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DAS MENSAZIN NR. 365 (2013/1) Vereinszeitung von Mensa Österreich (Mitglied von Mensa International) IT H E U R I ST I SC H E OP T I MI E R U N G S V E R F A H R E N C L A U S ‐ D I E T E R V OL K O V OR T R Ä G E F Ü H R U N G MI N E R A L I E N ‐ U N D E D E L S T E I N S A MML U N G I M N A T U R H I S T OR I S C H E N MU S E U M W I E N H R D R . V E R A M. F . H A MME R D I E D U N KL E SE I T E D E S U N I V E R S U MS C H R I ST I A N R I E SE N E D E R Mensa ist eine internationale Vereinigung, 1946 in Oxford gegründet, mit dem Ziel, intelligente Menschen in aller Welt einander näher zu bringen. MENSA wächst ständig ‐ derzeit gibt es mehr als 100.000 Mitglieder in fast allen Ländern der Welt. Mensa (von lat. "Tisch") ist ein Forum vernunftbegabter Weltbürger. Der Verein folgt keiner bestimmten Weltanschauung. Grundsätzlich darf jede Person Mitglied werden, welche die einzige Qualifikation erfüllt: Intelligenz (siehe unten). MENSA will eine stimulierende und sozial hochwertige Umgebung für alle Mitglieder schaffen, menschliche Intelligenz entdecken und fördern sowie Forschungsvorhaben über Art, Charakter und Nutzbarmachung intellektueller Begabung unterstützen. Näheres ist im Internet zu finden: http://www.mensa.at/ Mitgliedsbeiträge Wie werde ich Mitglied? Kontaktieren Sie unseren Interessentenbetreuer Andreas Pichler Rudolf‐Nurejew‐Promenade 1/8/7 1220 Wien [email protected] Jahresmitgliedsbeitrag (inkl. TOPIQ) für alle Mitglieder bis 19 für StudentInnen bis 27 für Familien in gemeinsamem Haushalt für Gastmitglieder € € € € € 44,‐ 22,‐ 33,‐ 66,‐ 33,‐ € € € € 44,‐ 5,‐ 10,‐ 33,‐ Um dem Verein die Kosten für die Aussendung von und fordern Sie den MENSA‐Vortest an. Wir senden Zahlscheinen zu ersparen, sollten die Mitgliedsbeiträge Ihnen dann einen IQ‐Test zu, den Sie zu Hause zeitgerecht (jährlich im Voraus) mittels Überweisung auf das MENSA‐Konto eingezahlt werden: durchführen können. Sollte das Resultat einen Wert aufweisen, der über 95 % Bankhaus Carl Spängler & Co. AG der Gesamtbevölkerung liegt, empfehlen wir Ihnen, an BLZ 19530, Konto‐Nr. 100.133.100 unserem offiziellen und überprüften Test teilzunehmen. BIC: SPAEAT2S IBAN: AT25 1953 0001 0013 3100 Dabei werden Sie von einem unserer Proktoren betreut. Zeigt der bei diesem Test erreichte Wert einen IQ an, der in den höchsten 2 % der Bevölkerung liegt, werden Sie automatisch Mitglied von MENSA Österreich. Der Mitgliedsbeitrag für das Kalenderjahr des Haupttests ist durch die Testgebühr abgedeckt. Impressum Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: MENSA ÖSTERREICH Postfach 502, 1011 Wien www.mensa.at Redaktionsadresse: Dr.‐Karl‐Rennergasse 19 2331 Vösendorf E‐Mail: [email protected] Sonstige Gebühren Aufnahmetest (MENSA‐Haupttest) Vortest Bearbeitungsgebühr für Fremdtest Jahresabonnement TOPIQ (für Nichtmitglieder) Druck: Donau Forum Druck Ges.m.b.H. Walter‐Jurmann‐Gasse 9 A‐1230 Wien http://www.donau‐forum‐druck.at Aufgabepostamt: Hauptpostamt Wien Redaktionsteam: Iris Studeny: Chefredakteurin Rainer Rauch Stefan Schleifer Karin Weidner Lektorat: Christian Rieseneder Claus Volko Wichtige Unterstützung: viele Heinzelmännchen und ‐frauchen Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Autorinnen und Autoren siehe Namensnennung im Inhaltsverzeichnis und bei den Beiträgen. Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 28.03.2013 WHO IS WHO? Vorstand [email protected] Rudolf Challupner Gerald Schmid Jan Haase Sieglinde Fürst Maja Balik Jörg Krenmayr Renate Birgmayer Andreas Pichler Tassilo Halbritter Generalsekretariat [email protected] SIG‐Koordination Stv. Vorsitz [email protected] Vorsitz und Nat. Rep. in MENSA International [email protected] Budgetierung und Finanzen [email protected] Aktivitäten‐ und Veranstaltungskoordination [email protected] Interessentenbetreuung [email protected] Intelligenzforschung [email protected] Intelligenzanwendung [email protected] LocSec‐Vertretung [email protected] Fritz Schachinger SIGHT‐Koordination [email protected] Weitere Funktionen: Thomas Wolkenstein Georg Fischhof Mitgliederverwaltung [email protected] Gründer und Ehrenpräsident [email protected] Markus Schwaiger Webmaster www.mensa.at [email protected] Peter Kemptner Öffentlichkeitsarbeit und externe Publikationen [email protected] Rechnungsprüfung: Nikolaus Wagner Lokalsekretärinnen und Lokalsekretäre: Kärnten: Niederösterreich: Oberösterreich: Salzburg: Steiermark: Tirol: Vorarlberg: Wien: Dieter Fleiß Tassilo Halbritter Karina Leitner Andreas Lenz Thomas Magnet Jakob Schiechtl Johannes Wagner Maja Balik [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] +43 660 4637681 Zur internen Kommunikation steht das Forum www.mensa‐aktiv.net zur Verfügung, programmiert und betrieben von Konstanze Kobel‐Höller. Registrierung erfolgt direkt dort und ist nur für Mitglieder von Mensa Österreich möglich (gemäß Mitgliederdatenbank). Änderungen vorbehalten: Aktuelle Information: www.mensa.at 3 EDITORIAL Iris Studeny (Chefredakteurin) LIEBE LESERINNEN UND LESER! Wie einige von Euch schon wissen, gibt es ein neues Redaktionsteam. Für die nächs‐ te(n) Ausgabe(n) von TOPIQ suchen wir dringend lustige, humorvolle, individuelle, kreative, intelligente Artikel. Es können auch Fachartikel, Reiseberichte etc. sein. Hat jemand von Euch eine außergewöhnliche Leistung vollbracht? Weiters gibt es noch Themen für die Ausgabe von TOPIQ 366, die da lauten: • Frühlingserwachen • Ostern • Selbst ist der Mann • Raritäten • Rätsel und Spiele Wer fühlt sich dazu berufen? Bitte nur selbst verfasste Beiträge einsenden! E‐Mail: [email protected] Verantwortlichkeit TOPIQ ist die Vereinszeitschrift von MENSA Österreich. Sie steht Mitgliedern und eingeladenen Gastautorinnen und ‐autoren zur Veröffentlichung von Texten bis ca. 8.500 Anschläge und Bildern aller Art offen. Autorinnen und Autoren sind für den Inhalt ihrer Artikel oder Werke selbst verantwortlich, die ausschließlich ihre Meinung widerspiegeln, nicht jene des Vereins. Die Zusendung von Beiträgen gilt als Einverständnis auch zu deren Veröffentlichung auf www.mensa.at. Die Rechte an den Beiträgen verbleiben bei den Autorinnen und Autoren. Die Entscheidung über die Abnahme von Beiträgen und den Zeitpunkt der Veröffentlichung liegt bei der Redaktion. Einverständniserklärung Ich als Einsender/Erziehungsberechtigter des Einsenders (zusätzlich bei Kindern und Minderjährigen) eines Beitrags an die Vereinszeitschrift TOPIQ erkläre, dass ich den Artikel selbst verfasst habe und dass ich nur Bildmaterial verwendet habe, an dem ich alleine die Rechte besitze oder die ohne Entgelt publiziert werden dürfen. Die Quelle(n) für Bildmaterial werden von mir lückenlos angegeben, und falls ich in meinem Artikel Stellen aus anderen Texten zitiert habe, wurden diese eindeutig kenntlich gemacht und die Quelle(n) zitiert. Sollte ich mit meinem Artikel die Rechte Dritter verletzen, so hafte ich dafür und nicht Mensa Österreich. INHALTSVERZEICHNIS MENSA ÖSTERREICH Quo vadis, Mensa Österreich ‐ Rudi Challupner Mensa‐Charming 2013 in der Wachau ‐ Tassilo Halbritter & Team Stammtisch Rosenheim ‐ Tom Lederer Barbara Karlich, Maja und die Feministen ‐ Maja Balik Bericht des Kassiers ‐ Sieglinde Fürst Mensanachwuchs 6 7 8 9 10 10 LocSec LocSec LocSec LocSec LocSec 11 11 12 12 13 LOCSEC BERICHTE Wien, Bericht ‐ Maja Balik Salzburg, Bericht ‐ Andreas Lenz Niederösterreich, Bericht ‐ Tassilo Halbritter Steiermark, Bericht ‐ Thomas Magnet Oberösterreich, Bericht ‐ Karina Leitner 4 LocSec Tirol, Bericht ‐ Jakob Schiechtl LocSec Kärnten, Bericht ‐ Dieter Fleiß LocSec Vorarlberg, Bericht ‐ Hans Wagner 13 14 14 Neues von den Special Interest Groups ‐ Gerald Schmid EsSIG ‐ Ende der kulinarischen Weltreise ‐ Herbert Haubold Jahresbericht TarockSIG ‐ Christian Rieseneder SIGnema Neuigkeiten ‐ Gerald Schmid SpasSIG ‐ Silvester‐Spieleabend 31.12.2012 ‐ Maja Balik 15 16 16 17 17 Das P‐VS‐NP‐Problem ‐ Claus‐Dieter Volko Heuristische Optimierungsverfahren ‐ Claus‐Dieter Volko Metasprache und Überstrukturen unserer Welt ‐ Gianluca Valerio Mein Informatikstudium an der TU Wien ‐ Claus‐Dieter Volko 18 19 21 23 Führung Mineralien‐ und Edelsteinsammlung im Naturhistorischen Museum Wien ‐ HR Dr. Vera M. F. Hammer Die dunkle Seite des Universums ‐ Christian Rieseneder Die Straßenrose ‐ Aleksandar Arandjelovic 25 29 32 Intelligenz 5. Teil, Ist Intelligenz für alle gleich (testbar)? ‐ Renate Birgmayer Das Verhältnis von Christen und Muslimen in der Gegenwart, Teil 1 ‐ Fritz Köck Tassilos Sprachecke: Vollmundig ‐ Tassilo Halbritter Mein neues Leben ‐ Markus Frischmann Emotion in der Kommunikation ‐ Jörg Krenmayr Dein Ko‐Mensaner, das unbekannte Wesen, Teil 1 ‐ Detlef Scheer Jazz‐Standards: Hit the Road Jack ‐ Tassilo Halbritter (Als) Mensaner managen ‐ Maximilian Lackner Drusen ‐ Fritz Köck 33 34 36 37 39 41 43 44 47 Wer was wann wo 2 ‐ Sieglinde Fürst Enigma 29 ‐ Christian Rieseneder Zahlenreihen einmal anders ‐ Günther Grund 49 51 52 Quo vadis, Mensa International ‐ Rudi Challupner Mensa‐World ‐ Chris Leek Proposed Constitutional Amendments ‐ Willem Bouwens From the Chairman of Mensa International a truly global Organisation ‐ Willem Bouwens Mil Positions/Committees open for Appointment ‐ Sylvia Herbert Mensa International Photographer of the Year 2013 Did you know ...?? 53 54 55 55 56 57 57 Termine Mensa Österreich Termine Mensa International Danksagung 58 59 59 SIGS LEITTHEMATA VORTRÄGE SERIEN UND ARTIKEL RÄTSEL MENSA INTERNATIONAL DANKSAGUNG UND TERMINE 5 QUO VADIS, MENSA ÖSTERREICH Rudi Challupner MENSA ÖSTERREICH, HEUTE, MORGEN, ÜBERMORGEN Liebe Mitglieder, ten Anregungen betreffen Möglichkeiten für Ver‐ anstaltungen rund um den Tag der Intelligenz, die Funktionalitäten der Homepage, das Engagement aller Aktiven, die Zahlung des Mitgliedbeitrags per automatischem Bankeinzug und die gelegentlich veranstalteten Frauentests (gleiche Tests, aber halt nur Frauen anwesend). Raphaela wird im März auch das Aktiventreffen von Mensa Schweiz als offizielle Delegierte besu‐ chen und sicherlich auch von dort viele Anregun‐ gen mitbringen. Das Testsystem soll verbessert werden, das be‐ trifft sowohl Schulungsunterlagen als auch den Vortest. Mensa Österreich wird eine Vereinshaftpflichtver‐ sicherung abschließen. Über eine eventuelle Bewerbung für das IBD 2014 in Salzburg wurde noch nicht endgültig entschie‐ den. was steht auf dem Programm von Mensa Österreich? Nun, zuallererst natürlich unser Charming. Das Or‐ ganisationsteam um Tassilo Halbritter hat alles un‐ ter Kontrolle. Die Tage vom 16. bis 20. Mai werden sicher keinen Teilnehmer enttäuschen. Die Wachau alleine ist schon eine Reise wert ‐ wenn sich dort dann noch gut 100 Mensianer tummeln, dann lohnt es sich doppelt, hinzufahren. Bitte rechtzeitig an‐ melden, manche Veranstaltungen haben ein limi‐ tiertes Platzangebot. Das Anmeldeformular ist auf mehrere Arten er‐ reichbar: Auf www.mensa.at unter Aktivitäten‐ Charming‐Charming2013, auf der Charming‐Home‐ page http://www.balik.at/MENSA/CHARMING‐ 2013/CHARMING‐2013.html sowie per Mail an [email protected]. Das Zentrum des Treffens wird Emmersdorf sein, und dort in den Hotels „Schwarzer Bär“ und „Donauhof“. Obendrein ste‐ hen weitere Pensionen zur Verfügung und auch der Campingplatz direkt am Donaustrand. Nachdem die Veröffentlichung von Vorstandspro‐ tokollen in letzter Zeit ein Thema war: Über die wichtigsten Dinge informiere ich regelmäßig in Quo Vadis, es werden ebenso regelmäßig auf Wunsch auch interessierte Nichtvorstandsmitglie‐ der zu Vorstandssitzungen eingeladen. Es gibt aus‐ führliche Protokolle, die aber den Vorstandsmitgliedern vorbehalten sind, denn es werden auch persönliche Angelegenheiten bespro‐ chen und abgestimmt und diese Dinge sind nicht immer für die Öffentlichkeit bestimmt. Am 8. Dezember gab es unter der Leitung von Gerald Schmid eine sehr gute Vorstandssitzung. Hier die wichtigsten Themen: Für die Aufgaben Ombudsmann und Rechtsberater werden Interessenten gesucht. Das Ziel ist der Auf‐ bau einer Gruppe, sodass nicht eine Person alleine alle Anfragen behandeln muss. Eine Gruppe hätte auch den Vorteil, dass ein rat‐ oder hilfesuchendes Mitglied sich seine Vertretung aussuchen kann. Raphaela, unsere oberste Psychologin, war unsere Vertretung beim Aktiventreffen von Mensa in Deutschland. Dort herrschte eine sehr positive Stimmung unter den 300 Teilnehmern, die von Ra‐ phaela sehr angenehm empfunden wurde. Es wurde viel diskutiert und geplant. Die von ihr mitgebrach‐ Es ist in Mensa üblich, solche Angelegenheiten in sogenannten „in camera sessions“ abzuhandeln. In den allgemeinen Protokollen sind die Argumente, Namen, etc. und auch das Abstimmverhalten der einzelnen Stimmberechtigten nicht nachzulesen. Das bleibt strikt intern. Diese Norm ist auch von uns einzuhalten. Die Protokolle werden derzeit überarbeitet und zu gegebener Zeit in bereinigter Form auf unserer Homepage auffindbar sein. 6 Ganz so, wie beispielsweise auch das Protokoll des IBD auf der internationalen Homepage nachlesbar ist, und ebenfalls ohne Details zu jenen Themen, die besonders schutzwürdig sind. Dazu findet sich im Protokoll nur das Ergebnis. Lebenslauf, Ziele, etc.) habe ich mich für die Wahl zum internationalen Mensa‐Kassier be‐ worben. Die Wahl wird im Mai/Juni stattfinden, die Un‐ terlagen werden zeitgerecht zuge‐ sandt. Mal schauen, wie die Wahl aus‐ geht. Vielleicht werde ich der erste Österreicher im in‐ ternationalen Mensavorstand. Drückt mir die Daumen – und stimmt für mich. Ein österreichisches und gleichzeitig internationa‐ les Ereignis ist EMAG 2013, das European Mensas Annual Gathering. Veranstaltet wird es von Mensa Slowakei, allerdings sind durch Gerald und Maja auch wir eingebunden. Eine Anmeldung und ein Besuch sind eine gute und lohnenswerte Sache. Stattfinden wird es vom 31. Juli bis 4. August 2013, direkt in Bratislava. Die Homepage erreicht man unter http://emag2013.mensa.sk/, die Organisati‐ on auch per Mail unter [email protected]. Gebt euch einen Ruck! Mensa Österreich ist super, Mensa International aber auch! Danke und viele Grüße Zum Abschluss eine persönliche Ankündigung: Mit dem hier beiliegenden Foto, und den notwendigen schriftlichen Unterlagen (Bewerbungsschreiben, Euer RUDI MENSA‐CHARMING 2013 IN DER WACHAU Tassilo Halbritter & Charming‐Orgateam Unser Jahrestreffen (Charming!) findet wie immer zu Pfingsten statt (16. – 20. Mai), diesmal in Emmersdorf gegenüber von Melk in der Wachau. Nun wird es ernst mit dem Anmelden! Wer sich noch nicht angemeldet hat, sollte es sofort machen, denn später gibt es vielleicht keine Zimmer mehr in den beiden reservierten Hotels (liegen nebeneinander) in Emmersdorf. Endtermin für die Ho‐ tel‐Reservierung ist Ende März. Wer sich später anmeldet, muss auf die vielen Pen‐ sionen in Emmersdorf ausweichen (eventuell längerer Fußweg zum Tagungshotel ‚zum schwarzen Bären’?) oder mit dem Campingplatz (auch nicht weit entfernt am Donaustrand) vorlieb nehmen. © Halbritter © Halbritter 7 Ihr findet das Anmeldeformular auf unserer Mensa‐Homepage www.mensa.at unter Aktivitäten – Charming ‐ Charming 2013. Oder kürzer: http://www.mensa.at/index.php?menuid=104 Außerdem gibt es bereits eine provisorische Webseite für das Charming hier: http://www.balik.at/MENSA/CHARMING‐2013/CHARMING‐ 2013.html Das Anmeldeformular kann man auch anfordern unter <[email protected]>. Verantwortlich für die Organisation ist der LocSec von Niederös‐ terreich (Tassilo), Hilfe bekommt er von seiner Gattin Elisabeth, sowie von den Mitorganisatorinnen Sieglinde (Kassier) und Maja (LocSec Wien und Veranstaltungskoordinator für Österreich). Wir freuen uns, Euch beim Treffen zu Pfingsten in der Wachau zu begrüßen! © Halbritter STAMMTISCH ROSENHEIM Tom Lederer Tom pflegt auch eine Mailingliste für Events und Diskussion in und um Rosenheim und kann unter [email protected] kontaktiert werden. Bereits zum vierten Mal kommt im März ein Mensa‐Stammtisch in Rosenheim zusam‐ men. Da abseits der Großstadt München auch einige deutsche Mensaner verstreut sind, findet der Stammtisch in Rosenheim bisher guten Anklang. Da auch Teile Österreichs keinen weiten Weg dorthin haben, lädt Tom Lederer, der den Stammtisch orga‐ nisiert, auch regelmäßig die Mensianer der LocSec‐Gebiete Salzburg und Tirol zur Teilnahme ein. Der Stammtisch findet vierteljährlich statt und hat sein derzeiti‐ ges Lokal im RIZZ (http://www.rizz‐rosen‐ heim.de, Weinstraße 12, 83022 Rosenheim) gefunden, wo an Stehtischen ein lockeres Zusammentreffen garantiert ist, aber auch die Produkte der guten Kü‐ che genossen werden können. Tom Lederer ist 1975 in Rosenheim geboren, Di‐ plom‐Informatiker und Patentanwalt und seit 2005 Mitglied bei Mensa in Deutschland ‐ [email protected] ‐ http://patl.eu Der nächste Stammtisch findet am 20. März ab 19:00 Uhr statt. Das RIZZ liegt in Rosenheim zentral in der Nähe der Fuß‐ gängerzone, und nur 1.200 Meter vom Ro‐ senheimer Bahnhof entfernt, was die Anreise mit dem Zug ermöglicht. Für Auto‐ fahrer gibt es im Umfeld auch einige Park‐ plätze, z.B. gebührenfrei auf der nur 200 m entfernten Loretowiese oder ab 18:00 Uhr für € 1,50 im Parkhaus P7 (Zufahrt "In der Schmucken"). © Lederer 8 BARBARA KARLICH, MAJA UND DIE FEMINISTEN MEIN ERLEBNIS ALS TALKGAST Maja Balik Was genau ist bitte eine Fe‐ ministin? Ich habe natür‐ lich sofort beim guten alten WIKI nachge‐ schaut und mich dann ge‐ © Balik fragt, bin ich jetzt eine Feministin oder nicht? Ich kam zu dem Schluss, wenn ich das für mich so interpretiere, wie es bei WIKI steht, dann kann ich schon behaupten eine Feministin zu sein. Aber bin ich dann auch gleichzeitig eine Emanze? Auch dieser Begriff wird in WIKI erläutert. Militante Feministin ist eine der vielen Beschreibungen des Begriffs Emanze. Ich denke, das bin ich nicht wirk‐ lich. So gesehen habe ich mich entschlossen, der durchaus verlockenden Einladung zu folgen, als Talkgast bei einer Barbara‐Karlich‐Show, zum The‐ ma Feminismus, mitzuwirken. Nach der ersten tele‐ fonischen Kontaktaufnahme mit Gabi, der Assistentin von Barbara (wir waren alle per „Du“) wurde ein erstes persönliches Treffen vereinbart, um das Thema und meine persönliche Einstellung dazu, anhand Gabis Frageliste zu vertiefen. „Wer kocht bei Dir zu Hause?“ war eine der Kernfra‐ gen an mich. „Niemand“, war meine Antwort. „Wie funktioniert das denn?“ Diese Frage liegt nahe. „Es gibt doch überall Essen“, war meine Antwort, unterstrichen mit einer rundum zeigenden Geste ‐ wir trafen uns im Food Court der Milleniumcity. Die‐ ser Antwort war, angesichts der zahlreichen Lokali‐ täten um uns herum, sehr überzeugend. Es folgten weitere ähnliche Fragen. Einige Tage später wurde mir bestätigt, dass ich definitiv für die Sendung auf‐ gestellt wurde. Am Tag der Aufzeichnung war ich sehr nervös. Was wird sie mich fragen, wie viele werden diese Sen‐ dung sehen, werde ich mich bis auf die Knochen blamieren? „Egal, du hast zugesagt, jetzt gehst du auch hin.“ Damit habe ich mich den ganzen Tag versucht zu beruhigen, war es doch mein erster Fernsehauftritt in meinem Leben. Der Empfang im Studio war sehr nett und herzlich. In verschiedenen Wartezimmern wurden die einzel‐ nen Kandidaten der Aufzeichnungen dieses Tages betreut und konnten live der aktuellen Aufzeichnung auf einem Bildschirm folgen. Wir sollten schon zwei Stunden vor unserem Auftritt im Studio eintreffen, um uns etwas an die Atmo‐ sphäre zu gewöhnen. Es gab Getränke und Sandwiches für die Dis‐ kussionsteilnehmer und ihre Begleitungen. Dann gab es noch ein letztes Vorgespräch und die Maske. Die nette Studiokosmetikerin fragte mich: „Wie sind sie im normalen Alltag geschminkt?“ Wer mich kennt, weiß die Antwort: „Gar nicht.“ „Fein, dann brauch ich nur ein wenig pudern.“ Wir wurden mit einem Funkmikrofon verkabelt und mit dem Sendestudio vertraut gemacht. Dann be‐ gann endlich auch die Aufzeichnung der Sendung, bei der ich mitwirken sollte. Gespannt verfolgte ich die Beiträge meiner Mitstreiter und wartete unge‐ duldig auf meinen Auftritt. Leider wurde ich erst in den letzten zehn Minuten als sechster Teilnehmer in der Runde eingeteilt, konnte aber doch noch einige meiner persönlichen Einstellungen zum Thema vorbringen und musste tatsächlich anmerken, dass ich eher der Meinung eines männlichen Teilnehmers war, als der Meinung einer Verfechterin von Gender‐ und Frauenquoten. Im Anschluss an die Aufzeichnung wurden wir noch ins Studiocafe auf ein Getränk eingeladen. Es war noch ein sehr netter Abend in der Runde mit den anderen Gästen und Teilnehmern der Show. Ich bin sehr gespannt auf die Übertragung der Sen‐ dung Anfang März und muss sagen, ich würde je‐ derzeit wieder mitmachen, das hat wirklich Spaß gemacht. © Balik 9 BERICHT DES KASSIERS Oscar Wilde sagte: „Als junger Mensch denkt man, Geld wäre das Wichtigste im Leben, und erst als alter Mensch weiß man, dass das auch stimmt.“ Selbstverständlich ist in diesem Fall ein späterer Wiedereintritt mit Nach‐ zahlung des heurigen Jah‐ res jederzeit möglich. Vielleicht bin ich deshalb Bankangestellte geworden und auf meine alten Tage noch einmal Kassier der Mensa (war ich bereits in den 70er Jahren). Wie in TOPIQ 363 versprochen, hat jedes Mitglied im Jänner, das zu diesem Zeitpunkt seinen Mitglieds‐ beitrag noch nicht bezahlt hatte (das waren insge‐ samt mehr als 500), von mir eine E‐Mail oder einen Brief bekommen, mit Angabe von ausständigem Be‐ trag, Kontonummer und Bankverbindung. Alle an‐ dern, die keine Benachrichtigung von mir erhalten haben, sind entweder Dauermitglieder, haben schon früher bezahlt oder sind noch in ihrem Probejahr. Bitte betrachtet diese Benachrichtigung nicht als Mahnung, sie ersetzt nur die Zusendung des Zahl‐ scheines samt Begleitschreiben. Damit erspart sich Mensa eine Menge Geld und ich viel manuelle Arbeit (daher auch meine Bitte um Bekanntgabe Eurer Mail‐Adresse, so vorhanden!). Inzwischen (Ende Jänner) sind schon mehr als die Häfte aller Mitglie‐ der ihren finanziellen Verpflichtungen nachgekom‐ men, und bis Ihr die Zeitung in Händen habt, haben sicher schon die meisten bezahlt. Darum bitte, wenn es Euch derzeit finanziell nicht ausgeht, schreibt mir unter [email protected] oder ruft mich unter 0664/1342060 an, wir finden gemeinsam eine Lösung. Selbstverständlich werden alle Informationen von mir vertraulich behandelt. Weiters habe ich in meiner Nachricht gleichzeitig auf fehlende Angaben im Mitgliedsverzeichnis auf‐ merksam gemacht, wie Geburtsdatum, Beruf, Mail‐ Adresse usw. Denn für die Herausgabe eines neuen Mitgliedsverzeichnisses, das wir für heuer planen, wünschen wir uns schon Daten, die nicht bereits beim Druck falsch sind. Daher kontrolliert bitte das Adressfeld Eurer Zeitung, ob die Adresse so stimmt (wichtig ist dabei auch die Türnummer!), gebt uns Eure Titel an, die Ihr inzwischen erworben habt. Vielleicht sind auch Hobbys zu ergänzen oder zu ändern? Diese Änderungswünsche schickt bitte an [email protected]. Thomas freut sich schon dar‐ auf. Laut Statuten ist der Mitgliedsbeitrag bis Ende März 2013 zu bezahlen. Im April 2013 erhalten alle, die bis dahin nicht gezahlt haben oder eine Vereinba‐ rung mit späterem Zahlungsziel getroffen haben, eine Mahnung von mir. Wer bis zum Charming nicht bezahlt hat, wird aus dem Mitgliedsverzeichnis ge‐ strichen und erhält auch kein TOPIQ mehr. Ich hoffe, wir sehen uns beim Charming oder bei einer anderen Veranstaltung von Mensa Österreich. Eure Sieglinde (Fürst) MENSANACHWUCHS Wir gratulieren den glücklichen Eltern zu ihrem herzigen Nachwuchs! © Wimmer © Luther Johanna Elisabeth Barbara (geb. 16.08.2012) Karl‐Heinz und Silke Wimmer Fabian (geb. am 05.09.2012) Melanie Luther (Schiefermaier) 10 LOCSEC BERICHTE LOCSEC WIEN ‐ BERICHT Maja Balik In Wien hatten wir über die Adventszeit und auch zum Jahresbeginn wieder viele Veranstaltungen. Die SIG‐Veranstaltungen fan‐ den auch wieder regelmäßig statt. Die LesSIG besuchte eine Buchvorstellung, SIGnema entführte uns mit den Hobbits ins Auenland und Der Vortragabend im Dezember fand ausnahmsweise nicht in unserer Stammpizzeria statt, sondern wurde ins Naturhistorische Museum verlegt.Wir bekamen eine Exklusivführung von Frau Dr. Vera Hammer, Lei‐ terin der Mineralienabteilung, durch die Mineralien‐ und Edelsteinsammlung. Die Maximalanzahl von 30 Personen für diese Führung wurde nur ganz knapp unterschritten. mit Django ins 19. Jahrhundert in die Südstaaten von Amerika. EsSIG beendete seine Weltreise und kehrte nach Österreich zurück. Dies wurde rekordverdächtig mit 18 Teilnehmern aus sechs verschiedenen Nationen, einem Kind und einem Hund ausgiebig gefeiert, und die SpasSIG rutschte wieder, dieses Jahr mit 16 Personen, zwei Hunden und fünf Katzen, ins neue Jahr. Beim Vortragsabend im Januar hatten wir den ehe‐ maligen Berufsoffizier Oberst i.R. Mag. Karl Tatzer als Vortragenden, der uns aus Anlass der zu diesem Zeitpunkt noch bevorstehenden Volksbefragung am 20. Januar 2013 zum Thema Berufsheer oder Wehr‐ pflicht anhand von Beispielen die Vorteile und Nach‐ teile erläuterte. Auch die TarockSIG ist wieder aktiv. Es folgte, wie zu erwarten war, nach dem Vortrag eine wortreiche und heftige Diskussion unter den deutlich mehr als 20 Teilnehmern. Auf der Homepage www.balik.at/MENSA/mensa‐ oesterreich.html könnt ihr wie immer alle Details zu den Veranstaltungen nachlesen und Euch über kurzfristige Termine und Terminänderungen infor‐ mieren. Der Spieleabend im Dezember fand wieder traditio‐ nell mit dem beliebten „Wichteln“ statt. Zu allen Terminen gibt es zeitnah noch ausführliche Informationen. Beim Spieleabend im Januar wurde Schach gespielt, eine zweite Gruppe versuchte zunächst Gegenstände mit seltsamen Eigenschaften zu erraten und an‐ schließend, bei einer Versteigerung von Mäusen und Geiern, möglichst viele Pluspunkte zu sammeln. Ich freue mich darauf, wieder viele von euch in Wien bei unserem vielfältigen Veranstaltungspro‐ gramm zu treffen. Auch die Mensacafé‐Nachmittage im Dezember und Januar waren erfreulicherweise sehr gut besucht. Es gab auch keine Probleme mehr bezüglich einer zeit‐ lichen Begrenzung mit unseren reservierten Tischen. Liebe Grüße Maja LOCSEC SALZBURG ‐ BERICHT Andreas Lenz Der Salzburger Stammtisch am 5. Dezember wurde von finsteren Gestalten begleitet – der Nikolaus und seine Krampusse waren in Gastein unterwegs! Bei herrlichem Winter‐ wetter haben wir das Treiben verfolgt und den einen und anderen Glühwein getrunken – es waren offensichtlich alle brav, wir kamen wieder gemeinsam zu Hause an. Der Besuch von Soap&Skin im Salzburger Republic war sehr düster – Alternativ Rock, der unter die Haut ging. Ganz das Gegenteil war das Adventsingen in der Alt‐Böckstei‐ ner Kirche am Tag darauf! Das neue Jahr wurde mit einer Schitour der Gasteiner Mensaner begrüßt – herrlich, wenn die Pisten am späten Nachmittag nicht mehr von Massen von Schifahrern ver‐ stopft werden. Aktuelle Termine sind unter http://www.mensa.at – Aktivitäten – Lokalgruppen ‐ Ter‐ minkalender abrufbar. 11 LOCSEC NIEDERÖSTERREICH ‐ BERICHT Tassilo Halbritter Ich versuche wieder einmal eine Exkursion in Niederösterreich durchzuführen, eine, die vor über einem Jahr leider abgesagt werden musste. Samstag, 23. März 2013 um 13.30 Uhr in der Fossilienwelt in Stetten (bei Korneuburg) http://www.fossilienwelt.at/cda/index.php Fossilienwelt Weinviertel, Austernplatz 1, 2100 Stetten, 02262 62409 Rund um ca. 15.000 bestens präparierte Riesenaustern präsentiert eine Multimedia‐ Show die besonderen Ereignisse, die zur Entstehung dieses gigantischen Riffs geführt haben. Da die Ausgrabung überdacht ist, sind wir vom Wetter unabhängig. Treffpunkt im Kassenraum der Fossilienwelt um 13.15 Uhr, damit wir pünktlich an der Führung um 13.30 Uhr teilnehmen können. Eintritt: € 8,50/Erw., Familienkarte € 17,‐ (Führung inkl.) Anfahrt mit dem Auto von Wien Donauufer‐Autobahn A22 – Abfahrt Korneuburg West – S1 Richtung Laa/Thaya – Abfahrt Korneuburg Nord – Stet‐ ten – der Beschilderung folgen, großer Parkplatz vorhanden. Öffis Bequem wäre die Anfahrt mit dem Erlebniszug bis Stetten (verkehrt leider nur von Mai bis Oktober). Daher: ÖBB Schnellbahn S3 ab Wien‐Praterstern um 12.35, an Korneuburg 12.59, zum Richard‐Bus gehen (100 m), fährt ab um 13.05 (Linie 533) nach Pyhra bei Mistelbach, an um 13.15 in Stetten‐Fossilienwelt (Haltestelle: Am Tei‐ ritz). Familienmitglieder oder Freunde können selbstverständlich mitgenommen werden. Abschluss bei einem Heurigen in der Umgebung geplant. Anmeldung beim LocSec für NÖ Tassilo Halbritter erbeten: [email protected] oder telefonisch: 02772/54654 LOCSEC STEIERMARK ‐ BERICHT Thomas Magnet Hallo Mensaner! Und schon wieder ist ein Jahr vorbei. Für mich persönlich ist dieses vergangen wie der Wirbelwind. Vieles hat sich geändert, vieles blieb beim Alten. Geändert haben sich dieses Jahr die Teilnehmerzahlen beim Stammtisch, wir werden immer mehr. Auch hat sich in der Steiermark das Testwesen geändert, von Sammelter‐ minen sind wir auf Einzeltermine umgestiegen. Im letzten Jahr bekamen wir die Aufgabe, das Charming für 2014 auszurichten. Die Ho‐ tels werden gerade ausgesucht. Weiters werden noch Mitarbeiter gesucht, die sich als Guide zur Verfügung stellen. Ansonsten hatten wir 2012 ein unaufgeregtes Jahr. Euer LocSec für die Steiermark Thomas 12 LOCSEC OBERÖSTERREICH ‐ BERICHT Karina Leitner Das oberösterreichische Mensa‐Jahr haben wir mit der traditionellen „Guten Tat“, dem fleißigen/ flüssigen Spenden am Punschstand vom Lions Club und dem Besuch beim Stamm‐Chinesen am Linzer Hauptplatz zu einem angenehmen Abschluss gebracht. Ich freue mich sehr, dass ich im letzten Jahr viele neue Mitglieder in Oberösterreich begrüßen durfte und dass auch einige Jugendliche dabei waren. Zur Erinnerung: der März‐Stammtisch ist ganz besonders allen Kids und Jugendlichen gewidmet und soll euch eine Möglichkeit bieten, Gleichaltrige kennenzulernen, die ähnlich ticken wie ihr *gg*. Natürlich sind auch die Eltern (egal ob selber Mensa‐Mit‐ glied oder nicht) herzlich willkommen! © Leitner LOCSEC TIROL ‐ BERICHT Jakob Schiechtl JAHRESAUSBLICK Im ersten Lokalgruppenbericht des neuen Jahres wünsche ich zunächst allen (Tiroler) Mensianern einen guten und segensreichen Start in das neue Jahr. Ich möchte zu Be‐ ginn des Jahres an dieser Stelle noch jene erwähnen, deren Beitritt zu Mensa sich heu‐ er besonders jährt. Unsere Tiroler Jubilare sind: Horst (45 Jahre), Martin (20 Jahre) sowie Hans und Tanja (jeweils 10 Jahre). Vielen Dank für Eure langjährige Treue! Auch in diesem Jahr werden die Tiroler Mensa‐Stammtische an jedem ersten Freitag in den Monaten März, Juni, September und Dezember, jeweils um 19:00 Uhr im Gasthof Bogner, Walpurga‐Schindl‐Straße 21, 6067 Absam stattfinden. Die Termine fallen daher auf den 01.03., 07.06., 06.09. und 06.12.2013. Viele Grüße, Jakob 13 LOCSEC KÄRNTEN ‐ BERICHT Dieter Fleiß Nachdem der Fasching in Kärnten an den Ms auch nicht spurlos vorübergegangen ist, hatten wir keine Möglichkeit alle auf einen Nenner, sprich eine Faschingssitzung, zu bringen. Da wir im November unseren Faschingsauftakt be‐ gangen haben, glaubten halt viele, das wäre schon der Fa‐ sching. Ich möchte daher, stellvertretend für alle, meine Kühnsdorfer Narrengilde, kurz „KÜNG“, vorstellen, die ich im Jahre 1995 mit anderen Nar‐ ren gegründet habe und von der ich nun Ehrenkanzler bin. © Fleiß Dieter Fleiß als Faschingskanzler Wir haben eine Homepage: www.kueng‐schau‐schau.com. Für unser nächstes Treffen, das ja im Osterfestkreis „landen“ wird, wird sich der „Osterhase“ schon einen Termin einfallen lassen. LOCSEC VORARLBERG ‐ BERICHT Hans Wagner Aber denjenigen Mitglie‐ der, die jünger sind, soll‐ ten auch Aktivitäten angeboten werden, die speziell für sie inter‐ essant sind. Logischer‐ weise soll da keine Zweiklassengesellschaft aufgebaut werden, und vor allem sind die Stammtische natürlich für alle da. Aber zusätzliche Angebote müssen wir sicher‐ lich bieten. Solche werden wir bei den nächsten Meetings regelmäßig erarbeiten und beschließen. Natürlich hoffen wir sehr, dass sich auch Mensianer in unserer Gruppe finden, die bereit sind, als spezi‐ elle Ansprechpartner dafür da zu sein. Es gibt Erfreuliches zu berichten: wir haben einige neue Mitglieder und wir hoffen, sie bald auch per‐ sönlich kennen zu lernen. Die regelmäßigen Treffen am ersten Montag im Monat bieten dazu natürlich die beste Gelegenheit. Wir freuen uns darauf, neben neuen und bekannten Gesichtern der Vorarlberger Mensagruppe auch Besucher aus den umliegenden Ländern zu sehen. Es sieht so aus, dass unsere Akti‐ vitäten, verstärkt Besucher aus der Nachbarschaft anzulocken, Früchte tragen. Wir werden einen neuen Schwerpunkt setzen: Lange Zeit ist die Mensa Vorarlberg ‐ so muss man es wohl ausdrücken ‐ mit ihren Mitgliedern gealtert. Jetzt haben wir erfreulicherweise schon einen guten Mix aus neuen und langjährigen Mitgliedern. Da ist es wichtig und notwendig, verstärkt Aktivitäten für die neuen/jüngeren Mensianer anzubieten. Viele unserer ‐ und gerade die treuesten ‐ Mitglieder sind schon lange bei der Mensa Vorarlberg. Unsere Stammtische haben sich so doch ein wenig in Rich‐ tung einer " geschlossenen Gesellschaft" entwickelt. Sicher ist dieser Ausdruck etwas übertrieben, gerade weil wir ja gerne auch Gäste dabei haben. Wir werden sehen, wie gut es uns gelingen wird, diese Ziele umzusetzen und werden über das TOPIQ auch die anderen Mensagruppen über die Ergebnisse informieren. Liebe Grüße 14 Johannes SIGS NEUES VON DEN SPECIAL INTEREST GROUPS Gerald Schmid Im vergangenen Jahr gab es wieder eine Reihe von Veranstaltungen im Rahmen der SIGs, die das Ver‐ einsleben bunter, interessanter und für viele auch schöner gemacht haben. Gegen Jahresende hat eine Rundmail an alle SIG‐Leiter gezeigt, dass sie über die angegebenen Mailadressen gut (und meist auch sehr schnell) erreichbar sind. Ich möchte den SIG‐ Leitern für die geleistete Arbeit danken und hoffe, dass sie auch dieses Jahr und darüber hinaus ihr En‐ gagement für unseren Verein auf diese Weise zum Ausdruck bringen. Zum Jahreswechsel wurden die drei SIGs, die im Jahr 2012 gegründet wurden (KochSIG, MeetSIG und PicSIG), auch wieder aufgelöst, zusätzlich wurde ei‐ ne langjährig geführte SIG (die CabSIG) geschlossen, da der ehemalige Leiter nicht länger Mitglied bei Mensa sein möchte. Erfreulicherweise wurde am Jahresanfang aber auch eine SIG gegründet: Die WaghalSIG unter der Leitung von Gwendolin Korinek hat es sich zum Ziel gemacht etwas extremere Sportarten (Paragleiten, Fall‐ schirmspringen ...) auszuüben, das sollte sicher ei‐ nige unter euch ansprechen. Falls noch jemand eine SIG gründen möchte, genügt eine Meldung an mich ([email protected]), wobei die wesentlichen Eckpunkte (Interessensgebiet, Leiter (+ Stellvertreter), geplan‐ te Aktivitäten ...) angegeben werden sollten. Zur besseren Orientierung hier die Richtlinien für die SIGs: SIGs auch der Aneignung von Fertigkeiten dienen oder einen besonderen sozialen Zweck verfolgen. Als Richtlinie sollte der SIG‐Leiter mindestens vier Veranstaltungen pro Jahr organisieren. Bei einzelnen SIGs können es auch etwas weniger (da‐ für umfangreichere) Ver‐ anstaltungen sein. Eine SIG kann gegründet werden, indem ein Mensa‐ Mitglied beim SIG‐Koordinator die neue SIG anmel‐ det und der Koordinator die Gründung bestätigt.Je‐ de SIG hat einen spezifischen Namen sowie ein ausgewiesenes Themengebiet.Der SIG‐Koordinator sorgt für die Einrichtung einer E‐Mail‐Adresse (gene‐ rell: [email protected]), die an den SIG‐Leiter wei‐ tergeleitet wird.Jede SIG hat genau einen SIG‐Leiter, falls erwünscht, kann dieser einen Stell‐ vertreter ernennen (der den Leiter unterstützt und bei dessen Abwesenheit vertreten kann). Es gibt keine Mitgliedschaft bei SIGs, Mensa‐Mitglie‐ der können prinzipiell an allen SIG‐Veranstaltungen teilnehmen (Anmeldebedingungen sind zu beach‐ ten). Bei vielen Veranstaltungen ist auch die Teil‐ nahme von Nicht‐Mitgliedern erwünscht. Die SIGs dienen vor allem dazu, Mensa‐Mitglieder mit bestimmten Interessen zusammenzubringen und das Vereinsleben zu intensivieren. Fallweise können EsSIG FedSIG GrauSIG LesSIG RailSIG SIGnema SpasSIG StudSIG TarockSIG WaghalSIG Die SIG‐Leiter sollten ihre Veranstaltungstermine den anderen Mensa‐Mitgliedern ausreichend zur Kenntnis bringen, z.B. durch Eintrag in einen elek‐ tronischen Vereinskalender oder durch Ankündigung in der Vereinszeitschrift. Die SIG‐Leiter sollten von Zeit zu Zeit Informatio‐ nen an die Mitglieder weitergeben, beispielsweise durch Verfassung von Artikeln für die Vereinszeit‐ schrift oder durch Einträge auf der Homepage. Die SIGs finanzieren sich im laufenden Betrieb aus den Beiträgen der Veranstaltungsteilnehmer. Für besondere Projekte gibt es die Möglichkeit, um ein “außerordentliches SIG‐Budget” beim Kassier oder beim Vorstand anzusuchen (siehe Schriftstück “SIG‐ Budget”, kann beim Koordinator angefordert wer‐ den). Liste der derzeitigen SIGs und ihrer Leiter Vorgaben für Special Interest Groups (SIGs) Herbert Haubold Clemens Raab Felix Bauer, Wolfgang Suchy Monika Bargmann Tassilo Halbritter Gerald Schmid Maja Balik Iraklis Kordomatis Christian Rieseneder Gwendolin Korinek Falls ihr Fragen oder Anregungen zu den SIGs habt, schreibt mir doch einfach eine Mail! Gerald 15 ESSIG – ENDE DER KULINARISCHEN WELTREISE Herbert Haubold Nach einer langen Reise mit vielen Stationen (s. letztes TOPIQ) ist die EsSIG nun wie‐ der in Österreich angekommen. Das Stomach im IX. Bezirk bot dafür einen sehr netten Rahmen. Wenn auch die Preise etwas höher lagen als im Falter berichtet, so war es das allemal wert, die Qualität ist sehr hoch, das Ambiente wunderbar, auch etwas urig (besonders in und um den Hof) und die Stimmung war entspre‐ chend gut. Zwei Tische waren voll besetzt mit 20 MensianerInnen (ein‐ schließlich eines Nachwuchses), und recht international waren wir auch unterwegs. Finnland, Polen, und Bulgarien waren vertreten, Deutschland sowieso. Das neue Thema der EsSIG ist nun FlüsSIG. Es geht also vorrangig um Ge‐ tränke und das müssen nicht immer alkoholische sein. © Haubold JAHRESBERICHT TAROCKSIG Christian Rieseneder Über die TarockSIG gibt es naturgemäß nicht so viel zu schreiben wie über andere SIGs, da der Charakter der Veranstaltungen ja nicht eben variabel ist – jeden zweiten Mitt‐ woch im Monat wird Tarock (Königrufen) gespielt und eventuelle Neulinge erhalten eine Einschulung. Auch der Schauplatz ist üblicherweise derselbe. Allerdings musste er letz‐ tes Jahr tatsächlich gewechselt werden, da das Café Augarten aus seiner Sommerpause nicht mehr erwachen sollte. Wir spielen daher seither in der durch Vortrags‐ und Spie‐ leabende bewährten Pizzeria QF. Durch besagte Sommerpause ergab sich zugegebenermaßen auch ein Durchhängen der TarockSIG, da durch je‐ weils einige urlaubsbedingte Spielerausfälle der Tarockabend im Sommer mehrfach nicht stattfand und ich sie in den letzten drei Jahresmonaten ob einer beruflichen Neuorientierung schleifen ließ. Diese Phase ist überwunden, auch dank Eingliederung in das von Maja Balik eingeführte Google‐Kalendersystem. Die Termine sind nunmehr dauernd fortlaufend festgelegt. Verschiebungen sind zwar vorbehalten – die letzte gab es jetzt im Februar, da Aschermittwoch eine Terminkollision bedeutet hätte – aber für den Rest des Jahres ist kein Feiertag oder sonsti‐ ges Problem in Sicht. Bislang hat die TarockSIG zweimal eine Teilnehmerzahl um zehn Personen geschafft, bei der mehrere Neulinge eingeschult werden konnten; üblicher sind jedoch Spielabende mit ein bis zwei Tischen und eventuell lernwilligen Kiebitzen. Als „harter Kern“ haben sich drei Mensianer herausgebildet (Alfred, Heimo und ich) sowie drei Freunde (Wolfgang, Kay und Franz). Die weiteren Termine des Jahres sind, jeweils Mittwoch: • 13. März • 10. April • 08. Mai • 12. Juni • 14. Juli • 18. August • 11. September • 09. Oktober • 13. November • 11. Dezember 16 SIGNEMA NEUIGKEITEN Gerald Schmid Im Jänner haben wir “Der Hobbit” (neun Teilnehmer) und “Django Unchained” (fünf Teilnehmer) mitein‐ ander im Rahmen von SIGnema gesehen. Besonders erfreulich ist der neue Rekord an Teilnehmern beim Hobbit, bisher waren sieben Teilnehmer das Maxi‐ mum. Zur Statistik: Im Kalenderjahr 2012 kamen insgesamt 53 Teilnehmer zu zwölf SIGnema‐Veranstaltungen, im Jahr davor waren es 21 Teilnehmer (bei sieben Veranstaltungen). Am häufigsten kam Maja Balik zu den Terminen (zehn Teilnahmen), als LocSec ist sie damit ein gutes Vorbild und ich hoffe, dass für sie und die anderen (regelmäßigen) Teilnehmer das Filmangebot auch dieses Jahr wieder anpsrechend genug ist, um die Veranstaltungen zahlreich zu besu‐ chen. Auch in Zukunft werden wir etwa im Monatsrhyth‐ mus einen Film im Rah‐ men von SIGnema besuchen. Alle Mensaner sind herzlich eingeladen (auch in Begleitung von Nichtmensanern) daran teilzunehmen. Der aktuelle Film wird immer recht‐ zeitig auf der Terminseite von Mensa angekündigt. Vorschläge für Filme sind jederzeit willkommen (si‐ [email protected]). Liebe Grüße Gerald SPASSIG SILVESTER‐SPIELEABEND 31.12.2012 Maja Balik Auch nach Mitternacht dachte noch niemand ans nach Hause gehen. Es wurde noch weiter ge‐ plaudert und diskutiert, bis sich Stunden später, gegen halb drei, die letz‐ ten Gäste auf den Heim‐ weg machten. Meiner Einladung zum SpasSIG‐Silvester‐Spieleabend folgten 14 Gäste, die ab 19 Uhr nach und nach bei uns eintrafen. Sogar aus Kärnten hat sich ein junges Paar bei mir angemeldet, das die weite Anreise nicht gescheut hat. Die mitgebrachten Köstlichkei‐ ten der Gäste, selbst gebackenes Brot, ein riesiger heißer Leberkäse, ein großer Kärntner Jausenkorb und weitere Spezialitäten wurden auf dem Küchen‐ tisch verteilt und mit großem Appetit genossen. An‐ schließend kamen auch an diesem Abend bis Mitternacht wieder die Werwölfe zum Einsatz. „Wieso spielen die bei Maja immer Werwolf?“ wird sich jetzt der eine oder andere aufmerksame Leser der letzten SpasSIG‐Artikel denken. Dazu muss man sagen, es gibt nicht viele Spiele, die man alle ge‐ meinsam in einer größeren Runde spielen kann. Die Freude ist daher immer sehr groß, wenn endlich die Anzahl der Personen am Tisch die zehn erreicht. „Fein, jetzt sind wir genügend Leute und können wieder Werwolf spielen!“ Je mehr Personen dann noch dazu kommen, umso lustiger wird es, umso mehr Charaktere können eingesetzt werden, um die bösen Werwölfe zu entlarven. Zu Mitternacht wurde im Garten mit Sekt auf das neue Jahr angestoßen, mitgebrachte Feuerwerks‐ körper gezündet und dem ausgiebigen Feuerwerk der Nachbarschafts‐Wohnsiedlung zugeschaut. Auch unsere kleinen vierbeinigen Teilnehmer hatten den Abend genossen, die Hunde in den lärmge‐ schützten Kellerräumen und die Katzen im Heizraum auf dem Ofen schlafend, unbeirrt der nächtlichen Ruhestörung. © Studeny 17 LEITTHEMA DAS P‐VS‐NP‐PROBLEM Claus‐Dieter Volko SAT zu diesem Problem zu reduzieren, also einen Weg zu finden, wie ein Algorithmus für dieses neue Problem Instanzen von SAT lösen könnte. Bis jetzt wurde noch kein einziger polynomieller Algorith‐ mus für ein NP‐vollständiges Problem gefunden. Dies ist eines der schwierigsten noch ungelösten Probleme der Informatik. Es zählt zu den Millenni‐ um‐Prize‐Problemen, und die erste Person, die eine Lösung findet (und sie in einem Journal von Bedeu‐ tung publiziert), wird vom Clay Mathematics Institu‐ te 1 Million Dollar bekommen. Es scheint realistischer zu sein, einen Beweis dafür zu finden, dass P ungleich NP ist, aber auch diese Suche gestaltet sich sehr schwierig. Eine Möglich‐ keit wäre es, zu zeigen, dass es für ein bestimmtes NP‐vollständiges Problem gar keinen Algorithmus mit polynomieller Laufzeit geben kann, aber wie sollte man dies bewerkstelligen? P und NP sind Komplexitätsklassen, und sie bedeuten im Grunde, dass die Zeit, die zum Ausführen eines bestimmten Algorithmus benötigt wird, selbst im schlechtesten Fall ein gegebenes Limit nicht über‐ schreiten wird. Das heißt: Egal mit welchen Einga‐ bedaten man den Algorithmus ausführt, benötigt der Algorithmus nur eine polynomielle Anzahl von Schritten in Bezug auf die Größe der Eingabedaten (also eine Konstante multipliziert mit der Größe der Eingabedaten hoch eine andere Konstante), um die Ausgabedaten zu berechnen. Im Gegensatz dazu be‐ deutet NP, dass es möglich ist, eine Kandidatenlö‐ sung in einer polynomiellen Zeit in Bezug auf die Größe der Lösung auf Korrektheit zu überprüfen. Ich persönlich glaube, dass es erreicht werden könnte, wenn man das Problem allgemeiner formu‐ liert. Wenn das Problem in NP liegt, kann die be‐ reits erwähnt Methode "Rate und überprüfe" verwendet werden. Diese funktioniert jedoch nicht auf einem gewöhnlichen Computer, weil gewöhnli‐ che Computer deterministisch sind. Sie geht nur mit nichtdeterministischen Geräten, wie nichtde‐ terministischen Turingmaschinen (einem theoreti‐ schen Modell der Berechenbarkeit). Aber ein Algorithmus für deterministische Computer könnte ähnlich formuliert werden: Anstatt eine Lösung zu erraten, müsste er systematisch den Lösungsraum durchsuchen und jede Lösung überprüfen. Wenn das Überprüfen einer Lösung in polynomieller Zeit möglich ist, wie in allen Problemen in NP, und es nur eine polynomielle Anzahl an Lösungen gibt (in Bezug auf die Größe der Eingabedaten), die man überprüfen muss, dann ist der Algorithmus in P. Wenn man beweisen kann, dass es nicht genügt, nur eine polynomielle Anzahl von Lösungen zu überprüfen, wäre auch bewiesen, dass es Probleme gibt, die in NP, aber nicht in P sind. Jedoch: Zu be‐ weisen, dass etwas nicht möglich ist, scheint viel schwieriger zu sein als das Gegenteil zu beweisen, und aus diesem Grund wird das P‐vs‐NP‐Problem immer noch als ungelöst betrachtet. Jeder Algorithmus, der in P ist, ist auch in NP. Hat man die Lösung für ein gegebenes Problem in P, kann man diese Lösung auch in einer polynomiellen Anzahl von Schritten verifizieren. Die Frage ist, ob es auch andersrum möglich sei. Die meisten Infor‐ matiker denken, nein. Sollte sich aber herausstellen, dass jedes Problem in NP auch in P ist, wäre das ei‐ ne wahre Revolution, weil dies die Berechnung vie‐ ler Probleme deutlich beschleunigen würde. Um zu beweisen, dass P und NP gleich sind, würde es reichen, es für ein einziges NP‐vollständiges Pro‐ blem zu beweisen. NP‐vollständige Probleme stellen eine Teilklasse von NP dar, mit der Eigenschaft, dass sie zumindest so schwierig wie jedes andere Problem in NP sind. Ein Problem, für das diese Eigenschaft bewiesen wurde, ist das Erfüllbarkeitsproblem (SAT, Satz von Cook und Levin). Um für ein anderes Pro‐ blem zu zeigen, dass dieses ebenfalls NP‐vollständig ist, reicht es aus zu beweisen, dass es in NP ist, und dass es zumindest so schwierig wie SAT ist. Letzteres kann erreicht werden, indem man einen Weg findet, Claus D. Volko 18 HEURISTISCHE OPTIMIERUNGSVERFAHREN Claus‐Dieter Volko f(y) > f(x), so ist es sinnvoll, eine Zahl z > y zu wählen und f(y) mit f(z) zu ver‐ gleichen, wohinge‐ gen in dem Fall, dass f(y) < f(x) ist, man eine Zahl z < x wählt und f(z) mit f(x) ver‐ gleicht. Diese Proze‐ dur wird wiederholt, bis man entweder das optimale Resul‐ tat gefunden hat oder eine gewählte Anzahl von Iterationen durchgeführt wurde und man sich entschließt aufzuhören. Man stelle sich eine „Black Box“ vor, die eine nicht bekannte mathematische Funktion berechnet. Alles, was man tun kann, ist, die Black Box mit einer Ein‐ gabe zu füttern und die Ausgabe zu erhalten. Wie kann man herausfinden, welche Eingabe zu einer bestimmten Ausgabe führt oder zumindest zu einem Resultat, das dem gewünschten möglichst ähnlich ist? Die Antwort ist einfach: Es gibt keine andere Mög‐ lichkeit als zu raten. Man muss die Black Box mit verschiedenen Zahlen füttern und überprüfen, wel‐ chen Output man erhält. Du entscheidest selbst, wie oft du das tun willst. Nach n Versuchen über‐ prüft man, welche Eingabe der gewünschten Ausga‐ be am nächsten kam. Dies ist die Lösung des Problems. Da sie nicht optimal sein muss, nennt man sie eine heuristische Lösung. Für dieses spezielle Problem (eine Black‐Box‐Funk‐ tion, von der man weiß, dass sie STETIG ist) ist dieser Ansatz normalerweise effizienter als zufälli‐ ges Raten. Jedoch gibt es einen Haken, der auch bei vielen anderen heuristischen Optimierungsver‐ fahren auftritt: Man könnte in lokalen Optima hän‐ genbleiben. Man stelle sich vor, man hat den Graphen einer Funktion, der streckenweise wie ei‐ ne Parabel aussieht, aber außerhalb dieser Parabel einen steilen Anstieg aufweist. Wenn die erste Ein‐ gabezahl x innerhalb dieser Parabel ist, wird man durch lineare Interpolation höchstwahrscheinlich den Hochpunkt dieser Parabel finden, aber wahr‐ scheinlich nicht den steilen Anstieg außerhalb der Parabel, der vielleicht Punkte mit noch größeren Werten aufweist. Aus diesem Grund wird man ein lokales, aber nicht das globale Optimum finden. 1 Möglichst optimale Lösungen An diesem einfachen Beispiel habe ich demons‐ triert, worum es bei heuristischer Optimierung geht: eine Lösung zu einem Problem zu finden, die vielleicht nicht optimal ist, aber dem Optimum möglichst nahekommt. Solche Ansätze werden ver‐ wendet, wenn es aus irgendeinem Grund nicht mög‐ lich ist, eine exakte Lösung zu berechnen (wie etwa in dem Beispiel: weil die Funktion unbekannt ist und wir die inverse Funktion daher nicht mathema‐ tisch herleiten können), oder wenn die Berechnung der exakten Lösung kostspielig ist (z.B. in NP‐voll‐ ständigen Problemen wie dem Problem des Hand‐ lungsreisenden). Es gibt viele verschiedene heuristische Optimie‐ rungsverfahren. Man konnte mathematisch zeigen, dass alle davon, gemittelt über alle denkbaren Pro‐ bleme, gleich gut sind [1]. Jedoch mögen für spezi‐ elle Probleme bestimmte Techniken effizienter sein als andere. Es hängt von der Struktur des Problems ab. Wenn man zusätzliche Informationen über die Natur des Problems hat, kann man eine Technik wählen, die effizienter ist als andere Techniken. Eine Lösung für dieses Problem besteht darin, in den Algorithmus Zufallselemente einzuführen und die beiden Techniken des zufälligen Ratens und der Interpolation miteinander zu kombinieren. Man probiere einfach irgendwelche zufällige, weit ent‐ fernte Werte x nach mehreren Schritten der linea‐ ren Interpolation aus, um zu sehen, ob sie zu besseren Ergebnissen führen. 3 Genetische Programmierung 2 Black‐Box‐Funktion Beispielsweise, was das Beispielproblem betrifft: Wenn man weiß, dass die Black‐Box‐Funktion eine stetige Funktion ist (das heißt, jeder beliebige Aus‐ schnitt aus ihrem Graphen kann mit einem Stift vom einen zum anderen Ende gezeichnet werden, ohne abzusetzen), und man das Maximum finden will, ist es sinnvoll, lineare Interpolation zu verwenden. An‐ statt die Funktion mit Zufallszahlen zu bombardie‐ ren, wählt man zuerst nur zwei Zahlen x und y aus (wobei x < y) und berechnet f(x) und f(x). Wenn 19 Heuristische Optimierung kann nicht nur verwendet werden, um Eingabewerte für Funktionen zu er‐ rechnen, sondern auch, um Formeln für diese Funktionen selbst aufzufinden. Dies kann mit einer Datenstruktur wie einem Baum vollbracht werden, durch den die Funktion modelliert wird und unter Verwendung von heuristischen Optimierungsver‐ fahren, um diese Funktion zu modifizieren und sich dem Verhalten der Originalfunktion schrittweise anzunähern. Eine hierfür besonders nützliche Technik ist die genetische Programmierung, die von verbessert werden kann. Man wähle einen Zufalls‐ wert für den ersten Parameter, dann wähle man irgendeinen anderen Parameter aus und probiere alle Möglichkeiten durch, bis die beste Kombination gefunden worden ist. So gehe man vor, bis der letzte Parameter fixiert wurde. Dieser Ansatz kann verwendet werden, um eine relativ gute Anfangs‐ lösung für ein Problem zu finden, das mehrere Pa‐ rameter mit diskreten Werten beinhaltet. John Koza [2] erfunden wurde und zu den „evolutio‐ nären Algorithmen“ gehört. Diese Algorithmen basieren auf dem biologischen Konzept der Evolution. Zu Beginn wird eine „Popula‐ tion“ von Kandidatenlösungen erzeugt. Von diesen Lösungen werden einige wenige sehr gute ausge‐ wählt und durch verschiedene Operationen „mu‐ tiert“. Zusammen mit ein paar neuen Lösungen, die durch „Rekombination“ erzeugt worden sind, be‐ gründen sie die zweite Generation, und der ganze Prozess wird wiederholt, bis irgendwann eine Lösung gefunden worden ist, die dem gewünschten Ergebnis möglichst nahe kommt. Während sich ältere evolu‐ tionäre Ansätze auf die Evolution der Parameter be‐ schränkten, sind in der genetischen Programmierung die Subjekte der Evolution mathematische Formeln und Computerprogramme allgemein. 3 Greedy random adaptive search procedure (GRASP) Dies ist eine Modifikation des Greedy‐Algorithmus. Nun wird nicht immer die beste Möglichkeit ge‐ wählt, sondern eine zufällige aus einer Menge von Möglichkeiten, die ein bestimmtes Kriterium erfül‐ len. Dieser Ansatz hilft dabei, lokale Optima zu vermeiden. 4 Wie kann genetische Programmierung mit einer Baumstruktur implementiert werden? 4 Variable neighborhood descent (VND) Es gibt viele Weisen, wie man Nachbarschaften de‐ finieren kann. Eine Nachbarschaft mag durch die Änderung eines einzigen Parameters definiert sein, eine andere durch die Änderung zweier Parameter usw. VND ist eine Abwandlung der lokalen Suche, in der die Nachbarschaftsstruktur, mit welcher neue Lösungen generiert werden, immer dann gewech‐ selt wird, wenn ein bestimmtes Kriterium erfüllt ist (wie etwa das Fehlen von vernünftig guten Verbes‐ serungen seit mehreren Iterationen). 1 Mutation Mutation kann bedeuten, dass ein zufällig ausge‐ wählter Unterbaum gelöscht wird, eine Variable durch einen neuen Unterbaum ersetzt wird oder ei‐ ne Operation ausgetauscht wird. 2 Rekombination Um zwei Bäume zu rekombinieren, muss eine Positi‐ on gefunden werden, wo sich die beiden Bäume von‐ einander unterscheiden, und diese beiden Unterbäume werden dann miteinander vertauscht. 2 Anwendungen Es gibt so viele Anwendungen von heuristischen Optimierungsverfahren, wie es Probleme gibt, die nicht leicht zu berechnen sind. In der Computer‐ grafik etwa können diese Techniken verwendet werden, um Funktionen zu berechnen, die Kurven und andere komplexe Graphen beschreiben. 5 Traditionellerer Ansätze 1 Evolutionäre Algorithmen Evolutionäre Algorithmen können mit traditionelle‐ ren Ansätzen kombiniert und auf diese Weise kom‐ plexere, so genannte memetische Algorithmen erzeugt werden. Einige traditionelle Ansätze zur heuristischen Optimierung sind: 6 Links http://en.wikipedia.org/wiki/No_free_lunch_in_‐ search_and_optimization http://en.wikipedia.org/wiki/John_Koza 1 Lokale Suche 7 Über den Autor Man beginne mit einer zufälligen Lösung und erzeuge „Nachbarlösungen“, die sich von ihr auf definierte Weise unterscheiden (z.B. in einem Parameter). Es gibt verschiedene Varianten lokaler Suche: Die Me‐ thode „Next improvement“ beschränkt sich darauf, solange Nachbarlösungen zu erzeugen, bis eine von ihnen besser ist als die Originallösung, und dann die‐ se Nachbarlösung als neue Originallösung zu neh‐ men. Eine andere Methode ist „Best improvement“: Bei dieser Methode generiert man mehrere Nachbar‐ lösungen auf einmal und wählt dann die beste aus. Claus‐Dieter Volko, 29, ist Informatiker, Medizin‐ student, Zeitschriftenherausgeber und Hobbypoli‐ tiker. Einige seiner zahlreichen Computerprogramme und Schriften können auf seiner Homepage, erreichbar unter der Adresse http://www.hugi.scene.org/adok/, 2 Greedy‐Algorithmus Dies kann für die Erzeugung einer Anfangslösung sinnvoll sein, die dann mit einem lokalen Sucher begutachtet werden. 20 METASPRACHE UND ÜBERSTRUKTUREN UNSERER WELT Gianluca Valerio sie sind in der Lage, ein Schachbrett anzusehen und Mich faszinierten immer die Ähnlichkeiten zwischen sofort zu wissen, welche Züge sie durchführen dem Schachspiel und dem realen Leben. Bereits 1997 müssen. Ein Amateur würde Zeit verlieren, um Zü‐ versuchte ich, eine Diplomarbeit über die Psycholo‐ ge zu analysieren, die ein Experte sofort als un‐ gie des Schachspielers zu schreiben, doch das Thema brauchbar oder falsch einstufen könnte. Dieser wurde vom Rektor der Universität abgelehnt, weil es Prozess der Mustererkennung scheint auf den ers‐ nicht zu meinem Studium passte. Mein damaliger Be‐ ten Blick der aussichtsreichste und effizienteste treuer jedoch, ein berühmter italienischer Psycho‐ Weg zu sein, die Situation in einem Schachbrett zu linguist, stellte mir Material zur Verfügung. Dank ihm analysieren und interpretieren. Da ich selbst lernte ich die Arbeit von Adriaan de Groot (1914 ‐ Schach spiele, habe ich mich gefragt, ob ich über 2006) kennen, einem niederländischen Psychologen ähnliche Kenntnisse verfüge, und tatsächlich einige und Schachmeister, der die erste wissenschaftlich‐ mir bekannte Muster entdeckt (Bild 1). psychologische Untersuchung der Gedankengänge von Schachspielern durchgeführt hatte. Sein Buch aus dem Jahr 1965, Thought and Choice in Chess, zeigte die unterschiedlichen Fähigkeiten von Meistern und Amateuren. Er fand heraus, dass Meister in der Lage sind, nach vier Se‐ kunden die Positionen von 93 % aller Schachfiguren aus‐ wendig aufzusagen, sofern es sich um eine Stellung aus ei‐ nem Spiel und nicht nur um eine zufällige Konfiguration handelte. Wenn jedoch zufäl‐ lige Positionen gezeigt wur‐ den, schnitten alle Spieler gleich ab. Dies legte nahe, dass Meister eine Art Muste‐ rerkennung anwenden können, um sich an die Positionen zu erinnern. Die Ergebnisse der © Valerio Arbeit von de Groot wurden hauptsächlich aus einem psy‐ chomnemonischen Blickwinkel Bild 1: Beispiel von einem Matt‐Muster inspiriert vom Buch „The Inner interpretiert, als ein Mittelweg Game of Chess" von Andrew Soltis. zwischen visuellem Gedächtnis und Erfahrung. Mein Ansatz war hingegen linguistisch. In weiterer Folge be‐ Mir wurde auch klar, dass es im ganzen Leben, schäftigte ich mich immer wieder mit einer Frage, nicht nur im Schach, zahlreiche Muster gibt. die mir nicht aus dem Kopf gehen wollte: Was wäre, Mustererkennung kann uns auch im echten Leben wenn wir diese Muster als Wörter einer Sprache ver‐ helfen, komplizierte Probleme zu lösen. Auch die wenden und sie in einem Buch sammeln könnten? Muster im Leben werden vorwiegend durch Erfah‐ rung erlernt. Auf Erfahrung basiert die ganze Weis‐ Also dachte ich daran, euch Mensa‐Mitgliedern zu heit des Menschen und jedes Element der Erfahrung schreiben und euch einzuladen, an der Umsetzung ist ein Muster. Nun habe ich mich immer gefragt, einer Idee mitzuarbeiten, die ich vor 16 Jahren hat‐ ob es möglich sei, ein Muster derart abstrakt zu te. Die Idee hatte ursprünglich mit dem Welt des deuten, dass es möglich ist, es in verschiedenen Si‐ Schachspiels zu tun, aber wie ihr sehen werdet, tuationen zu verwenden – genauso wie ich die glei‐ kann sie überall angewendet werden. Lasst mich zu‐ chen Muster in verschiedenen Schachpartien nächst besser erklären, wie ich auf diese Idee kam. verwende. Im Leben sind Muster präsent, aber man Nach de Groot erkennt ein Schachexperte eine be‐ kann sie nicht so leicht erkennen wie im Schach‐ stimmte Anordnung der Spielfiguren wieder. Dies spiel. Das Konzept eines „Musters“ mit dieser Be‐ lässt annehmen, dass gute Spieler sicherlich Wissen deutung wird meist als „Analogie“, „Metapher“ über Muster haben, die zum Sieg führen ‐ das heißt, oder „Assoziation“ bezeichnet. Die Frage lautet al‐ 21 an diesem Projekt teilnehmen will, sollte folgende Voraussetzungen erfüllen: so: Ist es möglich, gemeinsame Regeln zu finden, die verschiedenen Lebenserfahrungen zugrunde liegen? Die Antwort ist ein klares Ja. Wir benutzen solche Regeln, bewusst oder unbewusst, jeden Tag. Man nennt dies „Lernen durch Erfahrung“. 1) ein hohes Abstraktionsvermögen, Vorstellungskraft und Denkflexibilität; 2) wenn möglich, sollte ein Experte in Algorithmen und Statistik an dem Projekt teilnehmen; 3) eine natürliche Tendenz, die Realität mit den Augen eines Philosophen zu sehen, um nicht beim status quo zu verbleiben, sondern auch die verborgenen Überstrukturen zu entdecken, welche intellektuelle Erfahrungen miteinander verbinden; 4) Hartnäckigkeit und Ausdauer; 5) die Fähigkeit, Dinge zu vereinfachen, und die grundlegenden Prinzipien zu erkennen, die eine Überstruktur formieren. Was ich nun mit meiner Diplomarbeit untersuchen wollte, war die Frage, ob es möglich sei, Muster so‐ gar so abstrakt zu deuten, dass sie universell ver‐ wendbar wären und eine Art „Übersprache“ zu schaffen, die ohne Wörter oder Bilder auskommt, weil man direkt auf die Konzepte hinter den Wörtern zugreifen könnte. Ist es möglich, ein Buch ohne Wörter zu schreiben, das nur aus universellen geisti‐ gen Mustern besteht, welche Konzepte ausdrücken? Was wären die Regeln dieser Metasprache? Wie müsste man die Konzepte miteinander verbinden? Gibt es universelle und individuelle Muster? Auf all diese Fragen konnte ich keine Antwort finden, denn die Aufgabe ist zu umfangreich, um von einer Ein‐ zelperson bewerkstelligt zu werden, die nur einige Stunden pro Monat Zeit hat, darüber nachzudenken. Falls ihr diesen Artikel interessant gefunden habt und am Projekt teilnehmen oder mir auch nur eure Gedanken mitteilen wollt, meine E‐Mail‐Adresse lautet: [email protected] Ich bin vor allem an eurer Kritik interessiert, um den Ideenbaum von allen unnötigen Informationen zu beseitigen und die wahre Essenz der Dinge zu entdecken. Ich begann, die wissenschaftliche Literatur zu lesen, die ich zu diesem Thema finden konnte (am Ende des Artikels habe ich einige Referenzen aufgelistet). Ich fing mit dem Isomorphismus an und ging dann über zur Gestaltpsychologie, befasste mich mit mo‐ dernen Gesichtserkennungssystemen und Gödels Un‐ vollständigkeitssatz, evolutionärer Erkenntnistheorie und abstrakter Philosophie. Heute werden bereits Muster von Bildern oder Wortsequenzen eingesetzt, etwa von der Suchmaschine 123people oder der Ge‐ sichtserkennung von Facebook. Aber 1997 war das noch nicht möglich und vielleicht auch gar nicht vorstellbar. Es gab die entsprechende Technik noch nicht. Doch heute sollte es möglich sein, eine Bi‐ bliothek von Konzepten zu erstellen, die in ver‐ schiedenen Lebenssituationen gebraucht werden – genauso wie es möglich ist, ein Archiv von menschli‐ chen Gesichtern zu erstellen und den Gesichtern Namen zu geben. Natürlich ist ein Computer allein dazu nicht fähig, denn ein Konzept muss verstanden, interpretiert und identifiziert werden. Außerdem zielt das Projekt, wie bereits gesagt, darauf ab, die‐ se konzeptuellen Metastrukturen zu entdecken und sie irgendwie in Symbole zu übersetzen, wodurch ei‐ ne Art Metasprache geschaffen würde. Symbolische Logik ist bereits imstande, diese Aufgabe durchzu‐ führen, aber sie ist auf das Gebiet der Mathematik beschränkt. Ein weiteres Ziel des Projekts besteht darin, die Regeln zu definieren, welchen die kon‐ zeptuellen Muster unterliegen, die so genannte me‐ talinguistische Grammatik und Syntax, denn jede Sprache hat Grammatik und Syntax. Schlüsselwörter: Muster, Gesichtserkennung, Kurt Gödel, Isomorphismus, Gestaltpsychologie, Gestalt‐ gesetze, Max Wertheimer, kognitive Psychologie, menschliche Informationsverarbeitung, Philosophie des Geistes, Donald T. Campbell, hypostatische Ab‐ straktion (in der Philosophie), Characteristica uni‐ versalis von Gottfried Leibniz. BIBLIOGRAPHIE: • Alexander, Christopher (1977). A Pattern Language: Towns, Buildings, Construction. Oxford University Press • de Groot, Adriaan (2008). Thought and Choice in Chess, Amsterdam University Press • Hofstadter, Douglas R. (2008). Gödel, Escher, Bach – ein Endloses Geflochtenes Band. 18. Auflage. Klett‐Cotta, Stuttgart • Neisser, Ulric (1967). Cognitive Psychology, Appleton‐Century‐Crofts, New York • Putnam, H. (1967). Mind, Language and Reality. In: Philosophical Papers, Cambridge University Press, Cambridge • Soltis, Andrew (1994). The Inner Game of Chess, David McKay Co. • Witten, I. & Frank, E. (2005). Data Mining: Practical Machine Learning Tools and Techniques, Morgan Kaufmann Ich denke, dieses Projekt ist sehr ambitioniert und vielleicht sogar unmöglich, aber ich halte es für sinnvoll, sich mit der Metasprache der konzeptuellen Muster zu beschäftigen. Es ist besser zu sagen: „Ich habe es versucht und festgestellt, dass es unmöglich ist“, als einfach zu sagen: „Es ist unmöglich“, ohne es überhaupt zu versuchen. Die Entwicklung einer Metasprache dieser Art wäre eine enorme Revolution und würde unser Leben verändern. Ich denke, wer 22 MEIN INFORMATIKSTUDIUM AN DER TU WIEN Claus‐Dieter Volko Während meines Medizinstudiums hatte ich die Idee, ein Zweitstudium anzufangen, das etwas ma‐ thematischer orientiert ist als die Medizin, denn Mathematik war immer eine meiner großen Stärken und im Medizinstudium wird leider nur sehr wenig Mathematik verlangt. Da mir das im Medizinstudium geforderte reine Auswendiglernen nicht sonderlich lag, bekam ich auf die Prüfungen nicht immer nur Spitzennoten und war wieder nach echten Erfolgen hungrig. Meine Wahl fiel dann auf das Studium der Medizinischen Informatik an der Technischen Uni‐ versität Wien, vor allem deswegen, weil ich mir gu‐ te Chancen ausrechnete, dieses Studium ohne große Mühen zu bewältigen. Schließlich konnte ich schon gut programmieren und hatte auch Interesse an den theoretischeren Aspekten der Informatik. Warum gerade TU Wien? Nun, die TU Wien hat die größte Informatik‐Fakultät aller österreichischen Universitäten und im internationalen Ranking nimmt sie einen der führenden Plätze Europas ein (Top Ten). Was mich persönlich betrifft, kommt als zu‐ sätzlicher Vorteil noch die hervorragende Anbindung durch öffentliche Verkehrsmittel hinzu ‐ ich muss von meinem Haus nur 200 m zu Fuß gehen und in die Badner Bahn einsteigen und nach einer halben Stun‐ de kann ich direkt vor dem Freihaus der TU Wien aussteigen. Grundsätzlich ist das Niveau an der TU Wien sehr hoch, wie ich auch im Vergleich zu ande‐ ren Universitäten feststellen konnte. Ich nahm unter anderem an einem Online‐Kurs über Kryptographie an der Stanford University, einer amerikanischen Eliteuniversität, teil und die Übungsbeispiele zu dem entsprechenden Kurs an der TU Wien waren mit denen der Stanford University durchaus ver‐ gleichbar. © Studeny Die grundlegenden Lehrveranstaltungen sind für al‐ le Bachelorstudien der Informatik gleich, egal ob man nun Medizinische Informatik, Medieninforma‐ tik, Technische Informatik oder Software Enginee‐ ring studiert. Mein Studium fing im Wintersemester 2004/2005 mit der Vorlesung von Prof. Gerd Baron über Mathematik 1 an. Schwerpunktmäßig widmete sie sich der Linearen Algebra. Prof. Baron kannte ich schon von dem "7. Wiener Mathematik‐ und Denksportwettbewerb", an dem ich als Drittklässler teilgenommen hatte (ich erreichte damals den 2. Platz von 149 Teilnehmern und bekam dafür von Prof. Baron ein Zeugnis mit dem Prädikat "heraus‐ ragend"). Er ist eine Erscheinung, die man nicht vergisst, weil er im größten Hörsaal der TU Wien, dem Auditorium Maximum mit Sitzplätzen für über 640 Studierende, ohne Mikrofon sprach, und das so laut, dass man ihn sogar in den hinteren Reihen gut hören konnte. (Ich saß freilich meist vorne, damit ich besser auf die Tafel blicken konn‐ te.) Parallel gab es dazu verpflich‐ tende Übungsstunden, für die man jede Woche einige Beispiele vorzube‐ reiten hatte. Zu Beginn der Übungs‐ stunde kreuzte man die Beispiele an, die man gelöst hatte. Im weiteren Verlauf wurden die Beispiele dann der Reihe nach durchgenommen und für jedes Beispiel wurde ein Student aufgerufen, dieses zu präsentieren. Da Mathematik eine meiner Stärken ist, konnte ich meistens alle Beispiele lösen, und auf sämtliche Mathematik‐ Übungen (also auch auf die Übungen zur Vorlesung "Mathematik 2" im dar‐ auffolgenden Sommersemester sowie ein Jahr später zur Übung aus Statis‐ tik und Wahrscheinlichkeitstheorie) bekam ich einen Einser. 23 Neben der Mathematik besuchte ich im ersten Semester die Vorlesung "Grundzüge der Informatik" von Prof. Gerhard‐Helge Schildt, einen Kurs über "Informatik und Gesell‐ schaft" bei Prof. Peter Purgathofer, eine Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten und einen Kurs über technisches Englisch. Außerdem stand im ers‐ ten Semester die Übung "Einführung in das Program‐ mieren" an, die ich, da ich schon seit meinem neunten Lebensjahr Erfahrung im Programmieren gesammelt hatte, mit Bravour meisterte (auf der nach oben offenen Skala ‐ man konnte Zusatzpunkte erreichen, wenn die eigenen Programme in höheren Runden von anderen Studierenden wiederverwertet wurden ‐ hatte ich die vierthöchste Punktezahl von mehr als 500 Studienanfängern). Vieles, was in die‐ sem ersten Semester gelehrt wurde, war für mich Wiederholung, und so hatte ich genug Zeit, um gleichzeitig für die nächste Prüfung in meinem Me‐ dizinstudium zu büffeln. Der Stoff zu dieser Prüfung (Pathologische Anatomie) war sehr umfangreich, und wie viele andere Medizinstudenten vor mir brauchte auch ich (neben dem Informatikstudium) ein gutes Jahr, bis ich den Stoff so gut beherrschte, dass ich mich traute, zur Prüfung anzutreten (und sie knapp bestand). Informatik absolvieren würde, jedoch nicht Medizi‐ nische Informatik, sondern Computational Intelli‐ gence. Dieses Studium gibt es nur als Masterstudium ‐ hätte es ein vergleichbares Bache‐ lorstudium gegeben, so hätte ich dieses wohl ge‐ macht. Computational Intelligence beschäftigt sich mit der Programmierung intelligenter Agenten, also im Prinzip mit künstlicher Intelligenz. Im Rahmen dieses Studiums gab es die Möglichkeit, sich auf verschiedene Aspekte der theoretischen Informatik zu spezialisieren, wie Algorithmik, Komplexitäts‐ theorie oder formale Logik, und das waren eben die Bereiche der Informatik, die mich besonders interessierten. Tatsächlich war ich mit meinem Masterstudium sehr glücklich, es kam meinen eige‐ nen Interessen sehr nahe. Ich besuchte unter an‐ derem Lehrveranstaltungen über Semantic Web, heuristische Optimierungsverfahren, effiziente Al‐ gorithmen, Analyse von Algorithmen, algorithmi‐ sche Geometrie, fortgeschrittene mathematische Logik, Geschichte der Logik, Machine Learning und Komplexitätsanalyse. Derzeit arbeite ich noch am "Feinschliff" meiner Diplomarbeit und sobald die Diplomarbeit komplett fertig ist, werde ich auch mit meinem Masterstudi‐ um der Informatik fertig sein. Im zweiten Semester ging es dann schon eher zur Sache. Mit "Algorithmen und Datenstrukturen 1" und "Theoretischer Informatik 1" gab es zwei Pflichtlehr‐ veranstaltungen, die meinen eigenen Interessen schon recht nahekamen. Daneben musste ich Kurse über Datenmodellierung, Projektmanagement, Ma‐ thematik 2 (Analysis), technische Informatik und weitere gesellschaftswissenschaftliche Aspekte der Informatik besuchen. Im dritten Semester folgten dann Statistik und Wahrscheinlichkeitstheorie, Theoretische Informatik 2 sowie die ersten Lehrver‐ anstaltungen, die für das Studium der Medizinischen Informatik spezifisch waren, wie etwa "Grundlagen der Medizinischen Dokumentation", "Datenmodellie‐ rung und Informationssysteme in der Medizin" und "Einführung in wissensbasierte Systeme". Im vierten Im Vergleich zum Medizinstudium entsprach das In‐ formatikstudium jedenfalls viel mehr meinen In‐ teressen und Begabungen. Die meisten Lehrveranstaltungen konnte ich mit relativ gerin‐ gem Aufwand hinter mich bringen, und ich hatte bei vielen das Gefühl, meinen geistigen Horizont erweitert zu haben. Wenn ich nur Informatik stu‐ diert hätte, wäre ich mit meinem Studium vermut‐ lich recht schnell wieder fertig geworden. Durch mein Doppelstudium habe ich länger gebraucht, aber dafür werde ich beruflich mehr Möglichkeiten haben. Semester absolvierte ich die Übung "Software Engineering 1" neben der Beschäftigung mit der Pharmakologie, die damals in Rahmen meines Me‐ dizinstudiums anstand. Nach‐ dem ich mich dann zwei Semester lang vorwiegend der Medizin widmete, bestand ich im siebten und am Anfang des achten Semesters meines In‐ formatikstudiums die wenigen Informatik‐Prüfungen, die mir noch fehlten, und erhielt so im Sommersemester 2008 meinen ersten akademischen Grad, "Bachelor of Science". Danach leistete ich zunächst meinen Zivildienst ab und stu‐ dierte Medizin weiter. Nach einigen Semestern kam ich darauf, dass ich doch gerne auch ein Masterstudium der 24 © Studeny VORTRÄGE FÜHRUNG DURCH DIE MINERALIEN‐ UND EDELSTEINSAMMLUNG IM NATURHISTORI‐ SCHEN MUSEUM WIEN HR Dr. Vera M. F. Hammer Maria Theresia, im Jahre 1747. Diese Sammlung soll ca. 30.000 Objekte umfasst haben und bestand hauptsächlich aus Mineralien und Gesteinen, Ver‐ steinerungen, sowie Conchylien und Korallen. Zur Erinnerung an die Gründung dieser Hofsamm‐ lungen ließ Maria Theresia 1773, acht Jahre nach dem Tod des Kaisers, durch die Maler Ludwig Kohl und den Portraitmaler Franz Messmer ein Ölgemäl‐ de anfertigen. Es zeigt Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen, in den damals noch in der Hofburg un‐ tergebrachten Sammlungen, im Kreise seiner Ge‐ lehrten. Am 5. Dezember 2012 wurden wir von HR Dr. Vera M.F. Hammer, Leiterin der Mineralien‐ und Edel‐ steinsammlung, durch ihre Sammlungen geführt. Wir trafen uns in der Kuppelhalle im Treppenauf‐ gang beim sogenannten „Kaiserbild“, wo wir etwas über die Geschichte der kaiserlichen Sammlungen erfuhren. Die Gründung dieser Sammlungen fällt in die Mitte des 18. Jahrhunderts und ist bezeichnet durch den Ankauf der großen Naturaliensammlung des Johann Ritter von Baillou (1684 ‐ 1758) in Florenz durch Kaiser Franz I. Stefan von Lothringen, Gemahl von Foto: Amethyst‐Geode aus Brasilien, A. Schumacher, NHMW 25 Während des 19. Jahrhunderts ist ein rasches Anwachsen der kaiserlichen Sammlungen zu ver‐ merken, sodass es bereits Mitte des Jahrhunderts not‐ wendig wird, an eine Erweiterung der Sammlungsräumlich‐ keiten zu denken. Mit den Erdaushubarbei‐ ten für das k.k. Na‐ turhistorische Hofmuseum an der Ringstraße wird al‐ lerdings erst 1871 begonnen. 10 Jahre später ist der von den beiden Architek‐ ten Gottfried Semper und Carl Hasenauer geplante Bau vollen‐ det. Die feierliche Eröffnung findet im Jahr 1889 in Anwe‐ senheit von Kaiser Franz Joseph I. statt. Das Interesse an na‐ turwissenschaftlicher Information zu jener Zeit ist groß und die Förderung dieses In‐ teresses scheint auch ein Anliegen des jungen Regenten gewesen zu sein: "DEM REICHE DER NATUR UND SEINER ERFORSCHUNG ‐ KAISER FRANZ JOSEPH I ‐ MDCCCLXXXI" steht daher als bis heute gültiger Leitspruch an der Stirnfront des Museums. Vor der großen mittleren Glasvitrine erhielt unsere Gruppe Einblick in das Kristallwachstum sowie über besondere physikalische Eigenschaften. Herausragend sind die Halit‐Stufen (Steinsalz) von Wieliczka im heutigen Polen. Sie zählen zu den schönsten der Welt. Auch das viel seltenere „Haar‐ salz“ ist zu sehen. Wieliczka war das größte Salz‐ vorkommen der österreichisch‐ungarischen Monarchie und wird heute noch als Besucherat‐ traktion genutzt. Eine Abbaukammer des Bergwerks ist auf einem Wandgemälde dargestellt. An der Fensterwand im Saal III kann man in einer großen Glasvitrine eine Prachtstufe von Steinsalz (Halit) aus diesem Vorkommen bewundern. Sie wiegt ca. 1.000 kg und besteht aus Kristallwürfeln mit bis zu 30 cm Kantenlänge. Danach begaben wir uns in die Mineraliensammlung. Bereits vor dem Eingang steht eine große geteilte Amethyst‐Geode aus Rio Grande do Sul in Brasilien. Die 700 kg schwere Geode mit einer kaminartigen Röhre entstand aus einer riesigen Gasblase in basal‐ tischer Lava. Der Hohlraum füllte sich später mit ei‐ nem kieselreichen Fluid, aus dem während der Abkühlung Amethyst auskristallisierte. Die Wiener Mineraliensammlung gehört zu den größ‐ ten und bedeutendsten der Welt. Viele international herausragende Stücke werden präsentiert. Die mine‐ ralogisch‐petrographische Schausammlung umfasst vier Schausäle mit Mineralien, Edelsteinen und Ge‐ steinen (Saal I – IV). Schwerpunkt sind Mineralien aus dem Gebiet der ehemaligen österreichisch‐ungari‐ schen Monarchie und aus dem alpinen Bereich. Den‐ noch ist die Schausammlung nicht nur auf diese historischen Objekte beschränkt, sondern wird re‐ gelmäßig durch repräsentative Neuankäufe, Funde und Geschenke ergänzt. Die mineralogisch‐petrographische Abteilung ist auch eine wissenschaftliche Forschungsstätte. Hier wer‐ den Untersuchungen mit Analysegeräten, wie Elek‐ tronenstrahlmikrosonde, Rasterelektronenmikroskop, Röntgenpulverdiffrakto‐ metrie, Auflicht‐ und Polarisationsmikroskop und UV‐ VIS‐IR‐Spektrophotometer durchgeführt. Das dazu‐ gehörige staatliche Edelsteininstitut betreibt Grundlagenforschung an Edelsteinen und erstellt Edel‐ und Schmucksteinexpertisen. Neueste Edel‐ und Schmucksteinmaterialien werden genauso ge‐ sammelt, bestimmt und beschrieben wie die zahlrei‐ chen in Mode gekommenen Synthesen und Imitationen. Die sogenannten „Eisenblüten“ (Aragonit) vom steirischen Erzberg mit ihren bizarren Verästelun‐ gen sind so zerbrechlich, dass diese Raritäten frü‐ her durch eigene Träger von Eisenerz in der Steiermark zu Fuß nach Wien gebracht wurden. Einer der größten Calcit‐Rhomboeder‐„Doppel‐ spat“, der in einer Museumssammlung zu bewun‐ dern ist, stammt aus Island und dient als eindrucksvolles Beispiel für das physikalische Phä‐ nomen der Doppelbrechung: Da ein Lichtstrahl im Kristall geteilt wird, sieht man das Kreuzsymbol an der Rückseite verdoppelt. In der systematischen Mineraliensammlung werden die Mineralien nach ihrer chemischen Zusammenset‐ zung und ihrer Kristallstruktur geordnet in den Pult‐ vitrinen präsentiert. Jede Mineralart ist mit verschiedenen Vorkommen und Ausbildungen vertre‐ ten, sodass sich der Besucher ein Bild über die welt‐ weite Verbreitung und Häufigkeit machen kann. Calcit‐Rhomboeder‐"Doppelspat" mit Doppelbrechung Bei der Fülle an Objekten konnten während der Füh‐ rung nur besondere Objekte besprochen werden. Im Saal I sahen wir sogenanntes „Federerz“. Es handelt sich um gediegenes Silber von Potosi in Bolivien. Dieses Erz ist eines der ältesten Museumsobjekte und stammt ursprünglich aus der berühmten Ambra‐ ser Sammlung des Erzherzog Ferdinand II. von Tirol. Eine wichtige politische Rolle spielte im 17. Jahr‐ hundert das Goldbergwerk Hainzenberg im Zillertal. Es führte immer wieder zu Streitigkeiten zwischen dem Landesfürsten von Tirol und dem Bischof von Salzburg. Eine reich mit gediegenem Gold besetzte Stufe gibt Zeugnis dieses einst bedeutenden Abbau‐ es. © Studeny Ein weiteres Wandbild zeigt das „Diamantfeld, Capland“ von Othmar Brioschi und die Diamantmine („The Big Hole“) von Kimberley in ihren frühesten Anfängen. In einer Türnische im Saal II ist eine große Ame‐ thyst‐Stufe von Serra do Mar in Brasilien mit tief dunkelvioletten Kristallen zu bewundern. Sie wurde dem Museum 1904 vom Industriellen Isidor Wein‐ berger (1837 – 1915) überlassen. Er zählte zu den bedeutendsten Mäzenen der kaiserlichen Sammlun‐ gen. Das Mäzenatentum ist leider nach dem Ersten Weltkrieg praktisch zum Erliegen gekommen. In den Wandvitrinen an der Längswand sind typi‐ 26 sche Mineralien aus den Bundesländern Wien, Nie‐ derösterreich, dem Burgenland, Oberösterreich und der Steiermark ausgestellt. Besonders erwähnens‐ wert sind hier ein aus Maissauer Amethyst geschnit‐ tenes Unterteil einer Steindose aus dem 18. Jahrhundert: Das Objekt zeigt die für diese Ame‐ thyste typische Wechsellagerung von Amethyst und Milchquarz. Bedeutung kommt auch dem Antimonit aus dem ehemaligen Antimon‐Bergbau in Schlaining im Burgenland zu: Die Stufe gilt als eine der besten aus diesem Vorkommen, das bis 1991 zur Antimon‐ gewinnung abgebaut wurde. Das Wandgemälde von Robert Russ „Erzberg bei Eisenerz“ zeigt den immer noch in Be‐ trieb stehenden Tagebau vor mehr als 100 Jahren. Knappenwand in Salzburg ausgestellt. Diese eben‐ falls weltberühmte Fundstelle ist seit 1865 bekannt und wurde von 1977 ‐ 1992 vom Naturhistorischen Museum im Rahmen eines wissenschaftlichen Pro‐ jektes bearbeitet. Daher besitzt das Museum zahl‐ reiche hervorragende Kristalle – sowohl aus historischen, als auch aus aktuelleren Funden. Das Tiroler Zillertal ist für seinen Mineralreichtum in Sammlerkreisen berühmt. Bekannt ist vor allem der „Zillertaler Granat“ (Almandin). In Granatmüh‐ len wurde das granathältige Gestein zerkleinert In der Ecke zu Saal II befindet sich der Nachbau einer alpinen Kluft mit Kristallen von Quarz, Feldspat und Chlorit. Hier er‐ hielten wir Auskunft über die Bildung solcher Vorkommen: Alpine Klüfte sind Hohlräume, die während der Gebirgsbil‐ dung entstehen. Sie enthalten zu Beginn ihrer Entstehung in Fluid gelöste Mineralien. Bei nachlassendem Gebirgsdruck und sinkender Gesteinstempe‐ ratur kristallisieren Mineralien in den Klüften aus. In den Wandvitrinen an der Längswand im Saal III sind wichtige Mineralien aus Kärn‐ ten, Salzburg, Tirol und Vor‐ arlberg ausgestellt. In der Leckbachrinne im Habachtal in Salzburg befindet sich das be‐ Foto: Smaragde aus Kolumbien; V.M.F. Hammer, NHMW und der Granat vom Glimmer getrennt. Anschlie‐ ßend wurden die getrommelten Granate zu den Verarbeitungsbetrieben in Tirol, Kärnten und Böh‐ men gebracht. deutendste europäische Smaragdvorkommen. Auch heute wird hier noch nach dem begehrten Edelstein gesucht. Das Wandgemälde „Smaragdgrube im Ha‐ bachtal“ vermittelt einen Eindruck von der Fundstel‐ le. Gleich daneben werden Epidote von der Der Saal IV, der Prunksaal des Museums, ist nicht nur mit Ölgemälden, sondern auch mit allegori‐ schen Figuren reichlich ausgestattet. Der Saal be‐ herbergt außerdem eine der schönsten Edelsteinsammlungen Europas mit historischen Ex‐ ponaten und Edelsteinraritäten. Neben Rohsteinen und geschliffenen Steinen werden gefasste Steine, Ringe und Steindosen präsentiert. Besonders wertvolle Exponate werden in den Tre‐ sorvitrinen gezeigt, darunter der Edelopal aus Czerwenitza‐Dubnik in der Slowakei. Er besticht durch sein Farbenspiel und ist mit 594 g der größte Edelopal dieses Vorkommens. Er befand sich bereits 1672 in der kaiserlichen Wiener Schatzkammer. Be‐ sondere Raritäten stellen auch die Diamantkristalle aus Südafrika dar, die noch im Muttergestein – ei‐ nem Kimberlit – eingewachsen sind. Sie sind das Vermächtnis des Wiener Ziegeleibesitzers Heinrich Drasche von Wartinberg (1811 ‐ 1880) und seinem © Studeny Granate 27 Der „Smaragd‐Handstein“ auf vergoldetem Sockel stammt aus der Ambraser Sammlung und wurde dort bereits 1596 im Nachlassinventar des Tiroler Landesfürsten Ferdinand II. geführt. Die Legende, wonach diese prächtige Smaragdstufe ein Gastge‐ schenk des Aztekenherrschers Montezuma von Me‐ xiko an den spanischen Eroberer Hernando Cortés gewesen sein soll, lässt sich nicht belegen. Dieses renaissancezeitliche Objekt besteht aus mehreren kleinen Smaragdstufen und Kristallen, die mit Schusterpech zusammengeklebt wurden. Er ist ei‐ nes der ersten gesicherten Objekte aus der Frühzeit des Sammelns und damit auch von besonderem mu‐ sealem Wert. © Studeny Edelopal aus Czerwenitza‐Dubnik in der Slowakei Das berühmteste Objekt der Edelsteinsammlung, wenn nicht sogar des Naturhistorischen Museums überhaupt, ist der sogenannte „Edelsteinstrauß“. Es ist ein Geschenk von Maria Theresia an ihren Ge‐ mahl Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen. Dieses Blumenbouquet ist aus 2.102 Diamanten und 761 Edel‐ und Schmucksteinen, sowie Blättern aus Seide gefertigt. Die Arbeit wurde vom Juwelier Lauten‐ sack in Frankfurt begonnen und vom Juwelier Großer in Wien um 1760 vollendet. Sohn Richard Drasche (1850 ‐ 1923), ebenfalls be‐ deutende Mäzene der kaiserlichen Sammlungen. Der gelbe, vollkommen durchsichtige Diamantokta‐ eder aus Kapland in Südafrika, mit einem Gewicht von 82,5 Karat, war die Sensation bei der Jubiläums‐ Gewerbeausstellung 1898 im Wiener Prater. Das 6,3 kg schwere Platin‐Nugget aus Nischnei‐Ta‐ gilsk im Ural wurde 1859 vom russischen Fürsten Anatolij Nikolajewitsch Demidoff (1812 ‐ 1870) an den damaligen Direktor des Hof‐Mineralien‐Cabi‐ nets, Moritz Hörnes (1815 ‐ 1868) als Geschenk übergeben. Auch eine elegant flache Tabatiere aus Lapislazuli aus dem Besitz des Prinzen Eugen v. Savoyen (1663 – 1736) wurde uns gezeigt. Das Rohmaterial stammt aus den legendären Steinbrüchen von Sar‐e‐Sang in Afghanistan, wo der begehrte Schmuckstein seit mehr als 5.000 Jahren abgebaut wird. Die Führung fand bei einem Einblick in einen Rie‐ senkristall einen krönenden Abschluss. Der Edelto‐ pas aus einem Pegmatit der Ponta da Raiz Mine aus Minas Gerais in Brasilien wiegt 117 kg. Er wurde 1976 von der Österreichischen Nationalbank, vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung sowie mit finanzieller Unterstützung zahlreicher anderer österreichischer Institutionen, u.a. dem Förderverein des Museums, den Freunden des Na‐ turhistorischen Museums, angekauft. Spektakulär sind die typischen Flüssigkeitseinschlüsse und Ein‐ schlussmineralien, welche in diesem großen Kristall mit freiem Auge erkennbar sind. © Studeny Foto: Edelsteinstrauß, NHMW Flüssigkeitseinschluss in einem Kristall 28 DIE DUNKLE SEITE DES UNIVERSUMS SCHWARZE LÖCHER, DUNKLE MATERIE UND ANDERE „DUNKLE“ GEHEIMNISSE DES WELTALLS, ENTHÜLLT IN EINEM VORTRAG BEI MENSA WIEN Vortrag vom 05.11.2012, Vortragender Priv.‐Doz. Dr. Daniel Grumiller, Institute for Theoretical Physics, Vienna University of Technology Christian Rieseneder Schwarz ist die Nacht, sagt der Volksmund. Doch dunkel ist im Universum nicht nur der Mangel an Licht. Darüber erhellte uns der theoretische Phy‐ siker Daniel Grumiller, unter anderem Leiter ei‐ nes hoch dotierten START‐Projekt zu Schwar‐ zen Löchern an der TU Wien und Erfinder der ent‐ fernungsunabhängigen Rindler‐Kraft in der Allge‐ meinen Relativitätstheorie. Die Einzelthemen seines Vortrages von Grumiller werden nacheinander, mit inhaltlichen Ergänzungen, in TOPIQ vorgestellt. Den Start bilden die Schwarzen Löcher. Auf größere Entfernung wirken Schwarze Löcher aber nicht stärker als alles andere mit entspre‐ chender Masse – ein Planet könnte also auf ge‐ wohnter Ellipsenbahn um ein Schwarzes Loch fliegen, ohne hineinzufallen. Materie in ihrem Um‐ feld wird durch die Beschleunigung aufgeheizt und strahlt üblicherweise extrem stark, wodurch Astro‐ nomen sie oft sogar sehr gut „sehen“ können. Schwarze Löcher entstehen üblicherweise aus dem Kollaps von großen ausgebrannten Sternen, die meist zunächst in einer gewaltigen Supernova ex‐ plodieren und deren Reste schwerer als ungefähr Was sind Schwarze Löcher? Heute sind sie nicht nur im Weltall allgegenwärtig, sondern auch in der Science Fiction und jedes Kind kennt sie. Trotzdem seien sie hier kurz vorgestellt: Schwarze Löcher sind Ansammlungen von Materie auf winzigstem Raum, zumindest theoretisch in ei‐ nem volumenlosen Punkt von unendlicher Dichte (derartige Unendlichkeiten werden in Mathematik und Physik als Singularität bezeichnet). In ihrer un‐ mittelbaren Umgebung haben sie eine so starke Gra‐ vitationswirkung, dass nichts ihnen entkommen kann, nicht einmal Licht (was den Namen inspiriert hat). Den „Rand“ ohne Wiederkehr, nennt man Er‐ eignishorizont, der mit der Masse des Schwarzen Lo‐ ches wächst. © TU Wien drei Sonnenmassen bleiben. Ohne den durch Kern‐ fusion erzeugten Strahlungsdruck „nach außen“ fal‐ len die Teilchen im Stern buchstäblich ins Bodenlose zusammen, da sie sich nicht mehr gegen ihre eigene Gravitationswirkung „wehren“ können (bei leichteren Sternen ist das der Fall, und sie sta‐ bilisieren sich zu dichten Weißen Zwergen oder noch viel dichteren Neutronensternen). Solche „stellaren“ Schwarzen Löcher wiegen also einige Sonnenmassen – bis zu 33 sind es beim Rekordhalter IC 10 X‐1. In Kernen von Galaxien finden sich sehr viel größere „supermassive“ Schwarze Löcher, die hin und wie‐ der ganze Sterne verschlucken. Der Prozess ihrer Entstehung ist noch recht unklar. Sagittarius A* in unserer Milchstraße bringt etwa 4 Millionen Son‐ nenmassen auf die Waage, jenes im Quasar OJ 287 sogar rekordhaltende 18 Milliarden. Verschiedenar‐ © NASA 29 tige „kleine“ Schwarze Löcher, die beim Urknall entstanden sein sollen oder (jedenfalls zu Unrecht) Ängste vor Teilchenbeschleunigern nähren, sind noch spekulativ. dington und Georges Lemaître (Priester und Be‐ gründer der Urknall‐Theorie) Hinweise auf letzte‐ res. Andererseits wurde in den 30er Jahren schrittweise etabliert, dass Sterne ab einer be‐ stimmten Massengrenze in etwas Derartiges zu‐ sammenfallen konnten (Schlüsselbeiträge lieferten Subrahmanyan Chandrasekhar und J. Robert Op‐ penheimer). 1958 deutete der Physiker David Fin‐ kelstein die Fläche am Schwarzschild‐Radius als perfekte, einseitig durchlässige Membran (eben den Ereignishorizont). Danach setzte sich die An‐ sicht durch, dass es sich um reale Objekte handel‐ te. Dies war einer der Auslöser für das Goldene Zeitalter der Allgemeinen Relativitätstheorie bis etwa 1975, in dem Vorhersagen aus Einsteins Glei‐ chungen und deren Nachweis (Pulsare bestätigten die Existenz von bisher bezweifelten Neutronen‐ sternen) in den Mittelpunkt der physikalischen For‐ schung rückten, samt der Urknalltheorie und der Kosmologie an sich. Eine kurze Geschichte der Schwarzen Löcher Ein Vorläuferkonzept zu Schwarzen Löchern („Dunkle Sterne“), basierend auf Newtons Gravitati‐ onsgesetz und seiner Korpuskeltheorie (Licht beste‐ he aus Teilchen), formulierten der englische Naturphilosoph John Michell (1783) und der franzö‐ sischen Mathematiker Pierre‐Simon Laplace (1796). Da Licht endlich schnell war (1676 gezeigt durch Ole Rømer), konnten seine Teilchen bei entsprechender Anziehungskraft eines Sternes nicht mehr die nötige Fluchtgeschwindigkeit erreichen, er blieb also dun‐ kel. Michells Idee, Dunkle Sterne durch ihre Gravita‐ tionswirkung auf andere Himmelskörper nachzuweisen, nahm moderne Methoden vorweg. Doch 1801 erbrachte Thomas Young Beweise für die Wellennatur des Lichts, womit die Korpuskeltheorie samt den Dunklen Sternen obsolet war – für ein Jahrhundert. 1963 setzte der Neuseeländer Roy Patrick Kerr einen lange gesuchten Meilenstein mit der (sehr viel praxisrelevanteren) Beschreibung rotierender Schwarzer Löcher: Unter anderem liegt um diese eine elliptische Ergosphäre, in der alles unwider‐ stehlich mit dem Schwarzen Loch rotieren muss. 1969 sollte der Mathematiker Roger Penrose hieraus eine Methode zur Energiegewinnung erden‐ ken (Penrose‐Prozess). Dann kam die moderne Physik, beginnend mit der 1900 von Max Planck eingeleiteten Entstehung der Quantentheorie, die für unser Thema aber erst spä‐ ter eine direkte Rolle spielt. Albert Einstein entwi‐ ckelte im seinetwegen Annus mirabilis der Physik genannten Wunder‐Jahr 1905 (neben seiner Arbeit zur Photonen‐Theorie des Lichts und anderen) die Spezielle Relativitätstheorie, nach der die Lichtge‐ schwindigkeit absolut und konstant ist, nicht aber Raum und Zeit. Diese legte wiederum die Grundlage für seine Allgemeine Relativitätstheorie (ART) von 1915, deren Feldgleichungen Gravitation als Krüm‐ mung des Raums durch darin vorhandene Materie erklärten. Kurz darauf fand der deutsche Physiker Karl Schwarzschild die ersten exakten Lösungen von Ein‐ steins Gleichungen. Dabei entstand eine Singularität, wenn man die Masse eines Körpers auf hinreichend winzigem Raum zusammenzog – die entsprechende Größe wurde ihm zu Ehren benannt als Schwarz‐ schild‐Radius, wie auch sehr viele andere Konzepte im Zusammenhang (vor allem die Schwarzschild‐Me‐ trik). Als Schwarz‐ schild schon 1916 an einer kriegsbedingten Krankheit verstarb, hatte er seine Unsterblichkeit gesi‐ chert. Schwarzschild Cygnus X1 © NASA & ESA 1964 wurde die starke Röntgenstrahlungsquelle Cygnus X‐1 im Sternbild Schwan entdeckt. Es han‐ delt sich um einen Röntgendoppelstern (englischer Ausdruck X‐ray binary), bei dem einem großen Stern von einem kleinen Partner Materie abgezogen wird, sich als Akkretionsscheibe um diesen sammelt und durch Aufheizung Röntgenstrahlung aussendet. CygnusX1 galt bald als Kandidat für ein Schwarzes Loch. Stephen Hawking war auch dieser Ansicht und wettete 1975 als „Rückversicherung“ mit seinem amerikanischen Kollegen Kip Thorne dagegen. 1990 gab Hawking die Wette verloren und bezahlte Thorne den Einsatz, ein Jahresabo von Penthouse. Doch ob der Schwarzschild‐Radius eine reale Bedeutung hatte oder nur eine mathematische Ku‐ riosität darstellte, war lange unklar. So lieferten die Astro‐ physiker Arthur Ed‐ Der Begriff „Schwarzes Loch“ wurde 1967 durch den Astrophysiker John Wheeler als griffiger Ersatz 30 ne Wette ab, diesmal Seite an Seite mit Kip Thorne auf der ART‐Seite, gegen ihren Kollegen John Pres‐ kill. 2004 gab Hawking auch diese Wette verloren, beschrieb selbst einen (noch nicht allgemein akzep‐ tierten) Mechanismus zur Informationsbewahrung und schenkte Preskill nach dessen Wunsch eine Ba‐ seball‐Enzyklopädie (Kip Thorne hat die Wette da‐ gegen noch nicht aufgegeben). Der Quanten‐ und Stringtheorieexperte Leonard Susskind verfasste 2008 über seinen Black Hole War gegen Hawking so‐ gar ein entsprechend betiteltes Buch. zu Ausdrücken wie „gravitationally completely col‐ lapsed object“ etabliert. Die erste nachgewiesene Verwendung erfolgte aber bereits 1964 durch die Wissenschaftsjournalistin Ann E. Ewing. Gegensätze bekämpfen und befruchten ein‐ ander Schwarze Löcher sind in der Wissenschaft unter an‐ derem wichtigster Schauplatz des „Kampfes“ zwi‐ schen der ART, Theorie der Gravitation und damit der Kosmologie, und den Abkömmlingen der Quan‐ tenmechanik, die alle „kleineren“ Teilgebiete der Physik beschreiben. Diese beiden „Welten“ wider‐ sprechen einander in inkompatibler Weise. Eine al‐ les beschreibende Weltformel oder Quantentheorie der Gravitation wurde bislang nicht gefunden. Da bei Schwarzen Löchern auch Quanteneffekte eine immense Rolle spielen, treffen die beiden Theorien in widerstreitender Weise aufeinander und sorgten für neue Erkenntnisse. Sie machen Schwarze Löcher sowohl zu den einfachsten, als auch den komplexes‐ ten Objekten im Universum, je nach Betrachtungs‐ weise. Mittlerweile ist klar, dass Schwarze Löcher sogar maximal mögliche Entropie haben und so gesehen die komplexesten Objekte im Universum sind. Ihre Oberfläche kodiert die Informationen im Schwarzen Loch, analog zu einem Hologramm, das dreidimen‐ sionale Informationen zweidimensional darstellt. Das inspirierte den niederländischen Nobelpreisträ‐ ger Gerard ’t Hooft zum Holografischen Prinzip, ge‐ mäß welchem man alle physikalische Vorgänge in einem n‐dimensionalen Raum samt Gravitation äquivalent in einem (n–1)‐dimensionalen Raum ko‐ dieren kann. Wenn das auf das Universum zutreffen sollte, leben wir vielleicht alle in einem Hologramm und die Realität übertrifft die Vision von Matrix bei weitem. Eine mathematische Verwirklichung des Prinzips durch den Argentinier Juan Maldacena von 1997 ist zur meistzitierten Arbeit der theoretischen Physik geworden. In „klassischer“ (= quantenfreier) Betrachtung las‐ sen sich Schwarze Löcher mit nur drei Parametern beschreiben, nämlich Masse, Drehimpuls und La‐ dung, so einfach wie Elementarteilchen! Das veran‐ lasste John Wheeler zum 'No‐Hair‐Theorem': „Schwarze Löcher haben keine Haare“ (also keine von äußeren Beobachtern wahrnehmbaren Details). Wohin die Forschung letztendlich führen wird, ob unter Beitrag der Schwarzen‐Loch‐Forschung doch noch eine Weltformel gefunden wird, ob Schwarze Löcher dereinst als Energiequellen für unser Nach‐ fahren dienen werden und vieles mehr steht noch in den Sternen … in diesem Falle in den kollabierten. Aber wenn Schwarze Löcher Licht und Materie ver‐ schlucken und selbst so einfach sind – verringern sie dann nicht die Entropie und die Information im Uni‐ versum? Und gerät dies nicht in Konflikt mit dem Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik? Dies war der Auftakt zu jahrzehntelangen Debatten: Haben Schwarze Löcher Entropie (und damit eine Tempe‐ ratur und damit Abstrahlung)? Haben die verblüffen‐ den Parallelen zwischen den Hauptsätzen der Mechanik Schwarzer Löcher und den Gesetzen der Thermodynamik eine Bedeutung, oder ist dies nur oberflächliche Ähnlichkeit? Geht in den Schwarzen Löchern Information verloren? Einstweilen werden große Geister vielleicht noch weitere Wetten um Baseballbücher und Männerma‐ gazine abschließen. Literatur • Daniel Grumiller: Schwarze Löcher und das holographische Prinzip – Eine Reise durch mehrere Dimensionen (PDF, Website der TU Wien) • Stephen Hawking: Eine kurze Geschichte der Zeit. Kapitel: „Schwarze Löcher“ und „Schwarze Löcher sind gar nicht so schwarz“. Seitenzahlen je nach Auflage • http://www.tony5m17h.net/BlackHole.html beleuchtet insbesondere die Rolle Finkelsteins • http://www.worldwidewords.org/topicalwords/t w‐bla1.htm ‐ Entstehungsgeschichte des Begriffs • … und natürlich deutsche und englische Wikipedia zu den verwendeten Namen und Fachbegriffen sowie englisch: Timeline of black hole physics, Kerr metric, Thorne–Hawking–Preskill bet, Black hole thermodynamics ‐ weiterführende Literatur ist dort zu finden. Die bekannteste Figur der Debatte ist zweifelsohne Stephen Hawking. Sein Konzept der Hawking‐Strah‐ lung, bei der durch Vakuumfluktuationen paarweise entstehende Teilchen nahe dem Ereignishorizont teils ins Schwarze Loch fallen und teils abgestrahlt werden, unterstützte die vormals von ihm abgelehn‐ te These des Israelis Jacob Bekenstein, dass Schwar‐ ze Löcher Entropie haben. Die quantentheoretisch modellierte Hawking‐Strah‐ lung eröffnete das Match der Theorien um Schwarze Löcher, deren bedeutendste Streitfrage das Infor‐ mationsparadoxon war: Laut ART muss Information im Schwarzen Loch verloren gehen, was gemäß den Quantentheorien unmöglich sein sollte. Gab die Hawking‐Strahlung Informationen aus dem Schwar‐ zen Loch preis oder nicht? Welche Theorie musste modifiziert werden? Hawking schloss 1997 wieder ei‐ 31 SERIEN UND ARTIKEL DIE STRASSENROSE Aleksandar Arandjelovic Ein hässlicher, grauer und von dreckigen Löchern durchzogener Gehsteig verlief mitten durch die Stadt. Hastige, rück‐ sichtslose Schuhe ver‐ schlechterten diesen Zustand ständig. Von Zeit zu Zeit trat jemand in ei‐ ne der schmutzigen Pfützen und verteilte deren stinkenden Inhalt auf dem gesamten Trottoir. Die eilenden Gestalten merkten dies nicht, sie waren mit ihren Gedanken wo anders. Ein verstaubtes, helles Grau dominierte die Straße. Die jahrelange Belastung durch rücksichtslose Fahrer hatte ihre Spuren tief in deren Boden geschnitten. Durch diese trübe Landschaft hasteten viele Perso‐ nen. Sie alle hatten eines gemeinsam: Stress. Ein anzugtragender und telefonierender Mann schritt an einer mit ihrem Hund hoffnungslos überforderten Frau vorbei. Diese wiederum begegnete einem Ska‐ ter, welcher sich mit hohem Tempo durch das Men‐ schendickicht schlug. All diese Gestalten hatten noch eines gemeinsam. Niemand beachtete den Gehsteig auch nur im Geringsten. Warum auch? Sie alle verfolgten ein gewisses Ziel. Ob der Weg dorthin nun dreckig, durchlöchert und grau war, war ihnen egal. Und so hatte sich die Straße schnell zu einem trost‐ losen Pflaster entwickelt. Den Menschen war dies gleichgültig. Ausgerechnet dort begab es sich, dass eine junge Frau, den Gehsteig entlanglaufend, eine gelbe Rose fallen ließ. Das Eilen der Frau war mehr als nur gestresst, es war verzweifelt. Obwohl die Rose nur wenige Momente zuvor das Geschenk eines Mannes gewesen war, war sie im nächsten Augenblick nichts mehr wert. So blieb die Rose auf dem Trottoir liegen, während sich die Frau, mit tränenden Augen dem Mann hin‐ terhereilend, entfernte. Nun war sie den rücksichts‐ losen Schritten und Tritten der Passanten wehrlos ausgesetzt. Kurze Zeit später geschah es. Ein Mann mittleren Alters in gewöhnlicher Kleidung und in ein Gespräch mit seiner Tochter vertieft, trat genau auf den Stiel der Rose. Deren Dornen bohrten sich sofort in die weiche Sohle des Turnschuhs. Doch es half nichts. Mit einer nicht zu bändigenden Kraft löste der Mann seinen Fuß vom Boden und riss dabei der Rose mehrere Dornen ab. Sofort trat eine klebrige Flüssigkeit aus der klaffenden Wunde. Der Mann be‐ kam davon nichts mit. 32 Es folgte ein überhasteter Tritt, welcher die Rose direkt auf die Straße beförderte. Ein Schwall von Rosenblut ergoss sich dabei aus ihr. So wurde eine für die Menschen ohnehin unwichtige Pflanze vom Trottoir auf die Straße getreten ‐ und keiner merk‐ te es. Ein großer Lastwagen mit einer schier endlosen An‐ zahl an Reifen rollte auf die blutende, gelbe Rose zu. Doch der Wind entschied ein anderes Schicksal für das wehrlose Geschöpf. Durch den Fahrtwind eines vorbeirasenden Wagens entstand ein alles anziehender Sog, welcher die Rose aus der Schuss‐ linie des Lastwagens beförderte, noch bevor die schweren Reifen die fragile Pflanze erreichen konnten. Nun entbrannte ein Machtkampf der Fahrtwinde. Sie rissen ihr blutendes Opfer fast schon auseinan‐ der, nur um ihm im nächsten Moment einen ge‐ meinsamen Stoß zu verpassen. Durch dies ständige Hin‐und‐Her – an den Autos vorbei, unter ihnen hindurch – und die Abgase, welche die Rose um‐ schlossen, wurde diese stark mitgenommen. Was früher eine bezaubernd aussehende, duftende Ro‐ se war, war nun ein Haufen grauen Nichts. Die Urkräfte wüteten unaufhörlich weiter. Es grenzte an ein Wunder, dass die Rose bis dahin von den alles erdrückenden Autoreifen verschont ge‐ blieben war. Ein Funken Hoffnung bahnte sich in Form eines jungen Mädchens an, welches von der grauen Ein‐ öde der Straße noch nicht in ihren Bann gezogen worden war. Ihr junges Herz musste noch keinem Kunden hinterherjagen, zu keinem Geschäftstref‐ fen eilen. Just im richtigen Moment – als die blutende Rose nicht von einem der zahllosen Wagen oder dessen Reifen verdeckt war – begegnete der Blick des Mädchens der Rose. Sie war von diesem Zeichen des Widerstands gegen die Einöde schlichtweg ent‐ zückt. Die Rose strahlte Hoffnung aus. Hoffnung, dass die Straße kein alles verschlingender Trauer‐ fleck war. Hoffnung, dass man sich dem übergrei‐ fenden Grau, der Verstaubung, sowie der Hektik entgegensetzen, ja all dem vielleicht entrinnen kann. Der Anblick der gelben Rose, welche, schwer angeschlagen, welkend und blutend auf der un‐ barmherzigen Straße lag, füllte den Kopf des Mäd‐ chens sofort mit fröhlichen Gedanken. Ihre Mutter war einige Meter vor ihr, gegen den Strom von hektischen Fußgängern ankämpfend, stehen geblieben und beäugte ihre Tochter ver‐ blüfft. Ihr Gesicht strahlte etwas aus, was sie zuvor noch nie an ihr gesehen hatte. Nun bemerkte auch sie die Pflanze. Allein der Anblick dieser blutenden, kämpfenden Rose genügte, und alles war harmo‐ nisch und entspannt. Nun galt es, den tapferen Hoffnungsschimmer von der Straße zu retten, ehe es zu spät war und einer der erdrückenden Reifen seines Amtes walten konn‐ te. Das Mädchen sprang kurzerhand – vom Anblick der Rose fasziniert – auf die Straße und fischte sie heraus. Zurück am Trottoir begutachteten die Da‐ men sie genauer. Etwas stimmte nicht. All die Hoffnung, die Gedan‐ ken an einen Widerstand gegen die graue Einöde, an ein Entrinnen aus der Hoffnungslosigkeit, all dies war verschwunden. Von der einst so bezaubernd duftenden und sonnengelben Rose war nicht mehr übrig geblieben als eine hellgraue, verwelkte Blüte mit einem dürren, ausgetrockneten und von bluten‐ den Wunden klaffenden Stiel. Die Straße hatte ihres Amtes gewaltet. Die Damen ließen die Pflanze fallen und schlossen sich der Menschenmenge an, eilend, drängend. Alles, was zurück blieb, war eine Straßenrose. © Studeny INTELLIGENZ 5. TEIL IST INTELLIGENZ (TESTBAR)? FÜR ALLE GLEICH Dr. Renate Birgmayer Wie ihr aus den vorigen Folgen schon entnommen habt – oder vielleicht auch schon länger wisst – gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, Intelligenz zu klassifizieren. Sie alle haben eines gemeinsam: sich damit zu beschäftigen, welches konkrete Einsatzge‐ biet Intelligenz haben kann. In diesem Sinne macht man einen Intelligenztest zum Beispiel auch aus dem Grund, die eigene Begabung besser erkennen und einsetzen zu können. Einen wichtigen Schritt in der Entwicklung, die das Testen von Intelligenz betrifft, gelang dem in Eng‐ land gebürtigen, amerikanischen Psychologen Ray‐ mond Cattell (1908 – 1995). Er fand heraus, dass gewisse Bevölkerungsgruppen bei den Intelligenztests benachteiligt waren. Dies waren vor allem Angehöri‐ ge von farbigen Bevölkerungsgruppen sowie Angehö‐ rige niedrigerer sozialer Schichten. Sie waren durch kulturelle Gründe sowie oft auch sprachliche Defizite beim Testen von Intelligenz schlechter gestellt. Cattell war es ein Anliegen, diese Ungleichbehand‐ lung auszumerzen, und er entwickelte daher Intelli‐ genztests, die frei von solchen Faktoren waren. Diese Tests sind einerseits sprachfrei und andererseits set‐ zen sie möglichst wenig kulturelles Wissen voraus. Sie wurden für verschiedene Altersgruppen entwi‐ ckelt und tragen den Namen „Culture Free Test“, abgekürzt CFT. Durch diese Tests wurde sicherlich ein großer Schritt in die Richtung gemacht, dass das Vorhandensein und die Feststellung von Intelligenz nicht an eine Rasse oder soziale Schicht gekoppelt sind. Noch in den 1950er Jahren war diese Entkoppelung keine Selbst‐ verständlichkeit. Ein weiterer Fortschritt der von Cattell entwickelten Tests ist darin zu sehen, dass man Kinder, die noch nicht lesen können, valide testen kann und dass auch Lese‐ und/oder Rechtschreibschwäche (Leg‐ asthenie) das Testergebnis nicht verfälschen. Somit ist ein weiteres Einsatzgebiet der CFT‐Tests auch in der Legastheniediagnostik zu sehen (vgl. Rudolf Weiß/Jürgen Osterland: Grundintelligenztest CFT1, Handanweisung. Georg Westermann‐Verlag, Braun‐ schweig, 4. Aufl. 1980). Cattell ist einer der Pioniere der Testung von Intelli‐ genz, dem wir noch mehr an interessanten Entwick‐ lungen auf diesem Gebiet verdanken, aber davon später. Nächste Folge: "Intelligenzforschung, Begabungsausschöpfung: Ein Interview mit einem international führenden Fachmann" © Dr. Renate Birgmayer, Unternehmensberaterin, FH‐Lektorin und AHS‐Lehrerin sowie pädagogisch‐ psychologische Beraterin. Internet: www.thinkpaed.com sowie www.lernenplus.at. Bad Wimsbach, 2013. Alle Rechte vorbehalten. 33 DAS VERHÄLTNIS VON CHRISTEN UND MUSLIMEN IN DER GEGENWART ‐ TEIL 1 Fritz Köck ÄGYPTEN Judentum und Christentum stellten vor dem Auf‐ kommen des Islam die Bevölkerungsmehrheit. Nach dem Aufkommen des Islam änderte sich die Situa‐ tion grundlegend. Obwohl gegenüber Monotheisten (also Christen und Juden) Toleranz, natürlich ge‐ gen eine entsprechende Zahlung, geübt wurde, verringerte sich seither die Anzahl von Christen und Juden kontinuierlich. Einwohner 2006: 74 Mio. Davon 80 % Muslime, fast nur Sunniten, 15 % Kopten, Rest Juden und andere christl. Religionsgemein‐ schaften Staatsreligion. Islam PALÄSTINA Einwohner: keine zuverlässigen Angaben, jedoch sollen heute in den Autonomiegebieten etwa 162.000 Christen leben. Westjordanland 2.622.000 (Wert aus 2012) Gaza: ca. 1.710.000 (2012) davon etwa 2.000 Chris‐ ten Ich will hier nicht diskutieren, ob es Toleranz ist, wenn man dafür eine entsprechende materielle Gegenleistung erbringen muss. Aber so wie ich es sehe, macht Toleranz nur Sinn, wenn sie aus freien Stücken, auf gleicher Augenhöhe ‐ und zwar in bei‐ den Richtungen ‐ geübt bzw. praktiziert wird. In der Zwischenzeit wird die „Dhimmisteuer“ in kei‐ nem der Länder eingehoben. Sie wurde offiziell nicht abgeschafft, sondern ausgesetzt. Im Detail komme ich noch bei den einzelnen Ländern darauf zurück. LIBANON Einwohner 2009: 4 Mio. Davon 54 % Muslime, überwiegend Schiiten Christen (Maroniten, Griechisch‐Orthodox, Arme‐ nisch‐apostolische Kirche, Drusen, Alawiten) Verfassung von 1926 schreibt fest: Staatspräsident maronitischer Christ, Regierungschef sunnitisch, Parlamentspräsident schiitisch. Wahl des Staats‐ oberhauptes durch das Parlament. Parlament 128 Abgeordnete, davon je 64 Muslime und 64 verteilt auf die anderen Religionsgemein‐ schaften. Am Anfang der islamischen Herrschaft konnten auch Andersgläubige führende Positionen in Ver‐ waltung und Regierung bekleiden. Jedoch war das nicht der gelobten Toleranz zuzuschreiben, son‐ dern, so stellt es sich mir dar, weil der expandie‐ rende muslimische Staat nicht genügend qualifizierte Leute für eine effiziente Verwaltung aufbringen konnte. TÜRKEI Einwohner 2008: 73 Mio. Davon 99 % Muslime, davon 70 % Sunniten, 15 – 20 % Alewiten, Rest Christen und Juden, davon Christen etwa 0,5 % Bei Staatsgründung 1923 gab es noch mehr als 20 % Christen im Land. IRAN Einwohner 2006 70 Mio. Davon 99,6 % Muslime (90 % Schiiten, 8 % Sunniten), Minderheiten von Christen (ca.300.000), Juden, Par‐ sen, Zoroastrier und Bahá'í (Bahá'í sind jedoch gene‐ rell verboten) Staatsreligion Islam JORDANIEN Einwohner 2006 5,5 Mio. Davon 92 % Sunniten, 6 % Christen, 2 % Schiiten, Drusen, Yeziden Parlament: 110 Sitze, davon 9 für Christen, 3 für Tscherkessen und 6 für Frauen reserviert. 1. Historische Entwicklung Gleich vorweg möchte ich bemerken, dass ich bei dem Artikel nicht nur auf die drei vorliegenden Bü‐ cher (sie wurden 2005 aufgelegt), sondern auch auf aktuelle Berichte und Informationen zurückgegriffen habe. 34 © Studeny Ein Übertritt zum Islam brachte zudem für Christen und Juden natürlich wesentlich bessere Aufstiegschancen. Auch im Bezug auf Erbregelungen brachte das Vorteile. Da im Gegensatz dazu eine Konversion vom Is‐ lam zum Christentum oder Judentum verbo‐ ten war, verringerte sich die Anzahl der Christen und Juden kontinuierlich. Kinder aus gemischtreligiösen Ehen wurden in je‐ dem Fall Muslime. Diese Regelung gilt auch noch heute in den islamischen Staaten. Heute stellen Judentum und Christentum eine zahlenmäßig kleine Minderheit im Na‐ hen Osten. In Ländern wie Saudi Arabien und dem Jemen gibt es offiziell überhaupt keine Christen und Juden mehr. Insgesamt haben die christlichen Kirchen in allen mus‐ limischen Ländern Rückgänge zu verzeich‐ nen. © Studeny in alle Richtungen. Die Bandbreite reicht von offizi‐ ell garantierter Religionsfreiheit, wie etwa in der Türkei (in der Praxis sieht das aber öfter anders aus) bis zum Fehlen von Religionsfreiheit wie etwa in Saudi‐Arabien. Einem Bericht an den Deutschen Bundestag zur Si‐ tuation der Christen im Nahen Osten ist zu entneh‐ men [1], dass in den Islamischen Ländern das Christentum das Schicksal des Judentums in naher Zukunft teilen wird. Es wird hier explizit mit einem „Erlöschen der christlichen Kirchen“ gerechnet. De‐ tails dazu bei der Besprechung der einzelnen Län‐ der. In islamischen Ländern, in denen die Scharia im Zi‐ vilrecht Gültigkeit besitzt, sind Ehen von muslimi‐ schen Frauen mit christlichen Männern durchwegs verboten. Es kann auch ein in eine musli‐ misch/christliche Familie Hineingeborener den Is‐ lam rein rechtlich nicht verlassen. Eine Registrierung im muslimischen Personenstandsre‐ gister kann weder gelöscht noch geändert werden. Zahlreiche Abhandlungen islamischer Gelehrter [2] der Gegenwart sehen Christen nicht als Ungläubige, sie sind zwar auch keine Heiden, aber sie stehen im Ruf, den Sendungsanspruch von Muhammad abzuleh‐ nen und halten wider besseren Wissens an einer minderwertigen Religion fest. Diese Einstellung prägt bis heute die Position der christlichen Minderheiten in islamisch dominierten Ländern und auch den Umgang der Muslime mit Christen. Eine grundsätzliche Frage ist auch, wie man Religi‐ onsfreiheit definiert. Wenn die Definition im Sinne der UN‐Menschenrechte von 1948 verstanden wird, gibt es im Kreis der islamischen Staaten mit Aus‐ nahme der Türkei und des Libanon keinen Staat, der Religionsfreiheit garantiert. Das bedeutet, dass in allen anderen Staaten der Islam gefördert, das Christentum ‐ egal welcher Ausprägung ‐ aber nur geduldet wird. Die Kairoer Menschenrechtserklä‐ rung von 1990 zeichnet sich in allen Paragraphen durch den festgeschriebenen Schariatsvorbehalt aus. Das ergibt in letzter Konsequenz auch eine Minderung der Freiheits‐ und Frauenrechte. Zitat: (Christine Schirrmacher) [3] “Das bedeutet, dass Juden und Christen bis heute in der Regel Exis‐ tenzrecht besitzen, dennoch aber religiös und rechtlich nicht als gleichwertig gelten, sondern Bürger zweiter Klasse sind. Eine freie Religionsaus‐ übung und gleichberechtigte Stellung von Muslimen, Juden, Christen etc. existiert derzeit in keinem is‐ lamisch geprägten Land, das sich auf Schariatsrecht als Rechtquelle beruft.“ Eine Quelle der Diskriminierung von Christen ergibt sich auch daraus, dass in Staaten, in denen die Reli‐ gionszugehörigkeit im Personalausweis eingetragen ist, jeder Gang zur Behörde bzw. jede Kontrolle den Christen als Benachteiligten ausweist. Im Zuge des „Arabischen Frühlings“ (Pessimisten meinen es wird ein „Arabischer Winter“ folgen) ge‐ raten religiöse Minderheiten im Nahen Osten immer stärker zwischen die Fronten von Säkularisten und Islamisten. Islamisten fordern eine weitere rechtli‐ che Benachteiligung religiöser Minderheiten. Die Be‐ nachteiligung ist in den einzelnen islamischen Ländern jedoch verschieden. Generell besteht in keinem der islamischen Länder außer der Türkei und dem Libanon die Möglichkeit einer freien Konversion Die Einschränkung der Religionsfreiheit in islami‐ schen Ländern hat nicht nur religiösen Hintergrund, sondern muss auch in sozialem und wirtschaftli‐ chem Zusammenhang gesehen werden. Das kommt vor allem in Palästina (Gaza) zum Tragen. Friedliches Zusammenleben zwischen Muslimen und Christen bzw. auch anderen religiösen Minderheiten kann es nur geben, wenn schon in der Schule eine Erziehung zur Toleranz und vor allem Akzeptanz Andersgläubiger erfolgt. Man scheint aber in der Praxis weit davon entfernt. Ich glaube auch, dass bei der muslimischen Mehrheitsbevölkerung andere Prioritäten herrschen, als Kontakte mit Andersgläu‐ bigen aufzubauen. [4] 35 Ausblick • • • • • • Türkei Palästina Ägypten Jordanien Iran Libanon Referenzen © Studeny [1] Protokoll der „Öffentlichen Anhörung im Deutschen Bundestag, vom 2.Mai 2012“ [2] Z.B. Yusuf al‐Qaradawi, al‐Azhar. [3] Christine Schirrmacher, Islamwissenschaftlerin, derzeit Dozentin für Islamkunde an der freien Theologischen Akademie‐Gießen [4] Ähnliche Erfahrungen habe ich auch in Österreich gemacht. Bei verschiedensten Veranstaltungen unter dem Motto „Dialog der Religionen“ sind nach meiner Erfahrung mehr als 99% Christen oder Nichtmuslime und nur maximal 1% Muslime dabei, wobei die muslimischen Gäste in der Regel nur beobachten. Einen echten Dialog habe ich ‐ ich war schon in etwa bei 4 bis 5 solcher Veranstaltungen ‐ nie erlebt. Ich vermute stark, dass die dort anwesenden Muslime von den Veranstaltern in irgendeiner Form zur Teilnahme verpflichtet wurden. SPRACHECKE: VOLLMUNDIG Tassilo Halbritter Diesmal geht es in der Sprachecke um das Wort ‚mund’ in der Grundbedeutung ‚Hand, Schutz’, also nicht um den Körperteil zur Nahrungsaufnahme (os). Die ursprüngliche Schreibung im Althochdeutschen (um 800) ist munt, im Altenglischen mund (Hand, Schutz, Vormund‐ schaft) und im Altnordischen ebenso. Verwandt ist auch lat. manus = Hand, dazu gehört auch lat. man‐ dare = übergeben, anvertrauen, überlassen. MÜNDIG ist ebenso eine Ableitung von ‚munt’ (mhd. mündec, mundic): Jemand der fähig ist, sich selbst zu schüt‐ zen. MÜNDEL MUNDTOT Kommt von ahd. gimundiling bzw. mhd. mundelin = wer unter der Gewalt eines anderen steht, Schütz‐ ling. Dieses Adjektiv wird meist in der Wendung „jeman‐ den mundtot machen“ gebraucht. Es wird heute als zu Mund gehörig empfunden, war aber ursprünglich ein Rechtsausdruck im Sinne von “unfähig, Rechts‐ handlungen auszuführen“. VORMUND Der Rechtsvertreter und Vermögensverwalter von Minderjährigen und Entmündigten. Von ahd. fora‐ munto, mit dem im Neuhochdeutschen untergegan‐ genen Substantiv munt gebildet. Die Bedeutungsentwicklung geht von „über jemanden schützend die Hand halten“ zu „Schutzpflicht und Rechtsvertretung gegenüber einzelnen oder mehre‐ ren“. BEVORMUNDEN Heißt so viel wie „nicht selbständig entscheiden lassen“, „gängeln“ und stammt von mhd. vormunden = beschirmen, schützen, bevormunden. 36 MEIN NEUES LEBEN Markus Frischmann Wissen und meine Arbeitskraft einbringen kann. Dann plötzlich wird es ruhig; bei mir schrillen die Alarmglocken. Sie fragt mich wirklich, ob ich nicht nach Tansania kommen möchte, um vor Ort mitzu‐ arbeiten. Ich sage nicht gleich zu, sondern erbitte mir Bedenkzeit; sage ihr aber zu, ihr morgen Mitt‐ woch, nach meinem ersten Arbeitstag, Bescheid zu geben. Aus Mittwoch wurde Freitag, denn ich musste un‐ bedingt vorher noch mit Anita, meiner (Leider‐)Ex‐ Frau und Mutter unserer beiden zauberhaften Kin‐ der, sprechen. Sie sagt mir ihre Unterstützung zu und mir fällt ein Stein vom Herzen. Wie sich später herausstellen wird, ist in Tansania auch Skype möglich. Dadurch kann ich zumindest auf diese Art den Kontakt zu meinen Kindern halten. Der zweite Stein fällt mir vom Herzen. Am Freitag rufe ich Frau DDr. Wallner an und ma‐ che mir mit ihr einen neuen Termin aus, denn ich möchte mit ihr persönlich sprechen, mit ihr und Jaferson. Wir vereinbaren einen Termin für Sonn‐ tagmittag bei ihr zu Hause. Auch diesmal tischen sie wieder voll auf, und ich lasse mir etwas Zeit damit, meine Entscheidung bekannt zu machen. Als ich es tue, glaube ich die Erleichterung und Freude in den Gesichtern der beiden zu sehen. Wir vereinbaren, dass ich Mitte Jänner hinunterfliege. Später kommt auch noch Miguel hinzu, ein Puls‐4‐ Mitarbeiter, der gemeinsam mit Christine Reiler bereits in Tansania zu Besuch war. Durch ihn wird sie in ihrer Entscheidung bestärkt, mich nach Tan‐ sania zu holen. DDr. Wallner, Miguel und ich unter‐ halten uns ein wenig über die Lodge, und ich kann mit meinem Wissen über Gäste, Raumplanung, Ar‐ beitsabläufe und vielem mehr, was mit Hotellerie & Co zu tun hat, punkten. Der Regelbruch und seine Folgen Wenn ich eine Zeitung lese, dann den Kurier. Das ist wichtig, denn der Bruch mit dieser „Regel“ sollte mein Leben verändern. Es ist der 2. Dezember 2012, ein Sonntag. Ich hole mir ein Frühstück von der Tankstelle und zum ersten Mal seit einigen Monaten nehme ich mir am Weg nach Hause nicht nur den Kurier, sondern auch die Kronen‐Zeitung mit. Zu Hause kommt es zum Regel‐ bruch: Ich lese zuerst die Kronen‐Zeitung und begin‐ ne mit dem Hochglanz‐Außenteil. Darin finde ich einen Bericht über Africa Amini Alama, eine ge‐ meinnützige Organisation, deren Präsidentin DDr. Christine Wallner ist. Hmm, der Name kommt mir doch bekannt vor. Aber woher? Später – und zwar rund ein Monat später – erfahre ich, woher: Sie ist die Ex‐Frau von Leo Wallner, dem ehemaligen Chef der Casinos Austria. Nachdem ich den Bericht zu Ende gelesen habe, ge‐ he ich online und schreibe der Sekretärin dieser Or‐ ganisation eine E‐Mail. Denn sie suchen freiwillige Mitarbeiter; und mich würde es interessieren und sehr reizen, von Wien aus die Koordination der neu aufzubauenden Lodge in Ngabobo, Tansania zu übernehmen. Um ganz ehrlich zu sein wollte ich die Lodge auch besuchen, um zu wissen, was ich denn da betreue. Tags darauf die Ernüchterung: Ich erhalte ein Absa‐ geschreiben. Autsch, das tat weh, vor allem weil ich auch ein klein wenig damit geliebäugelt hatte, überhaupt nach Tansania zu gehen, um dort die Lei‐ tung der Lodge zu übernehmen. Vor allem wollte ich die Mitarbeiter ordentlich ausbilden. Am Dienstag unterschrieb ich einen neuen Arbeits‐ vertrag. Auf dem Heimweg von dort dann DIE Über‐ raschung: Die Präsidentin der Organisation herself, Frau DDr. Wallner, ruft mich an. Wir unterhalten uns am Telefon, bis wir beschließen, uns noch am selben Tag auf einen Tee zu treffen. Und schon war ich auf den Weg in den 17. Bezirk ... Dort angekommen kommt, wie ich später erfahre, Jaferson, ihr jetziger Mann, bei der Türe raus. Er ist Massai und voll bepackt mit Sachen, die er sehr be‐ hutsam in einen Chrysler Voyager schlichtet. Mein erster Gedanke: „Ich muss ihm helfen!“ Denn er ist knapp 1,75 m groß, wiegt geschätzte 65 kg und schleppt wie ein Möbelpacker. Nachdem geklärt ist, zu wem ich will, soll ich ins Haus gehen. Ich stelle meinen Rucksack in eine Ecke und folge Jaferson in den Keller. Ich stelle mich kurz vor und helfe, die restlichen Sachen rauszutragen: Kleidung, Spielsachen, Schreibzeug, Schulbücher, Laptops und was man sonst noch so brauchen kann in Tansania. Einige Zeit später sitzen wir in ihrem Wohnzimmer bei einem üppigen Abendessen beisammen. Irgend‐ wie bin ich damit ein bisschen überfordert. Wir un‐ terhalten uns darüber, warum ich geschrieben habe, warum sie mich angerufen hat und wie ich mein Auf nach Afrika Der Flug hätte eigentlich kein Problem sein sollen. Um 6:55 Uhr sollte das Flugzeug in Wien starten und um 9:00 Uhr in Amsterdam landen. Eine Stunde später – genauer um 10:05 Uhr – sollte der Flug weiter Richtung Kilimanjaro Airport gehen. Doch es kam anders als geplant. In Wien hatten wir bereits eine Stunde Verspätung. Obwohl der Flug nur 1 ½ 37 Anschließend schlug ich mich mit den „Flycat‐ chern“ herum. „Flycatcher“ sind Taxifahrer, die Touristen abzocken wollen. Doch nachdem ich hier so ziemlich der Größte und Breiteste bin, habe ich mich einfach ein wenig aufgeblasen und dem Nächstbesten gleich mal ein sehr „stabiles“ „No, thank you!“ entgegen geschmettert. Dadurch zog nicht nur der unmittelbar angesprochene, sondern auch gleich die Horde rund um ihn ab. Insgesamt waren sicher um die 20 „Flycatcher“ vor Ort, aber ich musste nur zwei Mal klar machen, dass ich kei‐ ne Lust auf sie habe. Der Weg nach Momella, mit einem der „Driver“ der Organisation, verläuft nicht ohne Zwischenfall: ein Platten. Aber am Zielort angekommen, werde ich gleich mit dem ersten afrikanischen Essen „ent‐ schädigt“. „Pichen Beans“ mit Reis und Hühnchen. In Österreich wäre dieses flachsige Fleisch, mit Knochenstücken auch noch, nicht tragbar. Hier ist es jedoch, so serviert, eine Delikatesse. Dieses Es‐ sen war aber nicht schuld an meiner ersten Magen‐ verstimmung hier in Tansania: Diese hatte ich erst 12 Tage später. So lange kann die Inkubationszeit nicht dauern ... anstatt zwei Stunden gedauert hat, buchte mich KLM auf einen Flug am Abend um. Für KLM waren 40 Minuten Zeit für den Umstieg einfach zu wenig. Da half auch mein Protest nichts und so musste ich in Amsterdam zusehen, wie mein eigentlicher Flieger abhob … Am Kilimanjaro Airport – nach einem Umstieg in Nairobi ‐ bin ich dann doch noch angekommen. Dort kaufte ich mir zuerst eine Cola um zwei US‐$. Ich sollte später erfahren, dass das ein guter Preis war. Das Abenteuer kann beginnen In der ersten Woche bekomme ich Zeit, mich ein wenig einzuleben. Nachdem der Organisation auch noch eine „Football Academy“ angeschlossen ist, habe ich einfach mein Fußball‐Wissen eingebracht. Bei einem Freundschafts‐Fußballspiel am ersten Wochenende nach meiner Ankunft wurden einem unserer Spieler eine oder mehrere Rippen gebro‐ chen. So genau kann man das hier auch beim Rönt‐ gen nicht feststellen, aber es geht ihm schon wieder besser. Die Lodge selbst habe ich zum ersten Mal am 18. Jänner gesehen: DAS nenne ich doch einen Arbeits‐ platz. Kein Foto der Welt kann diesen Ausblick und die Eindrücke einfangen ‐ es ist einfach unglaub‐ lich. Ich konnte es nicht fassen, dass so etwas in dieser Einöde überhaupt möglich ist. Eine Küche nach westlichen Maßstäben, perfekte sanitäre Einrichtungen, die in die Massai‐Welt ein‐ gebunden wurden. Von der Aussicht rede ich noch gar nicht. Jeder Bungalow hat eine Terrasse mit Blick auf den Kilimanjaro, wo wir dann auch das Frühstück servieren werden. Doch bevor ich richtig loslegen kann, müssen noch administrative Hürden genommen werden: ich brauche noch mein Arbeitsvisum und dafür diplo‐ matische Unterstützung, denn der Gentleman, der diese vergibt, ist nicht gewillt, mir dabei zu helfen. Ich bin mal neugierig, wie lange dies dauert, vor allem weil ich davon überzeugt bin, dass meine Ausbildung mit ziemlicher Sicherheit nirgendwo in Tansania zu finden sein wird. Doch im Laufe der Zeit scheint sich auch dieses Problem zu lösen: Am 27. Jänner hat der Projekt‐ leiter der Organisation, ein Massai mit Universitäts‐ abschluss und hoch geachtet hier, mein Visum selbst in Auftrag gegeben. Jedoch nicht bei dem Gentleman, der (vermutlich) gerne ein paar Dollar extra dafür will, sondern bei einem Bekannten von ihm. So schaut das Ganze schon viel besser aus. 38 EMOTION IN DER KOMMUNIKATION Jörg Krenmayr genommen sind. Die untere Abbildung zeigt uns die Sachlage bei einer sehr negativen emotionalen Hal‐ tung. Im letzten Artikel dieser Serie befassten wir uns da‐ mit, worauf wir achten sollten, um Informationen bestmöglich von unserem Verstand in den Verstand unseres Gegenübers transferieren zu können. Wenn wir uns in die Lage des Gegenübers versetzen, des‐ sen Vorkenntnisse richtig einschätzen, eine inhaltli‐ che Brücke etablieren, Sprachtempo und Wortwahl richtig wählen, dann haben wir schon vieles richtig gemacht. Doch so sehr wir uns auch bemühen, es wird immer wieder Situationen geben, in denen wir nicht richtig „rüberkommen“. Rasch entstehen Miss‐ verständnisse und entbrennen Konflikte. Die Emotion nimmt einen extremen Einfluss auf das Kommunika‐ tionsgeschehen und soll deswegen ins Zentrum die‐ ses Artikels gerückt werden. © Krenmayr Intensität und Sachlichkeit Grundsätzlich ist ein reges Gefühlsleben etwas abso‐ lut Positives. Es ist schön, wenn sich jemand für ein Thema begeistern kann und dadurch in der Lage ist, Energie in eine Diskussion zu bringen. Wie überall anders auch, macht jedoch auch hier die Menge das Gift. Wie uns schon Paul Watzlawick anschaulich in diversen Büchern vermittelte, verändert sich die Fä‐ higkeit sachlich zu bleiben zur emotionalen Intensi‐ tät indirekt proportional. Je stärker wir uns in die Emotion begeben, umso verfälschter wird unser Blick. Dies kann in beide Richtungen gehen. Wenn wir euphorisch sind, dann überhören wir Einwände oder schlagen sie gedanklich unbeachtet zur Seite. Die rosarote Brille führt zu einer ebenso starken Verzerrung wie eine extrem negative Haltung zu ei‐ nem Thema. Die folgenden Abbildungen zeigen die‐ sen Effekt sehr anschaulich. Dem neutralen Betrachter, der nicht durch seine extreme Sichtweise beeinflusst ist, wäre klar, dass es sich in der Mitte um ein normales graues Recht‐ eck ohne Helligkeitsverlauf handelt. Doch zwei Par‐ teien, die gerade sehr intensiv mit ihrer Position verbunden sind, ist es unmöglich zu erkennen, was „wirklich“ – neutral betrachtet – wahrzunehmen wäre. Prallen zu einem Thema solch unterschiedlich geladenen Personen aufeinander, kommt es zu ei‐ ner großen Kraftentfaltung – es entsteht Streit. Streit versus Diskussion © Krenmayr Das obere Bild zeigt uns die Einschätzung einer Sachlage (schmales Rechteck in der Mitte), in einer Situation, in der wir sehr positiv für die Sache ein‐ 39 Der Unterschied von Streit und Diskussion ergibt sich aus neuro‐biologischen Mechanismen, die dafür zuständig sind, Entscheidungen zu treffen und die‐ se, wenn sie ausreichend stark sind, zu schützen. Sind wir von einer Sache sehr überzeugt, neigen wir zudem dazu, dass wir uns persönlich mit unserer Entscheidung identifizieren, wodurch ein Angriff auf unseren Standpunkt einem direkten Angriff auf uns als Person gleichkommt. Im Kampf gibt es nur Flucht oder Angriff – Resignation oder Streit, ab‐ hängig von der Einschätzung der Stärkeverhältnisse und der Bedeutung der Sache. Eine zu hohe Identi‐ fikation – quasi eine Dogmatisierung des eigenen Standpunktes – und starke Emotionen sind demnach sehr gefährlich, da sie sehr schnell zum Kampf/Streit führen. Sie verhindern damit eine „vernünftige“ Diskussion, da bei einem Streit nur nach Schwachstellen in der Darstellung des Gegners gesucht wird, um den nächsten Angriff planen zu können. Es gibt gar keinen Versuch mehr, die Sicht‐ weise des Gegenübers zu verstehen. Eine Annähe‐ rung ist ausgeschlossen – wir streiten. sich eine endlose Schlange bildet, kümmert Sie nicht weiter – sie muss es ja erst richtig lernen. Die unzähligen roten Ampeln sind kein Problem. Sie sehen stattdessen wie draußen die Sonne weich und warm auf die Bäume fällt. Sie hören die gute Musik im Radio und genießen das Sein. Wenn Sie einen schlechten Tag haben, dann möchten Sie be‐ reits aus der Haut fahren, wenn Sie zur Schlange an der Kasse kommen. Unserer Laune entsprechend reagieren wir auch extrem unterschiedlich auf an‐ dere Menschen. Wir müssen extrem gut aufpassen, dass wir unsere schlechte Laune nicht an anderen auslassen, diese als Ventile benutzen. Denn wenn wir das tun, dann fühlen sich die anderen – zu Recht – ungerechter Weise schlecht behandelt und werden sich wehren. Nun haben wir einen weiteren Grund uns zu ärgern und die Situation schaukelt sich auf. Wenn Sie von jemandem ohne erkennba‐ ren Grund verbal angegriffen oder provoziert wer‐ den, dann können Sie davon ausgehen, dass das nichts mit Ihnen zu tun hat, sondern dass diese Person gerade eine echt schlechte und belastende Zeit durchmacht. Bevor Sie wütend werden, fragen Sie Ihr Gegenüber einfach, warum Sie gerade so negativ agiert hat, ob mit ihr alles in Ordnung sei und ob Sie helfen können. Die wirkungsvollste Waf‐ fe gegen grundlose Feindseligkeit ist in den aller‐ meisten Fällen gnadenlose, brutale Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft. Wenn wir jemanden zu Un‐ recht attackieren und sich diese Person als nett und gut herausstellt, wie können wir dann unseren Groll aufrechterhalten? Eben – anderen geht es ganz genauso. Das freundliche und offene Mitein‐ ander ist doch die schönere Basis als Zorn und Groll. Bei einer Diskussion sieht das vollkommen anders aus. Diskussion kommt von „untersuchen“ und „er‐ örtern“ und dient der Durchdringung eines Sachver‐ halts unter Mithilfe mehrerer Personen. Diese bringen jeweils ihre Standpunkte und Kenntnisse ein, doch sie verharren nicht stur auf ihrer persönli‐ chen Perspektive sondern reflektieren die einge‐ brachten Wissensbausteine der anderen. Bei einer Diskussion geht es darum, gemeinsam auf ein höhe‐ res Niveau der Einsicht in Bezug auf das Problem bzw. den Sachverhalt zu gelangen. Es geht nicht darum Recht zu bekommen oder sich durchzuset‐ zen. Natürlich darf leidenschaftlich diskutiert wer‐ den, aber es darf niemals an Respekt vor dem Gegenüber fehlen und niemals das höhere, gemein‐ same Ziel aus den Augen verloren werden – dieses dient als stete Orientierung. Echter Streit darf nur bei einem tatsächlichen Inter‐ essenskonflikt ausbrechen und dort setzt sich dann einfach der Stärkere und Brutalere durch. In den al‐ lermeisten Fällen ist Streit aber komplett deplat‐ ziert und sinnlos. Wie man aus Streitigkeiten rauskommt, soll in den nächsten Zeilen kurz umris‐ sen werden. Streit effektiv verhindern Streit resultiert allermeistens aus Missverständnis‐ sen, die durch schlechte Kommunikation oder ein‐ fach Pech entstehen. Es kann immer vorkommen, dass jemand etwas falsch versteht. In Trainings kommt das regelmäßig vor und wird sichtbar. Sobald man erkennt, dass man manchmal nicht das verbali‐ siert, was man gedacht hat oder jemand tatsächlich „links“ hört, obwohl ganz klar „rechts“ gesagt wur‐ de, wird man einfach toleranter. Sehr oft entstehen schwierige Beziehungen aus selbsterfüllenden Prophezeiungen. So wurde mir in mehreren Coachings erzählt, dass neue Mitarbeiter in vielen Firmen vor speziellen Kollegen gewarnt wurden. Es wurde behauptet, dass diese unfreund‐ lich und „bissig“ seien. Diese wurde deshalb in Fol‐ ge von den neuen Kollegen gemieden. Man begegnete diesen Personen mit einer sehr negativen Haltung. Eine Teilnehmerin hat erzählt, dass es bei ihr genauso war. Sie ist jedoch nett lächelnd zu die‐ sem „unfreundlichen“ Kollegen gegangen, um mit diesem zu reden ‐ und siehe da – es entstand vom Fleck weg eine sehr positive Beziehung. Das ist nur natürlich. Diese Person freut sich logischer Weise, wenn endlich einmal jemand positiv gestimmt zu ihr kommt. Dadurch wurde diese Person auch wieder freundlicher, weil sie jetzt wieder Grund dafür hat‐ te. Wer weiß schon, was der Auslöser für die ersten Warnungen war? Vielleicht hatte die Person einmal einen echt schlechten Tag und hat es sich an diesem mit ein paar Leuten verdorben, die wiederum zu schnell dabei waren, die Dinge auszuwalzen und weiterzutragen. Dr. Jörg Krenmayr, MSc. ist wissenschaftlicher Au‐ tor, zuletzt von „Vom gesunden Ich zum idealen Wir – Die Humangravitation“, 12/2012. Er ist als Trainer, Coach und Autor mit z.B. Kommunikation, Neuro‐optimiertes Lernen, Beziehungsdynamik, Psychohygiene, Führungsexzellenz, Tiefenmotivati‐ on, Karriere & Bewerbung, etc. befasst. Er lebt und wirkt in den Verbindungen von Wissenschaft, Wirt‐ schaft & Alltagswelt. Wir müssen uns klar sein, dass unsere Laune unsere Wahrnehmung extrem beeinflusst. Denken Sie nur daran, wie gelassen Sie an einem richtig guten Tag selbst den blödesten, unangenehmsten Situationen begegnen. Die langsame Kassiererin, an derer Kasse © Krenmayr 40 DEIN KO‐MENSANER, WESEN, TEIL I DAS UNBEKANNTE WIE HELFENDE PARTNER UNBEWUSST ZUR CHRONIFI‐ ZIERUNG EINES EXISTENTIELLEN PROBLEMS BEITRAGEN Heinz‐Detlef Scheer Das Konzept des Ko‐Alkoholikers ist inzwischen weitgehend auch dem normalen Bürger bekannt. Es ist oft genug in Frauenzeitschriften, ja sogar in Fachzeitschriften, über die tragische Verquickung des Alkoholikers mit seinem unfreiwilligen Helfer berichtet worden. (Ehe‐)Partner sorgen unbewusst durch ihr unterstützendes Verhalten dem alkohol‐ süchtigen Partner gegenüber dafür, dass über Jahre hinweg Menschen, die einen leicht erhöhten Alko‐ holkonsum zeigen und gleichzeitig anfällig für Alko‐ holmissbrauch sind, zu sogenannten „Alkoholikern“ werden. Die schädlichen Verhaltensweisen können dann lange Zeit unter dem Schutz des Ko‐Alkoholi‐ buisiert wird. Andererseits könnte man vermuten, dass es um das Tabu der Hochbegabung selbst geht, das eine Gender‐zentrierte Diskussion nicht in ge‐ botener Intensität zulässt. Denn eines sollte klar sein: Hochbegabte sind meistens weiblicher alko‐ holisiert und begabter, als männlich Normalbegabte zu Alkohol neigen. Kohorten und Altersgruppen nicht generationsbedingter Geschlechtsspezifika sind hier ausgeklammert. Das würde den Rahmen dieser heute gestarteten zehnteiligen Serie zum Thema Ko‐Mensaner sprengen. Der klassische Ko‐Mensaner Schauen wir uns den Ko‐Mensaner doch einmal nä‐ her an. Er zählt in seiner häufigsten Form zu den normalbegabten oder wenigstens nicht getesteten Partnern von Mensanern. Genauso trifft es natürlich ungetestete, aber hochbegabte Ko‐Mensaner. Der Ko‐Mensaner wird zunächst aus ungeklärter Ur‐ sache unterstützend aktiv und erzielt eine parado‐ xe Wirkung: ein unbedeutendes Persönlichkeitsmerkmal unter vielen wird zum per‐ sönlichen, existentiellen Problem chronifiziert. Im Folgenden werden die bekanntesten Techniken des Ko‐Mensaners beschrieben. © Scheer Der Autor dieser Studie, Diplom‐Psychologe Detlef Scheer, und seine persönliche Ko‐Mensa‐ nerin Gretel Sattler bei einem gemeinsamen Forschungsaufenthalt an der Nordsee 2011 kers zum eigenen Schaden aufrechterhalten oder weiter „ausgebaut“ werden. Meist scheint es sich um Frauen als Ko‐Alkoholiker zu handeln und um Männer als Alkoholkranke. Vielleicht ist das aber auch nur einer speziell weiblich‐chauvinistischen Berichterstattung zu verdanken. Wer weiß? Ich nicht. Verniedlichung des Problems „Mein Mann ist in so einem Hochbegabten‐Verein, aber die sind harmlos, die wollen alle nur spielen!“ Vorspiegelung falscher Motivation Zunächst blieben viele Fragen offen „Ja, meine Frau liebt Rätsel, sie macht aber immer nur die ganz leichten, die auch Wissen auf einfache Art vermitteln!“ Im alltäglichen Sprachgebrauch tauchen bzgl. der Hochbegabung kaum geschlechtsspezifische Diffe‐ renzierungen auf. Das kann einerseits daran liegen, dass die Vorstellung eines weiblichen Alkoholikers bei den meisten Menschen beiderlei Geschlechts noch bedrohlichere Assoziationen hervorruft als eine hochbegabte Frau sowieso und deswegen im Gegen‐ satz zur hochbegabten Weiblichkeit weitgehend ta‐ Gesellschaftliche Verpflichtung als vorder‐ gründiges Ziel „Meine Frau ist immer nur bei den Spieleabenden mit anderen Mensanern zusammen, und da geht es nicht ums Rätseln oder Spielen – das wäre ja al‐ 41 bern! ‐ sondern mehr um die Geselligkeit und ums Netzwerken! Da tauchen sogar einfache Handwerker auf. Da spricht man nie über den IQ!“ Stellvertreter‐Schutz‐Funktion (2) Ein anderer Grund scheint darin zu liegen, dass der tatsächliche Mensaner als Partner sozusagen stell‐ vertretend die Selbstverwirklichung als Genie be‐ treibt, deren potentielles Scheitern beim Ko‐Mensaner keinen Schatten hinterlassen würde. Herunterspielen der Gefahr zum normalen Lebensrisiko „Die Mensaner sind einfach nett, da muss man ein‐ fach mal hin und dass man da auch auf Hochbegabte treffen kann, ist eben das Restrisiko, das man tra‐ gen muss … und kann!“. Einige extreme (Ko‐)Mensaner nutzen das Konzept beispielsweise des „sozial kontrollierten Trinkens“ nach dem Motto „einmal ist keinmal“. Auf ihren konspirativen Treffen wird heimlich über Quanten‐ physik und das Problem der „42“ laut nachgedacht und gestritten. Die Partner verbreiten derweil im Freundes‐ und Bekanntenkreis die frohe Botschaft von Ausflügen, Bildungsreisen und harmlosem Ver‐ einsleben. Trotz ständig steigender Frequenz solcher Treffen gerade in den ersten Jahren einer Mensa‐ Mitgliedschaft bemüht sich der Ko‐Mensaner um Verharmlosung der Treffen und die Deckung seines erkrankten Partners: „Mein Mann ist nicht zu spre‐ chen, er ist mit seinem Kegelclub unterwegs!“ (während der Mann heimlich im Arbeitszimmer ver‐ sucht, einen internationalen Chat mit vier Urlaubs‐ bekannten über praktische Aspekte neuerer medizinisch‐diagnostischer Anwendungen der Syn‐ chrotronstrahlung zu moderieren) oder „Wissen Sie, meine Frau macht jetzt doch mit ein paar Freundin‐ nen einen Häkelkurs für Winter‐Topflappen! Da pas‐ se ich selbstverständlich auf die Kinder auf“ (während die Dame des Hauses mit ca. 800 anderen betroffenen Suchtkranken unter falschem Namen oder sogar unter Codenamen („M 22545“) fast alle Vorträge auf einem Jahrestreffen in München be‐ sucht). Aufbau der eigenen Persönlichkeit und gesell‐ schaftliche Stellung (3) Die Interaktion mit neidischen Nachbarn und Be‐ kannten wird stark erleichtert durch das Sprechen „über jemand Hochbegabten“ und wirft trotzdem ein gutes Licht auf den Ko‐Mensaner, der die Rolle des Experten für ein suspektes Phänomen hat ohne selbst betroffen zu sein. Dies wirkt in Bekannten‐ kreise oft deeskalierend. Der Ko‐Mensaner glänzt als „Insider“. Das hell strahlende Licht des Mensa‐ ners dient als stetige Energiequelle des Ko‐Mensa‐ ners und trägt damit sogar zur Energiewende bei. Der erfahrene Ko‐Mensaner sagt deshalb gerne: „Jeder sollte einen haben!“ Helfersyndrom (4) Nicht zuletzt zu erwähnen sei das angeborene Be‐ dürfnis der meisten Menschen zu helfen! Dem Hochbegabten bei der allgemeinen Lebensbewälti‐ gung zu helfen, kann eine ausfüllende Tätigkeit sein. So zaubert meine eigene Frau auf wundersa‐ me Weise quasi wie aus dem Nichts meine Auto‐ schlüssel herbei, immer dann, wenn ich sie gerade brauche und irgendjemand (!) sie verlegt hat. Langfristige Folgen Eindeutig gewarnt werden muss aus Sicht der heu‐ tigen Forschung nur vor langfristigen Folgen vor al‐ lem im Bereich des Realitätsverlustes von Mensanern, die ‐ quasi als Wirtstier ihres Ko‐ Mensaners ‐ von der Außenwelt weitgehend abge‐ schottet gehalten werden, um die schöne Illusion der „normalen Verhältnisse“ aufrechtzuerhalten, unter denen sich das Problem so stark verfestigen kann bis hin zur Überzeugung, man sei wirklich et‐ was „Besseres“ als der Rest der Menschen ‐ und das möchte der Ko‐Mensaner dann womöglich für sich behalten, das „Bessere“ … oder auch diese Über‐ zeugung. Fertig ist der circulus vitiosus: Durch wachsende „Normalität“ entsteht ein absonderliches elitäres Denken, vor dem die Öffentlichkeit geschützt wer‐ den muss, weswegen es sich weiter entwickelt und zum endgültigen, chronifizierten, existentiellen Problem wird. Wie sonst ist die Äußerung einer Mensanerin zu er‐ klären: „Schade, dass man immer wieder in die Niederungen der geistigen Unterschichtwelt ab‐ steigen muss im Alltag!“ Oder war das doch die nicht‐hochbegabte Ko‐Mensanerin? Oder doch die Folge einer durchsoffenen Nacht? So wird der relevanten sozialen Umwelt der Betrof‐ fenen suggeriert, man würde genauso leben wie alle anderen auch. Unter dem Schutz dieser demonstra‐ tiv hergestellten „Normalität“ blüht dann die sym‐ biotische Beziehung zwischen Ko‐Mensaner und Mensaner erst richtig auf. Was den Ko‐Mensaner antreibt Man muss Lebenslauf und Verhalten von Ko‐Mensa‐ nern genau analysieren, um deren Motivation zu verstehen. Unsere Forschungen haben nun Folgendes ergeben: Schwere Kindheit und Jugend (1) Der Hauptantrieb für das meist unbewusste Verhal‐ ten scheint beispielsweise in einer unvollständig verarbeiteten Angst vor IQ‐Tests zu liegen. Womög‐ lich durch ein unglückliche Kindheit und Jugend verursachte Traumata führen zur generellen Ableh‐ nung von Leistungstests und einem übersteigerten Stolz auf den Partner, der sich dieser Herausforde‐ rung gestellt hat. Schließlich entsteht der Stolz dar‐ über, so einen Test nicht nötig zu haben, worauf ein Teil des Selbstwertes künftig beruht. Selbstver‐ ständlich kann daraus nie ein Vorwurf entstehen, da das alles unbewusst geschieht. Ausblick In unser nächsten Folge lesen Sie: Eine anonyme Ko‐Mensanerin packt aus: „Das Leben mit einem Mensaner ist kein Zuckerschlecken!“ 42 JAZZ‐STANDARDS: HIT THE ROAD JACK Tassilo Halbritter Ray Charles (1930 – 2004) „Hit the road Jack“ ist ein Duett Frau/Mann und wurde durch die Interpretation von Ray Charles be‐ kannt. Viele glauben sogar, er hätte diese Rhythm & Blues‐Nummer selber geschrieben. Es war aber der schwarze Blues‐Sänger Percy Mayfield, der 1960 sei‐ ne a capella Version herausbrachte. Ray Charles wurde als Raymond Charles Robin‐ son in Albany, Georgia geboren und starb in Be‐ verly Hills, Kalifornien. Seine Karriere dauerte mehr als 50 Jahre und sein Einfluss war stilprä‐ gend für die Entwicklung Die erste Platte dieses Songs mit Ray Charles und Margie Hendricks entstand 1961 (ABC Records). Der‐ zeit verfügbar ist die Aufnahme aus dem Jahr 1963 in Brasilien. Siehe auch http://www.youtube.com/watch?v=nIlKBr9Nr8A von Rhythm & Blues, Blues, Country und Soul. Ins‐ gesamt hat er ca. 90 Millionen Tonträger verkauft. Ray Charles, der zur Zeit der Rassentrennung in Ar‐ mut aufwuchs, erblindete im Alter von sieben Jah‐ ren an einem Glaukom. Er begann als Musiker in Florida und zog 1947 nach Seattle. Erst in den Fünfzigerjahren wurde seine Musik in mehrfacher Hinsicht (Gesang, Instrumentalstil, Komposition, Arrangement) unverwechselbar, da er Gospel‐ und Jazzeinflüsse betonte. Mit der Verbin‐ dung von Rhythm & Blues und Gospel wurde Charles zu einem der wichtigsten Wegbereiter und Musiker des Soul. Sein größter Hit erschien am 23. April 1962 mit „I Can’t Stop Loving You", einem Country‐Klassiker, der über zwei Millionen Mal verkauft wurde. Als Hintergrundchor diente die Girlgroup The Raelet‐ tes, die seine Karriere bis in die 70er Jahre beglei‐ tete. Text und Musik Das Lied handelt von einem Disput zwischen dem Sänger und einer Frau, die ihn vor die Tür setzen will und seinem Versuch, sie umzustimmen. Schließ‐ lich gibt er auf, packt seine Sachen und geht. Musi‐ kalisch hervorzuheben ist die einprägsame Verwendung der andalusischen Kadenz in der Ak‐ kordfolge Am, G, F, E. „Hit the road“ kann man mit „hau ab“ (wirf dich auf die Straße!) übersetzen. Der kursive Text ist von der Frauenstimme zu singen. Hit the road, Jack and don't you come back no mo‐ re, no more, no more, no more Hit the road, Jack and don't you come back no more What'd you say? Hit the road, Jack and don't you come back no mo‐ re, no more, no more, no more Hit the road, Jack and don't you come back no more Woo! Woman, oh woman, don't treat me so mean You're the meanest old woman that I've ever seen I guess if you say so I'd have to pack my things and go That's right Now baby, listen, baby, don't ya treat me this way Cause I'll be back on my feet some day Don't care if you do 'cause it's understood You ain't got no money you just ain't no good Well, I guess if you say so I'd have to pack my things and go That's right Margie Hendricks (1935 – 1973) Sie wurde als Marjorie Hendricks im US‐Staat Ge‐ orgia geboren. Manchmal liest man ihren Namen auch „Hendrix“. Ab Mitte der Fünfzigerjahre war sie Mitglied in einer Sängerinnengruppe, die sich The Cookies nannten und für Ray Charles als Back‐ ground‐Vokalistinnen auftraten. Die Liebe zur Mu‐ sik brachte die schwarze Soulsängerin und den schwarzen, blinden Pianisten und Sänger zusam‐ men. 1959 hatten sie einen gemeinsamen Sohn: Charles Wayne Hendricks. Nach 1958 nannten sich die schwarzen Vokalistinnen nach einigen Verände‐ rungen in der Gruppenzusammensetzung The Rae‐ lettes (Margie, Gwen Berry, Darlene McGrae, Patricia Richards), angeblich weil deren Mitglieder Ray zu lassen (let) hatten! Ray feuerte Margie 1964 auf einer Europa‐Tournee, weil sie immer unzuverlässiger wurde (Suchtpro‐ bleme). 1973 starb Margie an einer Überdosis He‐ roin. Percy Mayfield (1920 – 1984) Percy Mayfield war ein schwarzer amerikanischer Blues‐Sänger und Songschreiber. Er begann seine musikalische Karriere in Texas, 1947 macht er seine erste Aufnahme „Two Years Of Torture". Einem breiten Publikum wurde Percy Mayfield 1950 durch seinen Nummer‐1‐Hit „Please Send Me Someone To Love" bekannt. 1952 hatte er einen schweren Auto‐ unfall, bei dem sein Gesicht entstellt wurde. Er schrieb aber weiterhin viele erfolgreiche Songs, z.B. die Klassiker „Hit the Road Jack" und „At The Club" für Ray Charles. Andere Interpreten: • Richard Anthony (1961 ‐ französisch als "Fiche le camp, Jack") • The Animals (1966) • Big Youth – als Reggae‐Version (1976) • Monica Zetterlund – in einer schwedischen Version 43 • • • • Nachbemerkung Suzi Quatro (1974) Basement Jaxx (2006) Tic Tac Toe (2006) Mo' Horizons (in portugiesisch als "Pé Na Estrada") zum „Girl from Ipanema“ in TOPIQ 364: Es gibt auch eine Verblödelung dieses Songs aus MAD als „The boy from …“, wobei die drei Punkte für einen spanischen Ortsnamen stehen, der über drei Zeilen geht. Text siehe http://sunday‐in‐the‐park.com/sond‐ heim/boyfromlyrics.html Quellen: Wikipedia u.a. (ALS) MENSANER MANAGEN Maximilian Lackner Statistisch gesehen ist etwa jeder 10. Berufstätige Manager, und jeder 50. Mitarbeiter verfügt über einen IQ > 130. Wie spielen IQ und Management zusammen? schen Gepflogenheiten wie Smalltalk werden von Mitarbeitern erwartet. Es gibt wenig Spielraum für herausragende Leistungen: Ein Lehrer, der den doppelten Stoff durchbringt, ein Verkäufer, der das vorgegebene Ziel deutlich übertrifft, ein Kon‐ strukteur, der in der halben Zeit mit seiner Aufga‐ be fertig ist – sie alle passen nicht in ein vorgefertigtes System und rufen Unmut bei Kolle‐ gen und Vorgesetzten hervor. Die Standardisie‐ rung der Arbeitswelt erfordert in einer Vielzahl an Jobs ein zahnradartiges Funktionieren mit wenig Raum für Individualität. Programme wie Six Sigma oder ISO9001 erlauben es Unternehmen, mit eini‐ gen wenig qualifizierten Mitarbeitern das zu er‐ zielen, was ein exzellenter Mitarbeiter alleine könnte. Organisationen richten Mitarbeiter gleich, und hier spießt es sich häufig mit Hochbegabten. Mit vielen Arbeitsabläufen und Bräuchen in Orga‐ nisationen unvereinbare Charakteristika von Hochbegabten tragen dazu bei, dass diese es nicht selten „schwer“ in der Arbeit haben, obgleich oder sogar weil sie die intellektuellen Anforderun‐ gen mühelos meistern können. Durchschnittliche Mitarbeiter sind für das Funktionieren von Organi‐ sationen unabdinglich. Für Spitzenleistungen brauchen Firmen jedoch einige – wenige – heraus‐ ragende Mitarbeiter. Bill Gates soll gesagt haben, dass Microsoft eine unbedeutende Firma wäre, würde man die 20 klügsten Köpfe entfernen [5]. Das Credo sollte sein, nicht mit durchschnittlichen Mitarbeitern überdurchschnittliche Ergebnisse er‐ zielen zu wollen (vgl. Toyota‐Prinzip), sondern mit hochbegabten Mitarbeitern exzellente Resul‐ tate einzufahren. Hochbegabte können einer Unternehmung zum durchschlagenden Erfolg verhelfen, wenn diese sie gezielt einsetzen. Der EQ ist Studien von Daniel Goleman zufolge doppelt so wichtig wie IQ und Fachwissen zusammen, um als Manager Erfolg in der Berufswelt zu haben [1]. Der EQ ist im Gegensatz zum IQ trainierbar, auch das erklärt das starke Inter‐ esse an emotionaler Intelli‐ genz. „Mitarbeiter sind unser wichtigstes Gut“ – so oder so ähnlich drücken sich unzählige Firmen in ihren Broschüren und Internetauftritten aus, und oft ist es gar nicht einmal als Lippenbekenntnis gemeint. Tatsa‐ che ist, dass Menschen mit einem hohen IQ von der Berufswelt wenig Beachtung geschenkt wird. Die wis‐ senschaftliche und die populäre Literatur befassen sich vor allem mit hochbegabten Kindern und Jugend‐ lichen. Förderprogramme gibt es auch nur für junge Hochbegabte. In der Berufswelt gelten Hochbegabte häufig als „schwierig“ [2], [3]. Dabei liegt in ihnen ein extrem hohes Potential, das sich Organisationen ge‐ zielt zu Nutze machen können. Erst in jüngster Zeit werden Hochbegabte von Personalverantwortlichen als spezielle Zielgruppe erkannt. Auch auf Hochschulen wird der Umgang mit ihnen zunehmend professionali‐ siert (Schlagwort „Wissenschaftsmanagement“). Hoch‐ begabte sind häufig in ihrem Job nicht zufrieden ‐ und auch ihre Manager sind es mit ihnen nicht immer. So‐ fern die Hochbegabten und ihre Manager einige „Spielregeln“ beachten, sind Spaß an der Arbeit und hohe Leistungen spielerisch möglich. Gleichmachungswahn vs. exzellente Mitarbeiter Verständlicherweise orientiert sich die Berufswelt am Durchschnittsbürger. Hochbegabte sind eine Minder‐ heit von ~2 % der Berufstätigen. Daher scheint es ein‐ leuchtend, dass das Geschäftsleben nicht um sie herum aufgebaut sein kann. Die Strukturen moderner Arbeitsplätze und Organisationen sind darauf ausge‐ richtet, Menschen zu standardisieren. Stelleninhaber beliebiger Positionen sollen rasch und einfach aus‐ tauschbar sein. Genormtes Fachwissen und die typi‐ Besonderheiten von Hochbegabten in der Berufswelt Jede Stärke kann gleichzeitig eine Schwäche sein – und umgekehrt, je nach Situation. Einige Cha‐ rakteristika von Hochbegabten in Organisationen, die diesen nicht selten negativ ausgelegt werden, sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst: 44 Stärke eines Hochbegabten Auswirkung in der Berufswelt Wie die Organisation das Verhalten interpretiert Kann sich leicht und gerne in Anstatt einen Kollegen um Hilfe Mangel an Teamfähigkeit, wenig neue Themenfelder einarbeiten zu fragen, eignet sich ein Effizienz Hochbegabter Wissen lieber selbst an. Kann sich schnell für etwas Neues Es fällt Hochbegabten schwer, Chaotisch und unverlässlich begeistern eine Aufgabe zu Ende zu bringen. Hat viele Interessen Hat ein Perfektionsstreben Macht Dinge lieber selbst Normale Mitarbeiter haben ein Mangelndes Interesse ausgeprägtes Interessens‐ und Kompetenzgebiet, während Hochbegabte sich schwer festlegen können Suche Lösung nach einer perfekten Ineffizienz Kann nicht delegieren, weil es Führungsschwäche vermeintlich selbst besser geht Hohe Ansprüche an sich selbst Die Berufswelt ist nicht perfekt und die Umwelt wichtiger, einen Termin einzuhalten, als eine 100 %ige Lösung zu erzielen. Selbst‐ und Fremdbild von Hochbegabten und ihrer Umwelt klaffen häufig auseinander. Vor allem Hoch‐ begabte, die nichts von ihrem überdurchschnittli‐ chen IQ wissen, fühlen sich von ihrer Umwelt irgendwie unverstanden. Literatur zum Thema Hochbegabung oder der Austausch mit Gleichgesinn‐ ten werden als erleichternd wahrgenommen. Suchen Sie sich Aufgaben Ihr Chef kann Sie nicht permanent mit Aufgaben „unterhalten“. Sollten Sie Leerlauf haben, finden Sie sich eine sinnvolle Beschäftigung. Es gibt in allen Organisationen Tätigkeiten, die nie‐ mand gerne macht. Für Hochbegabte trifft dies in besonderem Maße zu. Sie haben mit monotonen Aufgaben regelrecht zu kämpfen. Hochbegabte sind sehr gut geeignet, sich in neue Themen einzuarbei‐ ten und Projekte zu starten. Deren Beendigung soll‐ ten idealerweise Kollegen übernehmen. Wenn Hochbegabte und deren Chefs die individuellen Stärken kennen, ist es möglich, passende Tätigkei‐ ten auszuwählen, wo Hochbegabte ihre Fähigkeiten voll nutzen können. Zufriedenheit im Beruf Durchschnittlich begabte Menschen wissen zumeist sehr früh, was sie gerne bzw. gut machen und schla‐ gen eine entsprechende Ausbildung ein bzw. wählen dementsprechend einen geeigneten Beruf – nicht immer auf Anhieb, jedoch zeigt sich im frühen Er‐ wachsenenalter eine klare Tendenz. Hochbegabte jedoch hadern häufig bis in die späten 30er mit sich selbst, was sie nun wirklich wollen. Zu groß er‐ scheint das Portfolio an Möglichkeiten, und nicht selten zeigen Lebensläufe von Hochbegabten zahl‐ reiche „Brüche“, weil man plötzlich ein neues Inter‐ essensgebiet entdeckt und verfolgt. Für Hochbegabte ist es wichtig, sich mit sich selbst und seinen Neigungen auseinanderzusetzen, um eine passende berufliche Nische, die auch Spaß macht, möglichst früh zu finden. Hochbegabte als Manager Offiziere müssen zuerst Soldat gewesen sein, um zu wissen, was sie ihren Männern zutrauen können. Für Hochbegabte als Manager ist der Vergleich nur be‐ dingt anwendbar: Ihre Mitarbeiter können nicht in allem mit Ihnen mithalten! Legen Sie die Ziele für Ihre Mitarbeiter nach deren Möglichkeiten fest und nicht nach Ihrem eigenen Potential. Eine besonders schwierige Aufgabe für Hochbegabte als Jungmanager ist das „Loslassen“. Delegieren, die Hauptaufgabe eines Managers, will gelernt sein. Groß ist die Versuchung, einem Mitarbeiter eine Aufgabe wegzunehmen, weil man sie vermeintlich schneller und besser lösen kann als er. Dieser Ansatz mündet in der Frustration der Mannschaft und in Ih‐ rem eigenen Burnout. Machen Sie es wie der Fischer in der Parabel: Investieren Sie Zeit und Energie in Ihre Mitarbeiter, und bringen Sie ihnen das Fischen bei … Bauen Sie rechtzeitig Ihren Nachfolger auf. Ein gu‐ ter Manager übergibt seine Agenden für das rei‐ bungslose Weiterfunktionieren. Hochbegabte als Mitarbeiter Firmen suchen in erster Linie nicht Hochbegabte, sondern Hochleister. Nicht das Potential, sondern die abgelieferte Arbeit in Umfang und Qualität zählt. Ein Mitarbeiter, der beständig und genau an einer einzigen Aufgabe arbeitet, wird diese rascher zu einem Ende bringen als ein Hochbegabter, der, gerade mal eine Arbeit begonnen, schon wieder ge‐ danklich wo anders ist. Zwei konkrete Ratschläge an Hochbegabte in Organisationen: Legen Sie die Latte nicht höher als Ihr Chef Es ist ausreichend, eine Aufgabe so zu erledigen, wie Ihr Chef es sich vorstellt. Für Perfektion gibt es im Berufsleben selten Raum. Es ist unter Umständen Perfektionist, geht mit Kollegen zu hart ins Gericht 45 Übrigens: Die einzige Person, die Sie wirklich mana‐ gen können, sind Sie selbst! Mitmachen? Ende 2013 erscheint die 2. Auflage des Buchs „Ta‐ lent‐Management spezial – Hochbegabte, Forscher, Künstler … erfolgreich führen“ (Gabler‐ Springer, 46,95 Euro, Print bzw. Ebook). Hochbegabte als Selbständige In Organisationen kann sich jeder auf das konzen‐ trieren, was er gut und gerne macht. Seine Schwä‐ chen werden irrelevant. Ein Selbständiger, auf der anderen Seite, muss alle für den Geschäftserfolg notwendigen Kompetenzen in einer Person vereinen. Die Selbständigkeit kann für den einen oder anderen Hochbegabten eine lohnende Alternative zu einer Anstellung sein, sie ist aber nicht für jedermann ge‐ eignet. Wichtig sind Initiative und der Wille, für Kunden ein Problem zu lösen. Risikoaversen Men‐ schen kann gesagt werden: „Das größte Risiko ist, nichts zu tun“. Hochbegabte können ihre Fähigkei‐ ten in Eigenregie erfolgreich vermarkten. Wer Lust hat, an dem Buch mitzuwirken, kann sich gerne an den Autor wenden: [email protected] Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit Hochbegabung in der Berufswelt! Jeder Mitwirkende erhält ein Freiexemplar der 2. Auflage. Management von Forschern und Künstlern Der Anteil an Hochbegabten unter Forschern und Künstlern ist tendenziell hoch. Das Management die‐ ser zwei Gruppen, die schöpferisch tätig sind, erfor‐ dert ebenfalls besonderes Geschick. „Jeder will die Primadonna sein“, sagte ein Institutsvorstand an der Universität über seine Management‐Bemühungen. Die starren Management‐Strukturen, wie sie in grö‐ ßeren Organisationen erfolgreich angewandt wer‐ den, passen für diese Mitarbeiterspezies nur bedingt. Hochbegabte erfordern individuelle Füh‐ rung, und vor allem ein fesselndes Thema, das sie lösen können. Fazit Für das Management von Hochbegabten, Forschern und Künstlern ist weniger oft mehr: „Nehmen Sie einige Hochbegabte, geben Sie ihnen eine spannende Aufgabe mitsamt den nötigen Res‐ sourcen, und sperren Sie sie in einem Raum ein, wo sie ungestört sind“. © Gabler‐Springer Literatur [1] Daniel Goleman, Richard Boyatzis, Annie McKee, Emotionale Führung, Ullstein Taschenbuch, ISBN: 978‐3548364667 (2003). [2] Elisabeth Mittendorfer, Zu schlau für den Job?, Der Standard, 5. November 2012 http://derstandard.at/1350259786813/Hochbe‐ gabte‐Zu‐schlau‐fuer‐den‐Job [3] Herta Paulus, Viele Hochbegabte sind in ihrer Andersartigkeit schwierige Mitarbeiter, VDI Nachrichten, 27. April 2012 http://www.vdi‐nachrichten.com/artikel/Viele‐ Hochbegabte‐sind‐in‐ihrer‐Andersartigkeit‐ schwierige‐Mitarbeiter/58487/4 [4] Maximilian Lackner, Talent‐Management spezial: Hochbegabte, Forscher, Künstler ... erfolgreich führen, Gabler Verlag, ISBN: 978‐3834923530 (2011). [5] Geoff Colvin, Talent Is Overrated: What Really Separates World‐Class Performers from Everybody Else: Practice, Passion and the Good News About Great Performance, Portfolio Hardcover, ISBN: 9781591842248 (2008). Maximilian Lackner ist Forscher, Manager und In‐ vestor. Er studierte technische Chemie an der TU Wien, wo er 2003 promovierte und sich 2009 in chemischer Verfahrenstechnik habilitierte. Von 2004 bis 2011 war er in der Kunststoffindustrie tätig, die letzten beiden Jahre davon in China, um eine neue Kunststoff‐Fabrik zu planen und aufzu‐ bauen. Seit 2011 ist Lackner als Geschäftsführer beim High‐Tech‐Startupunternehmen AMiSTec, welches Lösungen für antimikrobielle Oberflächen entwi‐ ckelt, tätig. Lackner ist als Beirat für den VDI (Österreich Ost) sowie als Gutachter für das US De‐ partment of Energy (DOE) tätig. Lackner ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Bücher. 46 DRUSEN Fritz Köck Historisches rer Aberglaube, aber Kalif al‐Hakim wäre göttlicher Natur. Al‐Ahram fiel nicht lange danach einem At‐ tentat zum Opfer. Al‐Hakim selbst glaubte nachge‐ wiesenermaßen an seine göttliche Natur und erließ während seiner Regierungszeit drakonische Maß‐ nahmen zur Reinigung der Sitten wie ein Verbot al‐ ler vergorenen Getränke, ein Verbot öffentlicher Lustbarkeiten und zur Verfolgung von Astrologen. Die Vorschriften gingen sogar so weit, dass er Frauen jeglichen Ausgang verbot und die Herstel‐ lung von Frauenschuhen untersagte. Die Entstehung der Gruppe der Drusen ist in erster Linie mit der Fatimidendynastie verbunden. Vor den Fatimiden ‐ sie leiten ihre Macht von der direkten Verwandtschaft mit Fatima, der Tochter des Pro‐ pheten Muhammad, ab ‐ herrschte im Nordafrikani‐ schen Raum die Ağlabiden. Diese wurden im 10. Jahrhundert, von `Ubayallah al‐Fatimi, dem ersten Vertreter der Fatimidendynastie, von der Macht ver‐ drängt. Er gab sich als Nachkomme von Muhammad ibn Isma´il aus und ihm, als Oberhaupt der ismailiti‐ schen Gemeinde, sei die derzeitige Generation Ge‐ horsam schuldig. Er betonte aber dabei, dass er in direkter Linie mit Fatima verwandt sei. Al‐Fatimi stammte aus Salamiya nahe Kairouan. Er eroberte 909 Kairouan und ernannte sich zum fatimidischen Kalifen al‐Mahdi, wo er bis 934 an der Macht blieb. (Von dieser Glaubensrichtung spalteten sich Ende des 10. Jahrhunderts auch die Karmaten ab ‐ ich ha‐ be vor längerer Zeit darüber bereits einen Artikel verfasst.) Er ließ die Zeit nicht ungenützt verstrei‐ chen und eroberte in seiner Regierungszeit die Regi‐ on Ifriqiya, also das heutige Tunesien, Marokko und Algerien. Sein dritter Nachfolger al‐Mu´izz (953 ‐ 975) verleg‐ te die Hauptstadt des Fatimidenreiches nach al‐Fu‐ stad, das heutige Alt‐Kairo. Ab 1073 wurde al‐Fustad in al‐Qahira (Kairo) – „Die Siegreiche“ umbenannt. In den verlassenen nordafrikanischen Besitzungen wur‐ den Vasallen eingesetzt. Die letzten vier Kalifen der Fatimidendynastie waren für die Drusen von Bedeu‐ tung. Es waren dies al‐Aziz, al‐Hakim, al‐Zahir und al‐Mustansir. Nach al‐Mustansir, er regierte von 1036 ‐ 1094, verlor das fatimidische Kalifat immer mehr an Bedeutung bis es 1171 mehr oder weniger unbe‐ merkt von der politischen Bühne verschwand. Der aus dem Ostiran stammende Hamza al‐Labbad (der Filzmacher) verfasste nach 1017 weitere Sendschreiben, die heute ein Bestandteil der heili‐ gen Schriften der Drusen sind. Insgesamt gibt es 111 Sendschreiben, die im Heiligen Buch der Dru‐ sen zusammengefasst sind. Eine letzte „Reform“ gab es durch Abdalla al‐Tanukhi im 15. Jahrhun‐ dert. Hamza lehrte aber nicht nur, dass al‐Hakim göttlicher Natur sei, sondern auch seine Vorgänger im Kalifenamt. Er trat für die Abrogation der kora‐ nischen Offenbarungen ein und erklärte alle im Is‐ lam praktizierten Kulthandlungen für überflüssig. Er nannte das die „Religion der Einzigkeit Gottes“ (din at‐tawhid). Hamza sah sich als Führer seiner nicht unbeträchtlichen Anzahl von Anhängern und Schülern und forderte sogar Offiziere der fatimidi‐ schen Armee auf, die Göttlichkeit von al‐Hakim anzuerkennen. Parallel dazu agitierte auch al‐Dar‐ azi (der Schneider) und begann seine Missionstätig‐ keit in Kairo Er gab sich den Titel „Stütze des Führers“ und seine Anhänger nannten sich Darzi‐ ten. Daraus entstand dann der spätere Name der neuen Bewegung Drusen. (Plural von Darazi ist Du‐ ruz = Drusen) Es ist nicht überliefert, ob al‐Hakim diese Bewe‐ gung förderte, weil es keine einschlägigen schrift‐ lichen Belege aus dieser Zeit gibt. Auf jeden Fall kam es um 1018 zu Zusammenstößen von Drusen (Darziten) und den Imamiten in Kairo. Al‐Hakim konnte die Situation nur schwer beruhigen und ließ al‐Darazi hinrichten. Die noch immer empörte Menge zündete daraufhin das Haus von Hamza an, der jedoch zuvor mit zwölf Anhängern (Aposteln?) flüchten konnte. Durch die Flucht musste Hamza auch die da´wa (Missionierung) einstellen. Das Re‐ ligionskonzept wurde aber trotzdem zwischen 1017 und 1020 weiterentwickelt. 1021 ist al‐Hakim nach einem nächtlichen Ausritt nicht mehr zurückge‐ kehrt. Nach Sicht der Drusen ist er entrückt, ähn‐ lich dem 12. Kalifen al‐Mahdi, der 874 in die Ğrayba (Entrückung) ging, um am Ende der Zeiten wieder die Führung über die Gläubigen zu über‐ nehmen. Nach der Entrückung von al‐Hakim ist auch Hamza verschwunden. Der Wesir Baha ad‐Din (Licht des Glaubens) hat dann die Führung der dru‐ © Köck Unter al‐Hakim (996 ‐ 1021) gab es ab 1017 erste Sendschreiben von al‐Kirmani, einem Prediger aus Kairo. Er sah sich als Da´i (Missionar) und wies sei‐ nen Kollegen al‐Ahram wegen seiner unorthodoxen Lehren zurecht. Al‐Ahram stammte aus Zentralasien und behauptete, die islamische Offenbarung sei pu‐ 47 zu den Anfängen der Bewegung, wo ja Drusen durch Missionierung für ihre Gemeinschaft geworben ha‐ ben. Druse kann man heute nur durch Geburt wer‐ den, denn nur Gott kann entscheiden, wer Druse wird. Man glaubt auch, dass Gott die Menschen auf die verschiedenen Religionen verteilt. Daher wer‐ den alle anderen Religionen von den Drusen akzep‐ tiert. Das wichtigste Ziel der Gläubigen ist jedoch die Reinigung der eigenen Seele um eine höhere Daseinsebene zu erreichen. Die Seele eines Ver‐ storbenen wandert nach dem Tod sofort in einen anderen neugeborenen Menschen. © Köck Wo leben heute Drusen? sischen Gemeinden übernommen. Der Nachfolger von al‐Hakim, Az‐Zahir hat 1034 die weitere Ver‐ breitung der Lehre verboten, worauf auch Baha ad‐ Din offiziell die Werbung einstellte. Es gibt von ihm aber noch etwa 1043 Sendschreiben. Am stärksten konzentriert sind sie im Libanon, wo sie noch heute nicht unerheblichen Einfluss auf die Politik im Land haben. Das Zentrum der Drusen liegt im Chouf‐Gebirge an der Grenze zu Syrien. Dort befindet sich auch das Bayt ad‐Din (Haus der Religion). Ende des 17. Jahrhunderts gab es sogar kurzfristig ein Drusenemirat welches die Familie Ma´n anführte und zeitweise eine Allianz mit dort lebenden Christen. Das Bayt ad‐Din wird steht heute unter dem Schutz von Walid Djumblat (geb. 1949). Er ist Parteiführer der sozialen Fortschrittspartei im Libanon (gehört zur sozialistischen Internationale) und ein erbitter‐ ter Feind Israels. Im Libanon dürften etwa 280.000 Drusen leben. Die Lehre der Drusen. Die in den Jahren 1017 ‐ 1020 entwickelte Lehre ist eine Mischung von schiitischen Ideologien und neu‐ platonischem Gedankengut, im Grund genommen aber eine extrem schiitische Sekte mit pantheisti‐ schem Einschlag, mit Verehrung des entrückten Fa‐ timidenherrschers al‐Hakim. Der Schöpfergott hat sich beim Sündenfall zurückgezogen und sich in den Fatimiden reinkarniert. Durch die drusische Religion sind alle anderen Religionen überflüssig bzw. gegen‐ standslos geworden. Sie glauben auch an parallele Welten. Da al‐Hakim bei einem nächtlichen Ausritt verschwunden ist, folgt für die Drusen, dass sich Gott erneut für die Gläubigen verhüllt hat. Grund‐ dogma der Gemeinschaft ist der Glaube an die Gött‐ lichkeit von al‐Hakim und an göttliche Prinzipien wie Weltseele und Weltvernunft. Ihre Ethik betont be‐ sonders Wahrheitsliebe und gegenseitigen Schutz. Die religiöse Praxis der Drusen teilt die Gläubigen in zwei Gruppen ein. Angeführt von den „Verständi‐ gen“ oder „Eingeweihten“ (uğğal sing. aqil) die sich jeweils am Donnertag in eigenen entlegenen Klausen (holwe) treffen um die heiligen Schriften zu studie‐ ren. Erkennbar sind sie an ihren weißen Kleidern und roten Turbanen. Die „Eingeweihten“ bzw. „Verstän‐ digen“ vererben in männlicher Linie ihre Funktion in den drusischen Gemeinden. Die ganz normalen Mitglieder der Drusen, die nicht zu den Uğğal gehören, werden Djuhhal genannt. Die Laien haben keinen Anteil an religiösem Wissen und auch keine kultischen Verpflichtungen. Sie können aber nach einem Gelübde sowie durch Verzicht auf Alkohol und Schweinefleisch in den höheren Orden aufgenommen werden. Da ja an Seelenwanderung geglaubt wird, wird die Aufnahme in den Kreis der „Eingeweihten“ nur sehr restriktiv gehandhabt. Ich würde sagen, die geeigneten und disponiblen Seelen sind mehr oder weniger rationiert. Eine größere Zahl, nämlich etwa 350.000, leben in Syrien in der Region Hawran/Ğabal ad‐Duruz mit dem Hauptort as‐Suwayda. Von 1925 ‐ 1927 gab es sogar einen autonomen drusischen Teilstaat in Syri‐ en. Was die Familie Djumblat für die libanesischen Drusen, ist die Familie al‐Atras für die syrischen Drusen. Ein Teil der Familie wanderte 1925 nach Ägypten aus und ging von dort in den Libanon, wo er noch heute führende Posten in der Justizverwal‐ tung hat. Die drittgrößte drusische Gruppe lebt heute in Is‐ rael. Etwa 110.000 siedeln entlang der Mittelmeer‐ küste (Raum Haifa, dort ist auch das Baha´i‐Zentrum) und im Karmel‐Gebirge. Die Dru‐ sen in Israel definieren sich als Araber, sehen sich aber nicht als Muslime und verrichten bei der is‐ raelischen Armee den Militärdienst. Daneben gibt es noch kleinere Gruppen in Jordanien, auf den Golan‐Höhen und in den USA. Im islamischen Umfeld werden die Drusen als nich‐ tislamische Religion bezeichnet, obwohl sie auch den Koran, jedoch eigenständig interpretiert, aner‐ kennen. Grundsätzlich ist ein Übertritt zum Drusentum und die Missionierung heute nicht erlaubt ‐ im Gegensatz 48 © Köck RÄTSEL WER WAS WANN WO 2 Sieglinde Fürst Diesmal waren die Rätsel anscheinend nicht allzu schwierig, Isabelle und Konstanze ha‐ ben alle richtig erraten. Meine herzliche Gratulation! Die richtigen Antworten: 1. Das Stück, das die Fortsetzung von „Romeo und Julia“ bildet, ist „Es war die Lerche“ von Ephraim Kishon. Die Tochter heißt Lucretia. Romeo ist in seine Wärmeflasche verliebt, die er Lisa nennt. William Shakespeare gibt bei seinem Auftritt an, ein anderer Mann namens William Shakespeare (angeblich zu der Zeit ein sehr häufiger Name!) habe alle Stücke geschrieben. 2. Die besuchte Gemeinde im Burgenland ist natürlich Bernstein. Denn hier wird nicht Bernstein, sondern Edelserpentin verarbeitet. Die Handwerker, die Bernstein im Mittelalter verarbeiteten, nannte man Paternoster‐Macher (aus Bernstein wurden damals hauptsächlich Rosenkränze erzeugt). Auf altgriechisch hieß Bernstein Elektron, die wichtige Erfindung ist natürlich die Elektrizität. © Fürst © Fürst Bild 1 (Ketten Edelserpentin und Bernstein oder Frösche) 3. Bei dem Ensemble handelt es sich um die Musikgruppe Franui‐Musicbanda, die aus Osttirol stammt. Bei den Salzburger Festspielen brachten sie Mahler‐Lieder und Volkslieder von Brahms sowie das Stück „Meine Bienen. Eine Schneise“ von Klaus Händl. Ich sah in Wien die Shakespeare‐Sonette „Fools of Love“. 4. Bei der Kirche am Südrand von Wien handelt es sich um die Altmannsdorfer Kirche zum Heiligen Oswald im 12. Bezirk auf dem Khleslplatz. Der Gutsherr Johann Baptist Hoffmann erhielt als Gegenleistung für die Bezahlung des Kirchenneubaus das Gasthaus nebenan sowie eine Empore für seine Familie in der Kirche. Das Glasfenster wurde von Leopold Kupelwieser geschaffen. Die Statue des Heiligen Augustinus vor der Kirche stammt von den Augustiner‐Mönchen, die die Pfarre lange Jahre betreuten. Die Statue war beim Bau der Rochuskirche übriggeblieben. Bild 2 Kirche Altmannsdorf © Fürst 49 Die Lösertabelle: Isabelle Weinberger Konstanze Kobel‐Höller Maja Balik Gesamt R 1/1 R 1/2 R 1/3 3 3 15 3 3 3 3 ‐ 15 3 3 R 1/4 3 3 ‐ Wie Ihr seht, ist alles alles noch drinnen. Jeder kann noch mitmachen und auch gewinnen. Die neuen Aufgaben: 1. Beim Charming wird uns eine Geschichtenerzählerin mit Stories über die Burg Aggstein und die Wachau unterhalten. Aber auch in Wien gibt es Geschichtenerzähler. Einen habe ich erst unlängst besucht, er erzählt heitere und witzige Geschichten über seine Heimat, den Orient. Wie nennt er sich? Und wie heißt sein Theater? Als Gastgeschenk erhielt diesmal jeder Gast eine kleine bunte Feder. Was soll diese symbolisieren? Bild 3: 2 Federn © Fürst 2. Beim Adventbummel in einer Stadt im benachbarten Ausland sah ich diese Figur. Wozu dient sie? In welcher Stadt, die für ihre vielen Bronzefiguren bekannt ist, war ich? Welche anderen dieser Figuren kennst Du? (mindestens 2!) Bild 4: Bronzestatue © Fürst 3. Es heißt zwar falsch „Venedig sehen und dann sterben“, aber welcher Schriftsteller starb vor mehr als 100 Jahren unmittelbar nach seinem Besuch in Wien an den Folgen einer Verkühlung, die er sich hier zugezogen hatte? In welcher deutschen Stadt lebte er? Wie hieß der Vortrag, den er hier gehalten hatte? 4. Natürlich besuchte ich auch wieder eine Wiener Kirche am Südrand von Wien, diemal eine moderne. Es war die einzige Kirche des gefragten Baumeisters. Das Bild des Namenspatrons der Kirche wurde vom Sohn eines berühmten Wiener Malers gemalt. Welche Form hat die Kirche? 50 ENIGMA 29 (2013/1) Christian Rieseneder lutsch!“). Nur „Stanze stanze“ und „Mag mag“ kann ich durchgehen lassen (es gibt etwa eine kanadi‐ sche Komödiantin namens Mag Ruffman). Bruno Wastian fand mein motivierendes Beispiel „Albert albert“ ebenso wie „Kurt kurt“, „Malte malte“ und „Traute traute“. Fünf weitere Lösungen mit glei‐ cher Aussprache, aber verschiedener Schreibweise wie „Ruth ruht“ kann ich nicht gelten lassen, weil das unfair gegenüber den anderen Teilnehmern wä‐ re. Helmuth Singers Vorschlag „Herzog herzog“ funktioniert leider nicht. Am meisten fand Sieglinde Fürst, neben drei schon erwähnten „Hebe hebe“, „Belle belle“, „Lenke lenke“, „Lasse lasse“ und „Will will“. Einige andere fielen als Nur‐Imperative heraus. Dies sind dann zwei gültige Lösungen von Richard, vier von Bruno und acht von Sieglinde, zu‐ fällig alles Potenzen von zwei. Der Punkteschlüssel ist demnach 1:2:3, also 20 Punkte für Wernig, 40 für Wastian und 60 für Fürst. Vorweg das Organisatorische Mich erreichte schon von mehr als einer Person die Bitte, das Bewertungssystem so zu ändern, dass auch Neulinge die Chance haben, aufzuschließen. Dem komme ich hiermit nach – ab sofort wird die Wertung über ein Kalenderjahr geführt mit einem Jahressie‐ ger, wie wir es von GRIPS gewohnt sind. Die ewige Liste ist daher voraussichtlich hier zum letzten Mal zu sehen. Damit kommen wir zur Einleitung für das aktuelle Rätsel. Sehr häufig treten Begriffe als Paare, fest‐ stehende Zwillingsformeln auf: „Hab und Gut“, „Dick und Doof“, „Tod und Teufel“, „rank und schlank“. Auch Drillingsformeln gibt es noch in recht großer Zahl, etwa „heimlich, still und leise“ oder „Wein, Weib und Gesang“. Und hier knüpfe ich an ein früheres Rätsel an, in dem die drei grammatika‐ lischen Geschlechter im Deutschen zu suchen waren. Aufgabe: Man finde deutsche Drillingsformeln von Hauptwörtern, in denen jedes Geschlecht einmal vertreten ist. Es gibt wohl Grenzfälle, was als fest stehende „For‐ mel“ aufzufassen ist und was nicht (Tisch, Bett und Lampe ließe ich nicht gelten). Es müssen tatsächlich im Deutschen verwendete Hauptwörter mit eindeu‐ tigem Geschlecht sein (Zeter und Mordio wären un‐ geeignet). Singular/Plural ist egal, solange alle Geschlechter vorkommen und das Plural „die“ nicht unberechtigt als weiblich interpretiert wird. Über‐ setzungen anderssprachiger Drillingsformeln sind zu‐ lässig, wenn hierzulande ausreichend bekannt. Einzelfallentscheidungen bleiben in jedem Falle vor‐ behalten. DER DIE DAS Es werden 120 Punkte vergeben, die auf alle Einsen‐ der korrekter Lösungen aufgeteilt werden, und zwar erhält man mit jeder Verdoppelung der richtigen Lö‐ sungen (1,2,4,8 …) mehr Punkte. Lösungen bitte ein‐ senden bis 27. März 2013 an [email protected]. Lösungen von Enigma 27 und 28: Zum Rätsel mit den Namens‐Sätzen schickte mir als erster Richard B. Wernig zahlreiche Lösungsvorschlä‐ ge ein, leider davon die meisten nicht regelkonform, da Aufforderungssätze und/oder allzu kreative Spitznamen verwendend (z.B. „Lutsch [Ludwig] © Studeny 51 Zum Muttersprachenrätsel wurde nur eine einzige Lösung von Helmuth eingeschickt, nämlich der spa‐ nische König und römisch‐deutsche Kaiser Karl V., Sohn von Johanna der Wahnsinnigen. Diese Lösung erfüllt fast alle Kriterien, allein es scheint mir schwer zu klären, ob Spanisch als seine Hauptspra‐ che wahrgenommen wird – er sprach es den Quellen zufolge nie auf demselben Niveau wie Französisch und Flämisch. Da er aber vor allem ob der spani‐ schen Conquista in Erinnerung ist (durch das ihm in den Mund gelegte „In meinem Reich geht die Sonne nicht unter“), schiene es mir allzu kleinlich, hierfür einen Punkteabzug zu verhängen und gratuliere zu 120 Punkten. Und hier nochmal die letzte ewige Liste (ohne heutige Punkte): Name Singer Fürst Wastian Wernig 826 Fürst 538 Scheibenpflug Pichler Brandstetter Hüwe Kemptner Gutleb Volko Ruplitsch Stenek Damit haben wir den ersten Punktestand 2013: Name Singer Kontaktlinzen Motivation für das Rätsel war die spanische Sängerin Jeanette Dimech, die in den 1970ern mit „Porque te vas“ einen Welthit landete. Sie hatte Spanisch, die Sprache ihrer Mutter, erst im Alter von 12 Jahren gelernt. Ferraz‐Leite Klausner Moser Punkte Urban Brown 120 Schild 60 Wernig 40 Balik Kleinhappl 20 Punkte Lackner Schlick 545 235 122 80 56 45 44 40 33 33 30 30 30 26 24 18 17 15 15 15 12 ZAHLENREIHEN EINMAL ANDERS Günther Grund Angeregt durch den Artikel „Zahlenreihen mit Computern lösen“ von Claus‐Dieter Volko im vorletzten TOPIQ kam mir die Idee, folgende Aufgabenstellung, die kaum mittels Programmierung zu knacken sein dürfte, in die Mensa‐ Runde zu stellen. Immer wieder einmal steht man bei den typischen IQ‐Test‐Aufgaben nicht vor der meist bewäl‐ tigbaren Schwierigkeit, eine Lösung zu finden, sondern vor der viel weniger trivialen Herausforderung, zu erra‐ ten, welche der möglichen Lösungen vom Testentwickler als die „einzig“ richtige vorgesehen ist. In diesem Sinn geht es bei der folgenden Aufgabenstellung nicht darum, die eine richtige Fortsetzung der Zahlenreihe zu finden, sondern möglichst viele verschiedene, die aber selbstverständlich allesamt logisch begründbar sein müssen. Die Zahlenreihe würde lauten: 1, 3, 6, 11, ?, ?, ?, ? Einsendungen mit Euren Vorschlägen (samt Begründung der Fortsetzung) bitte per E‐Mail an mich. Meine persön‐ liche Zielsetzung wäre es, mindestens zehn verschiedene Varianten zusammen zu bekommen. Belohnungspunkte o.ä. kann ich nicht anbieten, aber eine Veröffentlichung der gesammelten Lösungen und welche kreativen Köpfe jeweils dahinter stehen. Günther Grund, [email protected] 52 MENSA INTERNATIONAL QUO VADIS, MENSA INTERNATIONAL Rudi Challupner MENSA INTERNATIONAL, HEUTE, MORGEN, ÜBERMORGEN Das ist noch nicht alles. Beim IBD gab es insgesamt 15 Präsentationen zu verschiedensten Themen und vier Brainstorming‐Veranstaltungen. Auch diese In‐ formationen finden sich im Protokoll. Es zahlt sich also aus: Anmelden bei Mensa International und das vorhandene Informationspotenzial nutzen! Liebe Mitglieder, das IBD in Dubrovnik ist Vergangenheit und wird allen Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben. Die nächste Gelegenheit für eine sicherlich gleichwertige Veranstaltung ist schon vorbereitet: Das IBD in Calgary in Canada. Mensa ist nicht nur Hirn, sondern auch Kreativität. Daher gibt es in diesem Jahr auch wieder den Men‐ sa‐International‐Fotowettbewerb. Damit wir mitma‐ chen können, brauchen wir zuerst einen nationalen Koordinator! Wer könnte sich vorstellen, diese Auf‐ gabe zu übernehmen? Es wird vom 18. (Anreise) bis 23. Sept. 2013 (Abreise) stattfinden. Dazwischen liegen vier Tage anstrengen‐ de Beratungen und Diskussionen für die Delegierten und für den dann neugewählten internationalen Vor‐ stand. Aber auch vier Tage Genuss und Entspannung für die „normalen“ Mensateilnehmer. Mit Verlänge‐ rungsmöglichkeiten! Kanada ist weit, aber in jeder Hinsicht sehenswert. Was ist zu tun? Ein nationaler Fotowettbewerb ist zu organisieren, die ersten drei Plätze sind qualifiziert für die internationale Kür zum „Mensafotograf 2013“. Die nationale Entscheidung muss vor dem 20. August abgeschlossen sein. Anfragen / Auskünfte: www.ibd2013.com bzw. [email protected]. Die Regeln kurzgefasst: Nur ordentliche Mitglieder können teilnehmen. Jeder Teilnehmer darf höchstens drei Fotos als JPG mit max. 1 MB pro Foto einsenden. Es müssen eigene Fotos sein. Name, Mitgliedsnummer und der Titel des Fotos sind anzugeben. Jeder Teilnehmer ist einverstanden, dass ausge‐ zeichnete Fotos national und international auf Aus‐ stellungen gezeigt und in Publikationen gedruckt werden. Wem das nicht genug Kanada ist: Das Jahrestreffen von Mensa Kanada in diesem Jahr ist extra empfeh‐ lenswert: Es wird in Niagara Falls stattfinden, mit dem Motto „Legends of the Falls“ und jeder Menge an Höhepunkten! Wie zum Beispiel Einstein’s Brain, Native Spirituality, Disappearing Arctic, Geology of Niagara, etc. Wann? 3. bis 5. Mai 2013. Anmeldung / Auskünfte: www.mensacanadaag2013.wildapricot.org. Aber noch einmal zurück zum IBD in Dubrovnik. Das freigegebene Protokoll befindet sich bereits auf der Homepage von Mensa International, im nur für regis‐ trierte Mitglieder zugänglichen Teil (jedes ordentli‐ che Mitglied kann sich registrieren). Dieses Protokoll bietet vielfältige Einblicke, wie Mensa funktioniert und macht klar, dass Mensa eine wirklich internatio‐ nale Organisation ist. Ach ja, das Thema: Gegensätze (im englischen Ori‐ ginal „Opposites“). Auch hier, zum Abschluss, der Hinweis auf das EMAG 2013 in Bratislava (31.7. bis 4.8.). Gerald und Maja sind eingebunden, ein Programmpunkt ist der Be‐ such von Wien. Und besonders für Wiener ist es nur ein größerer Katzensprung nach Bratislava – oder per Donauschifffahrt ein Ruderschlag. Die meisten Ver‐ anstaltungen werden im historischen Parlamentsge‐ bäude stattfinden, die Unterbringung erfolgt in Hotels der Umgebung. Für besonders Kostenbewuss‐ te sind Jugendherbergen und Campingplätze reser‐ viert. Bitte vormerken, eine wunderbare Gelegenheit, Mensa von seiner internationalen Seite kennen zu lernen. Was das Protokoll so interessant macht, sind die ent‐ haltenen Berichte. So kann man sich über jede Mensa informieren, wie hat sie sich entwickelt, wie viele Mitglieder hat sie, wie viele Tests wurden abgehal‐ ten, was waren die größten Erfolge (intern / extern), usw. Weiters gibt es die ausführlichen Berichte der internationalen Funktionäre (nicht nur der Vorstän‐ de, es gibt noch etwa zehn weitere) und Komitees (wir haben deren acht). 53 Herzliche Grüße Euer RUDI MENSA‐WORLD As MIL Director of Administrati‐ on Sylvia Herbert reported last month, the agenda of the 2012 International Board of Directors (IBD) meeting focussed on fi‐ nance, communication and de‐ velopment. Some of the highlights for me were as fol‐ lows. Finance The current adverse financial climate has had an effect on many Mensa groups. MIL has been no ex‐ ception here, seeing increased costs and a reducti‐ on in its reserves last year so, not unexpectedly, questions over finance featured strongly in the IBD discussions. I have been pleased to see an increa‐ sing level of detailed information made available to IBD members, both before and during the IBD mee‐ ting, making it easier to see the impact of e.g. dif‐ ferent approaches to multi‐year membership on MIL’s financial reserves. Differing views on the way we should address the challenges of the current climate led to vigorous debate on what to set the component (the percentage of subscriptions that national Mensas give to support Mensa Internatio‐ nal) to, with the eventual decision being 6 %, an in‐ crease of 2 % on the previous year. A balance has to be struck between increased fun‐ ding for MIL, to enable it to grow and develop the services offered at an international level, and the retention of funds within national Mensa groups, many of whom are having to curb their expendi‐ ture, for use in supporting local growth and deve‐ lopment. Development Much of the benefit of these meetings comes from the opportunities they provide to meet members from some 30 national Mensa groups, exchanging ideas and experiences and seeing the different per‐ spectives from a broad range of cultures. We were encouraged by an array of great initiatives by different national groups, for instance, the “logi‐ cal Olympic Games” for schools organised by Mensa Czech Republic ‐ which attracted 32,000 partici‐ pants, with a final round held in Prague Castle in November. We heard of the success of the Asian Mensa gathering (AMAG) hosted by Mensa Indonesia and are looking forward to next year’s AMAG in Sin‐ gapore, and also of the ongoing development of LEAP (MIL’s Leadership Exchange & Ambassador Pro‐ gramme), details of which can be found on www.AnimusM.com. Mensa Germany reported results from an external survey they had carried out to find out what the ge‐ neral public thought on a number of IQ related to‐ pics, conducted by a leading market research firm but using market research professional volunteers from within Mensa Germany itself. American Mensa detailed its survey canvassing opinions from both current and past members as well as from people who had qualified and chosen not to join. Over 11,000 responses were received within a week and will be used to inform future recruitment and rene‐ wal efforts. Perhaps unsurprising is the finding that the satisfaction and value derived by members is di‐ rectly related to their level of participation. Mensa India described their tribal Mensa nurturing programme, aimed at identifying and nurturing gif‐ tedness in rural areas of the country, and designed to help children, who might not otherwise benefit from education, to maximise their potential. Over 500 children have been assisted through this educa‐ tion programme, organised by Mensa India and fun‐ ded by contributions from several companies and organisations. We learnt of some of the success sto‐ ries from this programme, with examples of youngs‐ ters getting access to opportunities they could otherwise only have dreamed of. British Mensa presented details of both their suc‐ cessful ‘Shadow Board’ initiative (designed to deve‐ lop the involvement and leadership skills of its younger members), and GTVoice – a national net‐ work for the support and nurture of gifted and ta‐ lented young people ‐ that they helped found (see www.gtvoice.org.uk for details). Communication This covered a broad spectrum including communi‐ cation within IBD, between national Mensa groups, and among the individual members of Mensa. I am particularly interested in one initiative set in train at the IBD: the institution of an ICT task force. The intention is to gather all online or virtual com‐ munication under one group of volunteers who have the expertise, desire, and experience to maintain the current web presence while seeking more crea‐ tive and innovative ways to provide additional ser‐ vices to national Mensas and their members, working on prioritised goals. There is always an interesting trade‐off for an or‐ ganisation such as Mensa between outsourcing to develop and maintain (24/7) key elements of infra‐ structure, such as the MIL website, and pulling in skilled volunteers to do so. Both approaches have strong pros and cons. I will be following with great fascination how the ICT task force works out, and whether it changes our current balance between external suppliers and internal volunteers. And finally, last but by no means least, thanks to the volunteers in Mensa Croatia for an excellently organised, smooth‐running, and very friendly IBD meeting. Well done. Chris Leek Proxy for British Chairman 54 PROPOSED CONSTITUTIONAL AMENDMENTS Director of Smaller National Mensas, a statement that when there is only one valid nomination, that person be considered elected and no voting take place, will be included; b) that the members of the Executive Committee (ExComm) be ineligible to vote on the position of Director Smaller National Mensas (DSNM) ‐ that only the chairs of the national Mensas represented by the DSNM will be eligible to vote; c) that the number of petition signatures for candidacy of one of the four offices mentioned above be reduced from 200 to 100; d) that a consistent and unambiguous use of the terms national Mensa and Full National Mensa be implemented; e) that the members of a Provisional National Mensa (PNM) are recognised as members of that PNM only and no longer also Direct International Members (DIMs). That change will clarify the position of these members and will clarify the governance structure of the PNMs; f) that the terms “Constitution” and “national constitution” be used consistently through all the governing documents and no longer use a mix of terms (among others, “bylaws”), and, g) that a candidate can only run for one post in the International elections. This year is an election year. As advertised in the November IJ and on the Mensa website (www.mensa.org), all members worldwide have the opportunity to vote on the candidates for Chair, Treasurer, Director of Development and Director of Administration. On the ballot there will also be a set of proposed Constitutional amendments, all of a housekeeping nature. Three of these amendments would have be‐ en proposed with the 2011 elections, but since all candidates were unchallenged, no elections were held and the International Board of Directors (IBD) decided to postpone the then proposed Constitutio‐ nal amendments to 2013, thereby saving a conside‐ rable amount of money. The proposed are: Constitutional All members worldwide will be given the opportu‐ nity to express their views on these proposals and can already do so on the forum on the website of Mensa International (www.mensa.org/forum). All proposed amendments, including an explanatory section and a pro and con statement, will be inclu‐ ded with the election material. amendments Willem Bouwens, Chairman a) In article X.B., which concerns the election of the FROM THE CHAIRMAN OF MENSA INTERNA‐ TIONAL A TRULY GLOBAL ORGANISATION … … GETTING A PICTURE OF THIS WORLDWIDE GROUP, OF WHICH YOU ARE A PART There are two wonderful documents available. The Agenda and the Minutes of the IBD meeting are available on the website of Mensa International (www.mensa.org) in the member‐only sections, under the MIL Governance tab. The Agenda of the IBD meeting and the Minutes of the meeting are a Do you want to know how global Mensa is? What is going on in other countries? What Mensa Internatio‐ nal is doing? What happens at a four‐day Internatio‐ nal Board of Directors (IBD) meeting where people from 33 countries speaking 20 different languages come together to discuss Mensa business? 55 rich source of information and give an excellent picture of the global operations of Mensa. When you read these documents, you will have a good understanding of what is going in Global Mensa. In the appendices of the IBD Agenda you find the country reports of all national Mensas, including main developments and progress per country, their sucesses – for their members, for their volunteers and for public relations – and other information pertinent to each country. What will happen in 2013? In 2013 we will experience a further increase of in‐ teraction between the individual members. There will be the 6th European Mensas Annual Ga‐ thering (EMAG) in Bratislava, Slovakia and the third Asian Mensas Annula Gathering (AMAG) in Singapo‐ re. This is in line with the globalization trend of Mensa. I labelled this once „the high‐speed Mensas are coming!“ Also included in the appendices of the IBD agenda are the committee and appointee reports: • the report of each individual ExComm member and of ExComm as a committee; • the report of the Executive Director; • the report of the Honorary President; • the report of the Mensa Foundation (MERF); • the report of each individual IBD Committee, and, • the report of each individual Appointee. For the generation that grew up with the internet and are 24/7 online, there will be permanent com‐ munication through the social media. One of the successes is the initiative to create the public web‐ site www.Animusm.com where a large number of Mensa‐related videos (including those originating from the LEAP program) are available. Included in the Minutes of the IBD meeting are: • a summary of all fifteen presentations given at the IBD meeting; • a summary of the four brainstorming and discussion items; • the names of the people appointed to a committee and the appointees (three motions); • a summary of the debate that took place for each motion (a consent agenda with fifteen motions and 25 other motions), and, • a few housekeeping topics such as members per country, IBD voting rights, etc. In the September issue of the IJ, Björn Liljeqvist explained why growth rate we've had during the last couple of years: in July 2012 we had over 117,000 members. We expect to reach the mile‐ stone of 120,000 members in July. A new all‐time high! Willem Bouwens, Chairman MIL POSITIONS/COMMITTEES OPEN FOR APPOINTMENT The application form is available on the Offi‐ cers/Appointees page of the member‐only section of the MIL website at https://www.mensa.org (you must be logged on). Job descriptions for each posi‐ tion are linked to each role/committee. Alterna‐ tively, you may obtain the application form and/or job descriptions from the Mensa International Offi‐ ce by emailing [email protected] or by post to the address given on page 08. Applications for the above posts, must be received by June 20, 2013 and must be sent to the Interna‐ tional Office ([email protected]) and the Director of Administration (admin‐mil@men‐ sa.org). Those who apply, whether appointed or not, will have their interest noted for future refe‐ rence as there may be other ways in which they con help Mensa International If you are interested in serving Mensa International in an appointed position, now is your opportunity to apply. These positions are open to all members worldwide. All are for terms of two years (unless otherwise stated), the term commencing after the IBD meeting in Canada in September 2013. The following International positions/committees are due to be appointed in 2013: • Constitutional Review Officer • Awards Committee member (the MIL chairman and past chairman are automatically included) • Licensing Advisory Committee – members and chair • ICT Task Force – members and chair Members currently serving in a position or committee due to expire in September are requested to reapply if they wish to continue to serve in that role. Sylvia Herbert Director of Administration 56 MENSA INTERNATIONAL PHOTOGRAPHER OF THE YEAR 2013 The art of photography is an area where Mensans from over fifty countries with different languages, customs and traditions can converge with a single, visual language! Use your creativity, skills, and technical expertise to pro‐ duce your entry in this year’s Photocup competition. The theme for 2013 is Opposites. If your Mensa chapter is holding a national competition to select entries for the International phase, a set of the rules and closing dates will be available from your national office or board. Direct International Members and members from countries not holding national contests are eligible to enter the International competition directly. The Mensa International Photographer of the Year 2013 could be you! DID YOU KNOW …?? • You can follow Mensa International on Twitter: @MensaInternatl • The International Board of Directors (IBD) meets face to face once a year somewhere in the world. Mensa International's Executive Committee (ExComm) meets 'virtually' every month. • You can tell if you are logged into the Mensa International member area at www.mensa.org when the banner changes from grey to blue. International Board of Directors Meeting Calgary, Canada September 19 – 22, 2013 www.ibd2013.com Enquiries: [email protected] Officer directory Chair: Mr Willem Bouwens Trompenburgstraat 6‐G, 1079 TX Amsterdam The Netherlands chairman‐mil@men‐ sa.org Tel: +31 (0)20 661 2718 Director Admin: Ms Sylvia Herbert 16 Farley St, St John's, Worcester, Worcestershire WR2 6JD England admin‐[email protected] Tel: +44(0)1905 422231 Director Development: Ms Bibiana Balanyi Mensa HungarIQa, H‐1426 Budapest 72, Postafiok 99 Hungary deve‐ lopment‐[email protected] Tel: +36 209 135175 Treasurer: Cyndi Kuyper 2606 Henderson St, West Lafayette, IN 47906‐1537 Tel: +1 765 463 1393 Cell Phone: +1 765 714 2272 treasurer‐[email protected] Dir. Smaller National Mensas: Mr Björn Liljeqvist Knektvägen 1, 196 30 Kungsängen, Sweden +46 (0) 730 394199 skype: bjorn.liljeqvist dsnm‐[email protected] Hon. President: Dr Abbie Salny 407 Breckenridge, Wayne NJ 07470 USA Tel: +1 973 305 0055 SIGHTCoordinator: Mr Steve Mai, [email protected] Int. SIG Coordinator: Ms Barbara Kryvko, [email protected] Ombudsman: Mr Martyn Davies [email protected] Executive Director: Mr Michael Feenan, Slate Barn, Church Lane, Caythorpe, Lincolnshire NG32 3EL, UK Tel/Fax +44(0)1400272 675 [email protected] Editorial Staff Editor: Ms Kate Nacard 407/23 Corunna Rd, Stanmore 2048 Australia [email protected] Tel: +61 2 9516 1024 Science: Mr John Blinke, [email protected] Books: Mr Tom Elliott, [email protected] Feature Articles: Mr Thomas Hally, tjh@thomas‐hally.com www.mensa.org 57 TERMINE TERMINE MENSA ÖSTERREICH FEBRUAR 2013 16.02.2013 Aufnahmetest 10:00 ‐ 09.03.2013 Aufnahmetest Vienna City Marathon 2013 ‐ 12:00 Wien Ort: WU Wien / SR A212 UZA 4 2. Stock 12:00 Wien 13.03.2013 18:30 ‐ 23:00 Oberösterreich Mensa Stammtisch Ort: WU Wien / SR A212 UZA 4 2. Stock 17.02.2013 09:30 ‐ 10:30 10:00 Ort: Golden Pub, Jahnstr. 9, 4040 Linz Anmeldung: erwünscht unter [email protected] Wien WaghalSIG Ort: UNO City Wagramer Straße 5, 1400 Wien, Austria Info: [email protected]. 13.03.2013 18:30 ‐ 22:00 Wien TarockSIG in Pizzeria QF Ort: Pizzeria QF, Markhofgasse 4 (U3 Schlachthausgasse) Beschreibung: Wir treffen uns für ein paar gemütliche "Radln" Königrufen‐Tarock. Neulinge sind herzlich willkommen, eine bessere Einschulung ist gratis nicht zu erhalten. :) Anmeldung: erbeten unter [email protected] 18.02.2013 17:30 ‐ 20:00 Wien SIGnema: Stirb langsam V Ort: UCI Kinowelt (Millennium City, Handelskai) Anmeldung: bis zum 27.02. unter [email protected] Auch Nichtmensaner sind willkommen. 18.02.2013 19:00 ‐ 21:30 Wien Spieleabend Ort: Pizzeria QF, Markhofgasse 4, 1030 Wien Beschreibung: Vierteljährlicher Stammtisch mit lockerem Zusammentreffen an Stehtischen, gute Küche 14.03.2013 19:00 Mensa Stammtisch Ort: Eschenlaube Graz ‐ 16.03.2013 ‐ 22:00 Steiermark Anmeldung: erforderlich [email protected] oder 0660 46 37 681 20.02.2013 18:30 ‐ 22:00 Wien TarockSIG in Pizzeria QF Ort: Pizzeria QF, Markhofgasse 4 (U3 Schlachthausgasse) Beschreibung: Wir treffen uns für ein paar gemütliche "Radln" Königrufen‐Tarock. Neulinge sind herzlich willkommen, eine bessere Einschulung ist gratis nicht zu erhalten. :) Anmeldung: erbeten unter [email protected] Aufnahmetest 10:00 12:00 Ort: wird noch bekanntgegeben 18.03.2013 Spieleabend 19:00 ‐ unter Salzburg 21:30 Wien Ort: Pizzeria QF, Markhofgasse 4, 1030 Wien Beschreibung: Der Spieleabend findet einmal pro Monat statt. Auch dieses Treffen ist sehr gut für neue Mitglieder geeignet, zum gegenseitigen Kennenlernen. 23.02.2013 15:00 ‐ 18:00 Wien Mensa‐Café Ort: Stadtparkbräu Am Heumarkt 5, 1030 Wien MÄRZ 2013 20.03.2013 Stammtisch 01.03.2013 19:00 Tirol Stammtisch 19:00 ‐ 21:30 Rosenheim Ort: RIZZ (http://www.rizz‐rosenheim.de), Weinstraße 12, 83022 Rosenheim Beschreibung: Vierteljählicher Stammtisch mit lockerem Zusammentreffen, gute Küche Ort: Gasthof Bogner, Walpurga‐Schindl‐Straße 21, 6067 Absam 04.03.2013 19:30 ‐ 22:00 Wien Vortragsabend 23.03.2013 13:30 Fossilienwelt Ort: Pizzeria QF, Markhofgasse 4 (U3 Schlachthausgasse) Beschreibung: Thema: LHC – die größte Maschine der Welt Niederösterreich Ort: Fossilienwelt Weinviertel, Austernplatz 1, 2100 Stetten, 02262 62409 Beschreibung: Treffpunkt Kassenraum der Fossilienwelt 13:15 Uhr, Eintritt € 8,50/Erw., Familenkarte € 17,‐ (Führung inkl.) Anmeldung: erbeten unter [email protected] oder Tel. 02772/54654 06.03.2013 19:00 ‐ 20:00 Salzburg Stammtisch ‐ Gasteinertal Ort: Bad Hofgastein Anmeldung & Info: unter [email protected] 58 APRIL 14.04.2013 09:00 ‐ 12:00 03.04.2013 19:00 ‐ Stammtisch ‐ Gasteinertal 20:00 Salzburg Ort: Bad Hofgastein Anmeldung & Info: unter [email protected] 09.04.2013 18:30 ‐ 23:00 Oberösterreich Mensa Stammtisch Ort: Golden Pub, Jahnstr. 9, 4040 Linz Anmeldung: erwünscht unter [email protected] 10.04.2013 18:30 ‐ 22:00 Wien TarockSIG in Pizzeria QF Ort: Pizzeria QF, Markhofgasse 4 (U3 Schlachthausgasse) Beschreibung: Wir treffen uns für ein paar gemütliche "Radln" Königrufen‐Tarock. Neulinge sind herzlich willkommen, eine bessere Einschulung ist gratis nicht zu erhalten. :) Anmeldung: erbeten unter [email protected] 13.04.2013 Aufnahmetest 10:00 ‐ 12:00 Vienna City Marathon 2013 Ort: UNO City Wagramer Straße 5, 1400 Wien, Austria Beschreibung: Leider gibt es keine Startplätze mehr. Trotzdem möchte ich die Veranstaltung in den Kalender aufnehmen und die WaghalSIG über die Marathondistanz ehrenvoll vertreten :‐) Vielleicht schaffen wir es ja, nächstes Jahr eine Staffel zu organisieren! :‐) Wer gerne mitlaufen möchte, bitte melden unter [email protected]. 14.04.2013 19:00 ‐ 22:00 Steiermark Mensa Stammtisch Ort: Eschenlaube Graz Anmeldung: erforderlich unter [email protected] oder 0660 46 37 681 Die meisten Termine wurden dem offiziellen Termin‐ kalender entnommen. Details und Änderungen s. http://www.balik.at/MENSA/mensa‐oesterreich.html Wien Ort: WU Wien / SR A212 UZA 4 2. Stock TERMINE MENSA INTERNATIONAL 03.05.2013 ‐ 05.05.2013 Mensa Canada Annual Gathering at Niagara Falls Registrierung und Information: mensacanadaag2013.wildapricot.org 18.09.2013 ‐ 23,09,2013 IBD Meeting in Calgary, Canada Infos: www.ibd2013.com bzw. [email protected] DANKSAGUNG! Lob an alle, die mitgeholfen haben, diese Ausgabe zustande zu bringen! Vielen Vielen Vielen Vielen Dank Dank Dank Dank an an an an Wien WaghalSIG den Vorstand für seine Unterstützung! die Autoren für die wunderbaren Artikel und Beiträge! das Lektorat und das Redaktionsteam für seine tatkräftige Unterstützung! die vielen lieben Helferlein im Hintergrund! Auf eine weitere gute Zusammenarbeit freut sich Iris Studeny 59 DVR: 0121916 Empfänger: Österreichische Post AG Info.Mail Entgelt bezahlt Bei geänderter oder unvollständiger Adresse bitte nicht nachsenden, sondern mit neuer Adresse zurück an / retour to MENSA ÖSTERREICH Postfach 502 1011 Wien