Das Asperger-Syndrom topTHEMA

Transcription

Das Asperger-Syndrom topTHEMA
Nr. 348 (2010/1)
Vereinszeitung von Mensa Österreich
(Mitglied von Mensa International)
das MENSAzin
DER SCHÖNSTE
NEBENJOB DER WELT
Isabell Buttron über ihre Arbeit
rund um Raketentechnik
“made in Switzerland”
MANAGEMENT & MENSA
Maximilian Lackner schreibt ein Buch
und lädt zur Mitarbeit per OnlineUmfrage ein.
topTHEMA
Das Asperger-Syndrom
Erkenntnisse & Erfahrungen
MENSA ist eine internationale Vereinigung, 1946 in Oxford gegründet, mit dem Ziel, intelligente Menschen in aller Welt
einander näher zu bringen. MENSA wächst ständig - derzeit gibt es mehr als 100.000 Mitglieder in fast allen Ländern
der Welt. MENSA (von lat. „Tisch“) ist ein Forum vernunftbegabter Weltbürger. Der Verein folgt keiner bestimmten Weltanschauung. Grundsätzlich darf jeder (und selbstverständlich auch jede) Mitglied werden, der (die) die einzige Qualifikation
erfüllt: Intelligenz (siehe unten). MENSA will eine stimulierende und sozial hochwertige Umgebung für alle Mitglieder
schaffen, menschliche Intelligenz entdecken und fördern, sowie Forschungsvorhaben über Art, Charakter und Nutzbarmachung
intellektueller Begabung unterstützen.
Näheres ist im Internet zu finden:
http://www.mensa.at/
WIE WERDE ICH MITGLIED?
MITGLIEDSBEITRÄGE
Kontaktieren Sie unseren Interessentenbetreuer
Jahresmitgliedsbeitrag (inkl. topIQ)
für SchülerInnen
für StudentInnen bis 27
für Familien in gemeinsamem Haushalt
für Gastmitglieder
Andreas Pichler
Rudolf Nurejew Promenade 1/8/7
1220 Wien
[email protected]
und fordern Sie den MENSA-VORTEST an. Wir senden
Ihnen dann einen IQ-Test zu, den Sie zu Hause durchführen können.
Sollte das Resultat einen Wert aufweisen, der über 95 %
der Gesamtbevölkerung liegt, empfehlen wir lhnen, an
unserem offiziellen und überprüften Test teilzunehmen.
Dabei werden Sie von einem unserer Proktoren betreut.
44 €
22 €
33 €
66 €
33 €
Um dem Verein die Kosten für die Aussendung von Zahlscheinen zu ersparen, sollten die Mitgliedsbeiträge zeitgerecht (jährlich im Voraus) mittels Überweisung auf das
MENSA-Konto eingezahlt werden:
Bankhaus Carl Spängler & Co. AG
BLZ 19530, Konto-Nr. 100.133.100
BIC: SPAEAT2S IBAN: AT25 1953 0001 0013 3100
SONSTIGE GEBÜHREN
Zeigt der bei diesem Test erreichte Wert einen IQ an, der in
den höchsten 2 % der Bevölkerung liegt, werden wir Ihnen
die Mitgliedschaft in MENSA anbieten. Diese ist im Kalenderjahr des Haupttests durch die Testgebühr abgedeckt
und daher kostenlos.
Aufnahmetest (MENSA-Haupttest)
Vortest
Bearbeitungsgebühr für Fremdtest
Jahresabonnement topIQ (für Nichtmitglieder)
44 €
5€
10 €
33 €
IMPRESSUM
MEDIENINHABER, HERAUSGEBER UND
VERLEGER:
REDAKTIONSTEAM:
VERANTWORTLICHKEIT:
MENSA ÖSTERREICH
Postfach 502, 1011 Wien
www.mensa.at
Email: [email protected]
Peter Kemptner: Chefredakteur, Satz
Tel. +43 (699) 11300802
Christian Rieseneder: Stellvertreter
Karin Heiduck: Redaktion, Satz, Lektorat
Aufgabepostamt: 5027 Salzburg
Sieglinde Fürst: Lektorat
Doris Challupner: Lektorat
Judith Keles: Bildbearbeitung
topIQ ist die Vereinszeitschrift von MENSA
Österreich. Sie steht Mitgliedern und eingeladenen Gast-Autorinnen und -Autoren zur Veröffentlichung von Texten bis ca. 8.500 Anschläge und Bildern aller Art offen. Autorinnen und
Autoren sind für den Inhalt ihrer Artikel oder Werke selbst verantwortlich, die ausschließlich ihre
eigene Meinung widerspiegeln, nicht jene des
Vereins. Die Zusendung von Beiträgen gilt als
Einverständnis auch zu deren Veröffentlichung
auf www.mensa.at. Die Rechte an den Beiträgen verbleiben bei den Autorinnen und Autoren.
LAYOUT UND DRUCK:
EigenSinn GmbH
Jakob-Haringer-Straße 1
A-5020 Salzburg
www.agentur-eigensinn.at
Weitere Mitarbeiter und Autoren siehe
Namensnennung im Inhaltsverzeichnis und
an den Beiträgen.
Die Entscheidung über die Annahme von
Beiträgen und den Zeitpunkt der Veröffentlichung liegt bei der Redaktion.
Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 28. März 2010
topIQ 2
WHO IS WHO
IN MENSA ÖSTERREICH ?
VORSTAND
WEITERE FUNKTIONEN
[email protected]
Rudolf Challupner
Vorsitzender, Nat. Rep. und Repräsentant in
MENSA International
[email protected]
Georg Fischhof
Gründer und Ehrenpräsident
[email protected]
Sandra Stanek
Generalsekretärin
[email protected]
Peter Kemptner
Redaktion topIQ
[email protected]
Stellvertreter: Iraklis Kordomatis
Stellvertreter: Christian Rieseneder
Andreas Pichler
Interessentenbetreuung
[email protected]
Fritz Schachinger
SIGHT-Koordination
[email protected]
Rechnungsprüfung
Susanne Meyer
Kassierin
[email protected]
Mitgliederbetreuung
[email protected]
Tassilo Halbritter
Special Interest Groups (SIG)
[email protected]
Gerlinde Heil
Intelligenzförderung
[email protected]
Markus Schwaiger
Webmaster www.mensa.at
[email protected]
Vera Fischhof
Öffentlichkeitsarbeit
[email protected]
Franz Langmayr
Ombudsmann
[email protected]
LOKALSEKRETÄRINNEN & LOKALSEKRETÄRE:
Burgenland:
Kärnten:
Niederösterreich:
Oberösterreich:
Salzburg:
Steiermark:
Tirol:
Vorarlberg:
Wien:
Bernd Haselgruber
Dieter Fleiß
Tassilo Halbritter
Karina Leitner
Peter Kemptner
Thomas Magnet
Jakob Schiechtl
Johannes Wagner
Jan Haase & Roland Ludwig
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
+43 (676) 3385646
+43 (4232) 8012
+43 (2772) 54654
+43 (732) 759738
+43 (699) 11300802
+43 (660) 4637681
+43 (680) 2111432
+43 (5522) 72721
+43 (699) 11027214
Zur internen Kommunikation steht das Forum www.mensa-aktiv.net zur Verfügung, programmiert und betrieben von Konstanze Kobel.
Registrierung erfolgt direkt dort und ist nur möglich für Mitglieder von Mensa Österreich (gemäß Mitgliederdatenbank).
Änderungen vorbehalten. Aktuelle Information: www.mensa.at
topIQ
3
EDITORIAL
Peter Kemptner
Christian Rieseneder
Karin Heiduck
das MENSAzin
Neues Jahr, neue Themen
ARTIKEL MIT MENSA-BEZUG
Christian Rieseneder
Karin Heiduck
Peter Kemptner
MENSA Österreich / Impressum
2
Who is Who
3
Editorial
4
Peter Kemptner, Christian Rieseneder, Karin Heiduck
Liebe Leserinnen und Leser!
Inhalt
4
Z
Quo Vadis, MENSA Österreich?
6
unächst möchten wir uns recht herzlich bei
euch dafür bedanken, dass ihr topIQ so aufmerksam lest. Wir merken das an den zahlreichen Reaktionen, die uns erreichen, manchmal in Form von Lob und Kritik, sehr oft aber
auch in Form von Zuschriften als Repliken auf
Artikel, die hier erschienen sind.
Zuschriften, die als Leserbriefe tituliert werden, aber in der
Mehrzahl der Fälle eigene Artikel sind. So zahlreich gingen neue Beiträge ein, dass nicht alle in dieser Ausgabe berücksichtigt werden konnten. Artikel ohne aktuellen
Bezug wurden daher in den Fundus für die nächste Ausgabe übernommen.
Wahrscheinlich letztmalig sind auch in diesem Heft wieder
Gott und die Astrologie vertreten. Thematischer Schwerpunkt dieser Ausgabe ist das Asperger-Syndrom. Die Idee
zu diesem Special hatte Karin Heiduck. Dass das Thema
viele Mitglieder am Nerv trifft, zeigt schon die Fülle der
Artikel dazu.
Trotz der geballten Schwerpunktthemen gelang es auch
diesmal, andere Beiträge nicht zu kurz kommen zu lassen
und so die Vielfalt zu erhalten.
Auch im nächsten Heft möchten wir wieder einen thematischen Schwerpunkt setzen, und zwar zu Naturwissenschaft und Technik. Einige Beiträge dazu liegen bereits vor
und wir freuen uns auf weitere!
Viel Vergnügen beim Lesen wünscht euch
euer topIQ-Redaktionsteam
topIQ
4
Rudi Challupner
MENSA Österreich in den Medien
7
Peter Kemptner
Lokalgruppen berichten
8
Special Interest Groups
22
Vortragsnachlese Prof. Pietschmann
25
Samuel Ferraz-Leite
From the Director of Smaller National Mensas
28
Christine Warlies (MENSA International Journal)
2010 International Award for Benefit to Society
29
(MENSA International Journal)
Increasing Transnational Cooperation
29
(MENSA International Journal)
Neues aus der Intelligenzförderung
40
Gerlinde Heil
International Treasurer‘s Introduction
42
(MENSA International Journal)
Ich will euer Geld!
43
Susanne Meyer
Protokoll Mitgliederversammlung 2009
46
Monika Bargmann
SIGsteen
Gerlinde Heil
48
INHALT
INHALT
topIQ Nr. 348
ARTIKEL VON ALLGEMEINEM INTERESSE
Glückwunsch, du bist ein Aspie!
11
Gerlinde Heil
Interview: Leben mit Asperger
13
Matthias Huber; Karin Heiduck
Being Employed with Asperger‘s Syndrome
KOMMENDE VERANSTALTUNGEN
Terminübersicht
57
Charming 2010 in Wien
31
Jan Haase
Meet & Greet Internationale MENSA-Treffen
16
55
Rudi Challupner
Michael Vestergaard Drejer
Aspies im Netz
17
Monika Bargmann
Warum sagst du „komisch“ …
DENKSPORT & AMÜSANTES
18
Gerlinde Heil
AS-Beziehungsratgeber
20
Monika Bargmann
Der schönste Nebenjob der Welt
26
Isabell Buttron
Leserbrief zu „Gesellschaftliche Normen“
29
Thomas Kunz
Management & Mensa
30
Maximilian Lackner
Gott, Seele und Wiedergeburt?
32
MENSA Junior Quiz 21
49
Andreas Pichler
Enigma 12
49
Christian Rieseneder
Grips 6
50
Andreas Pichler
Fokus 2
53
Karin Heiduck
Schachdiamanten 28
54
Andreas Pichler
Tassilo Halbritter
Leserbrief zu „Astrologie“
33
Ronald Bernauer
Out & Back - Ein Ausschnitt
34
Thomas Kunz
Intelligenz und Glaube - kein Widerspruch
36
P RODUKTE T REFFSICHER V ERMARKTEN
Gustav Kollisch
Eigenschaften Gottes
38
Günther Paal
Über Wirklichkeit, Bewusstsein und Geist, Teil 2 44
Franz Langmayr
Buchvorstellung Intelligenz - Fakten und Mythen 56
Gerlinde Heil
Es gibt eine Werbeagentur, an die Sie sich
wenden sollten, wenn es Ihnen nicht um
Farbverläufe geht, sondern um Inhalte.
Informationen unter www.kemptner.com
PETERKEMPTNERMACHTMARKETING
topIQ
5
QUO VADIS, MENSA ÖSTERREICH
DIE ZUKUNFT VON MENSA ÖSTERREICH
Rudi Challupner
Liebe Mitglieder!
Eine gute Nachricht, vor allem für die Mitglieder in Tirol, zuerst: Jakob Schiechtl
wurde am 4. Dezember 2009 vom Vorstand einstimmig zum Lokalsekretär von Mensa
Tirol ernannt. Aber nicht nur die Tiroler Mitglieder können sich freuen, ganz Österreich
freut sich mit! In Tirol gab es früher einige der feinsten Lokal- und Regionaltreffen, der
Fortsetzung dieser Tradition steht nun nichts mehr im Wege. Danke Jakob für die Bereitschaft der Übernahme dieser äußerst wichtigen Aufgabe!
E
iner kommt,
einer
geht.
Schade – aber
das
Leben
wird
weitergehen. Er hat
Mensa Österreich jahrelang
in guten und weniger guten Zeiten hingebungsvoll
unterstützt und so zur Entwicklung beigetragen. Der
Vorstand dankt ihm aufrichtig und von ganzem Herzen
dafür und hofft, ihn auch weiterhin, z.B. bei dem einen oder
anderen MENSA CHARMING, begrüßen zu dürfen. Von
wem ich schreibe? Nun, hier ist sein Abschiedsbrief:
Lieber Rudi, liebe VorstandskollegInnen,
nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Entschluss gekommen, meine Funktion in Mensa Österreich abzugeben
und meine Mitgliedschaft zu beenden. Meine Arbeitsbelastung u.a. durch Ehrenämter wie Mathe-Botschafter der
Bundesregierung oder MINT-Botschafter lassen mir kaum
Zeit für meine wissenschaftlichen Arbeiten.
Ich habe mich bei Euch
wohl gefühlt und denke
noch gern an meine Reisen
nach Österreich mit Ida.
Ich bleibe als Wahlkärntner
Mensa Kärnten sehr verbunden.
6
EINLADUNG ZUR GENERALVERSAMMLUNG 2010
VON MENSA ÖSTERREICH
Hiermit sind alle Mitglieder von MENSA ÖSTERREICH zur
Generalversammlung eingeladen, stimmberechtigt sind
aber nur ordentliche Mitglieder, d.h. jene, welche ihren Mitgliedsbeitrag für 2010 einbezahlt haben.
• Ort: Hotel Ananas, Rechte Wienzeile 93-95, 1050 Wien,
Tel: (+43) 01 / 54620
• Beginn: Sonntag, 23. Mai 2010, 10.01 Uhr Ortszeit
(pünktlich).
VORLÄUFIGE TAGESORDNUNG:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
Dir, lieber Rudi wünsche ich
weiterhin einen guten Kurs
mit Mensa Österreich und
sage allen – Servus!
10.
Dr. Dr. Gert Mittring
12.
MENSA ÖSTERREICH wünscht Dir, lieber Gert,
auch alles
Foto: Peter Kemptner
Gute und sagt ebenfalls: Servus!
topIQ
Liebe Mitglieder: Sollte jemand sich berufen fühlen, ihm
nachzufolgen, oder solltet ihr jemanden kennen, der geeignet wäre – bitte eine Mail oder einen Brief an mich. Jede
Zuschrift wird auf Wunsch natürlich vertraulich behandelt.
Danke. Jetzt noch eine wichtige offizielle Ankündigung
bzw. Einladung:
11.
Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit
Wahl eines Protokollführers
Annahme der Tagesordnung
Annahme bzw. Ergänzung des Protokolls der GV 2009
(Feldkirch, Vorarlberg), veröffentlicht in topIQ 348 (März
2010, also diese Ausgabe)
Bericht des Vorstands
Bericht der Kassaprüfer
Entlastung des Vorstands auf Antrag der Kassaprüfer
Wahl der Kassaprüfer für das Geschäftsjahr 2010
Statuten: Gesamtvorlage unserer Statuten, die auf
Grund formaler Mängel angepasst werden mussten.
Sonstige Anträge: müssen bis spätestens einen
Monat vor der Generalversammlung in meinem Besitz
sein.
Ort und Zeit der Generalversammlung 2011, evtl.
Vorauswahl auch schon für 2012
Allfälliges
Ich ersuche um Kenntnisnahme und zahlreiches Erscheinen. Danke. Rudi Challupner, Vorsitzender
REPORTAGE Seite 32
Freitag, 1. Jänner 2010
REPORTAGE Freitag, 1. Jänner 2010
Seite 33
Kleine
K
leine G
Genies
enies
Sie sind intelligenter als die
anderen. Und trotzdem –
oder gerade deshalb – oft
Außenseiter. Hochbegabte
Kinder sowie Jugendliche
zwischen Lust und Frust...
ochkonzentriert fixiert
Alina
das
Schachbrett,
unglaublich schnell sausen ihre Hände über das
Feld, versetzen Bauern,
Türme, Läufer, schlagen die
gegnerischen Figuren und
klopfen dazwischen immer
wieder auf die Stoppuhr.
Wenn die Neunjährige mit
ihrem Vater eine Partie
Blitzschach spielt, bleibt
kaum Zeit zum Nachdenken. Aber das ist für die
Volksschülerin überhaupt
kein Problem, immerhin ist
sie bereits Wiener Landesmeisterin und trainiert auch
täglich. Sie übt aber auch jeden Tag fleißig Geige und
Klavier, kann selbst dem
Didgeridoo Töne entlocken, lernt Chinesisch, geht
in eine Schauspielschule
und zum Taekwondo und
hat beim Golf bereits die
Turnierreife erreicht.
Und das alles absolviert
die Neunjährige mit einer
großen Leichtigkeit. Ist sie
nicht ständig gefordert,
langweilt sie sich. So wie in
der Schule. „Wir wollten,
dass sie eine Klasse überspringt. Dafür war ein psychologischer Test notwen-
Eine weitere wichtige Änderung gibt es noch mitzuteilen:
Wie ja allgemein bekannt ist, braucht man für die Aufnahme in Mensa den Nachweis eines Intelligenzquotienten in
den oberen zwei Prozent der Bevölkerung. Man kann einen bereits absolvierten IQ-Test vorlegen oder, und dieses
Angebot nutzen die meisten Interessenten, man kann bei
Mensa einen Aufnahmetest machen. Es obliegt nun jeder
nationalen Mensa, ob sie bei der Auswertung des Tests
der Empfehlung von Mensa International folgt und dem Interessenten nur „bestanden“ bzw. „leider nicht bestanden“
mitteilt oder ob auch der IQ-Wert und der Prozentrang angegeben werden.
Bislang hat sich die Vorgehensweise schon einige Male
geändert. In den letzten Jahren wurde der Test nur mit „bestanden“ bzw. „nicht bestanden“ bewertet. Der Hauptgrund
dafür: Wir verwenden nur Kurzformen bekannter IQ-Tests
als Aufnahmetest. Diese Kurzformen ermöglichen eine
ausreichend gute Bestimmung der Mensa-Fähigkeit, aber
sie ermöglichen keine sehr genaue Bestimmung des IQWerts. Um es einfach zu sagen: Den Prozentrang wissen
wir, aber den Promillerang nicht. Ob jetzt jemand 98,7 %
oder 98,8 % erreicht – das kann nicht mit Bestimmtheit
gesagt werden. Daher haben wir das auch nicht mitgeteilt.
Daher machen wir auch „nur“ einen „Aufnahmetest“ und
keinen „IQ-Test“. Die Durchführung sowie die genaue Auswertung eines IQ-Tests (inkl. Intelligenzprofil, Fähigkeiten,
Begabungen, Neigungen, etc.) fällt in das Aufgabengebiet
eines Psychologen und wird von uns nicht angeboten.
Da aber zahlreiche Interessenten mehr Information erhalten
wollen, und nicht nur bestanden / nicht bestanden, haben
wir (Vorstand) in einer Abstimmung am 3. Dezember 2009
beschlossen, als Service an unseren Interessenten ab sofort wieder Prozentrang und IQ-Wert mitzuteilen.
Aber bitte sprecht dennoch in allen Aussendungen und
Vorträgen immer nur und ausschließlich, so wie bisher,
vom „Aufnahmetest“. Wir bieten unverändert keinen kompletten IQ-Test samt Auswertung an.
Herzliche Grüße, euer RUDI
Freunde hat das Mädchen, das sich sehr gewählt
ausdrückt und so gar nicht
nach einer Neunjährigen
klingt, viele. Versichert sie.
Und auch der Vater betont:
„Sie ist total integriert und
auch sehr beliebt.“
Davon konnte Gudrun
lange nur träumen. „Ich hab
lange versucht dazuzugehören, aber keiner wollte neben mir sitzen oder auch
sonst etwas mit mir zu tun
haben. Ich war einfach anders als die anderen im normalen Gymnasium“, erzählt die 15-Jährige über
die Jahre in der Unterstufe.
Sofort kommen die vielen
bitteren Erinnerungen über
ihre Zeit als Außenseiterin
wieder hoch.
Von den Mitschülern
immer ausgegrenzt
Wie etwa auf der Sportwoche. Weil ihr so langweilig war, startete sie gemeinsam mit einer anderen,
ebenfalls
hochbegabten
Schülerin ein chemisches
Experiment. Mit Windeln
erzeugten die Mädchen
Kunstschnee, sie hatten jede Menge Spaß und freuten
sich über das gelungene Ergebnis. Doch bei den ande-
Alina (9)
spielt jeden
Tag Geige –
ebenso wie
Klavier und
Schach. Sie
hat auch die
Turnierreife
beim Golf.
ren ernteten sie dafür nur
Unverständnis und wurden
noch mehr ausgegrenzt.
Jetzt ist Gudrun in einer
Schule für Hochbegabte.
Wie es dort ist? „Cool“,
grinst die 15-Jährige, denn
nur unter ihresgleichen
fühlt sie sich wohl. „Da
kann ich mich entspannen
und muss mich nicht bremsen. Denn die wissen ja alle
dasselbe.“ Von „normalen“
Teenager-Vergnügungen,
wie Partys, Disco, Getuschel über das andere Geschlecht oder Star-Schwärmereien, will Gudrun nichts
wissen. „Einmal war ich auf
so einem Fest, das war total
langweilig, weil alle betrunken waren und man sich
nicht mehr vernünftig unterhalten konnte“. Die Par-
tys der Hochbegabten sehen
so aus: Alle sitzen im Kreis
und reden, reden und reden.
Von Alkohol hält auch
der
15-jährige
Philipp
„Die Kinder sind
keine Streber!“
Frau Heil, Sie arbeiten
viel mit hochbegabten
Schülern. Wie merken Eltern, dass ihre Kinder klüger sind als andere?
Die Hochbegabung äußert sich oft schon sehr
früh. Ein Test bietet Hil-
nichts. Der Jugendliche mit
der modernen Strubbel-Frisur musste in seiner alten
Schule lange gegen sein
Streber-Image ankämpfen.
fe. Aber gerade bei Mädchen wird Hochbegabung
oft nicht erkannt. Wer hinterfragt schon ein ruhiges,
braves Kind, das nur Einser
schreibt? Burschen sind
meist auffälliger.
Wie lernen Hochbegabte?
Wesentlich vernetzter, sie
denken an mehrere Dinge
gleichzeitig. Aber sie sind
keine Streber. Denn wozu
soll man lernen, wenn man
es ja ohnehin mitkriegt?
Welche Probleme gibt es
im Alltag?
Ohne Erfolg. Jetzt besucht
auch er die Sir Karl Popper
Schule für Begabte in WienWieden. Hier kommt nur
rein, wer einen hohen IQ
hat. Die Anforderungen
sind hoch, ab der siebenten
Klasse beginnen viele Schüler bereits mit dem Studium. Ob Architektur-Liebhaber Philipp das auch machen wird, steht noch nicht
fest, einen Plan, was er mit
seiner hohen Intelligenz anstellen wird, hat er noch
nicht. Nur so viel ist klar:
auf jeden Fall studieren.
Mittlerweile ist ihre Begabung für Gudrun und
Philipp keine Last mehr –
sie bleiben halt unter sich.
Gerlinde Heil
ist im
Vorstand
von Mensa, einem
Verein
für kluge
Menschen.
Viele geben sich dümmer als sie sind und leisten bewusst weniger. Immerhin ist es ja viel cooler, einen Fünfer zu haben als einen Einser.
MENSA ÖSTERREICH IN DEN MEDIEN
Peter Kemptner
Gleich drei Mal war Mensa Österreich seit
Erscheinen des letzten topIQ in großen österreichischen Tageszeitungen prominent vertreten.
E
ine volle Doppelseite widmete die Krone am 1. Jänner hochbegabten Kindern. Zitat: „Kleine Genies
sind intelligenter als die anderen. Und trotzdem –
oder gerade deshalb – oft Außenseiter. Hochbegabte Kinder sowie Jugendliche zwischen Lust und Frust...“
Ein Interview mit Gerlinde Heil, Mensa Österreich Vorstandsmitglied für Intelligenzförderung, ergänzt den Beitrag.
Ebenfalls sehr ausführlich
fiel ein Beitrag in der Tiroler
Tageszeitung vom 23. Jänner aus, in dem Mensa sehr
gut vorgestellt wurde.
66. Jahrgang | Nummer 22 | Samstag, 23. Jänner 2010
Denkt man an Intelligenz, fällt einem automatisch Albert Einstein ein: Der Physiker begründete die Relativitätstheorie.
Foto: Keystone
Ab 130 ist man dabei
Der Tiroler Ableger des Vereins Mensa sucht neue Mitglieder. Einzige Bedingung:
Interessierte müssen einen IQ über 130 aufweisen – sprich, hochintelligent sein.
Gut geschrieben und gespickt mit Zitaten des neuen LocSec Jakob Schiechtl
kann dieser Artikel dazu beitragen, das Interesse an unserem Verein im Westen zu
beleben.
16
LOKALES
www.woche.at
3. FEBRUAR 2010
?
Paul Bacon und Thomas Magnet (v. l.)
suchen hochintelligente Mitglieder für
Foto: KK
den Verein Mensa.
A
B
C
D
Beispiel für IQ-Test-Aufgabe: Welches Bild aus der zweiten Reihe ist logische Fortsetzung der ersten Reihe?
Bei 130 geht’s erst richtig los
Der Verein Mensa sucht
steirische Schlaumeier.
Bewerber müssen einen
IQ von über 130 haben.
[email protected]
I
n so manchem Steirer könnte ein Genie schlummern.
Immerhin: Zwei Prozent der
Bevölkerung zählen rein rechnerisch zu den hochintelligenten Personen. Das Potenzial da-
Abb. 1
Abb. 2
für hätten in unserem Bundesland also rund 24.000 Menschen. Und genau diese will der
Verein Mensa ansprechen, erklären Thomas Magnet und Paul Bacon. „In der Steiermark haben
wir derzeit 30 Mitglieder, wir
sind aber eifrig auf der Suche
nach neuen“, hoffen Bacon und
Magnet auf intelligenten Nachwuchs. Dieser muss allerdings
eine Hürde überwinden, um im
Verein mitmachen zu können.
Voraussetzung ist ein Mindest-
Abb. 3
Gewusst? Wenn Abbildung 1 eine Zeit von 2 Uhr darstellt und Abbildung 2 in weiterer Folge 3 Uhr bedeutet, wie spät ist es dann auf Abbildung 3?
Intelligenzquotient von 130.
Das ist immerhin um 30 mehr
als beim Durchschnitt.
• Als Elite sieht man sich deswegen aber nicht: „Intelligenz
sehen wir als Talent, als Begabung. Sie hat mit Bildung
nichts zu tun. Wissensfragen
sind auch nicht Teil des Intelligenztests, der als Aufnahmeprüfung dient“, so Magnet. Die
Mitglieder haben übrigens ein
ehrgeiziges Ziel: Neben der Erforschung von Intelligenz soll
das eigene Können auch zum
Wohl der Allgemeinheit eingesetzt werden.
Perfekt seien „Mensianer“deswegen nicht, schmunzeln die
beiden: „Wir haben große Mühe beim Lernen, das Konzentrieren beim Speichern von reinen
Wissensfragen fällt uns schwer.“
Intelligenz
Der Verein Mensa
Mensa wurde 1946 in Großbritannien gegründet. In Österreich gibt es 600 Mitglieder, weltweit 100.000. Diese kommen
aus allen gesellschaftlichen Schichten,
vom Taxifahrer über den Callcenter-Mitarbeiter bis zum Akademiker.
Wissenswertes
Genie Albert Einstein hatte einen IQ von
225. Im Verein Mensa spricht man nicht
über die Höhe seines IQ.
Aufnahme & Kontakt
Der Test kostet 44 Euro, man kann auch
einen vom Psychologen mitbringen. Mitgliedsbeitrag/Jahr: 66 Euro (Familien),
44 Euro (Normalpreis), 33 Euro (Studenten), 22 Euro (Schüler). Mail an: [email protected] (Andreas Pichler).
Auflösung:
Beispiel 1: C
Beispiel 2: 4 Uhr
Von Irene Rapp
Innsbruck – Rund 700.000
Menschen leben in Tirol. Rein
theoretisch könnten 14.000
davon Mitglied im Verein
Mensa sein – sprich, sie weisen sich durch Hochintelligenz aus. „Der Durchschnittsösterreicher hat einen IQ von
100. Zwei Prozent der Österreicher liegen jedoch über
130, sie sind hochintelligent“,
erklärt Jakob Schiechtl, Leiter
von Mensa Tirol.
Bei einem Intelligenzquotienten von 130 liegt also die
Hürde für den Eintritt in den
Verein, dem hierzulande 27
Menschen angehören, österreichweit sind es an die 600.
Allerdings besteht die kleine
Gruppe nicht nur aus Akademikern. „Wir sind bunt
gemischt, Junge und Ältere,
darunter u. a. Universitätsabsolventen, Schüler und Handwerker“, sagt Schiechtl.
Er selbst sei 2007 auf Mensa gestoßen. „Ich wollte wissen, ob ich den Aufnahmetest
schaffe“, erzählt der Schönwieser, der an der Uni Innsbruck als Univ.-Ass. am Institut für Römisches Recht sein
Geld verdient. Der lange Test,
mit dem der Intelligenzquotient erhoben wird und der Bedingung für eine Aufnahme in
den Verein ist, stellte sich jedoch als alles andere als einfach heraus. Und so war sich
Schiechtl lange gar „nicht sicher, ob ich ihn überhaupt
bestehe“.
Bei dem standardisierten
?
A
B
C
D
E
Ein Beispiel für eine Aufgabe des IQ-Tests: Welches Bild aus der zweiten Reihe ist die logische Fortsetzung der ersten Reihe? Lösung unten.
Verfahren geht es vor allem
um bildliches und räumliches
Fassungsvermögen sowie logisches Denken. So müssen
geometrische Bilderreihen
fortgesetzt und Rechenaufgaben gelöst werden.
Allgemeinwissen wird
grundsätzlich nicht abgefragt –
„dadurch sollen Bildungsnachteile ausgeglichen werden“, nennt Schiechtl den
Grund. So wäre es denkbar,
dass ein laut Test hochintelligenter Mensch nicht wisse,
wer der britische Premierminister sei. Oder wie Jakob
Schiechtl ein Problem mit dem
Verschicken von SMS hat –
„ja, da bin ich ein Analphabet“, lacht er.
Ebenfalls kein Thema beim
IQ-Test ist emotionale Intelligenz. „Der IQ sagt nichts über
den Charakter eines Menschen aus“, bringt es Schiechtl
auf den Punkt. Sprich: Mensianer können „umgänglich
Der Intelligenzquotient sagt über die
Persönlichkeit und den
Charakter
eines Menschen gar
nichts aus.“
Jakob Schiechtl
Foto: Privat
oder schwierig, bedacht oder
leichtsinnig“ sein.
Trotz dieser Unterschiede eint die Mensianer eine
Herausforderung, der sich
schon die Gründer des Vereins gestellt haben: 1946 in
Großbritannien ins Leben gerufen, sollte Mensa u. a. ein
Hort sein für Menschen, deren Intelligenz zum Nutzen
der Menschheit zum Einsatz
kommt. „Natürlich gibt es
auch bei uns Auffassungsunterschiede. Aber solche
Gegensätze können durch
Argumentation überbrückt
werden. Und diese vermittelnde Denkweise kann man
dann nach außen tragen“, so
Schiechtl.
Montage: TT
Um die Diskussionen im Tiroler Mensa-Verein noch anregender zu gestalten, ist man
daher auf der Suche nach
Gleichgesinnten. „Wir könnten unseren Mitgliederstand
etwa um das 500fache steigern“, rechnet Schiechtl aus.
Möglichkeit zur Teilnahme
an Einstiegstests gäbe es in
Tirol immer wieder. Und wer
nur einmal abchecken will,
ob er bei diesem überhaupt
eine Chance hätte, kann einfach über das Internet einen
Mini-Test absolvieren.
Nähere Informationen:
www.mensa.at
Die Lösung lautet D
NEUE VORGEHENSWEISE BEI DER TEST-AUSWERTUNG
dig, bei dem dann herauskam, dass Alina einen IQ
über 135 hat“, sagt Vater
Sascha Mundstein. Alina
blieb trotzdem in der Klasse
und tobt sich jetzt intellektuell halt am Nachmittag
und in den Ferien aus.
Gudrun
(15) liest oft
drei Bücher
auf einmal.
Alle ihre
Freunde
sind auch
hochbegabt.
Fotos: Martin A. Jöchl (2), Klemens Groh (2)
H
Philipp (15)
besuchte
schon vor
Jahren die
Begabtenprogramme.
Seine große
Leidenschaft ist
die Architektur. In
seiner
Schule haben alle einen hohen
IQ – dort
fühlt er sich
wohl. Am 3. Februar erschien
schließlich ein Artikel in der
Grazer Woche. Neben Zitaten von Paul Bacon und
LocSec Thomas Magnet
interessant: Eine Aussage
zum Ziel, dass Hochintelligente ihre Begabung auch
zum Wohl der Menschheit
einsetzen sollen.
Aus Platzgründen können wir die Artikel leider nicht in voller
Länge wiedergeben. Sie sind jedoch im Pressespiegel auf
www.mensa.at sowie auf www.mensa-aktiv.net jederzeit
nachzulesen.
topIQ
7
LocSec: Bernd Haselgruber
LocSec: Jakob Schiechtl
BURGENLAND
TIROL
AUFRUF ZUM KOMMEN
EINSTANDSTREFFEN UND AUSBLICK
Die kleine und über ein sehr langgestrecktes
Bundesland
verstreute Lokalgruppe trifft sich
jeden zweiten Montag im Monat im
Gasthof zur Linde in Neufeld an der
Leitha.
Am 16.1.2010 gaben sich bei einem Treffen im Gasthof Bogner in
Absam mehrere Tiroler Mensianer
die Ehre. Ich hatte die Freude, sowohl bekannte als auch neue Gesichter zu sehen. Anfänglich lag der
thematische Schwerpunkt auf der
zukünftigen Gestaltung unseres Vereinslebens. Dieser wich
dann aber nach Behandlung der anstehenden Punkte einem
vergnüglichen und kurzweiligen Beisammensein mit einem
gemütlichen Ausklang.
Das ist übrigens auch von Niederösterreich und Wien aus
nicht weit, und Mitglieder aus Nachbar-Lokalgruppen sind
stets willkommen. Näheres dazu findet ihr im Terminteil.
Liebe Grüße,
Bernd
Aufgrund dessen haben wir vereinbart, uns das nächste Mal
im April 2010 zu treffen. Eine rechtzeitige Terminbekanntgabe
folgt noch.
LocSec: Peter Kemptner
Inzwischen viele Grüße und alles Gute!
Jakob
SALZBURG
LocSec: Karina Leitner
WENIG BESUCH, NEUES LOKAL
Der Besuch der Salzburger Weihnachtsmärkte am 20.12. und der
Glöcklerlauf am 5.1. waren leider
nur mäßig besucht.
Gleiches gilt für das MENSA Salzburg Café am Monatsende. Das findet ab März in einem anderen Lokal statt,
dem Times in der Paris-Lodron-Straße. Bis zum Charming
werden wir entscheiden, ob wir ab Juni einen anderen
Wochentag wählen.
Liebe Grüße aus der Mozartstadt,
Peter
topIQ
8
OBERÖSTERREICH
OBERÖSTERREICH 2009
Das vergangene Jahr war ein
sehr aktives in Oberösterreich. An
Stammtischen und bei MensaKulinarisch-Treffen gab es 21-mal
die Möglichkeit zum fröhlichen
Beisammensein, die von Mitgliedern insgesamt 154-mal, von Gästen 24-mal und darunter
von Kindern 9-mal genutzt wurde.
Berichte aus den
LOKALGRUPPEN
MENSA Österreich
Foto: Peter Kemptner
Foto: Peter Kemptner
LocSec: Thomas Magnet
Zusätzlich gab es 11 Sonderveranstaltungen wie Brunch,
Wanderungen, Exkursionen, Bowling und Kinobesuche,
die 58 Teilnehmer anlocken konnten. Über einige der Sonderveranstaltungen wurde im letzten Jahr bereits berichtet.
Auch für das heurige Jahr sind natürlich wieder alle
Ideen und Vorschläge für Vorträge, Exkursionen und
sonstige Unternehmungen herzlich willkommen!
Alle Termine, kurzfristige Änderungen und spontane Aktivitäten sind im Veranstaltungskalender unter www.mensaooe.at zu finden.
Liebe Grüße,
Karina
STEIERMARK
STAMMTISCH JEWEILS AM 6.
Beim Stammtisch am 6. des
Monats kann man den Arbeitstag
mit sinnvollen Gesprächen ausklingen lassen.
Ich bitte um Anmeldung telefonisch unter 0660 46 37
681 oder per E-Mail: [email protected]. Bei weniger
als drei Teilnehmern sage ich den Termin telefonisch am
Vortag ab. Treffpunkt örtlich: die Eschenlaube in der Glacisstraße in Graz, zeitlich: 20:00 Uhr.
LocSec: Dieter Fleiß
Wir sehen uns beim Stammtisch, euer Lokalsekretär
Thomas
KÄRNTEN
WINTER IN KÄRNTEN
Hallo Mensaner! Wie wäre es mit
einem Schitag oder gar Schiurlaub
bei einer Mensafamilie in Kärnten?
Kunst und Kulinarik verbunden mit
herrlichem Schivergnügen „vor der
Haustüre“.
LocSec: Tassilo Halbritter
NIEDERÖSTERREICH
Zusammenkunft nach Absprache.
WEITERHIN KEINE EXKURSIONEN
art-lodge ****
K. Liesenfeld-Jordan & D. Liesenfeld GesbR
Verditzerstr. 52
A 9542 Verditz/Afritz
Tel: 0043-(0)4247- 29970
www.art-lodge.com
Wie schon in den vorigen topIQs
angekündigt, gibt es derzeit keine Veranstaltungen in Niederösterreich – mangels überschäumenden Interesses!
Liebe Grüße,
Dieter
Liebe Grüße,
Tassilo
topIQ
9
Berichte aus den
LOKALGRUPPEN
MENSA Österreich
Foto: Thomas Klausner
Foto: Thomas Klausner
LocSec: Johannes Wagner
VORARLBERG
IM WESTEN NICHTS NEUES
Der Stammtischtermin bleibt
wie gehabt am ersten Montag
des Monats im Schützenhaus in
Feldkirch, in der Nähe der Schattenburg.
Fotos: Roland Ludwig
Zu unserem jährlichen Weihnachtsessen am 5. Jänner
trafen sich zahlreiche Mitglieder.
Liebe Grüße aus dem „Wilden Westen“, euer Lokalsekretär
Johannes Wagner
LocSecs: Jan Haase & Roland Ludwig
WIEN
NEUES AUS WIEN
Weiterhin gibt es in Wien viele Veranstaltungen – hier ein Rückblick,
der hoffentlich Lust auf die kommenden macht (die meisten an fixen Montagen im Monat). Sie sind
auf www.mensa-wien.at zu finden.
Bei der gewohnt lustigen Jahresabschlussfeier 2009 gab
es außer dem Wichteln auch einen Rätselwettbewerb, in
dem u.a. ein Papierturm zu bauen war. Sieger wurde das
studSIG-Team (Bild rechts oben).
In den von Samuel Ferraz-Leite organisierten Vorträgen
folgte eine interessierte Zuhörerschaft im Jänner den Ausführungen von Univ.Ass. Jakob Pietschnig (Bild rechts) zu
topIQ
10
unserem Kernthema Intelligenzforschung. Im Februar hörten wir schon zum zweiten Mal einen prominenten Physiker
– Prof. Heinz Oberhummer zu seinem Bestseller „Kann das
alles Zufall sein?“. Die Spieleabende, die Mensa-Cafés jeden letzten Samstag im Monat und der Brunch bei Roland
hatten guten Zulauf.
Die SIGnema reiste auf einen fernen Planeten im Film Avatar, die GrauSIG zu den Toten im Wiener Bestattungsmuseum, und die EsSIG machte einen kulinarischen Abstecher
nach Tirol. Die TarockSIG-Abende finden ab jetzt einmal
monatlich mit der Hietzinger Tarockrunde (mittwochs ab 18
Uhr) statt. Neu hinzugestoßen ist die MuSIG von Wolfgang
Jaschke. Mehr über ihre Veranstaltungen lest ihr ab Seite 22.
Mittlerweile fixiert wurde das reichhaltige Programm des
Charmings und eine eigene Website dafür eingerichtet. Die
Details und die Anmeldemodalitäten findet ihr auf Seite 31.
Herzliche Grüße aus Wien,
euer Jan Haase
GLÜCKWUNSCH,
DU BIST EIN ASPIE!
Gerlinde Heil
Mit diesen Worten leitet der englische Entwicklungspsychologe und AspergerSpezialist Tony Attwood gerne seine Diagnosegespräche ein: Das Asperger-Syndrom als
Garant für eine interessante Persönlichkeitsstruktur. Und die kann durchaus positiv sein.
B
eschrieben wird das Spektrum erstmals
1926 von der Kinderneurologin Grunja
Sucharewa – allerdings zur Schizophrenie
gerechnet. In seiner Habilitationsschrift beschäftigt sich der Kinderarzt Hans Asperger 1944 mit vier Jungen: Sie sind normal
oder überdurchschnittlich intelligent, verfügen über einen
ausgezeichneten Umgang mit Sprache und können trotzdem nicht in entsprechendem Maße sozial kommunizieren.
Asperger nennt dieses Spektrum „autistische Psychopathie“. Erst 1981 ordnet die
Psychiaterin Lorna Wing diese
Störung ins Autismusspektrum ein und benennt sie nach
Hans Asperger. Daher wird
das Syndrom auch erst 1991
in das ICD (International Statistical Classification of Diseases
and Related Health Problems,
Hans Asperger
Medizinisches Klassifikationssystem der WHO) eingeordnet, 1994 folgt die Aufnahme
in das DSM-IV (Diagnostic and Statistical Manual of Mental
Disorders, Klassifikationssystem der American Psychiatric
Association). Erst damit ist das Asperger-Syndrom „offiziell“
als eigenständige Störung verankert.
ASPERGER-STECKBRIEF
Viele Autoren beschreiben es, viele Studien und Statistiken
„vermessen“ es. Asperger-Betroffene bleiben aber immer
noch Individuen. Einige Nenner lassen sich zwar finden,
„gemeinsam“ müssen sie aber nicht immer sein.
•
•
•
•
•
Soziale Beeinträchtigung kann im fehlenden Wunsch
oder in der fehlenden Fähigkeit bestehen, mit anderen
zu interagieren.
Oft sind die Interessen eingegrenzt und widmen sich
wenigen Gebieten, dafür umso intensiver.
Die Wahrnehmung konzentriert sich auf Details, weniger auf Gesamtblick.
Die Sprache ist häufig besonders formell und gewählt,
die Sprachmelodie wirkt monoton.
Nonverbale Kommunikationsprobleme zeigen sich in
der Vermeidung von Blickkontakt, schwer interpretierbarer Körpersprache und Problemen damit, Metaphern oder Gleichnisse zu verstehen. Das „Zwischenden-Zeilen-Lesen“ ist fast unmöglich.
Ausführliche Kriterien nennen der ICD und der DSM-IV.
UND WOHER KOMMT´S?
Nun, wie bei vielen Auffälligkeiten: Nix Genaues weiß man
nicht. Noch nicht.
Allerdings: Eine familiäre Häufung ist eindeutig. Und man
vermutet, dass eine Entwicklungsstörung die neuronalen
Netze anders „verdrahtet“ als bei den meisten Menschen.
Da die Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen, von der Forschung bereits lokalisiert ist, vermutet man bei Asperger-Betroffenen eine Störung in diesen
Bereichen, ebenso in den Bereichen, die das Verhalten
steuern. Damit fallen also die Areale präfrontaler Kortex, die
Amygdala und der Temporallappen unter „verdächtig“. Ein
Beispiel für die sehr interessierte Forschung: Allan Snyder,
Sydney, hat dazu durch transkraniale Magnetstimulation
der Temporallappen an Versuchspersonen, die nicht von
Asperger betroffen sind, Asperger-Merkmale hervorgerufen: Die Personen konnten nach der Stimulation für kurze
Zeit wesentlich detailreicher wahrnehmen und ihre Gedächtnisleistung deutlich steigern.
INSIDE ASPERGER
Intellektuell sind Asperger-Betroffene nicht beeinträchtigt,
Hochbegabung ist durchaus möglich. Darum wird das
Syndrom auch erst nach dem dritten Lebensjahr manifest:
Erst dann beginnen Kinder soziale Kontakte zu erfahren
und zu festigen. Für Menschen mit Asperger-Syndrom ist
es schwierig, manchmal auch unmöglich, sich in andere
Menschen hineinzuversetzen; sie können Verhaltensweisen nicht interpretieren oder nachvollziehen. Sie wirken daher sehr ich-bezogen – Handlungen des Gegenübers können nicht als Reaktion auf eigene Handlungen verstanden
werden, sondern sie scheinen dem Asperger-Betroffenen
völlig unabhängig und daher auch unverständlich und iso-
Neuron © Ethan Hein
topIQ
11
liert im Raum zu stehen. Freundschaften sind nur schwer
zu schließen und sehr anstrengend zu halten.
Größte Probleme bestehen auch durch die Reizüberflutung: Der Filter, der uns alles „Unwichtige“ ausblenden
lässt, steht Menschen mit Asperger nicht zur Verfügung.
Dieser Filter wird auch „Inattentional Blindness“ genannt
und hilft uns, Zusammenhänge wahrzunehmen, wo Menschen mit Asperger in erster Linie Details sehen. Ein Beispiel dazu sind Navon-Aufgaben:
A
A
A
A
AAAAA
A
A
A
A
Während die meisten Menschen in dieser
Aufgabe in erster Linie ein H wahrnehmen
und dann erst registrieren, dass es aus A
gebildet ist, erkennen Asperger-Betroffene
nur Reihen und Spalten von A.
ASPERGER ALS QUALITÄTSMERKMAL
Gerade diese Detailwahrnehmung, gepaart mit der sehr
präzisen Sprache und der oft hohen Intelligenz, macht
Menschen mit Asperger für viele Gebiete besonders wertvoll: Korrekturlesen, zum Beispiel, funktioniert viel präziser,
alle Tätigkeiten, die große Genauigkeit und Detailtreue verlangen, sind ideal mit Asperger-Betroffenen besetzt. Die
dänische Firma „BOAS Specialister“ zum Beispiel, hat sich
auf die Vermittlung hochbegabter Asperger-Betroffener
spezialisiert und ist dabei, wegen des enormen Erfolges in
mehreren europäischen Ländern Töchter zu gründen.
Der irische Kinderpsychiater Michael Fitzgerald versucht
genauso wie die Forscher Christopher Gillberg und Oliver
Sacks die Lebensläufe von Künstlern und Wissenschaftern
auf Asperger zu untersuchen: Es scheint, als wäre gerade
Kreativität oft mit Asperger verknüpft. Das Bedürfnis, sich
auf winzigste Details zu konzentrieren, unterstützt natürlich
genauso wie perfekte Dokumentation die Arbeitsweise eines Wissenschafters. Die Treue zum Detail lässt sich auch
an Gesetzen und Regeln festmachen: Menschen mit Asperger sind signifikant selten bewusste Gesetzesbrecher
und sie werden sich akribisch an Hausordnungen oder
Vereinsstatuten halten.
Das Unverständnis für Ideen wie Täuschung oder Irreführung schätzen besonders Familien und Freunde von Asperger-Betroffenen – allerdings sollte man auch nicht auf
glaubhafte (!) soziale Lügen hoffen: „Diese Bluse ist wirklich
hässlich.“, ist keine Bösartigkeit, sondern eine Feststellung.
Und dass dieser Satz - coram publico bei der Begrüßung
einer Vortragenden gesprochen - unpassend sein kann,
das muss dem Asperger-Betroffenen erst gesagt werden.
© Urcomunicacion
topIQ
12
© Norma Desmond
UND DIE ANDERE SEITE?
Die Reizüberflutung kann aber – besonders bei Kindern,
die ihre eigenen „Bedienungsmechanismen“ noch nicht
restlos ausschöpfen können – auch zu häufigen Konzentrationsstörungen oder zu stark verkürzten Konzentrationsphasen führen: Der Asperger-Betroffene muss bewusst
jedes Detail in seiner Wahrnehmung nach Wichtigkeit
beurteilen. Dieses Problem äußert sich ähnlich wie bei
AD(H)S – hier kann es auch zu Überlappungen kommen.
Die andersartige Weise, Emotionen zu erkennen, verführt
die Umwelt auch dazu, Menschen mit Asperger als gefühllos zu empfinden: Natürlich ist das nicht so. AspergerBetroffene lieben und hassen genau so wie alle anderen
Leute, sie sind auch imstande, Beziehungen zu führen.
Allerdings ist die emotionale Interaktion nicht einfach:
Signale werden nicht interpretiert. Mangels restlosen Verständnisses der anderen bleibt das eigene Ich im Zentrum
der Aufmerksamkeit.
GEHT DAS WIEDER WEG?
Natürlich gibt es keine „Therapie“ des Asperger-Syndroms.
Aber: Wenn der Betroffene sehr belastet ist – zum Beispiel
durch Mobbing oder durch Kommunikationsprobleme –
dann bietet sich eine Verhaltenstherapie an. Auch ein Besuch beim Neurologen kann hilfreich sein, denn das Gefühl
des „Andersseins“ kann depressive Phasen auslösen.
Aber: Die Forschung geht davon aus, dass überhaupt
nur 50 % der Betroffenen identifiziert werden, die anderen
passen sich ihrer Umwelt an, gelten vielleicht als „schüchtern“ oder „still“ und führen ein völlig unauffälliges Leben.
Oft ist das Syndrom so schwach ausgeprägt, dass es die
Betroffenen nicht einmal selbst als störend wahrnehmen.
Auch Menschen, die ihre Diagnose kennen, brauchen selten Therapie. Sobald sie ihre Probleme einordnen können,
schaffen sie – dank der oft hohen Intelligenz – eine Nische,
in der sie gut leben können.
Wenn ihr auch den Eindruck habt, ihr könntet von Asperger
betroffen sein: Im Internet gibt es natürlich eine Reihe von
Checklisten und Selbsttests. Aber Achtung: Diese Tests
sind kaum zur Selbstbeurteilung geeignet, bei den meisten habe sogar ich (und ich bin schon aus Berufsgründen
äußerst kommunikativ und empathisch) auffällige Werte.
Wenn ihr Probleme habt, wendet euch bitte an einen Psychologen oder Neurologen, nur die können eine Diagnose
stellen!
INSIDE ASPERGER
LEBEN MIT DEM
ASPERGER-SYNDROM
Das Asperger-Syndrom (AS) wird häufig sehr spät diagnostiziert – oft erst nach
Jahrzehnten des Gefühls, anders zu sein oder sich „auf dem falschen Planeten“ zu
befinden. Die Diagnose ist meist mit dem Gefühl der Erleichterung verbunden, endlich
eine Erklärung für sein Anderssein gefunden zu haben. Matthias Huber, ein Schweizer Mensaner, ist mit Asperger bestens vertraut. Selbst von AS betroffen, arbeitet er
als Psychologe an der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Poliklinik in Bern, wo er
sich auf Autismus und AS spezialisiert hat. Das Gespräch mit Matthias führte Karin
Heiduck.
brauche formale Vorinformationen und konkrete Details, um
mich innerlich auf Gespräche oder Unternehmungen vorbereiten zu können, ich mag keine Überraschungen; in Gesprächen argumentiere ich mehr auf der Sachebene als auf
der Beziehungs- oder der sozialen Ebene, außer ich mache
mir aktiv bewusst, dass es im einen oder anderen Kontakt
vonnöten ist, auch auf andere Weise zu reagieren, im Gegensatz zu typischen Menschen, welche die soziale Ebene
vermutlich fast durchgängig und wohl auch unbewusst miteinbeziehen oder sie gar nicht miteinbeziehen müssen, weil
es keine Möglichkeit gibt, das Soziale vollkommen getrennt
vom Sachlichen zu betrachten.
K
Wir haben uns vor ca. einem Jahr, als ich mich sehr
intensiv mit dem Asperger-Syndrom beschäftigt
habe, kennen gelernt. Du bist persönlich von AS
betroffen. In welchen Situationen merkst du, dass du anders bist als die meisten Menschen in deinem Umfeld und
dieses Anderssein nicht (nur) auf deine Hochbegabung
zurückzuführen ist?
M
Meinst du mit ‚Umfeld a) das berufliche Umfeld,
b) das private Umfeld oder c) das zufällige Umfeld,
was je nachdem, mal beruflich oder privat sein
kann? Vielleicht ist diese Gegenfrage meinerseits eine der
Besonderheiten, nämlich, dass ich manchmal nicht intuitiv
weiß, wie eine Frage gemeint ist, dann mehrere Varianten im Kopf habe und überlegen muss, welche die wahrscheinlichste ist, um korrekt darauf antworten zu können.
Menschen, die „nur“ hochbegabt sind, erkennen in einer
offenen Frage vermutlich auch mehrere Möglichkeiten,
Varianten, wie die Frage verstanden werden könnte, doch
wissen sie meist intuitiv, welche davon die richtige oder
wahrscheinlichste ist. Im Folgenden gebe ich Antworten,
die mindestens einen der drei Bereiche a), b) oder c) betreffen, aber nicht immer den gleichen:
Ich brauche länger als andere, um mir Gesichter von Menschen merken zu können; ich verbringe Pausen alleine und
nicht mit den ArbeitskollegInnen; ich esse alleine in meinem
Büro zu Mittag anstatt in gemeinsamen Räumlichkeiten; ich
Ich ermüde aufgrund einer ausgeprägten Detailwahrnehmung sensorisch (v.a. akustisch und visuell), wohingegen
typisch wahrnehmende Menschen eher Überblicksmenschen sind und dadurch nicht alle Details wahrzunehmen
brauchen, um handlungsfähig zu sein. Ich bemerke kleinste
physikalische Veränderungen, sei es die Akustik in Räumen,
ein neues Möbelstück, Bücher, die nicht mehr am gleichen
Ort stehen wie Wochen zuvor, neue Kratzer auf Tischplatten
und Schatten- und Lichtwürfe auf Gegenständen. Die Liste
ließe sich nicht beliebig, aber noch einige Zeilen weiter verlängern.
Matthias im Selbstporträt
topIQ
13
K
Wo siehst du die größten
Schwierigkeiten, mit denen
AS-Betroffene zu kämpfen haben, und wie kann ihnen durch Therapie oder unterstützende Maßnahmen begegnet werden?
M
© curium
K
Warum ist es deiner Meinung
nach einfacher, mit offenen
Karten zu spielen, d.h. anderen Menschen mitzuteilen, dass du
AS hast?
Die größte Schwierigkeit ist
vermutlich, mit einer Besonderheit leben zu müssen, die
statistisch gesehen selten ist und teilweise fundamental anders, was das
Denken, Wahrnehmen, Gedächtnis,
die soziale Decodierung und die
Sprachverarbeitung anbelangt. Menschen mit hoher Intelligenz sind auch
selten, dennoch hat diese Gruppe
viel gemeinsam mit allen anderen
Menschen.
Begleitet werden sollten alle, die ein
Teil des Systems sind, in dem sich
das Kind oder der Jugendliche mit
M
Weil dadurch klarer wird,
warum ich mich teilweise anders verhalte und ausdrücke,
als es von der Umgebung erwartet
wird. Nicht-autistisch wahrnehmende Menschen haben es an sich, mit
ihrem eigenen Erfahrungshintergrund
Erklärungen dafür zu finden, warum
ich mich so oder so verhalte. Dass
diese Erklärungen weder auf mich
noch die meisten anderen mit AS zutreffen, ist ihnen nicht bewusst. Kann
ihnen auch nicht bewusst sein, denn
jeder denkt so, wie sich ihm (oder ihr)
seine (oder ihre) subjektive oder sozialisierte Wahrnehmung darstellt.
K
Wie erlebst du in deiner Arbeit
an der Poliklinik Kinder und Jugendliche bzw. deren Eltern,
wenn sie mit der Diagnose Asperger
konfrontiert sind?
M
Häufig löst sie bei den Eltern
ein Gefühl der Erleichterung
aus, weil sie eine Erklärung
haben für das Verhalten ihres Kindes
und auch für die Umwelt, die manchmal sehr negativ auf das besondere
Kind reagiert. Eltern werden oft beschuldigt oder verdächtigt, sie würden ihr Kind nicht gut erziehen oder
es zu wenig streng anpacken, dabei
sind die Eltern oft sehr bemüht, erziehungskompetent und auch kreativ im
Umgang mit ihrem Sohn oder ihrer
Tochter.
topIQ
14
© ZEDZAP-Nick
AS aufhält. Wissensvermittlung und
vor allem autismusspezifische Erklärungen brauchen auch die Eltern,
Lehrpersonen,
HeilpädagogInnen,
KinderärztInnen, MitschülerInnen, ArbeitgeberInnen etc. Ziel ist es, dass
beide Seiten - die AS- und die neurotypische (NT-) Seite - voneinander
lernen können, doch dazu braucht es
manchmal SpezialistInnen, die in der
Lage sind „zu übersetzen“.
schen mit Autismus gleich häufig
auftritt wie in der Normalpopulation.
Doch sollte berücksichtigt werden,
dass ein traditioneller IQ-Test bei
Menschen mit AS noch weniger aussagekräftig ist als bei Menschen ohne
Autismus. Viele AS-Betroffene werden, was die Intelligenz anbelangt, als
zu schwach eingeschätzt; nicht, weil
sie nicht intelligent(er) sind, sondern
weil ihre Flexibilität eingeschränkt ist.
Meiner Meinung nach misst man mit
dem IQ-Test oft nicht die Intelligenz
des AS-Menschen, sondern eher
den Flexibilitätsquotienten!
K
Ich habe in Vorbereitung auf
unser Interview unsere EmailKorrespondenz des letzten
Jahres ausgedruckt – sie füllt einen
ganzen Ordner, und Asperger ist nur
eines von vielen Themen, über die
wir uns ausgetauscht haben. Das
scheint einige Vorurteile zu widerlegen, z.B. dass Aspies nicht kommunikativ sind, dass sie auf Spezialinteressen fixiert und spätestens beim
dritten Satz bei ihrem Lieblingsthema
und davon nicht wieder abzubringen
sind. Ich habe bei dir auch nicht den
Eindruck, dass du weniger Gefühle hast oder diese weniger gut ausdrücken kannst als neurotypische
Menschen. Auch dieser Aspekt steht
in Kontrast zu dem, was in Büchern
über AS sehr häufig als Charakteristika angeführt wird.
M
Es wäre in der Tat fatal zu
glauben, Menschen mit AS
hätten kein Interesse an
Kommunikation oder, noch schlimmer, hätten keine Gefühle! Autismus
ist nichts Unmenschliches. Viele mit
AS können jedoch ihre Gefühle im di-
K
M
Wie häufig tritt AS bei Hochbegabten auf? Gibt es dazu
Statistiken?
Ich kenne keine spezifische
Statistik dazu, doch einige
ExpertInnen (z.B. Gillberg
aus Schweden) gehen davon aus,
dass die Hochbegabung bei Men-
© mikebaird
ner und dir in etwa gleich verteilt ist
und auf welche Kleinigkeiten, die NTs
intuitiv erfassen, du dich außerdem
konzentrieren musst.
topIQ
Interview
M
Mimik - schwierig zu decodieren
© Justin.Beck
rekten Kontakt mit einem Gegenüber
nicht auf die gleiche nonverbale Art
ausdrücken wie typische Menschen
es in der Lage sind zu tun. Kann also
ein typischer Mensch keine Mimik erkennen im Gesicht der AS-Person,
kommt der typische Mensch zu dem
Schluss, dass keine Gefühle vorhanden sind.
Dieses Beispiel zeigt, dass auch
NT-Menschen nur von sich aus auf
andere schließen können. Es wirkt
demnach auch in der „Normalpopulation“ eine Form von egozentrischer
Wahrnehmung, die andere Schlüsse
nicht zulässt.
K
In deinen Emails fallen mir immer wieder Formulierungen
auf, die auf eine starke Affinität zu Gesetzmäßigkeiten, Zahlen
und Messen hinweisen, z.B. deine
Aussage, dass ein Antwortmail nicht
genau gleich lang sein muss wie
das Ursprungsmail und hier keine
vollkommene Symmetrie notwendig
ist. Du hast auch einmal geschrieben, dass du in Gesprächen darauf
achtest, dass die Gesprächszeit zwischen deinem Kommunikationspart-
Musterhaftes, das Erkennen
von Gesetzmäßigkeiten und
das Berücksichtigen von
Kontexten und sozialen Wahrscheinlichkeiten helfen, die Welt besser einordnen zu können. Um sozial reagieren zu können, brauchen die meisten
Menschen keine Berechnungen,
keine Regeln oder Zeitmessungen;
sie reagieren intuitiv, „aus dem Bauch
heraus“. Menschen mit Autismus
fehlt oft diese Intuition, sodass sie alternativ dazu Muster und Gesetzmäßigkeiten brauchen oder generieren,
um vorhersehen zu können, welche
Verhaltensweisen ihrerseits adäquat
wären.
K
In einem Interview, das du einer
Journalistin des „Tages Anzeigers“, einer Zürcher Zeitung,
gegeben hast, ist ein spannender
Satz gefallen. Du hast gesagt, dass
Menschen mit Autismus ein Gesicht
wie einen Gegenstand betrachten. Wie wirkt sich das in einer Gesprächssituation aus?
M
Mit Gegenstand meine ich
nicht, dass ein Gesicht
nichts wert ist. Einige MRIStudien zeigten, dass bei Menschen
mit AS, die ein Gesicht betrachten,
jene Hirnareale aktiviert sind, die
sonst für das Erkennen von Objekten
genutzt werden. Bei NTs werden im
Gegensatz dazu Hirnareale aktiv, die
spezifisch sind für die Gesichtererkennung und für die Decodierung von
Gefühlen in Gesichtern.
Schaue ich in ein Gesicht, sehe ich,
dass sich verschiedene Muskeln bewegen, doch kann ich nicht sofort erkennen, ob es der Person gut geht,
ob sie noch interessiert ist am Dialog
oder ob sie gelangweilt ist. Um dies
in Erfahrung bringen zu können, muss
ich die gesprochenen Sätze analysieren. Meist kann ich mich besser konzentrieren, wenn ich die Gesichter
verschwommen anblicke, denn damit
reduziere ich die Informationsmenge.
Intere
In
Int
ntere
n
erre
er
e
essa
ssa
sss
sant
nt:
n
t: E
Ec
chs
hsena
hse
na
nar
arten
ten
n
Errn
Ern
E
rnst
st Hae
Hae
Ha
a cke
ckel
ck
kke
el 1904
90
9
04
4
K
Magst du den topIQ-Lesern
abschließend noch verraten,
mit welchen Spezialinteressen
du dich beschäftigst bzw. wovon du
Matthias Huber
Karin Heiduck
in deiner Kindheit und Jugend fasziniert warst?
M
Als Kind waren es unter
anderem Archäologie: Knochen und Mumien, Echsenarten, der Geographie-Atlas, wo ich
nach den Symbolen der Rohstoffe in
den verschiedenen Ländern gesucht
habe, auch die klimatischen Unterschiede, die Temperaturunterschiede
faszinierten mich. Dann die Dinosaurier (zu einer Zeit, wo es kaum Bücher
gab dazu und der Iguanodon aussah wie eine Mischung aus Elefant,
Stier und Flusspferd), die Muster von
Alu-Felgen von Autos, Rauchmelder
in Gebäuden, Filmlexika, Enzyklopädien, Guinness-Buch der Rekorde,
Körpergrößen und Jahrgänge von
Menschen, Intelligenzquotienten von
Menschen, Terminologien aller Art,
die Logik der Sprache, Gedankenexperimente und, bis heute, Ludwig
Wittgenstein…der ja bekanntlich aus
Österreich stammt!
K
Ludwig Wittgenstein hat in
Wien sehr deutliche Spuren
hinterlassen, denen man im
Rahmen des Charmings von Mensa
Österreich bestimmt ganz hervorragend nachspüren könnte. Wir würden uns freuen, dich im Mai in Wien
begrüßen zu dürfen!
Wenn ein Löwe sprechen
könnte, wir könnten ihn nicht
verstehen.
Ludwig Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen.
Eine von Matthias‘ Lieblingsaussagen von Wittgenstein.
topIQ
15
BEING EMPLOYED
WITH ASPERGER’S
SYNDROME
Michael Vestergaard Drejer arbeitet als IT-Consultant bei „BOAS Specialister“ (früher unter dem Namen „Specialisterne“ tätig), einem dänischen marktorientierten Computerunternehmen, das hauptsächlich Menschen mit Asperger-Syndrom beschäftigt.
Erst im Alter von 25 Jahren wurde bei Michael das Asperger-Syndrom diagnostiziert –
damit ist er leider kein Einzelfall. In diesem Beitrag schildert Michael, welche Erfahrungen er am Arbeitsplatz gemacht hat, was ihm und seinen KollegInnen besonders leicht
fällt und welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit er konstruktiv arbeiten
kann. Monika Bargmann
W
hen I was diagnosed with
Asperger’s Syndrome in 2003
at the age of 25,
I had already
pretty much given up hope of ever
finding and getting a job that was
right for me. All I had to show for my
job skills was a high school diploma
with a lousy grade average, and a
few exams which I barely passed
when I tried studying to become a
school teacher and when I tried getting a bachelor degree in English at
the university, neither of which I finished.
Apparently it is difficult for people
with Asperger’s Syndrome to get
a job or keeping a job, which was
exactly what I had experienced as
well. Fortunately, it does not have to
be like that. In fact, hiring aspies for
certain niche jobs can be of a great
mutual advantage both for the aspie
and for the company hiring.
I found such a job, through complete
and unbelievable luck by reading an
article about it in a local newspaper.
I started out in a 5-month trial period, where I was given assignments
that were designed to expose my
strengths and weaknesses regarding my work skills. Doing followups on assignments was important
and also discovering what sort of
work environment was optimal for
me. Personally I prefer to work in a
room without any direct, bright light,
and I don’t like to sit with my back
towards a door or where people can
look over my shoulder. These things
make me really uncomfortable and
distract me from my work.
After the trial period was over, the
company offered me a job as an
IT-consultant on flexi time, which
means I work 20 hours a week, 4
days a week, 5 hours a day, and get
Wednesdays off. I get paid as if I had
a normal full-time job, the company
pays me for the 20 hours a week I
actually work, and the local municipality pays the rest.
The company specializes in hiring
people with a diagnosis on the autism spectrum, so all my co-workers
are diagnosed as being on the spectrum, mainly as having Asperger’s
Syndrome.
GUNKL ÜBER ASPERGER
„Als ich das erste Mal von Autismus gehört habe,
hab ich mir gedacht:
He, das ist doch eine Perspektive. Es gibt da dieses Aspergersyndrom. Das ist sozusagen Autismus light. Da ist ein Symptom von der Krankheit,
dass man mit der Krankheit eigentlich ganz gut
leben kann. Wie wenn ein Eskimo eine Kamelhaar-Allergie hat. Das stört den auch nicht. Und
das Asperger-Syndrom – also ich glaub, da bin
ich dabei. Da hab ich eine Clubkarte“.
Quelle: Christina Böck: „Gunkl: Jetzt ist aber
Ruhe!“ In: Die Presse, 29. September 2006,
http://diepresse.com/home/kultur/news/92100/
topIQ
16
© Günther Paal
Foto: Gabriela Brandenstein
Our main niche area of expertise is
software testing. We test programs
and applications for use on the internet as well as software to be used
in other industries, for example software for windmills and software for
hospitals. Doing a methodical and
structured test of a piece of software
is something that fits right in with a lot
of the strengths of most aspies. We
are good at spotting even the most
minor irregularity that could potentially be a fatal flaw in the software,
this is something I have experienced
personally in my work, and that is
when I know I have done a good job.
The downsides of hiring aspies require a lot of patience on the employer’s
behalf. But having been employed
for over 2 years now, my experience
tells me that it is worth the patience.
First thing is that aspies have a lower
stress threshold, or we are worse
at recognizing the warning signs of
stress. This causes us to have a significantly higher number of sick days
than most people, and usually this
means the aspie gets fired. This is
a big mistake for the employer. Let
the aspie have a few days off to cool
down again, then talk to him and
find out what caused the meltdown.
Chances are it has something to do
with the work conditions not being
optimal. In my experience, under
optimal working conditions, an aspie
© BOAS
will work harder, faster, and better
than just about any NT’s out there,
out of sheer loyalty and personal
perfectionism.
Second thing is that potential clients
tend to be rather sceptical when they
hear that the employees are “disabled”. It does not matter to them
that the product they will be getting
in return will generally be of a higher quality and usually will be finished
quicker than if they got it somewhere
else.
(However, our prices are on competitive market terms. This is not a charity company; our services are not
cheap just because the employees
are diagnosed with autism.)
But work can be scarce, and these ‘quiet’ periods can be extremely
stressful for us, which leads back to
the first thing.
At the company where I work, we
have two main solutions for this situation. The first solution is a game
room where the employees can go
and play a game on a video game
console (in our case a Nintendo Wii).
The second solution is that the employer lets people go home early,
no strings attached, no reduction
in pay that day, just go home early,
get some rest, and come back tomorrow. When this happens to me,
I usually stay at the office until after
lunch and then go home (because
the lunch is pretty good at work
compared to my miserably empty
fridge at home).
I share an office with three other guys.
I think it is important to be aware of
who are put together in the same office. Obviously, if there’s somebody
you got a bad problem with that is
not going to get very productive. On
the other hand, if it is an aspie you
get along with too well, you probably
won’t get a lot of work done either.
It is a delicate balance, but it can be
done. The guy I get along with ‘too
well’ sits in the office next to mine.
We talk during breaks, or if neither
of us has anything better to do. The
guys I share the office with and I talk
more casually and maybe more often, but because we don’t have as
much in common, it is easier to focus on getting back to work.
IT-SPEZIALIST
bei BOAS
Dänemark
Michael Drejer
The feeling I get when I go home from
work, knowing that I have done a
good job, made a difference, contributed to business life as a professional, and getting paid and recognized
for my work, is incredible. I went from
having no hope back in 2006, to recently starting to think about how to
improve my career.
Having Asperger’s Syndrome does
not prevent us from getting jobs,
in fact it can be an advantage and
huge strength both to ourselves and
to the employers. The future of aspie
employment has never looked brighter than now, and I believe that this is
still just the beginning.
Dieser Beitrag wurde zuerst im
Weblog “Aspie teacher” veröffentlicht: (http://www.aspieteacher.com/
2009/09/being-employed-withaspergers-syndrome/).
Der Autor kann über http://twitter.
com/maialideth kontaktiert werden.
ASPIES IM NETZ
• http://autism.about.com/: umfangreiche Seite, besonders guter Einstieg,
laufende Aktualisierung und Ergänzung, Forum, eMail-Newsletter, RSSFeed
• http://www.wrongplanet.net/ und http://www.aspergersworld.com/:
große Communities für direkt oder indirekt von Asperger betroffene Menschen.
• http://twitter.com/librarymistress/aspie: Liste mit Asperger- oder Autismus-bezogenen Twitter-Accounts
• http://www.bloglines.com/public/librarymistress (Ordner nerds&geeks“):
Auswahl an einschlägigen Weblogs
• http://www.facebook.com/aspergersawarenesspage: Hier wird täglich
ein bestimmtes Thema zur Diskussion gestellt.
• http://www.aspies.at/ wird von einer Frau, deren Tochter Asperger-Syndrom hat, betreut
• http://www.beepworld.de/members/asperger/index.htm:
Selbsthilfegruppe für betroffene Erwachsene mit Sitz in Wien
• http://www.autistenhilfe.at/: Österreichische Autistenhilfe
• http://groups.yahoo.com/group/aspergers-mensa/: internationale Mensa-Diskussionsgruppe
zusammengestellt von Monika Bargmann
topIQ
17
WARUM
SAGST DU „KOMISCH“,
WENN DU „SELTSAM“ MEINST?
Aus dem Nähkästchen: Asperger, Hochbegabung und das Lernen .
E
r sieht im Prinzip aus
wie jeder 12-Jährige:
Jeans, Leiberl, Nikes.
Und doch, irgendetwas
ist anders: Als er mich
anlächelt, fletscht er die
Zähne. Und er sieht mich nicht an
dabei. Dann verstaut er sich auf dem
Sessel. Und sagt: „Der Hund riecht
übel.“ In der Schule gab es Zoff
beim Kurvenzeichnen: Parabelpunkte KÖNNEN nicht akzeptabel genau
verbunden werden, also radierte und
zeichnete und radierte und zeichnete er, bis der Lehrer schrie. „Warum
muss er immer so laut sein?“ Ich zeige ihm, wie man mit Millimeterpapier
und Kurvenlineal umgeht: Das entspannt. Leo ist hochbegabt. Und er
ist vom Asperger-Syndrom betroffen.
© Transguyjay
Und wenn der Hund stinkt, dann
sagt er es eben auch so.
ANDERE SCHWERPUNKTE IN DER
WAHRNEHMUNG
Leo weiß schon seit der Volksschule, dass er ein „Aspie“ ist: Er konnte
sich in der Klasse nicht zurechtfinden, verstand nicht, was er tun sollte
und wurde aggressiv. Die Lehrerin
vermutete Überforderung und schaltete gemeinsam mit den Eltern den
schulpsychologischen Dienst ein.
Nun, Leo war überfordert – aber von
der Situation, nicht vom Stoff.
Wenn ich ein Seminar über die
Wahrnehmung von Asperger-BetroftopIQ
18
fenen halte, spiele ich oft einen kleinen Film aus dem Klassenzimmer
vor: Eine alltägliche Situation. Ein
Junge betritt den Raum, sucht sein
Buch, findet es in der Schultasche
seiner Nachbarin, ein kleiner Streit
entsteht. Die Brille des Mädchens
landet auf dem Boden. Ich lasse die
Seminarteilnehmer den Inhalt kurz
zusammenfassen, das gelingt natürlich immer. Aber meine Frage lautet:
Welche Schuhe trug der Bub in der
dritten Reihe links?
Ein Kind mit Asperger hätte sofort
die Antwort parat: Es hätte die Schuhe des Buben genau so vorrangig
wahrgenommen wie das Buch in
der Schultasche des Mädchens.
Vielleicht hätte es – wenn es zum
Beispiel Schuhmodelle interessant
findet, auch die Priorität vertauscht.
Um eine Zusammenfassung des
Films gebeten, hätte es möglicherweise geantwortet: „Der Bub mit den
Pumas saß auf seinem Stuhl und
schaute aus dem Fenster.“ So, wie
die meisten Leute nicht abschätzen
können, dass ich nach der Farbe
der Schuhe frage (weil sie eben andere Schwerpunkte setzen), genau
so kann ein Aspie nicht abschätzen,
dass das, was die Lehrerin sagt, gerade wichtiger ist als der Vogel, der
am Fenster vorbeifliegt.
Außerdem nimmt er Handlungen und
Szenen als ein Stakkato an Wahrnehmungen auf – die Zusammenhänge sind nicht immer klar. „Warum
war der Junge ärgerlich, als er sein
Buch in der Tasche der Nachbarin
entdeckte?“ – eine rätselhafte Frage.
Aber eine, die auch nicht besonders
interessant ist; die ununterbrochene
Folge schwer verständlicher Eindrücke bleibt uninterpretiert, außer,
wenn sie den Asperger-Betroffenen
selbst betrifft.
© Andreas Blixt
Ein bisschen helfen kann, wer die
Umgebung möglichst reizarm hält.
Wenige Möbel, wenig Schnickschnack, z.B. Federpennale mit
Schlaufen, statt Schüttelpennale.
Das hält die Masse der Eindrücke
ein wenig geringer, die Konzentration
kann länger und tiefer gehalten werden. Genaue Strukturen schaffen
Sicherheit: Zeitlich und räumlich geordnet, kann man sich an Aufgaben
und Gegenständen orientieren.
HANG ZUM PERFEKTIONISMUS
Wo viele Hochbegabte lieber im
Kontext lernen, sind Kinder mit Asperger besonders glücklich im Detail.
Gerade als Mathematikerin begleitet
mich die immerwährende Frage von
seufzenden Kindern: „Und wofür, bitte, brauch ich das jemals?“
Albert Einstein
Nun, von Asperger-Betroffenen habe
ich diese Frage noch nie gehört. Mathematik ist. Punkt. Das genügt. Und
Gleichungen lassen sich um ihrer
selbst Willen lösen. „Lebenspraktische Aufgaben“ und Texte stören
nur. Aber: Eine Kurve „einfach so“ mit
der Hand zeichnen? Für viele absolut
unmöglich – das wäre genauso, als
würde die Supermarktkassierin „einfach so“ abschätzen, wie viel man
für ein Wagerl voller Waren zu zahlen
hat.
übertragen – und letztlich auf noch
auf sich selbst: „Freundlich schauen“, zum Beispiel, bedeutet „Mundwinkel nach oben, Lippen leicht
öffnen und Augen ein bisschen
zusammenkneifen“. Kein Wunder,
dass Übungen wie diese manchmal
in Zähnefletschen münden. Auch
sein Verhalten hat Leo trainiert: Was
antwortet man worauf? Wie spricht
man mit wem? Viele Phrasen und
Floskeln beherrscht er – glaubhaft
wirkt er darin nicht immer.
Nun gerade der Hang zum Perfektionismus ist natürlich Fluch und
Segen: Wenn er einen zwingt, eine
Aufgabe immer und immer zu wiederholen, wenn man sich in Details
festbeißt, dann ist das gerade in der
Schule sehr belastend. Wenn er einen aber zum genauesten Arbeiten
befähigt, hilft, auch Kleinigkeiten zu
beachten, ein herausragendes Gedächtnis zu entwickeln, dann hat
man klare Vorteile davon.
Benni, ein 17-Jähriger, hat seine
Emotional Blindness einmal so definiert: „Es ist so, als würde ich eine
Sprache schlecht sprechen. Ich
kann nur ein paar Vokabeln, wenig
Grammatik und nur ganz einfache
Sätze bilden. Alle anderen sind Muttersprachler – ich kann nicht alles
verstehen, was sie sagen, und sie
können sich nicht vorstellen, dass
man so viele Fehler machen kann
Chrisi ist davon noch weit entfernt.
Er ist 8 Jahre alt und einfach erschlagen von den vielen Ansprüchen, die
an ihn gestellt werden. Er liebt Zahlen über alles, hat das Dividieren und
Multiplizieren selbst entdeckt und
orientiert sich im Zahlenraum der Million, wo seine Klassenkollegen noch
den Hunderter erforschen. In Zahlen kann er versinken – Menschen
machen ihm Angst. Wenn ihn seine
Mitschüler ansprechen, antwortet er
oft mit Geschrei, berühren sie ihn,
schlägt er zurück. In einer Schlange
zu warten, bis er drankommt, ist ihm
nicht möglich. Der einzige Mensch,
den er erfassen kann, ist er selbst
– und er schützt sich und seine Bedürfnisse mit allem, was ihm zur Verfügung steht.
Rätselhafte Gestik © Toni Blay
Benni kennt dieses Verhalten: „Ich
weiß inzwischen, dass nicht alles
gegen mich gerichtet ist, auch wenn
es mir so scheint. Manchmal habe
ich den Eindruck, dass manche
Menschen etwas gegen mich haben, aber ich bin mir nicht sicher, ob
das auch stimmt. Ich kann in vielen
Dingen immer noch keine Regeln erkennen und viele Gefühle finde ich
unecht und übertrieben.“
UNGELÖSTE SOZIALE CODES
Besonders schwierig ist aber die
Problematik der sozialen und emotionalen Interaktion. Etwa 90 % der
Kommunikation laufen ja nicht über
den wörtlichen Inhalt der Sprache,
sondern über Gestik, Mimik, Körpersprache, Tonfall, etc. Nun, und
von diesen 90 % ist der AspergerBetroffene zu 100 % überfordert. Die
sozialen Codes bleiben vielfach unaufgelöst.
Leo hat schon vor Jahren gelernt, einige dieser Codes zu entschlüsseln.
Gesichtsausdrücke sind für ihn bedeutungslos, er musste sie anhand
von Bildern lernen wie Vokabeln.
Und es war für ihn sehr schwierig,
dann auch noch die Botschaft des
Bildes auf lebende Gesichter zu
Freundlich bemühtes Zähnefletschen
© HShapiro
wie ich.“ Mit Benni oder Leo zu lernen fällt leichter, wenn man mehr
Information über das gesprochene
Wort laufen lässt. Allerdings: Wortspiele, Ironie oder unpräzise Ausdrucksweise können nicht aufgelöst
werden. „Wieso sagst du, da kommt
was ‚Komisches‘ raus? Da ist nichts
Lustiges dran!“
Darum sind auch die Oberstufen bei
Asperger-Schülern so gefürchtet:
Wie interpretiert man Faust, wenn
man ihn nur als krauses Gefasel
liest? Wo steckt die 800-WörterSchularbeits-Botschaft in einem
Jandl-Gedicht?
Benni und Leo haben einen großen
Vorteil: Sie sind hochbegabt. Und
sie sind schon so lange mit ihrer
Diagnose vertraut, dass sie sich damit auseinandersetzen konnten. Mit
ihrer Begabung können sie vieles
bewusst steuern, als „syndromsbedingt“ einordnen und sich durch das
ANDERS
wahrnehmen
Tassilo
Halbritter
Gerlinde
Heil
Kopieren von Verhaltensweisen ihrer
Umwelt anpassen.
VÖLLIG NORMALE TEENIES
Trotzdem – auch Chrisi, Benni und
Leo haben natürlich Gefühle; sie wissen nur nicht immer, wie sie die auch
verständlich ausdrücken sollen. Sie
wollen, dass man sie mag: Benni,
zum Beispiel, hat seit ein paar Wochen eine Freundin, ein Mädchen,
das nicht von Asperger betroffen ist.
Und er spricht viel mit ihr, sie muss
ihm immer sagen, was sie denkt und
fühlt. Das ist neu für ihn. Aber spannend. Und schließlich ist er abgesehen von Asperger ein völlig normaler
Teenie.
topIQ
19
ASPIE LOVE STORY
RATGEBER ZU FREUNDSCHAFTEN
UND BEZIEHUNGEN
Als vor gut einem Jahr ein männlicher „Aspie“ in meinen Freundeskreis schneite,
hatte ich nur eine vage Vorstellung davon, was Asperger-Syndrom (AS) überhaupt bedeutet – meine Grundahnung stammte im Wesentlichen aus einem kurzen Artikel, der
anno Urschnee in der DISKUSSION erschienen war.
Hundefans können sich ja mit dem
Asperger-Roman „The Curious Incident of the Dog in the Night-time“
von Mark Haddon trösten.
LOVING MR. SPOCK
D
a ich eine Abneigung
gegen gefährliches
Halbwissen
habe
und mir der Kauf von
Büchern sowieso ein
allzu vertrauter Vorgang ist, schaffte ich mir im Laufe
der folgenden Monate mehrere Ratgeber an, die sich mit AS und Beziehungen freundschaftlicher oder
lebensabschnittspartnerlicher Natur
beschäftigen. Einige davon möchte
ich hier vorstellen. Dass sie alle englischsprachig sind, hängt weniger mit
meiner durchaus vorhandenen anglophilen Neigung zusammen als mit
dem Angebot auf dem Buchmarkt.
ALL CATS HAVE ASPERGER SYNDROME
Das reizende Bilderbuch „All cats
have Asperger Syndrome“ würde
ich als generelle Einführung in das
Thema empfehlen – keineswegs nur
für Kinder, wie das Format vielleicht
vermuten lässt. Positive und negative Aspekte von AS werden hier in
kurzen, gut verständlichen Sätzen
formuliert und zum Schmunzeln anregenden Katzenbildern gegenübergestellt.
topIQ
20
Einen sehr persönlich gehaltenen
Bericht liefert Barbara Jacobs mit
ihrem Buch „Loving Mr Spock“. Sie
schildert darin ihre Berg- und TalBeziehung zu einem jüngeren Mann,
von dem sich erst viel später herausstellen sollte, dass er AS hat: „If I am
unconventional, and I am, he was off
the scale. He had the face of a cherub, the focused intelligence of a professor, and the social skills and emotional maturity of a three-year-old” (S.
17). Ihre Erfahrungen sind natürlich
keineswegs auf alle Asperger-Beziehungen übertragbar, aber Jacobs
beschreibt ihr Schwanken zwischen
Faszination und Unverständnis, die
schönen und unschönen Seiten ihrer Beziehung, die Zeit zwischen Verdacht und Diagnose sehr anschaulich und offen. Das Buch wird durch
zahlreiche Passagen aus Interviews
mit Asperger-Paaren, Checklisten,
Diagnosekriterien und Selbsttest abgerundet.
SEX, SEXUALITY AND AUTISM
Es gibt mehrere Bücher zum Thema
AS und Sexualität bzw. Sexualerziehung, aber Wendy Lawsons „Sex,
sexuality and the autism spectrum”
möchte ich aus drei Gründen hervorheben: Erstens ist Lawson selbst
eine Aspie und kennt daher die Seite der direkt Betroffenen; zweitens
widmet sie den Themen Bisexualität,
Homosexualität und Transgender ein
eigenes Kapitel; drittens enthält das
Buch nützliche Arbeitsblätter für Paare.
THE OTHER HALF OF ASPERGER
Im Buch „The other half of Asperger
Syndrome“ ist für mich die vielleicht
wichtigste Aussage „Asperger syndrome cannot be blamed for everything“. Die Verfasserin Maxine Aston stellt klar, dass AS von beiden
Seiten nicht als Ausrede oder Ent-
schuldigung für häusliche Gewalt,
Kontrollzwang oder Untreue benutzt
werden kann: „In all close relationships, whether Asperger Syndrome
is present or not, each partner has
to decide what they are and are not
prepared to tolerate“ (S. 70).
22 THINGS A WOMAN MUST KNOW
Mein Favorit ist aber „22 things a
woman must know if she loves a
man with asperger’s syndrome“ von
Rudy Simone – ein warmherziges,
aufmunterndes Buch, das zweiundzwanzig potentielle Konfliktbereiche
mit nützlichen Ratschlägen und einem positiven Aspekt kombiniert.
Beispiel: Das Kapitel „He may have
a more patient approach to sex than
you do“ über unterschiedliche sexuelle Bedürfnisse schließt mit der
aufmunternden Bemerkung: „If you
aren’t getting as much as you like, at
least you know he’s not just there for
the sex! And, you’ll have more time
for other things“… (S. 39)
Behandlung von AS zu unterziehen.
Moon erzählt aus der Sicht von Lou
und macht seine Persönlichkeit, Arbeit, Freundschaften und Hobbys so
unglaublich lebendig.
Mir wurde nie zuvor so klar, wie oft wir
Verhaltensweisen mit zweierlei Maß
messen und dass der von mir anfänglich mit Kopfschütteln bedachte
Begriff der „Neurodiversität“ durchaus eine gewisse Berechtigung hat.
Zur Verdeutlichung ein Beispiel aus
einer Szene, in der Lou seinen vorgeschriebenen Besuch bei einer
Psychiaterin beschreibt: „If she notices that I’m moving my head back
and forth she makes a note in my
record. It is called stereotypy when I
do it and relaxing her neck when she
does it. (…) She has told me that
Everyone knows this and Everyone
does that, but I am not blind, just autistic, and I know that they know and
do different things. The cars in the
parking lot are different colors and sizes. Different channels carry different
programs; that would not happen if
everyone were alike“ (S. 3).
ASPIE
in
Love
Monika Bargmann
Mein Fazit stammt von Kathy Hoopmann: „There is a little bit of Asperger
in us all!“ (S. 61).
LITERATURTIPPS
THE SPEED OF DARK
Nach der Lektüre all dieser interessanten und wohlinformiert geschriebenen Sachbücher ist das Buch, von
dem ich im Nachhinein am meisten
gelernt habe, bemerkenswerter Weise ein Roman: „The speed of dark“
von Elizabeth Moon. Rahmenhandlung dieses Zukunftsszenarios: Die
Hauptfigur Lou Arrendale wird vor die
nicht ganz freie Wahl gestellt, sich
einer experimentellen, risikoreichen
• Aston, Maxine C.: The other half of Asperger Syndrome. A guide to
living in an intimate relationship with a partner who has Asperger syndrome. The National Autistic Society 2001
• Aston, Maxine C.: Aspergers in Love: Couple Relationships and Family Affairs. Jessica Kingsley Publ. 2003
• Griffiths, Jonathan: Asperger Meets Girl: Happy Endings for Asperger
Boys. Jessica Kingsley Publ. 2008
• Henault, Isabelle: Asperger‘s Syndrome and Sexuality: From Adolescence Through Adulthood. Jessica Kingsley Publ. 2005
• Hendrickx, Sarah: Love, Sex and Long-term Relationships. What
people with Asperger Syndrome really want. Jessica Kingsley Publ.
2008
• Hoopmann, Kathy: All cats have Asperger Syndrome. Jessica Kingsley Publ. 2006
• Jacobs, Barbara: Loving Mr Spock. Understanding an aloof lover.
Could it be Asperger’s Syndrome? Jessica Kingsley Publ. 2006
• Lawson, Wendy: Friendships. The Aspie way. Jessica Kingsley Publ.
2006
• Lawson, Wendy: Sex, sexuality and the Autism spectrum. Jessica
Kingsley Publ. 2005
• Moon, Elizabeth: The speed of dark. Ballantine books 2005 [Dt. Ausgabe: Die Geschwindigkeit des Dunkels. dtv 2007]
• Simone, Rudy: 22 things a woman must know if she loves a man with
Asperger’s Syndrome. Jessica Kingsley Publ. 2009
topIQ
21
EsSIG & Öl Foto: Birgit Scholz
GrauSIG
NEUES VON DEN SIGS
schen und diesbezügliche Aktivitäten initiieren (z.B. Vorträge, Workshops, Unterricht oder gar die Gründung einer
Mensa-Band)
Bass: jeder, der Lokale oder Konzerte vorschlägt.
Drums & Percussion: die lieben Gastgeber, die ausgewählte Musik bei sich zu Hause (oder wo auch immer die
Möglichkeit besteht) präsentieren.
von SIG-Koordinator
Tassilo Halbritter
[email protected]
Die Liste der SIGs ist auf unserer Mensa-Homepage zu finden, am linken Übersichtsrand!
(http://www.mensa.at/index.
php?menuid=39).
MuSIG-Dirigent
Wolfgang Jaschke, die Ansprechperson für alle MuSIGer
und jene, die es werden wollen: [email protected]
Wolfgang Jaschke hat eine neue SIG gegründet,
MuSIG, die auch schon Veranstaltungen durchgeführt hat.
Er schreibt über MuSIG Folgendes:
Live-Auftritte:
werden im Terminkalender der Lokalgruppe Wien angekündigt: www.mensa-wien.at
Wolfgang Jaschke
MuSIG
Neben der Beteiligung von Mensianern an den MuSIGAktivitäten würde ich mich auch sehr über Vorschläge für
weitere Veranstaltungen an [email protected] freuen.
Ich darf mich vorstellen:
Wolfgang Jaschke
wohnhaft in Himberg bei Wien
Geburtstag: 3.11.1970
techn. Angestellter der BundesImmobilien-Gesellschaft
Die Idee für die SIG ergab sich
aus dem Hobby, Musik zu hören und zu entdecken, sowie aus der Freude an gutem
Klang und hochwertigen HiFi-Anlagen. MuSIG ist für alle,
für die Musik mehr als Hintergrundberieselung ist.
MuSIG-Stil
Völlig offen für alles, vom Maultrommelvirtuosen ;) über
Rockbands bis zum Sinfonieorchester.
MuSIG-Titel:
• Treffen im kleinen Rahmen. Vorstellen von Musiktitel,
Interpreten und Hintergrundinformationen.
• Besuchen von Lokalen mit Live-Musik oder Konzerten.
• Vortrag über HiFi und Akustik.
MuSIGer
Vocals: alle, die an den MuSIG-Aktivitäten teilnehmen.
Keyboards and Guitars: alle, die ein Instrument beherrtopIQ
22
Christian Rieseneder
TarockSIG
Hallo Tarockiererinnen und Tarockierer,
Fritz Köck hat die TarockSIG abgegeben, da die Tarockabende eher schlecht besucht waren. Ich führe sie weiter,
aber ohne eigene Abende – das ist aufgrund der recht geringen Zahl von Tarockierern in Mensa zu unzuverlässig.
Die Tarockabende werden künftig in die Penzinger & Hietzinger Tarockrunde unter der Leitung des Tarocktrainers
Martin Vacha <http://www.martinvacha.com/tarock/> integriert. Gespielt wird dort jeden Mittwoch ab 18 Uhr im Café
Wunderer bei der U4-Station Hietzing.
Einmal im Monat schreibe ich die Runde als Mensa-Abend
aus; die nächsten sind am 10.3. und am 14.4.2010.
Natürlich darf aber jeder auch zu allen anderen Abenden
kommen: Es sind immer reichlich Spieler anwesend, sodass keine Gefahr eines Tischausfalls besteht. Die Runde
ist ausdrücklich offen auch für Anfänger und Spieler aller
Stärkegrade. Mitzubringen ist ein bisschen „Schotter“,
denn die Runde spielt mit 1 Cent Mindesteinsatz.
SPECIAL
INTEREST
GROUPS
MENSA Österreich
SIGnema (Foto © Prime Cine Technologies)
FedSIG
Christian Rieseneder
EsSIG & Öl
Gerlinde Heil
KidSIG / SIGsteen
Die EsSIG hat bei ihren diesmaligen zwei Terminen gleich
drei Lokale besucht. Im Dezember schlugen wir zwei
Fliegen mit einer Klappe und besuchten das Mamaia, das
einzige rumänische Restaurant in der Wiener Innenstadt,
mit den deftig-bodenständigen Spezialitäten der dortigen
Küche. Der Ausklang fand im Kaffee Alt Wien statt, dem
ersten Café von Leopold Hawelka und Treffpunkt der jungen Bohème und Künstlerszene. Insgesamt neun Mensianer fanden sich an jenem Abend ein.
Der Jänner-Termin im Tiroler Restaurant brachte mit 11
Teilnehmern einen neuen Rekord seit der Wiederbelebung
der SIG, wobei sich mehrere durch die Aussicht auf ein
Käsefondue locken ließen. Alle konnten sich überzeugen,
dass Tiroler Urigkeit und raffinierte Anrichtung der Speisen
hervorragend harmonieren.
BUCHPROJEKT
Schreibst oder zeichnest du gerne? Dann wollen wir deine
Arbeit auch veröffentlichen!
Für die Autoren und Zeichner unter euch haben wir heuer
ein neues Projekt ins Leben gerufen: Jungmensianer machen ein Buch.
Mitmachen kann jeder, der entweder noch Schüler ist, oder
unter 18 Jahre alt, Mindestalter gibt es keines. Das übergeordnete Thema ist das „Anderssein“ – gestalte deinen
Beitrag nach deiner Vorstellung! Du kannst zum Beispiel
•
•
•
Gedichte, Kurzgeschichten, innere Monologe,
Konkrete Poesie, Erlebnisse,
Fantasy, SciFi, einen SMS-Roman oder ein Drama
Christian Rieseneder, [email protected]
schreiben oder
Gerald Schmid
SIGnema
•
•
Comics, Mangas,
Konstruktionsskizzen oder ein Bühnenbild
zeichnen.
LIEBE CINEASTEN!
Am 17. Dezember war SIGnema bei der Premiere von
„Avatar“. Der Film konnte wirklich begeistern und setzt wohl
im technischen Bereich neue Maßstäbe.
Anfang Februar stand „Sherlock Holmes“ von Guy Ritchie
auf dem Programm. Danach werden die Termine ungefähr
im Monatsrhythmus stattfinden und von mir immer ca. eine
Woche im Voraus auf www.mensa.at ausgeschrieben.
Vorschläge für Filme und Kinos sind willkommen
([email protected]). Falls es Interesse gibt, können wir
uns gerne auch mal einen Film in englischer Originalfassung ansehen.
Liebe Grüße,
Gerald Schmid, [email protected]
Vielleicht fällt dir auch noch etwas ganz anderes ein, bitte
beachte nur, dass das Buch in Schwarzweiß erscheinen
wird!
Das Buch wird im Selbstverlag in Kleinstauflage gedruckt,
die Rechte (abgesehen von der einmaligen Veröffentlichung) bleiben bei den Autoren. Jeder Verfasser erhält ein
Autorenexemplar gratis. Der Rest der Auflage kann zum
Selbstkostenpreis gekauft werden. Ansichtsexemplare
werden auch an interessierte Stellen (SSR, BMUK etc.
verschickt).
Mach mit! Weitere Informationen, Ideenschmiede, Mut
machen gibt’s bei mir.
Gerlinde Heil, [email protected] oder [email protected]
topIQ
23
SPECIAL
INTEREST
GROUPS
MENSA Österreich
RailSIG Foto: G. Mackinger
StudSIG
Susanne Meyer
GrauSIG
Ein erstes Highlight hat die GrauSIG heuer bereits hinter
sich: Mehr als 20 Personen ließen sich Ende Januar auf
eine Führung durch das Wiener Bestattungsmuseum ein.
diesem einzigartigen Erlebnis lernen wir, wie es sich anfühlt, wenn wir unsere visuelle Welt verlassen und mit
unseren übrigen Sinnen auskommen müssen – und wie
viele Sinneseindrücke wir, die wir sehen können, tagtäglich ÜBERsehen…
ACHTUNG: Geänderter Termin!
GRAUSIG IM APRIL - DRAUSSEN VOR DER TÜR
ASYLWERBENDE IN ÖSTERREICH ZWISCHEN HOFFNUNG UND
HARTER REALITÄT
Am 22. April besuchen wir einen Vortrag der VHS Landstraße in Kooperation mit der Organisation Südwind: Wie
leben Asylwerbende in Wien und Umgebung? Warum haben sie ihre Heimat verlassen und mit welchen Hoffnungen
sind sie nach Österreich gekommen? Betroffene Personen
berichten über ihre alltäglichen Erfahrungen und darüber,
wie sie bei ihrer Ankunft empfangen wurden. VertreterInnen von Betreuungseinrichtungen erzählen aus ihrem Beratungsalltag.
Foto: Susanne Meyer
GRAUSIGE VORSCHAU
Auch in den kommenden Monaten stehen wieder einige
spannende Events auf dem Programm. Hier die Vorschau
auf die nächsten Termine, soweit sie schon feststehen,
und auf das, was sich noch in Planung befindet. Ich hoffe,
es ist wieder für viele etwas Interessantes dabei!
Wünsche, Anregungen, Beschwerden, Anmeldungen wie
immer an [email protected]. Ich freue mich auf euch!
Susanne
GRAUSIG IM MÄRZ – ICH SEHE WAS, WAS DU NICHT SIEHST!
GEMEINSAM MIT KIDSIG UND SIGSTEEN BESUCHEN WIR DIE
AUSSTELLUNG „DIALOG IM DUNKELN“
Am 6. März wird’s finster: GrauSIG, KidSIG und SIGsteen besuchen eine Ausstellung, bei der es buchstäblich nichts zu sehen gibt. Beim „Dialog im Dunkeln“ ist
der Name Programm – die Besucher werden von blinden bzw. stark sehbehinderten Guides durch mehrere völlig abgedunkelte Räume geführt, in denen ganz
normale Alltagssituationen nachgestellt werden. Bei
topIQ
24
Der Eintritt ist frei, der Vortrag findet ab 6 Anmeldungen
statt.
GRAUSIG IM MAI – VOM FRIEDHOF ZUM FRIEDWALD
ZENTRALFRIEDHOF DIE ZWEITE
Im Rahmen des Charmings kehren wir zu den Anfängen
von GrauSIG zurück: Am 23.05. besuchen wir erneut den
Wiener Zentralfriedhof, diesmal jedoch unter der fachkundigen Leitung eines Fremdenführers. Ein ca. zweistündiger Spaziergang wird uns die verschiedensten Bereiche
des Zentralfriedhofs erschließen, von den Ehrengräbern
über die Gruft der berühmten Otto-Wagner-Kirche bis zum
Waldfriedhof lernen wir einige der schönsten Bereiche des
weitläufigen Areals kennen.
VORSCHAU AUF DEN GRAUSIGEN SOMMER:
•
•
•
Ein Wochenende in Hallstatt mit Besichtigung des
Karners, des Hallstattmuseums und der Eishöhlen im
Dachsteinmassiv;
ein Besuch des Praters mit Geisterbahnfahren, Langos-Essen und Minigolf – oder was jeder möchte;
ein Ausflug in die Hainburger Au per Boot – Gelsen
inbegriffen!
WAS IST
NATURWISSENSCHAFT?
VORTRAG VOM 09.11.2009 Samuel Ferraz-Leite
Theorien werden durch Experimente
inspiriert und überprüft. Umgekehrt
bieten die in Theorien gemachten
Vorhersagen eine Motivation für Experimente und geben ihnen einen
Interpretationsrahmen.
© Leila Baldwin
I
n über 30 allgemeinverständlichen Veröffentlichungen zu
Physik und Erkenntnistheorie,
zahlreichen
Medienauftritten
und regelmäßigen Vorträgen erklärt und popularisiert Herbert
Pietschmann nicht nur von Wissenschaft generiertes Wissen, sondern
auch die wissenschaftliche Methode
an sich. Daher ist es kaum verwunderlich, dafür aber umso erfreulicher,
dass der Vortragsraum im Nelson‘s
mit mehr als 35 Hörern - sowohl
Mensianer als auch Nichtmitglieder,
die den Worten von Österreichs
einstigem Aushänge-Physiker lauschen wollten, übervoll war.
Um eine Theorie zu überprüfen gibt
es im Wesentlichen zwei Möglichkeiten. Zum einen können aus Prinzipien
experimentelle Ergebnisse vorhergesagt werden. Dabei gilt natürlich: Je
unwahrscheinlicher die Voraussage,
desto besser gilt die Theorie als gesichert. Die zweite Möglichkeit, wie
sich eine Hypothese zur Theorie
erheben lässt, ist jene, ein bekanntes und als richtig akzeptiertes Experiment als falsch zu entlarven. Für
beide Mechanismen wurden historische Beispiele angeführt.
DER MENSCHLICHE FAKTOR
THEORIE UND EXPERIMENT
Es stellt sich die natürliche Frage,
wie ein Experiment denn falsch sein
kann. Dafür kann es mehrere Gründe geben. Zum Beispiel könnten
Rohdaten sich von den publizierten
Daten versehentlich oder vorsätzlich
unterscheiden. Auch kann es passieren, dass Korrekturen vergessen
werden, die Kommunikation im Forschungsteam nicht stimmt. Im Wesentlichen sind alle Ursachen jedoch
auf menschliche Fehlbarkeit, die
auch in der Wissenschaft zu Hause
ist, zurückzuführen.
Der Vortrag setzte sich mit der spannenden und nicht einfach zu beantwortenden Frage auseinander was
denn Naturwissenschaft eigentlich
sei. Eine wesentliche Beobachtung
ist, dass der Wissenschafter Theorien, also Modelle der Realität, nicht
unabhängig vom Experiment generieren geschweige denn verifizieren
kann. Theorie und Experiment stehen in einem dialektischen Verhältnis, beide setzen einander voraus.
Im diesem Zusammenhang postulierte Herbert Pietschmann zwei zentrale Theoreme. Das erste besagt,
dass alles, was von einem genügend bedeutenden Theoretiker vorausgesagt wird, auch experimentell
entdeckt wird. Daher darf nicht die
Entdeckung an sich, sondern erst
die Reproduzierbarkeit als Kriterium
gelten. Umgekehrt wird alles, was
von einem genügend bedeutenden Experimentator „entdeckt“ wird,
auch durch Theorie erklärt. Daher
darf nicht die Erklärbarkeit an sich als
Kriterium für die Richtigkeit gelten,
sondern viel mehr ein Konsens in
der jeweiligen Wissenschafts-Community über die Richtigkeit der vorliegenden Erklärung. Für beide Theoreme wurden Beispiele gebracht,
zum einen der Planet Vulkan, der
nach theoretischer Voraussage auch
mehrfach „entdeckt“ wurde. Zum
anderen wurde der Schwarz-HoraEffekt genannt: 1969 „beobachtet“,
1970 mehrfach erklärt, und 1971 als
nicht reproduzierbar verworfen.
WAHR, RICHTIG? GESICHERT!
Naturwissenschaft ist also auf ein
ständiges Revidieren der eigenen
Erkenntnisse angewiesen. Doch die
Fähigkeit zu eben dieser Revision
und das Einsehen der Fehlbarkeit,
oftmals von Laien als Schwäche
betrachtet („die Wissenschafter irren sich doch dauernd“), ist gerade
die größte Stärke der wissenschaftlichen Methode. Naturwissenschaft
kann aber nicht in allen Lebensbereichen erfolgreich eingesetzt werden.
Während die Mathematik richtige,
insbesondere unbezweifelbare Aussagen liefert und der Mensch sich
nach wahren Aussagen sehnt, kann
die Naturwissenschaft nicht mehr als
experimentell gesichertes Wissen
generieren.
Neben dem Inhalt beeindruckte die
charismatische Vortragsweise von
Herbert Pietschmann. Bei diesem
Vortrag hatte ich wieder das Gefühl,
etwas Bereicherndes gelernt zu haben. Abschließend möchte ich mich
daher herzlich bei Christian Rieseneder bedanken, der nicht nur den
Vortragenden vorgeschlagen und für
Mensa gewonnen, sondern mir darüber hinaus im gesamten Ablauf dieses Vortragsabends organisatorisch
unter die Arme gegriffen hat.
topIQ
25
DER SCHÖNSTE
NEBENJOB DER WELT
© Urs Fischer
Meine PR-Assistenz für das Swiss Propulsion Laboratory in Langenthal (CH)
Die Schweizerische Eidgenossenschaft ist bekannt für den Bau von Präzisionsinstrumenten und für gute Schokolade. Hoch hinaus kommt man in der Schweiz bei
der Besteigung der Dufourspitze im Monte-Rosa-Massiv in den Walliser Alpen – und
wirklich weit nach oben gebracht wird man als Weltraumreisender in schon wenigen
Jahren (toi toi toi…) durch europäische Raketen, die mit Antriebskomponenten aus
der Schweiz ausgestattet sind - quasi Raketentriebwerke “Made in Switzerland”.
Maschinenbauer,
Elektroniker,
Programmierer, Sprengstoffexperten, Hobby- und Berufspiloten, einfach Enthusiasten – Menschen, die
sich für den Weltraum begeistern
und die einen kleinen Beitrag zum
gemeinsamen Ziel leisten möchten.
Triebwerk auf Prüfstand montiert © SPL
D
er uralte Traum vom
Fliegen und der in der
Neuzeit entstandene
Traum vom Aufbruch
in den Weltraum, der
noch immer oder immer wieder viele von uns mit einer
stillen Sehnsucht erfüllt, hat eine
Gruppe von raumfahrtbegeisterten Menschen im sonst so ruhigen
Kanton Bern zusammengeführt und
Mittel und Wege finden lassen, an
diesem Traum ein wenig teilzuhaben.
So wurde das in Anlehnung an das
US-amerikanische „Jet Propulsion
Laboratory“ der NASA „Swiss Propulsion Laboratory“ genannte Institut, kurz SPL, 1998 in Langenthal
gegründet.
Der 7-Personen-Betrieb hat sich der
Forschung und Entwicklung kostengünstiger Antriebskomponenten für
die Raumfahrt verschrieben und beliefert ausschließlich zivile Organisationen in Europa mit Know-how, Komponenten und ganzen Systemen
(d. h. auch den Treibstofftanks, Zuleitungs- und Bedrückungskomponenten für Triebwerke) für bemannte und unbemannte Raketen. SPL,
das sind (oftmals in Personalunion)
topIQ
26
Das SPL ist eine rein private nonprofit Organisation und finanziert
sich zu einem großen Teil aus dem
Firmen- und Privatbudget der Besitzer der ARO TECHNOLOGIES,
der Familie Ammann. Die Arbeitszeit und die Arbeitskraft wird von
den Mitarbeitern des SPL unentgeltlich erbracht – abends und am
Wochenende in der Werkstatt vor
Ort oder im Falle des PR-Teams, zu
dem ich gehöre, vom heimischen
Laptop aus und am Telefon.
Die ARO TECHNOLOGIES und das
SPL teilen sich im Industriegebiet
von Langenthal ein großes Gelände und die gelegentliche Aufmerksamkeit der Feuerwehr des Ortes.
Das Herz des SPL ist der Prüfstand
im Hof, auf dem die Triebwerke und
Komponenten getestet werden. Mit
einem Gesamtgewicht von 100 Tonnen ist der Prüfstand schwerer als
zwei unbeladene Boeings 737. Das
muss sein, denn die wirkenden Kräfte sind schlicht enorm.
DIE TRIEBWERKE
Grundsätzlich gibt es drei Arten von
Triebwerken, die auch am SPL entwickelt, gebaut und geprüft werden:
die „leichten“ Wasserdampf-Triebwerke, die üblicherweise als Starthilfe für Jets im militärischen Einsatz
bekannt sind; die „mittleren“ Feststoff-Booster, die sehr schnell sehr
großen Schub entwickeln, innert
weniger Sekunden abbrennen, nach
der Zündung aber nicht mehr steuerbar sind und zudem hochgiftige
Gase entwickeln; und die „schweren“ Flüssigkeitstriebwerke, wie sie
beispielsweise von der 116 Meter
hohen ARES V Rakete verwendet
Hans Ullrich Ammann (Leiter des SPL), Eugen
Reichl (Raumfahrtexperte EADS/Astrium) und
Isabell, die gerade das Ausströmen von Gas
zu hören meint © Isabell Buttron/SPL
RAKETENTRIEBWERKE
made in
Switzerland
Isabell Buttron
Schockdiamanten © SPL
werden. Flüssigkeitstriebwerke sind
modular aufgebaut, d. h. Einspritzbereich, Platte, Schubdüse etc. können getauscht und in einer neuen
Kombination getestet werden. Diese
Triebwerke verbrennen Treibstoffe
(meistens wird Kerosin verwendet)
mit flüssigem Sauerstoff (LOX = Liquid Oxygen). Das SPL arbeitet mit
der Verbrennung von heimischem
Bioethanol (aus Erdäpfeln) mit LOX.
Damit werden derzeit Schübe bis
10 kN für ein einzelnes Triebwerk
erreicht. Einzelne Triebwerke können außerdem zusammengeschaltet
werden.
DIE TESTS
In der Testzelle trägt eine 30 Tonnen
schwere Bodenplatte den Prüftisch,
auf dem das Triebwerk montiert und
angeschlossen wird. In der Testkammer entstehen während des Tests
dichte Kondenswolken – der entstehende Schub des Triebwerkes zieht
den Wasserdampf aus den Wänden
und Decken, ein unheimlicher Vorgang. Ein Aufenthalt in der Testkammer während des Betriebes wäre
tödlich: dort entsteht nämlich ein
Schalldruck von 180 Dezibel – das
würde zu Hautverbrennungen und
inneren Verletzungen führen, würde
sich jemand in der Kammer aufhalten.
Zum Abfangen dieses ungeheuren
Schalldrucks wird die bis zu 2000°C
heiße Flamme in einen 12 Meter langen Schalldämpfer eingeleitet, der in
40 Tonnen Sand eingebettet ist.
Der leuchtend orange Schalldämpfer des SPL ist auch in Google
Earth deutlich zu sehen (47°13‘4“N,
7°46‘17 E). Dennoch ist die Geräusch- und Vibrationsentwicklung
auf dem Gelände des SPL groß
genug, um die umstehenden Gebäude vibrieren zu lassen. Anders
gesagt: führt das SPL einen Triebwerkstest durch, wissen die Einwohner Langenthals davon….
Im einige Meter entfernten und durch
doppelte Wände und Stahlträger
gesicherten Kontrollraum werden
die Triebwerkstests gesteuert und
überwacht. Die von der Sensorik in
der Testkammer gelieferten Daten
werden ebenfalls dort ausgewertet und mehrere in der Testkammer
angebrachte Videokameras liefern
weitere Informationen über den Verlauf von Zündung und Brennphase.
Sehr schön und sehr gefährlich sind
die charakteristischen sichtbaren Expansions- und Kompressionswellen,
die so genannten „Schockdiamanten“, die durch die thermodynamischen Prozesse bei der Verbrennung entstehen.
Fenster, Türen und Wände der Testkammer und des Kontrollraums sind
mit mechanischen Sollbruchstellen
versehen, die im Falle eines unvorhergesehenen Ereignisses den
sofortigen Druckausgleich ermöglichen. Dieser Wechsel aus schweren und leichten Bauelementen, fest
verbauten und zum Teil nur aufgelegten Teilen gewährt größtmögliche
Sicherheit für Menschen und Gebäude. Wir befinden uns zwar im Industriegebiet – kommt es allerdings
doch zu ungewöhnlichen Rauchentwicklungen, schaut sicherheitshalber
die Feuerwehr vorbei. Das passiert
glücklicherweise selten. Ein echter Notfalleinsatz ist allerdings dank
der erwähnten technischen Sicherheitsmaßnahmen und durch Einsatz
mehrseitiger Checklisten und XMV
(X-sundem MenschenVerstand) auf
dem Gelände des SPL noch nie nötig geworden.
WIE KOMME ICH EIGENTLICH DAZU?
Seit Anfang 2009 helfe ich Adrian
Mettauer, dem PR-Verantwortlichen,
d.h. ich schreibe, entwerfe und
übersetze Dossiers, Briefe, Flyer und
Poster und gebe allgemein meinen
Input (aka „Senf“) für Medienprojekte. Dieser Nebenjob macht mir unheimlich viel Freude und ich habe
die seltene Gelegenheit, hinter die
Kulissen spannender Projekte zu blicken. Kennen gelernt habe ich das
SPL auf einer Vortragsreihe der VHS
Basel zum Themenbereich Weltraumtechnik aus der Schweiz und
für Europa. Mit ein wenig Glück hebt
unser großes Projekt „Enterprise“, in
Kooperation mit der TALIS und weiteren Partnern, schon in ein bis zwei
Jahren von einem Flugfeld in der Mitte Europas ab.
INTERESSANTE LINKS:
SPL http://www.spl.ch
Projekt Enterprise http://www.european-spacetourism.eu
TALIS http://talis-enterprise.de/Talis/
Orion http://www.der-orion.com/
Verein zur Förderung der Raumfahrt
http://www.vfr.de/
Dort kann man die Jahrbücher der
Raumfahrt bestellen, sehr empfehlenswert für Interessierte!
Test-Facility: Blick in den Schalldämpfer
© SPL
topIQ
27
FROM THE DIRECTOR
OF SMALLER NATIONAL MENSAS
Christine Warlies
Christine Warlies ist Director of Smaller Mensas (DSNM) und Mitglied im Executive Committee (ExComm) von Mensa International Ltd. Sie ist in dieser Funktion das für
Mensa Österreich zuständige Mitglied des Vorstands von Mensa International. Im Folgenden umreißt sie die Ziele, Pflichten und Verantwortlichkeiten ihrer Position.
T
he first part of my assignment is participating
in the ExComm’s daily
work. The ExComm and
the International Board of
Directors (IBD) of which
ExComm is a part, consist of many
different types of personalities – as
does Mensa as a whole.
very interesting to bring those different cultures closer together.
Some special projects are on my
agenda as well. A very interesting
one will be the shared reponsibility
with the Director of Development for
the innovative pilot program which
was approved at the last IBD meeting. Its goal is to exchange organisational and leadership experience between the FNMs worldwide by giving
each other input, thus extending the
experience into even more Mensas.
The most important goal in our twoyear term will be to get these different characters working together in
the same direction, to make our assignment more efficient - and fun at
the same time.
This involves considerable team
work in different areas - which is not
so easy in a ‘virtual’ team. All members of the ExComm are not only
working together online, but also
meet in monthly conference calls,
and will meet in person in April during the German AG, before convening with the IBD in New Zealand in
October.
To be able to work more closely with
committees and appointees as well
as with the IBD members, we plan
to implement additional methods of
communication.
The direction of our work has been
determined by the IBD and Mensa
development will be the predominant
task for the next few years. Therefore the ExComm is working on the
strategic planning process to set the
goals and the action points for the
focus of Mensa International for the
topIQ
28
years 2010 to 2014. We want to involve as many of the IBD members
as possible in that process so that
Mensans from all over the world can
identify with, and support, the direction in which Mensa International will
be moving.
RESPONSIBILITY FOR
SMALLER NATIONAL MENSAS
The second part of my assignment
concerns the duties of the DSNM.
This role was created in 2005. My
responsibility here is to voice the interests of the smaller National Mensas and their representatives in the
ExComm. Smaller Mensas are the
full National Mensas (FNMs) with
less than 10,000 members.
Twenty-six Mensas match this criterion at the moment, with about
38,000 members spread around
the world, most of them non-English
mothertongue countries. It will be
Another task is to form the infrastructure for the organisation of future European Mensas Annual Gatherings
(EMAGs), as after the successful
events in 2008 (Cologne, Germany)
and 2009 (Utrecht, The Netherlands)
with Mensans participating from over
twenty countries, it is now etablished
as a regular, annual event.
The next two EMAGs are already on
their way - don’t miss EMAG 2010
in Prague, Czech Republic (http://
emag.mensa.cz/), and EMAG 2011
which will take place in France.
I would be delighted to hear from
you if you need further information
or if you have any questions or comments. My contact details are:
Christine Warlies
Alleestr. 62
66953 Pirmasens, Germany
Tel: +49 (0) 6331 31 657
Skype: christine.warlies
email: [email protected]
NORMEN
MENSA INTERNATIONAL JOURNAL
AWARD
LESERBRIEF
Foto: Tsui
FOR BENEFIT TO SOCIETY
Thomas Kunz
In cooperation with Mensa International, the Mensa
Foundation invites nominations for the above award. Any
Member of Mensa, anywhere, may be nominated, by any
member (including him/her self).
In topIQ 347 fragt ClausDieter Volko in seinem Artikel
„Gesellschaftliche Normen“,
warum sich Mensa-Mitglieder,
die doch über ein überdurchschnittliches logisches Denkvermögen verfügten, durch die
Meinungsäußerung Einzelner
beleidigt fühlen.
T
he nominee must show an
accomplishment that has
delivered significant and tangible benefit to a substantial number of his/her fellow human
beings. The accomplishment must
have some innovative aspect.
The benefit may be the result of either a single innovation or the accumulated effect of a number of innovations e.g.:
•
•
new education programs for
employees
client or business associate education programs
•
•
programs designed to educate
the public
intellectual research and development
Examples of previous winners can
be found on the Foundation’s website at www.mensafoundation.org/
intellectualbenefits
All nominations and other correspondence must be in English (other
languages will only be accepted as
translations of originals in English).
Perfect English is not essential as
long as the meaning is clear to the
judges. All nominations must be received before 1 May 2010.
INCREASING
Grethe van Geffen
Mensa Netherlands
TRANSNATIONAL COOPERATION
The recent IBD meeting in Sweden decided that
more exchange between Mensa volunteers is needed.
M
uch of the international
information exchanged
is still a matter for the
chairs or national committees which is, of course, limited
to a relatively small number of members. However, there is a world of experience to be exchanged between
Mensa volunteers, and to this end,
during the next two years, three volunteers from the USA, three from Europe and one from a non-American/
non-European country, will visit the
American AG and the European AG.
Such a trip is not for lazy volunteers!
The volunteers participating will give
workshops about how things are
done in their own country, and follow workshops about leadership development abroad. When they return
home, they will share their experience with other volunteers in their
own country or state and, if possible,
with an even larger audience. What
they know and learned should be
multiplied, as well as the ideas they
received.
Transnational leadership development is a great step forward in
Mensa cooperation, and I hope it
is a starting point for much more to
build upon!
D
ie Erklärung ist doch
ganz einfach, ClausDieter: Weil Mensianer auch nur ganz
normale Menschen
sind. Zu 2 % der Bevölkerung zu gehören bedeutet doch
in aller Regel lediglich, in bestimmten Wissens- und/oder Intelligenzgebieten außergewöhnlich zu sein.
Vor ganz normaler Reaktion auf ganz
normale Aktionen oder Aussagen ist
man dadurch aber keineswegs gefeit.
Es ist nun mal durchaus denkbar,
dass jemand, der für die gegenteilige Meinung des jeweils Gesagten
„brennt“, dieses Brennen nach außen
tragen möchte, mag er nun zu 2 %
oder zu 98 % der Bevölkerung gehören. Es ist ebenso denkbar, dass
jemand, der in seiner Meinung – seiner Entscheidung – noch nicht so
ganz 100%ig gefestigt ist, einen persönlichen Angriff in einer geäußerten
Meinung zu hören vermeint und sich
gegen diesen verteidigen möchte.
Und dazu ist es völlig egal, wie intelligent, mit Wissen angereichert oder
aufgeschlossen anderen Themen
gegenüber man sonst ist. Wir Mensianer täten gut daran, uns von der
Vorstellung zu verabschieden, dass
wir grundsätzlich und allgemeingültig anders sind als andere. Dann
würden wir vielleicht manches, das
zwischen uns passiert, besser verstehen.
topIQ
29
MANAGEMENT
& MENSA
Maximilian Lackner
In einer früheren Ausgabe der Diskussion waren ein paar unterhaltsame Zeilen
über einen Mann zu lesen, der eine Stelle als „WC-Manager“1 bei Microsoft mangels Emailadresse nicht bekam, es aber in der Folge zum Millionär
als selbständiger Gemüsehändler schaffte. Der Mensaner Scott Adams hat
Dilbert2, den tapferen Kämpfer gegen den Wahnsinn in der Berufswelt, erschaffen.
•
•
•
•
Meine Erfahrungen als
Angestellter
Meine Erfahrungen als
Selbständiger
Meine Erfahrungen als Chef
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Vorschläge für Schwerpunkte im Buch zu machen.
WEBLINK ZUR UMFRAGE:
Z
um Thema Management und Hochbegabte
findet sich allerdings wenig Literatur, sieht man
vom Hype des „TalenteManagements“ ab. Mit
einem neuen Buch soll diese Lücke
nun geschlossen werden. Das Buch
„Management für Hochbegabte“
wendet sich an Hochbegabte sowie
deren (unsere) Chefs und Kollegen
im beruflichen Umfeld.
Das Buch sieht sich sowohl als Hilfestellung als auch als Brückenschlag:
•
•
Hochbegabten werden Tipps gegeben, wie sie mit ihrer Intelligenz
als Mitarbeiter und Führungskraft
mehr erreichen können.
Chefs und Kollegen von Hochbegabten erfahren, wie sie den
Umgang mit besonders intelligenten Menschen positiver gestalten können.
Das Buch wird Ende 2010 beim
Gabler-Verlag in deutscher Sprache
erscheinen. Zurzeit verfasse ich das
Manuskript. Damit die Erfahrungen
von möglichst vielen Hochbegabten
in das Buch einfließen können, besteht für Mensa-Mitglieder die Möglichkeit, an einer Umfrage teilzunehmen. Die Umfrage kann im Internet
ausgefüllt werden. Sie besteht aus
max. 37 offenen Fragen, unter anderem zu folgenden Themen:
topIQ
30
http://www.management130.com
Passwort: mensa130
Dauer der Befragung: Februar bis
März 2010
QUELLENANGABEN:
1
Reinhold Michels, Gesucht: WCManager, RP Online, 22.10.2009.
http://www.rp-online.de/wirtschaft/
news/Gesucht-WC-Manager_
aid_773044.html
2
Scott Adams, Das Dilbert-Prinzip,
ISBN 347835630X, 1997.
3
ProcessEng Engineering GmbH,
http://www.processeng.at, 2010.
4
Borouge’s Compound Manufacturing Unit in China,
http://www.borealisgroup.com/
industry-solutions/mobility/125371/
(2009).
Alle TeilnehmerInnen an der Umfrage
erhalten auf Wunsch kostenlos ein
Exemplar des Buchs zugeschickt!
ÜBER MICH:
Geboren 1977 in Mödling, seit 2004
bei Mensa. Ich habe zwei Firmen gegründet, eine zu Dotcom-Zeiten, die
andere kurz danach. Letzteres Unternehmen, ProcessEng Engineering
GmbH3, arbeitet heute als Seminarund Konferenzveranstalter, Verleger
technischer Bücher und Dienstleister
im Bereich Usability.
Nach meinem Studium der technischen Chemie, durchexerziert bis
zur Habilitation, habe ich mich der
chemischen Industrie zugewandt
und bin seit Juli 2009 in Shanghai
stationiert, wo ich als Betriebsleiter ein neues Kunststoffwerk für die
Firma Borouge (Tochterfirma von
Borealis) aufgebaut habe und nun
betreibe4. Daneben unterrichte ich
einmal jährlich an der TU Wien über
Zündung und Verbrennung. Ich bin
ausgebildeter Sprengmeister. Meine
Hobbys sind Reisen, Fremdsprachen und Gärtnern.
DEEP BRAIN SOCIETY
NEUE SUPERHIRNGESELLSCHAFT
D
ie DeepBrain Society wurde 2009 von Vincenzo
D‘Onofrio and Anna
Maria Santoro gegründet. Zusätzlich zu einem IQ ab
145 (Cattel-Skala SD 24) verlangt
DeepBrain den Nachweis eines
Universitätsabschlusses.
Aktivitäten und Ziele von DeepBrain sind ähnlich denen von
Mensa: Treffen, Spiele, Internetforen und Diskussionen sowie die
Förderung von humaner Intelligenz
und Kreativität.
Weitere Informationen gibt es auf
www.deepbrainsociety.org.
DAS MENSA-CHARMING
RUFT NACH WIEN!
Jan Haase
Das Pfingstwochenende naht mit Riesenschritten, und somit auch das MensaCharming. Da Wien so viel zu bieten hat und einige auch schon früher kommen
möchten, gibt‘s diesmal schon ab Donnerstag ein „Aufwärm-Programm“. Das gesamte Angebot sieht daher im Moment wie folgt aus:
DONNERSTAG, 20.05.
SAMSTAG, 22.05.
•
•
•
•
•
•
Besichtigung der Redaktion der
TV-Media mit Cover-Shooting
Besichtigung beim Kurier
Abends Beisammensein in einem typischen Wiener Beisl
•
•
•
FREITAG, 21.05.
•
•
•
•
•
•
Kunsthalle Wien (die Ausstellung „Lebt und arbeitet in Wien“)
Besuch in der Leitschaltzentrale
der Wiener Linien
Stadtspaziergang
Icebreaker mit Abendessen im
Hotel
ORF-Spezial-Führung (Klassik/
Technik/ZIB)
Mittagessen am Naschmarkt
Führung im Parlament
Auf den Spuren des 3. Mannes
in der Kanalisation von Wien
Dazwischen kann man sich im
Mensa-Café erfrischen.
Abendessen mit Programm
•
MONTAG, 24.05.
SONNTAG, 23.05.
•
•
•
•
•
•
Generalversammlung
Besuch in der Nationalbibliothek
Führung über den Zentralfriedhof
Spiel und Spaß für die ganze
Familie im Kindermuseum Zoom
Lehrreiches und Verkostung/
Aperitif im Schnapsmuseum
Abends gibt´s beim und nach
dem Essen im Hotel wieder Zeit
zum ausgiebigen Tratschen und
Spielen.
Ausklangs-Brunch, danach
Ausklangs-Riesenradfahrt und
für jene, die sich gar nicht trennen können, am Abend noch
ein
Ausklangs-Heuriger
D
Zweibettzimmer gibt es, diese können aber nicht im Voraus reserviert
werden und werden nur vergeben,
wenn bei Ankunft eines frei ist. Von
der Jugendherberge erreicht man
das Ananas mit der Buslinie 13A in
7 Minuten. Bitte Jugendherbergsausweis mitbringen!
Unter dem Kennwort „Mensa Charming“ ist bis zum 7. April 2010 ein
Zimmerkontingent für uns reserviert,
der ausgehandelte Zimmerpreis (EZ
oder DZ) ist € 85,-/Nacht zzgl. € 17,fürs Frühstück/Person, zahlbar erst
vor Ort. Abendessen: 3-gängiges
Menü € 16,-/Person.
Um eine Koordination von möglichen Privatunterkünften bei anderen
Mensianern in Wien kümmert sich
Christian Rieseneder, bei Interesse
bitte bei ihm unter cr@mensa-wien.
at melden.
as Charming Hauptquartier ist das Hotel Ananas, Rechte
Wienzeile
93-95,
1050 Wien. Es liegt
unmittelbar bei der
U4-Station Pilgramgasse.
Das Wiener Riesenrad; Foto: Piotr Tysarczyk
Über die Homepage vom Hotel Ananas gibt´s evtl. auch etwas günstigere „Tagespreise“, aber:
1. ist dann sofort zu bezahlen und
ein Storno keinesfalls möglich.
2. ist Wien zu Pfingsten recht voll.
Günstigere „Restzimmer“ wird
es dort voraussichtlich also nicht
geben.
Für kleinere Geldbörsln haben wir in
der Jugendherberge Myrthengasse
7, 1070 Wien. ebenfalls ein Zimmerkontingent bis 7. April 2010 unter
dem Kennwort „Mensa Charming“
geblockt, dort ist der Preis pro Bett
und Nacht im Mehrbettzimmer mit
Frühstück € 17,50.
Alle weiteren Infos und die Anmeldemöglichkeit für Charming und Hotel
findet ihr auf der Webseite http://
www.mensa-wien.at/Charming.
Wir freuen uns schon sehr, euch alle
(wieder) zu sehen!
Für das Orgateam,
Jan Haase
topIQ
31
GOTT, SEELE
UND WIEDERGEBURT?
Tassilo Halbritter
Die Forschungen vieler Interpreten haben bereits viel Dunkel in dieses Thema
gebracht, und es ist wahrscheinlich, dass wir, wenn sie damit fortfahren, bald
gar nichts mehr darüber wissen werden. (Mark Twain)
eine Tatsache, dass es dieses sich ständig wandelnde
Ich-Erleben gibt und seine Grundlagen sind eben der sich
ständig wandelnde Körper und Geist – also Materielles und
Geistiges.
Asketischer Buddha, Laos
Alle Atome meines Körpers werden ständig umgebaut und
ausgetauscht, obwohl es sie seit undenklichen Zeiten im
Kosmos gibt und noch lange geben wird - nur die Zusammenstellung in meinem Körper ändert sich ständig. Was
wir über die Materie gesagt haben, das trifft auch für den
Geist zu. Auch der ist nie gleich und wandelt sich ununterbrochen: Wahrnehmungen, Gefühle, Reaktionen. Das
Bewusstsein dieser Vorgänge macht nach buddhistischer
Anschauung ‚Geist’ aus.
ie drei Titel-Begriffe sind einer naturwissenschaftlichen Annäherung nur bedingt
zugänglich, also versuche ich es mit der
Philosophie, deren Jünger Spekulationen
über alles und jedes gerne durchführen.
Solange die Logik dabei nicht auf der Strecke bleibt, unterscheidet sich Philosophie dadurch deutlich von Theologie (Glauben).
D
Zusammenfassend kann man sagen, dass sich sowohl
Körper (Materie) als auch Geist seit anfanglosen Zeiten
ununterbrochen wandeln und das auch endlos weiter tun
werden. Die buddhistische Lehre rät, nicht dieses oder jenes zu glauben, sondern ethisch zu leben und den Dingen
auf den Grund zu gehen. Einen Gottesbegriff gibt es nicht.
Ein eher philosophisches denn religiöses Weltanschauungssystem bietet der (westliche) Buddhismus, mit dem
ich mich ein wenig befasst habe. Wie sieht diese gerne
unter ‚Religionen’ eingereihte Denkrichtung nun unsere
Fragestellung?
Im Buddhismus (wie auch in der Wissenschaft) lässt sich
Geistiges vom Materiellen nicht wirklich trennen. Die monotheistischen Religionen glauben jedoch, Geist würde sich
mit dem Körper im Augenblick der Zeugung verbinden und
diesen beim Tod wieder verlassen. Doch woher kommt der
Geist und wohin geht er? Wir wissen es nicht … Die Monotheisten haben dafür immer eine Erklärung parat: Gott!
BUDDHISMUS
Buddhas Einsichten und Erkenntnisse beruhen auf seinen Erfahrungen der Welt und des Selbst. Ein wesentlicher Unterschied zu allen anderen Glaubensrichtungen ist,
dass man diese Erkenntnisse nicht einfach übernehmen
und glauben soll, sondern sie unbedingt überprüfen sollte.
Etwas zu überprüfen oder zu untersuchen klingt doch eher
nach einer Beschreibung von Wissenschaft denn von
Religion.
Nach buddhistischer Erkenntnis gibt es kein unveränderliches Ich, keinen festen Kern (Seele?) im Menschen. Wenn
es so etwas nicht gibt, dann kann es weder geboren werden, noch sterben oder gar wiedergeboren werden! Der
Buddhismus leugnet somit ein unveränderliches ‚Ich’, eine
unsterbliche Seele, nicht jedoch das sich ständig wandelnde Ich-Erleben. Was ich jetzt denke, fühle, erinnere,
war gestern anders und wird morgen anders sein. Es ist
topIQ
32
MONOTHEISMUS
NATURWISSENSCHAFT
Die Biologie erklärt uns den Aufbau und die vielfältigen chemischen Reaktionen in unserem Körper: Den Impuls sich
zu kratzen oder die Ausschüttung von Glückshormonen
beim Verliebtsein. Die Wissenschaftler meinen, durch die
Aufklärung dieser Stoffwechselvorgänge die Ursachen des
Denkens oder der Liebe gefunden zu haben. Tatsächlich
wurde der materielle Überträgermechanismus geistiger Impulse aufgeklärt. Warum wir was wann denken und warum
wir uns das eine Mal so und das andere mal anders entscheiden, können sie nicht erklären.
PHILOSOPHIE
Der Philosoph Friedrich Nietzsche (1844 – 1900), ein
Grenzgänger zwischen Genie und Wahnsinn, war einer
der heftigsten Polemiker gegen das
Christentum, inklusive Vergleich mit
dem Buddhismus. Sein überreiches
Gedankengut wurde vom Existenzialismus, Nationalsozialismus, Surrealismus bis hin zur Psychoanalyse ausgenützt und uminterpretiert.
Nietzsche erfährt den Zusammenbruch von Ordnung und Zeit, aus
dem eine alte, neue und furchtbare
Wahrheit emporsteigt: Die ewige
Wiederkehr des Gleichen!
FAZIT
Der Buddha meint: Überwinde den
eigenen Egoismus und führe ein
zufriedenes Leben. Ob das stimmt,
können wir hinterfragen und ergründen. Die Fragen nach Wiedergeburt, Seele, Gott kommen da erst
in zweiter Linie. Man möge sie gar
nicht stellen, denn sie verwirren nur,
rät der Buddha! Vergeuden wir lieber
unsere Zeit nicht damit, auf der Suche nach Gott etc. durch die Welt
zu jagen. Oder mit Kant: „Habe Mut,
dich deines eigenen Verstandes zu
bedienen!“
LITERATUR
•
•
•
Aristoteles: Nikomachische
Ethik, 2009
Ursula Baatz: Erleuchtung trifft
Auferstehung.
Zen-Buddhismus und Christentum, 2009
Georg Schildhammer: Glück,
2009
LESERBRIEF
ZU TASSILO HALBRITTERS
BEITRAG „ASTROLOGIE –
VERSUCH EINER ERKLÄRUNG“
Ronald Bernauer
T
assilo Halbritter, den ich
als profunden Kenner
auf vielen Sachgebieten
sehr schätze, beschreibt
in topIQ 347 die Grundlagen der heutigen westlichen Astrologie. Im Prinzip ist die
Darstellung korrekt, aber unvollständig. Deshalb ein paar Bemerkungen
von mir, der ich mich seit vier Jahrzehnten mit Astrologie beschäftige.
Es ist richtig, dass die Astrologie
nicht auf sogenannten „wissenschaftlichen Methoden“ im heutigen
Sinn aufbaut. Es gibt eben Bereiche
der Erkenntnis, die sich weder durch
empirische Verfahren noch durch
Statistik ermitteln lassen. Und diese Bereiche sind meines Erachtens
riesengroß. Naturwissenschaftliches
Denken, so nützlich und wertvoll es
für den Erkenntnisgewinn ist, beschreibt nur einen sehr kleinen Teil
der Wirklichkeit. Allein bei der Betrachtung des Sternenhimmels sind
wir Menschen restlos überfordert,
ganz zu schweigen von den unsichtbaren Wirklichkeiten.
Die Tierkreiszeichen entsprechen einer jahreszeitlichen Position und haben nichts mit den Sternbildern am
Himmel zu tun. Der alte Spruch „Die
Sterne machen geneigt, aber zwingen nicht“, ist heute völlig obsolet.
Der freie Wille des Menschen, nämlich gegen jedes Gesetz und gegen die eigene Vernunft handeln zu
können, ist unbestreitbar. Deshalb
eignet sich die Astrologie nicht gut
für Prognosen. Völlig lächerlich sind
die Zukunftsdeutereien, wie sie zum
Jahreswechsel häufig sind und noch
lächerlicher sind die Zeitungshoroskope, die von keinem Astrologen
ernst genommen werden.
Reinkarnation, Anantashakti
ASTROLOGIE
Versuch
einer
Erklärung
Im Gegensatz zu den asiatischen
Astrologien, die ich eher für Kalenderdeutungen halte, liegt allen
westlichen Methoden, die sich voneinander in marginalen Bereichen
unterscheiden, eine religiöse Vorstellung zu Grunde. Das Schicksal eines
Menschen ist nicht zufällig, sondern
setzt sich aus vielen Komponenten
zusammen, von denen zweifellos
das genetische Erbe der Vorfahren,
aber auch der Kulturraum eine große
Bedeutung hat. Dennoch bringt der
Mensch Eigenheiten mit, die weder
von den Eltern noch von der Erziehung her erklärt werden können. Hier
gehen Astrologen davon aus, dass
die Seele des Menschen Anlagen
und Eigenschaften mitbringt, die von
anderswo herstammen.
Die Schlussfolgerung, die Seele hat
schon einmal in einem menschlichen
Körper gewohnt und ist wiederum inkarniert, ist eine zentrale Hypothese
der modernen Astrologie geworden.
Dass es hier gewisse Übereinstimmungen mit asiatischen Religionen
gibt, tut nichts zur Sache. Aber es ist
evident, dass Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Begabungen, aber auch Belastungen in das
Leben treten. Und hier entsprechende Chancen und Gefahren rechtzeitig zu erkennen, ist ein wertvoller Teil
der astrologischen Deutung.
Die Astrologie ist ein Erkenntnissystem, das – seriös und sorgfältig
durchgeführt – den Menschen eine
große Hilfe zur Selbsterkenntnis bieten kann. Es ist erfreulich, dass die
astrologische Tätigkeit seit kurzem
auch von der Kammer der Gewerblichen Wirtschaft anerkannt wird.
„Astrologe“ ist heute eine Berufsbezeichnung. Es wäre zu wünschen,
dass dieser Beruf auch die entsprechende gesellschaftliche Anerkennung findet, dass der Scharlatanerie,
die sich unter diesem Titel sehr ausgebreitet hat, und dem Lächerlichmachen hinter vorgehaltener Hand
ein Ende gesetzt wird.
topIQ
33
OUT & BACK
EIN AUSSCHNITT
© Katharina Heizinger
Im Oktober 2009 schrieb Thom ein Buch; und zwischendurch bereiste er den
5. Kontinent. Und weil der soviel zum Schauen, Erzählen und Nachdenken bot, wurde
das Buch am Ende glatt ein Reisebericht. Dass der folgende für die aktuelle Ausgabe
von topIQ gewählte Ausschnitt – nebenbei sozusagen – auch ein paar religiöse Themen berührt, kann als purer Zufall gewertet werden …
MITTWOCH, 30.9.2009
D
ie Fahrt als anstrengend zu bezeichnen
ist angemessen. Das
Erlebte als atemberaubend eine glatte
Untertreibung.
Am
Ende des Tages bleibt tiefer Respekt
vor dem Volk, dessen Geschichte,
der Schönheit des Landes, das wir
betreten dürfen. Wie außergewöhnlich die ist, werden wir überhaupt
erst am nächsten Morgen ermessen können, denn als wir nach 14
Stunden Fahrt unser Camp auf der
Cobourg Peninsula erreichen, ist es
bereits wieder dunkel.
Unser Guide, Vince Collins, holt uns
praktisch in der Nacht vom Hotel ab.
Pünktlich, und damit für uns viel zu
früh, und die ersten Erlebnisse gibt
es schon wenige Kilometer nach der
Darwiner Stadtausfahrt. Wallabies
auf der Straße, Termitenhügeln links
und rechts und die Rettung einer auf
der Straße sitzenden verletzten Echse, ein kleiner „frilled lizard“.
Frilled Lizard
topIQ
34
Cahill Crossing
NEVER STAND WITH YOUR BACK TO
THE WATER
beginnen wir langsam, das Besondere dieser Tour zu ermessen.
An der Einfahrt zum Mamukala Beobachtungsstützpunkt begrüßen uns
Kakadus mitten auf der Straße und
unzählige andere Vögel in einem für
die Region so unendlich wichtigen
Feuchtgebiet. Der Kakadu National
Park zeigt sich von seiner Sonnenseite, was jeden Schritt in der sengenden Feuchthitze in ein Schweißbad münden lässt. Wenige Kilometer
danach passieren wir am East Aligator River die Einfahrt zum Arnhem
Land – Cahill Crossing. Spätestens
jetzt gilt an allen Gewässern höchste
Krokodilwarnung: „Never stand with
your back to the water; always keep
an eye on it.“
DEIN VATER, DEIN ONKEL; DEINE COUSINE, DEINE SCHWESTER
Gunbalanya – der ersten Siedlung
auf der Strecke Richtung Cobourg
Peninsula – statten wir einen Besuch
ab, um Garry aufzunehmen, einen
Einheimischen, der uns die InjalakFelsmalereien zeigen wird, und spätestens auf dem nahen Injalak Hill
(„Long Tom Dreaming“), den wir aus
allen Poren schwitzend erklimmen,
Garry begegnet uns mit großem
Respekt; er hat gelernt, einem anderen Menschen, den er noch nicht
gut kennt, nicht direkt in die Augen
zu blicken. Wenn er uns anspricht,
spricht er über unseren Kopf hinweg. Er erzählt uns die Entstehung
der Felsmalereien, was sie darstellen
und dass sein Großvater diese noch
nicht betrachten durfte. Er erzählt
uns von hier begrabenen Brüdern
und Schwestern, deren Namen er
nicht erwähnen möchte, um sie nicht
zu stören. Er erklärt uns, dass am
gegenüber liegenden Hügel „Magpie Goos Dreaming“ eine Zeremonie
stattfindet und wir diesen daher nicht
fotografieren dürfen. Durch unsere
Fotos könnte ein Teil der Zeremonie
weggenommen werden. Später erfahren wir, dass die Zeremonie ein
Begräbnis ist, das sich bereits über
vier Monate erstreckt. Man lässt
ganz langsam die Körper erkalten
und wartet, bis deren Geister entweichen. Dieselbe Zeremonie übrigens, die bedingt, dass die Straße
ins Arnhem Land noch in der Nacht
gesperrt und vor unserer Rückkehr
nicht mehr geöffnet werden wird.
Am kommenden Sonntag müssen
wir ausgeflogen werden.
Garry erzählt von seinen Onkeln (die
eigentlich seine Väter sind) und seinen Müttern. In der Aboriginal Kultur
ist jede nahe ältere weibliche Verwandte deine Mutter und jeder nahe
ältere männliche Verwandte dein
Onkel. Deine Cousins und Cousinen
sind deine Brüder und Schwestern.
Du hast Respekt vor deinen Müttern
und deinen Onkeln. Sie geben dir ihr
unermessliches Wissen weiter. Was
sie dir weitergeben, ist heiliges Gut.
Garry erzählt auch von seiner Frau,
wie sein Onkel sie ihm „gegeben“ hat
und ihn gebeten hat, gut für sie zu
sorgen, wie Garry sie zu sich geholt
hat und meinte: „Come on, let’s have
a good talk.“
CHRISTENTUM ODER TRAUMZEIT –
ODER BEIDES?
Wir hören still zu. Manchmal fragt
jemand nach. Die meiste Zeit sind
wir fasziniert und voller Respekt vor
einer völlig anderen Art zu leben.
Später – auf der Weiterfahrt – sprechen Vince und ich über die Mythen
und den Glauben dieses Volkes
und Vince erklärt mir, sie hätten den
christlichen Glauben der Missionare teilweise übernommen und über
ihren Naturglauben gestülpt. Irgendwie passt das nicht zusammen: Tote
werden Geister – Mimi Ghosts – und
vereinen sich so mit den Wesen der
Traumzeit. Jeder Baum, jeder Stein,
jedes Stück dieser unfassbaren Natur ist ein Wesen aus der Traumzeit –
der Eingottglaube des Christentums
hat da fast keinen Platz, scheint’s.
„Of course“, meint Vince, „I did also.
I am a Christ.“
Mittagessen auf einer Bank vor dem
Kunstzentrum Injalak in Gunbalanya.
Ein kleiner Junge will unbedingt mitessen, gibt anfangs vor, kein Englisch zu können, scheint uns aber
recht gut zu verstehen. Vince gibt
ihm zwei Sandwiches und Saft, und
der Bursche hat offensichtlich seinen
Spaß mit uns. Die Kinder lernen Englisch hier in der Schule. Zweitspra-
che, um weiter zu kommen in einem
Land, in dem die Mehrheit vor einigen Jahren noch nichts anderes als
die englische Kultur anerkannt hat
(übrigens hat das Arnhem Land die
schnellste Internetverbindung des
Landes; das australische Recht sieht
Internet verpflichtend an allen Schulen vor – auch das Arnhem Land
hat Schulen, und praktischerweise
erledigt man die Neuverlegung hier
gleich mit Glasfaserkabeln; Verstärker-Positionsmarkierungen
sieht
man im Gelände permanent).
KROKODILBEGEGNUNG – NAJA: FAST
Nach dem Mittagessen kommt der
anstrengendere Teil der Strecke: vier
Stunden Fahrt über völlig vertrocknete, entsprechend staubige Landstraßen. Mehr oder weniger stark
lodernde Waldbrände säumen unsere Strecke. Hie und da ein „Creek“
(Coopers, Murganella, …). Am Murganella Creek halten wir kurz und
Vince fordert uns auf, völlig leise zu
bleiben, während wir ein paar Schritte dem Flusslauf entlang in den Wald
hinein machen: Am anderen Ufer –
Krokodile, die beim kleinsten Laut
allerdings das Weite suchen.
Weiter geht’s, holpernd über Stock,
Staub und Stein, vorbei an riesigen
Termitenhügeln und kleinen und großen Waldbränden, bis Vince – bereits in völliger Dunkelheit – in einen
Weg einbiegt, der mit dem Schild
CHRISTENTUM
und
Traumzeit
Thomas Kunz
„NO ENTRY“ und einem durchgestrichenen Auto gekennzeichnet ist.
Der riesige Toyota mit dem nicht
minder großen Anhänger bahnt sich
seinen Weg zwischen Bäumen und
bleibt nach einigen weiteren Kilometern an einem Holzverschlag stehen.
Wir haben mittlerweile keine Ahnung
mehr, wo wir genau sind, wie weit wir
gefahren sind, in welcher Richtung
Norden liegt. Aber wir haben unser
Camp erreicht. Und das Schwarze
hinter dieser Kante, von welchem
in etwa 20 Metern Entfernung unser
Zelt steht, ist das Meer.
Dusche – lauwarm und unglaublich
wohltuend – Plumpsklo – wurscht –
Abendessen: In Alu gegrillter Fisch,
Salat, Bier. Eine angenehme, ganz
offensichtlich trotz der Anstrengungen unglaublich zufriedene Gesellschaft geht langsam nach und nach
schlafen. Morgen früh werden wir
nach bekanntermaßen gutem Zeltschlaf endlich den Jetlag überwunden haben.
Gunbalanya, West Arnhem Land
Alle Photos © 2009 Thomas Kunz. Alle Rechte vorbehalten.
Reproduktion mit Angabe des Urhebers gestattet.
topIQ
35
INTELLIGENZ UND GLAUBE
KEIN WIDERSPRUCH!
Der Beitrag von Wolfgang Helm „Intelligenz und Glaube“ in topIQ 347 regt mich an,
nach langer Zeit wieder selbst Stellung zu nehmen. Ich tue dies in einer persönlichen
Auseinandersetzung.
Anfang der Bibel unmittelbar hintereinander zwei Schöpfungsberichte
stehen, die einander bei zu naiver
historischer Auslegung arg widersprechen würden. Seine sprachliche
und stilistische Begründung ist allerdings nicht einfach zu lesen, da er im
Zivilberuf im alten Rom Universitätsprofessor für Latein war. Einen ersten Eindruck über seinen Umgang
mit der Sprache gewinnt man auch
beim Lesen des ersten Satzes seines Buches „de civitate dei“ (über
den Gottesstaat). Heute werden die
beiden Schöpfungsberichte ohne
Widerspruch zwischen ihnen meist
dynamisch ausgelegt als Forderung
an den Leser, sein Verhalten danach
auszurichten.
I
ch habe Biochemie studiert und
als Chemiker in der Industrie
gearbeitet. Daneben habe ich
zunächst als reine Freizeitgestaltung im Fernkurs Theologie
studiert und dieses Studium vor
35 Jahren erfolgreich beendet. In
der Folge hat mir dieses Studium bei
meiner Arbeit in der Industrie überraschend geholfen.
WISSENSCHAFT UND RELIGION –
KEIN GEGENSATZ
Ein Gegensatz zwischen Wissenschaft und Religion war für mich nie
ein Thema. Mehr Probleme hatte
ich damit, in der Physik die experimentellen Beweise für Licht als
Photonen und als Wellen in meiner
Vorstellung zu vereinen. Bei vielen
sogenannten Auseinandersetzungen zwischen Religion und Wissenschaft habe ich den Eindruck, dass
entweder die theologischen oder die
wissenschaftlichen Aussagen oder
nicht selten beide gleichzeitig nicht
verstanden werden. Ein Beispiel
dafür wäre ein Gegensatz zwischen
Schöpfung und Evolution. Schon
Augustinus hat festgestellt, dass am
topIQ
36
Vor fast 50 Jahren veranstalteten
Freidenker an der Volkshochschule
in Wien XX, Brigittenau, eine Vortragsserie mit dem Titel „Biochemie
kontra Religion“, wobei ein Universitätsprofessor aus Ost-Berlin den
ersten Vortrag hielt. Als Student der
Biochemie ging ich hin und diskutierte mit. Der Professor bedankte sich
für meine Korrekturen bei Literaturzitaten. Wenn ich ihn aber fachlich
korrigierte, sagte er mit Begeisterung
in der Stimme: „Sehen Sie, Sie haben es gelesen.“ Ohne Erfahrung
in öffentlichen Diskussionen blieb
ich damals im Saal chancenlos.
Mit großer Überraschung habe ich
beim zweiten Termin gesehen, dass
die Veranstalter von der Diskussion
so beeindruckt waren, dass sie die
ganze Reihe absetzten und durch
völlig andere Themen ersetzten.
VERSTÄNDNIS ALTER TEXTE DURCH
HINTERGRUNDWISSEN
In der Theologie lernt man, dass
zum Verständnis vieler Texte nicht
nur eine gute Übersetzung, sondern
auch ein Wissen über die Umstän-
de und Denkweisen in der Zeit und
Kultur der Niederschrift (Sitz im Leben) erforderlich ist. So ist im Buch
Daniel der erste Bericht über einen
Versuch zur Wirkung verschiedener
Diäten enthalten. Der junge Prophet
setzte damit durch, dass er die Gesetze der Israeliten auch in der babylonischen Gefangenschaft einhalten
konnte. Er benötigte dazu keine göttliche Eingabe, sondern lediglich die
Überzeugung, dass seine Tradition
richtig war. Er konnte danach weniger Fleisch, dafür mehr Gemüse und
Obst essen und Wasser statt Wein
trinken. Vermutlich waren diese Traditionen auf Wissen aus dem alten
Ägypten gegründet.
Augustinus, unbekannter Maler
Bevor aber jemand auf die Unwissenheit der Babylonier herabblickt,
möge er berücksichtigen, wie viele
Leute heute noch bei der Umsetzung von derartigem Grundlagenwissen Angst vor einer Minderung
ihrer Lebensqualität haben.
DAVID UND GOLIATH
Viele Texte lernt man über lange Zeiträume immer besser zu verstehen.
Das möchte ich am Beispiel des jungen Schafhirten und späteren Königs
David zeigen. Vor Jahrzehnten erlebte ich, wie eine Jüdin sich über ihre
Schwester beschwerte: „Die glaubt,
sie kann keck mit mir sein, nur weil
sie Lehrerin war. Aber ich bin immer
noch die Ältere.“ Ein Bruder der beiden erklärte mir lachend: „Da siehst
du die seit der Zeit Davids ungebrochene Wertschätzung des Alters der
Juden. David war zwar der jüngste
von acht Brüdern, aber sicher kein
Halbwüchsiger. Kein Vater hätte damals einen Buben allein als Schafhirt
in die Steppe geschickt. David war
vermutlich Mitte 20.“ Die Lehrerin
war damals 80, die Schwester aber
90 Jahre alt.
David hat als König die schriftliche
Überlieferung in Israel eingeführt.
Daher stammen diese Berichte von
Zeitzeugen (nicht von Augenzeugen).
Der Vater hätte David auch nicht mit
Proviant für die drei älteren Brüder
und dem Auftrag, den Sold nach
Hause zu bringen, in das Heerlager
geschickt. Dort führte sich David so
auf, dass die Leute zusammenliefen,
um ihn zu sehen.
Als Schafhirt war er eine eindrucksvolle Erscheinung, der vermutlich
auch erwachsene Männer großräumig ausgewichen sind, wenn er
ausnahmsweise grantig war. Er versprach dem König Saul mit gewaltigem Selbstvertrauen, ihn von Goliath
zu befreien.
David, Gemälde aus dem 17. Jhdt.
Foto: David Castor
Saul, der um Haupteslänge größer
war als die meisten Männer, ließ ihn
seine Rüstung, die bei dem König,
der viele Kriege führte, sicher eine
Maßanfertigung war, probieren. Bei
einer Durchschnittsgröße der damaligen Männer von 158 bis 160
cm waren Saul und David vermutlich 180 bis 185 cm und damit immer noch klein gegen Goliath, der
nach den letzten wissenschaftlichen
Schätzungen noch etwa 25 cm größer war.
David hat Goliath bewusst provoziert, bis er wütend und unvorsichtig
war. Dann hat er ihn mit einer Steinschleuder, die man im Fernsehen
gelegentlich heute noch bei Palästinensern sehen kann, erschossen.
Bis zu dem Moment waren vermutlich die Soldaten beider Heere überzeugt, einen Verrückten zu sehen,
weil sich niemand vorstellen konnte,
mit so einer Steinschleuder auf große Entfernung genau zu treffen.
Ich sprach einmal mit einem Moslem, der einst fern von Europa aufgewachsen war, über den Umgang mit
religiösen Texten und betonte dabei
die Überraschung, dass David mit so
einer Schleuder traf. Da meinte mein
Gesprächspartner, dass es diese
Schleudern heute noch gibt, weil
man damit besonders scharf und
daher auch besonders weit schießen kann. Um zu treffen, braucht
man allerdings viel Übung und man
muss auch den Stein dafür sorgfältig auswählen. David suchte sich
am Vorabend des Kampfes fünf
Steine und legte sie in seine Hirtentasche.
Die damaligen Hirten waren vermutlich die einzigen Profis der Geschichte im Umgang mit derartigen
Steinschleudern. Auch das weitere
Verhalten Davids war ungewöhnlich.
Er nahm das Schwert des Toten und
hieb damit der Leiche des kraftvollen Riesen den Kopf ab und ging
mit dem Kopf zu König Saul. Bei der
Schilderung des Gesprächs von David mit Saul kann man direkt fühlen,
wie dem König der Schock in die
Glieder fuhr und er dachte: „Wem
habe ich da meine Tochter als Gattin
versprochen.“ Aber Saul hatte Glück
und mehrere Töchter. Eine davon
zeigte sich gerade von dem wilden
Kämpfer beeindruckt.
THEOLOGIE
und biblische
Historie
Gustav Kollisch
DURCH SIEG ZUR LEGENDE
Als David sich von Saul getrennt hatte und mit einer eigenen Truppe umherzog, wird berichtet, dass man ihn
auf so große Entfernung erkannte,
dass man Zeit hatte, Gastgeschenke oder ein Mahl vorzubereiten.
Gustave Doré (1832-1883)
David war durch seinen Sieg so
plötzlich zur Legende geworden, wie
etwa 3000 Jahre später Hermann
Maier, als er zwei Tage nach seinem
Sturz in Nagano Olympiasieger wurde. Das erklärt aber nicht, wie man
ihn auf so große Entfernung erkennen konnte. In den wilden Zeiten
damals musste man jederzeit mit
Räuberbanden, Soldaten der Philister und anderen Gefahren rechnen. Es war daher üblich, Wächter
aufzustellen, um etwaige Angreifer
möglichst frühzeitig zu erkennen. Es
wird zweimal erwähnt, dass David
rotblond war, eine Eigenschaft, die
bei den Israeliten damals so selten
war wie heute bei den Juden. Einen
Mann mit rotblonden, schulterlangen Haaren, der einen Kopf größer
war als die meisten anderen, konnte
man tatsächlich über ungewöhnliche Entfernung erkennen.
topIQ
37
EIGENSCHAFTEN GOTTES
MÖGLICHKEIT EINES BEWEISES
Zum Artikel „Intelligenz und Glaube – ein Widerspruch?“ in topIQ 347 möchte
ich ein paar Anmerkungen loswerden. Der Autor stellt fest, dass der Satz „Gott
existiert nicht.“ prinzipiell nicht bewiesen werden kann, weil es sich um eine negative
All-Aussage handelt. Man müsste an allen Orten und vor allem zu allen Zeitpunkten die
Nichtexistenz Gottes beweisen.
und daraufhin die Sintflut geschickt.
Entweder ist er der von der Bibel behauptete Allwissende, dann muss er
vorher schon gewusst haben, wie
wir uns aufführen werden (freier Wille
hin oder her, dass er nichts gegen
unsere Entscheidungen und Taten
tut, heißt ja nicht, dass er sie nicht
vorher kennt), oder er hat sich geirrt.
Dann ist er aber kein Gott, sondern
jemand, der sich irren kann.
© Günther Paal
Foto: Gabriela Brandenstein
M
uss man aber
nicht, weil wenn
man
beweisen
kann, dass der
Ewige und Allgegenwärtige zu einem Zeitpunkt an einem Ort nicht ist,
dann ist er nicht. Wenigstens nicht
der Ewige Allgegenwärtige. Da bietet
das Objekt durch seine behaupteten
Eigenschaften eine Angriffsfläche,
die so einen Beweis grundsätzlich
möglich macht. Man muss auch
nicht am Matterhorn um vier Uhr in
der Früh extra beweisen, dass es
keine größte Primzahl gibt. Zahlen haben Eigenschaften, die sie aus dem
Beweisprozedere der Physik entlassen. 2=2=2. Immer und überall.
Das sollte auch für Gott gelten.
Wenn man die Bibel nicht wörtlich,
aber beim Wort nimmt, dann wär‘s
einfach; der Allwissende hat es bereut (in Worten „bereut“, also zerknirscht zur Kenntnis genommen,
einen Fehler begangen zu haben),
die Menschen geschaffen zu haben
topIQ
38
Diesen Widerspruch in dem, was
Gott seinen Propagandisten nach ist,
kann man als Gegenbeweis durchgehen lassen. Wenn das, was in der
Bibel steht, Gott beschreibt, dann
hat dieser Gott einen Fehler, der ihn
als Gott ausschließt. Dieser Fehler
liegt entweder in dem beschriebenen Gott oder in der Beschreibung.
Wenn der Fehler in Gott liegt, fällt er
als Gott aus, und wenn der Fehler in
der einzig zulässigen Beschreibung
liegt, dann ist das ganze System hinfällig. Dafür braucht man keine Naturwissenschaften, und keine Theologie. Das geht ganz normal zu Fuß.
Nun sind die Eigenschaften des
geglaubten Gottes aber eben sehr
flexibel. Also wird diese Widerlegung von Gläubigen nicht akzeptiert
werden, das weiß ich wohl. Da wird
dann eine Menge Intelligenz aufgebracht, um eine Lücke oder einen
Zusatz in den Eigenschaften Gottes
zu erfinden, die das als Gegenbeweis ungültig machen. Das erinnert
ein bisschen an das Erzherzogspiel.
Glauben an sich erfordert keine Intelligenz, das Geglaubte in einem Logotop konsistenter Gegenentwürfe
aufrecht zu erhalten sehr wohl. Dort
wo das nicht geht, wird einfach der
Welpenschutz religiöser Gefühle be-
ansprucht. Das geht ja auch recht
einfach; Gefühle sind nicht belegpflichtig, weder in ihrer Herkunft noch
in ihrem Inhalt. Unter Hinweis auf ein
religiöses Gefühl kann in praktisch
allen Belangen des Lebens Mitspracherecht beansprucht werden,
aber das, worauf sich dieses Gefühl bezieht, ist aus jeder Diskussion ausgenommen. Das verschafft
dem Gläubigen in der Diskussion mit
Menschen, die das respektieren, einen enormen Vorteil, und Menschen,
die das nicht respektieren, können
als intolerant gekennzeichnet und
aus dem Diskurs wenigstens atmosphärisch ausgeschlossen werden.
GLAUBE ALS VERSUCH EINER
MUSTERERKENNUNG
In gewisser Weise hat Glauben tatsächlich mit Intelligenz zu tun. Was
uns Menschen als Gattung im Bestand der Welt hält, ist unsere Intelligenz. Unsere anatomische Ausstattung und unsere Reproduktionsrate
sind nicht geeignet, das Menschengeschlecht vor fraßbedingtem Abrieb dauerhaft zu bewahren.
Nur unser Hirn hat es uns erlaubt,
längerfristig in der Welt Fuß zu fassen. Die Fähigkeit, konsistente
Wenn-Dann-Operationen zu planen
und dann auch zu vollführen, ist das,
was wir weit besser können als alle
anderen Lebewesen. Die allerwenigsten Gnus müssen je so schnell
laufen, wie sie es von Natur aus
können, weil in einer großen Gruppe
genügt es, um zu überleben, einfach
nicht in der Nähe des aktuellen Opfers zu stehen, wenn die Löwen ein
Mitglied der Gruppe reißen. Und in
einer großen Gruppe sind es sehr
viele, die nicht in dieser unmittelba-
ren Nähe stehen. Aber nun können
Gnus alle ziemlich schnell laufen.
Könnten sie es nämlich nicht, dann
wäre jedes Gnu eine so leichte Beute, dass eine Räuberpopulation so
schnell angewachsen wäre, dass
sie die Gnus insgesamt längst aus
der Steppe gefuttert hätten. Also
sind die Gnus für den Alltag übermotorisiert, aber im Anlassfall können
sie schneller laufen als sie es in der
Überzahl je müssen.
Bei der menschlichen Intelligenz ist
es meinem Dafürhalten nach ebenso; ein Hirn, das schon mit den Anforderungen des Alltags deutlich an
seine Leistungsgrenzen gerät, ist
nicht geeignet, den Herausforderungen des unausweichlichen Ausnahmefalles wirkungsvoll zu begegnen.
Wir sind zerebral übermotorisiert. Wir
suchen, weil das das ist, was uns
auszeichnet, immer nach dem Muster hinter der Erscheinung, damit wir
in Kenntnis der zugrunde liegenden
Grammatik in Hinkunft mit ähnlichen
Situationen umgehen können werden. Darauf ist unser Hirn ausgelegt.
Es fällt uns sehr schwer, etwas als
„Das ist halt so.“ zu akzeptieren. Wir
sind immer auf der Suche nach einer
Erklärung.
Und weil es unser operativer Vorteil
in der Welt ist, einigermaßen richtige
Abschätzungen über das Resultat
unseres Handelns treffen zu können, und dann dementsprechend
handeln, wir also den Grund unserer
Handlungen zeitlich nach der Handlung gesetzt haben, deshalb gehen
wir mit dem Begriff des Grundes
auch ein bisschen schleißig um. Eine
Ursache liegt vor einem Ereignis, ein
Grund kann auch danach liegen. So
Zeichnungen: Günther Paal
GOTT
Welche Rolle
spielt
Er?
Günther Paal
ein Grund kann als Sinn bezeichnet
werden. Andere Gründe, jene nämlich, die lediglich Ursachenstatus haben, werden aber von uns nicht immer ausdrücklich von dem Gewicht
befreit, das einem Sinn zusteht. Nun
sind wir also auf der Welt. Das muss
doch einen Grund haben. Den hat
es auch, nur ist dieser Grund halt nur
eine Ursache.
Das passt uns aber nicht in das
Selbstbild, das wir durch unser Hirn
und seinen Gebrauch so haben. Wir
wollen nicht hinnehmen, dass unser
Vorhandensein als Gattung und als
Individuen nur die Folge von Ursachen ist, und nicht so, wie wir es tun,
auf etwas abzielt, was eine Verbesserung oder wenigstens Veränderung von irgendwas ist. Wir wollen,
dass die Welt so funktioniert wie wir,
damit uns die Welt nicht so fremd
ist, wie sie es ist, zumal wenn man
den Menschen ins Zentrum dessen
setzt, was er beobachtet.
gebotene Menüplan nordischer Götter unterscheidet sich unbesehen
wesentlich von dem, den Götter in
Gegenden der Welt erstellt haben, in
denen Vorratshaltung klimabedingt
problematisch ist.
KEIN GOTT ÜBERLEBT SEINE KIRCHE
Die Existenz Gottes ist streng an
das Vorhandensein derer geknüpft,
die ihn anbeten. Kein noch so religiöser Mensch hält heute Teutates
oder Lugh für auch nur in irgendeiner Form existent. Die Gottheiten
ausgestorbener Kulturen sind nur
als Studienobjekte akademischer
Betrachtungen interessant, aber
dass es die wirklich gibt, wenigstens
so wirklich, wie es den katholischen
Gott gibt, wird von niemandem auch
nur in Erwägung gezogen. Götter
sterben mit denen, die sie erfunden
haben, einfach aus.
ACH JA, DIE SINNFRAGE
Wenn wir schon mit unserer Existenz nicht unterstellungsfrei zurande kommen, dann trifft das auf den
Umstand, dass diese Existenz auch
einmal ein Ende hat, umso mehr zu.
Und weil unser Leben nach unseren
Maßstäben nicht ohne Sinn gewesen sein soll, basteln wir uns eine
Instanz, die unserem Leben mindestens ebenso übergeordnet ist, wie
wir der Welt, in der wir agieren.
Und diesem außerhalb der Welt stehenden Wesen schreiben wir dann
Ansprüche an uns zu, die dem Bestehen der Gesellschaft in der jeweiligen Kultur zuträglich sind. Die
Verbote, die dem Willen des jeweiligen Gottes unterstellt werden, sind
die, die der Gesellschaft nützen. Der
„Es wäre doch sehr traurig, wenn
unser Leben keinen Sinn hätte!“ ist
kein griffiges Argument für die Existenz eines Gottes, weil: ja, und?
Wir haben erstens keinen Gutschein für „nicht sehr traurig“ und
es ist zweitens ohnehin schon sehr
traurig, dass wir unserem Leben
selbst keinen Sinn geben können.
Glauben steht mit Intelligenz nicht
so sehr im Widerspruch wie mit
intellektuellem Mut.
Für die Existenz eines Gottes spricht
lediglich, dass wir gerne hätten, dass
es einen gibt. Dagegen spricht, dass
es ohne Zusatzannahmen außerhalb
der Welt möglich ist, zu erklären,
wieso wir gerne einen Gott hätten.
topIQ
39
NEUES AUS DER
INTELLIGENZFÖRDERUNG
Ein wenig turbulent geht es schon zu: Immer mehr Eltern haben den – meist begründeten! – Verdacht, das „Anderssein“ ihrer Kinder könnte auf Begabung zurückzuführen sein. Leider ist das Erkennen des Grundes nicht immer die Lösung des Problems.
F
rüher oder später landen viele Eltern, Lehrer
oder Jugendliche dann
bei Mensa und damit bei
mir. Andere landen auch
bei mir und damit bei
Mensa; privates Mensaleben und
berufliches Hochbegabungsdidaktikerleben sind nicht so ganz auseinanderzuhalten. Daraus folgen dann
nach einer kurzen Kontaktaufnahme
per Mail oft stundenlange Gespräche über School, the Universe and
Everything, im Schnitt eines pro Tag,
in Hoch-Zeiten drei oder vier.
Und so kristallisieren sich ein paar
Bedürfnisse der Kinder heraus – abgesehen vom Kontakt zu Gleichartigen:
• Naturwissenschaftliche Angebote
• Kreatives Schreiben
• Philosophie
Zumindest in und um Wien können wir mit der KidSIG und der
SIGsteen ein paar Wünschen nach
Schausprengen und Kettenreaktionsbau nachkommen – die Philosophie ist dann auch immer beinahe
automatisch zu Gast. Angehende
Autoren und Zeichner können sich
heuer in einem JungmensianerBuchprojekt verwirklichen – mehr
dazu findet ihr auf Seite 23 unter
KidSIG / SIGsteen.
SOMMERAKADEMIEN
Gerade auch die Sommerakademien des Stadtschulrates bieten einen
Pool an Experimenten und ungefähr
gleichaltrigen Gleichartigen. Auch
heuer wieder findet die Sommerakademie für die VS voraussichtlich in
der vorletzten Ferienwoche statt, für
die Unterstufe geht es schon in der
ersten Woche los und die Oberstu-
topIQ
40
Schüler und Schülerinnen, die auch
Begabtenschulen oder –klassen besuchen!
Wer von euch daran interessiert ist,
an dem Austauschprogramm (Dauer
zwischen einer Woche und einem
Semester, auch in den Ferien möglich) teilzunehmen, meldet sich bitte
bei mir.
© Universitetet i Bergen
fe ist (zum ersten Mal!) in der letzten
Ferienwoche dran. Natürlich werden
auch in diesem Jahr wieder mehrere
Mensianer die Kurse leiten und auch
als Teilnehmer sind immer viele unserer Kinder gemeldet. Genaue Informationen erhaltet ihr bei mir oder
unter www.sommerakademie-wien.
at
GIFTED STUDENTS EXCHANGE
Für die Oberstufenschüler entwerfe
ich gerade ein internationales Students Exchange Projekt: Einige von
euch haben vielleicht schon Gastschüler kennen gelernt oder auch
selbst gehostet.
Die Erfahrung eines SIGsteens war
nun, dass die Host-Sister „eh nett,
aber halt normal“ war – ein Prädikat,
das wohl vernichtender gar nicht
sein kann. Der Wunsch, der dann
manchmal auftaucht, ist nach einem
Host-Sibling, der auch hochbegabt
ist. So lassen sich gemeinsame Interessen leichter finden.
Auch die Youth-Koordinatoren vieler anderer Länder finden die Idee
gut, ein Gifted Students Exchange
Programme ins Leben zu rufen. Besonders gern gesehen sind natürlich
Achtung: Hier soll es wirklich um einen AUSTAUSCH gehen! Du lernst
in deiner Host-Family einen anderen
hochbegabten Jugendlichen kennen, und dieser Jugendliche wird
dann auch eine Zeit mit dir in deiner
Familie leben und mit dir zur Schule
gehen.
ECHA-TAGUNG
Die jährliche ECHA-Tagung (European Council of High Ability, eine
Vereinigung, die sich der Bildung
und dem Unterricht von Hochbegabten widmet) findet heuer im April
in Wien statt. Dazu bin ich eingeladen worden, außer meinen eigenen
Programmen auch Mensa vorzustellen. Außerdem treten eine Reihe
sehr engagierter Schulen, Ideen und
Forschungen vor den Vorhang.
Genaue Informationen über Programm und Ablauf unter www.instituttibi.at
VOR DEN VORHANG
Natürlich tut sich auch außerhalb
Mensas etwas zum Thema Intelligenzförderung – ich möchte hier
in dieser und den nächsten topIQAusgaben einige Schulen und
Schulprogramme vorstellen, die
sich besonders an Hochbegabte
wenden. Diesmal bitte ich die AHS
Franz-Keimgasse in Mödling vor den
Vorhang.
direkt mit der Klasse arbeite, werden
dann die verschiedenen Erkenntnisse zusammengeführt. Auf diese
Weise können Lehrer ihr Wissen und
ihre Vorlieben einbringen, ohne den
Gesamtüberblick über das Wissensspektrum haben zu müssen.
VERNETZT
arbeiten
BEISPIEL ÄGYPTEN
Gerlinde Heil
Im Regelunterricht:
© me maya
Eckdaten:
• Reine Begabtenklassen („Modellklassen“) ab der ersten Klasse,
derzeit im zweiten Jahr
• Geringe Schüleranzahl, die „größte“ erste Klasse wird von 15 Kindern besucht
• Die vier Unterstufenschuljahre
werden in drei Jahren absolviert
• Jedes Kind hat einen „Vertrauenslehrer“, der regelmäßig eine Art
Coaching durchführt
• Viele ECHA-Lehrer
• Je nach Klasse besondere Projekte
• Aufnahmekriterium: ein vor Ort
abgelegter Intelligenztest.
„Meine“ Begabtenklasse – also diejenige, mit der ich im Projekt arbeite
– zeichnet sich besonders dadurch
aus, dass die Lehrer im Zuge des
Unterrichts Schwerpunkte im sozialen Lernen setzen. Feedback und
Klassenranking sind daher ganz
normale Teile des Unterrichts. Das
gelingt besonders gut, weil die verantwortlichen Lehrer auch in Drogenund Suchtprävention ausgebildet
sind und daher soziale Strömungen,
Peers-Situationen und Mobbereien
sofort erkennen und ohne erhobenen Zeigefinger gegensteuern können. Das hat in dieser Klasse dazu
geführt, dass die Kinder jetzt, ein halbes Jahr nach Schulbeginn, zu einer
funktionierenden Einheit aus sehr
individuellen Individuen geworden
sind, die sich in großen Teilen sogar
selbst organisieren kann.
In „meiner“ Klasse wird verstärkt versucht, vernetzt zu unterrichten: Ich
arbeite mit vielen der Lehrer zusammen und entwerfe mit ihnen Unterrichtssequenzen. An einem „Projekttag“ pro Monat, an dem ich selber
• Geschichte nimmt Ägypten durch
• Mathematik erklärt die Ägyptischen Zahlzeichen
• Biologie beschäftigt sich mit
Kleinstlebewesen und definiert
Organe
• Physik erklärt Druck und Temperatur
• BE bearbeitet Metall
• Religion/Ethik setzt sich mit Mehrgottglauben auseinander
• Deutsch befasst sich mit Verbformen
•
•
•
•
Tempelbodens mit geometrischen Ornamenten in 10 x 10 m
auf dem Schulhof…)
Herstellung von Papyrus, Rußtinte
und Schilffedern
Verfassen und Verschriftlichen
von Flüchen mithilfe des 1. und 2.
Konjunktivs auf Papyrus
Arbeit mit Trockeneis
Experimente mit Superabsorbern.
An zwei Projekttagen arbeite ich mit
den Kindern weiterführend und vernetzt:
• Abnehmen von Totenmasken aus
Gips – am nächsten Projekttag
Blattvergoldung der Masken
• „Einbalsamierung“ eines Stückes
Fleisch durch Wasserentzug und
Ölung – am nächsten Projekttag
Beurteilung der Mumifizierung
• Herstellung eines Nährgels und
Abstriche von häufig benutzten
Stellen (Klos und so…) – am
nächsten Projekttag Beurteilung
der entstandenen Kulturen
• Präparierung von Schweinehirn,
Schweinemagen und Muskulatur,
erste Erfahrungen mit Sezierbesteck
• Rechnen mit Binärzahlen im
Ägyptischen
Zahlensystem,
Ägyptische Geometrie in großen
Dimensionen (Konstruktion eines
© pareeerica
© Alpha Auer
Selbstverständlich wird am Projekttag äußerst unfrontal gearbeitet, ich
stehe den Kindern als Inspiratorin
und als Wissensquelle zur Verfügung, übe aber nur Autorität aus,
wenn sie mich darum bitten (Noch
geschieht das recht häufig, wird meiner Erfahrung nach aber immer seltener). Während der stark haptischmotorisch orientierten Projektteile
werden immer wieder Diskussionen
geführt.
Ziel soll u.a. hohe Selbstständigkeit
sein, die Erkenntnis der Zusammenhänge. Und natürlich Lernen, das
positiv besetzt ist und zum Weiterfragen, Weiterlernen, Weiterdenken
ermutigt.
Genaue und ausführliche Informationen über das Projekt gibt’s wie
immer bei mir. Und: Ich kann hier
natürlich nur Schulen und Modelle
vorstellen, die ich gut genug kenne,
um sie zu beschreiben. Sicher gibt
es auf dem Gebiet der Schule noch
viel, viel mehr, das auch wert wäre,
vor den Vorhang gebeten zu werden! Wenn du einen Vorschlag hast,
gib ihn mir bitte bekannt.
topIQ
41
MENSA INTERNATIONAL JOURNAL
INTERNATIONAL TREASURER’S
INTRODUCTION
Deborah Theasby
“The financial health of International Mensa is best assured if we can increase
membership in all countries”, sagt Deborah Theasby, „Finanzministerin” von Mensa
International. Hier stellt sie sich unseren Mitgliedern vor.
write this having just celebrated
an English Christmas, complete
with snow on the ground and
lots of good food! Because of
the international nature of Mensa, you will be reading it in a variety of seasons and weathers. So this
is my chance to introduce myself, as
Treasurer, to members everywhere in
the world.
I
money. But what better investment
can we make than to help a national
Mensa group grow in numbers? I
personally think that we should be
supporting groups which can show
the will and energy to really develop
themselves, rather than have our
money stuck in the banking system,
although of course we should also
have safeguards in place.
The job of Treasurer is the simplest
to define - if it concerns money, it’s
my business. At present, International Mensa carries very high financial
reserves. Over the last four years
we have made a surplus of between
15% and 45% of our income, and
as of 31st March 2009, we had reserves of over three times our annual
income. At the International Board of
Directors (IBD) meeting in September, I proposed a reduction in the
component that each national group
pays to Mensa International. Currently this is 5%, and I suggested 4.5%.
There are already some exciting developments under way. Exchange
visits between groups are being
funded, so that we can all learn from
each other. And I hope by the time you
read this, the new International Mensa website will be live, bringing with
it lots of opportunities to communicate with members in different countries. The European gatherings are
gaining in popularity, and other transnational meetings may well follow.
The IBD voted, instead of a reduction in the component, to increase
spending on International Development, with many people speaking in
favour of doing so.
This is an interesting and very positive development. For a long time,
“Development” within International
Mensa has been focussed solely on
adding new national groups to our
organisation. While it is always good
to see new nations joining, and new
faces at the IBD meeting, this should
not be the only focus for DeveloptopIQ
42
ment. Support for existing groups is
just as important as developing new
ones.
International Mensa receives money, via the component, from each
national group, in proportion to the
number of members in the group.
The highest national component we
receive comes from American Mensa, followed by British Mensa, and
so on, as these are the countries
with the most members.
Most of our costs come from administration, and the IBD meeting. The
costs of the IBD meeting are approximately in proportion to the number
of member countries attending. This
means that the financial health of International Mensa is best assured if
we can increase membership in all
countries.
With the reserves we have, I should
Photo: Karin van Leuwen
be
investigating how to invest the
As well as these initiatives, we have
funding for more development. This
does not mean that every request
can be granted. Each national group
must be able to pay for its own dayto-day activities, but there is money
available, either as loans or grants,
for special projects, particularly ones
with an emphasis on growth. This is
the best way to keep Mensa exciting
and alive into the future.
Please contact me with your ideas,
suggestions or queries.
Deborah Theasby
International Treasurer.
[email protected]
DAS UNANGENEHME ZUERST:
ICH WILL EUER GELD!
Susanne Meyer
Das erste Quartal 2010 wird in wenigen Wochen vorbei sein, und bis dahin sollte
der Mitgliedsbeitrag laut Statuten von jedem Mitglied eingezahlt worden sein. Dieses
Jahr versende ich, wie ja bereits in einer der vorigen Nummern mitgeteilt, Zahlscheine
nur mehr auf Anfrage, und die Ausweise gibt es erst nach Einzahlung des Mitgliedsbeitrages. Das erspart mir sehr viel Arbeit und dem Verein einiges an Ausgaben für
Porto und Kuverts. Darüber hinaus leisten wir damit unseren bescheidenen Beitrag für
die Umwelt, indem wir die Papierflut etwas eindämmen. Und vielleicht trägt es ja sogar
ein klein wenig dazu bei, die Zahlungsmoral zu verbessern.
W
er sich unsicher
ist, welchen Betrag er wohin
überweisen soll
– hier noch einmal die genauen Angaben. Es zahlen:
•
•
•
•
•
Vollmitglieder
Familien
StudentInnen
Achtung: nur bis
zum vollendeten
27. Lebensjahr!
SchülerInnen
Gastmitglieder
unser Mitgliederverzeichnis um alle
diejenigen bereinigt habe, die leider
trotz mehrfacher Ermunterung ihren
Mitgliedsbeitrag nicht bezahlt haben,
zählen wir noch stolze 553 Mitglieder. Der Zwischenstand von 600
Mitgliedern konnte damit leider nicht
gehalten werden. Es fällt auf, dass
wir tendenziell mehr neue Mitglieder
verlieren, als „alte“ – offensichtlich
müssen wir also noch mehr dafür
tun, Mensa für die Neuzugänge attraktiv, interessant und freundlich zu
gestalten, um ihnen nach dem ersten Gratisjahr einen Anreiz zu geben,
auch weiterhin dabei zu bleiben.
EUR 44,EUR 66,EUR 33,-
EUR 22,EUR 33,-
auf folgendes Konto:
Spaengler Bank
BLZ – 19530
Kontonummer – 00100133100
BIC - SPAEAT2S
IBAN – AT25 1953 0001 0013 3100
Nach Bezahlung flattert kurze Zeit
später der Mitgliedsausweis ins
Haus sowie – auch das ist neu –
ein Gutschein für eine Person eurer
Wahl, die ihr mit einem Mensa-Test
beglücken könnt. Ich würde mich
freuen, wenn ihr möglichst zahlreich
von diesem Gutschein Gebrauch
macht!
Allerdings wollen wir ja nicht nur
möglichst viele, sondern vor allem
auch möglichst zufriedene Mitglieder. Wenn ihr also Ideen habt, was
wir anbieten könnten, um für unsere
Mitglieder (noch) attraktiver zu werden – raus damit! Gründet eine SIG,
wenn ihr meint, ein Thema kommt
generell zu kurz, wendet euch an
den SIG-Leiter einer schon vorhandenen SIG, wenn ihr ein bestimmtes
Event anregen wollt, oder fragt einfach an, ob wir uns Projekt XY als für
Mensa geeignet vorstellen könnten.
Ihr findet für alle eure Vorschläge ein
offenes Ohr. Und auf der Seite Who
is Who den richtigen Ansprechpartner für jedes eurer Anliegen.
Selbstverständlich könnt ihr auch
jederzeit außerhalb der von den Lokalgruppen und SIGs organisierten
Veranstaltungen selber Treffen organisieren. Eigeninitiative ist immer willkommen, denn Mensa ist das, was
die Mens(i)aner daraus machen…
Ich habe in die Neufassung des Mitgliederverzeichnisses auch alle Änderungswünsche einfließen lassen,
die mich erreicht haben – allerdings
waren das erstaunlich wenige! Heißt
das, es ist alles richtig und aktuell,
was drin steht? Oder habt ihr vielleicht noch gar nicht so genau geschaut? Sei es, wie es sei – bitte
sendet auch in Zukunft alle Wünsche, Anregungen, Beschwerden
zum Mitgliederverzeichnis und allen
anderen Belangen der Mitgliederverwaltung an [email protected].
NEUES MITGLIEDERVERZEICHNIS –
AUCH IN GEDRUCKTER FORM
Das aktuelle Mitgliederverzeichnis
gibt es übrigens für 10 Euro auch
in gedruckter Version zu erwerben!
Es kann bei mir unter der oben angegebenen E-Mail-Adresse bestellt
werden.
Nachdem ich am Jahresende die
offiziellen Austritte berücksichtigt und
Herzliche Grüße,
Susanne Meyer
topIQ
43
ÜBER WIRKLICHKEIT,
BEWUSSTSEIN UND GEIST, TEIL 2
Im ersten Teil dieses Beitrages – im vorigen Heft – wurde unter Berufung unter
anderem auf Ernst Mach und Niels Bohr darauf hingewiesen, dass die Vorstellung von
einer Wirklichkeit, die niemand bewusst erlebt, wenig Sinn macht.
B
leibt die Frage, wo wir
hinkommen,
wenn
wir anerkennen, dass
Wirklichkeit
ohne
wahrnehmendes Bewusstsein keinen Sinn
macht. Sagen wir also, es gelte das
B-Axiom: „Alle Wirklichkeit ist Erleben“ oder „Wirklich ist nur, was bewusst wahrgenommen wird.“
Dann werden hierdurch erstaunliche Konsequenzen nahe gelegt,
die insgesamt ein Weltbild ergeben,
der ganzen Welt zusammenstimmt
– eine mögliche Grundlage für weltweite Versöhnung von Anschauungen.
BEWUSSTSEIN OHNE ANFANG
UND ENDE
Da sehe ich als erste Konsequenz,
dass das Bewusstsein keinen Anfang und kein Ende haben kann.
Denn der Anfang wäre ein Punkt auf
einer Zeitstrecke, vor dem es das
Bewusstsein nicht gibt und nach
den kann es nach dem B-Axiom
nicht geben. Und damit gibt es auch
den Anfang des Bewusstseins nicht.
Und ebenso kann das Bewusstsein
kein Ende haben, weil es nach diesem Ende wieder Wirklichkeit geben
müsste ohne Bewusstsein, was wiederum dem B-Axiom widerspricht.
Genau diesen Sachverhalt bringt vor
vielleicht 3000 Jahren der Schreiber
der indischen Bhagavad-Gita zum
Ausdruck, indem er den heiligen
König Krishna zu seinem von der
Vorahnung einer großen Schlacht
bedrückten Schüler Ardshuna sehr
zu Anfang seiner Rede (II:12) sagen
lässt:
„Niemals war ich nicht. Und dasselbe gilt für dich und alle diese königlichen Menschen. Und immer werden
wir sein, wir alle, in aller Zukunft.“
Das muss nicht heißen, dass ein
jeder im immer gleichen Körper alt
und verhutzelt wird. Eine Lösung ist
Reinkarnation. Und tatsächlich sagt
Krishna schon in der nächsten Strophe (II:13):
„So wie es im Körper des Verkörperten Kindheit, Jugend und Alter gibt,
so gibt es das Erlangen eines neuen
Körpers. Der Weise täuscht sich da
nicht.“
BEWUSSTSEIN ALS GRUNDPRINZIP,
AUF DEM ALLE WIRKLICHKEIT BERUHT
Gustav Klimt: Die drei Lebensalter (1905)
das, wie ich meine, mit westlich-rationaler Denkweise vereinbar ist und
zugleich, wie ich kurz zeigen werde,
mit spirituellen Überlieferungen auf
topIQ
44
dem es das Bewusstsein gibt. Doch
den Bereich vor diesem Punkt, in
dem es Zeit – und damit Wirklichkeit – gibt, aber noch keinen Geist,
Eine weitere Konsequenz aus dem
B-Axiom ist, dass es zu aller Wirklichkeit das sie wahrnehmende Bewusstsein geben muss. Mit einem
Schlag ist dann das Bewusstsein
mehr als ein seltsames Spezifikum
einer im Universum sehr seltenen
Tierart, die wir Mensch nennen. Das
Bewusstsein ist dann vielmehr das
Grundprinzip, auf dem alle Wirklichkeit beruht, das jedes Atom und alles, was in irgendeiner Weise Wirklichkeit hat, wahrnimmt und damit
dessen Wirklichkeit konstituiert.
Robert Fudd: Geist und Bewusstsein (17. Jhdt.)
Und bei der Wahrnehmung allein
wird es nicht bleiben können. Dieser
vorgeschaltet brauchen wir rein begrifflich einen Vorgang der Projektion
– so wie ein Bild zuerst geschaffen
werden muss, ehe man es betrachten kann. Damit haben wir die Folgerung, dass alle Wirklichkeit von
Bewusstsein projiziert und zugleich
wahrgenommen wird, so wie wir in
uns Bilder projizieren und wahrnehmen, wenn wir träumen oder auch
schon dann, wenn wir uns Dinge
lebhaft vorstellen.
Da sind wir also wieder bei Paul
Watzlawick und beim Konstruktivismus: Es ist das Bewusstsein, das
die Wirklichkeit formt und erschafft,
nur diesmal ohne dass es dazu Sinnesorgane oder ein Gehirn geben
müsste. Naja, auch zum Träumen
werden keine Sinnesorgane gebraucht.
BEWUSSTSEIN ALS EIN
EINZIGES GANZES
Als nächste erstaunliche Konsequenz aus dem B-Axiom sehe ich,
dass alles Bewusstsein seinem
Wesen nach ein einziges Ganzes
ist. Denn um wirklich zu sein, muss
jedes Bewusstsein vom anderen
wahrgenommen werden können.
Doch ist Bewusstsein weder Materie
noch Energie und kann daher nicht
durch Sinnesorgane oder Messgeräte erfasst werden. Wahrnehmung
von Bewusstsein ist so nur das Erleben dieses Bewusstseins. Wenn
aber ein Bewusstsein das andere
miterlebt und das andere Bewusstsein das eine miterlebt, dann sind sie
eins. Wenn also jedes Bewusstsein
von jedem Bewusstsein wahrgenommen werden kann, dann sind
sie alle eins. Dann kann man sagen,
sie sind alle zusammen ein und derselbe universelle Geist. Das würde
auch erklären, dass immer wieder
Menschen imstande sind – zeitlich
oder örtlich – entfernte Wirklichkeit
intuitiv wahrzunehmen.
Es liegt nahe, dass Jesus Christus von diesem universellen Geist
spricht, wenn er sagt: „Verkauft man
nicht zwei Sperlinge für einen Pfennig? Und nicht einer von ihnen wird
auf die Erde fallen ohne euren Vater“
(Matthäus 10:29) – ohne Projektion
und Wahrnehmung durch den universellen Geist.
WIRKLICHKEIT
durch
Bewusstsein
erschaffen
Franz Langmayr
King (1:3), und das erste Buch des
Moses (Genesis) beginnt mit den
berühmten Worten: „Im Anfang schuf
Gott den Himmel und die Erde“. Das
kann heißen, alles beginnt mit Projektion und Wahrnehmung einer
Trennung zwischen einer materiellen Außenwelt (Erde) einerseits und
einer ätherischen Innenwelt (Himmel) wie der unserer Gedanken und
Gefühle andererseits. Es liegt nahe,
dass einiges in diesem ersten Kapitel der Genesis symbolisch gemeint
ist. Auch die Schöpfungsdauer von
sechs Tagen könnte symbolisch
sein. Denn näher liegt uns die Vorstellung von Schöpfungsvorgängen,
die sich über Äonen erstrecken.
Nach dieser Vorstellung besteht die
Welt nicht in erster Linie aus vielleicht
10 hoch 50 Tonnen bewegter Materie in vielleicht 10 hoch 70 Kubikkilometern Raum, sondern vor allem aus
Bewusstsein, das solche und ähnliche Gegebenheiten nicht nur wahrnimmt, sondern auch projiziert, und
so auch dafür sorgt, dass jeweils
bestimmte physikalische Gesetze
eingehalten werden.
Dann aber ist die gesamte objektive
Wirklichkeit genau der Inhalt dieses
Bewusstseins und ihrem wahren
Wesen nach nicht Hardware, sondern Software, gewichtsloses Projektionsmaterial, gewichtslose Information. Und der Beginn der Welt ist
kein Urknall, sondern der Entschluss
des (immer schon existierenden)
Geistes, sein Spiel von Projektion
und Wahrnehmung neu zu beginnen.
iPROJEKTION UND WAHRNEHMUNG
„Im Unbegreiflichen liegt der Beginn
der Welt. Benennbar wird nur, was
Gestalt annimmt“, heißt es im Tao Te
William Blake: Ancient of Days
William Blake: The Ancient of Days (1749)
Fast überflüssig zu erwähnen, dass
der universelle Geist weder auf
männliche noch auf weibliche Qualität beschränkt sein kann. Dennoch
müssen wir damit leben, dass Jesus
Christus von unserem himmlischen
Vater spricht und dass Menschen
wie die in Indien oder im vorklassischen Kreta ihre göttliche Mutter
verehren.
Die Fortsetzung dieses Artikels erscheint in topIQ 349.
topIQ
45
MITGLIEDERVERSAMMLUNG 2009
DAS ENDGÜLTIGE PROTOKOLL
Bereits in topIQ 345 gab es eine Zusammenfassung der wichtigsten Entscheidungen. Hier ist nun das vollständige Protokoll der Sitzung vom 31. Mai 2009, 10:01, im
Hotel Montfort, 6800 Feldkirch:
Foto: Thomas Klausner
1)
BEGRÜSSUNG UND FESTSTELLUNG DER
BESCHLUSSFÄHIGKEIT
Mensa-Vorsitzender Rudolf Challupner begrüßt die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer und stellt die Beschlussfähigkeit der Generalversammlung fest.
2)
ANNAHME DER TAGESORDNUNG
Die Tagesordnung wird mit einer Enthaltung angenommen.
3)
WAHL EINER PROTOKOLLFÜHRERIN
Zur Protokollführerin wird Monika Bargmann gewählt.
4)
ANNAHME BZW. ERGÄNZUNG DES PROTOKOLLS DER
GV 2008 (ST. KANZIAN, KÄRNTEN)
Das Protokoll – nachzulesen in DISKUSSION Ausgabe 343/2009 und auf http://www.mensa-aktiv.net/
diskussion/D343.pdf – wird mit drei Enthaltungen angenommen.
5)
BERICHT DES VORSTANDS
Der Vorsitzende trägt den Bericht vor und beantwortet
im Anschluss Fragen. Er ist in topIQ Ausgabe 344,
S. 10 – 11 und auf Mensa Aktiv unter http://www.
mensa-aktiv.net/diskussion/344.pdf nachzulesen.
6)
BERICHT DER KASSAPRÜFER
Marcel Fleisch berichtet über die Aktivität der Kassaprüfer und lobt die Buchführung durch Susanne Meyer.
7)
8)
WAHL DER KASSAPRÜFER FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2009
Zu Kassaprüfern werden Marcel Fleisch und Fritz
Schachinger gewählt, als Ersatzmitglied steht Siegfried Lonski zur Verfügung.
9)
OFFENE PUNKTE AUS DER LETZTEN
GENERALVERSAMMLUNG
Es gibt keine offenen Punkte, allerdings wurde vom
Büro für Vereinsangelegenheiten der Bundespolizeidirektion Wien die letztjährige Änderung unserer Statuten aus formalen Gründen zurückgewiesen.
10) MANGEL 1 (§1 ABS. 2 DER STATUTEN)
„Der Verein hat seinen Sitz in Österreich“ ist nicht
zulässig, es muss jener Ort sein, an dem der Verein
seine tatsächliche Hauptverwaltung hat. Gemäß Vorstandsbeschluss vom 14. April 2009 soll die neue
Vereinsanschrift die Adresse des Vorstandsmitglieds
für Finanzen und Mitgliederverwaltung sein: Bürgerspitalgasse 22/4, 1060 Wien. In den Statuten wird also
stehen: „Der Verein hat seinen Sitz in Wien.“ Die Änderung wird angenommen.
11) MANGEL 2 (§8 ABS. 3 UND §11 ABS. 5)
Stimmquoren für gültige Beschlussfassungen für Generalversammlung und Vorstand fehlen.
Punkt 1 (§8 Abs. 3): Aufbauend auf einem Vorschlag
von Rudi („Ein Antrag gilt als angenommen, wenn
mehr als 50 % dafür sind. Stimmenthaltungen werden
nicht mitgezählt.“) wurde folgende neue Formulierung
des gesamten Absatzes erarbeitet: „Die Generalversammlung ist ohne Rücksicht auf die Anzahl der anwesenden Mitglieder beschlussfähig. Jedes anwesende ordentliche Mitglied hat eine nicht übertragbare Stimme.
Ein Antrag gilt als angenommen, wenn mehr Pro- als
Kontrastimmen abgegeben wurden. Stimmenthaltungen
werden nicht mitgezählt.“ Die Ergänzung wird mit zwei
Gegenstimmen und einer Enthaltung angenommen.
Punkt 2 (§11 Abs. 5): Aufbauend auf einem Vorschlag
von Rudi („Ein Antrag gilt als angenommen, wenn
mehr als 50 % dafür sind. Stimmenthaltungen werden
ENTLASTUNG DES VORSTANDS AUF ANTRAG DER
nicht mitgezählt.“) wurde folgende neue Formulierung
KASSAPRÜFER
des gesamten Absatzes erarbeitet: „Die VorstandsDer Vorstand wird auf Antrag der Kassaprüfer von der
leitung beruft den Vorstand zumindest dreimal jährlich
3D-Rendering © David White www.skytopia.com
Generalversammlung entlastet.
ein. Die Beschlussfähigkeit ist gegeben, wenn die Vor-
topIQ
46
Monika Bargmann
standsmitglieder zumindest 14 Tage vorher eingeladen
wurden und mindestens die Hälfte von ihnen anwesend
ist. Jedes anwesende Vorstandsmitglied hat eine nicht
übertragbare Stimme. Ein Antrag gilt als angenommen,
wenn mehr Pro- als Kontrastimmen abgegeben wurden.“ Die Ergänzung wird einstimmig angenommen.
12) MANGEL 3 (§14 ABS. 2)
Die Statuten haben die Zusammensetzung und die Art
der Bestellung der Mitglieder der Schlichtungseinrichtung unter Bedachtnahme auf deren Unbefangenheit
zu regeln. Die Unbefangenheit ist nicht gewährleistet,
wenn die Vertrauensperson selbst Streitpartei ist. Aufbauend auf einem Vorschlag von Rudi wurde folgende
neue Formulierung des gesamten Absatzes erarbeitet: „Das Schiedsgericht besteht aus fünf Personen: je
zwei werden von den beiden Parteien bestimmt. Diese
vier Mitglieder des Schiedsgerichtes wählen gemeinsam
eine fünfte Person für den Vorsitz. Wird keine Einigung
erzielt, so übernimmt die Vertrauensperson den Vorsitz
des Schiedsgerichts. Für den Fall, dass die Vertrauensperson selbst Streitpartei ist, wählt der Vorstand eine
unabhängige Person für den Vorsitz des Schiedsgerichts.“ Die Ergänzung wird einstimmig angenommen.
13) NEUE ANTRÄGE
13.1) Roland Ludwig stellte den Antrag, die Ehrung
langjähriger Mitglieder durch Erwähnung in der
Vereinszeitschrift, Urkunde und Ehrennadel gemäß §8 Abs. 4h der Statuten ersatzlos zu streichen, da Zeit- und Geldressourcen von Mensa
sinnvoller eingesetzt werden könnten und man
mit einer solchen Auszeichnung Austritten nicht
entgegenwirken könnte. Der zugrunde liegende
Grundsatzbeschluss war auf der Generalversammlung 2004 getroffen worden. Der Antrag
wird mit 15 Prostimmen, 11 Gegenstimmen und
9 Enthaltungen angenommen.
aber in der Rubrik „Fragen an den Vorstand“ gestellt wurde, wurde er als Antrag an die nächste
Vorstandssitzung verstanden. Dort befindet er
sich auch auf der Tagesordnung. Er wird hier
nicht weiter behandelt.
13.3) Christian Rieseneder reklamiert, dass ein Antrag von ihm sich nicht auf der Tagesordnung
befindet. Er wurde am 30. April per Mail an „[email protected]“ gesandt, kam aber wegen
Problemen mit dem Verteiler nicht bei Rudi an.
Der Antrag wird daher zugelassen.
Antrag: Verkürzung der Funktionsperiode des
Vorstands auf ein Jahr, oder alternativ auf zwei
Jahre. Dies bedeutet eine stärkere Einbindung
der Mitglieder, und nicht alle potentiell Interessierten können ihr Leben auf vier Jahre im voraus planen.
Nach längerer Diskussion zieht Christian Rieseneder den Antrag zur Verkürzung auf ein Jahr
zurück.
Der Antrag zur Verkürzung auf zwei Jahre wird
mit 13 Prostimmen, 20 Gegenstimmen und einigen Enthaltungen abgelehnt.
14) ORT UND ZEIT DER GENERALVERSAMMLUNG 2010
Die 2009 gegebene unverbindliche Bewerbung durch
die Lokalgruppe Wien (bzw. die damalige Lokalsekretärin Maja Balik) wird durch das neue LocSec-Team
Jan Haase und Roland Ludwig bestätigt. Mit einer
Enthaltung wird beschlossen, dass das Charming und
die Generalversammlung 2010 in Wien stattfinden.
Dem Vorarlberger Lokalsekretär Hans Wagner und der
Lokalgruppe wird Dank für die Organisation des Charming 2009 ausgesprochen.
13.2) Peter Kemptner reklamiert, dass ein Antrag von
15) ORT UND ZEIT DER GENERALVERSAMMLUNG 2011
ihm sich nicht auf der Tagesordnung befindet. Er
Die Lokalgruppe Burgenland könnte sich vorstellen,
wurde am 27. April in der Rubrik „Fragen an den
2011 das Charming und die Generalversammlung zu
Vorstand“ in Mensa Aktiv gestellt. Er lautete: Der
organisieren.
MENSA-Test wirft als Ergebnis nur ein „geeignet
/ nicht geeignet“ aus. Viele Getestete / Mitglie16) ALLFÄLLIGES
der möchten aber auch das konkrete Ergebnis
Es werden keine Punkte vorgebracht.
(ihren IQ) wissen. Antrag: Verfügbar machen der
Auswertung / des Ergebnisses, ggf. gegen Auf17) SCHLUSS
preis.
Der Vorsitzende dankt für die Teilnahme und schließt
Antwort des Vorsitzenden: Dieser Beitrag in
3D-Rendering
die Generalversammlung um 11:58.
Mensa Aktiv ist ihm sehr wohl bekannt,
da ©erDavid White www.skytopia.com
topIQ
47
SIGSTEEN
VON WEIHNACHTSFAREWELLS, GARTENFABRIKEN UND KREMIERTEN IMPLANTATEN
Gerlinde Heil
Sie leben immer noch alle, die SIGsteens, die richtige Spreng-, Brenn- und
Explodierzeit beginnt erst wieder, wenn die Finger beim Zündschnuranbringen nicht
mehr einfrieren. Und darum war es an der SIGsteenfront in den letzten Monaten auch
eher zivilisiert, kanalisiert, philosophiert und stubenrein.
D
er Weihnachtsspaziergang auf dem
Christkindlmarkt lief
recht weihnachtlich
ab, nachdem alle
einander an Treffpunkten gesucht hatten, von denen
sie meinten, dass der andere gemeint hatte, sie seien gemeint. So
fand das übliche Spazierenstehen
statt: Drei Schritte gehen, dann einen Kreis bilden und philosophieren.
Einige andere Christkindlmarktbesucher hielten das möglicherweise für
eine ihnen unerschlossene Attraktion, ein Standbesitzer, der energetische Kräuter aus Südamerika
verkaufte, fand die Richtung, in der
die SIGsteen über sein Angebot philosophierte, dann doch ziemlich irritierend.
Letztlich wärmten wir uns in meiner
Bibliothek auf, tauschten Socken,
Philosophien und Plüschmikroben
aus und entboten mit sehr vielen
tränenden Drüsen einem SIGsteen,
der ein USA-Semester zu überleben
gedenkt, ein Farewell.
Der Abend endete so gegen zwei
Uhr, als mich die noch aufrechten
SIGsteens in meinem Arbeitszimmer
(immerhin 8 qm groß!) überfielen,
aufeinander und ineinander saßen
und der neu entdeckten Tätigkeit
des Philosophierens nachgingen.
So fiel der Schlüsselsatz eines der
Teens: „Kennst die Maja? Die Maja,
die hat eine Fabrik im Garten, eine
ganz echte. Und in der Fabrik, da
stehen Maschinen, die Maschinen
machen!“ Beeindrucktes Schweigen
folgte – eine bisher nie dagewesene
Situation. Und damit war die nächste
SIGsteen-Aktivität geboren.
topIQ
48
MASCHINEN, DIE MASCHINEN MACHEN
Die Maja, die mit der ganz echten
Fabrik, stieg daraufhin ungeahnt im
Kurs: Plötzlich wollten sie bemerkenswert viele Teens kennen lernen,
so viele, dass Maja doch tatsächlich
(und eigentlich ohne Gegenwehr!)
zur Fabriksbesichtigung und SIGsteen-Spezialführung einlud. Ich lud
mich auch gleich dazu, denn einerseits sehe ich Maja und ihre Fabrik
die möglicherweise Majas Eigentumsrechte ein wenig verletzt hätten,
wurden von mir im Keime erstickt.
Nachdem dann noch Majas Küche
überflutet, ihre Kekse gegessen und
alle in Wien laufenden Filme als inakzeptabel klassifiziert waren, ging es
natürlich ins Kino in einen der inakzeptablen Filme.
Der Abend (=Morgen) klang dann
wieder einmal in meiner Bibliothek
aus, wo ein neues Mitglied mit ein
paar rituell peinlichen Fragen in die
SIGsteen aufgenommen wurde.
APPENDIX-RELIQUIEN UND SILIKON
Foto: Maja Balik
sehr gern, andererseits bin ich bei einem Massenauftreten der SIGsteen
in der Öffentlichkeit gern als Übersetzer dabei. Und so wanderte ein
knappes Dutzend SIGsteens mit einer gewissen kleinen Schwäche für
Maschinen, die Maschinen machen,
durch Majas Fabrik, erkundigten sich
nach Details („Kann man eigentlich…?“ „Ja, man kann, aber NEIN,
WIR TUN ES JETZT NICHT…“) und
dachten über alternative Verwendungszwecke nach.
Besonders eine Fertigsushifertigungsstraße und ein gläserner Sarg
zur Ganzkörperwellnessliegedusche
waren die Highlights der Führung. Einige etwas laut gedachte Gedanken,
Im Jänner schließlich, da fand sich
im Mensa-Veranstaltungskalender
ein Termin, der für SIGsteens fast so
anziehend war wie eine Fabrik, in der
Maschinen stehen, die Maschinen
machen: GrauSIG lud zum Besuch
des Bestattungsmuseums ein. Immerhin sieben Teens freuten sich
gemeinsam mit erwachsenen Mensianern an der wirklich gelungenen
schrägen Führung. Besonders reges
Interesse fand natürlich die Frage,
wie man seinen eigenen Blinddarm
als Reliquie aufbewahren könnte und die Vorstellung vom Verhalten
von Brustimplantaten während der
Kremierung…
MÄDCHENSUCHE
Ein großes Trauma folgt der SIGsteen
allerdings: Mädchenanzahl bleibt
konstant niedrig. Wenn du also in
die Oberstufe gehst, vorzugsweise
ein Mädchen bist (die SIGsteen freut
sich auch über neue XY-Chromosomen, aber XX sind in ihren Reihen
einfach seltener!), dann melde dich
bei mir: [email protected].
DENKSPORT
MENSA
Junior Quiz
21
Andreas Pichler
Die Lösung des Rätsels vom letzten
Mal:
Es gibt nur eine richtige Lösung.
PUNKTEVERGABE:
NR. 20 - DOMINOSCHLEIFE
Für die richtige Lösung sind wieder
12 Punkte ausgeschrieben.
1. Platziere in jedem fett umrandeten Gebiet genau ein Tetromino.
2. Gleichförmige Tetrominos dürfen
einander weder waagrecht noch
senkrecht berühren (diagonal,
also über die Ecken, ist erlaubt).
Die erfolgreichen Löser:
1. ex aequo
ELISABETH & THOMAS SCHMID
12
Die Lösertabelle nach 3 Runden:
1.
2.
THOMAS SCHMID
ELISABETH SCHMID
ALINA MUNDSTEIN
24
24
12
3. Alle Tetrominos müssen waagrecht und senkrecht miteinander
zusammenhängen
(diagonal/
über die Ecken reicht NICHT aus).
4. Es darf kein 2x2-Bereich entstehen, der vollständig von Tetrominos bedeckt ist (daher fehlt auch
das entsprechende Tetromino).
5. Die Tetrominos dürfen beliebig
gedreht und/oder gespiegelt
werden.
Nr. 21
(Runde 4 - 2009/10)
TETROMINOPUZZLE
Ein Tetromino ist eine Form, die aus
4 Quadraten gebildet wird. Es gibt
insgesamt 5 verschiedene Tetrominos (Drehungen und Spiegelungen
nicht mitgezählt), wir brauchen bei
diesem Rätsel jedoch nur 4 davon:
BIS ZUR LETZTEN PATRONE?
Welcher kommandierende Offizier
der Mittelmächte legte im Ersten
Weltkrieg als letzter die Waffen nieder, und wann?
Es werden wieder 120 Punkte auf
alle korrekten Lösungen verteilt.
Lösungen bitte bis 24. März an meine E-Mail-Adresse [email protected].
Dieses Rätsel gibt es auch auf unserer Website www.mensa.at unter der
Rubrik ‘Mensa Junior Quiz’. Ungefähr gleichzeitig mit dem Erscheinen
dieser Zeitschrift (oder hoffentlich
nicht viel später) sollte es dort zu sehen sein.
Eure Lösung schickt bitte wieder
entweder per E-Mail an picandy@
chello.at oder per Post an Andreas
Pichler, Rudolf-Nurejew-Promenade
1/8/7, 1220 WIEN. Vergesst auch
bitte nicht, euren Namen und euer
Alter anzugeben (über 18 oder unter
18 genügt).
FALLS IRGEND ETWAS UNKLAR
SEIN SOLLTE, KONTAKTIERT MICH
BITTE!
EINSENDESCHLUSS für die 4. Runde ist der 27. MÄRZ!
DENKSPORT
ENIGMA 12
Christian Rieseneder
LÖSUNG VON RUNDE 11
Niemand sandte
Lösung Pluto ein.
die
gedachte
Aus Platzgründen werden die Ergebnisse diesmal nur auf www.mensaaktiv.net veröffentlicht.
Und damit zum Rätsel selbst:
topIQ
49
DENKSPORT
GRIPS 6
Andreas Pichler
GRIPS 2009/10 - Runde 6
Die letzte Runde! Und somit die letzte
Chance, mit den Mitkonkurrenten in
der Lösertabelle noch irgendwie die
Plätze zu tauschen. Nach oben oder
nach unten, ganz wie es beliebt.
Stunden Rechenzeit benötigen würde. Einfach Papier, Bleistift und die
richtige Idee genügen.)
etwas leichter. ;-)
Von diesen gibt es nur 5, und eines
davon lassen wir sogar ganz weg:
32. BELANGLOSE FORMEN
Sollte euch irgendetwas an den
Rätselangaben unklar sein, kontaktiert mich bitte. Eure Einsendungen
schickt bitte an [email protected]
oder an Andreas Pichler, Rudolf-Nurejew-Promenade 1/8/7, 1220 Wien.
Und nun zum Rätsel selbst:
Reklamationen bezüglich des Punktestandes richtet bitte ebenfalls umgehend unter obiger Adresse an mich.
Kennt jemand ein gutes Rätsel (oder
hat gar selbst eines erfunden), und
glaubt, dass es unbedingt in GRIPS
veröffentlicht werden muss - immer
her damit! :-)
Die Rätsel sind wie gewohnt etwa ab
Ende Februar/Anfang März auch auf
unserer Homepage www.mensa.at
zu sehen.
EINSENDESCHLUSS für diese Runde ist der 27. März 2010!
31. GEHEIMBOTSCHAFT FÜR DIE WELT
Wissenschaftler haben eine Steintafel mit verschlüsseltem Geheimtext
entdeckt (siehe unten). Wie lautet die
entschlüsselte Botschaft?
(Anmerkung: Es handelt sich hier
keineswegs um einen Code, für den
man einen Supercomputer und viele
Welches Symbol fehlt an der Stelle
des Fragezeichens?
1. Platziere in jedem fett umrandeten Gebiet genau ein Tetromino.
33. BUCHSTABEN- UND ZAHLENREIHE
C2 - A1 - A1 - C2 - D2 - G1 - G1 A1 - B1 - F2 - F2 - E2 - C2 - ? - ?
-?-?
Wie lauten die nächsten vier Buchstaben/Zahlenpaare in dieser Reihe?
34. TETROMINOPUZZLE
Da du dich hier ja schon des Öfteren
an den berühmten Pentominos versuchen musstest (mit wechselndem
Erfolg), dachte ich mir: Versuchen wir
es diesmal zur Abwechslung mit den
Tetrominos. Vielleicht fällt dir das ja
2. Gleichförmige Tetrominos dürfen einander weder horizontal
noch vertikal berühren (diagonal,
also über die Ecken, ist erlaubt).
3. Alle Tetrominos müssen horizontal und vertikal miteinander zusammenhängen (diagonal/über
die Ecken reicht NICHT aus).
4. Es darf kein 2x2-Bereich entstehen, der vollständig von Tetrominos bedeckt ist (daher fehlt auch
das entsprechende Tetromino).
5. Die Tetrominos dürfen beliebig
gedreht und/oder gespiegelt
werden.
Es gibt nur eine richtige Lösung.
(Wem das zu schwer ist, der kann
sich zuerst beim MENSA JUNIOR
QUIZ an einer leichteren Version versuchen.)
topIQ
50
DENKSPORT
GRIPS 6
Andreas Pichler
35. VON 1 BIS 12 MIT 9 - 9 - 9
Wie kann man die Zahlen von 1
bis 12 mit jeweils genau 3 Neunen
darstellen? Zwischen den Neunen
verwendet werden dürfen: die vier
Grundrechenarten (Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division
(bzw. Bruchstrich)), Wurzelziehen
(aber nur die Quadratwurzel und die
9. Wurzel), Potenzieren (hoch 9), Fakultät (9! = 1*2*...*9), Konkatenation
(= das direkte Hintereinanderschreiben von Neunen) sowie beliebige
Klammernsetzung, um die Reihenfolge der Rechenoperationen festzulegen.
Wer die meisten (bzw. alle 12)
schafft, erhält 20 Punkte, der Zweitbeste 16 usw. (doppeltes GrandPrix-System).
36. MALEN NACH ZAHLEN
Zum Abschluss der GRIPS-Saison
2009/10 darfst du - natürlich - wieder ein schönes Bild malen.
Wenn du alles richtig gemacht hast,
siehst du, was du in dieser GRIPSSaison gewesen bist. :-)
Wer die Regeln noch nicht kennt:
Sämtliche Felder in diesem 30*30Bild sind entweder weiß oder
schwarz. Wie viele Felder in den jeweiligen Zeilen und Spalten schwarz
sind, geben die Zahlen neben und
über dem Bild an. Was bedeuten
nun diese Zahlen? Zum Beispiel:
die 11. Zeile (2,1,7,1). Das heißt:
in dieser Zeile kommt zunächst ein
Block aus 2 schwarzen Feldern,
dann 1 schwarzes Feld, dann ein
Block aus 7 und zum Schluss wieder 1 schwarzes Feld. Zwischen
den schwarzen Blöcken befindet
sich immer mindestens ein weißes
Feld, es können auch mehrere sein.
Zusätzlich können natürlich auch vor
dem ersten und nach dem letzten
schwarzen Block weiße Felder auftreten. Analoges gilt für die Spalten.
GRIPS 2009/10 - RUNDE 5 - LÖSUNGEN
Frage : Was ist auf dem Bild zu sehen?
26. VORNAMENSSUCHE
25. MATRIX RELOADED
Siehe mittlere Spalte unten
topIQ
51
DENKSPORT
GRIPS 6
Andreas Pichler
Ich selbst fand rund 60 Namen, die
Besten von euch gut dreimal so viele. Auf eine Auflistung der Namen
verzichte ich hier aber, da sie den
Rahmen der Rätselseiten sprengen
würde. :-)
28. STREICHHOLZGLEICHUNG
30. ETWAS ZUM KOPF SCHIEFLEGEN ...
Geplant war: 37 + 26 = 63, gefunden
wurde auch noch manch anderes.
27. PENTOMINORECHNEN
29. DOMINOSCHLEIFE
So wird die Serie vollständig. :-)
GRIPS 2009/10 - RUNDE 5 - LÖSERTABELLE
GRIPS 2009/10
Harald Neihs
Maja Balik
Sieglinde Fürst
Eva Urban
Thomas Klausner
Heimo Brenner
Elisabeth Schmid
Margareta Schmid
Werner Scheibenpflug
Sonja Kühschelm
Robert Litos
Christian Rieseneder
Susan Heidrich
Thomas Schmid
Renate Roitner
Andreas Fasching
Silvia Fausek
Sascha Mundstein
Harald Vogl
Michael Waldner
Alina Mundstein
Adolf Falkner
Peter Hüwe
Michael Hofstätter
topIQ
52
Gesamt
319
256
244
214
166
151
141
139
131
119
67
63
59
55
45
37
37
20
20
18
17
15
11
8
25
9
9
9
9
9
9
9
9
9
9
-
26
12
1
20
10
6
4
1
16
8
2
-
27
13
-
28
10
10
10
10
10
10
10
10
10
-
29
10
10
10
10
10
10
0
10
10
10
-
30
10
19
19
19
0
-
R5
64
30
68
39
54
52
20
10
45
37
11
-
R4
76
49
68
68
53
24
36
11
15
-
R3
71
66
39
41
63
59
24
67
67
39
18
17
8
R2
56
59
32
40
31
40
8
26
51
63
20
8
20
12
-
R1
52
52
37
26
72
52
26
37
52
0
26
37
8
-
DENKSPORT
FOKUS 2
Karin Heiduck
Sechs unerschrockene Geburtshelfer standen bereit, um FOKUS mit ihren kreativen Einsendungen zu einem guten Start ins Leben zu verhelfen. Die Führung liegt nach
Runde 1 fest in weiblicher Hand, doch noch ist nichts entschieden ...
D
as Photo zur aktuellen FOKUS-Runde
stammt vom Linzer
Dr. Werner Schrotta.
Er war lange Jahre im
Medienbereich tätig
und nutzt seinen dritten Lebensabschnitt nun, um seinem Hobby Photographie zu frönen.
PUNKTEVERGABE
• 10 Punkte gibt es für die richtige
Lösung.
• 10 Punkte gibt es für jedes
eingesandte, unbearbeitete (!)
Photo, das veröffentlicht wird.
• 1 Punkt vergebe ich für Lösungen, die zwar nicht richtig, aber
originell sind. Pro Einsender gibt
es, auch bei mehreren witzigen
Lösungsvorschlägen, nicht mehr
als 1 Punkt.
AUFLÖSUNG DER LETZTEN RUNDE
Besucht das Papiermachermuseum
in Steyrermühl! Hier fand die Photographin Ede Kargel lose Stapel von
handgeschöpften naturfarbenen Papieren, die je nach Lichteinfall und
-stärke in verschiedenen Farben
changierten. Wer Lust auf mehr Bilder von Ede hat: Ab 12. März gibts
im Linzer Kino-Café Cinematograph
ihre Ausstellung „über stock und
stein“ zu bewundern!
EINGESANDTE LÖSUNGSVORSCHLÄGE
Die richtige Lösung – Papier – kam
von Maja und Monika. Maja vermutete Papier, wie es zum Dekorieren
von Auslagen verwendet wird, und
Monika sah altes Papier aus einem
© Dr. Werner Schrotta
Aktenschrank quellen. Als Ersatzlösung lieferte sie Reisfeldterrassen.
Sieglinde tippte auf Lederflecken in
verschiedenen Farben und in ihrem
zweiten Versuch auf Palmblätter.
Auch unser geschätzter Chefredakteur vermeinte Blätter im Bild zu erkennen und lieferte – mit dem Zusatz
„Ackerbau und Viehzucht sind nicht
meine Stärken“ – Papyrusblätter
und Ananasblätter mit Schimmel als
Lösungsvorschläge. Da er nach eigenen Angaben ein hervorragender
Hausmann ist, wird er dem schimmligen Anblick vermutlich nicht in seiner eigenen Küche ausgesetzt gewesen sein.
teren Anlauf ein aufgeplatztes Rindenröhrchen, wie es beim Schnitzen
eines Haselpfeiferls entstehen kann.
Und unser Weltenbummler Hansi
sah Stoffballen in dem Bild - ganz
eindeutig!
Aus feuchteren Regionen kommen
die Einsendungen von Klaus: Seetang oder Algen. Als ehemaliger
Fotografie 13803 © Ede Kargel, Linz
Pfadfi
nder vermutete er in einem wei-
Lösungsvorschläge und Photos bitte
an [email protected].
LÖSERTABELLE
Maja Balik
10
Monika Bargmann
10
Sieglinde Fürst
1
Peter Kemptner
1
Johann Rachbauer
1
Klaus Tremetsberger
1
Einsendeschluss ist der 27. März.
topIQ
53
DENKSPORT
SCHACH
DIAMANTEN
28
Andreas Pichler
SCHACHDIAMANTEN 28
Nr. 51
Nr. 52
Bitte vergesst auch nicht, eure Namen zur Lösung dazuzuschreiben
(die E-Mail-Adressen lassen nicht
immer Rückschlüsse darauf zu)!
DIE LÖSUNGEN DER VORRUNDE:
Matt in 3 Zügen
Nr. 49: William Anthony Shinkman,
American Chess Journal 1877
Weiß: Kh4,Th3,Te6
Schwarz: Kg2
Matt in 3 Zügen
REGELN:
1. Th1! mit den Varianten:
Für jedes Rätsel gibt es eine festgelegte Anzahl von Diamanten
(abhängig vom Schwierigkeitsgrad), die man für eine vollständige und richtige
Lösung erhält. Wie viele Diamanten man erhalten kann, ist jeweils unter den
Diagrammen abgebildet.
1. ... Kh1: 2. Kg3 Kg1 3. Te1#
1. ... Kf2 2. Kh3 Kf3 3. Tf1#
1. ... Kf3 2. Th2 Kf4 3. Tf2#
Eure Lösungen schickt bitte an [email protected] oder Andreas Pichler,
Rudolf Nurejew - Promenade 1/8/7, 1220 Wien. Einsendeschluss ist der
27. März 2010.
Nr. 50: Sam Loyd, American Union
1858 (im Alter von nur 17 Jahren!)
Weiß: Kh2,Da7,Ld1,Lc3
Schwarz: Kd5,Bd6
LÖSERTABELLE (zum erstem Mal seit langem gibt es einen Führungswechsel):
1. Lb3+! mit der Folge:
1. Harald Neihs (
)
2. Christian Rieseneder(
3. Eva Urban( )
4. Werner Scheibenpflug
5. Ekkehard Loiskandl
6. Peter Starek
7. Axel Bröker
8. Sascha Mundstein
9. Werner Ruplitsch
10. Wolfgang Graf
11. Philipp Herytash
12. Lisa Madlberger
13. Doris Tipotsch
Maria Hubmann
Michael Drapela
:
):
:
:
:
:
:
:
:
:
:
:
:
:
:
(77)
(60)
(44)
(22)
(21)
(19)
(18)
(16)
(13)
(9)
(6)
(4)
(1)
(1)
(1)
Um die Anzahl der Diamanten in der Lösertabelle überschaubar zu halten, gibt es
für jeweils 25 erworbene Diamanten einen Diamanten in Klammern zum Namen.
topIQ
54
1. ... Ke4 2. Df2 Kd3/d5 3. Df3#/
Lc2#
1. ... Kc6 2. Lb4 Kb5/d5 3. Db7#/
La4#
DIE (ERFOLGREICHEN)
PROBLEMLÖSER:
SASCHA MUNDSTEIN
HARALD NEIHS
WERNER SCHEIBENPFLUG
(2+3)
(2+5)
(2+4)
Gratulation an Harald Neihs, der
damit die dritte Stufe auf der Löserleiter erklommen hat. Er bekommt
einen dritten Diamanten neben
seinen Namen.
MEET & GREET
INTERESSANTE INTERNATIONALE
Rudi Challupner
MENSA-TREFFEN
Nicht nur Österreich hat Mensa-mäßig viel Erlebenswertes zu bieten. Weltweit
gibt es schließlich ca. 100.000 Mitglieder, eigenständige Mensagruppen gibt es in
ca. 50 Ländern, und in allen gibt es regelmäßige Treffen. Die Themen sind so breit
gestreut wie die Interessen der MENSA-Mitglieder. Hier eine kleine Auswahl.
Weitere Ankündigungen findet ihr auf der internen Website von Mensa International.
och einmal zur Erinnerung die in den
letzten
Ausgaben
von topIQ bereits
angekündigten und
ausführlich beschriebenen internationalen Treffen:
N
24.-31. JULI SOWIE
1.-8. AUGUST: KONSTANZ
An diesen Terminen gibt es die
beiden Junior-Sommercamps von
MinD.
Details: [email protected].
Rheintorturm in Konstanz Foto C Tungsten
15.-18. APRIL: DORTMUND
28. JULI - 1. AUGUST: PRAG
20.-25. OKTOBER: AUCKLAND
Jahrestreffen von MinD in der Kulturhauptstadt 2010. Programm und
Anmeldung: www.jt.2010.de
Das IBD 2009 (Treffen des „International Board of Directors“) fand in
Schweden statt – das nächste IBD
ist vorbereitet. Es wurde dafür das
größte Hotel von Neuseeland, das
Rendezvous-Hotel im Stadtzentrum
von Auckland (Ecke Vincent Street /
Mayoral Drive) reserviert.
Dieses Treffen bietet die einzigartige
Möglichkeit, die Vorsitzenden (fast)
aller nationalen Mensagruppen zu
treffen und natürlich alle internationalen Funktionäre. Außerdem kann man
auf „Mensa-Art“ das Land bereisen.
30. APRIL - 3. MAI: DUBLIN
Eisbrecher, Stadtrundgang, PubCrawl, Schatzsuche Upper Lake of
Glendalough, Torfstechen, Tontaubenschießen, Vorträge und Spiele.
Anmeldung:
www.mensa.ie/imag
oder eine Anfrage an den Veranstalter Paul McKinley, [email protected].
30. JUNI - 5. JULI: DETROIT
Rathaus in Prag
Foto C Hans Peter Schaefer
Detroit Renaissance Center
Foto: C WikiDeaPi
Ein
„doppeltes“
Jahrestreffen:
Mensa USA feiert ihr 50-JahreJubiläuim gemeinsam mit Mensa
Canada, die ihr Jahrestreffen zur
selben Zeit am selben Ort macht.
Details und Anmeldung: www.
ag2010.us.mensa.org bzw. Mail an
[email protected]
Das Jahrestreffen aller europäischen
Mensagruppen (European Mensas
Annual Gathering – EMAG) wird im
internationalen
Konferenzzentrum
„Novotneho Lavka“ in der Nähe der
Karlsbrücke stattfinden.
Auf dem Programm stehen eine
allgemeine Vortragsserie und eine
spezielle Vortragsserie zum Thema
„begabte Kinder“. Ausflüge, Theaterbesuche, Rätsel und Spiele – und
ein Mensa-Fußballturnier rundet das
Programm ab. Nähere Details und
Anmeldung: http://emag.mensa.cz
Für Teilnehmer am IBD werden zwei
Touren geplant: Eine führt VOR dem
IBD-Treffen von Christchurch nach
Auckland (5. bis 19. Okt), eine führt
NACH dem IBD-Treffen von Auckland nach Christchurch (25. Okt. bis
5. Nov.). Diese Reisen sind exklusiv
für Mensamitglieder und deren
Angehörige.
Weiters auf dem Programm: Tagesausflüge in den Norden von Auckland oder zu den Hauraki Inseln oder
zur Coromandel-Halbinsel oder …
Dazu gibt es natürlich Besuche von
Museen und Galerien, von Theatern und Konzerten. Neben den
Mensa-Workshops und -Vorträgen
und der täglich 24 Stunden offenen
Hospitality Suite. Es zahlt sich aus!
topIQ
55
INTELLIGENZ
FAKTEN UND MYTHEN
Buchrezension von Gerlinde Heil
In seinem neuesten Werk „Intelligenz – Fakten und Mythen“
fasst Detlef H. Rost, einer der Doyens der Intelligenzforschung
und Leiter der begabungsdiagnostischen Beratungsstelle BRAIN,
Studien, Forschungen und Ergebnisse gut lesbar zusammen.
Auckland mit dem Sky Tower
INTERNATIONALE
FUNKTIONÄRSWAHLEN
Zum Abschluss ein Hinweis auf eine
andere Art von Reise. Es geht nicht
um eine Reise zu einer Mensa-Veranstaltung, sondern um eine Reise
zu Mensa selbst! In den Kreis der
obersten Funktionäre von Mensa
International. So eine Reise dauert normalerweise zwei Jahre, kann
aber verlängert werden. Konkret:
Beim IBD in Neuseeland werden
nachfolgende Funktionäre ernannt:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Archivist
Herausgeber Mensa World
Journal (eine neue Zeitschrift)
Internationaler SIGHT-Koordinator
Internationaler SIGs-Koordinator
Events-Koordinator (eine neue
Funktion)
Internationaler Ombudsmann
Mitglieder für das Internet Policy
Advisory Committee
Mitglieder für das Gifted Children Committee und
Mitglieder für das Name and
Logo Protection Committee
Interesse an einer Reise in die Verwaltung von Mensa International?
Details (Bewerbungsformular, Beschreibung von Aufgaben und
Verantwortungen) gibt es auf der
Homepage von Mensa International, vom internationalen Mensa-Büro
([email protected])
oder natürlich auch von mir. Abgabeschluss für Bewerbungen ist der
31. Juli 2010.
Viel Spaß mit der internationalen Seite von Mensa und liebe Grüße,
euer RUDI
topIQ
56
Schon der Begriff „Intelligenz“ impliziert ja mehr
als eine einzige Definition – wie die Bedeutungen zu einander stehen, wo Experten und
„Mensch von der Straße“ die Schwerpunkte
setzen, wie Intelligenz
von „außen“ gesehen
wird – Fragen, denen
wir uns als Hochbegabte auch immer wieder
gegenüber sehen. Der
reizvollste Ansatz für
mich, die ich in der glücklichen Lage
bin, auch beruflich fast ausschließlich mit hochbegabten Kindern und
Jugendlichen zu arbeiten: Feststellen der Regeln, wo Regeln sind, und
Feststellen, dass keine Regeln sind,
wo Chaos herrscht (Erkennen von
Ordnung und Redundanz).
MODELLE UND THEORIEN
Der Autor stellt danach eine große
Reihe „traditioneller“ Intelligenzmodelle und Theorien ausführlich vor
– hier seien nur Beispiele genannt vom Spearman’schen Generalfaktor
g über den Cattellschen Ansatz von
fluider und kristalliner Intelligenz bis zu
den Intelligenzfaktoren nach Pawlik.
Er widmet sich aber auch den „alternativen“ Intelligenztheorien und
räumt mit ihnen auf. Durch Studien
und Fakten untermauert, kritisiert er
die sich unkontrolliert vermehrenden
„multiplen Intelligenzen“ ebenso wie
z.B. „praktische“, „emotionale“ und
„operative“ Intelligenz und entlarvt sie
als logische Funktionen von Faktoren bzw. der Generalität von g.
INTELLIGENZUNTERSCHIEDE
Detlef H. Rost scheut auch nicht vor
der Unantastbarkeit der politischen
Correctness
zurück:
Er weist nach, dass
sowohl Geschlechtsunterschiede wie auch
sozialökonomische Unterschiede tatsächlich
erhoben sind. Weiters
stellt er anhand von
Studien und Forschungen fest, dass Hochleistung, Erfolg und
Intelligenz
korrelieren
– Hochbegabte leben
in einer erhöhten Wahrscheinlichkeit,
auch
bessere (schulische) Leistungen zu
erzielen und größeren (beruflichen)
Erfolg zu genießen.
Auch Gesundheit und Hochbegabung sind positiv miteinander verbunden, wie erfreuliche Studienergebnisse zeigen. Trotzdem bleibt die
Frage des Alterns: Wie verhält sich
unsere Intelligenz, wie unser Potenzial im Abbau des höheren Lebensalters? Rost bemüht sich, auch darauf
eine untermauerte Antwort zu geben.
DAUMEN HOCH!
Detlef H. Rost ist eine wirklich
empfehlenswerte Zusammenfassung
gelungen. In dieser Zusammenstellung habe ich bisher kein Werk dieses Niveaus gefunden, das in erster
Linie Fakten und nicht Interpretationen liefert. Gerade Hochbegabte können das Werk nützen, um
sich einen Überblick über die Forschungslandschaft zu verschaffen,
ohne in allzu populäre Fallen zu
tappen. Natürlich ist „Intelligenz –
Mythen und Fakten“ kein fröhliches
Badewannen-Lesebuch, aber durch
eine deutliche Sprache, sehr klare
Struktur, Kästen und Grafiken macht
es sich auch für den Durchschnittshochbegabten ohne großes Vorwissen mühelos verständlich.
KOMMENDE
TERMINE
MENSA Österreich
& International
20.03.2010, Dialog im Dunkeln Wien
Seite 22
Foto KMJ
15. - 18.04.2010,MinD JT Dortmund Seite 55
Foto C Helfmann
MÄRZ 2010
V
01.03.2010 20:00 Uhr MENSA Vorarlberg Stammtisch
Anmeldung erbeten an [email protected]
Feldkirch, Schützenhaus
W
01.03.2010 19:00 Uhr VORTRAG MuSIG
Nelson’s, Wien 4, Paniglgasse 14
Mensa Mitglied Wolfgang Jaschke gestaltet den Vortragsabend zum Thema HiFi.
Aktuelle Information gibt es auf www.mensa-wien.at.
D
05. - 07.03.2010
intelligence.sh Forentreffen
München
intelligence.sh ist ein privates Forum von Mensanern für Mensaner. Das Forentreffen findet diesmal in München statt.
Bei Interesse meldet euch bitte bei [email protected]
St
06.03.2010 20:00 Uhr MENSA Stmk. Monatstreffen Eschenlaube, Graz, Glacisstraße
Auch Nicht-Mensianer sind herzlich willkommen, Anmeldung an [email protected] erforderlich
B
08.03.2010
MENSA Bgld. Monatstreffen
Anmeldung bei [email protected] erwünscht
GH zur Linde, Neufeld an der Leitha
W
08.03.2010 19:00 Uhr EsSIG & Öl
Jasmin, Wien 22, Breitenleer Straße 102
Wir besuchen erstmals „Transdanubien“ und dort einen Geheimtipp von Sascha Mundstein - einen der besten Asiaten Wiens
mit chinesischer, malaysischer, japanischer und thailändischer Küche. Sascha organisiert ein günstigeres Gruppenmenü. uAwg.
OÖ
09.03.2010 18:30 Uhr MENSA OÖ Stammtisch
Trattoria Einstein, Linz, Altenbergerstraße 70
Auch Nicht-Mensianer sind herzlich willkommen, Anmeldung erforderlich an [email protected]
W
10.03.2010 18:00 Uhr TarockSIG
Café Wunderer, Wien 14, Hadikgasse 62
Die TarockSIG-Abende sind integriert in die Hietzinger & Penzinger Tarockrunde unter fachkundiger Leitung.
Anfänger sind willkommen.
W
15.03.2010 19:00 Uhr Spieleabend
Pizzeria Quattro Fratelli, Wien 3, Markhofgasse 4
Hier werden bekannte Gesellschaftspiele gespielt und neue Spiele ausprobiert. Spiele und Freunde können mitgebracht
werden. Anmeldung nicht erforderlich
W
20.03.2010
GrauSIG, KidSIG, SIGsteen Dialog im Dunkeln Wien
GrauSIG, KidSIG und SIGsteen besuchen die Ausstellung „Dialog im Dunkeln“: Die Besucher werden von blinden bzw. stark
sehbehinderten Guides durch völlig abgedunkelte Räume geführt, in denen Alltagssituationen nachgestellt werden. ... s. Seite 22
topIQ
57
30.04. - 03.05.2010, IMAG Dublin Seite 47
Foto © Peter Brown
21. - 24.04.2010, MÖ Charming Wien Seite 30
Foto Jan Haase
MÄRZ - APRIL 2010
OÖ
24.03.2010 18:30 Uhr MENSA OÖ Kulinarisch
Griechische Spezialitäten vom Feinsten
Anmeldung bei [email protected] erforderlich
El Greco, Linz, Hauptplatz 15-16
W
27.03.2010 15:00 Uhr MENSA Wien Café
Café Schottenring, Wien 1, Schottenring 19
Auch Nicht-Mensianer sind herzlich willkommen, Anmeldung nicht erforderlich
S
28.03.2010 18:00 Uhr MENSA Salzburg Café
Times, Salzburg, Paris-Lodron-Straße 20
Das MENSA Salzburg Café findet jeden letzten Sonntag im Monat im Times statt. Treffpunkt ist 18:00 Uhr, ab 19:00 Uhr sind
auch interessierte Außenstehende willkommen. Anmeldung bei [email protected] erwünscht
V
05.04.2010 20:00 Uhr MENSA Vorarlberg Stammtisch
Anmeldung erbeten an [email protected]
Feldkirch, Schützenhaus
W
05.04.2010 19:00 Uhr VORTRAG
Nelson’s, Wien 4, Paniglgasse 14
Samuel Ferraz-Leite hält einen Vortrag zum Thema „Geschichte der Informatik”.
Genauere Information auf der Terminseite von www.mensa-wien.at
St
06.04.2010 20:00 Uhr MENSA Stmk. Monatstreffen Eschenlaube, Graz, Glacisstraße
Auch Nicht-Mensianer sind herzlich willkommen, Anmeldung an [email protected] erforderlich
B
12.04.2010
MENSA Bgld. Monatstreffen
Anmeldung bei [email protected] erwünscht
GH zur Linde, Neufeld an der Leitha
W
12.04.2010 19:00 Uhr EsSIG & Öl
Palatschinkenpfandl, Wien 1, Köllnerhofg./Grashofg. 4
Der Name ist Programm - feinste Pfannspeisen in internationalen Variationen
OÖ
13.04.2010 18:30 Uhr MENSA OÖ Stammtisch Trattoria Einstein, Linz, Altenbergerstraße 70
Auch Nicht-Mensianer sind herzlich willkommen, Anmeldung erforderlich an [email protected]
W
14.04.2010 18:00 Uhr TarockSIG
Café Wunderer, Wien 14, Hadikgasse 62
Die TarockSIG-Abende sind integriert in die Hietzinger & Penzinger Tarockrunde unter fachkundiger Leitung
Anfänger sind willkommen
topIQ
58
KOMMENDE
TERMINE
MENSA Österreich
& International
28.07. - 01.08.2010, EMAG Prag Seite 56
Foto Ralf Roletschek/Wikipedia
30.06.-05.07.2010,
MENSA USA+CDN JT Detroit Seite 55
APRIL 2010 bis ...
D
15. - 18.04.2010
MinD JT
Dortmund
Zum MinD (MENSA in Deutschland) JT (Jahrestreffen; entspricht unserem Charming, nur ca. 10 x so groß) treffen einander
MENSA-Mitglieder aus der ganzen Welt in der Europäischen Kulturhauptstadt 2010. Info: www.jt2010.de ... siehe Seite 56
W
19.04.2010 19:00 Uhr Spieleabend
Pizzeria Quattro Fratelli, Wien 3, Markhofgasse 4
Hier werden bekannte Gesellschaftspiele gespielt und neue Spiele ausprobiert. Spiele und Freunde können mitgebracht
werden. Anmeldung nicht erforderlich
W
22.04.2010 18:00 Uhr GrauSIG „Draußen vor der Tür“
Asylwerbende in Österreich zwischen Hoffnung und harter Realität
Anmeldung: [email protected] ... siehe Seite 22
VHS Wien 3, Hainburgerstraße 29
W
24.04.2010 15:00 Uhr MENSA Wien Café
Café Schottenring, Wien 1, Schottenring 19
Auch Nicht-Mensianer sind herzlich willkommen, Anmeldung nicht erforderlich
S
25.04.2010 18:00 Uhr MENSA Salzburg Café
Times, Salzburg, Paris-Lodron-Straße 20
Das MENSA Salzburg Café findet jeden letzten Sonntag im Monat im Times statt. Treffpunkt ist 18:00 Uhr, ab 19:00 Uhr sind
auch interessierte Außenstehende willkommen. Anmeldung bei [email protected] erwünscht
OÖ
28.04.2010 18:30 Uhr MENSA OÖ Kulinarisch
Authentische „Hausmannskost“ aus China und Indien
Anmeldung bei [email protected] erforderlich
Chindia, Linz, Magazingasse 10
IRL
30.04. – 03.05.2010
Irish MENSA Annual Gathering
Dublin
Jahrestreffen von MENSA Irland im Berkeley Hotel in Dublin. Programm und die Anmeldung: www.mensa.ie/imag oder
Anfrage an Paul McKinley, [email protected]. ... siehe Seite 55
W
21. – 24.05.2010
MENSA Österreich Charming
DAS Ereignis des MENSA-Jahres im Hotel Ananas in der Nähe des Naschmarktes
Aktuelle Infos: http://www.mensa-wien.at/Charming ... siehe Seite 31
Wien
USA
30.06. – 05.07.2010
MENSA USA + Canada Jahrestreffen
Detroit, Michigan
Nordamerikanisches Jahrestreffen mit 50 Jahre Mensa USA Feier, zugleich Mensa Canada Jahrestreffen.
Details und Anmeldung: www.ag2010.us.mensa.org bzw. per Mail an [email protected] ... siehe Seite 55
CZ
28.07. – 01.08.2010
EMAG 2010
Prag
Das Jahrestreffen aller europäischen Mensagruppen (European Mensas Annual Gathering – EMAG) findet im Konferenzzentrum
„Novotneho Lavka“ in der Nähe der Karlsbrücke statt. Nähere Details und Anmeldung: http://emag.mensa.cz ... siehe Seite 56
topIQ
59
DVR: 0121916
Österreichische Post AG
Info.Mail Entgelt bezahlt.
Empfänger:
Bei geänderter oder unvollständiger Adresse bitte nicht
nachsenden, sondern mit neuer Adresse
zurück an / return to
MENSA ÖSTERREICH
Postfach 502
1011 Wien
ZUM TITELBILD:
Zu den Superstars derzeitiger Forschungsobjekte gehören
Kohlenstoff-Nanoröhren. Sie weisen unglaubliche Werte bei Festigkeit und thermischer Leitfähigkeit auf; elektrisch sind sie Leiter
oder Halbleiter. Voraussichtlich werden neue Generationen von
Flugzeughüllen, Transistoren, Speichermedien, Bildschirmen und
vielem mehr auf ihnen basieren. Bereits jetzt verbessern sie die
Auflösung von Rastertunnelmikroskopen und als Beimischung die
mechanischen und antistatischen Eigenschaften von Kunststoffen.
Weiters fördern hoch leitfähige Nanoröhren das Wachstum von
Neuronen. Die etwa gegen Parkinson und Epilepsie eingesetzte
Hirnstimulation durch Elektroden („Hirnschrittmacher“) kann so
verbessert werden. In Planung sind auch Behandlungen gegen
emotionale Störungen, wie etwa bei Asperger.
Die Illustration von Mohammad Reza Abidian (University of Michigan) zeigt feuernde Neuronen (gelb) in Interaktion mit Nanoröhren
(blau).