Bad Ischl - Mensa Österreich

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Bad Ischl - Mensa Österreich
Vereinszeitschrift
Nr. 383 (2016/3)
Hochbegabtenvereinigung Mensa Österreich
Member of the High-IQ-Society Mensa International
Charming
›› Bad Ischl
The History
of Mensa – Part 2
Mein Nachbar, ein
unbekanntes Wesen
Vorgelesen
Kosmologie und Zeit
Mark Dettinger
Gabriele Walter
Tassilo Halbritter
Project Worm
Matthias Müller
MENSA ÖSTERREICH
Mensa Austria – Member Society of Mensa International,
the world-wide society for intelligent people
Mensa ist eine internationale Vereinigung, 1946 in Oxford gegründet, mit dem Ziel, intelligente Menschen in aller Welt
einander näher zu bringen. MENSA wächst ständig – derzeit gibt es mehr als 120.000 Mitglieder in fast allen Ländern der
Welt. Mensa (von lat. „Tisch“) ist ein Forum vernunftbegabter Weltbürger. Der Verein folgt keiner bestimmten Weltanschauung. Grundsätzlich darf jeder (und selbstverständlich auch jede) Mitglied werden, der (die) die einzige Qualifikation
erfüllt: Intelligenz (siehe unten). Mensa will eine stimulierende und sozial hochwertige Umgebung für alle Mitglieder
schaffen, menschliche Intelligenz entdecken und fördern sowie Forschungsvorhaben über Art, Charakter und
Nutzbarmachung intellektueller Begabung unterstützen.
Näheres ist im Internet zu finden: http://www.mensa.at/
Who is Who
Gerald Schmid
Sieglinde Fürst
Christian Rieseneder
Vorsitz und Nat.Rep.
von Mensa Österreich bei
Mensa International
[email protected]
Budgetierung und Finanzen
[email protected]
Beschlussadministration &
Interessentenbetreuung
[email protected]
Tassilo Halbritter
Maja Balik
Aktivitäten- und
Veranstaltungskoordination
Mitgliederverwaltung
[email protected]
[email protected]
SIG-Koordination
[email protected]
Rudolf Challupner
Wie werde ich Mitglied?
Kontaktieren Sie unseren Interessentenbetreuer
Christian Rieseneder
[email protected]
und fordern Sie den Mensa-Vortest an. Wir senden
Ihnen dann einen IQ-Test zu, den Sie zu Hause durchführen können.
Sollte das Resultat einen Wert aufweisen, der über 95%
der Gesamtbevölkerung liegt, empfehlen wir lhnen, an
unserem offiziellen und überprüften Test teilzunehmen.
Dabei werden Sie von einem unserer Proktoren betreut.
Zeigt der bei diesem Test erreichte Wert einen IQ an,
der in den höchsten 2% der Bevölkerung liegt, werden
Sie automatisch Mitglied von MENSA Österreich. Der
Mitgliedsbeitrag für das Kalenderjahr des Haupttests ist
durch die Testgebühr abgedeckt.
Mitgliedsbeiträge
Jahresmitgliedsbeitrag (inkl. topIQ)
44 €
für SchülerInnen und für alle Mitglieder bis 19 22 €
für Mitglieder in Ausbildung bzw. während
Präsenz- oder Zivildienst bis 27
33 €
für Familien in gemeinsamem Haushalt
66 €
für Gastmitglieder33 €
Internationale Information
[email protected]
Generalsekretariat &
LocSec-Vertretung
[email protected]
[email protected]
Anita Bernsteiner
Fritz Schachinger
Um dem Verein die Kosten für die Aussendung von
Zahlscheinen zu ersparen, sollten die Mitgliedsbeiträge
zeitgerecht (jährlich im Voraus) mittels Überweisung auf
das MENSA-Konto eingezahlt werden:
Interne Publikationen
[email protected]
SIGHT-Koordination
[email protected]
Erste Bank AG
IBAN: AT20 2011 1826 1176 3600
BIC: GIBAATWWXXX
Sonstige Gebühren
Aufnahmetest (MENSA-Haupttest)
44 €
Vortest 5 €
Bearbeitungsgebühr für Fremdtest
10 €
Jahresabonnement topIQ (für Nichtmitglieder) 33 €
Alfred Singer
Markus Schwaiger
Webmaster www.mensa.at
[email protected]
Redaktionsteam:
VERANTWORTLICHKEIT:
Ombudsmann
Öffentlichkeitsarbeit und
externe Publikationen
[email protected]
Anita Bernsteiner
Chefredakteurin
topIQ ist die Vereinszeitschrift von MENSA Österreich. Sie steht Mitgliedern und eingeladenen Gast-Autorinnen und -Autoren zur Veröffentlichung
von Texten bis ca. 8.500 Anschläge und Bildern aller Art offen. Autorinnen und
Autoren sind für den Inhalt ihrer Artikel oder Werke selbst verantwortlich,
die ausschließlich ihre eigene Meinung widerspiegeln, nicht jene des Vereins.
Die Zusendung von Beiträgen gilt als Einverständnis auch zu deren Veröffentlichung auf www.mensa.at. Die Rechte an den Beiträgen verbleiben bei
den Autorinnen und Autoren. Die Entscheidung über die Annahme von
Beiträgen und den Zeitpunkt der Veröffentlichung liegt bei der Redaktion.
Einsender von Beiträgen bestätigen, dass sie den Artikel selbst verfasst
haben und dass nur Bildmaterial verwendet wurde, an dem sie alleine die Rechte
besitzen oder die ohne Entgelt publiziert werden dürfen.
IMPRESSUM
MEDIENINHABER,
HERAUSGEBER UND
VERLEGER:
Mensa Österreich
Postfach 502
1011 Wien
www.mensa.at
DRUCK:
Grasl Druck & Neue
Medien GmbH
Druckhausstraße 1
2540 Bad Vöslau
Austria
Karin Weidner
Stellvertreterin, Redaktion, Lektorat
Deborah Hürlimann
Layout & Grafik
Doris C.: Lektorat
Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie
Autorinnen und Autoren siehe Namensnennung im
Inhaltsverzeichnis und bei den Beiträgen.
Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 31. Juli 2016
2 | topIQ
Vorstand
Weitere Funktionen
Lokalsekretärinnen & Lokalsekretäre:
Rechnungsprüfung:
Kärnten:
Dieter Fleiß [email protected]
Nikolaus Wagner
Niederösterreich:
Tassilo Halbritter
[email protected]
Harald Scherbantie
Oberösterreich:
Viktor Mittermaier
[email protected]
Salzburg:
Andreas Lenz
[email protected]
Zur internen Kommunikation steht das Forum www.mensa-aktiv.net zur VerSteiermark:Uwe [email protected]ügung, programmiert und betrieben von Konstanze Kobel-Höller. RegistrieTirol:
Gerda Kapeller
[email protected]
rung erfolgt direkt dort und ist nur für Mitglieder von Mensa Österreich mögVorarlberg:
Johannes Wagner
[email protected]
lich (gemäß Mitgliederdatenbank).
Wien:Maja [email protected]
Burgenland:
Christian Schlaeffer
[email protected]
Änderungen vorbehalten. Aktuelle Information: www.mensa.at
topIQ | 3
Editorial
16
„young at heart“
Inhalt
Anita Bernsteiner
30
Bad Ischl bei Sonnenschein
kann jede/r.
Mensa Österreich
6
Ausblicke & Einblicke • Gerald Schmid
8
Protokoll der Generalversammlung •
Tassilo Halbritter
LocSec Berichte
Liebe MensianerInnen,
die aktuelle Ausgabe steht ganz im Zeichen des
Charmings in Bad Ischl! Die Teilnehmer haben sich
nicht nur trotz Wetterkapriolen eifrig an den Ausflügen
beteiligt, sondern auch wunderschöne Fotos geschossen
und für Artikel recherchiert. Das Fazit: Bad Ischl ist
immer einer Reise wert, nur nicht jedes Restaurant
konnte überzeugen.
Weiters findet ihr in dieser Ausgabe den 2. Teil
der Geschichte von Mensa. Da es sich bei dieser Serie
ursprünglich um einen Artikel aus der Schweiz handelt,
würde ich mich über „österreichischen“ Input für den 3.
Teil freuen. Wer kennt sich gut aus mit der Geschichte
von Mensa Österreich? Wer hat Lust zu recherchieren?
Wer hat noch Fotos aus der „guten alten Zeit“? Bitte
meldet euch unter [email protected]!
Ich wünsche euch noch einen wunderbaren Sommer! Reiseberichte sind übrigens immer gern in der
Redaktion gesehen ;)
Anita
10 Tirol • Gerda Kapeller
10 Vorarlberg • Hans Wagner
28
Project Worm
Serien und Artikel
18 The History of Mensa part 2 •
Mark Dettinger
22 Der Mitarbeiter steht im Mittelpunkt – und
immer noch im Weg? • Detlef Scheer
11 Oberösterreich • Viktor Mittermaier
24 Mein Nachbar, ein unbekanntes Wesen •
Gabriele Walter
12 Niederösterreich • Tassilo Halbritter
25 Stress • Karl Testor
13 Wien • Maja Balik
26 Sprachecke Berufe des Adels •
Tassilo Halbritter
36 Enigma 46 Filetierung von Fischen – einmal
anders • Christian Rieseneder
27 Vorgelesen Kosmologie und Zeit •
Tassilo Halbritter
38 Wer, was, wann, wo 3/2016 • Sieglinde Fürst
13 Kärnten • Dieter Fleiß
SIGS
14 TarockSIG • Christian Rieseneder
14 Was haben Kinder und Mensianer
gemeinsam?• Karl Testor
15 Neues von den SIGs • Gerald Schmid
15 SIGnema: Neues von der Kino-SIG •
Gerald Schmid
16 „young at heart“ – Meine Erfahrungen mit
MY-SIG • Sandra Hoering
17 SchreibSIG • Anita Bernsteiner
Rätsel
41 Rätselkiste 383 • Peter Meindl
28 Project Worm • Matthias Müller
29 Die Entdeckung Trojas 2.0 •
Michael Fackler
Charming
30 Bad Ischl bei Sonnenschein kann jede/r. •
Birgit Scholz
33 Essen in Ischl • Tassilo Halbritter
34 Der Zauner in Bad Ischl
International
44 From the Director of Administration •
Therese Moodie-Bloom
45 Autistic Genius Gives Life-Changing TED Talk •
Jeffery Alan Ford
46 70!
Termine Mensa Österreich
47
Mensa Österreich
Mensa Österreich
Ausblicke und Einblicke
von Gerald Schmid
zeit erstellt und korrigiert hat. Ein wesentlicher Punkt bei
der Generalversammlung war die Abstimmung über die
Statuten. Diese verlief eindeutig positiv und als nächsten
Schritt wird es zu diesem neuen Statuten­entwurf ein
Referendum geben. Geht auch dieses positiv aus, dann
werden die Statuten bei der Vereinsbehörde zur Bestätigung vorgelegt.
Im Bereich der Funktionäre gibt es auch einige Neuerungen. Nachdem Viktor Mittermaier seit einigen Monaten LocSec in Oberösterreich ist, hat sich nun auch in
Tirol eine Lokalsekretärin gefunden. Gerda Kapeller
hat diese Funktion von Jakob Schiechtl übernommen,
der sie provisorisch für einige Jahre ausgeübt hat. Ich
möchte mich bei Jakob recht herzlich für seine Arbeit
bedanken und wünsche Gerda viel Glück und Energie
für ihre neue Aufgabe.
Liebe Mensianer,
das 25. Charming in Bad Ischl ist Geschichte und
obwohl das Wetter nicht immer ganz so mitgespielt hat,
wie wir es uns erhofft hatten, war es eine sehr schöne
und unterhaltsame Veranstaltung. Beim wichtigsten Programmpunkt, dem gemeinsamen Abendessen (einem
tollen Buffet) auf der Katrin (dem Hausberg von Bad
Ischl), hat das Wetter mitgespielt und wir hatten einen
atemberaubenden Ausblick auf die umliegenden Berge
und Täler. Bei der Talfahrt mit der Seilbahn hat der
Wind wieder deutlich zugelegt aber wir sind alle wohlbehalten im Tal angekommen. In dieser Ausgabe unserer
Vereinszeitschrift finden sich einige sehr schöne Berichte
vom Charming, so haben auch die Daheimgebliebenen
ein bisschen was von dieser Veranstaltung und kriegen
vielleicht schon Lust auf die nächsten Jahrestreffen.
Bei der Generalversammlung am Sonntag Vormittag
sind dann die Veranstaltungsorte bzw. Bundesländer
für die nächsten Charmings bestätigt worden: 2017 in
Kärnten (Millstätter See), 2018 in Wien und 2019 in
Vorarlberg. Soweit ich derzeit weiß, wird in dieser Ausgabe der topIQ auch bereits das Protokoll der General­
versammlung abgedruckt, vielen Dank an Tassilo, der
dieses nicht nur sehr detailliert, sondern auch in Rekord-
6 | topIQ
In dieser Ausgabe unserer Vereinszeitschrift finden sich einige sehr
schöne Berichte vom Charming, so
haben auch die Daheimgebliebenen ein
bisschen was von dieser Veranstaltung
und kriegen vielleicht schon Lust auf
die nächsten Jahrestreffen.
Nachdem es in Oberösterreich seit einiger Zeit keinen
Proktor gegeben hat, haben sich vor einigen Monaten
gleich vier Interessenten gemeldet und inzwischen haben
alle die Ausbildung abgeschlossen. Ich hoffe, dass auch
dadurch die Mitgliederzahlen wieder steigen und die
Aktivitäten in Oberösterreich wieder zunehmen. Das
liegt natürlich sehr stark daran, ob die Mitglieder die
neuen Angebote annehmen und das Engagement der
Funktionäre damit rechtfertigen. Bei den Aufnahmetests
sind heuer österreichweit bereits deutlich mehr Kandidaten angetreten als in den letzten Jahren, das wird sich
sicherlich auch auf die Mitgliederzahlen positiv auswirken. Wir haben uns als Ziel ja kein Rekordwachstum
gestellt, aber über ein gewisses Wachstum bei der Mitgliederzahl freuen wir uns natürlich. Besonders, wenn
dadurch in Gebieten mit relativ wenigen Mitgliedern die
Aktivitäten intensiviert werden können.
Im Jugendbereich sind die Aktivitäten derzeit minimal, das liegt daran, dass wir relativ wenige Jugendliche im Verein haben. Wir legen aber bei den jüngeren
Mitgliedern (bis 20 bzw. besonders auch bis 25) stark
zu. Beim Charming kam auch der Vorschlag (vom Vorarlberger LocSec), dass wir eine bessere Vernetzung der
Jugendlichen anstoßen sollten. Ich konnte dafür zwei
jugendliche Ansprechpartner finden, die selbst schon
einige Erfahrung mit Mensa haben: Linus Höller und
Tristan Hajek. Ich hoffe, dass damit Mensa auch für
Jugendliche noch attraktiver wird, und dass die Vernetzung der jungen Mitglieder gut funktioniert.
Die österreich-spezifische Mensa-Eule ist inzwischen
ebenfalls fertig, manche von euch haben sie ja bei der
Generalversammlung schon sehen können. Ich finde
unser neues „Haustier“ sehr ansprechend und diese
Eule wird in Zukunft diverse Urkunden und auch den
Webauftritt von Mensa zieren.
In diesem Sinne wünsche ich euch alles Gute und
hoffe, möglichst viele von euch bei Veranstaltungen von
Mensa zu sehen.
Liebe Grüße
Gerald
topIQ | 7
Mensa Österreich
Mensa Österreich
Protokoll der Generalversammlung
2016 von Mensa Österreich
von Tassilo Halbritter
Ort: Hotel Goldenes Schiff, Adalbert-Stifter-Kai 3, 4820
Bad Ischl
Zeit: Pfingstsonntag, 15.5.2016 um 10:01
Die Tagesordnung der Generalversammlung wurde
rechtzeitig kundgemacht in unserer Vereinszeitschrift
topIQ in der Nummer 380 auf Seite 7.
Tatsächlicher Beginn 10:07, anwesend 33 Mitglieder,
5 Minuten später dann 34 Mitglieder. Geleitet wird die
Sitzung vom Vorsitzenden Gerald Schmid. Alle Vorstandsmitglieder mit Ausnahme von Fritz Schachinger
(entschuldigt wegen Auslandsaufenthaltes) sind anwesend.
Tagesordnung:
* Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit
* Wahl des Protokollführers
Vorgeschlagen wird der Generalsekretär (= Schriftführer bei anderen Vereinen) Tassilo, der nach
einigem Zögern den Vorschlag annimmt und mit
einer Gegenstimme gewählt wird.
* Annahme der Tagesordnung
Wird einstimmig angenommen
* Wahl eines GV-Administrators (zur Führung der
Rednerliste und zum Auszählen der Stimmen bei
Abstimmungen): Christian Rieseneder wird vorgeschlagen und einstimmig gewählt
* Annahme bzw. Ergänzung des Protokolls der GV
2015
Veröffentlicht in topIQ 379. Wird einstimmig
angenommen
* Bericht des Vorstandes
Zuerst übermittelt Gerald an Doris den Dank des
Vorstandes und der Mitglieder für die Organisation des 25. Charmings. Birgit überreicht einen
Geschenkkorb an Doris.
Gerald präsentiert mittels Video-Projektors die seit
der letzten GV 2015 ausgeführten Tätigkeiten der
Vorstandsmitglieder (1 Seite pro Funktionär) bzw.
den Kassierbericht für 2015.
* Vorsitzender und NatRep (Gerald Schmid):
»» Besuch des IBD (September 2015 in Novi Sad)
»» Koordination der Vorstandsarbeit
»» Vertretung von Mensa Österreich gegenüber
Mensa International und anderen Mensen
8 | topIQ
»» Ansprechperson für Wünsche und Beschwerden
diverser Funktionäre, auch einzelner Mitglieder
»» Kontakt bei Presseanfragen (Interviews, …)
»» Vertreter gegenüber der Vereinsbehörde
* Kassier (Sieglinde Fürst):
»» Bilanzerstellung: Der Gewinn 2015 beträgt
€ 4.567,15 (Gewinn diesmal höher durch nur 5
Nummern von topIQ in 2015)
»» Charming 2015: Gewinn von € 949,29
»» Größere Ausgaben:
*topIQ (je 850 Stück): Druck € 1.850,–
Porto € 500,–
*Abführung der Komponente an Mensa
International (7% der Mitgliedsbeiträge)
*My Place (Archiv): € 762,32,– pro Jahr
*Regionalgruppen erhalten € 22,– pro Test
(insgesamt € 2.486,–)
*Kosten für Vorstandswahl 2015: € 1.264,41
*Projekte: Schulung Homepage kostete
€ 544,50,–
*Weitere Details: siehe Artikel im nächsten
topIQ
* Generalsekretär und LocSec-Vertreter
(Tassilo Halbritter):
»» Erstellung der Protokolle der Vorstandssitzungen
»» Allgemeine Aufgaben ohne Zuständigkeitsbereich
»» Kontakt zu den LocSecs
»» Neuer LocSec für OÖ (Viktor Mittermaier)
»» Teilnahme am Aktiventreffen in Deutschland
»» Mitarbeit bei Silvensa
»» Einholung LocSec-Berichte und Information
über wichtige Vorstandsbeschlüsse
* Interne Publikationen (Anita Bernsteiner):
»» 5 Ausgaben topIQ seit der letzten Generalversammlung (exakt 200 Seiten)
»» Koordination der Redaktionsarbeit
»» Rekrutierung von Autoren für die Vereinszeitschrift
»» Schulung von Schreibwilligen (SchreibSIG)
»» Ihr Dank gilt allen AutorInnen und Redaktions­
mitarbeiterInnen, besonders Debbie für ihre
tolle Grafik- und Setzarbeit
»» Die von Debbie kreierte Mensa-Eule als neues
Logo von Mensa Österreich wird vorgestellt
* Veranstaltungskoordinator und Mitglieder­
verwaltung (Maja Balik):
»» Größte Veranstaltung: Silvensa 2015 in Wien
mit sehr umfangreichem Rahmenprogramm
(330 Teilnehmer aus über 20 Ländern)
»» Mensa-Terminseite im Internet
(Veranstaltungen)
»» Information von Mitgliedern bei überregionalen Veranstaltungen
»» Mitgliederverwaltung: Betreuung der
Mitglieder­daten, Versand der Mitgliedsausweise
und Ehrenurkunden
* SIGHT-Koordinator (Fritz Schachinger):
»» Bearbeitung von 67 SIGHT-Anfragen (In- und
Ausland), davon circa ein Drittel mit Unterkunftswünschen (an die 500 Mails)
»» Kontakt mit aktiven SIGHT-Koordinatoren in
28 Ländern
»» SIGHT-Facebook-Gruppe: www.facebook.com/
groups/SIGHTMensaAustria
»» 32 SIGHT-Gastgeber in Österreich (+ 5 zum
Vorjahr; in W 8, OÖ 7, NÖ 5, St 5, S 4, V2, K
1, T 0, B 0)
»» Neuer Rekord – aber noch zu wenige, Meldungen bei Fritz jederzeit möglich und erwünscht
* Internationale Kommunikation
(Rudi Challupner):
»» Weitergabe von Informationen von Mensa
International
»» Überarbeitung der Statuten von Mensa
Österreich
»» Planung einer Geschäftsordnung
»» Mitorganisation der Schulung für die neue
Homepage
»» Mitgestaltung der Entwicklung von Mensa
Österreich
»» Aushilfe bei der Erstellung von Sitzungs­
protokollen
»» Mitorganisation von Charming Nr. 25
* Interessentenbetreuung und Beschlussadministration (Christian Rieseneder):
»» Aktualisierung des Beschlussbuches
»» Bearbeitung von Interessentenanfragen:
2015 428 Anfragen (Vergleich 2014 483 Anfragen, 1. Quartal 2016 120 Anfragen)
»» Aussendung und Auswertung der Vortests,
dann Weiterleitung an den zuständigen Proktor
»» Fallweise Protokollführung
»» Recherchen für die Ehrung langjähriger
Mitglieder
* Bericht der Rechnungsprüfer
Die beiden Rechnungsprüfer (Harald Scherbantie
und Niki Wagner) sind anwesend und berichten,
dass sie die Gebarung stichprobenartig geprüft
haben, alle Belege vorhanden sind und alles in
Ordnung befunden wurde
* Entlastung des Vorstands auf Antrag der Kassaprüfer
Daraufhin wird der Vorstand bei 2 Enthaltungen
entlastet
* Wahl der Kassaprüfer für das Geschäftsjahr 2016
Die beiden bisherigen Kassaprüfer (s.o.) werden
durch Akklamation wiedergewählt und nehmen
die Funktion an.
* Anträge
Mussten bis spätestens einen Monat vor der
Generalversammlung im Besitz des Vorsitzenden
sein. Eingelangt: Antrag von Rudi Challupner
betreffend die Statuten von Mensa Österreich:
Die Statuten wurden überarbeitet, um den Anforderungen der heutigen Zeit zu entsprechen und
die Entwicklung von Mensa in jeder Hinsicht zu
unterstützen. Inhaltlich gab es kaum Änderungen,
hauptsächlich Umgruppierungen. Insbesondere
wurde ein Paragraph 15 angehängt, der die Interpretation der Statuten mit Hilfe einer Verwaltungsund Wahlordnung ermöglichen soll. Dadurch
können kleinere Änderungen unbürokratisch ohne
Einschaltung der Vereinsbehörde erfolgen.
Der aktuelle Entwurf steht unter
http://www.mensa.at/index. php?menuid=80 zum
Download zur Verfügung.
Die Annahme dieses Antrages erfolgte einstimmig
ohne Enthaltung und Gegenstimmen. Die Statuten
werden im nächsten topiq abgedruckt, gleichzeitig
mit dem Aufruf zum Referendum an alle Mitglieder. Diese können per Brief oder Mail abstimmen.
Bei Annahme wird der Entwurf der Vereinsbehörde zur Genehmigung vorgelegt.
* Festlegung der Orte der nächsten Generalversammlungen
2017 in Kärnten am Millstättersee
(Sylvia Wirnsberger)
2018 in Wien (Maja Balik)
2019 in Vorarlberg (Hans Wagner)
* Allfälliges
Rudi ersucht, die Lösungen der Rätselrallye noch
vor der Fahrt zum Dachstein in die Box zu werfen.
Ende der Generalversammlung um 11:08 Uhr!
Protokoll: Tassilo Halbritter/
16.5.16 – Einarbeitung der Änderungen •
topIQ | 9
LocSec Berichte
LocSec Oberösterreich
von Viktor Mittermaier
Tirol
Vorarlberg
Oberösterreich
Niederösterreich
Wien
Kärnten
LocSec Tirol
von Gerda Kapeller
Das Treffen in Absam anfangs Juni war sehr nett,
wir waren aber leider nur zu fünft: Jakob Schiechtl, die
neuen Mitglieder Philipp Henning, Johanna Schöler,
Peter Berger und ich.
Um die bestehenden Mitglieder zu „aktivieren“,
haben wir überlegt, die künftigen Stammtische in Innsbruck abzuhalten, weil das vielleicht für etliche mit einem
geringeren Aufwand verbunden ist. Wir haben uns für
das nächste Treffen auf den Stiftskeller in Innsbruck geeinigt. Es findet dort am 05.08.2016 um 19:30 Uhr statt.
Weiters wurde vorgeschlagen, die Treffen zumindest
ab und zu mit einem Vortrag zu „beleben“. Peter Berger
meinte, er könnte einiges über Whisky erzählen und
eine Verkostung organisieren. Wolfgang Kozac etwa
könnten wir bitten, etwas über Geigenbau zu erzählen.
Ein Psycho-Vortrag über Menschen mit Hochbegabung
dürfte wohl alle ansprechen? Gesprochen wurde auch
über eine BergtourSIG und eine SpieleabendSIG.
Wir sind zum Schluss gekommen, diese Überlegungen an alle Tirol-Mitglieder zu schicken und sie anhand
konkreter Fragen um ihre Meinung und Vorstellungen
zum ”Vereinsleben“ zu bitten.
Viele Grüße, Gerda Kapeller
LocSec Vorarlberg
von Hans Wagner
Es war ganz sicher ein Höhepunkt in der Geschichte
von Mensa Vorarlberg: nicht weniger als 10 Mitglieder
nehmen am Charming in Bad Ischl teil. Die Vorarlberger
waren somit die am stärksten vertretene Regionalgruppe.
Und noch einen Rekord können wir stolz vermelden:
erstmals zählt unsere Gruppe mehr als 30 Mitglieder!
Ein guter Grund unserem Proctor Bruno einmal herzlich
zu danken: seit vielen, vielen Jahren führt er verlässlich
und gewissenhaft die Tests durch. Und das ist ja die
Grundvoraussetzung für neue Mitglieder. Und so wird
unsere Gruppe sicherlich stetig weiter wachsen.
Die meisten von euch kennen mich noch nicht, daher
möchte ich mich hier kurz vorstellen.
Mein Name ist Viktor Mittermaier, ich bin 25 Jahre
jung und komme aus Wels. Obwohl ich erst seit kurzem
Mitglied bin, beschäftigt mich der Gedanke an Mensa
bereits seit Jahren. Alles fing mit einem Artikel zum
Thema Hochbegabung an, in dem natürlich auch Mensa
vorkam. Bei meiner anschließenden Recherche kamen
mir viele der geschilderten „Symptome“ merkwürdig
bekannt vor, ich hatte jedoch aufgrund meiner schulischen „Leistungen“ – sofern man so etwas als Leistung
bezeichnen darf – bis vor kurzem nie den Mut, mich dem
Test zu stellen und mir somit Klarheit zu verschaffen.
Heute, nach mittlerweile fünf vergangenen Jahren und
etwas gesunder Distanz zur Schulzeit, waren die Themen
Hochbegabung und Mensa für mich immer wichtiger
geworden. Daher absolvierte ich Anfang 2016, nach
reiflicher Überlegung, endlich den Test.
Da ich seit kurzem endlich die Bestätigung habe, bin
ich natürlich schwer motiviert, auch aktiv am Vereinsleben teilzunehmen. Allerdings gibt es in Oberösterreich
seit Ende 2015 praktisch kein Vereinsleben mehr, an dem
man hätte teilnehmen können. Auch im topIQ musste ich
lesen, dass der Stammtisch eingestellt wurde und auch
alle sonstigen Aktivitäten auf Eis liegen.
Es ist daher höchste Zeit etwas zu ändern, und ich
bin bereit meinen Teil dazu beizutragen.
Meine erste Aufgabe als LocSec wird sein, dafür zu
sorgen, dass der Stammtisch endlich reaktiviert wird.
Das erste Zusammentreffen ist für Ende Juni geplant,
wenn ihr dieses topIQ in Händen haltet, hat der erste
Stammtisch also sehr wahrscheinlich bereits stattgefunden. Anfang Juni werdet ihr per Mail von mir informiert
worden sein, und konntet per Umfrage für einen ersten
Termin eurer Wahl stimmen. Infos zu den Folgeterminen
erhaltet ihr natürlich immer rechtzeitig per Mail und,
falls zeitlich möglich, auch im topIQ.
Falls sich eure Mailadresse in letzter Zeit geändert
hat, bitte ich euch, mir die richtige gegebenenfalls an
[email protected] zukommen zu lassen.
Auch interessierte Mensianer aus anderen Bundesländern, die ab und zu in Oberösterreich vorbeikommen,
können sich bei mir gerne in den Verteiler aufnehmen
lassen und sind beim Stammtisch gerne gesehen.
Für Wünsche, Anfragen und Beschwerden jeder Art
werde ich außerdem immer ein offenes Ohr haben, denn
Kritik, solange sie konstruktiv ist, kann maßgeblich dazu
beitragen, das Erlebnis für alle nachhaltig zu verbessern.
Ich würde mir wünschen, dass das mensalische Leben
in OÖ in nächster Zeit wieder deutlich zunimmt und
hoffe dabei auch auf eure Unterstützung. Die Aufnahmetests werden ebenfalls in Kürze wieder in Oberösterreich
stattfinden, somit sollte auch die Mitgliederzahl in OÖ
steigen. Mein Ziel ist es daher, ein angeregtes Vereinsleben zu schaffen, in dem sich sowohl Langzeitmitglieder
als auch „Frischlinge“ wohlfühlen und gerne an den
Veranstaltungen teilnehmen.
Ich freue mich schon sehr auf die vielen geselligen
Stammtische und darauf, viele von euch bald persönlich
kennenlernen zu dürfen.
Lasst uns Mensa in Oberösterreich gemeinsam wieder
in die Gänge bringen, denn Mensa ist ja bekanntlich das,
was WIR daraus machen!
Liebe Grüße,
Viktor Mittermaier
Liebe Grüße, Hans Wagner
10 | topIQ
topIQ | 11
LocSec Berichte
LocSec Berichte
LocSec Wien
von Maja Balik
Es gab wieder sehr viele unterschiedlichste Veranstaltungen in diesen beiden Monaten: Das Mensacafe, TarockSIG, SIGnema, FrühSIG,
SchreibSIG, QueerSIG und StudSIG,
ein Besuch in der Sektkellerei, sowie
ein Spiele- und Vortragsabend.
Beim Vortragsabend berichtete
unser Mensamitglied Josef Starkbaum (https://de.wikipedia.org/wiki/
Josef_Starkbaum) von seinen Fahrten im Rahmen der jährlich stattfindenden internationalen Ballonsportveranstaltung Gordon-Bennett-Cup
für Gasballone. Josef Starkbaum ist
LocSec Niederösterreich
7-facher Gewinner des Cups und
berichtete über die Entwicklung
dieser Veranstaltung und die Erfolge
der österreichischen Beteiligung. Sein
Vortrag gab Einblick in diesen faszinierenden Sport. Auch ein Film von
einer seiner Siegesfahrten wurde
vorgeführt. Leider war auch an diesem Abend das Interesse an diesem
Vortrag, seitens der Mitglieder, sehr
gering, so daß es in den nächsten
Monaten nur noch sporadisch Vorträge geben wird, nicht mehr regelmäßig jeden Monat.
In der Sektkellerei Schlumberger
nahmen wir an einer Führung durch
die Kellerräume der Sektkellerei im
19. Bezirk in der Heiligenstädterstraße teil.
Zu allen Terminen gibt es für
die Mitglieder im Großraum Wien
zeitnah per Email noch ausführliche
Informationen.
Liebe Grüße,
Maja Balik
Locsec Wien
LocSec Kärnten
von Dieter Fleiß
Über den Sommer werden wir uns mit Spielen hinüber
retten und zwar jeden letzten Freitag im Monat, jeweils
bei dem, der den Termin ausschreibt.
von Tassilo Halbritter
Führung in der Sektkellerei Schlumberger in Wien
Liebe Grüße!
An einem Samstagnachmittag im Mai fanden sich
9 Personen zusammen, um an einer Führung in der Sektkellerei Schlumberger teilzunehmen. Mit dabei waren
auch zwei München Mensaner, die gerade Urlaub in
Wien machten.
Die Führung begann mit einem kurzen Film, in dem
die Grundlagen der Schaumwein-Herstellung gezeigt
wurden. Bei der anschließenden Führung durch die endlosen Lagerkeller, die heute hauptsächlich für Veranstaltungen genutzt werden, bekamen wir einen Einblick
in die Endstufe der Schaumwein-Produktion nach der
Champagner-Methode. Der erstvergorene Grundwein
wird im Schlumberger-Betrieb in Vöslau mit Zucker
und einer Spezialhefe versetzt und die Zweitgärung in
der Flasche beginnt. Sie muss mindesten 18 Monate
dauern. Zum Schluß kommen die Flaschen nach WienDöbling, kopfüber in Rüttelgestelle und werden täglich
(6 Wochen lang) mit der Hand leicht geschüttelt und
gedreht. Dadurch soll sich die tote Hefe im Flaschenhals
sammeln. Der Flaschenhals wird am Ende bei minus
12 | topIQ
24° gefroren und der Pfropf mit der Hefe schiesst nach
dem Öffnen heraus. Der verlorene Inhalt wird durch die
„Dosage“ ersetzt, die Zucker und Aromastoffe enthält
(Kellergeheimnis). Anschließend wird der Naturkork
eingepresst und die Agraffe aufgesetzt.
Auf Grund der Dosage ergeben sich die verschiedenen
Süßestufen beim Schaumwein, die wegen des hohen Kohlendioxidgehaltes (der Säure-Empfindung verursacht)
höher als bei Wein sein müssen. Die wichtigsten sind:
extraherb (extra brut): 0 – 6 g/l Zuckergehalt
herb (brut): 6 – 12 g/l
extratrocken (extra dry): 12 – 17 g/l
trocken (sec): 17 – 32 g/l
halbtrocken (demi sec): 32 – 50 g/l
mild (doux): über 50 g/l
Eine ausführliche Sekt-Verkostung nach der Führung
rundete unser Wissen um Sekt ab. Schlaue Mensaner
waren mit Öffis angereist …
Dieter Fleiß
Immer im Mai ist Dieter’s Geburtstag und da flattert
eine Einladung an alle Kärntner M’s ins Haus. Diesmal
gekoppelt mit einem Spiele Nachmittag, der aber vor
lauter Verkostung von Dieter’s Hausspezialitäten total
unterging. Es wurde also hauptsächlich „gespült“ statt
gespielt. Die Hauptverkostung war diesmal eine selbstgemachte Jauntaler „Saure Suppn“, die köstlich durch
die Gurgeln der Gekommenen verschwand. Eine üppige
Jause vervollständigte das „Mensa Gelage“! So gestärkt
wurde geplant und besprochen, wie man das MC17 in
Kärnten am Millstätter See möglichst attraktiv gestalten
könnte.
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SIG
SIG
Neues von den SIGs
von Gerald Schmid
TarockSIG
von Christian Rieseneder
Die TarockSIG wird in Zukunft mehr als bisher auf
Einschulung und Know-How-Transfer bedacht legen
– dazu gehören auch Informationen und fachliche Fragen per Mail, Übungsspiele mit offenen Blättern und
dergleichen. Wozu habe ich denn sonst eine Ausbildung
als Tarocktrainer …?
An den Terminen ändert sich einstweilen nichts:
Zweiter Mittwoch im Monat, 18:30, Pizzeria QF,
Markhofgasse 4, 1030 Wien, je nach Wetter entweder
im Erdgeschoss oder im hinteren Garten. Die nächsten
beiden Male finden an den Mittwochen 13. Juli und
10. August statt. Anmeldung unter c.rieseneder@gmail.
com ist erbeten.
Was haben Kinder und Mensianer gemeinsam?
von Karl Testor
Die Unbekümmertheit und das Interesse, das unsere
jungen Erdenbewohner an den Tag legen, wenn sie etwas
Spannendes sehen oder bei manchen Dingen überrascht
irritiert sind. Es ist faszinierend, denn sie sind dabei
stutzig! Aber nicht nur Kinder sind StudSIG!
Am 23. April hat sich in Wien im Freiraum wieder
ein kleines Grüppchen von zwölf Mensianern zusammengesetzt, um einander in den verschiedensten Themen
zu überraschen. Das ist dabei einer Person besonders
gelungen, die in diesem Rahmen ihren X-ten Geburtstag
gefeiert hat (die Teilung der obligaten Geburtstagtorte
mit Sprühkerze inbegriffen!).
Aber nicht nur der tiefsinnige Smalltalk, sondern auch
ein kleines Impulsreferat zum Thema Stress haben den
gemütlichen Abend umrahmt (Ein Teil dieses Referats
ist in einem eigenen Beitrag in dieser Ausgabe zu finden). Die Fragen, die dabei zu spannenden Diskussionen
führten, zeigten nicht nur das Interesse, sondern in der
Beantwortung auch die Vielfalt in der Runde!
Das beim letzten Beitrag begonnene Motto wird fortgesetzt: und der Zauber wächst!
Bei den SIGs hat es seit der letzten Ausgabe unserer
Vereinszeitschrift keine großen Änderungen gegeben.
Neben den beiden SIGnema-Terminen konnte ich diesmal endlich einmal eine StudSIG-Veranstaltung besuchen. Die Strandbar Hermann bot dafür bei bestem
Wetter einen optimalen Hintergrund. Es war sehr schön,
mit zahlreichen jüngeren Mensianern, die ich zumeist
noch nicht so gut kannte, gemütlich plaudern zu können.
Bei der Veranstaltung der FrühSIG ist mir leider kurzfristig wieder etwas anderes dazwischen gekommen, aber
ich hoffe, dass ich auch bald einmal dabei sein kann.
Im Sommer machen einige SIGs Pause, einige bieten
aber durchgehend Veranstaltungen an, für aktuelle Termine schaut bitte im „Maja-Kalender“ nach, es lohnt sich
immer wieder, bei den SIG-Veranstaltungen dabei zu sein.
Rechts seht ihr die derzeitigen SIGs und ihre Leiter,
die Mailadressen ergeben sich aus dem SIG-Namen und
dem Anhang @mensa.at (allerdings: [email protected]).
Euch allen wünsche ich viel Spaß bei den diversen
SIG-Veranstaltungen!
Liste der derzeitigen SIGs und ihrer Leiter
(alphabetisch, Stand 01.06.2016)
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CLOSE up
Konstanze Kobel-Höller
einSIGartig
Sabrina Mikhail
EsSIG
Herbert Haubold
FedSIG
Clemens Raab
FrühSIG
Thomas Goiser
=> Mailadresse [email protected]
LesSIG
Monika Bargmann
philoSophIG
Martin Hubinger
PolitSIG
Paul Rittler
queerSIG
Nana Swiczinsky
RailSIG
Tassilo Halbritter
SchreibSIG
Anita Bernsteiner
SIGnema
Gerald Schmid
SpasSIG
Maja Balik
StudSIG
Karl Testor
TarockSIG
Christian Rieseneder
WaghalSIG
Gwendolin Korinek
Gerald
SIGnema: Neues von der Kino-SIG
von Gerald Schmid
Liebe Cineasten,
im April haben wir uns die neue Version von „Jungle
Book“ angesehen. Diese Fassung glänzte mit einem ausgezeichneten Bild und tollen optischen Effekten. Auch
die Dolby-Atmos-Anlage im iSens-Kinosaal bekam „alle
Membranen voll zu tun“. Die Handlung sollte ja aus der
Literatur bzw. aus älteren Verfilmungen bekannt sein.
Im Mai haben wir uns dann die aktuelle Fortsetzung von Alice im Wunderland (Hinter den Spiegeln)
angesehen. Johnny Depp als „Mad Hatter“ war ein
besonderer Augenschmaus, auch die übrigen Darsteller
konnten überzeugen und vom technischen Aspekt her
gab es sowohl visuell als auch akustisch ein Feuerwerk zu
bestaunen. Zum Mad Hatter noch ein Nachsatz: Da die
Hutmacher früher mit Materialien arbeiteten, die häufig
mit toxischen Verbindungen (vor allem Quecksilber)
behandelt waren, entwickelten sie oft starke neurologi-
14 | topIQ
sche Symptome, die in extremen Fällen sogar zum Tod
geführt haben sollen.
In den nächsten Wochen laufen die neue Folge von
Ice Age, Erlösung (skandinavischer Thriller), Independence Day, Star Trek und Ghostbusters 3 an, je nach
Interesse werden wir kurzfristig entscheiden, was wir
uns ansehen wollen.
Der aktuelle Film wird immer rechtzeitig auf der
Terminseite von Mensa sowie in der Facebookgruppe
von Mensa Österreich angekündigt.Wer möchte, kriegt
von mir auch jedes Mal eine persönliche Einladung per
Mail. Vorschläge für Filme sind jederzeit willkommen
([email protected]).
Liebe Grüße
Gerald
topIQ | 15
SIG
SIG
Niederlanden, Deutschland und der
Schweiz statt. In Tirol organisiere ich
seit diesem Jahr zusammen mit einem
deutschen Mensaner ein Skiwochenende. Im Sommer (MY-CAMP, www.
my-camp.org) und zu Sylvester (MYNY) gibt es immer eine etwas größere internationale Veranstaltung.
Bei diesen Aktivitäten wird vor allem
viel gespielt, entspannt und diskutiert. Es wird gemeinsam gekocht
und gegessen. Es gibt eine Facebook
Gruppe (MY-SIG), wo diskutiert
werden kann oder über Aktivitäten
informiert wird.
Als ich mein Wochenende in
Hamburg plante, wurde ich sozusagen überschwemmt von Hilfsbereitschaft. Nachdem ich eine Rundmail geschrieben hatte, wie ich vom
Flughafen zum Veranstaltungsort
komme, bekam ich mehrere E-Mails.
Mir wurde Transfer und auch sonstige Hilfe beim Organisieren angeboten. Als ich dann nach Hamburg
startete, war mir zunächst doch
etwas mulmig. Meine erste Mensa
Aktivität unter mir völlig fremden
Menschen und doch recht weit weg
„young at heart“ –
Meine Erfahrungen mit MY-SIG
von Sandra Hoering
Nachdem MY-SIG und die dazugehörigen Aktivitäten unter den österreichischen Mensianern anscheinend
gänzlich unbekannt sind, möchte ich meine Erfahrungen
gerne an dieser Stelle teilen und vielleicht auch ein kleines
bisschen werben.
Als ich letztes Jahr völlig motiviert dem Verein beitrat,
kam ich doch relativ schnell wieder auf dem Boden der
Tatsachen an: Tirol hat nur sehr wenig Mitglieder und
noch viel weniger Aktivitäten. Nach einer initialen Enttäuschung beschloss ich also etwas über den Tellerrand
hinaus zu schauen und zu sehen, was unsere Nachbarländer so treiben. Ich habe also meine Koffer gepackt und
bin kurzer Hand zu einer „Mensa Center Parc – Sause“
16 | topIQ
nach Hamburg geflogen. Es war ein wirklich schönes,
lustiges und entspanntes Wochenende unter Gleichgesinnten. Ich bin so also auf MY-SIG gestoßen und möchte
diese Erfahrung nun auch nicht mehr missen.
Das „MY“ steht für Mensa Youth, das „SIG“ brauche ich wohl nicht zu erklären. MY-SIG ist also eine
internationale Gruppe an jungen Mensanern. Die Zielgruppe ist dabei überwiegend im Alter zwischen 18 und
30 Jahren, doch es gilt das Motto „young at heart“. Man
kann also eigentlich gar nicht zu alt für diese Gruppe
sein, solange man im Herzen jung geblieben ist. Es gibt
eine Reihe an kleineren oder auch größeren Aktivitäten.
Es finden immer wieder Wochenenden in Dänemark, den
von daheim, jedoch wurde ich so
herzlich empfangen und knüpfte so
schnell neue Freundschaften, dass
sich das sofort nach Ankunft legte.
Ich war völlig begeistert und habe
mich wirklich wohl gefühlt, was mich
auch dazu bewegte noch an anderen
Aktivitäten teilzunehmen. Ich war
seitdem bei zwei der niederländischen Wochenenden, bei MY-NY
und bei dem ersten schweizerischen
Wochenende. Jedes Mal kamen neue
Eindrücke dazu und jedes Mal habe
ich neue Freundschaften geknüpft.
Ich persönlich habe diese internationale Gelegenheit auch zum Sprachenlernen genutzt.
Mein Fazit ließ sich wahrscheinlich schon aus meinen Schilderungen
erahnen: Ich kann das Ganze nur
weiter empfehlen! Ebenso würde
ich mich über ein paar Landsmänner/-frauen bei MY-SIG freuen.
Für das MY-CAMP im Sommer in
Dänemark (15. bis 24. Juli 2016)
ist unter rund 150 Anmeldungen aus
der ganzen Welt außer mir noch kein
einziger Österreicher zu finden.
Örtlich gesehen etwas näher
und zeitlich dafür noch in weiter
Ferne findet vom 8. bis 12. März
2017 wieder ein Skiwochenende
in Scharnitz in Tirol statt. Geeignet für Skifahrer und Snowboarder
aller Könnensstufen, aber auch für
Nicht-Wintersportler. Das Chalet
(www.chalet-tirol.info) ist wirklich
modern eingerichtet und top ausgestattet. Es gibt Sauna und Whirlpool, WLAN und eine Wii. Rodeln
und Fahrräder sind vorhanden. Die
Kosten belaufen sich auf ca. 180
Euro pro Person zuzüglich Skipass
und –ausrüstung. Es gibt leider nur
18 Plätze, deshalb wäre eine frühe
Anmeldung vorteilhaft.
Für Fragen jeglicher Art zur
MY-SIG Gruppe und den Aktivitäten, stehe ich gerne zur Verfügung:
[email protected] •
SchreibSIG
von Anita Bernsteiner
Dem wunderbaren Sommerwetter angepasst, fand
unser letztes SchreibSIG Treffen als „Summer Edition“
im Freien unter strahlendem Sonnenschein statt.
Beim gemütlichen Zusammensitzen im Stadtpark
begrüßten wir diesmal 3 neue Teilnehmer und machten
uns dann auf die Suche nach Eindrücken.
Drei von uns haben in der kurzen Zeit gleich eine
komplette Kurzgeschichte entworfen, die nur noch ein
wenig Feinschliff benötigt. Alle anderen kehrten mit
einem Sammelsurium an Ideen und Eindrücken zurück,
die sich wunderbar im nächsten Schreibprojekt einbauen
lassen. Diese Übung machen wir öfter!
Diese Schreibübung kann man jederzeit sehr einfach nachmachen und wir waren alle begeistert von den
Ergebnissen!
Zum Abschluss durften wir noch Karins Kurzgeschichte für den wortlaut Wettbewerb lauschen. Bitte
drückt alle die Daumen, dass ihr Text ins Finale kommt!
1. Suche dir einen gemütlichen Beobachtungsposten,
z.B. auf einer Parkbank, in einem Cafe, im Einkaufszentrum, …
2. Setze dir ein Zeitlimit, 30 Minuten waren es in unserem Fall und schreibe alles, was dir so auffällt, auf.
Geräusche, Gerüche, spannende Personen, Ideen,
Fragen, usw.
In den kommenden Monaten planen wir noch mindestens ein Summer Edition Treffen und als besonderes Highlight einen Geschichten-Abend. Wer gerne
Geschichten erzählt oder lauscht, ist herzlich willkommen! Genaue Infos findet ihr in der facebook Gruppe
Mensa Österreich, oder schreibt mir eine Mail an
[email protected], dann halte ich euch auf dem Laufenden.
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Serien & Artikel
Rouse, in 1953. In a way, Victor had joined Mensa
during the good old days, then experienced the decline
from 1950 to 1953, but still believed in the original
idea. And just as Lance Ware and Roland Berrill are
known as the founders of Mensa today, Victor Serebriakoff was to become known as the builder of Mensa.
1953
In late 1953, Victor Serebriakoff took over the offices
of Secretary, Chief Executive and Principal Officer of
Mensa, and went to work. As a first step, he rewrote the
brochure used for advertising, dropping the “aristocracy
of the intellect”, throwing out all mention of the goal of
being a Think Tank to advise the authorities, and just
emphasizing the social aspects of Mensa instead. And he
put some advertisements in serious newspapers, where
he simply offered to test the applicants' intelligence,
without saying too much about why. The idea was that
people would be curious to know their IQ, and Mensa
could be advertised to them after they had passed the test.
This strategy worked. A flow of new members poured in, and Mensa was on the rise again.
In order to stop the habit of some members of
promoting their own views as the views of Mensa,
The
History
of Mensa
part 2 – The Builder of Mensa (1953 – 1965)
Victor Serebriakoff
To recapitulate the previous
article in this series: Mensa was
founded in 1946, had a few good
years, but then nearly died in 1953
- after the founders had left, the
members could not agree on a constitution, and the number of active
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members who were still meeting at
the monthly dinners had shrunk to
four. It was the initiative of Victor
Serebriakoff that turned the situation around after December 1953.
Victor Serebriakoff, the son of a
Russian father and cockney mother,
was born in London in 1912. Unlike
Ware and Berrill, who were both
upper-class and grew up in an
environment suited for gifted children, Victor was one of the less fortunate kids whose high intelligence
was not noticed early. He dropped
out of school and worked as an
office clerk for a timber company
for a time, but soon was dismissed
for lack of attention to detail. After
that, he worked as a manual labo-
rer, interrupted by periods of unemployment during the Great Depression. The first employer who finally
recog­nized his cognitive ability was
the British army. In the standardized
Army intelligence test, he achieved
a score of 161 (sd24), which equals
IQ 138 (sd 15). Based on this high
result, the army assigned him to
train recruits in the teaching corps.
After the war, he went back to the
timber business, only that this time
he was much more self-assured and
convinced of his ability. He invented a machine for grading timber,
wrote a book “British sawmilling
practice”, and became manager
of a sawmill. He joined Mensa in
1950 at the age of 38, and married
another Mensa member, Winifred
Members and groups within Mensa
have views, but Mensa itself has none.
as Roland Berrill himself had done in the early days,
Serebriakoff introduced the famous rule “Members and
groups within Mensa have views, but Mensa itself has
none.”, which is still in the constitution today. The rule
is sometimes misunderstood and interpreted too strictly
though, sometimes intentionally to stop the board from
taking action on an issue that some members perceive as
too political. However, the rule still leaves some room
for articulating opinions. For example, it is explicitly
allowed to publish the results of internal opinion polls,
like “70% of our members prefer A, and 30% prefer
B.”. After all, members and groups within Mensa do
have views. The rule only says that there is no view
attached to the organization itself.
1954
Serebriakoff formed two teams of volunteers: the recruiting team and the committee. The recruiting team’s job
was to advertise the IQ test, administer the tests, and
encourage successful candidates to join Mensa. This
way the recruiting team provided a steady stream of
new members to Mensa, and the committee could focus
on other things, which mainly was organizing a social
program to keep the growing band happy.
1955
In order to spread Mensa from the London-Oxford
area to all of the British Isles, another Mensa institution
was introduced: the first beginnings of a Local Group
structure. Bernard Billings became the world’s first Local
Secretary. Local Secretaries or “LocSecs” welcome new
members to Mensa, organize monthly events in their
regions, and serve as first contact persons for the members.
1956
A vital decision that was made this year was to accept
oversea members. Berrill’s original idea had been for
a British club, but in 1956 Mensa opened itself to the
world.
At the Annual Gathering 1956, democracy was
introduced. Serebriakoff’s board was now routinely
confirmed in office.
Also, a series called The Annual Lecture was started.
From now on, at each Annual Gathering an invited
speaker gave a speech. The first Annual Lecture was
held by Professor Philip Vernon.
1957
New members came steadily now. The first members
living in America joined. Professor Stanislav Andreski
gave the second Annual Lecture.
1958
Few of our members know that until 1958 candidates
could join Mensa by passing an unsupervised test. The
test was sent to the candidate by post, the candidate was
asked to fill it in honestly, and send it back for evaluation. The risk that candidates might cheat was known,
but accepted due to lack of test officers. In order to
discourage cheating at least to some degree, candidates
were told that the unsupervised test was only the first
hurdle to take, and a second supervised test would be
administered later. However, this was only a bluff.
In 1958, Serebriakoff decided it was time to get
more professional and abolish this practice. For the
first time Mensa actually called the applicants to the
“later supervised test”. Predictably, only some scored
in the top 1%, but nearly everyone scored in the top
2%, so it seemed that candidates had been at least
approximately honest. Nevertheless, the situation had
to be addressed.
Mensa didn’t want to re-test all members and probably lose half of them, so instead the entry criterion
was changed. From now on, Mensa accepted the top
2% on supervised tests. For a short time the top 1% on
unsupervised tests was also still accepted, but later the
supervised test became the only acceptable qualification.
Professor Sir Cyril Burt, at the time one of the world's
leading psychologists, joined Mensa and accepted the
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honorary position of Mensa World
President. Burt is famous for his twin
studies, in which he discovered that
the correlation between the IQs of
identical twins reared apart is still an
enormous 0.77, which almost irrefutably supports a large genetic influence on IQ. Burt’s result was heavily
attacked for decades - until it was
confirmed in 1990 by the University
of Minnesota, who conducted an
even more detailed study and found
the correlation to be 0.78.
Strategically, to have Burt as
World President was a decisive victory for Mensa: Burt's support helped Mensa to overcome the increasing opposition from professional
psychologists, who saw Mensa as
a business competitor and who
frowned upon intelligence tests that
were not administered by skilled
practitioners.
1959
May 1959 was the historic month
when Berrill's original target of 600
members was reached. However,
Mensa did not close the door now,
but continued to accept new members.
1960
American Mensa started forming.
The first members had already joined
between 1956 and 1959 and were
mostly expatriated Britons or Americans who had learned about Mensa
while visiting England. One such
American was a reporter named John
Wilcock, who attended a Mensa
meeting while visiting England.
He returned and wrote a column
about Mensa for The Village Voice.
Peter A. Sturgeon, a medical writer
in Brooklyn, fortuitously read that
article, wrote to the Mensa Selection
Agency on March 8th, and became
a member in May.
In August, Peter was authorized
to start forming a New York City
regional group and was sent the list
of the 22 Mensans in the United States. This group was the first outside
Britain to be recognized and has since
evolved into American Mensa, Ltd..
20 | topIQ
Also in this year, Australian
Mensa started forming. All in all,
1960 was the real beginning of
Mensa as an international organization, although at this time the USA
and Australia were still regarded as
regional groups of Mensa UK.
Mensa UK had 10 regions with
LocSecs meanwhile. Membership
had increased to 800. The need for
a better, more formal constitution
arose. A three-man committee was
set up to work out a new constitution for Mensa. However, the three
were unable to agree on a single
constitution, so in the end they presented two alternative constitutions
that had to be put to a referendum
of the members.
1961
By September, Mensa had 1'550
members worldwide. The two constitutions worked out by the committee were put to a referendum – and
both of them were rejected. The old
statutes stayed in effect.
Lance Ware rejoined Mensa.
1962
Mensa began to spread. In June,
Mensa France was founded. Meanwhile American Mensa was expanding rapidly. By November 1962,
there already were 641 members in
America.
The British Annual Gathering
was held at the Conway Hall in
London, and the annual lecture
was given by Sir Peter Medawar, a
distinguished biologist.
Sir Karl P
­ opper
In October, an article
about Mensa in the newspaper got the attention of
Vera and Georg Fischhoff,
two psychologists from
Austria whose IQs qualified them for Mensa.
They wrote a letter to
Victor Serebriakoff,
told him that they would
love to start Mensa
Austria, and asked him
how to proceed.
1963
On June 15th the first American
Annual Gathering was held. It was a
huge success and 160 members showed up. In the same month was the
very first meeting of Mensa Netherlands. In October the world membership had risen to 2'623.
The Annual Gathering in London at the Conway Hall was shown
on television. The Annual Lecturer was nobody less than Sir Karl
­Popper, the famous philosopher.
In October, an article about
Mensa in the newspaper got the
attention of Vera and Georg Fischhoff, two psychologists from Austria whose IQs qualified them for
Mensa. They wrote a letter to Victor Serebriakoff, told him that they
would love to start Mensa Austria,
and asked him how to proceed.
1964
In April, Victor Serebriakoff visited
Austria for a week and met with
the Fischhoffs. Mensa Austria was
founded by Vera and Georg, who
immediately began to search for more
members. Their jobs helped them a
lot here: As a profession, they tested
the intelligence of candidates for jobs.
And whenever any candidate got a
score over the threshold, they would
issue an invitation to join Mensa.
One of the first candidates they found (and who
then joined Mensa Austria) was Dr. Hans Eberstark,
a 35-year-old extraordinary linguist and calculating
genius, who later became a world-record holder in
memorizing pi: He spoke 16 languages and could recite
12'000 digits from memory.
British membership now was a little over 4'000,
growing at a rate of 10% per year. American Mensa
had 1'400 members in June and was growing at an even
more spectacular rate of 10% per month.
The first formal international constitution was
approved in June (2,206 for, 264 against); it provided
for 8 officers (Chairman, General Secretary, Treasurer,
Membership Officer, Developments Officer, Editorial
Committee Chair, Research Committee Chair and Premises Committee Chair). It further provided for one
representative from each of the recognized national
Mensa groups (United Nations style – one country, one
vote, without regard to size). The two highest offices,
Chairman and General Secretary, were to be elected
directly by the members in a worldwide election by
postal ballot.
In September 1964, the first such international election was held. The election procedures required that
two people, both from the same country, had to run for
the offices of Chairman and General Secretary together.
Mensa had become a true
international organization.
The reason for this “slate” or “panel” system was
that Mensa could see no way in which a mixed group
from several countries could meet regularly within a
reasonable budget. Two panels decided to run in the
election: Joe Wilson and Victor Serebriakoff from British Mensa versus two members from American Mensa.
The panels were strongly opposed to each other, with
the American panel presenting itself as an anti-establishment, anti-Serebriakoff movement. However, the
Wilson/Serebriakoff panel won by a large majority
(by about 4 to 1).
Mensa had become a true international organization. Now there was Mensa International, led by Joe
Wilson as International Chairman and Victor Serebriakoff as International General Secretary. And there
were National Mensas in Britain, the USA, Australia,
France, the Netherlands, and Austria, led by their respective boards.
1965: Enter Switzerland
In June, American Mensa topped 4'400 members and
overtook British Mensa.
Meanwhile, things began to move in Europe. At
the European Founder's Meeting in Frankfurt in June,
members from Germany, Belgium, the Netherlands,
France and Switzerland met and discussed how to
spread Mensa to their countries. Switzerland was represented by Dr. Hans Eberstark, the linguist who had
joined Mensa Austria in the year before. Meanwhile he
had moved to Geneva, where he had assumed a position
at the International Labour Organization (ILO), and
was interested in starting a new Mensa in Switzerland.
After a productive meeting, Hans travelled home to
Geneva, started searching for the first potential members, and soon found some among his co-workers at
CERN. On September 24th, Mensa Switzerland was
founded in Geneva, and Hans Eberstark became our
first president.
To be continued …
Serien & Artikel
Serien & Artikel
Der Mitarbeiter steht im Mittelpunkt –
und immer noch im Weg?
Sekunden-Alptraum auf einer Tagung zum Thema Projektmanagement
von Detlef Scheer
Das Interesse an der Tagung war riesig. Schon Wochen
vorher war sie mit 400 Teilnehmern aus Wirtschaft,
Non-Profit-Unternehmen und öffentlicher Verwaltung
fast komplett ausgebucht. Ich wurde am Rande dieses
interessanten Tages hauptsächlich mit zwei großen Gruppen persönlicher Sorgen konfrontiert: Zum Frühstück
saß mir eine Dame im Damen-Business-Anzug gegenüber,
die gar nicht häufig genug betonen konnte, dass viel mehr
für die Ausbildung, die Qualifikation, im Grunde aber
für die Resilienz der Projektleiter im Unternehmen getan
werden müsse. Die Burnout-Rate würde steigen und
niemand etwas dagegen tun. Das war im Übrigen auch
mein Tagungsthema. Ich nannte ihr ein paar Stichworte
zu meinem Vortrag und sie versicherte mir spontan und
hoffnungsfroh sie würde zu meinem Vortrag erscheinen.
„Wir müssen mehr für die Menschen in unseren Unternehmen tun!“
Bis zur Mittagspause hatte ich mit mindestens fünf
weiteren Teilnehmern gesprochen, die ebenso – jeder auf
seine Weise und jeder mit einer individuellen Leidensgeschichte belegt – beklagten, dass die Menschen an sich in
ihrem Unternehmen zwar als Human-Kapital betrachtet
würden, allerdings höchsten als Risikokapital eine Rolle
spielten. Das Motto: „Der Mensch steht bei uns immer
im Mittelpunkt“ würde auf Plakaten in der Kantine
stehen. Allerdings sehe der Alltag doch eher gegenteilig aus: Individuelle Weiterbildungen würden nur nach
langem Drängen oder gar nicht genehmigt. Mindestens
drei der Teilnehmer waren auf eigene Kosten hier und
hatten dafür Urlaub genommen. In der Hoffnung, dass
der Chef nichts davon mitbekommen würde, versuchten sie Wege zu finden ihre eigene und die Situation der
Kollegen zu verbessern.
Der Alptraum beginnt
Da begann plötzlich ein Tischnachbar mittags ein
Lamento über die Themen der Tagung: „Hier geht es
mal wieder zu einseitig um den Mitarbeiter. Der eine ist
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überlastet, der andere braucht eine Kur, der dritte will
die vierte Fortbildung in einem Jahr! Wo kommen wir
denn hin, wenn wir da nachgeben! Der Mensch steht mal
wieder im Mittelpunkt und damit allen im Weg, oder
wie?! Wir müssen schließlich auch mal arbeiten, wenn
Sie verstehen, was ich meine …!“
„Wenn Sie verstehen, was ich meine …!“ – das hatte
ich doch schon mal irgendwo gehört … Ich sagte also
zwischen zwei Salatblättern und einem Stück für meine
Begriffe viel zu weichen Schafskäse: „Nein, das verstehe
ich nicht, was meinen Sie denn damit?“ Und während er
erläuterte, dass sein Unternehmen bald durch dauernde
Meetings, Weiterbildungen, Zertifizierungen, Beurteilungssysteme, informelle, formelle und pseudoformelle
Projektmeetings, Start-, Zäsur-, Bergfeste und Schluss­
feiern, Auszeiten, Sabbaticals und Kreislaufkuren fast aller
Beteiligter, die eigentlich arbeiten könnten, in die Insolvenz
getrieben würde, wenn keiner die Notbremse zöge, war ich
schließlich umgeben von mindestens drei weiteren ähnlich
bedauernswerten Gestalten.
„Die Mitarbeiter kochen selbst und die Chefin liest
Gedichte vor“
Ein Personalchef Mitte Fünfzig erzählte mir mit ge­röteten Augen von einem Projekt namens „Ikebana für Führungskräfte“, das im Folgenden eingeführt werden sollte.
Ein Abteilungsleiter – sein abgewetzter Anzug sah aus, als
hätte er ihn vor vielen Jahren bei einem Lebensmitteldiscounter erworben – fing leise an zu weinen und berichtete
von den Plänen seiner Geschäftsführung, die Kantine abzuschaffen. Die Mitarbeiter sollten künftig – eingeteilt nach
fleischhaltiger, vegetarischer, veganer und allergiegerechter
Ernährung – das Essen nach gemeinschaftlichem Einkauf
im Biogroßmarkt selbst kochen und essen.
Der Gedanke kam mir entgegen, schließlich bin ich
Vegetarier, da fasste mich eine Dame – man muss eigentlich sagen, eine in stinkende Lumpen gekleidete Chefin
einer bekannten deutschen Textilfirma – bei den Schul-
tern und klagte schluchzend über den
Wunsch der Belegschaft, zur persönlichen Erbauung bei der Arbeit lehrreiche Märchen und Fabeln von ihr
vorgelesen zu bekommen.
Gott sei Dank wachte ich aus
meinem Sekundenschlaf noch gerade
rechtzeitig auf, um nicht mit dem
Kopf auf meinem Salatteller aufzuschlagen. Die letzte Nacht war
wohl doch zu kurz gewesen. Vier
verzweifelte Menschen in ganz normalen Straßenanzügen, die Dame
tatsächlich im Twinset, starrten mich
an: „Sie sind doch Psychologe! Was
sollen wir nur machen?!“
Der Druck werde immer größer,
die Arbeit immer mehr, aber sie selbst
als Person würden immer weniger
ernstgenommen und wertgeschätzt.
Selbst verordnete Erholungspausen,
Auszeiten, ständige Motivationstreffen mit Kreativ-Übungen nützten
nichts. Sie blieben mit ihren Problemen – teilweise existentieller Natur
– alleine auf sich gestellt.
Es wird also nach wie vor nicht
zuviel getan, sondern das Falsche!
Mir fiel das provozierende
Buch „Zurück an die Arbeit“ des
bekannten Unternehmensberaters
Lars Vollmer ein, das ich gerade
gelesen hatte. Es wird immer noch
nicht zu viel, sondern das Falsche
getan. Und nicht für die Mitarbeiter,
sondern als Alibi-Veranstaltung. Im
Grunde also eher für die Initiatoren
als für deren Zielgruppe. Transparente, offene Kommunikation ohne
die, die es betrifft, führt sich selbst
ad absurdum.
Wann fragen wir ihn endlich selbst und suchen
dann erst nach Anbietern
externer Unterstützung?
Meine Frau sagt ja schon lange,
dass eine Organisation sich spätestens ab der Größe von etwa 50
Mitarbeitern ausschließlich mit
sich selber beschäftigen kann. Es
werden Innenkriterien erfüllt, ohne
Anschluss an die Außenwelt. Aber
Meetings, Qualitätshandbücher,
Betriebsvereinbarungen, Weiterbildungen, Fördergespräche etc. pp.
sind kein Selbstzweck, um irgendwelche Zahlen zu erfüllen, beispielsweise
die durch Betriebsvereinbarungen
gesicherten Weiterbildungstage pro
Person pro Geschäftsjahr!
Die Idee solcher Maßnahmen ist
die Existenzsicherung jedes einzelnen
Jobs im Unternehmens via Sicherung
des Unternehmens als Ganzes! Das
versteht auch Heinrich Meierdiercks
in der Fertigung. Heinrich Meierdierks braucht nach wie vor kein Ikebana für Führungskräfte, nur weil er
jetzt Vorarbeiter ist. Er braucht aber
Unterstützung, um mit seinem Team
in seinem Bereich für den Kunden,
von dem er sein Gehalt schließlich
bezieht, gute Arbeit zu leisten.
Wann fragen wir ihn endlich
selbst und suchen dann erst nach
Anbietern externer Unterstützung?
Dann planen wir mit ihm selbst
die geeigneten Maßnahmen, um die
Arbeit in seinem Bereich z.B. effektiver, stressfreier, befriedigender und
die Zusammenarbeit im Team angenehmer zu machen.
Wir steuern nach Bedarf Ideen
und Erfahrungen – manchmal auch
wissenschaftliche Erkenntnisse – bei,
und nehmen die Mitarbeiter als Personen ebenso ernst wie ihre Ideen
und Befürchtungen. Wir lassen sie
mitgestalten und Ihre Eigenmotivation entfalten ohne sie dabei zu
stören.
Das wird garantiert preiswerter
und effektiver als für die gesamte
Firma „Communikakes“ (CKs,
sprich „[si: -kais]“) für die „Meeting-Points“ einzuführen, um die
„Vibrations“ zu „optimizen“ und
so die „Performance“ der „Active
Project Members“ (APMs) und zu
„developen!“ . Ach ja, „Communikakes“ … aber das ist noch eine
ganz andere Geschichte. •
topIQ | 23
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Mein Nachbar, ein unbekanntes Wesen
von Gabriele Walter
Ich bin vor ungefähr einem Jahr in ein Mehrfamilienhaus mit 10 Parteien gezogen. Die meisten meiner Nachbarn kenne ich inzwischen, obwohl ich ihnen sehr selten
begegne. Wir grüßen uns im Treppenhaus.
Im Hanggeschoß ist jemand neu eingezogen, ihr bin
ich noch nicht begegnet – aber in der Wohnung daneben
wohnt ein Paar so um die 30, die Frau ist schwanger.
Bei mir im Stock gibt es zwei Männer, einer ist Rentner, nicht sonderlich groß und läuft gerne in Jogginghose
herum. Der andere hat ungefähr mein Alter. Ihn erkenne
ich daran, dass er mich grüßt und er keiner der anderen
Nachbarn sein kann. Außerdem wohnt da noch eine Rentnerin. Die könnte ich glatt mit der Rentnerin im ersten
Stock verwechseln. Beide sind ungefähr gleich groß und
haben ähnliche Frisuren. Tu ich aber nicht, da die eine
immer mit Krücke unterwegs ist. Im ersten Stock wohnt
ein Ehepaar in meinem Alter, die Frau habe ich, glaube ich,
noch nie gesehen, den Mann treffe ich oft bei den Garagen.
Dann wohnen da noch zwei junge Frauen und im
Penthouse ein Ehepaar, das so zwischen 55 bis 65 Jahre
alt ist. Deren Tochter kommt nur in den Semesterferien
oder am Wochenende nach Hause.
Wenn ich also jemandem im Treppenhaus oder vor
dem Haus begegne, weiß ich immer, mit wem ich es zu
tun habe. Die meisten dieser Menschen kann ich sogar
mit Namen begrüßen.
Sollte mir aber einer von ihnen in der Fußgängerzone
über den Weg laufen, würde ich bei der einen Hälfte wissen
dass ich sie kenne, mich aber nicht erinnern woher, bei
der anderen Hälfte wäre ich aufgeschmissen, weil ich sie
außerhalb der bekannten Umgebung nicht wiedererkenne.
Man nennt so etwas Prosopagnosie1. Ich bin vor ungefähr zehn Jahren das erste Mal auf dieses Phänomen bei
einer Mensa-Veranstaltung gestoßen. Interessiert hat mich
das schon. Schließlich weiß ich, dass ich lange brauche,
bis ich Menschen wiedererkenne. Als ich dann vor ein
paar Monaten entdeckte, dass man sich in Bochum testen
lassen kann, habe ich Kontakt aufgenommen und mich
auf die Reise gemacht.
Der Test dauert rund zwei Stunden. Dass am Schluss
der Testung herausgekommen ist, dass ich tatsächlich
gesichtsblind bin und zwar viel ausgeprägter, als ich das für
möglich gehalten hätte, ist eigentlich nicht das Besondere
meines Ausflugs. Auch wenn mich das Ergebnis wirklich
überrascht hat.Was die Testung für mich so besonders
gemacht hat, ist, dass ich bewusst erleben konnte, wie ich
Gesichter wahrnehme. Als Gesichtsblinde kann ich mir ja
nicht vorstellen, wie andere Menschen Gesichter sehen.
Der Test besteht aus verschiedenen Aufgaben. Zum
Beispiel bekam ich Fotos von Gesichtern gezeigt, die eiförmig ausgeschnitten waren, so dass nur noch das Gesicht
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und nicht die Haare, Ohren oder Kleidung sichtbar waren.
Dieses Gesicht musste ich aus sechs Gesichtern erkennen.
Dann wurde wieder ein Gesicht gezeigt, aber in den sechs
Gesichtern war das Gesicht dreimal vorhanden, nur eben
anders fotografiert.
Bei einem klassischen Test, den es auch im Internet
gibt2, muss man Prominente wiedererkennen. Oder mir
wurden Gesichter präsentiert, die ich anschließend aus
2er-Paaren wiedererkennen sollte. Besonders bei diesem
Test wurde mir bewusst, dass ich mir einzelne Merkmale
der Gesichter merke. Ich konnte mich an Besonderheiten
erinnern, nie aber an das Gesicht als solches. Bei der Aufgabe, ein Gesicht am Computer innerhalb von 30 Sekunden wiederzuerkennen bin ich dann komplett gescheitert.
Das ging mir zu schnell. In der Zeit kann ich die Einzelmerkmale einfach nicht zu einem Bild zusammensetzen.
Um eine Gesichtserkennungsschwäche von anderen
Wahrnehmungsschwächen abgrenzen zu können, wurden
weitere Tests gemacht, bei denen ich z.B. die Lage von
Strichen erkennen musste.
Angeblich ist Gesichtsblindheit unter Hochbegabten
überdurchschnittlich oft vertreten. Aus meiner eigenen
Erfahrung heraus kann ich zumindest bestätigen, dass bei
Mensa öfter über Gesichtsblindheit gesprochen wird, als
in anderen Kreisen.
In Deutschland gibt es drei Universitäten, an denen zur
Prosopagnosie geforscht wird. Die Wissenschafter an der
Uni Münster gehen davon aus, dass die Eigenschaft als Ja
/ Nein Kriterium vorliegt. Die Bochumer vermuten, dass
die Fähigkeit zur Gesichtserkennung ähnlich der Intelligenz
normalverteilt ist. Bei den 2 % am stärksten betroffenen
Menschen spricht man dann von Gesichtsblindheit.
Frau Dr. Denise Soria Bauser vom Institut für Kognitive
Neurowissenschaft der Uni Bochum ist daran interessiert,
weitere Menschen zu testen. Am liebsten wären ihr aufgrund ihrer derzeitigen Forschung ganze Familien, in denen
mehrere Familienmitglieder betroffen sind. Der Test ist
kostenlos und man bekommt einen schriftlichen Bericht.
Die größte Hürde ist somit die Anreise. Für mich hat es
sich trotzdem gelohnt. •
Information
Prosopagnosie (von altgriechisch tòpróso-pon, „das Gesicht“
und agno-sía, „Nichterkennen“), Gesichtserkennungsschwäche
oder Gesichtsblindheit bezeichnet die Unfähigkeit, die Identität
einer bekannten Person anhand ihres Gesichtes zu erkennen.
1
2
http://www.faceblind.org/facetests/index.php
Institut für Kognitive Neurowissenschaft der Ruhr-Uni Bochum
http://www.ruhr-uni-bochum.de/neuropsy/Proso/proso4.html
Stress
von Karl Testor
Gegenwärtig ist Stress ein aktuelles und viel strapaziertes Thema, welches oft den Anschein erweckt, dass
es sich hier um ein ungutes Phänomen handelt, welches
es unbedingt zu vermeiden gilt.
Stellen wir uns an dieser Stelle vor, dass ein halb
gefülltes Glas Wasser auf dem Tisch steht. Zum Thema
Stress gibt es hier gerne die Lager der Optimisten und
Pessimisten, die eine unterschiedliche Beschreibung der
Situation forcieren würden (halbvoll/halbleer). Dabei
lehnen sie sich an einen Aspekt an, der aus der Stressforschung besagt, dass vor allem die Zuschreibung einer
Situation den belastenden Charakter verleiht. Dies ist nur
zum Teil richtig. Gehen wir nun einen Schritt weiter und
nehmen dieses Glas Wasser in die Hand und halten es.
Wenn wir dieses Glas sehr lange halten, werden unsere
Muskeln anfangen zu schmerzen, ebenso wie sich unsere
Körperhaltung in gewisse Ausweichhaltungen flüchten
wird. Wann und wie dies geschieht, hängt davon ab
wie groß das Glas ist, ergo dessen die Menge des halben Inhaltes, ebenso wie die Art, wie wir es halten. Ein
ausgestreckter Arm wird rascher zur Belastung werden
als ein abgewinkelter am Körper anliegender. Die daraus
ableitbare Erkenntnis, dass es bei Stress nicht nur um
die Interpretation geht, sondern auch um die Rahmenbedingungen, ist eine wesentliche.
Einen interessanten Ansatz in der Stressforschung
bietet auch die Frage, wie sich Stress körperlich auswirkt.
Dabei zeigt sich, dass die körperlichen Reaktionen, die
darauf ausgelegt sind, in Extremsituationen ein Überleben sicherzustellen, sowohl bei realen Gefahrensituationen als auch bei anderen Belastungen wie Zeitdruck
oder intensiver geistiger und körperlicher Arbeit ähnlich
sind. Der Körper stellt Ressourcen zur Verfügung, die
aus anderen Bereichen abgezogen werden. Dies lässt sich
sowohl in Blutproben anhand verschiedener Parameter
messen, wie es sich auch in neuronalen Aktivitätsmustern
oder durch Herzratenvariabilitätsmessungen in der Relation zwischen para- und sympatischem System zeigen
lässt. Es ist dabei irrelevant, ob eine Person die Situation
als stressig wahrnimmt. Dadurch ist aus der Stressforschung auch die begriffliche Unterscheidung zwischen
Eu- und Dystress (dem guten und dem schlechten) durch
den englischen Begriff arousal (Aktivierung/Erregung/
Belastung) abgelöst worden. Die Unterscheidung richtet
sich nunmehr danach, wie intensiv und wie lange eine
Belastung stattfindet und mit welchen Kompensations-
strategien daran angeschlossen wird. Dadurch werden
sowohl Aspekte wie Burn-Out ebenso wie Bore-Out,
posttraumatischer Stress oder andere Auswirkungen besser verstanden und können präventiv behandelt werden.
Stress an sich ist dabei die (körperliche) Reaktion
auf einen Reiz/eine Situation. Um wieder zu den anfangs
genannten Einstellungen zurückzukommen, so wäre den
bisherigen Argumentationen folgend die Bewertung einer
Situation von einem Individuum eher belanglos und in
den Hintergrund gedrängt. Dem ist nicht so, denn die
Bewertung einer Situation kann, wenn sie als Belastung
kommuniziert wird, durchaus verzerrende Effekte haben.
So hat in einem Experiment eine Personengruppe vor
einem Leistungstest gesagt bekommen, dass Stress gut ist,
eine andere, dass Stress schlecht ist. Die Leistung unter
Belastung hat dann zu unterschiedlichen körperlichen
Reaktionen geführt, so dass bei jenen, die die positive
Information erhalten hatten, die Arterien entspannt und
offen waren, bei den anderen angespannt und damit
stärker kontrahiert. Es ist also nicht unerheblich, wie
Situationen wahrgenommen oder interpretiert werden,
dennoch haben sie auch in diesen Situationen, wenn
sie über lange Dauer mit wenig Belastungshygiene und
–kompensation stattfinden, ähnliche Auswirkungen.
Energie wird für Prozesse verwendet, die nicht dem
dauerhaften Lebenserhalt dienen, wie beispielsweise ein
funktionierendes Immunsystem, das fehlgebildete Zellen
nicht mehr sehr gut aus dem System entfernt. Andere
Aspekte sind deprivierte Stoffwechselhaushalte, welche
in der Leistungsfähigkeit zu einem geringeren Level führen, welcher damit den Druck intensiviert, wenn man in
schwierigen Phasen befindlich belastet ist.
Abschließend soll hier noch einmal zusammengefasst
werden, dass es den guten und schlechten Stress nicht
gibt, sondern dieser eine normale Reaktion des Körpers
auf ein Ereignis darstellt, welches sich in der Dauer
und Intensität derart auswirkt, dass bei unzureichenden
Gegenmaßnahmen langfristige Probleme auftreten können. Dabei sind neben der persönlichen Interpretation
auch die Rahmenbedingungen wichtig. Diese können
dem sehr entgegenwirken und Kompensation ermöglichen. Für diesen Aspekt sollten sich Führungskräfte
um Optimierung bemühen, um ihren Unter(die Obhut)
gegebenen gewonnene Zeiten und Freiräume als Puffer
zu schenken und damit langfristig besser zu fahren. •
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Vorgelesen
Kosmologie und Zeit
Sprachecke
Berufe des Adels
Wie entstanden die verschiedenen Adelsbezeichnungen wie Fürst, Herzog oder
Graf? Bei Herzog ist es noch zu erkennen: der vor dem Heer zog. Schwieriger wird
es bei Fürst oder Graf.
In Lee Smolins Buch „Im Universum der Zeit“ wird der Versuch unternommen,
den physikalischen Zeitbegriff neu zu finden, denn Physiker von Newton über Einstein bis zu den heutigen Quantenphysikern haben eine andere Auffassung von
Zeit als der Normalbürger: Für sie ist sie nicht real, sondern eine Illusion. Für sie
wird das Universum von Gesetzen beherrscht, die außerhalb der Zeit stehen und
somit zeitlos sind.
von Tassilo Halbritter
von Tassilo Halbritter
Der Begriff Adel (ahd. adal oder edili ‚Edles Geschlecht,
die Edelsten‘, lat. nobilitas) leitet sich höchstwahrscheinlich von 'edel' ab. Die Adeligen waren die Edlen. Diese
Doppelbedeutung ist auch im lateinischen Nobilitas enthalten. Eine sehr ausführliche Besprechung findet man
hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Adel
Letztlich gehen die meisten Ausdrücke für Adelige
auf Berufe oder Funktionsbezeichnungen, gerne auch im
Kriege, zurück.
Fangen wir beim niederen Adel an: Grafen, Freiherren
und Ritter.
Ritter kommt von mndl. riddere, das wiederum eine
Lehnübersetzung von frz. chevalier ist. Ritter (lat. equites,
engl. knight) waren ursprünglich berittene Soldaten, die
ihr Pferd und ihre Rüstung im Kriegsfall selber aufzubringen hatten, also Grundherren mit Vermögen.
Freiherr (auch gerne höflichkeitshalber mit Baron
angesprochen!): Das Wort Freiherr geht auf den spätmittelhochdeutschen Ausdruck vri-herre zurück und bedeutet
freier Edelmann. Das Wort Baron stammt vom fränkischen Baro = Herr, Krieger. Der Begriff Baron wurde
seit dem 13. Jahrhundert in Frankreich und Norwegen
verwendet. Nach England kam der Titel mit der Normannischen Eroberung. Baron ist in England der niedrigste
Titel des Hochadels, die Anrede lautet Lord. Der Baronet
gehört dagegen in England zum niederen Adel und wird,
wie der Knight, mit Sir angeredet.
Graf: Die althochdeutschen Formen grafio und gravo
stammen wahrscheinlich über das mittellateinische graffio vom byzantinisch-griechischen γραφεύς (grapheus)
„Schreiber“. Der entsprechende lateinische Begriff comes
(frz. comte, weibl. comtesse; ital. conte, weibl. contessa)
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war zu spätrömischer Zeit die Bezeichnung eines hohen
kaiserlichen Finanzbeamten (comeslargitionum).
Beim Hochadel (Kaiser, König, Herzog, Fürst) zeigt sich
folgende sprachliche Herkunft:
Fürst: Das Wort „Fürst“ stammt vom ahd. furisto
„der Erste“, das auch die Grundlage für ähnliche Bezeichnungen in anderen germanischen Sprachen bildet: engl.
first „als erstes, Erster“, ndl. Vorst, dän. und norw. fyrste
sowie schwed. Furste.
Herzog: Der Adelstitel,ahd. herizogo, bedeutet
ursprünglich Führer, Heerführer im Kriege. In Frankreich
entspricht er dem duc, in Großbritannien dem duke, in
Spanien dem duque, in Italien dem duca und im Portugiesischen dem duque. Die Bezeichnungen in den romanischen Sprachen gehen auf lat. dux „Anführer“ zurück.
König: Die zugrundeliegende Form, das althochdeutschen kuning (protogerm. *kuninga-z), enthält das Suffix
-ing/-ung, das Zugehörigkeit und Abstammung bezeichnet. *kuninga-z bedeutete also ursprünglich „der zum
kuni/kunja- Gehörige“ oder „der von einem kuni/kunjaAbstammende“. Das altgermanische Wort *kunja- „Sippe,
Geschlecht“ (got. kuni, ahd. und altsächs. kunni, mhd.
künne, engl. kin) gilt als Ausgangspunkt der Bildung.
Der *kuningaz wäre dann „der einem (edlen) Geschlecht
Entstammende“ gewesen.
Kaiser: Die deutsche Titelbezeichnung Kaiser leitet
sich vom römischen Politiker Gaius Iulius Caesar ab.
Der Name Caesars wurde zum Bestandteil des Titels
aller nachfolgenden Herrscher des römischen Kaiserreichs. Mhd. keiser, ahd.keisur, keisar sind eine der
ältesten Entlehnungen des Germanischen aus dem
Lateinischen. Gleicher Herkunft ist auch russ. Zar
('car, aruss. cěsarǐ). •
Der Originaltitel „Time Reborn: From the Crisis in
Physics to the Future of the Universe“ (2013) beschreibt
schon besser worum es geht.Smolin plädiert eindrücklich
und eindrucksvoll dafür, die Zeit als Element der physikalischen Wirklichkeit endlich wieder ernst zu nehmen.
Die Suche nach Eigenschaften des Universums, die für
die Richtigkeit seiner Annahme sprechen, führt ihn zur
Thermodynamik (speziell der Neg-Entropie). Dieses Buch
ist kein Physikbuch, sondern eine wissenschaftsphilosophische Diskussion der aktuellen Situation in der Physik,
mit Betonung auf der Kosmologie.
Lee Smolin, geboren 1955 in New York, ist Professor für theoretische Physik und Mitbegründer des Perimeter-Instituts für theoretische Physik im kanadischen
Waterloo, an dem er auch arbeitet. Er ist ein bekannter
Sachbuch-Autor, der bereits vier populäre Bücher zu physikalischen Themen veröffentlicht hat.
Dass Erkenntnis subjektiv und vom Standpunkt des
Forschers abhängig ist, ist eines der zentralen Ergebnisse
der Psychologie. Smolin wendet nun die Relativität der
Erkenntnis auf die Physik der Zeit an! Die Vorstellungen über Zeit von Parmenides bis Ernst Mach und der
Relativitätstheorie Einsteins fasst Smolin auf Seite 23 so
zusammen: „Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft
haben unabhängig von der menschlichen Subjektivität
keine Bedeutung. Die Zeit ist einfach nur eine weitere
Dimension des Raumes, und der Eindruck, den wir haben,
wenn wir empfinden, wie die Augenblicke vergehen, ist
eine Illusion, hinter der sich eine zeitlose Wirklichkeit
verbirgt.“
Das findet man bei Newton im Jahre 1687 bereits so
formuliert: „Die absolute, wahre und mathematische Zeit
verfließt an sich und vermöge ihrer Natur gleichförmig
und ohne Beziehung auf irgendeinen äußeren Gegenstand.“
Allerdings ist ein amerikanischer Physiker, zumal
wenn er zu philosophieren beginnt, schnell an seinen
Grenzen angelangt. Am meisten gestört hat mich, dass
er den Satz von Aristoteles über den zureichenden Grund
Leibniz zuschreibt (Seite 69). Leibniz hat ihn in seiner
Anti-Newton-Debatte verwendet ohne anzugeben, dass
er von Aristoteles stammt, denn das wusste zu Leibniz'
Zeiten jeder Student der Philosophie.
Smolin kommt aus der Naturwissenschaft und folgt
strikt physikalischen Grundlagen, aus denen er Schlüsse
zieht. Philosophische Bezüge stellt Smolin vordergründig
nicht her und bezieht sich auch nicht auf philosophische
Gedankengebäude. Allerdings sind seine Darlegungen
durchaus philosophisch: „weiter zu denken“. Ein klarer Bezug zu Heidegger wird von Smolin nicht in den
Vordergrund gerückt, wie z.B. Heideggers These „der
Sinn von Sein ist Zeit“. Wie weit für einen Leser sich
dann solche Bezüge dennoch ergeben, ist natürlich dem
persönlichen Denken bzw. dem Herstellen von Verbindungen überlassen.
Das Buch ist nicht für Einsteiger zu empfehlen. Physikalisches Grundwissen muss vorhanden sein, sonst hat
man keine Chance, den Ausführungen zu folgen. Nachdem
ich Smolin als gut zu lesenden Autor von Sachbüchern
über Physik/Kosmologie kenne und schätze, sei hier eine
Warnung angebracht: Obwohl sein Werk keine einzige
Formel enthält (sicher absichtlich), ist es nicht leicht zu
lesen. Es erfordert trotz der ständigen Wiederholungen
viel Konzentration vom Leser. Sicher hätte man das Ganze
prägnanter und kürzer formulieren können – aber nicht
Smolin. Es ist wie ein Privat-Gespräch mit einem Dozenten. Er erklärt immer und immer wieder seine Ansichten
über Kosmologie und Zeit. •
Information
Lee Smolin: Im Universum der Zeit. Deutsch von Jürgen
Schröder, München 2014, 416 Seiten, 2. Auflage. Inzwischen
gibt es neben der gebundenen Ausgabe, auf die sich die Seitenzahlen der Zitate beziehen, auch eine broschierte Ausgabe um
15 €.
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Serien & Artikel
Diplom­arbeit entstandenen Prototyps funktioniert, jedoch
bereits mit neuesten Aktuatoren und einer schützenden
Außenhaut ausgestattet ist, um ihn tatsächlich für die
Erkundung unbekannter Gegenden einsetzen zu k
­ önnen.
Wir werden uns nach der Firmengründung auch in einen
Bewerbungsprozess mit der ESA (European Space Agency)
für den Einsatz eines Wurmroboters als neuen Mond- oder
Marsroboter begeben und hoffen auf die Chance auch in
Zukunft daran forschen zu können.
Weitere Informationen zum Fortbewegungsprinzip
und zu unserer Umsetzung gibt es auf unserer Website
www.project-worm.com und den dort verlinkten Social-Media-Plattformen. •
© aws, Wolfgang Voglhuber – VOGUS
Die Entdeckung Trojas 2.0
Project Worm
von Matthias Müller
nieren könnte. Abhängig von seiner
modular erweiterbaren Länge spielen
Erdrutsche und wegbrechende Böden
oder Schächte nur noch begrenzt eine
Rolle bei Erkundungen.
Wie sein natürliches Vorbild
bewegt sich ein bionischer Wurmroboter sehr behutsam durch die Landschaft. Es bewegen sich nur Komponenten, die den Boden oder die
Wände eines Schachtes nicht berühren
und somit ist die Wahrscheinlichkeit
abzurutschen geringer, als bei jedem
bisher eingesetzten Roboter. Das und
die Tatsache, dass ein Wurmroboter
in Rohren und Schächten am besten
einsetzbar ist, sind Gründe warum
genau dieser Roboter zukünftig den
Bereich der Erkundung revolutio-
Auf die Idee gekommen bin ich
beim Durchstöbern alter Schulsachen, als ich ein Referat über Regenwürmer wiederentdeckt hatte und
mir bei genauerer Betrachtung eines
Wurms der Gedanke kam, ob es wohl
schon Roboter nach diesem Vorbild
gibt. Nach längerer Recherche kam
jedoch heraus, dass ich eine Entdeckung gemacht hatte – tatsächlich gab
es noch keinen Roboter mit diesem
Fortbewegungsprinzip. Der Bau eines
bionischen Wurmroboters wurde zum
Ziel meiner Diplomarbeit und ich
28 | topIQ
Die Ortsbeschreibungen in den uralten Epen Homers,
in denen er vom Kampf um Troja und den Irrfahrten
des Odysseus erzählt, passen nicht zu den erwähnten
Inseln und Orten im Mittelmeer; diese sehen zumeist ganz
anders aus und liegen anders zueinander. Obwohl dieser
Umstand seit der Antike bekannt ist, wurde er nie richtig
ernst genommen – der Dichter habe sich eben nur für die
Story, nicht für die Geographie interessiert.
Der Mensianer Felice Vinci aus Rom stellte sich dagegen folgende Frage: Was ist, wenn Homers Erzählungen
einen wahren Kern haben, auch was die – sehr ausführlichen – Beschreibungen von Örtlichkeiten, Wetter und dergleichen angeht? Wo könnten die Ereignisse stattgefunden
haben? Nach langjähriger, akribischer Suche fand er eine
Region und eine Zeit, die Homers Darstellung verblüffend
gut entsprechen: den Nord- und Ostseeraum vor etwa
Technik von der Natur inspiriert
Wir haben einen Roboter entwickelt, der für den Einsatz in Katastrophengebieten, unerforschten Gegenden oder sogar auf anderen Planeten
besonders gut geeignet ist.
von Michael Fackler
arbeitete über ein Jahr mit vier meiner
HTL-Mitschüler an der Realisierung
meiner Idee und das mit Erfolg!
Im Mai dieses Jahres bekamen
wir ein Ticket zum Bundesfinale eines
der größten Technik-Wettbewerbe
Österreichs „Jugend Innovativ“ und
gewannen diesen in der Kategorie
Science. Neben einem Preis für den
ersten Platz bekamen wir auch die
Möglichkeit, Österreich bei der Intel
ISEF 2017 in Los Angeles zu vertreten. Um dort ein gutes Bild über die
Innovationskraft Österreichs vermitteln zu können, wollen wir nun
ein Startup gründen und uns besonders im nächsten Jahr auf den Bau
eines weiteren Roboters stürzen, der
nach dem Vorbild des innerhalb der
Was ist, wenn Homers Erzählungen
einen wahren Kern haben, auch was die
– sehr ausführlichen – Beschreibungen
von Örtlichkeiten, Wetter und
dergleichen angeht? Wo könnten die ­
Ereignisse stattgefunden haben?
4000 Jahren, als es dort ein relativ mildes Klima und
eine kulturelle Blüte gab. Im Gegensatz zum Mittelmeer
passen hier auch Homers Details: das oft stürmische und
neblige Wetter; Seefahrer, die auch im Sommer Wollkleidung tragen; die mancherorts extremen Strömungen und
Gezeiten; Sommernächte, in denen es überhaupt nicht
richtig dunkel wird; u.v.m. Mit Homers Ortsbeschreibun-
gen und modernen Landkarten kann man die Reisen der
antiken Helden nachvollziehen, fährt mit der Flotte der
Achaier von Schweden quer über die Ostsee zum Angriff
auf Troja und folgt Odysseus über die Meere bis hinter
den Polarkreis.
Wenn man auch einzelnen, eher spekulativen, Hypothesen des Werkes vielleicht nicht komplett folgen will, so
führt Vinci doch einen überzeugenden Indizienbeweis für
die nordische Herkunft eines wichtigen Zweiges der europäischen Kultur, der sich nach dem Ende der Warmzeit vor
etwa 3500 Jahren in den Mittelmeerraum flüchtete und
aus der alten Heimat seine Geschichten und Ortsnamen
mitbrachte.
Das Buch ist anspruchsvoll und mit Details manchmal
überladen, aber es liest sich spannend wie ein Krimi. Ein
Glücksfall ist der Übersetzer Chris Überla, der nicht nur
den sehr speziellen Fachwortschatz souverän übertragen
sondern das Werk durch zahlreiche eigene Anmerkungen
übersichtlicher und noch fundierter gemacht hat.
Leider wurde das Buch nachlässig produziert; die
Unzahl an Tipp- und Layoutfehlern ist ärgerlich und
wird hoffentlich vom Verlag in der zweiten Auflage beseitigt. Der immense Inhalt und die großartige Übersetzung
rechtfertigen aber den stolzen Preis. Fazit: unbedingt
lesenswert. •
Information
Vinci, Felice: Homer an der Ostsee
Ilias und Odyssee kamen aus Nordeuropa
Übersetzt von Chris Überla
676 Seiten, 50 Euro
Verlag Traugott Bautz, 2012
ISBN 978-3-88309-760-2
topIQ | 29
1 3
Charming
Charming
Bad Ischl bei Sonnenschein kann jede/r.
von Birgit Scholz
Wir aber erlebten vom 12. – 16. Mai 2016 in Bad Ischl
und Umgebung ein manchmal trockenes, überwiegend
verregnetes, einmal sogar verschneites, aber einmal auch
sonniges und vor allem ein wunderbar lebendiges und fröhliches Pfingstwochenende. Dank perfekter Organisation
und Leitung von Doris Ch. hatten ca. 65 Teilnehmer/innen
beim Mensa Charming Österreich nicht nur ein sehr gutes
Hotel mit freundlichem Service und bester Verpflegung,
sondern auch ein Ausflugsprogramm, das keinen noch
so kleinen Wunsch hätte offen gelassen: Jede einzelne
Besichtigung böte Stoff für einen ausführlichen Artikel im
topIQ, denn die Themen waren allesamt sehr interessant.
Ich kann aber nur einen Überblick zusammenstellen und
selbst der wird schon sehr umfangreich.
Es begann am Donnerstagabend mit einem gemütlichen Beisammensein im Heurigen Stöckl und freudigem
Wiedersehn all derer, die man länger nicht mehr gesehen
hatte. Da gab es doch einiges zu erzählen bzw. zu erfahren.
Der Freitag führte uns nach Hallstatt. Nach einer
Schifffahrt auf dem 8,5 km² großen Hallstätter See durchstreiften wir mit einer ortskundigen Führerin die Marktgemeinde, deren 757 Einwohnerinnen Jahr für Jahr eine sehr
hohe Zahl von Besuchern nicht nur begrüßt sondern auch
touristisch und kulinarisch versorgt. Konkret in Zahlen:
ca. 70.000 Übernachtungen pro Jahr zzgl. umfangreichem
Tagestourismus. Unter solchen Gegebenheiten schafft es
der Ort überraschend gut, seinen ursprünglichen Charme
zu bewahren. Und so gehört das malerisch am Ufer des
Sees gelegene Hallstatt zur UNESCO-Welterbestätte Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut. (1)
Die Marktgemeinde war lange Zeit nur über den See
und über einen schmalen Saumpfad erreichbar. Erst 1875
wurde er mit einer Straße erschlossen und es sollte bis
30 | topIQ
2 4
1966 dauern, dass man Hallstatt über eine seebegleitende
Straße und durch einen Doppeltunnel aufsuchen konnte.
Über Hallstatt herrscht eine große Kirche, die für ihr
Beinhaus aus dem 16. Jh. bekannt ist. Insgesamt 610
Totenschädel liegen hier auf den Knochen der Verstorbenen übereinander gestapelt. Auf der Stirn sind Geburtsund Sterbedatum und meist der Name der verstorbenen
Person aufgemalt. Die Schädel sind zusätzlich und mit
dunklen Kränzen aus Eichenlaub, Efeu oder Blumen verziert. Das Beinhaus ist einzigartig auf der Welt, denn es
bewahrt die Gebeine ganzer Generationen vollständig auf.
Von Hallstatt aus führt zudem seit 1607 die älteste
noch aktive Industrie-Pipeline der Welt zum Sudwerk in
Ebensee. Ihre Leitungen waren ursprünglich ausgehöhlte
Nadelbaumstämme, denn das Holz wurde durch das Salz
in der durchfließenden Sole konserviert und blieb sehr
lange haltbar. Erst als kunststoffbeschichtete Eisenrohre
entwickelt waren, ersetzte man die Holzleitungen. Das alte
Salzbergwerk kann man noch heute besichtigen, ebenso
die dort gefundene, älteste erhaltene Holzstiege auf dem
europäischen Kontinent. Sie wurde vor ca. 3500 Jahren
im Salzberg von prähistorischen Bergleuten benutzt. (2)
In dem Bergwerk, der heutigen Hallstätter Salzwelt,
entdeckte 1846 Johann G. Ramsauer ein eisenzeitliches
Gräberfeld und dokumentierte in den nachfolgenden
17 Jahren gemeinsam mit seinem Bergmann-Kollegen,
Isidor Engl, insgesamt 19.497 Objekte aus 980 eröffneten
Gräbern. Aus diesen und anderen Funden in der weiteren
Umgebung fügte sich ein Bild zusammen, das zur Bezeichnung „Hallstattzeit“ führte. Der Begriff steht für die Kultur
der älteren vorrömischen Eisenzeit im nordalpinen Mitteleuropa ab ca. 800 v. Chr. bis 450 v. Chr. Unabhängig
von seinen Ausgrabungen beschäftigte sich Johann G.
Ramsauer zumindest punktuell bis zu
seinem Tod 1874 mit drei Ehefrauen
und diese sich mit den insgesamt 22
Kindern, die aus den drei Ehen hervorgingen. Über eventuelle Bad-Ischl-Besuche des Entdeckers mit seinen
jeweiligen Gattinnen ist allerdings
nichts bekannt. Jedoch besuchten der
23 Jahre alte Kaiser Franz Josef I. und
die 15-jährige Elisabeth von Bayern an
ihrem Verlobungstag, dem 19. August
1853, Hallstatt, woran ein Brunnen in
einem Winkel des Orts erinnert. (3)
Das kaiserliche Paar weilte zu
der Zeit und auch später häufig im
Kurort Bad Ischl, den wir am Samstag
genauer erkundeten.
Erzherzogin Sophie war dem Ort
sehr verbunden, denn ca. 9 Monate
nach einem Kuraufenthalt dort
konnten sie und ihr Gatte, Erzherzog Franz Karl von Österreich, ihren
lang ersehnten Thronfolger in ihre
Arme schließen, bzw. in die Arme
einer Kinderfrau weitergeben. Es
folgten weitere Kuraufenthalte mit
gewünschten Folgen. Die Erzherzogin schenkte ihrem Sohn, der 1848
Kaiser von Österreich wurde, und
dessen Frau, Elisabeth, zur Hochzeit
1854 die „Kaiservilla“ in Bad Ischl.
Das Gebäude war ursprünglich im
Biedermeierstil erbaut und wurde
nach der Hochzeit in neoklassizistischem Stil zu einem Sommerschloss
ausgebaut. Der Grundriss wurde in
Form des Buchstabens „E“ angelegt,
was auf die junge Ehefrau Elisabeth
hinweisen sollte. Die gesamte Schlossanlage umfasst zusätzlich einen weitläufigen Park, angelegt in englischem
Stil, ein gesondertes Küchengebäude,
das ehemalige Gärtnerhaus und das
Marmorschlössl. Die Kaiservilla selbst
erinnert in den ehemaligen Wohn- und
Arbeitsräumen an das Kaiserpaar. In
seinem Arbeitszimmer unterzeichnete
er nach dem Attentat auf den Thronfolger Franz Ferdinand die Erklärung,
dass man sich mit Serbien im Kriegszustand befand, und damit den Anlass
für den I. Weltkrieg. Die Räume in der
Kaiservilla sind weitgehend so belassen, wie Kaiser Franz Josef I. sie am
30.07.1914 zurückließ. (4)
Bad Ischl war nicht nur Sommersitz des Kaiserpaars und ihrer Kinder,
sondern auch Kurort für deren weitläufige Familie. Es entwickelte sich
in der Folge auch zum Anziehungspunkt für Künstler wie Johann Strauß,
FranzLéhar, Anton Bruckner, Johannes Brahms und andere namhafte
Menschen. Viele Gebäude, Skulpturen
und Brunnen in der Stadt erinnern an
ihre große Geschichte. Ein Teil der
berühmten Gäste ist auf dem alten
Friedhof Bad Ischls bestattet. Ihre
Grüfte und Gräber kann man noch
heute besichtigen. An ihrem dortigen
Grab betrauerte Kaiser Franz Joseph
oft seine 1911 kurz nach ihrer Geburt
verstorbene Enkelin Agnes. Franz
Léhar ist hier bestattet. Man findet
aber auch das Grab vom Kammersänger Richard Tauber und das eines
Mitglieds der Familie von Thurn und
Taxis, mit deren Geschichte wir uns
sicher beim nächstjährigen, deutschen
Mensa Jahrestreffen in Regensburg
beschäftigen werden.
All dies und noch viel mehr erfuhren wir am zweiten Tag des Mensa
Charmings, während wir regenschirmbewehrt unserer Stadtführerin
folgten. Am Abend ging es dann auf
den Hausberg, die Kathrin. Auf dem
Weg zur Talstation der Gondel fanden
wir einen der mittlerweile so seltenen
Maikäfer, zwar keinen zu Bad Ischl
passenden „Kaiser“ aber einen„Kaminkehrer“, der bekanntlich Glück
bringt und den wir sorgsam auf ein
Haselnussblatt setzten. Das Wetter
zeigte sich vielleicht auch deshalb
immer mehr von seiner besten Seite.
Eine Information zur Technik der
Seilbahn sorgte für gesteigertes Vertrauen in dieses teilweise über doch
topIQ | 31
9
Charming
5 6
recht tiefe Abgründe führende, nicht alltägliche Beförderungsmittel. (5)
Danach auf dem Berg angekommen wurden wir mit
einer traumhaften Aussicht aus 1.400 m auf Bad Ischl und
seine Umgebung beschenkt. (6)
Nicht nur dieser Ausblick war uns eine große Freude.
Auch der Ausblick auf das nachfolgende Buffet im Berggasthof Kathrin ließ Bestes erahnen.Hier erfuhren wir
auch, dass es einer organisatorisch und finanziell aufwendigen Sondergenehmigung bedurfte, uns nachts mit
der Seilbahn wieder vom Berg herunter ins Tal bringen
zu dürfen. Wer von uns hätte sich darüber Gedanken
gemacht? Wir verließen die Kathrin nach schmackhaftem,
reichlichem Abendessen in gemütlicher Runde und waren
gestärkt für den nächsten Tag.
Die Generalversammlung der Mitglieder von Mensa
Österreich am Sonntag zeigte, wie zügig man wichtige
Entscheidungen treffen kann, wenn sie unterm Strich
tatsächlich vorteilhaft sind. Klartext und Realitätsnähe
erspart unnötige Diskussionen.
Der Nachmittag stand dann für einen Besuch der
Dachstein-Eishöhle zur Verfügung. Nach Gondelfahrt
und steilem Anstieg zum Höhleneingang begrüßte uns
dort zunächst ein Graupelschauer der uns später auch
wieder bergab begleiten würde. Dann kam der Höhlenführer, der uns den mit ca. 500 Stufen ausgestatteten Weg
durch den Berg wies. Die Dachstein-Eishöhle enthält
13.000 m³ Eis bei 5.000 m² Oberfläche; Tendenz klimawandelbedingt sinkend. Die Eisdecke erreicht in manchen
Teilen der Höhle eine Stärke von 20 m. Pollenanalysen
weisen auf ein Alter des Eises von etwa 500 Jahren hin.
Auf dem ca. 1-stündigen Weg durch die Höhle sieht man
sehr schöne Eisskulpturen, die sich über die Zeit aus gefrorenem Tropfwasser, das durch die Höhlendecke sickert,
gebildet haben. (7)
32 | topIQ
7
Aber nicht nur in der Eishöhle bewunderten wir die
eisigen Skulpturen. Auch vor der Seilbahnstation fanden
wir eine solche, allerdings eher kurzlebige. (8)
Nachdem wir die Ausstellungen zur Höhlenforschung
in den nahestehenden Blockhäusern eingehend betrachtet
hatten machten wir uns wieder auf den Weg ins Tal. Hier
erwartete uns nicht nur ein fantastisches Abendbuffet. (9)
Es erwartete uns auch die Auflösung von „Rudis Rätsel-Rallye“, in dem einige Teilnehmer/innen ihre hohe
Begabung und Vorliebe für Tüfteleien, knifflige Fragestellungen, Rechnen, visuelle Wahrnehmung, um die Ecke
denken und Augen- bzw. Metermaß entfaltet hatten.
Nehme ich nach dem geschilderten Programm noch
den Bummel über den Töpfermarkt und den Besuch im
gepflegten Café Zauner in Bad Ischl sowie all die Gespräche mit anderen Mensanerinnen und Mensanern zwischen
den aufgezählten Programmpunkten über die Vereinsaktivitäten in Österreich und Deutschland, Fotoapparate,
Betriebswirtschaft, Computer und ihre Vor- und Nachteile
in Berufs- und Privatleben, Freud und Leid von Hochbegabten, Urlaubspläne, neue Arbeitsstellen und berufliche
Perspektiven, Gesundheitsfragen, Esperanto, Sportleistungszentren, innere Revision, und vieles andere mehr
dazu, komme ich zu dem Ergebnis: All das binnen 4 Tagen
war eine enorme Fülle und Bandbreite, an die ich noch
lange mit Freude zurückdenke. Es ist ein Glück, einer so
lebendigen Vereinigung anzugehören.
Herzlichen Dank an Doris Ch., die mit Verhandlungsgeschick und enormem Zeit- und Energieaufwand all das
auf die Beine gestellt und ermöglicht hat. Herzlichen Dank
an Rudi Ch., der eine Rätsel-Rallye kreiert hat, die die
Herzen aller Rätselfreunde/innen in hohem Maß beglückte.
Herzlichen Dank auch an den Vorstand und alle Mitglieder
von Mensa Österreich, dass ich als Vertreterin von Mensa
in Deutschland e. V. bei diesem einzigartigen Mensa Charming in Bad Ischl Euer Gast sein durfte. •
Charming
8
Essen in Ischl
von Tassilo Halbritter
Beim Charming in Bad Ischl fand ich mich wegen
des voraussehbaren Schlechtwetters nur zur Generalversammlung am Sonntag ein. Diese ging ja schnell und
problemlos vorüber, nicht einmal die Protokollführung
war schwierig. Anschließend gingen wir zu sechst im
Tagungshotel (Goldenes Schiff) zum Mittagessen. Darüber
möchte ich berichten.
Zuerst das Positive: Die Bedienung war aufmerksam
und zuvorkommend, die Speisen kamen rasch, obwohl
zur Mittagszeit der Speiseraum sehr gut gefüllt war. Die
Preise laut Karte sind für Ischl moderat.
Die bestellte Tafelspitz-Suppe mit Gemüse (einmal
mit Fritatten und einmal mit Grießnockerl) konnte sich
nicht entscheiden, ob sie eine Gemüsesuppe oder eine
Rindssuppe sein sollte. Unmengen kleinstgeschnittenen
Gemüses trieben sich am Boden der Suppenschale herum.
Der Geschmack verlor sich im Undefinierbaren. Das
Grießnockerl/die Fritatten waren unauffällig.
Der Hauptgang war bei mir ein Schiff-Pfandl, das sind
Schweinsmedaillons im Speckmantel auf Gemüse und mit
Kartoffellaibchen. Klingt richtig gustiös und sollte auch
so schmecken. Die Portion war eher sehr groß und kaum
zu bewältigen. Leider waren die drei Schweinsmedaillons
sehr hart und sehr trocken. Die drei Kartoffellaibchen
hatten eine etwas zu harte Kruste vom Frittieren, waren
aber sonst unauffällig. Jetzt kommen wir zur Gemüsebeilage: Bei Schweinsmedaillons erwarte ich Fisolen (grüne
Bohnen) oder Zucchini oder Melanzani als Beilage. Was
gab es? Vor allem roten und grünen Paprika (passend zu
einem Grillteller), sehr bißfest und in größeren Stücken,
neben geringen Beständen von Zucchini. Das ebenfalls am
Tisch bestellte steirische Backhendl war nicht ausgelöst
und die Panade so hart, dass Gaumenverletzungsgefahr
drohte. Mit Besteck war es jedenfalls nicht in mundgerechte Portionen zu zerlegen. Der Geschmack war dann
auch entsprechend trocken: vorgefertigt und eingefroren.
Der mit einem unverzehrt mitgenommenen Stück an der
eigenen Katze durchgeführte Test ergab, dass es zumindest
für Haustiere noch eßbar war ... Den Nachtisch nahmen
wir lieber auf der Rückfahrt in einer Autobahn-Raststätte
ein.
Im Gegensatz zu den üppigen Portionen bei den à la
carte-Gerichten war das Tagesmenü sehr bescheiden von
der Menge her und fand keine geschmackliche Zustimmung bei den beiden Speisenden.
Der Gesamteindruck war, dass ein ambitionierter Koch
ehemals die Speisen kreiert hatte und dass sie nun von
der dritten Generation an Küchenhelfern lieblos nachgemacht werden. Also vorgefertigt und eingefroren und
dann rasch in die Fritteuse. Und irgendein vorhandenes
Gemüse schnell dazu. So etwas nimmt man eventuell noch
in einem Wirtshaus hin, nicht aber in einem Hotel-Restaurant – dieses sollte doch auf seinen Ruf bedacht sein.
Was verwundert ist der prall gefüllte Speiseraum. Gibt es
unter den Ischl-Urlaubern wirklich keine mit Geschmacksinn? •
topIQ | 33
Charming
Charming
Der Zauner in Bad Ischl
Wohin geht man in Bad Ischl, wenn man nicht alleine
sein möchte? Natürlich zum Zauner. Das fanden vor den
Mensianern beim Charming auch schon der hier kurende
europäische Hochadel, hier spielte Johann Strauß mit
Johannes Brahms und Alexander Girardi Tarock, auch
Bruno Kreisky schaute immer wieder beim Zauner vorbei.
Betritt man das Lokal, ist man vom Angebot in der Mehlspeisvitrine überwältigt, man weiß nicht, was man zuerst
nehmen soll, alles schaut so köstlich aus. Aber natürlich,
ein Stück vom Zaunerstollen muss auf alle Fälle dabei sein.
Schon 1821, noch vor dem ersten Testbetrieb der neugegründeten österreichischen Solebadeanstalt holte deren
Leiter, der Arzt Dr. Franz de Paula Wirer, den Wiener
Zuckerbäcker und Weinhändler Johann Zauner nach Ischl.
Wirer, als Leibarzt von Kaiser Karl I. auf Qualität bedacht,
beschäftigte den Zauner zuerst in seinem Lokal, bis dieser
1832 in der Pfarrgasse seine eigene Konditorei aufmachte.
34 | topIQ
Sein Sohn Karl eröffnete nach dem großen Brand von
Ischl 1869 ein neues Lokal an der heutigen Adresse. Kaiserin Sisi war Stammgast. Die schwarzen Zähne hatte sie
aber vorher schon.
Die Ehe des Sohnes von Karl, Viktor Zauner, blieb
kinderlos, er adoptierte nach dem Tod seiner Frau seine
Mitarbeiterin Rosina Öfner. 1927 eröffnete er die Depandance der Konditorei an der Ischler Esplanade. Nach dem
Zweiten Weltkrieg kam Richard Kurth als Konditor zum
Zauner, er heiratete später Rosina. Diese starb nach einigen Jahren bei einem Autounfall, die Ehe war kinderlos
geblieben.
Hildegard Reitinger stammte aus Budweis, wurde mit
ihrer Familie als Sudetendeutsche vertrieben, sie kamen
nach Stuttgart, wo sie eine Sportschule besuchte. Das
Schulgeld verdiente sie durch Stricken von Kindersachen.
Einige Jahre später erlitt sie beim Unterricht einen schweren Unfall. Sie wurde auf Handarbeitslehrerin umgeschult.
1962 kam sie zu ihrer Cousine nach Bad Ischl auf Urlaub
und wurde von ihr mit dem Witwer Richard Kurth verkuppelt. Nach der Heirat fing sie auf eigenen Wunsch im
Betrieb von der Pike zu lernen an, beim Einschachteln der
Zauner-Stollen und beim Maschen-Binden. Die Schulden
im Betrieb waren groß, denn Richard Kurth musste nach
dem Tod seiner ersten Frau die Erben auszahlen. Er war
20 Jahre älter als sie, mit 61 (1970) starb er an Krebs.
Sie führte den Betrieb allein weiter. Der Konditor Josef
Ferner, der schon zu Lebzeiten ihres Mannes als Nachfolger ausgebildet wurde, machte die Meisterprüfung und
erwarb die Betriebskonzession. 1982 ließ Hildegard Kurth
ihren Nachnamen auf Zauner ändern,
1987 adoptierte sie Josef Ferner, der
damit zu Josef Zauner wurde. Und
den kennt die ältere Generation, zu
der auch ich gehöre, noch als Fernsehkoch in der ORF-Reihe „Der Häferlgucker“. Er führt heute gemeinsam
mit 22 Zuckerbäckern die Geschäfte.
Frau Zauner ist die Seniorchefin, und
noch heute ist sie öfters an der Kassa
beim Zauner zu sehen.
Entschieden habe ich mich schlussendlich für zwei Klassiker aus dem
Angebot: Zuerst ein Stück Germgugelhupf. Schon seit 100 Jahren im Sortiment, stammte das Rezept ursprünglich von Katharina Schratt. Jeden Tag
hat sie einen für das Frühstück mit
Kaiser Franz Joseph frisch gebacken.
Und für den Fall, dass er einmal nicht
gelingen sollte, wurde ihr auch jeden
Morgen ein Gugelhupf vom Zauner
geliefert. Das zweite Stück meiner
Wahl war natürlich ein Zaunerstollen.
Der entstand als typisch österreichisches Restlessen.
Der Patissier Josef Nickerl kam
aus Karlsbad zum Zauner und brachte
von dort das Rezept für Karlsbader
Oblaten mit. Er kreierte daraus die
Zauner Oblaten. Aber wer Oblaten
kennt, weiß, dass sie auch oft und
leicht zerbrechen. Was also sollte mit
dem Bruch geschehen? Nickerl zerkleinerte den Oblatenbruch, vermischte
ihn mit einer Haselnuss-Schokolade-Masse und formte kleine Makronen daraus, auf die Kinder besonders
wild waren. Sie nannten sie „NickerlBatz“. Aber auch die Erwachsenen
fanden Geschmack an der neuen Köstlichkeit, und so wurde in der Küche
probiert, geändert, gemischt und
geformt, bis 1905 der Zaunerstollen
kreiert war. Er wurde das kulinarische
Symbol von Bad Ischl, und ist es bis
heute geblieben.
Hier noch ein Rezept für den Zaunerstollen, wie ich ihn früher für
meine Kinder machte.
Zutaten:
250 ml Obers
250 g Bitterschokolade (nach
Wunsch auch Milchschokolade,
aber für meinen Geschmack ist Bitterschoko besser)
150 g geröstete und dann geriebene
Haselnüsse (bitte unbedingt vorher
im Backrohr rösten, bis die Schale
heruntergeht)
120 g Oblaten
(Zauner oder Karlsbader)
2 EL brauner Zucker
1 Prise Salz
150 g Zartbitterkuvertüre (auch hier
ist Vollmilchkuvertüre möglich)
Zubereitung:
Das Obers mit der Schokolade erwärmen, bis die Schokolade
geschmolzen ist. Abkühlen lassen.
Währenddessen die Oblaten zerkleinern (fein reiben oder in einem Kunststoffsackerl mit dem Nudelwalker zerdrücken). Wenn die Schokomasse kalt
ist, mit dem Mixer aufschlagen (wie
eine Pariser Creme), dann Zucker,
Salz, Haselnüsse und Oblatenbrösel untermischen. Die Masse in eine
mit Klarsichtfolie ausgelegte Rehrückenform einfüllen und einen Tag
im Kühlschrank durchziehen lassen.
Dann stürzen und mit der lauwarmen
Kuvertüre überziehen. Nach dem Festwerden in dünne Scheiben schneiden
und servieren. •
topIQ | 35
Rätsel
Rätsel
Enigma 46
Filetierung von Fischen – einmal anders
von Christian Rieseneder
Im Vergleich zum letzten Rätsel ist das heutige wieder schwieriger, dafür aber hoffentlich auch besonders
lehrreich. Um gut verständlich zu sein, bedarf es einer
ausführlichen Einleitung über die Grundzüge der biologischen Systematik.
Seit jeher teilten die Menschen die übrigen Lebewesen
in verschiedene Verwandtschaftsgruppen ein, ganz einfach
etwa in Pflanzen und Tiere. Natürlich waren auch genauere
Einteilungen schon seit der Antike bekannt, siehe etwa
die Paarhufer und Wiederkäuer in den biblisch-jüdischen
Speisegesetzen – aber mit der korrekten Zuordnung der
Tiere hat es noch nicht so recht geklappt.
Allgemein wird eine systematische Gruppe von Lebewesen als Taxon bezeichnet (Plural Taxa). Die moderne
zoologische und botanische Taxonomie geht zurück auf
Carl von Linné (1707–1778), der auch die „binäre Nomenklatur“ einführte: So hat etwa der Braunbär den wissenschaftlichen Namen Ursus arctos – der hintere Teil steht
für die Art oder Spezies, der vordere für die Gattung, eine
Zusammenfassung von ähnlichen und nahe verwandten
Arten. Die Gattungen wiederum fasste Linné zusammen
in Ordnungen und darüber Klassen. Gattung, Ordnung
und Klasse waren „hierarchische Rangstufen“, die einem
jeweiligen Taxon zugewiesen wurden. Im Laufe der Zeit
wurde dies weiter ausgebaut zu einer möglichst vollständigen Erfassung der Lebewesen im Stammbaum des Lebens,
wobei immer mehr verschiedene Rangstufen eingeführt
wurden: Familie zwischen Gattung und Ordnung, Stamm
über der Klasse etc. – und dazwischen auch immer die
Ergänzungen mit „Über-“ und „Unter-“.
Beispielsweise wurde die Überklasse der Landwirbeltiere nach den jeweiligen Gemeinsamkeiten traditionell
in die vier Klassen der Amphibien, Reptilien, Vögel und
Säugetiere eingeteilt. Das Problem daran: Diese Einteilung entspricht nicht den wahren biologischen Verwandtschaftsverhältnissen nach der Stammesgeschichte, und
dieselbe hierarchische Rangstufe für Reptilien und Vögel
ist nicht sachgerecht. Denn die Vögel sind in Wahrheit
eine Entwicklungslinie der Reptilien (genauer gesagt, der
Dinosaurier). Der Stammbaum der Reptilien ist ohne die
Vögel unvollständig, und Krokodile sind näher mit Vögeln
verwandt als mit den sonstigen Reptilien. Beispiele dieser
Art gibt es sehr viele. So sind die Menschenaffen im engeren Sinne (ohne den Menschen) keine natürliche Gruppe,
36 | topIQ
weil Schimpansen näher mit Menschen als den anderen
verwandt sind, und Gorillas näher mit diesen beiden als
mit Orang-Utans.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts setzte sich
die Kladistik als Standard in der Taxonomie durch, gemäß
derer die Lebewesen strikt nach ihrer Stammesgeschichte
(„phylogenetisch“) in sogenannte Kladen eingeteilt werden. Eine Klade (auch „monophyletisches Taxon“) ist die
Abstammungsgemeinschaft aller Lebewesen, die von einem
bestimmten Vorfahren (einer Spezies oder Individuen daraus) abstammen. Dabei – und das ist wesentlich für das
Rätsel! – ist aber auch die vereinfachende Identifikation der
heute lebenden Individuen einer Klade mit der gesamten
Klade üblich (nicht zuletzt deshalb, weil die fossilen Formen und insbesondere die gemeinsame Stammform meist
nicht eindeutig zugeordnet werden können). So bilden
die heutigen Reptilien und Vögel zusammen die Klade
der Sauropsida. Diese haben keine Rangstufe, welche
in der Kladistik als nicht sinnvoll abgelehnt werden; sie
werden aber für die traditionellen Taxa, deren Status sich
auch kladistisch bestätigt hat, aufgrund ihrer Nützlichkeit
weiterhin verwendet. Taxa wie die Reptilien, die nicht
alle Nachkommen der Stammform enthalten, werden als
„paraphyletisch“ bezeichnet; solche die Nachkommen
mehrerer Stammformen vereinigen, als „polyphyletisch“.
Bei den Sauropsida wurden zwei Taxa zu einer Klade
vereinigt (davon die Vögel selber eine Klade, die Reptilien
nicht). Umgekehrt ist es aber auch fast immer möglich,
wenn auch üblicherweise nicht als bedeutsam erachtet,
jedes Taxon (oder überhaupt jede Zusammenfassung von
Arten) in verschiedene Kladen aufzugliedern. Beispielsweise können die erwähntenMenschenaffen als Gesamtheit dreier Kladen beschrieben werden, nämlich eben den
traditionellen Gattungen der Orang-Utans, Gorillas und
Schimpansen. Aber so einfach und intuitiv ist das nicht
immer – natürlich auch nicht beim Rätsel:
Aufgabe: Man teile nach aktuellem Stand der Wissenschaft die Gesamtheit der heute lebenden Fische vollständig in eine möglichst kleine Zahl von Kladen auf.
Bedingungen:
* Der Begriff „Fisch“ kann enger und weiter gefasst
werden; es ist hier der weiteste Sinn gemeint.
* Natürlich beinhaltet dieser aber keine Tiere, die
trotz ihres populären Namens nach allgemeinem
Konsens keine Fische sind (Walfisch, Tintenfisch
etc.).
* Die in den Lösungen genannten Untergruppen der
Fische müssen allesamt Kladen sein, aber eben doch
ausdrücklich eingeschränkt auf die heute lebenden
Fischgruppen – gänzlich ausgestorbene können ignoriert werden. Alle haben einen etablierten deutschen
Namen (nicht notwendigerweise gehörig zu Allgemeinbildung, oder gar umgangssprachlicher Verwendung), es muss kein anderer angegeben werden.
* Die Kladen müssen so groß wie möglich sein, also
jede unnötige Aufteilung von Kladen in Unter-Kladen ist zu vermeiden. Diese „maximalen“ Kladen
der Fische können aber natürlich auch völlig verschieden groß (an Artenzahl u. a.) sein.
* Wie bei den Gruppen im Einleitungstext gibt es auch
bei den Fischen viele neue Erkenntnisse, Änderungen, Rückänderungen … es gilt der aktuelle Stand
der Wissenschaft.
* Grauzonen für als halbrichtig zu bewertende Lösungen sind denkbar.
Lösungen bitte bis drei Tage vor Redaktionsschluss
doch wieder an meine neue Mailadresse c.rieseneder@
gmail.com (die alte wird auslaufen), und bitte mit dem
Betreff Enigma 47. Auf die Einsender der richtigen Lösung
werden die 120 Punkte aufgeteilt, bei respektablen Versuchen 5 Punkte fürs Mitspielen.
Lösung von Enigma 46:
Natürlich war mein relativ einfaches Rätsel, wer
(unter genaueren Bedingungen) der erste österreichische
James-Bond-Bösewicht war, das letzte Mal doch nicht
ganz einfach, aber es motivierte trotzdem zu zahlreichen
Einsendungen.
Die Lösung ist Lotte Lenya (1898–1981). Die in Wien
geborene Sängerin und Schauspielerin spielt 1963 in Liebesgrüße aus Moskau die Haupt-Antagonistin von James
Bond, die sadistische und zum Verbrechen übergelaufene
sowjetische Ex-Agentin Rosa Klebb, deren Füße ihre Gegner lieber nicht aus den Augen lassen sollten.
Zwar hatte schon vorher Peter Lorre (1904–1964) den
James-Bond-Bösewicht Le Chiffre dargestellt, 1954 im einstündigen TV-Film Casino Royale (als Teil einer TV-Filmreihe namens Climax!) – aber eben nicht in einem Kinofilm,
wie in der Angabe verlangt. Ein zusätzliches Problem (das
in den Einsendungen nicht erwähnt wurde): Lorre (geboren
als László Löwenstein) wurde zwar in Österreich-Ungarn
geboren, aber in der ungarischen Reichshälfte (heutige
Slowakei), also seit Umsetzung des Ausgleichs 1867 nicht
„Österreich“ im Sinne des Wortes. In unserer heimischen
k.u.k.-Nostalgie pflegt man das zwar gerne zu übersehen,
aber fragt mal die Ungarn oder den Rest der Welt.
Die richtige Lösung fanden Martin Schnirch, Andreas
Ludwig (beide auch Lorre und das Problem mit ihm her-
ausfindend), Richard B. Wernig und Helmuth A. W. Singer.
Ein Sonderfall ist Hannes Mühleisen, der 'trotzdem' auf
Lorre tippte mit dem Argument „ich geh mal davon aus,
das man das auch mal auf ner Leinwand gesehen hat“,
und Lenya 'nur' in der Auflistung sonstiger österreichischer Bond-Bösewichte hatte. Der TV-Film war jedoch
bis in die 1980er verschollen und ist ziemlich sicher nie
in einem Kino gezeigt worden, jedenfalls nicht im letzten
Jahrhundert. Es erscheint mir zu hartherzig, das als falsch
zu werten, aber ich zwacke einen Teil seines Anteils an
den 120 Punkten auf die vier anderen ab – diese erhalten
je 26 Punkte, Hannes 16. Peter Hartl und Peter Meindl
tippten auf Lorre (da war wohl auch Sympathie für den
Vornamenskollegen dabei ;-) und erhalten je 5 Punkte
fürs Mitspielen. Klaus Honisch erhält das Doppelte dafür,
das Problem mit Lorre erkannt zu haben; sonst fand er
aber nur Klaus Maria Brandauer. Der spielte 1983 den
Bond-Bösewicht Maximilian Largo im inoffiziellen BondFilm Sag niemals nie, der Sean Connery nach 12 Jahren
„Abdankungs-Pause“ ein letztes Mal in die Rolle schlüpfen ließ.
Als Ergänzung seien hier noch die weiteren österreichischen Bond-Bösewichte genannt:
•Auch bereits in Liebesgrüße aus Moskau sprach Eric
Pohlmann (1913–1979) die englische Stimme (!) von
Oberbösewicht Blofeld, war damit aber nicht auf der
Leinwand zu sehen – die Perserkatze durfte ein anderer
Darsteller (Anthony Dawson) auf dem Schoß halten.
•Joseph Fürst (1916–2005) spielte 1971 in Diamantenfieber als Nebenrolle den bösen Laser-Wissenschaftler
Dr. Metz (danke an R.B. Wernig für diesen Hinweis).
•Curd Jürgens (1915–1982), Oberbösewicht Karl Stromberg in Der Spion, der mich liebte, war seinerzeit österreichischer Staatsbürger.
•… und Christoph Waltz im bislang letzten Bond-Film
Spectre habt ihr im Vorjahr vermutlich mitbekommen
– der ist als Franz Oberhauser auch der erste Bond-Bösewicht mit österreichischer Herkunft und einem typischen
ebensolchen Namen.
Knapp vorbei schrammte Helmut Qualtinger, der in
Man lebt nur zweimal als Blofeld vorgesehen war, zuletzt
aber doch wegen zu kleiner Statur abgelehnt wurde. Der
Filmgeschichte entstand kein Schaden: So war der Weg
frei für Donald Pleasance' legendären Auftritt als kahlköpfiger Blofeld.
Damit haben wir die neue Punktetabelle:
Name
Punkte alt
Aktuell
Punkte neu
Singer
6
25
31
Wernig
6
25
31
Schnirch
25
25
Ludwig
25
25
Mühleisen
19
19
Honisch
10
10
5
8
5
5
Meindl
Hartl
3
topIQ | 37
Rätsel
Rätsel
Wer, was, wann, wo 3/2016
von Sieglinde Fürst
Selbstverständlich beschäftigen
sich die diesmaligen Rätsel wie jedes
Jahr mit dem Hauptthema dieses
Heftes, Eindrücke rund ums Charming. Da ich bei den großen Ausflügen – Dachstein-Eisriesenwelt und
Salzbergwerk – aus gesundheitlichen
Gründen nicht dabei war, konzentrieren sich meine Fragen auf Bad
Ischl und Hallstatt. Natürlich muss
man nicht beim Charming gewesen
sein, um die Rätsel zu lösen, aber
manchmal hilft es vielleicht, wenn
man sich an die Erzählungen der
Fremdenführer erinnert.
Achtung: Diesmal ausnahmsweise
doppelte Punkteanzahl zu erreichen!
Aber zuerst wie immer die Auflösungen aus topIQ 382:
1. Unsere erste besuchte Stadt war
Šibenik. Die Kathedrale heißt
Sveti Jakov (Hl. Jakob). Die Baumeister waren Juraj Dalmatinac,
und nach seinem Tod Nicola Fiorentinac. Die Kirche ist komplett
aus Marmor erbaut. Das Fries
auf der Außenseite der Kirche
zeigt angeblich die Gesichter der
Bürger der Stadt, die sich nicht
finanziell am Bau der Kirche
beteiligten. Die Statue im vori-
gen Heft ganz unten zeigt König
Petar Krešimir IV. Er gründete
1059 das Bistum Biograd. (1)
2. Unser nächster Ausflug führte
uns nach Zadar. Die Kathedrale
heißt SvetaStošija (Hl. Anastasia). Bei den Löchern am Ufer
handelt es sich um die Meeresorgel. Die Treppenstufen am Ufer
sind mit 35 Rohren und Orgelpfeifen durchbohrt, der Druck
der ankommenden Wellen presst
die Luft in diese Röhren, und es
erklingen einzigartige harmonische Töne. Geschaffen wurde sie
vom Architekten Nikola Bašic
2005 mit Hilfe von einem Akustiker und einem Orgelbauer. Die
Töne stimmen mit der musikalischen Grundlage des dalmatinischen A-Capella-Gesanges
überein. 2008 schuf er daneben den „Gruß an die Sonne“.
Dabei handelt es sich um 300
mehrschichtigen Glasplatten, die
einen Kreis von 22m Durchmesser ergeben. Darunter befinden
sich mit Fotospannung betriebene Solarmodule. Sie speichern
bei Tag die Sonnenenergie und
speisen sie in der Abenddämmerung in Beleuchtungsele-
1
38 | topIQ
mente ein, die die ganze Nacht
verschiedenfarbige Lichtbilder
erzeugen, die den Klängen der
Meeresorgel folgen. Daneben
gibt es kleinere Glasplatten, die
die Planeten des Sonnensystems
symbolisieren. (2)
3. Unser letzter Ausflug führte uns
in den Nationalpark Krka. Er
wird durchflossen von der Krka
und dem Unterlauf der Čikola.
Gleich beim Eingang kommt
man zur Terrasse, von der aus
man den Wasserfall Skradinski
buk sieht. In 17 Katarakten fällt
die Krka auf einer Breite von bis
zu 100 Metern 46 Meter in die
Tiefe. Für den Besuch von Kaiser Franz Joseph I. wurde das
Kaiser-Belvedere zur leichteren
Besichtigung des Wasserfalls
errichtet. In einer Mühle findet
man eine traditionelle Waschmaschine, das Wasser strömt in ein
rundes Steinbecken, in das die
schmutzige Wäsche gelegt und
so lange im Kreis durchgewirbelt
wird, bis sie sauber ist. In der
Nähe sieht man die Reste des
1895 in Betrieb genommenen
Wasserkraftwerks, das Strom
für die Beleuchtung von Šibenik
lieferte. (Der auch als Lösung vorgeschlagene Nationalpark Plitvice ist mehr als 150 km entfernt, es war
ein Nationalpark innerhalb von 65 km gesucht). (3)
4. Es handelt sich um das misslungene Attentat auf
Kaiser Franz Joseph I. am 18.2.1853 durch den
Schneidergesellen Janos Libényi. Die Anfangszeilen des Spottliedes lauten: „Auf der Simmeringer
Had hat´s an Schneider verwaht, es g´schicht ihm
schon recht, warum sticht er so schlecht.“ Verwaht
würde bedeuten, er wurde auf der Simmeringer
Haide aufgehängt, was aber nicht sein kann, denn
dort wurden nur Offiziere hingerichtet. Er wurde
wie alle verurteilten Bürger bei der Spinnerin am
Kreuz durch den Strang hingerichtet (siehe auch
topIQ 382 – Matzleinsdorfer Kapelle). Am Alfred
Wunsch-Hof in Simmering gibt es ein von Franz
Zülow aus bemalten Kacheln geschaffenes Wandbild
mit Szenen aus der Simmeringer Haide. Ich habe
allerdings auch das Gemälde im Wien-Museum als
richtig anerkannt.
5. Die Tochter von Kronprinz Rudolf und Kronprinzessin Stefanie von Belgien war Erzherzogin Elisabeth
(1883 – 1963). 1902 heiratete sie Otto Graf Windisch-Graetz, in den sie sich verliebte, als er bei einem
Reit- und Springturnier in der Krieau siegte. Er betrog
sie häufig, und als sie ihn in flagranti mit der Schauspielerin Marie Ziegler ertappte, schoss sie auf ihn. Er
überlebte aber. In Schönau kreuzte sie Schäferhunde
mit Wölfen. Als sie 1929 nach Wien zog, wurden die
Tiere in den Tiergarten Schönbrunn gebracht. 1938
konnte sie sich endlich scheiden lassen, seit 1924
lebte sie bereits mit ihrem späteren Gatten Leopold
Petznek in wilder Ehe. Ihr letzter Wohnsitz befand
sich in 1140 Wien, Linzerstraße 452. Es wurde später
das Schulungszentrum der Zentralsparkasse (auch
ich wurde dort noch weitergebildet), heute befindet
sich darin das OSGI, ein buddhistischer Verein zur
Förderung von Frieden, Kultur und Erziehung.
2
6. Das Theaterstück heißt „Kaiser Joseph und die
Bahnwärterstochter“. Es stammt von Fritz von
Herzmanovsky-Orlando. Es spielt im Jahre 1768
in Wuzelwang an der Wuzel bei einem Bahnwärterhäuschen. Der Kaiser kommt mit einem Sonderzug
an und soll von Rinaldo Rinaldini ermordet werden, der zufällig im selben Zug ist. Mit dem Ballon
erscheint der britische Botschafter Lord Percy Fairfax Fitzroy Hobgoblin. Er verbietet die hier bereits
vorhandene Erfindung der Eisenbahn, da die erste
Eisenbahn erst 1795 in England gebaut werden wird.
Das Stück wurde 1962 von Axel Corti verfilmt mit
Hans Moser, Inge Konradi und Hans Holt.
Niemand hat diese Frage erraten, dabei war die
Lösung gar nicht so schwer: Gibt man im Google (aber
nur dort) folgende Worte ein: Theater, Kaiser, Ballon,
Mord, so erhält man als erste Antwort bereits das Stück
in Wikipedia (ausprobiert von mehreren Nichtmensamitgliedern, die keine Verbindung zu dem Rätsel hatten)
Dafür freue ich mich, dass wir einen neuen Mitspieler
haben: Klaus Honisch wird in Hinkunft die Runde verstärken.
Name
R
2/1
R
2/2
R
2/3
R
2/4
R
2/5
R
2/6
R
1
Gesamt
Konstanze
Kobel-Höller
2
2
2
-
1
-
10
17
Isabelle
Weinberger
1,5
2
1,5
2
1,5
-
8
16,5
Richard
Wernig
1,5
2
1,5
2
1,5
-
4
12,5
Peter Meindl
2
2
0
2
1,5
-
4
11,5
Klaus
Honisch
1,5
2
2
2
1,5
-
-
9
Maja Balik
-
-
-
1
-
-
3
4
3
topIQ | 39
Rätsel
Mensa International
Doch nun zu den neuen Rätseln:
Wie gesagt, sie handeln nur von Bad Ischl und Hallstatt,
sie sind zum Großteil leichter, aber dafür gibt es pro Ort
sechs Aufgaben.
1. Zum 80. Geburtstag erhielt Kaiser Franz Joseph von
den Bad Ischlern als Geschenk ein Jagdstandbild.
Wo steht es, worauf steht es, und was liegt zu seinen
Füßen? Wer schuf es?
2. Ganz in der Nähe gibt es eine schlossähnliche Villa,
auf deren Turm drei Buchstaben stehen. Welche, und
was bedeuten sie? Wer ließ die Villa erbauen, und
wer ist der heutige Besitzer? Womit wurde sein Vater
bekannt und berühmt? In dem Schloss gab es immer
wieder Konzerte. Welche Art von Musik wird dort
heute gemacht? Ein Mieter produziert dort etwas,
was könnte das sein, und was ist das Besondere an
diesen Produkten? (1)
3. Noch ein Stück des Weges weiter findet sich eine weitere Villa, die eher an eine norwegische Stabkirche
erinnert. Woher stammt sie, wer kaufte sie und ließ
sie hier aufbauen? Wofür ist dieser Mann bekannt?
Wie war sein Spitzname? Und wem gehört die Villa
heute, und womit verbindet man seinen Namen? Die
Villa (400 qm auf 2600 qm Grund) steht übrigens
zum Verkauf.
4. Im Museumspark von Bad Ischl steht diese Büste.
Wer wird darauf dargestellt, wer schuf diese Büste?
Der Bildhauer diente als Vorbild für welche Rolle
in welchem Theaterstück? (2)
5. Beim Spaziergang durch Bad Ischl fielen mir zwei alte
englische Telefonzellen auf. Wozu werden sie heute
benützt? Gleich in der Nähe steht auf der Straße ein
altes Pianino. Welchen Zweck erfüllt es?
6. Die Namen welcher sechs Komponisten sind für
immer mit Bad Ischl verbunden? Sie alle lebten auch
einige Zeit dort.
7. Wenn man wie wir mit dem Schiff von Lahn nach
Hallstatt-Markt fährt, sieht man auf der anderen
Seeseite ein großes weißes schlossähnliches Gebäude.
Wie heißt es? Einer der Schlossherren, der im
17. Jahrhundert starb, hinterließ ein sonderbares
Testament. Wie hieß er, was war er von Beruf, und
was war das Bemerkenswerte an dem Testament?
Was hatte der Schlossherr dafür der Kirche gestiftet?
8. In der Nähe des Marktplatzes findet man ein
Geschäft, in dem man etwas Ungewöhnliches ausleihen kann. Worum handelt es sich, wozu soll man
das Ding ausleihen?
9. Ein Forscher des 19. Jahrhunderts verbrachte viele
Jahres seines Lebens im Gebiet von Hallstatt und
Umgebung. Um wen handelt es sich dabei? Über
seine Forschungen schrieb er auch ein Buch. Wie
heißt es? Wodurch wurde er auch für Wien bedeutend? Worum handelt es sich bei dem Hotel mit
seinem Namen?
10.Er erhielt Besuch von einem Dichterfreund. Dieser benützte die Begegnung mit zwei Personen auf
einer Wanderung und die Besichtigung, die der Forscher mit ihm machte, als Aufhänger für eine seiner
berühmtesten Erzählungen. Wie heißt sie? Und in
welcher Erzählung verewigte er den Forscher?
11.Am Tage seiner Verlobung in Bad Ischl besuchte
Franz Joseph mit Sisi Hallstatt. Eine Erinnerungstafel
befindet sich wo? Und was bedeutet der Text auf
Deutsch? Auch eine Erinnerung an die Silberhochzeit
findet sich in Hallstatt. Wo? (3)
12.In der evangelischen Kirche von Hallstatt gibt es
ein ganz besonderes einmaliges Kreuz. Wie wird es
genannt, mit wie vielen Lampen wird es beleuchtet,
und woraus bestehen diese?
Pro richtiger Antwort gibt es zwei Punkte, bei Teillösungen entsprechend weniger. Wer alle zwölf Fragen richtig
gelöst hat, erhält als Bonus insgesamt 30 Punkte. Achtung!
Nur diesmal gibt es so viele Punkte, beim nächsten Mal
wieder nur 6 Rätsel mit höchstens 15 Punkten. Mitmachen
lohnt sich also diesmal wirklich auch für Neueinsteiger!
Ich freue mich über eure zahlreichen Antworten unter
[email protected] bis längstens 29. Juli 2016.
2
40 | topIQ
1
Rätselkiste 383
von Peter Meindl
Liebe Rätselkisten-Teilnehmer,
Die Lösung:
Schorschi hat mit seiner Reise ein derartiges Interesse
an Nordkorea geweckt, wie es bei Mensa Österreich
wohl noch nie der Fall war. Eine Rekordanzahl von
12 Teilnehmern versorgte Schorschi mit sachkundigen
Tipps:
Alle 12 haben erkannt, dass hier der Faktor 5/6 im
Spiel ist und haben ihn in einer der richtigen Weisen
angewendet. Damit sind aber auch schon alle Gemeinsamkeiten genannt.
Grundsätzlich kann man (im Sinne des Rätsels) auf zwei
Arten erreichen, zur richtigen Zeit geweckt zu werden:
* Die Uhr um die als notwendig errechnete Abweichung verstellen
* Die Weckzeit errechnen und einstellen
Die Mehrzahl hat die (auch meiner Meinung nach
bessere) zweite Art gewählt; ein Einsender hat beide
Arten beschrieben, wofür es einen Pluspunkt gibt.
Einige haben sich die Mühe gemacht und ein Procedere geschrieben, damit der Wecker auch wirklich
sekundengenau läutet. Ich gehe davon aus, dass sie sich
zu Hause auch sekundengenau wecken lassen und in
der 1. Sekunde des Läutens aus dem Bett springen ;-)
Pars pro toto sei hier die schöne und klare Beschreibung von Peter Hartl abgedruckt:
Mängel gab es hingegen bei der Angabe, wie man
zur realen Uhrzeit kommt und, falls man den Weg der
Uhrzeitverstellung gewählt hat, die Angabe, wann man
die Uhr auf welche Zeit (ver)stellt. Aus Fairness den
anderen gegenüber musste ich hier ein paar Minuspunkte
vergeben.
3
„Schorschi ruft die Zeitauskunft an und stellt die Uhr
danach und notiert sich die Zeit, die er eingestellt hat.
Danach berechnet er die Zeit zwischen dem Einstellen
der Uhrzeit und 0800 Uhr.
zB.: Die Zeitansage sagt 2112 Uhr, dann beträgt die
Differenz 10h 48min, bzw. 648 Minuten.
Diese Zeit rechnet er mal 1,2.
Im Beispiel: 648 x 1,2 = 777,6, Minuten = 12 h 57 min,
36 sek.
Diese Zahl addiert er zur Ausgangsuhrzeit dazu
Im Beispiel: 21:12 + 12:57:36 = 34:09:36
Zieht 24 Stunden ab wenn er vor Mitternacht den
Wecker gestellt hat.
34:09:36 - 24:00:00 = 10:09:36
Und stellt den Wecker auf diese Uhrzeit und ärgert sich
am nächsten Tag, dass sogar im Urlaub der Wecker
läutet.“
Einzelne Einsendungen beinhalten besondere Schmankerl: Max Gettinger hat mit seiner Einsendung einen
„Schorschi-Rechner 4 Korea“ (Excel-Datei) geschickt.
Dieses Programm gibt nach Eingabe der „Zeit bis zum
Weckzeitpunkt“ an, auf wie viele Stunden, Minuten und
Sekunden vor dem Weckzeitpunkt die Uhrzeit gestellt
werden muss.
Was aber, wie auch bei einigen anderen, fehlt, ist die
Angabe, wie er zur aktuellen Zeit kommt, bzw. woher
er weiß, wie viele Stunden es noch bis zum Weckzeitpunkt sind.
topIQ | 41
Rätsel
Veronika Kastner hat das Kernprinzip in einem Satz
auf den Punkt gebracht: Für jede Stunde Schlaf muss er
den Wecker 12 Minuten nach hinten stellen.
Peter Kurz stellte auch eine elegante Lösung für die
restlichen Urlaubstage vor: Nach dem ersten Synchronisieren kann Schorschi einmal pro Tag die Uhrzeit um
vier Stunden und 48 Minuten zurückstellen, sodass sie
zumindest zum Weckzeitpunkt wieder stimmt.
Martin Schnirch hat einen fast gleichen Vorschlag.
Der Unterschied liegt jedoch darin, dass Martin die
Weckzeit statt der Uhrzeit verstellen würde. Das funktioniert zwar auch, hat allerdings den Nachteil, dass die
angezeigte Uhrzeit mit der tatsächlichen Zeit bald nichts
mehr zu tun hat.
Richard B. Wernig hat neben einer korrekten Lösung
auch ein Foto von einer elektromechanischen Uhr aus
dem Jahre 1970 geschickt. Mit dieser Uhr (mit Zeitschaltfunktion!) hätte Schorschi in Nordkorea kein Problem
gehabt. Er hätte nur mit dem im Bild sichtbaren Hebel
befindet von 50 Hertz auf 60 Hertz umschalten müssen.
Dabei wird der Synchronmotor mit seiner Schnecke vom
kleineren Ritzel auf das größere Ritzel umgeschwenkt.
Rätsel
Die aktuelle Zeit muss er notfalls manuell einstellen.
Somit sollte die Weckfunktion am Handy problemlos
funktionieren. (Hoffentlich verträgt dessen Ladegerät
die dortige Netzfrequenz!).
Alternativ gibt es laut Helmut Bruckner Apps wie
Clock-Sync, welche die Handy-Uhr übers Internet-Protokoll NTP mit Atomuhr-Genauigkeit aktualisieren.
Dies sollte auch im eingeschränkten Nordkorea-Internet
möglich sein. (Aber selbst wenn eine solche kapitalistische App dort die Zensur passiert, könnte Schorschi
sie wegen fehlenden Netzzuganges nicht herunterladen)
Franz Pichlers Alternativ-„Lösung“: Schorschi nehme
den (angesteckten und synchronisierten und auf die tatsächliche Weckzeit eingestellten) Radiowecker am Kabel
und lasse ihn wie ein Lasso 'sehr schnell' über dem Kopf
kreisen! Wenn der Radius der Kreisbahn (also die Kabellänge zwischen Wecker und Hand) 1 Meter beträgt und
man den Wecker mit ungefähr 26,3 Mio Umdrehungen
pro Sekunde (~ 55% Lichtgeschwindigkeit..) herumwirbelt, dann kompensiert die relativistische Zeitdilatation
(=Verlangsamung, mit Lorentzfaktor Sqrt[1-v²/c²] = 5/6
und v=2rπ/sec ) im Radioweckersystem gerade den zu
schnellen Stromtakt und der Wecker läutet perfekt zu
jeder eingestellten Zeit. (Schorschi und auch das Netzkabel müssten hier sehr kräftig sein: Jedes Gramm des
Weckers zerrte mit einer Fliehkraft von 2800 Tonnen
an Arm und Kabel!)
Max Gettinger hat überhaupt die Über-Drüber-Lösung: „Alles wäre selbstverständlich wesentlich einfacher,
wäre Schorschi einfach mal zuhause geblieben.“
Hier zeigen sich zudem die wahren Nordkorea-Auskenner:
© Richard B. Wernig
Weitere Varianten:
Hannes Mühleisen vermutet dort die KJU-Zeit (weil
die Zeit hat sicher die Kim-Dynastie erfunden)
Silvio de Carvalho weiß, dass in Nordkorea ab 6 in
der Früh auch eine stündliche Propaganda Beschallung
zum Programm gehört . Der Vorschlag, dass Schorschi
bis zur dritten mitzählt und dann aufsteht, kostet allerdings täglich 2 Stunden Schlaf!
Franz Pichler verweist zur Zeitbestimmung auf den
Sender „Stimme Koreas“, welcher auch in Deutsch,
Englisch und anderen Sprachen sendet.
Der Tabellenstand ergibt sich wie folgt:
Name \ TopIQ...
381
382
383
384
385
386
Summe
Franz Pichler
40
10
50
Peter Kurz
18
10
28
Werner F. Scheibenpflug
26
-
26
Richard B. Wernig
12
10
22
Helmut Bruckner
8
10
18
Peter Hartl
-
10
10
Patrick Samek
-
10
10
Martin Schnirch
-
10
10
Silvio de Carvalho
-
7
7
Harald Vogl
-
7
7
Max Gettinger
-
6
6
Veronika Kastner
-
6
6
Hannes Mühleisen
-
6
6
Andreas Heiß:
3
-
3
Aber nun das neue Rätsel:
Anlaßbezogen habe ich wieder mal was aus meinen
Magnetkugeln gebastelt.
Kenner wissen schon, was jetzt kommt:
Aus wie vielen Kugeln besteht dieses Gebilde?
Einsendungen bitte wie immer bis 5 Tage vor Redaktionsschluss der nächsten topIQ, an
[email protected]
Viel Glück beim Kugerlzählen wünscht
Euer Rätselkisten-Truchsess Peter!
© Peter Meindl
Peter Hartl und Helmut Bruckner schlagen praktischerweise vor, ein paar Euro (bzw. Won) in einen nordkoreanischen Wecker zu investieren. Allerdings haben
sie dabei nicht bedacht, dass dessen Lieferzeit in etwa
jener der DDR-Trabis entspricht und sicherlich länger
als Schorschis Urlaub ist.
Als zweite Lösung gehen beide sowie Silvio de Carvalho davon aus, dass die Uhr bei einem modernen
Handy auch ohne Frequenzband-Zugang funktioniert.
42 | topIQ
topIQ | 43
Mensa International
Mensa International
From the Director of Administration
IN MID-MAY, the Executive Committee of Mensa International met to discuss
the direction Mensa is taking and to start preparations for the Agenda for the
International Board of Directors (IBD) meeting later this year in Kyoto, Japan.
By Therese Moodie-Bloom
Public Relations
We discussed communications,
corporate image, and the role envisaged for the new Communications
Officer, IvettVancsik. Our approaching 70th Anniversary in October
will provide an ideal launching pad
for a series of press releases and
a general increase in publicity for
Mensa around the globe.
One of the most significant results
of the May meeting was the formal
recognition of the national groups in
both Romania and Slovenia as Full
National Mensas. Having fulfilled all
the requirements, both countries will
now sit on the IBD, with full voting
rights. Congratulations to both!
The expansion of the documents’
repository on the international website was discussed. We wish to ensure
that there is a full library of HowTo’s already developed by various
countries to act as guidelines, saving
officers from every country having to
reinvent the wheel.
However, it is not enough to have
a broad content – it must be easily
findable and retrievable when wanted. So the Web Board is currently
looking at the navigational pathways
of the website in a bid to make it
easier for all members to find specific
areas.
44 | topIQ
70th Anniversary
October will mark 70 years of
Mensa. There will be a big birthday
party held in Japan over the weekend
of the IBD meeting. This is NOT restricted to IBD and Japanese members. Any member may attend the
full weekend, or just the Gala Dinner.
Please check the website for updates
and contact details. A special Souvenir Anniversary Issue of the Mensa
World Journal will also be issued in
October. It will contain a copy of the
first ever Mensa Journal, edited by
Roland Berrill.A formal logo for the
70th Anniversary has been designed.
Both the logo and guidelines for its
use are available from MWJ Editor
Kate Nacard, or myself, as Director
of Administration (see International
Directory in this issue).
Mensa Test
Tomas Blumenstein, the Director for Small National Mensas, has
planned another national PR event to
be held during The European Mensa
Annual Gathering (EMAG) in Krakow, Poland (see MIL website for
details). The meeting, to be led by
our Inter national Supervising Psychologist Kristof Kovacs, aims at the
general exchange of experiences and
specific preparation of a new Mensa
IQ test.
It is hoped that a representative
connected with testing or the coordination of proctors from each country
will attend. The representatives (or
their national mensas) will need to
pay their own fares and accommodation, but Mensa International will
cover the EMAG registration of all
participants in this meeting. Details
and registration form are available
at www.blumenstein.cz/DSNM/Testing/Krakow
We also discussed trademark
registration and protection, proceedings on fake facebook groups,
he future of the LEAP (Leadership
Ambassador Exchange Program),
new appointments and charges, website hosting, financials, the next international election, which will enable
e-voting for the first time, and social
media. More on these in future issues
of the Mensa World Journal.
Information
Reprinted from Mensa World Journal,
issue #042, July, 2016 Editor Kate
Nacard
Autistic Genius Gives
Life-Changing TED Talk
“My name is Jeffery Alan Ford. … I’m autistic … and … I’m a genius.” Thus
began my TED Talk at TEDxMSU in East Lansing, Michigan’s Wharton Center.
By Jeffery Alan Ford
I had been in the Wharton Center many times before
to watch the Chicago Symphony Orchestra, Willie Nelson, musicals, operas, etc. My daughter had watched the
Broadway production of Wicked there and was sitting in
the audience once again, but this time looking up at her
father who was taking command of the big stage with
his simple truths, humor, and brutal honesty.
“Like many people who are autistic my eyes are
highly photosensitive. I’m socially more awkward than
I’d like any of you to know. And large crowds? FORGET ABOUT IT!” (crowd laughs) “But it’s like what
John Wayne said, “Courage is being scared to death but
saddling up anyway.” And I’m really glad I saddled up
to come to speak with you here tonight.”
I shared with the crowd that I was recently honored
in the Michigan House of Representatives for winning
the World Genius Directory: 2016 Genius of the Year
Award. I told them that I have the same form of autism
(Asperger’s Syndrome) that experts now believe Einstein,
Mozart and Michelangelo had and how our differences
make every single one of us special in a myriad life-affirming ways.
My biggest fear going into TEDxMSU was that I
might horribly embarrass not just myself, but also my
daughter.
I’m not like most people. I’m the same guy who when
my autistic difficulties are flaring up will often refuse
to leave my home for over a week at a time in order
not to horribly embarrass myself in public. I’m also the
same guy who gave up participating in poetry readings
because of the unbearable anxiety I experienced speaking
to groups that often ranged from only 7 to 20 people –
and there I was standing on a giant stage in a venue that
holds over 2,400 people! What was I thinking?
I was thinking that perhaps I didn’t need to be perfect in order to make a difference … I just needed to
be perfectly me. And you know what? I was right! My
daughter came up to me during intermission and gave
topIQ | 45
me a huge hug and told me how much she loved my TED
Talk. Many people reached out to tell me how deeply
my talk touched them and shared their own personal
stories with me. I was also selected by the local media
for an interview.
So please, don’t wait until you’re perfect before stepping out of your comfort zone to make a difference
– because you’ll be waiting forever! Just be the best,
most authentic you possible. You, and the world, will
be forever changed and glad that you did!
Termine Mensa Österreich
Information
Reprinted from Mensa World Journal, issue #042, July, 2016
Editor Kate Nacard
Stammtische
Tirol – Stammtisch
05. August 2016, 19:30 Uhr
Stiftskeller, Stiftgasse 1, 6020 Innsbruck
Wien / Niederösterreich – Mensa Cafe
jeden letzten Samstag im Monat
15:00 Uhr, Café Prückel, 1010 Wien
Vorarlberg – Stammtisch
In jedem ungeraden Monat jeden ersten Montag
20:00 Uhr, Wirtschaft zum Schützenhaus, 6800 Feldkirch
In jedem geraden Monat jeden ersten Dienstag
20:00 Uhr, Gasthof Lingg, 6800 Feldkirch
Oberösterreich – Stammtisch
Findet bald wieder statt,
es gibt einen neuen LocSec!!!
Salzburg – Stammtisch Gasteinertal
jeden ersten Mittwoch im Monat
19:00, 5630 Bad Hofgastein
Steiermark – Stammtisch
jeden 14. des Monats
19:00, Eschenlaube, 8010 Graz
70!
Mensa International’s formal 70th Anniversary
celebrations will be held in Kyoto Japan, during the
International Board of Directors’ meeting.
October 13 – 16, 2016
For registration and information,
www.mensa.org
Reprinted from Mensa World Journal, issue #042, July, 2016 Editor Kate Nacard
46 | topIQ
Weitere Termine
FrühSIG Termine
25. Juli, Deli Blüm, Hamerlingplatz 2, 1080 Wien
17. August, Cafe Bar Bloom, Rotenturmstraße 15, 1010 Wien
20. September, Cafe Volkstheater, Neustiftgasse 4, 1070 Wien
19. Oktober, Haas & Haas Teehaus, Stephansplatz 4, 1010 Wien
18. November, Café Jonas Reindl, Währinger Str. 2-4, 1090 Wien
Die Termine für den Spieleabend, SIGnema und
weitere Aktivitäten werden kurzfristig per Mail und unter
http://www.balik.at/MENSA/mensa-oesterreich.html bekannt gegeben.
DVR: 0121916
Österreichische Post AG
info. Mail Entgelt bezahlt.
Empfänger:
Bei geänderter oder unvollständiger Adresse bitte
nicht nachsenden, sondern mit neuer Adresse
zurück an/retour to
Mensa Österreich
Postfach 502
1011 Wien