Klartext vom Papst Unsere Ordensleute Gequältes Land

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Klartext vom Papst Unsere Ordensleute Gequältes Land
www.kirchenzeitung-koeln.de | Einzelpreis: 1,85 €
27. November 2015 | 48
Klartext vom Papst
Unsere Ordensleute
Gequältes Land
Kommentar
S. 3
Umfrage
S. 4
Interview
S. 50
INHALT / KIRCHE UND WELT
IN DIESER WOCHE
vom 27. 11. bis 3. 12. 2015
Das Evangelium in den
Alltag übersetzen
Am 4. Dezember vor 150 Jahren starb
Gesellenvater Adolph Kolping
Seite 10
Starkes Zeichen bei Diakonenweihe���������������� Seite 8
Die zweifache Ankunft Jesu Christi������������������ Seite 14
Impressum������������������������������������������������������� Seite 17
Regionale Berichte������������������������������������������ Seite 33
Woher der Namenstag kommt�������������������������� Seite 51
Leserzuschriften: Engelbegegnungen������������ Seite 53
Wir werden Euch immer lieben
„Bodyguard“ bringt Köln zurück auf die
Landkarte der Musical-Metropolen
Seite 19
Titelbild: Mit dem Entzünden der
ersten Kerze am Adventskranz
beginnt die Vorbereitungszeit auf
das Weihnachtsfest sowie ein neues
Kirchenjahr. (Foto: Boecker)
2 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Offen über alles gesprochen
Kardinal Marx zieht positive Bilanz des Ad-Limina-Besuchs
VATIKANSTADT. Eine weitgehend positive Bilanz des Ad-Limina-Besuchs der deutschen Bischöfe im Vatikan hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, gezogen. Die Gespräche
seien auf „Augenhöhe“ geführt worden, „vor
allem das Treffen mit dem Papst haben wir
so empfunden“, sagte Marx am Sonntag. Es
sei für viele Bischöfe etwas Außergewöhnliches gewesen, mit dem Papst in einer Runde zu sitzen und „offen über alles sprechen
zu können“. In einigen vatikanischen Behörden habe man über Einzelthemen jedoch
auch „durchaus kontrovers diskutiert“, so der
Münchener Erzbischof.
Zu kritischen Äußerungen in der Ansprache des Papstes über den Zustand der katholischen Kirche in Deutschland (➔ siehe Seite 3) sagte Marx: „Ich empfinde es als Aufgabe des Papstes, auf grundsätzliche, auch kritische Punkte hinzuweisen. Warum sollten wir
zusammenkommen, wenn wir uns nur gegenseitig loben und friedlich zusammensitzen.“
Die Bischöfe und Weihbischöfe der 27
deutschen Bistümer waren letzte Woche von
Montag bis Freitag zum sogenannten AdLimina-Besuch in Rom. Das Kirchenrecht
schreibt vor, dass die Bischöfe dem Papst
regelmäßig über die Situation ihrer OrtskirKNA
chen berichten.
Dank für ein „unverdientes Geschenk“
An deutsch-polnischen Versöhnungs-Briefwechsel erinnert
TSCHENSTOCHAU. Mit einer Messe und
einem Festakt haben deutsche und polnische
Bischöfe am Sonntagabend im polnischen
Tschenstochau (Czestochowa) den 50. Jahrestag des Versöhnungs-Briefwechsels begangen.
Die „großen Worte“ der polnischen Bischöfe
„Wir gewähren Vergebung und bitten um Vergebung“ von November 1965 seien „für die
Deutschen ein unverdientes Geschenk“ gewesen, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, in
seiner Predigt im wichtigsten Wallfahrtskloster Polens. Der Botschaft des Briefwechsels
sei die katholische Kirche in beiden Ländern
treu geblieben und müsse dies auch in Zukunft bleiben.
Die Bischöfe in Polen und in Deutschland
hätten dafür gesorgt, dass Hass, Zwietracht
und politisches Kalkül die Hände beider Seiten nicht wieder trennen konnten. „Bei allem
Auf und Ab der politischen Beziehungen, bei
manchen Ungereimtheiten und Enttäuschungen, die es auch im Verhältnis zwischen der
Kirche in Deutschland und in Polen gab: Die
Kirche in beiden Ländern - nicht nur die Bischöfe, sondern auch Priester und Laien - ist
zusammengeblieben“, so Marx.
In einer gemeinsamen Erklärung zum Jahrestag verpflichten sich beide Bischofskonferenzen erneut, für Versöhnung, Frieden und
Solidarität einzutreten. Der gemeinsame Weg
gehe weiter. Er solle „noch mehr, über die Begegnung der Bischöfe hinaus, zu intensiverem
Austausch auf allen Ebenen“ führen.
Die Bischöfe fordern zudem eine Vertiefung der europäischen Integration sowie die
Bewahrung christlicher Werte in Europa. Die
Kirche wolle aktiv und intensiv an der „Ein-
Stanislaw Gadecki (links), Erzbischof von Posen und
Vorsitzender der Polnischen Bischofskonferenz, und
Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen
Bischofskonferenz, nach der Unterzeichnung der gemeinsamen Erklärung. (Foto: KNA)
heit Europas mit seinen christlich geprägten Grundlagen“ mitarbeiten, heißt es in der
von den Episkopats-Vorsitzenden Marx und
Stanislaw Gadecki unterschriebenen Erklärung. Kritik übten die Bischöfe daran, dass
heute vielerorts in Vergessenheit geraten sei,
dass die christlichen Werte und das christliche
Menschenbild den europäischen Geist und die
Identität der Europäer tief geprägt hätten.
Marx beklagte „Tendenzen des Nationalismus, des Egoismus, der Selbstbezogenheit
überall in Europa“. Viele glaubten, die Probleme des eigenen Landes ließen sich leichter lösen, wenn man sich auf sich selbst zurückziehe. Solidarität scheine zu einer immer knapperen Ressource zu werden. „Ich bin überzeugt:
Dies sind Irrwege“, so Marx. Politik unter dem
Motto „Jeder ist sich selbst der Nächste“ führe
KNA
dazu, dass am Ende alle verlören. Ausgabe 48/15 | 27. November 2015
MEINUNG
ZITAT
Advent, Advent,...
(Karikatur: Plaßmann)
Klartext vom Papst
Es ist ein bemerkenswerter Text, den Papst
Franziskus den deutschen Bischöfen in der vergangenen Woche bei ihrem Ad-Limina-Besuch
in Rom überreicht hat. Etliche unbequeme
Wahrheiten stehen darin, und das in einer selten zu lesenden Klarheit und Einfachheit.
Dass der Text den dramatischen Rückgang
bei Gottesdienstbesuchen und SakramentenEmpfang ganz undiplomatisch mit nüchternen
Zahlen beim Namen nennt, ist ein Faktum für
die Kirchengeschichtsbücher. Und ebenso un-
GASTKOMMENTAR
missverständlich sagt er: „Angesichts dieser
Tatsachen ist wirklich von einer Erosion des
christlichen Glaubens in Deutschland zu sprechen.“ Und im gleichen Tonfall fordert er sie
auf, das Heil der Seelen nicht in immer neuen
„Strukturen“ und Institutionen zu suchen „für
die eigentlich die Gläubigen fehlen“. Stattdessen verlangt er von ihnen einen neuen missionarischen Elan nach dem Vorbild der Apostel
und der Urgemeinden: „Wir müssen bei den
Menschen sein mit der Glut derer, die als erste
das Evangelium in sich aufgenommen haben.“
In der Analyse kam Papst Benedikt XVI. bei
seinen Ansprachen an die deutschen Mitbrüder
genau neun Jahre zuvor zu ganz ähnlichen Ergebnissen. Damals schrieb er: „Die Bundesrepublik Deutschland teilt mit der ganzen westlichen Welt die Situation einer von der Säkularisierung geprägten Kultur, in der Gott immer
mehr aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwindet, die Einzigkeit der Gestalt Christi
verblasst und die von der kirchlichen Tradition geformten Werte immer mehr an Wirkkraft
verlieren. So wird auch für den Einzelnen der
27. November 2015 | Ausgabe 48/15 Glaube schwieriger.“ Das war auch zutreffend
und klar, aber es war allgemeiner und abstrakter formuliert – eben in der Denkweise des
Theologie-Professors auf dem Papstthron.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Päpste in den seltensten Fällen ihre Ansprachen an
die Bischöfe beim Ad-Limina-Besuch selbst
schreiben. Auch in der gepfefferten „Ansprache“ von Papst Franziskus finden sich die Erkenntnisse von Zuträgern wieder: Der Apostolische Nuntius in Deutschland wird ebenso seine
scharfsinnigen Beobachtungen und seine klugen Empfehlungen in die entsprechenden Entwürfe hineingeschrieben haben wie der Vorsitzende der Bischofskonferenz oder der Leiter der
deutschsprachigen Abteilung im Staatssekretariat. Und deshalb kehren viele Themen über die
Jahrzehnte immer wieder. Dazu gehört auch die
Kritik an der deutschen kirchlichen Besonderheit, die gerne auf Institutionen setzt, wo es an
Glaubensbegeisterung mangelt. Das eigentlich
Spannende aber ist, wie daraus im FranziskusPontifikat ein ganz anderer Text entsteht als unter Benedikt XVI. oder unter Johannes Paul II.
Vielleicht wird man später einmal über die
Ära von Papst Franziskus sagen, es sei das Pontifikat der einfachen Worte und der verständlichen Sprache gewesen. Geprägt von einem
Brückenbauer, der auf die Menschen zuging,
und der sie mit seinen Worten, seinen Gesten
und seinem konsequenten Handeln begeisterte. Aufgabe der deutschen Bischöfe ist es jetzt,
den klaren Worten des Papstes schon bald überzeugende Konzepte und Taten folgen zu lassen.
Eine Kraftquelle mit der Ausstrahlung dieses
Papstes werden sie so rasch nicht wieder aufsuLudwig Ring-Eifel
chen können. Chefredakteur der Katholischen
Nachrichten-agentur (KNA)
„Von einer Erosion des katholischen
Glaubens in Deutschland“ sprach Papst
Franziskus vor den deutschen Bischöfen bei deren Ad-Limina-Besuch in Rom.
Hier Auszüge aus der Papst-Ansprache:
Was können wir dagegen tun? Zunächst
einmal gilt es, die lähmende Resignation zu überwinden. (...) Wir können uns
durchaus vom Leben der ersten Christen inspirieren lassen. Denken wir nur an
Priska und Aquila, die treuen Mitarbeiter des heiligen Paulus. Als Ehepaar verkündeten sie mit überzeugenden Worten,
vor allem aber mit ihrem Leben, dass die
Wahrheit, die auf der Liebe Christi zu seiner Kirche gründet, wirklich glaubwürdig
ist. Sie öffneten ihr Haus für die Verkündigung und schöpften aus dem Wort Gottes
Kraft für ihre Mission. Das Beispiel dieser „Ehrenamtlichen“ mag uns zu denken geben angesichts einer Tendenz zu
fortschreitender Institutionalisierung der
Kirche (durch) immer neue Strukturen.
(...) Es führt dazu, unser Vertrauen auf die
Verwaltung zu setzen, auf den perfekten
Apparat. Eine übertriebene Zentralisierung kompliziert aber das Leben der Kirche und ihre missionarische Dynamik. (...)
Das Gebot der Stunde ist die pastorale
Neuausrichtung, also „dafür zu sorgen,
dass die Strukturen der Kirche alle missionarischer werden, dass die gewöhnliche Seelsorge in all ihren Bereichen expansiver und offener ist“. (...)
Wenn wir einen Blick auf die Pfarreien werfen, (...) so muss dem Bischof in
besonderer Weise das sakramentale Leben am Herzen liegen: (...) (besonders)
die Beichte und die Eucharistie. Das bevorstehende Außerordentliche Jubiläum
der Barmherzigkeit bietet Gelegenheit,
das Sakrament der Buße und der Versöhnung wieder neu zu entdecken. (...)
Desgleichen ist es notwendig, die innere
Verbindung von Eucharistie und Priestertum stets klar sichtbar zu machen. Pastoralpläne, die den geweihten Priestern
nicht die gebührende Bedeutung in ihrem Dienst des Leitens, Lehrens und Heiligens im Zusammenhang mit dem Aufbau der Kirche und dem sakramentalen
Leben beimessen, sind der Erfahrung
nach zum Scheitern verurteilt. Die wertvolle Mithilfe von Laienchristen im Leben
der Gemeinden (...) darf nicht zum Ersatz
des priesterlichen Dienstes werden oder
ihn sogar als optional erscheinen lassen.
Ohne Priester gibt es keine Eucharistie.
Die Berufungspastoral beginnt mit der
Sehnsucht nach dem Priester. (...)
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IM BLICKPUNKT
Gerecht, achtsam, liebevoll
Das Herz geschenkt
Die Welt braucht mich als Ordensfrau, weil
ich Gott und den Menschen mit meinem Leben diene und dabei klares
Zeugnis für Gottes Liebe
ablege. Nicht nur durch
Beten und Kontemplation
der Geheimnisse Gottes,
sondern auch durch tätige Nächstenliebe und Einsatz ermögliche ich den
Menschen, diese Liebe
Gottes näher und konkreter zu erfahren. Ich weiß
mich als Ordensfrau berufen, der Liebe Gottes sozusagen „ein menschliches Gesicht“ zu
schenken. Die Gelübde, die ich als Ordensfrau abgelegt habe, dienen nicht nur dazu,
dass ich freibleibe, mein ganzes Leben Gott
zu weihen, sondern sie sind auch ein Zeichen
für die Begrenztheit unseres irdischen Lebens. Damit möchte ich alle Menschen, die
mit mir in Kontakt kommen, dazu anspornen, gerechter, achtsamer und liebevoller mit
ihren Mitmenschen umzugehen.
Die Welt braucht mich als Ordensfrau, weil
ich Christus mein Leben geschenkt habe.
Aber ich bin ja nicht in erster Linie Ordensfrau für die Welt, sondern folge einem Ruf
Gottes, der mich in Seinen Dienst gerufen
hat, und zwar in unsere Ordensgemeinschaft
der Cellitinnen zur heiligen Elisabeth, die ihre Geschichte haben im Dienst
an den Armen und Kranken. Hervorgegangen aus
den Beginen, die sich in
Köln gegründet hatten,
waren sie tätig im Einsatz
für die Menschen. Auch
heute noch ist unsere Aufgabe die Betreuung der
Kranken in Altenheim und Hospiz. Wir leben
nach der Regel des heiligen Augustinus und
im Geist der heiligen Elisabeth. Beide haben
ihr Herz Gott und den Menschen geschenkt.
Schwester Petra Chioma Chukwudike DDL von den Töchtern
der Göttlichen Liebe, Leverkusen, arbeitet an der Marienschule in Opladen und betreut Projekte zugunsten benachteiligter und bedürftiger Kinder in Nigeria.
Treue, Freude und Halt
Die Welt braucht mich als Ordensmann, weil
ich von Jesus begeistert und berufen bin, in
seiner freundschaftlichen
Nähe ein Leben in Freundschaft mit Gott zu führen.
Ordensleben hat von seiner Aktualität bis heute
nichts verloren, denn der
Mensch ist von Natur aus
zur Gemeinschaft berufen, und Leben im Orden
bedeutet Gemeinschaft,
das heißt, gemeinsam und
engagiert das Leben als Christen zu gestalten. Ein Ordensmann oder eine Ordensfrau
hat das gleiche Lebensziel und die gleiche
Lebensaufgabe wie jeder getaufte Christ und
jede getaufte Christin: bewusst in der Nachfolge Christi zu leben, Jesus Christus immer
besser kennenzulernen. Wenn ich auf mein
Ordensleben schaue, darf ich dankbar sagen:
Es ist gut, mit Jesus Christus zu leben. Seine
Treue erfüllt mich mit Freude und gibt mir
Halt auch in schwierigster Zeit.
Pater Dr. Antony Kavunguvalappil OCD ist Prior und Rector
Ecclesiae der Gemeinschaft der Unbeschuhten Karmeliten,
Karmel Michaelsberg in Siegburg.
4 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Schwester M. Michaela Staude OSA von den Cellitinnen zur
heiligen Elisabeth (Augustinerinnen), Köln, arbeitet als
Ökonomin.
Vor genau einem Jahr, dem
Ersten Advent 2014, begann das
sogenannte „Jahr der Orden“.
Noch bis zum 2. Februar 2016 soll
mit diesem Jahr auf die Vielfalt
von Ordensleben aufmerksam
gemacht werden. Wie vielfältig
Leben und Wirken in und für
Ordensgemeinschaften ist,
wird auch an den zahlreichen
Männern und Frauen im Erzbistum
Köln deutlich, die sich für ein
geweihtes Leben entschieden
haben. Tobias Glenz hat 17
Ordensleute aus dem Erzbistum
gefragt, warum die Welt sie als
Ordensfrau oder -mann braucht ...
Unsere Raum der Ruhe und Hilfe
Über den Kirchturm hinaus
Die Welt braucht mich als Ordensmann, weil
sie jeden Menschen braucht mit seiner besonderen Berufung und seinen Fähigkeiten. Als
Zisterziensermönch möchte ich durch das
Leben mit den Mitbrüdern Zeugnis geben
für einen gelebten Glauben. Wir wollen einen
Raum schaffen, in dem andere zur Ruhe und
zu sich selbst kommen und in dem sie Gott
suchen und Hilfe in Not finden können. Wir
werden gebraucht, weil wir mit den Menschen
beten, die bewusst oder
zufällig zu uns kommen,
und weil wir für alle Menschen beten. Wir werden
gebraucht als Ort, an dem
tagtäglich etwas erlebbar
wird, was nicht selbstverständlich ist: Menschen
sind da – vor Gott und für
den Nächsten.
Die Welt braucht mich als Ordensmann, weil
die Kirche eine Sendung hat, an der ich als
getaufter Christ und Ordensmann selbstverständlich Anteil habe: den Blick
über den eigenen Kirchturm hinaus zu wagen und
die Begegnung mit Menschen zu suchen, die noch
Fragen an ihr Leben stellen. Das bedeutet für mich,
nicht besserwisserisch das
zu lehren, was ich über
Gott gelernt habe, sondern andere an meiner
persönlichen Gotteserfahrung teilhaben zu
lassen und ihnen davon zu erzählen, wie die
Geschichte von Gott unwiderruflich mit meiner Lebensgeschichte verwoben ist. Wie das
gelingen kann, habe ich bei den Menschen in
Papua Neuguinea lernen können.
Pater Bruno Robeck OCist von den Zisterziensern ist Prior
des Klosters Langwaden in Grevenbroich.
Pater Norbert Cuypers SVD ist Vizeprovinzial der Steyler
Missionare in Deutschland mit Wohnsitz in Sankt Augustin.
Ausgabe 48/15 | 27. November 2015
IM BLICKPUNKT
Bleibend aktuell
Gott-Sucherin
Nicht sehen, aber spüren
Die Welt braucht mich als Ordensmann, weil
die frohe Botschaft Jesu nichts an ihrer Aktualität verloren hat. Viele Menschen benötigen
auch heute die Botschaft und die Erfahrung,
dass Gottes Liebe ihr Leben hält und trägt. Diese Kombination von Verkündigung und praktischer Nächstenliebe hat unser Ordensgründer,
der heilige Montfort, in seiner Zeit intensiv gelebt. Eingebunden in einer weltweiten Gemeinschaft, die versucht diesen missionarischen
Geist zu leben, erlebe ich
in dieser Zuwendung zu
den Menschen, besonders
den Armen und Bedürftigen, große Erfüllung und
Lebenssinn. Unser Papst
Franziskus zeigt uns, wie
sehr unsere Welt auch heute ganz konkret und aktuell
dieses Zeugnis braucht.
Die Welt braucht mich als Ordensfrau, weil
sie sonst eine Gott-Sucherin weniger hätte.
Eine Frau, die in Gemeinschaft mit anderen Frauen
jeden Tag aufs Neue versucht, Zeugnis zu geben
von der Hoffnung, dass,
egal was passiert, wir
nicht tiefer fallen können
als in die liebenden Hände
Gottes. Eines barmherzigen Gottes, der herausfordert, der tröstet, der Kraft
gibt, der von allen Ängsten befreit, und der
niemanden aufgibt. Diese erlösende, befreiende und frohmachende Botschaft braucht
unsere Welt täglich neu und daran dürfen
meine Mitschwestern und ich mitarbeiten.
Grund und Freude genug für mich, als Dominikanerin von Bethanien, dabei zu sein.
Pater Gerd-Willi Bergers SMM ist Montfortaner und wirkte bis
2012 in Marienheide in der Seelsorge und der Betreuung des
Wallfahrtsortes. Heute ist er an St. Franziskus, Düsseldorf, in
der Seelsorge tätig.
Schwester Angela Hennes OP ist Priorin der Dominikanerinnen von Bethanien in Bergisch Gladbach, arbeitet im dortigen Kinderdorf und betreut zurzeit unter anderem eine
Flüchtlingsfamilie im Kloster.
Die Welt braucht mich als Ordensfrau, weil Gott
mich, so wie ich bin, mit meinen Stärken und
Talenten, aber auch mit meinen Ecken, Kanten
und Schwächen auserwählt hat, in der Welt zu
leben und durch mein Sein die Menschen neugierig zu machen auf etwas, was sie nicht sehen
können, aber doch irgendwie durch mich spüren. Die Welt braucht mich, weil ich durch meinen Beruf als Erzieherin, als betendes Mitglied
einer Pfarrgemeinde, aber auch als Mitschwester meiner Gemeinschaft viele Möglichkeiten
habe, Gott im Alltag erfahrbar werden zu lassen. Die Welt braucht mich,
weil ich zur Gemeinschaft
von Schwestern der Olper
Franziskanerinnen gehöre, die gemeinsam den Gott
der Liebe suchen, mit allem
Idealismus, aber auch mit
allen ihren Grenzen, in Geschwisterlichkeit und gegenseitigem Verzeihen.
Der Mensch im Zentrum
Großer Bruder
Offene Ohren
Die Welt braucht mich als Ordensfrau, weil
ich mich besonders zu den Menschen hingezogen fühle seit vielen Jahren meines Ordenslebens, auch heute noch. Meine Gemeinschaft, die Armen Dienstmägde Jesu Christi, wir sehen uns bei unserem Tun besonders
dem Menschen verpflichtet, bei uns steht
nämlich der Mensch im
Zentrum unseres Tuns in
allen Lebenslagen. Es ist
mir immer wieder Gelegenheit geschenkt, mit den
Menschen ins Gespräch zu
kommen in jeder Lebenssituation und besonders
auch im Gebet. Der heilige Paulus sagt „Ich vermag alles in dem, der mich
stärkt.“ (Phil 4,13)
Die Welt braucht mich als Ordensmann,
weil es in meinem Veedel Kinder gibt, die
einen guten Start ins Leben verdient haben.
Die Gesellschaft nennt
sie „benachteiligt“. Ich
möchte ihnen ein großer Bruder sein, mit Zeit
und Hilfe. Im Zeit haben
bin ich gut. Meine ganze
Lebenszeit steht zur Verfügung. Und Hilfe holen? Meine eigene Armut
zwingt mich dazu, fleißig
zu arbeiten und kreativ
nach Lösungen zu suchen. Als kleiner Junge habe ich mich zum Beispiel bei Reibereien selbst nach einem großen Bruder gesehnt.
Heute habe ich 400 Brüder in über 20 Ländern. Wir sind die Amigonianer = Freunde
der Kinder.
Die Welt braucht mich als Ordensfrau, weil sie
offene Ohren braucht. Viele Menschen haben
keinen, der ihnen zuhört. Als Ordensfrau bin ich
für Gott und für die Menschen da. In den Menschen höre ich Gottes Stimme. Ihre Nöte sind
auch Seine Nöte. Unsere Gemeinschaft ist für
alle da. In jedem Menschen,
der zu uns kommt, nehmen
wir Christus auf. Jeder ist
willkommen für eine kleine
Auszeit oder für die Suche
nach der Berufung. Unsere
Pforte ist täglich geöffnet
und telefonisch oder per EMail empfangen wir Anliegen, für die wir alle beten.
Auch zur Mitfeier der Liturgie ist jeder herzlich eingeladen.
Schwester M. Arntrudis Becker von den Armen Dienstmägden
Jesu Christi (ADJC), Dernbach, ist unter anderem Vorsitzende der AG Frauenordensgemeinschaften im Erzbistum Köln.
27. November 2015 | Ausgabe 48/15
Pater Ralf Winterberg TC von den Amigonianern ist Pfarrer
der Gemeinde Heilige Familie in Köln.
Schwester Edith Krylow OSB ist Novizin bei den Benediktinerinnen in Köln-Raderberg.
➔➔ Lesen Sie weiter auf Seite 6
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 5
(Fotos: Privat, Zimmermann, Andreas Flach)
sleute
Schwester Christina Klein OSF von den Olper Franziskanerinnen
arbeitet als Erzieherin in der Kita St. Josefshaus Köln.
IM BLICKPUNKT
Wegweiser für die Welt
Völlig gratis
Sichtbares Zeichen
Die Welt braucht mich als Ordensmann, weil
ich der Überzeugung bin, dass ein authentisches Leben in der Nachfolge Jesu die Frage nach
Gott lebendig hält. Ordensleute sollten Wegweiser für
die Welt sein. Sie sollten
durch Lebensstil und Einsatz Menschen auf ihre
göttliche Dimension verweisen. Sie sollten Suchenden Orte der Besinnung
bieten. Wesentlich dabei,
so der Regelvater Augustinus, ist die Gemeinschaft: „Wohnt in Eintracht beisammen im
Hause des Herrn und seid ein Herz und eine
Seele“ (Apg 4,32). Dabei hat mich die Frage
Jesu begleitet: „Für wen haltet ihr mich?“ Diese Frage bedarf ständig einer neuen Antwort.
Die Welt braucht mich als Ordensfrau, weil
sie, ehrlich gesagt, mich gar nicht braucht: In
Nützlichkeitskategorien passt ein solches Leben nicht. Gott ist es wert, gelobt zu werden,
weil er Gott ist. Der Mensch ist es wert, im Gebet getragen zu werden, weil er so von ihm geliebt ist. Die Stadt, die unter dem Asthma ihrer
Überaktivität leidet, ist es wert, in den lebendigen Atem des Heiligen
Geistes einzutauchen. Dafür bin ich und sind wir da:
genau hier die Arme des
Lobpreises und der Fürbitte zu erheben. Völlig gratis.
Wetter-, konjunktur- und
sogar karnevalsunabhängig. Für Glanz und Glorie eher unbrauchbar. Aber
wie ein lebendiges Fragezeichen: Gott liebt diese Welt! Glaubst du das?
Die Welt braucht mich als Ordensfrau, weil
sie Menschen braucht, die für andere da sind.
Durch mein Dasein bin
ich ein sichtbares Zeichen
für das Reich Gottes, das
mit dem Kommen Jesu
bereits begonnen hat und
auf Vollendung wartet.
Unser Gott ist ein menschenfreundlicher Gott,
der den Menschen als sein
Abbild liebt. So bemühe
ich mich täglich darum,
den jungen Menschen die Liebe Gottes nahezubringen. Das gelingt nur, wenn ich die Beziehung zu Gott suche und die Welt mit ihren Sorgen, Problemen und Freuden mit Gott
in Beziehung setze und ihn um seinen Segen
bitte, mit dem er uns alle umfängt.
Orden
in Zahlen
Im Erzbistum Köln gibt es derzeit ...
Schwester Edith Kürpick FMJ ist Priorin der Monastischen Gemeinschaft von Jerusalem in Köln, Kirche Groß Sankt Martin.
Schwester Evamaria Jacobs SDS von den Salvatorianerinnen ist Religionslehrerin an der Mädchenrealschule Mater
Salvatoris in Kerpen-Horrem.
• 29 Männerorden,
• 67 Frauenorden
davon 3 Brüderorden,
mit 125 Niederlassungen
mit 40 Niederlassungen
und über 900 Schwestern.
und über 300 Ordenspriestern
sowie über 60 Ordensbrüdern.
Einsatz für die „Letzten“
Teil des Ganzen
Die Welt braucht nur Gott
Die Welt braucht mich als Ordensmann, weil
„Gott uns zuerst geliebt hat“ (1 Joh 4,19). Als
Predigerbruder verpflichtet
mich die gleiche Würde aller. Das ist nichts, was ich
anderen Getauften voraus
hätte. Ordensleben macht
öffentlich sichtbar, wofür die einstehen, die Jesus
nachfolgen. Alle Menschen
sind von Gott geliebt – und
wo immer die Würde von
Gotteskindern missachtet
wird, braucht die Welt nicht mich, sondern konkrete, kritische Zeichen der Jesusleute. Ob Unterstützung von Kindern aus Flüchtlingsfamilien, Einsatz für Ausgebeutete in armen Ländern
oder andere Bereiche christlichen Engagements: Für Ordensleute wie für alle Getauften
gilt es, auf ihre je eigene Weise zu zeigen, dass
gerade die „Letzten“ Ebenbild Gottes sind.
Die Welt braucht mich als Ordensfrau, weil
ich, wie jeder andere Mensch, Teil des Ganzen
bin und darum Mitverantwortung habe für diese Welt, die so viele Wunden trägt. Ich versuche immer wieder neu, meinen Sendungsauftrag zu konkretisieren und Gottes Liebe und
Barmherzigkeit den Menschen, für die ich lebe
und arbeite, näher zu bringen. Meine Gebete
und positive Energie schicke ich täglich zu den
Brennpunkten dieser Welt
in der festen Überzeugung,
dass Gott Heil und Heilung
schenkt. So hoffe ich, dass
mein Leben als Ordensfrau
ein Hinweis auf Gott ist
und dem Menschen, der in
der Beziehung zu Ihm lebt,
zu einer inneren und äußeren Kraftquelle wird.
Nur Gott, unseren Vater, braucht die Welt. Ich
versuche, Ihm und meinen Nachbarn aus Dankbarkeit zu dienen: bei
der täglichen Schularbeitenhilfe mit Kindern und
Jugendlichen (über 100
Kids täglich, 6 bis 7 Stunden, natürlich mit anderen Helfern); bei der Vorbereitung und der Durchführung der Lebensmittelverteilung (etwa 120 Haushalte); bei der
Beratung von Flüchtlingen und anderen Mitmenschen; beim Kochen für einen offenen
Mittagstisch – und am Altar. Das erlaubt Er
mir zurzeit auch gesundheitlich.
Bruder Wolfgang Sieffert OP von den Dominikanern in Düsseldorf arbeitet als Gefängnisseelsorger.
6 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Schwester M. Aurelia Illy SMCB von den Barmherzigen
Schwestern vom heiligen Karl Borromäus (Borromäerinnen)
arbeitet im psycho-sozialen Dienst des Städtischen Pflegeund Altenheimes Haus Elisabeth, Bonn.
Pater Joachim Stobbe OFM von den Franziskanern ist ehemaliger Arbeiterpriester und wirkt in der Hilfseinrichtung
„Chance! Wuppertal“.
➔➔ Informationen zu allen Orden im Erzbistum gibt es im
Internet unter www.erzbistum-koeln.de/erzbistum/orden
Ausgabe 48/15 | 27. November 2015
(Fotos: Privat, Reinhard Ponge)
Pater Christian Aarts OSC vom Orden vom Heiligen Kreuz (Kreuzherren) ist Rektor und Subsidiar in St. Chrysanthus
und Daria, Haan, und St. Nikolaus, Gruiten.
ERZBISTUM aktuell
Mit vereinten Kräften
Hochkarätiges Symposium der Bürgerstiftung Rheinviertel
BONN. Welche Herausforderungen müssen in
unserer Gesellschaft bewältigt werden? Welche Art von bürgerschaftlichem Engagement
ist dabei unentbehrlich? Was kann der Staat
leisten und was nicht? Diese Fragen zur Zukunft Deutschlands standen im Mittelpunkt einer Festveranstaltung, zu der die Bürgerstiftung
Rheinviertel anlässlich ihres 10-jährigen Bestehens gemeinsam mit der Deutschen Telekom
eingeladen hatte. Unter der Überschrift „Neue
Zivilgesellschaft – Mit Einander Gestalten“
ging das hochkarätige Symposium diesen Fragen nach, die sich angesichts der Tatsache, dass
traditionelle Familien, Kirchen, Gewerkschaften und politische Parteien ihre Selbstverständlichkeit und Stabilität verlieren, demgegenüber
aber spontane Initiativen, organisierte Hilfsprojekte und private Stiftungen zunehmen, immer
drängender stellen. Dass eine solche freiwillige
Selbstorganisation von Bürgerinnen und Bürgern gelingen kann, zeigt die Erfolgsgeschichte
der Bonner Bürgerstiftung Rheinviertel, die aus
der Kirche hervorgegangen ist. Sie darf aktuell
auf das Engagement von fast 1000 Ehrenamtlichen zählen, hat die soziale Wirklichkeit in ihrem Umfeld spürbar verändert und erfährt bundesweit große Anerkennung.
Fast 500 Gäste diskutierten unter der Moderation des Wissenschaftsjournalisten Ranga
Yogeshwar in der Telekom-Zentrale mit Experten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft.
So warb Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang
Schäuble in seiner Rede „Krisen als Fortschrittstreiber“ grundsätzlich für eine Politik, die
ein sich immer wieder erneuerndes Deutschland und Europa im Blick hat. Für den Bonner Staatsrechtler und ehemaligen Richter am
Bundesverfassungsgericht Professor Dr. Udo
Di Fabio, der über „Die Verfassung der Neuen
Zivilgesellschaft“ sprach, sind bürgerschaftliches Engagement und geordnete Staatsverwaltung komplementär: „Sie wirken zusammen
und dürfen sich nicht gegeneinander in Stellung
bringen“, so der Kuratoriumsvorsitzende der
Bürgerstiftung Rheinviertel weiter. Als Vertreter der Wirtschaft verwies der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, Timotheus Höttges, auf die soziale Verantwortung in Unternehmen, betonte aber auch die Notwendigkeit der
Gewinnerzielung: „Denn nur wer Wert schafft,
kann Werte vermitteln.“ Aus Sicht der Kommunen näherte sich Bonns neuer Oberbürgermeister Ashok-Alexander Sridharan dem Thema. Er
forderte eine höhere Wertschätzung ehrenamtlichen Engagements und warnte davor, diese Bereitschaft der Menschen überzustrapazieren.
Viel Potenzial für neue Zivilgesellschaft
Was bürgerschaftliches Engagement bewirken kann, das erläuterte Dechant Dr. Wolfgang Picken mit dem Imagefilm der Bürgerstiftung Rheinviertel. „Sie hat klein angefangen“,
berichtete ihr Initiator und Vorsitzender. „Ihre
Gründung war eine unmittelbare Reaktion auf
die kommunalpolitische und kirchliche Sparpolitik. Wir wollten uns nicht damit abfinden, dass
die soziale Infrastruktur vor der eigenen Haustür beschnitten wird.“ Heute ist die Bürgerstiftung, obwohl nur Stiftung eines Stadtteils, eine
der größten im Bundesgebiet, hat viele Modellprojekte entwickelt und Innovatives geleistet.
Jährlich sammelt sie knapp eine halbe Millionen Euro Spenden ein. „Wir verstehen uns als
Praxisbeispiel für die Idee einer ,Neuen Zivilgesellschaft‘“, so Picken, der fest davon überzeugt ist, dass es in unserer Gesellschaft viel ungenutztes Potenzial gibt, das man für die neue
Zivilgesellschaft abrufen kann, um die Zukunft
„mit vereinten Kräften und im ‚Mit Einander zu
Beate Behrendt-Weiss
gestalten‘“. ➔➔ www.buergerstiftung-rheinviertel.de
Fast 500 Gäste diskutierten in der Telekom-Zentrale mit Experten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft.
27. November 2015 | Ausgabe 48/15
Ab jetzt wieder Sterne gewinnen
KÖLN. Ab sofort gibt es Lose für die
Weihnachtsverlosung der Kulturstiftung
Kölner Dom zu kaufen. Für drei glückliche Gewinner wird im kommenden
Jahr ein Stern des Generationenprojektes „11 000 Sterne für den Kölner Dom“
im Sternenteppich an der Nordseite
des Doms verlegt. Darüber hinaus verlost die Stiftung drei geistliche Führungen mit Dompropst Prälat Gerd Bachner
und drei Teestunden mit dem emeritierten Dompropst Dr. Norbert Feldhoff sowie verschiedene Sachpreise aus dem
Sortiment des „Domkloster 4“-Ladens.
Lose gibt es dort zum Preis von 15 Euro,
außerdem im Domforum, bei der Kreissparkasse Köln am Neumarkt und bei
der Pax-Bank eG in der Christophstraße 35. Der Erlös kommt zu hundert Prozent der Kulturstiftung Kölner Dom zugute. Die Auslosung der Gewinner erfolgt
im Januar 2016. Die Gewinnlosnummern
werden spätestens ab dem 29. Januar
im Internet sowie als Aushang in den
KB
Verkaufsstellen veröffentlicht.
➔➔ www.kulturstiftung-koelnerdom.de
Festlicher Jahreswechsel: Literarische Landschaften
BENSBERG. Der festliche Jahreswechsel, den die Thomas-Morus-Akademie
im neu gestalteten und renovierten Kardinal-Schulte-Haus veranstaltet, lädt zur
Entdeckung literarischer Landschaften im Rheinland ein. Von Sonntag, 27.
Dezember, bis Freitag, 1. Januar, können Teilnehmer bei Vorträgen und Gesprächen, Begegnungen und Exkursionen Einblicke gewinnen in die Literatur
der Region und ihre Wirkungen in Politik, Gesellschaft, Kunst oder Religion.
Erkundungen führen zum Beispiel auf
den Drachenfels, zum Bahnhof Rolandseck und nach Köln. Zu den Referenten
gehören unter anderem Professor Dr.
Georg Langenhorst von der Universität
Augsburg, der Leiter des Siebengebirgsmuseums, Elmar Scheuren, Dr. Daniel
Deckers, Theologe und Redakteur der
„Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, und
Kunsthistoriker Dr. Wolfgang Till Busse. Am 31. Dezember gibt es ein festliches Silvester-Gala-Dinner mit Klängen
des Streichquartetts Ad Libitum. Nähere Informationen gibt es unter Telefon
(0 22 04) 40 84 72 oder im Internet. KB
➔➔ www.tma-bensberg.de
(Foto: BBW)
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 7
ERZBISTUM aktuell
Domkantorei und Domkapelle bei der Aufführung von Puccinis „Messa di Gloria“ vor dem Dreikönigenschrein. (Foto: Becker)
„Sie lieben, was sie tun“
Domkantorei beschenkte sich zum 20-Jährigen mit Puccinis „Messa di Gloria“
KÖLN. Mit der Aufführung von Puccinis „Messa di Gloria“ beschenkten sich die Domkantorei
und Domkapelle vergangene Woche selbst zum
20-jährigen Bestehen. Das von Winfried Krane gegründete und geleitete Ensemble ist hervorgegangen aus den Erzbischöflichen Musiktagen – einer Initiative der Schulabteilung des
Erzbistums zusammen mit der Dommusik, bei
der Schüler der Oberstufen aller Erzbischöflichen Schulen zu Beginn der Fastenzeit jeweils
fünf Tage ein geistliches Chorwerk miteinander
einstudieren. Dass viele nach Schulabschluss
weitersingen und -musizieren wollten, war Motivation für die Gründung von Domkantorei und
-kapelle. „Die Domkantorei ist ein sehr fleißiger und belastbarer Chor“, lobt Winfried Krane.
„Ich kann meinem Chor viel zutrauen und abverlangen. Trotzdem sind seine Mitglieder keine
Profis, sondern Amateure. Das heißt, sie lieben,
was sie tun: nämlich anspruchsvolle Kirchenmusik auf hohem Niveau zu machen.“ Davon
konnten sich die Zuhörer vergangene Woche
bei der „Geistlichen Musik am Dreikönigenschrein“ einmal mehr überzeugen.
KB
Starkes Zeichen
Vor der Weihe der neuen Diakone sagten deren Frauen ihre Unterstützung zu
Zu Beginn der Weihehandlung ließ der Erzbischof die Frauen der Kandidaten in den Altarraum kommen, wo sie sich neben ihre Männer stellten zum Zeichen ihrer Bereitschaft, diese zu unterstützen.
KÖLN. „Die Kirche hat mich gebeten, eure
Ehemänner zu Diakonen zu weihen. So frage ich euch: Seid ihr bereit, eure Ehemänner in dem Dienst, der ihnen heute übertragen
wird, zu unterstützen?“, fragte Kardinal Rainer
Woelki die Ehefrauen der sechs Männer, die am
Samstag im Dom zu Diakonen geweiht wurden.
Es war ein starkes Zeichen, das der Erzbischof
setzte, als er zu Beginn der Weihehandlung die
Frauen in den Altarraum kommen ließ, wo sie
sich neben ihren Männern, die als Ständige Di-
8 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
akone ihren Dienst verrichten werden, aufstellten. Schon immer müssen die Ehefrauen der
Kandidaten für das Diakonenamt unterschreiben, dass sie mit der Entscheidung ihres Gatten einverstanden sind und ihn bei seiner Arbeit
unterstützen werden. Doch noch nie wurde im
Dom die Bedeutung der Ehefrauen so augenfällig, wie am Samstag. Ausdrücklich dankte
der Erzbischof in seiner Predigt den Ehefrauen, die Entscheidung ihrer Männer mitzutragen.
Den Weihekandidaten gab er das Beispiel Jesu
mit auf den Weg: „Jesus weiß sich gesandt von
seinem Vater im Heiligen Geist, um den Armen
eine gute Nachricht zu bringen, den Gefangenen die Entlassung zu verkünden, den Blinden das Augenlicht und um die Zerschlagenen
in Freiheit zu setzen. So bestimmt Jesus seinen Dienst. Genau dazu sind auch Sie gesandt.
Durch die Weihe werden Sie Christus gleichgeschaltet, der ja gekommen ist, nicht sich bedienen zu lassen, sondern um selbst zu dienen. ER
ist der Diakon Gottes schlechthin.“
RB
Ausgabe 48/15 | 27. November 2015
ERZBISTUM aktuell
Nikolaus-Handbuch
Praxistipps für Darsteller
KÖLN. Ihr Nikolaus-Handbuch mit Praxistipps für Darsteller des Heiligen präsentierten Generalvikar Dr. Dominik Meiering,
Geistlicher Leiter der Nikolausaktion, und
deren Koordinator Stefan Lesting am Wochenende beim Nikolaustreffen im Jugendpastoralen Zentrum CRUX. „Der Nikolaus
ist kein frommer Kram aus alten Zeiten, sondern hochaktuell“, sagte Meiering. „Da ist
einer, der Kinder mit liebendem Blick ansieht, der sich Zeit für sie nimmt, der will,
dass sie Zukunft haben.“ Das Buch gibt es
für 9,90 Euro (ISBN 978-3-00-050681-9) im
KB
Buchhandel sowie im Internet.
➔➔ www.nikolausaktion.org
Zum Ausdruck der strategischen Partnerschaft der Nikolausaktion mit dem Hilfswerk Adveniat war Bischof Omar Alberto Sánchez aus
Kolumbien (links) bei der Buchvorstellung mit dabei. Rechts die Herausgeber Dr. Dominik Meiering und Stefan Lesting. (Foto: KB)
Ehrenbrandmeister
Auszeichnung für Feldhoff
KÖLN. „Kommt denn auch die richtige Drehleiter?“, wollte Prälat Dr. Norbert Feldhoff wissen. „Die ist unterwegs“, versicherte Georg
Spanrath, Präsident der Kölschen Funkentöter,
der Karnevalsgesellschaft der Kölner Berufsfeuerwehr von 1932. Anlass des Treffens der
in ihren historischen Uniformen vor dem Westportal des Doms angetretenen Funkentöter war
die Ernennung des emeritierten Dompropstes
zum Ehrenbrandmeister. Damit würdigten die
Karnevalisten der Feuerwehr Feldhoffs Einsatz
und seine Verdienste um die Feuerwehr. Insbesondere zur Feuerwache 1, die für den Dom zuständig sei, habe er in seiner Amtszeit eine gute
Beziehung unterhalten, sagte Feldhoff. RB
Als Zeichen seiner neuen Würde bekam Prälat Feldhoff einen nagelneuen Feuerwehrhelm mit der Aufschrift
„Ehrenbrandmeister N. Feldhoff“ von Georg Spanrath überreicht. (Foto: Boecker)
Leben bis zuletzt
Politisches Frühstück der kfd
KÖLN. Wie Sterbende fürsorglich und zugleich ehrlich von Ärzten und Krankenschwestern, Ehrenamtlichen und Angehörigen begleitet werden können, machte der Diözesanverband Köln der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands vergangenen Samstag bei
einem „Politischen Frühstück“ unter der Überschrift „Leben bis zuletzt“ zum Thema. Theoretische Ausführungen zur Autonomie des Menschen von Ulrich Fink, Diözesanbeauftragtem
des Erzbistums für Ethik im Gesundheitswesen, gingen den Beiträgen von Menschen aus
der Praxis voraus. Positiv überrascht zeigte sich
Fink vom hohen Anteil derer im Publikum, die
eine Patientenverfügung haben.
KB
27. November 2015 | Ausgabe 48/15
Expertenrunde: Ulrich Fink, Diözesanbeauftragter des Erzbistums für Ethik im Gesundheitswesen, Schwester M. Clementine Ferdinand,
Oberin im Dreifaltigkeitskrankenhaus Wesseling, Dr. Beate Link vom Beueler Hospizverein und Facharzt Professor Dr. Adalbert Keseberg.
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BERICHT
E
igentlich war er nur ein kleiner Handwerksgeselle: Adolph Kolping, Schuhmacher aus
Kerpen, mit 28 Jahren zum Priester geweiht.
Sein Einsatz für die Schwachen machte ihn
weltberühmt - rund 400 000 Menschen weltweit tragen seine Ideen bis heute weiter.
Vor wenigen Wochen: Orange ist die Farbe
des Tages. Egal ob Schal oder Mütze, Schlüsselband oder Sonnenbrille - wer dazugehören
möchte, braucht ein orangefarbenes Accessoire.
Denn in Köln ist Kolpingtag. Rund 16 000 Verbandsmitglieder aus ganz Deutschland sind an
diesem Herbstwochenende an den Rhein gekommen, um das Erbe Adolph Kolpings in all
seinen Facetten sichtbar zu machen. 150 Jahre
ist es her, dass der Handwerkerpriester in Köln
gestorben ist. Doch sein Geist wirkt weiter.
Er wirkt - das wird schnell klar in diesen Tagen - bei Jung und Alt. Dass sich die Kolping-
Nach der Seligsprechung des Gesellenvaters am 27. Oktober 1991 wurde der Sarg Kolpings vom Dom in das neue Hochgrab ind der Minoriten
Das Evangelium in den Alltag übersetzen
Am 4. Dezember vor 150 Jahren starb Gesellenvater Adolph Kolping
verbände vor Ort „Familien“ nennen, ist keine
Sozialromantik. Fragt man junge Leute, was
sie bewegt, sich für Kolping zu engagieren,
bekommt man fast immer dieselbe Antwort:
Schon die Eltern sind bei Kolping aktiv, oft waren es auch die Großeltern. „Ich wurde da quasi hineingeboren“, erzählt Anna Mairhofer aus
dem badischen Eppingen. Luca Scheunemann
ist sogar mit ihrer Mutter angereist. „Anderen
mag das spießig vorkommen, aber bei Kolping
ist das ganz normal“, erklärt die 21-Jährige aus
dem Bistum Hildesheim. Und noch ein Stichwort fällt schnell in Gesprächen mit Kolpingmitgliedern: der Namensgeber Adolph Kolping. „Er war ein einzelner kleiner Mensch
und hat doch so viel bewegt“, schwärmt Martin
Beuke aus Twistringen bei Bremen. Seit sieben
Jahren engagiert er sich in der Kolpingfamilie
seiner Heimatgemeinde. „Kolpings Vorbild bewegt mich. Ich spüre, dass da ein Funke überspringt“, sagt der 50-Jährige.
Ein ganzes Feuer brennt derweil in Barbara
Breher. Die stellvertretende Bundesvorsitzende des Kolpingwerks Deutschland ist eine gefragte Frau auf dem Kolpingtag. Mit Herzblut
und entwaffnendem bayerischem Charme tritt
sie für die gute Sache ein - und übergibt schon
mal eigenhändig einen Aufnahmeantrag an einen Mitdiskutanten. Auf ihr Engagement angesprochen, nennt auch sie den Namen Adolph
Kolping. „Er hat das Evangelium in den Alltag
übersetzt“, erklärt Breher. „Er hat uns vorgelebt,
wie man Dinge anpackt. Das inspiriert mich.“
Wer also war Adolph Kolping, der Vielzitierte? Geboren am 8. Dezember 1813 im rheinischen Kerpen erlernte er nach dem Besuch der
Im Februar 2013 besuchte Bundespräsident Gauck die Minoritenkirche und gedachte am Kolpinggrab des Sozialreformers.
Rechts: Kolping-Generalpräses Ottmar Dillenburg. Links: Bundespräses Josef Holtkotte.
10 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Ausgabe 48/15 | 27. November 2015
BERICHT
Volksschule das Schuhmacherhandwerk. Am
eigenen Leib erfuhr er die Nöte der Handwerksgesellen, die oft jahrelang von einem Ort zum
anderen ziehen mussten, um in der Ferne eine
Anstellung zu finden - ohne Heim, ohne Familie und oft auch ohne Perspektive. Zehn Jahre
lang übte Kolping sein Handwerk aus, doch tief
im Inneren verspürte er eine Sehnsucht nach
mehr. Er wollte Priester werden. In seiner Freizeit büffelte er Latein und Griechisch, um seinem Ziel näher zu kommen, wurde schließlich
mit 24 Jahren als Schüler am Kölner Marzellengymnasium aufgenommen. Nach nur drei Jahren legte er dort 1841 das Abitur ab, studierte
dann Theologie in München und Bonn. Nach
dem anschließenden Besuch des Kölner Priesterseminars empfing er am 13. April 1845 in der
Kölner Minoritenkirche die Priesterweihe. Sein
Traum war in Erfüllung gegangen.
Die Nöte der Handwerksgesellen aber hatte
Kolping nicht vergessen. Als Kaplan in Elber-
feld engagierte er sich im neu gegründeten Ge- Köln. Und damit nicht genug: „Seid froh, dass
sellenverein, zu dessen zweiten Präses er 1847 ihr den Kolping als Vorbild habt. Wir tun uns da
gewählt wurde. Zurück in Köln gründete er am viel schwerer.“ Diesen Satz hat Reinlinde Stein6. Mai 1849 auch dort einen Gesellenverein, hofer, Leiterin des Kolping-Berufsbildungsder wenige Monate später schon über 500 Mit- werks in Brakel, schon oft von Kollegen gehört
glieder hatte. 1850 schloss Kolping die Vereine - auch von solchen, die in der Kirche aktiv sind.
Elberfeld, Köln und Düsseldorf zum „Rheini- Sie selbst sagt es so: „Förderunterricht in Mathe
schen Gesellenbund“
geben viele. Wir könzusammen, der sich
nen begründen, warab 1851 „Katholischer
um sie es tun.“
Gesellenverein“ nannDass so viel EnAm 4. Dezember, dem 150. Todestag
te, um auch über die
gagement ausstrahlt,
des seligen Adolph Kolping, findet in
Grenzen des Rheinversteht sich da fast
der Kölner Minoritenkirche ein Internalands hinaus offen zu
von selbst. „Kolping
tionaler Gottesdienst mit Kardinal Raisein. Der Grundstein
tritt als Verband mit
ner Woelki statt. Die mehrsprachig gedes heutigen Kolpingdem Ziel an, dass alle
staltete Messe beginnt um 14 Uhr. Der
werks war gelegt.
Menschen das Leben
Gottesdienst wird als Live-Stream im
Das Engagement
in Fülle haben“, bringt
Internet unter domradio.de zu verfoldes Kolpingverbands
es der stellvertretende
gen sein.
ist vielfältig. Noch
Adveniat Geschäftsimmer gibt es zahlführer Stephan Jentreiche Angebote für
gens auf den Punkt.
die Jugend: WohnheiUnd was für ihn noch
me etwa, in denen Auszubildende fern der Fa- wichtiger ist: „Die reden nicht nur drüber, sonmilie eine neue Heimat finden können oder Be- dern tun auch noch etwas dafür.“ Kein Wunder,
rufsbildungswerke, in denen Jugendliche mit dass er sich auf dem Kolpingtag spontan dafür
Behinderung Förderunterricht erhalten. Doch entschieden hat, Mitglied zu werden.
kümmert sich Kolping längst nicht nur um junZur Erinnerung an Adolph Kolping wurde
ge Menschen. Weitere Betätigungsfelder sind 1963 an seiner Geburtsstätte in Kerpen bei Köln
etwa die Familien- und Erwachsenenbildung, ein Museum eingerichtet, das 2012 aus AnHandwerksarbeit und Berufsbildung sowie das lass seines 200. Geburtstags eine grundlegenweltweite Engagement im Rahmen von Kol- de Neugestaltung erfuhr. Das Kolpingmuseum
ping international. Aktuell kommt noch das En- zeigt das Lebenswerk Adolph Kolpings und die
gagement vieler Kolpingfamilien für Flüchtlin- Geschichte des Verbandes bis in die Gegenwart.
ge hinzu.
Originale Gegenstände aus dem persönlichen
Das Andenken an Adolph Kolping wird bei Besitz des „Gesellenvaters“ – Schuhmacheralledem stets hochgehalten. Büsten, Bilder und tisch und Werkzeuge, Möbel und ErinnerungsStatuen erinnern in den Kolpingeinrichtun- stücke – machen die Stationen seines Wirkens
gen an den „Gesellenvater“. Sein Geburtshaus greifbar. Das Museum hat ganzjährig geöffnet,
in Kerpen ist heute Museum, ein Radwander- eine Anmeldung unter Telefon (0 22 37) 37 28
Andreas Laska
weg verbindet Kolpingstationen in Kerpen und wird erbeten. Bis zur Seligsprechung Adolph Kolpings stand der Sarg in
einer Gruft in der Minoritenkirche.
Moderne Darstellung Kolpings in der Minoritenkirche.
Professor Thomas Kesseler aus Düsseldorf ist der Künstler.
INFO
(Fotos: Boecker)
27. November 2015 | Ausgabe 48/15
Das Kolpinggeburtshaus. Angegliedert ist ein Museum, das
vor einigen Jahren völlig neu konzipiert wurde.
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SONNTAG
Erster Advent
ERSTE LESUNG: Seht, es werden Tage kommen – Spruch des Herrn –, da erfülle ich das
Heilswort, das ich über das Haus Israel und
über das Haus Juda gesprochen habe.
In jenen Tagen und zu jener Zeit werde ich
für David einen gerechten Spross aufsprießen lassen. Er wird für Recht und Gerechtigkeit sorgen im Land.
In jenen Tagen wird Juda gerettet werden, Jerusalem kann in Sicherheit wohnen.
Man wird ihm den Namen geben: Jahwe ist
unsere Gerechtigkeit.
Jer 33,14-16
ZWEITE LESUNG: Euch aber lasse der Herr
wachsen und reich werden in der Liebe zueinander und zu allen, wie auch wir euch lieben, damit euer Herz gefestigt wird und ihr
ohne Tadel seid, geheiligt vor Gott, unserem
Vater, wenn Jesus, unser Herr, mit allen seinen Heiligen kommt.
Im Übrigen, Brüder, bitten und ermahnen
wir euch im Namen Jesu, des Herrn:
Ihr habt von uns gelernt, wie ihr leben
müsst, um Gott zu gefallen, und ihr lebt auch
so; werdet darin noch vollkommener! Ihr
wisst ja, welche Ermahnungen wir euch im
Auftrag Jesu, des Herrn, gegeben haben.
1 Thess 3,12 bis 4,2
EVANGELIUM: Es werden Zeichen sichtbar
werden an Sonne, Mond und Sternen, und
auf der Erde werden die Völker bestürzt und
ratlos sein über das Toben und Donnern des
Meeres.
Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die
Erde kommen; denn die Kräfte des Himmels
werden erschüttert werden.
Dann wird man den Menschensohn mit
großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen.
Wenn (all) das beginnt, dann richtet euch
auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe. Nehmt euch in acht, dass
Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des
Alltags euch nicht verwirren und dass jener
Tag euch nicht plötzlich überrascht, (so) wie
(man in) eine Falle (gerät); denn er wird über
alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen.
Wacht und betet allezeit, damit ihr allem,
was geschehen wird, entrinnen und vor den
Menschensohn hintreten könnt.
Lk 21,25-28.34-36
Lesungen der Woche
Lesejahr C
Wochentagslesungen: Erste Adventswoche
Stundengebet: Erste Woche
Sonntag, 1. Advent: L 1: Jer 33,14-16; L 2:
1 Thess 3,12 bis 4,2; Ev: Lk 21,25-28.34-36.
Montag, Fest des hl. Andreas: L: Röm 10,918; Ev: Mt 4,18-22.
Dienstag: L: Jes 11,1-10; Ev: Lk 10,21-24.
Mittwoch, hl. Luzius: L: Jes 25,6-10a; Ev:
Mt 15,29-37.
Donnerstag, hl. Franz Xaver: L: Jes 26,1-6;
Ev: Mt 7,21.24-27.
Freitag, sel. Adolph Kolping, hl. Barbara: L:
Jes 29,17-24; Ev: Mt 9,27-31.
Samstag, hl. Anno: L: Jes 30,19-21.23-26;
Ev: Mt 9,35 - 10, 1.6-8. Hochfest in Siegburg: L 1: Ez 34,11-16; L 2: 2 Tim 1,13-14;
2,1-3; Ev: Mt 25,14-30 oder Mt 25,14-23.
Die Geschehen am Himmel bei Sonne, Mond und Sternen haben alle alten Kulturen versucht zu deuten. Das Evangelium des ersten Advents sieht in ihnen Zeichen göttlichen Eingreifens in
das Weltgeschehen. Unser Bild: Die Himmelsscheibe von Nebra aus dem zweiten Jahrtausend vor Christus.
(Foto: Raspels)
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Ausgabe 48/15 | 27. November 2015
SONNTAG
Als Seelsorger redet man meist vergebens von stiller Zeit und Vorbereitung, gerät selbst in den Trubel. Aber vermutlich stecken auch hinter einem Weihnachtsmarktbesuch mit Kollegen
noch andere Sehnsüchte nach Gemeinschaft. Unser Bild: Der Weihnachtsmarkt in Bonn. (Foto: Raspels)
Sehnsucht im adventlichen Durcheinander
I
ch lasse mir von einem kaputten Fernseher
nicht vorschreiben, wann ich ins Bett gehe!“,
schreit der Ehemann seine Frau an und starrt
auf das kaputte Gerät. Unvergleichlich doppelbödig ist diese Ehesequenz von keinem Geringeren als Loriot. Inzwischen ist dieser Ausruf
klassisch.
Inzwischen könnte man frei nach Loriot auch
formulieren: „Ich lasse mir von einem kaputten
Advent nicht vorschreiben, wie ich zu feiern
habe.“ Und dabei starren wir seit Anfang September auf die Stapel von Lebkuchen, Spekulatius und anderen spätsommerlichen Adventsboten. Irgendwie ist das alles von großer Hilflosigkeit geprägt. Natürlich entscheidet nicht der
Fernseher, natürlich nicht die Supermarktkette.
Aber wenn wir ehrlich sind, bei allen Vorsätzen,
sind wir doch mitgetaktet.
Den Klängen und Lobpreisungen des Handels kann man kaum ausweichen. Und wir erfahren, dass die wahren Weihnachtsglocken aus
der Schokoladenfabrik kommen. Ein gewisser Adventsheiliger fährt als Weihnachtsmann
Reklame für eine dunkel gefärbte Brause und
wenn sich am Ende alles im Haus stapelt, was
wir eigentlich nicht wollten und brauchten, hilft
uns ein schwedisches Möbelhaus, wieder mit
einem Heiligen, jetzt der heilige Knut.
„Ich lasse mir nicht vorschreiben…“ Wir
sind Teil einer Gesellschaft, die den Advent säkularisiert. Und manch einer mit gutem Vorsatz schaut missmutig umher; ganz entkommen
kann keiner. Beim Zahnarzt baumeln Engel,
im Bankhaus leuchten Kränze, im Fahrstuhl
wimmert‘s vom Schnee. Selbst der Wetterbericht weist auf Glühweinwetter hin: „Mor-
27. November 2015 | Ausgabe 48/15
gen unter null, aber klar, also ab auf den Weihnachtsmarkt!“ Als Seelsorger redet man meist
vergebens von stiller Zeit und Vorbereitung, gerät selbst in den Trubel.
So hab ich das gesehen, bis mir im Stuhlkreis
die Kinder der Mäusegruppe in der Kita ganz
adventlich die Augen geöffnet haben. „Die Erwachsenen machen das so, weil sonst dürfen sie
nicht mehr spielen“, ruft Ben. „Genau, und basteln dürfen die ja auch nicht mehr“, lacht Suse.
„Und so bunte Sachen haben die ja auch nicht!“
Aha! Enttarnen uns die Kinder als „Adventskinder“. Da steckt viel Wahrheit darin. Viele
„erlauben“ sich was in dieser Zeit. In der Designerküche mit klaren Linien hängt plötzlich
ein kitschiger, überdimensionaler Kranz. An
der Bauhausfassade blinken blaue, grüne, gelbe
Lichter. Auf dem Rasen des Vorgartens fährt ein
lebensgroßer Santa mit dem Schlitten. Und in
den Beobachtungen der Kinder steckt auch der
erste Schritt zur Versöhnung mit Kitsch, Klimbim und Kommerz.
Vermutlich hätte der Nachbar, der schon zu
Sankt Martin die Lichterkette in der Vorgartentanne drapiert, es immer im Leben etwas bunter
und heller in seinem grauen Reihenhaus. Vermutlich würden wir gern öfter mit den Kollegen etwas unternehmen als allein diesen Weihnachtsmarktbesuch. In all dem stecken auch
Sehnsüchte nach Verlorenem und Vermisstem.
Durch die Kinder adventlich vorbereitet,
sehe ich manchen Zeitgenossen plötzlich anders. Wer einen Stern so prächtig im Fenster
blinken lässt, ist doch nicht nur ein Miesepeter
für die Nachbarn. Wer sein Haus so schmückt,
ist doch nicht nur „taff“. So erzählen mir manch
kitschige Dekoration, manch seltsamer Brauch,
wer da eigentlich neben mir ist.
Und damit ist der Advent auch keine für
mich als Christ verlorene Zeit. Ich erfahre, dass
noch Sehnsucht da ist nach Nähe, Wärme und
Licht. Sehnsucht nach einem bunteren, festlicheren Alltag. Und in dieser Sehnsucht ist ganz
sicher auch die Tür versteckt, durch die der
wirkliche Christusadvent kommen kann. Ist das
jetzt zu einfach gedacht? Falsch gar?
Mir kommt Paulus in den Sinn, der predigt
den Athenern und sagt trotzig, alles was ihr an
Göttern verehrt, habe ich in Christus. Das könnte doch ein Adventsgedanke sein. Alles was ihr
da aufleuchten und klimpern lasst, habt ihr doch
in Christus.
Bei aller Wirrnis und allem adventlichen
Durcheinander scheint die alte Sehnsucht auf,
die der Prophet Jeremia verkündet, dass die
Welt sich verändert, dass Gott den Nachfolger
Davids in die Welt sendet, der das Leben der
Menschen heilt und sicher macht und Gerechtigkeit für alle Menschen bringt. Diese Sehnsucht ist da und hofft wie der Prophet.
Wolfgang Fey
Unser Autor, Dr. Wolfgang
Fey, ist Dechant
des Dekanats KölnLindenthal und Pfarrer
im Seelsorgebereich St.
Pankratius in Köln.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 13
ZUM GEISTLICHEN LEBEN
Christus entgegengehen bis er wiederkommt
Die zweifache Ankunft Jesu Christi feiern
W
enn der erste Advent da ist, fühlt es
sich für viele so an, als wäre die Adventszeit schon fast vorbei, obwohl sie
doch gerade erst begonnen hat. Spekulatius und Dominosteine sind beinahe ausverkauft, und die ersten Weihnachtsbäume fangen schon an zu nadeln. Und so verbinden
viele mit dem Beginn des Advents die Sorge, dass diese Zeit wieder ganz schnell an ihnen vorüberfliegen könnte, und das, obwohl
der Advent in diesem Jahr sogar vier Wochen
lang dauert.
Der Advent hat einen
doppelten Charakter
Zwar beginnt mit dem ersten Adventssonntag ein neues Lesejahr, aber thematisch
gibt es keinen Bruch zum alten, das mit dem
Christkönigssonntag endet. Denn wer aufmerksam die Schriftlesungen an den letzten Novembersonntagen hört, kann feststellen, dass der
Advent als Thema bereits hier anklingt. Allerdings sind diese Sonntage geprägt von dem
Gedanken an die Wiederkunft Jesu Christi am
Ende der Zeiten.
Aber was hat das mit dem Advent zu tun?
Von Anfang an hat die Adventszeit einen doppelten Charakter: Sie ist Vorbereitungszeit auf
die weihnachtlichen Hochfeste, an denen wir
an das erste Kommen des Gottessohnes zu den
Menschen denken: Wir Christen feiern, dass
Gott in Jesus Christus für uns Mensch geworden ist, dass er die Botschaft vom Anbruch des
Reiches Gottes verkündet hat, und dass Gott ihn
nach seinem Tod auferweckt hat. Doch andererseits will die Adventszeit durch die Verkündigung zugleich auch unsere Gedanken und Herzen hin zu der Erwartung der zweiten Ankunft
Jesu Christi am Ende der Zeiten lenken.
Die Tage vom ersten Adventssonntag sind
bis zur Mitte der Adventszeit thematisch auf
diese Gedanken hin ausgerichtet. Erst in der
zweiten Hälfte stehen die vorausgehenden Ereignisse der Geburt Jesu Christi im Mittelpunkt.
Damit wird Jesus Christus als der auferweckte
Gekreuzigte verkündet, der am Ende der Zeiten
wiederkommen wird, um sein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit zu vollenden.
Jesus Christus will an jedem Tag
neu geboren werden
Gütiger Gott,
voll Freude erwarten wir das Fest der Geburt
Jesu, deines Sohnes: Er macht hell, was in
unseren Herzen dunkel ist. Er kann trösten,
wo wir traurig sind. Lass uns spüren, dass
er uns nahe ist. Gib uns die Kraft, selbst
aufzubrechen und ihm entgegenzugehen,
Christus, unserem Bruder und Herrn.
GL 25,3
14 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
In jeder Feier der Eucharistie schauen wir
zurück auf den Beginn dieser Heilsgeschichte und bitten darum, dass Jesus Christus wiederkommen möge. Was bedeutet es dann, dass
es im Evangelium vom ersten Adventssonntag
heißt, dass unsere Erlösung nahe ist (vgl. Lk
21,28)? Müssen wir damit rechnen, dass das
Ende der Welt bevorsteht? Und warum sollen
wir als Christen auf den warten, der doch schon
längst zu uns gekommen ist?
Der Advent ist kein „Wir warten aufs Christkind“, sondern Jesus Christus will in jedem von
uns wiedergeboren werden, immer wieder, jeden Tag und jedes Jahr aufs Neue – bis zum Tag
aller Tage.
Die Adventszeit lädt dazu ein, sich innerlich
auf Weihnachten vorzubereiten. Dazu kann helfen, sich am Morgen vor Beginn der täglichen
Pflichten oder am Abend, wenn die Arbeit getan
ist, ein paar Minuten der Ruhe zu gönnen, um
bewusst die Stille zu genießen und vielleicht ein
gutes Buch zu lesen – warum nicht die Bibel?
Eva-Maria Will
Ausgabe 48/15 | 27. November 2015
ZUM GEISTLICHEN LEBEN
Glaubensprüfung: Ausbleiben des realen Advents
Der Sinn von der Rede der Ankunft Christi erschließt sich von Ostern her
D
ie Rede von der Wiederkunft Christi, die
nicht eintreffen will, hat den Kündern
des christlichen Glaubens von Anfang an
Kopfzerbrechen bereitet. Anfänglich rechnete
Paulus mit der unmittelbar bevorstehenden Parusie. Später musste er den mit der Endzeiterwartung verbundenen Enthusiasmus dämpfen
und zur Nüchternheit mahnen. Im ersten Brief
an die Korinther schrieb er noch: „Die Gestalt
dieser Welt vergeht.“ Später, im Brief an die
Römer, stellte er vorsichtig fest, dass „das Heil
uns jetzt näher ist als zu der Zeit, da wir gläubig wurden“.
Die Welt ließ sich fürs Vergehen mehr Zeit
als angenommen, sodass unter den Christen das
Wort „Verzögerung“ die Runde machte. Dagegen wehrt sich der zweite Petrusbrief, indem er
Psalm 90 zitiert: „Tausend Jahre sind für dich
wie der Tag, der gestern vergangen ist, wie eine
Wache in der Nacht.“ Seit den Anfängen der
Kirche wurde das Ausbleiben des realen Advents als Prüfung für den Glauben empfunden.
Es wurde sehr wohl erkannt, dass dadurch die
Begeisterung erlahmt, die Spannung nachlässt,
die Liebe erkaltet, die Hoffnung geschwächt
wird, die Freude verkümmert.
Inzwischen hat sich die Kirche damit abgefunden und feiert Jahr für Jahr den Advent:
„Freut euch, ihr Christen, freuet euch sehr –
schon ist nahe der Herr!“
Rechnet sie noch ernsthaft mit seiner unmittelbaren Nähe, mit seinem baldigen Kommen?
Es ist schon viel, wenn ein Mensch den eigenen
Tod in seine Lebensgestaltung einbezieht. Aber
das Ende der Welt, der Letzte Tag, das Jüngste Gericht, ein neuer Himmel und eine neue
Erde? Wir sind uns der Hinfälligkeit menschlicher Bemühungen bewusst, wir wissen um die
Vergänglichkeit der Welt, wir machen uns keine
Illusionen über die Unvollkommenheit der irdischen Zustände. Doch die Rede von der Vollendung der Welt und vom Ende der Zeiten kommt
uns nur zögerlich über die Lippen.
Gekreuzigte durch verschlossene Türen, um bei
denen zu sein, die in seinem Namen und in seinem Geist versammelt sind. Er kann aber auch
warten und anklopfen, hoffend, dass einer seine
Stimme hört und ihm die Tür öffnet, ihn einlässt
und sich freut über sein Kommen.
Auch das sind Bilder für eine unaussprechliche Wirklichkeit. Vielleicht denken wir im Advent einmal darüber nach: Die Welt wird vollendet, Fülle der Zeit wird geschenkt, Mensch-
werdung Gottes und Vergöttlichung des Menschen geschieht, wenn Gott bei den Menschen
ankommt und Jesus in die Menschen hinein
aufersteht und der Heilige Geist sich als lautere Beziehung manifestiert: „Niemand hat Gott
je geschaut. Wenn wir einander lieben, bleibt
Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollendet.“ Das hat Johannes geschrieben, auch er ein
alter Bekannter. Er wird gewusst haben, wovon
Peter von Sury
er spricht.
Vollendung in der Beziehung
Seinen Sinn erschließt uns der Advent vermutlich erst, wenn wir ihn von jenem anderen
Glaubensgeheimnis her zu verstehen suchen,
welches Raum und Zeit, Innen und Außen,
Himmel und Erde, Vergangenheit und Zukunft
ineinanderfließen und eine neue Schöpfung entstehen lässt und so etwas wie eine Neugeburt
darstellt. „Am Dritten Tage auferstanden von
den Toten“, umschreibt das Credo dieses singuläre Geschehen, dessen österliches Licht auch
die Wahrheit des Advents zum Strahlen bringt:
Jesus kommt, er schreitet als der auferstandene
27. November 2015 | Ausgabe 48/15
Mit dem wiederkehrenden Herrn haben es die christlichen Künstler zu allen Zeiten schwer gehabt. Deswegen schufen sie
den Bildtyp vom thronenden Christus, wie hier ein unbekannter französischer Maler des 15. Jahrhunderts aus der Auvergne.
Christus ist umgeben von den Symbolen der vier Evangelisten, die von seiner Wiederkunft erzählen. (Fotos: Ras)
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KIRCHE UND THEOLOGIE
Lukas - der begnadete Erzähler
Am ersten Adventssonntag beginnt der Weg durch sein Evangelium
I
n unserer katholischen Kirche sind wir es gewohnt, die Bibel meist „fragmentarisch“ und
zweckgebunden zu lesen, das heißt, für die liturgische Leseordnung eines Jahres setzt immer
einer der Evangelisten die Schwerpunkte. Jetzt
ist ein Jahr lang Lukas an der Reihe.
Sein Evangelium ist eine ganz besondere
Schrift. Nur er berichtet einprägsam über die
Begegnung von Maria und Elisabeth, von der
Geburt Jesu in einem Stall und den Hirten auf
dem Feld. Ihm verdanken wir die Erinnerung an
das Gleichnis vom barmherzigen Vater und er
erzählt vom reichen Fischfang und auch, dass
Frauen zu den Begleiterinnen Jesu gehörten.
Den Bericht über die Aussendung der 72 Jünger lesen wir nur bei ihm.
In der Zeit um 80 nach Christus sollen nach
heutigen Erkenntnissen sein Evangelium und
die ebenfalls von ihm verfasste Apostelgeschichte entstanden sein. Seit dem zweiten Jahrhundert werden beide Schriften ihm, dem Paulusmitarbeiter und „geliebten Arzt Lukas“, zugeschrieben (nachzulesen in Phlm 24; Kol 4,14;
2 Tim 4,11).
Wer aufmerksam seine Texte liest, wird
„eine spezielle Handschrift entdecken“ (Bettina Eltrop). Sie zeigt, dass das Lukasevangelium
und die Apostelgeschichte von einem Verfasser
redigiert worden sind, der die griechische Sprache gut, ja geradezu geschmeidig beherrschte und der zugleich eine umfangreiche Kenntnis vieler Bereiche der damaligen Welt hatte. Er
blickt zurück auf die Geschichte Jesu und sammelte Material aus unterschiedlichen Quellen,
wie er selber im Prolog zu seinem Evangelium
erwähnt. Er verschweigt nicht, dass er sich damit viel Mühe gemacht hat.
Im Evangelium und der Apostelgeschichte
begegnen wir einem Meister in der Kunst des
Erzählens. Der Leser bemerkt schon bald, dass
das Lukasevangelium spannend, bewegend, pro-
vozierend, inhaltsreich und faszinierend ist. Lukas ist Grieche, geboren in dem großen und geräuschvollen Antiochien in Syrien. Sein Name
Lukas ist die Abkürzung von Lukanos. Seiner
Einstellung nach lebte er wohl in einer heidnischen Gesellschaftsschicht von hohem Lebensstandard. Irgendwann muss er zum Christentum
übergetreten sein.
Paulus trifft jedenfalls den Christen Lukas
in Troas auf seiner zweiten Missionsreise und
nimmt ihn mit nach Mazedonien. Später folgt
Lukas Paulus nach Jerusalem. Schließlich finden wir sie zusammen in Rom. Das Leben des
Evangelisten ist eng mit dem des Völkerapostels verknüpft, auch wenn die beiden menschli-
Ein Pergament aus der Zeit um 800 – Lukas mit dem Symbol
des Stiers. (Foto: Läufer)
che Gegensätze waren: Ungestüm und ruhelos
der eine und ruhig und ausgeglichen der andere.
Für die Verehrung der Muttergottes hat Lukas mit mehreren Schriftstellen den Grundstein
gelegt. Die Legende schreibt ihm zudem viele
Mariendarstellungen zu. Maler sei er also auch
gewesen. Dies hängt wohl mit der Bedeutung
Mariens zusammen, welche die Muttergottes in
seinem Evangelium findet.
Manche liebevolle Details hält er in den
manchmal hintergründigen Geschichten bereit, um Herz und Gemüt des Lesers anzusprechen; So die Begegnung Jesu mit dem Zöllner Za­chäus, der auf einen Baum klettert, um
den Mann aus Nazareth zu sehen, oder auch
die Schilderung der beiden enttäuschten Jünger auf dem Weg nach Emmaus. Der Verfasser
legt Wert darauf, dass er in seinem Werk nicht
irgendwelche frommen Geschichten, Träumereien oder Märchen erzählt, sondern Ereignisse,
die an manchen Stellen mit Daten, Namen und
Ort genau angegeben werden. Er verankert seine Geschichte in den Ablauf der Weltgeschichte. Im Aufbau des Evangeliums ist so etwas wie
Reisebericht zu erkennen, der erzählt, wie Jesus
voller Entschlossenheit den Weg von Galiläa
nach Jerusalem gegangen ist, um sein Schicksal
am Kreuz zu vollenden.
Keiner betont so wie Lukas die Notwendigkeit der Bekehrung. Was er abmildert ist nicht
des Herrn Lehre, sondern nur die Art, sie darzustellen. Bei ihm finden wir keine Spur jener
Angst, wie sie manchen Bußpredigern eigen
ist. Wenn ich nach einem Symbol suche, warum ich dieses Evangelium gerne lese, finde ich
das in einer Darstellung der Kreuzigung von
Gaugin. Da hat der Künstler den Heiland am
Kreuz in der überlieferten Form gemalt, aber
ein tiefsinniges Detail hinzugefügt: einen kleinen Schmetterling, der unschuldsvoll an der bitter-ernsten Szene vorüberflattert. Erich Läufer
Zeugen des Glaubens bleiben
Neues Buch von Weihbischof Dominikus Schwaderlapp macht sprachfähig
E
s ist gut, dass Sie da sind und die Sonntagsmesse besuchen.“ Denn wie jede Freundschaft unter den Menschen, so lebe die Freundschaft des Gläubigen mit Gott von der Begegnung. Diesen Leitgedanken entfaltet Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp in seinem
neuen Buch „Die Herzen zum Himmel. 3 x 7
Zusagen des Glaubens“. Er wendet sich unter
den Oberbegriffen „Ermutigung - Dienst - Klärungsbedürftiges“ bewusst an die Menschen,
die sonntags zur Kirche gehen, die die Messe
mitfeiern. Vielleicht möchten gerade sie wissen, warum sie noch dabei sind, möchten sie
neue geistliche Impulse erfahren, um das „Altbekannte“ im neuen Licht zu betrachten. Denn
Christen versammeln sich auch deshalb um den
Tisch des Herrn, damit sie für die Sendung in
die Welt gestärkt sind. Sie haben eine bleibend
frohe Botschaft.
Und was ist, wenn Kinder und Enkel nicht
mehr regelmäßig oder gar nicht mehr zur Kirche gehen? Auch hier gibt der Kölner Weihbischof Hinweise, wie man im Gespräch argumentieren kann, wie man auf Einwände antwortet. Die Kraft dieses Buches steckt besonders in seiner Gabe, sprachfähig zu machen. So
16 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
hilft es seinen Lesern, Zeuge des Glaubens zu
bleiben – in Wort und Tat. Bernhard Raspels
Dominikus Schwaderlapp,
Die Herzen zum Himmel. 3
x 7 Zusagen des Glaubens.
Bonifatius Verlag,
Paderborn. 110 Seiten,
zahlreiche Farbfotos.
13,90 Euro. ISBN
978-3-8971-0644-4.
Ausgabe 48/15 | 27. November 2015
LESERBRIEFE
Mehr Geschmack
Zu: „Titelbild“ in Nr. 46/15, Seite 1
nen!“ Schon bei der Begrüßung geben fast
alle Bürgermeister und Landräte diesen Hinweis, mit der Aufforderung, dies ist die beste Entwicklungshilfe, an der wir alle teilnehmen können. Mittlerweile merken wir, dass
wir durch unser Kaufverhalten so manche
Fluchtursachen „fair-“ (ver-)hindern könn(t)
en. Übrigens, wenn möglich, zeichnet Gerd
Müller in seinem Wahlkreis Kempten/Allgäu
die ein oder andere Fairtrade Town aus.
Manfred Holz, Wuppertal
Lebensschutz
erlebbar grausamen Wege des Suizids sucht,
bei dem unmittelbar betroffene Menschen einen Schock erleiden, zum Beispiel als Lokführer oder als solche, die einen schrecklich
entstellten Leichnam finden oder aufsuchen
müssen?
Mir wäre lieber, wir würden nicht nur
beim Thema „Unauflöslichkeit der Ehe“ sondern auch bei der Anwendung von „Du sollst
nicht töten“ lernen, dass pure, vom Leben
und seinen Komplikationen absehende, radikale Gesetzlichkeit nicht immer menschlichen Anliegen in dieser Welt gerecht wird.
Norbert Kipp, Düsseldorf
Zu: „Darauf können Sie Gift nehmen“ in Nr.
46/15, Seite 3
Es ist anerkennenswert, dass dem Kommentar der Schutz des Lebens wichtig ist und er
insoweit den Beschluss des Bundestages positiv hervorhebt. Verstehen kann ich dabei,
dass er den Schutz des Lebens vom Gesetzgeber noch umfangreicher gewährleistet sehen möchte.
Schwer fällt mir jedoch, seinem Weg der
Begründung zu folgen. Mein Eindruck ist
zwar auch, dass „viele der Menschen, die
jetzt ins Alter kommen, keine Kinder haben
und allein sind“. Es kann somit tatsächlich
sein, dass nicht selten Ärzte und Pflegepersonal die einzigen nahe
stehenden Personen
für sie sein werden.
Das heißt aber doch,
der Druck, Suizid
zu begehen und dafür Hilfe zu erbitten,
kommt nicht vom
jetzt verabschiedeten Gesetz, wie der
Verfasser behauptet, sondern von der
gesellschaftlichen
Situation. Ist es da
nicht besser, ein
Mensch lässt sich
zum Suizid helfen,
als dass er allein einen der sichtbar und
Da wurde im Vorfeld der Bundestagsabstimmung von offizieller kirchlicher Seite kaum
für den sogenannten „Sensburg-Entwurf“
geworben, der ein generelles Verbot der Suizidbeihilfe forderte; nebenbei bemerkt der
einzige zur Abstimmung stehende Entwurf,
bei dem die Bundestagsjuristen keine verfassungsrechtlichen Bedenken hatten. Und
nachdem der Entwurf mit Mehrheit verabschiedet wurde, der lediglich eine „gewerbsmäßige Suizidbeihilfe“ unter Strafe stellt,
gibt es öffentliche Zustimmung von Kirchenvertretern. Vor diesem Hintergrund finde ich
den Beitrag als sehr lobenswerten Lichtblick.
Friedrich Albrecht, Düsseldorf
Vertrieb: Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und
Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen) siehe unten.
Herausgeber: Der Erzbischof von Köln
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Ich wünsche, dass die Kirchenzeitung Köln
mehr Geschmack zeigt und derartigen Kitsch
uns und jüngeren Lesern erspart!
Josef von der Heiden, Düsseldorf
Gerechter Handel
Zu: „Wer ist Gerd Müller?“ in Nr. 46/15,
Seite 3
Herzlichen Dank für den guten und interessanten Artikel. In den vergangenen Tagen
war ich viel unterwegs, um Fairtrade-Städte
als Fairtrade-Ehrenbotschafter auszuzeichnen. Schön, dass mitlerweile so viele Kommunen mitmachen. Demnächst erreichen wir
die Zahl 400.
Es ist interessant, dass ich seit vielen Monaten in der Laudatio folgende Aussage fast
nicht mehr tätigen muss: „Wir müssen dafür
sorgen, dass zum Beispiel die Plantagenarbeiter oder die Näherinnen für ihre Arbeit
ordentliche Löhne und die Erzeuger für ihre
Produkte faire Preise bekommen, damit sie in
ihren Ländern menschenwürdig leben könKirchenzeitung
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KALENDER
Raue Küsten und grüne Hügel Traumland geblieben
Farbenfrohe Frohe Botschaft
Nicht nur Heinrich Böll oder andere Größen
der Weltliteratur sind Irland verfallen. Wer einmal dort war, den wird es immer wieder in dieses unverwechselbare Land
mit
seinen
Menschen ziehen. Wem das
versagt bleibt,
wird sich an
den
zwölf
Landschaftsfotos des Kalenders erfreuen können. Er erzählt von rauen Küsten und grünen Hügeln: Die Einsamkeit beim
Leuchtturm am Hock Head oder die dunkle Ruine des Dunluc Castle bei Bushmills wie auch
die Ruinenlandschaft rings um Dunguaire Castle bei Kinvara. Zum Charakter dieser irischen
Landschaft gehören natürlich die Cliffs of Moher an der Südwestküste. Bei Betrachten der
Monatsbilder meint man zuweilen, die Stille
und Einsamkeit einer Landschaft, die sich nicht
EL
aufdrängt, dennoch zu spüren.
Dieser Kalender verdient den Untertitel
„Das Land im Gebirge“. Die zwölf großformatigen Fotos bringen weder eine Auswahl
der abendländischen Kunstschätze der Region noch der heimeligen Städte und Dörfer,
sondern wecken Erinnerungen an sonnige
Tage im Grödnertal, im Rosengarten oder an
die Abendstimmung am Aferer Geisler. Weniger bekannt
aber imposant
sind die steilen Felswände des Mittagstales oder
eine kompakte Aufnahme
der Sellagruppe sowie die
bizarre Landschaft
rund
um die Gchnagenhardt Alm. Südtirol – es ist
halt ein Traumland geblieben, trotz der überlaufenen Touristenzentren. Ein Kalender für
EL
Liebhaber. Unverwechselbar ist der Stil, kräftig sind die
Farben, inspirierend die Motive: Der Sonntags-Evangelienkalender von Egino Weinert lädt ein, sich Woche für Woche mit Text
und Aussage des Evangeliums auseinanderzusetzen. Auf 53 Seiten findet sich jeweils
ein dem Evangelium zugeordnetes Bild
des 2012 verstorbenen
Kölner Künstlers auf
der Vorderseite und der
entsprechende Schrifttext samt einführender
Worte auf der Rückseite. Ein weiteres Plus:
nicht nur die Feste im
Jahreskreis finden sich
im Kalendarium, sondern in der Regel auch
zwei Heilige des Tages. Der Kalender ist
im Selbstverlag herausgegeben und deswegen im Ladengeschäft in der Marzellenstraße 42, 50668 Köln, oder im Onlineshop auf
KB
www.eginoweinert.de zu bekommen.
Irland 2016. Von rauen Küsten und grünen Hügeln.
Verschiedene Bildautoren. 45 mal 39,6 Zentimketer. KV&H
Verlag. ISBN 978-3-8401-3627-6. 15,99 Euro
Südtirol 2016. Das Land im Gebirge. Hartmut Krinitz. 47
mal 49 Zentimeter. Verlag Weingarten. ISBN 978-3-84006494-4. 24,99 Euro.
Egino G. Weinert: Sonntags-Evangelienkalender 2016. 17,5
mal 26 Zentimeter. Herausgegeben im Selbstverlag. 13,95
Euro, ab 20 Stück 9,95 Euro.
18 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Ausgabe 48/15 | 27. November 2015
KULTUR
Ohne Preußen keine Domvollendung
Ausstellung in der Domschatzkammer beleuchtet die Rolle Preußens
Zum Abschluss des Preußenjahres präsentiert
die Kölner Domschatzkammer in ihrer Bibliothek ein kleine, aber feine Ausstellung. Mithilfe der dort gezeigten Exponate soll auf die
besondere Rolle hingewiesen werden, die die
Preußen, die vor 200 Jahren die Herrschaft im
Rheinland übernahmen, bei der Vollendung des
Doms gespielt haben. Nicht zuletzt dem späteren preußischen König Friedrich Wilhelm IV.,
der als junger Kronprinz seine Begeisterung für
den Dom entdeckte und einer seiner Förderer
wurde, ist es zu verdanken, dass die Weichen
zur Vollendung der Kathedrale gestellt wurden.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Hammer und Kelle, mit denen Friedrich Wilhelm IV.
am 4. September 1842 den Grundstein für den
Domweiterbau legte. Die Ausstellung kann bis
zum 31. März besichtigt werden. RB
Unter ihrer Leitung wuchs der Dom bis zur Vollendung: Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner (rechts) und sein Nachfolger
Richard Voigtel. (Foto:Boecker)
Wir werden Euch immer lieben
„Bodyguard“ bringt Köln zurück auf die Landkarte der Musical-Metropolen
P
atricia Meeden ist nicht Whitney Houston
und kann es auch nicht sein. Genauso wenig wie Jürgen Fischer Kevin Costner ist
oder sein kann. – Hat man sich das einmal klar
gemacht, steht dem Genuss eines großartig inszenierten, toll ausgestatteten und musikalisch
mitreißenden Musicals nichts mehr im Wege.
Denn was Patricia Meeden und Jürgen Fischer
sein können sind die Sängerin Rachel Marron
und ihr Bodyguard Frank Farmer: Als solche
stehen sie seit der „Bodyguard“-Premiere am
Samstag achtmal die Woche im Musical Dome
Köln auf der Bühne. Nachdem die MusicalFassung des erfolgreichen Kinofilms von 1992
zwei Jahre im Londoner West End das Publikum begeistert hat, bringt sie nun Köln zurück
auf die Landkarte der Musical-Metropolen.
Der Filmstoff wurde von Regisseurin Thea
Sharrock mit Bedacht für die Bühne adaptiert
und der Soundtrack um Welthits wie „I Wanna Dance with Somebody“, „One Moment in
Time“ oder „Greatest Love of All“ ergänzt.
Gesanglich überzeugen die Hauptdarstellerin
Meeden und Tertia Botha als Rachels Schwester Nicki auf ganzer Linie. Wer einen Blick dafür hat, wird aber auch das Bühnenbild und die
Ausstattung großartig finden, für die Set- und
Kostümdesigner Tim Hatley verantwortlich
zeichnet. „I Will Always Love You“ (Ich werde
Dich immer lieben) singt Rachel für Frank. Da
kann man die stehenden Ovationen des Publikums am Schluss durchaus frei übersetzen mit:
Wir werden Euch immer lieben.
KB
➔➔ www.bodyguard-musical.de
27. November 2015 | Ausgabe 48/15
Patricia Meeden und Jürgen Fischer stehen ab sofort als Rachel Marron und ihr Bodyguard Frank Farmer auf der Bühne des Musical
Dome Köln. Nur drei Jahre nach der Uraufführung in London und noch vor der USA-Premiere im Herbst 2016 bietet „Bodyguard - Das
Musical“ dem deutschen Publikum beste Unterhaltung. (Foto: Hardy Müller/BB Promotion)
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 19
MEDIEN
RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN
Wort des Bischofs
Das „Wort des Bischofs“ ist eine Bei­
tragsreihe des Erzbistums Köln. An Fei­
ertagen, am Sonntag und zu besonderen
Anlässen wendet sich Kardinal Rainer
Maria Woelki mit einer Video-Botschaft
an die Gläubigen. Regelmäßige Sende­
plätze sind: domradio.de (Radio): sonntags jeweils um 8 und 18 Uhr. Unter
domradio.de und erzbistum-koeln.de
ab sonntags 8 Uhr. TV Partnersender:
nach der Messe, gegen 11 Uhr.
HÖRFUNK
Radio Vatikan
Empfang im Internet über www.radiovatikan.de.
Im Radio: 16.00 und 18.00 auf Radio Horeb;
6.00 und 19.00 auf domradio.de.
Täglich Nachrichten. Sonntag Sonntagsmaga­
zin. Dienstag Radioakademie. Dokumente des
Zweiten Vatikanum. Gravissimum educationis:
Erklärung über die christliche Erziehung. Täglich auch: 7.30 Lateinische Messe. 16.00 und
20.20 Nachrichten/Magazin. 17.00 Vesper. 20.40
Lateinischer Rosenkranz.
Radio Horeb
Sonntag 10.00 Messe. Werktags 9.00 Messe.
Täglich 16.00 und 18.00 Radio Vatikan.
Lokalradio
Sonntags von 8.00 bis 9.00 Magazin der Kirchen
„Himmel und Erde“. Montag bis Freitag 5.45,
Samstag 6.15 Augenblick mal.
WDR 2
Sonntag 7.45 Hör mal – Kirche in WDR 2.
Werktags 5.55 Kirche in WDR 2.
WDR 3
Samstag 18.05 Vesper. Sonntag 8.30 Lebenszei­
chen. Versuche zur Wiederbelebung lehne ich ab.
Die Patientenverfügung. 9.05 Geistliche Musik.
Werktags 7.50 Kirche in WDR 3. Choral und
Ansprache.
Werktags
8 bis 9 Uhr, Köln TV und EWTN (Satellit
Astra, Frequenz 12460 MHz): Gottesdienst.
Übertragung aus dem Kölner Dom.
Bis 30. November, EWTN: Apostolische Reise
von Papst Franziskus nach Afrika. Live Über­
tragungen.
Samstag, 28 November
14.55 bis 15 Uhr, Bayerisches Fernsehen
(BR): Glockenläuten. Aus der Pfarrkirche in
Übersee am Chiemsee.
18.30 bis 19.30 Uhr, EWTN: Gottesdienst.
Übertragung aus der Marienbasilika Kevelaer.
19.50 bis 20.15 Uhr, MDR FS: Mach dich auf
den Weg. Advent in Klosterbuch (1/4).
20 bis 20.15 Uhr, Bibel TV: Andacht (täglich).
23.35 bis 23.40 Uhr, ARD: Wort zum Sonntag.
Sonntag, 29. November
7.50 bis 8.10 Uhr, SAT.1: So gesehen - Talk am
Sonntag.
8.15 bis 8.45 Uhr, SWR FS: Menschen unter
uns. Mann ist nicht krank.
9 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. Immer der
Nase nach.
9.30 bis 10.15 Uhr, ZDF: Katholischer Gottes­
dienst aus der Pfarrkirche St. Paul zu Pichling in
Linz/Österreich mit Pfarrer Werner Grad.
10 bis 11.30 Uhr, Köln TV: Kapitelsamt. Über­
tragung aus dem Kölner Dom.
10 bis 12 Uhr, EWTN: Pontifikalamt zur Ad­
veniat-Eröffnung, Domkirche St. Eberhard,
Stuttgart.
10 bis 11 Uhr, ARD: Evangelischer Gottes­
dienst.
10.45 bis 11 Uhr, ZDF: Adventszauber im
Thüringer Wald.
WDR 4
domradio.de
WDR 5
Gottesdienste
Täglich 8.55 Kirche in WDR 4.
Sonntag 8.40 Das Geistliche Wort. 9.20 Dies­
seits von Eden. Die Welt der Religionen. 22.05
Lebenszeichen. Werktags 6.55 Kirche in WDR
5.
Deutschlandfunk
Werktags 6.35 Morgenandacht. Sonntag 6.10
Geistliche Musik. 8.35 Am Sonntagmorgen. Im
Bann der Bilder. Virtuelle Welt, realer Jesus.
10.05 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarr­
kirche St. Maria Friedenskönigin, Cottbus. Es
predigt Domkapitular Propst Thomas Besch.
Montag bis Freitag 9.35 Tag für Tag. Mittwoch
20.10 Aus Religion und Gesellschaft.
Südwest-Rundfunk 2
Samstag 19.05 Geistliche Musik. Sonntag 7.55
Lied zum Sonntag. Herr, mach uns stark (GL
552). 8.03 Kantate. 12.05 Glauben. Geigen mit
Holocaust-Geschichte. Amnon Weinstein und
seine Violinen. Werktags 7.57 Wort zum Tag.
20 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Täglich um 6 Uhr und um 22 Uhr: Laudes
und Komplet.
Sonntag, 29. November, 10 Uhr: Kapitels­
amt aus dem Kölner Dom.
10 Uhr: Pontifikalamt zur Adveniats-Er­
öffnung aus der Domkirche St. Eberhard in
Stuttgart auf www.domradio.de.
18 Uhr: Chorvesper – Evensong, live auf
domradio.de (22 Uhr im Radio).
Freitag, 4. Dezember, 14 Uhr: Pontifikal­
amt zum 150. Todestag von Adolph Kolping
aus der Minoritenkirche.
Werktags, 8 Uhr: Gottesdienst aus dem
Kölner Dom live unter www.domradio.de.
Tagesevangelium
Von Montag, 30. November, bis Samstag, 5.
12.05 bis 12.30 Uhr, ARTE: Hundert Meister­
werke. „Die Hochzeit zu Kana“ von Paolo Ve­
ronese.
14.45 bis 15 Uhr, Bibel TV: Bibellesen.
15 bis 15.30 Uhr, NDR FS: Offen gesagt.
Flucht und Vertreibung.
17.30 bis 18 Uhr, ARD: Gott und die Welt. 100
plus - Mitten im Leben.
24 bis 0.45 Uhr, ZDF: Precht. Wozu Glauben?
Montag, 30. November
20.15 bis 21 Uhr, BR: Unser Erbe Bayern. Ad­
ventsbräuche.
22 bis 22.30 Uhr, Bibel TV: Das Gespräch.
Dienstag, 1. Dezember
13.25 bis 13.50 Uhr, 3sat: Missionar am Ende
der Welt – Franz von Sabu.
22.15 bis 22.45 Uhr, ZDF: 37 Grad. Niemand
darf es wissen. Corinne und ihr Geheimnis.
Mittwoch, 2. Dezember
9.50 bis 11 Uhr, EWTN und K-TV: Mitt­
wochs-Audienz des Papstes.
10.30 bis 11 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega.
„Der kleine Prinz“? Jesus inkognito?
19 bis 19.45 Uhr, BR: Stationen. Ein Haus für
kleine Seelen. Das Kinderhospiz im Allgäu.
Freitag, 4. Dezember
12.15 bis 13 Uhr, 3at: Weihnachtsfieber - Krip­
pen, Kerzen, Kinderträume.
14 bis 16 Uhr, EWTN: Pontifikalamt mit Erz­
bischof Rainer Maria Kardinal Woelki anläss­
lich des 150. Todestages von Adolph Kolping in
der Minoritenkirche in Köln.
17 bis 17.30 Uhr, BR: Pfarrer Schießler – Gäs­
te & Geschichten. Familie.
Dezember, um 8 Uhr spricht der Germanist
und katholische Blogger Dr. Tobias Klein
aus Berlin Gedanken zum Tagesevangelium.
domradio am Ersten Advent
17 bis 18 Uhr: Schön zu Hören – Geschich­
ten im Advent.
18 bis 20 Uhr: Advents- und Weihnachts­
musik aus aller Welt.
20 bis 22 Uhr: Musica: Klassische Advents­
lieder aus vier Jahrhunderten.
Heiliges Jahr der Barmherzigkeit
Am 8. Dezember beginnt das „Heilige Jahr
der Barmherzigkeit“. „Das Thema“ gibt ei­
nen Überblick über das Jahresprogramm
(Mi., 2. 12., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr).
Auf den Spuren des Nikolaus
Wie der hl. Nikolaus das Brauchtum prägt
(Fr., 4. 12., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr).
Ausgabe 48/15 | 27. November 2015
MEDIEN
Advents-Zeit ist Konzert-Zeit
Kurzer Überblick: Sender eröffnen den Advent mit Musik
In den Advent starten viele Fernsehsender mit
Musik und Advents-Konzerten. Im Folgenden
ein kurzer Überblick.
Sonntag, 29. November
15.45 bis 17.15 Uhr, WDR FS: Wunderbare
Weihnachtsmärkte im Westen. Eine winterliche
Reise von Aachen bis Winterberg.
17.15 bis 18.15 Uhr, WDR FS: Schöne Besche­
rung 2015 – Live aus Xanten. Susanne Wieseler
und Thomas Aydintan präsentieren ein buntes
Potpourri aus Musik und Talk.
18.05 bis 19 Uhr, ZDF: Adventskonzert aus
Dresden. Beim Adventskonzert wirken neben
dem Dresdner Kreuzchor internationale Solis­
ten mit wie die junge Sopranistin Sonya Yon­
cheva und der Bassbariton Luca Pisaroni. Die Kristin Meyer steht auf dem Schulhof des Misereor-Hilfsprojekts „Rescue Dada Center“ in Nairobi. Die ZDF-Gala „Die schönsten
Staatskapelle Dresden spielt unter der Leitung Weihnachts-Hits“ unterstützt die beiden christlichen Hilfsorganisationen „Brot für die Welt“ und „Misereor“. (Foto: ZDF/Louis Nderi)
des britischen Dirigenten Donald Runnicles.
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19 bis 19.45 Uhr, Bayerisches Fernsehen: Unter unserem Himmel. Ad­
ventssingen in der Benediktiner-Klosterkirche Schäftlarn. Aus der alpenlän­
dischen Musiktradition mit Perlseer Dirndl, Starnberger Fischerbuam, Bay­
erisch-Kärntnerische Saitenmusi, Moosboch-Bläser sowie Textvorträge von
Peter Weiß.
Mittwoch, 2. Dezember
20.15 bis 22 Uhr, ZDF: Die schönsten Weihnachts-Hits. Spendengala mit Car­
men Nebel live. Benefizgala zugunsten „Brot für die Welt“ und „Misereor“.
Kulinarischer Adventskalender
Es duftet nach Weihnachtsplätzchen, Gänsekeule und Glühwein. Überall wird
gebacken, gekocht und gegessen. Man trifft sich mit Freunden zum Advents­
kaffee, sitzt gemütlich zusammen, genießt Pralinen, Punsch und leckere Ge­
richte. „Der kulinarische Adventskalender“ öffnet in 90 Minuten 24 Türchen
und hinter jedem verbirgt sich eine überraschende, genüssliche, unterhaltende
und kulinarische Geschichte rund um die Adventszeit.
WDR FS, So., 29. 11., 20.15 bis 21.45 Uhr
Richter Gottes: Kirchliches Offizialat
Dr. Cäcilia Giebermann hat zwei Berufe. Sie hat Medizin studiert, als Ärz­
tin gearbeitet. Ihr zweiter Beruf ist weniger bekannt. Dr. Cäcilia Giebermann
ist Richterin. Jedoch nicht an einem staatlichen Gericht, sondern am größten
deutschen Kirchengericht, dem Offizialat des Erzbistums Köln. 22 katholi­
sche Straf- und Ehegerichte gibt es in Deutschland. Dort führen Dr. Cäcilia
Giebermann und ihre Kollegen Zeugenbefragungen und Verhöre durch. Es
gibt Ermittler, Gutachter, Kirchenanwälte, Vernehmungsrichter. Sie verhan­
deln die Prozesse unter Ausschluss der Öffentlichkeit, nur selten dringt etwas
nach außen und das ist gewollt. Ein Großteil der Verfahren sind „Ehenichtig­
keitsverfahren“.
Der Film „Richter Gottes. Die geheimen Prozesse der Kirche“ aus der
ARD-Reihe „Die Story im Ersten“ gibt einen Einblick in die Welt der deut­
schen Kirchengerichte. Er zeigt, welche Prozesse dort geführt werden. Wer
die Angeklagten, wer die Opfer sind. Wer dort richtet. Prozessbeteiligte spre­
chen ausführlich über ihre Arbeit.
Erzählt wird auch entlang der Geschichte eines Missbrauchstäters in der
katholischen Kirche. Es ist das erste Mal, dass er sich öffentlich äußert. Er und
seine Opfer berichten von ihrem Kirchengerichtsprozess.
ARD, Mo., 30. 11., 22.45 bis 23.30 Uhr
27. November 2015 | Ausgabe 48/15
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 21
KLEINANZEIGEN
22 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Ausgabe 48/15 | 27. November 2015
ERZÄHLUNG
A
ls meine Eltern einst in schlechter Zeit von
Schleswig nach Helsingör zogen, war ich so
etwas wie ein Fürst dieser Tage. Sieben Jahre alt war ich und ohne alle Kenntnisse, die
nun einmal für notwendig gehalten werden,
damit man durchs Leben kommt. Also musste ich in
die Volksschule. Und so glücklich wie dort bin ich
nie mehr gewesen.
Ich sang mit den Klassenkameraden bei Begräbnissen, und ich sang sicherlich schöner, als ich jetzt singe.
Denn ich besaß ein sehr weiches Gemüt, weshalb mich
die Hinterbliebenen am Grab auch für einen Jungen
von seltener Herzensgüte gehalten haben müssen. Und
auch in einer anderen Richtung hatte ich riesigen Erfolg. Es war – wie gesagt – die schlechte Zeit. Und ich
war der Einzige in meiner Klasse, der im Winter Stiefel an den Füßen trug! Die anderen liefen nur in Holzschuhen herum . . . Nun kann sich jeder vorstellen, wie
reich und herausgehoben ich mich fühlte. Freilich bekam ich bisweilen deshalb auch Prügel – aber das passiert ja auch anderen Fürsten. Es geschah ja aus reinem
Neid und das blieb mir durchaus nicht verborgen.
Eines Tages aß ich in der großen Pause mein Brot.
Da sah ich auf einmal in das Gesicht eines anderen
Jungen, das ich seitdem nicht wieder vergessen konn-
27. November 2015 | Ausgabe 48/15
te. Er sah zuerst meine Stiefel und dann mich an. Er sagte kein Wort, doch seine Augen erzählten mir deutlich genug, dass er der Ansicht sei,
die Stiefel sollten eigentlich
ihm gehören. Und dass er sie
sich holen würde, wenn er nur
könnte! Ein Hass, ein Hunger, ein Neid lebte in seinem
Blick, sodass mir klar wurde,
was das zu bedeuten hatte. Es
war natürlich keine Rede davon, dass ich ihm die Stiefel geben wollte. Sie waren ja mein Eigentum. Aber
verteidigen – so schien es mir – musste ich sie. Ohne
mich einen Augenblick zu besinnen, warf ich mein
Butterbrot fort und ballte die Fäuste, und dann schlugen wir uns.
Jahre später. Ich war ein junger Student. Da besuchte mich eines Abends ein Kommilitone, bettelarm geboren – und geblieben. Meine kleine Wohnung
war nun wirklich kein Palast – aber für ihn muss es
wohl einer gewesen sein. Ich tischte auf, was ich hatte und wir aßen uns satt. Und dabei muss er wohl daran gedacht haben, wie er aufgewachsen war, mit vielen anderen hungrigen Mäulern am Tisch und wie er
jetzt lebte.
Ich sah ihn an – und blickte auf einmal wieder in
das Gesicht des Jungen aus der Volksschule. Es gab
mir einen Stoß und rein instinktiv zog ich die Füße
unter meinen Stuhl. Ich dachte an die Stiefel meiner
Kindheit; es war mir, als hätte ich sie noch an den Füßen – und ich sah mein Gegenüber in erbärmlichen
Holzschuhen . . .
Wie unbehaglich mir war und wie garstig sein
Neid. Zugleich aber verstand ich, wie geschlagen er
sich fühlen musste. So kam ich wieder ins Gleichgewicht.
Später . . . Ich weiß nicht
mehr, wie sich jenes Gefühl
entwickelte und von Jahr zu
Jahr wuchs, bis es so stark
wurde, dass ich bisweilen
krank davon wurde. Oft, sehr
oft sehe ich das Gesicht des
Jungen aus der Volksschule
vor mir: Wenn ich an Bettler
vorübergehe, ein Betrunkener
mich um Kleingeld angeht.
Manchmal ist es ein Gesicht,
das sich gegen die Scheiben
eines Restaurants drückte, in
dem ich soeben esse – oder
ich sehe ein Phantasiebild vor
mir, wenn ich behaglich meine Zigarre entzünde. Dann
jagt das Gefühl bis in meine
Füße hinab. Ich bin noch immer der Junge in der Volksschule mit den Stiefeln an den
Füßen. Doch heute fühle ich
mich nicht länger als Fürst
unter lauter Holzschuhträgern. Ich schäme mich meiKarl Ewald
ner Stiefel. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 23
AUS DEM ERZBISTUM
Kein stummer Hund
Im KZ ermordeter Priester Franz Boehm verbindet deutsche und polnische Gemeinden
BOLESZYN/MONHEIM. „Ich will kein
stummer Hund sein“ – nach diesem Leitspruch lebte Franz Boehm, seit 1938 Pfarrer der Monheimer Gemeinde St. Gereon.
Sein Widerstand gegen die Nationalsozialisten brachte ihn vielfach in Schwierigkeiten.
1944 wurde er in der Pfarrkirche verhaftet.
1945 starb der Seelsorger im Konzentrationslager Dachau.
Der im Jahr 1880 Geborene war kein Kind
des Erzbistums Köln, sondern kam im heute
polnischen Wallfahrtsort Boleszyn zur Welt.
Hier wird – wie in Monheim in der 500 Jahre
alten Marienkapelle am Rhein, einem der ältesten Wallfahrtsorte des Erzbistums Köln –
die Schmerzhafte Muttergottes verehrt.
Weil sein Vater, der Lehrer Karl Boehm,
1893 von den Preußen im Kulturkampf ausgewiesen worden war, war seinerzeit auch
der junge Franz ins Rheinland gelangt. Diese Vertreibungsgeschichte ganz eigener Art
führt fast 125 Jahre später zu einer lebendigen, die Völker verbindenden europäischen
Brücke zwischen Monheim am Rhein und
Boleszyn.
Sehr beeindruckt kehrte unlängst eine
Monheimer Abordnung von dort zurück.
Vor drei Jahren hatte der Aufbau der Freundschaft begonnen: damals war eine 30-köpfige Reisegruppe an den Geburtsort des früheren Pfarrers gefahren. Hintergrund: ein
Besuch in Monheims polnischer Partnerstadt Malbork. Auf Initiative von Peter Buter, der schon unter Franz Boehm Messdiener an St. Gereon gewesen war, machte man
einen Abstecher ins nahe Boleszyn und besuchte die dortige 300 Jahre alte Wallfahrts-
In seiner polnischen Geburtsstadt wird jetzt auch an den
ermordeten Priester Franz Boehm erinnert.
kirche aus Holz, in der Franz Boehm getauft
worden war. Zunächst konnte der Ortspfarrer nichts mit den Überraschungs-Gästen anfangen – die Person Franz Boehm und sein
Tod als Märtyrer des Erzbistums Köln in der
NS-Zeit waren Piotr Nowak und seiner Gemeinde bis dahin schlichtweg unbekannt gewesen.
2014 besuchte wiederum eine Monheimer Gruppe auf dem Weg nach Malbork Boleszyn. Der Erstkontakt war auf fruchtbaren
Boden gefallen; ein reger Austausch war entstanden, und Pfarrer Nowak hatte den Mon-
heimern zum Beispiel eine Kopie der Taufurkunde Franz Boehms zugeschickt.
Der jetzige Besuch führte dann zum bisherigen Höhepunkt der neuen deutsch-polnischen Beziehungen zwischen Monheim und
Boleszyn: Bischof Andrzej Suski aus Torun/
Thorn und Pfarrer Piotr Nowak luden die
Rheinländer zur Einweihung einer Gedenktafel für den Märtyrer ein. In Vertretung von
Pfarrer Burkhard Hoffmann fuhren Margret Jenniches, Peter Buter, Hans Thielen
und Achim Mathyschok aus der Gemeinde
St. Gereon und Dionysius zu der Feier. Hunderte Wallfahrer kamen zusammen, um am
von Bischof Suski gemeinsam mit 30 weiteren Priestern zelebrierten Pontifikalamt teilzunehmen. Im Gottesdienst wurde das Leben
von Franz Boehm vorgestellt.
Pfarrer Nowak begrüßte das Monheimer
Quartett auf Deutsch, unter anderem mit den
Worten: „Sie haben Franz Boehm in seine
alte Heimat begleitet.“ Die polnische Gemeinde hatte zwischenzeitlich sogar Erde
aus dem Konzentrationslager Dachau geholt
und in einer Urne in ihrer Kirche ausgestellt;
Bischof Suski weihte die Gedenktafel mit
Pfarrer Boehms Lebensdaten in der kleinen
Holzkirche.
Die Monheimer waren nicht mit leeren
Händen gekommen: sie hatten viele Unterlagen über das Leben und Wirken ihres früheren Pfarrers im Gepäck, darunter auch
eine gebundene, 450 Seiten umfassende Kopie der Gestapo-Akte, in der Franz Boehms
Verfolgung minutiös erfasst ist. Außerdem
schenkten sie ein Bild der Pieta aus ihrer MaRM
rienkapelle am Rhein.
In dieser Holzkirche im polnischen Boleszyn wurde FRanz Boehm getauft. 24 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
(Fotos: Morschheuser, privat)
Ausgabe 48/15 | 27. November 2015
AUS DEM ERZBISTUM
Liebevolle Begleitung
Marienheim-Hospiz hält Rückblick
KAARST. Im vergangenen Jahr sind insgesamt 99 Gäste im Marienheim-Hospiz auf
ihrem letzten Lebensweg liebevoll begleitet
worden. Die meisten waren 75 bis 85 Jahre
Günther Kolvenbach, der Vorsitzende des HospizTrägervereins, und Verwaltungsleiterin Marlene Wzdych
zogen Bilanz.
(Foto: ZIM)
alt und kamen aus Kaarst, Neuss und Meerbusch. Das geht aus der wie immer im Trauermonat November veröffentlichten Bilanz
des Hauses hervor. Günther Kolvenbach, der
Vorsitzende des Trägervereins, und Verwaltungsleiterin Marlene Wzdych blicken aber
auch dankbar auf den Festakt zum 15-jährigen Bestehen der Einrichtung mit Musik und
Pantomime zurück. Einige der haupt- und
ehrenamtlichen Mitarbeiter sind seit der Eröffnung des Hospizes immer noch mit großem Engagement dabei. Bis 2010 haben die
Armen Schwestern vom heiligen Franziskus Seelsorge und Krankenpflege betrieben.
Auch ihnen gilt der Dank von Kolvenbach
und Wzdych. „So vielfältig wie das Leben
ist auch das Sterben. Wir erleben immer wieder neue Situationen, die uns davor bewahren, in Routine zu verfallen. Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen“, sagen sie.
Und: „Der Tod ist ein Teil unseres Lebens, ja
unseres Alltags geworden, was nicht bedeutet, dass er uns immer willkommen ist.“ Am
Sonntag, 20. Dezember, beginnt um 17 Uhr
ein Benefiz-Konzert zu Gunsten des Marienheim-Hospizes in St. Martinus. Es spielt die
Bundesschützenkapelle Neuss.
ZIM
Unübersehbares Wahrzeichen
250 Jahre St. Martin mit Gottesdienst und Empfang
FRIMMERSDORF. „ANNO 1765“ lautet die Inschrift im Torsturz des Portals von
St. Martin, und das hat einen guten Grund:
Vor 250 Jahren ließ der PrämonstratenserAbt von Knechtsteden die Kirche erbauen,
die zu einem unübersehbaren Wahrzeichen
für Frimmersdorf geworden ist. Die Gemeinde feierte das Jubiläum mit einem Gottesdienst. Danach ging es zu einem Empfang
ins neue Pfarrzentrum, das gerade in unmittelbarer Nachbarschaft entstanden ist (die
Kirchenzeitung berichtete). Bevor die moderne Architektur ins Blickfeld rückte, hatten die Gläubigen also erst einmal die Gelegenheit, die Architektur der Baumeister
von 1765 zu betrachten. Die barocke Kirche
besitzt zwei Seitenaltäre, die Maria und Sebastian geweiht sind, sowie einen Hochaltar
mit der figürlichen Darstellung des heiligen
Martin und dem Bettler, mit dem er seinen
Mantel teilte. Die Rückseite des Gotteshauses wird von einem der ältesten und schönsten Orgelprospekte im Kreisdekanat Neuss
eingenommen. Das Orgelwerk selbst soll um
1790 aus dem Kölner Raum nach Frimmersdorf gebracht worden sein. Die von Kriegs-
27. November 2015 | Ausgabe 48/15
schäden verschonte Kirche wurde nach 1956
in mehreren Etappen außen und innen gründlich überholt. Neben ihr steht das historische
Pfarrhaus von 1731.
ZIM
NEUSS, DORMAGEN UND
GREVENBROICH:
Thilo Zimmermann,
Telefon (0 21 31) 46 10 27
[email protected]
NEUSS. Mit Bestürzung haben viele
Neusser Katholiken auf den frühen Tod
von Pfarrer Marcus Bussemer (Foto) reagiert. Der aus dem Dreikönigenviertel
stammende Priester verstarb im Alter von
47 Jahren an einem
Herzleiden. Bussemer wurde 2001 zum
Priester geweiht. Er
war Jugendseelsorger im Kreisdekanat Neuss und später auch im Stadtdekanat Düsseldorf,
ehe er diese Aufgaben abgeben musste. Der beliebte Geistliche war 2010 bei einem Gottesdienst in St. Pius zusammengebrochen, wurde gerettet und ging sehr
offen mit seiner Krankheit um. „Das alles
hat die Maßstäbe gerade gerückt und
mich gelassener gemacht“, lautete seine
Devise. Er wurde auf dem Neusser Hauptfriedhof beigesetzt.
WEISSENBERG. Ein ökumenischer Gottesdienst mit „Carols“, englischen Weihnachtsliedern, wird am Sonntag, 29. November, um 17 Uhr in St. Josef gefeiert.
Ausrichter ist Reverend James Crofts, anglikanischer Militärkaplan der „Royal British Legion, District of Germany“. Er erwartet viele britische Gläubige, hat aber
auch Christen anderer Nationalitäten und
Konfessionen eingeladen.
GREFRATH. Musik zum Advent erklingt
am Sonntag, 29. November, um 17 Uhr in
St. Stephanus. Die örtlichen Turmbläser,
das Flöten-Ensemble „Flautangelo“ und
die Kirchenchöre „Cantare“ und „Cäcilia” aus Büttgen beziehungsweise Grefrath treten auf.
Die barocke Kirche besticht durch einen prachtvollen
Innenraum.
(Foto: ZIM)
NEUSS. Eine Nachprimiz findet am Sonntag, 29. November, um 18 Uhr in der von
Lichtkünstler Heinz Mack gestalteten Kapelle des früheren Collegium Marianum
an der Preußenstraße statt: Die Neupriester Jens Körber und Mario Lukes
aus der Diözese Fulda feiern die Eucharistie an dem Ort, an dem sie sich auf das
Studium der Theologie vorbereitet haben.
Sie machten ihr Abitur am Erzbischöflichen Friedrich-Spee-Kolleg und wohnten zu dieser Zeit im Marianum.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 33
AUS DEM ERZBISTUM
DÜSSELDORF:
Ronald Morschheuser,
Fax (0 21 73) 96 79 98
morschheuser@
kirchenzeitung-koeln.de
RATH. „Tragik zwischen Melancholie und
Heiterkeit“ ist der Titel einer Autorenlesung bei den Armen Brüdern des heiligen
Franziskus. Gehalten wird sie vom „Bergischen Jung“ und Diakon Willibert Pauels.
In seinem Buch „Wenn Dir das Lachen
vergeht – wie ich meine Depression über-
wunden habe“ beschreibt der studierte
Theologe seinen emotionalen Leidensweg und seine Spurensuche aus dem Dilemma. Aus diesem Buch liest Pauels am
Donnerstag, 10. Dezember, um 19.30 Uhr
in der Kapelle des Johannes-Höver-Hauses am Rather Broich. Der Eintritt ist frei;
die Ordensgemeinschaft freut sich aber
über Spenden zugunsten der Projekte,
die von ihren Sozialwerken betreut werden. Nach der Lesung findet ein Empfang
in der Verwaltung des Hauses statt. Dabei
gibt es auch einen Büchertisch, den die
Düsseldorfer Paulus-Schwestern gestalten. Sie betreiben die Paulus-Buchhandlung in der Friedrich-Ebert-Straße.
➔ siehe KIZ Seite 49
KAISERSWERTH. Das Erzbischöfliche
Suitbertus-Gymnasium An St. Swidbert
lädt zu einem „Tag der offenen Tür“ ein.
Am Samstag, 5. Dezember, können Viertklässler und ihre Eltern das Gymnasium
kennenlernen. Beginn ist um 10 Uhr mit
einer Informationsveranstaltung in der
Suitbertus-Mehrzweckhalle. „Wir bieten
unter anderem an, am Schnupperunterricht für Fünftklässler in den Fächern Englisch, Latein, Französisch, Deutsch und
Mathematik teilzunehmen“, so Schulleiterin Claudia Haupt. „Das vermittelt einen
authentischen Einblick in das Schulleben
und den Unterricht.“ Es gibt auch physikalische und chemische Versuche, man
kann eine Probe des Schulorchesters erleben oder sich über die Übermittagsbetreuung, seelsorgliche Angebote und
Schüleraustausch informieren.
Vertraulich und persönlich
60 Jahre Caritas-Erziehungs- und Familienberatungsstelle
DÜSSELDORF. „Unser Angebot ist vertrau- ihren Lebensalltag verbringen“, so Vogel. Das
lich, persönlich und individuell. Es richtet sich auch inhaltlich niedrigschwellige Konzept setzt
an Eltern, Kinder und Jugendliche sowie päda- unter anderem auf moderne Methoden wie Vigogische Fachkräfte.“ So beschreibt die Erzie- deo-gestützte Beratung, Online-Angebote und
hungs- und Familienberatungsstelle der Düs- wöchentliche offene Sprechstunden. Im Jahr
seldorfer Caritas, womit sie sich seit 60 Jahren 2014 haben sie gemeinsam fast 1100 Berabeschäftigt. Jetzt wurde der „runde Geburtstag“ tungsprozesse geführt; meist dauert die Beder im Referat „Soziale Dienste und Gemein- gleitung zwischen drei und sechs Monaten.
decaritas“ aufgehängten Einrichtung gefeiert.
RM
Bürgermeister Friedrich
G. Conzen (CDU) gratulierte im Namen der
Stadt dem Caritasverband und dessen Chef
Ronald Vogel. In der
Stadtmitte in der Klosterstraße, in Wersten in der
Kölner Landstraße und
in Rath in der Westfalenstraße gibt es insgesamt
drei
Beratungsstellen,
alle mit barrierefreiem
Zugang. „Wir möchten
den Menschen dort Angebote im Bereich Erziehungs- und Familienbe- Bürgermeister Friedrich G. Conzen (CDU, links) gratuliert Ronald Vogel zum 60-jährigen
(Foto: Privat)
ratung machen, wo sie Bestehen der Caritas-Erziehungs- und Familienberatungsstelle.
Nachlass in gute Hände gegeben
Barocke Messgewänder in St. Andreas ausgestellt
DÜSSELDORF. Nach Düsseldorf zurückgekehrt ist ein kunsthistorisch bedeutender Schatz
aus der Zeit Jan Wellems. In der Landeshauptstadt ist er künftig auch der Öffentlichkeit zugänglich: mehrere barocke Messgewänder haben ihren Platz auf der Empore der ehemaligen Hof- und heutigen Offenen Dominikanerkirche St. Andreas in der Altstadt gefunden. Sie
können künftig bei der regelmäßigen Schatzkammerführung an jedem dritten Mittwoch im
Monat um 16 Uhr besichtigt werden. Außerdem sind Sonderführungen möglich. Jahrelange Vorbereitung und Unterstützung des Erzbis-
tums Köln, des Kirchenvorstands der Pfarrei St.
Lambertus und der Dominikaner waren nötig,
damit die heute in Kaarst und in einem Seniorenstift in Köln lebenden Ursulinen diesen
wertvollen Teil ihres Nachlasses in gute Hände
geben konnten. 1678 waren die ersten drei Ursulinen in Düsseldorf angekommen. Jan Wellems Vater Philipp Wilhelm erlaubte ihnen den
Bau eines Klosters und einer Mädchenschule.
Das Stadtmuseum Düsseldorf übernimmt vier
Bildnisse von Düsseldorfer Bürgern aus dem
18. Jahrhundert als Dauerleihgaben der Ursulinen in seine Sammlung.
RM
Bei der Übergabe der Kunstwerke zeigt der Prior des Düsseldorfer Dominikanerklosters, Pater Elias H. Füllenbach OP,
eines der Gemälde, die als Dauerleihgabe ins Stadtmuseum gehen,
(Foto: Privat)
34 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Ausgabe 48/15 | 27. November 2015
AUS DEM ERZBISTUM
Fußwallfahrt schließt mit Fahrzeugsegnung
HILDEN, LANGENFELD, MONHEIM:
Ronald Morschheuser,
Mitarbeiter der Kreis-Caritas feiern Gottesdienst
KREIS METTMANN. Der einbrechende Win- Jahrhundert komponiert worden ist. Mit weiter hielt die Mitarbeiter der Kreis-Caritas nicht teren Caritas-Mitarbeitern feierte Biskupek in
davon ab, sich zu einer rund acht Kilometer lan- „seiner“ Pfarrkirche eine Messe, bevor er vor
gen Fußwallfahrt vom Mettmanner Süden aus dem Gotteshaus 15 neue Dienstfahrzeuge für
zur Kirche St. Franziskus von Assisi in Hoch- die Kreis-Caritas segnete. „Mit den Autos steldahl-Trills aufzumachen. Sie wurden trotz ge- len wir unsere Mobilität sicher, können dort
genteiliger Vorhersagen mit durchgängig tro- sein, wo andere unsere Hilfe brauchen, werden
ckenem Wetter belohnt. Mit dabei war Mon- im oft mühsamen Alltag eines alten, kranken
signore Christoph Biskupek, der Hochdahler und pflegebedürftigen Menschen zum Segen“,
Pfarrer. Er hatte die Wallfahrt gemeinsam mit so Caritas-Mitarbeiterin Helene Adolphs. RM
Caritas-Mitarbeitern unter dem Motto „Kirche
sein, wo keine steht“
vorbereitet. An Stationen entlang des Weges
wurden kurze Glaubensimpulse gesetzt. Dabei
verwies Biskupek unter anderem auf Franziskus von Assisi und Papst
Franziskus. Im Neandertal stimmten die Wallfahrer „Lobe den Herren“
an – unter Hinweis darauf, dass das Lied vom
Namensgeber des Tals, Acht Kilometer gewandert, Messe gefeiert und 15 Fahrzeuge gesegnet: Monsignore
Joachim Neander, im 17. Christoph Biskupek vor „seiner“ Pfarrkirche St. Franziskus von Assisi. (Foto: Privat)
Hinreichender Kompass
Professor Dr. Paul Kirchhof Gast beim Jahresempfang
KREIS METTMANN. „Wie wollen wir uns gen“. Zum Thema Familie betonte er unter anaufstellen in der heutigen Gesellschaft als Bür- derem, dass der Umgang mit wiederverheirateger, aber auch als Christen?“, fragte Kreisde- ten Geschiedenen ein Hindernis zwischen Kirchant Pfarrer Daniel Schilling die Anwesenden che und Familien darstelle, „mit dem sich die
zu Beginn des Jahresempfangs des Katholiken- Kirche zum Glück in letzter Zeit beschäftigt“.
rates im Kreisdekanat Mettmann. Den Vortrag Zudem erklärte Kirchhof, „dass wir bei den Fizum Thema „Die Bedeutung des Christentums nanzen aufpassen müssen, dass aus einer Maßin unserer aufgeregten und unsicheren Welt“ stabslosigkeit keine Maßlosigkeit werde“.
hielt der Verfassungs- und Steuerrechtler Pro- Nur ein Staat der keine Verbindlichkeiten auf
fessor Dr. Paul Kirchhof. Dabei ging Kirchhof dem Finanzmarkt habe, könne ein souveräzunächst auf die Werte und Maßstäbe ein, die als ner Staat sein.
MM
„hinreichender Kompass
dienen können“. Er hob
hervor, dass „alle Menschen die gleiche Würde
haben“. Diesen Grundsatz bezog er im Anschluss auf die Themen
Flüchtlinge, Terrorismus,
Familie und Geld. Er
schlug vor, Deutschland
solle „die Mitgliedszahlungen an die EU solange einstellen, bis sich alle
Staaten an der Verteilung
(Foto: MM)
von Flüchtlingen beteili- Professor Dr. Paul Kirchhof beim Kreiskatholikenrat.
27. November 2015 | Ausgabe 48/15
Fax (0 21 73) 96 79 98
[email protected]
METTMANN, RATINGEN:
Maximilian Moll, Telefon (02 02) 96 31 19 49
[email protected]
HILDEN. Ein „Tag im Advent“ richtet
sich in der Gemeinde St. Jacobus an alle
Mädchen und Jungen im Alter zwischen
sechs und 13 Jahren. Am Samstag, 5. Dezember, können sie von 10 bis 15 Uhr im
Pfarrheim St. Konrad an der St.-KonradAllee zu adventlichen Themen basteln,
singen und malen. Dazu gibt es Kinderpunsch, Kakao, Kekse und einen Mittagssnack. Anmeldungen bis zum 1. Dezember im Pfarrbüro oder aber per E-Mail an
[email protected].
ERKRATH/UNTERBACH. Rund ein Jahr
vor der für Herbst 2016 geplanten Aufführung eines Konzertes beginnt der Chor
„Vox Nova“ in der Gemeinde St. Johannes der Täufer und Mariä Himmelfahrt mit
den Vorbereitungen. Einstudiert werden
sollen unter anderem das Requiem von
Rutter und das Te Deum von Stanford.
Wer bei dem Projekt mitsingen möchte,
kann das gerne tun. Proben sind donnerstags von 19 bis 20.10 Uhr im Pfarrsaal Erkrath in der Kreuzstraße. Nähere Informationen gibt Kantor Mathias Baumeister
unter Telefon (02 11) 20 21 32.
HAAN. In absehbarer Zeit möchte Bernhild Steinke ihre Tätigkeit als ehrenamtliche Organistin im Friedensheim an der
Deller Straße in andere Hände legen.
Für einen lückenlosen Übergang sucht
sie deshalb Hobby-Organisten mit soliden Musikkenntnissen. Sie steht für alle
weiteren Abstimmungen unter Telefon
(0 21 29) 26 09 zur Verfügung.
LINTORF. „Ein Licht sein“ lautet das Thema beim „Tag der offenen St.-Anna-Kirche“ am Samstag, 28. November, im Rahmen des Weihnachtsmarktes in Lintorf.
In diesem Jahr wollen die Veranstalter
vor allem ein Licht für die vielen Flüchtlinge sein. Für diese kann jeder Besucher
kostenlos eine Kerze in der Kirche anzünden. Beginn ist mit einer Adventsandacht für Kinder um 15 Uhr. Sie wird von
Schülern der Lintorfer Heinrich-SchmitzGrundschule vorbereitet. Es singt der Kinderchor der Gemeinde St. Anna. Um 18.30
Uhr tritt der Chor „Klangfarben“ auf. Um
19 Uhr endet die Veranstaltung mit einer
Andacht.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 35
AUS DEM ERZBISTUM
REMSCHEID UND SOLINGEN:
Michael Möller,
Telefon (0 21 91) 34 05 37
[email protected]
WUPPERTAL: Helmut Pathe,
Telefon/Fax (02 02) 8 54 08
[email protected]
OHLIGS. „Beckmann spielt Cello“ heißt
es am Sonntag, 29. November, um 16 Uhr
in der Kirche St. Joseph. Der Erlös kommt
dem Haus Bethlehem zu Gute, in dem die
Caritas Obdachlosenhilfe leistet. Kostenpflichtige Eintrittskarten sind im Vorverkauf im Caritas-Zentrum Ahrstraße 9 und
an der Abendkasse zu bekommen.
REMSCHEID. Die Kolpingsfamilie Remscheid begeht am Sonntag, 6. Dezember,
den Kolpinggedenktag um 11.15 Uhr mit
einer Messe in St. Josef.
OBERBARMEN. Am Sonntag, 29. November (1. Advent) feiert Erzbischof Kardinal
Rainer Maria Woelki den 125. Jahrestag
der Weihe von St. Johann Baptist mit der
Gemeinde. Die Kirche wurde am 20. November 1890 geweiht. Das Pontifikalamt
beginnt um 11 Uhr, anschließend lädt die
Gemeinde in den Saal des Johanneshauses gegenüber der Kirche ein.
ELBERFELD. „Was soll die Kirche den
Familien sagen? – Familienpastoral zwischen Ideal und Wirklichkeit“ lautet das
Thema des nächsten Glaubensforums
von St. Laurentius. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 2. Dezember, um 20 Uhr
im Stadthaus am Laurentiusplatz statt.
WUPPERTAL. Die Graffiti-Krippe auf dem
Laurentiusplatz, die die Citykirche vom
Graffitikünstler Martin Heuwold („Megx“)
auch in diesem Advent wieder aufbauen lässt, ist inzwischen eine Attraktion
für Wuppertal geworden. Die Krippe vom
vergangenen Jahr ist jetzt von der Lebenshilfe im Miniaturformat nachgebaut
worden. Sie kann zum Preis von 29,50
Euro zuzüglich Porto erworben werden.
Bestellungen per E-Mail an [email protected].
Hintergründe und Ursachen
Gerechte und liberale Entscheidungen gefordert
SOLINGEN. Die Kultustage von St. Clemens
waren von einem aktuellen Thema geprägt.
Professor Dr. Alexander Lohner, theologischer
Grundsatzreferent bei Misereor, verdeutlichte
die Hintergründe der aktuellen Flüchtlingsströme. Dabei warf er einen Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft. Flüchtlinge habe
es schon immer gegeben, stellte er heraus und
verwies auch auf die fast 13 Millionen Deut-
schen nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Kolonialisierung und künstlichen Ländergrenzen
rund um den Ersten Weltkrieg seien Ursachen
für die Kämpfe zwischen ethnischen Gruppen.
Die Entwicklung des Islam und Aufspaltung
in Schiiten und Sunniten sowie die wechselnde Unterstützung der Großmächte für die beiden Gruppen im 20. Jahrhundert habe zu einem
Machtvakuum geführt, das die Entstehung des
IS (Islamischer Staat) ermöglicht habe.
In Zukunft werde
unser Lebensstil einen
noch größeren Flüchtlingsstrom hervorrufen.
Durch den Klimawandel
dürfte sich der Lebensraum für viele Menschen
verkleinern. „Entscheiden wir liberal und gerecht. Wir könnten auch
Flüchtling sein“, gab
Lohner zu bedenken.
Stadtdechant Bernhard Dobelke (links) im Gespräch mit Professor Dr. Lohner. (Foto: MÖ)
MÖ
Beifall und Bravo-Rufe
Figuralchor Köln bildet Abschluss der Chor-Wochen
ELBERFELD. Der vergangene Sonntag war
nicht nur der Festtag der heiligen Cäcilia, Patronin der Kirchenmusik. Es war auch der Tag
der Hausmusik. Was lag also näher, als in das
Haus Gottes, die Basilika minor St. Laurentius,
den Figuralchor Köln zum Kirchenkonzert einzuladen. Es sollte den Abschluss der Laurentius-Chor-Wochen bilden, die am 1. November
mit der Aufführung von Gabriel Faurés Requiem Op. 48 mit Elena Fink, Sopran, und Bariton Thomas Laske als Solisten begonnen hatten.
Der 1986 von Richard Mailänder, heute Erzdiözesankirchenmusikdirektor, und dem heutigen
Bischof von Würzburg, Friedhelm Hofmann,
gegründete Figuralchor trug Chormusik aus
England vor, darunter die Vertonung von Psalm
39 durch Maurice Greene sowie ein Werk von
Edward Elgar und eines von Charles Hubert
Parry. An der Orgel begleitete die von Professor
Richard Mailänder dirigierten 30 Sängerinnen
und Sänger Martina Mailänder. Musik aus England ist für den Chor kein unbekanntes Gebiet.
Wenige Tage zuvor hatte er für ein im nächsten
Jahr erscheinendes Buch von Mailänder über
englische Chormusik eine CD aufgenommen.
Den qualitativ hohen Vortrag der Sängerinnen
und Sänger belohnte das Publikum mit kräftigem Beifall und Bravo-Rufen. Eine Chorwoche zum Mitsingen bietet Laurentius-Kantor
Hans Küblbeck vom 28. Dezember bis 3. Januar an. Informationen zu den Probetagen unter
Telefon (02 02) 70 52 45 72.
PA
WUPPERTAL. Das nächste „Haltestellengespräch“ der Caritas am Mittwoch,
2. Dezember, thematisiert das traurige
Schicksal vieler Flüchtlinge. Über Sterben, Tod und Flucht spricht die Palliativund Hospizbeauftragte der Caritas Wuppertal/Solingen, Silke Kirchmann, mit
dem Sozialdezernenten der Stadt Wuppertal, Dr. Stefan Kühn. Beginn ist um 19
Uhr im Verwaltungshaus am Neumarkt.
Der Figuralchor Köln unter Leitung von Professor Richard Mailänder in der Basilika minor St. Laurentius.
36 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
(Foto: PA)
Ausgabe 48/15 | 27. November 2015
AUS DEM ERZBISTUM
Lesen macht Spaß
Caritas lädt zu Aktionen am Vorlesetag ein
ENGELSKIRCHEN/HÜCKESWAGEN. Der
Caritasverband beteiligte sich mit zwei Aktionen am bundesweiten Vorlesetag. In der Moschee in Engelskirchen und im Heimatmuseum
in Hückeswagen lauschten zahlreiche Kinder
den vorgelesenen Geschichten. Andrea Bänker von „Vielfalt. viel wert“ las gemeinsam
mit Berivan Pektas vom Projekt „Brückenbau“
das zweisprachige Buch die „Heule Eule“ von
Paul Friester für die Schüler und Schülerinnen
der Caritas-OGS Loope und Engelskirchen vor.
„Wir möchten einen Anreiz geben, dass Kinder unterschiedlicher Herkunft gemeinsam ein
Buch lesen“, erklärte Pektas. Zur selben Zeit
wurde im Heimatmuseum „Das kleine Gespenst“ von Ottfried Preußler vorgelesen. Isabella Cosler von youngcaritas hatte diese Aktion gemeinsam mit Schülern und Schülerinnen
des Engelbert-von-Berg-Gymnasiums Wipperfürth organisiert. „Ich möchte den Kindern
Freude an Büchern vermitteln. Gemeinsam mit
engagierten jungen Menschen, die bereits auf
weiterführenden Schulen
sind und damit Vorbilder für die Kleinen sein
können“, sagte sie. Lilly
Ross und Anton Kürten
begleiteten die Vorlesung
mit Gitarre und Klavier.
Drei weitere Schülerinnen lasen den Kindern
die Geschichte vor und
malten gemeinsam mit
den Kindern das kleine Gespenst und dessen
Die Gymnasiasten Miray Taspinar (von links), Chayenne Rimpel, Lilly Ross, Judith besten Freund Schuhu.
Boersch und Anton Kürten beim Vorlesetag.
(Foto: HC)
HC
Seit 50 Jahren dabei
Auszeichnungen für jahrzehntelanges Engagement
HÜCKESWAGEN. Auf eine lange ehrenamtli- zug in den Neubau des Gemeindehauses vor
che Mitarbeit in der Katholischen öffentlichen fünf Jahren. Ans Aufhören denken beide nicht.
Bücherei (KÖB) blicken Angelika Mehlis und „Solange es Spaß macht, machen wir weiter“,
Hans-Georg Beißel zurück. Jetzt wurden sie in sagten sie übereinstimmend. Das gut sortierte
einer Feierstunde geehrt. Manfred Welsch von Angebot der Bücherei kann sich sehen lassen.
der Fachstelle KÖB war aus Köln gekommen, Rund 5000 Medien, Bücher für Kinder, Jugendum die von Kardinal Woelki unterzeichneten liche und Erwachsene, DVDs, CDs, Hörbücher
Urkunden zu überreichen. Beißel arbeitet seit und Zeitschriften, können ausgeliehen werden.
50 Jahren in der KÖB. „Ich erinnere mich noch Die Bücherei an der Weierbachstraße hat diensgut, wie ich als 13-jähriger Knabe alle zwei Wo- tags von 16 bis 18 Uhr, donnerstags von 15 bis
chen einen Rollwagen mit Bücherstapeln durch 17 Uhr und sonntags von 10.30 bis 12.30 Uhr
die Flure und Zimmer des ehemaligen Marien- geöffnet.
HC
hospitals schob, um die
Patienten mit Lesestoff
zu versorgen“, erzählte der heutige Leiter der
Bücherei. Mehlis, die in
der Stadtbücherei Düren
ihre Kenntnisse im Bibliothekswesen erlernt hat,
ist seit 30 Jahren dabei.
„In den vergangenen 50
Jahren hat sich eine Menge verändert“, so Beißel.
So etwa die Umstellung
auf die elektronische
(Foto: HC)
Ausleihe und der Um- Angelika Mehlis und Hans-Georg Beißel.
27. November 2015 | Ausgabe 48/15
OBERBERGISCHER KREIS UND
ALTENKIRCHEN:
Heike Cosler,
Telefon (01 71) 3 60 96 14
[email protected]
BERGNEUSTADT. Ein Ökumenischer Filmgottesdienst zum Thema „Was ist wichtig
im Leben im Angesicht vom Sterben?“ findet am Sonntag, 29. November, um 18 Uhr
in der evangelischen Kirche, Hackenberg,
statt. Es wird der Film „Das Beste kommt
zum Schluss“ gezeigt. Kreisjugendseelsorger Norbert Fink und der evangelische
Jugendseelsorger Christoph Eggermann
führen mit Gesprächen, Aktionen, Gebeten und Filmszenen durch den Abend.
HÜCKESWAGEN. Im Rahmen des „Offenen Adventskalenders Hückeswagen“
lädt der Pfarrcäcilienchor am Donnerstag, 3. Dezember, ab 20 Uhr ins Kulturhaus
Zach ein. Gemeinsam werden bekannte
adventliche Lieder gesungen. Anmeldung
unter Telefon (0 21 92) 93 39 79.
ENGELSKIRCHEN-LOOPE. Die Frauengemeinschaft (kfd) Loope lädt zu einem
Abend mit dem Thema „Bibel-teilen“ am
Mittwoch, 2. Dezember, um 19 Uhr in das
Pfarrheim ein. Die geistliche Begleitung
übernimmt Diakon Norbert Huthmacher.
GUMMERSBACH. Zu einem Vortrag mit
dem Thema „Papst Franziskus tiefer verstehen“ lädt das Männerwerk am Freitag,
4. Dezember, ein. Referent ist Diplom–
Theologe Markus Roentgen. Beginn ist
um 19 Uhr mit einem Wortgottesdienst in
St. Franziskus. Vortrag und Gespräch sind
um 19.30 Uhr in der Unterkirche.
MORSBACH. Im Seelsorgebereich finden
im Advent wieder Spätschichten statt. In
Wildbergerhütte startet sie am Mittwoch,
2. Dezember, um 19.15 Uhr im Anschluss
an die Messe. In Lichtenberg beginnt sie
am Donnerstag, 10. Dezember, um 18
Uhr. Am Mittwoch, 16. Dezember, um
19 Uhr ist sie in Holpe. Die Spätschichten werden in den jeweiligen Kirchen
veranstaltet.
MORSBACH-FRIESENHAGEN. Die Katholische Landjugend (KLJB) veranstaltet am Freitag, 4. Dezember, eine Nikolauswanderung nach Niedersolbach für
Kinder ab dem zweiten Schuljahr. Treffpunkt ist um 16 Uhr am Kloster. Anmeldeformulare gibt es im Internet.
➔ www.KLJB-Friesenhagen.de
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 37
aus dem erzbistum
Rheinisch-Bergischer Kreis:
Siegbert Klein,
Mobil (01 77) 6 12 20 10
[email protected]
Leverkusen:
Kathrin Becker,
Mobil (01 62) 9 40 70 14
[email protected]
SCHILDGEN. Zu einer Plätzchen-Tauschbörse lädt das ökumenische „Himmel un
Ääd“-Café in Bergisch Gladbach-Schildgen, Altenberger Domstraße 125, ein am
Samstag, 28. November, von 15 bis 17.30
Uhr. Am Donnerstag, 3. Dezember, findet
um 19.30 Uhr ein spiritueller Gesprächsabend zur Schöpfungsgeschichte statt.
BURSCHEID. Vorbeigehende Flüchtlinge
haben Kirchenchormitglieder von St. Laurentius am Sonntag ganz spontan angesprochen und zum Cäcilienfest des Chores ins Pfarrheim eingeladen. Vier folgten der Einladung und haben mitgefeiert.
„Was ihnen anscheinend sehr gut gefallen hat“, so Chormitglied Günter Dreyer. Unter anderem wurden Christa Geisler, Thekla Glasow und Günter Dreyer für
50-jährige Chormitgliedschaft geehrt sowie Hilde Mudlaff und Hanni Dreyer für
55 Jahre.
SCHLEBUSCH. Wer aus dem Seelsorgebereich Leverkusen-Südost vom 20. Juli
bis 1. August 2016 mitfahren möchte zum
Weltjugendtag nach Krakau, ist eingeladen zu einem Info- und Kennenlernabend
im Haus der Begegnung St. Andreas am
Mittwoch, 9. Dezember, um 19 Uhr. Anmeldungen sind bis 31. Dezember möglich
bei Pastoralreferent Alexander Linke per
E-Mail an [email protected]. Der Reisepreis liegt bei 559 Euro, das Mindestalter ist 16 Jahre.
Groß war die Freude beim Team des Café Leichtsinn, das einen der mit 200 Euro dotierten ERIKA-Awards gewann.
Erika trifft Oscar
Preise für ehrenamtliches Engagement verliehen
BERGISCH GLADBACH. Der rote Teppich war ausgerollt, „VIP only“ Flatterbänder aufgehängt, es gab Popcorn und wie bei
der Oscarverleihung die berühmten Briefumschläge. Als die geöffnet wurden, hieß es
am Samstagabend im Jugendzentrum Cross
dann allerdings „And the Erika goes to ...“ –
denn verliehen wurden Preise für ehrenamtliches Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit, kurz: ERIKA. Damit würdigten
die Verbände Rhein-Berg, Oberberg und Leverkusen des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) zusammen mit der
Katholischen Jugendagentur für diese Regionen und den Katholischen Jugendwerken
Rhein-Berg und Leverkusen das ehrenamtliche Engagement von jungen Menschen für
junge Menschen. Zu den Gewinnern zählten
die Pfarrjugend St. Michael aus Wermelskirchen, die Pfarrjugend St. Jakobus aus Rün-
deroth, die Roverrunde des Stammes Widukind der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg aus Refrath und das C-Team vom Café
Leichtsinn aus Bergisch Gladbach. Insgesamt hatten sich 16 Gruppen mit 24 Projekten beworben.
Fünf Einzelpersonen, die vorgeschlagen worden waren für aus der Masse herausstechendes Engagement, bekamen einen
ERIKA-Ehren-Award verliehen. Darunter
drei Leverkusener – Stephanie Merten vom
Stadtverband des BDKJ, Rolf Schüler von
den Christlichen Pfadfindern der Adventjugend und Anna Spyra aus dem Seelsorgebereich St. Remigius –, außerdem Angelika und Oliver Thewalt vom Jugendrotkreuz
Overath. „Wenn wir den Erika-Oscar in der
Gruppenstunde den Kindern zeigen, werden die Augen machen“, sagten die beiden.
„Dann sind wir Filmstars!“
KB
NEUBODDENBERG. Für die Nikolausfeier,
organisiert von der Kolpingsfamilie Steinbüchel am Samstag, 5. Dezember, um
15.30 Uhr im Pfarrheim von St. Nikolaus,
kann man sich bis Montag, 30. November,
anmelden bei Claudia Duven unter Telefon (02 14) 9 42 75. Die Teilnahme kostet
fünf Euro.
OPLADEN. Von den Erfahrungen auf seiner vierjährigen Flucht aus Eritrea nach
Deutschland berichtet Zekarias Kebraeb in seinem Buch „Hoffnung im Herzen, Freiheit im Sinn“. Er liest daraus am
Dienstag, 1. Dezember, um 19.30 Uhr in
der Aula der Marienschule, An St. Remigius 21. Der Eintritt kostet fünf Euro, für
Schüler zwei Euro.
Einen Ehren-Award bekamen verliehen (von links): Anna Spyra, Rolf Schüler und Stephanie Merten aus Leverkusen sowie
Angelika und Oliver Thewalt aus Overath.
(Fotos: KB)
38 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.deAusgabe 48/15 | 27. November 2015
AUS DEM ERZBISTUM
Taten statt Worte
EITORF, HENNEF, KÖNIGSWINTER,
NEUNKIRCHEN, SIEGBURG,
SANKT AUGUSTIN UND
TROISDORF:
Christa Gast,
Telefon (0 22 44) 46 85
[email protected]
Ungewöhnliche Wege bei Firmvorbereitung beschritten
NEUNKIRCHEN. Insgesamt 120 Firmanden aus dem Seelsorgebereich NeunkirchenSeelscheid haben sich auf ihre Firmung durch
Weihbischof Ansgar Puff am Samstag, 28. November, um 11 Uhr in St. Georg und um 15 Uhr
in St. Margareta vorbereitet. „Nicht so textlastig“ hatten 19 der Firmanden die Firmvorbereitung gestalten wollen. Sie schufen stattdessen
ein nach eigenen Vorstellungen gestaltetes Arma-Christi-Kreuz für den Firmgottesdienst, um
„etwas Farbe ins Spiel“ zu bringen. In stundenlanger Teamarbeit fertigten sie das zwei Meter
große Kreuz aus Holz mit einem Steinfuß und
bemalten es mit ihnen wichtigen Symbolen um
zu zeigen: „Jesus hat uns durch seine Liebe erlöst.“ Besonders am Herzen lag ihnen die Tafel am Fuß des Kreuzes mit einem Ausspruch
Edith Steins: „Alles kommt auf die Liebe an, da
wir am Ende nach der Liebe gerichtet werden.“
Andere Firmlinge gestalteten für einen Gottesdienst aller Firmbewerber zwei Altartücher –
eins für St. Georg in Seelscheid und eins für St.
Margareta in Neunkirchen – mit den Handabdrücken aller Firmanden und eine Firmkerze.
Beides kommt auch beim Firmgottesdienst zum
Einsatz. Der außergewöhnliche, gemeinsam gestaltete Gottesdienst mit Illumination sowie
In einem Gottesdienst mit den Firmanden segnete Pater
Franz Josef Urselmans das Kreuz.
(Foto: CG)
selbst verfassten Gebets- und Fürbitt-Texten beeindruckte die Firmanden besonders. Schließlich hinterließen alle Firmlinge auf der Rückseite des Kreuzes ihren Namen. Nun hoffen
sie, dass das Kreuz nach der Firmung in der
Kirche einen schönen Platz behält.
CG
BAD HONNEF. Der Stadtbeauftragte
des Malteser Hilfsdienstes (MHD) in
Bad Honnef, Dr. Andreas Archut, wird
stellvertretender Malteser-Diözesanleiter im Erzbistum Köln. Er unterstützt
künftig in ehrenamtlicher Funktion den
Diözesanleiter Albrecht Prinz von Croÿ
und dessen bisherige alleinige Stellvertreterin Diözesanoberin Adelheid
von Groote. Dr. Andreas Archut ist seit
1983 beim MHD aktiv. Seit 2010 leitet er
als Stadtbeauftragter die Bad Honnefer
Malteser-Gliederung.
HENNEF. Ihre Freude über das 135-jährige Bestehen ihrer Bäckerei teilten Franz Josef und Manuela Gilgen
mit den Schülern der Julina Memorial School in Mityana/Uganda, indem
Aus Kupfer oder Kronkorken
„Haus Völker und Kulturen“ zeigt Krippen aus aller Welt
SANKT AUGUSTIN. Wie wird die Weih- hat. Zu sehen gibt es unter anderem afrikaninachtsgeschichte in anderen Kulturen darge- sche Holz-Krippen, südamerikanische aus Ton,
stellt? Diese Frage beantwortet eine Sonderaus- Pappmaché oder Mais und Bambus-, Stoff- und
stellung mit Weihnachtskrippen, die das „Haus Perlmutt-Krippen aus Asien. Außerdem gibt es
Völker und Kulturen“ der Steyler Missionare, Arbeiten aus Marmor, Kupfer, Eierschalen und
Arnold-Janssen-Straße 26, vom 29. Novem- sogar Kronkorken. Die kleinste Krippe ist nur
ber bis 10. Januar 2016 jeden Sonntag sowie drei Zentimeter hoch. Schulklassen, Kinderam ersten und zweiten Weihnachtstag jeweils gärten und andere Gruppen können unter Tevon 10.30 bis 17 Uhr zeigt. Museumsdirek- lefon (0 22 41) 23 7-4 09 oder [email protected]
tor Pater Georg Skrabania hat unter den mehr Sonderführungen vereinbaren.
CG
als 300 Weihnachtskrippen aus Europa, Asien,
Afrika, Lateinamerika
und Papua-Neuguinea,
die das Museum inzwischen besitzt, eine Auswahl getroffen und zeigt
etwa 200 Krippen von
allen fünf Kontinenten.
In der diesjährigen Ausstellung kann er zahlreiche neue Exponate präsentieren, die das Museum aus dem Nachlass
der Kölnerin Dr. Maria Anna Hahn erhalten Museumsdirektor Pater Georg Skrabania ist stolz auf „seine“ Krippensammlung. (Foto: CG)
27. November 2015 | Ausgabe 48/15
sie der Schule den gesamten Erlös aus
dem Brotverkauf beim Jubiläumsfest
spendeten. Father John Paul Jjumba,
der in seiner Heimat ohne staatliche
Unterstützung die Schule für gehörlose
Kinder errichtet hat, nahm erfreut eine
Spende von 1550 Euro entgegen.
BUCHHOLZ. Zur Vesper am ersten Adventssonntag, 29. November, lädt um
18.30 Uhr die St.-Mattias-Bruderschaft
Altenwied in die Pfarrkirche. Im Anschluss daran lässt sie mit einem Beisammensein im Pfarrheim das Pilgerjahr ausklingen. Eine Anmeldung ist
nicht erforderlich. Wer keine Fahrmöglichkeit hat, meldet sich unter Telefon
(0 26 83) 75 45.
EISBACH. Zur Einstimmung auf die Adventszeit lädt der Vorstand der Stiftung
Eisbacher Marienkapelle am Samstag, 28. November, um 19 Uhr zu einer
Klangmeditation in die Kapelle ein.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 39
AUS DEM ERZBISTUM
BAD MÜNSTEREIFEL, EUSKIRCHEN
UND ZÜLPICH: Anja Krieger
Telefon (0 22 51) 5 51 36
[email protected]
BORNHEIM, MECKENHEIM UND
RHEINBACH: Erhard Schoppert,
Telefon/Fax (02 28) 32 22 55
[email protected]
WACHTBERG. Die Pfarrgemeinde St.
Marien trauert um Werner Sulk (Foto),
der im Alter von 80 Jahren verstorben
ist. Über 30 Jahre lang war Sulk, der
1961 die Priesterweihe empfangen hatte, Pfarrer in Villip mit Holzem und Villiprott sowie in der Filialgemeinde Pech
tätig. Er war Dechant
des Dekanates Meckenheim und wurde im Jahr 2000 zum
Ehrendechanten ernannt. Unvergessen
ist sein Engagement
für die Schützen als
Präses auf Orts- und
Bezirksebene. Ebenfalls lag dem aus
Köln stammenden Sulk die Jugendarbeit sehr am Herzen. Mit der Villiper
Jugend führte er zahlreiche Sommerlager durch. Auch als Jugendseelsorger
im Dekanat Meckenheim setzte er vieles in Gang.
Weihbischof Ansgar Puff (links) schilderte – wie hier in Wachtberg – den einzelnen Pfarrgemeinden im Dekanat
Meckenheim-Rheinbach die Eindrücke seiner Visitation.
(Foto: ES)
MARIA RAST. Der erste Advent wird
am Sonntag, 29. November, unter dem
Thema „Auf Empfang gehen!“ gefeiert. Ab 13.30 Uhr gibt es ein buntes Programm aus Adventscafé, -basar, Kreativwerkstatt, Bücherantiquariat und
ab 14.15 Uhr ein Adventsingen mit der
Gruppe „Harmonica Sound“. Eine Familienmesse zum Thema wird um 16.15
Uhr von Pfarrer Norbert Prümm zelebriert und musikalisch von Frank Jenniches gestaltet. Eine Anmeldung ist
nicht erforderlich. Weitere Informationen gibt es unter Telefon (0 22 56)
9 8 70 und im Internet.
➔ www.haus-maria-rast.de
Grüße von der Kanzlerin
BAD MÜNSTEREIFEL. Bereits zum 44.
Mal unterstützt das St.-Angela-Gymnasium mit dem Erlös des Weihnachtsbasars innerhalb des jährlichen Schulfestes die Patengemeinde Pedro Segundo
in Brasilien. Schüler, Lehrer und Förderverein des Gymnasiums laden alle
Interessierten am Samstag, 28. November, von 14 Uhr bis 18 Uhr, und am
Sonntag, 29. November, von 11 Uhr bis
18 Uhr in die Räumlichkeiten der Schule am Sittardweg ein.
Herausforderungen der Zukunft
Weihbischof Ansgar Puff zieht Bilanz der Visitation
VOREIFEL. Eine positive Bilanz zog Weihbischof Ansgar Puff nach seiner Visitation im
Dekanat Meckenheim-Rheinbach. Bevor er
sich mit dem Dekanatsrat zu einem Schlussresümee traf, schilderte der Weihbischof in
den einzelnen Pfarreien und Seelsorgebereichen den Gläubigen seine Eindrücke und stellte sich der Diskussion. Für dieses Novum bei
einer Visitation sprach Dechant Hermann Josef Zeyen dem Weihbischof seinen besonderen
Dank aus. Puff entdeckte bei den Pfarrgemeinden in Rheinbach, Meckenheim, Swisttal und
Wachtberg auch etliche Herausforderungen. –
so unter anderem bei den Entfernungen zwi-
schen den einzelnen Orten im Bereich der Voreifel. Das erschwere die Jugend- wie die Seniorenarbeit in den Flächengemeinden. Insgesamt
lobte der Weihbischof die Einsatzbereitschaft
der Gemeindemitglieder, insbesondere bei der
Aufnahme und Betreuung der Flüchtlinge. Aufgaben für die Zukunft sieht er in der Alterung
der Bevölkerung und der Abnahme der kirchlichen Eheschließungen, Taufen und Erstkommunionen. Die erfreulichste Nachricht, die in
die mehrmonatige Visitation fiel, so Dekanatsratsvorsitzender Lorenz Dierschke, sei die, dass
zum 1. Februar die Pfarrerstelle in Rheinbach
wieder besetzt werde.
ES
„Jakobusfreunde“ organisieren Jubiläumsausstellung
EUSKIRCHEN. „Andere treffen sich zum
Skatstammtisch, wir treffen uns zum Pilgerstammtisch“, so Jürgen Sauer vom „Freundeskreis der Jakobuspilger“, den er mit Marlies
Hentz und Dieter Ney vor fünf Jahren gründete.
Zum Geburtstag hat das zehnköpfige Organisationsteam der Jakobusfreunde die Ausstellung
„Wege der Jakobspilger“ zu Stationen von Köln
bis Santiago de Compostela vorbereitet, ergänzt
durch Beiträge der Euskirchener Pilgerfreunde.
Ein Abschnitt widmet sich „prominenten“ Pilgern: Geschäftsführer Sauer hatte verschiedene angeschrieben – und erhielt Post etwa von
Kanzlerin Angela Merkel und von FußballWeltmeister Wolfgang Overath. Alle zwei Monate treffen sich die Jakobusfreunde im Pfarrzentrum von St. Martin zu Austausch und
Referat. Jedes Jahr werden drei Wanderungen, meist zu Pilgerstätten im Umland, organisiert.
Noch bis zum 10. Dezember ist die Präsentation im Kreishaus, Jülicher Ring 32, montags
bis donnerstags von 8.30
Uhr bis 15.30 Uhr, freitags von 8.30 Uhr bis
12.30 Uhr und samstags
von 8 Uhr bis 11 Uhr geöffnet.
AK
Hans-Jürgen Sauer (von links), Dr. Franz Rudolf Helmke und Dieter Ney vom ➔ www.jakobusfreundeOrganisationsteam.
(Foto: AK) euskirchen.de
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Ausgabe 48/15 | 27. November 2015
AUS DEM ERZBISTUM
Engel selbstgemacht
Beliebte Eltern-Kind-Nachmittage im Familienzentrum
BONN-LIMPERICH. Die Eltern-Kind-Nach- der Engel“ erlebten die Kinder und ihre Eltern
mittage im Familienzentrum „Bonn – Zwi- einen bunten Nachmittag mit Spielen, Basteln
schen Rhein und Ennert“ haben schon Traditi- und Singen. „Was spielt denn der Fisch für eine
on. Zweimal im Jahr, jeweils in der Fastenzeit Rolle in der Geschichte vom Tobias?“, fragte
und im Herbst, finden sie in einer der drei dazu Pfarrer Norbert Grund zu Beginn in die Runde
gehörenden Kindertagesstätten – St. Cäcilia, und erhielt viele muntere Antworten. Während
Oberkassel, St. Adelheid, Pützchen, und Hei- die Kinder dann jede Menge Engel aus Filterlig Kreuz, Limperich – statt, werden aber von tüten bastelten oder kunterbunte Fische aus Paallen gemeinsam organisiert. Bei den jüngsten pier falteten, nutzten viele Eltern die GelegenEltern-Kind-Nachmittagen für die Zwei- und heit zum Austausch.
BBW
Dreijährigen sowie die
Vier- bis Siebenjährigen
in Limperich stand jetzt
das Buch Tobit des Alten
Testamentes mit der Geschichte vom Engel Raphael und dem jungen
Tobias im Mittelpunkt.
Nicht nur die Kinder
hatten sich in ihren Einrichtungen schon mit der
Erzählung beschäftigt;
auch die Erzieherinnen
hatten sich im Rahmen
einer Fortbildung darauf
vorbereitet. Unter der Pfarrer Norbert Grund beschrieb beim Eltern-Kind-Nachmittag in der Kindertagesstätte
(Foto: BBW)
Überschrift „Tobias und Heilig Kreuz die Geschichte von Tobias und dem Engel Raphael.
Sieben Frauen verschenken Zeit
Ausgebildete Helferinnen kommen kostenlos in Familien
VORGEBIRGE. Sieben Zeitschenkerinnen stehen bereit, um in Alfter und Bornheim Familien zeitlich unter die Arme zu greifen. Aus der
Erkenntnis heraus, dass Zeit in Familien immer
knapp ist, haben die Familienzentren St. Matthäus und St. Sebastian in Zusammenarbeit mit
der Gemeindecaritas im September einen Vorbereitungskurs gestartet. Jetzt erhielten die Teilnehmerinnen ihre Zertifikate. Die Leiterinnen
der Kindertagesstätten, Petra Axeler und Claudia Flottmeier, sowie Annegret Kastorp von
der Caritas überreichten gemeinsam mit Dia-
kon Martin Sander die entsprechenden Urkunden und zur Anerkennung der ehrenamtlichen
Hilfsbereitschaft jeweils eine Rose. Das Wesentliche an der Ausbildung war, dass die künftigen Zeitschenkerinnen lernten, sich in andere
Familien hineinzuversetzen. Nun warten die
sieben ehrenamtlichen Zeitschenkerinnen
auf Aufträge vom Kinderhüten bis zum Wäschebügeln. Kontakte vermitteln die Familienzentren. Sie sind zu erreichen unter Telefon (0 22 22) 26 85 in Alfter und (0 22 22)
37 30 in Roisdorf.
ES
BONN: Beate Behrendt-Weiß,
Telefon (0 22 26) 1 55 43
[email protected]
BORNHEIM, MECKENHEIM UND
RHEINBACH: Erhard Schoppert,
Telefon/Fax (02 28) 32 22 55
[email protected]
BONN-BEUEL. Im Forum Pauluskirche, Siegburger Straße 75, spricht am
Donnerstag, 3. Dezember, um 19.30 Uhr
Dr. Gunther Fleischer über „Lukas als
Evangelist der Glaubensstärkung in
schwierigen Zeiten“. Am Sonntag zuvor, 29. November, gibt es hier um 17
Uhr besinnliche Musik zur Adventszeit.
BONN-BEUEL. Die Ermländer aus Bonn
und Umgebung treffen sich am ersten
Adventssonntag, 29. November, um
14 Uhr zum Gottesdienst in der Kapelle des St.-Josef-Krankenhauses, Hermannstraße, und anschließend in der
Cafeteria.
BONN. Zur Eröffnung des Advents feiern erstmals katholische, evangelische
und orthodoxe Christen eine gemeinsame Vesper. Sie findet am Samstag,
28. November, um 17.30 Uhr mit Stadtdechant, Superintendent und Erzpriester im Bonner Münster statt. Zuvor, um
17.15 Uhr, wird die Kirchenmeile auf
dem Bonner Weihnachtsmarkt eröffnet. Um 18 Uhr wird das neue Kirchenjahr eingeläutet.
BONN-RHEINVIERTEL. Unter der Überschrift „Heimatsuche“ steht die Adventspredigtreihe, die Dechant Dr.
Wolfgang Picken jeweils sonntags um
18 Uhr bei Kerzenschein und besonderer Musik in der Herz-Jesu-Kirche,
Beethovenallee 38, hält.
BONN-TANNENBUSCH. Zum Thema
„Begegnung Christen und Muslime:
Chancen für die Zukunft“ spricht Professor Dr. Günter Riße am Freitag, 4.
Dezember, um 19.30 Uhr im Pfarrheim
St. Thomas Morus, Pommernstraße 1.
BONN. Auch in diesem Jahr gibt es in
der Bonner Nordstadt wieder das Adventskalender-Projekt „Unerwartet erwartet“, bei dem die Türen von Häusern, Wohnungen, Vereinen oder Einrichtungen für ganz unterschiedliche
Begegnungen geöffnet werden. Das
komplette Programm gibt es im Internet.
➔ www.unerwartet-erwartet.de
Erwartungsvolle Freude herrschte zum Abschluss des Kurses bei Zeitschenkerinnen und deren Betreuerinnen. (Foto: ES)
27. November 2015 | Ausgabe 48/15
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 41
AUS DEM ERZBISTUM
BEDBURG, BERGHEIM, KERPEN,
PULHEIM, BRÜHL, ERFTSTADT,
FRECHEN, HÜRTH, WESSELING:
Benedikt Boecker,
Telefon (01 77) 8 77 24 94
[email protected]
PULHEIM. Der Pfarrgemeinderat von
St. Kosmas und Damian sucht für die
Aktion „Weihnachtsengel“ Geschenke für 100 bedürftige Kinder in der Gemeinde. Zum ersten Advent hängen die
Organisatoren die Wunschkarten der
Kinder an einen Tannenbaum in der
Kirche. Von dort können die Karten
dann mitgenommen und die Wünsche
erfüllt werden. Die Geschenke können
dann inklusive der aufgeklebten Karte
im Pfarrbüro, Escher Straße 4, abgegeben werden.
BERGHEIM-GLESSEN. „Auf dem Weg
nach Bethlehem. Eine musikalische
Reise im Advent.“ Unter diesem Titel
veranstaltet der Kirchenchor St. Cäcilia Bergheim-Glessen ein Konzert am
Sonntag, 29. November, um 17 Uhr. Es
findet im Rahmen der Reihe „Musik in
St. Pankratius“ in der St.-PankratiusKirche statt. Neben dem Kirchenchor
tritt auch der Kinderprojektor Glessen
auf. Außerdem spielt ein Flötenensemble unter der Leitung von Andrea Kollo.
Die musikalische Gesamtleitung liegt
bei Stefan Staat.
ERFTSTADT. Kantor Donatus Haus beginnt mit den Proben zu dem KonzertHöhepunkt mit dem Titel „Swinging
Christmas“, der am Sonntag, 10. Januar 2016, zu erleben sein wird. Mit
dem Benefizkonzert beginnen die Orgel-Renovierungsarbeiten in der Kirche St. Johann-Baptist, wo die historische Kalscheuer-Orgel von 1858 wieder „in Schuss“ gebracht werden soll.
Es werden noch Projektsänger für das
Konzert gesucht. Interessierte sind zu
den Chorproben montags um 19.30 Uhr
eingeladen. Informationen gibt Kantor
Haus unter Telefon (01 77) 2 86 23 56.
KERPEN-MÖDRATH. „Zum Paradies mögen Engel dich begleiten…“ Unter diesem Titel hält Professor Dr. Alexander
Saberschinsky einen Vortrag zu den Herausforderungen der christlichen Bestattungskultur in heutiger Zeit. Die Veranstaltung findet statt am Donnerstag, 3. Dezember, um 19.30 Uhr im Quirinum, Piusstraße. Anmeldung unter Telefon (0 22 73)
45 55 oder per E-Mai an e.tuernich@web.
de.
Umzug ins Traumhaus
Neue Kindertagesstätte St. Mariä Geburt mit viel Platz
HÜRTH-EFFEREN. Seit nunmehr fast vier raum, zwei Nebenräume, einen Waschraum
Monaten haben die Kinder des Familienzen- und einen Lagerraum. Margarethe Harzheim,
trums Kindertagesstätte St. Mariä Geburt in die die Kindertagesstätte seit fünf Jahren leitet,
Efferen ein neues Zuhause. Bereits Anfang zeigte sich sehr glücklich über die neue EinrichAugust wurde der hochmoderne, 3,3 Millio- tung: „Wir sind umgezogen in ein Traumhaus.
nen Euro teure Neubau nach weniger als ei- Dieser Raum tut den Kindern gut und entspannt
nem Jahr Bauzeit fertiggestellt. Zeit zum Fei- sie. Wir haben viel mehr Möglichkeiten, unseern gab es aber erst Wochen später – dafür re Arbeit umzusetzen.“
BB
aber gleich in mehrfacher Hinsicht. Es gab
sowohl ein Fest zur Einweihung als auch zugleich eine Grundsteinlegung und ein Richtfest.
Die neue Kita bietet
Platz für insgesamt 134
Kindern bei 25 pädagogischen Kräften. Sie
hat eine Gesamtfläche
von 1500 Quadratmetern. Den sechs Gruppen stehen jeweils 100
Quadratmeter an Nutzfläche zur Verfügung.
Diese Fläche beinhaltet
(Foto: BB)
jeweils einen Gruppen- Großzügigen Raum bietet die neue Kindertagesstätte St. Mariä Geburt.
Unvergessen
Feier zum 130. Geburtstag von Pater Joseph Kentenich
ERFTSTADT-GYMNICH. Zu einem großen
Festtag im Rahmen der Feier des 130. Geburtstages von Pater Joseph Kentenich lud
Ein Gedenkstein erinnert in Erftstadt-Gymnich an Pater
Joseph Kentenich.
(Foto: BB)
42 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
der Förderverein „Geburtshaus Pater Joseph
Kentenich“ am vergangenen Sonntag ein.
Gleichzeitig wurde das zehnjährige Bestehen des Fördervereins gefeiert. Pater Joseph
Kentenich war Gründer der internationalen
Schönstattbewegung. Sein Ziel war es, die
Kirche und den christlichen Glauben zu modernisieren, um Menschen für Jesus Christus
begeistern zu können.
Der Festtag begann mit der Möglichkeit,
das Geburtshaus Kentenichs zu besichtigen, ehe die Teilnehmer in einer gemeinsamen Prozession zur St.-Kunibert-Kirche zogen. Hauptzelebrant und Prediger des Hochamtes war Weihbischof und Protektor der
Schönstatt-Bewegung in Polen, Pawel Cieslik aus Köslin-Kolberg. Der Gottesdienst
wurde mitgestaltet durch die Schönstätter
Marienschwestern und durch das Vokalensemble der Schönstätter Marienschwestern
unter der Leitung von Sr. Maria Tabea Platzer. Im Haus der St.-Kunibertus-Schützengesellschaft gab es danach einen Festakt. Viel
Aufmerksamkeit gab es dabei auch für die
Festschrift, die eigens zu dem Anlass erstellt
worden war.
BB
Ausgabe 48/15 | 27. November 2015
AUS DEM ERZBISTUM
Blick hinter die Klostermauern
KÖLN:
Felicitas Rummel-Volberg,
Telefon (02 21) 87 88 55
[email protected]
Erzbistum informiert über die Pläne des Wohnprojekts
KALK. Die Neugier und die Freude bei den
Kalkern war groß: Endlich konnten sie einen Blick in das beliebte Klarissenkloster
werfen, das seit zwei Jahren leersteht und im
Augenblick umgebaut wird. Das Erzbistum
und der Caritasverband hatten zum Besichtigungstermin eingeladen. Diözesanbaumeister Dr. Martin Struck und Projektleiter Dr.
Martin Günnewig erklärten den Besuchern
die Baupläne, die vorsehen, das denkmalgeschützte Haus in eine integrative Wohnanlage für Flüchtlinge und Kölner umzuwandeln
(die Kirchenzeitung berichtete). Die Bauarbeiten im Pfortengebäude laufen auf Hochtouren. Dort sollen bereits im Dezember
20 Flüchtlinge in elf Wohnräumen untergebracht werden. Monika Kuntze von der Caritas erläuterte das Integrationsprojekt und
erklärte, dass zusätzlich im Quadrum, dem
ehemaligen Schwesternwohnhaus, in Zukunft unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
wohnen werden. Des Weiteren wird eine offene Wohnanlage gebaut, die für Flüchtlinge und Kölner bestimmt ist. Die Besucher
freute es besonders, dass trotz aller Modernisierung der Charakter des klösterlichen
Pfortenhauses weitgehend erhalten geblieben ist. Insgesamt entstehen im Altbau und
im Neubau, der im hinteren Teil erstellt wird,
BICKENDORF. Einen Erlös von 1600
Euro erbrachte die Aufführung des Kabaretts „Altern ist nichts für Feiglinge“
mit Monika Blankenberg im Bios Inn,
dem Pfarrzentrum von St. Rochus. Damit werden das Therapiezentrum für
Flüchtlinge und Folteropfer des Caritasverbandes und die Angebote in der
Notunterkunft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge am Helmholtzplatz
unterstützt. Die Einrichtung wird getragen vom Sozialdienst katholischer
Frauen (SkF).
Monika Kuntze und Dr. Martin Günnewig erläutern das
Modell der integrativen Wohnanlage.
(Foto: RUM)
31 Wohnungen unterschiedlicher Größe mit
insgesamt 2500 Quadratmetern. Die Kirche
soll in eine Kapelle und in einen multifunktionalen Raum umgestaltet werden. Auch der
Schwesternfriedhof bleibt unverändert erhalten.
RUM
Liebe zum Geigenspiel verbindet
Gedenktafel für Jerzy Gross in GAG-Siedlung enthüllt
OSSENDORF. Ihr Musikinstrument konnte
an diesem kalten Morgen nicht ausgepackt
werden. Doch die 17-jährige Geigerin Judith
Stapf war augenscheinlich in Gedanken ganz
bei Jerzy Gross, mit dem sie eine intensive
Freundschaft pflegte. Mit einer Gedenktafel
an seinem letzten Wohnort in der Solarsiedlung erinnert die GAG Immobilien AG an
den Juden Jerzy Gross, der durch „Schindlers Liste“ dem Tod im KZ entkam. Die letzten beiden Jahre seines Lebens verbrachte
er mit seiner Frau Alina in einer GAG-Wohnung. Im Juli 2014 starb der 84-Jährige als
letzter Überlebender von „Schindlers Liste“. Von seinem Schicksal erzählte er unter
anderem in Schulen. Über eine Sendung im
Domradio lernte er Judith Stapf kennen. Beide verband die Liebe zum Geigenspiel, auch
Jerzy spielte Geige seit seiner Kindheit. Ein
Kreis innerhalb des Katholikenausschusses
hat sich zur Aufgabe gemacht, das Schicksal
von Gross in Erinnerung zu halten und ließ
die von Bildhauerin Sabine Pechau gestaltete
Gedenktafel am Geburtstag von Jerzy Gross
27. November 2015 | Ausgabe 48/15
in der Siedung anbringen. Zur Enthüllung
war auch Gregor Gross, der Sohn des Verstorbenen, gekommen.
RUM
Judith Stapf und Gregor Gross enthüllten die Gedenktafel in
der GAG-Siedlung.
(Foto: RUM)
KÖLN. Ein Chorkonzert zum ersten Advent mit dem Schubert-Collegium beginnt im Dominikanerkloster Heilig
Kreuz in der Lindenstraße am Samstag,
28. November, um 19.30 Uhr. Auf dem
Konzertprogramm stehen geistliche
Werke von Bach, Durante und Charpentier.
KLETTENBERG. Dass es mit Kölnern
und Düsseldorfern zusammenpasst,
beweist die seit 36 Jahren bestehende Doppelkopfrunde von Pfarrvikar Dr.
Jürgen Rentrop, deren Mitspieler aus
beiden Städten kommen. Über dieses
und vieles mehr wird Dr. Rentrop, der
als Pfarrer in Langenfeld tätig war und
jetzt als Pfarrvikar im Seelsorgebereich
Sülz-Klettenberg arbeitet, Auskunft geben. Am Montag, 30. November, um 20
Uhr stellt er sich den Fragen von Kurt
Gerhardt im Brunosaal, Klettenberggürtel 65.
HÖHENHAUS. Vier gemeinnützige Projekte erhalten Spenden, die die Bürger-Stiftung Dünnwald-Höhenhaus gesammelt hat. Der Jugendbus „Komet“
erhält 1000 Euro, die für die Kinder der
Flüchtlingsunterkunft Am Springborn
eingesetzt werden. 1500 Euro gehen
an den Bürgerladen Am Donewald.
Die Grundschule Bodelschwinghstraße bekommt für Schulfrühstück und
die Pausenverpflegung der Kinder 1800
Euro. Die Musikerin Gabriele Wurm
freut sich über 2000 Euro für die Orgelinstandsetzung von St. Hedwig. Die
Kita St. Hedwig kann mit der finanziellen Unterstützung der Stiftung ihr Außengelände ausbauen.
➔ www.stiftung-buerger.de
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 43
AUS DEM ERZBISTUM
Ängste und Vorurteile überwinden
Welt-Aids-Tag: Was tut die Kirche für Menschen mit der Immunschwächekrankheit?
Fast 37 Millionen Menschen sind weltweit
vom HI-Virus betroffen. An ihr Schicksal
soll der Welt-Aids-Tag erinnern, der am 1. Dezember begangen wird. Wie steht es
um die Haltung der Kirche zu HIV-Infizierten
und Aidskranken? Tobias Glenz sprach
mit Monika Kleine, Geschäftsführerin
des Sozialdienstes katholischer Frauen
(SkF) e.V. Köln. In vielen Einrichtungen
des SkF ist HIV/Aids ein Thema.
nen. Sicher haben viele katholische Gläubige
und die verfasste Kirche mit der Annahme von
HIV-infizierten Frauen und Männern anfangs
Probleme gehabt. Während
man bei denen, die durch
unsaubere Blutkonserven
oder im beruflichen Kontext infiziert wurden, noch
Verständnis und Anteilnahme zeigen konnte, war man
bei
Drogenabhängigen,
Prostituierten oder Homosexuellen eher geneigt, ein
eigenes Verschulden zuzu- Monika Kleine.
(Foto: SkF)
schreiben.
Hat sich die Haltung innerhalb der Kirche gegenüber Aidskranken beziehungsweise HIV-Infizierten in den vergangenen Jahrzehnten verändert?
Und die Situation hat sich gewandelt?
Anders gefragt: Können sich Erkrankte/Infizierte heute in der Kirche „wohlfühlen“?
Kleine: Auch heute wird in der öffentlichen
Wahrnehmung HIV/Aids noch häufig mit Homosexualität verknüpft. Das ist zu kurz gesprungen. In Köln gibt es zwei Prozesse: einerseits die Annäherung von Schwulen und Lesben an die Kirche, zum Beispiel durch die Zusammenarbeit des Katholikenausschusses mit
dem Kölner Lesben- und Schwulentag. Andererseits die praktische medizinische und soziale Arbeit der Einrichtungen in katholischer Trägerschaft und die Kooperation mit der Aidshilfe. Ich bin überzeugt, dass wir als Kirche
auf dem Weg sind, HIV-infizierten Frauen und
Anzeige
Kleine: Das Thema HIV/Aids beschäftigt den
SkF schon seit dem erstmaligen Auftreten der
Krankheit 1981/1982. Als Träger von Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe, der Prostituiertenhilfe oder der Straffälligenhilfe mussten
unsere Mitarbeiter über die Krankheit, Ansteckungswege und Gefahren informiert werden.
Wie die katholischen Krankenhäuser haben
sich auch die katholischen Träger mit dieser
neuen Krankheit auseinandersetzen und Ängste überwinden müssen, um die Betroffenen als
Patienten oder Ratsuchende annehmen zu kön-
Männern wieder mehr zur Heimat zu werden.
Die katholischen Verbände wie der SkF, der
Sozialdienst katholischer Männer, die Caritas
und die Krankenhäuser bieten das schon lange.
Hat die Kirche Ihrer Ansicht nach Aidskranke/HIV-Infizierte auch in der Seelsorge genügend im Blick?
Kleine: Ich finde nicht, dass es spezielle Seelsorgeangebote nur für Menschen mit HIV/Aids
geben muss. Kirchengemeinden sollten einfach
offen sein für Menschen mit einer Erkrankung
beziehungsweise in einer Notlage. Wir denken
ja auch nicht darüber nach, ob es eine bestimmte Seelsorge für Menschen mit anderen lebensbedrohlichen Krankheiten geben sollte. Auch
der SkF hat keine Angebote ausschließlich für
Menschen mit HIV/Aids. Wir helfen Männern
und Frauen in Notlagen. Ob jemand HIV-positiv ist, ist dabei zumeist zweitrangig.
Was kann in der Kirche für Erkrankte/Infizierte künftig noch getan werden?
Kleine: Die Seelsorge und die Gemeindearbeit sollten ganz einfach alle Menschen mit
gebrochenen Biografien, zu denen auch eine
schwere Erkrankung gehören kann, annehmen
und ihnen helfen. Dafür ist es hilfreich, wenn
die Solidarität mit Kranken, Wohnungslosen,
Drogensüchtigen, Prostituierten gepredigt und
dann aktiv gelebt wird.
■
Welt-Aids-Tag
Seit 1988 wird in Deutschland jährlich
am 1. Dezember der Welt-Aids-Tag begangen. Er dient dazu, Verantwortliche
in Politik, Medien, Wirtschaft und Gesellschaft daran zu erinnern, dass weltweit
Millionen Menschen mit dem HI-Virus
leben. Zurzeit sind etwa 36,9 Millionen
Menschen von HIV betroffen, die meisten in Afrika südlich der Sahara. Im Jahr
2014 waren dort 70 Prozent der weltweit
rund zwei Millionen Neuinfektionen zu
verzeichnen. In Deutschland leben derzeit 83 400 Menschen mit HIV oder Aids.
Die Zahl der Neuinfektionen 2014 blieb
hierzulande mit 3200 stabil zum Vorjahr.
Laut Weltgesundheitsorganisation erhält lediglich die Hälfte der weltweit Betroffenen lebensnotwendige Medikamente. Eine Million Menschen sterben
jährlich an Aids-bezogenen Krankheiten,
wie zum Beispiel Tuberkulose. EB/TMG
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Ausgabe 48/15 | 27. November 2015
KIRCHE UND WELT
„Auch das Zentralkomitee der Katholiken braucht Reformen“
Thomas Sternberg löst Alois Glück als Präsident des ZdK ab
BONN. Damit hatte der Wahlsieger nicht gerechnet. Professor Thomas Sternberg (63)
schlägt sich seine Hände vors Gesicht. Er
kann es nicht glauben, was er in der Stadthalle von Bad Godesberg hört: „190 abgegebene Stimmen, fünf Enthaltungen, 75 Stimmen für Maria Flachsbarth und 110 Stimmen für Thomas Sternberg.“ Stürmischer
Applaus. Sternberg nimmt die Wahl an. Aus
Rom kommen prompt die Glückwünsche des
Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, für den nordrhein-westfälischen CDU-Landtagsabgeord-
Sechs Jahre lang war Alois Glück Präsident des
Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK).
neten und Vorsitzenden des Kardinal-Höffner-Kreises. Damit hat das Zentralkomitee
der deutschen Katholiken (ZdK) einen neuen Präsidenten. Unter den vielen Gratulanten
aus Politik und Kirche ist auch Kardinal Rainer Maria Woelki, der sich auf die Zusammenarbeit freut. Er vertraue auf das gesellschaftspolitische Engagement des ZdK, denn
Kirche und Gesellschaft stünden vor großen
Herausforderungen.
Sternberg, der nicht als Favorit ins Rennen
ging, überzeugte die Vollversammlung des
ZdK mit klaren Ansagen. Er will den Dialog mit dem Islam, mehr Ökumene und mehr
Gehör für Christen in einer säkularen Gesellschaft. Das ZdK soll die Laien in der katholischen Kirche ohne Wenn und Aber repräsentieren. Die Zusammenarbeit mit den Bischöfen möchte er optimieren. Oft habe er den
Eindruck, das ZdK betreibe mehr Pastoral
und die Bischofskonferenz mehr Politik. Eigentlich solle es doch anders sein. „Wir sollten die Stärken besser nutzen und die Kräfte
bündeln“, so der CDU-Politiker. Dazu müsse das ZdK seine Arbeit überdenken und gegebenenfalls reformieren. „Wir können nicht
immer bei anderen Reformen einfordern“,
sagt Sternberg, lässt aber offen, was er konkret meint.
Professor Thomas Sternberg wurde mit deutlicher Mehrheit
zum Nachfolger von Glück gewählt. (Fotos: Klein)
Begonnen hatte die Vollversammlung mit
dem Bericht des scheidenden Präsidenten.
Alois Glück blickt auf sechs Jahre an der
Spitze des ZdK zurück. Die Missbrauchskrise mit dem enormen Vertrauensverlust für
Kirche und der Dialogprozess sind markante Punkte. Die Mitglieder des ZdK danken
ihm seinen unermüdlichen Einsatz mit minutenlangem stehenden Applaus. Auf den Tag
genau vor sechs Jahren hatte er das Amt an
gleichem Ort angetreten.
Siegbert Klein
Kardinal Marx reist zum orthodoxen Andreasfest nach Istanbul
BONN. Auf Einladung des Ökumenischen
Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., reist der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard
Marx, an diesem Wochenende nach Istanbul.
Anlass dieses Besuchs ist das Fest des Apostels Andreas, das am 30. November gefeiert wird. Marx folgt mit seinem Besuch der
Einladung des Ehrenoberhauptes der
Weltorthodoxie, mit dem er zuletzt bei
dessen Deutschlandreise im Mai 2014
zusammengetroffen war.
Mit der Reise möchte der Kardinal ein Zeichen ökumenischer Verbundenheit setzen, die ökumenischen
Beziehungen vertiefen und sich über
die Lage der Christen in der Türkei,
die nur eine verschwindende Minderheit an der Gesamtbevölkerung ausmachen, informieren. Der Besuch am
Sitz des Ökumenischen Patriarchen
unterstreicht außerdem das gute Einvernehmen, das zwischen der Orthodoxen Kirche in Deutschland und der
Deutschen Bischofskonferenz besteht.
Neben verschiedenen aktuellen Ge-
27. November 2015 | Ausgabe 48/15
sprächsthemen wird auch die jüngste Enzyklika von Papst Franziskus, Laudato si‘, erörtert werden. An der Vorstellung der Enzyklika im Juni dieses Jahres nahm ein Vertreter
des Ökumenischen Patriarchen im Vatikan
teil.
Marx wird in Istanbul nach einem persönlichen Treffen mit Patriarch Bartholoma-
ios das Dreifaltigkeitskloster auf der Insel
Chalki besuchen. Dort befindet sich auch das
1971 von den türkischen Behörden geschlossene Priesterseminar des Ökumenischen Patriarchats. Der Höhepunkt der Reise ist die
Teilnahme an der Göttlichen Liturgie zum
Fest des Apostels Andreas in der Georgskathedrale des Patriarchats. EB
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 45
AUS DEM ERZBISTUM
Die Welt in der richtigen Richtung ändern
CaritasStiftung zeichnet mit Elisabeth-Preis soziales Engagement aus
Mit dem ersten Platz in der Kategorie „jung + engagiert“ wurde das Netzwerk „Die Macher“ aus Bonn ausgezeichnet. Den
Preis überreichten Dr. Norbert Feldhoff (links) und Angelika Rüttgers (rechts).
(Foto: Becker)
46 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
KÖLN. „Die Begleitung und Unterstützung
von Kindern und Jugendlichen mit lebensverkürzender Erkrankung, ihren Eltern und
Geschwistern durch rund 100 ehrenamtliche
und sechs hauptamtliche Helferinnen und
Helfer verdient unsere vollste Wertschätzung
und Anerkennung.“ So heißt es in der JuryBegründung des mit 2500 Euro dotierten
Elisabeth-Preises, den die CaritasStiftung im
Erzbistum Köln vergangene Woche an den
ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst
Köln verliehen hat. Seit knapp zehn Jahren
betreut dieser Dienst – von Betroffenen für
Betroffene gegründet – Erkrankte und deren
Familien von der Diagnose bis zum Tod und
über den Tod hinaus. Besonders herausragend bewertete die Jury die Begleitung von
Geschwistern und Eltern in dieser schweren
Situation.
Der mit 1500 Euro dotierte zweite Platz
ging an die Flüchtlingsinitiative „Fluchtpunkt
Kürten“ und über den dritten Platz und damit
verbundene 500 Euro konnten sich die Enga-
Ausgabe 48/15 | 27. November 2015
AUS DEM ERZBISTUM
gierten im Projekt „Radgeflüster“ der Caritas
Euskirchen freuen, „weil es in ganz besonderer Weise gelebte Inklusion und Integration
darstellt“, wie die Jury befand.
„Wenn jeder nur das täte, was er müsste, wären wir eine arme Gesellschaft“, sagte Thomas Hoyer, Vorstandsvorsitzender
der CaritasStiftung, bei der Preisverleihung
in der Kölner Flora und wandte sich an die
Preisträger: „Sie tragen Ihren Teil bei zu einer Kultur des Miteinanders und der gelebten Nächstenliebe.“ Die Vielseitigkeit der
eingereichten Projekte zeige dabei auch,
wie viele Facetten Not heute habe.
Sonderpreise „jung + engagiert“
„Das Engagement von Haupt- und Ehrenamtlichen für Menschen in Not verdient
unsere Anerkennung und Unterstützung“,
forderte der Kuratoriumsvorsitzende der
Stiftung, Dr. Nobert Feldhoff, der gemeinsam mit Jury-Mitglied Angelika Rüttgers
vor rund 300 geladenen Gästen die Preise überreichte. Engagierte müssten zunehmend damit rechnen, nicht nur unverstan-
den, sondern sogar angegriffen zu werden.
„Anfeindungen und Infragestellung ihrer
Arbeit sind in der letzten Zeit gerade über
soziale Netzwerke immer deutlicher zu spüren“, sagte Feldhoff. „Wenn wir als zivilisierte Gesellschaft wieder zu mehr Menschlichkeit zurückfinden wollen, müssen wir
jeden Einzelnen von Ihnen unterstützen
und uns selber aktiv einbringen.“ Er dankte
den Preisträgern dafür, „dass Sie dazu beitragen, dass sich die Welt in der richtigen
Richtung ändert“.
Besonders ausgezeichnet wurde das soziale Engagement von Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 27 Jahre. In der Kategorie „jung + engagiert“ gewann das Netzwerk „Die Macher“ vom Bund der Deutschen Katholischen
Jugend Bonn und
der dortigen Katholischen Jugendagentur den ersten Platz und damit
2500 Euro. „Über
die Facebook-Seite der Macher wird
schnell,
konkret
und unbürokratisch
Flüchtlingshilfe geleistet“, hieß es in der Jury-Begründung. „Möbelspenden, Aufbauarbeiten, Transportdienste, Spendenaufrufe und Koordinierungen – jeder Post wird
sofort beantwortet. So kommen die gut organisierten Helfenden schnell und spontan
zusammen, immer genau dort, wo sie gebraucht werden.“
Den mit 1500 Euro dotierten zweiten
Platz des Elisabeth-Preises „jung + engagiert“ belegte die Eine-Welt-AG der Liebfrauenschule Bonn, in der sich Mädchen für
Mädchen in Ghana engagieren. Platz drei
und 500 Euro gingen an das Tanzprojekt für
junge Roma „Vorbilder inspirieren – Kultur
bereichert“. KB
➔➔ www.caritasstiftung.de
Briefmarken für Kinder in Not
14.10. Gotthard Wagner, Lohmar. Cäcilienverein Köln-Mülheim 1855 e.V. 15.10. Karin Noffke, Düsseldorf. Adelgunde Seehase, Düsseldorf. Gabriele Zech, Grevenbroich. Doris
Först, Grevenbroich. Deutscher Verein vom Hl. Lande, Köln.
Annemie Herbertz, Langenfeld. 17.10. R. Ennenbach, Hennef. Regine Meyer, Köln. Rosemarie Schlingschroeder, Overath. 19.10. Walter Wolff, Bergisch Gladbach. Christel Hoppe, Wipperfürth. Teresa Zonta, Essen-Kettwig. Josefine Jansen, Brühl. Eleonore Klasen, Königswinter. Ursula Gregorius-Bahrfeck, Essen-Kettwig. Anna Grund,
Meerbusch. Eleonore Marschall, Langenfeld. Franz Klein, Köln. Elisabeth Preißner, Pulheim. Sr. Veronika Klauke, Ursulinenkloster St. Angela, Wipperfürth. Franz
Klinkhammer, Wachtberg. Margot Hilleke, Hennef. Katharina Rau, Mechernich.
20.10. St. Thomas Morus, Mettmann. Peter Eigen, Haan. Rudi Heister u. Willi Wilden, Wesseling. Josef Walla, Wülfrath.
Ludwig Schmitt, Bonn. 21.10. Gertrud Weber, Wuppertal. Hildegard Groß, Meckenheim. Gabriele Czaja, Remscheid. U. Mager, Langenfeld. Birgitta Bickenbach,
Troisdorf. Elisabeth Reisch, Hückeswagen. Marlies Bauer,
Bonn. Erika Schulz, Dormagen. 22.10. E Schmitz, Lindlar.
Paul Schlömer, Köln. Aaron u. Jonas Draube, Leichlingen.
Allen Sammlern sei herzlich gedankt. Bitte schicken Sie Ihre
Briefmarken an die Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln, Ursulaplatz 1, 50668 Köln.
27. November 2015 | Ausgabe 48/15
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 47
AUS DEM ERZBISTUM
Heinz Finger
verabschiedet
KÖLN. Mit einem Stein vom Südturm des Kölner Doms dankten Dompropst Gerd Bachner
und Generalvikar Dr. Dominik Meiering Professor Dr. Heinz Finger. Mit einem Festakt im
Maternushaus wurde der Direktor der Erzbischöflichen Diözesan- und Dombibliothek nach
fast 15-jähriger Arbeit offiziell verabschiedet.
Viele Weggefährten Fingers aus Wissenschaft
und Forschung waren der Einladung des Generalvikars zum Festakt gefolgt. Auch der Dominikanerorden, dessen Albertus-Magnus-Bibliothek seit einigen Jahren als eigenständige Bibliothek im Haus beheimatet ist, war mit einigen
Ordensmännern vertreten. „Eine Festrede auf
Heinz Finger zu halten ist so, als ob man die
Sonne beleuchten wollte“, leitete Professor Dr.
Marc-Aeilko Aris seinen Festvortrag ein. Der
Priester und Professor für Lateinische Philologie des Mittelalters wollte mit diesem Bonmot
Einen Domstein überreichten Dompropst Bachner und Generalvikar Meiering an Professor Heinz Finger. zum Ausdruck bringen, wie schwer es sei, einen
Festvortrag über ein Thema zu halten, über das
Finger noch nicht gearbeitet habe. Schließlich
sei er fündig geworden, so der in München und
48 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
(Foto: Bkr)
Bonn tätige Mediävist. „Wenn Köln doch Ohren hätte – die ersten Jesuiten in der Stadt Köln“
lautete das Thema seiner anregend und humorvoll vorgetragenen Rede. RB
Ausgabe 48/15 | 27. November 2015
AUS DEM ERZBISTUM
Wenn der schwarze Hund kommt
Ökumenische Vesper mit
Woelki und Rekowski
Willibert Pauels:Ein Buch über das Leben mit Depressionen
E
s war ein wunderschöner Abend vor einigen Jahren. Guten Freunden hatten wir
zwei Karten für einen Abend mit Willibert
Pauels geschenkt. Wir haben Tränen gelacht
– und sind Augenblicke später in tiefe Nachdenklichkeit über das soeben auf der Bühne
Gesagte versunken. Willibert Pauels und ich
kennen uns seit mindestens einem Vierteljahrhundert. Ich schätze ihn sehr. An dem Abend
habe ich ihn in der Pause kurz aufgesucht, um
ihn zu begrüßen. Er freute sich, mich zu sehen. Wie Willibert eben so ist, trat er zu Beginn des zweiten Teils auf die Bühne, mein-
So kennt man ihn, aber wie es hinter der Fassade aussieht?
te, er müsse jetzt aufpassen, was er sage, denn
der Chefredakteur der Kirchenzeitung, dessen
Boss Kardinal Meisner sei, sitze im Publikum. So, wie er es sagte, war es lustig, weder
despektierlich noch verletzend. Am nächsten
Morgen rief er mich in der Redaktion an. Ein
völlig verunsicherter Mensch war am anderen
Ende der Leitung. Wie der gestrige Abend gewesen sei, ob es den Menschen gefallen habe,
ob er angekommen sei, wollte er von mir wissen. Ich war verwirrt. Das war doch nicht der
Willibert, den ich und alle Welt kannte?
Zwei Wochen später hörte ich, dass sich
Willibert Pauels mit Depressionen in die Klinik begeben hatte. Der „schwarze Hund“, so
Willibert Pauels: Wenn dir das Lachen vergeht –Wie ich meine
Depression überwunden habe. 256 Seiten.
Gütersloher Verlagshaus.
ISBN 978-3-57907092-6. 19,99 Euro.
27. November 2015 | Ausgabe 48/15
nennt Pauels diese fürchterliche Krankheit,
die Menschen von jetzt auf gleich in grenzenlose Traurigkeit und Verzweiflung stürzt, hatte
ihn in die Knie gezwungen. Der lustige „Diaclown“, der große Säle mit seinen Vorträgen
zum Toben gebracht hatte, war jetzt ein tieftrauriger Mensch.
„Wenn dir das Lachen vergeht – wie ich
meine Depression überwunden habe“ lautet
der Titel des sehr ehrlichen Buches, das Pauels mithilfe eines Koautors über die Zeit der
schlimmsten Phase der Krankheit geschrieben
hat. Wer jetzt denkt, aus diesem Buch würden
die Tränen der Trübsal in Strömen fließen, der kennt Pauels nicht. Es ist die
Aufarbeitung
seiner eigenen Lebensgeschichte, die mal
witzig, mal berührend, mal ernst und
dann wieder mit Anekdoten versetzt, erzählt wird. Es ist ein
Buch, das Angehörigen oder Freunden
von Menschen mit
Depressionen helfen
kann, eine Ahnung
davon zu entwickeln,
was es heißt, wenn
der „schwarze Hund“
wieder ums Bett
streicht und die Anstrengung, morgens
aufzustehen, riesengroß ist und unendlich viel Kraft kostet. Es ist aber auch
ein Buch für depressive Menschen: Hier
schreibt jemand über
die Krankheit, die ihn
selber gepackt hat
und dem es gelungen ist, den „schwarzen Hund einzuhegen damit er nicht
mehr zum Monster
wird“, so Pauels. „Es
ist die Mischung aus
Leichtigkeit des Tons
und der Ernsthaftigkeit des Themas, die
das Buch zu einem
besonderen macht“,
heißt es auf dem
Buchcover. Genau so
ist es.
Robert Boecker
KÖLN. Zu einer ökumenischen Vesper am
Vorabend des ersten Advent laden Kardinal Rainer Maria Woelki und der Präses der
Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, ein. Das gemeinsame Gebet
findet am Samstag, 28. November, um 19.30
Uhr in der Basilika St. Aposteln am Neumarkt statt. Unter der Leitung des Domkantors Oliver Sperling wird der Mädchenchor
am Kölner Dom singen. Im Anschluss an das
Vespergebet gibt es die Möglichkeit zu Gespräch und einem kleinen Imbiss in der Pastor-Könn-Aula neben der Kirche. KB
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KIRCHE UND WELT
Franziskus reist in ein gequältes Land
Der Papst besucht die Menschen in der Zentralafrikanischen Republik
Ab diesem Sonntag will
Papst Franziskus die
Zentralafrikanische Republik
besuchen – ein Land, das
derzeit erneut von einer Welle
der Gewalt heimgesucht
wird. Alexander Brüggemann
(KNA) sprach mit Bischof
Peter Marzinkowski (76),
der dort mehrere Jahrzehnte
als Missionar wirkte.
Herr Bischof, Kirchen- und Islamvertreter aus Afrika reden oft gegen den
Begriff „religiöser Konflikte“ an, etwa in Nigeria oder im Sudan. Wie verhält es sich in
der Zentralafrikanischen Republik? Auch da
wird stets von der „muslimischen SelekaMiliz“ und der „christlichen Anti-Balaka“
berichtet.
Marzinkowski: Das ist ein totaler Unsinn.
Der Erzbischof von Bangui war neulich gemeinsam mit dem befreundeten Imam der
Hauptstadt in Deutschland, um den Aachener Friedenspreis entgegenzunehmen. Und
er war hinterher richtig böse, weil ihm immer
wieder dieselbe Frage gestellt wurde. Dieser
vermeintliche Religionskonflikt ist eine Erfindung von hier.
Was ist der Grund für die wieder aufflammende Gewalt in der Hauptstadt?
Marzinkowski: Erst mal geht es um Elend
und Benachteiligung. Die meisten Menschen
in Zentralafrika sind jung, ohne Bildung. Sie
haben überhaupt keine Chancen. Wenn sie
sich dann benachteiligt fühlen, und sei es von
der Regierung oder bei einer Wahl, kann der
Zorn irgendwo losbrechen. In diesen regionalen Milizen, die angeblich „muslimisch“ oder
„christlich“ sind, kommen Verzweifelte zusammen, die sonst wenig verbindet. Schauen Sie sich doch die Pegida-Leute in unserem
mehrheitlich christlichen Deutschland an.
Sind das etwa „christliche Demonstranten“?
Das heißt, Sie sehen eher strukturelle Armut, akute Verzweiflung und die
ethnische Herkunft hinter den Zusammenstößen.
jede Spur. Da ging es um Abschöpfen und
Ausbeuten. Zu den Ergebnissen zählt auch
die Hoffnungslosigkeit in den Ländern Zentralafrikas, die derzeit in Gewalt mündet.
Nun kommt der Papst nach Bangui.
Kann die bloße Anwesenheit eines
„Mannes des Friedens“ den Hebel umlegen
– oder sind Sie eher pessimistisch?
Bischof Peter Mar­zin­kowski. (Foto: KNA)
Marzinkowski: Die tieferen Wurzeln der
Konflikte sind ohne ein Bewusstsein für die
Geschichte nicht zu verstehen. Die Kolonialmacht Frankreich hat in Äquatorialafrika
ohne Rücksicht auf Ethnien agiert. Als sie
Ende der 50er-Jahre abtreten musste, sind
Staaten ohne Nation entstanden. Viele Völker leben heute in einem Land zusammen,
ohne dass sie sich überhaupt als eine Nation
verstehen würden. Und wenn man eh chancenlos ist, dann fühlt man sich leicht von
den diffusen anderen übervorteilt. Man muss
nicht jede Ethnie dort kennen - aber man
muss um die Geschichte wissen, um urteilen
zu können.
Sie sprechen von einer historischen
Verantwortung Europas.
Marzinkowski: Und nicht nur einer historischen. Armut in Afrika ist vom Westen gemacht - und der Westen hält Afrika bis heute bewusst in Armut und begünstigt lokale
Konflikte, um seine eigenen Interessen zu
wahren. Dafür gibt es viele Beispiele. Die
Franzosen haben so viel Unheil in Afrika angerichtet; die Belgier und Portugiesen sowieso. Deutschland ist zum Glück sehr früh aus
dem Rennen um die Kolonien rausgeflogen.
Und gibt es gar keine positiven Beispiele?
Marzinkowski: Die Engländer haben es nach
meiner Wahrnehmung besser gemacht. Sie
haben in ihren Kolonien Wert auf Ausbildung gelegt, Schulen gebaut. So konnten sie
eine gebildete einheimische Bevölkerung
später auch bei sich oder vor Ort einsetzen.
In den französischen Kolonien fehlt davon
50 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Marzinkowski: Johannes XXIII. hat mal gesagt: Ich kenne keinen Pessimisten, der die
Menschheit auch nur ein Stück vorangebracht hätte. Diesen Satz habe ich mir auch
als Bischof immer zu Herzen genommen.
Wir können natürlich nicht irgendwo hingehen und dort alle Probleme lösen. Aber wir
können für die Menschen da sein und ihnen
zeigen, dass wir ihr Freund sind. Dann haben
wir schon viel gewonnen.
Mit der Öffnung einer symbolischen
Heiligen Pforte will der Papst das
„Jahr der Barmherzigkeit“ in Bangui vorzeitig eröffnen. Offiziell beginnt es ja erst am 8.
Dezember. Er selbst sieht das als Geste der
Verbundenheit der Kirche mit dem gequälten
Land - und als Aufruf zur Versöhnung. Wird
das verstanden werden?
Marzinkowski: Von den Kirchenführern und
einigen Politikern sicherlich. In meiner früheren Diözese Alindao etwa sind aber die allermeisten Menschen Kaffee- oder Baumwollpflücker. Sie waren noch nie in Bangui oder
haben überhaupt nie das Gebiet ihrer Präfektur verlassen; da ist das doch ziemlich subtil.
Aber der Papst besucht ja auch eine Moschee.
Diese Geste wird sicher wahrgenommen.
ZUR PERSON
Peter Marzinkowski wurde 1939 im
schlesischen Liegnitz geboren. Er wuchs
in Neuss auf und wurde 1966 als Mitglied des Missionsordens der Spiritaner zum Priester geweiht. 1968 ging er
für zunächst 14 Jahre als Seelsorger in
die Zentralafrikanische Republik. Nach
zehn Jahren in Leitungsaufgaben seines Ordens wurde er 2004 Bischof des
neu gegründeten Bistums Alindao. 2014
nahm Papst Franziskus seinen Amtsverzicht aus Alters- und Gesundheitsgründen an. Seitdem lebt er im Spiritanerkloster Knechtsteden in Dormagen.
Ausgabe 48/15 | 27. November 2015
KLEINE KIRCHENZEITUNG
Woher der Namenstag kommt
... und warum „Thomas“ nicht mehr im Advent gefeiert wird
Liebe Kinder,
Euren Geburtstag kennt Ihr bestimmt auswendig. Bestimmt habt Ihr aber auch schon mal etwas vom Namenstag gehört, oder? Wenn die
Eltern für Euch den Namen eines Heiligen ausgesucht haben, dann kann dieser Heilige für
uns ein Vorbild sein. Er oder sie ist auch unser
Freund bei Gott. Die Heiligen sind nämlich im
Himmel und können dort Gott sehen und mit
Gott sprechen. Wenn sie dann für uns Gott um
etwas bitten, so nennt man sie die Fürsprecher.
Warum der Geburtstag an einem bestimmten Tag gefeiert wird, ist klar. Doch wer legt den
Namenstag fest und woher weiß ich, wann ich
Namenstag habe?
Wenn die Kirche glaubt, dass ein Mensch
so vorbildlich als Christ, also als Freund oder
Freundin Gottes gelebt hat, dass Gott ihn nach
seinem Tod in den Himmel aufgenommen hat,
dann kann sie diesen Menschen heiligsprechen.
Der Papst legt dann einen Tag fest, an dem in
der Kirche beim Gebet oder der Messe von diesem Heiligen erzählt wird und er am Altar geehrt wird. Oft ist das der Todestag des Heiligen,
weil man sagt, dass der Todestag auf der Erde
der Geburtstag für den Himmel ist.
Manchmal werden
Namenstage „verlegt“
Bei manchen Heiligen wissen wir aber nicht
den Todestag. Oder an diesem Tag ist schon ein
anderes Fest in der Kirche, sodass der Heilige
nicht gut gefeiert werden kann. Dann setzt die
Kirche einen anderen Tag fest, der mit dem Leben des Heiligen zu tun hat. Manchmal, aber
Thomas bezweifelt zunächst, dass Jesus von den Toten
auferstanden ist. Erst, als er in die Wundmale von der
Kreuzigung fasst, glaubt er daran.
(Foto: Raspels)
ganz selten, werden einzelne Namenstage auch
verlegt, damit der Heilige besser gefeiert werden kann oder damit man zum Beispiel den
jetzt beginnenden Advent besser begehen und
sich auf Weihnachten vorbereiten kann.
Von einem solchen Heiligen, dessen Fest früher im Advent im Kalender stand, möchte ich
Euch erzählen: der Apostel Thomas. Er war der
Apostel, der am längsten an der Auferstehung
Jesu gezweifelt hat. Man kann auch sagen: Er
war lange im Dunkeln, bevor ihn die Freude
über die Auferstehung ergriffen hat. Früher war
sein Namenstag – kurz vor Weihnachten – am
21. Dezember, der „Thomastag“. Das ist der
Tag, an dem die Nacht am längsten ist und die
Sonne am kürzesten den Tag erleuchtet.
Weil der Apostel Thomas ein wichtiger Heiliger ist, aber in der Adventszeit nicht gut gefeiert werden kann, hat man ihm einen anderen
Festtag gegeben, nämlich am 3. Juli.
Einige Heilige haben es geschafft, dass ihr
Name mit einem bestimmten Tag verbunden
sind: Alle wissen, wann der heilige Sylvester
gefeiert wird, nämlich am 31. Dezember. Aber
nur wenige wissen, dass dies ein heiliger Papst
war.
Manche Städte sind nach den Namen von
Heiligen benannt. So haben die Eroberer von
Amerika den neuen Städten oft den Heiligennamen von dem Tag gegeben, an dem sie den Ort
entdeckt oder die Stadt gegründet haben: San
Francisco (heiliger Franziskus) oder San Diego
(heiliger Jakobus). Ob die Einwohner der Städte heute noch an den Heiligen denken?
Wenn Du Lust hast, kannst Du ja nun mal
versuchen, mehr über Deinen Namenstag und
Deinen Namenspatron herauszufinden. Da gibt
es viele spannende Geschichten!
Viele Grüße
Euer Pastor
Guido Assmann
➔➔Mehr zum Namenstag und -patron
unter www.heiligenlexikon.de
Ein guter Begleiter
Essener Adventskalender lädt zum Mitmachen ein
D
er Advent ist da und somit beginnt die Vorbereitung auf Weihnachten. Manchmal
kann man dabei das große Fest kaum noch abwarten. Eine gute Hilfe, um die Zeit bis Weihnachten ein wenig zu verkürzen, sind Adventskalender. Hast Du schon einen? Es gibt solche,
bei denen täglich ein Stück Schokolade hinter den Törchen wartet – und Uli gibt zu, dass
das durchaus ein leckeres Erlebnis sein kann.
Aber es gibt auch Kalender, die haben „mehr“
zu bieten: So begleitet Dich der „Essener Adventskalender“ mit Geschichten, Gedichten,
Liedern, Koch- und Bastelideen, Spielen und
Rätseln durch den Advent und darüber hinaus.
Um „Sternstunden“, also die besonderen
27. November 2015 | Ausgabe 48/15
Momente im Leben von Kindern und Erwachsenen, geht es auf den über 80 Seiten des Wandkalenders. Anders als die meisten Adventskalender reicht er nicht nur vom 1. bis 24. Dezember, sondern vom ersten Adventssonntag
bis zum 6. Januar, dem Dreikönigsfest. In erster
Linie richtet sich der Kalender an Kinder zwischen vier und zehn Jahren und ihre Eltern, er
kann aber auch in Kindergarten, Grundschule
oder Kirchengemeinde gut eingesetzt werden.
Der Essener Adventskalender kostet 3 Euro
und kann im Internet bestellt werden sowie
über borro medien GmbH, Telefon (02 28)
TMG
72 58-0.
➔➔www.essener-adventskalender.de
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 51
FAMILIE
Ein Rucksack voller Erlebnisse
Berührendes Buch über die Einsichten einer Altenpflegerin
I
ch finde, Altenpflege ist der coolste Job der
Welt. Auch wenn andere meinen, wir wären
nur Arschputzer.“ Das schreibt Sonja Schiff im
Vorwort zu ihrem neuen Buch „10 Dinge, die
ich von alten Menschen über das Leben lernte“. Und diese Sätze zeigen direkt, wohin die
Reise in dem Buch geht: Schiff, die seit über
27 Jahren als Altenpflegerin arbeitet, möchte
aufräumen mit Vorurteilen über ihren Beruf.
Sie möchte diejenigen ermutigen, die mit dem
Gedanken spielen, in der Altenpflege zu arbeiten. Sie möchte vor allem auch darauf aufmerksam machen, dass alte Menschen mit ihrer Lebenserfahrung und Weisheit das Leben anderer
unglaublich bereichern können. All das gelingt
Schiff mit ihrer berührenden Erzählung.
Nicht sachlich und distanziert, sondern so
persönlich wie nur möglich und grundehrlich
schreibt die Autorin über ihre Arbeit. Sie verknüpft geschickt ihre eigene Biografie mit den
Geschichten, die sie in ihrem Berufsalltag erlebt hat. So offenbart sie viel von sich selbst,
verschweigt etwa nicht, dass sie als junge Frau
ohne Perspektiven auf die schiefe Bahn geraten
ist. Sie verschweigt auch nicht, dass sie den Beruf zunächst keineswegs anstrebte – mehr oder
weniger selbst Vorurteile über die Altenpflege
hatte. Warum sich aber dann ihre Meinung geändert hat, sie heute gar keine andere Tätigkeit
mehr ausüben möchte, das macht Schiff an den
zehn Lebensweisheiten fest, die dem Buch seinen Titel geben und die sie so nur in ihrer Arbeit
gewinnen konnte.
Die Autorin erzählt zum Beispiel von der alten Dame im Pflegeheim, die immer nach ihrem „Baby“ schrie. Niemand konnte sich das
erklären – zunächst auch Sonja Schiff nicht.
Sonja Schiff, 10 Dinge, die
ich von alten Menschen
über das Leben lernte
– Einsichten einer
Altenpflegerin. Verlag
edition a, ISBN: 9783-99001-139-3. 176
Seiten, 19,95 Euro.
Bis sie eines Tages die Zahlen-Tätowierung auf
dem Unterarm der Frau entdeckte. Sie war in
Auschwitz gewesen, ihr Kind dort gestorben.
Mit welch unkonventioneller Methode Schiff
der Dame helfen konnte, sei an dieser Stelle nicht verraten. Doch wird an dem Beispiel
deutlich, welch beeindruckenden Persönlichkeiten die Autorin in ihrem Beruf bereits begegnet ist und was sie von ihnen lernen konnte.
In diesem Fall lautet die Weisheit: „Der Rucksack deines Lebens ist immer dabei“ – mit allen
Erlebnissen, egal, wie lange sie zurückliegen.
Viele solcher spannenden Geschichten machen das Buch uneingeschränkt empfehlenswert. Einerseits ist es ein Plädoyer für den Beruf des Altenpflegers, wobei es auch nicht die
teils schwierigen Arbeitsbedingungen verschweigt. Andererseits eignet es sich eben nicht
nur für (angehende) Altenpfleger, sondern für
jedermann. Denn das Buch lehrt neuen Respekt
gegenüber dem Alter. Es lehrt, dass Zuhören
sich lohnt. Außerdem auch, dass das Altwerden
seinen Wert hat. Dinge, die unsere Gesellschaft
teilweise aus den Augen verloren hat. TMG
Die Situation beherrschen, nicht den Menschen
Deeskalationstraining für Angehörige von psychisch Erkrankten
H
ilde Klein möchte es nicht noch einmal erleben. Als vor nicht allzu langer Zeit ihre
Tochter Sabine, die seit vielen Jahren an
einer schizophrenen Psychose leidet, der Familie gegenüber aggressiv zu werden drohte, hat
Hilde Klein eine große Hilflosigkeit empfunden. „Es ist das erste Mal gewesen, dass wir die
Situation als brenzlig empfunden haben“, berichtet sie in einem leisen Ton.
Unterstützung in einer so schwierigen Situation leistet der Bundesverband der Angehörigen
psychisch erkrankter Menschen (BapK) in Bonn. Seit
mehreren Jahren können
Angehörige sich bei der Beratungshotline „Seelefon“
(02 28-71 00 24 24) melden, wenn es zu Problemen
im Zusammenhang mit einer psychischen Erkran- Christian Zechert.
(Foto: Müller)
kung kommt. Im Rahmen eines Studienprojekts zur
häuslichen Gewalt bietet der BapK jetzt erstmals auch ein Deeskalationstraining für betroffene Angehörige an. „Es ist ein sensibles Aktionsfeld, in dem wir uns bewegen“, erklärt der
Soziologe und Sozialarbeiter Christian Zechert,
der Projektleiter und Vorstandsmitglied des
BapK ist. Einerseits müsse die Stigmatisierung
von Menschen verhindert werden, die zum Beispiel an Psychosen litten, andererseits bräuchten die Angehörigen ganz praktische Hilfe.
Dies sei deutlich geworden bei einer OnlineBefragung, bei der betroffene Angehörige Aggression und Gewalt im häuslichen Umfeld als
„eines unserer letzten Tabus“ beschrieben hätten, so Zechert. Die Brenzligkeit entsprechender Situationen werde immer wieder berichtet,
doch fehle Angehörigen die Routine im Umgang mit dem Phänomen.
Ein Deeskalationstraining des BapK mit
17 Teilnehmern hat bereits stattgefunden. Was
lernt man dabei? „Einerseits ist es darum gegangen, Techniken zu erlernen, wie man sich
selber schützen kann. Dazu gehörte unter anderem auch, sich einen Überblick über die Räumlichkeit zu verschaffen: Wie positioniere ich
mich in einem Raum, wenn ich spüre, dass eine
Situation mit einem Angehörigen kritisch werden kann?“, berichet Dr. Caroline Trautmann,
Geschäftsführerin beim BapK. Andererseits
sei die Anleitung zur sprachlichen und körperlichen Kommunikation wichtig gewesen. „Es
geht ja darum, die Situation zu beherrschen,
nicht den Menschen“, sagt Zechert. Die betrof-
52 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
fenen Angehörigen müssten Gefahren einschätzen, den Umgang mit den eigenen Emotionen
beherrschen und sich ihrer Handlungsoptionen
zur Problemlösung bewusst sein.
Aggression zeigt Hilflosigkeit
Unter fachmännischer Unterstützung – unter anderem von der Deeskalationstrainerin
Stephanie Engels aus Köln – hätten betroffene
Menschen reflektieren können, dass es Aggression nie ohne einen subjektiven Grund gebe, so
Trautmann. Aggression zeige immer, dass man
sich nicht anders helfen könne.
Hilde Klein ist in jedem Fall mit mehr
Selbstsicherheit vom Deeskalationstraining
nach Hause zurückgekehrt. Ihr sei klar geworden, dass sie für sich sorgen müsse. Die Scham
darüber, dass die Tochter kurz davor gewesen
sei, eine Grenze zu überschreiten, bleibe zwar.
Doch nach dem Training habe sie das Gefühl,
dass die Bewältigung besser gelingen könne, so
Klein. – Das nächste Deeskalationstraining soll
Christoph Müller
im Februar stattfinden.
➔➔ www.psychiatrie.de/bapk
Ausgabe 48/15 | 27. November 2015
LESERFORUM
„Das weiß ich aus mir selbst“
Wir haben gefragt: „Sind Sie schon einmal
einem Engel begegnet?“
Sie haben geantwortet!
Danke für Ihre
Zuschriften, die wir
hier (zum Teil gekürzt)
veröffentlichen.
A
ls unsere Älteste gut drei Jahre alt war,
waren wir mit dem Auto im Dunkeln
auf dem Rückweg von Oberaußem nach
Rheinbach. Irgendwie kamen wir auf das
Thema Tod zu sprechen und Hannah erzählte
mit einer Selbstverständlichkeit, was sie darüber weiß: „Da kommen dann ja zwei Engel,
die nehmen den Toten mit in den Himmel.“
Wir waren überrascht über die Klarheit ihrer
Erzählung; wir hatten ihr das nicht erzählt.
Auf meine Nachfrage, woher sie das denn
wisse, sagte sie: „Das weiß ich aus mir selbst.
Das weiß ich aus der Zeit, als ich noch keine Wörter kannte!“ Mir läuft es heute noch
kalt den Rücken runter, wenn ich davon erzähle. Ich glaube, Kinder sind zu Beginn ihres Lebens offenbar noch ganz ursprünglich
und nah an Erfahrungen und Wissen dran,
das wir Älteren nicht mehr haben.
Beate Behrendt-Weiss, Rheinbach
Mein Schutzengel hat mich geweckt
B
egegnungen mit dem Schutzengel gibt es
in einem langen Leben (95 Jahre) so manche. An eine aber erinnere ich mich nach
etwa 50 Jahren noch immer und in Dankbarkeit: Eine nächtliche Fahrt auf der Autobahn.
Ich fuhr, mein Beifahrer neben mir schlief.
In dem ruhigen Verkehr und der Eintönigkeit
bin ich wohl eingenickt. Plötzlich schrecke
ich hoch, trete kräftig auf die Bremse und stehe kurz vor einer Sperre. Mein Schutzengel hat
mich noch rechtzeitig geweckt und uns vor dem
Unglück bewahrt. Es lohnt sich immer noch,
sich täglich der Obhut des Schutzengels anzuvertrauen.Alois Richarz, St. Augustin
Das klingt doch wie ein Wunder
M
it 25 Jahren kaufte ich mir ein Motorrad,
mit dem ich täglich zu unserer Baustelle gefahren bin. Eines Tages nahm ich
eine Abkürzung. Ein schmaler Steg verlief über
eine Wiese. Als ich dort gemütlich fuhr, sah ich
plötzlich vor mir einen dunklen Streifen Gras,
der quer durch die Wiese verlief. Ich machte
eine Vollbremsung, um das Motorrad zum Stillstand zu bringen. Danach entstand eine merksame Stille. Ich saß auf einer Wiese mit ausgestreckten Füßen, mein Rücken war angelehnt
und meine Hände hielten einen Gegenstand.
Ich betrachtete die Nachmittagssonne an dem
wolkenlos blauen Himmel. Die Wiese war voll
mit grünen Gräsern bewachsen und weit und
breit war niemand in Sicht. Es war eine Zeit
vollkommener Stille, vollkommener Entspannung und vollkommener Zufriedenheit. Doch
in diese vollkommene Stille kam plötzlich ein
Geräusch, das ich vorher gar nicht wahrgenommen hatte. Langsam wurde mir klar, dass dieses Geräusch der Klang meines Motorrads war,
das im Leerlauf weiterlief. Als ich meine Hände
lockerte, da verstummte der Klang des Motors.
Da wurde mir klar, was geschehen war: Ich
war mit dem Vorderrad in einen schmalen Gra-
ben gefahren, hatte, da meine Hände die Lenkstange festhielten, einen Salto gemacht und war
auf der Wiese gelandet. Dass ich nach diesem
heftigen Sturz so fit war wie vorher und nichts
weiter geschehen war, klingt doch wie ein Wunder! Möglich wäre es, dass ich nach diesem
Sturz einen Knochenbruch oder eine Schnittwunde, Prellungen, Zerrungen oder Schmerzen
bekommen hätte, aber nichts davon. Hat mich
mein Schutzengel behutsam aufgefangen, sodass ich heil davon kam? Ich zog mein Motorrad über den Graben und fuhr heim als wenn
nichts gewesen wäre. Gerhard Behr, Neuss
Die Stelle sehe ich noch heute genau vor mir
E
s ist Januar 1945. Flucht aus Ostpreußen,
dem Ermland. Fußmarsch über das zugefrorene Haff, weiter bis Danzig. Nach einer
Odyssee in Thüringen angekommen. Dort bei
völlig unbekannten Leuten liebevoll aufgenommen worden. Sicher war durch das tägliche Gebet und den begleitenden Rosenkranz alles so
gefügt. Es folgte der Einmarsch der Amerikaner, nach einigen Monaten die Besatzung durch
die Russen. Im April 1946 bot sich für mich die
Gelegenheit, mit einer evakuierten Familie aus
dem Rheinland als zusätzliches Kind mit auszureisen. Bis Bielefeld benötigten wir drei Tage.
Danach war ich allein. Mit dem ersten möglichen Zug fuhr ich Richtung Osnabrück bis Dis-
27. November 2015 | Ausgabe 48/15
sen-Bad Rothenfelde. Ich wagte nicht einzuschlafen, hielt meinen mit Brotpapier beklebten Sperrholzkoffer fest. In Dissen-Rothenfelde
fragte ich nach dem Weg zum Wald-Krankenhaus, meinem Ziel. Der Bahnbeamte sah mich
erschreckt an und sagte „Bis dahin sind es einige Kilometer. Es gibt aber eine Abkürzung
durch die Felder“ und zeigte mir die Richtung.
Unterwegs habe ich wohl aus Erschöpfung auf
meinem Koffer Rast gemacht und bin eingeschlafen. Durch eine freundliche Stimme wurde ich wach. Neben mir stand eine schlicht gekleidete junge Frau mit einem Vertrauen erweckenden Gesicht und fragte: Kind, wo willst
Du denn hin? Ich war wohl mehr als glücklich,
nicht mehr hilflos allein zu sein. Die liebevolle
Frau nahm meinen Koffer und begleitete mich
bis zu einem Wäldchen, hinter dem das WaldKrankenhaus war. Auf einmal war die Frau
weg. An ein Gespräch, eine Unterhaltung kann
ich mich nicht erinnern. Nach meiner Ankunft
und Betreuung soll ich erst nach fast zwei Tagen richtig ansprechbar gewesen sein. Die Stelle von der Begegnung mit der hilfsbereiten Frau
– für mich war sie mein Schutzengel – sehe ich
noch heute genau vor mir. Mit meinem Mann
wollte ich den Weg suchen und gehen. Leider
gibt es ihn nicht mehr, weil dort eine Autobahn
herführt. – Beim täglichen Gebet vergessen wir
nie den Schutzengel. Sigrid Knoblauch, Köln
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 53
RÄTSEL
Die Buchstaben 1 bis 15 ergeben eine Hunderasse.
Die Lösung zeigen wir nächste Ausgabe. Die Lösung aus Nr. 47 sehen Sie in der Rätselmitte.
54 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Ausgabe 48/15 | 27. November 2015
BUNTE SEITE
Zwei Freunde unterhalten sich über ihre Ehefrauen. Meint der eine: „Ich weiß nicht, was
du willst. Deine Frau ist doch wirklich ein
Juwel!“ Knurrt der andere: „Sicher, ich trage
sie ja auch mit Fassung...“
Der Ehemann schreibt von seinem Kuraufenthalt an der Nordsee an seine Frau: „Liebe
Elke, der Wind heult, das Meer tobt, und ich
muss dabei immer an dich denken.“
Herr Schmidt fragt seinen Freund: „Was
macht eigentlich deine Geliebte?“ Freund:
„Ich habe das Verhältnis beendet und bin
meiner Frau treu.“ Schmidt: „Hat etwa dein
Gewissen heftig zugeschlagen?“ Freund:
„Nein, meine Frau!“
Eine alte Dame guckt beim Boxen zu. Ein
Boxer geht zu Boden und der Ringrichter
27. November 2015 | Ausgabe 48/15
„Wir hätten gern eine Flasche Eiswein und drei Gläser...“
(Cartoon: Jakoby)
fängt an zu zählen: „Eins, zwei, drei...“ Sagt
die Frau zu ihrer Sitznachbarin: „Der steht
nicht auf, den kenn ich aus der Straßenbahn.“
Taxifahrer am Ziel: „Das macht zwölf Euro.“
Passagier: „Soviel habe ich nicht dabei. Können Sie mich ein Stück zurückfahren?“
„Ich arbeite in einer Konservenfabrik.“ –
„Am Band?“ – „Nein, ich laufe frei rum...“
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 55
BERICHT
Erstes deutsches Engel-Museum in Engelskirchen
Überall
Engel
Überall Engel, wohin man auch schaut. Nur etwa 2000 der himmlischen Wesen von über 15 000 sind im Museum ausgestellt. E
Das älteste Exponat ist fünf Zentimeter hoch: In Mesopotamien
fand man kleine geflügelte Wesen aus Bronze aus der Zeit um
1000 vor Christus. Ist das die Urform unserer Engel?
ngel, egal, wohin man schaut. Jeder ist anders gekleidet oder geht einer unterschiedlichen Beschäftigung nach. Das jetzt eröffnete deutschlandweit erste Engel-Museum
in Engelskirchen zeigt die weite Palette der
himmlischen Boten, die in allen Weltreligionen bekannt sind. Putten, geflügelte Köpfe,
Weihnachtsengel, Grabengel, die Barbiepuppe als Engel, erotische Engel und immer wieder Schutzengel sind ausgestellt. Die himmlischen Wesen gibt es nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern sie haben das ganze Jahr Saison.
Die meisten Ausstellungsstücke stammen
aus der Sammlung des 2012 verstorbenen Johann Fischer aus Kürten-Engelsdorf. Innerhalb
von vier Jahren konnten erst 15 000 Exponate
gelistet werden. Und fast täglich kommen neue
Wesen hinzu, denn einen Engel wirft man nicht
weg. Die Ausstellung des ehrenamtlich tätigen
Engelvereins ist ausführlich erläutert und berücksichtigt die gesamte Bandbreite von VolksSiegbert Klein
frömmigkeit bis Kitsch. 56 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
(Fotos: Klein)
INFO
Das Engel-Museum am Engels-Platz 7
(Alte Schlosserei) in Engelskirchen ist
das erste seiner Art in Deutschland.
Etwa 2000 Engel und Engel-Darstellungen auf Bildern und in Büchern sind
auf 200 Quadratmetern ausgestellt. Der
größte Engel misst 245 Zentimeter und
bringt 85 Kilogramm auf die Waage und
der kleinste 0,2 Gramm bei knapp 10
Millimetern Höhe.
Das Museum des Engelvereins ist
geöffnet: dienstags und mittwochs von
10 bis 13 Uhr, donnerstags von 14 bis 17
Uhr sowie samstags und sonntags von
11 bis 16 Uhr. Der Eintritt beträgt für Erwachsene 4 Euro und ermäßigt 2 Euro.
Die Familienkarte kostet 11 Euro.
➔➔ www.engel-museum.de
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