Landesgartenschau 2008 Bingen am Rhein

Transcription

Landesgartenschau 2008 Bingen am Rhein
Landesgartenschau 2008
Bingen am Rhein
Bewerbung zur Ausrichtung der Landesgartenschau Rheinland-Pfalz 2008
DAS TOR ZUM MITTELRHEIN
BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
2
Inhaltsangabe
Vorwort
3
2.5
Schienennetze
29
Einleitung
5
2.6
Wasserstraßen
29
Die Stadt Bingen am Rhein
6
2.7
Flughäfen
29
1.
Landschaftliche Einbindung
6
3.
Welterbe und Tourismus
30
2.
Geschichtliche Entwicklung
8
4.
Kulturlandschaft am Mittelrhein
31
Die Region um Bingen
12
Bingen – Das Tor zum Mittelrhein 13
Die wichtigen Aufgaben
15
Die Landesgartenschau 2008
in Bingen am Rhein
33
1.
Landesgartenschaugelände
33
Städtebauliche, sozialpolitische
1.1
Ausstellungskonzept
33
Entwicklung und Zivile Konversion 15
1.2
Folgenutzung, Daueranlage
1.1
Übergeordnete Planungen
15
1.3
Verkehrliche Maßnahmen
1.2
Städtebaulicher Rahmenplan
18
2.
Umfeld – Stadt-Land-Fluss ergän-
1.3
Innerstädtische Freiraumsicherung 22
1.4
Sonstige wichtige Aufgaben
24
2.
Verkehrsinfrastruktur
26
2.1
Straßen – Fließender Verkehr
26
2.2
Straßen – Ruhender Verkehr
2.3
Fußgänger- / Radwegenetz
2.4
Öffentlicher Personennahverkehr 28
1.
3.1
beiträge
3.2
48
6.
Organisationsform
7.
Mitwirkungen / Einbindungen /
Wirtschaft / Tourismus / Ökologie /
Unterstützungen
Land-, Forstwirtschaft, Weinbau
48
Die Nachhaltigkeit –
3.3
Kulturelle Veranstaltungen
49
Landesgartenschau Bingen
3.4
Sonderthemen
49
3.5
Partnerstädte und Internationale
2.
Welterbe und Tourismus
58
3.
Wirtschaftliche Impulse
58
Sonstiges
49
41
4.
Verkehrskonzept
50
1.
Landesgartenschaugelände
43
4.1
Bahn / ÖPNV
50
2.
Städtebauliche, Verkehrliche und
4.2
PKW und Busse /
Burgen und besondere Bauwerke,
4.3
Fußgänger und Radfahrer
50
56
56
3.6
50
54
Städtebau und Freiraumsicherung
49
Buspendelverkehr
53
1.
Akzente
zende und flankierende Maßnahmen 44
2.1
Gärtnerische Ausstellungs-
Der Terminplan
3.
59
59
Sonstige Maßnahmen
60
Maßnahmen von Dritten
60
Das Finanzierungskonzept
61
Rheinromantik, Landschaftsraum
44
4.4
Schiffe
51
1.
Investitionen – Kostenschätzung
61
2.2
Fluss
45
4.5
Bootpendelverkehr
51
2.
Durchführungshaushalt
62
27
2.3
Wald
45
4.6
Flughäfen
51
3.
Kosten – Eigenanteil Stadt
62
28
2.4
Wein
46
4.7
Kombi-Ticket
51
Resümee
63
3.
Veranstaltungen / Aktivitäten
48
5.
Geländeverfügbarkeit
53
Impressum
64
DAS TOR ZUM MITTELRHEIN
BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
3
Vorwort
Oberbürgermeisterin Birgit Collin-Langen
Hier drängt sich der Begriff »Bingen – das Tor
ein Traum Gestalt an, diese wunderbaren Eindrücke
städtebaulichen Wettbewerbes mit dieser Auf-
zum Mittelrhein« förmlich auf. Hier erlebt man zu
für die Menschen erlebbar zu machen.
gabenstellung wurde ein erster, wichtiger Schritt
jeder Zeit einen überwältigenden Eindruck, eine
in Richtung Verwirklichung getan.
Symbiose von Natur- und Kulturlandschaft. Hier
„Ein Traum ist unerlässlich, wenn man die
lässt sich träumen, von vergangenen Zeiten, von
Zukunft gestalten will.“
Dampfschifffahrt und Treidelpfaden, von Rittern
– so der französische Dichter Victor Hugo, der
Die Zielrichtungen dieser Planung aufgreifend
reifte der Entschluss, diesem wunderschönen
und höfischem Leben. Hier kann man die Gefühle
sich, wie viele andere Künstler, vom romantischen
Fleckchen Erde neue Gestalt zu verleihen, es
nachempfinden, die Maler und Dichter in den
Rhein faszinieren und inspirieren ließ und davon in
dauerhaft und nachhaltig aus dem Dornröschen-
Zeiten der Rheinromantik in ihren beeindruckenden
seinen Reisebeschreibungen schwärmt. Die Visiten-
schlaf zu wecken und ein Märchen an einem
Ich möchte Sie gerne einladen: Machen Sie in
Werken einfingen, in Bildern, Gedichten und Reise-
karte der Stadt Bingen, unser Entree, das, was das
märchenhaften Ort Wahrheit werden zu lassen:
Gedanken einen Spaziergang mit mir. Begleiten Sie
beschreibungen, die uns heute noch bezaubern.
Profil als Rhein- und Weinstadt ausmacht, nämlich
Die Landesgartenschau 2008 in einzigartiger Lage
das Terrain am Ufer des Rheines neu zu entwickeln
direkt am Ufer des Rheines.
mich an das Rhein-Nahe-Eck und verweilen Sie
hier mit mir. Lassen Sie die grandiose Kulisse auf
Lassen Sie mit mir Ihren Blick schweifen über das
– das ist der Traum, Zukunft zu gestalten. Heute
sich wirken – die Mündung der Nahe in den Rhein,
Panorama der Stadt mit dem Rochusberg und der
noch brachliegendes Hafen- und Bahngelände,
Dabei wurde die Realität nicht aus den Augen
der sagenumwobene Mäuseturm inmitten des
markanten Rochuskapelle im Hintergrund, die
teilweise Parkanlagen, diese Flächen sollen zu-
verloren, Zahlen, Daten und Fakten sind in unserer
Binger Lochs, die Ruine Ehrenfels im Hintergrund
Burg Klopp als Wahrzeichen über der Stadt
kunftsorientiert für Arbeiten, Wohnen und Freizeit
Bewerbung in einem schlüssigen und umfassenden
und die von hier an steil aufragende Uferlandschaft.
thronend. Von diesen Impressionen erfüllt nimmt
umgeformt werden. Mit der Ausrichtung eines
Konzept zusammengetragen – doch geht es um
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mehr, als nüchterne Informationen und Argu-
Oberes Mittelrheintal« nicht als leere Worthülse
keit der Landschaft auslösend für die Entstehung
mente aussagen können. Welche Bedürfnisse
stehen lassen, sondern mit Leben erfüllen und
der »Rheinromantik« war.
haben die Bürger unserer Stadt und der Region?
Chancen ergreifen. Die Landesgartenschau 2008
Neben einer ausgewogenen Wirtschaftsstruktur,
in Bingen, davon versprechen wir uns eine Initial-
Die Ära der Rheinromantik ist Historie, doch der
Verkehrsanbindung und Arbeitsplatzangeboten,
zündung, die ein Feuerwerk von Ideen und Initia-
Rhein ist es gerade hier in Bingen wert, wiederent-
neben einer guten Wohnsituation, neben um-
tiven in der Stadt und der Region auslöst, die es
deckt zu werden. Ich sehe dies nicht als Reminis-
fassenden schulischen Möglichkeiten – was
den Menschen ermöglicht, den Fluss und die durch
zenz an vergangene Zeiten, sondern spanne hier
trägt zur Lebensqualität der Menschen bei?
ihn entstandene einzigartige Kultur- und Natur-
einen Bogen in Gegenwart und Zukunft. Mit dem
Wo bewegen sich die Gäste unserer Stadt, was in-
landschaft wieder zu erobern und die Besonder-
städtebaulichen Wettbewerb zur Gestaltung des
teressiert unsere Besucher? Wie kann es gelingen,
heit unserer Stadt zu begreifen.
Rheinvorgeländes und der erfolgreichen Aner-
an die Hoch-Zeiten des Rheintourismus in neuer
4
kennung als UNESCO-Welterbe wollten wir auf
Form anzuknüpfen? Kurz: Was macht unsere Stadt
Breite Unterstützung für unsere Ideen fanden wir
dem Boden der Geschichte die Entwicklung positiv
lebens- und liebenswert?
bisher in der geschlossenen, uneingeschränkten
fortschreiben. Die Landesgartenschau 2008
Zustimmung von Stadtrat und Verwaltung, bei
»Bingen – das Tor zum Mittelrhein« ist die
Die Stadt am Fluss will ihre Entwicklung in Fluss
Vertretern der Wirtschaft, in der Bevölkerung
schlüssige Fortsetzung dieser Visionen.
bringen, einen Stein ins Wasser werfen, der Kreise
und im Umland.
zieht. Wir wollen etwas in Bewegung setzen, auch
„Nichts auf der Welt ist so mächtig wie eine Idee,
Menschen; wir wollen teilweise brachliegendem
„Warum ist es am Rhein so schön?“, diese in
deren Zeit gekommen ist.“
Gelände ein Gesicht geben; die Dynamik der
einem alten Rhein- und Weinlied immer wieder
Flächen aufgreifen und Dynamik in unsere
gestellte Frage ist heute genau so aktuell wie zu
die Stadt Bingen am Rhein ihre Bewerbung für
Birgit Collin-Langen
Region bringen; den Titel »UNESCO-Welterbe
Beginn des 19. Jahrhunderts, als die Einzigartig-
die Ausrichtung der Landesgartenschau 2008.
Oberbürgermeisterin der Stadt Bingen am Rhein
Mit diesem Gedanken Victor Hugos präsentiert
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Bingen – Das Tor zum Mittelrhein
Wiedergewinnung von Lebensräumen für Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Natur
Initiative ergreifen
für die nachhaltige Entwicklung von Stadt und
Region. Mit der zivilen Konversion von Industriebrachen (Hafen- und Bahngelände) werden zu-
• Entwicklung der Natur und Erhalt der
Kulturlandschaft
• Schaffung von neuen Arbeitsplätzen
kunftsweisende Verknüpfungen hergestellt von:
• attraktiven Wohnstandorten
• Erlebbarkeit des Rheinpanoramas und der
Nahemündung
»Der schönste Landstrich von Deutschland, an welchem unser
• Förderung von Freizeit und Tourismus
Anstoß geben
für die Entwicklung des UNESCO-Welterbes
»Oberes Mittelrheintal«.
größter Gärtner sichtbar con amore gearbeitet hat, sind die Ufer
von Mainz bis Koblenz. Das ist eine Gegend wie ein Dichtertraum,
und die üppigste Phantasie kann nichts Schöneres erdenken als
dieses Tal …«
Heinrich von Kleist, 1803
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Die Stadt Bingen am Rhein
1. Landschaftliche Einbindung
Das Zusammentreffen mehrerer naturräumlicher
aus der schon die Nahe einmündet, in das
Einheiten im Raum Bingen mit ihren Gegensätzen
Rheinische Schiefergebirge ein. Die Durchbruch-
und Wechselwirkungen bilden die Grundlage für die
strecke des Flusses in die Quarzitkämme von
Bedeutung und Besonderheit dieser deutschland-
Soonwald und Taunus weist hier ein starkes
und europaweit einmaligen Region.
Relief mit bis zu 500 m Höhenunterschied auf.
Auf der linksrheinischen Seite sind die steilen
Das Rheintal ist Teil des Naturraumes »Oberes
Flanken überwiegend bewaldet, da stark ver-
die Rheinschifffahrt dauerhaft passierbar wurde.
Mittelrheintal«. Der Landschaftsraum westlich
schattet. Die rechtsrheinischen, mehr besonnten
Diese historische Zollstelle, um die sich viele
von Kempten ist der »Binger Pforte« (Binger
Hänge, wurden mit Mauern für die Weinberg-
Legenden ranken, ist zusammen mit der am
Loch) zugeordnet. Hier tritt der Rhein mit fast
nutzung terrassiert.
rechtsrheinischen Ufer aufragenden Ruine
rechtwinkligem Einbiegen in die Nordsüdrichtung,
Diese direkt am Strom aufsteigenden klüftigen
Gebirgsformationen mit Wald und Weinbergs-
Ehrenfels ein eindruckvolles Denkmal der Zeitgeschichte am Binger Loch.
terrassen sind einmalig im ganzen Verlauf des
Rheines über seine 1.320 km Gesamtlänge.
Durch das »Untere Nahehügelland«, mit der Unter-
Nordwestlich der Nahemündung steht der
gliederung »Rochusbergdurchbruch«, öffnet sich
Mäuseturm auf einer Insel aus Quarzitklippen
unmittelbar vor der Mündung der Nahe der Blick
im Fluss, der hier erst durch Sprengungen für
in das Rheintal.
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Die Nahe trennt hier den Rochusberg vom
auf der linksrheinischen Seite auf. Der schattige
rassen werden seit Jahren durch Pflegemaß-
Gebirgssockel des Rheinischen Schiefergebirges
Hang über der Stadt Bingen prägt dicht bewal-
nahmen offen gehalten, um dieses Relikt der
ab. Kennzeichnend sind die steilen Felsflanken
det weithin sichtbar das Landschaftsbild, wäh-
historischen Kulturlandschaft zu erhalten. Nach
im Quarzit und der schmale Talboden.
rend am Unterhang zur Stadt und zum Rhein
Süden werden die flacheren Hangflanken land-
noch Reste von Weinbauflächen vorhanden
wirtschaftlich und weinbaulich intensiv genutzt.
Mit 284 m Höhe im Westen, nach Osten
plateauartig leicht abfallend, ragt der »Rochus-
sind. Die steilen Hänge zur Nahe sind in Wein-
berg« als erster Bergrücken über die Rheinebene
bergsnutzung bzw. in Brachestadien. Kleinter-
7
Der Hausberg von Bingen bietet einen herrlichen Rundblick in alle Himmelsrichtungen.
Als stadtnahes Erholungsgebiet verbindet er die
Sport- und Freizeiteinrichtungen des Höhenparks mit den kulturhistorisch bedeutenden
Bauwerken von Rochuskapelle und Kloster.
Der »Binger Wald« erstreckt sich als östlicher
Teil der naturräumlichen Einheit des »Soonwald«
bis an den Durchbruch des Rheins im Binger Loch.
Das Gelände hat eine ungewöhnlich starke Reliefenergie. Im Stadtgebiet von Bingen reicht der
Höhenunterschied von 79 m ü.NN am Mäuseturm bis auf 211 m ü.NN am Prinzenkopf und dies
auf einer Luftlinienentfernung von nur 400 m.
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8
Die Stadt Bingen am Rhein
2. Geschichtliche Entwicklung
Bingen – seit Jahrtausenden Tor zum
Mainz und Köln die Nahe überqueren. Zusätzliche
Nach den Wirrnissen der Völkerwanderungszeit
Mittelrhein
Bedeutung erhielt die Binger Nahebrücke durch
wurde Bingen mit Übergang an die Mainzer
Wie sehr Bingen zu allen Zeiten seiner Ge-
den Umstand, dass in ihrer unmittelbaren Nähe
Kirche 983 zu einem Vorort des mittelalterlichen
schichte durch seine Lage am Eingang zum
auch die Hauptstraße ins römische „Kernland“,
Landesausbaus. Wieder wurde die „Torsituation“
Rheintal geprägt war, verrät schon der Orts-
nach Trier und Metz, auf die Rheinroute stieß. So
und die damit verbundene verkehrstrategische
name selbst. Das keltische Wort „vingium“, das
erlebten Handel und Wandel am Rhein-Nahe-Eck
Lage genutzt: Zur Erschließung des noch sied-
im Laufe von Jahrtausenden zum heutigen
spätestens im 2. Jh. n. Chr. eine erste Blüte. Aus den
lungsarmen Hunsrückgebietes ließ Erzbischof
„Bingen“ wurde, bedeutet „an der Brechung des
Beigaben von über 150 Gräbern ist ein Bild des
Williges um 1000 die Drusus-Brücke errichten
Flusses [gelegen]“. Eine solche Anspielung auf
damaligen Alltags überliefert, das Luxus und ge-
– die erste mittelalterliche Steinbrücke in
den Durchbruch des Flusses in das Rheinische
diegene Ansprüche kannte.
Deutschland überhaupt. Sie garantierte den
Schiefergebirge am Binger Loch glaubte man
Auch für die Gründung der römischen Siedlung um
Anschluss der neuen Siedlungsräume an die
auch in der Siedlungsbezeichnung „Kempten“
Christi Geburt bildete die besondere geographische
Wirtschafts- und Verkehrsader des Rheins.
zu erkennen, die man im Mittelalter vom la-
Lage die wichtigste Voraussetzung. Denn die Binger
teinischen „caput montium“ [=Kopf des Rhein-
Pforte war innerhalb des römischen Verkehrs-
Als Hildegard von Bingen um 1150 ihr Kloster am
gebirges] ableitete. Die Pfortensituation war
systems eine Art Nadelöhr, das es zu sichern und
Binger Rupertsberg errichtete, traf sie ebenfalls
den Menschen im heutigen Binger Stadtgebiet
auszubauen galt: Hier musste die wichtige Rhein-
eine gezielte Standortwahl. Der beim Kaiser eben-
stets präsent.
uferstraße zwischen den Provinzhauptstädten
so wie bei hohen Prälaten und Adligen gefragten
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Äbtissin ging es – wie neuere Forschungen bewei-
Aber auch dem lukrativen Salzhandel kam enorme
sen – darum, ihr öffentliches Wirken von einem
Bedeutung zu; alle Salzschiffe waren im Spät-
Ort aus zu entfalten, der ihr optimalen Zugang zu
mittelalter sogar verpflichtet, ihre Ladung auf
den wichtigsten Verkehrs- und Kommunikations-
dem Binger Markt zum Verkauf anzubieten
wegen ihrer Zeit bot. Nur weil Hildegard am
(Salzstapel). Ein solches „Stapelrecht“ besaßen
„Verkehrsknotenpunkt“ Bingen ihr Kloster gründete,
ansonsten nur die bedeutendsten rheinischen
war es ihr – in einer Zeit, als es eine öffentliche
Handelsstädte wie Köln und Mainz.
Post noch nicht gab – beispielsweise möglich,
mehr als 300 erhaltene Briefe an Herrschaften
Als Ausgangspunkt für die Reise durch das
und Geistliche „in aller Welt“ zu versenden.
Rheintal war Bingen schon bekannt, als im 17.
Jahrhundert erstmals reisende Künstler aus
Auch die große wirtschaftliche Bedeutung
Holland ihre Eindrücke von unterwegs in Land-
Bingens seit dem Mittelalter resultierte aus der
schaftsbildern festhielten. Vor allem der Binger
Lage am Eingang zum Rheintal. Denn die Handels-
Mäuseturm hatte es damals schon den Malern
schiffe waren stets gezwungen, vor der Passage
angetan; er gilt als eines der ältesten topogra-
der gefährlichen Engstelle am Binger Loch Halt
phisch exakt identifizierbaren Rheinmotive der
zu machen und z.B. schwere Waren auf die Straße
Kunstgeschichte überhaupt. So ist es kein Wunder,
umzuladen. So wurden die bereits seit dem 10. Jh.
dass auch die deutsche Rheinromantik des 19. Jahr-
nachgewiesenen Binger Märkte zu einem wich-
hunderts in der Rhein-Nahe-Stadt ihren Aus-
tigen Umschlagplatz für alle auf dem Rhein
gangspunkt hatte: Am 9. Juni 1802 starteten
verschifften Waren – allen voran der Wein.
Clemens Brentano und Achim von Arnim von
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Bingen aus zu ihrer epochemachenden Rheinreise.
In engem Zusammenhang mit dem boomenden
gebracht. 1898 nahm das „Großherzogliche
1999 traf der Stadtrat, noch vor der Anerkennung
Dieses Datum bildete die historische Grundlage
Rheintourismus ist die enorme Stadtentwicklung
Rheinische Technikum“ den Lehrbetrieb auf –
der Stadt als Teil des UNESCO-Welterbes, den für
für das Jubiläumsjahr „200 Jahre Rheinromantik
Bingens im 19. und frühen 20. Jahrhundert zu
damals die einzige Hochschule in Rheinhessen.
die zukünftige Entwicklung weit reichenden Be-
2002“. Der entstehende Tourismus bescherte der
sehen. Die angestammte Rolle der Stadt als Ver-
Bingen wuchs; neuentstehende Wohngebiete wie
schluss, den Binger Hafen nicht weiter als Industrie-
Stadt in der Mitte des 19. Jahrhunderts jährlich
kehrsknotenpunkt am Tor zum Mittelrhein erfuhr
die villengesäumte Mainzer Straße zeugen von
standort auszubauen, sondern städtebaulich umzu-
steigende Besucherzahlen. Fast 500.000 mit
durch die Einrichtung des Verteilerbahnhofs
der Wirtschaftskraft des ansässigen Bürgertums.
gestalten und einer anderen Nutzung zuzuführen.
Bahn, Schiff, Automobilen oder Kutsche an- und
Bingerbrück 1859/60 weitere Aufwertung. Der
abreisende Personen können in Bingen für das
überregionale Warenverkehr erhielt neuen Auf-
Im Zweiten Weltkrieg wurden Hafen, Gleisan-
Jahr 1908 ermittelt werden. Einmalige Doku-
trieb, als 1896 der Hafen eröffnet wurde. 1903
lagen und Stadt im Winter 1944 / 45 durch Luft-
mente der Rheinromantik sind die Besucher-
belief sich der Gesamtgüterumschlag im Binger
angriffe der Alliierten stark beschädigt. Mit dem
bücher der Burg Klopp, die seit 1826 vollständig
Hafen schon auf 203.000 t jährlich. Weitere
Wiederaufbau nach dem Krieg wurde der Wirt-
erhalten sind und insgesamt schätzungsweise
176.000 t wurden hier auf den Schienenweg
schaftsstandort Bingen neu belebt. Sowohl in
60.000 Einträge Reisender enthalten. Mit den
das Einzugsgebiet Rhein-Main mit anhaltend
Büchern liegt ein regelrechtes „Who is Who“ des
starker Nachfrage von Gewerbeflächen und
19. Jahrhunderts vor, der europäische Hochadel
Wohnbauland, als auch in den Hunsrück- und
ist ebenso darin vertreten wie die rheinbegeister-
Naheraum durch die Dienstleistungs- und
Die Anerkennung des „Oberen Mittelrheintales“
ten Künstler und Dichter (z. B. Victor Hugo). Aus
Bildungseinrichtungen (u. a. Fachhochschule)
im Jahre 2002 als UNESCO-Welterbe, beginnend
aller Herren Länder kamen die Besucher: Schon
wirken starke Anziehungskräfte. Im Tourismus
in Bingen als dem Tor zum Mittelrhein, ist eine
um 1850 trifft man auf durchschnittlich minde-
hat Bingen nach wie vor eine wichtige Erwerbs-
besondere Herausforderung für die zukünftige
stens 25 Nationen Europas, Amerikas, Asiens und
grundlage. Die Rhein- und Weinstadt ist eine der
Entwicklung der Stadt Bingen und des Landes
Afrikas jährlich.
bekanntesten Städte entlang des Rheins.
Rheinland-Pfalz.
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Die Stadt Bingen am Rhein
Abgrenzung UNESCO-Welterbe »Oberes Mittelrheintal«
ROT = Welterbegebiet
Grün = Welterbe-Rahmenbereich
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Die Region um Bingen
Mit der Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz
Die benachbarten kommunalen Verwaltungsein-
Wie schon die Gliederung der naturräumlichen
im Jahre 1969 wurde die ehemalige Kreisstadt
heiten sind die Verbandsgemeinde Rhein-Nahe im
Einheiten aufzeigt und beim Durchfahren bzw.
Bingen in den neu geschaffenen Landkreis
Mittelrheintal, die Verbandsgemeinde Sprend-
Wandern nachvollziehbar, bildet der Landschafts-
Mainz-Bingen integriert und erhielt den Status
lingen-Gensingen in Rheinhessen und die Ver-
raum über diese kommunalen und Ländergrenzen
einer großen kreisangehörigen Stadt.
bandsgemeinde Gau-Algesheim in der Rheinebene.
hinaus eine Einheit. Eine große Zukunftsaufgabe
Das Stadtzentrum Bingen und die Stadtteile
ist es, dies wieder in den Vordergrund zu stellen,
Bingerbrück, Kempten, Gaulsheim, Büdesheim,
Der Rhein trennt bei Bingen das Bundesland
um eine nachhaltig positive Entwicklung zu er-
Sponsheim, Dietersheim und Dromersheim um-
Rheinland-Pfalz vom Nachbarland Hessen. Direkt
möglichen.
fassen eine Fläche von 3.773 ha. Es leben rund
auf der anderen Flussseite liegt die Stadt Rüdes-
26.000 Menschen hier.
heim.
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Bingen – Das Tor zum Mittelrhein
Die Stadt Bingen liegt als das Tor zum Mittel-
• attraktiven Wohnstandorten
rheintal in einer einmaligen Lage an Deutsch-
• Erlebbarkeit des Rheinpanoramas und der
lands großem Fluss.
Über Jahrhunderte hinweg hat die kulturelle
Nahemündung
• Förderung von Freizeit und Tourismus
Industriebrache Hafenkerngebiet
Entwicklung die Natur- und Kulturlandschaft
unverwechselbar geprägt. Der Bekanntheitsgrad
der Region erreichte im ausgehenden 19. Jahr-
• Entwicklung der Natur und Erhalt der
Kulturlandschaft
• Schaffung von neuen Arbeitsplätzen
hundert mit entsprechender Besucheranzahl
auf der Suche nach dem romantischen Rhein
In den letzten 8 Jahren wurde mit dem städte-
und wirtschaftlicher Entwicklung weltweit
baulichen Rahmenplan »Umgestaltung des Binger
seinen Höhepunkt. Dagegen wirkt die Jetzt-Zeit
Hafens und angrenzender Gebiete« und mehreren
eher wie ein „Dornröschenschlaf“.
Bebauungsplänen im Stadtbereich eine um-
Ufer der Hindenburganlage
Die Stadt Bingen ergreift nun die Initiative für
fassende planerische Vorarbeit geleistet.
ihre nachhaltige Entwicklung und die der Region.
• Hafenkerngebiet
• Hindenburganlage
Wiedergewinnung des alten Industriege-
Parkanlage und Uferpromenade als Ver-
Mit der zivilen Konversion von Industriebrachen
Entwicklungsziele auf diesem innerstädtischen
ländes am Fluss für Wohnen, Arbeiten und
bindungsglied der Freiräume am Rhein
(Hafen- und Bahngelände) werden zukunftsweisen-
Gebiet (Landesgartenschaugelände) sind insbe-
Freizeit, Parkanlagen, Uferpromenade am
wiederherstellen
de Verknüpfungen hergestellt von:
sondere:
Rhein, Marina
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• Rhein-Nahe-Eck
Fußläufige Verbindung zwischen der Stadt
und dem Stadtteil Bingerbrück und zum
Fluss herstellen und Flussmündung der Nahe,
Panoramablick zum Binger Loch, zu Mäuseturm und Ruine Ehrenfels erlebbar gestalten
Ufer am Rhein-Nahe-Eck
Ufer am Rhein-Nahe-Eck
Industriebrache Bahngelände Bingerbrück / Wagenausbesserungshalle
Industriebrache Bahngelände Bingerbrück
• Bahngelände Bingerbrück
hochwasserfreies, stillgelegtes Bahngelände mit aufgefülltem Hafenbecken im
Übergang zur freien Landschaft für die
Naherholung zugänglich machen und das
Tor zum Mittelrhein dauerhaft sichern
Im grünen Ring um die Stadt mit den Natur-
der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe und der
Welterbe stellt eine besondere Herausforderung
mit vereinten Kräften die anstehenden Auf-
schutzgebieten am Rhein, dem Rochusberg, den
Stadt Rüdesheim sowie der Verbandsgemeinde
an die Entwicklung der Stadt Bingen dar.
gaben umzusetzen und nachhaltig langfristig
vorhandenen Grünzügen durch die Stadt und
Sprendlingen-Gensingen im Nahetal, kommt
dem Binger Wald, sind zusätzliche Maßnahmen
hierbei eine besondere Bedeutung zu.
erforderlich. Der Verzahnung und Bündelung der
Die Anerkennung der Kulturlandschaft des
zukünftigen Entwicklung dieses Gesamtraumes
Oberen Mittelrheintales von Bingen und Rüdes-
mit den Nachbargemeinden im Mittelrheintal,
heim bis Koblenz im Jahr 2002 als UNESCO-
Mit Bingen, dem »Tor zum Mittelrhein« be-
zu entwickeln mit dem Leitziel:
ginnt mit dem Flussabschnitt bei Bingen diese
Welterbestätte.
Die Landesgartenschau nach den rheinlandpfälzischen Leitlinien kann der Motor sein, um
• Bingen – das Tor zum Mittelrhein
• Wiedergewinnung von Lebensräumen für
Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Natur
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BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
15
Die wichtigen Aufgaben
1. Städtebauliche, sozialpolitische Entwicklung und Zivile Konversion
1.1 Übergeordnete Planungen
Landesentwicklungsprogramm (LEP III)
netze) und mit den benachbarten Gemein-
zugeordnet. Hier gilt es, bestehende sowie vor-
Das Mittelzentrum ist Verknüpfungs- und Ver-
den;
aussehbare Konflikte, Beeinträchtigungen und
sorgungsschwerpunkt des öffentlichen Nahver-
Risiken abzubauen und die Leistungsfähigkeit
kehrs.
• eine Struktur von Wohnbebauung, Arbeits-
Nach dem Landesentwicklungsprogramm III
plätzen, Dienstleistungen sowie Grün- und
der natürlichen Ressourcen wiederherzustellen
gehört Bingen zum hoch verdichteten Raum
Freiflächen ist anzustreben, die der hier
bzw. auszubauen.
des Rhein-Main-Gebietes mit den entsprechen-
lebenden Bevölkerung günstige Lebensbe-
den Entwicklungszielen:
dingungen gewährleistet. Das Prinzip der
Bingen liegt in einem Schwerpunktraum für
Durchmischung einzelner Funktionen soll
den Freiraumschutz von landesweiter Bedeutung
als Mittelzentrum mit den besonderen Funktionen
verstärkt beachtet werden;
und einem Kernraum für den Arten- und Biotop-
Gewerbe, Wohnen und Erholung ausgewiesen. Es
schutz.
sollen sowohl Flächen für produzierendes Gewerbe
• die nachhaltige Funktionsfähigkeit als
Gebiet mit hoher wirtschaftlicher, sozialer
• die Siedlungsentwicklung ist vorrangig auf
Regionaler Raumordnungsplan
(RROP Rheinhessen-Nahe)
Im regionalen Raumordnungsplan wird Bingen
und kultureller Interdependenz und Akti-
die städtebauliche Innenentwicklung zu rich-
vität, als Standort für Wohnen, Dienst-
ten; im Vordergrund stehen dabei Wohnungs-
Im LEP III ist Bingen mit der besonderen Funktion
hinaus ausgewiesen werden. Die Wohnqualität
leistung und Gewerbe, aber auch für die
modernisierungen, städtebauliche Erneuerung
»Mittelzentrum im Grundnetz« ausgewiesen. Hier
ist zu verbessern und die Erholungsfunktion aus-
Erholung zu erhalten bzw. wiederherzu-
und Verbesserungen des Wohnumfeldes.
sind Standorte für gehobene Einrichtungen im
zubauen.
wirtschaftlichen, kulturellen, sozialen und
stellen;
• Kooperation der Städte in den hochverdichteten Räumen untereinander (Städte-
als auch Wohnbauflächen über den Eigenbedarf
Die landesplanerische Stellungnahme sagt
In der ökologischen Raumgliederung ist Bingen
politischen Bereich sowie für weitere private
aus, dass sowohl erholungswirksame und land-
der Kategorie »vorwiegend Sanierungsraum«
Dienstleistungen.
schaftliche Eigenarten zu erhalten, zu pflegen
DAS TOR ZUM MITTELRHEIN
BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
16
und wiederherzustellen als auch die spezifi-
Mit der Integration der Landschaftsplanung in
schen Erholungsmöglichkeiten zu nutzen sind.
den Flächennutzungsplan ergeben sich folgende
berücksichtigen. Die Bebauung soll in ihrer
Aufgabenschwerpunkte der Entwicklung:
Höhenentwicklung auf die formalen Ab-
Flächennutzungs- und Landschaftsplan (1998) und Stadtentwicklungs-
läufe des Reliefs abgestimmt sein. Eine
• Bewahrung und Wiederherstellung der
plan (1995)
Rheintallandschaft entsprechend ihrer
Der Flächennutzungsplan und der Stadtentwick-
Bedeutung für den Tourismus;
lungsplan wurden unter Beachtung der Vorgaben
• die lokalklimatischen Verhältnisse sind zu
• Sicherung der Vegetationsbestände, Ex-
starke Durchgrünung ist anzustreben.
Bebauungspläne
Für das Plangebiet und angrenzende Bereiche
aus dem Landesentwicklungsprogramm und
tensivierung der Nutzung der Flussaue,
liegen rechtskräftige Bebauungspläne vor, so
den Vorgaben des Regionalen Raumordnungs-
Erhaltung und Entwicklung eines Biotop-
z. B. Rhein-Nahe-Eck, Gerbhausstraße, Bahn-
planes entwickelt.
potenzials von landesweiter Bedeutung,
hofsvorplatz.
Wasserschutz, Erhaltung der typischen und
Die nachfolgend beschriebenen wichtigen städte-
kulturhistorisch zu dokumentierenden
baulichen und verkehrlichen Aufgaben sind sämt-
Rheintallandschaft;
lich im Flächennutzungsplan als vorbereitende
• bei Umnutzungen bzw. der Anpassung der
Bauleitplanung verankert. Z. B. im sog. Rhein-
momentanen Nutzungen an heutige Ver-
vorgelände ist das Hafenkerngebiet als Sonder-
hältnisse ist in Gestaltung und Intensität
gebiet, die Hindenburganlage als Parkanlage,
zurückhaltenden Nutzungen, aber auch
das Rhein-Nahe-Eck als Sondergebiet, Teile des
Grünanlagen und Renaturierungen bei
Bahngeländes Bingerbrück als Parkanlage fest-
Erhaltung des jeweiligen Gebietscharakters
gesetzt.
der Vorzug zu geben;
DAS TOR ZUM MITTELRHEIN
BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
Die wichtigen Aufgaben
Auszug aus dem Flächennutzungsplan mit integriertem landespflegerischem Planungsbeitrag
17
BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
1.2 Städtebaulicher Rahmenplan
18
Industriebrache und den nicht mehr benötigten
Rahmenplan im Juni 2002 verabschiedet (An-
Die Bahnflächen der ehemaligen Güterab-
Gleisanlagen sehr negativ geprägt.
lage Abschlussbericht).
fertigung und die großflächigen Industrie-
Umgestaltung des Binger Hafens und
Um eine städtebauliche Gesamtlösung finden
brachen am Rheinufer sollen auf neuem
angrenzender Gebiete
Vor diesem Hintergrund und um zukünftig eine
zu können, umschließt das Plangebiet das heutige
hochwasserfreiem Niveau (200jähriges Er-
Die Entwicklung der Stadt Bingen ist eng mit
positive Entwicklung des angrenzenden Stadt-
Hafengebiet (Winterhafen und Hafenkernbereich)
eignis) für Wohnbebauung, Gewerbe und
dem Rhein und dem Hafen verbunden. Entlang
zentrums zu ermöglichen, wurde im Jahr 1999
mit 20,8 ha, das südlich direkt angrenzende
Sondernutzung (Weinwelt, Hotel) ent-
des Rheinufers von Bingen-Kempten bis zum
vom Stadtrat der Beschluss gefasst, das Hafen-
Bahngelände im Bereich der ehemaligen Güter-
wickelt werden. Um zusammenhängende
alten Zollamt wurden im 19. und 20. Jahrhun-
gebiet städtebaulich neu zu ordnen, umzuge-
abfertigung mit ca. 3,4 ha und das westlich
Flächen zu erhalten, ist hierfür die Hafen-
dert Industrie und Gewerbe angesiedelt und
stalten und einer Umnutzung zuzuführen. Die
anschließende Rheinvorgelände (Hindenburg-
straße zu verlegen.
entsprechende Bahnanlagen für den Güterver-
Vorgaben waren, die industrielle Nutzung künftig
anlage und Rhein-Nahe-Eck) mit 7,5 ha. Dies
Mit Stichstraßen soll die neue Bebauung in
kehr geschaffen. Im Zuge des wirtschaftlichen
auszuschließen, hochwertigen Wohnraum zu
ergibt eine Gesamtfläche von ca. 31,7 ha.
Quartieren erschlossen werden. Die Wohn-
Wandels hat der Hafenbetrieb heute aber nur
schaffen und den Einwohnern und Besuchern
noch eine geringe Bedeutung. Lediglich einzelne
der Stadt einen besseren Zugang zum Rhein zu
Kernaussage des städtebaulichen Rahmenplanes
gesehen mit Einschluss von verträglichen
Lager- und Baustoffbetriebe und ein Umschlag-
ermöglichen.
ist die Wiedergewinnung des alten Industrie-
gewerblichen Nutzungen zur Grundversor-
geländes am Fluss für Arbeiten, Wohnen und
gung.
platz für Heizöl sind dort noch ansässig. Für
Im Jahr 2000 wurde deshalb der städtebauliche
einen Umschlagplatz nach heutigen Maßstäben
Ideenwettbewerb »Umgestaltung des Binger Hafens
kann keine zufrieden stellende Flächengröße
und angrenzender Gebiete« durchgeführt.
angeboten werden. Zudem sind mit der Nähe
Das Ergebnis dieses Wettbewerbs wurde mit
bebauung ist im Geschoßwohnungsbau vor-
Freizeit.
• Hafenkerngebiet
zu Wohnnutzungen schalltechnische Probleme
dem Wettbewerbssieger unter Einbindung ver-
Dieses Gebiet erstreckt sich zwischen dem Rhein
zu erwarten. Das Erscheinungsbild der Stadt
schiedener Institutionen und Bürgern weiter-
und der Bahnlinie vom Winterhafen ca. 750 m
Bingen entlang des Rheins ist jetzt von der
entwickelt und vom Stadtrat als städtebaulicher
nach Westen bis an die Hindenburganlage.
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BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
Entlang der Bahnlinie soll mit einer Kolonnade
• Rhein-Nahe-Eck
19
Die geografisch einmalige Lage der Mün-
von 4 m Höhe ein kombiniertes Bauwerk
Westlich der Hindenburganlage befindet
dung der Nahe in den Rhein vor dem
für Parkgarage, Lärmschutz, erhöhtem Fuß-
sich das Rhein-Nahe-Eck. Durch die Bahn-
Hintergrund der Bergzüge des Mittelrheins
weg und Anbindung der Innenstadt mit
linie abgeriegelt, ist die Erreichbarkeit von
ist derzeit kaum erlebbar.
Brücken über die Bahn errichtet werden.
Rheintal-Kongress-Zentrum, Museum am
Mit der Umgestaltung wird dieses hohe
Als Industriedenkmal ist der »Alte Kran« aus
Strom und Alter Stadthalle erschwert und
Entwicklungspotenzial genutzt.
dem 17. Jahrhundert an seinem historischen
eingeschränkt.
Standort zu erhalten. Die ehemalige Lage
Mit einer neuen Verkehrsführung sollen hier
Die zivile Konversion der großflächigen Brach-
direkt am Rheinufer soll durch ein Wasser-
grundlegende Verbesserungen geschaffen
flächen in gut einsehbarer Lage im Mittelrheintal,
werden. (Siehe Kapitel Verkehrsinfrastruktur)
die Schaffung der durchgängigen öffentlichen
becken akzentuiert werden. Der Kran »Raab
Zugang zum Rhein, der Ausgangs- und End-
Karcher« aus dem 20. Jahrhundert soll eben-
punkt von Ausflügen mit den Schiffen der
Erreichbarkeit des Rheinufers und die neue Erleb-
falls für die lebendige Industriegeschichte
»Weißen Flotte« und anderen Passagierlinien
barkeit des Flusses wird das Gesamterscheinungs-
erhalten bleiben.
sowie der Personenfähre.
bild der Stadt Bingen und die Lebensqualität der
Zum Rhein hin werden der neuen Bebauung
Der Uferbereich und die Parkanlage aus dem
Menschen neu definieren und grundlegend auf-
eine öffentliche Parkanlage und eine neu
19. Jahrhundert sind für Naherholung und
werten.
gestaltete Uferpromenade vorgelagert.
Tourismus nicht mehr funktionsfähig. Eine
wichtige Aufgabe ist es, dieses traditionelle
Zur Umsetzung dieser zukunftsweisenden,
Herzstück zu erneuern, ohne dabei die histo-
großen und wichtigen Aufgabe bedarf es nun
Direkt an das Hafenkerngebiet nach Westen
risch geprägten Grundstrukturen und den
der erforderlichen Instrumente und Schritte.
angrenzend liegt die Hindenburganlage. Sie
unverwechselbaren Wiedererkennungswert
ist für die Einwohner und Touristen der
zu zerstören.
• Hindenburganlage
DAS TOR ZUM MITTELRHEIN
BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
Die wichtigen Aufgaben
Landesgartenschaugelände – Probleme im Bestand
Abschnitt Hafenkerngebiet
20
BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
Die wichtigen Aufgaben
Landesgartenschaugelände – Probleme im Bestand
Abschnitt Rhein-Nahe-Eck und Hindenburganlage
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BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
1.3 Innerstädtische Freiraumsicherung
22
Brachflächen der stillgelegten Gleiskomplexe.
liche Grünfläche ausgewiesen. Hiermit wurde von
Die Gesamtgröße beträgt ca. 15 ha in hochwasser-
der Stadt Bingen ein erster Grundstein gelegt, um
Bahngelände Bingerbrück
freier Lage. Die alte Wagenausbesserungshalle,
das Rheinufer von weiterer Bebauung oder gewerb-
Der Stadtteil Bingerbrück, auf der Westseite der
direkt am Rheinufer gegenüber dem Mäuseturm
licher Nutzung freizuhalten.
Nahe und durch diesen Fluss von der Innenstadt
gelegen, sowie kleinere Funktionsgebäude ver-
Mit der Führung des Rheinradweges über die
getrennt, ist geprägt durch beengte Mischgebiets-
fallen langsam. Dazwischen befinden sich einzelne
stillgelegten Gleisanlagen und der im Bau befind-
und Wohnflächen in Hanglage, die Zerschneidung
eingezäunte Kleingärten.
lichen neuen Fuß- und Radwegebrücke über die
naturnahen Uferabschnitten am Rhein sind für
Nahe ist das Rheinufer auf der Bingerbrücker
die Verbesserung der ökologischen Gegeben-
gärten direkt am Flussufer prägen das optische
Seite ab dem Jahre 2004 direkt von Bingen aus
heiten im Gebiet bedeutend.
Ein ausreichendes Freiraumangebot für die
Erscheinungsbild sehr ungünstig. Dies ist umso
barrierefrei zugänglich.
Bürger zur wohnungsnahen Erholung fehlt. Das
gravierender, da die Einsehbarkeit von der Stadt,
Flussufer des Rheins ist derzeit durch Barrieren
dem Fluss und den umgebenden Höhenzügen
große Bahnbrachfläche neu zu ordnen. Sie birgt
version ist diese Neuordnung dieses Bereiches
der sehr umfangreichen Gleisanlagen nicht er-
groß ist und dieser Bereich des Binger Loches
ein sehr großes Potenzial zur Ergänzung des
eine sehr wichtige Aufgabe.
reichbar.
als Eintrittspforte ins Mittelrheintal empfunden
Freiraum- und Naherholungsangebots am Ufer
wird.
des Rheins für den Stadtteil Bingerbrück, die
Grünverbindung vom Rheinufer zur
Gesamtstadt und die Region mit entsprechend
Burg Klopp, Rochusallee, Rochusberg
positiver Wirkung für den Tourismus.
Eine für Fußgänger durchgehende und optisch
durch die Bundesstraße B 9 und große Gleisanlagen am Hauptbahnhof.
Im Zuge der wirtschaftlichen Veränderungen
im schienengebundenen Gütertransportverkehr
haben der Stückumschlagplatz und das Bahnbetriebswagenwerk in Bingerbrück seine Bedeutung verloren. Die Folge sind großflächige
Die Bahnanlagen und die ungeordneten Klein-
Die Deutschen Bahn AG hat eine Entbehrlichkeitsprüfung durchgeführt.
Im Flächennutzungsplan ist eine Teilfläche von
ca. 6,7 ha dieser Bahnanlagenbrache als öffent-
Es besteht dringender Handlungsbedarf, diese
Die Anordnung der geplanten Freiraumnutzun-
Für die Stadtentwicklung und Freiraumsicherung
von Bingen mit dem Instrument der zivilen Kon-
ansprechende Grünverbindung vom Rheinufer
gen in Verträglichkeit mit den angrenzenden
über die Innenstadt, Fußgängerzone, Burg
Naturschutzgebieten und der behutsame Umgang
Klopp und hauptsächlich entlang der Rochus-
mit dem Uferbereich zur weiteren Entwicklung von
allee bis auf den Rochusberg ist herzustellen.
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BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
Die wichtigen Aufgaben
Landesgartenschaugelände – Probleme im Bestand
Abschnitt Bahngelände Bingerbrück
23
BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
1.4 Sonstige wichtige Aufgaben
24
stelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und
wasser 81,64 m ü. NN, 50jähriges Hochwasser
Bodenschutz in Mainz bodenschutzrechtlich be-
82,14 m ü. NN, 100jähriges Hochwasser 82,75 m ü.
Altlasten
wertet und die weiterführenden Untersuchungen
NN und 200jähriges Hochwasser 83,17 m ü. NN.
Im Hafenkerngebiet wurden im Rahmen des
mit der Deutschen Bahn AG abgestimmt. Die
städtebaulichen Rahmenplanes umfangreiche
Beurteilung der einzelnen Teilflächen ergab
Pegel Bingen am 29.3.1988 mit 82,49 m ü. NN ge-
Altlastenerkundungen und Untersuchungen
Einstufungen einzelner Gebäude als altlasten-
messen.
vorgenommen.
verdächtige Altstandorte. Andere konnten als
Das bisher höchste Rheinhochwasser wurde am
nicht altlastenverdächtige Altstandorte zurück-
Die Uferpromenade der Hindenburganlage und
Für das Sondergebiet Hafen ist vertraglich geregelt,
gestuft werden. Das aufgefüllte Hafenbecken
am Rhein-Nahe-Eck, Teile des Hindenburgparks
dass eine Sanierung, soweit erforderlich, beim
erhielt den Status altlastenverdächtige Alt-
und des Hafenkerngebietes liegen im Einzugs-
Verlassen des Geländes durch die Firmen veran-
ablagerung, die Gleisanlagen nicht verdächtige
bereich des 20jährigen Hochwassers.
lasst wird. Mit der Deutschen Bahn AG ist ver-
Verdachtsflächen.
einbart, dass im Zusammenhang mit dem Rück-
Bis zum Bau einer Hochwasser-Schutzwand im
bau der Gleisanlagen anfallendes Z1-Material
Hochwasserschutz und Retentionsraum
Jahr 1996 war auch das Stadtzentrum von
im Gebiet schadlos genutzt wird.
Die Stadt Bingen liegt im Hochwassereinzugsge-
Überschwemmungen betroffen. Deshalb wurde
biet des Rheins und der Nahe. Der Wasserspiegel
südlich des Rheinvorgeländes und entlang der
Im Bereich des ehemaligen Bahnbetriebswerkes
des Rheins liegt am Binger Pegel (Nullpunkt des
Bahnlinie Mainz–Koblenz (Südseite) eine Hoch-
Bingerbrück wurden im Jahre 1999 historische
Pegels: 76,18 m ü. NN) beim Mittelwasserstand
wasser-Schutzwand errichtet. Sie verläuft zwi-
Erkundungen und orientierende Boden- und
78,15 m ü. NN.
schen Fruchtmarkt und Bahnhof Bingen Stadt
Bodenluftuntersuchungen vorgenommen. Die
Ergebnisse wurden von der SGD-Süd, Regional-
Die Bemessungsgrundlagen für Hochwasserereignisse betragen hier für ein 20jähriges Hoch-
mit einer Untergrundabdichtung aus Spundwänden, Mauern aus Ortbeton und zusätzlichen
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25
mobilen Elementen für den Bedarfsfall. Die
kerngebiet gebrochen und die Uferpromenade
Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie
Oberkante liegt bei 83,60 m ü. NN. (Bemessungs-
abgestuft werden, um entsprechendes Ausgleichs-
Die Abgleichung der Verträglichkeit der städte-
hochwasser HQ 200 (= 83,10 m ü.NN) + 0,5 m
volumen zu schaffen.
baulichen Vorhaben mit den gemeldeten Natura
Freibord.
2000-Gebieten erfolgt im Rahmen der verbindEin weiterer möglicher wasserwirtschaftlicher Aus-
Durch die Anordnung dieser Wand südlich der
gleich wird derzeit im Zusammenhang mit der
Bahnlinie und den Verzicht auf die Errichtung
Schaffung des Retentionsraum Bingen - Dieters-
eines Flächen zehrenden Hochwasserdamms
heim (siehe Kapitel Umfeld – Stadt-Land-Fluss)
konnte städtebaulichen Gesichtspunkten Rech-
untersucht. Diese Flächen neben der Nahe,
nung getragen werden aber auch vorhandener
3.500 m vor ihrer Mündung in den Rhein gele-
Retentionsraum im Rheinvorgelände erhalten
gen, sollen die Abflussspitzen der Nahe als
werden.
Rheinzufluss dämpfen und eine Verzögerung
lichen Bauleitplanung.
des Hochwasserabflusses bewirken.
Mit dem städtebaulichen Rahmenplan „Umgestaltung des Binger Hafens und angrenzender Gebiete“
Der in der Konversion befindliche Teil des
ist eine hochwasserneutrale Veränderung geplant.
Bahngeländes im Stadttteil Bingerbrück liegt
Die neue Bebauung einschließlich der neuen
ab der Oberkante der Böschung zum Rhein,
Hafenstraße soll hochwasserfrei auf ca. 83,50 m
oberhalb des 200jährigen Hochwasserereignisses.
ü. NN liegen. Damit ist eine Aufschüttung von
Die hochwasserfreie Andienung des Geländes
ca. 1,50 m erforderlich. Für den Retentionsaus-
ist über den Weg auf dem Gleiskörper gesi-
gleich im Gebiet soll die Spundwand im Hafen-
chert.
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26
Die wichtigen Aufgaben
2. Verkehrsinfrastruktur
2.1 Straßen – Fließender Verkehr
erforderlichen verkehrsplanerischen Maßnahmen
treffen zu können, wurde in der »Integrierten
Die vorhandenen Anbindungen der Stadt Bingen
Verkehrsplanung« (1996) gemeinsam mit den
an das übergeordnete Verkehrsnetz sind sehr gut.
Verkehrsbehörden ein Straßennetzkonzept ent-
Großräumige Verbindungsachsen mit entspre-
wickelt und dieses, abgestimmt auf städtebau-
chenden Aus- und Einfahrten stellen die BAB 61
liche und landespflegerische Belange, in den
(Bonn/Koblenz–Ludwigshafen/Mannheim/Speyer)
Flächennutzungsplan aufgenommen.
und die BAB 60 (Bingen–Mainz/Darmstadt), mit
Die erforderlichen Verkehrsinfrastrukturmaß-
Hindenburganlage und Rhein-Nahe-Eck.
Fortführung nach Wiesbaden/Frankfurt dar. Die
Im städtischen Bereich zwischen Innenstadt
nahmen sind im städtebaulichen Rahmenplan
Für die geplanten Bauflächen im Hafen-
überregionalen Verbindungsachsen der B 9, B 41,
und Rhein bestehen derzeitig folgende Miss-
»Umgestaltung des Binger Hafens und angren-
kerngebiet mit entsprechender Raumtiefe
B 48 und B 50 bilden das weitere Gerüst.
stände:
zender Gebiete« (siehe Kapitel städtebauliche
ist die Hafenstraße zu verlegen. Ab der
• unzureichende Erschließung des Rhein-
Entwicklung) integriert:
Autofähranbindung soll die Straße auf
Mit der L 414, L 417 und L 419 werden die
Stadtteile untereinander angebunden.
Die prognostizierte städtebauliche und demografische Entwicklung für die Stadt Bingen und
ihre Stadtteile wird eine große Steigerung des
Individualverkehrs bedingen. Um hierfür die
vorgelände von Westen durch die Trennwirkung der Bahngleise
• fehlende Hochwassersicherheit der Erschließungsstraße
• Flächenzerschneidung
ehemaliges Bahngelände nach Süden bis
• Verlegung der Hafenstraße
an die verbleibenden Bahngleise verscho-
Von Osten über die Mainzer Straße (L 419)
ben und auf ein hochwasserfreies Niveau
kommend, dient die Hafenstraße jetzt der
(200jähriges Hochwasserereignis) gebracht
Erschließung von Hafenkerngebiet,
werden. Die Ausbaubreite beträgt 11,25 m.
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BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
• Ausbau der Hindenburgallee
27
Raumwirkung im Kontext mit der histori-
stadtseite zur Gerbhausstraße hergestellt
mit anschließenden weitläufigen öffentli-
Die Hindenburgallee setzt die Erschließungs-
schen Hindenburganlage ist nicht mehr
werden.
chen Flächen ist funktional, verkehrstech-
funktion der Hafenstraße in Höhe des Zoll-
gegeben, die Orientierungsmöglichkeiten für
Die Anbindung der Unterführung nach Osten
nisch und optisch in einem sehr schlechten
amtes entlang der Bahnlinie nach Westen
alle Verkehrsteilnehmer sind unzureichend.
(Hindenburgallee) erfolgt durch eine Opti-
Zustand. Geplant ist, die Straße direkt bis
fort.
Der Straßenkörper ist auf eine Ausbaubreite
mierung der vorhandenen Straße zwischen
an die Bahngleise zu verlegen. Die dadurch
von 6 m zu reduzieren. Die Nutzungs-
dem Rheintal-Kongress-Zentrum und der
frei werdenden Flächen auf der Südseite
funktionen sind neu zu definieren, die
Alten Stadthalle, parallel zu den Bahngleisen.
werden für eine Aufwertung der Stadtein-
Baumallee und die Raumproportionen sind
Auf der Südseite der Bahnlinie (Stadtseite)
gangssituation mit entsprechender Raum-
wiederherzustellen.
mündet die Unterführung in einen Kreis-
wirkung neu gestaltet.
verkehrsplatz, der den Verkehrsknoten
• Verkehrsanbindung am Rhein-Nahe-Eck /
Gerbhausstraße (L 419), Bingerbrücker
2.2 Straßen – Ruhender Verkehr
Gerbhausstraße
Straße (K 8), Straße Fruchtmarkt (L 419)
Die vorhandene Erschließung auf der
neu ordnen soll.
Im Innenstadtbereich bis zum Rheinvorgelände
Westseite (Rhein-Nahe-Eck) mit dem
Mit dieser komplexen Verkehrsplanung
befinden sich viele Flächen für den ruhenden
höhengleichen Übergang am Starken-
werden die Flächen am Rhein nun von
Verkehr, mehr oder weniger geordnet und ohne
burger Hof über die stark befahrene Bahn-
Osten und Westen kreuzungsfrei erreichbar
Leitsystem. Im Parkraumkonzept Innenstadt
strecke Koblenz–Mainz ist für die heutigen
und an die Innenstadt angeschlossen.
Bingen (2001) und dem städtebaulichen
Infrastrukturanforderungen und Flächen-
Rahmenplan »Umgestaltung Binger Hafen«
Der Bestand mit 9 –12 m breiter Fahrbahn
nutzungen völlig unzureichend.
• Fruchtmarkt
wurden umfangreiche Vorschläge zur Neu-
und Gesamtausbaubreite von ca. 23 m ist in
Am Rhein-Nahe-Eck soll deshalb eine
Der Fruchtmarkt, als Abschnitt der L 419
ordnung ausgearbeitet. Die Umsetzung ist zu-
einem sehr schlechten Bauzustand. Eine
Unterführung der Gleise auf die Innen-
zwischen Gerbhausstraße und Salzstraße
sammen mit dem Straßenbau angestrebt.
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BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
28
Am Hauptbahnhof Bingen besteht Stellplatzbe-
Stadtteil Bingerbrück vom Rhein ab. Die vorhan-
Die schon lange geplante Rad- und Fußgänger-
des Rheinufers und die Aufwertung des Lein-
darf für die Berufspendler. Der Stadtteil Binger-
denen Fußgängerunterführungen sind teilweise
brücke über die Nahe wurde im Jahr 2004 rea-
pfades als Teil dieses Wegekonzeptes sind hierbei
brück ist durch das Fremdparken in den Straßen
in einem schlechten baulichen Zustand. Der
lisiert. Sie ist wichtig für den überregionalen
wichtig.
stark belastet – die weitere Entwicklung des
Bahnübergang am Starkenburger Hof ist durch
Rheinradweg aber auch für die Erreichbarkeit
öffentlichen Nahverkehrs ist anzustreben. Ein
die hohe Zugfrequenz sehr oft geschlossen. Die
des Rheinufers auf der Bingerbrücker Seite.
Parkhaus im brachliegenden Umfeld am Haupt-
Besucher am Rheinufer nehmen so die Stadt
bahnhof ist städtebaulich angebracht.
Bingen kaum wahr und suchen nicht den Weg
brücke die Fuß- und Radwegeverbindung entlang
ÖPNV (nicht schienengebunden)
in die Innenstadt.
der Nahe zu komplettieren. Damit wird der über-
Zentraler Omnibusbahnhof und
regionale Naheradweg (von der Quelle bis zur
Bahnhofsvorplatz
Eine Steigerung der Besucherzahl ist durch
die Magnetwirkung des UNESCO-Welterbes zu
Ein weiteres Defizit ist, dass vom Rhein-Nahe-
2.4 Öffentlicher Personennahverkehr
Wichtig ist weiterhin, unter der Eisenbahn-
erwarten. Besonders für die Besucher, die an
Eck aus keine Möglichkeit besteht, entlang dem
Mündung) mit dem Rheinradweg vernetzt und
Als Verknüpfungs- und Umsteigepunkt zwi-
der Hindenburganlage zu und von den Schiffs-
Ufer der Nahe flussaufwärts zu gelangen.
die Erreichbarkeit der Innenstadt mit einem
schen Schiene und Straße ist der Stadtbahnhof
attraktiven Uferweg gewährleistet.
Bingen eine Schwerpunkthaltestelle. Hier be-
anlegestellen kommen, werden zusätzliche
Stellplatzflächen erforderlich. Neue Stellflächen
Im städtebaulichen Rahmenplan sind mehrere
für Busse sollen deshalb außerhalb der wertvollen
Fußgängerbrücken, die Höhensituation der
Stadtflächen in den Gewerbegebieten am öst-
Innenstadt aufgreifend, über die Gleise geplant.
lichen Stadtrand ausgewiesen werden.
Für den entfallenden Bahnübergang am
konzept setzt weitere Schwerpunkte, um die
Starkenburger Hof als Hauptverbindung zwi-
erforderliche innerstädtische Verknüpfung und
Mit der Planung des Zentralen Omnibusbahn-
schen Innenstadt und Rheinufer ist eine neue
die Anbindung der Stadtteile und Umlandge-
hofs (ZOB) und dessen Fertigstellung im Jahr
großzügige Unterführung vorgesehen.
meinden herzustellen.
2005 wird ein wichtiger Baustein im Netz des
2.3 Fußgänger- / Radwegenetz
Die linksrheinische Bahnstrecke Mainz–Koblenz
trennt die Innenstadt von Bingen und den
Die neuen Straßenverbindungen werden durchgängig mit beidseitigen Fußwegen ausgestattet.
Der Grundsatz der barrierefreien Erschließung
hat hier höchste Priorität.
Das in der Planung befindliche Radwege-
Die Koordinierung der unterschiedlichen Besucherströme (Fußgänger und Radfahrer) entlang
findet sich auch ein Haltepunkt auf der Zubringerstrecke zum Flughafen Hahn bzw. Flughafen Frankfurt.
ÖPNV für die Stadt Bingen und die Region
realisiert.
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2.5 Schienennetze
Die linksrheinische Bahnstrecke Mainz–Koblenz
wird mit hoher Intensität genutzt.
Bingen ist ein Verkehrsknotenpunkt entlang
der Rheinschiene mit Abzweig nach Süden ins
stellungsbeschluss. Die Umsetzung dieser Maß-
Ausflugsdampfer sind entlang des Rheinufers
nahme durch die DB ist für das Jahr 2004 vor-
von der Hindenburganlage bis zum Rhein-
gesehen.
Nahe-Eck verteilt. Aufgrund der schwierigen
Somit ist die rückwärtige Erschließung und
Strömungsverhältnisse des Rheins in diesem
Versorgung des Bahngeländes Bingerbrück ge-
Bereich, den z. T. sehr großen Schiffen und
währleistet.
intensiver Nutzung im Ausflugsverkehr ist die
Nahegebiet, in die Pfalz und in Richtung Saarland. Die Stadt Bingen verfügt über zwei Bahn-
29
erforderliche Neuordnung kompliziert.
2.6 Wasserstraßen
Vom vorhandenen Hafenbecken soll ein kleinerer
Die Anlegestellen und das Ufer sind z. T. in
Teil abgetrennt und als »Marina« für ca. 200 Sport-
einem sehr schlechten gestalterischen und
Bingen liegt an der internationalen Wasser-
boot-Anlegeplätze genutzt werden. Der größere
baulichen Zustand. Eine neue Definierung der
straße des Rheins bei Rheinkilometer 528,4. Im
Teil soll als Schutzhafen erhalten bleiben und
Uferlinie in Verbindung mit der Gestaltung der
Die wirtschaftlichen Veränderungen im
städtebaulichen Rahmenplan erfährt der Hafen
ausgebaut werden.
Promenade ist dringend erforderlich.
schienengebundenen Gütertransportverkehr
eine grundsätzliche strukturelle Neuordnung,
führten zu Brachflächen von zusammen ca.
mit Ausschluss der industriellen und gewerb-
Für die stark frequentierte Autofähre Bingen–
2.7 Flughäfen
18,4 ha Größe im Anschluss an das Hafenkern-
lichen Nutzung.
Rüdesheim, direkt am Hafenbecken gelegen, ist
höfe, den Hauptbahnhof im Stadtteil Bingerbrück und den Stadtbahnhof in der Innenstadt.
gebiet und dem Stückumschlagplatz im Stadtteil Bingerbrück.
Für den Bahnübergang BÜ 149 am westlichen Stadtausgang an der B 9 in Richtung
eine zusätzliche Anlegestelle geplant, falls keine
Bingen liegt verkehrstechnisch sehr günstig
In Abstimmung mit dem Wasser- und Schiff-
neue Rheinbrücke in den Rheingau realisierbar
zwischen den Flughäfen Frankfurt–Main und
fahrtsamt wurde der Winterhafen überplant.
ist.
Flughafen Hahn / Hunsrück.
Die Personenschifffahrt ist ein wichtiger
Am DB-Hauptbahnhof in Bingerbrück ist ein
Trechtingshausen besteht zum bedarfs-
Bestandteil des Tourismus für Bingen. Insge-
Haltepunkt des Zubringers zum Flughafen Hahn
gerechten Ausbau ein rechtskräftiger Planfest-
samt 9 Anlegestellen für Personenfähren und
vorgesehen.
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30
Die wichtigen Aufgaben
3. Welterbe und Tourismus
Nach dem jahrzehntelangen Trend für Fernreisen
deckung des Mittelrheintales, der Geburtsstätte
Bingen verzeichnet jährlich ca. eine halbe Million
Die Angebote für die moderne Urlaubsform von
ist in den letzten Jahren Deutschland als Urlaubs-
des modernen Tourismus in Anknüpfung an die
Tagesgäste.
mehrtägigen Kurzaufenthalten für alle Alters-
und Reiseziel für die Deutschen selbst wieder
Erfolge und den Bekanntheitsgrad im 18. und
interessant geworden. Diese positive Entwicklung
19. Jahrhundert, ist zu ergreifen.
Die Anlegestellen für die Schiffe der »Weißen
stufen und besonders Familien mit Kindern sind
Flotte« an der Hindenburganlage und am Rhein-
auszubauen. Hier liegt die Stärke eines gemein-
Bingen, am südlichen Beginn der UNESCO-
Nahe-Eck spielen dabei eine große Rolle. Der ge-
samen Auftritts von Stadt und Region zur Er-
was im Vergleich der Urlaubsregionen die seit dem
Welterbestätte, hat als Tor zum Mittelrhein eine
stalterische und bauliche Zustand dieser Bereiche
gänzung ihrer Angebote.
Jahr 2000 stagnierende bzw. rückläufige Besucher-
besondere Bedeutung und Verantwortung.
ist für den entscheidenden ersten Eindruck nicht
Bingen, obwohl im direkten Einzugsgebiet des
und Übernachtungszahlen dokumentieren.
Naturräumliches, zeit- und kulturgeschichtliches
besonders attraktiv. Es besteht dringender Hand-
bevölkerungsstarken Ballungsraumes Rhein-Main
Potenzial, insbesondere aus der Epoche der
lungsbedarf, um das Interesse zum Aussteigen und
gelegen, ist es noch nicht ausreichend gelungen,
als UNESCO-Welterbe im Jahre 2002 stellt eine
Rheinromantik, sind hier eindrucksvoll vorhanden
Verweilen zu wecken. Die Besucherlenkung in die
die Stadt als Ziel für die Naherholungssuche der
besondere Herausforderung für die Region
wie kaum an einem anderen Ort.
Innenstadt ist derzeit mangelhaft.
Großstädter zu positionieren. Auch vom Groß-
ist am Mittelrheintal allerdings vorbei gegangen,
Die Ausweisung des »Oberen Mittelrheintales«
Mittelrheintal und das Land dar. Fort vom Kirch-
Als Startpunkt für den Besuch des Oberen
Laut Statistik der letzten 10 Jahre kommen all-
raum Köln-Bonn ist Bingen mit der Bahn im
turmdenken sind von den Anliegern gemein-
Mittelrheintales ist Bingen ideal, da verkehrs-
jährlich zwischen 42.000 und 50.000 Übernach-
Stundentakt auf der Rheinschiene schnell zu er-
same Leitziele und übergreifende Konzepte zu
technisch sehr günstig über Straße, Schiene
tungsgäste nach Bingen mit insgesamt zwischen
reichen. Dieses hohe Potenzial von Tagesbe-
formulieren, umzusetzen und die erforderliche
und Wasser angebunden.
78.000 und mehr als 100.000 Übernachtungen. Die
suchern ist zu aktivieren; ebenso sind die Schiffs-
durchschnittliche Verweildauer im angegebenen
reisenden zu einem längeren Landaufenthalt mit
Zeitraum schwankt zwischen 1,8 und 2,2 Tagen.
Ausflug bis in die Innenstadt anzuregen.
Infrastruktur herzustellen bzw. auszubauen. Die
einmalige Chance für die weltweite Wiederent-
Es gilt, diese Infrastruktur zu verbessern und
für einen höheren Besucherstrom vorzubereiten.
DAS TOR ZUM MITTELRHEIN
BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
,
31
Die wichtigen Aufgaben
4. Kulturlandschaft am Mittelrhein
Bingen ist wichtiger Teil der Kulturlandschaft des
Die durch die Geomorphologie spektakulär ge-
Siedlungsdruck und verkehrliche Erschließung
Mittelrheintals von europäischer Bedeutung.
prägte Landschaft hat aufgrund der Jahrhunderte
in den letzten hundert Jahren haben hier große
währenden Nutzung durch den Menschen ihren
Änderungen herbeigeführt. Der Zahn der Zeit
Für die langfristige Daseinsvorsorge sind die spezifischen naturräumlichen Bedingungen, die Nut-
unverwechselbaren Charakter erhalten. Im
Burgen und besondere Bauwerke,
erfordert zudem umfangreiche finanzielle Mittel
zungen und die geschichtlichen Abläufe genau zu
Oberen Mittelrheintal wirken Kultur, Natur,
Rheinromantik, Landschaftsraum
zum Erhalt der alten Bauwerke. Es gilt, für die
untersuchen, um entsprechende Aufgaben für die
Geschichte und Mythos zusammen.
Eng verknüpft und umfangreich wie kaum
zukünftige Entwicklung behutsam mit diesem
anderswo in Europa lebt die Kulturlandschaft
Erbe umzugehen.
zukünftige räumliche Entwicklung lösen zu können.
In den übergeordneten Planungen des Landes-
Kennzeichnend ist die Überprägung der natur-
am Mittelrhein mit Sagen und Legenden. Welt-
entwicklungsprogramms (LEP III), des Regionalen
räumlichen Vielfalt durch traditionelle land-
weit sind hier die meisten Burgen zusammen zu
Raumordnungsplanes und des Flächennutzungs-
schaftsangepasste Nutzungsformen. Mit dem
finden. Die Bauwerke aus vergangenen Jahr-
Die Flussufer von Rhein und Nahe sind
planes mit integriertem Landschaftsplan der Stadt
wirtschaftlichen Wandel in den letzten Jahr-
hunderten prägen das Landschaftsbild, schaffen
größtenteils befestigt, bzw. mit Block-
Bingen sind umfassende Entwicklungsziele für
zehnten geht aber eine starke Veränderung
zusammen mit der einzigartigen Landschaft die
schüttungen versehen. Lediglich im Be-
Umweltvorsorge und Freiraumschutz formuliert.
dieser Kulturlandschaft mit negativen Auswir-
Grundlage für die Rheinromantik und fördern
reich von Bingen-Gaulsheim sind Rhein-
kungen einher.
unsere Fantasie.
auen erhalten und in den Rheinkribben
Das Obere Mittelrheintal ist ein international
• Fluss
bedeutsames Beispiel für eine fortbestehende
Kulturlandschaft und wurde aus diesem Grund
Nachfolgend sind im Einzelnen beispielhaft
von der UNESCO als Welterbe anerkannt.
aufgeführt:
DAS TOR ZUM MITTELRHEIN
BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
32
hat sich in den ursprünglich technischen
Bauwerken eine naturnahe Lebensraumvielfalt entwickelt.
Für die ökologische Vielfalt, die naturnahe
Erholung und das Erlebnis der Flusslandschaft sind hier weitere gezielte Maßnahmen zu ergreifen.
• Wald
Die sonnenabgewandten Steilhänge sind
meist von (durchgewachsenen) Nieder-
Die teilweise Aufrechterhaltung der histori-
ursprünglich mit Natursteintrockenmauern
ist, für die verschiedenen Anforderungen
wäldern bestockt. Auf den Höhen dominie-
schen Niederwaldbewirtschaftung, auch
erbauten Kleinterrassen wurden im Zuge
von Naturschutz / Ökologie, Landschafts-
ren geschlossene Laubwälder und Wirt-
unter den Aspekten des Bodenschutzes und
der Flurbereinigungsmaßnahmen durch
bild / Erholung die Offenhaltung der alten
schaftsforste.
der Verbesserung der Wälder für Nah-
Großterrassen ersetzt, die verbliebenen
Kulturlandschaft zu ermöglichen.
erholung mit den entsprechenden Aus-
Kleinterrassen sind überwiegend brachge-
blicken ins Mittelrheintal und Verknüpfung
fallen und verbuscht. Auch wurden im
Auch ist das Zusammentreffen von 4 Wein-
der Wanderwege, sind vorrangige Aufgaben.
Umfeld der Siedlungsflächen die rhein-
anbaugebieten – Mittelrhein, Nahe, Rhein-
exponierten Weinberge in den letzten
hessen und Rheingau eine deutschlandweit
50 Jahren zu Wohngebieten umgewandelt.
einmalige Gegebenheit, die zu erhalten
Sonnenexponierte Steilhänge dienen bzw.
Diese Entwicklung gilt es in wichtigen
und zu beleben ist. Hier liegt ein großes
dienten der weinbaulichen Nutzung. Die
ausgesuchten Bereichen zu steuern. Ziel
Potenzial für den Tourismus.
• Weinbau
DAS TOR ZUM MITTELRHEIN
BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
33
Die Landesgartenschau 2008 in Bingen am Rhein
1. Landesgartenschaugelände
1.1 Ausstellungskonzept
Hafenkerngebiet, Hindenburganlage, Rhein-Nahe-Eck, Bahngelände Bingerbrück
Sanierungsflächen Bahngelände Bingerbrück mit
unterschiedliche Nutzungsanforderungen und
Mit dem Grundsatz dauerhafter Nachhaltigkeit
ca. 10,5 ha Größe ergänzen deshalb inhaltlich
Raumqualitäten vor der Kulisse der Innenstadt.
der Maßnahmen und den eingangs formu-
Mit der Ausrichtung der Landesgartenschau im
und flächenmäßig das zentrale Landesgarten-
Im Teilbereich Bahngelände Bingerbrück
lierten Leitzielen der Stadt Bingen als Tor zum
Jahr 2008 soll zur Realisierung des städte-
schaugelände.
setzt der Spazierweg entlang dem naturnahen
Mittelrhein wird das Konzept für die 4 Teilbe-
Ufer des Rheins einen bewussten Kontrast-
reiche nachfolgend beschrieben und im Plan 1
und 2 »Ausstellungskonzept« dargestellt.
baulichen Rahmenplans »Umgestaltung des
Binger Hafens und angrenzender Gebiete« ein
Diese 4 Teilbereiche erzielen eine zusammen-
punkt, auch gerade wegen dem Übergang vom
bedeutender Teilschritt in der zivilen Konversion
hängende Gesamtgröße von ca. 24 ha. Das jetzt
innerstädtischen Raum in die freie Landschaft
vorgenommen werden.
von der Autofähre bis zu dem Rheinkribben
des Rheintals.
durchgängig zugängliche Rheinufer sowie der
Von den Abschnitten dieses Rahmenplans um-
Uferabschnitt entlang der Nahemündung haben
Diese 4 Teilabschnitte des Landesgartenschau-
fasst das zentrale Landesgartenschaugelände
eine Länge von ca. 2,7 km.
geländes Bingen mit direkter räumlicher Ver-
(Kernbereich), von Ost nach West mit dem
netzung und vielschichtigen Wechselwirkungen
Hafenkerngebiet, der Hindenburganlage und
Für Hafenkerngebiet, Hindenburganlage und
bringen einen großen Schub für die städtebau-
dem Rhein-Nahe-Eck, eine Teilfläche von ca.
Rhein-Nahe-Eck auf der Binger Seite ist die
liche Entwicklung, dauerhafte Freiraumsicherung,
13,4 ha. Für das Raumprogramm einer Landes-
neue Uferpromenade das Band entlang des
Aufwertung des Landschafts- und Stadtbildes
gartenschau reicht diese Flächengröße nicht
Rheinufers. Sie führt als Flaniermeile entlang
und ökologische Verbesserung.
aus. Die westlich der Nahe angrenzenden
der drei Teilbereiche und verbindet deren sehr
DAS TOR ZUM MITTELRHEIN
BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
Hafenkerngebiet
34
Attraktion und Ergänzung des Betten-
Zeitgärten
volle Ausstellungsfläche mit ca. 1.500 m2
potenzials.
• Themengärten, Hausgärten auf den nicht
für die Hallenschauen (Blumenschauen) der
Wiedergewinnung des alten Industrie-
überbaubaren Flächen der zukünftigen
Landesgartenschau, ehe sie der späteren
Wohnbebauung
Neubebauung weichen muss.
geländes zwischen Stadt und Fluss
Ausstellungsflächen / Messe auf
für Arbeiten, Wohnen und Freizeit.
den Grundflächen des neuen Wohn-
Vom städtebaulichen Rahmenplan sind folgen-
gebiets
Kran Raab Karcher
Zollamt
de Abschnitte umgesetzt:
Baubeginn privater Investoren auf Teilabschnit-
• Saniertes Industriedenkmal des 20. Jahr-
• Mögliche Nutzung dieses Bauwerks aus
• Verlegung der Hafenstraße an den Rand
ten mit Öffnung von beispielhaften Bauwerken
hunderts, Öffnung als Aussichtspunkt auf
dem 19. Jahrhundert, direkt am Aus-
des Plangebietes und Erhöhung, Räumung
zur Besucherinformation während der Landes-
das Ausstellungsgelände und das besondere
stellungsgelände gelegen, für die Landes-
der Industriebrachen und Grundherrichtung
gartenschau.
Erlebnis des Rheinpanoramas
gartenschauverwaltung.
der späteren Wohnbauflächen.
Neue Grünanlage mit Flaniermeile am
Rheinufer
• Herstellung der Uferpromenade und des
Parks mit Spielplätzen für den Bedarf des
neuen Wohngebiets.
• Am Ufer können Hotelschiffe während der
Gartenschau dauerhaft andocken, Über-
Temporäre Ausstellungsflächen in Traglufthallen und Freigelände für Messen wie:
Alter Kran
• Bauen und Wohnen, Energieberatung,
• Saniertes Industriedenkmal aus dem 17. Jahr-
Technologiertransfer
• Freizeit und Sport (z. B. Wasser und Boot,
Musterboote am Kai)
• Gärtnermarkt
hundert, freigestellt mit neuem Wasserbecken, das auf die frühere Lage direkt am
Ufer hinweist.
• Eingang zur Landesgartenschau.
• Winzerdorf der 4 Weinanbaugebiete
• Temporärer Parkplatz während der Garten-
nachtung auf dem Schiff am Kai, direkt an
schau am östlichen Ende der Bauflächen
der Landesgartenschau als besondere
für Sondernutzung.
Blumenhalle
• Die alte Güterabfertigungshalle der
Deutschen Bundesbahn bietet eine reiz-
DAS TOR ZUM MITTELRHEIN
BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
35
Die Landesgartenschau 2008 in Bingen am Rhein
Landesgartenschaugelände – Ausstellungskonzept
Abschnitt Hafenkerngebiet
BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
Hindenburganlage
• Ein neuer Rosengarten, Partnerstadt- und
Partnerschaftsgärten passen in das Umfeld.
Parkanlage und Uferpromenade als
• Beete für Wechselflor und Sommerflor, eine
sichtspunkt auf das Ausstellungsgelände
und das Rheinpanorama.
• Der Transfer von der Anlegestelle wird
Verbindungsglied der Freiräume am
hochwertige neue Ausstattung mit Wasser-
durch den Korridor ebenerdig zur Hinden-
Rhein wiederherstellen
spiel, Wasserkunst und Gartenskulpturen
burgallee außerhalb des Gartenschauge-
ergänzen den repräsentativen Charakter.
ländes geführt.
Uferpromenade
• Die Flaniermeile am Rheinufer mit Repräsentationscharakter wird wiederherge-
36
• Neue Kinderspielanlagen entstehen, auf
den Nutzungsbedarf der Naherholung von
Anlegestelle für Landesgartenschau
Bürgern der Stadt und Gäste ausgerichtet.
• Ein vorhandener Anleger steht während
stellt und verbindet das Hafenkerngebiet
der Landesgartenschau exklusiv für Sonder-
mit dem Rhein-Nahe-Eck. Die starre Linie
Anlegestelle der KD Schiffe
im Übergang von Wasser zu Land wird
• Vor der Hindenburganlage befindet sich
dreidimensional aufgelöst und das Ufer er-
der Haupt-Anleger der KD (Köln-Düssel-
lebbar gestaltet.
dorfer) Schifffahrtslinie, der nicht verlegt
fahrten und Kreuzfahrtlinien zur Verfügung.
• Anlegepunkt des Pendelbootes zum Parkplatz.
werden kann.
Parkanlage
• Die historischen Parkstrukturen werden
• Deshalb wird die Uferpromenade während
der Ausstellungszeit unterbrochen. Mit einer
dauerhaft erneuert. Der alte, wertvolle
temporären Rampe / Treppenanlage werden
Baumbestand wird gepflegt, Ruhe- und
die Gartenschaubesucher über einen ca. 4 m
Schattenplätze, ein Freilufttheater unter
breiten eingezäunten Korridor geführt. Sie
ihnen angelegt.
haben so gleichzeitig einen erhöhten Aus-
DAS TOR ZUM MITTELRHEIN
BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
Rhein-Nahe-Eck
auf der Stadtseite an die alte Bootanlege-
siedeln, das sich über Jahre hin in der Hinden-
Panoramacafe, Gastronomie, Biergarten
stelle in Flucht des Freidhofes.
burgallee immer weiter linear ausgebreitet hat.
unter alten Bäumen, Ausstellungen z. B.
Fußläufige Verbindung der Stadt mit dem
• Anbindung der Radwegebrücke und des
Stadtteil Bingerbrück und zum Fluss her-
Rheinradweges an den Naheradweg.
stellen, Flussmündung der Nahe, Panoramablick zum Binger Loch, zu Mäuseturm
Platz am Rhein-Nahe-Eck
und Ruine Ehrenfels erlebbar gestalten
• Hochwertige Platzgestaltung, dem »genius
loci« (Panoramablick, geografische, zeitge-
Uferpromenade Rhein
schichtliche und romantische Situation)
• Flaniermeile am Rheinufer mit Repräsentations-
entsprechend.
charakter in Einklang und Fortsetzung von
Hindenburganlage und Hafenkerngebiet mit
• Ankerpunkt der Flaniermeile, Aussichtpunkt, kulturelle Freiluftveranstaltungen.
Anker- und Endpunkt als Platz herstellen.
Künstler, Galerien
Historisches Museum am Strom –
Hildegard von Bingen
Anlegestellen für Personenschiffe
• Dauerausstellungen und Sonderaus-
• Freie Zu- und Durchgängigkeit
stellungen, eingestimmt auf die Landesgartenschau (siehe Kapitel Veranstaltungen).
Landesgartenschau zum Parkplatz.
• Vorhandene Veranstaltungsräume der
Stadt Bingen mit variablen Flächenzuschnitten und Infrastruktur für Veranstaltungen bis zu 785 Sitzplätze direkt im
direkt am Wasser, der gepflasterten Boot-
und Alter Stadthalle
Landesgartenschaugelände
rampe und der Bruchsteinmauer vor dem
• Bündelung der Fahrspuren zwischen alter
Museum als kulturhistorische Anlagen
• Anlegepunkt des Pendelbootes der
Rheintal-Kongress-Zentrum
Umfeld der Parkplätze am Museum
• Erhalt des Reliktes des alten Treidelpfades
37
Stadthalle und Historischem Museum, Schaf-
• Restaurant, Cafe, Terrasse mit Ausblick auf
den Rhein.
fung von optisch ansprechenden Platzflächen.
Uferweg Nahe
• Hier besteht nun die Möglichkeit, zusam-
• Anlage eines Fußweges entlang der Nahe
men mit der Uferpromenade das traditio-
bis unter die Straßen- / Bahnbrücke und
nelle Winzerfest in den Rheinanlagen anzu-
Alte Stadthalle
• Private Investitionen mit Einbindung in die
Landesgartenschaukonzeption, wie:
DAS TOR ZUM MITTELRHEIN
BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
38
Die Landesgartenschau 2008 in Bingen am Rhein
Landesgartenschaugelände – Ausstellungskonzept
Abschnitt Rhein-Nahe-Eck und Hindenburganlage
BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
Bahngelände Bingerbrück
Hochwasserfreies, stillgelegtes Bahngelände im Übergang zur freien Landschaft
für die Naherholung und Tourismus
39
Streichelzoo in räumlichem Zusammen-
Rad- und Fußweg, Versorgungsweg
haft erhalten und mit privaten Investitionen
hang mit den Kleingärten und für deren
• Führung des überregionalen Rheinradweges
sanieren.
Erweiterung nach Beendigung der Aus-
entlang dem Landesgartenschaugelände
• Das Gebäude als Industriedenkmal dauer-
• Erlebnisgastronomie, Ausstellungen / Veran-
stellung.
• Ausgang von der Landesgartenschau in die
freie Landschaft, die Rheinauen (Naturschutz-
staltungen (siehe Kapitel Veranstaltungen).
zugänglich machen und dauerhaft
• Umwelt- und Naturschutzzentrum West.
Alter Hafen Bingerbrück
gebiet Rheinkribben), Übergang zum Binger
sichern als Tor zum Mittelrhein.
• Pflanzenkläranlage als dauerhafte Einrich-
• Den vorhandenen, seltenen Sandstrand am
Stadtwald durch die Kreuzbachklamm.
Erstmalig wird das Gelände nach Generationen wie-
tung und Demonstrationsobjekt.
Rhein wieder erlebbar machen.
der frei zugänglich, der direkte Blick zum Mäuseturm
und der Ruine Ehrenfels am Binger Loch möglich.
Bahnübergang.
Spiel- und Sportdaueranlagen
Altes Stellwerk
• Freizeittätigkeitsbereiche für alle Alter-
• Dauerhafter Erhalt und Sanierung des Ge-
Uferweg
stufen wie z. B. naturnahe Spielräume,
• Erschließung von Rheinufer und Mündungs-
Abenteuerspielplatz, Wasserspielplatz,
bereich der Nahe mit Anlage eines Ufer-
Trendsportarten.
weges am naturnahen Flussabschnitt, wieder für die Allgemeinheit zugänglich.
• In der alten Eisenbahn-Wagenausbesserungs-
bäudes mit privaten Investoren.
• Während der Gartenschau z. B. Kinder-
ordnen, Internationale Gärten integrieren.
• Themengärten, Musterfriedhof, Aus-
Altes Brückenbauwerk
• Dauerhaft erhalten, mit privaten Investoren sanieren.
werkstatt am Spielplatz mit Aussichts-
• Nutzung z. B. als Aussichtscafe.
deck.
• Für Fußgänger öffnen als Übergang vom Rhein
Zeitgärten / Kleingärten
• Kleingärten sichern und modellhaft neu
Informationszentrum Mittelrhein
• Hochwasserfreie Lage bis zum ausgebauten
zum Binger Stadtwald über den Prinzenkopf.
Fußgängerbrücke B 9 / Rhein
• Barrierefreie Anbindung von der B 9 bis
ins Landesgartenschaugelände, Verlänge-
Tunnel
• Zweibogiger Gewölbebau der ehemaligen An-
halle (ca. 1.800 m ) Panoramablick auf
stellungsflächen für Landwirtschaft, Wein-
rung der vorhandenen Brücke über die
bindung und Versorgung des Hafens unter den
Mäuseturm und Ruine Ehrenfels.
bau, Forst, Gartenbau, Baumschule, Imkerei,
Gleise am Hauptbahnhof.
Gleisen als Baudenkmal erhalten und sanieren.
2
DAS TOR ZUM MITTELRHEIN
BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
40
Die Landesgartenschau 2008 in Bingen am Rhein
Landesgartenschaugelände – Ausstellungskonzept
Abschnitt Bahngelände Bingerbrück
BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
Umzäunung / Eingänge und
Ausgänge
komplexe Anbindung und Versorgung der Schiff-
• »Alter Kran«
41
Mit diesem Konzept wird die für die Ausstellungs-
anleger, des Rheintal-Kongress-Zentrums und der
in unmittelbarer fußläufiger Anbindung
zeit notwendige Einzäunung unaufdringlich und
Alten Stadthalle bleiben so vollständig erhalten.
des Stadtbahnhofes und Zentralen Omni-
dezent hergerichtet. Eine uneingeschränkte Mo-
Durch den Höhenversprung am Flussufer als natür-
Aus sozialpolitischen Gründen ist die freie Zu-
busbahnhofes sowie für die Reisebusgesell-
bilität der Besucher im Gelände, ergänzt durch den
liche Barriere wird auf der Wasserseite keine
gänglichkeit dieses Abschnitts des Rheins und
schaften.
Bus- und Bootpendelverkehr, ist gewährleistet.
Einzäunung erforderlich. Das Ausstellungs-
des Museums am Strom für die Bewohner von
gelände wird nur auf der Landseite zu den
Bingen und für Gäste, die nicht die Landes-
gegenüber dem Starkenburger Hof, wichtig
Eck mit ihren besonderen verkehrsinfrastruktu-
parallel laufenden Straßen eingefriedet. Die
gartenschau besuchen wollen, gewährleistet.
für die direkte Verbindung mit der Innenstadt.
rellen Anforderungen bleiben erhalten.
Umzäunung beginnt im Hafenkerngebiet ent-
• »Stadteingang«
Die bestehenden Nutzungen am Rhein-Nahe-
• »Hauptbahnhof Bingen«
lang dem Gehweg der neuen Hafenstraße und
Die Rad- und Fußbrücke über die Nahe bleibt
auf der Bingerbrücker Seite, direkt mit der
wird mit der Randbepflanzung des Parks der
frei für alle Nutzer, besonders auch wegen der
Fußgängerbrücke und Rampe über die
Hindenburganlage integriert und verborgen.
Frequenz auf dem überregionalen Rheinradweg.
Gleisanlagen des Hauptbahnhofes.
Der Zaun des Landesgartenschaugeländes
In der Hindenburganlage wird für die Nutzung
auf dem Bahngelände Bingerbrück beginnt
Eine Durchlasskontrolle ist auf der Binger-
der Anlagestelle der KD-Schiffe ein Korridor
hinter dieser Brücke, führt verdeckt in einer
brücker Seite der Rad- und Fußwegebrücke
geschaffen. Eine temporäre Fußgängerrampe
Randpflanzung längs des Radweges und endet
vorzusehen.
führt die Ausstellungsbesucher „kreuzungsfrei“
im Westen bei den Rheinkribben. Die Uferseite
über diesen Korridor.
bleibt, wie auf der Binger Seite, frei.
Zusätzliche Ausgänge befinden sich am Ostende
an der Hafenstraße neben der Autofähre und
Das Ausstellungsgelände am Rhein-Nahe-Eck
Drei Eingänge erschließen das eingezäunte
am Westende am Radweg in den Rheinauen
wird nicht eingefriedet. Die verkehrstechnisch
Landesgartenschaugelände:
(Rheinkribben).
DAS TOR ZUM MITTELRHEIN
BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
1.2 Folgenutzung, Daueranlagen
42
griert zu werden. Uferpromenade und Parkanlage
Hindenburganlage
Im Zusammenhang mit den weiteren vorgese-
bleiben als öffentlichen Freiflächen und Wege-
Neben der Entfernung der Einzäunung, Abbau
henen Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen des
Das Ausstellungskonzept der 4 Teilbereiche des
verbindungen zu den anschließenden Freiräumen
und Weiterverwendung der temporären Rampe
städtebaulichen Rahmenplanes (Gerbhaus-
Landesgartenschaugeländes ist so ausgerichtet,
und Innenstadt dauerhaft erhalten.
an anderer Stelle sind keine Rückbaumaßnahmen
kreisel, Schließung des Bahnübergangs
erforderlich.
Starkenburger Hof) sind im Umfeld der Park-
dass die Investitionen dauerhaft angelegt sind.
Die so genannten „weichen Standortfak-
Nach der Ausrichtung der Landesgartenschau
toren“ für eine private Investitionsbereitschaft
noch ausstehende Maßnahmen der Stadt Bingen
im Hafenkerngebiet sind mit der Landesgarten-
Hindenburganlage bleibt als öffentliche Park-
neuen Uferpromenade die Freiräume optimiert.
für ihre städtebauliche, wirtschaftsstrukturelle
schau geschaffen. Die Einmaligkeit der Raum-
anlage dauerhaft erhalten. Seine Schlüssel-
Hier besteht jetzt die Möglichkeit, das traditio-
und touristische Entwicklung sowie weitere
situation am Rheinufer und im Mittelrheintal
stellung für Naherholung und Tourismus am Tor
nelle Winzerfest im August in den Rhein-
ökologische Förderung werden – nach Ent-
für hochwertige Bauvorhaben ist jetzt ein-
zum Mittelrheintal ist wiederhergestellt und
anlagen in Teilbereichen neu zu ordnen. Die
fernung des Ausstellungszaunes – nahtlos fort-
deutig erkennbar. Es ist damit zu rechnen, dass
wird den Anforderungen des Welterbes gerecht.
sich bei diesem Fest in der Hindenburgallee
gesetzt.
die Hochbaumaßnahmen für Wohnen und
Die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen für
immer weiter linear ausbreitende Situation
Gewerbe kurz- bis mittelfristig vorgenommen
die Besucherlenkung der ankommenden Schiff-
kann wieder räumlich gefasst und verbessert
werden.
reisenden von den Rheinanlagen zur Innenstadt
werden.
Hafenkerngebiet
Nach Beendigung der Ausstellungszeit der
Die entsprechenden wirtschaftlichen Folge-
Das wiederhergestellte Schmuckstück
plätze am Museum, Alter Stadthalle und der
und den weiteren Attraktionen ist hergestellt.
Landesgartenschau wird die Umzäunung ent-
wirkungen sind Aufträge, Arbeitsplatzschaffung
Eine entsprechende weitere Stärkung von
Bahngelände Bingerbrück
fernt, das Messegelände geräumt, die DB Halle
und -sicherung im Baugewerbe. Die Ansiedlung
Einzelhandel und Gastronomie sind zu erwar-
Die Zaunanlage bleibt aus Sicherheitsgründen in
einer Zwischennutzung zugeführt oder für die
von verträglichen Gewerbenutzungen, Zuzug
ten.
Abschnitten entlang der anschließenden Bahn-
Wohnbebauung abgerissen.
von Neubürgern mit Erhöhung der Einwohner-
Die Zeit- und Themengärten sind geeignet, um
in die Freiflächen um die neuen Gebäude inte-
flächen und dem überregionalen Radweg erhalten.
zahl schafft ebenfalls Arbeitsplätze, stärkt die
Rhein-Nahe-Eck
Die Eingänge auf das Gelände sind frei zugäng-
Kaufkraft und die öffentlichen Finanzen.
Es sind keine Rückbaumaßnahmen vorgesehen.
lich. Die Zeitgärten werden der Nachnutzung der
DAS TOR ZUM MITTELRHEIN
BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
43
Kleingärten zugeordnet, eine dauerhafte geord-
Wie zielgerichtet die Maßnahmen der Landes-
zungsanforderungen ist die zweite wichtige
Von Osten über die Mainzer Straße L 419 in die
nete Weiterentwicklung dieser Kleingärten durch
gartenschau auf die dauerhafte Nachhaltigkeit
Maßnahme zur dauerhaften Erschließung und
Innenstadt kommend, ist diese langgestreckte
die Einbindung in einen Verein ist anzustreben.
ausgerichtet sind, ist auf Plan 3 und 4 »Folge-
Funktionsfähigkeit der Verkehrsflächen.
Einfallstraße durch Gewerbe- und Mischbebau-
nutzung, Daueranlagen« zu ersehen. Diese Pläne
ung mit entsprechenden vertikalen Grünstruk-
Die Folgenutzung der alten Wagenausbesserungs-
unterscheiden sich inhaltlich von Plan 1 und 2
Im Stadtteil Bingerbrück ist die vorhandene
turen zu gliedern und repräsentativ zu gestal-
halle mit privaten Investitionen als »Informations-
»Ausstellungskonzept« nur im Bereich der Be-
Fußgängerbrücke von der B 9 zum Bahnhof
ten.
zentrum Mittelrhein« mit sich ergänzender
bauung des Hafenkerngebietes.
über Vorplatz und Gleisanlagen des Haupt-
Die dringend erforderliche Neugestaltung
bahnhofes zu verlängern. Mit einer kurzen
von Eingangsbereich und Vorfeld des Haupt-
Rampe am Parkplatz neben der Bundesstraße 9
bahnhofes Bingen als Eingangstor für die Stadt
und mit einer längeren Rampe in den Freiflächen
Bingen sowie die direkte Anbindung der Bahn-
Mehrfachnutzung Gastronomie, Ausstellung,
Umweltzentrum etc. ist anzustreben und
1.3 Verkehrliche Maßnahmen
wünschenswert. Dem Gebäude kommt zur Entwicklung des UNESCO-Welterbes am südlichen
Zwei Straßenbauvorhaben der geplanten ver-
wird ein barrierefreier Zugang für Fußgänger
gleise (eigene Abgänge) an die neue Fußgänger-
Tor zum Mittelrhein eine besondere Bedeutung zu.
kehrsinfrastrukturellen Maßnahmen in der
und Radfahrer hergestellt.
brücke B 9 (Koblenzer Straße) in Bingerbrück
Die mit der Landesgartenschau geschaffene
Stadt Bingen liegen im Landesgartenschau-
Für die dauerhafte infrastrukturelle Erschlie-
öffentliche Grünfläche sichert die neuen Frei-
gelände.
ßung im Stadtteil Bingerbrück ist der Bau die-
räume gegen andere Nutzungsansprüche.
Die Verlegung und der neue Ausbau der Hafen-
ser Brücke bis zur Landesgartenschau erforder-
Für viele Alters- und Interessengruppen werden
straße nach den Vorgaben des städtebaulichen
lich.
Aktivitätsschwerpunkte wie Kleingärten, Aben-
Rahmenplanes ist eine der ersten Aufgaben zur
Von Norden aus dem Rheintal auf der B 9
teuerspielplatz und Trendsportflächen geboten,
Erschließung des zentralen Landesgartenschau-
kommend, ist der Stadteingang in Bingerbrück
die an keiner anderen Stelle der Stadt möglich
geländes.
(Koblenzer Straße / B 9) durch Geschwindigkeit
sind. Der Übergang in die freie Landschaft wird
fließend und umweltverträglich hergestellt.
Der Ausbau der Hindenburgallee im Kontext
mit der historischen Parkanlage und den Nut-
sind Ziele, die mit der Deutschen Bahn AG derzeit noch abgeklärt werden.
reduzierende Maßnahmen und neue Grünstrukturen aufzuwerten und neu zu definieren.
DAS TOR ZUM MITTELRHEIN
BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
44
Die Landesgartenschau 2008 in Bingen am Rhein
2. Umfeld - Stadt - Land - Fluss, ergänzende und flankierende Maßnahmen
2.1 Burgen und besondere Bauwerke,
Der Gesamtraum Region und Stadt Bingen als
Ziel ist auch, den unvergleichbaren landschaft-
Tor zum Mittelrhein sind ein wichtiger Baustein
lichen Reichtum der Region zu vermitteln. Für
Rheinromantik, Landschafts-
zum Programm der Landesgartenschau.
die nachhaltige Entwicklung des Welterbes und
raum
Viele Facetten der Kulturlandschaft am Mittel-
Heilpflanzen, alte Pflanzenarten und besondere
Burgvegetation).
Mäuseturm und Ruine Ehrenfels
des Tourismus wird die Aufenthaltsdauer der Be-
rhein lassen sich in Bingen und Umgebung vermit-
sucher verlängert, bzw. sie werden motiviert,
Burg Klopp
In unmittelbarer Nähe zum Landesgartenschauge-
teln. Sie tragen gleichzeitig auch zu einer tiefer
wiederzukommen und weitere Entdeckungen in
Der Burgberg der Stadt Bingen, in fußläufiger
lände, aber nicht direkt erreichbar, bilden beide die
gehenden Beschäftigung mit dem Welterbe bei.
diesem Kultur- und Erholungsraum zu finden.
Entfernung vom Landesgartenschaugelände
Geschichte und das Bild des Binger Loches prägen-
durch die Innenstadt, bietet einen traumhaften
den markanten Bauwerke die Ausgangslage für die
Das Rheintal wird im Kernbereich der Landes-
Die vorhandenen Potenziale werden bis zum
gartenschau auf der Ebene des Flusses wahrge-
Jahr 2008 inhaltlich und infrastrukturell dauer-
Panoramablick über die Stadt auf das Tor zum
Beschäftigung mit dem Mythos, den Legenden und
nommen. Die ergänzenden und flankierenden
haft ausgebaut und zugänglich gemacht.
Mittelrhein. Die rekonstruierte Burganlage mit
Sagen und der Rheinromantik.
Maßnahmen im Gesamtraum führen die Besucher
Die Maßnahmen in den Landschaftsräumen
Burggraben verkörpert die idealisierten Vor-
auf die Berghöhen und an die Hangkanten. Von
um die Stadt und in der Region haben in mehr-
stellungen vom Mittelalter und dem romanti-
Villa Sachsen
hier öffnet sich mit reizvollen Ausblicken das
facher Hinsicht verbindende Wirkung. Die natur-
schen Rhein. Zum Themenkomplex Mittelalter
Öffnung des privaten Landguts mit der Parkanlage
einmalige Rheinpanorama des Mittelrheins. Die
schutzfachlichen und ökologischen Potenziale,
werden bis zur Landesgartenschau die Gartenan-
und Rheinterrasse aus dem 19. Jahrhundert für
Erlebbarkeit der Kultur- und Naturlandschaft,
die Erlebniswirkung des Mittelrheintals und
lagen erneuert und ergänzt (z.B. Kräuter- und
die Besucher der Landesgartenschau. Einmalige
auch die Suche nach dem romantischen Rhein,
seine unverwechselbare Vielfalt und Besonder-
Räume für Sonderveranstaltungen, wie z. B.
bekommen eine besondere Dimension.
heit werden dauerhaft gefördert.
musikalische Darbietungen auf höchstem Niveau.
DAS TOR ZUM MITTELRHEIN
BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
2.2 Fluss – Naherholung, Naturschutz und Besucherlenkung
Im Programm der Landesgartenschau setzen die
die natürliche Dynamik mit Sandbänken und
Rheinauen mit dem großflächigen, naturnahen
Sukzession am Ufer ungestört ermöglicht.
und vielfältigen Flussauen-Lebensraum und dem
45
Mit unterschiedlichen Landschaftsraumein-
Naturschutzgebiete Rheinkribben und
Naturschutzzentrum Rheinauen den Schwer-
drücken entlang der oberen Uferlinien führen der
Rheinauen Bingen-Gaulsheim
punkt Naturschutz, Ökologie, Kompensations-
Rheinradweg und der Naheradweg die Besucher.
Die Rheinkribben, als ursprünglich technisches
und Ökokontomaßnahmen.
2.3 Wald – Naherholung, Natur-
Bauwerk im Rahmen der Rheinregulierung errich-
schutz und Besucherlenkung
Niederwalddenkmal – Germania
tet, jetzt als Naturschutzgebiet mit vielfältigem und
Retentionsraum an der Nahe in
An unverwechselbarem Standort auf der ande-
artenreichem Auen-Lebensraum vorgeschlagen,
Bingen-Dietersheim
ren Rheinseite im Blickfeld der Stadt Bingen
liegen westlich in unmittelbarer Nachbarschaft
Beispiel eines naturnahen Retentionsraums als
Rochusberg, Rochuskapelle und
und dem Landesgartenschaugelände lädt die
zum Landesgartenschaugelände in Bingerbrück.
Ausgleich der Wasserführung und zur Dämpfung
Scharlachkopf
Germania über der Stadt Rüdesheim zu einem
Auf geführten Wanderungen mit gezielter
der Abflussspitzen. Neben der Nahe, zwischen
Aufwertung der Grünachse der Rochusallee von
Besuch ein. Mit der Seilbahn werden die
Lenkung vom Umwelt- und Naturschutzzentrum
Kleingärten und Ortsteil Dietersheim gelegen
der Innenstadt zum ersten Höhenrücken des rhei-
Höhenunterschiede leicht überwunden und der
West aus werden den Besuchern viele wildlebende
und vom Naheradweg erreichbar, zeigt diese
nischen Schiefergebirges auf der linken Rheinseite.
Landschaftseindruck stetig gesteigert.
Tier- und Pflanzenarten vorgestellt und das
Auskiesung die ökonomische, ökologische und
Beispielhafte Steuerung des starken Nutzer-
Erlebnis scheinbar ungestörter Natur vermittelt.
erholungswirksame Kombination von wasser-
drucks auf dieser stadtnahen Erholungsfläche im
wirtschaftlichen Maßnahmen.
Aufgabenfeld von Sport- und Freizeitanlagen,
Kloster Eibingen
Die Rheinauen Bingen-Gaulsheim am öst-
Auf den Spuren der Hildegard von Bingen bietet
lichen Ortsende von Bingen sind über das aus-
kulturhistorischer Elemente (Rochuskapelle, Ob-
das wiedererrichtete Kloster mit dem ehemaligen
gebaute Rad- und Fußwegenetz in der Nähe
Flussufer
latenkloster und Hildegardforum, Kaiser-Fried-
Alterssitz der großen Persönlichkeit auf der
des Parkplatzes der Landesgartenschau sehr gut
Am Rheinufer im Stadtteil Bingerbrück von der
rich-Turm), Naturschutz, Biotopverbund (Schar-
rechtsrheinischen Seite ein besonderes Erlebnis.
erschlossen.
Mündung der Nahe bis zu den Rheinkribben wird
lachkopf), Weinbau und landwirtschaftlicher
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BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
Nutzung. Der Weinwanderweg in die Gemarkung
an der alten Römerstraße bringen den Be-
Burgen im Mittelrheintal mit herrlichen
bringt die Weinanbaugebiete näher.
suchern die Zeitgeschichte greifbar plastisch
Landschaftsausblicken.
nah. Fortführung der Freilegung zusammen
Binger Wald
mit der Archäologischen Denkmalpflege auf
Der Binger Wald, die erste große zusammenhän-
dem Weg zu einem römischen Erlebnis-
gende Waldfläche auf der linken Rheinseite nach
bauernhof.
dem Pfälzer Haardtrand, hat eine hohe Bedeutung
für die Bevölkerung. Er ist stadtnah ein wichtiger
• Erlebnispfad Binger Wald und Forst-
46
• Rheinhessische Toscana
In der Verbandsgemeinde SprendlingenGensingen lädt die »Rheinhessische Toscana«
2.4 Wein – Nutzung, Naturschutz
und Naherholung
im Herzen des rheinhessischen Hügellandes
mit ihrem südländischen Flair zum Besuch ein.
Durch diese reizvolle Landschaft führt der
Weinbau prägt bis heute die Nutzung der Kultur-
Höhenwanderweg Aspisheim–Sprendlingen.
landschaft im Oberen Mittelrheintal. Die Erhaltung
Von den einzelnen Aussichtspunkten sind
Teil des Ausstellungsprogramms als Naherholungs-
botanischer Garten
ist mit verschiedenen Projekten vertreten, sei es
hier bis zu 40 Orte und Wahrzeichen in der
und Erlebnisraum für die landschaftsbezogenen
Umgestaltung und Ergänzung des Weges
brach gefallene Rebflächen in der Steillage wieder
Umgebung zu beobachten, bei gutem Wetter
Erkundungen der Besucher im Mittelrheintal.
um weitere Informationen und Erlebnis-
in Nutzung zu nehmen oder durch Biotoppflege-
herrscht Fernsicht bis ins Rhein-Main-Gebiet,
elemente zu Geologie, Zeitgeschichte, alte
maßnahmen offen zu halten, um den Charakter
in den Rheingau oder bis zum Donnersberg.
abschnitt Bingerbrück und dem Stadtteil Binger-
Kulturnutzungen im Wald und am Wasser,
als Weinbergshänge wiederherzustellen.
brück führen mehrere Wege zum Binger Wald.
Ökologie des Waldes, Naturerlebnis.
Vom Landesgartenschaugelände im Teil-
Dort findet der Wanderer viel Interessantes:
Archäologische Grabungen während der
Die beschriebenen Attraktionen im Umfeld der
Scharlachkopf mit seinen kleinterrassierten Steil-
Landesgartenschau sind zum überwiegenden Teil
hängen und auf der rechtsrheinischen Seite im
vorhanden, aber in dieser Komplexität und Ange-
Wildromantische Bachtäler und Schluchten
Bereich der Ruine Ehrenfels- Rossel und am Ramm-
botsfülle kaum im Bewusstsein der Besucher.
zum Wandern zwischen Tal und Höhen.
stein gezeigt.
• Morgenbachtal, Kreuzbachklamm
• Villa Rustica
In Bingen werden diese Maßnahmen z.B. am
Landesgartenschau an dem römischen Gutshof
Der Weinlehrpfad vom Rochusberg in die freie
• Rhein-Burgen-Wanderweg
Überregionale Verbindung zwischen den
Ergänzende und zusätzliche Maßnahmen, die
nicht im nachfolgenden Finanzierungsplan ent-
Gemarkung erschließt dem Besucher den Blick
halten sind, werden z.T. mit eigenen Haushalts-
zur vorhandenen und ehemaligen Landnutzung.
ansätzen gedeckt.
DAS TOR ZUM MITTELRHEIN
BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
47
Die Landesgartenschau 2008 in Bingen am Rhein
Umfeld - Stadt - Land - Fluss, ergänzende und flankierende Maßnahmen
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BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
48
Die Landesgartenschau 2008 in Bingen am Rhein
3. Veranstaltungen und Aktivitäten
Der Kernbereich des Landesgartenschaugeländes
Den unterschiedlichen Interessengruppen, be-
• Gärtnermarkt
und ausgewählte Bereiche in Stadt und Region
sonders Familien mit Kindern, Besuchern des
• Zeitgärten, Themenbeispiele für Hausgärten,
schaffen ein breites Forum für das Veranstaltungs-
Rheintals und Gästen aus dem Ballungsraum
programm, Aktivitäten und Schwerpunktthemen
Rhein-Main, soll ein besonderer Anreiz zum Be-
• Themenpflanzungen, Wechselflorbeete
über ein halbes Jahr.
such der Landesgartenschau, der Stadt Bingen
• Wasserspiel, Wasserkunst / Gartenskulpturen
und der Region geboten werden.
• Musterfriedhof
Die vorhandene Infrastruktur im Kerngebiet
Kleingärten
(Rheintal-Kongress-Zentrum, Historisches Museum
am Strom, Alte Stadthalle, Hallen im Hafenkernge-
• Messe für Bauen und Wohnen, Energieberatung
• Messe für Freizeit und Sport, evtl. Schwerpunkt Wasser und Boot
• Tourismuskonzepte von Stadt und
Region
• Landwirtschaftliche Produkte aus der Re-
3.1 Gärtnerische Ausstellungsbeiträge
3.2 Wirtschaft / Tourismus, Ökologie,
Land- und Forstwirtschaft, Wein-
biet, alte Wagenausbesserungshalle in Bingerbrück
bau
gion
• Winzerdorf – die 4 Weinanbaugebiete
als Informationszentrum Mittelrhein) und in der
Hallenschauen (Blumenschauen im Rhythmus der
näheren Umgebung (Villa Sachsen, Kulturzentrum,
Jahreszeiten und Sonderthemen)
Burg Klopp, u.a.) bieten gute Ausgangspositionen.
Informationsausstellungen der „grünen“ Berufe
• UNESCO-Welterbe »Oberes Mittelrheintal«
(Garten- und Landschaftsbau, Gartenbau,
• Informationsausstellungen der Landesministerien
• Imkerei, Nutztiere, Streichelzoo
anstaltungen mit eigenem Besucherstamm und
Baumschulen, Landschaftsarchitekten)
• Leistungsschau der regionalen Wirtschaft
• Ausstellungsbeiträge und Aktionen der
überregionalem Bekanntheitsgrad werden in das
• Lehrbaustelle des Garten- und Landschaftsbau
Veranstaltungskonzept der Landesgartenschau
• Wettbewerbsveranstaltung der Floristen und
Vorhandene und erfolgreich eingespielte Ver-
eingebunden.
Gärtner
stellen sich vor / Weinwelt
• Nachwachsende Rohstoffe, Alte Pflanzen-
und des Handwerks
• Präsentation der Fachhochschule Bingen,
Technologietransfer
arten
Umweltverbände und Vereine
• Führungen in die Naturschutzgebiete,
Rheinauen, Pflanzen auf der Mole
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BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
• geführte Wanderungen ins Rheintal, Burgentour, Morgenbachtal, Kreuzbachklamm,
Erlebnispfad Binger Wald, Forstbotanischer
Garten
• Binger Meisterkonzerte, Veranstaltungsreihe Villa Musica
• Theaterprogramm, Kindertheater, Theater
auf dem Wasser
• Pflanzenkläranlage
• Umwelterziehung – grünes Klassenzimmer,
Kinderprogramme
• Sport- und Spielbereiche für Trendsportarten,
• Künstlersymposium (Steinmetze, Bildhauer,
Maler)
• Binger Loch – Mythos, Geschichte, Realität
schichte
• Hafen- / Eisenbahn- / Schifffahrtsgeschichte
• Wasser – Wald – Weinbau über die Jahrhunderte
• Auf den Spuren der Hildegard von Bingen
• Rundfunk- und Fernsehstationen mit regel-
• Tal der Loreley
mäßigen Themensendungen
nahe Erlebnisspielräume
(»Gartenratgeber«, »Aktionstage«)
3.6 Sonstiges
• Regionale und mittelrheinische Kulturge-
• Künstlermarkt
Abenteuerspielplatz, Wasserspielplatz, natur-
49
• »Weiße Flotte«, Tages- und Mehrtagesausflugsfahrten auf dem Rhein
• Anlegestelle für Hotelschiffe, Übernachtungen auf dem Wasser direkt an Landesgartenschau
• Gelebte Archäologie – Ausgrabungen an
der Villa Rustica, Leben zur Römerzeit
• Sportliche Aktivitäten, Trendsportwettbe-
3.3 Kulturelle Veranstaltungen
werbe, Kooperation mit dem Landessportbund
3.5 Partnerstädte und
internationale Akzente
Einbindung der bekannten jährlichen Veranstal-
3.4 Sonderthemen
tungen in Bingen
Europäische Programme (wie z. B. Kultur 2000 /
Historisches Museum am Strom und
Kulturrat, Cultural Contact Point Germany)
Mai
Binger Sektfest
Informationszentrum Mittelrhein
Juni
Jazzfestival – Bingen swingt
(Wagenausbesserungshalle Bingerbrück)
• Partnerstadt- und Partnerschaftsgärten
Juli
Der Rhein im Feuerzauber
• Binger Stadtgeschichte
• Internationale Gärten
Aug./ Sept.
Winzerfest
• Rheinromantik
• Messepräsenz, Kulturprogramm
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BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
50
Die Landesgartenschau 2008 in Bingen am Rhein
4. Verkehrskonzept
Die verkehrsgünstige Lage der Stadt Bingen an
Diese Haltepunkte auf der linksrheinischen Rhein-
Bingen-Ost« befinden sich geeignete Flächen in aus-
gewiesenen Sonder-Parkplätzen geführt und mit
den überregionalen Verbindungswegen von Straße,
schiene im Regionalverbund und dem Fernverkehr
reichender Größe für Parkplatznutzung. An Wochen-
dem Bus direkt weiterbefördert. Unnötiger Such-
Schiene, Wasser und Luft schaffen sehr gute
Köln/Bonn–Bad Kreuznach/Kaiserslautern/Saar-
enden steht zudem der große Parkplatz am Globus-
verkehr wird vermieden und die Innenstadt nicht
Voraussetzungen für die Erreichbarkeit der Landes-
brücken/Paris und Frankfurt/Mainz/Wiesbaden ga-
Logistikzentrum zur Verfügung. Die Grund-, Dauer-
mit zusätzlichem Verkehrsaufkommen belastet.
gartenschau. Auf allen Verkehrswegen ist das
rantieren für die Tagesbesucher aus den Ballungs-
und Spitzenlast des motorisierten Individualverkehrs
Landesgartenschaugelände optimal erreichbar und
räumen Rhein-Main und Köln-Bonn und der Region
für PKW und Busse wird hier abgedeckt.
mit dem Verkehrskonzept die Besucherlenkung
eine schnelle Erreichbarkeit und attraktive Alter-
ohne Belastung der Innenstadt gewährleistet.
native zur Nutzung des Autos.
4.1 Bahn / Öffentlicher Personen-
4.2 PKW und Busse/Buspendelverkehr
nahverkehr ÖPNV
Die überörtliche Verkehrsführung der Besucher er-
Von den Parkplätzen im Gewerbegebiet zum Ein-
die Entfernung ca. 3 km. Zum Besuchertransport
erhalten.
wird ein Bus-Pendelverkehr eingerichtet. Dieser
Im Eingangsbereich der Landesgartenschau
Bus fährt auch weiter zum Eingang am Haupt-
werden Kurzzeit-Busparkplätze zum Aus- und
bahnhof Bingerbrück.
Einsteigen für Reisegesellschaften vorgehalten.
In bestimmten Taktungen werden die ex-
bahnhof mit dem zentralen Omnibusbahnhof (ZOB)
Autobahnen A 61 und A 60 zur Ausfahrt Bingen-Ost.
ternen Gartenschaupunkte wie Burg Klopp und
liegen direkt am Landesgartenschaugelände. Diesen
Die B 9 wird ebenfalls entsprechend ausgeschildert.
Rochusberg in den Rundkurs aufgenommen.
das Landesgartenschaugelände zugeordnet.
»Am Ockenheimer Graben« und »Gewerbepark
Landesgartenschau einbezogen, sondern bleiben
der innerstädtischen Parkraumbewirtschaftung
folgt mit einem Leitsystem über den Ring der beiden
In den direkt angrenzenden Gewerbegebieten
Stadt werden nicht in das Verkehrskonzept der
gang Landesgartenschau am Stadtbahnhof beträgt
Der Hauptbahnhof in Bingerbrück und der Stadt-
Bahnhöfen gegenüber sind jeweils Eingänge auf
Sämtliche vorhandenen PKW Stellplätze in der
Mit diesem Leitsystem werden die individuell
anreisenden Besucher am Stadteingang zu aus-
4.3 Fußgänger und Radfahrer
Von den Parkplätzen im Gewerbegebiet führt an
der alten Hindenburgbrücke vorbei ein attraktiver
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BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
Fuß- und Radweg, der Leinpfad, direkt am Rhein-
4.4 Schiffe
ufer entlang zum Landesgartenschaugelände.
51
Hindenburganlage angebunden. An diesem Landes-
Flughafens Frankfurt-Main über die öffentlichen
gartenschauanleger können die Sonderfahrten,
Verkehrsmittel auf der Rheinschiene besteht
Die Innenstadt von Bingen wird mit dem
Die neun vorhandenen Anlegestellen der Schiff-
Kreuzfahrtlinien und Hotelschiffe mit Garten-
eine schnelle Erreichbarkeit des Landesgarten-
Eingang zur Landesgartenschau gegenüber dem
fahrtslinien entlang der Hindenburganlage und
schaubuchung empfangen werden.
schaugeländes mit nationaler und internationa-
Starkenburger Hof fußläufig direkt angebunden.
dem Rhein-Nahe-Eck werden während der Durch-
Der Stadtteil Bingerbrück ist über die neue
Brücke über den Hauptbahnhof barrierefrei mit dem
führung Landesgartenschau neu koordiniert.
ler Größe.
4.5 Bootpendelverkehr
4.7 Kombi-Ticket
Sämtliche Anleger am Rhein-Nahe-Eck liegen
Eingang auf der Bingerbrücker Seite angebunden.
im nicht eingezäunten Bereich. Hier ist eine unein-
Während der Landesgartenschau verkehrt entlang
Mit der Brücke über die Nahe ist das Rad-
geschränkte Bewegungsfreiheit für Schiffsreisende
dem Rheinufer eine kleine Personenfähre zwi-
Die Verkehrsmittelwahl der Besucher, die aus den
wegenetz durchgehend geknüpft. Der Rhein-
mit und ohne Gartenschaubesuch gegeben. Die Per-
schen der alten Hindenburgbrücke/Campingplatz,
Erfahrungen vergangener Gartenschauen zu 80%
radweg und der Naheradweg verlaufen direkt
sonenfähre nach Rüdesheim ist hierher zu verlegen.
Hafenkernbereich, Hindenburganlage, Rhein-
bis 85% mit dem Auto oder Reisebus ankommen,
entlang des Landesgartenschaugeländes. Mit
Entlang der Hindenburganlage ist die Anlege-
Nahe-Eck, Nahemündung und Bingerbrück.
wird in Bingen mit seinen sehr guten Anschlüssen
der topografisch ebenen Führung dieser Wege
stelle für die großen Schiffe der KD zu erhalten,
Sie bietet das Erlebnis der Landesgartenschau
entlang der Flussufer ist die Landesgartenschau
da diese aufgrund der schwierigen Strömungs-
vom Wasser aus, dient dem Besuchertransport ent-
leicht erreichbar. Dies ist für die Einheimischen
verhältnisse im Fluss nur hier andocken können.
lang der Ausstellungsflächen, sowie dem Pendelver-
Als Anreiz zur intensiveren Nutzung dieser
aus der Region eine interessante, landschaftlich
Mit einem Korridor werden die Besucher zur
kehr von und zu den Parkplätzen im Gewerbegebiet.
öffentlichen Verkehrsmittel ist ein Kombi-Ticket
attraktive Alternative und für die Radwander-
Hindenburgallee geführt, können von dort aus
urlauber ein besonderes Angebot direkt auf
weiter in die Stadt oder zum Eingang der Landes-
ihrer Route. An den Eingängen werden aus-
gartenschau gelangen.
reichend Abstellmöglichkeiten für Fahrräder
und Schließfächer vorgehalten.
Eine weitere Anlegestelle ist ohne Umzäunung
direkt an das Landesgartenschaugelände in der
zugunsten des öffentlichen Personennahverkehrs
verschoben werden können.
Anreise/Eintritt für Bahn- und Busreisen vorge-
4.6 Flughäfen
sehen.
Außerdem werden die Schifffahrtlinien für
Mit der Anbindung des Zubringers zum Flug-
Sonderfahrten beworben wie auch die Möglich-
hafen Hahn am Hauptbahnhof Bingen und des
keit von Sonderflügen über den Flugplatz Hahn.
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BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
52
Die Landesgartenschau 2008 in Bingen am Rhein
Verkehrskonzept
Erreichbarkeit des Landesgartenschaugeländes
BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
53
Die Landesgartenschau 2008 in Bingen am Rhein
5. Geländeverfügbarkeit
6. Organisationsform
Parallel zu den planerischen Ausarbeitungen
der Rückbau von aufgelassenen Industrieanlagen
schau in städtischem Eigentum – planungs-
Die Stadt Bingen am Rhein beabsichtigt, falls sie
und den politischen Entscheidungen zum städte-
begonnen.
rechtlich gesichert als öffentliche Grünflächen
den Zuschlag zur Ausrichtung der Landesgarten-
und Verkehrsflächen mit besonderer Zweckbestim-
schau 2008 erhält, eine Durchführungsgesellschaft
mung Parken sowie Flächen für den Gemein-
zu gründen.
baulichen Rahmenplan der zivilen Konversion
betreibt die Stadt Bingen seit Jahren den
Grunderwerb der noch nicht in ihrem Eigentum
Verhandlungen für die ausstehenden Restflächen von ca. 0,73 ha sind im Gange.
Dies bedeutet, dass bis jetzt schon 90 %
bedarf.
befindlichen Teilflächen, um die Umsetzung der
dieser Industrieflächen und Industriebrachen im
Planungsziele beginnen zu können.
Eigentum der Stadt / Stadtwerke sind und für
Bahngelände Bingerbrück (10,5 ha)
die Neuordnung zur Verfügung stehen!
Für die brachliegenden Verkehrsanlagen des
Hafenkerngebiet (7,2 ha)
Stückumschlagplatzes in Bingerbrück wurde eine
Die brachliegende Verkehrsfläche der Güterab-
Hindenburganlage (2,3 ha)
Entbehrlichkeitsprüfung durchgeführt. Es liegt
fertigung Deutschen Bahn AG konnte im Jahr
Die Hindenburganlage befindet sich in städtischem
ein Verkaufsangebot der Deutschen Bahn AG an
2003 erworben werden.
Eigentum. Sie ist als öffentliche Grünfläche, Park-
die Stadt Bingen vor.
Im Sonderbaugebiet sind einzelne Flächen
anlage, bauplanungsrechtlich gesichert.
Im Flächennutzungsplan der Stadt Bingen ist
der überwiegende Teil dieser Fläche als öffentliche
der Stadt Bingen durch Erbbaurechte langfristig
gebunden. Eine Ablösung vieler Verträge für das
Rhein-Nahe-Eck (3,9 ha)
Zeitfenster der Ausrichtung der Landesgarten-
Am Rhein-Nahe-Eck sind die erforderlichen
schau wurde zwischenzeitlich vereinbart und
Flächen für die Ausrichtung der Landesgarten-
Grünfläche, geplante Parkanlage, ausgewiesen.
DAS TOR ZUM MITTELRHEIN
BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
54
Die Landesgartenschau 2008 in Bingen am Rhein
7. Mitwirkungen / Einbindungen / Unterstützungen
• 2. Mai 2003
Bei der grundsätzlichen Entscheidungsfindung für
• 22. Oktober 2003
die Zukunft des Hafengebietes und der Ausarbei-
Bei der Binger Messe wurden die ersten
Vorstellung und Erörterung mit den Natur-
tung des städtebaulichen Rahmenplanes erfolgte
Ideen zur Landesgartenschau der Öffent-
schutzverbänden und den Agenda 21 Arbeits-
eine intensive Mitwirkung der Bürgerschaft und
lichkeit vorgestellt und mit ihr diskutiert.
kreisen.
ihrer Organisationen in den vergangenen Jahren.
• 7. September 2003
Eine intensive Bürgerbeteiligung fand im
• 26. November 2003
Rahmen der Aufstellung des Flächennutzungs-
Beim Festumzug zum weit bekannten und
Vorstellung des aktuellen Ausarbeitungs-
und Landschaftsplanes statt.
beliebten Binger Winzerfest lief der Fest-
stands und Diskussion bei einer Infor-
wagen der »Schwarzen Elf«, einem traditio-
mationsveranstaltung mit ca. 100 Bürgern.
nellen Karnevalsverein, unter dem Motto
Für die Beratungen zu dem Thema Landesgarten-
»Landesgartenschau«.
schau hat die Stadt Bingen sich zu dem aufwändigen und breit gefächerten Vorgehen ent-
• 9. September 2003
schieden, in Gesprächsrunden mit interessierten
Beratung mit der Werbegemeinschaft und
Bürgern gemeinsam zu beraten.
der Stadtmarktetinggesellschaft BUZ –
Ein kurzer Abriss der wichtigsten Termine im
Bingen Unternehmen Zukunft e. V.
Jahre 2003:
DAS TOR ZUM MITTELRHEIN
BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
Der Binger Verband BUZ – Bingen Unternehmen
Der jetzt eingeschlagene Weg, mit der Aus-
Zukunft e.V. – ist mit Vertretern aus Einzelhandel
richtung der Landesgartenschau einen ersten
und Gewerbe in den Arbeitskreis Landesgartenschau
Schritt zur Umsetzung des städtebaulichen
bei der Stadtverwaltung aktiv mit eingebunden.
Rahmenplanes und Sicherung der Freiräume
Die Naturschutzverbände und Agenda 21
Arbeitskreise steuerten wertvolle Anregungen
55
machen zu wollen, wird von der Bevölkerung
tatkräftig und mit Begeisterung begleitet.
und Informationen bei, die in die Bewerbungsunterlagen eingeflossen sind. Sie wollen auch
während des Durchführungsjahres der Landesgartenschau aktiv mitwirken.
Ein Arbeitskreis der Verbandsgemeinde
Sprendlingen-Gensingen unterstützte die
Bewerbung mit ergänzenden Maßnahmen.
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BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
56
Die Nachhaltigkeit – Landesgartenschau Bingen
Impulse für das Mittelrheintal
1.
Städtebau und Freiraumsicherung
Die einmalige Lage dieses Gebietes im Mittelrheintal wird besser erkennbar und die weitere
Die Ausrichtung der Landesgartenschau im
Entwicklung gefördert. Vor dem Durchführungs-
Jahre 2008 ist die Initiative zur Umsetzung des
jahr der Landesgartenschau können Teilbereiche
städtebaulichen Rahmenplanes in der Zivilen
der Wohnbauflächen von privaten Investoren
Konversion.
schon realisiert und ggf. in die Ausstellung in-
Bestand Industriebrache Hafenkerngebiet
tegriert werden.
Die folgenden Bereiche werden mit der Landesgartenschau nachhaltig entwickelt und gesichert:
Im Hafenkerngebiet sind nach Beendigung der
Landesgartenschau nur im Bereich der Wohn-
Hafenkerngebiet
bauflächen Rückbaumaßnahmen vorzunehmen
Mit der Räumung der Industriebrache, Teilauf-
(mobile Messehallen, ehemalige DB Güterab-
füllung der zukünftigen Bauflächen, neuer
fertigungshalle als Blumenhalle). Die Zeitgärten
Verkehrsführung, Errichtung der Uferprome-
und Vegetationsflächen können in die nicht
nade und des Parkteils wird das Umfeld der
überbaubaren Bereiche zwischen und um die
geplanten Bebauung im Hafenkerngebiet nach-
neuen Gebäude integriert werden.
Landesgartenschau 2008
haltig entwickelt.
Folgenutzung hochwertige Bebauung
DAS TOR ZUM MITTELRHEIN
BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
57
Hindenburganlage
Ein dauerhafter Besuchermagnet ist mit der
Das einstige Repräsentationsstück und Aus-
Landesgartenschau entstanden, Treffpunkt bei
öffentliche Grünfläche sichert die neuen Frei-
mit einer bedarfsorientierten modernen Um-
hängeschild zum Rhein erhält mit der behut-
kulturellen Freiluftveranstaltungen, Ankerpunkt
räume gegen andere Nutzungsansprüche.
nutzung stellt eine zukunftsweisende Sicherung
samen Erneuerung der historischen Parkanlage
der neuen Uferpromenade für Rhein, Innen-
wieder seine hervorstehende Bedeutung als
stadt und Stadtteil Bingerbrück.
stadtnahe Erholungsfläche zurück. Die alten
Die mit der Landesgartenschau geschaffene
Für viele Alters- und Interessengruppen wer-
Wagenausbesserungshalle direkt am Rheinufer
dieses imposanten Industriegebäudes dar.
den Aktivitätsschwerpunkte wie Kleingärten,
Abenteuerspielplatz und Flächen für Trendsport-
Das Freiraumangebot der Stadt wird umfassend
Bäume, neue Spielanlagen, Freilufttheater,
Bahngelände Bingerbrück
arten geboten. Ein dauerhafter Erhalt und lang-
erweitert. Die notwendige infrastrukturelle
Partnerstadt- und Partnerschaftsgärten,
In der unmittelbaren Nähe des Mäuseturms
fristige Nutzung dieser wichtigen Gartenschau-
Verknüpfung zwischen Stadt und Rhein erfolgt
Wasserkunst und Flaniermeile am Ufer, bieten
wird das Rheinufer am Binger Loch durch den
bausteine ist auf dieser Bingerbrücker Seite der
durchgängig und sichert die Erreichbarkeit und
jetzt eine nachhaltig hochwertige Aufenthalts-
Rückbau eines erheblichen Teils des Bahnge-
Freiflächen am Rheinufer gewährleistet und die
Funktionsfähigkeit der Freiräume nachhaltig.
qualität für Bürger und Touristen.
ländes und die neuen Brücken erstmalig seit
Lebensqualität eindeutig erhöht.
über 100 Jahren wieder öffentlich zugänglich.
Der Erhalt und die Sanierung der alten
Stadtökologisch schafft die Sicherung der
Freiräume, Wiedergewinnung und Entwicklung
Rhein-Nahe-Eck
der Grünflächen neue Grundlagen zur Biotop-
Die Bedeutung dieses Raumes, an der Mündung
entwicklung. Trittsteinfunktionen für die Biotop-
der Nahe in den Rhein vor der romantischen
vernetzung mit den anschließenden Naturräumen
Kulisse von Mäuseturm und Ruine Ehrenfels
werden geschaffen.
und dem zeitgeschichtlichen Denkmal des
Das angemeldete Flora-Fauna-Habitat-Gebiet
Durchbruchs des Rheins durch das Schieferge-
der Wasserfläche des Rheins wird durch diese
birge, wird mit der Landesgartenschau gestalte-
Wiedergewinnung und Umwandlung der unmittel-
risch erstmalig richtig aufgegriffen und nach-
bar am Ufer anschließenden Industriebrachen zu
haltig verbessert.
hochwertigen Freiräumen unterstützt.
DAS TOR ZUM MITTELRHEIN
BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
2.
Welterbe und Tourismus
Die neue positive Ausstrahlung auf das Wasser
Eine große Steigerung der Besucher aus Deutsch-
Privatwirtschaft sowie eine Verbesserung der
und die vorbeifahrenden Passagierschiffe ist groß.
land, aber auch aus Europa, Nordamerika und Japan
öffentlichen Finanzen ist zu erwarten.
Die Anerkennung des Oberen Mittelrheintales als
Das enorme Potenzial der Schiffsreisenden wird
zum »Romantischen Rhein« ist zu erwarten.
UNESCO-Welterbe im Jahre 2002 stellt eine besonde-
zum Aussteigen in Bingen angeregt.
re Herausforderung für die Region und das Land dar.
Mit der Ausrichtung der Landesgartenschau
Das Radwegenetz Rhein und Nahe als touristisch bedeutende überregionale Infrastruktur wird
im Jahre 2008 in dieser Welterbestätte will die
geschlossen und der Trend der Urlaubsform des
Stadt Bingen mit ihren Nachbargemeinden am
Radwanderns verstärkt beworben.
»Tor zum Mittelrhein« den Anstoß für die weitere
Mit dem attraktiv ausgebauten Potenzial und ge-
58
Die neuen Infrastrukturmaßnahmen heben
die Barriere zwischen Innenstadt und Rheinufer
meinsam beworbenen Angeboten wird zudem die
auf. Die Gesamtstadt wird jetzt für die aus-
Verweildauer nachhaltig verlängert.
wärtigen Besucher leicht erreichbar, so dass mit
einer Stärkung und Belebung der Geschäfte in
3.
Wirtschaftliche Impulse
der Innenstadt zu rechnen ist.
Der neue Bekanntheitsgrad der Region durch
Die Schaffung von Freizeit- und Trendsportflächen im Bahngelände Bingerbrück machen die
Da die städtebaulichen Rahmenbedingungen
die Landesgartenschau und die Wirkung des
Jugendherberge, die bis 2006 grundlegend reno-
und Standortfaktoren geschaffen sind, ist kurz-
UNESCO-Welterbes für den Tourismus schaffen
sich durch das Welterbe erhöht. Sichtbare Taten
viert und wieder eröffnet wird, für Schulklassen
bis mittelfristig eine private Investitionsbereit-
höhere Besucherzahlen mit längerer Aufent-
werden durch das Ereignis der Landesgartenschau
und andere nachhaltig attraktiv. Dies stärkt er-
schaft im Hafenkerngebiet zu erwarten.
haltsdauer. Für Einzelhandel, Gastronomie und
aufgezeigt. Die dringend erforderlichen dauer-
wiesenermaßen über einen langen Zeitraum den
haften Verbesserungen der touristischen Infra-
Tourismus, kommen doch die Menschen gerne an
lich Aufträge und Arbeitsplatzsicherung für das
den dadurch vorhandene Arbeitsplätze ge-
struktur werden zeitnah hergestellt.
den Ort zurück, an dem sie als Jugendliche gute
lokale und regionale Baugewerbe sind die Folge.
sichert und neue Beschäftigungen geschaffen.
Die neue Uferpromenade am Rhein und der
Erinnerungen gemacht haben.
Entwicklung geben.
Der Bekanntheitsgrad des Mittelrheintales hat
Uferweg in Bingerbrück sind beispielhaft für die
Entsprechende positive Auswirkungen hinsicht-
Beherbergungswesen in Stadt und Region wer-
Umfangreiche wirtschaftliche Expansionen in
Mit der hochwertigen Wohnbebauung wird ein
diesen Branchen sind zu erwarten. Insbesondere
Erlebniswirkung am Wasser. Am Flusslauf kann jetzt
Das Zusammenspiel aller Maßnahmen ist ein
Zuzug von Neubürgern und eine Steigerung der
ist durch die erhöhte Attraktivität der Anreiz zur
über eine Länge von 2,7 km spaziert und das gran-
wichtiger Baustein zur Umkehr der rückläufigen
Einwohnerzahl von Bingen erfolgen. Eine ent-
Ansiedlung von dringend benötigten Hotels im
diose Panorama des Mittelrheintales erlebt werden.
Urlaubszahlen im »Oberen Mittelrheintal«.
sprechende Erhöhung der Kaufkraft für die
gehobenen Bereich erheblich gesteigert.
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BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
59
Der Terminplan
1. Landesgartenschaugelände
(Hafenkerngebiet, Hindenburganlage, Rhein-Nahe-Eck, Bahngelände Bingerbrück)
1.1 Bewerbungsverfahren
Einreichung der Bewerbung
Zuschlag der Landesregierung an eine Stadt
1.4. Bau- und Ausstellungsphase Kernbereich Landesgartenschaugelände
15.04.2004
Tiefbau, Hochbau, Versorgungsanlagen, gärtnerische, landschaftsgärtnerische Arbeiten u. a., keine
bis 24.10.2004
Frost- / Witterungsunterbrechung im Winter einkalkuliert, erste Lose zur Vergabe / Ausführung ca.
4 Monate nach Planungsbeginn
1.2. Gesellschaftsgründung
Vergaben nach VOB zur Ausführung in Losen
Gründung der Durchführungsgesellschaft (2 Monate)
Einstellung der Geschäftsführer
24.10. – 15.12.2004
bis 15.12.2004
1.3. Planungsphase Landesgartenschaugelände
ab 01.10.2005
Bauzeit
Tiefbau, Versorgungsanlagen, Hochbau (29 Monate)
01.10.05–01.02.2008
Landschaftsbauarbeiten (26,5 Monate)
01.02.06–15.04.2008
Landschaftsgärtnerische Arbeiten /
Vegetationsperioden bis zur Eröffnung:
Vorbereitung, Auslobung und Landschaftsarchitektenwettbewerb
Für Großgehölze bei geräumten Baufeld (2 Vegetationsperioden)
01.02.06–15.04.2008
für die Planung nach GRW
01.01. – 31.03.2005
Für Gesamtpflanzung (1 Vegetationsperioden)
15.10.06–15.04.2007
Preisgericht, Prüfung und Entscheidung (1 Monat)
01.04. – 30.04.2005
Für Teilbereiche (Sommerflor)
15.10.07–15.04.2008
Ausstellungszeit Landesgartenschau (6 Monate)
15.04.08–15.10.2008
Beauftragung der Planungsbüros (1 Monat)
bis 30.05.2005
Planungsbeginn
ab 01.06.2005
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BEWERBUNG ZUR AUSRICHTUNG DER LANDESGARTENSCHAU RHEINLAND-PFALZ 2008
2.
Städtebauliche, Verkehrliche und Sonstige Maßnahmen
3.
60
Maßnahmen von Dritten
Verlegung Hafenstraße
bis 01 / 2006
Informationszentrum Mittelrhein
bis 03 / 2008
Ausbau Hindenburgallee
bis 01 / 2006
Hauptbahnhof Bingen
bis 03 / 2008
Rhein-Nahe-Eck, Straße zum Ufer
bis 01 / 2006
Fußgängerbrücke B 9 / Rampe Bingerbrück
bis 03 / 2008
Stadteingänge aufwerten B 9, L 419
bis 02 / 2008
Grünachse Rochusallee
bis 03 / 2008
Rheinkai (ZOB bis Starkenburger Hof)
bis 02 / 2008
Fuß- und Radweg Leinpfad
bis 03 / 2008
Parkplatz Welterbe
bis 03 / 2008
Maßnahmen im Gesamtraum
bis 03 / 2008
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Das Finanzierungskonzept
Baumaßnahmen Daueranlagen
Gesamtkosten
Summen
Vorbereitung
Bodenordnung
Erschließung
Planung
406.000 €
auf Anteil Investitionshaushalt LGS
1.248.000 €
Uferpromenade / Uferbefestigung
1.480.000 €
Anteil aus 26.969.000 € brutto
Hafenstraße
Hindenburgallee
Rhein-Nahe-Eck, Strasse zum Ufer
600.000 €
3.186.000 €
Summe Hindenburganlage
Rhein-Nahe-Eck
Sonstige Maßnahmen
Parkanlage
Vorbereitungen, Baunebenkosten
Summe Bahngelände Bingerbrück
Baumaßnahmen Summe brutto
incl. 16 % USt Baukosten, Planungs- und Baunebenkosten
851.000 €
33.000 €
2.265.000 €
Brücke / Rampe Bingerbrück B 9
2.765.000 €
40.000 €
2.598.000 €
380.000 €
3.018.000 €
- B 9 Bingerbrück
100.000 €
- L 419 Mainzer Str. Kempten/ Hafenstr. Randb.
200.000 €
Grünachse Rochusallee bis Rosengartenweg
150.000 €
Rheinkai (ZOB bis Starkenburger Hof)
250.000 €
Fuß- und Radweg Leinpfad Hafen/ Kempten
Bauwerke / Ausstattung
2.491.000 €
Fußgängerbrücke Stadtbahnhof
Bahngelände Bingerbrück
Erschließung
9.030.000 €
Stadteingänge aufwerten
Summe Rhein-Nahe-Eck
Bodenordnung
15.077.000 €
Verkehrliche und Sonstige Maßnahmen
50.000 €
1.056.000 €
Uferpromenade / Uferbefestigung
2.412.000 €
Städtebauförderung / Zivile Konversion
15.050.000 €
Park
Vorbereitende Untersuchungen
17.489.000 €
10.661.000 €
Hindenburganlage
Sonstige Maßnahmen
Investitionshaushalt LGS / Welterbe
bei Abwicklung über GmbH abz. 16 % USt
2.735.000 €
Summe Hafenkerngebiet bis 2008
Vorbereitende Untersuchungen
1. Investitionen – Kostenschätzung
Anteil aus 26.969.000 €
Hafenkerngebiet Maßnahmen bis 2008
61
Parkplatz Welterbe, Gewerbegebiet
450.000 €
50.000 €
255.000 €
Verkehrliche und Sonstige Maßnahmen
1.607.000 €
Summe brutto
180.000 €
2.675.000 €
803.000 €
5.715.000 €
26.969.000 €
9.410.000 €
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2. Durchführungshaushalt
3. Kosten – Eigenanteil Stadt
brutto
Ausgaben
1.000.000 €
Hafenkerngebiet bis 2008
3.186.000 €
Rhein-Nahe-Eck
3.018.000 €
Bahngelände Bingerbrück
5.715.000 €
Hallenschauen, Freilandschauen,
Themengärten, Wechselflor
Veranstaltungen, Aktivitäten
Ausstellungen und Veranstaltungen
Temporäre Bauwerke
Toiletten, Fahnenmasten, Brücke KD, Mobiliar,
Traglufthallen, Halleninstandsetzung
800.000 €
Maßnahmen Summe
Einfriedung
Zäune, Ein- und Ausgänge, Kassen
250.000 €
Verkehrstechnische Systeme
Äußeres und inneres Leitsystem,
Verkehrsabwicklung, P+R, ÖPNV
480.000 €
davon: Landesgartenschau LGS / Welterbe
Hafenkerngebiet Städtebau
Grunderwerb Bingerbrück
Pflege und Unterhaltung
Reinigung, Unterhaltung im
Durchführungsjahr
200.000 €
Bewachung / Sicherheitsdienst
Baustelle, Kasse, Gelände
500.000 €
Personalkosten
Geschäftsführung und Mitarbeiter
Rückbau Messegelände
Teilflächen in vorherigen Zustand versetzen
1.000.000 €
500.000 €
2.480.000 €
100.000 €
150.000 €
Zwischenfinanzierung
7.460.000 €
Ausgaben netto
Einnahmen
600.000 x 7,70 €
Sponsoren, Konzessionen, Parken
Einnahmen netto
Defizit
brutto / netto
Themenbereiche z.B. Landwirtschaft
15.050.000 € davon LGS 6,02 Mio / Städtebau 9,03 Mio
Hindenburganlage
Hallen- / Freilandschauen
Einzelförderung / Landeszuschuss
netto
Baumaßnahmen
Öffentlichkeitsarbeit
Eintrittsgelder
62
26.969.000 €
17.489.000 €
9.030.000 €
450.000 €
Förderung LGS Landeszuschuss / Welterbe
Summe Investitionshaushalt
17.489.000 €
1.077.000 €
verbleiben bei der Stadt
1.077.000 €
2. Städtebauförderung, Zivile Konversion, Verkehrliche und Sonstige Maßnahmen
Förderung GVFG / FAG, I-Stock, Städtebau
Hafenkerngebiet Städtebauförderung
9.030.000 €
verkehrliche Maßnahmen
9.410.000 €
1.700.000 €
abzügl. angenommene Förderung mit 90%
bei verschiedenen Landesförderprogrammen ./.16.596.000 €
520.000 €
15.077.000 €
./. 14.000.000 €
abzügl. Landeszuschuss LGS / Welterbe
Summe
620.000 €
450.000 €
1. Investitionshaushalt Landesgartenschau LGS / Welterbe
4.620.000 €
6.940.000 €
davon Grunderwerb 450.000 €
verbleiben bei der Stadt
verbleiben bei der Stadt aus
Baumaßnahmen / Grunderwerb insgesamt
18.440.000 €
1.844.000 €
1.844.000 €
3.371.000 €
3. Durchführungshaushalt
angenommenes Defizit
520.000 €
4. Kosten Eigenanteil Stadt
Investitionen und Durchführungshaushalt
3.891.000 €
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63
Resümee
Die Landesgartenschau in Rheinland-Pfalz nach
Die Chance der Ausrichtung einer Landesgarten-
erstreckt sich ganzheitlich auch auf die Hand-
den Leitlinien des Ministeriums für Wirtschaft,
schau soll die Umsetzung dieser großen Auf-
lungsfelder der Grünordnung, Gewässerpflege,
Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau ist ein
gabe am Rheinufer anstoßen und entscheidend
Ökologie, Naturschutz, Landschaftspflege und die
wichtiges Instrument für die aktive Regional- und
voranbringen. Die Investitionen sind mit der
Stärkung der regionalen, kulturellen und sozialen
Wirtschaftspolitik.
Stärkung der so genannten weichen Standort-
Identität der Bevölkerung.
Die Inhalte und Ziele dieser Leitlinien passen
faktoren nachhaltig auf ein positives Investitions-
Der Förderung des Tourismus in der gesamten
wie maßgeschneidert auf die Situation in Bingen.
klima für die weitere Entwicklung von Handel,
Region kommt durch Bingen eine besondere Be-
Die Stadt Bingen bewirbt sich deshalb um die
Gewerbe und Wirtschaft ausgelegt.
deutung zu.
Ausrichtung der 3. Landesgartenschau für das
Jahr 2008.
Die einstimmige Entscheidung des Stadtrates
Bingen – das Tor zum Mittelrhein – am Eingang
vom 23.3.2004 zur Bewerbung für die Ausrich-
zum UNESCO-Welterbe »Oberes Mittelrheintal« –
tung der nächsten Landesgartenschau, zeigt den
hat mit dem vorgesehenen Gelände der Landes-
In jahrelangen, zielstrebigen Bemühungen, ins-
gemeinsamen Willen der gewählten Vertreter
gartenschau das besondere Potenzial, um der
besondere in den städtebaulichen Handlungsfeldern
der Binger Bürger zur Zukunft ihrer Stadt die
landes-, bundes- und weltweiten Verantwortung
und der zivilen Konversion, wurde mit dem städ-
Weichen für die nächsten Jahrzehnte zu stellen.
für dieses Welterbe nachzukommen.
tebaulichen Rahmenplan für die »Umgestaltung
Mit dem vorliegenden Bewerbungskonzept
des Binger Hafens und angrenzender Gebiete«
wird die Einzigartigkeit und Vielfalt dieser Region
intensive Vor- und Grundlagenarbeit geleistet.
deutlich gemacht. Das Entwicklungspotenzial
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64
Impressum
Herausgeber
Arbeitskreis Stadt Bingen am Rhein
Stadt Bingen am Rhein
Birgit Collin-Langen, Oberbürgermeisterin
Burg Klopp
Claudia Budinger, Umweltabteilung
55411 Bingen
Karl-Günther Gallas, Amt für Wirtschaftsförderung
Projektleitung
Ute Wünsch, Büro Schmitz + Wünsch
Koordination
Plangrundlagen, Luftbilder
Stadtplanungsabteilung
Fotos
Gerd Geiger, Stadtwerke
Jürgen Inboden, Amtsleiter Garten- und
Archiv Stadt Bingen am Rhein
Dieter Glaab, Amtsleiter Tourist-Information
Friedhofsamt
Schmitz + Wünsch
Ute Hangen, Tourist-Information
Archiv Rüdesheim Tourist AG
Gunter Herzner, Direktor Stadtwerke
Jürgen Inboden, Amtsleiter Garten- und
Bearbeitung und Gestaltung
Friedhofsamt
Landschaftsarchitekten Planer Ingenieure
Thomas Merz, Umweltabteilung
Schmitz + Wünsch, Bad Kreuznach
Ferdinand Moos, Amtsleiter Kämmerei
Ute Wünsch, freie Landschaftsarchitektin
Erwin Muders, Stadtplanungsabteilung
BDLA
Wolfgang Müller-Schuh, Amtsleiter Bauamt
Helmut H. Schmitz, freier Landschaftsarchitekt
Dr. Matthias Schmandt, Leiter Historisches
BDLA
Museum am Strom
André Nicolaus, Stud. Landschaftsarchitektur
Jörg Winternheimer, Stadtplanungsabteilung
Elke Mann, technische Mitarbeiterin
Grafik und Druck
wordwide, Bingen
Videoanimation
maila push, Darmstadt
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