würth-Gruppe zur Weiterleitung an den
Prüfungsausschuss des Beirats der Würth-Gruppe freigegeben.
Anwendung von Schätzungen und Ermessensspielräumen
Die Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS erfordert, dass Annahmen getroffen und Schätzungen vorgenommen
werden, welche die bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, die Angabe von Eventualverbindlichkeiten und sonstigen
finanziellen Verpflichtungen am Abschlussstichtag und den Ausweis von Aufwendungen und Erträgen während der Berichtsperiode beeinflussen. Die Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf konzerneinheitliche Festlegungen
wirtschaftlicher Nutzungsdauern, auf die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze von aktivierten Entwicklungskosten, Vor­
räten, Forderungen und Rückstellungen sowie auf die Realisierbarkeit zukünftiger Steuerentlastungen aus aktivierten latenten
Steuern. Die sich tatsächlich in zukünftigen Perioden einstellenden Beträge können von den Schätzungen abweichen. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt.
Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie die wichtigsten sonstigen am Stichtag bestehenden wesentlichen Quellen
von Schätzungsunsicherheiten, aufgrund derer ein Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesent­
liche Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein wird, werden im Folgenden erläutert.
a) Wertminderung der Geschäfts- oder Firmenwerte
Die Würth-Gruppe überprüft mindestens einmal jährlich, ob Geschäfts- oder Firmenwerte wertgemindert sind. Dies erfordert
eine Schätzung des Nutzungswerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen der Geschäfts- oder Firmenwert
zu­geordnet ist. Die Bestimmung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit richtet sich nach der untersten Ebene, für die das
Management, das über Unternehmenserwerbe entscheidet, den Geschäfts- oder Firmenwert für interne Zwecke überwacht.
Bei Würth ist das grundsätzlich die Legaleinheit. Zum 31. Dezember 2010 betrug der Buchwert der Geschäfts- oder Firmenwerte 93,5 Mio. EUR (2009: 113,1 Mio. EUR). Weitere Einzelangaben dazu sind in den Erläuterungen zur Konzern-Bilanz
„[9] Immaterielle Vermögenswerte einschließlich Geschäfts- oder Firmenwerte“ dargestellt.
b) Verlustvorträge und temporäre Differenzen
Latente Steueransprüche werden für alle nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und temporäre Differenzen in dem Maße
angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, sodass die Verlust­
vorträge tatsächlich genutzt werden können. Bei der Ermittlung der Höhe der latenten Steueransprüche, die aktiviert werden
können, ist eine wesentliche Ermessensausübung des Managements bezüglich des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der
Höhe des künftig zu versteuernden Einkommens sowie der zukünftigen Steuerplanungsstrategien erforderlich. Es werden nur
Verlustvorträge und temporäre Differenzen als werthaltig angesehen, von deren Nutzung innerhalb der nächsten fünf Jahre
auszugehen ist. Die aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge belaufen sich zum 31. Dezember 2010 auf 57,3 Mio. EUR
(2009: 45,8 Mio. EUR).
69
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
c) Verpflichtungen aus Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses
Der Aufwand aus leistungsorientierten Plänen und anderen medizinischen Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses
sowie der Barwert der Pensionsverpflichtungen wird anhand von versicherungsmathematischen Berechnungen ermittelt. Eine
versicherungsmathematische Bewertung erfolgt auf der Grundlage diverser Annahmen. Hierzu zählen die Bestimmung der
Abzinsungssätze, künftiger Lohn- und Gehaltssteigerungen, der Sterblichkeitsrate und künftiger Rentensteigerungen. Aufgrund
der Komplexität der Bewertung, der zugrunde liegenden Annahmen und ihrer Langfristigkeit reagiert eine leistungsorientierte
Verpflichtung höchst sensibel auf Änderungen dieser Annahmen. Alle Annahmen werden zu jedem Abschlussstichtag überprüft.
Bei der Ermittlung des angemessenen Diskontierungssatzes orientiert sich das Management, unter Zuhilfenahme externer
Gutachter, an den Zinssätzen von Unternehmensanleihen in der jeweiligen Währung mit mindestens AA-Rating.
Die Sterblichkeitsrate basiert auf öffentlich zugänglichen Sterbetafeln für das jeweilige Land. Künftige Lohn- und Gehalts- sowie
Rentensteigerungen basieren auf erwarteten künftigen Inflationsraten für das jeweilige Land. Die Nettobuchwerte der Verpflichtungen aus Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses belaufen sich zum 31. Dezember 2010 auf 132,3 Mio. EUR
(2009: 122,1 Mio. EUR). Weitere Einzelangaben dazu sind in den Erläuterungen zur Konzern-Bilanz „[25] Verpflichtungen
aus Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses“ dargestellt. Alle Angaben werden jährlich überprüft.
d) Wertpapiere
Die finanziellen Vermögenswerte ohne aktiven Markt wurden auf Basis der erwarteten, unter Anwendung eines fristen- und
risikoadäquaten Abzinsungsfaktors diskontierten Cashflows bewertet. Da diese Bewertung stark abhängig ist von den im
Rahmen der Discounted-Cashflow-Methode verwendeten Diskontierungssätzen sowie von den erwarteten künftigen Mittelzuflüssen, ist sie Schätzungsunsicherheiten unterworfen. Zum 31. Dezember 2010 betrug der beizulegende Zeitwert der
finanziellen Vermögenswerte 49,5 Mio. EUR (2009: 34,0 Mio. EUR).
e) Entwicklungskosten
Entwicklungskosten werden entsprechend der in Anhangsangabe F dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
aktiviert. Die erstmalige Aktivierung der Kosten beruht auf der Einschätzung des Managements, dass die technische und
wirtschaftliche Realisierbarkeit nachgewiesen ist. Dies ist in der Regel dann der Fall, wenn ein Produktentwicklungsprojekt
einen bestimmten Meilenstein in einem bestehenden Projektmanagementmodell erreicht hat. Für Zwecke der Ermittlung der
zu aktivierenden Beträge trifft das Management Annahmen über die Höhe der erwarteten künftigen Cashflows aus Vermögenswerten, über die anzuwendenden Abzinsungssätze und über den Zeitraum des Zuflusses von erwarteten zukünftigen
Cashflows, die die Vermögenswerte generieren. Der Buchwert der aktivierten Entwicklungskosten beträgt zum 31. Dezember
2010 11,0 Mio. EUR (2009: 9,3 Mio. EUR).
Auswirkungen von neuen Rechnungslegungsstandards
Die angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen grundsätzlich den im Vorjahr angewendeten
Methoden mit Ausnahme der nachfolgend aufgeführten neuen und überarbeiteten IFRS und IFRIC-Interpretationen mit
Wirkung zum 1. Januar 2010. Die Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie der Anhangsangaben
ergeben sich insbesondere aufgrund der Anwendung von :
IFRS 2 „Anteilsbasierte Vergütung – Konzerninterne anteilsbasierte Vergütungen mit Barausgleich“ trat am
1. Januar 2010 in Kraft,
IFRS 3 „Unternehmenzusammenschlüsse (überarbeitet) und IAS 27 Konzern- und separate Einzelabschlüsse (überarbeitet)“, einschließlich der Folgeänderungen in IFRS 2, IFRS 5, IFRS 7, IAS 7, IAS 21, IAS 28, IAS 31 und IAS 39 trat am
1. Juli 2009 in Kraft,
70
IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung – Geeignete Grundgeschäfte“ trat am 1. Juli 2009 in Kraft,
IFRIC 17 „Sachdividenden an Eigentümer“ trat am 1. Juli in Kraft,
Verbesserungen zu IFRS 2008 (Mai 2008)
Verbesserungen zu IFRS 2009 (April 2009)
Die Anwendungen der Standards und Interpretationen werden nachfolgend näher erläutert:
IFRS 2 „ Anteilsbasierte Vergütungen“ wurde im Juni 2009 veröffentlicht und stellt die Bilanzierung von in bar erfüllten
anteilsbasierten Vergütungen im Konzern klar. Die Würth-Gruppe wendet diese Änderung erstmals ab dem 1. Januar 2010
an. Sie hat keine Auswirkung auf den Konzernabschluss der Würth-Gruppe, da die einbezogenen Unternehmen keine
aktienbasierten Vergütungen im Sinne von IFRS 2 gewähren.
Änderungen des IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“ und IAS 27 „Konzern- und separate Einzelabschlüsse“
IFRS 3 (überarbeitet) führt wesentliche Änderungen bezüglich der Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen ein.
Es ergeben sich Auswirkungen auf die Bewertung von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss, die Bilanzierung von Trans­
aktionskosten, die erstmalige Erfassung und die Folgebewertung einer bedingten Gegenleistung sowie sukzessive Unternehmenserwerbe. Diese Neuregelungen werden sich auf die Ansatzhöhe des Geschäfts- und Firmenwerts, auf das Ergebnis der
Berichtsperiode, in der ein Unternehmenszusammenschluss erfolgt, und auf künftige Ergebnisse auswirken.
IAS 27 (überarbeitet) schreibt vor, dass eine Veränderung der Beteiligungshöhe an einem Tochterunternehmen, die nicht
zum Verlust der Beherrschung führt, als Transaktion mit Eigentümern in ihrer Eigenschaft als Eigentümer bilanziert wird.
Aus einer solchen Transaktion kann daher weder ein Geschäfts- oder Firmenwert noch ein Gewinn oder Verlust resultieren.
Außerdem werden Vorschriften zur Verteilung von Verlusten auf die Eigentümer des Mutterunternehmens und die Anteile
ohne beherrschenden Einfluss sowie die Bilanzierungsregeln für Transaktionen, die zu einem Beherrschungsverlust führen,
geändert. Die Neuregelungen aus IFRS 3 und IAS 27 wirken sich auf den Erwerb und den Verlust der Beherrschung
an Tochterunternehmen und auf die Transaktionen mit Anteilen ohne beherrschenden Einfluss am oder nach dem 1. Juli
2009 aus.
IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung – Geeignete Grundgeschäfte“ stellt klar, dass es zulässig ist,
lediglich einen Teil der Änderungen des beizulegenden Zeitwerts oder Cashflow-Schwankungen eines Finanzinstruments
als Grundgeschäft zu designieren. Dies umfasst auch die Designation von Inflationsrisiken als gesichertes Risiko bzw. Teile
davon in bestimmten Fällen. Aus der erstmaligen Anwendung dieser Neuregelung ergeben sich keine Auswirkungen auf den
Konzernabschluss der Würth-Gruppe, da keine derartigen Geschäfte eingegangen wurden. Die Ergänzungen sind rück­
wirkend für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen.
IFRIC 17 „Sachausschüttungen an Eigentümer“ ist anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2009
beginnen und enthält Leitlinien zur Bilanzierung von Vereinbarungen, durch die ein Unternehmen Sachausschüttungen an
Eigentümer vornimmt, entweder als Ausschüttung aus Rücklagen oder als Dividenden. Aus der erstmaligen Anwendung
dieser Neuregelung ergeben sich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Würth-Gruppe, da solche Sach­divi­den­
den im Geschäftsjahr 2009 und 2010 nicht gewährt wurden.
Verbesserungen zu IFRS 2008 und 2009
Das IASB veröffentlichte im Mai 2008 und April 2009 zwei Sammelstandards zur Änderung verschiedener IFRS mit dem
primären Ziel, Inkonsistenzen zu beseitigen und Formulierungen klarzustellen. Die Sammelstandards sehen für jeden geänderten
71
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
IFRS eine Übergangsregelung vor. Die Anwendung folgender Neuregelungen führte zwar zur Änderung von Rechnungslegungsmethoden, ergab jedoch keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Würth-Gruppe.
Im Mai 2008 veröffentlicht
IFRS 5 „Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche“ stellt
klar, dass bei einer Klassifizierung eines Tochterunternehmens als zur Veräußerung gehalten sämtliche Vermögenswerte und
Schulden als zur Veräußerung gehalten klassifiziert werden, selbst dann, wenn das Unternehmen nach dem Veräußerungsgeschäft weiterhin als Anteil ohne beherrschenden Einfluss bilanziert wird. Die Änderung wird prospektiv erstmals angewandt
ab dem 1. Juli 2009 und wirkt sich nicht auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Würth-Gruppe aus.
Im April 2009 veröffentlicht
IFRS 5 „Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche“ stellt
klar, dass für langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen, die als zur Veräußerung gehalten klassi­fiziert sind,
und für auf­­gegebene Geschäftsbereiche alleine die Angabepflichten des IFRS 5 einschlägig sind. Die in anderen IFRS vorgesehenen Angabepflichten sind nur dann zu beachten, wenn die jeweiligen Standards oder Interpretationen diese Angaben
ausdrücklich für Vermögenswerte nach IFRS 5 und für aufgegebene Geschäftsbereiche fordern. Erstmalige Anwendung ab
dem 1. Januar 2009.
IFRS 8 „Geschäftssegmente“ stellt klar, dass Segmentvermögen und Segmentschulden nur dann ausgewiesen werden
müssen, wenn diese Vermögenswerte und Schulden der verantwortlichen Unternehmensinstanz regelmäßig gemeldet werden. Da die Würth-Gruppe keine Segmentberichterstattung erstellt, führt diese erstmals ab dem 1. Januar 2009 anzuwendende Klarstellung zu keiner Änderung der Berichterstattung.
IAS 7 „Kapitalflussrechnung“ stellt klar, dass lediglich solche Ausgaben, die zum Ansatz eines Vermögenswerts führen,
als Cashflows aus der Investitionstätigkeit eingestuft werden können. Diese Änderung ist ab dem 1. Juli 2009 anzuwenden
und wird unter anderem Auswirkungen auf die Darstellung der Auszahlung für die bedingte Gegenleistung in der Kapitalflussrechnung haben.
IAS 36 „Wertminderung von Vermögenswerten“ stellt klar, dass eine zahlungsmittelgenerierende Einheit, zu der ein im
Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbener Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet wird, nicht größer sein
darf als ein Geschäftssegment im Sinne von IFRS 8 vor der Aggregation nach den dort genannten Kriterien. Die Änderung
welche erstmalig zum 1. Januar 2009 anzuwenden ist, hat keine Auswirkungen auf die Würth-Gruppe, weil der Wert­
minderungs­­test vor der Aggregation durchgeführt wird.
Aus anderen nachfolgend aufgelisteten Neuregelungen und Verbesserungen zu IFRS ergaben sich keine Auswirkungen auf
die Rechnungslegungsmethoden und die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Würth-Gruppe.
Im April 2009 veröffentlicht
IFRS 2 „Anteilsbasierte Vergütungen”
IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“
IAS 17 „ Leasingverhältnisse“
IAS 34 „Zwischenberichterstattung“
IAS 38 „Immaterielle Vermögenswerte“
72
IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“
IFRIC 9 „Neubeurteilung eingebetteter Derivate“
IFRIC 16 „Absicherungen einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb“
Der Konzern hat die folgenden Standards und IFRIC-Interpretationen, die bereits herausgegeben wurden, jedoch noch
nicht in Kraft getreten sind, nicht vorzeitig angewendet. Die Würth-Gruppe beabsichtigt grundsätzlich, alle Standards zum
Zeitpunkt der erstmaligen verpflichtenden Anwendung zu berücksichtigen.
Veröffentlichte, jedoch noch nicht verpflichtend anzuwendende Standards
Bis zum Datum der Veröffentlichung des Konzernabschlusses der Würth-Gruppe veröffentlichte, jedoch noch nicht verpflichtend anzuwendende Standards werden nachfolgend aufgeführt. Diese Aufzählung bezieht sich auf veröffentlichte Standards
und Interpretationen, bei denen die Würth-Gruppe nach vernünftigem Ermessen von einer künftigen Anwendbarkeit ausgeht.
Die Würth-Gruppe beabsichtigt, diese Standards anzuwenden, wenn sie in Kraft treten.
Die Änderung von IAS 12 „Latente Steuern: Realisierung zugrunde liegender Vermögenswerte (geändert)“ wurde
im Dezember 2010 veröffentlicht und ist erstmals in dem Geschäftsjahr anzuwenden, das am oder nach dem 1. Januar 2012
beginnt. Die Änderung sieht vor, dass aktive und passive latente Steuern für bestimmte Vermögenswerte basierend auf der
Annahme bewertet werden, dass der Buchwert dieser Vermögenswerte in voller Höhe durch Veräußerung realisiert wird. Für
die Würth-Gruppe werden aus der Anwendung dieser Änderung erwartungsgemäß keine Auswirkungen auf die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des Konzernabschlusses resultieren.
Mit dem überarbeiteten IAS 24 „Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen
(geändert)“ wird die Definition von nahe stehenden Unternehmen und Personen verdeutlicht, um die Feststellung solcher
Beziehungen zu vereinfachen und Inkonsistenzen bei der Anwendung zu beseitigen. Der geänderte Standard führt zu einer
teilweisen Befreiung von den Angabepflichten für einer öffentlichen Stelle nahe stehendes Unternehmen und ist anzuwenden
für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen. Aus der erstmaligen Anwendung dieser Neuregelung
ergeben sich keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Würth-Gruppe, da derartige Beziehungen
nicht vorliegen.
Mit dem überarbeiteten Standard IAS 32 „Finanzinstrumente: Darstellung – Klassifizierung von Bezugsrechten
(geändert)“ wird die Definition einer finanziellen Verbindlichkeit insofern geändert, als Bezugsrechte (und bestimmte Optionen
und Op­tionsscheine), die in Fällen, in denen solche Rechte zum Erwerb einer festen Anzahl von Eigenkapitalinstrumenten des
Unternehmens zu einem festen Betrag in beliebiger Währung berechtigen, zu diesem Zweck als Eigenkapitalinstrument zu
klassifizieren sind, sofern das Unternehmen sie anteilig allen gegenwärtigen Eigentümern derselben Klasse seiner nichtderivativen Eigenkapitalinstrumente anbietet. Der überarbeitete Standard ist anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder
nach dem 1. Februar 2010 beginnen. Aus der erstmaligen Anwendung dieser Neuregelung werden sich keine Auswirkungen
auf den Konzernabschluss der Würth-Gruppe ergeben, da solche Bezugsrechte nicht vorliegen.
Die Änderung von IFRS 7 „Angaben über die Übertragung von finanziellen Vermögenswerten (geändert)“ wurde
im Oktober 2010 veröffentlicht und ist erstmals in dem Geschäftsjahr anzuwenden, das am oder nach dem 1. Juli 2011
beginnt. Die Änderung bestimmt umfangreiche neue qualitative und quantitative Angaben über übertragene finanzielle
Vermögenswerte, die nicht ausgebucht wurden, und über das zum Berichtsstichtag bestehende anhaltende Engagement bei
übertragenen finanziellen Vermögenswerten. Diese Änderung wird den Umfang der Angaben zu Finanzinstrumenten voraus-
73
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
sichtlich weiter ausdehnen. Sie wird jedoch keine Auswirkungen auf den Ansatz und die Bewertung von Vermögenswerten
und Schulden im Konzernabschluss der Würth-Gruppe und auf die Ergebnisse in künftigen Geschäftsjahren haben.
Der erste Teil der Phase 1 bei der Vorbereitung des IFRS 9 „Finanzinstrumente: Klassifizierung und Bewertung“ wurde
im November 2009 veröffentlicht und ist erstmals in dem Geschäftsjahr anzuwenden, das am oder nach dem 1. Januar 2013
beginnt. Der Standard beinhaltet Neuregelungen zur Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten.
Hiernach sind Schuldinstrumente abhängig von ihren jeweiligen Charakteristika und unter Berücksichtigung des Geschäftsmodells entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren.
Eigenkapitalinstrumente sind immer zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren. Wertschwankungen von Eigenkapital­
instrumenten dürfen aber aufgrund des eingeräumten instrumentenspezifischen Wahlrechts, das im Zeitpunkt des Zugangs
des Finanzinstruments ausübbar ist, im sonstigen Ergebnis erfasst werden. In diesem Fall würden für Eigenkapitalinstrumente nur
bestimmte Dividendenerträge erfolgswirksam erfasst. Eine Ausnahme bilden finanzielle Vermögenswerte, die zu Handelszwecken gehalten werden, und die zwingend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind. Der IASB hat
im Oktober 2010 den zweiten Teil der Phase 1 des Projekts abgeschlossen. Der Standard wurde damit um die Vorgaben
zu finanziellen Verbindlichkeiten ergänzt und sieht vor, die bestehenden Klassifizierungs- und Bewertungsvorschriften für
finanzielle Verbindlichkeiten mit folgenden Ausnahmen beizubehalten: Auswirkungen aus der Änderung des eigenen Kredit­
risikos bei finanziellen Verbindlichkeiten, die als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet klassifiziert wurden,
müssen erfolgsneutral erfasst und derivative Verbindlichkeiten auf nicht notierte Eigenkapitalinstrumente dürfen nicht mehr
zu Anschaffungskosten angesetzt werden. Der zeitliche Anwendungsbereich bleibt unverändert (1. Januar 2013). Den
Unternehmen steht es allerdings frei, die Bestimmungen aus der 2009-Fassung vorzeitig und separat von den Regelungen
zu finanziellen Verbindlichkeiten anzuwenden. Die vorzeitige Anwendung der Regelungen zu finanziellen Verbindlichkeiten
ist ebenfalls gestattet, dann allerdings zusammen mit der 2009-Fassung. Der Standard sieht grundsätzlich retrospektive
An­wendung vor. Der Abschluss dieses Projekts wird für Mitte 2011 erwartet. Die Anwendung des ersten Teils der Phase 1
wird Auswirkungen auf die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten des Konzerns haben. Aus dem
zweiten Teil dieser Projektphase werden keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des
Konzerns erwartet. Um ein umfassendes Bild potenzieller Auswirkungen darzustellen, wird die Würth-Gruppe die Auswirkungen erst in Verbindung mit den anderen Phasen, sobald diese veröffentlicht sind, quantifizieren.
Der geänderte IFRIC 14 „Vorauszahlungen im Rahmen von Mindestdotierungspflichten (geändert)“ ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen, rückwirkend anzuwenden und enthält Leitlinien zur Bestimmung
des erzielbaren Betrags eines Nettopensionsvermögens. Die Änderung erlaubt einem Unternehmen, die Vorauszahlungen
im Rahmen von Mindestdotierungsverpflichtungen als Vermögenswert zu behandeln. Aus der erstmaligen Anwendung dieser
Neuregelung werden sich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Würth-Gruppe ergeben, da keine Vorauszahlungen der Beiträge geleistet werden.
IFRIC 19 „Ablösung finanzieller Verbindlichkeiten mit Eigenkapitalinstrumenten“ stellt klar, dass die zur Tilgung
einer finanziellen Verbindlichkeit an einen Gläubiger ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente als gezahltes Entgelt eingestuft
werden. Die ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Falls dieser nicht verlässlich ermittelt werden kann, ist der Bewertung der beizulegende Zeitwert der getilgten Verbindlichkeit zugrunde zu legen.
Gewinne und Verluste werden sofort erfolgswirksam erfasst. IFRIC 19 ist anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach
dem 1. Juli 2010 beginnen und wird keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Würth-Gruppe haben.
74
Verbesserungen zu IFRS 2010
Der IASB veröffentlichte Verbesserungen zu IFRS, einen Sammelstandard zur Änderung verschiedener IFRS. Die Änderungen
sind nicht angewandt worden, da sie für die Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli 2010 bzw. 1. Januar 2011 beginnen, anzuwenden sind. Die unten aufgeführten Änderungen könnten nach vernünftigem Ermessen potenzielle Auswirkungen
auf die Würth-Gruppe haben:
IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“
IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“
IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“
IAS 27 „Konzern- und Einzelabschlüsse“
IFRIC 13 „Kundenbindungsprogramme“
Die Würth-Gruppe erwartet jedoch aus der Anwendung dieser Änderungen keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage der Würth-Gruppe.
C. Konsolidierungskreis
In den Konzernabschluss der Würth-Gruppe wurden neben den gleichgeordneten Obergesellschaften alle in- und ausländischen
Unternehmen einbezogen, bei denen den gleichgeordneten Obergesellschaften unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der
Stimmrechte zusteht und somit die Möglichkeit zur Ausübung eines beherrschenden Einflusses gegeben ist. Die Obergesellschaften – und damit die gesamte Würth-Gruppe – unterliegen der einheitlichen Leitung durch die Konzernführung. Der Konsolidierungskreis richtet sich somit nach der konzerneinheitlichen Eigentümer-, Unternehmensorganisations- und Unternehmensführungsstruktur der Würth-Gruppe, da nur eine solche Darstellung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der
Würth-Gruppe vermittelt. Eine Abgrenzung des Konsolidierungskreises gemäß IAS 27 würde zu einer unzutreffenden Darstellung
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage führen, da Transaktionen zwischen den so entstehenden Teilkonzernen dann nicht mehr
zutreffend abgebildet würden und die Teilkonzerne die tatsächlichen wirtschaftlichen und finanziellen Gegebenheiten der WürthGruppe bezüglich grundsätzlich sämtlicher Konzernjahresabschlussposten nur unvollständig und irreführend abbilden würden.
Tochterunternehmen wurden ab dem Erwerbszeitpunkt, d. h. ab dem Zeitpunkt, an dem die Würth-Gruppe die Beherrschung
erlangte, vollkonsolidiert. Die Konsolidierung endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht.
Gegenüber dem Vorjahr veränderte sich der Konsolidierungskreis aufgrund von Zukäufen im Wesentlichen wie folgt:
Zum 15. August 2010 erwarb die Würth-Gruppe 100 % Anteile und Stimmrechte an der SolarMarkt AG, Freiburg, Deutsch­
land, inklusive deren Tochterunternehmen Creotecc GmbH, Freiburg, Deutschland, und weiteren Gesellschaften in der Schweiz,
Frankreich, Italien, Tschechien und in den USA. Die SolarMarkt-Gruppe ist in den Geschäftsbereichen Großhandel mit
Photovoltaik-Komponenten, Solarprojekte und Entwicklung, Herstellung sowie Vertrieb von Montage­systemen tätig. Durch
den Zukauf kann das internationale Projektgeschäft der Würth-Solargruppe schneller ausgebaut und die Diversifikation in
den Bereich Montagesysteme beschleunigt umgesetzt werden. Zudem ermöglicht der Einstieg in den Großhandel als neues
Marktsegment die Gewinnung zusätzlicher Marktanteile.
75
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Die beizulegenden Vermögenswerte und Schulden der SolarMarkt-Gruppe stellen sich zum Erwerbszeitpunkt wie folgt dar:
in Mio. EUR
Aktiva
Kundenstamm
Grundstücke und Gebäude
Technische Anlagen und Maschinen
Finanzanlagen
Vorräte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Aktive latente Steuern
Sonstige Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Passiva
Finanzschulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Rückstellungen
Ertragsteuerverbindlichkeiten
Passive latente Steuern
Sonstige Verbindlichkeiten
Reinvermögen
Geschäfts- oder Firmenwert aus dem Unternehmenserwerb
Zahlungswirksame Anschaffungskosten
Mit den Tochterunternehmen erworbene Zahlungsmittel
Tatsächlicher Zahlungsmittelabfluss
Beizulegender Zeitwert
zum Erwerbszeitpunkt
Bisheriger
Buchwert
6,6
1,3
3,2
1,1
20,9
4,8
0,4
3,5
2,9
44,7
–
1,3
4,5
1,1
20,9
4,8
–
3,5
2,9
39,0
4,2
12,7
1,0
3,8
1,3
2,2
25,2
19,5
7,4
26,9
2,9
24,0
4,2
12,7
1,0
3,8
0,1
2,2
24,0
15,0
Der Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 7,4 Mio. EUR umfasst den beizulegenden Zeitwert aus den erwarteten Synergien,
die sich aus dem Erwerb ergeben, sowie aus dem erworbenen Mitarbeiterstamm.
Ferner wurden folgende Geschäftsbetriebe übernommen:
Zum 13. August 2010 erwarb die Würth Promotional Concepts Deutschland GmbH, Künzelsau, Deutschland die Geschäfts­
betriebe der PRIMAX Werbemittel Beratungs- und Handels-GmbH, München, Deutschland, sowie inter Werbung GmbH
Vertrieb internationaler Werbeartikel, Kissing, Deutschland (Nebert-Gruppe). Die Gesellschaften sind auf Herstellung, Import
und Vertrieb von Werbemitteln sowie Werbekonzeptionierung und Durchführung von Promotionaktionen spezialisiert. Nach
Übergang der Geschäftsbetriebe wurde die Würth Promotional Concepts Deutschland GmbH in Würth Inter Werbung GmbH
umbenannt und verlegte ihren Sitz nach Kissing.
Zum 22. November 2010 erwarb die Würth-Gruppe den Geschäftsbetrieb von Oliver H. Van Horn Co., LLC, New Orleans,
USA. Die Gesellschaft unterstützt die Aktivitäten der Division Metall in den USA und verfügt über sieben Standorte in den
Bundesstaaten Louisiana, Mississippi und Alabama.
76
Die neu akquirierten Unternehmen und Geschäftsbetriebe haben das Vermögen und die Schulden der Würth-Gruppe folgendermaßen erhöht:
SolarMarktOliver H.
NebertGruppe
Van Horn
Gruppe
Sonstige
Summe
in Mio. EUR
Aktiva
Immaterielle Vermögenswerte
14,0
1,5
0,7
4,2
20,4
Sonstiges Anlagevermögen
4,5
0,4
0,1
0,5
5,5
Finanzanlagen
1,1
0,0
0,0
0,0
1,1
Vorräte
20,9
1,8
2,1
8,4
33,2
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
8,7
3,3
1,1
4,2
17,3
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
2,9
0,3
0,0
0,2
3,4
52,1
7,3
4,0
17,5
80,9
Passiva
Langfristige Schulden
5,4
0,0
0,0
1,3
6,7
Kurzfristige Schulden
19,8
0,5
1,1
6,0
27,4
25,2
0,5
1,1
7,3
34,1
Kaufpreise
26,9
6,8
2,9
10,2
46,8
Anteiliger Umsatz
66,5
0,0
3,3
23,5
93,3
Ergebnisanteil
1,4
0,0
– 0,3
– 0,8
0,3
Pro-forma-Umsatz 2010
172,6
16,8
8,3
45,2
242,9
Pro-forma-Ergebnis 2010
5,6
0,8
– 0,5
– 1,6
4,3
Der Bruttobetrag der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der sonstigen Vermögensgegenstände beträgt
18,6 Mio. EUR, die vollumfänglich als einbringbar erachtet werden.
Unter der Annahme, dass der Erwerbszeitpunkt der neu akquirierten Unternehmen und Geschäftsbetriebe bereits zu Beginn
der Berichtsperiode am 1. Januar 2010 läge, wären im Geschäftsjahr 2010 die oben genannten Pro-forma-Umsätze und
Pro-forma-Ergebnisse in die Würth-Gruppe eingebracht worden.
Im Rahmen der Neubewertung (ohne SolarMarkt-Gruppe) ergaben sich Kundenbeziehungen in Höhe von 5,7 Mio. EUR,
ein Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von 0,6 Mio. EUR sowie korrespondierende passive latente Steuern in Höhe von
0,5 Mio. EUR. Des Weiteren wurden Neubewertungen von Konzessionen, gewerblichen Schutzrechten, Lizenzen und
ähnlichen Rechten in Höhe von 4,8 Mio. EUR vorgenommen, die im Vorratsvermögen gezeigt werden, da es sich um im Bau
befindliche Projektgesellschaften handelt. Weitere Zeitwertanpassungen gab es nicht. Die Differenz zwischen der Summe
Aktiva und der Summe Passiva in Höhe von 46,8 Mio. EUR entspricht der Summe der Kaufpreise. Von den Kaufpreisen wurden
37,4 Mio. EUR in bar erbracht, 9,4 Mio. EUR werden in den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Nach
Berücksichtigung der erworbenen liquiden Mittel in Höhe von 3,4 Mio. EUR ergibt sich ein Mittelabfluss für neu erworbene
Tochterunternehmen und Geschäftsbetriebe in Höhe von 34,0 Mio. EUR.
Aus Unternehmenserwerben der Vorjahre wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr 45,4 Mio. EUR (Vorjahr: 39,2 Mio. EUR)
Aufwand aus der Abschreibung und Wertminderung von Vermögenswerten, die im Rahmen von Kaufpreisallokationen aufgedeckt wurden, gebucht.
77
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
D. Konsolidierungsgrundsätze
Grundlage für den Konzernabschluss sind die nach einheitlichen Regeln zum 31. Dezember 2010 aufgestellten Jahres­
abschlüsse der in den Konzern einbezogenen Konzernobergesellschaften und Tochterunternehmen.
Bei der Kapitalkonsolidierung werden nach der Erwerbsmethode gemäß IFRS 3 (überarbeitet) die an den Veräußerer
übertragene Gegenleistung zuzüglich des Betrags der nicht beherrschenden Anteile und des beizulegenden Zeitwerts der
zuvor gehaltenen Eigenkapitalanteile am erworbenen Unternehmen mit dem Saldo des beizulegenden Zeitwerts der übernommenen Vermögenswerte und Schulden zum Zeitpunkt des Erwerbs der Beteiligung verrechnet. Verbleibende aktivische
Unterschiedsbeträge werden als Goodwill aktiviert. Verbleibende passivische Unterschiedsbeträge werden in der Gewinnund-Verlust-Rechnung erfolgswirksam verbucht. Eine vereinbarte bedingte Gegenleistung wird zum Erwerbszeitpunkt zum
beizulegenden Zeitwert erfasst. Nachträgliche Änderungen des beizulegenden Zeitwerts einer bedingten Gegenleistung,
die einen Vermögenswert oder eine Schuld darstellt, werden in Übereinstimmung mit IAS 39 entweder in der Gewinn-undVerlust-Rechnung oder im sonstigen Ergebnis erfasst. Eine bedingte Gegenleistung, die als Eigenkapital eingestuft ist, wird
nicht neu bewertet und ihre spätere Abgeltung wird im Eigenkapital bilanziert. Sukzessive Unternehmenserwerbe bei schon
vorhandener Kontrolle sowie Anteilsveräußerungen bei weiterhin vorhandener Kontrolle werden ab dem Geschäftsjahr
2010 erfolgsneutral im Eigenkapital behandelt.
Bei sukzessiven Unternehmenserwerben, die in eine Beherrschung des Unternehmens münden, bzw. im Fall der Veräußerung
von Anteilen mit Verlust der Beherrschung, wird eine erfolgswirksame Neubewertung der bereits gehaltenen bzw. der verbleibenden Anteile zum beizulegenden Zeitwert vorgenommen. Eine Veränderung der Beteiligungshöhe an einem Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung wird als Eigenkapital­transaktion bilanziert. Unternehmenszusammenschlüsse
zwischen Unternehmen, die unter der gemeinsamen Kontrolle einer oder mehrerer Parteien stehen (transactions under
common controll) werden durch Anwendung der Pooling-of-interest-Methode abgebildet. Hiernach werden durch die Transaktion entstehende Veräußerungsgewinne oder -verluste mangels wirtschaftlicher Substanz erfolgsneutral mit den Rücklagen
verrechnet. Bei Unternehmenserwerben erfolgt eine vollständige Verrechnung des aktivischen und passivischen Unterschiedsbetrags mit den Rücklagen.
Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen konsolidierten Unternehmen werden eliminiert.
Zwischenergebnisse im Anlagevermögen und in den Vorräten aus gruppeninternen Lieferungen werden herausgerechnet.
Anteile ohne beherrschenden Einfluss stellen den Anteil des Ergebnisses und des Nettovermögens dar, der nicht den Anteilseignern der Konzernobergesellschaften zuzurechnen ist. Anteile ohne beherrschenden Einfluss werden in der KonzernGewinn-und-Verlust-Rechnung und in der Konzern-Bilanz separat ausgewiesen. Der Ausweis in der Konzern-Bilanz erfolgt
innerhalb des Eigenkapitals, getrennt vom Eigenkapital, das auf die Konzernobergesellschaften entfällt.
78
E. Währungsumrechnung
In den Einzelabschlüssen der Gesellschaften werden nicht-monetäre und monetäre Posten in fremder Währung mit dem Kurs
zum Zeitpunkt der Erstverbuchung erfasst. Monetäre Posten werden mit dem Kurs am Abschlussstichtag umgerechnet. Bis
zum Abschlussstichtag eingetretene Kursgewinne und -verluste aus der Bewertung von monetärer Aktiva bzw. monetärer
Passiva in fremder Währung werden ergebniswirksam in den Finanzerträgen bzw. Finanzaufwendungen berücksichtigt.
Als Umrechnungsverfahren für die Abschlüsse ausländischer Gesellschaften wird die funktionale Währungsumrechnung an‑­­
gewendet. Im Konzernabschluss erfolgt die Umrechnung der Bilanzposten, mit Ausnahme des Eigenkapitals, aller aus­län­dischen
Gesellschaften in Euro zu den Kursen am Abschlussstichtag, da die in den Konzernabschluss einbezogenen wesent­lichen
Konzerngesellschaften ihr Geschäft selbstständig in ihren Landeswährungen betreiben und diese den funk­tionalen Währungen
entsprechen. Differenzen gegenüber der Vorjahresumrechnung werden erfolgsneutral mit den Rücklagen ver­rechnet
(er­folgsneutrale Eigenkapitalveränderung). Geschäfts- oder Firmenwerte werden als Vermögenswerte der wirtschaftlich
selbstständigen ausländischen Teileinheiten mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Für Erwerbe von ausländischen Teileinheiten,
die vor dem 1. Januar 2005 stattgefunden haben, erfolgt die Umrechnung mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt des Erwerbs.
Bei Aufwands- und Ertragsposten erfolgt die Umrechnung mit Durchschnittskursen. Die Differenzen zum Stichtagskurs werden
erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.
Die Jahresabschlüsse der wichtigsten Tochtergesellschaften in Ländern, die nicht der Europäischen Währungsunion ange­
hören, wurden unter Verwendung der folgenden Umrechnungskurse in Euro umgerechnet:
1 US-Dollar
1 Pfund Sterling
1 Kanadischer Dollar
1 Australischer Dollar
1 Brasilianischer Real
1 Chinesischer Renminbi Yuan
1 Dänische Krone
1 Norwegische Krone
1 Polnischer Zloty
1 Russischer Rubel
1 Schwedische Krone
1 Schweizer Franken
1 Tschechische Krone
1 Ungarischer Forint
Durchschnittskurse für das
Geschäftsjahr
2010
2009
0,75702
0,72136
1,16555
1,12242
0,73436
0,63088
0,69369
0,56639
0,42913
0,35827
0,11185
0,10562
0,13428
0,13429
0,12486
0,11465
0,25020
0,23097
0,02488
0,02266
0,10513
0,09440
0,72470
0,66223
0,03973
0,03806
0,00363
0,00357
Stichtagskurse zum
Bilanzstichtag
2010
2009
0,75290
0,69915
1,15875
1,11957
0,75318
0,66529
0,76214
0,62461
0,45245
0,40010
0,11403
0,10240
0,13413
0,13437
0,12783
0,12036
0,25205
0,24201
0,02467
0,02307
0,11134
0,09744
0,80373
0,67177
0,03972
0,03786
0,00358
0,00367
79
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
F. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Die Würth-Gruppe erfasst Geschäftsvorfälle am Tage ihrer Transaktion. Die Abschlüsse aller einbezogenen Unternehmen
sind auf Basis konzerneinheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze (IFRS) erstellt.
Geschäfts- oder Firmenwerte aus einem Unternehmenszusammenschluss werden bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, die sich als Überschuss der Anschaffungskosten des Unternehmenszusammenschlusses über den Anteil
des Konzerns an den beizulegenden Zeitwerten der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden bemessen. Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Geschäfts- oder Firmenwert zu Anschaffungskosten abzüglich
kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet.
Aktivierte Geschäfts- oder Firmenwerte werden jährlich sowie bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung
einem Werthaltigkeitstest (Impairment-Test) unterzogen. Der Werthaltigkeitstest für Geschäfts- oder Firmenwerte erfolgt auf
Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Als zahlungsmittelgenerierende Einheit wurde jeweils die rechtliche Einheit
definiert.
Die Wertminderung wird durch die Ermittlung des erzielbaren Betrags der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, auf die sich
der Geschäfts- oder Firmenwert bezieht, bestimmt. Liegt der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit unter
ihrem Buchwert, wird ein Wertminderungsaufwand erfasst.
Einzeln erworbene immaterielle Vermögenswerte werden beim erstmaligen Ansatz zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Die Anschaffungskosten eines immateriellen Vermögenswerts, der bei einem Unternehmenszusammenschluss
erworben wurde, entsprechen seinem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt. Nach erstmaligem Ansatz werden
immaterielle Vermögenswerte mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt, abzüglich jeder kumulierten Abschreibung und aller kumulierten Wertminderungsaufwendungen.
Es wird zwischen immateriellen Vermögenswerten mit begrenzter und solchen mit unbestimmter Nutzungsdauer differenziert.
Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden über die wirtschaftliche Nutzungsdauer linear abge­
schrieben und auf eine mögliche Wertminderung hin überprüft, sofern ein Anhaltspunkt dafür vorliegt, dass der immaterielle
Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Die Nutzungsdauer und die Abschreibungsmethode werden im Fall von immateriellen Vermögenswerten mit einer begrenzten Nutzungsdauer mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft.
Die erforderlichen Änderungen der Abschreibungsmethode und der Nutzungsdauer werden als Änderungen von Schätzungen
behandelt. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden in der Gewinn-und-VerlustRechnung unter den Abschreibungen erfasst. Aktivierte Kundenbeziehungen, Software, Konzessionen sowie sonstige
Nutzungsrechte werden über eine Nutzungsdauer von drei bis fünf Jahren abgeschrieben.
Bei immateriellen Vermögenswerten mit einer unbestimmbaren Nutzungsdauer sowie bei noch nicht nutzbaren immateriellen
Vermögenswerten wird mindestens einmal jährlich für den einzelnen Vermögenswert eine Überprüfung der Werthaltigkeit
durchgeführt. Diese immateriellen Vermögenswerte werden nicht planmäßig abgeschrieben. Die Nutzungsdauer eines immateriellen Vermögenswerts mit unbestimmter Nutzungsdauer wird einmal jährlich dahingehend überprüft, ob die Einschätzung
einer unbestimmten Nutzungsdauer weiterhin gerechtfertigt ist.
80
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden bei Vorliegen aller Voraussetzungen des IAS 38.57 in Höhe der
angefallenen, direkt zurechenbaren Entwicklungskosten angesetzt. Die Zuaktivierung der Kosten endet, wenn das Produkt
fertiggestellt und allgemein freigegeben ist. Voraussetzung für die Aktivierung der Entwicklungskosten sind gemäß IAS 38.57
die folgenden sechs Anforderungen:
1.technische Realisierbarkeit der Fertigstellung des Vermögenswerts, damit dieser zur Nutzung und/oder zum Verkauf zur
Verfügung steht
2. die Absicht, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen und zu nutzen oder zu verkaufen
3. die Fähigkeit, den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen
4. der Nachweis des voraussichtlichen künftigen wirtschaftlichen Nutzens
5. die Verfügbarkeit adäquater technischer, finanzieller und sonstiger Ressourcen, um die Entwicklung abschließen und den
immateriellen Vermögenswert nutzen oder verkaufen zu können
6.die Fähigkeit der Gesellschaft, die dem Vermögenswert während seiner Entwicklung zurechenbaren Ausgaben zuverlässig
zu bewerten
Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer der aktivierten selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte wurde durch die
Gesellschaft auf drei Jahre geschätzt.
Aufwendungen für Forschung und allgemeine Entwicklung werden gemäß IAS 38.54 sofort als Aufwand erfasst.
Sachanlagen werden mit den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten bilanziert. Reparaturkosten werden
unmittelbar als Aufwand verrechnet. Die Herstellungskosten enthalten direkt zurechenbare Einzelkosten (wie Fertigungsmaterial
und -löhne) sowie fixe und variable Produktionsgemeinkosten (wie Material- und Fertigungsgemeinkosten) einschließlich
angemessener Abschreibungen auf Fertigungsanlagen unter Zugrundelegung einer Normalauslastung. Sachanlagen, mit
Ausnahme von Grund und Boden sowie grundstücksgleichen Rechten, werden grundsätzlich linear abgeschrieben, sofern
nicht in Ausnahmefällen ein anderer Abschreibungsverlauf dem Nutzungsverlauf besser gerecht wird.
Die planmäßigen Abschreibungen werden nach folgenden konzerneinheitlichen Nutzungsdauern bemessen:
Gebäude
Betriebs- und Geschäftsausstattung
Maschinen und maschinelle Ausstattung
25 – 40 Jahre
3 – 10 Jahre
5 – 15 Jahre
Im Wege des Finanzierungsleasings gemietete Sachanlagen werden in Höhe des beizulegenden Zeitwerts bzw. des niedrigeren Barwerts der Mindestleasingraten aktiviert und linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer bzw. gegebenenfalls
über die kürzere Vertragslaufzeit abgeschrieben. Die aus den Leasingraten resultierenden Zahlungsverpflichtungen sind in
Höhe ihres Barwerts passiviert.
Die Restwerte der Vermögenswerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden am Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls angepasst.
81
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Eine Sachanlage wird entweder bei Abgang ausgebucht oder dann, wenn aus der weiteren Nutzung oder Veräußerung des
Vermögenswerts kein wirtschaftlicher Nutzen mehr erwartet wird. Die aus dem Abgang des Vermögenswerts resultierenden
Gewinne und Verluste werden als Differenz aus Nettoveräußerungserlös und Buchwert des Vermögenswerts ermittelt und in
der Periode, in der der Vermögenswert ausgebucht wird, erfolgswirksam in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst.
Bei allen immateriellen Vermögenswerten sowie Sachanlagen wird die Werthaltigkeit des Buchwerts am Ende jedes
Geschäftsjahrs überprüft, wenn Sachverhalte oder Änderungen der Umstände darauf hinweisen, dass der Buchwert der
Vermögenswerte nicht erzielbar sein könnte oder wenn ein jährlicher Werthaltigkeitstest vorgeschrieben ist. Soweit der
erzielbare Betrag des Vermögenswerts den Buchwert unterschreitet, wird eine Wertminderung ergebniswirksam erfasst. Der
erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus Nettoveräußerungspreis und Nutzungswert des Vermögenswerts. Der Nettoveräußerungspreis ist der aus einem Verkauf eines Vermögenswerts zu marktüblichen Bedingungen erzielbare Betrag, abzüglich
der Veräußerungskosten. Der Nutzungswert ist der Barwert der geschätzten künftigen Cashflows, die aus der fortgesetzten
Nutzung eines Vermögenswerts und seinem Abgang am Ende der Nutzungsdauer zu erwarten sind. Der erzielbare Betrag
wird für jeden Vermögenswert einzeln oder, falls dies nicht möglich ist, für die zahlungsmittelgenerierende Einheit ermittelt.
Eine ertragswirksame Korrektur einer in früheren Jahren für einen Vermögenswert aufwandswirksam erfassten Wertminderung
wird vorgenommen, wenn Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass die Wertminderung nicht mehr besteht oder sich verringert
haben könnte. Die Wertaufholung wird als Ertrag in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst. Die Werterhöhung bzw.
Verringerung der Wertminderung eines Vermögenswerts wird jedoch nur soweit erfasst, wie sie den Betrag der fortgeführten
Anschaffungskosten nicht übersteigt, der sich ergeben hätte, wenn die Wertminderung nicht erfolgt wäre. Eine Wertaufholung
unterbleibt bei Geschäfts- oder Firmenwerten.
Finanzielle Vermögenswerte werden in die folgenden Kategorien eingeteilt: (a) bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanz­
investitionen, (b) erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte, (c) zur Veräußerung
verfügbare finanzielle Vermögenswerte und (d) vom Unternehmen ausgereichte Forderungen und Kredite.
Finanzielle Vermögenswerte mit festgelegten oder bestimmbaren Zahlungen und festen Laufzeiten, die die Gesellschaft bis
zur Endfälligkeit zu halten beabsichtigt und halten kann, ausgenommen von der Gesellschaft ausgereichte Kredite und Forderungen, werden als bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen klassifiziert. Finanzielle Vermögenswerte, die als
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte gelten, sind (i) finanzielle Vermögenswerte, die hauptsächlich erworben wurden, um einen Gewinn aus kurzfristigen Preis- bzw. Kursschwankungen zu erzielen, oder
die (ii) beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Vermögenswerte
designiert wurden. Alle sonstigen finanziellen Vermögenswerte, ausgenommen vom Unternehmen ausgereichte Kredite und
Forderungen, werden als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte eingestuft.
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen werden unter den langfristigen Vermögenswerten bilanziert, es sei
denn, sie werden innerhalb von zwölf Monaten ab dem Abschlussstichtag fällig. Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle
Vermögenswerte werden unter den kurzfristigen Vermögenswerten bilanziert. Dies gilt nicht für Derivate, die erst nach mehr
als zwölf Monaten ab dem Abschlussstichtag zu Zahlungen führen. Diese werden als langfristige finanzielle Vermögenswerte bzw. finanzielle Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert zu bewertenden finanziellen Vermögenswerte, designierte finanzielle Vermögenswerte sowie die zur Veräußerung
verfügbaren finanziellen Vermögenswerte werden als kurzfristige Vermögenswerte ausgewiesen, wenn die Unternehmens­
leitung die Absicht hat, diese innerhalb von zwölf Monaten ab dem Abschlussstichtag zu realisieren. Der Ansatz erfolgt zu
dem Zeitpunkt, zu dem die Würth-Gruppe vertraglicher Partner wird.
82
Bei der erstmaligen Erfassung eines finanziellen Vermögenswerts wird dieser mit den Anschaffungskosten angesetzt, die dem
Zeitwert der gegebenen Gegenleistung entsprechen. Transaktionskosten werden mit einbezogen außer bei den finanziellen
Vermögenswerten, die beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle
Vermögenswerte designiert oder als Handelsbestand klassifiziert wurden.
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen werden mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der
Effektivzinsmethode bewertet. Ist es wahrscheinlich, dass bei zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten finanziellen
Vermögenswerten eine Wertminderung eintritt, so wird diese ergebniswirksam erfasst. Eine zuvor aufwandswirksam erfasste
Wertminderung wird ertragswirksam korrigiert, wenn die nachfolgende Werterholung (bzw. Verringerung der Wert­minderung)
objektiv auf einen nach der ursprünglichen Wertminderung aufgetretenen Sachverhalt zurückgeführt werden kann. Eine Wert­
erhöhung wird jedoch nur insoweit erfasst als sie den Betrag der fortgeführten Anschaffungskosten nicht übersteigt, der sich
ergeben hätte, wenn die Wertminderung nicht erfolgt wäre.
Zur Veräußerung verfügbare, zu Handelszwecken gehaltene und erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte werden in der Folge mit ihrem Zeitwert ohne Abzug von gegebenenfalls anfallenden Transaktions­
kosten auf Basis ihres notierten Marktpreises zum Abschlussstichtag bewertet. Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, für die kein aktiver Markt besteht, wird unter Anwendung von Bewertungsmethoden ermittelt. Zu den Bewertungsmethoden gehören die Verwendung der jüngsten Geschäftsvorfälle, die Analyse von diskontierten Cashflows sowie die
Verwendung anderer Bewertungsmodelle.
Gewinne und Verluste aus der Bewertung eines zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerts zum Zeitwert
werden direkt im Eigenkapital erfasst. Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts von zu Handelszwecken gehaltenen
finanziellen Vermögenswerten und von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten werden im Periodenergebnis erfasst.
Vom Unternehmen ausgereichte Forderungen und Kredite, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, sind mit ihren
fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt.
Eventuell notwendige Wertberichtigungen werden direkt gegen die zugrundeliegenden Forderungen ausgebucht.
Derivative Finanzinstrumente werden als zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte / Verbindlichkeiten
eingestuft und mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Zeitwerte der offenen derivativen Finanzinstrumente sind unter
den sonstigen Vermögenswerten / Verbindlichkeiten ausgewiesen.
Die Forderungen und Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen beinhalten sämtliche aus dem Finanzdienstleistungsgeschäft bestehenden Forderungen und Schulden. Bankforderungen und -kredite sowie Kundenforderungen und -kredite sind
Finanzanlagen mit festen oder befristeten Zahlungen und festen Laufzeiten, die nicht an einem aktiven Markt gehandelt werden.
Nach der erstmaligen Erfassung werden Forderungen und Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen unter Anwendung der
Effektivzinsmethode abzüglich der Wertberichtigungen mit den fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Kredite im Bank­
geschäft werden auf Werthaltigkeit überprüft. Die Würth-Gruppe veräußert im Rahmen von Asset Backed Commercial Papers
(ABCP) -Transaktionen Forderungen aus Finanzdienstleistungen an Forderungsankaufsgesellschaften. Ungeachtet des rechtlichen Übergangs der Forderungen aus Finanzdienstleistungen sind diese weiterhin durch die Würth-Gruppe zu bilanzieren,
sofern aufgrund der vertraglichen Gestaltung wesentliche Risiken und Chancen bei den Konzerngesellschaften verbleiben.
83
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Unverzinsliche und niedrigverzinsliche Ausleihungen werden zum Barwert bilanziert.
Latente Steuern resultieren aus temporären Unterschieden zwischen IFRS- und Steuerbilanzen der Einzelgesellschaften
(ausgenommen Unterschiede aus Geschäfts- oder Firmenwerten bei Zukäufen) sowie aus Konsolidierungsvorgängen. Die
aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender
Verlustvorträge in Folgejahren ergeben. Aktive latente Steuern für Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede sowie für
steuerliche Verlustvorträge wurden jedoch nur berücksichtigt, soweit mit einer Realisierung gerechnet wird. Die Bewertung
der latenten Steuern erfolgt unter Berücksichtigung der jeweiligen nationalen Ertragsteuersätze. Latente Steueransprüche und
latente Steuerschulden werden miteinander verrechnet, wenn ein Konzernunternehmen einen einklagbaren Anspruch auf
Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden hat und diese sich auf Ertragsteuern desselben Steuersubjekts beziehen, wobei die Ertragsteuern von derselben Steuerbehörde erhoben werden. Latente
Steuern, die sich auf Posten beziehen, die direkt im Eigenkapital erfasst werden, werden ebenfalls direkt im Eigenkapital
erfasst. Die anderen latenten Steuern wurden in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst.
Die Vorräte sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Die Herstellungskosten enthalten direkt zurechenbare Einzelkosten (wie Fertigungsmaterial und -löhne) sowie fixe und variable Produktionsgemeinkosten (wie Material- und
Fertigungsgemeinkosten) einschließlich angemessener Abschreibungen auf Fertigungsanlagen unter Zugrundelegung einer
Normalauslastung sowie Fremdkapitalzinsen falls ein qualifizierter Vermögenswert vorliegt.
Der Ermittlung der Wertansätze liegt das gewogene Durchschnittswertverfahren zugrunde.
Den Bestandsrisiken der Vorratshaltung, die sich aus verminderter Verwertbarkeit ergeben, wird unter Berücksichtigung gegebenenfalls niedrigerer, realisierbarer Nettoveräußerungswerte durch angemessene Wertabschläge Rechnung getragen.
Von Kunden erhaltene Anzahlungen werden unter den Verbindlichkeiten passiviert.
Die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Basierend
auf einer individuellen Risikoeinschätzung sowie aufgrund von Erfahrungswerten bezüglich der Einbringlichkeit werden Wert­berichtigungen angesetzt. Im Rahmen von Einzelwertberichtigungen werden finanzielle Vermögenswerte, für die ein potenzieller Abwertungsbedarf besteht, anhand gleichartiger Ausfallrisikoeigenschaften gruppiert und gemeinsam auf Wertminderungen untersucht sowie gegebenenfalls wertberichtigt. Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
werden teilweise unter Verwendung von Risikovorsorgekonten vorgenommen. Die Entscheidung, ob ein Ausfallrisiko mittels
eines Risikovorsorgekontos oder über eine direkte Minderung der Forderung berücksichtigt wird, hängt vom Grad der Verlässlichkeit der Beurteilung der Risikosituation ab. Aufgrund unterschiedlicher Geschäftsfelder sowie unterschiedlicher regionaler
Rahmenbedingungen obliegt diese Beurteilung den einzelnen Portfolioverantwortlichen.
Die Würth-Gruppe tritt u. a. als Leasinggeber auf und weist Vermögenswerte aus Finanzierungsleasing in der Bilanz als
Forderungen aus, und zwar in Höhe der nicht forfaitierten Nettoinvestitionswerte aus den Leasingverhältnissen. Die Erfassung
der Finanzerträge wird auf eine Weise vorgenommen, die eine konstante periodische Verzinsung der ausstehenden Nettoinvestition des Leasinggebers in das Finanzierungsleasingverhältnis widerspiegelt. Die anfänglichen direkten Kosten werden
sofort im Periodenergebnis erfasst. Bei nicht forfaitierten Verträgen werden die Erträge über die Laufzeit des Leasingverhältnisses realisiert.
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Die Wertpapiere werden als zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte bzw. als beim Erwerb erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Vermögenswerte eingestuft („designiert“) und zu Marktwerten
zum jeweiligen Abschlussstichtag bewertet. Extrem kurzfristige Wertpapiere des Umlaufvermögens sind Wertpapiere mit
einer Laufzeit bei Erwerb von weniger als drei Monaten. Sie werden als kurzfristige Finanzinvestitionen unter den liquiden
Mitteln ausgewiesen.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Barmittel, Sichteinlagen und kurzfristige Finanzinvestitionen.
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche sind mit dem
niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten zu bewerten.
Langfristige Vermögenswerte oder Veräußerungsgruppen werden als zur Veräußerung gehalten klassifiziert, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Dies ist
nur dann der Fall, wenn die Veräußerung höchstwahrscheinlich und der Vermögenswert oder die Veräußerungsgruppe im
gegenwärtigen Zustand sofort veräußerbar ist. Das Management muss die Veräußerung beschlossen haben, die erwartungs­
gemäß innerhalb von einem Jahr ab dem Zeitpunkt der Klassifizierung für eine Erfassung als abgeschlossener Verkauf in
Betracht kommen muss. In der Gewinn-und-Verlust-Rechnung der Berichtsperiode sowie der Vergleichsperiode werden die
Erträge und Aufwendungen aus aufgegebenen Geschäftsbereichen separat von den Erträgen und Aufwendungen aus fortzuführenden Geschäftsbereichen erfasst und als Ergebnis nach Steuern aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich gesondert
ausgewiesen. Diese Darstellung wird auch dann vorgenommen, wenn die Würth-Gruppe nach der Veräußerung weiterhin
einen Anteil ohne beherrschenden Einfluss am ehemaligen Tochterunternehmen halten wird. Als zur Veräußerung gehalten
klassifizierte Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte werden nicht planmäßig abgeschrieben.
Unter den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss werden die Minderheitenanteile am gezeichneten Kapital, an den
Rücklagen und am Bilanzgewinn ausgewiesen, sofern die Anteile nicht als Fremdkapital im Sinne von IAS 32 eingestuft sind.
In diesem Fall erfolgt ein Ausweis unter den Finanzschulden. Veränderungen im Zeitwert werden in diesem Fall im Finanzergebnis erfasst.
Die Verpflichtungen aus Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses für die leistungsorientierten Altersversorgungssysteme werden nach der Projected-Unit-Credit-Methode ermittelt. Dabei werden die zukünftigen Verpflichtungen
unter Anwendung versicherungsmathematischer Verfahren bewertet. Die unter dynamischen Gesichtspunkten nach Eintritt
des Versorgungsfalls zu erwartenden Versorgungsleistungen werden über die gesamte Beschäftigungszeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verteilt. Bei allen Versorgungssystemen sind versicherungsmathematische Berechnungen und Schätzungen unumgänglich.
Die in der Bilanz ausgewiesenen Rückstellungen für die betriebliche Altersversorgung stellen die Barwerte der Versorgungsansprüche abzüglich Planvermögen dar. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden sofort in voller Höhe
ergebniswirksam vereinnahmt.
Bei den beitragsorientierten Altersversorgungssystemen zahlt das jeweilige Unternehmen aufgrund gesetzlicher beziehungsweise auf freiwilliger Basis Beiträge an staatliche oder private Rentenversicherungsträger. Mit Zahlung der Beiträge bestehen
für das Unternehmen keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Die Beiträge werden in voller Höhe ergebniswirksam erfasst.
85
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Rückstellungen werden gebildet für sämtliche am Abschlussstichtag gegenüber Dritten bestehenden rechtlichen und faktischen
Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen, die zukünftig wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen
führen und deren Höhe verlässlich geschätzt werden kann. Rückstellungen werden zu jedem Abschlussstichtag überprüft
und an die gegenwärtige beste Schätzung angepasst. Wenn der entsprechende Zinseffekt wesentlich ist, entspricht der
Rückstellungsbetrag dem Barwert der zur Erfüllung der Verpflichtung voraussichtlich notwendigen Ausgaben. Bei Abzinsung
wird die den Zeitablauf widerspiegelnde Erhöhung der Rückstellung als Finanzaufwendung erfasst. Rückstellungsauflösungen
erfolgen gegen den Aufwandsposten, gegen den die Rückstellung gebildet worden ist.
Bei der Bewertung der finanziellen Verbindlichkeiten wird unterschieden zwischen
a) finanziellen Verbindlichkeiten, die zu Handelszwecken gehalten werden, sowie
b) anderen finanziellen Verbindlichkeiten.
Derivative Finanzinstrumente werden als zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten eingestuft und mit
ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Jedoch ist davon eine derivative Verbindlichkeit ausgenommen, die mit einem nicht
notierten Eigenkapitalinstrument, dessen beizulegender Zeitwert nicht zuverlässig ermittelt werden kann, verbunden ist und
nur durch dessen Lieferung erfüllt werden kann. Diese ist mit den Anschaffungskosten zu bewerten.
Andere finanzielle Verbindlichkeiten werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Dies entspricht in der Regel
dem Rückzahlungs- bzw. Erfüllungsbetrag oder bei rentenähnlichen Verpflichtungen dem Barwert. Wurden Anteile ohne beherrschenden Einfluss im Sinne von IAS 32 als Fremdkapital eingestuft, werden sie mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet.
Verbindlichkeiten aus Finanzgarantien betreffen Verträge, die zur Leistung von Zahlungen verpflichten, die den Garantie­
nehmer für einen Verlust entschädigen, der entsteht, weil ein bestimmter Schuldner seinen Zahlungsverpflichtungen gemäß
den Bedingungen eines Schuldinstruments nicht fristgemäß nachkommt. Die Finanzgarantien werden bei erstmaliger Erfassung
als Verbindlichkeit zum beizulegenden Zeitwert angesetzt, abzüglich der mit der Ausreichung der Garantie direkt verbundenen Transaktionskosten. Die Verbindlichkeit wird mit dem Betrag der bestmöglichen Schätzung von zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtung zum Abschlussstichtag erforderlichen Aufwendungen oder mit dem höheren ursprünglich angesetzten
Betrag bewertet.
Umsatzerlöse werden erfasst, wenn wahrscheinlich ist, dass der mit dem entsprechenden Geschäftsvorfall verbundene
wirtschaftliche Nutzen dem Unternehmen zufließt und die Höhe der Umsätze verlässlich bemessen werden kann. Umsatzerlöse werden abzüglich der allgemeinen Umsatzsteuer sowie etwaiger Preisnachlässe und Mengenrabatte erfasst, sobald die
Lieferung stattgefunden hat und die Übertragung der Eigentumsrisiken und -chancen abgeschlossen ist.
Erträge aus Finanzdienstleistungen werden berücksichtigt, wenn sie realisiert bzw. realisierbar und verdient sind. Zinsen
aus verzinslichen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten werden anteilig über die Laufzeit der betreffenden Aktiva oder
Verbindlichkeiten nach der Effektivzinsmethode und unter Berücksichtigung von abgegrenzten Gebühren und Kosten sowie
Agios und Disagios erfasst. Provisionen werden erfolgswirksam erfasst, wenn ein hinreichender Nachweis über das Bestehen
einer Vereinbarung vorliegt, die Leistung erbracht wurde, die Gebühr oder Provision feststeht und die Einbringlichkeit hinreichend sichergestellt ist.
86
Leasingzahlungen innerhalb eines Operating-Leasingverhältnisses werden als Aufwand in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung
linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses erfasst, es sei denn, eine andere systematische Grundlage entspricht dem
zeitlichen Verlauf des Nutzens für die Gesellschaft als Leasingnehmer. Ein Leasingverhältnis wird dann als Operating-Leasing
klassifiziert, wenn der wirtschaftliche Gehalt der Leasingvereinbarung nicht im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die
mit dem Eigentum verbunden sind, auf die Gesellschaft überträgt.
Tritt die Würth-Gruppe als Leasingnehmer von Finanzierungsleasingverhältnissen, bei denen im Wesentlichen alle mit dem
Eigentum verbundenen Chancen und Risiken am Leasinggegenstand auf die Würth-Gruppe übertragen werden, auf, führt
dies zur Aktivierung des Leasinggegenstands zu Beginn der Laufzeit des Leasingverhältnisses. Der Leasinggegenstand wird
mit seinem beizulegenden Zeitwert angesetzt oder mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen, sofern dieser Wert niedriger ist. Leasingzahlungen werden derart in Finanzierungsaufwendungen und den Tilgungsanteil der Restschuld aufgeteilt,
dass sich über die Laufzeit des Leasingverhältnisses ein konstanter Zinssatz auf die verbliebene Leasingverbindlichkeit ergibt.
Finanzierungsaufwendungen werden erfolgswirksam erfasst. Leasinggegenstände werden über die Nutzungsdauer des
Gegenstands abgeschrieben. Ist der Eigentumsübergang auf die Würth-Gruppe am Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses jedoch nicht hinreichend sicher, wird der Leasinggegenstand über den kürzeren der beiden Zeiträume aus erwarteter
Nutzungsdauer und Laufzeit des Leasingverhältnisses vollständig abgeschrieben.
Die Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält, wird auf Basis des wirtschaftlichen Gehalts der Vereinbarung zum Zeitpunkt des Abschlusses der Vereinbarung getroffen und erfordert eine Einschätzung, ob die Erfüllung der
vertraglichen Vereinbarung von der Nutzung eines bestimmten Vermögenswerts oder bestimmter Vermögenswerte abhängig
ist und ob die Vereinbarung ein Recht auf die Nutzung des Vermögenswerts einräumt. Bei Leasingvereinbarungen, die vor dem
1. Januar 2005 abgeschlossen wurden, gilt in Übereinstimmung mit den Übergangsvorschriften von IFRIC 4 der 1. Januar
2005 als Zeitpunkt des Abschlusses der Leasingvereinbarung.
Zuwendungen der öffentlichen Hand werden erst dann erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass
die Gesellschaft die damit verbundenen Bedingungen erfüllen wird und dass die Gesellschaft die Zuwendungen tatsächlich
erhält. Zuwendungen der öffentlichen Hand werden planmäßig ergebniswirksam erfasst, und zwar analog zu der Erfassung
der damit im Zusammenhang stehenden Aufwendungen, die sie kompensieren sollen. Soweit Zuwendungen für den Erwerb
von Sachanlagen gewährt werden, werden die Zuwendungen als Minderung der Anschaffungskosten dieser Vermögenswerte behandelt.
Eventualverbindlichkeiten sind mögliche oder bestehende Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und
bei denen der Ressourcenabfluss nicht wahrscheinlich ist und die somit nicht in der Bilanz erfasst werden. Die angegebenen
Verpflichtungsvolumina entsprechen dem am Abschlussstichtag bestehenden Haftungsumfang.
Ereignisse nach dem Abschlussstichtag, die zusätzliche Informationen zu den Gegebenheiten nach dem Abschlussstichtag liefern, werden in der Bilanz berücksichtigt. Ereignisse nach dem Abschlussstichtag, die zu keinerlei Anpassung führen,
werden im Anhang angegeben, sofern sie wesentlich sind.
87
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
G. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung
Im Einklang mit IFRS 5 „Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche“
beziehen sich die Angaben zur Erläuterung der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung auf das fortzuführende Geschäft.
[1] Umsatzerlöse
in Mio. EUR
Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Waren und Dienstleistungen
Umsatzerlöse aus Finanzdienstleistungen
Summe
2010
8.561,9
71,4
8.633,3
2009
7.451,0
70,8
7.521,8
Die Umsatzerlöse aus Finanzdienstleistungen enthalten im Wesentlichen Zinserträge in Höhe von 32,8 Mio. EUR (2009:
34,0 Mio. EUR), zinsähnliche Erträge in Höhe von 8,7 Mio. EUR (2009: 8,4 Mio. EUR) und Provisionserträge in Höhe von
8,6 Mio. EUR (2009: 6,9 Mio. EUR) der Internationales Bankhaus Bodensee AG, Friedrichshafen, Deutschland. Daneben
sind Erträge aus dem Leasinggeschäft enthalten.
[2] Materialaufwand
in Mio. EUR
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
Aufwendungen für bezogene Leistungen
Summe
2010
3.992,2
143,3
4.135,5
2009
3.338,2
98,9
3.437,1
[3] Aufwendungen für Finanzdienstleistungen
Die Aufwendungen für Finanzdienstleistungen enthalten im Wesentlichen Zinsen in Höhe von 16,6 Mio. EUR (2009: 19,3 Mio.
EUR) und Provisionen in Höhe von 4,3 Mio. EUR (2009: 3,4 Mio. EUR) der Internationales Bankhaus Bodensee AG,
Friedrichshafen, Deutschland.
[4] Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten insbesondere Erträge aus sonstigen Verkäufen und Dienstleistungen sowie
Erträge aus Anlageabgängen.
88
[5] Personalaufwand und Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Personalaufwand
in Mio. EUR
Löhne und Gehälter
Soziale Abgaben
Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung
Summe
2010
2.010,0
262,7
197,5
2.470,2
2009
1.798,8
241,8
167,5
2.208,1
2010
6.361
11.325
17.686
44.747
62.433
2009
5.895
10.266
16.161
41.721
57.882
30.410
32.023
28.613
29.269
Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Abschlussstichtag
Würth-Linie Deutschland
Allied Companies Deutschland
Würth-Gruppe Deutschland
Würth-Gruppe Ausland
Würth-Gruppe gesamt
Davon:
Außendienst
Innendienst
Die durchschnittliche Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterzahl in der Würth-Gruppe gesamt betrug im Berichtsjahr 59.817
(2009: 58.561). Die durchschnittliche Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterzahl in der Würth-Gruppe Deutschland betrug
17.377 (2009: 16.525) und in der Würth-Gruppe Ausland 42.440 (2009: 42.036).
[6] Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten insbesondere Vertriebs-, Verwaltungs- und Betriebskosten, Forderungsverluste sowie sonstige Steuern.
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Wertberichtigungen von Forderungen aus dem Bankgeschäft in Höhe von
6,0 Mio. EUR (2009: 6,5 Mio. EUR) enthalten.
89
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
[7] Finanzerträge / -aufwendungen
in Mio. EUR
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
Beteiligungserträge
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Zinsaufwendungen aus Altersversorgungsplänen
Erwartete Erträge aus Planvermögen
Summe Finanzergebnis
2010
89,6
0,2
134,5
12,0
6,0
50,7
2009
44,5
0,6
97,9
11,4
4,6
59,6
Aus den finanziellen Vermögenswerten bzw. finanziellen Schulden, die nicht der Kategorie zum beizulegenden Zeitwert zu
bewerten zugeordnet sind, ergeben sich Zinsaufwendungen in Höhe von 91,4 Mio. EUR (2009: 80,7 Mio. EUR) und Zins­
erträge in Höhe von 47,1 Mio. EUR (2009: 21,9 Mio. EUR).
Die Gewinne aus der Umrechnung von Fremdwährungsposten betragen 41,3 Mio. EUR (2009: 21,0 Mio. EUR), die Verluste
aus der Umrechnung von Fremdwährungsposten 42,0 Mio. EUR (2009: 16,6 Mio. EUR).
[8] Ertragsteuern
in Mio. EUR
Effektive Steuern der Periode
Latente Steuererträge
Latente Steuererträge aus Verlustvorträgen
Sonstige latente Steuererträge
Latenter Steueraufwand
Latenter Steueraufwand aus Verlustvorträgen
Sonstiger latenter Steueraufwand
Summe
2010
105,4
2009
97,8
48,9
51,4
33,4
49,3
35,8
38,9
79,8
14,3
67,0
96,4
Die Ertragsteuern beinhalten die Körperschaftsteuer (einschließlich Solidaritätszuschlag) und Gewerbeertragsteuer der
inländischen Gesellschaften sowie vergleichbare Ertragsteuern der ausländischen Gesellschaften.
90
Die Überleitung vom theoretischen zum effektiven Steuersatz der Würth-Gruppe ergibt sich wie folgt:
in Mio. EUR
Ergebnis vor Ertragsteuern
Theoretischer Steuersatz in %
Theoretischer Steueraufwand
Veränderung des theoretischen Steueraufwands aufgrund:
Steuerliche Verluste des laufenden Geschäftsjahrs, die nicht angesetzt wurden
Aktivierung von Verlustvorträgen aus Vorjahren
Wertberichtigung von aktivierten Verlustvorträgen aus Vorjahren
Wertberichtigung von temporären Differenzen
Abweichende Steuersätze
Steuerminderung durch steuerfreie Beträge
Steuererhöhung aufgrund nicht abzugsfähiger Aufwendungen
Steuererhöhung durch Hinzurechnungsbesteuerung
Ertragsteueraufwand, der nicht aus dem Ergebnis vor Ertragsteuern
abgeleitet werden kann
Steuerlich nicht abzugsfähige Abschreibungen auf Firmenwerte
Periodenfremde Steuern
Sonstiges
Ertragsteueraufwand
Tatsächliche Steuerquote in %
2010
347,2
21,4
74,3
2009
207,7
19,0
39,4
12,8
– 18,9
5,6
– 0,4
– 0,3
– 4,6
8,9
1,5
14,0
– 3,9
1,5
8,0
0,3
– 5,2
13,7
4,4
3,5
5,4
– 8,4
0,4
79,8
23,0
5,4
4,2
11,6
3,0
96,4
46,4
Der theoretische Steuersatz ergibt sich aus dem gewichteten Durchschnitt der Steuersätze aller einbezogenen Gesellschaften.
Veränderungen der Ertragsteuern ergaben sich im Wesentlichen aus der Entwicklung der latenten Steuern auf Verlustvor­
träge aus Vorjahren, da diese aufgrund der aktuellen positiven Entwicklung 2010 teilweise in absehbarer Zeit genutzt
werden können, sowie aus Umstrukturierungen im Inland.
91
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
H. Erläuterungen zur Konzern-Bilanz
Im Einklang mit IFRS 5 „Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche“
be­ziehen sich die Angaben zur Erläuterung der Konzern-Bilanz mit Ausnahme von [21] „Als zur Veräußerung gehalten
klassifizierte Vermögenswerte und Schulden“ im Geschäftsjahr 2010 auf das fortzuführende Geschäft.
[9] Immaterielle Vermögenswerte einschließlich Geschäfts- oder Firmenwerte
in Mio. EUR
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
1. Januar 2010
Währungsdifferenzen
Veränderung des Konsolidierungskreises
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
31. Dezember 2010
Kumulierte Abschreibungen
1. Januar 2010
Währungsdifferenzen
Abschreibungen
Wertminderungsaufwendungen
Abgänge
Umbuchungen
31. Dezember 2010
Nettobuchwert
31. Dezember 2010
92
Konzessionen,
gewerbliche Selbst erstellte
immaterielle
Schutzrechte,
VermögensLizenzen und
werte
ähnliche Rechte
Kundenbeziehungen
und ähnliche
Werte
Geschäftsoder Firmenwerte
Geleistete
Anzahlungen
Summe
156,4
2,4
0,1
12,7
8,6
3,0
166,0
55,1
1,5
0,0
3,5
2,5
– 0,5
57,1
121,8
0,6
12,3
0,4
0,0
0,2
135,3
222,6
4,4
8,0
0,0
0,0
0,2
235,2
7,3
– 0,1
0,0
1,0
0,3
– 1,9
6,0
563,2
8,8
20,4
17,6
11,4
1,0
599,6
118,1
1,9
15,0
0,0
8,4
0,8
127,4
45,8
0,6
2,4
0,0
2,3
– 0,4
46,1
85,9
0,5
18,2
0,0
0,0
0,0
104,6
109,5
5,0
0,0
27,2
0,0
0,0
141,7
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
359,3
8,0
35,6
27,2
10,7
0,4
419,8
38,6
11,0
30,7
93,5
6,0
179,8
in Mio. EUR
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
1. Januar 2009
Währungsdifferenzen
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
31. Dezember 2009
Kumulierte Abschreibungen
1. Januar 2009
Währungsdifferenzen
Abschreibungen
Wertminderungsaufwendungen
Abgänge
Umbuchungen
31. Dezember 2009
Nettobuchwert
31. Dezember 2009
Konzessionen,
gewerbliche Selbst erstellte
immaterielle
Schutzrechte,
VermögensLizenzen und
werte
ähnliche Rechte
Kundenbeziehungen
und ähnliche
Werte
Geschäftsoder Firmenwerte
Geleistete
Anzahlungen
Summe
145,5
0,0
8,6
3,5
5,8
156,4
50,5
0,1
3,8
0,1
0,8
55,1
123,2
0,0
0,0
1,4
0,0
121,8
227,6
0,0
0,0
5,0
0,0
222,6
5,9
0,0
3,4
0,2
– 1,8
7,3
552,7
0,1
15,8
10,2
4,8
563,2
105,5
0,0
15,5
0,0
3,5
0,6
118,1
40,2
0,1
5,6
0,0
0,1
0,0
45,8
66,0
0,0
16,4
3,5
0,0
0,0
85,9
93,8
0,0
0,0
19,3
3,6
0,0
109,5
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
305,5
0,1
37,5
22,8
7,2
0,6
359,3
38,3
9,3
35,9
113,1
7,3
203,9
Unter die immateriellen Vermögenswerte, bei denen eine unbegrenzte Nutzungsdauer angenommen wird, fällt im Wesentlichen die im Rahmen des Erwerbs der Arvid-Nilsson-Gruppe im Geschäftsjahr 2008 identifizierte Marke. Der Buchwert im
Geschäftsjahr 2010 beträgt 9,4 Mio. EUR (2009: 9,4 Mio. EUR).
Die im Aufwand enthaltenen Forschungs- und Entwicklungskosten (einschließlich der Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten) beliefen sich auf 7,9 Mio. EUR (2009: 6,7 Mio. EUR).
Die Geschäfts- oder Firmenwerte beinhalten Beträge aus der Übernahme von Geschäftsbetrieben (Asset Deals) sowie aus
der Kapitalkonsolidierung.
Im Rahmen der jährlichen Analyse wurde die Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte überprüft. Die Prüfung erfolgte
auf Basis zukünftiger geschätzter Cashflows, die aus der Planung abgeleitet wurden.
Die Wertminderungsaufwendungen des Geschäftsjahrs 2010 auf Geschäfts- oder Firmenwerte betragen 27,2 Mio. EUR
(2009: 19,3 Mio. EUR). Alle Firmenwerte wurden im Geschäftsjahr 2010 einem regelmäßigen Werthaltigkeitstest nach IAS 36
unterzogen. Diese Impairment-Tests wurden auf Ebene der kleinsten zahlungsmittelgenerierenden Einheit, auf der Basis des
Nutzungswerts durchgeführt.
93
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die getesteten Firmenwerte und die in den jeweiligen Werthaltigkeitstest
eingeflossenen Annahmen:
2010
in Mio. EUR
LichtAP zentrale
Winner Thurner
LTDA GmbH
UNI
ELEKTRO
Fachgroßhandel
GmbH &
Co. KG
Tunap
Louis
and
Company
Snider
Bolt &
Screw
Inc.
Wurth
Wood
Group
Inc.
EDL
Fasteners
Arvid
Nilsson
Dokka
Fasteners
Übrige
37,9
0,2
3,2
Firmenwert vor
Werthaltigkeitstest
Währungsdifferenz
Wertminderung
4,3
1,0
–
6,8
–
–
23,1
–
–
9,2
–
–
8,1
– 1,0
7,1
2,0
– 0,4
1,6
1,3
– 0,6
–
0,7
–
0,7
14,6
–
14,6
13,3
0,2
–
Durchschnittliches
Umsatzwachstum im
Planungszeitraum
11,5
10,2
9,2
8,8
9,8
12,2
11,6
8,1
13,1
15,5 5,3-20,1
EBIT-Marge im
Planungszeitraum
8,0-11,8
1,8-2,7
1,7-1,9 6,4-7,8 1,2-1,9 3,1-6,0 2,4-4,6 3,3-3,4 –1,8-3,1 11,1-11,6 1,2-16,8
Dauer des
Planungszeitraums
4 Jahre
4 Jahre
4 Jahre 4 Jahre 4 Jahre 4 Jahre 4 Jahre 4 Jahre
1,0%
1,0%
1,0%
1,0%
1,0%
1,0%
1,0%
11,9
11,8
2,7
12,6
1,7
9,6
7,9
10,5
1,9
10,5
3,4
15,5
bei einem um 10 %
schlechteren Cashflow
–
–
–
–
7,1
bei einem um 1 % höheren Diskontierungssatz
–
–
–
–
7,1
Umsatzwachstum p. a.
nach Ende des
Planungszeitraums
EBIT-Marge nach Ende
des Planungszeitraums
Diskontierungssatz
Wertminderung
94
4 Jahre
4 Jahre
4 Jahre
1,0%
1,0%
1,0%
1,0%
4,6
12,5
3,5
12,7
3,1
8,8
1,6
–
0,7
14,6
–
3,2
1,6
–
0,7
14,6
–
3,3
11,4 1,1-16,8
9,7 8,9-19,8
2009
in Mio. EUR
Firmenwert vor
Werthaltigkeitstest
Wertminderung
Durchschnittliches
Umsatzwachstum im
Planungszeitraum
EBIT-Marge im
Planungszeitraum
Dauer des
Planungszeitraums
AP
Winner
LTDA
Lichtzentrale
Thurner
GmbH
UNI
ELEKTRO
Fachgroßhandel
GmbH &
Co. KG
4,3
–
6,8
–
15,4
4,7
6,9–11,7 2,2–3,3
Tunap
Louis
and
Company
Snider
Bolt &
Screw
Inc.
Wurth
Wood
Group
Inc.
EDL
Fasteners
Arvid
Nilsson
Grass
Übrige
23,1
–
9,2
–
8,0
0,3
4,0
2,0
4,6
3,3
1,7
1,0
32,4
4,5
4,7
4,7
33,6
3,5
6,0
7,0
6,0
6,1
6,6
10,5
15,3
7,8 5,8–23,1
1,4–1,9 6,7–8,1 2,2–4,1 3,8–6,2 2,5–4,2 4,0–6,9 3,6–9,8 4,0–5,9 1,1–15,9
4 Jahre
4 Jahre
1,0 %
1,0 %
1,0 %
11,8
19,8
3,3
12,3
bei einem um 10%
schlechteren Cashflow
0,6
bei einem um 1% höheren Diskontierungssatz
0,5
Umsatzwachstum p. a.
nach Ende des
Planungszeitraums
EBIT-Marge nach Ende
des Planungszeitraums
Diskontierungssatz
Wertminderung
4 Jahre 4 Jahre
4 Jahre
4 Jahre
4 Jahre 4 Jahre
4 Jahre 4 Jahre
1,0 %
1,0 %
1,0 %
1,0 %
1,0 %
1,0 %
1,9
9,1
8,2
10,0
4,1
11,7
6,3
13,7
4,3
13,7
4,1
12,5
9,8
10,5
6,0 1,2–15,9
9,5 9,3–20,4
–
8,1
–
3,9
3,3
3,3
1,6
16,8
4,7
3,5
–
11,8
–
6,9
3,5
3,3
1,6
21,4
4,7
3,6
1,0 %
4 Jahre
1,0 %
Abwertungen ergaben sich insbesondere bei Gesellschaften, die aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage starken Nachfragerückgängen ausgesetzt sind. Bei den zur Berechnung des Nutzungswerts zugrunde gelegten Annahmen bestehen Schätzungs­
unsicherheiten bezüglich Umsatzwachstum, EBIT-Margen und der verwendeten Abzinsungssätze.
Der im Rahmen des Erwerbs der Arvid Nilsson-Gruppe entstandene Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 32,4 Mio. EUR
wurde im Geschäftsjahr 2010 entsprechend der neuen Reportingstruktur nach der Integration der Arvid Nilsson-Gruppe in
die Würth-Gruppe gemäß der anteiligen Zeitwerte auf Arvid Nilsson und Dokka Fasteners aufgeteilt. Zusammen mit dem
Geschäfts- oder Firmenwert der Arvid Nilsson und Dokka Fasteners wurde der Nutzungswert der Marke mit den gleichen
Parametern ermittelt. Daraus ergaben sich keine Abwertungen.
Die für die Werthaltigkeitstests verwendeten Umsatzwachstumsannahmen und EBIT-Margen basieren im Planungszeitraum auf
internen Erfahrungswerten und Annahmen des Managements, die Grundlage für die zum Stichtag geltenden Unternehmens­
planungen sind.
95
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Die Abzinsungssätze spiegeln die aktuellen Markteinschätzungen hinsichtlich der den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten
jeweils zuzuordnenden spezifischen Risiken wider. Der Abzinsungssatz wurde basierend auf den branchenüblichen durchschnittlichen gewichteten Kapitalkosten geschätzt. Dieser Zinssatz wurde weiter angepasst, um die Markteinschätzungen
im Hinblick auf alle spezifischen, den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zuzuordnenden Risiken widerzuspiegeln, für
welche die Schätzungen der künftigen Cashflows nicht angepasst wurden.
Das Management ist der Auffassung, dass mit Ausnahme der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, bei denen Wertberichtigungen vorgenommen wurden, keine nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich mögliche Änderung einer der zur Bestimmung
des Nutzungswerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheit getroffenen Grundannahmen dazu führen könnte, dass der
Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit ihren erzielbaren Betrag wesentlich übersteigt.
[10] Sachanlagen
in Mio. EUR
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
1. Januar 2010
Währungsdifferenzen
Veränderung des Konsolidierungskreises
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
31. Dezember 2010
Kumulierte Abschreibungen
1. Januar 2010
Währungsdifferenzen
Abschreibungen
Wertminderungsaufwendungen
Abgänge
Umbuchungen
Zuschreibungen
31. Dezember 2010
Nettobuchwert
31. Dezember 2010
96
Grundstücke,
grundstücksgleiche Rechte und
Bauten inkl. Bauten auf fremden
Grundstücken
Technische
Anlagen und
Maschinen
Andere
Anlagen,
Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
im Bau
Summe
1.750,1
25,0
1,3
44,4
47,5
20,8
1.794,1
624,6
7,9
2,6
36,6
38,2
15,2
648,7
1.252,4
21,3
1,6
105,3
57,7
2,7
1.325,6
46,7
2,6
0,0
68,8
1,6
– 39,7
76,8
3.673,8
56,8
5,5
255,1
145,0
– 1,0
3.845,2
579,8
7,3
56,4
0,0
11,5
0,0
1,3
630,7
399,3
5,4
52,6
15,5
35,2
0,0
0,0
437,6
677,5
14,6
100,3
4,1
50,7
– 0,4
0,2
745,2
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
1.656,6
27,3
209,3
19,6
97,4
– 0,4
1,5
1.813,5
1.163,4
211,1
580,4
76,8
2.031,7
in Mio. EUR
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
1. Januar 2009
Währungsdifferenzen
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
31. Dezember 2009
Kumulierte Abschreibungen
1. Januar 2009
Währungsdifferenzen
Abschreibungen
Wertminderungsaufwendungen
Abgänge
Umbuchungen
Zuschreibungen
31. Dezember 2009
Nettobuchwert
31. Dezember 2009
Grundstücke,
grundstücksgleiche Rechte und
Bauten inkl. Bauten auf fremden
Grundstücken
Technische
Anlagen und
Maschinen
Andere
Anlagen,
Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
im Bau
Summe
1.648,8
6,0
52,0
4,8
48,1
1.750,1
585,5
1,2
35,2
29,0
31,7
624,6
1.218,1
3,9
92,0
55,4
– 6,2
1.252,4
75,8
1,2
55,2
7,5
– 78,0
46,7
3.528,2
12,3
234,4
96,7
– 4,4
3.673,8
504,7
2,1
54,9
19,5
1,3
0,1
0,2
579,8
362,5
0,2
56,2
3,1
21,8
– 0,9
0,0
399,3
632,6
2,9
88,7
4,1
46,1
0,3
5,0
677,5
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
1.499,8
5,2
199,8
26,7
69,2
– 0,5
5,2
1.656,6
1.170,3
225,3
574,9
46,7
2.017,2
Die Wertminderungsaufwendungen des Geschäftsjahres 2010 betragen 19,6 Mio. EUR (2009: 26,7 Mio. EUR). Im Wesent­­
lichen wurden aufgrund von gesunkenen Ertragswerterwartungen außerplanmäßige Abschreibungen auf technische An­
lagen und Maschinen bei der Würth Solar GmbH, Schwäbisch Hall, Deutschland, notwendig. Die Abwertung erfolgte auf
Basis einer Nutzungswertbetrachtung unter Verwendung eines Zinssatzes von 9,9 %.
Im Bereich des Sachanlagevermögens gibt es Beschränkungen von Verfügungsrechten und als Sicherheiten verpfändete
Ge­genstände, die sich wie folgt aufteilen:
in Mio. EUR
Grundschulden
Sicherungsübereignungen
Summe
2010
57,2
20,1
77,3
2009
57,1
25,1
82,2
Es bestehen Zahlungsverpflichtungen für Investitionen in das Anlagevermögen in Höhe von 18,9 Mio. EUR
(2009: 14,3 Mio. EUR).
97
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Der Abgang der Sachanlagen betrifft im Wesentlichen den Verkauf der Freien Schule Anne-Sophie an die Gemeinnützige
Stiftung Würth, Künzelsau, Deutschland.
In den geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau sind Anlagen im Bau in Höhe von 60,8 Mio. EUR (2009: 39,7 Mio. EUR)
enthalten, die sich auf technische Anlagen und Maschinen sowie Gebäude beziehen.
[11] Finanzanlagen
Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Beteiligungen gehören der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbar“ an. Die
Bewertung erfolgt grundsätzlich erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert. Im Geschäftsjahr 2010 ergaben sich keine
Anpassungen der beizulegenden Zeitwerte, die eine Erfassung nicht realisierter Gewinne und Verluste im Eigenkapital
notwendig gemacht hätten. Soweit der beizulegende Zeitwert mangels eines aktiven Markts auch nicht über ein Bewertungsverfahren ermittelbar war, erfolgte eine Bewertung mit den fortgeführten Anschaffungskosten. Daneben sind bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinstrumente enthalten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden.
Von der Internationales Bankhaus Bodensee AG, Friedrichshafen, Deutschland, wurden Wertpapiere mit einem Buchwert
in Höhe von 11,0 Mio. EUR (2009: 11,0 Mio. EUR) als Kaution für Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau, Frankfurt am Main, Deutschland, gestellt. Das maximale Ausfallrisiko ist die Höhe des in der Bilanz angesetzten Buchwertes. Bei
den nicht am Markt beobachtbaren Zeitwerten in Höhe von 34,4 Mio. EUR handelt es sich um Unternehmensbeteiligungen
an nicht notierten Kapital- und Personengesellschaften die dauerhaft gehalten werden.
[12] Forderungen aus Finanzdienstleistungen
in Mio. EUR
Forderungen aus dem Leasinggeschäft
Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft
Forderungen aus dem Bankgeschäft
Forderungen gegen Kunden
Forderungen gegen Kreditinstitute
Übrige Vermögenspositionen
Summe
2010
171,0
1,5
Davon fällig
innerhalb
eines Jahres
67,7
1,5
2009
141,9
1,7
Davon fällig
innerhalb
eines Jahres
53,8
1,7
844,1
35,7
3,4
1.055,7
297,6
34,6
3,4
404,8
679,6
30,4
4,7
858,3
238,4
30,4
4,7
329,0
In den Forderungen aus Finanzdienstleistungen sind Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen und Personen in Höhe
von 2,6 Mio. EUR (2009: 3,1 Mio. EUR) enthalten.
Die Würth-Gruppe verkauft aus dem externen Leasinggeschäft regelmäßig Forderungen aus Finanzdienstleistungen im
Rahmen von ABCP–Transaktionen. Zum 31. Dezember 2010 wurden 34,5 Mio. EUR verkaufte Forderungen aus Finanzdienstleistungen in der Bilanz ausgewiesen, da im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen in
der Würth-Gruppe verblieben sind. Die korrespondierende Verbindlichkeit wird unter „(23) Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen“ ausgewiesen.
98
Die folgende Tabelle gibt Informationen über das Ausmaß der Kreditrisiken, die in den Forderungen aus Finanzdienstleistungen enthalten sind:
in Mio. EUR
Weder überfällige noch wertgeminderte Forderungen aus Finanzdienstleistungen
Überfällige Forderungen, die nicht wertgemindert sind
– weniger als 120 Tage
– zwischen 120 und 179 Tagen
– zwischen 180 und 359 Tagen
– mehr als 360 Tage
Summe
Wertberichtigte Forderungen aus Finanzdienstleistungen (brutto)
Wertberichtigung Forderungen aus Finanzdienstleistungen
Buchwert (netto)
2010
1.008,0
2009
814,5
33,2
0,1
0,6
0,1
1.042,0
36,7
23,0
1.055,7
28,8
0,3
0,1
0,0
843,7
39,3
24,7
858,3
Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands der Forderungen aus Finanzdienstleistungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht
nachkommen werden.
Bei den überfälligen Forderungen, die nicht wertgemindert sind, handelt es sich zum überwiegenden Teil um Forderungen,
die durch Grundpfandrechte besichert sind.
Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Finanzdienstleistungen haben sich wie folgt entwickelt:
in Mio. EUR
Stand Wertberichtigungen am 1. Januar
Im Berichtszeitraum als Aufwand bzw. Ertrag erfasster Betrag
Ausbuchung von Forderungen
Zahlungseingänge und Wertaufholungen auf ursprünglich
abgeschriebene Forderungen
Stand Wertberichtigungen am 31. Dezember
2010
24,7
5,9
7,5
2009
21,7
6,8
3,7
0,1
23,0
0,1
24,7
Die Aufwendungen und Erträge aus Wertberichtigungen und Ausbuchungen von Forderungen aus Finanzdienstleistungen
werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.
99
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
[13] Latente Steuern
Die aktiven und passiven latenten Steuern sind den nachfolgenden Positionen zuzuordnen:
in Mio. EUR
Anlagevermögen
Vorräte
Forderungen
Übrige Aktiva
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Übrige Passiva
Verlustvorträge
Saldierung
Summe
Aktive
latente
Steuern
2010
42,5
33,4
17,6
11,6
26,0
7,9
4,2
143,2
57,3
– 62,3
138,2
Passive
latente
Steuern
2010
40,0
22,5
9,4
16,6
6,5
3,7
45,7
144,4
–
– 62,3
82,1
Aktive
latente
Steuern
2009
43,4
35,3
16,0
5,7
26,6
9,3
3,6
139,9
45,8
– 73,6
112,1
Passive
latente
Steuern
2009
40,6
23,3
8,8
20,6
6,0
9,4
47,3
156,0
–
– 73,6
82,4
KonzernGewinn-undVerlustRechnung
2010
– 0,3
– 1,1
1,0
9,9
– 1,1
4,3
2,2
14,9
11,5
–
26,4
KonzernGewinn-undVerlustRechnung
2009
0,5
6,9
– 4,7
5,7
– 1,9
– 20,1
– 4,1
– 17,7
19,1
–
1,4
Die Entwicklung der zeitlichen Unterschiede spiegelt sich vollständig in den Ertragsteuern wider, mit Ausnahme der Währungsumrechnungsdifferenzen in Höhe von – 0,1 Mio. EUR (2009: 3,1 Mio. EUR), die ergebnisneutral erfasst wurden, und mit
Ausnahme der Zugänge von latenten Steuern in Höhe von 0,9 Mio. EUR (2009: 0,0 Mio. EUR) im Rahmen von Neuerwerben.
Im Geschäftsjahr 2010 wurden auf steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 112,8 Mio. EUR (2009: 23,6 Mio. EUR) aktive
latente Steuern in Höhe von 19,4 Mio. EUR (2009: 3,9 Mio. EUR) nachträglich gebildet, da sich die Ergebnissituation
der betroffenen Gesellschaften verbessert hat und zukünftig die Nutzung als wahrscheinlich eingestuft wird.
Insgesamt wurden auf Verlustvorträge in Höhe von 327,6 Mio. EUR (2009: 230,8 Mio. EUR) aktive latente Steuern gebildet.
Für Verlustvorträge in Höhe von 355,3 Mio. EUR (2009: 395,5 Mio. EUR) wurden in der Bilanz keine aktiven latenten
Steuern angesetzt, da die Realisierung nicht ausreichend sichergestellt ist. Diese Verlustvorträge gliedern sich nach ihrer
Verfallbarkeit wie folgt:
in Mio. EUR
Verfallbarkeit von Verlustvorträgen
– unverfallbar
– Verfall innerhalb der nächsten 5 bis 10 Jahre
– Verfall innerhalb der nächsten 1 bis 5 Jahre
– Verfall innerhalb des nächsten Jahres
Summe Verlustvorträge ohne Ansatz aktiver latenter Steuern
100
2010
2009
290,2
17,9
41,1
6,1
355,3
342,5
17,0
33,2
2,8
395,5
In den Verlustvorträgen sind vororganschaftliche Verlustvorträge in Höhe von 18,1 Mio. EUR (2009: 28,6 Mio. EUR) enthalten, deren Nutzung erst nach Kündigung der bestehenden Ergebnisabführungsverträge möglich ist.
Für aufgelaufene Ergebnisse ausländischer Tochterunternehmen in Höhe von 382,8 Mio. EUR (2009: 389,3 Mio. EUR)
wurden keine latenten Steuern gebildet. Würden für diese zeitlichen Unterschiede latente Steuern angesetzt, wäre für die
Berechnung nur der jeweils anzuwendende Quellensteuersatz heranzuziehen, gegebenenfalls unter der Berücksichtigung
der deutschen Besteuerung von fünf Prozent der ausgeschütteten Dividenden. Die Ermittlung dieser nicht berücksichtigten
passiven Steuer­latenzen wäre mit einem unverhältnismäßig hohen Aufwand verbunden.
Aus künftigen Ausschüttungen an die Eigentümer ergeben sich für die Würth-Gruppe im Übrigen keine ertragsteuerlichen
Konsequenzen.
[14] Vorräte
in Mio. EUR
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Unfertige und fertige Erzeugnisse
Handelswaren
Geleistete Anzahlungen
Summe
2010
67,9
169,4
998,2
8,3
1.243,8
2009
47,8
99,5
758,0
4,9
910,2
Der Betrag der Wertminderung von Vorräten, der als Materialaufwand in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst wurde,
beläuft sich auf 0,3 Mio. EUR (2009: 9,0 Mio. EUR).
[15] Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Es handelt sich hierbei ausschließlich um Forderungen gegen konzernfremde Unternehmen.
in Mio. EUR
Weder überfällige noch wertgeminderte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Überfällige Forderungen, die nicht wertgemindert sind
– weniger als 120 Tage
– zwischen 120 und 179 Tagen
– zwischen 180 und 359 Tagen
– mehr als 360 Tage
Summe nicht wertgeminderte Forderungen
Wertberichtigte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (brutto)
Wertberichtigung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Buchwert (netto)
2010
288,8
2009
258,0
476,1
4,9
0,8
0,3
770,9
514,7
124,7
1.160,9
381,0
0,7
0,4
0,0
640,1
439,1
120,1
959,1
Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands der Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen
nicht nachkommen werden.
101
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:
in Mio. EUR
Stand Wertberichtigungen am 1. Januar
Im Berichtszeitraum als Aufwand bzw. Ertrag erfasster Betrag
Ausbuchung von Forderungen
2010
120,1
11,7
8,3
2009
109,3
18,6
7,9
Zahlungseingänge und Wertaufholungen
auf ursprünglich abgeschriebene Forderungen
Währungsumrechnungseffekte
Stand Wertberichtigungen am 31. Dezember
0,9
2,1
124,7
0,7
0,8
120,1
In der folgenden Tabelle sind die Aufwendungen für die vollständige Ausbuchung von Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen sowie die Erträge aus dem Eingang ausgebuchter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen dargestellt:
2010
42,9
2,5
in Mio. EUR
Aufwendungen aus der vollständigen Ausbuchung von Forderungen
Erträge aus dem Eingang ausgebuchter Forderungen
2009
43,7
2,6
Die Aufwendungen und Erträge aus Wertberichtigungen und Ausbuchungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.
[16] Ertragsteuerforderungen
In dieser Position werden Ertragsteuerforderungen gegen Finanzbehörden ausgewiesen.
[17] Sonstige finanzielle Vermögenswerte
in Mio. EUR
Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen und Personen
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Übrige finanzielle Vermögenswerte
Summe
2010
94,9
129,2
64,5
288,6
Davon fällig
innerhalb
eines Jahres
62,6
129,2
64,5
256,3
2009
72,1
48,3
51,4
171,8
In den übrigen finanziellen Vermögenswerten sind im Wesentlichen Lieferantenrabatte und -boni enthalten.
Alle überfälligen sonstigen finanziellen Vermögenswerte wurden direkt gegen die zugrunde gelegten sonstigen finanziellen
Vermögenswerte wertberichtigt.
In den übrigen langfristigen finanziellen Vermögenswerten ist die Kaufpreisforderung aus dem Verkauf der Freien Schule
Anne-Sophie an die Gemeinnützige Stiftung Würth, Künzelsau, Deutschland in Höhe von 32,3 Mio. EUR enthalten, diese
wird marktüblich verzinst.
102
Davon fällig
innerhalb
eines Jahres
72,1
48,3
51,4
171,8
[18] Sonstige Vermögenswerte
in Mio. EUR
Übrige Vermögenswerte
Rechnungsabgrenzungsposten
Summe
2010
131,5
48,9
180,4
Davon fällig
innerhalb
eines Jahres
110,5
48,9
159,4
2009
120,7
33,8
154,5
Davon fällig
innerhalb
eines Jahres
101,3
33,8
135,1
In den übrigen Vermögenswerten sind im Wesentlichen Umsatzsteuerforderungen enthalten. Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen im Wesentlichen vorausbezahlte Versicherungsprämien sowie abgegrenzte Miet- und Pachtzahlungen.
Alle überfälligen sonstigen Vermögenswerte wurden wertberichtigt.
[19] Wertpapiere
Bei den Wertpapieren handelt es sich zum einen um Aktien- und Obligationenengagements, die nicht aktiv gehandelt werden,
jedoch aufgrund der internen Management- und Performancemessung sowie gemäß einer dokumentierten Risikomanagementund Anlagestrategie zum beizulegenden Zeitwert bewirtschaftet werden. Wertänderungen werden unter Heranziehung von
vergleichbaren Marktwerten ermittelt (Stufe 2). Im Geschäftsjahr ergaben sich Erträge aus Wertänderungen in Höhe
von 0,1 Mio. EUR (2009: 1,0 Mio. EUR). Insgesamt wurden seit der Designation als erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert zu bewertende finanzielle Vermögenswerte in Höhe von 7,8 Mio. EUR (2009: 7,7 Mio. EUR) ergebniswirksam
erfasst. Zum anderen sind in den Wertpapieren aktiv gehandelte Aktien- und Obligationenengagements enthalten, die als
zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte aggregiert sind. Auf diese wurden Wertänderungen in Höhe von
0,0 Mio. EUR (2009: 0,1 Mio. EUR) ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst. Von den Wertpapieren wurden 21,0 Mio. EUR
(2009: 26,9 Mio. EUR) als Sicherheit für die Einräumung einer Kreditlinie zur Refinanzierung bei der Deutschen Bundesbank,
Frankfurt am Main, Deutschland, gestellt. Das maximale Ausfallrisiko entspricht den bilanzierten Zeitwerten.
[20] Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Guthaben in fremder Währung sind zum Kurs am Abschlussstichtag bewertet. Die Zusammensetzung und die Entwicklung
der liquiden Mittel ist in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.
[21] Als zur Veräußerung gehalten klassifizierte Vermögenswerte und Schulden
Zum 4. März 2010 verkaufte die Würth-Gruppe die Planta Fotovoltaica Valdelaguna A45 S. L., Madrid, Spanien, zu einem
Verkaufspreis von 48,5 Mio. EUR. Es wurde ein Veräußerungsertrag in Höhe von 0,7 Mio. EUR erzielt.
103
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
[22] Eigenkapital
Das gezeichnete Kapital setzt sich aus den gezeichneten Kapitalien der nachfolgend aufgeführten Konzernobergesellschaften zusammen:
Konzernobergesellschaften
Adolf Würth GmbH & Co. KG
Würth Finanz-Beteiligungs-GmbH
Würth Elektrogroßhandel GmbH & Co. KG
Waldenburger Beteiligungen GmbH & Co. KG
Würth Beteiligungs-GmbH & Co. KG
Würth TeleServices GmbH & Co. KG
Würth Management AG
Würth Promotion Ges.m.b.H.
Sonstige (u. a. 27 Komplementär-GmbHs)
Summe
Sitz
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Schweiz
Österreich
Deutschland
Gezeichnetes Kapital
in Mio. EUR
251,5
37,0
19,5
11,0
20,1
0,05
0,05
0,04
3,0
342,2
Gesellschafter
Familienstiftungen
Familienstiftungen
Familienstiftungen
Familienstiftungen
Familienstiftungen
Würth-Privatstiftung
Familienstiftungen
Würth-Privatstiftung
Adolf Würth-Stiftung
Bei der Würth Beteiligungs-GmbH & Co. KG beträgt das einbezahlte Kommanditkapital 20,1 Mio. EUR. Das im Handelsregister eingetragene Haftkapital beträgt jedoch abweichend hiervon 154,6 Mio. EUR.
Das Kommanditkapital der Personengesellschaften entspricht dem gezeichneten Kapital.
Die anderen Rücklagen umfassen die Gewinne, die in Vorjahren erwirtschaftet und noch nicht ausgeschüttet wurden sowie
Kapitaleinlagen bei den Konzernobergesellschaften und den einbezogenen Tochterunternehmen. Ebenso werden hier
Differenzen aus der Währungsumrechnung ausgewiesen.
Die einzelnen Bestandteile des Eigenkapitals sowie ihre Entwicklung in den Jahren 2010 und 2009 ergeben sich aus der
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung.
Bei den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss, handelt es sich im Wesentlichen um Anteile von Dritten an Tochtergesellschaften
sowie direkte Anteile von Familienmitgliedern der Familie Würth.
Für 2011 sind Ausschüttungen (abzüglich Kapitaleinlagen) in Höhe von 60,0 Mio. EUR geplant.
104
[23] Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen
2010
in Mio. EUR
Verbindlichkeiten aus dem Leasinggeschäft
Verbindlichkeiten aus dem Versicherungsgeschäft
Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft
Summe
2009
in Mio. EUR
Verbindlichkeiten aus dem Leasinggeschäft
Verbindlichkeiten aus dem Versicherungsgeschäft
Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft
Summe
Summe
41,7
2,2
808,0
851,9
Restlaufzeit
bis 1 Jahr
16,8
2,2
537,3
556,3
Restlaufzeit
1 Jahr
bis 5 Jahre
24,9
0,0
155,8
180,7
Restlaufzeit
über 5 Jahre
0,0
0,0
114,9
114,9
Summe
14,8
2,3
691,8
708,9
Restlaufzeit
bis 1 Jahr
5,4
2,3
448,3
456,0
Restlaufzeit
1 Jahr
bis 5 Jahre
9,4
0,0
103,2
112,6
Restlaufzeit
über 5 Jahre
0,0
0,0
140,3
140,3
In den Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen sind Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen und
Personen in Höhe von 2,3 Mio. EUR (2009: 12,4 Mio. EUR) enthalten.
In den Verbindlichkeiten aus dem Leasinggeschäft sind Verbindlichkeiten aus einer ABCP-Transaktion in Höhe von 35,2 Mio.
EUR (2009: 0,0 Mio. EUR) enthalten. Der Zeitwert dieser ABCP-Transaktion beträgt zum Jahresende 2010 38,8 Mio. EUR.
Die daraus resultierenden Risikopositionen werden unverzüglich nach ihrer Entstehung in betraglich gleicher Höhe und derselben Laufzeit durch Zinsswaps abgesichert. Zum Abschlussstichtag haben sich die gegenläufigen Wertänderungen bzw.
Zahlungsströme aus Grund- und Sicherungsgeschäft ausgeglichen.
[24] Finanzschulden
in Mio. EUR
Anleihen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten gegenüber anderen Gesellschaften
Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen
Summe
2010
1.191,8
181,7
60,1
23,7
1.457,3
Davon fällig
innerhalb
eines Jahres
150,5
103,5
48,3
1,7
304,0
2009
1.263,8
173,0
51,3
34,9
1.523,0
Davon fällig
innerhalb
eines Jahres
143,6
70,7
42,1
4,6
261,0
Es bestehen Finanzschulden in Höhe von 27,1 Mio. EUR (2009: 179,7 Mio. EUR) mit einer Restlaufzeit länger als fünf Jahre.
105
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Die Konditionen der endfälligen Anleihen und deren Zeitwerte stellen sich wie folgt dar:
Art
US Private Placement
Inhaber-Teilschuldverschreibung
Anleihe
Schuldscheindarlehen
Schuldscheindarlehen
Inhaber-Teilschuldverschreibung
Inhaber-Teilschuldverschreibung
Anleihe
per 31. Dezember 2010
Höhe
200 Mio. USD
100 Mio. EUR
300 Mio. CHF
50 Mio. EUR
100 Mio. EUR
100 Mio. EUR
300 Mio. EUR
225 Mio. CHF
Verzinsung
5,06 %
3,50 %
4,25 %
4,61 %
variabel *
4,25 %
4,75 %
3,88 %
Höhe
150 Mio. EUR
200 Mio. USD
100 Mio. EUR
300 Mio. CHF
50 Mio. EUR
100 Mio. EUR
100 Mio. EUR
300 Mio. EUR
225 Mio. CHF
Verzinsung
4,25 %
5,06 %
3,50 %
4,25 %
4,61 %
variabel *
4,25 %
4,75 %
3,88 %
Effektivverzinsung
5,16 %
3,53 %
4,31 %
4,67 %
4,31 %
4,79 %
3,97 %
Verfall
23.09.11
08.06.12
18.07.12
02.04.13
02.04.13
31.05.13
12.06.14
03.08.15
Buchwert
in Mio. EUR
150,5
96,0
240,9
49,9
99,9
98,7
281,0
174,9
1.191,8
Zeitwert
in Mio. EUR
155,7
98,8
255,3
53,2
101,1
104,9
307,0
195,6
1.271,6
Verfall
31.03.10
23.09.11
08.06.12
18.07.12
02.04.13
02.04.13
31.05.13
12.06.14
03.08.15
Buchwert
in Mio. EUR
143,6
139,9
99,8
201,2
49,9
99,8
99,6
281,2
148,8
1.263,8
Zeitwert
in Mio. EUR
151,3
148,7
103,4
217,6
53,5
101,8
106,0
326,0
167,5
1.375,8
*3-Monats-Euribor
Art
Inhaber-Teilschuldverschreibung
US Private Placement
Inhaber-Teilschuldverschreibung
Anleihe
Schuldscheindarlehen
Schuldscheindarlehen
Inhaber-Teilschuldverschreibung
Inhaber-Teilschuldverschreibung
Anleihe
per 31. Dezember 2009
Effektivverzinsung
4,44 %
5,16 %
3,53 %
4,31 %
4,67 %
4,31 %
4,79 %
3,97 %
*3-Monats-Euribor
Mit den Anleihen mit einem ursprünglichen Begebungswert in Höhe von 1.220,3 Mio. EUR (2009: 1.289,5 Mio. EUR)
wurden eigene Anteilsbestände, die als Rückkauf behandelt wurden, in Höhe von 28,5 Mio. EUR (2009: 25,7 Mio. EUR)
verrechnet.
Die Gewährung des im Rahmen eines US Private Placement in Höhe von 200 Mio. USD aufgenommenen Fremdkapitals
ist an die Einhaltung von Finanzkennzahlen (Covenants) geknüpft. Sie verpflichten die Würth-Gruppe unter anderem zur
Ein­haltung bestimmter Verschuldungsgrade wie Nettofinanzschulden zu EBITDA und vorrangige Schulden zum Eigenkapital.
Ferner umfassen sie Einschränkungen bezüglich Verkäufen von Vermögenswerten.
106
Die Konditionen der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stellen sich wie folgt dar:
ZinsWährung
konditionen
EUR
variabel/fest
USD
variabel/fest
Übrige
variabel/fest
EUR
fest
Übrige
fest
EUR
fest
per 31. Dezember 2010
Restzinsbindungsfrist
Zinssatz
< 1 Jahr 0,01 % – 9,00 %
< 1 Jahr 0,01 % – 5,26 %
< 1 Jahr 0,01 % – 14,00 %
1–5 Jahre 1,00 % – 7,00 %
1–5 Jahre 1,00 % – 13,00 %
> 5 Jahre 1,00 % – 6,00 %
ZinsWährung
konditionen
EUR
variabel/fest
USD
variabel/fest
Übrige
variabel/fest
EUR
fest
Übrige
fest
EUR
fest
per 31. Dezember 2009
Restzinsbindungsfrist
< 1 Jahr
< 1 Jahr
< 1 Jahr
1–5 Jahre
1–5 Jahre
> 5 Jahre
Zinssatz
0,01 % – 11,50 %
0,01 % – 6,00 %
1,00 % – 16,61 %
1,00 % – 10,00 %
1,00 % – 13,10 %
1,00 % – 10,00 %
< 1 Jahr
78,3
1,4
23,8
0,0
0,0
0,0
103,5
1–5 Jahre
< 1 Jahr
53,7
1,4
15,6
0,0
0,0
0,0
70,7
1–5 Jahre
0,0
0,0
0,0
68,7
1,0
0,0
69,7
0,0
0,0
0,0
75,9
3,0
0,0
78,9
> 5 Jahre
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
8,5
8,5
Buchwert
78,3
1,4
23,8
68,7
1,0
8,5
181,7
> 5 Jahre
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
23,4
23,4
Buchwert
53,7
1,4
15,6
75,9
3,0
23,4
173,0
Die in der Bilanz als Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesenen Werte kommen dem Zeitwert sehr nahe.
Die langfristigen Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen sind marktüblich verzinst.
107
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
In der folgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten Restlaufzeiten dargestellt:
Cashflow
in Mio. EUR
Finanzielle Verbindlichkeiten
Anleihen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Zuflüsse aus Devisenderivaten
Abflüsse aus Devisenderivaten
Zinsderivate
Buchwerte
31. Dezember 2010
< 1 Jahr
1–5 Jahre
> 5 Jahre
1.373,5
23,7
401,8
186,0
2,8
401,8
1.240,6
9,2
0,0
10,7
24,0
0,0
3,3
3,3
31,6
366,3
370,1
31,6
0,1
0,1
0,0
0,0
0,0
0,0
[25] Verpflichtungen aus Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses
Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Würth-Gruppe wird für die Zeit nach der Pensionierung Vorsorge getroffen. Die Versorgungszusagen variieren je nach den rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes.
Die Verpflichtungen umfassen neben Anwartschaften auf künftig zu zahlende Pensionen auch bereits laufende Pensionen.
Die betriebliche Altersversorgung setzt sich aus beitragsorientierten und leistungsorientierten Versorgungssystemen zusammen.
Bei den beitragsorientierten Altersversorgungssystemen (Defined Contribution Plans) zahlt das jeweilige Unternehmen auf­grund gesetzlicher Bestimmungen beziehungsweise auf freiwilliger Basis Beiträge an staatliche oder private Rentenver­
sicherungsträger. In der Würth-Gruppe beliefen sich die laufenden Beitragszahlungen (ohne Beiträge an die gesetzliche
Rentenversicherung) 2010 auf 14,9 Mio. EUR (2009: 13,5 Mio. EUR). An die gesetzliche Rentenversicherung wurden im
Geschäftsjahr 2010 Beiträge in Höhe von 137,9 Mio. EUR abgeführt (2009: 126,7 Mio. EUR).
Die leistungsorientierten Altersversorgungssysteme (Defined Benefit Plans) in der Würth-Gruppe beruhen zum überwiegenden Teil auf unmittelbaren Versorgungszusagen. Die Höhe der Ansprüche hängt von der Dauer der Betriebszugehörigkeit
und in vielen Fällen auch von der Gehaltsentwicklung ab.
Die Versorgungszusagen innerhalb der Würth-Gruppe Deutschland garantieren den Begünstigten eine lebenslänglich zahl­
bare monatliche Altersrente, sofern eine Wartezeit von fünf anrechnungsfähigen Dienstjahren nachgewiesen werden kann.
Der Betriebsangehörige erhält diese Altersrente entweder ab Ausscheiden aus dem jeweiligen Unternehmen bei einem
Mindestalter von 65 Jahren oder früher, wenn gleichzeitig eine Altersrente als Vollrente aus der gesetzlichen Rentenversicherung bezogen wird. Für die deutschen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besteht ein weiteres leistungsorientiertes Altersversorgungssystem, das auf Basis von einzelvertraglichen Vereinbarungen den Austausch von Brutto-Barbezügen gegen betriebliche Versorgungsbezüge vorsieht (Entgeltumwandlung auf Brutto-Basis). Diese freiwillige Umwandlung von monatlichem
Arbeitsentgelt ist grundsätzlich begrenzt, und zwar auf den höheren Betrag aus entweder 10 % von einem Zwölftel der
Jahresbezüge, die im Kalenderjahr vor dem Beginn der Entgeltumwandlung bezogen wurden, oder 4 % der jeweiligen
monatlichen Beitragsbemessungsgrenze in der deutschen gesetzlichen Rentenversicherung West. Insgesamt belaufen sich die
Verpflichtungen in Deutschland auf 67,6 Mio. EUR (2009: 62,0 Mio. EUR).
108
In Italien muss der Arbeitgeber per Gesetz Vorsorge für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Alter treffen. Seit 2007
sieht der Gesetzgeber ein Kapitalwahlrecht vor, d. h. die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können entscheiden, ob ihre
Ansprüche weiterhin im Unternehmen zurückgestellt werden oder ob die Ansprüche in einen Rentenfonds einfließen sollen.
Im Geschäftsjahr 2010 wurden Verpflichtungen in Höhe von 24,2 Mio. EUR bilanziert (2009: 26,0 Mio. EUR).
Bei den mittelbaren Versorgungszusagen mit ausgegliederten Vermögenswerten wird das Planvermögen mit den Versorgungsansprüchen saldiert ausgewiesen, sofern die Voraussetzungen des IAS 19 erfüllt werden. Derartige Versorgungssysteme
bestehen vorwiegend in der Schweiz. Die Nettoschuld beläuft sich hier auf 8,2 Mio. EUR (2009: 5,6 Mio. EUR).
Der Berechnung der Verpflichtungen aus Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses liegen folgende Trendannahmen zugrunde:
in %
Abzinsungsfaktor
Gehaltssteigerungsrate
Rentensteigerungsrate
Erwartete Rendite des Planvermögens
Deutschland
2010
5,25
3,00
2,25
–
2009
5,75
3,00
2,25
–
Ausland
2010
2,75 – 5,25
1,00 – 4,30
0,50 – 3,10
2,25 – 5,53
2009
3,25 – 5,75
1,00 – 4,30
1,50 – 3,25
3,00 – 5,80
In Deutschland werden die Richttafeln 2005 G von Dr. Klaus Heubeck angewendet. Die Ableitung der Diskontierungssätze
hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht geändert.
Die Verpflichtungen leiten sich wie folgt ab:
in Mio. EUR
Barwert der fondsfinanzierten Verpflichtungen
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens
Anpassung des Planvermögens gemäß IAS 19.58 b
Nettoposition aus fondsfinanzierten Verpflichtungen
2010
183,2
– 166,0
4,1
21,3
2009
149,8
– 131,5
0,2
18,5
2008
127,3
– 114,6
4,6
17,3
2007
127,4
– 114,8
0,4
13,0
2006
122,3
– 110,8
0,2
11,7
Barwert der nicht fondsfinanzierten Verpflichtungen
In der Bilanz erfasste Nettoschuld
111,0
132,3
103,6
122,1
111,2
128,5
112,8
125,8
114,0
125,7
– 0,4
– 8,0
– 0,1
– 1,8
1,6
8,8
1,0
0,6
– 2,9
2,0
Erfahrungsbedingte Anpassungen
Barwert der Verpflichtungen
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens
109
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Der Aufwand aus leistungsorientierten Altersversorgungssystemen setzt sich wie folgt zusammen:
2010
11,2
0,7
12,0
– 6,0
2009
7,5
1,4
11,4
– 4,6
Erfasste versicherungsmathematische Verluste (+) und Gewinne (–)
aus Änderungen der Trendannahmen
12,7
1,5
Erfasste versicherungsmathematische Verluste (+) und Gewinne (–)
aus erfahrungsbedingten Anpassungen
Auswirkungen der Obergrenze (IAS 19.58 b)
Plankürzungen
Gesamtaufwand
Tatsächliche Aufwendungen (+) / Erträge (–) aus Planvermögen
– 8,4
3,9
– 0,5
25,6
– 14,0
– 1,9
– 4,4
0,0
10,9
– 6,4
in Mio. EUR
Laufender Dienstzeitaufwand
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand
Zinsaufwand der in den Vorjahren erworbenen Ansprüche
Erwartete Erträge aus Planvermögen (–)
Mit Ausnahme der Zinsaufwendungen und der erwarteten Aufwendungen / Erträge aus Planvermögen, die in das Finanz­
ergebnis fließen, werden alle anderen Aufwendungen und Erträge im Personalaufwand erfasst.
Die Veränderungen des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtungen stellen sich wie folgt dar:
2010
253,4
2,1
0,7
12,0
11,2
0,7
– 0,5
4,0
– 14,3
2009
238,5
0,0
0,7
11,4
7,5
1,4
0,0
3,0
– 16,7
Erfasste versicherungsmathematische Verluste (+) und Gewinne (–)
aus Änderungen der Trendannahmen
12,7
1,5
Erfasste versicherungsmathematische Verluste (+) und Gewinne (–)
aus erfahrungsbedingten Anpassungen
Übertragung von Anwartschaften
Effekte aus Währungsschwankungen
Leistungsorientierte Verpflichtungen zum Jahresende
– 0,4
0,2
12,4
294,2
– 0,1
2,6
3,6
253,4
in Mio. EUR
Leistungsorientierte Verpflichtungen zum Jahresbeginn
Zugänge aufgrund Veränderung Konsolidierungskreis
Erhöhung aufgrund Entgeltumwandlung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
Zinsaufwand
Laufender Dienstzeitaufwand
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand
Plankürzungen
Arbeitnehmerbeiträge
Auszahlung an Berechtigte
Künftige Anpassungen in der Rentenentwicklung werden aufgrund gesetzlicher Vorschriften (z. B. in Deutschland §16 BetrAVG)
berücksichtigt.
110
Der beizulegende Zeitwert des Planvermögens hat sich wie folgt entwickelt:
in Mio. EUR
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum Jahresbeginn
Zugänge aufgrund Veränderung Konsolidierungskreis
Erwartete Erträge aus Planvermögen
Arbeitgeberbeiträge
Arbeitnehmerbeiträge
Auszahlung an Berechtigte
2010
131,5
1,8
6,0
9,4
4,1
– 6,3
2009
114,6
0,0
4,6
9,2
3,0
– 7,8
Erfasste versicherungsmathematische Verluste (–) und Gewinne (+)
aus erfahrungsbedingten Anpassungen
Übertragung von Vermögenswerten
Effekte aus Währungsschwankungen
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum Jahresende
8,0
0,2
11,3
166,0
1,8
3,1
3,0
131,5
Für das Folgejahr werden Arbeitgeberbeiträge an externe Versorgungsträger in ähnlicher Höhe erwartet.
Zusammensetzung des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens nach Anlagekategorien:
in Mio. EUR
Aktien / Aktienfonds
Festverzinsliche Wertpapiere
Immobilien / Immobilienfonds
Sonstige
Summe
2010
41,4
81,5
17,3
25,8
166,0
2009
25,7
73,1
13,1
19,6
131,5
2008
26,2
58,9
9,3
20,2
114,6
2007
26,8
47,4
6,6
34,0
114,8
2006
28,6
45,3
6,1
30,8
110,8
111
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
[26] Rückstellungen
in Mio. EUR
Sonstige Rückstellungen
Gutschriften
Jubiläumsverpflichtungen
Garantieverpflichtungen
Prozess- und Anwaltskosten
Altersteilzeit
Produkthaftung
Übriges Summe Sonstige Rückstellungen
Davon: – kurzfristig
– langfristig
in Mio. EUR
Sonstige Rückstellungen
Gutschriften
Jubiläumsverpflichtungen
Garantieverpflichtungen
Prozess- und Anwaltskosten
Altersteilzeit
Produkthaftung
Übriges
Summe Sonstige Rückstellungen
Davon: – kurzfristig
– langfristig
112
Zugänge aufgrund Verän1. Januar Währungs- derung Konso2010
differenz lidierungskreis
0,6
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
1,0
1,6
Ver­
brauch
Auf­
lösung
Zuführung
48,6
0,3
14,9
2,5
1,3
1,5
13,1
82,2
2,0
1,5
0,6
2,1
1,7
1,0
11,1
20,0
54,4
3,5
28,7
1,8
1,9
1,3
7,1
98,7
Auf­ 31. Dezember
zinsung
2010
50,6
40,0
21,2
21,2
9,7
3,6
46,6
192,9
123,0
69,9
0,3
0,6
0,1
0,3
0,0
0,1
0,3
1,7
0,0
1,8
0,2
0,5
0,4
0,0
0,3
3,2
1. Januar
2009
Währungsdifferenz
Verbrauch
Auf­lösung
Zuführung
Auf­zinsung
51,7
36,1
11,5
16,5
8,1
3,6
71,3
198,8
130,3
68,5
0,2
0,4
0,2
0,6
0,0
0,0
0,6
2,0
40,5
0,3
2,3
1,3
1,0
0,1
31,4
76,9
2,9
0,5
1,2
1,7
0,3
2,0
14,6
23,2
42,1
2,3
12,8
6,8
2,7
2,0
19,5
88,2
0,0
2,0
0,2
0,3
0,2
0,1
1,2
4,0
55,3
44,1
34,7
19,2
9,0
2,5
31,1
195,9
132,5
63,4
31. Dezember
2009
50,6
40,0
21,2
21,2
9,7
3,6
46,6
192,9
123,0
69,9
Die Rückstellung für Gutschriften resultiert überwiegend aus Verpflichtungen im Zusammenhang mit zu gewährenden Rabatten, Boni und Ähnlichem, die nach dem Abschlussstichtag anfallen, jedoch durch Umsatzerlöse vor dem Abschlussstichtag
verursacht wurden. Die Rückstellung für Jubiläumsverpflichtungen enthält Jubiläumszuwendungen an langjährig beschäftigte
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit der Rückstellung für Garantieverpflichtungen werden die Risiken aufgrund rechtlicher
oder faktischer Verpflichtungen aus dem Handel mit Befestigungs- und Montagematerialien aus den Bereichen Handwerk,
Bau und Industrie sowie aus der Produktion von Schrauben, Beschlägen und Solarmodulen abgedeckt. Die übrigen Rück­
stellungen betreffen eine Vielzahl von erkennbaren Einzelrisiken und ungewissen Verpflichtungen, die in Höhe ihres wahrscheinlichen Eintritts berücksichtigt werden.
Der Mittelabfluss bei den Rückstellungen für Jubiläumsverpflichtungen und Altersteilzeit erfolgt überwiegend mittel- (zwei bis
vier Jahre) bzw. langfristig (fünf bis 50 Jahre). Die übrigen Rückstellungen führen zu einem Zahlungsabfluss, der grundsätzlich im nächsten Jahr erwartet wird.
[27] Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
in Mio. EUR
2010
Davon fällig
innerhalb
eines Jahres
Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden
Unternehmen und Personen
Derivative Verbindlichkeiten
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten
Summe
83,7
34,9
238,4
357,0
83,7
34,9
236,3
354,9
2009
Davon fällig
innerhalb
eines Jahres
111,4
17,8
194,4
323,6
110,3
17,8
192,9
321,0
In den übrigen finanziellen Verbindlichkeiten sind im Wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeiterinnen und Mit­
arbeitern sowie ausstehende Lieferantenrechnungen und kreditorische Debitoren enthalten.
[28] Sonstige Verbindlichkeiten
in Mio. EUR
Rechnungsabgrenzungsposten
Übrige Verbindlichkeiten
Summe
2010
60,0
329,6
389,6
Davon fällig
innerhalb
eines Jahres
60,0
325,2
385,2
2009
33,1
287,8
320,9
Davon fällig
innerhalb
eines Jahres
33,1
285,6
318,7
Die Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit belaufen sich auf 66,3 Mio. EUR (2009: 63,1 Mio. EUR).
113
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
[29] Zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte
nach Bewertungskategorien:
Wertansatz in der Bilanz
in Mio. EUR
Aktiva
Finanzanlagen
Forderungen aus Finanzdienstleistungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Bewertungs­ Buchwert
kategorie 31. Dez.
nach IAS 39
2010
AfS / HtM
57,3
LaR /n.a. 1.055,7
LaR 1.160,9
Forderungen gegen nahe stehende
Unternehmen und Personen
LaR
Derivative finanzielle Vermögenswerte
FAHfT
Übrige finanzielle Vermögenswerte
LaR
Wertpapiere
AfS / FAHfT / FAFVtpl
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
LaR
Passiva
Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen
FLAC
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
FLAC
Finanzschulden
FLAC /n.a.
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Beizulegender
Fortge­führ- Beizulegen- BeizulegenZeit­wert
te Anschaf- der Zeitwert der Zeit­wert
erfolgs­
IAS 31. Dez.
erfolgs­
fungswirksam
17
neutral
2010
kosten
57,3
57,3
884,7
171,0 1.055,7
1.160,9
1.160,9
94,9
129,2
64,5
72,1
391,2
391,2
94,9
129,2
64,5
72,1
391,2
851,9
401,8
1.457,3
851,9
401,8
1.433,6
855,5
401,8
1.537,1
FLAC
FLHfT
FLAC
83,7
34,9
238,4
83,7
238,4
83,7
34,9
238,4
(HtM)
20,5
20,5
20,5
(FAHfT)
130,8
130,8
130,8
(FAFVtpl)
49,5
49,5
49,5
(AfS)
(LaR)
(n.a.)
57,8
2.596,2
171,0
7Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle
Verbindlichkeiten
(FLHfT)
34,9
8Finanzielle Verbindlichkeiten zu
fortgeführten Anschaffungskosten
9Leasingverpflichtungen
(FLAC)
(n.a.)
3.009,4
23,7
Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden
Unternehmen und Personen
Derivative Verbindlichkeiten
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39:
1Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen
2Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle
Vermögenswerte
3Als erfolgswirksam zum Zeitwert zu bewertende
(designierte) finanzielle Vermögenswerte
4Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
5Forderungen und Kredite
6Forderungen aus dem Leasinggeschäft
114
94,9
129,2
64,5
21,0
51,1
23,7
34,9
36,8
2.596,2
21,0
171,0
34,9
57,8
2.596,2
171,0
34,9
3.009,4
23,7
3.092,8
23,7
Wertansatz in der Bilanz
in Mio. EUR
Aktiva
Finanzanlagen
Forderungen aus Finanzdienstleistungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Bewertungs­ Buchwert
kategorie 31. Dez.
nach IAS 39
2009
AfS / HtM
56,4
LaR /n.a.
858,3
LaR
959,1
Forderungen gegen nahe stehende
Unternehmen und Personen
LaR
Derivative finanzielle Vermögenswerte
FAHfT
Übrige finanzielle Vermögenswerte
LaR
Wertpapiere
AfS / FAHfT / FAFVtpl Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
LaR
Passiva
Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen
FLAC
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
FLAC
Finanzschulden
FLAC /n.a.
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Beizulegender
Fortge­führ- Beizulegen- BeizulegenZeit­wert
te Anschaf- der Zeitwert der Zeitwert
erfolgs­
IAS 31. Dez.
erfolgs­
fungswirksam
17
neutral
2009
kosten
56,4
56,4
716,4
141,9
858,3
959,1
959,1
72,1
48,3
51,4
65,2
720,9
720,9
72,1
48,3
51,4
65,2
720,9
708,9
342,1
1.523,0
708,9
342,1
1.488,1
708,9
342,1
1.635,0
FLAC
FLHfT
FLAC
111,4
17,8
194,4
111,4
194,4
111,4
17,8
194,4
(HtM)
20,6
20,6
20,6
(FAHfT)
52,5
52,5
52,5
(FAFVtpl)
34,0
34,0
34,0
(AfS)
(LaR)
(n.a.)
62,8
2.519,9
141,9
7Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle
Verbindlichkeiten
(FLHfT)
17,8
8Finanzielle Verbindlichkeiten zu
fortgeführten Anschaffungskosten
9Leasingverpflichtungen
(FLAC)
(n.a.)
2.844,9
34,9
Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden
Unternehmen und Personen
Derivative Verbindlichkeiten
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39:
1Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen
2Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle
Vermögenswerte
3Als erfolgswirksam zum Zeitwert zu bewertende
(designierte) finanzielle Vermögenswerte
4Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
5Forderungen und Kredite
6Forderungen aus dem Leasinggeschäft
72,1
48,3
51,4
27,0
38,2
34,9
17,8
35,8
2.519,9
27,0
141,9
17,8
62,8
2.519,9
141,9
17,8
2.844,9
34,9
2.956,9
34,9
115
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Die folgende Tabelle stellt die in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung berücksichtigten Nettogewinne oder -verluste von
Finanzinstrumenten dar:
2010
0,1
33,2
– 0,1
7,5
– 14,5
– 64,5
– 38,3
in Mio. EUR
Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen (HtM)
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte (FAHfT)
Als erfolgswirksam zum Zeitwert zu bewertende (designierte) finanzielle Vermögenswerte (FAFVtpl)
Forderungen und Kredite (LaR)
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten (FLHfT)
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (FLAC)
Nettoverlust von Finanzinstrumenten
2009
0,4
11,7
1,6
10,1
– 0,4
– 72,2
– 48,8
Die Nettogewinne bzw. -verluste der zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerte / Verbindlichkeiten
beinhalten neben den Ergebnissen aus Marktwertänderungen auch Zinserträge bzw. -aufwendungen aus diesen Finanzinstrumenten. Die Nettogewinne bzw. -verluste aus Forderungen und Krediten beinhalten im Wesentlichen Ergebnisse aus
Wertminderungen und Zuschreibungen.
Zum 31. Dezember 2010 hielt die Würth-Gruppe folgende zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente:
Stufe 1: notierte Preise auf aktiven Märkten für gleichartige Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten
Stufe 2: V
erfahren, bei denen sämtliche Input-Parameter, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken, entweder direkt oder indirekt beobachtbar sind
Stufe 3: V
erfahren, die Input-Parameter verwenden, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken
und nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren
31. Dez.
2010
Stufe 1
Stufe 2
in Mio. EUR
Derivative Vermögenswerte
Währungsinstrumente
2,0
0,0
2,0
Zinsinstrumente
127,2
0,0
127,2
Wertpapiere
72,1
22,6
49,5
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
201,3
22,6
178,7
in Mio. EUR
Derivative Verbindlichkeiten
Währungsinstrumente
Zinsinstrumente
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
116
Stufe 3
0,0
0,0
0,0
0,0
31. Dez.
2010
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
3,3
31,6
34,9
0,0
0,0
0,0
3,3
31,6
34,9
0,0
0,0
0,0
in Mio. EUR
Derivative Vermögenswerte
Währungsinstrumente
Zinsinstrumente
Wertpapiere
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
in Mio. EUR
Derivative Verbindlichkeiten
Währungsinstrumente
Zinsinstrumente
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
31. Dez.
2009
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
1,2
47,1
65,2
113,5
0,0
0,0
31,2
31,2
1,2
47,1
34,0
82,3
0,0
0,0
0,0
0,0
31. Dez.
2009
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
0,4
17,4
17,8
0,0
0,0
0,0
0,4
17,4
17,8
0,0
0,0
0,0
117
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
I. Sonstige Angaben
[1] Haftungsverhältnisse
in Mio. EUR
Bürgschaften, Garantien und Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten
2010
31,0
2009
22,4
2010
2009
187,3
303,6
48,2
539,1
189,6
264,5
36,5
490,6
274,6
139,9
48,2
67,5
2,2
117,9
931,6
95,6
1,8
0,0
97,4
727,9
[2] Sonstige finanzielle Verpflichtungen
in Mio. EUR
Verpflichtungen aus Operating-Leasingverträgen
– in den nächsten 12 Monaten fällig
– in 13 bis 60 Monaten fällig
– in mehr als 60 Monaten fällig
Bestellobligo
– in den nächsten 12 Monaten fällig
Übrige finanzielle Verpflichtungen
– in den nächsten 12 Monaten fällig
– in 13 bis 60 Monaten fällig
– in mehr als 60 Monaten fällig
Summe
Bei den Operating-Leasingverhältnissen handelt es sich überwiegend um angemietete Gebäude sowie geleaste Kraftfahrzeuge. Die Zinssätze, die den Verträgen zugrunde liegen, sind marktüblich. Weder für die angemieteten Gebäude noch für
die geleasten Kraftfahrzeuge bestehen Kaufoptionen bei Beendigung des Leasingverhältnisses.
Die folgende Tabelle zeigt die erfolgswirksam erfassten Zahlungen aus Operating-Leasingverhältnissen:
in Mio. EUR
Immobilien
Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Fuhrpark
Sonstiges
Summe
2010
90,7
13,8
124,8
0,3
229,6
2009
89,9
13,3
123,8
0,9
227,9
In den übrigen finanziellen Verpflichtungen sind unwiderrufliche Kreditzusagen der Internationales Bankhaus Bodensee AG,
Friedrichshafen, Deutschland, in Höhe von 112,6 Mio. EUR (2009: 91,1 Mio. EUR) enthalten.
118
[3] Eventualschulden
Als international tätiger Konzern mit unterschiedlichen Geschäftsfeldern ist die Würth-Gruppe einer Vielzahl von rechtlichen
Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Gewährleistung, Steuerrecht und sonstige Rechts­
streitigkeiten gehören. Nach Einschätzung der Konzernführung sind jedoch keine Entscheidungen zu erwarten, die einen
wesentlichen Einfluss auf die Vermögenslage des Konzerns haben werden. Ferner sind steuerliche Außenprüfungen bei
Konzerngesellschaften noch nicht abgeschlossen und die diesbezüglichen Prüfungsfeststellungen noch ausstehend.
[4] Finanzinstrumente
Finanzielles Risikomanagement
Die Würth-Gruppe unterliegt mit ihren finanziellen Aktivitäten verschiedenen Risiken, deren Messung, Steuerung und Überwachung durch ein systematisches Risikomanagement erfolgt.
Nachstehend wird im Einzelnen auf das Management von Marktrisiken (Wechselkursrisiken, Zinsrisiken), Kreditrisiken und
Liquiditätsrisiken eingegangen.
Wechselkursrisiken
Die Würth-Gruppe ist Währungsrisiken aus Finanzierung und operativer Tätigkeit ausgesetzt. Unter Wechselkursrisiken ver­steht
die Würth-Gruppe die Verlustgefahr, der die ausgewiesenen Vermögenswerte und Erträge unterliegen und die sich aus der
Veränderung der Wechselkursrelationen zwischen Transaktionswährung und der jeweiligen funktionalen Währung ergibt.
Im operativen Bereich wickeln die einzelnen Konzernunternehmen ihre Aktivitäten überwiegend in ihrer jeweiligen funktionalen Währung ab. Deshalb wird das Währungsrisiko der Würth-Gruppe aus der laufenden operativen Tätigkeit als gering
eingeschätzt. Durch den Einsatz von Devisenterminkontrakten und Währungsoptionen soll Wechselkursrisiken vorgebeugt
werden. Zur Absicherung von zukünftigen Umsatzerlösen und Wareneinkäufen gegen Wechselkursrisiken werden derivative
Finanzinstrumente eingesetzt.
Zur Darstellung von Marktrisiken verlangt IFRS 7 Sensitivitätsanalysen, die Auswirkungen hypothetischer Änderungen relevanter Risikovariablen auf Ergebnis und Eigenkapital zeigen.
Wenn der Euro gegenüber dem US-Dollar und dem Schweizer Franken zum 31. Dezember 2010 um 10 % abgewertet bzw.
aufgewertet wäre, wäre die hypothetische Ergebnisauswirkung wie folgt:
in Mio. EUR
Währung
US-Dollar
Schweizer Franken
Hypothetische Ergebnisauswirkung
Abwertung
Aufwertung
– 5,6
5,6
– 17,2
17,2
Änderungen auf das Eigenkapital (other comprehensive income) ergeben sich nicht.
119
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Zinsrisiken
Unter Zinsrisiko versteht die Würth-Gruppe negative Auswirkungen auf die Vermögens- und Ertragslage, die sich aus Zinssatzänderungen ergeben können. Diesem Risiko wird unter anderem dadurch begegnet, dass ein großer Anteil der externen
Finanzierung in festverzinslichen Anleihen besteht. Darüber hinaus werden im Risikomanagement derivative Finanzinstrumente (z. B. Zinsswaps) eingesetzt.
Das Zinsrisiko beschränkt sich somit im Wesentlichen auf die unter „[24] Finanzschulden“ aufgeführten variabel verzinslichen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie auf die unter „[12] Forderungen aus Finanzdienstleistungen“ und unter
„[23] Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen“ aufgeführten Punkte.
Zinsänderungsrisiken werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Diese stellen die Effekte von Änderungen der Marktzinssätze auf Zinszahlungen, Zinserträge und -aufwendungen, auf andere Ergebnisanteile sowie gegebenenfalls auf das Eigenkapital dar.
Wenn das Marktzinsniveau zum 31. Dezember 2010 um 100 Basispunkte höher (niedriger) gewesen wäre, wäre das
Ergebnis um 3,9 Mio. EUR (2009: 6,6 Mio. EUR) geringer (höher) gewesen. Die hypothetische Ergebnisauswirkung ergibt
sich hauptsächlich aus Kontokorrent sowie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen. Das Eigenkapital
würde sich entsprechend verändern. Änderungen auf das Eigenkapital (other comprehensive income) ergeben sich nicht.
Effektenkursrisiken
Durch die Anlage finanzieller Mittel ist die Würth-Gruppe Effektenkursrisiken ausgesetzt. Man versteht hierunter die Verlustgefahr aus Kursänderungen bei (börsennotierten) Effekten. Diesem Risiko wird unter anderem durch eine Diversifizierung des
Anlageportfolios entgegengewirkt. Bei der Auswahl von Anleihen wird grundsätzlich ein Mindestrating von BBB (Standard &
Poor’s) verlangt. Bei einer Abwertung durch die Ratingagentur (Downgrading) erfolgt der unverzügliche Verkauf der Position.
Zudem werden im Risikomanagement derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Effektenkursrisiken eingesetzt.
Kreditrisiken
Den Kreditrisiken wird durch die Beschränkung auf Geschäftsbeziehungen mit erstklassigen Banken (Mindestrating A von
Standard & Poor’s) begegnet. Die Ausfallrisiken bei den Forderungen werden durch eine fortlaufende Überprüfung der Bonität
der Gegenparteien und durch die Limitierung aggregierter Einzelparteirisiken minimiert. Mit denjenigen externen Gegen­
parteien der Würth-Gruppe, mit denen im Rahmen des finanziellen Risikomanagements Transaktionen abgeschlossen werden,
bestehen standardisierte Rahmenverträge der International Swaps and Derivatives Association (ISDA-Rahmenverträge).
Die Gegenparteirisiken aus dem Delkredere-Geschäft wurden soweit möglich, an eine Rückversicherungsgesellschaft abgetreten.
Das maximale Ausfallrisiko wird durch die Buchwerte der in der Bilanz angesetzten finanziellen Vermögenswerte wiedergegeben. Dem Ausfallrisiko aus operativer Tätigkeit wird durch die Bildung einer pauschalierten Einzelwertberichtigung auf
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Rechnung getragen.
Liquiditätsrisiken
Die Würth-Gruppe benötigt liquide Mittel zur Erfüllung ihrer finanziellen Verpflichtungen. Im Rahmen einer übergeordneten
Gruppenanweisung sind die Konzerngesellschaften verpflichtet, nicht betriebsnotwendige Liquidität bei der Würth Finance
International B.V., ‘s-Hertogenbosch, Niederlande oder der Adolf Würth GmbH & Co. KG, Künzelsau, Deutschland an­zu­
legen und diese der Würth-Gruppe zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen zur Verfügung zu stellen. Die hohe interna-
120
tionale Kreditwürdigkeit der Würth-Gruppe (Standard & Poor’s beurteilt die langfristigen Verbindlichkeiten mit einem „A Rating“
und Fitch Ratings mit einem „A Rating“) ermöglicht der Würth-Gruppe die günstige Beschaffung von liquiden Mitteln auf den
internationalen Kapitalmärkten. Um ihren Zahlungsverpflichtungen auch unter außerordentlichen Situationen jederzeit nachkommen zu können, pflegt die Würth-Gruppe zusätzlich mit unterschiedlichen Banken Kreditlinien zur Abdeckung eventueller
Liquiditätsbedürfnisse.
Kapitalmanagement
Vorrangiges Ziel der Kapitalsteuerung im Konzern ist es, eine angemessen hohe Eigenkapitalquote und ein gutes Bonitätsrating der Würth-Gruppe sicherzustellen. Der Konzern steuert seine Kapitalstruktur unter Berücksichtigung des Wandels
der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Bei den zum Konzern gehörenden Finanzdienstleistern werden darüber hinaus
die dort geltenden aufsichtsrechtlichen Bedingungen zur Kapitaldeckung berücksichtigt. Zum 31. Dezember 2010 bzw.
31. Dezember 2009 wurden keine Änderungen der Ziele, Richtlinien und Verfahren vorgenommen. Die Eigenkapitalquote,
ermittelt aus Eigenkapital nach IFRS in Relation zur Bilanzsumme beträgt 42,0 %. Somit liegt die Eigenkapitalquote über dem
Branchendurchschnitt und sichert der Würth-Gruppe ein Rating mit Investment Grade A. Im Rahmen eines US Private Placement ist die Würth-Gruppe außerdem zur Einhaltung eines bestimmten Verhältnisses vorrangiger Schulden zum Eigenkapital
verpflichtet.
Zeitwerte von Finanzinstrumenten
Der Zeitwert von Finanzinstrumenten, die Teil des Bestandes der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte
und der zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerte sind, wird durch Vergleich mit ihrem börsennotierten
Marktpreis zum Abschlussstichtag geschätzt.
Der Zeitwert der als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert designierten Finanzinstrumente wird entsprechend der unter
„[19] Wertpapiere“ dargestellten Bewertungsmethoden vorgenommen.
Aus der Anpassung des beizulegenden Zeitwerts der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen
Vermögenswerte wurden im Geschäftsjahr 0,1 Mio. EUR (2009: 1,0 Mio. EUR) in voller Höhe im Periodenergebnis erfasst.
Der Zeitwert von Devisenterminkontrakten wird anhand der zum Abschlussstichtag herrschenden Kurse auf dem Devisenterminmarkt bestimmt. Bei Zinsswaps wird der Zeitwert als Barwert der geschätzten künftigen Cashflows ermittelt. Der Zeitwert von
Optionen wird anhand von Optionspreismodellen errechnet. Bei allen vorgenannten Instrumenten wird in der Würth-Gruppe
der Zeitwert jeweils durch die Finanzinstitute bestätigt, die der Würth-Gruppe die entsprechenden Kontrakte vermittelt hatten.
Die nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente der Würth-Gruppe umfassen in erster Linie einzelne
Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige kurzfristige Vermögenswerte, sonstige
langfristige Vermögenswerte, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten, Kontokorrentkredite, langfristige Darlehen und bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen.
Der Buchwert der Zahlungsmitteläquivalente sowie der Kontokorrentkredite kommt ihrem Zeitwert aufgrund der kurzen Laufzeit dieser Finanzinstrumente sehr nahe.
Bei Forderungen und Schulden, denen normale Handelskreditbedingungen zugrunde liegen, kommt der auf historischen
Anschaffungskosten beruhende Buchwert dem Zeitwert ebenfalls sehr nahe.
121
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Der Zeitwert langfristiger Schulden beruht auf dem börsennotierten Marktpreis für diese Schulden oder für ähnliche Finanz­
instrumente oder auf den derzeit verfügbaren Zinssätzen für Fremdkapitalaufnahmen mit dem gleichen Fälligkeits- und
Bonitätsprofil. Die in der Bilanz ausgewiesenen Werte kommen dem Zeitwert sehr nahe bzw. sind unter „[29] Zusätzliche
Angaben zu den Finanzinstrumenten“ gesondert dargestellt.
Derivative Finanzinstrumente
Zum Abschlussstichtag stellen sich die Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente wie folgt dar:
in Mio. EUR
Art
Währungsinstrumente
Devisenterminkontrakte
Währungsoptionen (OTC)
Summe Währungsinstrumente
Zinsinstrumente
Zinsswaps
Cross Currency Swaps
Summe Zinsinstrumente
Netto Wiederbeschaffungswert
Kontraktwert oder
Nominalbetrag
2010
2009
Positiver Wieder- Negativer Wiederbeschaf­fungswert
beschaffungswert
2010
2009
2010
2009
485,4
26,7
512,1
533,4
4,0
537,4
1,9
0,1
2,0
1,2
0,0
1,2
2,9
0,4
3,3
0,4
0,0
0,4
702,6
322,6
1.025,2
599,7
328,6
928,3
35,9
91,3
127,2
94,3
20,3
26,8
47,1
30,5
26,7
4,9
31,6
13,5
3,9
17,4
Die Währungsinstrumente werden hauptsächlich eingesetzt, um schwebende Beschaffungs- und Liefergeschäfte in US-Dollar,
Schweizer Franken sowie Pfund Sterling abzusichern. Die Zinsinstrumente dienen hauptsächlich zur Absicherung der Währungsund Zinsrisiken aus nicht kongruenten Aktiv- und Passivpositionen in Euro, US-Dollar und Schweizer Franken.
[5] Leasinginformationen
Leasingnehmer
Die Nettobuchwerte der Vermögensgegenstände aus Finanzierungsleasing teilen sich wie folgt auf:
in Mio. EUR
Immobilien
Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Fuhrpark
Sonstiges
Summe
2010
28,6
1,3
1,6
0,2
31,7
2009
34,0
1,9
1,8
1,8
39,5
Die überwiegende Mehrheit der Finanzierungsleasingverträge bezieht sich auf Immobilien. Diese Verträge sind im Wesent­
lichen so ausgestaltet, dass sowohl eine Kaufoption als auch eine Verlängerungsoption besteht. Darüber hinaus sind teilweise
Preisanpassungsklauseln vereinbart, die sich am Euribor orientieren. Wesentliche, durch Leasingvereinbarungen auferlegte
Beschränkungen existieren nicht.
122
Die Mindestleasingzahlungen für die Restlaufzeit der Finanzierungsleasingverträge und deren Barwert stellen sich wie folgt dar:
in Mio. EUR
– in den nächsten 12 Monaten fällig
– in 13 bis 60 Monaten fällig
– in mehr als 60 Monaten fällig
Mindestleasingzahlungen aus Finanzierungsleasing
abzüglich erwarteter zukünftiger Zinszahlungen
– in den nächsten 12 Monaten fällig
– in 13 bis 60 Monaten fällig
– in mehr als 60 Monaten fällig
Barwert der Mindestleasingzahlungen
Davon:
– in den nächsten 12 Monaten fällig
– in 13 bis 60 Monaten fällig
– in mehr als 60 Monaten fällig
2010
2,9
9,2
24,1
2009
6,1
12,0
33,9
36,2
1,2
3,6
7,7
23,7
51,8
1,6
5,1
10,0
34,9
1,7
5,6
16,4
4,5
6,9
23,7
Leasinggeber
Der Konsolidierungskreis enthält auch einige Leasinggesellschaften, die größtenteils gruppeninterne Leasinggeschäfte ab­
wickeln. Diese Gesellschaften haben darüber hinaus noch Finanzierungsleasingverträge mit externen Dritten. Es handelt sich
hierbei um Leasingverträge vor allem für Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie Fahrzeuge.
Überleitung der Bruttogesamtinvestition in den Barwert Finanzierungsleasing – Leasinggeber:
in Mio. EUR
In den nächsten
In 13 bis
In mehr als
31. Dezember
12 Monaten fällig 60 Monaten fällig 60 Monaten fällig
2010
2009
2010
2009
2010
2009
2010
2009
Summe Leasingraten
(Bruttogesamtinvestition in das Leasingverhältnis)
Bereits erhaltene Leasingraten
Leasingraten (künftige Mindestleasingzahlungen)
Davon bereits forfaitierte Leasingraten
Noch nicht realisierter Finanzertrag
Barwert der ausstehenden Mindestleasingraten
460,3
213,1
247,2
192,1
12,8
42,3
410,5
175,8
234,7
168,8
13,6
52,3
91,2
68,2
5,3
17,7
81,3
58,2
4,7
18,4
153,6
123,0
7,1
23,5
145,1
104,7
7,8
32,6
2,4
0,9
0,4
1,1
8,3
5,9
1,1
1,3
Bei den Finanzierungsleasingverträgen handelt es sich hauptsächlich um Mietkaufverträge oder Vollamortisationsverträge
mit einer maximalen Laufzeit über 90 % der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer der entsprechenden Leasingobjekte. Eine
Kündigung der Verträge ist lediglich bei wichtigem, in der Sphäre des anderen Vertragspartners liegendem Grund möglich.
Im Geschäftsjahr wurden Wertberichtigungen in Höhe von 1,6 Mio. EUR (2009: 0,5 Mio. EUR) für uneinbringliche ausstehende Mindestleasingzahlungen gebildet.
123
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
[6] Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen
Als „related parties“ kommen grundsätzlich die Mitglieder der Familie Würth und von diesen beherrschte Unternehmen sowie Personen in Schlüsselpositionen des Managements (die Mitglieder der Konzernführung und der Führungskonferenz der
Würth-Gruppe), die Mitglieder des Beirats der Würth-Gruppe, der Stiftungsvorstand, der Stiftungsaufsichtsrat sowie nahe
Familienangehörige der vorgenannten Gruppen in Betracht. Zu den „related parties“ zählen ferner die Familienstiftungen.
Die Geschäftsvorfälle mit nahe stehenden Unternehmen und Personen erfolgen zu Konditionen wie unter fremden Dritten.
Im Geschäftsjahr 2010 erfolgten Auszahlungen an Mitglieder der Familie Würth und die Familienstiftungen für Ausschüttungen und Nießbrauch in Höhe von 112,2 Mio. EUR (2009: 111,9 Mio. EUR). Von den Auszahlungen wurde ein Betrag
in Höhe von 57,0 Mio. EUR (2009: 58,4 Mio. EUR) wieder eingelegt.
Nachfolgend aufgeführte Geschäftsbeziehungen sowie Zinsaufwendungen und -erträge gibt es zwischen der Würth-Gruppe
und der Familie Würth, Mitgliedern der Konzernführung, der Führungskonferenz sowie des Stiftungsvorstands, des Stiftungsaufsichtsrats und des Beirats der Würth-Gruppe:
in Mio. EUR
Bezogene Dienstleistungen
Geleistete Dienstleistungen
Kauf von Geschäftsanteilen
Zinsaufwand
Zinsertrag
Leasing- / Mietaufwand
Leasing- / Mietertrag
Vergütungen Stiftungsvorstand, Stiftungsaufsichtsrat, Beirat
2010
2,7
0,1
0,0
2,3
0,2
4,7
0,0
3,3
2009
2,8
0,9
0,3
3,4
0,3
3,7
0,1
3,9
2010
2,6
32,5
2,3
4,6
82,4
2009
3,1
0,6
2,4
4,2
110,2
Aus diesen Geschäftsbeziehungen resultieren folgende Forderungen und Verbindlichkeiten:
in Mio. EUR
Forderungen aus Finanzdienstleistungen
Darlehensforderungen
Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Darlehensverbindlichkeiten
Außerdem haben nahe Familienangehörige von Mitgliedern in Schlüsselpositionen des Managements 2010 Lohn- und
Gehaltszahlungen in Höhe von 0,8 Mio. EUR (2009: 0,7 Mio. EUR) erhalten. Weiterhin bestehen gegen diesen Personenkreis Forderungen aus Finanzdienstleistungen in Höhe von 0,0 Mio. EUR (2009: 0,1 Mio. EUR) sowie Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von 1,3 Mio. EUR (2009: 1,2 Mio. EUR).
124
Nachfolgend aufgeführte Zinsaufwendungen und -erträge gibt es zwischen der Würth-Gruppe und den Familienstiftungen:
in Mio. EUR
Leasing- / Mietaufwand
Aufwand aus Finanzdienstleistungen
Zinsaufwand
Zinsertrag
Übrige betriebliche Aufwendungen
2010
1,0
0,0
2,3
0,0
0,1
2009
1,0
0,5
0,9
0,5
0,0
2010
62,4
0,0
0,4
2009
71,5
10,0
0,0
Aus diesen Geschäftsbeziehungen resultieren folgende Forderungen und Verbindlichkeiten:
in Mio. EUR
Darlehensforderungen
Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen
Ertragsteuerforderungen
Die Forderungen und Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen gegenüber allen nahe stehenden Unternehmen und
Personen werden jeweils marktüblich verzinst. Auch die übrigen bezogenen Leistungen werden zu marktüblichen Kon­
ditionen erbracht.
[7] Vergütungen der Personen in Schlüsselpositionen des Managements
in Mio. EUR
Kurzfristige fällige Leistungen an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses
Summe
2010
21,0
0,4
21,4
2009
15,2
1,2
16,4
Einzelne Mitglieder der Konzernführung und der Führungskonferenz haben einen Anspruch auf Pensionszahlungen, deren
Barwert zum 31. Dezember 2010 14,7 Mio. EUR (2009: 15,3 Mio. EUR) betrug. Ehemalige Mitglieder und deren Hinterbliebene haben ebenfalls einen Anspruch auf Pensionszahlungen. Zum 31. Dezember 2010 betrug hier der Barwert
der Pensionsverpflichtungen 6,5 Mio. EUR (2009: 4,2 Mio. EUR).
[8] Zuwendungen der öffentlichen Hand
Die Würth-Gruppe erhielt Zuwendungen der öffentlichen Hand in Form von Investitionszuschüssen für den Ausbau der
Infrastruktur in Höhe von 2,2 Mio. EUR (2009: 3,3 Mio. EUR). Davon wurden 0,3 Mio. EUR (2009: 0,3 Mio. EUR) von den
Buchwerten der zugehörigen Vermögenswerte abgesetzt und 1,9 Mio. EUR (2009: 3,0 Mio. EUR) sofort erfolgswirksam
gebucht.
125
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
[9] Vergütung des Abschlussprüfers
Die nachfolgende Tabelle zeigt auf aggregierter Basis die für Dienstleistungen des Abschlussprüfers Ernst & Young GmbH,
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft im Geschäftsjahr 2010 angefallenen Honorare.
2010
1,9
0,1
0,1
0,7
2,8
in Mio. EUR
Prüfungshonorare
Honorare für prüfungsnahe Dienstleistungen
Steuerberatungshonorare
Übrige Honorare
Summe
[10] Ereignisse nach der Berichtsperiode
Es liegen keine zu berichtenden Ereignisse nach der Berichtsperiode vor.
[11] Befreiung von der Pflicht zur Aufstellung, Prüfung und Offenlegung eines Jahresabschlusses nach den
für Personen- und Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften
Folgende inländische Konzerngesellschaften in der Rechtsform der Personengesellschaft machten für das Geschäftsjahr
2010 von der Befreiungsvorschrift des § 264b HGB Gebrauch:
Gesellschaft
Adolf Menschel Verbindungstechnik GmbH & Co. KG
Adolf Würth GmbH & Co. KG
AHS Autohaus und -Service GmbH & Co. KG
Arnold & Shinjo GmbH & Co. KG
Arnold Umformtechnik GmbH & Co. KG
Baier & Michels GmbH & Co. KG
CONMETALL GmbH & Co. KG
Conpac GmbH & Co. KG
Enzinas Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG
Felo Holland-Letz GmbH & Co KG
Sitz
Plettenberg
Künzelsau
Ingelfingen
Dörzbach
Forchtenberg
Ober-Ramstadt
Celle
Celle
Mainz
Neustadt
Gavia Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co.
Objekte Ratingen und Ingolstadt Vermietungs OHG
Glessdox GmbH & Co. KG
Grass GmbH & Co. KG
H. Sartorius Nachf. GmbH & Co. KG
Hetal-Werke Franz Hettich GmbH & Co. KG
Hommel Hercules-Werkzeughandel GmbH & Co. KG
IMS-Verbindungstechnik GmbH & Co. KG
Mainz
Neuenstein
Reinheim
Ratingen
Alpirsbach
Viernheim
Neuenstein
126
Gesellschaft
IVT Installations- und Verbindungstechnik GmbH & Co. KG
LOGO Grundstücksgesellschaft mbH & Co. oHG
Marbet Marion & Bettina Würth GmbH & Co. KG
Panoramahotel Grundstücksgesellschaft mbH & Co. Objekt Waldenburg oHG
PIRUS Grundstücksgesellschaft mbH & Co. oHG
Reca Norm GmbH & Co. KG
Schössmetall GmbH & Co. KG
Siller & Laar Schrauben- Werkzeug- und Beschläge- Handel GmbH & Co. KG
Sonderschrauben Güldner GmbH & Co. KG
Ströbelt GmbH & Co.KG Elektrogroßhandel
SWG Schraubenwerk Gaisbach Besitz-GmbH & Co. KG
Swiridoff Verlag GmbH & Co. KG
Teudeloff GmbH & Co. KG
TUNAP Deutschland Vertriebs- GmbH & Co. Betriebs-KG
TUNAP Industrie Chemie GmbH & Co.Produktions KG
Uni Elektro Fachgroßhandel & Co. Grundstücksverwaltungsgesellschaft OHG
UNI ELEKTRO Fachgroßhandel GmbH & Co. KG
Wagener & Simon WASI GmbH & Co. KG
Waldenburger Beteiligungen GmbH & Co. KG
Werkzeugtechnik Niederstetten GmbH & Co.KG
WLC Würth-Logistik GmbH & Co. KG
Würth - Elektronik GmbH & Co KG
Würth Beteiligungs-GmbH & Co. KG
Würth Elektrogroßhandel GmbH & Co. KG
Würth Elektronik Rot am See GmbH & Co. KG
Würth Elektronik eiSos GmbH & Co. KG
Würth Elektronik FLATcomp Systems GmbH & Co. KG
Würth Elektronik ICS GmbH & Co.KG
Würth Elektronik Schopfheim GmbH & Co. KG
Würth GmbH & Co. KG Grundstücksgesellschaft
Würth Immobilien-Leasing GmbH & Co.KG
Würth Industrie Service GmbH & Co. KG
Würth IT International GmbH & Co. KG
Würth Leasing GmbH & Co. KG
Würth Modyf GmbH & Co. KG
Würth Solar GmbH & Co. KG
Würth TeleServices GmbH & Co. KG
Würth Versicherungsdienst GmbH & Co. KG
Sitz
Rohr
Göppingen
Künzelsau
Göppingen
Göppingen
Kupferzell
Freilassing
Augsburg
Niederstetten
Dortmund
Waldenburg
Künzelsau
Waldenburg
Wolfratshausen
Wolfratshausen
Eschborn
Eschborn
Wuppertal
Künzelsau
Niederstetten
Künzelsau
Niedernhall
Künzelsau
Künzelsau
Rot am See
Waldenburg
Pforzheim
Öhringen
Schopfheim
Künzelsau
Göppingen
Bad Mergentheim
Bad Mergentheim
Göppingen
Künzelsau
Schwäbisch Hall
Künzelsau
Künzelsau
127
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Folgende inländische Konzerngesellschaften in der Rechtsform der Kapitalgesellschaft machten für das Geschäftsjahr 2010
von der Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch:
Gesellschaft
AHD Auto-Hifi & -Design GmbH
Comgroup GmbH
Creotecc GmbH
Dringenberg GmbH Betriebseinrichtungen
Erbschloe Werkzeug Vertriebsgesellschaft mbH
FEGA & Schmitt Elektrogroßhandel GmbH
FFP Montageteileproduktion Vertriebs-GmbH
Flugplatz Schwäbisch Hall GmbH
HAHN+KOLB Werkzeuge GmbH
KERONA GmbH
Lichtzentrale Lichtgroßhandel GmbH
Meister Werkzeuge GmbH
Meister-Werkzeuge, Werkzeugfabrik Vertriebsgesellschaft mbH
„METAFRANC“ Möbel- u. Baubeschläge Vertriebsgesellschaft mbH
Panorama Hotel- und Service GmbH
Pronto-Werkzeuge GmbH
Reinhold Würth Holding GmbH
Schmitt Elektrogroßhandel GmbH
SolarMarkt AG
SWG Schraubenwerk Gaisbach GmbH
UNI ELEKTRO Handels- und Beteiligungs-GmbH
Walter Kluxen GmbH
WOW ! Würth Online World GmbH
Würth Elektronik iBE GmbH
Würth Logistic Center Europe GmbH
128
Sitz
Ingelfingen
Bad Mergentheim
Freiburg im Breisgau
Obersulm-Sülzbach
Wuppertal
Ansbach
Waldenburg
Schwäbisch Hall
Stuttgart
Ingelfingen
Ansbach
Wuppertal
Wuppertal
Wuppertal
Waldenburg
Wuppertal
Künzelsau
Fulda
Freiburg im Breisgau
Waldenburg
Eschborn
Hamburg
Künzelsau
Thyrnau
Künzelsau
J. Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung
Die Konzern-Kapitalflussrechnung zeigt gemäß IAS 7 die Veränderung der liquiden Mittel der Würth-Gruppe im Laufe des
Geschäftsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse. Sie ist gegliedert nach Cashflows aus operativer Tätigkeit, Investitions- und
Finanzierungstätigkeit.
Der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit wird ausgehend vom Ergebnis vor Steuern indirekt ermittelt. Im Einzelnen wird
das Ergebnis vor Steuern korrigiert um die Ertragsteuerzahlungen, Finanzaufwendungen und -erträge, die Zinseinnahmen
aus der operativen Tätigkeit, die Veränderung der Verpflichtungen aus Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses,
die nicht zahlungswirksamen Ab- und Zuschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen sowie die Verluste und Gewinne aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens und die sonstigen nicht zahlungswirksamen
Aufwendungen und Erträge.
Die Auswirkungen von Akquisitionen und sonstigen Veränderungen des Konsolidierungskreises sind dabei eliminiert. Bei der
erstmaligen Einbeziehung von erworbenen Tochterunternehmen werden nur die tatsächlichen Zahlungsströme in der Kapital­­flussrechnung gezeigt. Die in der Konzern-Kapitalflussrechnung ausgewiesene Liquidität ergibt sich als Summe aus Kassen­
be­ständen, Guthaben bei Kreditinstituten sowie jederzeit realisierbaren kurzfristigen Finanzinvestitionen und sonstigen Zahlungs­
mitteläquivalenten.
Die Auswirkungen von Akquisitionen und sonstigen Veränderungen des Konsolidierungskreises auf die Kapitalflussrechnung
sind gesondert berücksichtigt worden. Wir verweisen auf Punkt „C. Konsolidierungskreis“.
129
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
K. Anteilsbesitz
Würth-Linie Handwerk
Gesellschaft
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Albanien
Würth Albania Ltd.
Dänemark
Tirana
100,0
Argentinien
Würth Argentina S.A.
Canuelas
100,0
Yerevan
100,0
Baku
100,0
Würth Modyf GmbH & Co. KG
Künzelsau
100,0
Würth Dominicana S.A.
Santo Domingo
100,0
WURTH ECUADOR S.A.
Quito
100,0
Tallinn
100,0
Riihimäki
100,0
Estland
Dandenong South
100,0
Belarus
FE WuerthBel
100,0
Ecuador
Australien
Würth Australia Pty Ltd
Kolding
Dominikanische Republik
Aserbaidschan
Wurth Azerbaijan LLC
Würth Danmark A/S
Deutschland
Armenien
Würth Co. Ltd.
Gesellschaft
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Würth AS
Finnland
Minsk
100,0
Belgien
Würth Oy
Frankreich
Würth België N.V.
Turnhout
100,0
Würth France SA
Erstein
95,0
Würth-Modyf N.V.
Turnhout
100,0
Würth Modyf France S.A.R.L.
Erstein
100,0
Tiflis
100,0
Kryoneri, Attiki
59,7
Erith
100,0
Mumbai
100,0
Delhi
100,0
Bosnien-Herzegowina
WURTH BH d.o.o.
Georgien
Sarajevo
100,0
Brasilien
Wurth do Brasil Peças de Fixação Ltda.
Griechenland
Cotia
100,0
Sofia
100,0
Bulgarien
Würth Bulgarien EOOD
Würth Hellas S.A.
Großbritannien
Chile
Würth Chile Ltda.
Würth Georgia Ltd.
Würth U.K. Ltd.
Indien
Santiago de Chile
100,0
China
Bettina Würth Auto India Private Limited
Marion Würth India Pvt. Ltd.
Wuerth (Shenyang) Hardware & Tools Co., Ltd.
Shenyang
100,0
Reinhold Wuerth India Pvt. Ltd.
Chennai
100,0
Würth (Chongqing) Hardware & Tools Co., Ltd.
Chongqing
100,0
Wuerth India Pvt. Ltd.
Mumbai
100,0
Peking
100,0
Jakarta
100,0
Teheran
100,0
Limerick
100,0
Garðabær
100,0
Caesarea
100,0
Indonesien
Würth Construction Tools Commercial
(Beijing) Co., Ltd.
Trading Co., Ltd.
Würth Hong Kong Co., Ltd.
Würth (Shanghai) Hardware & Tools Co., Ltd.
Wuerth (Tianjin) International Trade Co., Ltd.
100,0
Würth Teheran Ltd.
Hongkong
100,0
Irland
Shanghai
100,0
Würth Ireland Ltd.
Tianjin
100,0
Island
La Uruca, San José
100,0
Guangzhou
Costa Rica
Würth Costa Rica, S.A.
P.T. Wuerth Indah
Iran
Würth (Guangzhou) International
Würth á Íslandi ehf.
Israel
Würth Israel Ltd.
130
Gesellschaft
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Italien
Gesellschaft
Martinique
Modyf S.r.l.
Tramin
100,0
Würth Caraibes S.A.R.L.
Würth S.r.l.
Neumarkt
100,0
Mazedonien
Yokohama
100,0
Mexiko
Amman
100,0
Moldawien
Phnom Penh
100,0
Mongolei
Oakville
100,0
Montenegro
Mississauga
100,0
Wurth d.o.o. Podgorica
Japan
Würth Japan Inc.
Wuerth - Macedonia d.o.o.e.l.
Jordanien
Wurth - Jordan Co. Ltd.
Würth México S.A. de C.V.
Kambodscha
Würth Cambodia Ltd.
Würth Moldova Ltd.
Kanada
McFadden‘s Hardwood & Hardware Inc.
Würth Canada Ltd., Ltée
Wuerth Mongolia LLC
Kasachstan
Wuerth Kazakhstan Ltd.
Almaty
100,0
Nairobi
100,0
Bishkek
100,0
Bogotá
100,0
Gračanica
100,0
Würth Mediterranean Limited
100,0
Chisinau
100,0
Ulan Bator
100,0
Podgorica
100,0
Windhoek
100,0
Manukau City
100,0
's-Hertogenbosch
100,0
Hagan
100,0
Würth Handelsgesellschaft m.b.H.
Böheimkirchen
90,0
Würth Modyf Handelsgesellschaft m.b.H.
Böheimkirchen
100,0
Panama Stadt
100,0
Lima
100,0
Laguna
100,0
Warschau
100,0
100,0
Peru
Beirut
100,0
Vilnius
100,0
Polen
Petaling Jaya
100,0
Portugal
Qormi
99,0
Birkirkara
100,0
Würth Centroamérica S.A.
Würth Perú S.A.C.
Philippinen
Wuerth Philippines, Inc.
Würth Polska Sp. z o.o.
Malta
Würth Limited
Würth Norge AS
Riga
Malaysia
Wuerth (Malaysia) Sdn. Bhd.
Würth Nederland B.V.
Panama
Litauen
Wurth Lietuva
Wurth New Zealand Ltd.
100,0
Libanon
Wurth Lebanon SAL
Wurth Namibia
Zagreb
Lettland
SIA Wurth
Morelos
Österreich
Kroatien
Würth-Hrvatska d.o.o.
100,0
Norwegen
Kosovo
Würth-Kosova Sh.p.k.
Skopje
Niederlande
Kolumbien
Würth Colombia SA
100,0
Neuseeland
Kirgisistan
Würth Foreign Swiss Company Ltd.
Ducos
Namibia
Kenia
Wuerth Kenya Ltd.
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Würth Modyf Lda. Edificio Würth
Sintra
100,0
Würth (Portugal) Técnica de Montagem Lda.
Sintra
100,0
Otopeni
100,0
Rumänien
Würth Romania S.R.L
131
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Würth-Linie Handwerk
Gesellschaft
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Russland
Würth Russia
Gesellschaft
Taiwan
Moskau
100,0
Würth Taiwan Co. Ltd.
Würth North-West
St. Petersburg
100,0
Thailand
„Würth Eurasien“ Aktiengesellschaft
Jekaterinburg
100,0
Schweden
Würth Svenska AB
Örebro
100,0
Arlesheim
100,0
Krnjaca
100,0
Bratislava
100,0
Würth Modyf S.A.
Trzin
100,0
Würth Ukraine Ltd.
Würth Szereléstechnika KFT
Wurth del Uruguay S.A.
100,0
Baer Supply Co.
Barcelona
100,0
Louis and Company
Oliver H. Van Horn Co., LLC
Nugegoda
100,0
Wurth USA Inc.
Wurth Wood Group Inc.
Isando
100,0
Südkorea
Wurth Korea Co., Ltd.
Würth Sanayi Ürünleri Tic. Ltd. Sti.
Palau-solità i Plegamans
Südafrika
Wuerth South Africa (Pty.) Ltd.
100,0
Mimarsinan
100,0
Vyshgorod
100,0
Budaörs
100,0
Montevideo
100,0
Vernon Hills, Illinois
100,0
Würth Gulf FZE
Seoul
100,0
Brea, Kalifornien
100,0
New Orleans
100,0
Ramsey, New Jersey
100,0
Charlotte, North Carolina
100,0
Dubai
100,0
Nicosia
100,0
Vereinigte Arabische Emirate
Zypern
Wurth Cyprus Ltd.
132
Mladá Boleslav
USA
Sri Lanka
Wurth Lanka (Private) Limited
Würth, spol. s r.o.
Uruguay
Spanien
Würth España, S.A.
100,0
Ungarn
Slowenien
Würth d.o.o.
Bangkok
Ukraine
Slowakei
Würth s.r.o.
100,0
Türkei
Serbien
Wurth d.o.o.
Wuerth (Thailand) Company, Limited
Taipeh
Tschechische Republik
Schweiz
Würth AG
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Würth-Linie Industrie
Gesellschaft
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Australien
EDL Fasteners Pty. Ltd.
Thomas Warburton Pty. Ltd.
Norwegen
Eastern Creek
100,0
Arvid Nilsson Norge AS
Dokka
100,0
Mulgrave
100,0
Dokka Fasteners AS
Dokka
100,0
Ans
100,0
Ilfov
100,0
Belgien
Würth Industry Belux S.A.
Rumänien
Brasilien
SW Peças de Fixação Ltda.
São Bernardo do Campo
100,0
Shanghai
100,0
Würth Fasteners Trading (Shanghai) Co., Ltd.
Shanghai
100,0
Dänemark
Hvidovre
100,0
W Altos Servicios Industriales, S.A.
Action Bolt (Pty.) Ltd.
100,0
Erstein
100,0
Barcelona
100,0
Durban
100,0
Mimarsinan
100,0
Riviera Beach, Florida
100,0
Würth Industrie Service Endüstriyel
USA
Pune
100,0
Dokka Fasteners Inc.
Hizmetler Pazarlama Limited Sirketi
Action Bolt & Tool Co.
Malaysia
Marine Fasteners Inc.
Petaling Jaya
100,0
Neuseeland
EDL Fasteners Ltd.
100,0
Spanien
Bad Mergentheim
Indien
Wuerth Industrial Services Malaysia Sdn. Bhd.
100,0
Türkei
Frankreich
Wuerth Industrial Services India Pvt. Ltd.
Kungälv
Hisings Backa
Südafrika
Deutschland
Würth Industrie France S.A.S.
Arvid Nilsson Sverige AB
Würth Industri Nordiska AB
Arvid Nilsson Logistics & Trade (Shanghai) Co., Ltd.
Würth Industrie Service GmbH & Co. KG
S.C. Wurth Industrie S.r.l.
Schweden
China
Arvid Nilsson A/S
Gesellschaft
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Wurth Snider Bolt and Screw, Inc.
Würth Adams Nut & Bolt Company
Manukau
100,0
Wurth RevCar Fasteners, Inc.
Wurth/Service Supply Inc.
Auburn Hills
100,0
Sanford, Florida
100,0
Louisville, Kentucky
100,0
Maple Grove, Minnesota
100,0
Roanoke, Virginia
100,0
Indianapolis, Indiana
100,0
133
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Elektrogroßhandel
Gesellschaft
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Deutschland
Gesellschaft
Litauen
FEGA & Schmitt Elektrogroßhandel GmbH
Ansbach
100,0
UAB ELEKTROBALT
Lichtzentrale Lichtgroßhandel GmbH
Ansbach
100,0
Österreich
nordberliner Elektro-Großhandels Gesellschaft mbH
Eschborn
100,0
Eichmann Elektrofachgroßhandel GmbH
Fulda
100,0
Polen
Schmitt Elektrogroßhandel GmbH
Ströbelt GmbH & Co.KG Elektrogroßhandel
Dortmund
100,0
Fega Poland Sp.z o.o.
UNI ELEKTRO Fachgroßhandel GmbH & Co. KG
Eschborn
100,0
Russland
Walter Kluxen GmbH
Hamburg
100,0
OOO „Fega“
Estland
Talger-Elektrotehnika Osaühing
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Vilnius
100,0
Linz
100,0
Breslau
100,0
Moskau
100,0
Pilsen
100,0
Tschechische Republik
Tallinn
100,0
Riga
100,0
Elfetex spol. s r.o.
Lettland
SIA Baltjas Elektro Sabiedriba
Handel
Gesellschaft
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Belgien
CONMETALL N.V.
Gesellschaft
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Deutschland
Mechelen
100,0
Conpac GmbH & Co. KG
Celle
100,0
Duvimex Belgium BvbA
Wommelgem
100,0
Meister Werkzeuge GmbH
Wuppertal
100,0
TUNAP BENELUX N.V.
Lokeren
100,0
Glessdox GmbH & Co. KG
Neuenstein
100,0
Brasilien
IMS-Verbindungstechnik GmbH & Co. KG
Neuenstein
100,0
AP Winner Indùstria e Comércio de Productos
IVT Installations- und Verbindungstechnik
Rohr
75,0
100,0
Químicos Ltda.
Ponta Grossa
100,0
Cotia
66,7
TUNAP do Brasil Comércio de Produtos
Químicos Ltda.
Bulgarien
Meister Bulgaria
Sofia
100,0
China
DIY Products Asia Ltd.
GmbH & Co. KG
KERONA GmbH
Ingelfingen
Kisling (Deutschland) GmbH
Crailsheim
100,0
Schössmetall GmbH & Co. KG
Freilassing
100,0
Waldenburg
100,0
Wolfratshausen
51,0
Teudeloff GmbH & Co. KG
TUNAP Deutschland Vertriebs-GmbH
Hongkong
100,0
& Co. Betriebs-KG
Meister Tools Trading (Shanghai) Co., Ltd.
Shanghai
100,0
Frankreich
Tunap (Shanghai) International Trading Co., Ltd.
Shanghai
66,7
Deutschland
Arnold & Shinjo GmbH & Co. KG
CONMETALL GmbH & Co. KG
134
Bricolage du centre
Grenoble
100,0
Meister France S.A.S.
Straßburg
100,0
Dörzbach
100,0
SWG France SARL
Forbach
100,0
Celle
100,0
Tunap France SAS
Dachstein
66,7
Handel
Gesellschaft
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Griechenland
TUNAP Hellas EPE
Rumänien
Thessaloniki
66,7
Großbritannien
Tunap (UK) Limited
Gesellschaft
East Peckham
66,7
Italien
Otopeni
100,0
Reisser Tehnic s.r.l.
Meister Romania Srl
Cluj-Napoca
100,0
Viterie Venete Balkan S.r.l.
Cluj Napoca
100,0
Bolshoj Istok
100,0
Oberwil-Lieli
100,0
Belgrad
100,0
Russland
Euroviti S.R.L.
Padua
100,0
IVT Ural, O.O.O.
Glessdox SRL
Tramin
100,0
Schweiz
Masidef S.r.l.
Caronno Pertusella
100,0
Tunap Italia S.r.l.
Terlan
66,7
Unifix SWG S.r.l.
Terlan
100,0
Extramont - limited responsibility company Belgrade
Monselice
100,0
Spanien
Ontario
66,7
Zagreb
100,0
Deurne
100,0
Viterie Venete S.r.l.
Kanada
Tunap Canada Ltd.,
Kroatien
EXtraMont d.o.o.
Niederlande
Van Roij Fasteners Europe B.V.
Tunap Norge AS
Oslo
100,0
Skytta
66,7
Barcelona
100,0
Barcelona
100,0
SWG Schraubenwerk Gaisbach Espana, S.L.U.
Barcelona
100,0
Tunap Productos Quimicos S.A.
Barcelona
66,7
Kylesovice
100,0
Istanbul
100,0
Mimarsinan
100,0
Istanbul
66,7
CONMETALL spol. s r.o.
Conmetall lc ve Dis Tic. Ltd. Sti
Meister el Aletleri Teknolojik Urunler Ithalat
Ihracat ve Ticaret Ltd. Sti.
TUNAP chemisch-technische Produktions-
Tunap Kimyasal Ürünler Pazarlama Ltd. Sti.
Wien
66,7
Warschau
66,7
Polen
TUNAP Polska Sp. Z o.o.
Meradis España, S.A.
Reisser Tornillería SLU
Türkei
Österreich
und Handelsgesellschaft m.b.H.
Airproduct AG
Serbien
Tschechische Republik
Norwegen
Synfiber AS
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Ungarn
REISSER Csavar Kft
Schössmetall Hungària Kft.
Van Roij Fasteners Hungaria Kft.
Szár
100,0
Budapest
100,0
Dunaharaszti
100,0
135
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
reca Group
Gesellschaft
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Belgien
Normfest Benelux SA/NV
Reca Belux
Niederlande
Zaventem
100,0
A.J. Steenkist-Rooijmans B.V.
Ternat
100,0
Österreich
Bosnien-Herzegowina
RECA d.o.o., Sarajevo
Kellner & Kunz AG
Normfest Polska Sp. z.o.o
Posen
100,0
100,0
reca Polska Spolka z.o.o.
Krakau
100,0
Alhos Vedros
100,0
Bukarest
100,0
Dietikon
100,0
Belgrad
100,0
Bratislava
100,0
Maribor
100,0
Portugal
Shanghai
100,0
Randers NV
100,0
Reca Portugal, S.A.
Rumänien
Reca Bucuresti S.R.L.
Schweiz
Ober-Ramstadt
100,0
Reca AG
CODESI GmbH
Oberhausen
100,0
Serbien
Normfest GmbH
Velbert
100,0
reca d.o.o. Beograd
Kupferzell
100,0
Slowakei
Augsburg
100,0
Slowenien
Mundolsheim
75,0
Athen
100,0
West Bromwich
100,0
Reca Norm GmbH & Co. KG
Siller & Laar Schrauben- Werkzeug und Beschläge- Handel GmbH & Co. KG
reca Slovensko s.r.o.
Frankreich
Reca Union France
Reca D.O.O.
Griechenland
reca Hellas e.p.e.
Spanien
reca Hispania S.A.U.
Großbritannien
Anchorfast Limited
Servicios Completos Automocion y Repuestos S.A.
Prag
90,0
reca spol. s r.o.
Brünn
100,0
Izmir
100,0
Budapest
100,0
Greer, South Carolina
100,0
Türkei
Belfiore
96,0
FINK S.r.l.
Tramin
100,0
SCAR S.r.l.
Bussolengo
96,0
Ungarn
Gazzolo
100,0
Reca KFT
Kroatien
136
100,0
100,0
Normfest s.r.o.
FIME S.r.l.
reca d.o.o.
Aldaya
Ribarroja del Turia
Tschechische Republik
Italien
SO.FIM S.r.l.
100,0
Sofia
Deutschland
Baier & Michels GmbH & Co. KG
Wien
Polen
Dänemark
Reca Danmark A/S
100,0
100,0
China
reca (Shanghai) Intern. Trading Co., Ltd.
Eindhoven
Sarajevo
Bulgarien
Reca Bulgaria EOOD
Gesellschaft
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Reca Vida Alet ve Makine Parc. Tic. Ltd. Sti.
USA
Varazdin
100,0
Baier & Michels USA Inc.
Produktion
Gesellschaft
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
China
Gesellschaft
Kanada
Arnold Fasteners (Shenyang) Co., Ltd.
Shenyang
100,0
Grass Canada Inc.
Arnold Fasteners Sales (Shenyang) Co., Ltd.
Shenyang
100,0
Österreich
Grass (Shanghai) International Trading Co., Ltd.
Shanghai
100,0
Grass GmbH
SWG Fasteners (Shanghai) Co., Ltd.
Shanghai
100,0
Schmid Schrauben Hainfeld GmbH
Deutschland
Dringenberg Polska Sp.z o.o.
Plettenberg
100,0
Schweden
Forchtenberg
100,0
Grass Nordiska AB
Berga
100,0
Schweiz
Dringenberg GmbH Betriebseinrichtungen
Obersulm-Sülzbach
100,0
InovaChem Engineering AG
FELO-Werkzeugfabrik Holland-Letz GmbH
Neustadt
100,0
KMT Kunststoff- & Metallteile AG
Grass GmbH & Co. KG
Reinheim
100,0
Kisling AG
Arnold Umformtechnik GmbH & Co. KG
BB Stanz- und Umformtechnik GmbH
Hetalco GmbH
Alpirsbach
100,0
SMP Swiss Macro Polymers AG
Hetal-Werke Franz Hettich GmbH & Co. KG
Alpirsbach
100,0
TUNAP AG
Weilerbach
90,0
Südafrika
MKT Metall-Kunststoff-Technik GmbH & Co KG
REISSER Schraubentechnik GmbH (1)
Ingelfingen-Criesbach
100,0
Grass ZA (Pty.) Ltd.
Waldenburg
100,0
Tschechische Republik
Wolfratshausen
100,0
Hetal DC s.r.o.
Niederstetten
100,0
Ungarn
Anneyron
100,0
Advanced Fastener Technology Ltd.
Solihull
100,0
Tooling International Ltd.
Solihull
100,0
MKT Fastening L.L.C.
SWG Schraubenwerk Gaisbach GmbH (1)
TUNAP Industrie Chemie GmbH & Co.
Produktions KG
Werkzeugtechnik Niederstetten GmbH & Co.KG
GRASS CZECH s.r.o.
Frankreich
Arnold Technique France
Toronto
100,0
Höchst
100,0
Hainfeld
100,0
Zagan
100,0
Jönköping
100,0
Wetzikon
100,0
Polen
Adolf Menschel Verbindungstechnik GmbH &
Co. KG
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
100,0
100,0
Wetzikon
100,0
Märstetten
51,0
Montague Gardens
100,0
Cesky Krumlov
100,0
Decin
100,0
Eger
100,0
Arnold & Shinjo Corp.
Sterling Heights, Michigan
100,0
Grass America, Inc.
Kernersville, North Carolina
100,0
Lonoke, Arkansas
90,0
Felo Szerszámgyár Kft.
Großbritannien
Hinwil
Wetzikon
USA
137
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Werkzeuge
Gesellschaft
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Bulgarien
Hahn i Kolb Instrumenti EOOD
Gesellschaft
Österreich
Sofia
100,0
China
Hommel & Seitz GmbH
Metzler GmbH & Co. KG
HAHN+KOLB (Chongqing) Tools Co., Ltd.
Chongqing
100,0
Polen
HAHN+KOLB (Guangzhou) Tools Co., Ltd.
Guangzhou
100,0
HAHN+KOLB POLSKA Sp. z o.o.
Shenyang
100,0
HHW Hommel Hercules PL Sp. z.o.o.
Tianjin
100,0
Rumänien
Ratingen
100,0
Russland
HAHN+KOLB (Shenyang) Tools Co., Ltd.
HAHN + KOLB (Tianjin) International Trade Co., Ltd.
Deutschland
H. Sartorius Nachf. GmbH & Co. KG
HAHN+KOLB Werkzeuge GmbH
Hommel Hercules-Werkzeughandel GmbH & Co. KG
HAHN+KOLB ROMANIA SRL
Stuttgart
100,0
OOO Hahn+Kolb
Viernheim
100,0
Serbien
Chilly Mazarin
100,0
Tschechische Republik
Wednesbury
100,0
Frankreich
HAHN + KOLB SOVECO
Hahn + Kolb d.o.o. Beograd
Großbritannien
Monks & Crane Industrial Group Limited
138
Wien
100,0
Rankweil
100,0
Posen
100,0
Kattowitz
100,0
Otopeni
100,0
Moskau
100,0
Belgrad
100,0
Prag
100,0
Budapest
100,0
HHW-Hommel Hercules Werkzeughandel
Indien
HAHN+KOLB Tools Pvt. Ltd.
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
CZ/SK s.r.o.
Ungarn
Nigdi, Pune
100,0
HAHN + KOLB Hungaria Kft.
Elektronik
Gesellschaft
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Bulgarien
Würth Elektronik iBE BG EOOD
Italien
Belozem
100,0
China
Wuerth Electronic Tianjin Co., Ltd.
Gesellschaft
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Italian Green Energy Park S.r.l
Seriate
100,0
Italian Red Energy Park S.r.l
Seriate
100,0
Seriate
100,0
Neumarkt
100,0
Tianjin
100,0
SolarMarkt Italia S.r.L.
Chongqing
100,0
Würth Elektronik Italia s.r.l.
Shenzhen
100,0
Mexiko
Wuxi
100,0
Wemsa S.A. de C.V.
Irapuato
100,0
Hongkong
100,0
Würth Elektronik Mexico S.A. de C.V.
Irapuato
100,0
Creotecc GmbH
Freiburg im Breisgau
100,0
Würth Elektronik Nederland B.V.
's-Hertogenbosch
100,0
SolarMarkt AG
Freiburg im Breisgau
100,0
Schweiz
SolarMarkt Thüringen GmbH
Wurth Electronics (Chongqing) Co., Ltd.
Wurth Electronics (Shenzen) Co., Ltd
Wurth Electronics (Wuxi) Co., Ltd.
Wurth Electronics (HK) Limited
Deutschland
Niederlande
Freiburg im Breisgau
100,0
SolarMarkt GmbH
Aarau
100,0
Würth Elektronik eiSos GmbH & Co. KG
Waldenburg
100,0
Würth Elektronik (Schweiz) AG
Zürich
100,0
Würth - Elektronik GmbH & Co KG
Niedernhall
93,6
Singapur
100,0
Würth Elektronik iBE GmbH
Würth Elektronik ICS GmbH & Co.KG
Thyrnau
100,0
Wurth Electronics Singapore Pte. Ltd.
Öhringen
100,0
Spanien
Pforzheim
100,0
Würth Elektronik FLATcomp Systems
GmbH & Co. KG
Würth Elektronik Research GmbH
Singapur
Lo Mejor para Ti S.L.
Madrid
100,0
Rasgos Europeos S.L.
Madrid
100,0
Stuttgart
100,0
SolarMarkt Espana Energias Renovables, S.L.
Würth Elektronik Rot am See GmbH & Co. KG
Rot am See
100,0
Würth Elektronik España, S.L.
Würth Elektronik Schopfheim GmbH & Co. KG
Schopfheim
100,0
Taiwan
Schwäbisch Hall
100,0
Würth Solar GmbH & Co. KG
Frankreich
SolarMarkt France SAS
Würth Elektronik France SARL
Volgelsheim
100,0
Taiwan Branch
Saint Priest
100,0
Tschechische Republik
Buzzing Orange Lines s.r.o.
Würth Solar Hellas Anonimi Eteria of Services for
Buzzing Pink Lines s.r.o.
Kryoneri, Attiki
100,0
Großbritannien
Würth Electronics UK Ltd.
Manchester
100,0
Indien
Midcom Magnetics Management Private Limited
100,0
100,0
Taipeh
100,0
Taipeh
100,0
Brünn
100,0
Würth Elektronik eiSos GmbH&Co KG
Griechenland
Production of Electric Energy from Solar Energy
Wurth Electronics Limited
Barcelona
Molins de Rei
Brünn
100,0
Čehovice
100,0
Buzzing Red Lines s.r.o.
Brünn
100,0
Buzzing White Lines s.r.o.
Brünn
100,0
SolarMarkt CZ s.r.o.
Brünn
100,0
Budweis
100,0
Scotts Valley
100,0
Buzzing Purple Lines s.r.o.
Mumbai
50,0
Wurth Electronics Services India Private Limited
Bangalore
100,0
USA
Wuerth Elektronik India Pvt Ltd
Bangalore
100,0
SolarMarkt US Corp. dba Session Solar
Würth Elektronik IBE CZ s.r.o.
Wurth Electronics ICS, Inc.
Wurth Electronics Midcom Inc.
Dayton
100,0
Watertown, South Dakota
100,0
139
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Schrauben und Normteile
Gesellschaft
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Australien
James Glen Pty Ltd
Gesellschaft
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Griechenland
Lidcombe
100,0
Belgien
Inox Mare Hellas SA
Thessaloniki
100,0
Italien
FASTINOX N.V.
Turnhout
100,0
HSR Italia S.r.l.
Verona
100,0
HSR Belgium S.A./N.V.
Turnhout
100,0
Inox Mare S.r.l.
Rimini
100,0
Sofia
100,0
Spinelli s.r.l
Shanghai
100,0
WASI d.o.o.
Tianjin
100,0
Österreich
Bulgarien
Wasi Bulgarien EOOD
Inox Tirrenica S.r.l.
China
WASI (SHANGHAI) FASTENER TRADING CO., LTD.
WASI Tianjin Fastener Co., Ltd.
WASI-Rostfrei Schraubenhandelsges. mbH
100,0
Paderborn
100,0
Rumänien
Duisburg
100,0
Schweden
WASI Polska Sp. Z.o.o.
HSR GmbH Hochdruck Schlauch + Rohr
Verbindungen
INDUNORM Hydraulik GmbH
Sonderschrauben Güldner GmbH & Co. KG
Wagener & Simon WASI GmbH & Co. KG
Wasi Romania S.R.L.
Duisburg
100,0
WASI Sverige AB
Niederstetten
100,0
Schweiz
Wuppertal
100,0
Modal Inox AG
Estland
Ferrometal Baltic OÜ
100,0
Ferrometal Oy
Nurmijärvi
100,0
WASI Hispania, S.A.
Würth Elektronik Oy
Nurmijärvi
100,0
Türkei
Meyzieu
100,0
Finnland
100,0
Wien
100,0
Posen
100,0
Otopeni
100,0
Örebro
100,0
Arlesheim
100,0
WASI d.o.o.
Belgrad
100,0
Barcelona
100,0
Izmir
100,0
Spanien
Frankreich
140
Zagreb
Serbien
Tallinn
INTER-INOX Sarl
100,0
Polen
Kolding
Deutschland
Fabricius Fastener GmbH
100,0
Terlan
Kroatien
Dänemark
WASI Inox Danmark ApS
Fiumicino
Inox Ege Metal Ürünleri Dis Ticaret Limited Sirketi
Finanzdienstleistungsgesellschaften
Gesellschaft
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Dänemark
Würth Leasing Danmark A/S
Liechtenstein
Kolding
100,0
Deutschland
Internationales Bankhaus Bodensee AG
Gesellschaft
Würth Financial Services AG
Friedrichshafen
90,0
100,0
Würth Immobilien-Leasing GmbH & Co.KG
Göppingen
100,0
Würth Finance International B.V.
Würth Leasing GmbH & Co. KG
Göppingen
100,0
Schweiz
Künzelsau
100,0
Würth Financial Services AG
Würth Versicherungsdienst GmbH & Co. KG
Italien
Würth Leasing Italia S.r.l.
Triesen
100,0
Luxemburg
100,0
's-Hertogenbosch
100,0
Thalwil
100,0
Chur
100,0
Dietikon
100,0
Luxemburg
Schwäbisch Hall
Waldenburger Versicherung AG
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Würth Reinsurance Company, S.A.
Niederlande
Würth Invest AG
Neumarkt
100,0
Würth Leasing AG
IT-Service- und Holdinggesellschaften
Gesellschaft
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
China
Gesellschaft
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Österreich
Comgroup Information Technology (Shanghai)
RuC Holding GmbH
Böheimkirchen
100,0
Co., Ltd.
Shanghai
100,0
Würth Beteiligungen Ges.m.b.H.
Böheimkirchen
100,0
Wuerth (China) Holding Co., Ltd.
Shenyang
100,0
Würth Leasing International Ges. m.b.H.
Böheimkirchen
100,0
Wuerth International Trading (Shanghai) Co., Ltd.
Shanghai
100,0
Schweden
Trollhättan
100,0
Bad Mergentheim
100,0
Schweiz
Lorch
100,0
Comgroup (Schweiz) AG
Biel
100,0
Künzelsau
100,0
Lagerhaus Landquart AG
Landquart
100,0
Lagerhaus Mezzovico SA
Deutschland
Comgroup GmbH
mind-IT GmbH
Reinhold Würth Holding GmbH
Autocom Diagnostic Partner AB
WABCOWÜRTH Workshop Services GmbH
Künzelsau
50,0
Mezzovico
100,0
WOW ! Würth Online World GmbH
Künzelsau
100,0
Würth Elektronik International AG
Chur
100,0
Bad Mergentheim
100,0
Würth International AG
Chur
99,4
Würth ITensis AG
Chur
100,0
Rorschach
100,0
Budaörs
100,0
Würth IT International GmbH & Co. KG
Großbritannien
Reca Plc
Kent
100,0
Italien
Würth Phoenix S.r.l.
Ungarn
Bozen
100,0
Niederlande
Würth Phoenix B.V.
Würth Management AG
Würth Phoenix KFT
USA
's-Hertogenbosch
100,0
Wurth Electronics Inc.
Ramsey, New Jersey
100,0
Wurth Group of North America Inc.
Ramsey, New Jersey
100,0
141
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Diversifikation
Gesellschaft
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Deutschland
AHD Auto-Hifi & -Design GmbH
EOS KSI Forderungsmanagement GmbH & Co. KG
Flugplatz Schwäbisch Hall GmbH
Marbet Marion & Bettina Würth GmbH & Co. KG
Panorama Hotel- und Service GmbH
Swiridoff Verlag GmbH & Co. KG
Gesellschaft
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Schweiz
Ingelfingen
100,0
Pfäffikon
94,0
Künzelsau
50,0
Würth Logistics AG
Chur
100,0
Schwäbisch Hall
98,0
Würth Promotional Concepts AG
Chur
100,0
Künzelsau
100,0
Slowakei
Waldenburg
100,0
Würth International Trading s.r.o.
Bratislava
100,0
Künzelsau
100,0
Spanien
Obersee Bilingual School AG
WLC Würth-Logistik GmbH & Co. KG
Künzelsau
100,0
marbet Eventos S. A.
Barcelona
100,0
Würth Aviation GmbH
Künzelsau
100,0
marbet Servicios Creativos S.A.
Barcelona
100,0
Kissing
100,0
marbet Viajes Espana S. A.
Barcelona
100,0
Ramsey, New Jersey
100,0
Würth Inter Werbung GmbH
Italien
USA
marbet Marion & Bettina Würth s.r.l.
Leifers
100,0
Sales Academy S.r.l.
Tramin
100,0
Wurth International Trading America, Inc.
Übrige Gesellschaften
Gesellschaft
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Argentinien
WUMET S.A.
Deutschland
Canuelas
100,0
Australien
Global Fasteners (Aust) Pty. Ltd.
Gesellschaft
AHS Autohaus und -Service Beteiligungs GmbH
Künzelsau
100,0
Ingelfingen
100,0
CONMETALL Vermietungsgesellschaft mbH
Celle
100,0
CONMETALL Verwaltungs-GmbH
Celle
100,0
Oberhausen
100,0
Eschborn
100,0
Mainz
94,0
Forderungsmanagement GmbH
Künzelsau
49,0
Erbschloe Werkzeug Vertriebsgesellschaft mbH
Wuppertal
100,0
Eschborn
100,0
Freiburg im Breisgau
45,0
AHS Autohaus und -Service GmbH & Co. KG
Seven Hills
100,0
Belgien
Würth Industry Belgium N.V.
Lokeren
100,0
dress & safe Verwaltungs-GmbH
Schösswender Benelux BVBA
Merksen
100,0
elektro-süd-union Vertriebs-GmbH
Würth Belux N.V.
Turnhout
100,0
Enzinas Grundstücksverwaltungsgesellschaft
Gaborone
100,0
Botswana
Würth Solergy Botswana Pty. Ltd.
mbH & Co. Vermietungs KG
Brasilien
Wurth Energia Solar do Brasil Ltda.
Cotia
100,0
China
Midcom Hong Kong LTD
142
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
EOS KSI Verwaltungsgesellschaft für
ESB Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH
Hongkong
100,0
EuroSun GmbH
Übrige Gesellschaften
Gesellschaft
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Deutschland
Felo Holland-Letz GmbH & Co KG
FFP Montageteileproduktion Vertriebs-GmbH
Gesellschaft
Deutschland
Neustadt
100,0
Sonderschrauben Hamburg GmbH Eiben & Co.
Waldenburg
100,0
SWG Schraubenwerk Gaisbach Besitz-GmbH &
Gavia Grundstücksverwaltungsgesellschaft
Co. KG
mbH & Co. Objekte Ratingen und Ingolstadt
SYNFIBER AS & Co. beschränkt haftende KG
Vermietungs OHG
Grass Verwaltungs-GmbH
Grass Verwaltungs GmbH
Grundstücksgesellschaft Berlin Chemnitz Erfurt GbR
100,0
Waldenburg
90,0
Worms
100,0
95,0
TUNAP Industrie Chemie GmbH
Wolfratshausen
100,0
Verl
100,0
TUNAP Deutschland Vertriebs - GmbH
Wolfratshausen
100,0
Reinheim
100,0
UNI ELEKTRO Fachgroßhandel GmbH
Linden
100,0
Künzelsau
49,0
Uni Elektro Fachgroßhandel & Co. Grundstücks verwaltungsgesellschaft OHG
Eschborn
100,0
UNI ELEKTRO Handels- und Beteiligungs-GmbH
Eschborn
100,0
100,0
Grundstücksgesellschaft Cottbus Magdeburg GbR
Künzelsau
49,0
Alpirsbach
100,0
Neustadt
100,0
IVT Installations- und Verbindungstechnik
Verwaltungs-GmbH
Künzelsau
Mainz
Hettich-Verwaltungsgesellschaft mbH
Holland-Letz GmbH
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Werkzeugtechnik Niederstetten Verwaltungs-GmbH
Künzelsau
WLC Würth-Logistik-Verwaltungs-GmbH
Künzelsau
100,0
Würth Elektronik ICS Verwaltungs-GmbH
Künzelsau
100,0
Pforzheim
100,0
Rohr
75,0
Künzelsau
100,0
LOGO Grundstücks-Verwaltungsgesellschaft mbH
Göppingen
100,0
Würth Elektronik Rot am See Verwaltungs-GmbH
Rot am See
100,0
LOGO Grundstücksgesellschaft mbH & Co. oHG
Göppingen
100,0
Würth Elektronik Schopfheim Verwaltungs-GmbH
Schopfheim
100,0
KOSY Gesellschaft zur Förderung des
holzverarbeitenden Handwerks mbH
LUXERO Verwaltungs GmbH
Würth Elektronik FLATcomp Systems VerwaltungsGmbH
Dreieich
100,0
Würth GmbH & Co. KG Grundstücksgesellschaft
Marbet Marion & Bettina Würth Verwaltungs-GmbH
Künzelsau
100,0
Würth Leasing Verwaltungsgesellschaft mbH
Marbet Reiseservice Verwaltungs-GmbH
Künzelsau
100,0
Würth Logistic Center Europe GmbH
Wuppertal
100,0
Würth Solar Verwaltungsgesellschaft mbH
Waldenburg
100,0
Finnland
Wuppertal
100,0
Weilerbach
100,0
Großbritannien
Direct Industrial Supplies Limited
Wednesbury
100,0
Co. Objekt Waldenburg oHG
Göppingen
100,0
Industrial Supplies Direct Limited
Wednesbury
100,0
PIRUS Grundstücks-Verwaltungsgesellschaft mbH
Göppingen
100,0
MAC Commerce Limited
Wednesbury
100,0
PIRUS Grundstücksgesellschaft mbH & Co. oHG
Göppingen
100,0
Monks & Crane (Holdings) PLC
Wednesbury
100,0
Pronto-Werkzeuge GmbH
Wuppertal
100,0
Meister-Werkzeuge, Werkzeugfabrik Vertriebs gesellschaft mbH
Menschel Verbindungstechnik Verwaltungs-GmbH
Würth Montagetechnik GmbH
Recafinn Oy
„METAFRANC“ Möbel- u. Baubeschläge
Vertriebsgesellschaft mbH
gesellschaft mbH
Panoramahotel Grundstücksgesellschaft mbH &
Siller & Laar Schrauben- Werkzeug- und
Beschläge- Handel Verwaltungs-GmbH
Augsburg
100,0
51,0
100,0
Künzelsau
100,0
Dresden
100,0
Künzelsau
100,0
Riihimäki
95,0
Chaville
100,0
Frankreich
Grass France S.A.R.L.
MKT Metall-Kunststoff-Technik Beteilungs-
Künzelsau
Göppingen
Monks & Crane Limited
Wednesbury
100,0
Si3 Limited
Wednesbury
100,0
Godalming
100,0
Winzer Würth Industrial Ltd.
143
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Übrige Gesellschaften
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Gesellschaft
Großbritannien
Würth Industrial Fasteners Limited
Pakistan
Wednesbury
100,0
Würth Pakistan (Private) Limited
Belfast
100,0
Polen
Neumarkt
100,0
Brantford
100,0
Wurth Northern Ireland Ltd.
Italien
Reisser-Pol. Sp. z.o.o.
Recabe s.r.l.
Kanada
Wuerth Modyf Polska Sp. z.o.o.
Karatschi
100,0
Chelmno
100,0
Warschau
100,0
Voronezh
100,0
Bratislava
100,0
Maspalomas
100,0
Mazagón-Huelva
100,0
Vitoria
100,0
Chempet
100,0
Zelenec
100,0
Russland
Wurth Industry of Canada Limited
Kirgisien
Würth Central Russia
Slowakei
Würth Central Asia Logistic
Bishkek
100,0
Mali
Hommel Hercules France, s.r.o.
Spanien
Würth Solergy Mali SARL
Korofina
100,0
FINCA INTERMINABLE, S.L.
Casablanca
100,0
Würth Industrie Logistik Espana S.A.
Marokko
Würth Maroc SARL
Gesellschaft
Anteile
WürthGruppe
Sitz
in %
Prineto Hispaña S.A.
Südafrika
Mauritius
Wurth Electronics International Holdings
Immosa ZA (Pty.) Ltd.
(Mauritius) Ltd.
Tschechische Republik
Port Louis
100,0
Reynosa
100,0
Ungarn
Mexiko
Schössmetall, spol. s r.o.
Würth McAllen Bolt de Mexico S de RL de CV
Würth McAllen Maquila Services S de RL de CV
Reynosa
100,0
„Hommel Hercules Werkzeughandel“
Würth Service Supply de Mexico
Mexicali
100,0
Hungária Szerszám Kereskedelmi Kft
Budapest
100,0
WÜRTH Faipari Kft
Budapest
100,0
Niederlande
Normfest Nederland B.V.
USA
Well
100,0
Reca Nederland B.V.
AN Well
100,0
AFT Inc.
Chicago
100,0
Würth Modyf NL B.V.
's-Hertogenbosch
100,0
R.W. Ramsey Realty Corporation
Ramsey, New Jersey
100,0
Wurth Industry North America LLC
Ramsey, New Jersey
100,0
Würth Wood-Division Holding LLC
Ramsey, New Jersey
100,0
Österreich
Metzler GmbH
Zu (1): Gesellschaften sind auch im Geschäftsbereich Handel tätig.
144
Feldkirch
100,0
L. Führungsgremien
Konzernführung
Die Konzernführung ist das oberste Entscheidungsgremium der Würth-Gruppe. Sie besteht aus sieben Mitgliedern und ist
vergleichbar mit dem Vorstand einer Konzern­holding. Zu den wichtigsten Aufgaben der Konzern­führung gehören die strategische Unternehmensplanung, die Auswahl von Führungskräften sowie die Steuerung der strategischen Geschäftseinheiten
und Funktionalbereiche.
Robert Friedmann
Sprecher der Konzernführung
der Würth-Gruppe
Joachim Kaltmaier
Mitglied der Konzernführung
der Würth-Gruppe
Wolfgang Rampmaier
Mitglied der Konzernführung
der Würth-Gruppe
Peter Zürn
Stellvertretender Sprecher
der Konzern­führung
der Würth-Gruppe
Michel Kern
Mitglied der Konzernführung
der Würth-Gruppe
Dr. Reiner Specht
Mitglied der Konzernführung
der Würth-Gruppe
Jürg Michel
Mitglied der Konzernführung
der Würth-Gruppe
145
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Beirat
Der Beirat ist das oberste Überwachungs- und Kontrollorgan der Würth-Gruppe. Er berät in Fragen der Strategie, genehmigt
die Unternehmensplanung sowie die Verwendung der Finanzmittel. Er bestellt die Mitglieder der Konzernführung, der Führungskonferenz und die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der umsatzstärksten Gesellschaften.
Bettina Würth
Beiratsvorsitzende
der Würth-Gruppe
Dr. Frank Heinricht
Vorsitzender der Geschäftsführung
Heraeus Holding GmbH, Hanau
Dr. Bernd Thiemann
Stellvertretender Beiratsvorsitzender
der Würth-Gruppe, ehemaliger Vor­­
sitzender des Vorstands der Deutschen
Genossenschaftsbank AG
Axel C. A. Krauss
Mitglied des Aufsichtsrats Unilever
Deutschland, Hamburg
Rolf Bauer
Ehemaliges Mitglied der Konzern­
führung der Würth-Gruppe
Peter Edelmann
Mitglied der Geschäftsführung
Voith GmbH, Heidenheim
Hans G. Güldenberg
Mitglied des Aufsichtsrats
Brauns-Heitmann, Warburg
146
Dr. Bernd-Albrecht von Maltzan
Bereichsvorstand
Private Wealth Management
Deutsche Bank AG, Frankfurt/Main
Dr. Martin H. Sorg
Wirtschaftsprüfer, Partner der
Anwaltssocietät Binz & Partner,
Stuttgart
Dr. h. c. Uwe Zimpelmann
Ehemaliger Sprecher des Vorstands
Landwirtschaftliche Rentenbank,
Frankfurt /Main
Ehrenvorsitzender des Beirats
Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth
Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrats
der Würth-Gruppe
Ehrenmitglied des Beirats
Dr. Michael Rogowski
Vorsitzender des Stiftungsrats
Hanns-Voith-Stiftung, Heidenheim
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Überblick Würth-Gruppe
Würth-Gruppe
Umsatz
Mitarbeiter
Betriebsergebnis vor Steuern*
Umsatzrendite
EBIT
EBITDA
Jahresüberschuss
Cashflow aus operativer Tätigkeit
Investitionen
Eigenkapital
Bilanzsumme
Rating Standard & Poor‘s **
Rating Fitch Ratings **
Mio. EUR
Anzahl
Mio. EUR
in %
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
2006
2007
2008
2009
2010
7.748
54.906
515
6,7
549
749
307
411
425
2.278
5.083
A/stable
A/stable
8.489
63.699
640
7,5
679
908
419
506
479
2.402
5.680
A/stable
A/stable
8.816
62.811
545
6,2
575
853
367
434
453
2.517
6.107
A/stable
A/stable
7.522
57.882
235
3,1
267
549
111
800
261
2.600
6.292
A/neg.
A–/neg.
8.633
62.433
385
4,5
398
690
268
216
283
2.867
6.826
A/stable
A–/stable
Der Konzernjahresabschluss der Würth-Gruppe wird nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt.
*Ergebnis vor Ertragsteuern, Abschreibungen auf Firmenwerte und Finanzanlagen sowie ergebniswirksamen Veränderungen der
als Fremdkapital ausgewiesenen Minderheitsanteile
**Abkürzung zum Rating: Outlook negativ: /neg.
Umsatz
Würth-Gruppe in Mio. EUR
Betriebsergebnis
Würth-Gruppe in Mio. EUR
8.000
8.816
7.748
8.633
515
6.000
12,0
545
450
9,0
Jürgen Klohe /Jörg Murawski
Würth Elektronik Gruppe
Jürgen Graf
Funktion Logistik
Helmut Gschnell
Würth-Linie Italien,
Würth Albanien,
Spezialisten Italien
Norbert Heckmann
Sprecher der Geschäftsleitung
der Adolf Würth GmbH & Co. KG
385
4.000
300
6,0
235
2.000
150
2006
2
2007
2008
2009
2010
3,0
2006
2007
2008
2009
Uwe Hohlfeld
Geschäftsführer Finanzen
der Adolf Würth GmbH & Co. KG,
stellvertretendes Mitglied der
Konzernführung
Rainer Bürkert
Division Industrie
640
600
7.522
Joachim Breitfeld
Chemie-Gruppe
(seit 1.1.2011)
Aleksandar Grgic
Teilregion Osteuropa
und Würth-Linie Naher Osten
(ohne Dubai)
Betriebsergebnis in Mio. EUR
Umsatzrendite in Prozent
8.489
Führungskonferenz
Die Führungskonferenz bildet die operative Konzerngeschäftsleitung der Würth-Gruppe. Ihre 22 Mitglieder führen jeweils eine
strategische Geschäftseinheit oder verantworten einen Funktionalbereich.
Bernd Herrmann
Elektrogroßhandel, Funktion IT,
IT-Gruppe
Svein Oftedal
Würth-Linie Großbritannien,
Irland, Skandinavien (ohne
Finnland), Würth Südafrika
Juan Ramírez
Würth-Linie Spanien,
Frankreich, Mittel- und
Südamerika
Pentti Rantanen
Würth-Gruppe Finnland und
Baltikum
Werner Rau
Funktion Einkauf,
Handel mit DIN- und
Normteilen und Edelstahl
Robert Stolz
Würth-Linie Auto USA,
Würth-Linie Holz USA und Kanada
Zekeriya Uluca
Würth-Linie Türkei
und Teilregion Asien
C. Sylvia Weber
Leitung Museum/ Kunsthalle Würth,
Kuratorin Sammlung Würth
Mario Weiss
Division Auto (Würth-Linie)
(seit 1.1.2011)
Alois Wimmer
Produktion von Schrauben
und Dübeln
Markus Würth
Division Holz (Würth-Linie),
Division Bau (Würth-Linie),
Würth-Linie Belgien und Portugal
Alfred Wurmbrand
Würth-Linie Österreich
und Teilregion Osteuropa
Peter Schneider
reca Group
2010
147
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Bestätigungsvermerk des
Unabhängigen Abschlussprüfers
Unternehmensprofil
Dem vollständigen Konzernabschluss einschließlich der Aufstellung des Anteilsbesitzes und dem Konzern­
lagebericht wurde vom Konzernabschlussprüfer der folgende Bestätigungsvermerk erteilt:
Familienunternehmen auf Wachstumskurs. Das Mutterunternehmen der Würth-Gruppe, die
Adolf Würth GmbH & Co. KG, wurde 1945 im baden-württembergischen Künzelsau von Adolf Würth
gegründet. Nach dem frühen Tod des Vaters im Jahre 1954 übernahm der heutige Vorsitzende des
Stiftungsaufsichtsrats der Würth-Gruppe, Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth, im Alter von 19 Jahren
das Unternehmen. Aus der damaligen Schraubenhandlung mit einem Umsatz von 80.000 Euro baute
er den Weltmarktführer im Handel mit Befestigungs- und Montagetechnik auf.
„Wir haben den von der Würth-Gruppe, Künzelsau, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Konzern-Gewinnund-Verlust-Rechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Konzern-Bilanz, Konzern-Kapitalflussrechnung, Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und Konzernanhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar
bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in
der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften
liegt in der Verantwortung der Konzernleitung der Würth-Gruppe. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns
durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Ergänzend
wurden wir beauftragt zu beurteilen, ob der Konzernabschluss auch den IFRS insgesamt entspricht.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW)
festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen
und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter
Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung
der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld
des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit
des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und
Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der
angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter
sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung,
dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS,
wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen
Vorschriften sowie den IFRS insgesamt und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem
Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der
zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“
Stuttgart, 18. März 2011
Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
BenzingerHinderer
WirtschaftsprüferWirtschaftsprüfer
148
Die Geschäftsbereiche der Würth-Gruppe gliedern sich in zwei Einheiten: Die Gesellschaften der
Würth-Linie und die Allied Companies. Das klassische Kerngeschäft, der Vertrieb von Montage- und
Befestigungsmaterial, ist nach wie vor Tätigkeitsschwerpunkt der Unternehmen der Würth-Linie. Die
Allied Companies sind als Handels- oder Produktionsunternehmen in verwandten Geschäftsfeldern
und als Finanzdienstleister tätig. Die ebenfalls den Allied Companies zugeordnete Geschäftseinheit
Diversifikation umfasst zudem Dienstleistungsbetriebe in der Logistik, Hotels und Gastronomiebetriebe
sowie eine Juniorenfirma.
Konzentration auf die eigene Kernkompetenz sowie die Unternehmenskultur prägen den Konzern in
seiner Strategie und Weiterentwicklung. Vor allem der kundennah ausgerichtete Vertrieb, der damit
verbundene Servicegedanke und das Qualitätsniveau auf höchster Ebene zeichnen die Leistungen
und Produkte der Würth-Gruppe aus.
Würth ist Qualität und Kundennähe. Das visionäre Denken der Führungsverantwortlichen und aller
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter treibt das Unternehmen zum Erreichen immer neuer Meilen­steine an.
Der Führungsstil des Hauses ist geprägt von Hochachtung vor den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
und deren Leistung. Dies unterstreicht den Anspruch des Unternehmens, das optimistisch, dynamisch
und verantwortungsbewusst seine Kunden nicht nur zufriedenstellen, sondern begeistern will.
Ergebnisse 2010
» Der Umsatz der Würth-Gruppe ist um 14,8 Prozent auf 8,6 Milliarden Euro gestiegen.
» Das Betriebsergebnis entwickelt sich mit 385 Millionen Euro stärker als erwartet.
» Die Würth-Gruppe ist mit 408 Einzelgesellschaften in 84 Ländern marktaktiv.
» 62.433 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind weltweit in der Würth-Gruppe beschäftigt,
davon über 30.000 als fest angestellte Verkäufer.
1
Würth Kompakt Führung konzernlagebericht konzernabschluss
Inhalt
1
Impressum
4
1
1
2
3
Unternehmensprofil
Ergebnisse 2010
Überblick Würth-Gruppe
Geschäftsbereiche 2010
Führung
4
8
12
13
14
15 16
17
18
Herausgeber
Würth-Gruppe
Würth Kompakt
Bericht des Beirats
Vorwort des Sprechers
der Konzernführung
Rechtliche Struktur und Organisation
der Würth-Gruppe
Beirat
Konzernführung
Führungskonferenz
Meilensteine der Würth Historie
Jubiläum 2010
31
32
33
34
35
36
37
38
Die Geschäftseinheiten
der Allied Companies:
Elektrogroßhandel
Handel
reca Group
Produktion
Werkzeuge
Elektronik
Schrauben und Normteile
Finanzdienstleistungen
39
44
46 50
53
54
55
56
Ertrags-, Vermögens- und
Finanzlage
Forschung und Entwicklung
Risiko- und Chancenbericht
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Unternehmerische Verantwortung
Corporate Governance Bericht
Nachtragsbericht
Prognosebericht
Hauptsitz:
Reinhold-Würth-Straße 12 –17
74653 Künzelsau, Deutschland
Nebensitz:
Hauptstrasse 78
9400 Rorschach, Schweiz
59
24 Die Geschäftsbereiche
der Würth-Gruppe
26 27 28
29
30
Die Divisionen der Würth-Linie:
Metall
Auto
Holz
Industrie
Bau
Konzernabschluss
60 Konzern-Gewinn-und-Verlust Rechnung
61 Konzern-Gesamtergebnisrechnung
62 Konzern-Bilanz
64 Konzern-Kapitalflussrechnung
66 Konzern-Eigenkapital veränderungsrechnung
67 Konzern-Wertschöpfungsrechnung
68 Konzernanhang
Produktion
Scanner GmbH Künzelsau
Lektorat
Gisela Gloger, Konstanz
Verantwortlich für den Inhalt
Robert Friedmann, Joachim Kaltmaier
Druck
Firmengruppe APPL, aprinta druck,
Wemding
Redaktion, Koordination
Maria Theresia Heitlinger, Silke Hofmann,
Sarah Rummel, Ralf Schaich, Sigrid Schneider,
Martina Skibowski, Claudia Zürn
Fotonachweis
Scanner GmbH (S. 17, 26–38)
Andi Schmid (S. 4, 9, 14, 17, 29)
Archiv Würth (S. 16)
Die Redaktion dankt allen Kolleginnen und
Kollegen, die zur Erstellung des Geschäftsberichts
beigetragen haben.
Printed in Germany. Alle Rechte vorbehalten.
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit
Genehmigung.
Konzernlagebericht
18 Konjunkturelles Umfeld
19 Geschäftsverlauf
20 Umsatz nach Regionen
Design-Konzept
HGB Hamburger Geschäftsberichte
GmbH & Co. KG, Hamburg
Dieser Konzerngeschäftsbericht erscheint auch in
englischer Sprache.
Die deutsche und englische Sprachversion sowie
weitere Informationen zur Würth-Gruppe sind im
Internet abrufbar unter:
www.wuerth.com
Kontakt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
der Würth-Gruppe
Telefon +49 7940 15-1186
Telefax +49 7940 15-4400
[email protected]
ZAHLEN. DATEN. FAKTEN.
2010
Geschäftsbericht der Würth-Gruppe 2010
Für das Geschäftsjahr 2020
hat die Würth-Gruppe das Ziel,
mit 100.000 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern einen
Umsatz von 20 Milliarden Euro
zu erwirtschaften.
www.wuerth.com
22
Von der
Aufs Unternehmen
Geschäftsbericht der Würth-Gruppe 2010
Geschäftsbericht der Würth-Gruppe 2010
Für das Geschäftsjahr 2020
hat die Würth-Gruppe das Ziel,
mit 100.000 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern einen
Umsatz von 20 Milliarden Euro
zu erwirtschaften.
www.wuerth.com
22
Von der
Aufs Unternehmen
Geschäftsbericht der Würth-Gruppe 2010
Geschäftsbericht der Würth-Gruppe 2010
Für das Geschäftsjahr 2020
hat die Würth-Gruppe das Ziel,
mit 100.000 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern einen
Umsatz von 20 Milliarden Euro
zu erwirtschaften.
www.wuerth.com
212
22
211
unternimm was.
Ideen erfolgreich in die Tat umsetzen
14 Schritte für Unternehmungslustige
unternimm was.
Ideen erfolgreich in die Tat umsetzen
Illustriert von Tomi Ungerer
14 Schritte Für Unternehmungslustige
Erster Schritt
Mach eine Bestandsaufnahme. ....2
Zweiter Schritt
Gib Dein Bestes. ..............................4
Dritter Schritt
Pack mit an. ...................................6
Vierter Schritt
Festige Beziehungen. ....................8
Fünfter Schritt
Sei zur Stelle. ................................10
Sechster Schritt
SUCHE DIE LÖSUNG. ......................12
Siebter Schritt
Verlasse Dein Haus. .....................15
Achter Schritt
Lerne die Welt kennen. ...............16
Neunter Schritt
Liebe, was Du tust. .......................18
Zehnter Schritt
Bleib neugierig. ...........................20
Elfter SchrittDenke kreuz und quer. ..............22
Zwölfter Schritt teil Dein Glück mit anderen. .....26
Dreizehnter Schritt Zeig Benimm. ................................29
Vierzehnter Schritt
Bleib bescheiden. .........................30
2
Erster Schritt: Mach eine Bestandsaufnahme.
Mit Lust ans Werk
3
Unternehmenskultur kann man nicht konstruieren. Absurd wäre, sie aus
Lehrbüchern schöpfen zu wollen. Über 60 Jahre ist unsere Unter­nehmens­­­kultur evolutionär gewachsen, immer steht der Mensch im Mittelpunkt.
Gemeinsam Ziele verfolgen, gemeinsam Erfolge feiern
Oft werde ich gefragt, welche Strategien hinter der Entwicklung von
Würth stehen und ob es ein geheimnisvolles Erfolgsrezept gibt. Die
Antwort darauf ist ziemlich einfach: In der Firmengeschichte gab es
keinen „Big Bang“. Schritt für Schritt sind wir vorwärts gegangen,
harmonisch, homogen, konsequent, ohne Brüche und Friktionen. Wegmarken sind gleichwohl die frühe Internationalisierung und die familiäre,
gute Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern und Geschäftsleitung.
Geradlinig, berechenbar, optimistisch, leistungsbereit
Ich bin mir sicher, dass Menschenführung zu mehr als fünfzig Prozent
über Gewinn und Verlust entscheidet, während Kapital und Produkte
nur nachgeordnete Bedeutung haben. Würth garantiert für engagierte
Mit­arbeiter hohe Arbeitsplatzsicherheit. Unsere Beschäftigten ant­worten
darauf mit Loyalität. Wir sind zielstrebig, begeistert und ins Wachstum
geradezu verliebt. Dabei ist und bleibt Würth ein Familienunternehmen
mit regionalen Wurzeln und Zweigen, die in alle Welt reichen.
Wer eine Leiter benutzt, weiß, wo er hin will
Dieses Büchlein soll Lust auf Unternehmungen und auf unser Unter­
nehmen machen. Es zeigt in 14 Schritten auf, wie Ideen erfolgreich
in die Tat umgesetzt werden. Zur Illustrierung der Kapitel haben wir
Tomi Ungerer um seine Entwürfe gebeten. Als Leitmotiv hat er die
Leiter gewählt. Wer eine Leiter benutzt, weiß, wo er hin will. Doch zu
Beginn steht die Prüfung: Habe ich alles, um Sprosse für Sprosse
nach oben zu klettern? Bei der Lektüre wünsche ich viel Vergnügen.
Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth
Tomi Ungerer (links)
mit Reinhold Würth
4
Zweiter Schritt: Gib Dein Bestes.
Damit der Eiffelturm BeStehen bleibt
Würth steht für Qualität – an jedem Ort und zu jeder Zeit. Alle Würth
Mitarbeiter weltweit, darunter mehr als 500 dem Bereich Qualität
zugeordnet, sorgen dafür, dass Produkte und Prozesse ständig weiterentwickelt werden. So hält Würth höchsten Ansprüchen stand.
Das Unternehmen Eiffelturm
Fast sieben Millionen Menschen aus aller Welt besuchen jedes Jahr
das Wahrzeichen der französischen Hauptstadt Paris. Um die beeindruckende Sehenswürdigkeit zu erhalten, bedarf es eines enormen organisatorischen und technischen Aufwands, schließlich ist der Eiffelturm
an allen 365 Tagen im Jahr geöffnet.
Würth stützt und unterstützt
Zur Instandhaltung des filigranen Bauwerks liefert Würth an die
Société d‘Exploitation de la Tour Eiffel Schrauben, Schraubendreher,
Metallbohrer, Akkubohrschrauber und Akkubohrhämmer. Die Restauratoren tragen Schutzanzüge, Atem- und Augenschutz, Schutzmasken
und Handschuhe – alles von Würth.
5
6
Dritter Schritt: Pack mit an.
Logisch, dass hier was läuft
7
Über das Logistikzentrum in Künzelsau beliefert die Adolf Würth GmbH
& Co. KG ihre Kunden in ganz Deutschland, sichert den Nachschub
der bundesweit 319 Niederlassungen und beschickt die Gesellschaften
der Würth-Linie weltweit mit Produkten. Das sind 420 Tonnen Ware
an einem Tag.
Es geht los!
In der Arbeitsvorbereitung geht um 3.30 Uhr das Licht an: Die
ersten Mitarbeiter planen, was in den nächsten Stunden zu
tun ist. Pünktlich um 5.30 Uhr fällt der Startschuss. Die Bestellung
wird zum Paket.
Jeder packt mit an:
25.000
110.000
25.000
1.000
60
670
Kundenaufträge
Auftragspositionen
Pakete
Paletten
Lkw
Logistikmitarbeiter/innen
schaffen das jeden Tag!
8
Vierter Schritt: Festige Beziehungen.
Hand in Hand
Starke Partner wachsen gemeinsam. Die Erfolgsgeschichte von Würth
ist auch das Ergebnis vieler Tausend Partnerschaften zwischen unserem
Unternehmen und unseren Kunden, zwischen Innen- und Außendienst,
zwischen Lieferanten und unserem Vertrieb.
Reinhold Würth
pflanzt eine Rotbuche
beim Partner-Kunden
Holzbau Mögerle in
Künzelsau-Gaisbach.
Der Kunde ist Partner
Der Würth Außendienstmitarbeiter ist nicht einfach nur ein Verkäufer.
Er hält engen Kontakt zu seinen Kunden, besucht sie regelmäßig, informiert sie über Produktentwicklungen, präsentiert Neu­heiten und vergisst
auch den Geburtstag seines Kunden nicht. Kurzum ein Geschäftspartner,
der sich einfühlt, mitdenkt und hilft, Probleme des Kunden zu lösen.
Innen- und Außendienst bilden ein Team
Die Zusammenarbeit zwischen Innen- und Außendienst läuft Hand in
Hand. Im Team wird der Erfolg erarbeitet. Der Innendienst schafft ein
Gerüst und eine Struktur, damit der Außendienst sich ganz auf sein
Kerngeschäft konzentrieren kann: das Verkaufen.
Mit Lieferanten auf Augenhöhe
Würth entwickelt Produkte gemeinsam mit seinen Lieferanten weiter.
Das funktioniert, weil beide Seiten Wert auf langfristige Beziehungen
legen und sich gegenseitig respektieren und vertrauen. Ein durchgängig hoher Servicegrad ist Beleg für diese Partnerschaft.
9
10
Fünfter Schritt: Sei zur Stelle.
Jedem Kunden seinen Würth
Wir sollen alle Kunden gleich bedienen? Auf keinen Fall! Kleine oder
große Handwerksbetriebe, national und international tätige Großkunden, alle haben unterschiedliche Anforderungen. Das bedeutet, jeder
dieser Kunden benötigt ein auf ihn speziell zugeschnittenes Beratungsund Belieferungskonzept. Und das geht!
Würth sieht sich jeden Kunden genau an
Aus welcher Branche kommt er? Wie können wir ihn aufgrund seiner
Betriebsgröße und Organisation am besten unterstützen? Wie treffen
wir mit ihm am besten zusammen?
Auf der autofreien Insel Langeoog treten wir für unsere Kunden kräftig in die Pedale.
Würth ist da
Mit 30.410 Außendienstmitarbeitern und 1.013 Verkaufsniederlassungen weltweit, über intensive Telefonbetreuung und natürlich via
Internet: Würth ist überall erreichbar. Kein Weg ist uns zu weit: Sogar
mit dem Fahrrad bringen wir das kleinste Paket zu unseren Kunden auf
die autofreie Nordseeinsel Langeoog.
Wozu der ganze Aufwand?
Würth schafft seinen Kunden Freiraum. Freiraum bedeutet Zeit, Zeit
bedeutet Geld. Das alles zusammen bedeutet: Würth Kunden haben
den Kopf frei, können sich auf ihr eigentliches Geschäft konzentrieren
und setzen ihre Ideen erfolgreich in die Tat um.
11
12
Sechster Schritt: SUCHE DIE LÖSUNG.
Tüfteln für den Kunden
13
Innovationsmanagement spielt seit Jahren eine zentrale Rolle in der
gesamten Würth-Gruppe. Die Zusammenarbeit mit unabhängigen Instituten und Hochschulen sowie einem Beirat aus dem Kreis der Würth
Kunden und praxisorientierte Anregungen aus persönlichen Kundenkontakten sind die Basis für die aktive Produktentwicklung. Dabei
kann die Lösung Hightech sein – muss aber nicht. Oberstes Ziel ist der
Nutzen für den Kunden. Ihn wollen wir begeistern!
Was ist die Aufgabe des Kundenbeirats?
Joachim Wohlfeil: „Das Gremium, das auf eine Initiative von
Reinhold Würth eingerichtet wurde, feiert 2011 bereits sein 30-jähriges
Bestehen. Ziel ist es, das Unternehmen bei seiner Ausrichtung auf die
Kunden­bedürfnisse zu unterstützen. Alle Mitglieder sind selbst Handwerker und können so wichtige Impulse geben.”
Welche Entwicklung beobachten Sie bei Würth?
„Exemplarisch möchte ich die Handwerkzeuge nennen, die Würth
bereits 50 Jahre im Sortiment hat. Über die letzten Jahre hat sich
Würth in diesem Sortimentsbereich in die Champions League entwickelt und bietet heute exzellente, teilweise sogar vom TÜV als
Referenz getestete Werkzeuge.”
Was ist das Besondere an den Würth Produkten?
„Scheinbar einfache Produkte werden von Würth so weiter­entwickelt,
dass sie den Kunden eine Arbeitserleichterung bieten. So hilft eine
Farbkennzeichnung auf Bits und Schraubendrehern dem Handwerker,
die passenden Komponenten schneller zusammenzu­finden. Klingt
simpel, spart aber ungemein Zeit.”
Joachim Wohlfeil, Vorsitzender
des Kundenbeirats der
Adolf Würth GmbH & Co. KG
Höchste Ansprüche auf kleinstem Raum
14
Eine Leica begleitet ihren Besitzer oft ein Leben lang. Entsprechend
hoch sind die Anforderungen an Material und Funktionalität.
Würth Elektronik erfüllt diese mit seinen Leiterplattenlösungen und ist
bevorzugter Entwicklungspartner von Leica.
Leica schätzt Würth Elektronik
als Entwicklungspartner für
inno­vative Leiterplattenlösungen.
www.we-online.de
Scharfe Fotos brauchen clevere Technik
Unter dem schlichten Namen S2 vertreibt Leica sein neues Flaggschiff
unter den digitalen Profi-Spiegelreflexkameras. Kompakt wie eine Kleinbildkamera bietet sie gleichzeitig die Vielseitigkeit und hohe Auflösung
einer Studiokamera. In die Entwicklung der S2 ist auch Würth Elektronik
als Leiterplattenspezialist eingebunden. So trägt heute eine Leiterplatte
aus Niedernhall den Sensor, der das Bild aufnimmt. Eine andere erfüllt
höchste Ansprüche als Kommunikationsplattform für den besonders
leistungsstarken Bildprozessor Maestro.
Großes Potenzial vorhanden
Die Kamera ist mit rund 20 weiteren flexiblen und starrflexiblen Leiterplatten bestückt. Durch diese „3-D“-Leiterplatten kann sehr viel Elektronik platzsparend im Gehäuse untergebracht werden. Viele flexible
Leiterplatten in der Kamera sind kompakte und komplexe „Kabel“ mit
integrierten Schnittstellen. Sie verbinden Elektronikmodule wie elektronische Baugruppen, Displays, Sensoren oder Bedienelemente.
Siebter Schritt: Verlasse dein haus.
15
16
Achter Schritt: Lerne die Welt kennen.
Würth Spirit Auf allen Kontinenten
Würth Mitarbeiter lieben die Herausforderung. Die unterschiedlichen
regionalen Gegebenheiten und das Zusammentreffen kultureller Unterschiede in neuen Märkten inspirieren sie.
„Das Erobern des indischen Marktes ist herausfordernd. Es motiviert
täglich, den Würth Spirit – integriert und gelebt auf indische Weise – und
das Unternehmen so wachsen zu sehen. Auch hier gilt: Wir lieben das
Verkaufen!“ Thomas Falk, CEO Wuerth Industrial Services India Pvt. Ltd.
„Nach Kostenreduzierungen und Personalabbau im Jahr 2009 konnten
wir 2010 unser Motto „Back to Growth” umsetzen. Bewundernswert
war für mich, mit welcher Motivation einige Mitarbeiter zurückgekehrt
sind. Toll war auch, dass wir Nachwuchskräfte einstellen konnten, die
mit ihrer Kreativität und ihrem Optimismus neue Impulse in unsere Orga­
nisation gebracht haben.“ Tabea Götz, General Manager Würth
Industry of North America LLC.
„Südafrika war nie ein Land, in dem ein Unternehmen einfach aufzubauen ist, da unsere Geschichte von Unsicherheit und unnachgiebigen
Kämpfen geprägt ist. Aber wir haben der Weltwirtschaftskrise besser
getrotzt als viele andere Länder. 2010 konnten wir gleich zwei Ereignisse feiern: Unsere „Rainbow Nation“ war Gastgeber der FIFA Weltmeisterschaft und Action Bolt hat den Teamspirit als Vorbild gewählt,
um unsere Ziele als Tochterunternehmen der Würth-Gruppe erfolgreich
zu verfolgen.“ Jasper Perumal, CEO Action Bolt (Pty.) Ltd., Südafrika
FIFA-WM-Fieber in
Südafrika: gute
Stimmung bei Würth
Action Bolt in Durban
17
18
Neunter Schritt: Liebe, was Du tust.
SEINEN WEG IM UNTERNEHMEN FINDEN
19
Ein Unternehmen kann einiges dafür tun, die Neugier, die Kreativität,
den Mut und nicht zuletzt die Unternehmungslust seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lebendig zu halten.
Gelebte Unternehmungslust:
bei „Fit mit Würth“,
in Seminaren oder auch
beim Feiern.
Hilfestellung geben
Sicherlich ist es für ein Familienunternehmen bezeichnend, dass diese Ver­
antwortung schon sehr früh vom Unternehmenseigentümer erkannt wurde.
So hat Reinhold Würth 1991 die Akademie Würth gegründet. Sie bündelt
unter anderem alle Aktivitäten des Unternehmens, die den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Hilfestellung bei der Gestaltung der Work-LifeBalance geben: Hierzu zählt beispielsweise ein umfassendes Weiter­
bildungsangebot und das Gesundheitssportprogramm „Fit mit Würth“.
Perspektiven für Mitarbeiter
Über die richtige Ausbildung und gute Rahmenbedingungen hinaus
brauchen Mitarbeiter eine Perspektive, was ihren Weg im Unternehmen angeht. Deshalb betreibt Würth konsequente Nachwuchsarbeit.
Die Adolf Würth GmbH & Co. KG, die größte Einzelgesellschaft des
Konzerns, bildet in über 60 Berufen aus. Auf internationaler Ebene
werden durch die Förderprogramme „MC Würth“ und „High Potential“
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Führungspositionen im mittleren
und oberen Management herangeführt. Ein Trainee-Programm bereitet
Mitarbeiter auf internationale Einsätze und Führungsaufgaben vor.
Studien­programme zur akademischen Qualifizierung ermöglichen das
berufsbegleitende Erlangen international anerkannter Studienabschlüsse.
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Zehnter Schritt: Bleib neugierig.
BEGLEITEN UND FÖRDERN
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Bettina Würth, Beiratsvorsitzende der Würth-Gruppe beschreibt im
Gespräch die Bedeutung von Mitarbeiterführung und welche Heraus­
forderung für den Arbeitgeber darin liegt.
Was tut Würth, um ein attraktiver Arbeitgeber zu sein?
„Karriere um jeden Preis will heute kaum noch jemand. Es ist vielmehr
eine Kombination aus Perspektive und Work-Life-Balance. An beiden
Polen müssen wir etwas bieten. Deshalb entwickeln wir unsere inter­
nationalen Nachwuchs- und Weiterbildungsprogramme ständig
weiter und machen Angebote neben dem beruflichen Alltag wie in
Kunst, Kultur und Sport.“
Was sind die Herausforderungen in der Personalentwicklung?
„Durch die veränderte Altersstruktur im Unternehmen und die veränderten
Ansprüche der Beschäftigten herrschen ganz neue Voraussetzungen für
die Mitarbeiterführung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwarten,
dass sie individuell begleitet und gefördert werden.“
Ist ein Job bei Würth nicht stressig?
„Sicherlich fordert Würth Leistung. Entscheidend ist aber, dass wir unsere
Arbeitnehmer damit nicht alleine lassen. Es hilft dem Mitarbeiter zum
einen, wenn Ziele klar formuliert werden, wenn nachvollziehbar ist,
warum das Unternehmen einen bestimmten Weg geht. Zum anderen
ist es wichtig, dass da wo Dampf aufgebaut wird, auch Dampf abgelassen werden kann. Eine offene Kommunikationskultur trägt dazu bei.“
Was fordern Sie von Ihren Beschäftigten?
„Die Unternehmungslust voll auszuleben! Natürlich haben wir klare
Anforderungen, die wir aber nicht in starre Arbeitsplatzbeschreibungen pressen. Alle sind aufgefordert, die Freiheitsgrade, die sie bekommen, zu nutzen und sozusagen als Unternehmer im Unter­nehmen
auszufüllen.“
Bettina Würth, Beirats­
vorsitzende der Würth-Gruppe
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Elfter Schritt: Denke kreuz und quer.
Bücher und Bilder inspirieren
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Würth engagiert sich in vielen Bereichen. Europaweit bieten 14 konzern­
eigene Museen und Kunstdependancen Raum zur Begegnung mit
Kunst und Kultur. Sie geben Impulse für neue Sichtweisen.
Blick ins Museo Würth La
Rioja, Verleihung Würth-Preis
für Europäische Literatur, KatzAusstellung in Schwäbisch Hall
(von links)
Kunsthalle Würth zeigt Ernst, Ungerer und Katz
„Albtraum und Befreiung. Max Ernst in der Sammlung Würth“ faszinierte
mit surrealen Schocks in der Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall.
Mit über 600 Exponaten geriet dort „Tomi Ungerer. Eklips – Neues
für die Augen von 1960 bis 2010“ zur bislang größten und erfolgreichsten Ungerer-Retro­spektive aller Zeiten. Parallel wurde in einer
kleinen Schau Christos 75. Geburtstag gewürdigt. „Alex Katz. Prints,
Paintings, Cutouts“ entstand in Kooperation mit der Albertina, Wien
und dem New Yorker Künstler, der als Meister des „Cool Painting“ gilt.
Bei der Schau im spanischen Museo Würth La Rioja „La mirada del Co­
lec­cionista“ begeisterte Picasso das Publikum. Im Musée Würth France
Erstein reflektierte die Ausstellung „Paris – Karlsruhe – Berlin: Vents d’est
et d’ouest“ künstlerische Bezüge dieser Städte untereinander.
Würth-Preis für Europäische Literatur und Würth-Literaturpreis
Den mit 25.000 Euro dotierten Würth-Preis für Europäische Literatur
erhielt Ilija Trojanow. Den Würth-Literaturpreis in Höhe von 7.500 Euro
teilten sich Ulrike Schäfer und Barbara Dickow. „Wie fühlt es sich an,
ein Tier zu sein“ war das Thema, das der Amerikaner Jonathan Franzen
während seiner Tübinger Poetik-Dozentur gestellt hatte.
www.kunst.wuerth.com
unterstützen und den Dialog fördern
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Die Gemeinnützige Stiftung Würth, deren Stiftungskapital 2010 auf
sechs Millionen Euro erhöht wurde, unterstützt Kunst und Kultur, Forschung und Wissenschaft, Bildung und Erziehung. Die Repräsentanzen in
Berlin und Brüssel fördern den Austausch zwischen Wirtschaft und Politik.
Konvent für Deutschland in der
Würth Repräsentanz Berlin,
Kinderzentrum ÜmütNadjeschda, Feldversuch der
Stiftung zur Förderung der
Reinhold-Würth-Hochschule
(von links)
www.stiftung-wuerth.de
www.wuerth-hausberlin.de
Schlagzeug, Sägemaschine und Solarroller
Der Multiperkussionist Martin Grubinger ist ein Star der Konzertsäle.
Er erhielt den Würth Preis der Jeunesses Musicales Deutschland.
Das Kinderzentrum Ümüt-Nadjeschda für Behinderte in Kirgistan
wurde mit Würth Werkzeug und einer Sägemaschine ausgestattet.
Damit können die Bewohner ihre handwerklichen Fähigkeiten schulen.
Die Stiftung zur Förderung der Reinhold-Würth-Hochschule unterstützt
einen Feldversuch mit Elektrorollern, deren „Betankung“ über eine
Photovoltaikanlage erfolgt. Das optimale Zusammenwirken der Elektromobilität mit Photovoltaiksystemen wird untersucht.
Wirtschaft und Politik im Gespräch
Die Würth Repräsentanzen in Berlin und Brüssel pflegen den Dialog mit
allen verantwortlichen gesellschaftlichen Gruppierungen und Institutionen.
Fragen zum europäischen Binnenmarkt, der europäischen Außenhandelspolitik, zur Föderalismusreform II und zum Lissabonvertrag werden
neben weiteren wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Themen diskutiert und Handlungsempfehlungen daraus an die Legislative gerichtet.
Lernen als erlebnis begreifen
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Die Freie Schule Anne-Sophie ist eine Privatschule mit Ganztagsbetreuung und arbeitet nach einem eigenen pädagogischen Konzept, bei
dem der Lernwunsch des Kindes und das Urbedürfnis des autonomen
Lernens im Mittelpunkt stehen. Zentrale Bedeutung erhält das Vertrauen
in sich selbst, in die Eltern und Lernbegleiter als Voraussetzung für die
ganz individuelle Entwicklung des Kindes: Du kannst das, was du dir
vornimmst, auch selbst erreichen!
Gymnasiale Oberstufe ab September 2010
Im Schuljahr 2010/2011 startet die Freie Schule Anne-Sophie mit der
Sekundarstufe II, dem College, und bietet damit alle Bildungsgänge
von der Grundschule bis zum Gymnasium an.
Viele junge Menschen streben die Hochschulreife an, weil sie damit
die Voraussetzung für ein Studium erfüllen. Doch Schule bietet viel
mehr. Die Schulzeit gibt jedem die Chance, sein eigenes Potenzial,
seine Fähigkeiten zu entdecken und auszuschöpfen. Genau bei diesem
Gedanken setzt die Freie Schule Anne-Sophie an: Lernen hat in erster
Linie mit einem selbst zu tun. Wenn die Jugendlichen merken, dass sie
sich über die echte Auseinandersetzung mit den Lerninhalten ihre eigene Welt erschließen können und sich diese mit der Außenwelt durchaus in Übereinstimmung bringen lässt, begreifen sie Lernen als Erlebnis
und wichtiges Stellrad zur eigenen Zukunftsgestaltung.
Beobachten und erkennen:
Die Lernpartner beobachten beim
Experimentieren, wie sich Flüssigkeiten mischen, und erarbeiten
die Bedeutung der Diffusion für
biologische Systeme. Dr. Susca,
Abteilungsleiter der Sekundarstufe II
unterstützt sie dabei.
www.freie-schule-annesophie.de
Die Freie Schule AnneSophie liegt in der
Träger­schaft der Gemeinnützigen Stiftung
Würth und wird von der
Würth-Gruppe, insbesondere von der Adolf
Würth GmbH & Co. KG,
gefördert.
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Zwölfter Schritt: teil Dein Glück mit anderen.
Ein Besuch im Hotel-Restaurant
Anne-Sophie in Künzelsau
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„Glück heißt, Stimmungen schaffen können“, sagte der Philosoph
Prentice Mulford. Zehn Uhr morgens: Es wuselt im ganzen Haus. Die
Mitarbeiter richten die Zimmer her, bereiten Leckereien in der Küche
vor und die Getränketheke muss glänzen. Wir haben uns umgeschaut
und gefragt, wie es ist, in einem Haus zu arbeiten, das sich zum Ziel
gesetzt hat, behinderte Menschen in den Arbeits­alltag zu integrieren
und Gästen einen schönen Aufenthalt zu bereiten.
Cornelia Röser, Hauskeeping
Benjamin Martin Sigmund,
Service
Serkan Güzelcoban,
Küchenchef mit Küchengehilfe
Markus Weber
Sonja Wolpert, Hauskeeping
„Es klappt nicht immer, dass ich etwas an andere davon abgebe, wenn ich
mich gut fühle. Aber ich kann auf die anderen achten. Ich bin eigentlich für
die Zimmer zuständig, aber wenn ich an der Spülküche vorbeilaufe und da
ist jemand allein, helf’ ich.“ Cornelia Röser, Hauskeeping
„Putzen, aufräumen, polieren – in erster Linie bin ich zum Arbeiten da. Es ist aber
auch schön, dass wir montags alle zusammen singen. Ich bin eher einer, der
gerne mal ein Späßle mit den Kollegen macht. Ich hab ihnen Spitznamen ge­
geben – die verrate ich jetzt aber nicht.“ Benjamin Martin Sigmund, Service
www.hotel-anne-sophie.de
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„Es ist wichtig, dass wir uns Ziele setzen und dass wir die auch verfolgen.
Es ist schön zu sehen, dass etwas gut bei den Gästen ankommt. Gleichzeitig
gehen wir sehr achtsam miteinander um. Ich muss ­wissen, mit wem ich arbeite.
Es gibt schließlich so unterschiedliche Charaktere.“ Serkan Güzelcoban,
Küchenchef
„Wenn ich eine Woche nicht im Einsatz war, dann denke ich vor dem ersten
Arbeitstag: Oh je, wie wird das wohl werden? Aber wenn erst mal der halbe
Vormittag rum ist, weiß ich wieder, dass es mir hier Spaß macht. Ich kann
einfach nicht so schnell wie das in anderen Betrieben verlangt wird. Aber
hier ist das o.k.“ Sonja Wolpert, Hauskeeping
Drei Fragen an Carmen Würth
Carmen Würth hat 1999 das Haus gegründet und es als Stätte der
Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung konzipiert.
Kann man Glück teilen?
Freilich kann man das. Es hat etwas mit Teilhabenlassen zu tun. Viele glauben,
dass sie sich oder andere dazu erziehen müssten. Für mich war es aber immer
ein grundlegendes Bedürfnis, mein Glück zu teilen.
Was bedeutet das „Teilhabenlassen“?
Carmen Würth, Gründerin
des Hotel-Restaurants
Anne-Sophie
Es gehört zu meiner Lebenseinstellung, niemanden auszuschließen. Ich achte
auf andere. Damit fängt es eigentlich an: Es ist wichtig, dass wir unsere fünf
Sinne auch gebrauchen und möglichst viel um uns herum bewusst wahrnehmen.
Wenn das funktioniert, kann ich mich über Schönes freuen und mich um
andere kümmern.
Haben Sie aus dieser Philosophie heraus das Hotel-Restaurant
Anne-Sophie gegründet?
Dem Gedanken folgt das Wort und dann die Tat. Ja, ich glaube schon, dass
es gelungen ist, das Haus mit einer besonderen Atmosphäre zu füllen. Es ist
ein Ort, auf den ich mich jedes Mal freue und auf den sich andere freuen,
weil einen hier liebe Menschen erwarten.
Dreizehnter Schritt: Zeig Benimm.
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Vierzehnter Schritt: Bleib bescheiden.
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Danke TOmi !
Die Illustrationen zu diesem Handbuch entstanden in Folge der Ausstellung „Tomi Ungerer. Eklips – Neues für die Augen von 1960 bis
2010“, die im Sommer 2010 über 65.000 Menschen in der Kunsthalle
Würth in Schwäbisch Hall begeisterte und dem knapp 80-jährigen
Künstler selbst als Wendepunkt seines Schaffens gilt. In unserer Zusammenarbeit haben wir Tomi als hellwachen Zeitgenossen, humorvollen
Zeichner und heiteren Freund des Zufalls erleben dürfen, der nach wie
vor von Neugier, Experimentierlust und der besessenen Suche nach
der vollkommenen Linie geprägt ist. Dafür danken wir Dir, Tomi!
Impressum
Herausgeber
Würth-Gruppe
Hauptsitz:
Reinhold-Würth-Straße 12 –17
74653 Künzelsau, Deutschland
Nebensitz:
Hauptstrasse 78
9400 Rorschach, Schweiz
Kontakt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
der Würth-Gruppe
Telefon +49 7940 15-1186
Telefax +49 7940 15-4400
[email protected]
Verantwortlich für den Inhalt:
Robert Friedmann,
Joachim Kaltmaier
Redaktion, Koordination
Maria Theresia Heitlinger,
Sarah Rummel, Sigrid Schneider
Design-Konzept
HGB Hamburger Geschäftsberichte
GmbH & Co. KG, Hamburg
Produktion
Scanner GmbH Künzelsau
Lektorat
Gisela Gloger, Konstanz
Druck
Firmengruppe APPL, aprinta druck,
Wemding
Fotonachweis
Ute Biber (S. 13)
Maud Chazeau (S. 5)
Marc Darchinger (S. 24)
Hochschule Heilbronn (S. 24)
Alfredo Iglesias (S. 23)
Eva-Maria Kraiss (S. 3)
Leica Camera AG, Solms (S.14 )
Scanner GmbH (S. 7, 11, 14, 19, 21,
25, 27, 28)
Julia Schambeck (S. 23, 32)
Andi Schmid (S. 23)
Archiv Würth (S. 9, 17, 19, 23, 24)
© 2011 Tomi Ungerer
© 2011 Würth-Gruppe,
Künzelsau/Rorschach
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