Section9 - Vals-Asla

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Section9 - Vals-Asla
Jean-François DE PIETRO, Alexandre DUCHENE & Alain KAMBER (éds.) (2014): Retour
vers le futur. Quelques repères commentés pour esquisser l’avenir de la linguistique
appliquée. Bulletin suisse de linguistique appliquée 100.
Section 9
Traductologie
Übersetzungswissenschaft
Traduttologia
Translation studies
Articles commentés / Kommentierte Artikel / Articoli commentati / Commented
papers:
Graham, J. D. (1987). Problems involved in the translation of newly-coined technical
terms. Bulletin CILA 45, 107-121.
Züger, K. (1995). Übersetzen als wichtiger und vernachlässigter Teilbereich der
angewandten Linguistik. Bulletin suisse de linguistique appliquée 62, 217-231.
Fougner Rydning, A. (2005). Le processus de déblocage en traduction. Bulletin
suisse de linguistique appliquée 81, 99-121.
Bulletin suisse de linguistique appliquée
No 100, 2014, 173-192 • ISSN 1023-2044
© 2014 Centre de linguistique appliquée
Université de Neuchâtel
Graham, J. D. (1987). Problems involved in the translation of newly-coined technical terms.
Bulletin CILA 45, 107-121.
Züger, K. (1995). Übersetzen als wichtiger und vernachlässigter Teilbereich der angewandten Linguistik.
Bulletin suisse de linguistique appliquée 62, 217-231.
Bulletin suisse de linguistique appliquee, 6211995, 217 231
w
Übersetzen als wichtiger und vernachlässigter Teilbereich der
angewandten Linguistik
Katrln ZÜGER
Abstract
In this artic1e I shall deal with an area of applied linguistics which is usually absent in the minds
of people although it plays an important role in scientific and everyday life: translation. I further
want to demonstrate a way of bridging the often deplored gap between theory and practice. I
shall start off from empirical data, i.e. from existing translations, comparin~ two Gennan
source texts with their Frencb translations, thereby restrieting myself to two Special phenomena:
nominal compounds in tbe first text and discourse particles ("Modalpartikeln") in the second.
The analysis is based on the following two texts: Peter HANDKE'S Der kurze Briefzum langen
Abschied / lA courte Iettre pour un long adieu (translation by Georges-Arthur GoLDSCHMIDT)
and Franz KAFKA'S Der Prozess / Le Proces (translation by Bemard LoRTIlOLARY).
Die nachfolgenden Ausführungen gelten einem Bereich angewandter
Linguistik, der normalerweise nicht gerade im Zentrum des Interesses von
Wissenschaft und Allgemeinheit steht, der aber im täglichen wie im gelehrten
Leben eine so bedeutende Rolle spielt, dass es ihm gebührt, etwas dem
Schattendasein entrissen und ins rechte Licht gerückt zu werden: Ich spreche
vom Übersetzen.
Was es mit diesem Schattendasein auf sich hat, formulierte Mary SNELLHORNBY 1986 folgendermassen :
Auch im Jahrhundert der Übersetzens besteht eine allgemeine
Ahnungslosigkeit über das Wesen des Übersetzens.'
Aber nicht nur das: Das übersetzerische Handwerk, sei es das literarische
oder das "weltliche", ist im allgemeinen im Bewusstsein der Menschen, auch
jener. die es eigentlich besser wissen ,müssten, wenig verankert; es ist
sozusagen inexistent, allenfalls eine Randerscheinung, ein notwendiges Übel
o.ä. Verlage preisen ihre Bücher an, ohne darauf hinzuweisen. dass es sich um
Übersetzungen handelt. Übersetzte Bücher werden gelesen, als seien es
Originale, Rezensionen erfolgen aufgrund von Übersetzungen ohne Vergleich
mit dem Original, und die Qualität der Übersetzung wird allenfalls lapidar in
wenigen Sätzen abgehandelt, etwa so :
I SNELl-HORNBY, Mary (Hrsg.), Übersetzungwlssenschsft. Eine Neuorientierung, TObingen 1986
(Francke), S. 10
Peter Handke verdanken wir die Übersetzung. Sie ist manchmal
ungenau, manchmal falsch. Aber sie entspricht dieser modernen,
tiefen und schönen Odyssee im Zeitmass, in der Stimmung. 2
Als aufmerksame Leserin, als interessierter Leser fragt man sich
unweigerlich, was denn da falsch und was ungenau ist und worauf denn die
weitere Beurteilung basiert.
Und ein Beispiel neueren Datums, bei dem die ganze Vielfalt und
Komplexität einer literarischen Übersetzung hinter einem nichtssagenden Satz,
ja einem einzigen Wort vollständig verschwindet:
Silvia RONEL T hat die lyrisch anmutende Prosa, die sich in
unterschiedlich langen oder kurzen Sequenzen ohne Interpunktion
schlangenhaft durchs Buch windet, überaus stimmig übertragen.'
Oder:
Es (das besprochene Buch; K.Z.) erscheint jetzt auf deutsch in einer
sehr guten, verlässlichen und flüssigen Übersetzung.4
Eine etwas umfassendere, wenn auch nicht viel aufschlussreichere
Würdigung konnte man in der Besprechung des Romans Willkommen in
Wellville von T. CORAGHESSAN BOYLE lesen' :
Was auf amerikanisch in einer leichtfüssig-musikalischen, witzigen,
oft derben Sprache präsentiert wird, kommt in der Übersetzung
bisweilen schwerfällig daher. So wird das Auftreten des Doktors
mehrmals als "heiligmässig" beschrieben, oder aus dem englischen "a
school of fish", einem Fischschwarm, wird eine Fischschule. Beeilte
sich der Verlag etwa mit der Veröffentlichung, um von der noch
nicht verblassten Erinnerung an BOYLES Vorjahreserfolg "Der
Samurai von Savannah" zu profitieren? ...
Was genau die Schwerfälligkeit ausmacht, wird nicht erläutert. Das
angeführte Beispiel ist - aus dem Zusammenhang gerissen - wenig
aussagekräftig, und zudem fehlt die englische Entsprechung. Dass es sich bei
der "school of fisht! möglicherweise, oder ziemlich gewiss, um a shoal of
fish". eben einen Fischschwarm, und somit um einen Druckfehler handelt,
tl
2 Rezension von Walker PERCYs Roman Der Idiot des SDdens In der NZZ vom 28. Juni 1985.
3 Rezension von Das Hssr der Seren/lee VOn Clauc\e SIMON im Tages-Anzeiger vom 24. Mai 1994
4 Rezension von LDgen In Zelten des Krieges von louis BEGLEY in Dis Zsitvom 7. Oktober 1994
5 Tages-Anzeiger vom 12. Oktober 1993
218
dürfte nur der englischkundigen Leserin, dem englischkundigen Leser
einleuchten.
Die Liste könnte beliebig verlängert werden, vorbildliche Ausnahmen
bestätigen dabei leider nur die Regel.
Vor kurzem rückten zwei Ereignisse das literarische Übersetzen ins
Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit: im Jahre 1993 der - reichlich
polemisch ausgefochtene - Streit um die deutsche Ausgabe von Lawrence
NORFOLKs Roman Lempriere's Wörterbuch, der schon in der Übersetzung des
Titels angelegt war'; im Jahre 1994 dann die Neuübersetzung von
DOSTOJEWSKIs Schuld und Sühne bzw. jetzt eben Verbrechen und Strafe durch
Swetlana GEIER. Da war plötzlich allerorten, in Zeitungen, Zeitschriften,
Fernsehdiskussionen usw. die Rede vom Übersetzen, von
Übersetzungsproblemen, von konkreten Übersetzungsvergleichen usw., und
man bekam eine Ahnung davon, wie die publizistische Übersetzungskritik
aussehen könnte.
Etwas anders gelagert, aber nicht weniger lamentabel ist die
Bewusstseinslage bezüglich des Übersetzens nichtliterarischer Texte, z.B. im
Falle von Artikeln für Zeitungen und Zeitschriften, von Sach- und Fachtexten
aus den verschiedensten Gebieten, bei denen der Name des Übersetzers oder
der Übersetzerin oft nicht genannt wird und wo häufig überhaupt nicht darauf
hingewiesen wird, dass es sich um Übersetzungen handelt. Nur selten dringt
etwas von möglichen Übersetzungsproblemen in unser Bewusstsein, vielleicht
dann, wenn wir die (übersetzte) Bedienungsanleitung eines neu erworbenen
Geräts mühsam zu deuten versuchen und letztlich doch nur Bahnhof verstehen.
Es mag einem dann kurz dämmern, dass da irgendein unfahiger Übersetzer am
Werk war, man empört sich kurz darüber, schüttelt den Kopf über die
Dummheit der Menschen und zerbricht sich, wenn man das Gerät dann doch
irgendwie zum Funktionieren gebracht hat, nicht weiter den Kopf darüber.
Übersetzungswissenschaft vs. praktisches Übersetzen
Eine Art vernachlässigtes Kind ist die Übersetzung aber auch in der
Wissenschaft. Man weiss bis heute nicht so recht, wohin es eigentlich gehört,
auch wenn in den letzten Jahren Anstrengungen unternommen wurden, ihm
eine eigenständige Position zu verschaffen. Wurde z.B. früher das literarische
Übersetzen der Literaturwissenschaft zugeordnet, das fachliche hingegen der
e Das Deutsche kennt ja keinen sächsischen Genitiv. eine Tatsache, die allerdings unter der Wucht
des angelsächsischen Einflusses in der Sprache (und nicht nur da) allmählich In Vergessenheit zu
geraten scheint.
219
'-1
Linguistik, ist man heute bestrebt, diese Zweiteilung aufzuheben und von
blossen Gradunterschieden zwischen den beiden Bereichen zu sprechen1 .
Innerhalb der Disziplin ist es die Kluft zwischen Theorie und Praxis, die
immer wieder zu Besorgnis Anlass gibt. Wie soll man sich über das Übersetzen
äussem? Rein theoretisch, um sich einen wissenschaftlicheren Anstrich zu
geben. oder mehr aufs Praktische bezogen. weil da ja das eigentliche
Übersetzen stattfindet? Tatsächlich scheint es sich hier nach wie vor um zwei
verschiedene. miteinander kaum zu vereinbarende Dinge zu handeln. Vgl. z.B.
Albrecht NEUBERT :
Es hat sich der beklagenswerte Zustand herausgebildet. dass
Theoretiker und Praktiker verschiedene Sprachen zu sprechen
scheinen.'
Und Mary SNELL-HORNBY :
Die Kritik ist (... ) berechtigt. dass die Übersetzungstheorie ihre
Anerkennung mit einer nur schwer überbrückbaren Distanz zu den
Übersetzern tIerkauft" hat.9
Übersetzungstheorien gibt es zahlreiche. befriedigend sei keine. meinen die
Praktiker und Praktikerinnen. d.h. jene. welche das Übersetzen aktiv
betreiben. Und weiter: Man habe bisher ohne (viel) Theorie übersetzt - und
zudem gut übersetzt; man brauche also keine. So ein häufig gegen eine
Translationstheorie vorgebrachter Einwand. 1o
Wenn man aber doch für eine solche einsteht. stent sich die Frage. was sie
denn leisten soll. Erwartet man von ihr vorgefertigte Rezepte zur direkten
Umsetzung in die Praxis oder gar eine Art Lehrgang für perfektes Übersetzen.
dürfte es kaum zu einer echten Annäherung kommen. Verstehen wir die
Theorie aber als wissenschaftliches Instrument. mit dem auf Besonderheiten
aufmerksam gemacht wird. mit dem sich vom Besonderen auf Allgemeines
schliessen lässt und das in der Folge Entscheidungskriterien für das praktische
Handeln, d.h. das praktische Übersetzen liefert. lässt sich einiges damit
anfangen.
Ich habe mich entschlossen. mich hier weder für die Theorie noch die Praxis
endgültig zu entscheiden noch das eine gegen das andere auszuspielen. Ich will
keine bestehende Translationstheorie aufgreifen und auch keine neue
7 vgl. SNELL-HORNBY, a.a.O.
B NEUBERT, Albrecht, TransIBtorlsche Relativ/Mt. In: SneU-Homby, a.a.O., S. 86
9 SNELL-HORNBY, Mary, Obersetzungswlssenschaft und Anglistik. In: PFISTER. M. (ed.), AnglIstentag
1984, Passau. VortrAge, Giessen 1985 (Hoffmann), S. 411 - 423
10VERMEER. Hans J., Obersetzen als ku"urel/er Transfer. In: SNELL-HOANBY (1986), S. 30 . 53
220
vorstellen, sondern ein bisschen ethnomethodologisch an die Sache herangehen.
Es soll um einen Versuch gehen. induktiv vom Besonderen zum Allgemeinen
zu gelangen, und somit um das Wagnis der Überbrückung des Grabens
zwischen Theorie und Praxis.
Das heisst konkret: Ich will von der praktischen Übersetzung bzw. einer
praktischen Übersetzung ausgehen und schauen. was die Übersetzer und
Übersetzerinnen eigentlich tun, wenn sie aus einer Sprache in eine andere
übersetzen.
Die einfachste Vorstellung vom Übersetzen dürfte wohl diejenige sein. dass
man einzelne Wörter. allenfalls einzelne Wendungen von einer Sprache in eine
andere überträgt. So meinte z.B. eine Bekannte von mir, als ich noch tief in
der Übersetzerinnenausbildung steckte. das würde ihr eigentlich auch gefallen.
da könne man doch einfach hingehen und Wort für Wort übersetzen. das sei
sicher ganz leicht und bequem und zudem noch interessant. Dass es dann doch
nicht so leicht ist. muss seine Gründe haben. Sie führen zur Frage hin. was
denn eigentlich genau übersetzt wird.
Im Geschilderten steckt die implizite Vorstellung. Übersetzen sei ein blasser
Substituierungsprozess. bei dem die Elemente al. a2, a3 etc. der
Ausgangssprache durch die Elemente b I. b2. b3 etc. der Zielsprache ersetzt
werden.
Das würde bedeuten, dass vom sprachlichen Zeichen, das bekanntlich aus
einem inhaltlichen und einem ausdrucksseitigen Teil besteht. der erstere vom
letzteren abgelöst und dem entsprechenden Laut der Zielsprache aufgepfropft
wird. Das würde weiter bedeuten. dass es für jedes Wort. für jede Wendung
der Ausgangssprache einen entsprechenden Ausdruck in der Zielsprache gibt
und man nur nach diesem Wort oder dieser Wendung zu suchen braucht. um
die richtige Lösung zu finden. Dass davon keine Rede sein kann, ist allen klar,
die sich schon mit Übersetzen beschäftigt haben: Übersetzen ist mehr als nur
sprachlicher Transfer, Übersetzen ist kultureller Transfer ll . Übersetzen ist
eine komplexe Handlung. bei der sprachliche, stilistische. kulturelle.
situationelle, funktionale und wahrscheinlich noch zahlreiche weitere Aspekte
rriitzuberücksichtigen und mitzuübertragen sind.
Die Verschiedenheiten der Sprachen äussern sich auf mindestens zwei
Ebenen: auf jener des Sprachsystems und auf jener der Sprachverwendung.
d.h. in Normen, Gewohnheiten, Konventionen, Stilen usw. Diese
Unterscheidung ist insofern von Bedeutung. als sie für die Übersetzung
grundlegende Konsequenzen nach sich zieht: Im ersten fall verfügen die
11 VEAMEEA, Hans J.. a.a.O.
221
Sprachen nicht über die gleichen Ausdrucksmöglichkeiten. d.h. der Übersetzer,
die Übersetzerin muss sich anders behelfen. Im zweiten Fall geht es um
Unterschiede in der Verwendung bzw. in der Auswahl aus an sich
vorhandenem SprachmateriaI. 12
Als Veranschaulichung sei auf das bekannte Beispiel von Fritz GÜTTINGER
in Die Zielsprache verwiesen. Es geht um die Verbotstafeln im Hauptbahnhof
Zürich, die einen in vier Sprachen davor warnen, die Geleise zu
überschreiten:
Überschreiten der Geleise verboten
11 est interdit de traverser les voies
E vietato attraversare i binari
It is forbidden to cross the Iines
Es sind dies mehr oder weniger wörtliche Übersetzungen des originalen
Ausdrucks. Zur englischen Entsprechung ist nun aber zu bemerken, dass es
sich zwar um eine grammatikalisch korrekte Übertragung, aber gleichzeitig
um eine völlig unübliche Äusserung handelt, dh. sie entspricht nicht dem, was
man in England in dieser bestimmten Situation üblicherweise sagt. Dort würde
man nämlich vielmehr sagen bzw. schreiben: Don 't cross the lines oder
einfach: no crossing.l 3
Im folgenden soll je ein Beispiel systemimmanenter und
sprachgebrauchsbedingter Unterschiede zwischen dem Deutschen und dem
Französischen erläutert werden."
Das Kompositum im Deutschen und Französischen
Das Deutsche hat eine Vorliebe dafür, Wörter zusammenzusetzen:
insbesondere Substantive, Verben und Adjektive. Es ist dies ein offenes
Programm, d.h. je nach Bedürfnis können immer neue Zusammensetzungen
12 vgl. BLUMENTHAL, Peter, Sprschvergfelch Deutsch-Franz6sisch, TQbingen 1987 (Niemeyer.
Romanistische Arbeitshefte)
13 GOTTINGER, Fritz, Zielsprache. Zürich 1963 (Manes8e), S. 7. Am Bahnhof ZOrich·Stadelhofen
lauten die Verbote heute ubrigens wie folgt:
Überschreiten der Geleise verboten
Defense de traverser la voie
Vietato traversare I blnari
00 not cross the rallway lines
14 Dabei ist zu beachten, dass es sich hier nicht um distinktive, sondern um sich zum Teil
uberschneldende Kategorien handelt. Dass das Französische z.B. an sich aber kein
Nominalkompositionsprogramm verfügt, Ist zwar eine Frage des Sprachsystems, aber da für die
Übersetzung eines spezifischen deutschen Kompositums oft doch verschiedene Möglichkeiten zur
Verfügung stehen, handelt es sich auch um eine Frage der Auswahl aus bestehendem
Sprachmaterial (vgl. das folgende Kapitel).
222
gefunden und erfunden werden. Manche davon gehen irgendwann als
lexikalisierte Ausdrücke ins Wörterbuch ein, andere bleiben blosse
Augenblicksbildungen und verschwinden wieder. Das Französische kennt ein
solches Kompositionsprogramm nicht bzw. nur in rudimentärer Form,
sozusagen als Randerscheinung, z.B. im Bereich der Gastronomie:
I'omelette surprise
le cafe creme
le consomme maison
la truite meuniere usw.
oder aus anderen Bereichen :
le wagon-restaurant
le mot-c1e
la phrase-chliche
les bas nylon
usw. IS
Die französische Nominalkomposition ist, wie gesagt, ein limitiertes
Programm. Im allgemeinen lernt man bei uns in der Schule, dass einem
deutschen Kompositum grundsätzlich ein analytischer Ausdruck, genauer eine
"de"-Konstruktion entspricht. Beispiele:
der Triumphbogen
I'arc de triomphe
der Liebesbrief
la lettre d'amour
das Taschengeld
I'argent de poche
die Eisenbahn
le chemin de fer
usw.
Dabei wird leicht übersehen,
gibt:
die Waschmaschine
der Lippenstift
die Handtasche
das Segelschiff
dass es auch zahlreiche "1I"-Konstruktionen
la machine 11 laver
le rouge 11 I_vres
le sac 11 main
le bateau 11 voiles
15 Es scheint hier allerdings _eine Ausweitung des Programms In Gang gekommen zu sein, z.B. wenn
es um die Einfuhrung oder Ubernahme neuer Sachverhalte und Begriffe geht, möglicherweise unter
dem Einfluss fremder Sprachen, insbesondere des Englischen:
Krankenkasse
I'assurance maladie
Altersversicherung
I'assurance vielllesse
Schwellenland
le pays sauil
RIsikokapItal
le capitai risque
Auffallend ist dabei im Vergleich mit dem Deutschen die unterschiedliche Reihenfolge der
Bestandteile: Im Deutschen wird das Determinans (Bestimmungswort) stets dem Determinatum
(Grundwort) vorangestellt, während es Im Französischen gerade umgekehrt ist, wobei hier der
Anschluss mit oder ohne Bindestrich erfolgen kann.
223
Dass das jedoch nicht die ganze Wahrheit ist, soll an einem kurzen
Ausschnitt aus Peter HANDKE, Der kurze Brief zum langen Abschied, in bezug
auf die darin vorkommenden Nominalkomposita und deren Entsprechungen in
der Übersetzung von Georges-Arthur GOLDSCHMIDT erläutert werden.
Die Jefferson Street ist eine stille Strasse in Providence. Sie führt um die Geschäftsviertel
herum und mündet erst im SOden der Stadt, wo sie inzwischen Norwich Street heisst, in die
Ausfahrtsslrasse nach New York. Hier und dort erweitert sich die Jefferson Street zu kleinen
Plätzen, an denen Buchen und Ahornbäume stehen. An einem dieser Plätze, dem Wayland
Square, liegt ein grösseres Gebäude im Stil englischer Landhäuser, das Hotel Wayland Manor.
Als ich Ende April dort ankam, nahm der Portier zugleich mit dem Schlüssel einen Brief aus
dem SchlUssel/ach und übergab mir beides. Noch vor dem offenen Lift, in dem schon der
Lift/ahrer wartete, riss ich den Umschlag auf, der im übrigen kaum zugeklebt war. Der Brief
war kurz und lautete: "Ich bin in New York. Bitte such mich nicht, es wäre nicht schön, mich
zu finden."
So weit ich mich zurückerinnern kann, bin ich wie geboren für Entsetzen und Erschrecken
gewesen. Holzscheite lagen weit verstreut, still von der Sonne beschienen, draussen im Hof,
nachdem ich vor den amerikanischen Bombern ins Haus getragen worden war. Blutstropfen
leuchteten an den seitlichen Haustorstufen, wo an den Wochenenden die Hasen geschlachtet
wurden. In einer Dämmerung, um so fürchterlicher, als sie noch immer nicht Nacht war,
stolperte ich mit lächerlich baumelnden Armen den schon in sich zusammengesunkenen Wald
entlang, aus dem nur die Flechten an den vordersten Baumstämmen noch herausschimmerten,
rief ab und zu etwas, indem ich stehenblieb, kläglich leise vor Scham, und brüllte schliesslich
aus der tiefsten Seele, als ich mich vor Entsetzen schon nicht mehr schämen konnte, in den
Wald hinein nach jemandem, den ich liebte und der am Morgen in den Wald gegangen und noch
nicht herausgekommen war, und wieder lagen weit verstreut im Hof, auch an den Hausmauem
haftend, im Sonnenschein die flaumigen Federn geflüchteter Hühner herum.
Ich trat in den Lift hinein, und als der alte Neger dabei sagte, ich sollte auf meinen Schritt
achten, stolperte ich über den ein wenig erhöhten Boden der Kabine. Der Neger schloss die
Ufttür mit der Hand und schob noch ein Gitter davor; mit einem Hebel setzte er den Lift dann in
Bewegung.
•
•
•
La Jefferson Street est une rue tranquille de Providence. Elle contoume les quartiers
commerfants et debouche dans le sud de la ville, devenue entre-temps Norwich Street, sur la
route d'acces A New York. Par endroits la Jefferson Street s'6largit pour fonner de petites
places bordees de h!tres et d'erables. Sur l'une de ces places, le Wayland Square, se trouve UD
assez grand bätiment dans le style des maisons de campagne anglaises: l'hötel Wayland Manor.
Lorsque j'y arrivai fin avril,le portier prit en meme temps que la cl6 une lettte dans le casier et
me les tendit toutes deux. Devant la porte ouvcrte de l'ascenseur oille liftier d6ja attendait, je
dechirai l'enveloppe qui d'ailleurs collait a peine. La lettre 6tait courte et disait: "Je suis ANew
York. Ne me cherche pas, H n'est pas souhaitable que tu mc trouves."
Aussi loin que je peux me souvenir, je suis comme ne pour l'epouvante et l'effroi. n y avait
des baches eparpill6es partout, 6clair6es par le soleH, dehors dans la cour, quand on m'eut
emporte dans la maison au passage des bombardiers americains. Des gouttes de sang luisaient
sur les marches de l'entree des maisons ou, cnfin de semaine, on tuait les lapins. Dans une
penombre d'autant plus cffrayante qu'elle n'etait pas encore la nuit, je trebuchais les bras
ridiculcment ballants le long de la foret deja appesantie sur elle-meme et dont on ne voyait que
les barbes sur les branches Ics plus avancees; de temps a autre, je criais quelque chose en
direction de la foret, plaintivement A force de honte et hurlais enfin du fond de mon äme
lorsque, A force de terreur, je ne pouvais meme plus avoir honte, appelant quelqu'un que
j'aimais, pani le matin dans la foret et qui n'en 6tait pas encore sorti, et de nouveau il y avait
eparpillees partout dans la cour, accroch6es jusqu'aux murs des maisons, an soleil, les plumes
duveteuses de poules qui avaient pris la fuite.
224
J'entrai dans l'ascenseur et lorsque le vieux liftier noir me dit de faire attention a la marche, jc
trebuchai sur le sol un peu sureleve de la cabine. Le tiftler fenna la porte de l'ascenseur et
poussa encore une grille pardevant; avec une manette il mit l'ascenseur cn mouvement.
Der Befund lässt sich wie folgt zusammenfassen :
Es gibt im Französischen offenbar grundsätzlich vier mögliche Formen der
Entsprechung für ein deutsches Nominalkompositum :
1. Dem deutschen Nominalkompositum entspricht ein französisches
Nominalkompositum. Dieses Verfahren kommt im vorliegenden Text nicht
zur Anwendung. Das deckt sich mit der Feststellung, dass es sich hier um
eine marginale Erscheinung handelt.
2. Das deutsche Kompositum wird durch eine "de"- oder "~"-Konstruktion
wiedergegeben, wie sie hier im Text einige Male, allerdings nur in der
"den-Form auftritt :
la route d'acc~s
Ausfahrtsstrasse
3
3
des maisons de campagne
6
6 Landhäuser
des gouttes de sang
15
15 Blutstropfen
l'entr6e des maisons (nicht
16
16 Haustorstufen (3teilig)
wörtliche Entsprechung)
(en) fin de semaine
16
16 (an den) Wochenenden
(aux) murs des maisons
24
25 Hausmauem
la porte de l'ascenseur
28
29 Lifttür
3. Einem deutschen Nominalkompositum entspricht eine durch ein Adjektiv
erweiterte Nominalphrase; dafur gibt es nur ein Beispiel im Text:
1/2 die Geschäftsviertel
1/2
les quartiers commer~ants
Diese Entsprechung ist jedoch bedeutend häufiger, als man gemeinhin
annimmt. Ich nenne ein paar weitere Beispiele :
die Milchstrasse
la voie lacl6e
l'animal domestique
das Haustier
les cordes vocales
die Stimmbänder
l'exposition mondiale
die Weltausstellung
4. Ein deutsches Kompositum wird im Französischen durch einen einfachen
Ausdruck wiedergegeben. Es sind innerhalb dieser Gruppe zwei
Untergruppen zu unterscheiden :
a) Die Entsprechung besteht in einem derivativen Nomen, gebildet aus dem
Basismorphem und einem Ableitungsmorphem :
225
8 Schlüsselfach
7
le casier
9 der Liftführer
le liftier
8
Auch hier handelt es sich um eine recht häufige Erscheinung; ich führe zur
Veranschaulichung einige weitere, nicht im Text vorkommende Beispiele
an :
der Apfelbaum
le pommier
le gu!pier
das Wespennest
der Milchmann
le laitier
das Tintenfass
l'encrier
das Schachbrett
1'6chiquier
Da das Ableitungsmorphem offensichtlich verschiedene "Bedeutungen"
haben kann, z.B. - um es etwas naiv zu formulieren - "Baum" in
"pommier", "Nest" in "guepier", "Mann" in "laitier", "Brett" in
"echiquier" - kann es hier auch zu Polysemien kommen:
le glacier
ist einerseits der Gletscher, andererseits der Eisverkäufer
le bananier ist der Bananenbaum oder der Bananendampfer
usw.
b) Das komplexe deutsche Kompositum wird in ein einzelnes Wort aufgelöst:
4
Ahombäume
4
erables
12
Holzscheite
11
bOches
17
Baumstämme
16
branches (= eigentI. Zweige, Äste)
(im) Sonnenschein
22
20 (au) soleil
Welche Schlussfolgerungen lassen sich daraus ziehen?" :
I. Beim praktischen Übersetzen gilt es, die festgestellten Strukturunterschiede
stets im Auge bzw. im Hinterkopf zu behalten, sei es beim Übersetzen vom
Deutschen ins Französische oder umgekehrt.
2. Die relative Häufigkeit der letzten, der vierten Gruppe - es sind dies
immerhin sechs von insgesamt 14 deutschen Komposita, denen im
Französischen nur ein einfaches Wort entspricht - gibt zu weitergehenden
Überlegungen Anlass. Es stellt sich nämlich die Frage, ob in diesem Fall
nicht etwas von der deutschen Ausdrücklichkeit, Explizitheit, Konkretheit
oder wie immer man das nennen will verloren geht und ob in diesem Fall
von einer äquivalenten Übersetzung - um diesen ominösen Begriff hier ins
Spiel zu bringen - die Rede sein kann.
16 Es ist klar, dass Schlüsse hier Oberhaupt nur im Bewusstsein gezogen werden können, dass der
Untersuchung ein beschränktes Korpus zugrunde liegt und dass zur Erhärtung weiteres Material
hinzugezogen werden musste.
226
Umgekehrt stellt sich die Frage, ob aus der Tatsache, dass das Deutsche zu
einer gewissen Verdeutlichung neigt, nicht etwas über das rein Sprachliche
hinaus zu schliessen ist.
Diesen Fragen weiter nachzugehen ist hier schon angesichts der
Beschränktheit des Materials nicht der Ort.
Modalpartikeln
Es sind dies die kleinen, von Sprachpflegern lange Zeit äusserst verpönten,
auch Flick- oder Füllwörter genannten Wörtchen wie aber, auch, bloss, denn,
doch, eben, eigentlich, einfach, etwa, erst, halt, ja, mal, nur, ruhig, schon,
vielleicht, wohl usw. Zur Zeit umfasst die Liste etwa 26 solcher meist als
Modal- oder Abtönungspartikeln bezeichneter Wörter." Eine befriedigende
Begriffsbestimmung gibt es dafür offenbar bis heute nicht. so dass man sich
zumeist mit einer Aufzählung behilft." Die Auffassung, dass diese Partikeln
doch nicht so unwichtig und geringzuschätzen sind, dürfte sich in der letzten
Zeit besonders in der Linguistik durchgesetzt haben. Nun scheinen aber diese
merkwürdig polysemen und polyfunktionalen Wörtchen eine Spezialität des
Deutschen zu sein. Im Französischen gibt es nämlich nicht nur bedeutend
weniger davon _. die meisten Aufzählungen bringen es gerade auf fünf: bien,
donc, peut·bre, deja, mais -, sondern sie werden auch weniger häufig
gebraucht als im Deutschen. Da stellt sich natürlich die Frage, was mit diesen
Modalpartikeln geschieht, wenn sie - ·z.B. im Ralunen eines literarischen Textes
- ins Französische übersetzt werden sollten. Es soll dies an einem
Textausschnitt aus Kafkas Der Prozess vorgeführt werden. Dabei wird ein
etwas erweiterter Begriff von "Modalpartikel" angewendet, der auch
modalpartikelähnliche Ausdrücke miteinschliesst, die unter Umständen auch
einem anderen Bereich, z.B. dem des Satzadverbials, zuzuordnen sind (in der
folgenden Liste sind sie jeweils mit einem Fragezeichen versehen).
4. Kapitel
In der nächsten Zeit war es K. unmöglich, mit Fräulein Bürstner auch nur wenige Worte zu
sprechen. Er versuchte auf die verschiedenste Weise, an sie heranzukommen, sie aber wusste
es immer zu verhindern. Er kam gleich nach dem Büro nach Hause, blieb in seinem Zimmer,
ohne das Lieht anzudrehen, auf dem Kanapee sitzen und beschäftigte sich mit nichts anderem,
als das Vorzimmer zu beobachten. Ging etwa das Dienstmädchen vorbei und schloss die Tür
des scheinbar leeren Zimmers, so stand er nach einem Weilchen auf und öffente sie wieder. Des
Morgens stand er um eine Stunde früher auf als sonst, um vielleicht Fräulein Bürstner allein
17 nach der Liste von WEYDTIHENTSCHEL, Kleines Abt6nungsw6rterbuch. In: H. WEYDT, Partikeln
und Interaktion, TQblngen 1983
18 vgl. BLUMENTHAL, a.a.O., S. 106.
227
treffen zu können, wenn sie ins Büro ging. Aber keiner dieser Versuche gelang. Dann schrieb
er ihr einen Brief sowohl ins Büro als auch in die Wohnung, suchte darin nochmals sein
Verhalten zu rechtfertigen, bot sich zu jeder Genugtuung an, versprach, niemals die Grenzen zu
überschreiten, die sie ihm setzen würde, und bat nur, ihm die Möglichkeit zu geben, einmal mit
ihr zu sprechen, besonders da er auch bei Frau Grubach nichts veranlassen könnte, solange er
sich nicht vorher mit ihr beraten habe, schliesslich teilte er ihr mit, dass er den nächsten Sonntag
während des ganzen Tages in seinem Zimmer auf ein Zeichen von ihr warten werde. das ihm
die Erfüllung seiner Bitte in Aussicht stellen oder das ihm wenigstens erklären solle. warum sie
die Bitte nicht erfüllen könne, obwohl er doch versprochen habe, sich in allem ihr zu fügen. Die
Briefe kamen nicht zurilck, aber es erfolgte auch keine Antwort. Dagegen gab es Sonntag ein
Zeichen, dessen Deutlichkeit genügend war. Gleich flÜh bemerkte K. durch das Schlüsselloch
eine besondere Bewegung im Vorzimmer, die sich bald aufklärte. Eine Lehrerin des
Französischen. sie war übrigens eine Deutsche und hiess Montag, ein schwaches. blasses, ein
wenig hinkendes Mädchen. das bisher ein eigenes Zimmer bewohnt hatte, übersiedelte in das
Zimmer des Fräulein Bürstner. Stundenlang sah man sie durch das Vorzimmer schlürfen.
Immer war noch ein Wäschestück oder ein Deckehen oder ein Buch vergessen, das besonders
geholt und in die neue Wohnung hinÜbergetragen werden musste.
Als Frau Grubach K. das Frilhstück brachte - sie ilberliess, seitdem sie K. so erzürnt hatte,
auch nicht die geringste Bedienung dem Dienstmädchen -, konnte sich K. nicht zurilckhalten,
sie zum erstenmal seit fünf Tagen anzusprechen. "Warum ist denn heute ein solcher Länn im
Vorzimmer?" fragte er, während er den Kaffee eingoss, "könnte das nicht eingestellt werden?
Muss denn gerade am Sonntag aufgeräumt werden?" Obwohl K. nicht zu Frau Grubach aufsah,
bemerkte er doch, dass sie, wie erleichtert, aufatmete. Selbst diese strengen Fragen K.s fasste
sie als Verzeihung oder als Beginn der Verzeihung auf. "Es wird nicht aufgeräumt. Herr K.",
sagte sie. "Fräulein Montag übersiedelt nur zu Fräulein Bürstner und schafft ihre Sachen
hinüber." Sie sagte nichts weiter, so.ndern wartete, wie K. es aufnehmen und ob er ihr gestatten
würde, weiterzureden. K. steUte sie aber auf die Probe, IÜhrte nachdenklich den Kaffee mit
dem Löffel und schwieg. Dann sah er zu ihr auf und sagte: "Haben Sie schon Ihren flÜheren
Verdacht wegen Fräulein Bürstner aufgegeben?" "Herr K.", rief Frau Grubach, die nur auf
diese Frage gewartet hatte, und hielt K. ihre gefalteten Hände hin. "Sie haben eine gelegentliche
Bemerkung letzthin so schwer genommen. Ich habe ja nicht im entferntesten daran gedacht, Sie
oder irgend jemand zu kränken. Sie kennen mich doch schon lange genug, Herr K., um davon
überzeugt sein zu können. Sie wissen gar nicht, wie ich die letzten Tage gelitten habe! Ich sollte
meine Mieter verleumden! Und Sie, Herr K., glaubten es! Und sagten, ich solle Ihnen
kündigen! Ihnen kündigen!" Der letzte Ausruf erstickte schon unter Tränen, sie hob die Schürze
zum Gesicht und schluchzte laut.
•
•
•
Les jours suivants, K. ne parvint pas a adresser la parole a Mademoiselle Bürstner. 11 essaya
de l'approcher par tous les moyens, mais elle reussissait toujours ä.l'en empScher. Il rentrait di-
rectrement du bureau et se tenait dans sa chambre, dans le noir, etendu sur le cana~, et swveilIait l'antichambre. Si la bonne, eo passant, fermait la porte de la chambre qu'eHe croyait vide,
K. se levait au bout d'un moment pour aller la rouvrir. Le matin, il se levait une heure plus töt
que d'habitude, dans l'espoir de rencontrer Mademoiselle Bürstner seule avant qu'eHe parte travailler. Mais toutes ces tentatives echotrerent. Alors illui 6crivit une leUre en deux exemplaires,
l'un adresse 1a pension et l'autre au bureau de lajeune fenune; iI tentait d'y justifier encore sa
conduite, offrait de reparer comme elle voudrait le tort cause. promettait de ne jamais passer les
bornes qu'elle fixerait et la priait seulement de lui accorder la possibilite de lui parler une fois,
car il ne {>Ouvait rien faire aup~s de Madame Grubach sans qu'ils se fussent concertes; enfin i1
l'informatt qu'il passerait dans sa chambre toute lajourn6e du dimanche l guetter un signe d'elle
qui lui laisse esperer d'8tre exaure ou du moins lui explique pourquoi i1 ne pouvait pas l'Stre,
bien qu'i1 eOt promis d'en passer par ou elle voudrait. Les lettres ne furent pas retoumees, mais
elles resterent sans r6ponse. En revanche, il y eut le dimanche un signe suffisamment clair. Des
le matin. K. observa dans l'antichambre. par le trou de la serrure, une agitation qui s'expliqua
bientöt. Une professeur de fran~ais, allemande au demeurant et nommee Montag, une jeune
femme an6mique et boitant legerement, qui avait occupe jusque-la une chambre seule. 6tait en
train d'emmenager dans celle de Mademoiselle Bürstner. Pendant des heures, elle traina les
a
228
pieds en traversant et retraversant J'antichambre. Sans cesse elle oubliait un livre, un linge ou un
bout d'etoffe, et revenait tout expres pour l'emporter dans son nouveau gtte.
Lorsque Madame Grubach apporta son petit dejeuner a K. (car depuis qu'elle l'avait mis en
colere, elle ne souffrait plus que ce COt la bonne qui le serve), K. ne put s'emp&:her de lui
adresser la parole, pour la premiere fois depuis cinq jours. En se servant du cafe, il lui demanda: - Pourquoi y a-t-il aujourd'hui un tel vacarme dans l'antichambre? On ne pourrait pas y
mettre fin? Est-il indispensable qu'on fasse ce remue-menage un dimanche? Sans regarder
Madame Grubach, K. s'aper~ut que ses questions lui ötaient un poids du coeur. Ces propos reveches signifiaient pour elle son pardon, ou le debut de son pardon. - On ne fait pas le menage,
Monsieur K., dit-elle. Cest seulement Mademoiselle Montag qui s'installe chez Mademoiselle
Bürstner et transporte ses affaires. Elle n'en dit pas davantage et attendit de voir conunent K.
allait prendre les choses et s'illui permettrait de poursuivre. Mais K. la mit l'epreuve, en tournant pensivement sa cuillere dans son cafe sans rien dirc. Puis il leva les yeux et dit: - Vous
avez deja renonce souP9onner Mademoiselle Bürstner? Madame Grubach n'attendait que cette
question et s'ecria, en tendant vers K. ses mains jointes: - Monsieur K., vous avez tres mal pris
une remarque faite en passant. Je n'avais pas la moindre intention de vous offenser ou d'offenser gui gue ce soit. Vous me connaissez depuis assez longtemps, Monsieur K., pour en 8tre
persuade. Vous ne savez pas ce que j'ai endure depuis quelques jours! Moi, je calorrmierais mes
locataires! Et vous croiriez une chose pareille, Monsieur K! Jusqu'ä. dire que je devrais vous
donner cong6! A vous! Ce dernier cri s'etouffa dans les larmes. Madame Grubach cacha son visage dans son tablier et sangIota bruyamment.
a
a
Die Liste ergibt folgendes Bild:
auch nur
I
I
6
etwa
5
9
vielleicht (7)
7
nur (7)
13
12
auch (?)
14
13
doch
19
16/17
auch (7)
20
18
so
28
30
31
auch
28
denn
31
33
34
denn gerade
32
doch
34
36
nur (1)
37
38
schon (?)
42
43
nur (?)
44
44
46
45
so
ja
46/47
46
47
doch
47/48
gar
48
49
schon (?)
51
51
dans l'espoir
seulemeot
seulemeot
dejit
oe ... que
tr~s
Kommentar: Von den 20 gezählten Modalpartikeln im Deutschen wurden
nur gerade sechs übersetzt. Es stellt sich die gleiche Frage wie vorhin: ob
229
durch diese Auslassungen nicht etwas Wesentliches des Originals verloren geht,
und zwar auf semantisch-pragmatischer wie auf stilistischer Ebene. I '
In seinem Aufsatz Literarische Übertragungen - empirisches Bedenken20 hat
sich Fritz SENN Gedanken zu KAFKAS auffälligem Modalpartikelstil gemacht.
Er setzt sich in einem Kapitel vor allem mit dem speziellen Wörtchen
"eigentlich" auseinander, kommt dann aber zum verallgemeinernden Schluss:
Bemerkenswert bleibt immerhin, dass die deutsche Denkweise ein
solches Arsenal von einpassenden, bereinigenden, hinter sich
greifenden oder emotiven oder auch nur lubrifizierenden
Wortgeräuschen braucht, wie in einem ständigen Bedürfnis nach
Absicherung. Das mag ein Grund sein, weshalb sie uns bei KAFKA so
quälend richtig vorkommen.'1
Und weiter, das Problem der Übersetzung relativierend:
Was KAFKA durch Ballung qualifizierender Signale zustande bringt,
wird selbstverständlich in seiner Prosa auch anderswie, auf viele
Weise, ausgedrückt, so dass wir den Verlust an Abtönung auch nicht
überschätzen sollten."
Und trotzdem - als Übersetzer, als Übersetzerin fühlt man letztlich doch
immer ein Unbehagen. wenn es darum geht, irgendetwas auslassen zu müssen,
und es ist immer wieder ein schwerer und schwerwiegender Entscheid, der da
von Fall zu Fall gefallt werden muss.
19 Dies um so mehr, als im Französischen durchaus Entsprechungen für diese Modalpartikeln
gefunden werden können .. wenn auch oft in anderer Form und Struktur, wie z.B. BLUMENTHAL,
a.a.O., S. 107 f., zu zeigen versucht hat. Einige Beispiele:
Seid ihr aber gross geworden.
Wo habe ich bloss meine Brille?
Mais qu'est-ce qua vous avez grandi!
OU al-je bien pu meHre mes luneHes?
Er Ist halt nicht mehr der Jüngste.
Eh oUi, c'est qu'lI n'est plus tres jeune.
Je aals bien que ce n'est pas simple.
Komm mal herl
Viens donc!
N'ale pas peur, je t'aurail
Schluss
Ich hoffe, mit diesen Ausführungen angedeutet zu haben, dass und in welcher
Weise die Übersetzung als wichtiger Bereich der angewandten Linguistik zu
~etrachten ist und wie eine Brücke von der praktischen Übersetzung zur
Ubersetzungswissenschaft und umgekehrt geschlagen werden kann. Ich hoffe,
gezeigt zu haben, wo Übersetzungsprobleme liegen können bzw. wo sie
beginnen. Selbstverständlich handelt es sich bei den genannten Beispielen nur
um winzige Teilbereiche in einem Meer divergierender Phänomene selbst bei
kulturell eng verwandten Sprachen. Es ginge jetzt darum, die Vergleiche
weiterzuführen, Stufe um Stufe, über die reine Wortebene hinaus, über
Syntaktisches, Idiomatisches, Stilistisches, Musikalisches, über angebrachte und
zulässige - oder eben nicht zulässige - Übersetzungsverfahren wie Modulation,
Transposition, Adaptation usw. bis zur übergeordneten Textebene, bei der es
um den Entscheid geht, ob die Übersetzung in jeder möglichen Hinsicht dem
Original gerecht wird. Und je höher man steigt, d.h. je umfassender der ganze
Text ins Blickfeld rückt, desto schwieriger wird die Beurteilung. Soviel ist
sicher: In einem pauschalen Sätzchen lässt sich dies nicht abhandeln.
Bibliographie
BLUMEN~H~L, Peter P987): Sprachvergleich Deutsch-Französisch, Tübingen, Niemeyer
Romamstische ArbeItshefte.
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GÜTI'INGER, Fritz (1963): ZU/sprache, Zürich, Manesse.
NEUBERT, Albrecht (1986): "Translatorische Relativität", in: Mary SNELL-HORNBY (Hrsg)
Obersetzungswissenschaft. Eine !Veuorientierung, Tübingen, Francke.
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(ed.), Angbstentag 1985, Passau. Vorträge, Giessen, Hoffmann.
SNELL.-HORNBY, Mary (l986)(Hrsg.): Obersetzungswissenschaft. Eine Neuorientierung
TUbmgen,Francke.
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VERMEER, Hans J. (1986): "Übersetzen als kultureller Transfer", in: Mary SNELL-HORNBY
(Hrsg.), Obersetzungswissenschaft. Eine Neuorientierung, Tübingen, Francke.
WEYDT, Haral~. Elke HENTSC~EL (19~3): "Kleines Abtönungswörterbuch", in: Harald
WEYDT, Partrkeln und InteraktIon, Tübmgen.
Ich weiss ja, dass das nicht einfach Ist.
Ich krieg dich schon!
Das war vielleicht langweiligl
Ca, alors, que c'etait ennuyeux!
20 in SNELL-HORNBY (1986)
21 S.81
22 S. 81
230
231
Fougner Rydning, A. (2005). Le processus de déblocage en traduction.
Bulletin suisse de linguistique appliquée 81, 99-121.
Le processus de déblocage en traduction
Antin FOUGNER RYDNING
Université d’Oslo, Département de littérature, de civilisation et de langues
européennes, Pb. 1003 – Blindern, NO-0315 Oslo, Norvège; [email protected]
The aim of this paper is to show the problem-solving activity of three Norwegian expert translators
facing translation problems due to difficulties in understanding and/or reformulating the sense
expressed in an utterance extracted from a French original text published in L’Express in January
2001. Two on-line methods involving observations of the expert translators’ behaviour generating
process data have been combined: Think-aloud protocols and keyboard logging of the translators’
writing activities. The study shows which kind of knowledge is processed by the expert-translators in
order to solve the problems at hand. It also appears from the study that there is a strong link between
the problem-solving methods applied by the translator and the underlying translation principles.
Key words: Nature of the translation problem, problem-solving procedures, cognitive roundabouts,
translation principles.
L’équivalence dans la différence est le problème
cardinal de la traduction. (Delisle, 1980)
1.
Introduction
La traduction, cette opération intellectuelle complexe et mystérieuse qui
consiste à maintenir l’invariance du sens et des effets de forme dans la
variance des langues, est une gageure. Or, les traductions réussies sont bien
la preuve qu’il est possible de relever le défi. La question est de savoir à quel
prix, moyennant quels types d’efforts. Le présent article vise à soulever un
coin du voile en exposant la démarche qu’adopte le traducteur professionnel
qui ressent un blocage immédiat face à un problème d’exégèse, et/ou à un
problème de reformulation dû à son incertitude quant à la forme linguistique la
plus apte à restituer le sens compris. L’objectif de cette description de l’activité
mentale du traducteur est de cerner de plus près les procédés de déblocage
auxquels il a recours. À défaut de pouvoir observer directement ce qui se
passe dans sa tête pendant l’opération traduisante, force est de recourir à des
méthodes qui permettent d’observer indirectement la façon dont il s’acquitte
de sa tâche. Partant du principe que sa verbalisation sur la tâche assignée
ainsi que sa façon de se mouvoir dans son texte servent d’indices de son
activité cognitive, deux méthodes d’observation in vivo sont combinées (voir
ci-dessous). Ces deux méthodes génèrent de riches données processuelles,
qui lorsqu’elles sont étudiées en complémentarité, permettent d’extraire des
informations précieuses sur le cheminement cognitif du traducteur.
Bulletin suisse de linguistique appliquée
No 81, 2005, 99-121 • ISSN 1023-2044
© 2005 Institut de linguistique
Université de Neuchâtel
100
2.
Le processus de déblocage en traduction
Deux méthodes de collecte in vivo des données processuelles
2.1 L’approche TAP
L’approche introspective TAP (Think-Aloud-Protocols), appliquée à la traduction professionnelle, est l’analyse qualitative des données processuelles
générée par le sujet traduisant qui est prié de penser à haute voix pendant
qu’il traduit. Ses réflexions spontanées telles qu’elles émanent de sa mémoire
de travail, ses descriptions et son analyse du processus en cours sont
enregistrées sur vidéo, puis transcrites en protocoles de verbalisation, mieux
connus sous l’appellation de think-aloud-protocols, couramment abrégés en
TAP. Cette approche a été retenue ici – en dépit des critiques qui lui ont été
adressées sur ses limites et imperfections (voir e.a. Ericsson & Simon,
1984/1993; House, 1988; Jääskeläinen, 1999; Jakobsen, 2003; Jarvella,
Jensen, Halskov Jensen & Skovgaard Andersen, 2002; Tirkkonen-Condit,
2002; Toury, 1991) – pour la simple raison que les données processuelles qui
en découlent sont si riches en informations qu’elles permettent, mieux que
toute autre méthode d’observation in vivo, de capter le cheminement cognitif
du traducteur et de voir quelles connaissances sont mobilisées à quel
moment.
Or, eu égard aux grandes variations individuelles en ce qui concerne l’aptitude
à verbaliser – certains sujets verbalisant beaucoup, d’autres peu – les lacunes
de l’approche TAP dues à la parcimonie ou à l’absence de commentaires
verbaux peuvent en partie être comblées par l’ajout de l’approche Translog
(voir 2.2. ci-dessous). L’alignement des données TAP sur les données
Translog permet en effet de décrire le comportement du traducteur avec plus
de certitude qu’une description fondée uniquement sur l’une ou l’autre de ces
deux méthodes. Les indices relevés par l’approche TAP peuvent être
renforcés par ceux de l’approche Translog et vice-versa.
2.2 L’approche Translog
L’approche Translog, récente puisqu’elle date de la fin des années 1990, est
l’analyse des données informatisées générées par le sujet traduisant au cours
du processus de traduction. Le logiciel Translog, développé par Jakobsen &
Schou (1999), enregistre toutes les activités d’écriture du sujet. Partant du
principe que les activités cognitives du traducteur se prêtent à des études
empiriques inductives, Jakobsen (2000, p. 158) pose que les données Translog peuvent fournir le matériau brut aux études du processus traductionnel. La
façon de se mouvoir du traducteur dans son texte reflète un comportement de
traduction qui se prête particulièrement bien à l’observation et à partir duquel il
est possible de dégager certaines régularités. Le comportement du traducteur
s’observe en fonction de ses activités d’écriture (mots inscrits dans son texte,
corrections et révisions qui y sont apportées), ainsi que des pauses observées
pendant l’opération traduisante. C’est sur la base de ces facteurs comporte-
Antin FOUGNER RYDNING
101
mentaux que sont identifiés les indices qui servent à exprimer les efforts cognitifs du traducteur.
L’avantage de Translog est qu’il permet d’enregistrer le comportement du
traducteur sans gêner celui-ci. Bien qu’il ait été prévenu que ses activités
d’écriture et ses pauses seront enregistrées par le logiciel, l’enregistrement se
fait à son insu. Les données informatisées sont stockées dans un fichier qu’il
est possible de faire apparaître sur l’écran en deux versions: play-back
cinématique et graphique. Ce sont les extraits pertinents de la version
graphique qui seront reproduits ici.
3.
Étudier la performance de trois experts-traducteurs
La façon la plus économique d’accéder au processus de la traduction est
l’étude de la performance d’experts en traduction (Tirkkonen-Condit, 2002,
p. 11). J’ai écrit ailleurs (voir Rydning, sous presse) que ce qui distingue
l’expert du non-expert est la supériorité de sa performance. L’expert reconnaît
un blocage, et sait en général comment s’y prendre pour débloquer la
situation. Un critère d’expertise en traduction est un minimum de 10 000
heures d’expérience active de la traduction professionnelle correspondant à
au moins 10 ans de pratique. Ces critères m’ont amenée à sélectionner les
participants à la présente étude avec la plus grande précaution. J’ai recruté
trois experts-traductrices agréées par l’État norvégien attestant 15 ans
d’expérience active de la traduction professionnelle, considérées comme les
meilleures de la profession. Il s’agit de trois Norvégiennes âgées de 42 à 52
ans, dont les langues de travail sont le norvégien (A) et le français (B). Toutes
les trois sont diplômées de l’École supérieure d’interprètes et de traducteurs
(ESIT), et ont en outre travaillé en parallèle comme interprètes de conférence.
Elles sont ci-après désignées par les noms fictifs suivants: Anne, Brigitte et
Christine. Un avantage certain lié au fait d’avoir demandé à ces trois expertstraductrices diplômées de l’ESIT de participer à l’expérience1, est que les
démarches de déblocage appliquées sont fondées sur les mêmes principes, à
savoir celui de la restitution du sens (Delisle, 1980; Lederer, 1981, 1994;
Seleskovitch, 1968, 1975; Seleskovitch & Lederer, 1984, 1989) et celui de la
norme opérationnelle de l’acceptabilité (Toury, 1995). Théoriquement ce point
commun devrait se refléter dans leur démarche, permettant ainsi de dégager
à propos de leur performance des résultats généralisables. (Cette analyse,
vitale sur le plan théorique reste, toutefois encore à faire.) Je tiens à souligner
que mon propos n’étant pas d’évaluer les traductions des trois expertstraductrices, mais de capter leurs processus mentaux cachés dans la tra-
1
L’expérience s’est déroulée en 2001.
102
Le processus de déblocage en traduction
duction, je m’abstiens de tout commentaire sur la qualité de leur traduction, si
brillantes soient-elles.
Avant d’être invitées à traduire le texte ci-après, tout en verbalisant
spontanément leurs pensées, Anne, Brigitte et Christine ont été priées de lire
une feuille d’instruction:
• exposant brièvement le but de l’expérience: réunir des données
processuelles susceptibles de déceler l’activité cognitive de l’experttraducteur lors de l’opération traduisante;
• contenant les consignes utiles sur le skopos de leur traduction: votre
traduction est destinée au quotidien économique norvégien Dagens
Næringsliv, sous forme d’une mini-chronique à la page 2, consacrée à
l’exposition d’un problème socio-économique;
• comportant des indications sur la façon de se servir du programme
Translog pour visualiser le texte original sur l’écran et taper leur traduction.
Souhaitant simuler, autant que possible, une situation de travail authentique,
les trois experts-traductrices ont été invitées à recourir à leur sources
documentaires usuelles. Elles ont en outre été informées qu’aucune limite de
temps n’était imposée pour accomplir la tâche assignée. Or, Anne a fait savoir
qu’en raison d’un emploi de temps très chargé, elle ne pouvait y consacrer
qu’une heure au plus2.
4.
Comparaison d’un énoncé original avec ses trois traductions
L’énoncé (1) ci-après, extrait d’un article paru dans l’Express en janvier 2001,
a été retenu pour l’analyse de la performance traductionnelle pour les deux
raisons suivantes:
i.
il a donné lieu à un blocage chez les trois experts-traducteurs,
ii.
il a généré de riches données processuelles – véritable mine d’or pour
cerner de plus près leur démarche de déblocage.
Le blocage se reconnaît entre autres d’une part aux pauses excédant 10
secondes enregistrées dans les données Translog des sujets traduisants –
durée assimilable à un effort cognitif soutenu (Jakobsen, 2000, p. 167;
Jensen, 2000, p. 101; Schilperoord, 1996, p. 18), et d’autre part aux
commentaires recueillis dans leurs protocoles de verbalisation.
2
En fait Anne n’a mis que 40 minutes, alors que Brigitte et Christine ont consacré respectivement
1 heure, 17 minutes et 1 heure, 27 minutes à la tâche assignée.
Antin FOUGNER RYDNING
103
Le texte paru dans l’Express3 (voir annexe) porte sur la communication en
entreprise et le besoin imminent ressenti par les entreprises d’éduquer leurs
employés à mieux maîtriser les bonnes manières.
Reproduisons ci-dessous l’énoncé original:
(1) Conseillère en image personnelle, Hélène Choumiloff veille au grain.
Comparons dans un premier temps l’énoncé original dans (1) avec les traductions des trois experts-traductrices dans (2), (3) et (4) ci-après:
(2) Traduction finale d’Anne suivie de ma re-traduction en français:
Hélène Choumiloff er rådgiver i personlig image og er svært opptatt av
dette.
Hélène Choumiloff est conseilleur en image personnelle et est extrêmement préoccupée par cela.
(3) Traduction finale de Brigitte suivie de ma re-traduction en français:
Hélène Choumiloff, konsulent i personlig image, passer på.
Hélène Choumiloff, conseillère en image personnelle fait attention.
(4) Traduction finale de Christine suivie de ma re-traduction en français:
Imagekonsulent Hélène Choumiloff har nok å gjøre.
La conseillère en image Hélène Choumiloff a beaucoup à faire.
L’expression conseillère en image personnelle, qui renvoie à un métier de
relooking récent en France, a donné lieu à trois traductions norvégiennes
différentes. Anne est la seule à avoir eu recours au terme rådgiver
‘conseilleur’ – au demeurant synonyme de konsulent ‘conseiller’ – pour
traduire conseillère. Sa solution se recoupe par ailleurs avec celle de Brigitte.
Christine a choisi de traduire l’expression par imagekonsulent ‘conseillère en
image’, omettant l’adjectif épithète personnelle.
L’expression consignée veiller au grain (emprunté au vocabulaire marin)
signifie faire preuve de prudence ou de vigilance face à un danger. Il a donné
lieu aux trois traductions fort différentes suivantes:
• est extrêmement préoccupée par cela
• fait attention
• a beaucoup à faire
3
J’ai rendu compte ailleurs des raisons motivant le choix du texte original (voir Rydning, sous
presse).
104
Le processus de déblocage en traduction
Si ces trois traductions sont dépourvues de composante collocative, c.à.d.
d’une combinatoire de mots limitée à un nombre réduit de cooccurrences,
elles ne manquent pas pour autant de cohérence et de logique.
5.
Analyse des données processuelles générées par les trois
experts-traductrices
À partir des données processuelles générées par les trois expertstraductrices, examinons:
1. à quel endroit chaque sujet a ressenti un blocage
2. la nature du blocage
3. le type d’activité entreprise pour sortir du blocage, à savoir la démarche
cognitive de déblocage du sujet
4. les principes de traduction sous-jacents
Afin de faciliter la lecture des données Translog des sujets traduisants,
exposons la légende des symboles les plus courants:
(5) Légende des symboles les plus courants:
Unité de pause d’une seconde
[ :n.n]
Unité de pause étendue
Touche interligne
Barre espace
⌫⌦
Touche d’effacement à gauche ou à
droite
[Ctrl]
Touche contrôle
Touches flèches
[Shft]
5.1
Touche majuscule
Les données processuelles d’Anne
(6) Données extraites du fichier Translog d’Anne suivies de ma traduction
française dans (7):
1.
2.
Helene Choumiloff er rådgiver i personlig
image
3. [ :31.41]
4.
5.
og er
svært opptatt av dette.
Antin FOUGNER RYDNING
105
(7) Hélène Choumiloff est conseilleur en image personnelle et est
extrêmement préoccupée par cela.
Il y a coïncidence totale entre la solution enregistrée dans les données
Translog d’Anne et sa traduction finale. Sa solution assez prosaïque s’intègre
cependant bien dans la trame du texte. Dans la scène de l’enseignement du
code de bonne conduite en entreprise, c’est le souci de conformité aux
normes définies par l’entreprise (cf. les phrases précédentes du texte de
départ, qui déterminent la nature de l’anaphorique) qui est mis en exergue.
Dans le texte original, c’était un autre aspect de la scène qui avait été mis en
valeur: celui de la vigilance.
5.1.1 L’endroit où est ressenti le blocage
La longue pause de 31.41 secondes relevée dans le segment 3 des données
Translog d’Anne dans (6) ci-dessus signale un effort cognitif soutenu. Comme
ses données Translog ne permettent pas de voir, à elles seules, en quoi consiste cet effort, voyons si ses commentaires verbaux permettent de faire le
point.
La pause de 9 secondes dans le segment 1 n’est pas accompagnée de
verbalisation. Il n’est donc pas possible de savoir si Anne a éprouvé un
problème de transfert. L’enregistrement vidéo montre que la pause est
consacrée à la lecture de la phrase. Qu’en est-il de la pause de 31.41
secondes? L’enregistrement vidéo montre qu’Anne relit ce qu’elle vient
d’inscrire sur son écran (ce qui correspond aux segments Translog 1 et 2
dans (6) ci-dessus) et qu’elle réfléchit. Lorsqu’elle se met à verbaliser, seule
l’expression consacrée veille au grain fait l’objet de commentaires détaillés et
précis de sa part, lesquels fournissent les points d’appui nécessaires pour
tenter d’inférer sa démarche cognitive de déblocage. Reproduisons ceux-ci:
(8) Commentaires d’Anne relevés dans son protocole de verbalisation:
Commentaires d’Anne
Traduction française
Der kommer det et uttrykk som
jeg egentlig ikke har vært bort
i…veiller au grain… men det tror
jeg ikke jeg gidder å lete etter
en gang, for det er sikkert ikke
så lett å finne. Så jeg tror jeg får
finne på noe som jeg regner
med at det omtrent betyr…Som
god tolk (humrer)…. (tenker)….
(skriver) Hadde jeg hatt tid, så
hadde jeg kanskje tatt en liten
telefon til en som har fransk
Voici une expression que je n’ai en fait
jamais vraiment rencontrée… veiller
au grain… mais je ne vais même pas
prendre la peine de chercher ce
qu’elle veut dire, car c’est sans doute
difficile à trouver. Je propose donc
d’imaginer quelque chose qui me
semble vouloir dire à peu près la
même chose… En tant que bonne
interprète (rit tout bas)… (réfléchit)…
(écrit) Si j’avais eu le temps, j’aurai
peut-être passé un petit coup de fil à
106
Le processus de déblocage en traduction
morsmål for å sjekke om… om un autochtone pour m’assurer d’…
jeg oppfatter det omtrent riktig.
d’avoir plus ou moins bien compris.
5.1.2 La nature du blocage
Les commentaires d’Anne sont révélateurs aussi bien de la raison du blocage
ressenti: il s’agit d’un problème de compréhension, que de la procédure de
déblocage adoptée: reformulation par inférence du sens contextuel.
5.1.3 Le type d’activité entreprise pour sortir du blocage
Anne avoue que bien qu’elle ne connaisse pas l’expression, elle ne juge pas
utile d’effectuer une recherche documentaire. Elle abandonne aussi l’idée de
contacter un autochtone pour combler son ignorance. Rappelons qu’Anne
avait prévenu qu’elle ne pouvait consacrer qu’une heure à la tâche assignée.
Elle choisit donc de se fier à son expérience d’interprète de conférence et de
résoudre le problème de compréhension par inférence. Tout en assumant son
ignorance, Anne accorde sa préférence à un raisonnement par induction
après avoir jugé que le recours à une recherche documentaire risquait de
prendre trop de temps sans pour autant mener à coup sûr au résultat
escompté.
5.1.4 Les principes de traduction sous-jacents
En abandonnant l’idée de contacter un autochtone pour vérifier si sa
compréhension par inférence est correcte, Anne va à l’encontre d’un des
principes de traduction auquel elle est pourtant attachée du fait de sa formation à l’ESIT: vérifier une solution incertaine. Le constat expérimental de
Tirkkonen-Condit (1997, cité par Künzli, 2003, p. 18) sur la “tolérance de
l’incertitude” du traducteur professionnel aurait-il joué ici? La tolérance de
l’incertitude consiste à assumer le sentiment de malaise qui se présente au
sujet traduisant lorsqu’une solution envisagée ne semble pas entièrement
appropriée. Dans l’incapacité immédiate de faire mieux, le traducteur professionnel se résigne à inscrire cette solution dans son texte, quitte à la
remplacer plus tard par une solution plus adéquate si un déclic se produit.
Une raison possible de cette tolérance de l’incertitude peut être attribuée aux
conditions de l’expérience: malgré les efforts investis pour simuler autant que
possible une situation de traduction authentique, Anne est sans doute
consciente que sa traduction ne sera pas publiée faute de destinataires réels,
le seul évaluateur de son texte étant le donneur d’ouvrage, à savoir ici
l’expérimentateur… Le risque de passer à côté du sens n’entraîne donc
aucune conséquence. Une autre explication pourrait découler du fait qu’Anne
travaille aussi comme interprète. Contrainte de fournir une solution sur le
champ, sans recours à la vérification, elle a l’habitude de fonder sa
reformulation sur une compréhension par inférence, mettant à profit ses
Antin FOUGNER RYDNING
107
connaissances notionnelles et affectives (voir Lederer, 1994, p. 37) ainsi que
le savoir qui découle du contexte cognitif, ce savoir cumulatif déverbalisé
procuré par la lecture du texte, mais resté présent en mémoire (Lederer, 1994,
p. 213). Reportant cette habitude de l’interprétation à la traduction, Anne
aurait mobilisé ses connaissances cumulatives apportées par la lecture du
texte, en l’occurrence ici les informations fournies dans les deux phrases
précédentes sur la nécessité d’apprendre à mieux communiquer en
entreprise. L’emploi de l’anaphore pronominale dette ‘cela’ – indice
linguistique de la référence au contexte qui précède – contribue à marquer la
continuité thématique de sa traduction.
5.2 Les données processuelles de Brigitte
Passons maintenant aux données processuelles de Brigitte.
(9) Données extraites du fichier Translog de Brigitte:
1. [ :48.91]Konsulent i personlig image
Hélèwne⌫⌫⌫ne Choumiloff,
k⌦
asser på.
2. [ :34.02]
, p
/
3. [ :10.86] er på vakt
[…]
Compte tenu des corrections et permutations de mots effectuées, le passage
se lit comme suit (l’énoncé 11 est ma retraduction en français):
(10)
Hélène Choumiloff, konsulent i personlig image passer
på/er på vakt.
(11)
Hélène Choumiloff, conseillère en image personnelle, fait
attention/est sur ses gardes.
Les données Translog de Brigitte permettent de constater qu’elle a procédé à
une permutation entre le nom propre (Hélène Choumiloff) et sa fonction
(conseillère en image personnelle), accordant à cette dernière le statut
d’apposition.
Rappelons la solution définitive de Brigitte:
(12)
Hélène Choumiloff, konsulent i personlig image, passer på.
(13)
Hélène Choumiloff, conseillère en image personnelle, fait
attention.
Nous notons que Brigitte a opté pour la première des deux solutions
provisoires: passer på ‘fait attention’ dans sa traduction finale. Le transfert du
sens s’opère au moyen d’une correspondance pré-assignée, c’est-à-dire
108
Le processus de déblocage en traduction
d’une correspondance donnée a priori dans la langue d’arrivée. La solution
définitive de Brigitte privilégie l’aspect de l’attention, et est dénuée de
composante collocative.
Nous relevons trois pauses de plus de 10 secondes dans les données
Translog de Brigitte, lesquelles avons-nous dit, signalent un effort cognitif
soutenu. Ces pauses révèlent qu’elle se trouve face à deux problèmes: le
premier est signalé par la pause de 48.91 secondes portant sur la fonction de
conseillère en image personnelle, le second par les deux dernières pauses de
34.02 et 10.86 secondes portant sur l’expression veille au grain.
5.2.1 L’endroit où est ressenti le premier blocage
À la différence d’Anne, Brigitte réfléchit longtemps (48.91 secondes) avant de
traduire le syntagme nominal: conseillère en image personnelle.
5.2.2 La nature du blocage
L’enregistrement vidéo permet de voir que, pendant la première pause,
Brigitte est contrainte d’interrompre sa verbalisation un temps à cause de son
téléphone qui sonne. Bien qu’elle ait branché son répondeur automatique, elle
est momentanément dérangée par ce coup de fil. Lorsqu’elle se remet à
verbaliser, elle reconnaît se trouver devant un problème de reformulation du
fait qu’elle ignore comment restituer la fonction d’Hélène Choumiloff dans la
langue d’arrivée. Reproduisons les commentaires de Brigitte à cet égard:
(14)
Commentaires de Brigitte:
Commentaires de Brigitte
Traduction française
Åja, så er det conseillère en
image personnelle. (Telefonen
ringer). Hva skal man kalle det
da? “Konsulent i personlig
image”? Jeg vet ikke om det
finnes sånn ei yrkesgruppe i
Norge, men vi kan jo si det da
(skriver). Ja, da får vi sette
navnet hennes først da, Hélène
Choumiloff (skriver) (myser mot
skjermen).
Bien, on en arrive à conseillère en
image personnelle (Le téléphone
sonne). Quel nom donner? “Conseillère en image personnelle”? Je ne
sais pas si une telle profession existe
en Norvège, mais mettons donc ça
(écrit). O.K., il va me falloir mettre son
nom en premier alors. Hélène
Choumiloff (écrit) (regarde l’écran en
clignant des yeux).
5.2.3 Le type d’activité entreprise pour sortir du blocage
Les commentaires de Brigitte sont révélateurs aussi bien de la raison du
blocage signalé dans la première pause (il s’agit d’un problème de reformulation), que de la démarche de déblocage adoptée (traduction littérale).
Brigitte avoue ne pas savoir comment restituer le métier de conseillère en
Antin FOUGNER RYDNING
109
image personnelle en norvégien, métier qu’elle présume ne pas exister en
Norvège4. Consciente de se trouver dans une situation de vide référentiel
dans la langue d’arrivée, Brigitte décide de transposer les éléments du
syntagme nominal. Bien qu’elle ne donne aucune indication sur la raison pour
laquelle elle décide de procéder de la sorte, on peut supposer que la
convergence des pensées et des structures en France et en Norvège dans le
domaine des nouveaux métiers – conséquence de la mondialisation –,
donnant souvent lieu à des emprunts et calques, l’a inspirée. Le cas échéant,
Brigitte aurait procédé à une activation de ses connaissances épisodiques:
Episodic knowledge is an ‘organized collection of specific job-relevant events or
situations (i.e. episodes) that becomes a source for future problem solutions’ (Schenk et
al., 1998, p. 15 cité par Shreve, 2002, p. 162).
5.2.4 Le principe de traduction sous-jacent
Le principe de traduction est celui de la traduction littérale fondé sur la commensurabilité conceptuelle.
5.2.5 L’endroit où est ressenti le second blocage
Passons maintenant au deuxième blocage ressenti par Brigitte. L’expression
figée veille au grain a été restituée par passer på ‘fait attention’ dans le
segment 1 de ses données Translog (voir (9) ci-dessus). La deuxième pause
de 34.02 secondes qui intervient dans le segment 2 donne lieu à l’inscription
d’une barre [/], laquelle signale qu’une solution alternative va suivre. Après
une nouvelle pause de 10.86 secondes, la solution alternative er på vakt ‘est
sur ses gardes’ est proposée, accompagnée de sa traduction de la phrase
suivante du passage, cette dernière étant alignée pratiquement d’un trait
(indiquée par le symbole […] dans le segment Translog 3 dans (9) ci-dessus).
5.2.6 La nature du blocage
Le blocage ressenti à l’égard de veiller au grain semble relever d’une
incertitude sur la façon d’interpréter l’expression figée.
(15)
4
Reproduisons les commentaires de Brigitte à cet égard:
Commentaires de Brigitte
Traduction française
Hélène…Choumiloff…konsulent
i personlig image…veille au
grain. Det er et fast uttrykk som
jeg må sjekke, jeg kan se på…
Hélène … Choumiloff… conseillère en
image personnelle… veille au grain.
C’est une expression figée qu’il va me
falloir vérifier, je vais voir à… Je crois
Rappelons que l’usage des moteurs de recherche, tels que Google, n’était guère courant en
2001.
110
Le processus de déblocage en traduction
Jeg tror jeg får slå opp det med
en gang (slår opp). Det er et
idiomatisk uttrykk, et fast
uttrykk… grain (blar). Skal vi se
(mumler) veille au grain … “å
være på vakt, passe på”… (ser
på skjermen) (tenker). Ja, jeg
setter opp begge deler her (skriver). Skal vi se, være på vakt
(går tilbake til ordboken). Skal vi
se … være på si… være på sin
post (skriver). Nei, “vakt” det
passer ikke her, synes jeg. Men
O.K. (kremter) (leser).
que je vais consulter mon dictionnaire
tout de suite (ouvre son dictionnaire).
C’est une expression idiomatique, une
expression figée… grain (feuillette).
Voyons voir (murmure) veille au
grain… “être sur ses gardes, faire
attention”… (regarde son écran)
(réfléchit). Oui, je vais mettre les deux
ici (écrit). Voyons voir, être sur ses
gardes (reprend son dictionnaire).
Voyons voir… être à so… être à son
poste (écrit). Non, “gardes” ne
convient pas ici, à mon avis. Mais
O.K. (toussote) (écrit).
5.2.7 Le type d’activité entreprise pour sortir du blocage
À l’inverse d’Anne, Brigitte compte sur la simple consultation de son
dictionnaire bilingue non seulement pour lui permettre de vérifier son intuition
du sens, mais aussi pour la mettre sur la voie de la reformulation. Or, sa
recherche n’aboutit pas. Elle observe au sujet de deux des trois correspondances pré-assignées du dictionnaire qu’elle est incapable de donner
préférence à l’une ou à l’autre, ce qui l’amène à les retenir provisoirement
toutes les deux, repoussant sa décision finale à plus tard.
Brigitte reviendra à plusieurs reprises au problème du choix lors de ses deux
dernières révisions du texte. Les deux solutions provisoires retenues y seront
pesées, puis comme en témoignent ses données Translog ci-dessous,
écartées au profit de l’expression plus imagée er på post ‘est à son poste’5,
une variante de la solution alternative 3 proposée par le dictionnaire (være på
sin post), qu’elle avait cependant rejetée plus tôt, lors de la production de son
premier jet. Or, cette dernière sera effacée aussitôt après avoir été inscrite
dans son texte au profit de la solution alternative passer på ‘faire attention’.
(16)
Données Translog de Brigitte lors de sa troisième et dernière
révision du texte suivies de ma traduction entre parenthèses
[ :01.54.57][ ] er på post (est à son poste)
⌦⌦⌦⌦⌦⌦⌦⌦⌦⌦
⌦⌦⌦⌦⌦⌦
(fait attention)
passer på⌦⌦⌦⌦
Brigitte décide aussi de consulter un ouvrage sur 500 locutions figées et
expressions consacrées françaises, tout en émettant des réserves sur ses
5
En norvégien les deux expressions være på sin post et være på post sont synonymes. La seule
différence se situe au niveau du possessif sin ’son’ omis dans la seconde.
Antin FOUGNER RYDNING
111
chances d’y trouver veiller au grain, scepticisme qui se trouvera confirmé. Le
fait qu’elle consulte cet ouvrage est un indice de son incertitude à l’égard du
sens. Elle ressent manifestement le besoin de vérifier si oui ou non elle a bien
compris le vouloir-dire de l’auteur. Avant d’entamer sa troisième révision, elle
se dit peu satisfaite des solutions apportées à deux ou trois endroits de son
texte, sans préciser desquelles il s’agit, mais avoue en même temps qu’elle ne
sait pas si elle est capable d’aller plus loin dans son amélioration du texte. Elle
reviendra à trois reprises sur la solution passer på au cours de son analyse
justificative lors de sa troisième révision, se posant à chaque fois la question
de savoir si celle-ci convient mieux que les autres solutions alternatives
suggérées par son dictionnaire bilingue et à partir desquelles elle génère une
nouvelle solution provisoire: er påpasselig ‘est attentive’, une variante de
passer på. C’est sans grand enthousiasme que Brigitte finit par garder passer
på ‘fait attention’, la solution qui au premier abord lui avait semblé convenir le
mieux. Reproduisons ses commentaires à cet égard:
(17)
Commentaires de Brigitte lors de son analyse justificative:
Commentaires de Brigitte
Traduction française
Hélène Choumiloff, konsulent i
personlig image, passer på…
passer på… (tenker)… er
påpasselig… (mumler) (tenker)
passer på… (stryker seg over
haken) (tenker) (stryker seg
over haken) (kremter) (tenker).
Skal vi se, er alltid på vakt, kanskje?… Nei (tenker) passer på.
Jja… skal vi si det? Hmmm
(stryker seg over haken) (tenker) Skal vi si at det er bra?
(tenker) (klør seg i hodet) Ja,
det her er en type tekst som
man egentlig godt kunne lagt litt
til side og tenkt over, og kanskje
ville fått noen nye ideer… fordi
det krever (gestikulerer) at man
bruker fantasien ganske mye,
og det kommer jo ikke sånn umiddelbart. (tenker) (leser) (stryker seg over haken). Hélène
Choumiloff, konsulent i personlig image, passer på… er
alltid på vakt… er alltid på sin
Hélène Choumiloff, conseillère en
image personnelle, fait attention… fait
attention… (réfléchit)… est attentive
(murmure) (réfléchit) fait attention…
(se tient le menton) (réfléchit) (se tient
le menton) (toussote) (réfléchit).
Voyons voir… est toujours sur ses
gardes, peut-être? Non (réfléchit) fait
attention. O.K. on se décide pour ça?
Hmmm (se prend le menton)
(réfléchit) C’est parti pour ça?
(réfléchit) (se gratte la tête) Oui, il
s’agit ici d’un type de texte qu’on
aurait dû en fait laisser reposer, sur
lequel on aurait dû réfléchir, et peutêtre que de nouvelles idées se
seraient présentées… parce qu’il
demande (gesticule) que l’on se serve
pas mal de son imagination, ce qui ne
vient pas d’emblée. (réfléchit) (lit) (se
tient le menton) Hélène Choumiloff,
conseillère en image personnelle, fait
attention… est toujours sur ses
gardes… est toujours à son poste…
Non (réfléchit) fait attention… Oui, je
112
Le processus de déblocage en traduction
post…Nei (tenker) passer på,… crois que je vais laisser tel quel.
Ja, jeg tenker vi lar det stå sånn.
Résumons les étapes de la procédure de déblocage de Brigitte: Incertaine
quant au sens, elle a recours à son dictionnaire bilingue estimé utile pour conduire au résultat escompté: vérifier sa perception du sens, et la mettre sur la
voie de la reformulation. Cette recherche n’ayant pas abouti, elle reporte sa
décision finale à plus tard et a recours à un dictionnaire unilingue. Décontenancée par cette recherche qui s’est également avérée infructueuse, Brigitte
évoque le besoin de prendre du recul. Or, comme les contraintes de l’expérience ne lui permettent pas de laisser reposer son texte, force lui est de s’accommoder de la solution retenue.
5.2.8 Le principe de traduction sous-jacent
Le principe de l’exploration d’autres voies pour élucider le sens que celle du
recours aux dictionnaires tant bilingue qu’unilingue n’est pas suivi par Brigitte
ici, ce qui a manifestement pour effet de la frustrer. Elle éprouve un sentiment
d’inconfort à l’égard de la solution retenue, et fait comprendre qu’en dehors de
la situation d’expérience à laquelle elle est soumise, elle aurait su mobiliser
son imagination pour y puiser une solution plus conforme au vouloir-dire de
l’auteur.
5.3 Les données processuelles de Christine
Voyons enfin ce que révèlent les données processuelles de Christine.
(18)
Données extraites du fichier Translog de Christine suivies de ma
traduction française, laquelle tient compte des corrections
effectuées:
1. kurs
⌫⌫⌫⌫⌫⌫⌫⌫⌫⌫⌫⌫⌫⌫
⌫K
i skikk og bruk tilbys overalt. He⌫e⌫elène (Des cours de
savoir-vivre sont offerts partout. Helène)
2. [ :10.62]Choumiloff,
(Choumiloff,)
3. [ :02.23.84]
⌫
Image ⌫konsulent
(Conseillère en image)
4. [ :45.72]er (est)
5. [ :11.77]på plass. Hennes
(en place. Ses)
Le passage dans (18) ci-dessus se lit comme suit:
(19)
La conseillère en image Helène Choumiloff est en place.
Rappelons la solution définitive de Christine:
(20)
La conseillère en image Helène Choumiloff a beaucoup à faire.
Antin FOUGNER RYDNING
113
Nous notons une différence entre la solution inscrite dans son premier jet (19)
et sa solution définitive (20) proposée peu après dans la phase de
reformulation. Bien que cette dernière soit plutôt prosaïque et qu’elle ne
restitue pas le vouloir-dire de l’auteur, elle s’intègre de façon tout à fait
cohérente dans la trame du texte. C’est le trait saillant de s’affairer autour de
ses élèves dans la scène du comportement en entreprise qui est mis en
exergue. Nous nous souvenons que dans le texte original, c’était un autre
aspect de la scène qui avait été mis en valeur: celui de la vigilance.
5.3.1 L’endroit où est ressenti le premier blocage
Dans le segment Translog 2 dans (18) ci-dessus une pause de 10.62
secondes précède la restitution du nom de famille (Choumiloff). Le segment
Translog 3 comporte une pause particulièrement longue: 2 minutes 23.84
secondes, suivie d’une permutation: le nom propre Hélène Choumiloff est
placé après la fonction.
5.3.2 La nature du premier blocage
La première pause de 10 secondes est liée à un problème technique:
Christine ne trouve pas l’emplacement sur le clavier de l’accent aigu qu’elle
souhaiterait utiliser pour épeler correctement le prénom français: Hélène.
Pendant la première partie de la seconde pause de 2 minutes 23 secondes,
Christine se demande quel statut attribuer au nom propre par rapport à la
fonction. Convient-il d’inscrire le nom propre en premier, suivi de la fonction,
ou d’opter pour l’inverse? Elle fera le second choix, procédant à une
permutation. Le reste de cette longue pause dans le segment 2 porte sur la
façon de restituer la fonction d’Hélène Choumiloff.
Reportons les commentaires de Christine au sujet de ces deux pauses de
plus de 10 secondes.
(21)
Commentaires de Christine:
Commentaires de Christine
Traduction française
Hvor er aksentene her? Oi, det
var ikke… Ja, da får jeg bare
utelate den aksenten fordi jeg
ikke finner den her på tastaturet
noe sted. Det passer jo bedre å
ha navnet først og, skjønt…
Skal vi se. Image, ja (kikker ut
vinduet) (klør seg på haken)
Hmm… konsulent bruker en vel
(mumler)
fagkonsulent
er
vel…finne ut hvilken… (mumler)
Où sont donc les accents? Zut, ce
n’était pas… O.K. je vais donc laisser
tomber cet accent, vu que je ne le
trouve pas sur ce clavier. Ça va mieux
avec le nom en premier, bien que…
Voyons voir. Image, oui (regarde par
la fenêtre) (se gratte le menton)
Hmm… conseillère c’est bien le terme
(murmure) conseillère professionnelle
semble…
trouver
à
quelle…
(murmure) elle appartient (murmure)
114
Le processus de déblocage en traduction
hun hører til (mumler) (kikker ut
av vinduet) image, det var litt
sånn… Kan en ha skrevet feil
her? (mumler) Konsulent… altså
image, en snakker mye om
image. Skal vi se om image
finnes her i ordboken, bokmålsordboken (slår opp) image.
Ja, det gjør det. Bygge opp et
image, et personlig image, en
sånn konsulent. Jeg tror jeg
kutter ut den for det fremgår av
konteksten.
Image-konsulent
kanskje. Dagens Næringsliv er
jo en sånn… er blitt en trendy
avis. Image-konsulent. (mumler)
(regarde par la fenêtre) image, c’est
un peu…Y aurait-il une erreur ici?
(murmure) Conseillère… donc image,
on parle beaucoup d’image. Voyons si
image figure dans le dictionnaire, le
dictionnaire unilingue du norvégien
standard (le consulte) image. Oui, il y
est. Construire une image, une image
personnelle,
une
espèce
de
conseiller. Je crois que je vais laisser
tomber, car ça ressort du contexte.
Conseillère en image peut-être.
Dagens Næringsliv est une sorte de…
est devenu un journal branché. Conseillère en image. (murmure)
5.3.3 Le type d’activité entreprise pour sortir du blocage
Christine éprouve une hésitation au sujet de conseillère et se demande s’il ne
faudrait pas enrichir la correspondance norvégienne konsulent par fagkonsulent (conseillère professionnelle). Elle décide cependant de laisser
tomber cette voie, et porte son attention sur le terme d’image, se posant la
question de savoir si l’emploi de l’emprunt anglais (sa prononciation du mot ne
laisse aucun doute sur l’origine de l’emprunt) est possible en norvégien.
Hésitante, elle consulte son dictionnaire unilingue norvégien, lequel lui
confirme son intuition. Elle décide que l’inclusion de cet anglicisme dans sa
traduction se défend, vu le profil moderne du quotidien norvégien Dagens
Næringsliv. Christine décide en revanche d’omettre la traduction de
personnelle, l’emploi de cet adjectif épithète lui paraissant redondant dans le
contexte dans lequel s’insère l’énoncé.
5.3.4 Le principe de traduction sous-jacent
Son commentaire sur le journal branché auquel sa traduction est destinée
montre qu’elle tient compte de ses futurs lecteurs. Il semblerait qu’elle souhaite, si possible, recourir à l’emprunt du terme image en norvégien dans le
but de produire un effet stylistique. Christine réfléchit par ailleurs à l’ordre de
présentation du nom propre et de la fonction (thème/propos), avant de
concentrer son attention sur le degré de précision à apporter au terme clé de
conseiller. Ces considérations signalent qu’elle cherche à assurer à la fois
cohésion et clarté à son texte. Le maintien de l’anglicisme image (après
vérification de sa signification dans son dictionnaire norvégien) ainsi que la
suppression de l’adjectif épithète personnelle, témoigne respectivement de sa
prise en compte du contexte cognitif et du skopos de sa traduction.
Antin FOUGNER RYDNING
115
5.3.5 L’endroit où est ressenti le second blocage
Après une nouvelle pause de 45.72 secondes dans le segment 4, suit
l’auxiliaire er ‘est’. La dernière pause de 11.77 secondes précède l’alignement
du syntagme på plass ‘en place’ suivi d’un point et du premier mot de la
phrase suivante: Hennes ‘Ses’.
5.3.6 La nature du blocage
Le second blocage, signalé par la pause de 45 secondes, porte sur la façon
de comprendre l’expression consacrée veille au grain. Reportons les
commentaires de Christine:
Commentaires de Christine
Traduction française
Skal vi se. Skal vi finne ut hva
det betyr. Ja, være på sin post.
Eh, det vil jeg ikke bruke om en
image-konsulent her. Eh… (tenker) er i vinden, er på plass, er i
skuddet, nei ikke i skuddet, det
er litt for… Er på plass. Jeg får se
Voyons voir. Voyons ce que ça veut
dire. Oui, être à son poste. Euh, ce
n’est pas ce que je vais mettre ici au
sujet d’une conseillère en image.
Euh… (réfléchit) est dans le vent, est
en place, est en vogue, non pas en
vogue, c’est un peu trop… Est en plahvordan det passer inn i sammen- ce. Je verrai par la suite si ça marche
dans le contexte. Est en place.
hengen etter hvert. Er på plass.
5.3.7 Le type d’activité entreprise pour sortir du blocage
Là aussi, le dictionnaire est consulté. Christine rejette cependant la solution
qu’il lui propose (være på sin post ‘être à son poste’), qui ne lui semble pas
convenir dans le contexte de la conseillère en image. Elle évoque trois
solutions alternatives de sa mémoire, dont l’une (er på plass ‘est en place’) est
conservée comme solution provisoire et inscrite dans son texte. Les deux
autres (er i vinden ‘est dans le vent’ et er i skuddet ‘est en vogue’) sont en
revanche rejetées, sans que les raisons en soient données. Christine décide
de reporter sa décision définitive à plus tard, dans l’espoir que le fait d’avancer
dans sa traduction lui permettra de mieux ressentir si la solution provisoire
retenue parvient réellement à restituer le sens appréhendé. Nul doute que la
notion de “tolérance de l’incertitude” joue ici. Rappelons que dans sa version
finale, Christine écartera cette solution ainsi que toutes les autres solutions
provisoires passées en revue, et optera pour une solution tout à fait autre: har
nok å gjøre ‘a beaucoup à faire’. Cette solution a dû lui “trotter dans la tête”
alors qu’elle était attelée à la traduction des deux phrases suivantes. Aussitôt
après avoir traduit le segment éviter les gaffes au cours des dîners d’affaires,
Christine revient au passage problématique et se relit. Elle dira à propos de la
solution provisoire inscrite dans son texte qu’elle lui paraît incongrue, et
116
Le processus de déblocage en traduction
l’échangera contre celle qui d’un coup lui semble restituer l’idée6, qui jusqu’à
présent lui avait échappé. Reproduisons ses commentaires à cet égard:
(22)
Commentaires de Christine:
Commentaires de Christine
Traduction française
Den setningen var litt teit (klør
seg i hodet og på halsen) Ha
nok å gjøre, ha nok å gjøre, tror
jeg faktisk. Det synes jeg plutelig passet bedre. (mumler).
Cette phrase est un peu incongrue (se
gratte la tête et la gorge). Avoir assez
à faire, c’est ça en fait: avoir assez à
faire. Soudain c’est ce qui me semble
convenir le mieux. (murmure)
Il semblerait ici que la procédure de déblocage adoptée soit celle de la
reformulation par inférence du sens contextuel. Le recours à son dictionnaire
bilingue (estimé utile pour conduire au résultat escompté: vérifier sa
perception du sens, et la mettre sur la voie de la reformulation) n’ayant pas
abouti, Christine se laisse porter par le savoir cumulatif engrammé dans sa
mémoire après sa traduction des deux phrases suivantes, et revient sur ses
pas pour aligner d’un trait sa solution définitive. Le déclic au niveau de la
saisie du sens semble s’être produit au moment où Christine visualise la
conseillère en image affairée autour de ses élèves à qui il faut apprendre le
b.a-ba des manières de table. Dès lors que le sens est dégagé du contexte, la
découverte des moyens linguistiques pour exprimer celui-ci dans la langue
d’arrivée s’offre spontanément à elle.
5.3.8 Le principe de traduction sous-jacent
Christine adhère au principe de l’élucidation du sens par l’exploration d’autres
voies que celle du simple recours au dictionnaire, en l’occurrence ici celui de
la mobilisation du contexte cognitif. Sa traduction illustre clairement que la
comparaison interlinguistique est rejetée dans la recherche exploratoire du
sens, et que la restitution de celui-ci se fait en fonction d’une représentation
mentale, ici fruit de l’activation du contexte cognitif.
6.
Conclusion
Nous avons pu observer à partir des données processuelles générées par les
trois experts-traductrices à l’égard de la traduction du syntagme nominal
conseillère en image professionnelle, que si aucune d’entre elles n’a éprouvé
de difficultés de compréhension, Anne est la seule à ne pas s’être trouvée
bloquée au niveau de la reformulation. Elle procède assez rapidement au
6
Celle-ci ne coïncide cependant pas entièrement avec le vouloir-dire de l’auteur, où l’aspect de la
vigilance était mis en exergue.
Antin FOUGNER RYDNING
117
transfert du syntagme dans la langue d’arrivée au moyen d’une correspondance pré-assignée. Brigitte et Christine en revanche ont du mal à trouver une
solution appropriée, et choisissent deux voies différentes pour résoudre le
problème auquel elles se trouvent confrontées. Brigitte décide de combler le
vide référentiel par un transcodage, alors que Christine choisit une solution qui
combine le transfert littéral (conseillère), l’emprunt (image) et l’omission
(personnelle). Le transcodage de Brigitte peut trouver une explication dans la
mobilisation de son savoir épisodique, en l’occurrence sa connaissance des
similitudes structurelles entre la France et la Norvège dans le domaine des
nouveaux métiers. Quant à Christine, sa solution innovative semble être
dictée par le souci de trouver une formulation susceptible de capter l’attention
du lecteur tout en restant claire et transparente. Les données processuelles
ont révélé trois démarches fort dissemblables qui mènent, nous l’avons vu, à
trois résultats différents.
Dans le cas de la formule idiomatique veille au grain, où les trois expertstraductrices avouent ne pas connaître sa signification, les procédures de
déblocage se recoupent jusqu'à un certain point chez Brigitte et Christine
d’une part, et chez Anne et Christine d’autre part. Brigitte et Christine
cherchent toutes deux non seulement à comprendre le sens de l’énoncé avant
de restituer celui-ci dans la langue d’arrivée, mais aussi et surtout à vérifier
que leur compréhension est correcte. Brigitte et Christine se fient aux
dictionnaires qu’elles ont sous la main pour l’élucidation du sens. La consultation de ceux-ci n’ayant toutefois pas donné le résultat escompté, Brigitte se
contente, à contre-cœur, de reporter dans son texte l’une des correspondances pré-assignées proposées par son dictionnaire bilingue. Si Christine,
également mal à l’aise, en fait de même, sa “tolérance de l’incertitude” se
permute cependant en une solution mieux adaptée à son inférence
contextuelle du sens. Quant à Anne, elle aussi indécise, elle choisit d’emblée
de ne pas passer par l’étape de la consultation de ses sources documentaires
– lesquelles ne lui semblent pas convenir pour corroborer le vouloir-dire
perçu – et se rabat sur son intuition du sens, induite du contexte cognitif. C’est
au niveau de cette reformulation par inférence que la procédure de déblocage
d’Anne se recoupe avec celle de Christine. Bien qu’Anne précise avoir
l’habitude de s’assurer d’avoir bien compris avant de proposer une formulation
dans la langue d’arrivée, elle ne procède pas ici à une vérification de sa
solution. Il est à cet égard intéressant de constater que les trois expertstraductrices témoignent – sans pour autant toujours avoir su être à la hauteur
de leurs ambitions – d’une conscience élevée de l’importance de la vérification
du sens en traduction.
En attendant de pouvoir rendre compte de façon plus détaillée des similitudes
observables dans la démarche des experts-traducteurs qui pourraient
déboucher sur des résultats généralisables, énumérons au moins à partir des
118
Le processus de déblocage en traduction
données processuelles limitées que nous avons étudiées dans le cadre du
présent article, certaines particularités de la performance traductionnelle
relevées chez les trois professionnels ayant participé à l’expérience:
(i)
Au niveau de la compréhension
• une propension à assumer l’ignorance référentielle ou factuelle
• un penchant pour le raisonnement par induction fondé sur une
compréhension par inférence, où les connaissances notionnelles
et affectives ainsi que le savoir qui découle soit du contexte
cognitif, soit des connaissances épisodiques sont mis à profit
• le rejet de la comparaison interlinguistique dans la recherche
exploratoire du sens
(ii)
Au niveau de la reformulation
• une inclinaison à la traduction littérale dès lors qu’est admis le
principe de la commensurabilité conceptuelle
• la tolérance de l’incertitude où le sujet s’accommode provisoirement d’une solution estimée imparfaite
• la prise en compte du skopos du texte d’arrivée
• la décision de laisser jouer le savoir cumulatif avant d’inscrire une
solution définitive dans le texte d’arrivée
• un goût pour la mobilisation de l’imagination7
(iii)
Au niveau de la justification
• une disposition à prendre du recul, c’est-à-dire à laisser reposer le
texte provisoire
• une conscience élevée de l’importance de la vérification du sens
en traduction
La traduction étant par définition un processus complexe de résolution de
problèmes, mieux comprendre la démarche cognitive de l’expert-traducteur
face aux différents types de problèmes rencontrés, ne peut que faire progresser les études en traduction. Le défi pour le traductologue est d’observer
comment l’expert-traducteur résout un problème de blocage, avant d’évaluer
la démarche adoptée. Une meilleure compréhension des procédés de déblo-
7
Il va de soi qu’il convient de définir de plus près ce qu’il faut entendre par imagination. Dans
l’attente d’une définition opérationnelle, constatons que le recours à l’imagination – cette
particularité cognitive de la traduction, trop longtemps restée méconnue par la communauté
scientifique – fait aujourd’hui l’objet de recherches multi-disciplinaires intensives. Citons les
propos des cognitivistes Fauconnier & Turner à l’égard du nouvel intérêt porté aux recherches
sur ce phénomène mental de la visualisation:
[…] work in a number of fields is converging toward the rehabilitation of imagination as a
fundamental scientific topic, since it is the central engine of meaning behind the most ordinary
mental events. (Fauconnier & Turner, 2002, p. 15)
Antin FOUGNER RYDNING
119
cage ainsi que des principes de traduction mis en œuvre me semble avoir des
retombées évidentes sur les plans aussi bien théorique que pratique. Le
démontage de la démarche cognitive du traducteur professionnel fondé sur
l’analyse de données processuelles in vivo fournit à la traductologie des données empiriques précieuses à partir desquelles un certain nombre d’hypothèses sur la traduction, restées non validées expérimentalement, peuvent
être vérifiées, notamment celle qui consiste à dire qu’une fois le sens saisi, la
restitution de celui-ci dans la langue d’arrivée s’effectue en fonction de l’interprétation donnée au vouloir-dire de l’auteur. Au niveau de la didactique de la
traduction, il n’est pas sans intérêt de prendre connaissance de la raison des
blocages et de voir comment l’expert résout un problème dû à la méconnaissance ponctuelle des langues ou des faits.
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Annexe
Texte retenu pour l’étude expérimentale:
Le retour des bonnes manières.
On les croyait désuètes, balayées par l’ouragan post-soixante-huitard,
promises à une mort imminente par la recrudescence des incivilités. On
les imaginait figées, tout juste bonnes à illustrer les manuels
d’éducation pour jeunes filles de bonne famille. Erreur. Liftées, épurées,
les bonnes manières sont à nouveau plébiscitées par les Français. Les
bonnes manières sont un signe d’intégration. Mais elles restent aussi,
plus sournoisement, un mode de tri social. Raison de plus pour
maîtriser les codes. Les entreprises exigent aujourd’hui de leurs
employés qu’ils sachent communiquer. Le “BSAM” (bonjour-sourire-au
revoir-merci) est enseigné partout. Conseillère en image personnelle,
Hélène Choumiloff veille au grain. Ses “élèves” sont des cadres de sexe
masculin de plus de 40 ans. Leur objectif: éviter les gaffes au cours des
dîners d’affaires. “Beaucoup de mes clients se sont faits à la force du
poignet. C’est l’ascension sociale qui crée la gêne”, constate la
conseillère. Pendant les exercices, dans la rue ou au restaurant, elle
traque les failles. L’apprentissage peut durer trois mois. Les élèves sont
Antin FOUGNER RYDNING
121
très motivés. S’il est désormais bien vu de laisser au placard cravate et
costume trois pièces le vendredi, nul ne tolère, désormais, les
infractions au code de bonne conduite.
(Laurence Albert) Extrait de l’Express, Société, du 4-11 janvier 2000.