Bulletin 1/14

Transcription

Bulletin 1/14
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D I E M I T G L I E D E R Z E I T S C H R I F T D E R S C H W E I Z E R I S C H E N Z E N T R A L S T E L L E F Ü R B A U R AT I O N A L I S I E R U N G
Ausgezeichnetes nachhaltiges Mehrfamilienhaus.
Die Planungswerkzeuge von eco-bau.
CRB an der Swissbau 2014.
2|
EDITORIAL | CRB-BULLE TIN | 1.14
CRB und eco-bau haben viele Gemeinsamkei-
INH A LT
ten – zum einen die Vereinsstruktur, zum anderen ­bearbeiten sie teilweise übereinstimmen-
3 | FOKUS
de Markt- und Kundensegmente. CRB will durch
Sozial, umweltgerecht und
ökonomisch.
die Entwicklung, Bereitstellung und Verbreitung
geeigneter Arbeitssysteme zur Rationalisierung
und besseren Verständigung im Bauwesen beitragen, eco-bau sieht seine Hauptaufgabe darin, Pla-
7 | KNOW-HOW
nungswerkzeuge für eine nachhaltige, ökologi-
Die Planungswerkzeuge von eco-bau.
sche und gesunde Bauweise zu entwickeln. Nun
wollen die beiden Organisationen ihre bereits seit
11 | PERSÖNLICH
vielen Jahren bestehende Zusammenarbeit noch
intensivieren.
Im Gespräch mit der neuen
Präsidentin von eco-bau.
Im KNOW-HOW der aktuellen Ausgabe des Bulletins stellen wir Ihnen die Planungswerk-
12 | AKTUELL
CRB am Puls der Bauwirtschaft.
Prototyp mit Potenzial zur
­Vereinfachung.
Praxisleitfaden für die Empfehlung
SIA 113.
zeuge von eco-bau vor, und Sie können nachlesen, wo und wie die beiden Vereine bereits
eng zusammenarbeiten. In der Rubrik PERSÖNLICH informiert die neue Präsi­dentin von
eco-bau über die wichtigsten Zielsetzungen und zukünftigen Herausforderungen, und
im AKTUELL laden wir Sie herzlich ein, eine der drei gemeinsamen Info-Veranstaltungen
zu besuchen.
Im FOKUS steht ein Mehrfamilienhaus, bei dessen Planung auch die von CRB und eco-
15 | NOTIZEN
bau erarbeiteten Standards zur Anwendung kamen. Es setzt neue Massstäbe, indem es
die gesamte Bandbreite der Nachhaltigkeitsthematik aufzeigt, und beeindruckt durch
16 | AGENDA
die ebenso konsequente wie innovative Umsetzung.
Und dann sollten Sie sich im Mai noch einen Termin vormerken: Am 20. Mai laden wir
Sie zur 52. Generalversammlung mit einem spannenden Praxisbericht über «Sieben
IMP R E S S U M
Das CRB-Bulletin erscheint quartalsweise
und ist das Mitteilungsblatt für die Mitglieder von CRB. Nachdruck und Veröffentlichung von Bild und Text nur mit schrift­
licher Genehmigung der Redaktion und mit
genauer Quellenangabe.
Herausgeber:
CRB, Schweizerische Zentralstelle
für Baurationalisierung,
Steinstrasse 21, Postfach, 8036 Zürich,
Telefon +41 44 456 45 45,
Fax +41 44 456 45 66,
[email protected], www.crb.ch
Redaktionsleitung:
Gaby Jefferies (ga)
Titelbild:
Mehrfamilienhaus am Kirchrainweg in Kriens
Foto: © Emanuel Ammon, Fotoagentur AURA
Produktion:
Schwabe AG, 4132 Muttenz,
www.schwabe.ch
Jahre Bewirtschaftung Sihlcity» ins Hotel Marriott nach Zürich ein.
Ich wünsche Ihnen eine informative Lektüre und freue mich, Sie an der GV oder an einer
der Info-Veranstaltungen zu begrüssen.
Thomas Pareth
Direktor
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FOKUS | 3
Das Mehrfamilienhaus am Kirchrainweg in Kriens erfüllt die Kriterien der Materialökologie und Energieeffizienz, berücksichtigt die regionale
Wirtschaft und bietet einen hohen Wohn- und Arbeitskomfort. Foto: © Emanuel Ammon, Fotoagentur AURA
Sozial, umweltgerecht und ökonomisch.
Seit Frühjahr 2013 steht im Zentrum von Kriens ein Mehrfamilienhaus, das im Bereich des nachhaltigen Bauens neue Massstäbe setzt: Der
fünfstöckige Neubau aus Luzerner Weisstanne wurde mit dem Herkunftszeichen Schweizer Holz ausgezeichnet, erfüllt die Zielwerte des SIAEffizienzpfads Energie sowie die Kriterien von MINERGIE-A-ECO und richtet sich nach dem Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS. Der
Bauherr gibt uns Auskunft über Ausgangssituation, Zielsetzungen sowie Innovationen, und der Architekt erläutert die Besonderheiten des
Projekts aus seiner Sicht.
TEXT UND INTERVIEWS: GABY JEFFERIES
Am Anfang stand die Idee der Bauherren: Sie
wollten ein Haus mit einem tiefen Energiebedarf im Betrieb, ohne Wohngifte oder anderweitig problematische Baustoffe. Bei der Erstellung sollte wenig graue Energie anfallen,
die Bewohner sollten möglichst ohne Auto
auskommen können, und durch die Verwendung lokaler Materialien sollte die Wertschöp­
­fung in der Region bleiben. Die ­Erreichung
dieser Ziele setzte ein sorgfältig aus­gewähltes
Team voraus: In enger Zusammenarbeit von
Bauherrschaft, Architekten, Fachplanern und
Unternehmern entstand ein Gebäude, das sowohl architektonisch als auch in Bezug auf
die Nachhaltigkeit überzeugt.
Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz
Nach dem neu lancierten Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS muss ein ganzheitlich nachhaltiges Gebäude für die Bereiche Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt
die Kriterien von zwölf Themen abdecken.
Das Mehrfamilienhaus Kirchrainweg in
­Kriens setzt nicht nur alle Vorgaben um,
sondern die Hauptbereiche Gesellschaft
und Umwelt werden durchwegs mit gut bis
sehr gut bewertet.
Gesellschaft: Das Gebäude ist Teil einer Bebauung, die das Bestehende sorgfältig weiterbaut. Es besitzt eine eigenständige Formensprache, schafft aber zugleich die Ver­bindung
zur Nachbarschaft. ­Bauherrschaft und künftige Eigentümer wurden bereits in der Planungsphase einbezogen. Die Raum- und
Tragstruktur kann ohne grossen Aufwand
an sich ändernde Bedürfnisse angepasst werden, die Wohnungen sind schwellenlos
gestal­tet und verfügen über ein rollstuhlgängiges WC. Die Tageslichtverhältnisse sind angenehm, die Materialien in den Innenräumen möglichst natürlich belassen.
Wirtschaft: Die Lebenszykluskosten wurden optimiert, die unterschiedlichen Lebenszyklen der Bauteile berücksichtigt:
Mechanische Verbindungen wurden wo
möglich schwer trennbaren Klebeverbindungen vorgezogen. Das Gebäude kann an
sich ändernde wirtschaftliche Bedürfnisse
und Marktverhältnisse angepasst werden.
Als Konstruktionsholz wurde Luzerner
Weisstanne verwendet, welche regional verarbeitet wurde.
Umwelt: Gute Wärmedämmung und qualitativ hochstehende Fenster sorgen für geringen Heizenergiebedarf, welcher ebenso
wie die Energie für das Warmwasser mit einer Aussenluft-Wärmepumpe gedeckt wird.
Anfang Januar erhielten die Bauherren
Marie-Theres und Markus Portmann
sowie die aardeplan ag den vom
Bundesamt für Energie bereits zum
achten Mal verliehenen Schweizer
Energiepreis Watt d’Or in der Kategorie
Gebäude und Raum. In der B
­ egründung
dazu hiess es:
«Dank umfassender Betrachtung und
Umsetzung von Nachhaltigkeit, Ästhetik,
Wirtschaftlichkeit und Komfort in
Kombination mit dem Einsatz smarter
Technologien, produziert das Mehr­­
familienhaus übers Jahr mehr Energie,
als es selbst verbraucht.»
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FOKUS | CRB-BULLE TIN | 1.14
Eine Photovoltaikanlage liefert die elektrische Energie. Alle Geräte und die Beleuchtung weisen die bestmögliche Energieeffizienz auf. Bei den verwendeten Baumaterialien
wurde darauf geachtet, dass in der Herstellung und beim Verbauen wenig Energie benötigt wird. Entwurf und Konstruktionsart
unterstützen eine Reduktion des Aufwands
an Primärenergie und Treibhausgasemissio­
nen. Auch der Biodiversität auf dem Areal
wurde Rechnung getragen; so erhielten
Mauersegler spezielle in die Fassade inte­
grierte Nistkästen.
Lastmanagement
Neben der Verwendung von lokaler Luzerner Weisstanne für die gesamte Tragkon­
struktion der Wohngeschosse kann das mit
Unterstützung des Bundesamts für Energie realisierte Lastmanagement als Pio­
nierleistung bezeichnet werden. Es koor­
diniert den Strombedarf der eingebauten
intelligenten Elektro- und Haustechnikgeräte und informiert die Bewohner über die
Verfügbarkeit von selbst produziertem Solarstrom. Dadurch kann möglichst viel der
durch die Photovoltaik produzierten Energie im Gebäude selbst verbraucht werden, was zur Reduktion der Netzbelastung
­beiträgt.
Fragen an den Bauherrn Markus Portmann, e4plus AG, Kriens.
Markus Portmann, Eidg.
dipl. Sanitärinstallateur,
Eidg. dipl. Energie­
bera­
ter, ist Inhaber und Geschäftsführer der e4plus
AG. Neben der Beratung
für Arealentwicklungen,
kommunaler und regionaler Energieberatung, Studien zur Raum- und Marktentwicklung werden Dienstleistungen im Bereich Gebäude und Energie angeboten. M.
Portmann ist Vizepräsident der aee suisse
(Dachorganisation der Wirtschaft für erneuerbare Energien und Energieeffizienz)
und von Swissolar (Schweizerischer Fachverband für Sonnenenergie).
Können Sie uns die Ausgangssituation für
Ihr Projekt kurz schildern?
Vor fast 18 Jahren konnten meine Frau und
ich mitten in Kriens ein Grundstück mit einem baufälligen Bauernhaus erwerben. Wir
haben dieses Haus unter Einbezug denkmalpflegerischer Aspekte baulich und energetisch sorgfältig erneuert. 2010 wurden
wir damit konfrontiert, dass auf dem be-
nachbarten Grundstück ein Neubau erstellt
werden sollte. Nach ersten Abklärungen erschien uns, aufgrund der städtebaulichen
Situation, eine gemeinsame Planung für das
eigene und das benachbarte Grundstück
sinnvoll. Da wir wertvollen Naturraum aufgeben mussten – es gab in unserem Garten
verschiedene Obstbäume und eine im urbanen Raum nur noch selten vorkommende,
vielfältige Fauna und Flora –, war für uns
von Anfang an klar, dass wir ein Gebäude erstellen wollten, das in Bezug auf Nachhaltigkeit höchste Ansprüche erfüllen musste.
Um dieses Ziel zu erreichen, suchten wir
nach einem Architekten, der verstand, dass
es beim Thema Nachhaltigkeit um mehr als
nur um Energieeffizienz geht. Manfred Huber (aardeplan), den ich bereits von der Energieberatung kannte, war bereit, dieses Projekt gemeinsam mit uns zu realisieren.
Was waren Ihre Inputs?
Als Bauherrschaft waren wir sicher ein Ausnahmefall: Wir hatten sehr klare Vorstellungen, was wir wollten, und haben uns auch inhaltlich stark eingebracht. Die Strategie und
die Gesamtkonzeption haben wir in Zusammenarbeit mit aardeplan entworfen. Für die
Realisierung eines solchen Projekts ist ein
Bauherr notwendig, der die Nachhaltigkeit
will und einfordert; nur zu wollen, wenn es
gerade geht, reicht nicht. Die Verwendung
der Luzerner Weisstanne als Konstruktionsholz und das Lastmanagement, das entsprechend dem Angebot an Solarstrom die Verbraucher nach einer Prioritätenliste ein- und
ausschaltet, waren meine Inputs. Umsetzen
konnten wir diese Innovationen aber nur,
weil der Architekt und das gesamte Planungsteam diese Ideen mitgetragen und mit­
entwickelt haben. Ich engagiere mich seit 15
Jahren in der Holzpromotion und habe langjährige Erfahrung in der Raumentwicklung.
Mit der Verwendung der Luzerner Weisstanne wollte ich ein Zeichen setzen, zeigen, dass
es möglich ist, einen regionalen Baustoff zu
verwenden. Ohne meinen regionalen Bezug
und den persönlichen Zugang zu den Akteuren der Wertschöpfungskette wäre es aber
nur schwierig zu realisieren gewesen. Das
Gleiche gilt für das Lastmanagement. Ich
habe das Konzept entwickelt und beim Bundesamt für Energie einen Antrag zur Förderung gestellt. Für die Umsetzung war dann
aber ein motiviertes Team von Planern und
Ausführenden erforderlich. Mit der Umsetzung haben wir gezeigt, dass es technisch
machbar ist; ob es den erhofften Nutzen
bringt, wissen wir noch nicht.
Klar ist aber, dass solche Innovationen nur
realisierbar sind, wenn seitens der Bauherrschaft viel Know-how und grosses Verständnis für die dazu erforderlichen Abläufe und
Prozesse vorhanden sind.
Wie sah Ihre Zusammenarbeit mit dem Architekten aus?
Es war ein äusserst intensiver Austausch.
Bauherrschaft und Architekt konnten auf
Augenhöhe miteinander kommunizieren.
Bei Bauthemen lag die Federführung beim
Architekten, bei der Innovationsentwicklung eher bei uns.
Das leicht geneigte Walmdach mit integrierter Photovoltaik.
Foto: © Emanuel Ammon, Fotoagentur AURA
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Was war aus Ihrer Sicht die grösste Herausforderung dieses Projekts?
Aus meiner Sicht bestand die grösste Herausforderung darin, die Komplexität beherrschbar zu machen, damit die vielen Einzelprobleme vernünftig lösbar wurden.
Auch die eigentlichen Bauprobleme beanspruchten uns, Dinge, die eigentlich Standard sein müssten, es aber nicht sind: Wenn
z.B. ein Unternehmer die zu erbringende
Leistung offeriert hatte, ein Werkvertrag mit
ihm abgeschlossen war und er kurz vor der
Produktion dann sagte, dass die Leistung in
der Form nicht möglich sei.
Es war eine Herausforderung, Unternehmer
zu finden, die das Projekt verstanden und die
die Bereitschaft mitbrachten, sich mit der gestellten Aufgabe im nötigen Umfang auseinanderzusetzen. Bei der Vergabe der Aufträge
haben wir deshalb sehr darauf geachtet, wie
überzeugend sich die Unternehmer mit dem
Projekt auseinandergesetzt haben, und nicht
einfach das günstigste Angebot gewählt.
Entspricht das Ergebnis Ihren Erwartungen?
Im Grundsatz ist das Projekt gelungen und
erfüllt unsere Erwartungen. Ob es sich wirtschaftlich rechnen wird, können wir heute
noch nicht sagen.
Durch Ihre berufliche Tätigkeit sind Sie für
die Realisierung eines solchen Projekts
­sicher prädestiniert. Was muss ein «normaler» Bauherr mitbringen, damit ein
­Gebäude entstehen kann, das in allen Bereichen der Nachhaltigkeit überzeugt?
Ich bin der Meinung, dass sich Projekte in
dieser Grösse nicht mit einer Bauherrschaft
realisieren lassen, die vom Bauen keine Ahnung hat. Natürlich kann eine Bauherrschaft die Kompetenz auch extern holen.
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Im Treppenhaus, in das von oben natürliches Licht fällt, dominiert Sichtbeton.
Foto: © Emanuel Ammon, Fotoagentur AURA
Professionelle Investoren haben dies mittlerweile erkannt und setzen im Bereich
nachhaltige Entwicklung Fachleute ein.
Der Neubau soll nun als Pilotprojekt in Bezug auf die intelligente Steuerung und die
Nutzung von Solarstrom neue Erkenntnisse für die Energiebranche liefern. Welche
Erfahrungen haben Sie in den ersten zehn
Monaten gemacht?
Ein Gebäude braucht eine Inbetriebnahmephase, die mindestens eine vollständige
Heizperiode, besser ein ganzes Jahr, abdeckt.
Da das Gebäude erst Anfang Mai wirklich
fertig und die notwendigen Daten generiert
waren, befinden wir uns immer noch in dieser Phase – für erste Auswertungen ist es deshalb zu früh.
In Bezug auf erste Erfahrungen kann ich
­berichten, dass die bisher festgestellten Pro­
bleme fast ausschliesslich in Bereichen aufge­
treten sind, die an sich nichts mit der Nach­
haltig­keitsthematik zu tun haben, aber nur
dank der genauen Überwachung dieses Gebäudes überhaupt festgestellt wurden. So hat man
z.B. schnell bemerkt, dass die Wärmepumpe
zu Beginn nicht korrekt gearbeitet hat, und
konnte den Wirkungsgrad entsprechend korrigieren. Daraus ergibt sich die Erkenntnis, dass
ein Projekt auch in der Phase der Inbetriebnahme konsequent begleitet werden muss,
nur dann kann ein effizienter Betrieb sichergestellt werden. Bei einem «normalen» Bauprojekt wird dies aber leider ­selten ­gemacht.
Welche Reaktionen gab oder gibt es auf das
Gebäude – von der Nachbarschaft, von der
Fachwelt?
Die Reaktionen waren durchwegs positiv.
Vor dem Gewinn des Watt d’Or hat man das
Gebäude einfach als Minergiehaus zur
Kenntnis genommen. Erst durch die Berichterstattung in den Medien wird es als etwas
Spezielles wahrgenommen. Jetzt werden wir
öfters gefragt, warum man dem Haus nicht
ansieht, dass es etwas Besonderes ist.
Fragen an den Architekten Manfred Huber, aardeplan ag, Baar.
Manfred Huber, Dipl.
Arch. ETH SIA, ist Inhaber und Geschäftsführer
der aardeplan ag, Architekten ETH SIA in Baar.
Seit der Gründung 1999
stellt die Verbindung von
hochstehender Architektur mit Nachhaltigkeit ein zen­trales Thema dar. Mit der
Kombination von Architektur, Beratung,
Forschung und Lehre ist das Büro zu einem anerkannten Ansprechpartner in
Bezug auf ressourceneffiziente Bauten
und Stadträume geworden und erhielt für
seine Projekte bereits diverse Auszeichnungen.
Was war für Sie das Besondere beim Projekt
«Haus 2050» in Bezug auf die Ausgangssitua­
tion, die Bedingungen und die Aufgabe?
Das war zum einen die Situation: Bei der zu
bebauenden Parzelle handelte es sich um
eine städtische Restfläche mit Einschränkungen bezüglich der Grenzabstände, mit
Nachbargebäuden und mit Auflagen von
Seiten des Denkmalschutzes. Zum anderen
forderte der Bauherr explizit ein Gebäude,
das alle Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigt und dabei noch finanzierbar war.
Speziell war sicher auch das Team: Ein Projekt wie dieses Mehrfamilienhaus in Kriens
braucht einen Bauherrn, der anstösst und
fordert, und einen Planer, der sich einsetzt
und bereit ist, nach neuen Lösungen zu suchen.
Sie hatten bereits vor diesem Projekt Erfahrungen mit ressourceneffizientem Bauen.
Inwiefern stellte dieses Mehrfamilienhaus
für Sie eine neue Herausforderung dar?
Der Bauherr wollte hier alle Aspekte der
Nachhaltigkeit (Gesellschaft, Wirtschaft
und Umwelt) abgedeckt haben, und in gewissen Bereichen – ich denke hier an die
Verwendung der Luzerner Weisstanne oder
das Lastmanagement – wollte er noch in die
Tiefe gehen. Und das Grundstück befand
sich nicht irgendwo auf der grünen Wiese,
sondern mitten in Kriens. Wir haben bereits
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viel Erfahrung mit Minergie gesammelt
und Projekte im Standard MINERGIE-P,
MINERGIE-P-ECO und schliesslich MINERGIE-A-ECO realisiert. Das Abdecken der gesamten Bandbreite haben wir bei diesem
Mehrfamilienhaus aber zum ersten Mal
­gemacht, das war neu.
Wie sind Sie bei der Planung mit den Vor­
gaben des Bauherrn umgegangen? Welche
Planungsinstrumente haben Sie eingesetzt?
Der Bauherr wollte ein nach MINERGIE-AECO zertifiziertes Gebäude, deshalb mussten
wir die dafür notwendigen Kriterien von Anfang an im Auge behalten. Die Weichen für
einen hohen Anteil an Tageslicht und für
möglichst wenig graue Energie können nur
zu Beginn der Planung gestellt werden, später ist hier keine Anpassung mehr möglich.
Auch die Einhaltung der anderen Kriterien
wie Schallschutz, Innenraumklima, Bauökologie, Einsatz von Recycling-Baustoffen oder
die Gebäudeeigenschaften wie Nutzungsflexibilität, auswechselbare Bauteile oder Witterungsschutz müssen zu Beginn geplant werden. In diesem Zusammenhang kommen
Hilfsmittel wie eco-devis zum Einsatz: zum
Beispiel die NPK-Positionen, die den Recy­
cling-Beton beschreiben. Die von eco-bau und
CRB erarbeiteten Standards sind hier gute
Leitlinien. Für die Gliederung des Gebäudes
und die Kostenermittlung haben wir den Baukostenplan Hochbau eBKP-H eingesetzt.
Eine weitere Forderung des Bauherrn war
die Erfüllung des SIA-Effizienzpfads Energie,
d.h., auch die Zielwerte in Bezug auf nicht erneuerbare Primärenergie und Treibhausgasemissionen mussten eingehalten werden.
Sie decken mit dem Mehrfamilienhaus
Kirchrainweg alle Themen des Standards
Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS ab. Welche Bedeutung hat dieser Standard für Sie?
Der Standard bildet die Vielschichtigkeit der
Nachhaltigkeit ab und bietet einen guten
Überblick. Er zeigt aber auch mögliche Zielkonflikte auf: So wäre die Regionalökonomie
des Gebäudes beispielsweise besser, wenn es
im Kanton Jura stehen würde, dafür gibt es
im Kanton Luzern aber ein Plus für die Mobilität. Am Ende ist bei der Erfüllung der einzelnen Kriterien ein guter Durchschnitt entscheidend. Es war eine spannende Aufgabe,
ein Projekt zu erarbeiten, das diesen neu lancierten Standard abdeckt.
Bis auf den Sockel mit Eingangs- und Loftgeschoss sowie das Treppenhaus ist das
Mehrfamilienhaus ein reiner Holzbau.
War­um haben Sie diese Bauweise gewählt?
Der Bauherr hat eine Vorliebe für den Holzbau und engagiert sich stark für den Einsatz
von Holz, aber auch von der Situation her –
in unmittelbarer Nachbarschaft steht ein
denkmalgeschütztes Bauernhaus, und das
Grundstück befindet sich auf dem ehemaligen Areal einer Holzwerkzeugfabrik – war
die Holzbauweise naheliegend.
Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, als
einheimisches Baumaterial muss es nicht
weit transportiert werden, was die graue
Energie reduziert. Allerdings funktioniert
dies nur, wenn Decken und Wände natur­
belassen bleiben.
Welche Vorteile bietet die Luzerner Weisstanne?
Die Luzerner Weisstanne wurde als Kon­
struktionsholz, das dem Wetter nicht ausgesetzt ist, verwendet. Für die wetterexponierten Teile, die mengenmässig den deutlich
kleineren Anteil ausmachen, kam einheimische Douglasie zum Einsatz.
Die Weisstanne bietet verschiedene Vorteile: Sie hat eine sehr schöne Struktur, wenig
Harz, kann viel Wasser aufnehmen, trägt
zur Biodiversität bei, sie kommt in der Re­
gion vor und konnte in einem Umkreis von
rund 30 Kilometern verarbeitet werden.
Dass sie heute wenig eingesetzt wird, liegt
vor allem daran, dass sie für die Sägereien
nicht so einfach zu verarbeiten ist.
Was würden Sie als die grösste Schwierigkeit dieses Projekts bezeichnen?
Die grösste Herausforderung bestand für
uns darin, an diesem Ort einen Grundriss
zu entwickeln, der sowohl den architektonischen Anforderungen als auch der Nachhaltigkeit gerecht wird. Die vorgegebenen
Grenzabstände haben zur fünfeckigen
Grundrissform geführt. Eine erste Idee war
schnell geboren, aber die Feinarbeit war äus­
serst anspruchsvoll.
Wie sieht es mit den Baukosten aus? Wie
viel höher sind diese für ein Gebäude im
MINERGIE-A-ECO-Standard im Vergleich
zu einem Minergie-Gebäude oder einem
Gebäude ohne Label?
Die Lebenszykluskosten sind bei einem Gebäude im MINERGIE-A-ECO-Standard sicher
günstiger. Die reinen Energiekosten sind gering (die Photovoltaik auf dem Dach liefert in
den nächsten 25 Jahren Strom), ausserdem
benötigt das Gebäude wenig Energie für
Warmwasser, Heizung, Beleuchtung und
die Haushaltgeräte, und es ist mit einem
­zukunftsgerichteten Lastmanagement ausgestattet. Selbstverständlich waren die Investitionskosten (für Photovoltaik, die Lüftungsanlage, die Luft-Wasser-Wärmepumpe, gute
LED-Beleuchtung, hocheffiziente Geräte und
Lastmanagement) zu Beginn etwas höher.
Mehrkosten ergaben sich aber auch durch
den planerischen Mehraufwand für die Konstruktion: Die Bauteile wurden – wenn möglich – so angeordnet, dass sie leicht austauschbar sind. So lassen sich beispielsweise
die Fenster nach Ablauf der Lebensdauer problemlos ausbauen und durch neue ersetzen.
Es lässt sich nicht einfach sagen, ein Gebäude in MINERGIE-A-ECO kostet so und so viel
Prozent mehr, das geht nicht.
Wie sind Sie mit den Lebenszykluskosten
umgegangen? Welche Rolle haben sie bei
Ihrer Planung gespielt?
Die Lebenszykluskosten waren ein wichtiger Aspekt, nicht zuletzt deswegen, weil der
Bauherr einen Teil des Gebäudes selbst behalten hat, also daran interessiert ist, dass
die Lebenszykluskosten tief sind. Die Versorgung mit Energie, die Entsorgung, die
Reinigung und die Auswechselbarkeit der
Bauteile waren ihm ein grosses Anliegen. So
befinden sich die Installationen und Lüftungsrohre im Korridor über einer heruntergehängten Decke und sind einfach zugänglich. In gewissen Bereichen gleicht das
Gebäude einem Edelrohbau: Holz und Recycling-Beton wurden belassen, das Geländer
im Treppenhaus ist aus geschwärztem Stahl.
Dies erleichtert nicht nur den Unterhalt,
sondern spart auch Kosten.
Berechnet und optimiert wurden die Lebenszykluskosten auf der Basis des Baukostenplans Hochbau eBKP-H mit Hilfe des Anwendungstools der IFMA Schweiz.
Haus 2050
1
Schriftenreihe Nachhaltigkeit Faktor Verlag
Haus 2050 –
Wohnkomfort
mit 2000 Watt
Das Buch «Haus 2050» aus der Schriftenreihe Nachhaltigkeit stellt das nach Kriterien der Materialökologie und Energieeffi­
zienz geplante und gebaute Mehr­familien­
haus am Kirchrainweg in Kriens umfassend
vor und zeichnet den Weg der Bauherrschaft nach. Die Fotografien von Emanuel
Ammon dokumentieren den Bauprozess
und ergänzen Texte und Pläne.
Haus 2050; Schriftenreihe Nachhaltigkeit
Faktor Verlag, Zürich, 2013; 104 Seiten gebunden, vierfarbig illustriert; mit zahlreichen Abbildungen und Plänen. 48 Franken,
Spezialpreis für Studierende: 24 Franken.
ISBN: 978-3-905711-24-0. www.faktor.ch
Die Planungswerkzeuge von eco-bau | 1.14 | CRB-BULLE TIN |
KNOW-HOW | 7
Die Planungswerkzeuge von eco-bau als Grundlage
für gesundes und ökologisches Bauen.
Wer sich für das nachhaltige Bauen interessiert, erhält auf der Website des Vereins eco-bau Unterstützung. Dort stehen diverse Werk­
zeuge, Hilfsmittel und Informationen zur Verfügung, die Planenden und Bauherrschaften weiterhelfen, sowohl bei Neubauprojekten als
auch bei Sanierungen. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die wichtigsten und meistgenutzten Planungswerkzeuge.
TEXT: BARBARA SINTZEL, RENÉ MOSBACHER
Die öffentliche Hand kontrolliert etwa
ein Drittel des Bauvolumens in der
Schweiz. Deshalb spielt sie als Bauherrin eine Schlüs­selrolle im nachhaltigen
Bauen. Der Verein eco-bau ist ein Zusammenschluss öffentlicher Bauherrschaften (Hochbau- und Planungsämter von
Kantonen und Städten) sowie Bildungsinstitutionen in den Bereichen Architektur
und Bau. Aber auch Organisationen wie
die Koordinationskonferenz der Bau- und
Liegenschaftsorgane KBOB und CRB gehören zu den heute rund 60 Mitgliedern.
Der Verein erarbeitet Empfehlungen für
gesundes und ökologisches Planen, Bauen und Bewirtschaften von Gebäuden
und Anlagen. Sein Ziel ist es, das nach­
haltige Bauen in der Schweizer Bauwirtschaft breit zu verankern.
Dabei sind folgende Grundsätze zentral:
1. Nachhaltiges Bauen
Nachhaltiges Bauen ist mehr als die Summe einzelner umgesetzter Massnahmen
zugunsten von Umwelt und Mensch. Es
geht um eine Gesamtsicht auf ein Projekt,
erst diese führt zu einem Mehrwert für
Strategische
Planung
Vorstudie
Projektierung
Nutzer und Quartier. Dabei sind verschiedene Kriterien wichtig: die sinnvolle städtebauliche Einbettung in das Quartier, die
nachhaltige Gestaltung von Aussen- und
Zwischenräumen, die Integration von Nutzeranliegen, die Umsetzung eines energieeffizienten und klimafreundlichen Gebäudekonzepts, die Schonung der Ressourcen,
ein gesundes Innenraumklima usw.
2. Ökologisches Gebäudekonzept
Je günstiger das Verhältnis von Oberfläche
zu Geschossfläche ist, umso einfacher können ökologische Ziele erreicht werden. Es
wird weniger graue Energie aufgewendet,
die notwendige Betriebsenergie reduziert
und der Aufwand für den Gebäude­unter­
halt optimiert. Die graue Energie lässt
sich auch durch die Reduktion der Untergeschosse bzw. Nebenflächen optimieren.
Mithilfe der Systemtrennung werden Nutzungs- und Bauelemente unterschiedlicher Lebensdauer und Zweckbestimmung
in der Planung und Realisierung getrennt.
Das verringert den Wartungs- und Sanierungsaufwand über den gesamten Gebäudelebenszyklus.
Ausschreibung
Realisierung
Bewirtschaftung
Empfehlung SIA 112/1 Nachhaltiges Bauen – Hochbau
SMEO – Roter Faden des nachhaltigen Bauens
Standard für gesundes und ökologisches Bauen
MINERGIE-P/A-ECO®
Bauteilkatalog
ECO-BKP Merkblätter
eco-devis
Innenraumklima
KBOB/eco-bau/IPB-Empfehlungen
Abbildung 1: Die Planungswerkzeuge auf www.eco-bau.ch stehen den Planenden
für alle Projektphasen zur Verfügung und sind aufeinander abgestimmt.
Barbara Sintzel ist seit
2007 Geschäftsführerin
von eco-bau und Dozentin
für nachhaltiges Bauen
am Institut Energie am
Bau in Muttenz. Sie ist
Gründerin der NASKA GmbH in Zürich
und Fachexpertin für nachhaltiges Bauen
in Projektteams und Architekturjurys.
René Mosbacher arbeitet
seit 2013 für die Geschäfts­
stelle eco-bau und ist dort
für die Kommunikation zuständig. Er ist Chemiker
HTL und hat als Fachjournalist in den Bereichen Bau, Energie und
Gebäudetechnik gearbeitet.
3. Gesundes Innenraumklima
Eine zweck­mässige Lüftung und die Wahl
von Baumaterialien mit möglichst niedrigen Schadstoffemissionen sind die Basis
für eine gute Raumluft. Die richtige Dosis
Tageslicht wirkt stimulierend auf Menschen und verbessert das Wohlbefinden
der Nutzer. Hierfür braucht es aber eine
integrale Tageslichtplanung. Lärm beeinträchtigt die Gesundheit. Deshalb braucht
es Schallschutzmassnahmen gegen aus­
sen, aber auch zwischen und innerhalb
von Nutzungseinheiten.
4. Materialökologie
Aufbauend auf dem optimierten Gebäudekonzept müssen die richtigen Mate­
rialentscheide gefällt werden. eco-bau
und CRB arbeiten hier seit vielen Jahren eng zusammen: eco-bau beurteilt
die ökologischen Leistungen von Mate­
rialien oder Systemen, die im Normpo­
sitionen-Katalog NPK von CRB beschrieben werden. Dabei wird die graue Energie
als quantita­tiver Indikator für die Umweltbelastung verwendet. Weiter werden auch ökolo­gisch und toxikologisch
relevante Bestand­teile beurteilt, die während der Nutzung und Entsorgung ein
­Risikopotenzial a­ ufweisen.
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KNOW-HOW | CRB-BULLE TIN | 1.14 | Die Planungswerkzeuge von eco-bau
Abbildung 2: Das neue Nachweisinstrument MINERGIE-ECO;
Zugang unter www.minergie.ch > Dokumente & Tools > MINERGIE-ECO
5. Hochwertige Umgebungsgestaltung
Die Gestaltung der Umgebung bietet ein
beträchtliches Potenzial für die Entwicklung einer vielfältigen Flora und Fauna. Damit wird sie zu einer wichtigen Voraussetzung für die Lebensqualität. Flankierend
zur Verdichtung kann mit einer hochwertigen Umgebungsplanung ein ökologischer Ausgleich geschaffen werden.
Die Planungswerkzeuge
eco-bau bietet Planenden eine Reihe von
Werkzeugen an, die sie beim nachhaltigen Bauen unterstützen. Viele davon sind
kostenlos nutzbar und unter www.ecobau.ch zugänglich.
Im Folgenden werden die wichtigsten und
meistgenutzten Werkzeuge kurz ­vorgestellt:
MINERGIE-ECO
MINERGIE-ECO ist der umfassende Standard für das gesunde und ökologische
Bauen. Er zeichnet ökologische Bauten
aus, die eine gute Arbeitsplatz- oder Wohn­
qualität bieten. Wie es sein Name andeutet, ist der Standard ein Kooperationsprojekt von Minergie und eco-bau. Er basiert
auf den Planungsgrundsätzen von ecobau, fokussiert aber hauptsächlich auf das
Gebäude. Zurzeit können Verwaltungsbauten, Schulen sowie Mehr- und Einfamilienhäuser nach MINERGIE-ECO zerti­
fiziert werden. Weitere Nutzungen wie
Verkaufsflächen können ab 2015 zertifiziert werden.
Alle für die Planung von ECO-zertifizierten Gebäuden – also MINERGIE-ECO,
MINERGIE-A-ECO und MINERGIE-P-ECO –
notwendigen Instrumente und Informationen stehen auf www.minergie.ch unter «Dokumente & Tools» zur Verfügung.
Die Anträge für Zertifikate werden grundsätzlich online eingereicht. Für Wohnbauten mit einer Energiebezugsfläche
EBF bis 500 m2 gibt es seit Januar 2014 einen verkürzten Online-Vorgabenkatalog
Abbildung 3: Grafische Auswertung von MINERGIE-ECO nach Erfassung aller Fragen.
und ein vereinfachtes Verfahren zur Berechnung der grauen Energie.
Das Online-Nachweisinstrument enthält die Vorgabenkataloge für die jewei­
lige Gebäudekategorie. Für den Tageslicht-Nachweis und die Energie sind die
verfügbaren Softwarelösungen von Dritt­
anbietern aufgelistet.
Für den Schallschutz bei der Haustechnik,
für den effizienten Einsatz von Trinkwasser und für umwelt- und entsorgungsrelevante Bestandteile stehen Checklisten zur
Verfügung. Weiter gibt es Formulare für
die Nachweise zum RC-Beton und zum Vogelschutz sowie die Bestätigung zu den Sanitärinstallationen. Darüber hinaus bietet
eine Sammlung von Anwendungslisten,
häufig gestellten Fragen, Anleitungen und
Reglementen zusätzlich Unterstützung.
Listen mit geprüften Produkten sorgen
für Orientierung im Markt. Die Gesamtbewertung wird grafisch dargestellt, und das
Optimierungspotenzial kann einfach eruiert werden.
Es ist wichtig, die Ziele für nachhaltiges
Bauen bereits in einer frühen Phase zu
definieren. Der angestrebte Standard bzw.
die entwurfsrelevanten Kriterien sollen
bereits im Pflichtenheft, beispielsweise
für Architekturwettbewerbe, verankert
werden. Die Umsetzung von MINERGIEECO läuft in zwei Schritten ab. Nach erfolgreicher Prüfung der eingereichten
Unterlagen wird zuerst das provisorische
Zertifikat für die Phase Vorstudie/Projektierung vergeben. Im zweiten Schritt
muss die Erfüllung der Vorgaben dokumentiert werden. Bei relevanten Projekt­
änderungen muss der Vorgabenkatalog
aktualisiert werden.
Bauherrschaften, die nach ECO bauen,
werden bei der Qualitätssicherung im Bau­
prozess unterstützt. So wird im Vorprojekt geprüft, ob die Vorgaben erfüllt sind.
Ist dies nicht der Fall, wird das Projekt zur
Überarbeitung zurückgewiesen. Im Antrag zum definitiven Zertifikat bestätigen
die beteiligten Fachleute, dass der Bau gemäss Planung ausgeführt wurde. Die Zertifizierungsstelle führt auch Baustellenkontrollen durch. Nach Abschluss der
Realisierungsphase wird die Qualität der
Raumluft gemessen. All diese Massnahmen dienen dazu, eine hohe Umsetzungs­
sicherheit zu erreichen.
ECO-BKP-Merkblätter
Die ECO-BKP-Merkblätter «Ökologisch
Bauen» enthalten praktische Vorgaben
Die Planungswerkzeuge von eco-bau | 1.14 | CRB-BULLE TIN |
für Projektierung und Ausschreibung
mit ökologisch günstigen und gesundheitlich unbedenklichen Materialien.
Wer sich zum Ziel setzt, bei Neubau, Sanierung oder Unterhalt mit Materialien
zu arbeiten, die wenig graue Energie benötigen, in der Nutzung keine Schadstoffe emittieren und in der Entsorgung keine Probleme verursachen, der findet dort
Hilfe. Die Merkblätter sind nach BKPNummern gegliedert und mit dem Zusatz «ECO» gekennzeichnet.
Bereits für die Vorbereitungsarbeiten
(ECO-BKP 112 und 120) zeigen sie beispielsweise, welche Rücknahmesysteme für bestimmte Materialien existieren. Sie verweisen auf weiterführende Links oder auf
bestehende Checklisten und Hilfsmittel.
Die Merkblätter liefern für den Rohbau, die
Gebäudetechnik, den Ausbau und die Umgebungsgestaltung Hinweise zu ökologischen und gesundheitlichen Themen. Zudem weisen die Merkblätter auf besonders
gute Materialien (1. Priorität und 2. Priorität), Bauteile oder Prozesse hin. Materialien
der 1. Priorität haben beispielsweise deutlich geringere Werte für graue Energie als
vergleichbare Materialien ohne dieses Prädikat. Dies hilft bei der Optimierung der
Gebäudebilanz «graue Energie».
So weit möglich sollten die Massnahmen
der 1. Priorität umgesetzt werden. Gibt
es technische und/oder wirtschaftliche
Gründe, die dagegen sprechen, werden die
Massnahmen der 2. Priorität vorgeschlagen. Der Hinweis «Nicht ­empfohlen»
kennzeichnet Materialien, die ökologisch
weniger günstig sind oder unter die Ausschlusskriterien von MINERGIE-ECO fallen. Die ökologische Beurteilung der Materialien folgt einer einheitlichen und
transparenten Methodik1. Sie umfasst alle
wesentlichen Umweltwirkungen wäh­
rend der gesamten Lebensdauer der Materialien. Quellen für die Beurteilung sind
unter anderem die Ökobilanzdaten der
KBOB und die Empfehlung SIA 493 «Deklaration ökologischer Merkmale von
Bauprodukten».
Die ECO-BKP-Merkblätter stehen unter
www.eco-bau.ch kostenlos zur Verfügung. Eine Suchfunktion ermöglicht es,
die relevanten Merkblätter rasch zu finden. Sie können dann gedruckt oder als
PDF-Datei heruntergeladen werden.
1
Siehe Bericht «eco-devis Methodische Grundlagen», ­w ww.eco-bau.ch/resources/uploads/
SB_MG_08.pdf
KNOW-HOW | 9
Abbildung 4: Die ECO-BKP-Merkblätter «Ökologisch Bauen» kennzeichnen ökologisch gute
Leistungen. In der linken Spalte sind sie nach BKP-Nummern geordnet. (www.eco-bau.ch)
Damit die Vorgaben auch umgesetzt werden, empfiehlt eco-bau, je nach Grösse des
Projekts ein Fachcontrolling vorzu­sehen.
Die Merkblätter sollen als Bestandteil der
Ausschreibungstexte eingebunden und/
oder die Vorgaben des jeweiligen Merkblatts in die Werkverträge integriert werden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es zielführend ist, die Unternehmen persönlich
über die Bedeutung der Vorgaben zu informieren, etwa anlässlich einer Startsitzung.
Bauteilkatalog
Das Online-Werkzeug Bauteilkatalog
(www.bauteilkatalog.ch) macht Interessierten die U-Werte und die relevanten
ökologischen Informationen von Bauteilen zugänglich. Damit ermöglicht es die
Bewertung der Umweltbelastung bzw. der
grauen Energie von Baukonstruktionen.
Zudem ist es möglich, Gebäude­bilanzen
bezüglich grauer Energie zu erstellen.
Als Datengrundlage für Konstruktionen
der Gebäudehülle dienen die Publikationen «U-Wert-Berechnung und Bauteilekatalog» für Neubauten und Sanie­rungen
des BFE. Als Grundlage für Ökobilanzen dienen die «Ökobilanzdaten im Bau­
bereich» gemäss KBOB/eco-bau-Empfehlung 2009/1.
Für die Suche steht eine grafische Oberfläche zur Verfügung. Durch Klicken auf das
gewünschte Bauteil öffnet sich das entsprechende Verzeichnis mit den verfüg­
baren Ausführungsvarianten. Es können
U-Werte berechnet oder Kennwerte wie
­Primärenergie, graue Energie, Umweltbelastungspunkte (UBP) und der Treibhauseffekt abgerufen werden. Neben den Stan-
dardbauteilen der Gebäudehülle können
auch ergänzende Bauteile für Rohbau und
Ausbau sowie mehrere Produkt­kataloge
von Herstellern abge­rufen w
­ erden.
Es gibt drei Versionen des Bauteilkatalogs
Basic, Pro und Expert. Die Version Basic
kann kostenlos genutzt werden. Sie bietet
einen webbasierten, dynamischen Bauteilkatalog als zeitgemässen Ersatz für die
SIA-Dokumentation D 0123. Der Nutzer
kann Bauteile, beispielsweise ein Flachdach, aus dem Katalog wählen und dynamisch die Ausführungsvariante durch
das Ändern einzelner Materialien und
Schichtdicken bestimmen. Die kostenpflichtigen Versionen Pro und Expert bieten zusätzliche Möglichkeiten, etwa die
Berechnung von ökologischen Beurteilungsgrössen wie Primärenergie fossil
und den eco-indicator 99. Sie bieten Zugriff auf die Datenbank mit Wärmedämmprodukten, erlauben es, modifizierte Standardbauteile abzuspeichern, zu
verwalten sowie Bauteillisten zu erstellen.
Teilweise lassen sich auch Bauteile frei
materialisieren. Schliesslich gibt es noch
die Module für die Berechnung der grauen Energie nach MINERGIE-ECO. Für die
Berechnung von Gebäudebilanzen graue
Energie stehen heute auch Instrumente
von anderen Anbietern zur Verfügung.
eco-devis
Das Werkzeug eco-devis unterstützt die
Planenden dabei, ihre Bauleistungen und
Stoffflüsse in Bauprojekten nachhaltiger
zu gestalten. Es ist auf den Einsatz im Rahmen der Ausschreibung ausgerichtet und
ermöglicht es, ohne zusätzlichen Aufwand
10 |
KNOW-HOW | CRB-BULLE TIN | 1.14 | Die Planungswerkzeuge von eco-bau
Merkblätter enthalten die wichtigsten Ergebnisse der ökologischen Beurteilung
sowie die gekennzeichneten Materialien
und Bauleistungen.
Abbildung 5: eco-devis-Positionen in einem Bauadministrationsprogramm; die ökologisch
interessanten Positionen (1. Priorität) sind grün markiert (Quelle: MesserliBAUADM, NPK 241).
umweltschonende Materialien und Bauleistungen auszuschreiben.
Die ökologische Beurteilung der Materia­
lien und Bauleistungen folgt einer einheitlichen und transparenten Methodik. Sie
umfasst alle wesentlichen Umweltwirkungen während der gesamten Lebensdauer
der Materialien. eco-devis vergleicht Materialien und Bauleistungen, die in etwa die
gleiche Funktion (z.B. Wärmedämmung)
erfüllen.
Die Materialien und Leistungen mit der
­geringsten Umweltbelastung werden als
«ökologisch interessant» gekennzeichnet.
Die zweitbeste Kategorie heisst «ökologisch
bedingt interessant» und bezeichnet Po­
sitionen, die zwischen der geringsten und
der höchsten Umweltbelastung liegen.
Nicht gekennzeichnet werden Materialien
und Bauleistungen mit untergeordneter
Bedeutung oder solche, bei denen die Unterschiede in Bezug auf die Umweltauswirkungen gering sind. Wenn eine Position
nicht gekennzeichnet ist, bedeutet das also
nicht zwangsläufig, dass sie mit grösseren
Umweltauswirkungen verbunden ist.
Aktuell gibt es in 41 Kapiteln des Norm­
positionen-Katalogs NPK eco-devis. Damit
umfasst die Sammlung die wichtigsten
Arbeitsgattungen mit den umweltrelevantesten Stoffflüssen im Hochbau. Einzelne
eco-devis beziehen sich auch auf Arbeiten
im Tiefbaubereich.
eco-devis ist auf die Anwendung in EDVProgrammen zum Devisieren nach NPK
ausgerichtet. Bei der Auswahl von Leistungen erkennen die Planenden, ob diese als
«ökologisch interessant», als «ökologisch
bedingt interessant» oder eben gar nicht
gekennzeichnet sind. Besondere ökologische Bedingungen (z.B. ­Lösemittelfreiheit)
sind als Zusatztexte in die NPK-Po­sitionen
eingefügt und können direkt in das objektbezogene Leistungsverzeichnis übernommen werden.
Die Nutzer haben zusätzlich die Mög­
lichkeit, die ökologische Bewertung der
beurteilten Materialien und Bauleis­
tungen direkt beim Devisieren anzusehen. Dadurch wird die Nachvollziehbarkeit der Kennzeichnung sichergestellt.
Planende, die nicht mit einem EDV-Programm devisieren, können die eco-devis
in Papierform benutzen. Die vierseitigen
Die Arbeit geht weiter
Neben diesen vier Hauptwerkzeugen bietet eco-bau auf seiner Plattform noch weitere Hilfsmittel wie die gemeinsam mit
KBOB und IPB publizierten Empfehlungen
an. Sie richten sich an öffentliche und private professionelle Bauherren und unterstützen diese bei konkreten Fachthemen.
Zu erwähnen ist hier besonders die Empfehlung «Ökobilanzdaten im Baubereich»,
die verschiedenen Planungsinstrumenten
als Datengrundlage dient.
Alle Hilfsmittel auf dem Portal werden
ständig verbessert und veränderten Rahmenbedingungen angepasst. So wurde
2013 eine eco-bau-Empfehlung «Gesundheitsgefährdende Stoffe in bestehenden
Gebäuden und bei Gebäudesanierungen
(Gebäudecheck in Bauten mit Baujahr vor
1990)» erstellt.
Im Verlauf dieses Jahres wird die Eco-­
Produktbewertung hinzukommen. Damit soll dem steigenden Bedarf an verlässlichen Informationen bezüglich der
ökologischen und gesundheitlichen Eigenschaften von Produkten entsprochen werden. Eine Liste von bewerteten
­Produkten ist unter www.eco-bau.ch/
Planungswerkzeuge/ECO-Produkte aufgeschaltet. Hersteller, die ihre Produkte
bewerten möchten, können sich unter:
[email protected] melden.
eco-bau
Im Verein eco-bau haben sich Bauämter
des Bundes, von Kantonen und Städten
sowie Organisationen wie KBOB und
CRB zusammengeschlossen. Im Zen­
trum der Vereinsaktivitäten stehen die
Entwicklung und Verbreitung von Planungswerkzeugen für eine nachhaltige,
ökologische und gesunde Bauweise.
Über die Website www.eco-bau.ch und
mit Weiterbildung fördert eco-bau die
breite Anwendung der Planungswerkzeuge durch öffentliche und private Bauherrschaften, durch Planende und weitere interessierte Kreise. Kontakt: info@
eco-bau.ch.
1.14 | CRB-BULLE TIN |
PERSÖNLICH | 11
Im Gespräch mit der neuen Präsidentin des Vereins
eco-bau Friederike Pfromm.
INTERVIEW: GABY JEFFERIES
Friederike Pfromm ist
Architektin und seit 2012
Chefin der Immobilienabteilung der Stadt Luzern.
Zuvor war sie als frei­
berufliche Architektin in
Berlin und Bauherrenvertreterin der Stadt
St. Gallen tätig.
Welches sind die wichtigsten Zielsetzungen des Vereins eco-bau?
Hauptaufgabe ist die Verbreitung des Wissens rund um nachhaltiges, ökologisches
Bauen und eine gesunde Bauweise in der
Praxis. Der Verein eco-bau entwickelt dafür Planungsinstrumente – auch elektronische – und erarbeitet Empfehlungen für
nachhaltiges Planen, Bauen und Bewirtschaften. Für unsere Mitglieder, vor allem
öffentliche Bauherren wie Hochbau- und
Planungsämter von Kantonen und Städten
sowie Bildungsinstitutionen, wollen wir
eine wichtige Informationsdrehscheibe
sein. Damit unsere Instrumente eine noch
breitere Anwendung finden, sucht eco-bau
den Dialog mit Schulen, Weiterbildungseinrichtungen und Verbänden.
Was hat man seit der Vereinsgründung bereits erreicht?
Der Verein wurde vor zehn Jahren gegründet, die Gründungsmitglieder sind aber bereits vorher zusammengekommen und
­haben versucht, die Grundsätze des ökologischen und gesunden Bauens zusammenzutragen und zu standardisieren. Seit 2005
hat man aus diesen Inhalten brauchbare
elektronische Tools entwickelt, die sich in
der Praxis bewährt haben. In einer Part­
nerschaft mit dem Verein Minergie haben
wir ein Label entwickeln können – unsere
Inhalte befinden sich im eco-Teil. In der
Zwischenzeit wurden bereits etliche Gebäude, darunter Verwaltungsbauten, Schulen und Wohnhäuser, mit MINERGIE-ECO
ausgezeichnet. Als grössten Erfolg würde
ich bezeichnen, dass es uns gelungen ist,
das Wissen rund um nachhaltiges Bauen
bei den Planenden zu etablieren. Am Anfang waren ihnen viele unserer Inhalte völlig fremd, erschienen sogar als Zumutung.
Heute komme ich manchmal auf Baustellen, auf denen mir die Planer unsere Tools
erklären. Unsere Inhalte gehören jetzt zum
guten Handwerkszeug.
Weitblick durch die bevorstehenden turbulenten Zeiten zu führen, einsetzen.
Worin sehen Sie die grössten Herausforderungen für die Zukunft?
Wir sind in einem sehr dynamischen Umfeld tätig, in unserem Bereich geschieht einiges, auch in anderen Ländern. Die entscheidende Frage wird sein, wie sich das
Label MINERGIE-ECO in Zukunft darstellen
wird: Setzt es sich in der heutigen Form
durch oder wird es sich verändern? Weiter
ist für uns als Non-Profit-Organisation entscheidend, wie wir uns auf dem sich zunehmend verkommerzialisierenden Markt behaupten können. Der Verein eco-bau hat in
der Schweiz die Themenführerschaft in Bezug auf gesundes, ökologisches Bauen. Was
zunehmend auch von anderen angeboten
wird, ist die Qualifizierung und Quantifizierung der grauen Energie.
CRB und eco-bau wollen ihre bereits bestehende Zusammenarbeit weiter intensivieren. Welche Vorteile ergeben sich daraus aus Ihrer Sicht?
Ich freue mich sehr, die Zusammenarbeit
mit CRB zu intensivieren. Für uns steht die
technische Weiterentwicklung unserer Inhalte im Vordergrund, die Planenden müssen die zusätzlichen Inhalte mit wenig Aufwand abrufen können – hier ist CRB ein
wichtiger Partner. Über den NPK können
wir unser Wissen verbreiten: Entscheidend
ist, dass die Planenden die eco-bau-gerechten Bestandteile auf einfache Art und Weise erkennen können. Auch bei den ECOBKP war mir die leichte Erkennbarkeit
immer sehr wichtig.
Welche Themen oder Projekte stehen im
Moment im Vordergrund?
Für uns geht es nach wie vor darum, das
nachhaltige, gesunde und ökologische Bauen auf eine breite Anwendungsbasis zu
stellen. Das bedeutet, dass wir unsere Tools
weiterentwickeln müssen: Zum einen müssen wir fachlich à jour bleiben, zum anderen müssen wir dafür sorgen, dass unsere
Tools leicht angewendet werden können
und technisch auf dem neusten Stand sind.
Wie wir uns in den nationalen «Standard
Nachhaltiges Bauen Schweiz» einbringen
können und ein Teil davon werden, würde
ich als unser wichtigstes Projekt bezeichnen.
Bisher haben Sie die Fachgruppe ECO-BKP
geleitet, und Sie waren Vizepräsidentin.
Was ist Ihre persönliche Motivation, sich
jetzt als Präsidentin für den Verein einzusetzen?
Der Verein mit seinen Personen, aber auch
die Werte und Ziele, die eco-bau vertritt,
decken sich mit meinen persönlichen Vorstellungen von gutem Bauen. Im Laufe der
Zeit hat sich meine berufliche Tätigkeit von
der praktizierenden Entwurfsarchitektin
immer mehr in Richtung strategische Arbeit verlagert. Dies kann ich für die Erfüllung meiner Aufgabe, die ich darin sehe,
den Verein eco-bau mit strategischem
Mitte letzten Jahres wurde der von der
Wirtschaft und öffentlichen Hand getragene Verein Netzwerk Nachhaltiges Bauen
Schweiz NNBS gegründet – eco-bau war
einer der Gründungspartner. Gibt es hier in
Bezug auf die Aufgaben nicht Überschneidungen?
Der Verein eco-bau will weiterhin die Führerschaft in den Kernthemen ökologisches
und gesundes Bauen übernehmen. Wir sehen uns als Partner bzw. als Teil des Netzwerks. Es wird sich in Zukunft zeigen, wie
unsere Werkzeuge in diesem Standard aufgehen, welche partnerschaftlichen Verbindungen wir hier finden. Mit dem Verein
Minergie handhaben wir das so, dass die inhaltliche Hoheit über den eco-Teil bei uns
liegt, wir aber über Minergie noch eine andere Kundschaft erreichen können. Mit
dem NNBS müssen wir Wege für eine gemeinsame Zertifizierung finden; hier sind
wir noch nicht so weit, aber schon jetzt finden bestimmte Beurteilungen im bereits
erwähnten Standard mit unseren Tools
statt. Das Nachhaltigkeitslabel besteht aus
drei Säulen: Gesellschaft, Wirtschaft und
Umwelt. Zur ersten und zur zweiten Säule
können wir nicht so viel beitragen, unsere
Anliegen sind vor allem im Umweltbereich,
wir decken die Anforderungen an das gesunde Bauen ab. An der zukünftigen Gestaltung
dieser Zusammenarbeit zu arbeiten, sehe
ich als Teil meiner strategischen Aufgabe.
12 |
AKTUELL | CRB-BULLE TIN | 1.14
Swissbau 2014: CRB am Puls der Bauwirtschaft.
CRB kann auf eine erfolgreiche Messewoche in Basel zurückblicken. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass die Swissbau hält, was sie verspricht.
Mit rund 1’100 Ausstellern und etwa 100’000 Fachbesuchern präsentierte sie sich als pulsierender und innovativer Branchentreffpunkt.
TEXT: GABY JEFFERIES
Neben Auskünften zu den bewährten CRB-Standards waren vor allem Informationen zum NPK-Navigator gefragt.
Die zahlreichen Fachbesucher und Bauin­
teressierten nutzten den Messebesuch,
um sich in den vier Themenhallen einen
kompakten Überblick über Innovationen
und Trends der Bau-, Energie- und Archi­
tekturszene zu verschaffen. Auch in Halle
4, wo der von CRB als Themenpartner unterstützte Bereich «Konzept + Planung»
­untergebracht war, sorgten die Besucher
und Besucherinnen für regen Betrieb. Am
grosszügig gestalteten CRB-Stand konnten sie sich über das aktuelle Angebot und
die verschiedenen Dienstleistungen von
CRB informieren oder im persönlichen
­Gespräch Kontakte knüpfen. Wie die CRBStandards in den entsprechenden Softwarelösungen – sei es für die Planung, Ausführung oder Bewirtschaftung – praktisch
angewendet werden, demonstrierten die
benachbarten EDV-­Partner.
Neuheiten am CRB-Stand
Neben dem bewährten Normpositionen-Katalog NPK und den verschiedenen Arbeitsmitteln des Natural Colour System NCS war
vor allem die neuste Entwicklung aus dem
Hause CRB gefragt: der NPK-Navigator. Mit
dem praktischen Online-Nachschlagewerk
können die Anwender jederzeit und von
überall her auf rund eine Million Normposi-
tionen aus dem Hoch-, Tief- und Untertagbau sowie der Gebäudetechnik zugreifen.
Die neue Produktplattform PRD stiess sowohl bei Herstellern, Lieferanten und Händlern als auch bei den Ausschreibenden auf
grosses Interesse. Diese im Bereich der Bauzulieferindustrie einzigartige Suchmaschine eröffnet ganz neue Möglichkeiten, um
bauproduktspezifische Informationen zur
richtigen Zeit am richtigen Ort bereitzuhalten. Für den CRB-Messeverantwortlichen
Daniel Pfeffer haben die vielen an der Swissbau geführten Kundengespräche bestätigt,
dass CRB mit diesen Neuentwicklungen einen zukunftsweisenden und richtigen Weg
eingeschlagen hat.
Drei Messe-Highlights
Aus CRB-Sicht können zudem drei Highlights hervorgehoben werden. Am zweiten Messetag fand die Info-Veranstaltung
statt, welche den knapp 100 Teilnehmern
die Möglichkeit gab, in Bezug auf die fachlich korrekte und einfache Erstellung von
Leistungsverzeichnissen einen ersten Blick
in eine mögliche Zukunft zu werfen (siehe separater Beitrag). Der dritte Messetag
stand ganz im Zeichen der Suisse romande.
Die von CRB eingeladenen Gäste wurden
per Car nach Basel chauffiert und genos-
sen dort einen abwechslungsreichen Messetag. Am Freitag galt die Aufmerksamkeit
dann den Gästen aus dem Tessin, welche
ebenfalls von diesem «Alles inklusive»-Angebot von CRB profitieren konnten. Alle
drei Veranstaltungen wurden mit einem
kulinarischen Highlight am CRB-Messestand abgerundet und ermöglichten den
Teil­nehmenden auch den Austausch untereinander. Dies hatte den positiven Nebeneffekt, dass jeweils bis zu 60 Besucher gleichzeitig am Messestand waren, was sowohl
den CRB-Stand als auch die Messehalle 4.1
zusätzlich belebte.
Glückliche Gewinner!
Unter den zahlreich eingegangenen richtigen Antworten des Messewettbewerbs
wurden die Gewinner der attraktiven
Preise ausgelost. Der Hauptpreis, eine
2-Jahres-Lizenz für den NPK-Navigator,
ging an Josef Hard­
egger, Bau Projekt
Team, Zürich. Der glückliche Gewinner
des 2. Preises – ein Gutschein für die Teilnahme am Kurs CRB-Standards Basis –
ist Giambattista Elia, Keramik Elia AG,
Kehrsatz. Rainer Giger, Architekt, Murg,
darf sich über den 3. Preis, einen NCS Index 1950 Ori­ginal, freuen. Wir gratulieren
den drei Gewinnern herzlich.
1.14 | CRB-BULLE TIN |
AKTUELL | 13
NPK-Anwendung: Prototyp mit Potenzial
zur Vereinfachung.
Die Besucher der Info-Veranstaltung, zu der CRB am zweiten Messetag eingeladen hatte, konnten anhand eines Prototyps einen ersten
Blick in eine mögliche Zukunft werfen: Am Beispiel des NPK Malerarbeiten wurde aufgezeigt, wie fachlich korrekte Leistungsverzeichnisse nach dem NPK künftig einfacher und schneller erstellt werden können. Die Präsentation der neuen Produktplattform PRD sowie
der neuen Devisierungstools von drei Herstellern machte deutlich, was den Anwendern bereits heute zur Verfügung steht.
TEXT: GABY JEFFERIES
Obwohl mit den NPK-Kapiteln für Maler­
arbeiten fachlich logische und klare Leistungsbeschreibungen gemacht werden können, werden sie zum einen nicht von allen
und zum anderen nicht immer korrekt angewendet. So schilderte der CRB-Direktor
Thomas Pareth den etwa 100 anwesenden
Architekten, Planern, Verbandsvertretern,
EDV-Partnern, Lieferanten und Herstellern
die Ausgangssituation für die Entwicklung
des Prototyps. Peter Seehafer, Bereichsleiter Technische Dienste Maler, SMGV, führte weiter aus, dass die Struktur der 2006
überarbeiteten NPK-Kapitel für den Malerbereich von Seiten der Unternehmer als zu
statisch empfunden wird: «Um die ganz unterschiedlichen Bedürfnisse der Anwender
des NPK abzudecken, steht nur ein System
zur Verfügung.» So ist der Wunsch nach einem Tool entstanden, das den Eigenheiten
der Benutzer angepasst werden kann.
Schnell, einfach und vollständig
Mit dem Prototyp wurde aufgezeigt, wie der
Anwender mithilfe eines Abfragesystems
durch die Positionen des NPK geführt wird.
Auf diese Weise lassen sich nicht nur die unterschiedlichen Ansprüche der verschiedenen Nutzergruppen erfüllen, auch die fachliche Qualität der Leistungsverzeichnisse
kann gesteigert und ihre Vollständigkeit sichergestellt werden. Dies fördert die automatische Kalkulierbarkeit der Angebote für
Peter Seehafer, SMGV, wünscht sich ein
anpassbares System.
Der CRB-Direktor Thomas Pareth begrüsste die etwa 100 Anwesenden und erläuterte ihnen
die Ausgangssituation für die Entwicklung des Prototyps.
die Unternehmer und trägt zur vermehrten
Anwendung des NPK als Arbeitsmittel für
die Leistungsbeschreibung bei.
Bedürfnisse der Produkthersteller
Welche produktspezifischen Bedürfnisse
die Hersteller haben und wie diese bereits
umgesetzt wurden, zeigten drei Beispiele. Mit dem neuen Brunex Devis Tool kann
der Anwender schnell und einfach Türen
nach den Kriterien Funktion, Modell, Mass
oder Oberfläche auswählen. Mit dem PAVATEX Devis Assistent lassen sich unterschiedliche Lösungen für die Dämmung von modernen Gebäudehüllen ausschreiben, und
das Isofloc Devis Tool führt rasch und unkompliziert zu korrekten und vollständigen Ausschreibungstexten für einblasbare
Dämmstoffe.
Die neue Produktplattform PRD
Seit 1994 bietet CRB Herstellern und Lieferanten von Bauprodukten die Möglichkeit,
mit einem Produktenachweis PRD in den
EDV-Daten des NPK präsent zu sein. Ausgehend von den heutigen Bedürfnissen der
PRD-Anwender und Lieferanten hat CRB das
bestehende Angebot seit 2012 kontinuierlich erweitert. Roland Schmid, Projektleiter
bei CRB, zeigte auf, welche Möglichkeiten
die PRD-Plattform prd.crb.ch heute bietet –
u.a. innovative Produktsuche, zahlreiche
Zusatzdokumente wie Broschüren, Preislisten, Musterleistungsverzeichnisse – und erläuterte, wie der vorgestellte Prototyp in
diese Produktplattform integriert werden
könnte.
Bevor sich die Anwesenden beim Stehlunch
am CRB-Messestand über das Gezeigte austauschen konnten, schloss T. Pareth die Veranstaltung mit dem Hinweis, dass es nach
dieser ersten Präsentation des Prototyps
nun darum geht, «die ­Aufnahmebereitschaft
des Marktes zu testen sowie Erkenntnisse
über Komplexität und Umsetzbarkeit des
Tools zu gewinnen».
14 |
AKTUELL | CRB-BULLE TIN | 1.14
Info-Veranstaltungen von CRB und eco-bau.
Unter dem Motto «CRB on Tour» haben Sie im Mai an drei Orten Gelegenheit, sich in ungezwungenem Rahmen und aus erster Hand über
Neues und Wissenswertes rund um die Angebote und Dienstleistungen von CRB und eco-bau zu informieren.
In Olten, St. Gallen und Zürich führt CRB gemeinsam mit dem Verein eco-bau drei In­­foVeranstaltungen durch. Mitglieder und
Kunden von CRB und eco-bau sowie alle an
effizientem und ökologischem Bauen Inte­
ressierten erfahren – kurz und bündig – das
Wichtigste zu den neuen und bewährten
CRB-Angeboten für die standardisierte Ausschreibung und die Kostenplanung. CRB präsentiert die Neuerungen der NPK-Ausgabe
2014 und zeigt auf, welche Vorteile die Web-
services NPK-Navigator und PRD-Plattform
den Anwendern bieten. Gleichzeitig stellt
eco-bau seine Planungsinstrumente zum
nachhaltigen Bauen vor. Die Teilnehmenden
erfahren, worauf beim gesunden und öko­
logischen Bauen geachtet werden muss und
wie die Instrumente über alle Planungs­
phasen eines Gebäudes in der Praxis angewendet werden können. Der anschliessende
­Apéro kann für Diskussionen und Networking genutzt werden.
Die Teilnahme an den Info-Veranstaltungen
ist kostenlos. Weitere Informationen zum
Programm und Anmeldung unter crb.ch
Daten: jeweils Mittwoch, von 15.00 bis
16.30 Uhr, mit anschliessendem Apéro
Olten, 7. Mai 2014,
Fachhochschule Nordwestschweiz
St. Gallen, 14. Mai 2014,
Fachhochschule St. Gallen
Zürich, 21. Mai 2014,
Pädagogische Hochschule Zürich
Sieben Jahre Bewirtschaftung «Sihlcity Zürich».
Spannender Praxisbericht im Vorfeld der 52. GV.
Ende März konnte das Zürcher Einkaufs- und Freizeitcenter Sihlcity seinen siebenjährigen Geburtstag feiern. Mit der steigenden Be­
sucherfrequenz haben sich auch die Anforderungen an das Gebäude und dessen Infrastruktur verändert, und die in der Planungsphase
projektierten Massnahmen wurden auf die Probe gestellt.
Am Dienstag, 20. Mai 2014, lädt CRB seine
Mitglieder sowie alle Interessierten zur 52.
Generalversammlung ins Hotel ­Mar­riott
nach Zürich ein. Im Vorfeld der Generalversammlung zeigen drei ausgewiesene
Fachleute am Beispiel des Einkaufs- und
Freizeitcenters Sihlcity auf, welche Heraus-
forderungen mit dem planungs- und baubegleitenden Facility Management verbunden sind.
Auf der Grundlage seiner siebenjährigen
Erfahrung mit dem operativen Betrieb
des Sihlcity setzt sich Christian Bosshard,
Technischer Leiter Center Management,
­ incasa AG, mit den Vorteilen und dem
W
Einfluss des planungs- und baubegleitenden Faci­lity Managements auf den Betrieb
ausein­ander. Claudio Tam, Leiter ­Facility
Management, Wincasa AG, erläutert praxisbezogen, wie sichergestellt werden kann,
dass die Erfahrungen und Erkenntnisse aus
dem Betrieb frühzeitig in die Bauphase einfliessen können. Dabei geht er auch auf die
Aufgabenfelder des FM-Planers und des
FM-Koordinators ein. Curdin Hess, Inhaber
der Hess Immocare GmbH, blickt aus seiner Sicht auf diese aktuelle Thematik und
zeigt konkret und praxisnah, wie mit dem
­neuen Leit­faden «Planungs- und baubegleitendes Facility Management» bereits in der
Planungs- und Erstellungsphase eines Bauwerks gute Voraussetzungen geschaffen
werden, um die Bewirtschaftung und den
Betrieb optimal vorzubereiten.
CRB-Mitglieder erhalten im April eine persönliche Einladung mit detaillierten An­
gaben. Die Veranstaltung im Vorfeld der GV
steht allen Interessierten offen. Wir freuen
uns auf Ihre Teilnahme! Detaillierte Informationen zu den Referaten unter crb.ch, Anmeldung unter: [email protected]
Um die Verweildauer noch zusätzlich zu erhöhen, wurden weitere Sitzgelegenheiten
mit ­integrierten Pflanzen angeschafft. Foto: Wincasa AG, www.wincasa.ch
1.14 | CRB-BULLE TIN |
AKTUELL | NOTIZEN | 15
Praxisleitfaden für die Empfehlung SIA 113.
Der seit Februar 2014 erhältliche Praxisleitfaden zeigt, wie bereits in der Planungs- und Realisierungsphase eines Bauwerks eine optimale Abstimmung mit Betrieb und Bewirtschaftung erreicht werden kann. Praxisnah, mit Fallbeispielen.
Die IFMA Schweiz und 26 Projektpartner
haben die Vorgaben der Empfehlung SIA 113
aufgenommen und mit dem Praxisleitfaden zum planungs- und baubegleitenden
Facility Management konkrete Anleitungen er­arbeitet, wie die Aufgaben praktisch
umgesetzt werden können. Damit soll die
An­wendung der Empfehlung gefördert
werden. Bauherren werden durch den Praxisleitfaden bei der Bestellung der Leistungen zum planungs- und baubegleitenden
Facility Management unterstützt, und die
Leistungserbringer erhalten mit Hilfsmitteln und Beispielen eine praxistaugliche
Grundlage.
In frühen Planungsphasen können die aus
der Sicht Betrieb und Bewirtschaftung relevanten Massnahmen noch in vollem Umfang in das Bauwerk einfliessen. Genau hier
setzt der neue Leitfaden an und dokumentiert praxisnah und phasengerecht, worauf
es ankommt:
• früher Einbezug des FM-Planers
• Optimierung des Bauwerks aus der Sicht
Bewirtschaftung
• rechtzeitige Planung von Betrieb und Bewirtschaftung
• Optimierung der Lebenszykluskosten
• strukturiertes Informations- und Datenmanagement
Der Leitfaden ist im Format A4 in Deutsch
für CHF 185.– erhältlich.
Beschaffungswesens des Kantons BaselStadt erarbeitete sie sich fundiertes Wissen in einem neuen Sachgebiet und entwickelte das Profil dieser Fachstelle weiter. In
ihrer bisherigen beruflichen Tätigkeit hat
sie gelernt, Aufgaben und Projekte verantwortungsvoll und ganzheitlich zu orga­
nisieren sowie tragfähige Netzwerke und
konstruktive, lösungsorientierte Arbeitsbeziehungen aufzubauen. Diese Kenntnisse und Erfahrungen bilden eine ideale Basis für die Erfüllung ihrer neuen Aufgabe
bei CRB, die in erster Linie darin besteht,
neue Produkte zu erarbeiten sowie die bestehenden CRB-Arbeitsmittel weiterzu­
entwickeln und besonders auf die Bedürfnisse der Kunden auszurichten. Tatkräftig
unterstützt wird sie hierbei von Matthias
­ aupenthal (vorgestellt im Bulletin 3/13),
H
der den IT-Bereich innerhalb der Abteilung
leitet, und von Daniel Hunziker. Als ausgebildeter Bauzeichner und dipl. Architekt
HTL bringt er das notwendige Fachwissen
mit. Durch seine langjährige Tätigkeit für
einen Bausoftware-Anbieter sowie durch
seine Projekte als selbstständiger Webdesi­
gner kennt er sowohl die Bedürfnisse der
Anwender als auch die technischen Anforderungen in Bezug auf das Internet. Diese
vielseitigen Berufserfahrungen werden
ihm helfen, seine Aufgaben als Projekt­
leiter in der Abteilung Planung und Entwicklung ganzheitlich anzugehen und
­Lösungen unter Berücksichtigung verschiedenster Gesichtspunkte zu erarbeiten
und umzusetzen.
Unter [email protected] können die Käufer
kostenlos digitale Anwendungshilfen anfordern.
Detaillierte
Informationen
gibt es unter crb.ch
(KNOW-HOW 4/13).
Bestellungen im
CRB-Webshop
oder unter
Tel. +41 44 456 45 45.
Neu bei CRB.
Myriam Bernauer
Daniel Hunziker
Seit Oktober 2013 leitet Myriam Bernauer,
dipl. Architektin ETH, die Abteilung Planung und Entwicklung. Als Entwurfsarchi­
tektin und als stellvertretende Leiterin der
Bau- und Planungsabteilung des EuroAirports engagierte sie sich für die konti­
nuierliche Optimierung der Planungs- und
Bauprozesse. Als Leiterin des öffentlichen
NPK: Gestalten Sie als Architekt oder Ingenieur den NPK mit!
Wir suchen für die an der NPK-Erarbeitung beteiligten Begleitgruppen versierte NPK-Anwender, welche die Planerinteressen vertreten. Als Begleitgruppenmitglied werden Sie für Ihre Umtriebe entschädigt, und Sie können vom gegenseitigen Erfahrungsaustausch profitieren. Wenn Sie bereit
sind, mit Ihrem Know-how einen wertvollen Beitrag zur vollständigen und sicheren Ausschreibung zu leisten, dann melden Sie sich bitte für weitere Informationen bei den entsprechenden Fachbereichsleitern:
Hochbau Dietmar Uebelhart, Tel. +41 44 456 45 59, [email protected], TiefbauKirsten Grossmann, Tel. +41 44 456 45 28, [email protected]
NPK: Vernehmlassungen – Ihre Meinung zählt!
Anwender wissen am besten, wie die Arbeitsmittel aussehen müssen, damit sie ein effizientes und zielgerichtetes Arbeiten optimal unterstützen.
Dank Rückmeldungen und Verbesserungsvorschlägen aus der Praxis kann CRB die NPK-Kapitel überprüfen und anpassen, bevor sie definitiv auf
den Markt kommen. Beteiligen auch Sie sich an den öffentlichen Vernehmlassungen und gestalten Sie so die für Ihre Arbeit wichtigen Kapitel mit!
Im 1. Quartal 2014 wird für folgende Kapitel eine Vernehmlassung durchgeführt:
NPK 135 «Instandhaltung und Sanierung von Abwassersystemen», NPK 182 «Einrichtungen für Freizeit-, Sport- und Kinderspielanlagen»,
NPK 246 «Spannsysteme», NPK 344 «Fassadenbau», NPK 652 «Deckenbekleidungen aus Holz, Holzwerkstoffen, Mineralfasern»
Anmeldeformular unter: www.crb.ch, Rubrik: News/Vernehmlassungen/NPK. Weitere Informationen: CRB, Ursi Scherrer, Tel. +41 44 456 45 77, [email protected].
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AGENDA | CRB-BULLE TIN | 1.14
Aktuelles CRB-Schulungsangebot.
Die Schulung der CRB-Standards ist in drei
Stufen gegliedert: Die Basis vermittelt das
Grundlagenwissen, die Stufe Praxis richtet
sich an alle, die Leistungsverzeichnisse erstellen, und bei den Extras geht es um die Vertiefung spezieller Kenntnisse. Diese Kurse lassen
sich auch mit den aktuellen Crashkursen und
Workshops kombinieren. Im ersten Halbjahr
2014 werden folgende Kurse angeboten.
CRB-Standards Basis.
CRB-Standards Praxis.
CRB-Standards Extras.
Kosten: CHF 475.–, 224 Lektionen, inkl.
­aktualisiertes Handbuch «Bauleistungen
­beschreiben und Baukosten ermitteln»
Luzern, Mi., 7./14.5., 13.30–17 Uhr.
Kosten: CHF 840.–, 228 Lektionen, inkl.
Ringbuch «Vom Bauprojekt zum Leistungsverzeichnis»
Unterentfelden, Tiefbau, Do., 15./22.5.,
8.30–17 Uhr.
Zürich, Hochbau, Mi., 21./28.5., 8.30–17 Uhr.
Sursee, Hochbau, Di./Do., 3./12.6., 8.30–17 Uhr.
Kosten: CHF 670.–, 324 Lektionen, inkl.
­Rat­geber «Baukostenplanung: Theorie und
Anwendung»
Luzern, Mi., 14./21./28.5., 13.30–17 Uhr.
Solothurn, Mi., 4./11./18.6., 13.30–17 Uhr.
Zürich, Do., 12./19./26.6., 13.30–17 Uhr.
Crashkurse.
Workshops.
Kosten: CHF 385.–, 124 Lektionen.
«Farben planen und kommunizieren»
Kosten: CHF 585.–, 128 Lektionen.
Zürich, Mi., 21.5., 8.30–17 Uhr.
«Kostenplanung Hochbau»,
Zürich, Mi., 30.4., 13.30–17 Uhr.
«Starterkit NPK»,
Zürich, Do., 8.5., 13.30–17 Uhr.
«Ökonomie und Ökologie»,
Olten, Di., 20.5., 13.30–17 Uhr.
«Vom Kostenvoranschlag zum
Leistungsverzeichnis»,
Zürich, Do., 15.5., 13.30–17 Uhr
mit Messerli BAUAD
Wetzikon, Do., 5.6., 13.30–17 Uhr
mit BauPlus
«Bauleitungskompetenz»
Kosten: CHF 1’450.–, 328 Lektionen.
Olten, Fr., 13./20./27.6., 8.30–17 Uhr.
Auskünfte zu den Kursen: Franziska Elmer,
Tel. +41 44 456 45 18, [email protected], Anmeldungen
per Mail an [email protected].
7. Mai 2014:
Olten, FHNW, Info-Veranstaltung CRB und
eco-bau, 15–17 Uhr.
14. Mai 2014:
St. Gallen, FHS, Info-Veranstaltung CRB
und eco-bau, 15–17 Uhr.
20. Mai 2014:
Zürich, Hotel Marriott, 52. GV mit Praxisbericht: 7 Jahre Bewirtschaftung «Sihlcity
Zürich».
21. Mai 2014:
Zürich, PHZH, Info-Veranstaltung CRB
und eco-bau, 15–17 Uhr.
Kostenmanagement für Bauleiter.
Wenn Sie Ihre Kenntnisse im Kostenmanagement vertiefen und lernen wollen, wie
Elementarten in der Praxis eingesetzt und
genutzt werden können, ist der in enger Zusammenarbeit von CRB und dem CAMPUS
SURSEE entwickelte Workshop genau das
Richtige für Sie.
Der zweitägige Workshop «Kostenmanagement für Bauleiter» ist speziell auf die Bedürfnisse von Bauleitern aus Planungsbüros,
Generalunternehmungen und Bauunternehmen zugeschnitten. Den Teilnehmenden wird dabei nicht nur theoretisches Wissen in den Bereichen Kostenplanung, Aufbau
und Nutzen der Elementart sowie Leis­
tungsbeschreibung vermittelt. Anhand von
prak­tischen Beispielen lernen sie auch, die
Einflussfaktoren für die Ausarbeitung eines Angebots auf der Basis des Baukostenplans Hochbau eBKP-H situationsgerecht zu
b­eurteilen und Angebote objektiv zu vergleichen. Auch das Studieren von Varianten zur
Kostenoptimierung und die Erarbeitung von
Grundlagen für den Werkvertrag stehen auf
dem Lehrplan, ebenso der Umgang mit Bestelländerungen und Nachträgen von der
Kostenkontrolle bis zur Schlussrechnung.
Bei den Übungen wenden die Teilnehmenden die Software Messerli BAUAD an.
In der Phase Ausschreibung/Realisierung ist
das Kostenmanagement auf der Grundlage
des Baukostenplans Hochbau eBKP-H entscheidend für die Einhaltung des Projektbudgets. Der Workshop vermittelt allen Projektbeteiligten mit Kostenverantwortung
professionelle und praxisorientierte Handlungskompetenz und unterstützt sie bei der
Erfüllung ihrer komplexen Aufgaben.
Aktuelle Kursdaten:
Sursee, 7. und 9. Mai 2014, 8.30–17 Uhr,
CHF 1’100.–
Auskünfte erteilt Franziska Elmer,
Tel. +41 44 456 45 18, [email protected],
Anmeldungen per Mail an [email protected]
Workshop
Kostenmanagement
für Bauleiter
Ausschreibung und
Realisierung
Sursee, 7. und 9. Mai 2014
08.30 –17.00 Uhr