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Selbstnachstellende Kupplung (SAC) Technik Spezialwerkzeug / Bedienungsanleitung Der Inhalt dieser Broschüre ist rechtlich unverbindlich und ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt. Soweit rechtlich zulässig, ist die Haftung der Schaeffler Automotive Aftermarket GmbH & Co. KG aus oder im Zusammenhang mit dieser Broschüre ausgeschlossen. Alle Rechte vorbehalten. Jede Vervielfältigung, Verbreitung, Wiedergabe, öffentliche Zugänglichmachung oder sonstige Veröffentlichung dieser Broschüre ganz oder auch nur auszugsweise ohne die vorherige schriftliche Zustimmung der Schaeffler Automotive Aftermarket GmbH & Co. KG ist nicht gestattet. 2 Copyright © Schaeffler Automotive Aftermarket GmbH & Co. KG August 2012 Inhalt Inhalt Seite 1 Selbstnachstellende Kupplung (SAC) 4 1.1 Mehr Komfort durch die SAC-Kupplung 4 1.2 Längere Kupplungslebensdauer durch die Sensortellerfeder 4 1.3 Eine weitere Systemoptimierung bei der neu entwickelten SAC II 4 1.4 Systemoptimierungen durch spezifische Ausführungen 5 2 Kupplungskurs 6 2.1 Das Prinzip der selbstnachstellenden Kupplung (SAC) 7 2.2 Selbstnachstellende Kupplung (SAC) in Mehrscheibenausführung 8 3 Die gegenkraftfreie Montage einer SAC-Kupplung mit Spezialwerkzeug 9 4 Zentrierung der Kupplungsscheibe 10 4.1 Kombinationsmöglichkeiten des Universal-Zentrierdorns 10 4.2 Zentrierung BMW 11 5 Montage der SAC 12 5.1 Montagebeispiel – Spindelträger mit 3-Loch-Teilung 12 5.2 Montagebeispiel – Spindelträger mit 4-Loch-Teilung 14 5.3 Montagehinweis BMW 17 5.3.1 Für Fahrzeuge mit Führungslageraufnahme in der Kurbelwelle 17 5.3.2 Für Fahrzeuge mit Führungslager in der Getriebeeingangswelle 19 5.4 Montagehinweis Audi, Seat, Skoda und VW 21 6 Demontage der SAC 23 7 Hinweis zu den Schaeffler Katalogmedien 25 3 1 Selbstnachstellende Kupplung (SAC) 1 Selbstnachstellende Kupplung (SAC) 1.1 Mehr Komfort durch die SAC-Kupplung Da Kupplungen im Fahrzeugeinsatz Verschleiß unterliegen, hat sich LuK als erster Kupplungshersteller sehr intensiv mit einer Verschleißkompensation in der Kupplung beschäftigt und diese 1995 in Serie gebracht. Die selbstnachstellende Kupplung SAC (Self Adjusting Clutch) hat sich mittlerweile in sehr vielen Fahrzeugen ausgezeichnet bewährt. Besonders bei stark motorisierten Fahrzeugen konnte mit der SAC das Betätigen der Kupplung deutlich komfortabler gestaltet werden. 1.2 Längere Kupplungslebensdauer durch die Sensortellerfeder Die SAC aktiviert über einen Kraftsensor (Sensortellerfeder) den Verschleißausgleich mittels Verdrehen eines Rampenrings. Durch diesen Ausgleichsmechanismus ist es möglich geworden, niedrigere Betätigungskräfte zu erreichen. Mit dem Ausgleich des Kupplungsverschleißes ist es auch möglich geworden, die Kupplungslebensdauer auf das ca. 1,5-Fache zu steigern, ohne signifikante Veränderung der Betätigungskräfte über die gesamte Lebensdauer. Die Verschleißnachstellung der SAC – bestehend aus der Sensortellerfeder (Kraftsensor) und dem tiefgezogenen Stahlnachstellring – zeichnet sich durch eine sehr hohe Funktionsgenauigkeit aus. Da für eine komfortable Kupplungsbetätigung neben geringen Betätigungskräften auch ein harmonischer Betätigungskraftverlauf erforderlich ist, wurden in der SAC Möglichkeiten zur fahrzeugspezifischen Kennlinienanpassung geschaffen. Beispiel hierfür ist die Kompensationsfeder, die häufig gewünschte, flachere Kennlinien erzeugen kann. 1.3 Eine weitere Systemoptimierung bei der neuentwickelten SAC II Bei der neuen SAC II wird der Kraftsensor nicht über eine zweite Tellerfeder, sondern über aus der Haupttellerfeder herausgeformte Sensorzungen und spezielle Tangentialblattfedern mit degressiver Kennlinie erreicht. Die neue SAC II mit Ausrücklager 4 1.4 Systemoptimierungen durch spezifische Ausführungen Eine Maßnahme zur weiteren Reduzierung der Betätigungskräfte bzw. zur Optimierung des Betätigungskraftverlaufs ist die Entwicklung des etwas abgewandelten Konzepts der SAC II. Bei diesem Kupplungstyp ist der Kraftsensor hinsichtlich der Kennlinie so weit abgeändert, dass die Kupplung bei großen Betätigungshüben eine geringere Nachstellempfindlichkeit aufweist. Erreicht wird dies durch Blattfedern mit degressiver Kennlinie und eine Sensortellerfeder mit linearer Kennlinie, welche außerhalb des Drehpunkts der Haupttellerfeder angreift. In vielen Fällen kann diese Sensortellerfeder auch direkt aus der Tellerfeder in Form von Sensorzungen herausgeformt werden. Dadurch entfällt die Sensortellerfeder komplett. Mit dieser SAC II kann die Betätigungskraft bei gleichem übertragbarem Drehmoment um bis zu 15 % abgesenkt werden. Alternativ kann das Maximum der Betätigungskraft auf dem ursprünglichen Niveau belassen und das entstandene Potenzial für die Optimierung des Kennlinienverlaufs verwendet werden. Betätigungskräfte Kraft [N] 2000 konventionelle Kupplung 1000 1 3 5 7 Betätigungsweg [mm] SAC I für Fußkraftbetätigung SAC II für Fußkraftbetätigung SAC II für automatische Kupplung 5 2 Kupplungskurs 2 Kupplungskurs Selbstnachstellende Tellerfederkupplung (SAC) Motorseite Getriebeseite 1 Kupplungsgehäuse 2 Verstellring 3 Druckfeder 4 Tellerfeder 5 Sensortellerfeder 6/7 Bolzen 8 Tangentialblattfeder 9 Anpressplatte 10 Deckelanschlag 9 8 5 6 Motorseite Getriebeseite 4 1 2 3 10 7 Während der letzten Jahre hat sich bei Anwendungen mit höheren Drehmomenten bzw. Anwendungen mit erhöhten Anforderungen an die Verschleißreserve mehr und mehr der Einsatz von SAC-Kupplungen etabliert. Die wichtigsten Vorteile dieser Bauart gegenüber den bisherigen Ausführungen lauten: •niedrige Ausrückkräfte, die über die Lebensdauer annähernd konstant bleiben • dadurch hoher Fahrkomfort über die gesamte Lebens dauer •erhöhte Verschleißreserve und damit höhere Lebensdauer durch automatische Verschleißnachstellung •Überweg des Ausrücklagers wird begrenzt durch Tellerfederanschlag 6 Hieraus ergeben sich eine Reihe von weiteren Vorteilen: • • • • einfachere Ausrücksysteme kürzere Pedalwege neue Möglichkeiten zur Reduzierung des Kupplungsdurchmessers (Drehmomentübertragung) kleinerer Arbeitsbereich des Ausrücklagers über die Lebensdauer 2.1 Das Prinzip der selbstnachstellenden Kupplung (SAC) 2 Kupplungsgehäuse Sensorkraft Sensortellerfeder Ausrückkraft 1 Verstellring Druckfeder Verschleiß neu neu Verschleiß Tellerfeder Kraftsensor Bei der Kupplung mit Verschleißnachstellung wird der Anstieg der Ausrückkraft durch Verschleiß erfasst und gezielt ein Ausgleich für die abnehmende Dicke der Beläge herbeigeführt. Als wesentlicher Unterschied zu einer herkömmlichen Kupplung wird die Lagerung der Haupttellerfeder nicht fest am Deckel angenietet, sondern über eine sogenannte Sensortellerfeder abgestützt. Diese Sensortellerfeder weist einen ausreichend langen Bereich mit fast konstanter Kraft auf, im Gegensatz zu der stark degressiven Haupttellerfeder. Der horizontale Bereich der Sensortellerfeder wird gerade etwas über der gewünschten Ausrückkraft eingestellt. Solange die Ausrückkraft kleiner ist als die Haltekraft der Sensorfeder, bleibt die Drehlagerung der Haupttellerfeder beim Ausrücken an der gleichen Stelle. Wenn sich jedoch durch Verschleiß der Beläge die Ausrückkraft erhöht, wird die Gegenkraft der Sensortellerfeder überschritten, und die Drehlagerung weicht in Richtung Schwungrad aus und zwar genau so weit, bis die Ausrückkraft wieder auf die Sensorkraft abgesunken ist. Zwischen der Drehlagerung und dem Deckel entsteht bei ausweichender Sensortellerfeder ein Spalt, der zum Beispiel durch einen Keil ausgeglichen werden kann. Ausführung einer verschleißnachstellenden Kupplung mit Kraftsensor Der Kraftsensor mit dem Dickenausgleich über Keile lässt sich recht elegant und einfach verwirklichen. Im Vergleich zur konventionellen Kupplung kommen nur eine Sensorfederung (orange) und ein Rampen-/Verstellring (gelb) hinzu. Die Sensortellerfeder ist außen im Deckel eingehängt und bildet mit ihren inneren Zungen die Lagerung für die Haupttellerfeder. Die Keile, die die eigentliche Nachstellung bringen, sind wegen der Fliehkräfte in Umfangsrichtung angeordnet. Dazu läuft ein Stahlverstellring mit Rampen auf gegenüberliegenden Rampen im Deckel. Der Stahlverstellring wird über Druckfedern in Umfangsrichtung vorgespannt, damit er bei ausweichender Sensortellerfeder die Lücke zwischen Tellerfederlagerung und Deckel ausfüllen kann. Grafik 1 zeigt die Ausrückkraftverläufe für eine konventionelle Kupplung im Neuzustand sowie im Verschleißzustand der Beläge. Im Vergleich dazu zeigt die Grafik 2 die viel niedrigere Ausrückkraft der selbstnachstellenden Kupplung (SAC), deren Kennlinie sich auch im Verlauf der Lebensdauer praktisch nicht verändert. Als weiterer Vorteil ergibt sich eine höhere Verschleißreserve, die jetzt nicht mehr, wie bei konventionellen Kupplungen, von der Länge der Tellerfederkennlinie abhängt, sondern von der Rampenhöhe und damit ohne weiteres auf etwa 3 mm bei kleinen und bis zu ca. 10 mm bei sehr großen Kupplungen gesteigert werden kann. Dies stellt einen entscheidenden Schritt in Richtung hohe Lebensdauer der Kupplungen dar. Selbstnachstellende Tellerfederkupplung (SAC) in Mehrscheibenausführung Leistungsstärkere Motoren mit Drehmomenten bis zu 500 Nm benötigen Kupplungen mit höheren Übertragungsmomenten. Fast zwangsläufig ist damit trotz des Einsatzes selbstnachstellender Kupplungssysteme auch die Pedalkraft angestiegen. Zwar konnte dieser Anstieg durch verschiedene Maßnahmen (z. B. durch verbesserte Ausrücksysteme) in Grenzen gehalten werden, trotzdem wurden immer stärker Forderungen nach Kupplungen mit reduzierter Betätigungskraft erhoben. 7 2 Kupplungskurs 2.2 Selbstnachstellende Kupplung (SAC) in Mehrscheibenausführung Motorseite 14 11 Getriebeseite 13 9 2 6 Motorseite 14 11 8 1 13 1 Kupplungsgehäuse 2 Verstellring 3 Druckfeder 4 Tellerfeder 5 Sensortellerfeder 6/7 Bolzen 8 Tangentialblattfeder 9 Anpressplatte 10 Deckelanschlag 11 Zwischenanpressplatte 12 Abhubniet 13 Kupplungsscheibe 1 14 Kupplungsscheibe 2 Der Hauptunterschied zur Einscheibenausführung ist die Ergänzung der SAC um eine Zwischenanpressplatte und drei weitere Tangentialblattfederpakete zur Gewährleistung des Abhubs der Zwischenanpressplatte. Um einen möglichst gleichmäßigen Verschleiß an beiden Kupplungsscheiben realisieren zu können, übernehmen sogenannte Abhubnieten die Steuerung der Zwischenanpressplatte. Diese gewährleisten, dass der Abhub der Zwischenanpressplatte der Hälfte des Abhubs der Anpressplatte entspricht. Für Fahrzeuganwendungen, die aus Isolationsgründen eine gedämpfte Kupplungsscheibe benötigen, kann auch dies mit einer speziellen Ausführung der Kupplungsscheibe realisiert werden. 8 9 11 5 4 Getriebeseite 10 12 3 7 8 Ein Vorteil der SAC in Mehrscheibenausführung ist, dass die mögliche Reduzierung der Ausrückkräfte bzw. bei gleichbleibender Ausrückkraft das übertragbare Motormoment gesteigert werden kann. Bei Motorkonzepten, bei denen hohe Motormomente mit hohen Motordrehzahlen einhergehen, bietet die Mehrscheiben-SAC auch die Möglichkeit, die Belagaußendurchmesser verkleinern und somit die Berstdrehzahl der Kupplungsscheiben steigern zu können. Des Weiteren kann durch ein Downsizing der Kupplungsscheiben das Massenträgheitsmoment im Vergleich zu einer für eine Einscheibenausführung benötigten Kupplungsscheibengröße neutral gehalten bzw. unter Umständen sogar leicht verringert werden. 3 Die gegenkraftfreie Montage einer SAC-Kupplung mit Spezialwerkzeug 3 Die gegenkraftfreie Montage einer SAC-Kupplung mit Spezialwerkzeug Das Spezialwerkzeug ist für die korrekte Montage der SAC-Kupplung unerlässlich. Man muss sie gegenkraftfrei montieren, sonst besteht die Gefahr der vorzeitigen Verdrehung des Verstellrings in der Kupplungsdruckplatte. Bei Fragen zur SAC oder zum Bezug des Werkzeugs (Art.-Nr. 400 0237 10) wenden Sie sich bitte an unsere technische Hotline, Telefon: +49 (0)1 801-753-333*. * 3,9 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz, für Anrufe aus Mobilfunknetzen max. 42 Cent/Min. Inhalt des Koffers 2 1 8 6 3 9 4 1 4 7 5 Art.-Nr. 400 0237 10 10 1 2 3 4 5 10 Sechs unterschiedliche konische Buchsen zur Spreizung der beiden weißen Spann-/Zentrierelemente (15-28 mm) für die Aufnahme der Kupplungsscheibe Universal-Zentrierdorn mit Führung und Spannelement Drei aufschraubbare Zentrierdorne mit unterschiedlichen Durchmessern (12, 14 und 15 mm) für Führungslager Druckstück sowie Spindelträger mit 3- bzw. 4-LochTeilung Zentrierhülse (BMW) 6 7 8 9 10 11 11 Je vier Stehbolzen M6, M7 und M8 Vier Rändelmuttern Gewindeverschlussdeckel zum Schutz des Innengewindes Zwei Spann-/Zentrierelemente (12-28 mm) für Führungslager und Kurbelwellenbohrung Vier Spezial-Zentrierdorne (BMW) mit unterschiedlichen Durchmessern sowie dazugehörige Schrauben Stirnlochschlüssel/Entriegelungswerkzeug für vorgespannte Kupplungen (Audi, Seat, Skoda und VW) 9 4 Zentrierung der Kupplungsscheibe 4 Zentrierung der Kupplungsscheibe Die Zentrierung der Kupplungsscheibe ist von zentraler Bedeutung für die korrekte Montage des Getriebes und für die Funktion der Kupplung. Eine ordnungsgemäße Zentrierung sorgt dafür, dass die Getriebeeingangswelle bei der Montage leichtgängig durch das Nabenprofil der Kupplungsscheibe geführt wird. Die Gefahr einer Beschädigung der Kupplungsscheibe oder des Nabenprofils wird somit minimiert. Um die Zentrierung der Kupplungsscheibe an möglichst allen Fahrzeugtypen durchführen zu können, wurde ein Baukastensystem für einen Universal-Zentrierdorn entwickelt. Dieses erlaubt es, den Zentrierdorn durch Kombination der verschiedenen Einzelteile für den Bedarfsfall passend zusammenzustellen. 4.1 Kombinationsmöglichkeiten des Universal-Zentrierdorns Der Universal-Zentrierdorn ist grundsätzlich für die Anwendung an allen Fahrzeugtypen geeignet. In der Regel befindet sich ein Führungslager in der Kurbelwellenbohrung. Dessen Innendurchmesser ist kleiner als der der Nabe. Die Besonderheit des Universal-Zentrierdorns ist, dass er auch bei Anwendungen ohne Führungslager eingesetzt werden kann. In diesen Fällen kann der Innendurchmesser der Kurbelwellenbohrung größer sein als der der Nabe. Welche Zusammenstellung des Zentrierdorns zum Einsatz kommt, ist zum einen abhängig vom Innendurchmesser des Führungslagers bzw. der Kurbelwellenbohrung. Zum anderen hängt sie von der Distanz zwischen dem Führungslager bzw. der Kurbelwellenbohrung und dem Nabenprofil der Kupplungsscheibe ab. Für die Wahl der Zentrierdornaufnahme wird daher in zwei Aufnahmearten unterschieden: •Für Führungslager mit einem Innendurchmesser von 12, 14 oder 15 mm werden die jeweiligen aufschraubbaren Zentrierdorne verwendet. •Bei allen anderen Anwendungen werden die variablen Spann-/Zentrierelemente mit den möglichen Durch messern von 12 bis 28 mm verwendet. scheibennabe in die Kurbelwellenführung einzuführen. Die Spann-/Zentrierelemente müssen sich auf Höhe der Kurbelwellenführung und der Kupplungsscheibennabe befinden. Durch Festdrehen des Spannelements am Dornende werden die einzelnen Elemente gespreizt und somit die Zentrierung erreicht. 1 2 3 4 Die unterschiedlichen Komponenten können beliebig miteinander kombiniert werden, um den passenden Zentrierdorn zusammenzustellen. Die folgende Reihenfolge der Teile muss dabei jedoch eingehalten werden: Das Bild zeigt die Reihenfolge, in der die Komponenten auf den Zentrierdorn aufgeschraubt bzw. -gesteckt werden. Wird keiner der drei aufschraubbaren Zentrierdorne verwendet, ist zumindest der Gewindeverschlussdeckel aufzuschrauben. Damit ist das Gewinde vor Schmutz und Beschädigung geschützt. Nach der für den Einsatz passenden Zusammenstellung des Universal-Zentrierdorns ist dieser durch die Kupplungs- 10 5 5 1 2 3 4 5 3 3 Gewindeverschlussdeckel zum Schutz des Innengewindes Zwei Spann-/Zentrierelemente (12-15 mm und 1528 mm) für Führungslager oder Kurbelwellenbohrung Zentrierdorn mit Führung und Spannelement Drei aufschraubbare Zentrierdorne mit unterschiedlichen Durchmessern für Führungslager Sechs unterschiedliche konische Buchsen zur Spreizung der beiden weißen Spann-/Zentrierelemente (1528 mm) für die Aufnahme der Kupplungsscheibe 4.2 Zentrierung BMW Der Spezialwerkzeugkoffer bietet neben den vielfachen Kombinationsmöglichkeiten des Universal-Zentrierdorns auch Spezialdorne für BMW Anwendungen der neuesten Generation. SAC-Druckplatten für diese Anwendungen, die schon vorgespannt geliefert werden, sind mit einem Verriegelungsstück versehen, welches nach erfolgter Montage mithilfe eines Innensechskantschlüssels herausgedreht wird. Je nach Durchmesser des Nabenprofils der Kupplungsscheibe wird das entsprechende Zentrierwerkzeug ausgewählt. Folgende Komponenten sind im Werkzeugkoffer enthalten: • • • • • Dorn 15 mm/34 mm Dorn 15 mm/28 mm Dorn 15 mm/26,5 mm Dorn 15 mm/23 mm sowie eine Zentrierhülse Der Einbau eines solchen SAC-Modells unter Einsatz dieser Zentrierwerkzeuge wird in einem gesonderten Kapitel beschrieben (siehe Kapitel 5.3). 11 5 Montage der SAC 5 Montage der SAC Je nach Lochteilkreis des Schwungrades (mit sechs oder acht Schrauben) muss das Druckstück mit dem entsprechenden Spindelträger umgerüstet werden. Bei Schwungrädern mit sechs Befestigungsgewinden wird der Spindelträger mit 3-Loch-Teilung verwendet, bei acht Befestigungsgewinden der mit 4-Loch-Teilung. 5.1 Montagebeispiel – Spindelträger mit 3-Loch-Teilung Der Einbau einer solchen SAC wird nach den folgenden Schritten durchgeführt: 12 • • • • • Zentrierdorn entsprechend zusammenstellen – siehe Kapitel 4.1 Einführen des Zentrierdorns durch das Nabenprofil der Kupplungsscheibe Vorspannen des Zentrierdorns mithilfe des Spannelementes am Dornende Einstecken des Dorns mit Kupplungsscheibe in das Führungslager bzw. in die Kurbelwellenbohrung Zentrierdorn weiter spannen, bis eine einwandfreie Zentrierung erfolgt ist • • Druckplatte auf das Schwungrad aufsetzen; ggf. auf Zentrierstifte und -bohrungen achten Drei Stehbolzen im Abstand von 120 Grad durch die Anschraubbohrungen der Kupplungsdruckplatte in die Gewinde des Schwungrades einschrauben 5.1 Montagebeispiel – Spindelträger mit 3-Loch-Teilung • • • Druckstück mit dem Spindelträger auf Zentrierdorn und Stehbolzen aufsetzen Rändelmuttern auf Stehbolzen schrauben, bis diese bündig abschließen und dies mit dem Finger spürbar ist, wie im Bild gezeigt Die Spindel des Druckstückes im Uhrzeigersinn drehen; dadurch wird die Druckplatte an das Schwungrad herangeführt Achtung: Nur so weit drehen, bis Druckplattengehäuse am Schwungrad anliegt. Kontrolle durch Schraubenöffnung! • • Drei Befestigungsschrauben der Kupplungsdruckplatte einsetzen und leicht anziehen Die Spindel des Druckstückes gegen den Uhrzeigersinn drehen und damit die Tellerfeder entspannen 13 5 Montage der SAC 5.1 Montagebeispiel – Spindelträger mit 3-Loch-Teilung • Ist die Tellerfeder komplett entspannt, Rändelmuttern und Druckstück entfernen • • • • Stehbolzen herausschrauben Einsetzen der drei restlichen Befestigungsschrauben der Kupplungsdruckplatte Die Schrauben mit dem vom Fahrzeughersteller vorgegebenen Anzugsdrehmoment festziehen Zentrierdorn durch Lösen der Rändelmutter am Dornende entspannen und entnehmen Der Ausbau einer SAC mithilfe des Spezialwerkzeugs erfolgt in umgekehrter Reihenfolge (siehe auch Kapitel 6). 5.2 Montagebeispiel – Spindelträger mit 4-Loch-Teilung Der Einbau einer solchen SAC wird nach den folgenden Schritten durchgeführt: • • • • • 14 Zentrierdorn entsprechend zusammenstellen – siehe Kapitel 4.1 Einführen des Zentrierdorns durch das Nabenprofil der Kupplungsscheibe Vorspannen des Zentrierdorns mithilfe der Rändelmutter am Dornende Einstecken des Dorns mit Kupplungsscheibe in das Führungslager bzw. in die Kurbelwellenbohrung Zentrierdorn weiter spannen, bis eine einwandfreie Zentrierung erfolgt ist • • Druckplatte auf das Schwungrad aufsetzen; ggf. auf Zentrierstifte und -bohrungen achten Vier Stehbolzen im Abstand von 90 Grad durch die Anschraubbohrungen der Kupplungsdruckplatte in die Gewinde des Schwungrads einschrauben • • • Druckstück mit dem Spindelträger auf Zentrierdorn und Stehbolzen aufsetzen Rändelmuttern auf Stehbolzen schrauben, bis diese bündig abschließen und dies mit dem Finger spürbar ist, wie im Bild gezeigt Die Spindel des Druckstückes im Uhrzeigersinn drehen; dadurch wird die Druckplatte an das Schwungrad herangeführt Achtung: Nur so weit drehen, bis Druckplattengehäuse am Schwungrad anliegt. Kontrolle durch Schraubenöffnung! 15 5 Montage der SAC 5.2 Montagebeispiel – Spindelträger mit 4-Loch-Teilung • • Vier Befestigungsschrauben der Kupplungsdruckplatte einsetzen und leicht anziehen Die Spindel des Druckstückes gegen Uhrzeigersinn drehen und damit die Tellerfeder entspannen • Ist die Tellerfeder komplett entspannt, Rändelmuttern und Druckstück entfernen • Stehbolzen herausschrauben • • • Einsetzen der vier restlichen Befestigungsschrauben der Kupplungsdruckplatte Die Schrauben mit dem vom Fahrzeughersteller vorgegebenen Anzugsdrehmoment festziehen Zentrierdorn durch Lösen der Rändelmutter am Dornende entspannen und entnehmen Der Ausbau einer SAC mithilfe des Spezialwerkzeugs erfolgt in umgekehrter Reihenfolge (siehe auch Kapitel 6). 16 5.3 Montagehinweis BMW Kupplungsdruckplatten für einige BMW Modelle werden mit einem Verriegelungsstück geliefert. Das Verriegelungsstück verhindert jedoch den Einsatz eines konventionellen Zentrierdorns, sodass ein Spezial-Zentrierdorn bzw. eine Zentrierhülse verwendet werden muss. Achtung: Verletzungsgefahr! Niemals das Verriegelungsstück entfernen, ohne dass Kupplungsdruckplatte, Kupplungsscheibe und Schwungrad fest miteinander verschraubt sind! 5.3.1 Für Fahrzeuge mit Führungslageraufnahme in der Kurbelwelle Der Einbau einer solchen SAC wird nach den folgenden Schritten durchgeführt: • • Zentrierdorn dem Nabendurchmesser der Kupplungsscheibe und dem Führungslager entsprechend auswählen Einführen des Zentrierdorns (ohne Schraube) durch das Nabenprofil der Kupplungsscheibe und Einsetzen in das Führungslager; der Zentrierdorn schließt nun bündig mit dem Nabenprofil ab 17 5 Montage der SAC 5.3.1 Für Fahrzeuge mit Führungslageraufnahme in der Kurbelwelle • • Druckplatte auf das Schwungrad aufsetzen; ggf. auf Zentrierstifte und -bohrungen achten Einsetzen aller Befestigungsschrauben der Kupplungsdruckplatte; Schrauben mit dem vom Fahrzeughersteller vorgegebenen Drehmoment festziehen • • Verriegelungsstück mit geeignetem Werkzeug herausdrehen Verriegelungsstück entfernen, es wird nicht weiter benötigt • Zentrierdorn mit dazugehöriger Schraube herausziehen Der Ausbau einer solchen SAC erfolgt mithilfe des Spezialwerkzeuges (siehe Kapitel 6). 18 5.3.2 Für Fahrzeuge mit Führungslager in der Getriebeeingangswelle Der Einbau einer solchen SAC wird nach den folgenden Schritten durchgeführt: • Schraube in die Zentrierhülse eindrehen • Aufsetzen der Zentrierhülse auf das Schwungrad • Kupplungsscheibe auf Zentrierhülse aufsetzen Hinweis: Die Zentrierhülse unbedingt mit der Gewindebohrung getriebeseitig aufsetzen. Ansonsten kann sie nach erfolgter Montage der SAC mithilfe der beigelegten Schraube nicht mehr entfernt werden! • Schraube entfernen 19 5 Montage der SAC 5.3.2 Für Fahrzeuge mit Führungslager in der Getriebeeingangswelle • • Druckplatte auf das Schwungrad aufsetzen sowie auf Zentrierstifte und -bohrungen achten Einsetzen aller Befestigungsschrauben der Kupplungsdruckplatte; Schrauben mit dem vom Fahrzeughersteller vorgegebenen Drehmoment festziehen • • Verriegelungsstück mit geeignetem Werkzeug herausdrehen Verriegelungsstück entfernen, es wird nicht weiter benötigt • Zentrierhülse mithilfe der Schraube herausziehen Der Ausbau einer solchen SAC erfolgt mithilfe des Spezialwerkzeuges (siehe Kapitel 6). 20 5.4 Montagehinweis Audi, Seat, Skoda und VW Kupplungsdruckplatten für die oben genannten Fahrzeugmarken können mit einem Verriegelungsstück geliefert werden. Das Zentrieren der Kupplungsscheibe erfolgt mit dem Universal-Zentrierdorn. Achtung: Verletzungsgefahr! Niemals das Verriegelungsstück entfernen, ohne dass Kupplungsdruckplatte, Kupplungsscheibe und Schwungrad fest miteinander verschraubt sind! Der Einbau einer solchen SAC wird nach den folgenden Schritten durchgeführt: • • • • • Zentrierdorn entsprechend zusammenstellen – siehe Kapitel 4.1 Einführen des Zentrierdorns durch das Nabenprofil der Kupplungsscheibe Vorspannen des Zentrierdorns mithilfe der Rändelmutter am Dornende Einstecken des Dorns mit Kupplungsscheibe in das Führungslager bzw. in die Kurbelwellenbohrung Zentrierdorn weiter spannen, bis eine einwandfreie Zentrierung erfolgt ist • • • Druckplatte auf das Schwungrad aufsetzen; ggf. auf Zentrierstifte und -bohrungen achten Einsetzen aller Befestigungsschrauben der Kupplungsdruckplatte Schrauben mit dem vom Fahrzeughersteller vorgegebenen Drehmoment festziehen 21 5 Montage der SAC 5.4 Montagehinweis Audi, Seat, Skoda und VW • Verriegelungsstück mit Stirnlochschlüssel herausdrehen • Verriegelungsstück entfernen, es wird nicht weiter benötigt • Zentrierdorn durch Lösen der Rändelmutter am Dorn ende entspannen und entnehmen Der Ausbau einer solchen SAC erfolgt mithilfe des Spezialwerkzeugs (siehe Kapitel 6). 22 6 Demontage der SAC 6 Demontage der SAC Muss die SAC im Falle einer Reparatur demontiert und wiederverwendet werden, ist es notwendig, den Ausbau mit dem Spezialwerkzeug vorzunehmen. Denn nur nach korrekt erfolgter Demontage ist nach dem Wiedereinbau eine einwandfreie Funktion gegeben. Der Ausbau einer SAC wird beispielhaft an den folgenden Schritten anhand eines Spindelträgers mit 3-Loch-Teilung durchgeführt: Hinweis: Die Verwendung des Universal-Zentrierdorns ist nicht zwingend notwendig. Sie verhindert jedoch ein Herunterfallen der Kupplungsscheibe beim Entfernen der Druckplatte. • • • • • Entfernen von drei Befestigungsschrauben der Kupplungsdruckplatte Drei Stehbolzen einschrauben Zentrierdorn entsprechend zusammenstellen – siehe Kapitel 4.1 Zentrierdorn durch das Nabenprofil der Kupplungsscheibe führen und in das Führungslager bzw. in die Kurbelwellenbohrung einstecken Spannen des Zentrierdorns mithilfe der Rändelmutter am Dornende • • Druckstück mit dem Spindelträger auf Zentrierdorn und Stehbolzen aufsetzen Rändelmuttern auf Stehbolzen schrauben, bis Stehbolzen und Rändelmuttern bündig abschließen; Fingerprobe wie im Bild gezeigt 23 6 Demontage der SAC • • • • Die Spindel des Druckstückes im Uhrzeigersinn drehen und somit die Tellerfeder so weit spannen, bis die Druckplatte spürbar von der Kupplungsscheibe abhebt Überprüfung durch freies Drehen des Zentrierdorns inklusive Kupplungsscheibe; dadurch Beibehaltung der Position des Nachstellrings; momentaner Verschleißzustand der SAC bleibt für den Wiederaufbau bestehen Entfernen der drei restlichen Befestigungsschrauben der Kupplungsdruckplatte Die Spindel des Druckstückes gegen den Uhrzeigersinn drehen und damit die Tellerfeder entspannen • • Ist die Tellerfeder komplett entspannt, Rändelmuttern und Druckstück entfernen Stehbolzen herausschrauben und Kupplungsdruckplatte abheben • Zentrierdorn mit Kupplungsscheibe entfernen 24 7 Hinweis zu den Schaeffler Katalogmedien 7 Hinweis zu den Schaeffler Katalogmedien 1 2 In den Schaeffler Katalogmedien rund um das Thema Kupplungen für PKW und leichte Transporter gibt es in der Spalte ‚Informationen zur Artikelverwendung‘ auch einen Hinweis, ob es sich um eine selbstnachstellende Kupplung (SAC) handelt. 1 Weiterhin findet man in der Spalte ‚Seitenzahl Spezialwerkzeug/Stückliste‘ den entsprechenden Verweis auf die Seite auf der die SAC Spezialwerkzeug Artikelnummer beschrieben wird. 2 25 Notizen 26 27 999 6002 480 2410/0.0/8.2012/PDF-D © 2012 Schaeffler Automotive Aftermarket GmbH & Co. KG Reparatur-Hotline: +49 (0) 1801 753-111* Tel.: +49 (0) 1801 753-333* Fax: +49 (0) 6103 753-297 [email protected] www.schaeffler-aftermarket.de * 3,9 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz, für Anrufe aus Mobilfunknetzen max. 42 Cent/Min.