2|2015 - Der Teufelhof Basel

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2|2015 - Der Teufelhof Basel
2|2015
Editorial
Liebe Leserin,
lieber Leser
Irgendwie ein verrücktes Jahr, dieses 2015 – mir
scheint, als wäre vieles aus den Fugen geraten.
Euro-Tiefstkurs, Tourismus-Krise, Russland-Krise, Flüchtlingsdramen, Charlie-Hebdo-Attentat,
IS-Gebietsgewinne, Grexit, Flugzeug-Selbst-Massenmord, Fifa-Skandal, Rücktritte, Eintritte,
Austritte, Fusstritte ... Beim Blättern durch die
aktuellen Tageszeitungen scheint mir, als sei in
der Tat die Welt drauf und dran, sich das Leben
schwerer zu machen, als dies doch eigentlich
wirklich nötig wäre.
Zeit also, sich auf die guten Nachrichten zu besinnen. Denn: Wer nur noch «Bad News» liest und
hört, der sieht irgendwann das Schöne nicht
mehr. Ja, und glücklich ist, wer Positives zu vermelden hat. Da freut es mich natürlich, dass ich
dies in meiner kleinen Teufelhof-Welt tun kann.
Denn: Wir sind auch in dieses Jahr hervorragend
gestartet. Die Gäste frequentieren uns, wir sind
erfolgreich und das macht mir wirklich Freude.
Dabei können wir auch in diesen vermeintlich
«schlechten» Zeiten unvermindert diejenigen
Projekte realisieren, die wir uns vorgenommen
haben. So schlafen unsere Gäste auf neuen Matratzen und in neuen Betten, die Fenster sind ersetzt worden, ein neuer Internet-Auftritt ist online gestellt und die Kunstzimmer – bis auf eines
– sind fertiggestellt worden. Unsere Gäste freuen
diese Investitionen, das zeigen die Rückmeldungen. Das ist für uns sehr motivierend.
Wir bleiben dran
Stillstand ist der Anfang vom Ende. So realisieren wir auch in diesem zweiten Halbjahr des
«verrückten» 2015 zahlreiche Projekte, organisieren schöne Veranstaltungen und machen alles, um weiterhin zufriedene Gäste in unserem
Raphael Wyniger
Haus begrüssen zu dürfen. Gerne einige Beispiele dazu: Ich freue mich auf das neue Kunstzimmer von Dieter Meier, welches mit etwas Verzögerung im September realisiert wird, aber auch
das neue Theaterprogramm hat es mir richtig
angetan. Einen echten Mehrwert verspreche ich
mir durch ein neues Online-Restaurant-Reservierungssystem, welches im August präsentiert
wird. Ja, ganz grundsätzlich rüsten wir «technologisch» auf. So sind neue Kassen für die Restaurants geplant und in Sachen Kommunikation mit
den Gästen wird sich einiges tun. Dies immer mit
dem Ziel, den Dienst an Ihnen noch besser werden zu lassen. Sie dürfen gespannt sein.
Und so geben wir gerne mit dieser Zeitung einen
kleinen Einblick in unsere positive TeufelhofWelt, mit nur guten Neuigkeiten. Da haben wir
der aktuellen Nachrichtenlage in den Medien etwas voraus. In diesem Sinne hoffe ich «auf bald»
und freue mich auf positive Begegnungen mit Ihnen.
Raphael Wyniger
Titelseite: Tülay Elmas (siehe S. 13/14), Foto Marc Gilgen
Rückseite: Kunsthotel, Zimmer gestaltet von Mickry 3,
Foto André Albrecht
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Einblicke ins Innenleben
Direkt buchen und gut schlafen
Neuer Schlafkomfort im Teufelhof
Im März dieses Jahres, rechtzeitig zur Basel
World, haben wir im ganzen Haus neue Betten
und Matratzen bereitgestellt. Dabei wollen wir
dem Gast maximalen Komfort bieten. In einem
akribischen Auswahlverfahren haben wir uns
mit unserem Partner Wohnbedarf aus Basel für
die Bettserie Nathalie und Notturno sowie für
die Matratzen von Flou entschieden. In einer –
ich kann es nicht anders schreiben – «HauruckAktion» wurden an einem Tag alle 42 Betten und
Matratzen entsorgt sowie die neuen Betten und
Matratzen installiert. Dabei haben 16 (sechzehn!) Mitarbeiter des Teufelhofs und der Firma
Wohnbedarf mitgearbeitet und wir konnten so
den Hotelbetrieb weiter betreiben, ohne ein einziges Zimmer sperren zu müssen. Gut geplant ist
auch in unserer Branche halb gewonnen! Allen
Partnern und auch meinen Mitarbeitern sei an
dieser Stelle nochmals herzlich gedankt.
Ja, und so schlafen Sie heute, liebe Gäste, in Betten, die maximalen Schlafkomfort bieten. Diese
werden übrigens laufend nach den neusten Erkenntnissen gereinigt. Da kennen wir keine
Kompromisse.
Und auch unsere Hotelzimmer sind auf dem
neusten Stand und top eingerichtet: Alle Möbel
sind Designer-Möbel, ausgesucht mit unserem
Partner Vitra (www.vitra.ch). Unsere Gäste können zum Beispiel am Scrittarello-Schreibtisch
des italienischen Designers Achille Castiglioni
arbeiten oder sie können auf dem Eames Plastic
Side Chair oder Armchair der beiden Designer
Ray & Charles Eames Platz nehmen. Für die
Nachttische haben wir uns für eine Massanfertigung der Schreinerei Hochuli in Muttenz entschieden.
Zur Standard-Ausstattung des Hotels
Teufelhof gehören zudem kostenfreie Pflegeprodukte, Hausschuhe, Flachbild-TV mit über 200
TV-Sendern, Telefon, Zimmersafe, Radio, CDPlayer, Kaffee- und Teezubehör (kostenlos Nes-
presso), Weckservice/Wecker, täglich neu aufgefülltes, kostenloses Wasser sowie kostenloses
Public Wireless-LAN.
Weiter besteht eine gute, brandneue und wirklich schöne Verdunkelungsmöglichkeit und wir
bieten eine zusätzliche Kopfkissen-Auswahl an.
Online-Buchungsportale
Sicherlich kennen Sie die gängigen Online-Buchungsportale wie www.booking.com oder
www.hrs.de, um nur zwei zu nennen. Wir Hoteliers müssen uns aktiv damit befassen, sind sie
doch Bestandteil des Hotelalltags und Vermittler
von vielen Gästen. In der Branche ist es so, dass
oft «gewettert» wird über diese Vermittlungsportale, dies auch, weil sie sehr teuer sind. Dem
ist so und wir als Hotels bezahlen pro vermittelte
Buchung minimal 10% des Umsatzes als Vermittlungsprovision. Bei einer Buchung von einem Doppelzimmer an einem Wochenende für
zwei Nächte zu – sagen wir 200 Franken pro
Nacht – immerhin minimal 40 Franken. Eigentlich ein beneidenswert brillantes Konzept für die
Vermittler, denn sie verdienen meiner Meinung
nach ziemlich einfaches Geld. Und: Die OnlineBuchungsportale verzeichnen ein anhaltend
starkes Wachstum; immer mehr Gäste nutzen
diese für die Buchung – das kann zu einer ungesunden Abhängigkeit der Hotels führen.
Diese steigende Macht der Portale und die sehr
hohen Vermittlungskosten machen vielen Hoteliers zu schaffen, ja machen gar Angst und die
Branche wehrt sich mit Händen und Füssen gegen die Portale und bekämpfen sie. Sogar die Politik fordert, dass beispielsweise ein schweizweites Portal geschaffen wird, welches den Hotels
kostenlos Buchungen vermitteln soll – als Antwort auf die «Booking.coms» dieser Welt. Eine
doch sehr romantische, ja gar rührende Idee –
aber chancenlos gegen die Marktmacht der Global Players.
Einblicke ins Innenleben
Oftmals werde ich gefragt, wie ich mich zu diesem Thema stelle. Nun: Ich sehe dies differenzierter. Die Online-Buchungsplattformen sind
heute eine Realität. Man muss sie akzeptieren
und mit ihnen umgehen. Bestrebungen, sich dieser Realität zu entziehen, erinnern mich an die
frühen 1990er-Jahre, wo viele Menschen sich gegen die damals aufkommenden Handys gewehrt
haben. Aber ein Leben ohne ist ja heute undenkbar. Es gilt also, die heutige Realität zu akzeptieren. Und bevor man opponiert, muss die Hotellerie zuerst ihre Hausaufgaben machen. So muss
ein Haus professionell und effizient auch direkt
online gebucht werden können, die beste Rate ist
da eine Selbstverständlichkeit. Weiter muss im
Online-Marketing investiert werden und via Meta-Search der Markenname des Hotels als Suchbegriff geschützt werden. Das ist die Basis. Aber
für eine erfolgreiche Direktbucher-Strategie
braucht es mehr. Der Weg führt über Mehrwerte,
welche die Gäste erhalten sollen, wenn sie direkt
buchen. Warum nicht bestimmte, sehr attraktive
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Pakete nur auf dem direkten Kanal anbieten, gewisse Zimmerkategorien wie bei uns die beliebten Kunstzimmer gar nicht auf die Plattformen
schalten, sondern nur direkt verfügbar machen,
oder bei direkten Buchungen, wenn immer möglich, einen Upgrade vorsehen oder ein «Geschenk» bereithalten? In diese Richtung müssen
wir denken, um möglichst viele Gäste zu einer
direkten Buchung zu motivieren. Glücklicherweise sind wir zu diesem Thema hervorragend
beraten, dies durch die Firma Swiss Hospitality
Solutions in der Person von Herrn Gianluca Marongiu.
Und was können Sie als Gast tun? Prüfen Sie nach
Möglichkeit, ob Sie im gewünschten, wenn immer möglich privaten, Hotel direkt buchen können. Den Hotelier freut es natürlich, kann er so
Geld sparen und muss es nicht an eine anonyme
Vermittlungsagentur abgeben, sondern kann es
direkt beim Gast investieren. Ist er ein guter Hotelier, dann tut er dies auch.
Raphael Wyniger
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1777 Eröffnung
Ein Start nach Mass
Es ist offen, das neue Konzept «1777 Kaffee – Restaurant – Bar». Seit dem 9. Mai
2015 wirtschaftet das Team um Fabio Gemperli als Mieter der GGG (Gemeinschaft für das Gute und Gemeinnützige) an zentralster Altstadtlage im Schmiedenhof in Basel. Und: Es läuft etwas!
Fabio Gemperli hat, bildlich gesprochen, anfangs
Mai die Schlüssel gedreht, die Türen aufgemacht
und das Lokal eröffnet – und die Gäste kamen
und kommen immer noch. Es ist doch eigentlich
unglaublich, dass man in dieser Zeit ein neues Lokal eröffnen kann, und es funktioniert von der
sprichwörtlichen Stunde 0 an. Wir alle freuen
uns darüber.
Grossandrang
Ja, und so hat das Konzept mit einem grossen Eröffnungsfest im Rahmen der an gleicher Stelle
domizilierten GGG-Bibliothek eröffnet. Der neue
Ort wurde förmlich überrannt! Ein paar Kennzahlen? Gerne: 680 Liter Bier wurden an einem
Tag verkauft, 510 Schnitzelbaguettes an die Frau
und den Mann gebracht oder ein ganzer Wagen
Glacé verkauft. Ein grossartiger Start also.
Und heute, im Normalbetrieb? Nun: Das 1777
bietet ein vielseitiges Angebot, in einem schönen
und urbanen Ambiente mit viel Retro-Charme.
Dieses umfasst ein vielseitiges Kaffee-Angebot,
welches von der modernen Wiener KaffeehausKultur inspiriert ist. Zudem wird über Mittag ein
innovatives Salat- und Baguettes-Angebot offeriert und es werden ein unkomplizierter Tages-
1777 Eröffnung
teller, eine Tagessuppe und Desserts serviert.
Aus dem Baguettes- und Salatangebot können
die Gäste in Werkstatt-Manier selbst zusammenstellen, was und wie es ihnen beliebt, oder sie
wählen einen unserer Klassiker. Den ganzen Tag
über bietet der Ort ein tolles Dessert- und Kuchenangebot. Der Abend ist dann geprägt von einem schönen Weinangebot, einer vielseitigen
Käse- und Fleischtheke und einem ausgebauten
Apéro-Sortiment. Zudem bietet das 1777 eine
Getränkeauswahl, die vor allem lokale oder spezielle Produkte in den Vordergrund stellt. Das
Ganze gibt es auch als Take Away-Angebot. Ich
kann Ihnen also nur empfehlen: Besuchen Sie das
neue kulinarische Lokal mitten in Basel!
Eigenständig
Strukturell ist das «1777 Kaffee – Restaurant –
Bar» ein vom Teufelhof unabhängiger Betrieb,
welcher in Eigenregie organisiert ist. Dabei ist
der Teufelhof der «grosse» Bruder (oder die
«grosse» Schwester?), wo sich das junge Team
Rat und Support holen kann, hat aber vom Angebot her nichts mit dem – ich nenne es jetzt mal
«Mutterhaus» zu tun. Geschäftsführer ist Fabio
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Gemperli, ehemaliger Teufelhof-Mann und Absolvent der schweizerischen Hotelfachschule in Luzern. Die Küche wird geleitet von Ivano Spada,
welcher Norma Leuenberger ersetzt, sie hat die
Eröffnung des Lokals mitgemacht und ist nun
weiter gezogen. Ivano ist ehemaliger Lehrling
aus «Teufels Küche» und erfahrener Küchenchef.
Die beiden verwirklichen das schöne Konzept zusammen mit ihrem Team. Wir dürfen alle gespannt sein, was für neue Akzente die beiden in
Zukunft noch setzen werden. Und garantiert: Sie
haben viele Ideen. So wird im Herbst das Küchenangebot weiter ausgebaut und ein Veranstaltungskonzept eingeführt. Mehr dazu erfahren
Sie jeweils unter www.1777.ch.
Viele Menschen haben zur erfolgreichen Eröffnung des Konzeptes beigetragen. Neben den bereits erwähnten und allen festen Mitarbeitenden
ist dies natürlich auch das Team des Teufelhofs,
welches tatkräftig zur Seite stand. Aber auch
mein Freund Alex Bähler als Ideengeber, Anpacker und Mitgestalter oder sein Sohn Joscha als
grossartiger Glacé-Verkäufer am Eröffnungstag
und auch sein zweiter Sohn Robin – gemeinsam
mit Joscha – als grosse «1777-Vermarkter». Spe-
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1777 Eröffnung
ziell erwähnt sein sollen auch die vielen Hotelfachschülerinnen und -schüler aus Fabios Bekanntenkreis, ohne die der 9. Mai 2015 nie
möglich gewesen wäre, im Speziellen Benoit,
welcher im ersten Monat Fabio tatkräftig bei den
Vorbereitungen und bei der Eröffnung unterstützt hat, aber auch alle Lieferanten, Partner
und speziell auch die GGG mit ihren Exponenten.
Das Veranstaltungskonzept ist inspiriert von einer Diplomarbeit von Sonja Knöpfel, welche eine
grossartige Diplomarbeit zu diesem Thema an
der Höheren Fachschule für Tourismus in Graubünden geschrieben hat. Und «last but not least»
sei natürlich auch meiner Familie gedankt, welche sich um den Wein, das Musik-Konzept und
die Einrichtung gekümmert hat. Sie sehen: Viele
Menschen halfen und helfen mit, und glücklich
ist, wer diese willigen Hände zur Verfügung hat.
Ein Dankeschön euch allen! Mir bleibt also nur,
dem Team im 1777 nur das Beste und viel Erfolg
zu wünschen.
Raphael Wyniger
Der Teufelhof als Ausbildungsstätte
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Teuflische Lehrlinge
Vom Mittelalter bis zum Beginn der Industrialisierung war der Lehrling Mitglied einer Meisterfamilie, einer Arbeits- und Lebensform im Handwerksbetrieb. Gleichzeitig mit dem Eintritt in die Lehre übernahm sein Lehrherr neben
der Ausbildung auch den Unterhalt (Kost und Logis) und die Vormundschaft
über den Lehrling, der ihm neben dem Lehrgeld auch unbedingten Gehorsam
schuldete. Heute hat sich das gewandelt. Die Anforderungen sind aber nicht weniger gross!
Die Lehrzeit war meist länger als heute und dauerte je nach Beruf zwischen drei und über fünf
Jahren; wenn das Lehrgeld nicht bezahlt werden
konnte, auch länger.
Trotz seinen relativen geringen Rechten nahm
der Lehrling vor der Industrialisierung eine sozial weit über den Dienstboten stehende Rolle ein.
Gründe dafür sind, dass es den Begriff der Lehre
nur in den zünftigen Berufen gab. Zünftige Berufe waren/sind z. B. Maurer, Fassbinder, Bildhauer
oder Stuhlschreiner. Zudem war die Aussicht auf
einen weiteren beruflichen Aufstieg von grosser
Bedeutung, denn gerade die Handwerksberufe
zeigten eine für damalige Verhältnisse wenig familienerbliche Struktur.
Riesenauswahl an Berufen
Heute sind die Zeiten nicht mehr ganz so streng
und junge Männer und Frauen können unter 250
Lehrberufen ziemlich frei auswählen, wenn es
die Schulabschlüsse erlauben. Im Teufelhof bieten wir Lehrstellen als Koch/Köchin, Restaurationsfachmann/-fachfrau, Kaufmann/-frau (an
der Rezeption), sowie als Hotelfachmann/-frau
an. In diesen vier Bereichen beschäftigen wir
zurzeit zehn Lehrlinge, bei 65 Mitarbeitenden
eine grosse Zahl! In der Küche florieren Colin, Jascha, Laura, Sandro und Medeo, im Service wirbelt Luana, an der Rezeption strahlen Carmen
und Rahel und im Housekeeping lassen Jovana
und Selma alles glänzen. Sie alle bereichern unseren Betrieb und auch unser Arbeitsklima. Wir
sind froh, sie bei uns zu haben und ihnen auf ei-
nem Stück ihres Lebenswegs hoffentlich Wertvolles mitzugeben.
Eine Lehre im Teufelhof
Der Teufelhof bietet einen zentralen Arbeitsplatz, einen abwechslungsreichen und herausfordernden Arbeitsbereich sowie individuelle
Entwicklungsmöglichkeiten. Möchten auch Sie
(oder Ihre Tochter/ Ihr Sohn) eine Lehre im Teufelhof absolvieren? Wir freuen uns über schriftliche Bewerbungen (Der Teufelhof Basel, z. H. Personalabteilung, Leonhardsgraben 49, CH-4051
Basel).
Jedes Jahr entlassen wir Lehrlinge in die Welt hinaus. Manchmal erfahren wir, wohin es sie verschlägt, manchmal bleiben sie uns aber auch im
Teufelhof erhalten, manchmal kehren sie wieder
zurück. Vier unserer Ex-Lehrlinge habe ich ausfindig gemacht und ihnen die drei gleichen Fragen gestellt:
Nicole Bischof
Lehre als Restaurationsfachfrau,
2008 – 2009
Wie kamst du zum Teufelhof?
Nach Anbruch meiner Lehrzeit als Restaurationsfachfrau wollte ich bald meinen Ausbildungsbetrieb wechseln. Da ich vom Teufelhof Vielversprechendes hinsichtlich der Ausbildung gehört
hatte, bin ich einfach auf gut Glück reinspaziert.
Dies hat sich ausbezahlt, ich durfte einen Monat
später meine neue Lehrstelle antreten.
Was ist dir von deiner Lehrzeit geblieben?
10 Der Teufelhof als Ausbildungsstätte
Viele unterhaltsame, anstrengende, motivierende, ermüdende, freudige Momente. Ich habe gelernt, mich zu organisieren, mit Stress umzugehen, auf unvorhergesehene Momente richtig zu
reagieren, ohne dabei mein Lächeln zu verlieren.
Letzteres ist mir dank den zufriedenen Gästen
und einem immer tollen Team nie schwer gefallen.
Was machst du heute?
Unvorhergesehene Situationen, Organisationsprobleme sowie ein ständiger Lärmpegel und
haufenweise Freude sind Dinge, die mich heute
Saskia Strasser
Was ist dir von deiner Lehrzeit im Teufelhof geblieben?
Ich war die Gangolière. :-)
Was machst du heute?
Heute bin ich immer noch im Teufelhof als Chef
de Réception angestellt.
Noch in Ausbildung: Carmen und Rahel
noch begleiten. Allerdings eher zuhause, da ich
nun Mutter von zwei bezaubernden Jungen bin.
Im Teufelhof habe ich mich von der Front zurückgezogen und arbeite nun im Büro.
Saskia Strasser
Lehre als Kauffrau, 2004 – 2007
Wie kamst du zum Teufelhof?
Ich habe bei der NSH einen Kurs besucht (HGT)
Hotel Gastro Tourismus und den Kurs hat die
ehemalige Personalchefin vom Teufelhof durchgeführt. Als sie mit unserem Kurs den Teufelhof
besichtigte, war ich total fasziniert und wollte
unbedingt eine Lehre im Teufelhof absolvieren.
So bin ich in den Teufelhof gekommen.
Manuela Zoppas
Lehre als Hotelfachfrau, 2009 – 2011
Wie kamst du zum Teufelhof?
Glücklicherweise kam ich zum Teufelhof! Der
ausschlaggebende Grund war damals zwar nicht
sehr erfreulich, aber es war rückblickend das
Beste, was mir passieren konnte. Ich wollte aus
verschiedenen Gründen den Ausbildungsplatz
wechseln und bin durch das Lehrlingsamt auf
den Teufelhof gestossen; es war dann sozusagen
Liebe auf den ersten Blick! Nach einem Probetag
habe ich das «Go» bekommen und habe dann
meine Ausbildung im Teufelhof fortgesetzt. Ich
durfte eine wundervolle Zeit im Teufelhof verbringen, ups and downs gehörten natürlich auch
dazu, aber genau das hat die Zeit so unvergesslich gemacht.
Was ist dir von deiner Lehrzeit geblieben?
Was mir geblieben ist? Alles!
Bis heute habe ich an jedem anderen Arbeitsplatz
den Teamspirit vermisst, den wir im Teufelhof
hatten. Wir waren eine Familie, man fühlte sich
Der Teufelhof als Ausbildungsstätte 11
einfach wohl. Das Beisammensein nach dem Feierabend hat den Tag abgerundet und uns zusammengebracht: I miss it.
Das haben Raphael und Nathalie so geschaffen,
diese Atmosphäre im Haus, sie leben es vor, ich
habe das immer geschätzt und bewundert!
Ich habe abgesehen vom Teamwork natürlich
auch viel fachliches Wissen mitgenommen, und
ich habe gelernt, zu arbeiten, wofür ich heute
sehr dankbar bin.
Was machst du heute?
Nach der Ausbildung und der Zeit im Teufelhof
habe ich die Hotelfachschule Belvoirpark in Zürich erfolgreich abgeschlossen und bin danach
nach St. Moritz gegangen und habe da in einem
5*-Haus im F&B-Bereich gearbeitet, zuletzt war
ich Chef de Bar in der AUDI quattro Bar by Mathis
Food Affairs. Zurzeit arbeite ich im Kameha
Grand in Zürich im Guest-Relations-Bereich.
Christoph Hartmann
Lehre als Koch, 2005 – 2008
Wie kamst du zum Teufelhof?
Eigentlich durch meine Mum. Als mein Vater, zu
dem ich ein sehr gutes Verhältnis pflege, ausgezog, hiess es: selbst Hand anpacken. Meine Mum
erzog mich so, dass ich gelernt habe, die Arbeit zu
sehen, was mich dazu bewog, während meiner
Schnupperlehre immer mit einem Waschlappen
über die Posten der anderen Köche zu wischen.
Die Antwort von Aschi war damals: «Du siehst
die Arbeit, deswegen bekommst du die Lehrstelle.»
Was ist dir von deiner Lehrzeit geblieben?
Sehr, sehr viel. Die Freude am Grundprodukt,
mittlerweile fängt das schon bei den Samen an,
dann die Vielseitigkeit der Produkte, die Verwertung und der Kreislauf der gesamten Lebensmittel, vom geborenen Kalb bis zum Gebrauch der
Knochen der ausgewachsenen Rinder. Geblieben
ist mir auch Michaels Art und Weise, Lehrlinge
auszubilden und die Freude an einem der schönsten Berufe, den man erlernen kann, weiterzuge-
ben. Ob kompliziertes Ausbeinen oder mühsames von Läusen zu befreienden Salat rüsten – es
kommt auf die Art und Weise an, wie man mit den
Lebensmitteln umgeht. Mittel zum Leben, nicht
Mittel zum Zweck. Dies sind so die Grundsätze
neben dem vielen anderen Gelernten, die mir geblieben sind.
Was machst du heute?
Heute bin ich Küchenchef in einer CO-Leitung mit
Andres Marbach (ebenfalls ein sehr erfolgreicher
Lehrling der «Baader-Schule») im Bio-Restau-
Christoph Hartmann
rant Landhof in Pratteln, wo neben einem BioDemeter-Konzept 32 Lehrlinge in vier verschiedenen Berufen ausgebildet werden, Lehrlinge,
die Mühe haben, auf dem Arbeitsmarkt eine Ausbildung zu finden. Es ist Tag für Tag eine Freude
wie auch eine grosse Herausforderung, das von
der Baader-Schule und auf meiner Laufbahn im
Tessin und Davos Gelernte der nächsten Generation Köche weiterzugeben, jedoch stets ein
Grund, mit einer positiven Energie am Morgen
aufzustehen und die Liebe und die Kreativität
dieses Berufs zu leben.
Aline Stölzer
12 Im Gespräch
Das Housekeeping – ein
Interview mit Tülay Elmas
Der Teufelhof Basel ist ein vielseitiger Betrieb. Das Kunst- und Galeriehotel mit
33 Zimmern, das Gourmetrestaurant Bel Etage, das Restaurant Atelier und die
Teufelhof-Bar bilden den eigentlichen, gastgewerblichen Teil. Zusätzlich gibt es
noch den Wein- und Spezialitätenladen falstaff im Archäologischen Keller und
das Theater. Das ist aber noch nicht alles! Um dieses vielfältige Haus im Schuss
zu halten, brauchts die Abteilung Houskeeping. Und die Leiterin dieser guten
Geister im Hintergrund ist Tülay Elmas.
Fredy Heller: Liebe Tülay, wer bist du?
Tülay Elmas: Ich bin 32-jährig, als türkischschweizerische Doppelbürgerin in Basel geboren
und wohne auch da. Ich lebe gerne in der Schweiz,
der Spagat zwischen den beiden Kulturen ist für
mich aber nicht immer leicht.
Fredy Heller: Du hast im Jahre 2001, als ich noch
Teufelhof-Theaterleiter war, hier angefangen zu
arbeiten, stimmts?
Tülay Elmas: Ja, ich bin tatsächlich schon seit 14
Jahren hier. Damals habe ich mit der Lehre als
Hotelfachfrau angefangen.
Fredy Heller: Warum hast du deine Ausbildung
hier gemacht? Hast du den Teufelhof schon vorher gekannt?
Tülay Elmas: Nein, ich erinnere mich nur, dass
ich als Mädchen am Vorgarten des Teufelhofs
vorbeispaziert bin. Nach der Schule habe ich
mich dann für eine Lehrstelle beworben. Die damalige Gouvernante hat mir, nach einer Schnupperwoche quer durchs ganze Haus, in der es mir
gut gefallen hat, eine Lehrstelle angeboten. Und
diese habe ich zu meiner grossen Freude mit Erfolg abgeschlossen! Der Teufelhof gefiel mir auch,
weil er klein, aber fein ist.
Fredy Heller: Seit wann bist du denn die Chefin
des Housekeeping-Teams?
Tülay Elmas: Im August 2010 hat mich Raphael
Wyniger gefragt, ob ich die Leitung übernehmen
wolle. Ich war über dieses Vertrauen erstaunt
und erfreut, hatte aber auch Angst, diese Verantwortung zu übernehmen. Raphael zerstreute
meine Bedenken, auch weil das Kader vorgängig
seine Zustimmung zu meiner Beförderung gegeben hatte.
Fredy Heller: Was sind die eigentlichen Aufgaben des Housekeepings und deine speziellen als
Chefin?
Tülay Elmas: Grundsätzlich sind die Hotelzimmer und die anderen Räumlichkeiten instand zu
halten, zu reinigen und es ist dafür zu sorgen,
dass alles stimmt. Jeden Tag fällt eine grosse
Menge an Wäsche an; die Lingerie ist also ein
wichtiger Arbeitsplatz. Zudem muss ich den ganzen Betrieb im Auge behalten, um sofort eingreifen zu können, wenn etwas nicht in Ordnung ist.
Auch die Führung der Tages- und Nachportiers
fällt in meinen Aufgabenbereich. Ich bin die Ansprechperson für alle und alles. Ich muss präsent
sein, für Anliegen aller Art, auch für persönliche.
Im Speziellen ist auch der Kontakt zur Rezeptionschefin Saskia Strasser wichtig. Unsere tägli-
Im Gespräch 13
che Absprache ist für den Arbeitsablauf von
grosser Bedeutung.
Fredy Heller: Was ist für dich als Chefin in Bezug auf das Team besonders wichtig?
Tülay Elmas: Zu Beginn hat vor allem die Freude
über die neue Stellung überwogen. Natürlich hatte ich auch Respekt vor der grossen Aufgabe.
Fredy Heller: Was ist für dich eigentlich die tägliche Motivation, im Housekeeping zu arbeiten?
Fredy Heller: Was ist das für ein Gefühl gewesen, als junge Frau plötzlich die Chefin zu sein?
Fredy Heller: Und wie war die Reaktion des
Teams, dass du die neue Chefin bist?
Tülay Elmas: Alle zeigten sich erfreut. Ich darf
überhaupt sagen, dass unser jetziges 12-köpfiges
Team sehr gut harmoniert und funktioniert.
Fredy Heller: Und was sind deine täglichen Herausforderungen, denen du dich stellen musst?
Tülay Elmas: Die wechseln! Aber mein erster
Gang am Morgen ist an die Rezeption, um die
Gästezimmerliste einzusehen, davon hängt die
weitere Arbeit wesentlich ab. Aber es gibt immer
wieder Neues, ich lerne jeden Tag dazu.
Tülay Elmas: Dass es allen gut geht. Das ist das
Entscheidende. Denn dann funktioniert die Zusammenarbeit.
Tülay Elmas: Weil ich weiss, dass jede Minute
meiner Arbeitszeit ausgefüllt ist. Stress ängstigt
mich nicht! Ich schätze es, wenn etwas läuft und
ich am Abend weiss, dass ich etwas geleistet
habe.
Fredy Heller: Kannst du dir denn vorstellen,
noch eine Weile im Teufelhof zu bleiben?
Tülay Elmas: Absolut. Wenn nichts anderes passiert, arbeite ich weiterhin im Teufelhof. Es gefällt mir da sehr. Der Teufelhof ist mein zweites
Zuhause.
Foto von Tülay Elmas siehe Titelseite
Der Teufelhof Basel hat
ein neues Maskottchen
Gerne stellen wir Ihnen an dieser Stelle unseren
neuen «Teufelhof-Glücksbringer» vor. Es ist dies
ein Plüschtier namens «Luzi», abgeleitet vom Namensgeber des Teufelhofs – dem Beelzebub Luzifer, mit welchem das Haus aber eigentlich gar
nichts zu tun hat. Der kleine, «süsse» Teufel ist
erhältlich an der Rezeption. Dieser ergänzt das
Sortiment an unseren «Give Aways», welche auch
um eine Tasse, Badeente, Lanyards, Bandana,
Cap und Handtaschenhalter erweitert worden
sind. Wir freuen uns, wenn Sie diese über uns beziehen – geben sie doch schöne Geschenke und
auch Souvenirs ab.
14 Silvester im Teufelhof
Ein festlicher Übergang
Wahrscheinlich denken Sie jetzt: Was, Silvester? Der Jahreswechsel 2015/16 ist
doch noch weit entfernt und Sie brauchen sich diesbezüglich noch keine Gedanken zu machen. Ihr Erstaunen ist berechtigt, da die vorliegende Teufelhof-Zeitung für die zweite Jahreshälfte gilt und schon Anfang Juli erscheint. Aber Achtung: Das Jahr geht schnell zu Ende und wir sind schon jetzt voller Vorfreude auf
diesen Abend, so dass wir Ihnen nicht vorenthalten möchten, was wir geplant
haben.
gemeinsam die Vorstellung geniessen werden.
Danach stossen wir alle zusammen mit einem
Glas Champagner auf das Neue Jahr an.
Wir freuen uns auf einen ereignisvollen und unvergesslichen Abend mit Ihnen, liebe Gäste. Und
seien Sie versichert: Wir haben natürlich noch
die eine oder andere Überraschung für Sie eingeplant. Das ganze Teufelhof-Team freut sich darauf, mit Ihnen zu feiern.
Raphael Wyniger
Wir laden auch dieses Jahr wieder zum SilvesterKlassiker ein! Der Teufelhof Basel präsentiert
stolz zum fünften Mal die Aufführung des legendären Theaterstücks «Dinner for One» im hauseigenen Theater. Agnes Bühlmann und Roli Graff
vom «Theater BÜ» werden Sie auch dieses Jahr
mit britischem Humor bestens unterhalten. Doch
vorher wird, wie sichs gehört, festlich diniert.
Wir beginnen den Abend gegen 19.00 Uhr entweder im Restaurant Atelier oder im Gourmetrestaurant Bel Etage. Nach dem Dessert geleiten wir
Sie gegen 23.00 Uhr in unser Kleintheater, wo wir
Silvester-Menu im Restaurant Atelier
4-Gang-Menu, Apéro-Gebäck, JahreswechselChampagner: CHF 138.– pro Person (exklusive Getränke beim Nachtessen)
Silvester-Menu im Restaurant Bel Etage
Fingerfood, 5-Gang-Menu, JahreswechselChampagner: CHF 188.– pro Person (exklusive Getränke beim Nachtessen)
Theatervorstellung
CHF 25.– pro Person
Und für unsere kleinen Gäste bis 12 Jahre
Pasta-Auswahl, Jahreswechsel-Apfelsaft,
unlimitierter Zugriff auf die Sirup-Reserven
im Teufelhof: CHF 39.– pro Kind
Ein Tipp
Buchen Sie frühzeitig! Denn die Plätze sind begehrt. Gerne nehmen wir Ihre Reservation an der Rezeption entgegen und auch per E-Mail: [email protected] oder Telefon +41 (0)61 261 10 10.
Bier 15
«Flüssiges Brot»
Erster Bier-Abend im Teufelhof
Ende April 2015 fand der erste Bier-Abend im
Teufelhof statt. Sebastian Sauer bestritt den
Abend zusammen mit unserem langjährigen Service-Mitarbeiter und Biersommelier Matthias
Stück und sinnierte und informierte über historische Biersorten. Seit seinem 17. Lebensjahr beschäftigt sich Sebastian mit dem Thema Bier. Inzwischen ist er über Deutschland hinaus
bekannt, so dass ihn seine Vorträge und eigenen
Bierpräsentationen bis in die USA, Kanada und
Brasilien gebracht haben. Er braut in drei verschiedenen Brauereien unterschiedlichster
Grösse seine eigenen Biere. Er sucht stets in historischen Quellen nach vergessenen Bier-Rezepturen und braut sie so authentisch wie möglich
nach. Diese Biere konnten während diesem ersten Bier-Abend degustiert werden. Der Veranstaltung war übrigens ausgebucht, was uns freut
und auch motiviert, das Thema weiter zu vertiefen. Wir planen also einen zweiten – und ja auch
schon einen dritten Bier-Abend.
Bild: Fotolia.com, Kzenon
«Hopfen: Bitternis in Variation»
Am Montag, 7. September findet der zweite BierAbend im Teufelhof statt. Diesmal wird der Biersommelier aus dem Aargau, Christoph Spycher,
über den Hopfen referieren. Sein Thema lautet
«Bitternis in Variation» und die zu degustierenden Biere werden bitter sein, und doch aromatisch und facettenreich. Sie können gespannt
sein.
«Der Badewannen-Brauer»
Als Bierliebhaber sollten Sie sich auch gleich den
Montag, 30. November 2015 reservieren. Denn
der Biersommelier Marcel Riesen referiert im
Teufelhof. Der liebevoll genannte «BadewannenBrauer» verleiht dem Abend den Titel «Malz –
nicht nur aus Gerste». Zu degustieren gibts dann
Biere aus verschiedenen Getreidesorten. Die
Teilnehmer dürfen gespannt sein auf die variantenreichen Geschmackserlebnisse, die durch das
verwendete Getreide entstehen.
Neugierig?
Reservationen nehmen wir gerne an unserer Rezeption entgegen unter Tel. 061 261 10 10 oder
per E-Mail [email protected]. Tickets kosten
CHF 25.–. Die Bierabende beginnen jeweils um
19.00 Uhr und dauern ca. anderthalb Stunden,
danach gibt es einen «bierigen Ausklang».
Also dann: zum Wohl!
Matthias Stück und Aline Stölzer
16 Veranstaltungen
Weit mehr als Events!
Immer wieder gerne organisieren wir schöne Veranstaltungen in unserem
Haus, die sich auch grosser Beliebtheit erfreuen. Nachfolgend ausgewählte Veranstaltungen im zweiten Teil 2015. Wir starten gleich mit einem ausführlichen
Bericht über ein wahrliches Highlight.
Vater Bernard Antony und Sohn Jean-François
Maître Antony ...
Die Beziehung zwischen dem Teufelhof und dem
mittlerweile weltbekannten Maître Antony ist in
der Tat sehr aussergewöhnlich. Vor über 25 Jahren hat Antony seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Er hat in Vieux Ferrette im Elsass Grosses
geschaffen. Und: Ebenfalls vor über 25 Jahren
begann ein junger Koch sein Schaffen im Teufelhof: Michael Baader. Er hat damals mit der Kocharbeit bei uns begonnen. Bei seinem Streben
nach Perfektion und bei der sorgfältigen Auswahl von Lieferanten stiess er schon bald auf den
damals noch unbekannten Maître. Michael Baader war sofort begeistert von den Produkten und
so kam es, dass der Teufelhof einer der allerersten Kunden von Maître Antony wurde.
... kommt erneut in den Teufelhof
Und diese Tatsache verbindet natürlich. Wir sind
ihm treu geblieben und er ist uns treu geblieben;
verbunden in guter Freundschaft organisieren
wir am Donnerstag, 29. Oktober 2015 einen unvergesslichen Abend.
Der Teufelhof ist nicht der einzige Kunde geblieben. Im Gegenteil. Der Maître hat mit seinem
Käse einen Siegeszug durch die Welt geführt. Es
gibt Menschen, die lassen den Käse von ihm mittlerweile per Helikopter oder Flugzeug in entfernteste Gebiete liefern, das englische Königshaus
soll Kunde sein und den Käse gleich im Abonnement bestellen. Er wird heute als weltbester Affineur gepriesen, andere nennen ihn ehrfurchtsvoll Käseflüsterer. Wir nennen ihn immer noch
Antony und freuen uns einfach, ihn wieder bei
uns begrüssen zu dürfen.
Wir servieren ein 5-Gang-Menu, welches es in
sich hat. Michael Baader greift tief in seine Trickkiste und der Maître bringt seinen Käse mit;
dazu vervollkommnen Weine aus dem TeufelhofWeinkeller die Speisen. Und am Schluss gibt es
ein fulminantes Käsebuffet, eine riesige Auswahl
an Käsespezialitäten.
Zu Käse muss auch ein harmonierender Wein
serviert werden. Zu frischem Ziegenkäse zum
Beispiel passt ein junger, trockener Riesling, zu
einem älteren dagegen ein Sancerre oder ein
Pouilly-Fuissé. Munster und GewürztraminerSpätlese bilden ein perfektes Paar, genauso wie
ein leichter Burgunder und Kuhmilchkäse, zum
Beispiel ein Brie oder ein Camembert. Haben Sie
Lust bekommen?
Ein Abend mit Maître Antony
Das 5-Gang-Festessen von Michael Baader
und Maître Antony aus der Karte des Restaurants Bel Etage
Preis: CHF 177.– pro Person, inklusive aller
Getränke und dem Käsebuffet
Ort: Restaurant Bel Etage
Datum: Donnerstag, 29. Oktober 2015
Zeit: 19.00 Uhr
Veranstaltungen 17
Aber auch sonst haben wir einiges zu bieten:
Teufelhof-Bier-Abende
Da geht es rund um das Thema Bier. Der Artikel
auf Seite 15 gibt darüber Auskunft. – Montag,
7. September und Montag, 30. November 2015,
um 19 Uhr
Finissage der Ausstellung «Mischtechnik»
Danach gehen die unverkauften Werke wieder
zurück in die Ateliers nach Basel, Vancouver,
Kingston/Jamaika, Prag, München, Veria/Griechenland, Wien, Winterthur, Dubrovnik und an
die Jervis Bucht nach Australien. – Sonntag, 16.
August 2015, 14.30 – 17.00 Uhr, Preis: kostenlos
Vernissage «Beschriftete Kunst»
Unser Galeriehotel eröffnet die neue Ausstellung
mit einer feierlichen Vernissage. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf den Seiten 26, 27.
Samstag, 22. August 2015 ab 14.30 Uhr bis 17.00,
im Raum Shine & Dine. Preis: kostenlos
Kostenlose Weindegustation
«Zypern trifft Mallorca»
Gemeinsam mit unserem Partner Paphos Weine
aus Muttenz, welcher sich auf Weine aus Zypern
spezialisiert hat, laden wir Sie zu einer kostenlosen Weindegustation ein. Dabei präsentiert Paphos Weine aus Zypern, der Teufelhof ergänzt die
Degustation mit schönen Weinen der Mittelmeerinsel Mallorca aus dem Fundus des Weinladens falstaff. – Freitag, 28. August 2015 ab 18.00
Uhr, im Raum Shine & Dine im Teufelhof. Preis:
kostenlos, alles inklusive, kein Kaufzwang
Buchvernissage «Eine Reise später»
Patrick Tschan
Der Basler Autor Patrick Tschan präsentiert seinen dritten Roman «Eine Reise später» anlässlich einer Buchvernissage im Teufelhof. – Freitag,
3. September 2015 um 20.00 Uhr, im Theater im
Teufelhof.
Wine & Dine, Fattoria Nittardi
Ein Abend der Extraklasse: Ein Menu aus Teufels
Küche mit den Weinen der Fattoria Nittardi, die
Winzer sind anwesend. Früh reservieren lohnt
sich! – Freitag, 2. Oktober 2015, um 19 Uhr, im
Restaurant Bel Etage. Preis: CHF 177.– pro Person, alles inklusive. Weitere Informationen finden Sie auf Seite 18.
Kostenlose Weindegustation «Toskana»
Die neue Weinregion ab Oktober im Teufelhof ist
die Toskana. Mit Esther und Franz Wyniger organisieren wir eine Weindegustation. Lernen Sie
dabei die neuen Weine auf der Teufelhof-Karte
kennen. – Freitag, 23. Oktober 2015 ab 18.00 Uhr,
im Raum Shine & Dine im Teufelhof. Preis: kostenlos, alles inklusive, kein Kaufzwang
Vernissage Kunstzimmer
Samstag, 24. Oktober 2015, von 14.00 – 17.00
Uhr. Ausführliche Informationen finden Sie auf
den Seiten 24 – 27.
Kinder-Basteltag
Am zweiten Sonntag im Dezember laden wir eine
– leider begrenzte – Anzahl Kinder zwischen 4
und 9 Jahren ein, mit uns ein Weihnachtsgeschenk zu basteln. Die Kinder sind gut und professionell betreut, erhalten ein Zvieri und erleben gemeinsam einen schönen Nachmittag im
Teufelhof. – Sonntag, 13. Dezember 2015 zwischen 14.00 und 17.00 Uhr, im Raum Shine & Dine
im Teufelhof. Preis: kostenlos, alles inklusive.
Nur auf vorgängige Reservation!
Dies ist ein kleiner Einblick ...
... in die Teufelhof-Veranstaltungswelt. Weitere
Veranstaltungen werden sicherlich dazukommen, schauen Sie doch immer wieder auf www.
teufelhof.com vorbei.
Raphael Wyniger
18 Wein
Ein Klassiker!
Nach dem durchschlagenden Erfolg der Weinregion «Côtes du Rhône» freuen
wir uns, als nächstes Thema die wohl spannendste Weinregion der Welt im Teufelhof zu präsentieren. Es ist dies die Toskana.
Die Region Toskana umfasst rund 63 633 Hektar
Rebfläche. So wie in Frankreich Bordeaux und
Burgund die berühmtesten Weinbaugebiete
sind, gilt dies in Italien – neben der Region Piemont – für die Toskana. Die Hauptrebsorte der
Toskana ist die Sangiovese-Traube. Im Chianti,
dem bekanntesten Wein der Gegend, hat diese
Sorte einen Anteil von mindestens 75%. Der eher
teure Brunello di Montalcino und der oft als sein
kleiner Bruder bezeichnete Rosso di Montalcino
werden zu 100% aus einer Unterart der Sangiovese-Traube erzeugt, der Brunello-Traube,
welche auch Sangiovese Grosso genannt wird.
Superweine
An der Küste zum Mittelmeer werden seit Ende
der 1960er- und zu Anfang der 1970er-Jahre
auch Cabernet-Trauben wie Cabernet Sauvignon
und Cabernet Franc angebaut. Was als Experiment und als Vergnügen begann, entwickelte
sich in der Folgezeit zu dem Phänomen der SuperToskaner (englisch Super Tuscans). Der Sassicaia
aus dem Weingut Tenuta San
Guido beispielsweise war Jahre
lang einer der teuersten Tafelweine der Welt. Andere Beispiele sind der Tignanello von
den Weingütern des Marchese
Antinori sowie der Ornellaia
und der Masseto aus dem Haus
Tenuta dell'Ornellaia. Eine Spezialität der Toskana ist neben
diesen Rotweinen der Vino
Santo. Dieser oxidativ ausgebaute, aufgespritete Süsswein
wird häufig zusammen mit
Cantuccini, einem traditionellem Mandelgebäck angeboten.
Und so sind wir im Spätsommer des letzten Jahres in die Toskana gereist und haben viel Neues
entdeckt und Bewährtes geholt. Sie dürfen sich
auf eine wunderbare Themenkarte freuen. Die
Weine aus der Toskana gibt es ab dem 1. Oktober
2015 im Teufelhof zu entdecken und zu geniessen. – Gerne planen wir auch das Wine & Dine mit
dem Weingut «Fattoria Nittardi».
Raphael Wyniger
Hier unser Angebot
Freitag, 2. Oktober 2015, um 19.00 Uhr
5-Gang-Festessen von Michael Baader aus der
Karte des Restaurants Bel Etage
Alle Weine verschiedener Jahrgänge des berühmten Weinguts Fattoria Nittardi aus der
Toskana. Die Winzer sind anwesend.
Preis: CHF 177.– pro Person, alles inklusive
Reservationen: Telefon + 41 (0)61 261 10 10,
[email protected]
Theater 19
Theater-Spielplan
1. Saisonhälfte 2015/16
Do-Sa, 10.-12. Sept. 2015, jeweils 20.30 h
Knuth & Tucek: «Rausch – eine Offenbarung
in Wort und Lied»
Eine musikalische Satire
Nicole Knuth und Olga Tucek haben ihre Nägel gefeilt. Ihre lusterfüllten
Lieder schmeicheln sich in unsere Gehörgänge. Mit überhöhtem Tempo rasen sie über Emotionsautobahnen, spritzen Visionen in verstopfte Wohlstandsvenen und verteilen traumhafte Tips. Geistreich teilen die beiden
Damen aus – und das nicht zu knapp! Sie besingen und zerpflücken mit
Engelsstimmen und Teufelszungen die moderne Welt. – Deutsch
Do-Sa, 17.-19. Sept. 2015, jeweils 20.30 h
Frank Sauer: «Der Weg ist das Holz»
Eine kabarettistische Entscheidungsfindung
Was ist richtig, was ist falsch? Linksruck oder Rechtsverkehr? Weichei
oder Hartweizen? Die falsche Entscheidung erkennt man erst hinterher.
Zum Glück gibts Frank Sauer. Der Mann brettert mit Intelligenz, Charme
und unbändigem Witz einen Abend auf die Bühne, die die Welt bedeutet.
Ein Programm über Holzwege, Abwege, Königswege und Umleitungen. Ein
Blick in Sauers Kopf. Und der ist nicht aus Holz. – Deutsch
Do-Sa, 24.-26. Sept. 2015, jeweils 20.30 h
Christoph Simon: «Wahre Freunde»
Kabarettsolo
Christoph Simon erzählt von seinen Freunden: Von Serge, mit dem er das
Konfirmationslager verbracht hat – an eine Tanne gefesselt. Von Max, zusammengeschweisst dank Interrail und Baywatch. Was macht «wahre
Freundschaft» aus? Was tut man, wenn die Freundin des besten Freundes
besser zu einem selber passen würde? Simon zeichnet in Berner Mundart
ein Bild der Freundschaft in all seiner Widersprüchlichkeit. – Mundart
20 Theater
Do-Sa, 1.-3. Okt. 2015, jeweils 20.30 h
Stefan Uehlinger: «InSekten»
Solokabarett – Uraufführung
Der Basler Kabarettist Stefan Uehlinger präsentiert sein erstes Solo –
brandaktuelle Texte, skurrile Überlegungen, bizarre Zusammenfassungen
und groteske Abrisse: U. a. warum auch Männer lügen. Weshalb nicht nur
Zeitungen Scheisse schreiben. Wieso Hadolf Itler noch auf keinem Rahmdeggeli erschien und natürlich viele andere InSekten, von denen es überall
wimmelt. Ein pfiffiger Abend! – Mundart und Deutsch
Do-Sa, 22.-24. Okt. 2015, jeweils 20.30 h
Jochen Malmsheimer: «Ermpftschnuggn Trødå –
hinterm Staunen kauert die Frappanz»
Kabarett und Literatur
Preisträger Schweizer Kabarettpreis Cornichon 2015!
In seinem neuen, hochkomischen Wortgestöber widmet sich Malmsheimer
dem schwindelerregenden Kampf um Bildung, Anstand und Toleranz und
zirkuliert um eines seiner Lieblingsthemen: die deutsche Sprache. Dabei
ereignen sich eine Menge Missverständnisse, Unverständnisse und Einverständnisse, seis in der 1. Reihe, im eigenen Heim, in fernen Ländern
oder in seinen «Psalmen der Sorge». Ein einziges Fest! – Deutsch
Nur Fr 30. & Sa, 31. Okt. 2015, jeweils 20.30 h
HG. Butzko: «Super Vision»
Politisches Kabarett
Ausgangspunkt des Solos von HG. Butzko, dem Hirnschrittmacher des
deutschen Kabaretts: Warum geht man heutzutage noch ins politische Kabarett? Denn wenn man über Politiker lachen will, reicht es doch, wenn
man ihnen selber zuhört. HG. Butzko selbst stellt mit anspruchsvoller Komik und analytischer Schärfe höchst komplexe Zusammenhänge dar. Er ist
der absolute Meister des investigativen Kabaretts. – Deutsch
Do-Sa, 5.-7. Nov. 2015, jeweils 20.30 h
Manuel Stahlberger: «Neues aus dem Kopf»
Lieder, Diaschauen und ein Jasskarten-Musical
Mister Frust hat ein Hobby, er redet mit Gemüse. Ein Fussballer sagt etwas
Falsches über den Papst: Karriere futsch! Im Intercity fällt das Licht aus
und die Leute reden plötzlich miteinander. Unsere Köpfe sind voll und wir
wissen nicht mehr, wo sie uns stehen. Digitalisierung und ständige Erreichbarkeit sind schuld. Der Mundartpoet, Musiker und Sänger Stahlberger sortiert das Durcheinander im Kopf. – Mundart
Theater 21
Do-Sa, 12.-14. Nov. 2015, jeweils 20.30 h
Arnim Töpel: «Nur für kurze Zeit!»
Kabarett & Songs
Schon sechzehn Jahre ist der «Philosoph unter den Kabarettisten» auf
Tour. In seinem neuen Solo widmet sich Töpel der Endlichkeit; nicht als
Drohung, sondern als Chance. Viele frische Songs, nicht nur am Piano, Hits
in anderem Gewand, Literarisches, Bewährtes, aber auch ewig nicht Gehörtes. Ein Abend über Sinn und Charme des Endlichen oder wie der Kurpfälzer sagt: ein «Gugge-ma-mol-Abend». – Deutsch
Do-Sa, 19.-21. und 26.-28. Nov. 2015, jeweils 20.30 h
Wolfram Berger: «Kaiser Joseph II. und
die Bahnwärtertochter»
Ein Solospektakel für ca. 57 Stimmen
Berger spielt, spricht, tanzt, schielt und loignettiert mit unzähligen Charakteren. Ein Spiel mit Zügen und Zypressen, ein einziger Irrsinn in allerlei
Menschengestalten. Eine Persiflage auf alles Heilige und Mächtige. Ein
Rundumhieb auf menschliches Verhalten und Gesellschaftsformen. Sozusagen ein Verbeugen vor dem Nicht-Verbeugen. Mit der Musik des Akkordeonisten und Komponisten Christian Bakanic. – Deutsch
Do-Sa, 3.-5. Dez. 2015, jeweils 20.30 h
Schertenlaib & Jegerlehner:
«Zunder – ein Nachbrand»
Lieder, Geheul und haarsträubende Tempowechsel
Schertenlaib & Jegerlehner praktizieren ihren entrückten, subversiven
Heimat-Groove, frönen ihrer Liebe zur melodiösen, schrägen Kurzgeschichte. Sie brennen leicht, wie Zunder. Sie suchen den Rhythmus der Zeit
zwischen den Aggregatszuständen Blühen, Verwelken und Mähen. Sie
scheitern an den antiken Tugenden: Klugheit, Tapferkeit, Mässigung, Gerechtigkeit. Und sie haben genug Vorrat, um zu bleiben. – Mundart
Do-Sa, 10.-12. Dez. 2015, jeweils 20.30 h
Madeleine Sauveur & Clemens Maria Kitschen:
«Lichterkettensägenmassaker»
Ein bitterböses, vorweihnachtliches Musikkabarett
Weihnachten: reine Nervensache! Rührung angesichts windschiefer, gebastelter Kindergeschenke, Ohrensausen ob all des Klingelings, Verwandtschaftsverhältnisse, die man am liebsten aufkündigen würde. Ob Sie nun
feiern oder nicht, Gans oder Würstchen essen: Hauptsache fröhlich! Sauveur samt Engelskapelle Kitschen kommen nicht vom Himmel hoch und
sorgen dennoch für gebührende Einstimmung aufs Fest. – Deutsch
22 Theater
Schaufenster – Das Montagsprogramm
Überraschendes und Aussergewöhnliches erstmals in Basel!
Montag, 28. Sept. 2015, 20.30 h
Nagelritz: «Nagelritz singt Ringelnatz»
Ein Klassiker mit Seemannsherz und Schifferklavier
«An Land wirst du nie ein Seemann», sagt Hinnerk, Nagelritz’ Freund. Gelsenkirchen hat er früh verlassen, um zur See zu fahren, mit der Sehnsucht
nach Mutti fertig zu werden, hat er gelernt. Die sehnsüchtig-frivolen Liedtexte von Joachim Ringelnatz hat Nagelritz vertont und trägt sie auf dem
Schifferklavier vor: romantisch und wild! – Deutsch
Montag, 26. Okt. 2015, 20.30 h
Nils Heinrich: «Mach doch’n Foto davon!»
Unverschämte Geschichten und infizierendes Liedgut
Nils Heinrich, der tiefenentspannte Satiriker, präsentiert einen erfrischenden Rundumschlag gegen alles: Von der Amazon-Rezension bis zum Treueherzchen, vom Munitionsfabrikanten bis zum verhinderten Revoluzzer.
Er ist bissig-boshaft – und serviert die grössten Gemeinheiten mit leisem
Lächeln. Heinrich sorgt für heilsame Unordnung. – Deutsch
Montag, 9. Nov. 2015, 20.30 h
Timo Wopp: «Moral – eine Laune der Kultur»
Kabarett
Man kann reich werden, Recht haben oder eine Beziehung führen. Wopp
schleppt sein Publikum nicht über plattgetrampelte Comedy-Pfade. Er ist
pfeilschnell und scharfzüngig. Sein Motto: Wer weniger nachdenkt, hat
mehr Zeit zum Reden. Herzlich willkommen zu einer emotionalen Achterbahnfahrt, die so widersprüchlich ist wie das Leben! – Deutsch
Montag, 30. Nov. 2015, 20.30 h
Cornelia Montani: «Lili Pastis Passepartout»
Ein Musiktheaterstück um Liebe und Sehnsüchte
Italienische Canzoni, französische Chansons, Klezmer-Melodien und ein
Hauch von Jazz! Ein Leckerbissen – fulminant, währschaft räss oder raffiniert delikat. Herzlich, verführerisch und bar jeglicher Vernunft. «Chasch
mi gärn ha!» ist das Leitmotiv des Abends. Ein herzzerreissendes Puzzle
samt Herzklopfen und weichen Knien. – Div. Sprachen
Theater 23
Theater-Informationen
Vorverkauf
Täglich an der Theaterkasse/Réception oder telefonisch: + 41 (0)61 261
10 10. Auch per Mail: [email protected]. Tickets sind auch über www.
starticket.ch erhältlich. Infos Theater-Website: www.theater-teufelhof.ch
Eintrittspreise für die En-suite-Gastspiele
Kategorie 1: CHF 42.– / Kategorie 2: CHF 36.– / Ermässigung (Studierende, SchülerInnen, AHV- und IV-BezügerInnen) auf allen Plätzen der
Kategorie 1 nur CHF 35.– und auf allen Plätzen der Kategorie 2 nur CHF
28.–; für colour key auf allen Plätzen der Kategorie 2 nur CHF 20.–, auch
im Vorverkauf.
Eintrittspreise für die «Schaufenster»
Kategorie 1: CHF 36.– / Kategorie 2: CHF 30.– / Ermässigung (Studierende, SchülerInnen, AHV- und IV-BezügerInnen) auf allen Plätzen der
Kategorie 1 nur CHF 31.– und der Kategorie 2 nur CHF 25.–, coulour key
nur CHF 20.–, auch im Vorverkauf.
Theater-Abonnements
Das Theater-Abo «Normal» kostet CHF 299.– und berechtigt zum Besuch
von 14 Gastspielen (exkl. «Schaufenster») der Saison 2015/16. Das
Theater-Abo «Spezial» kostet CHF 366.– und berechtigt zum Besuch von
sämtlichen Gastspielen (exkl. «Schaufenster») der Saison 2015/16. Bei
beiden Abos: frei wählbarer Vorstellungstag! Auskunft unter theater@
teufelhof.com oder Tel. +41 (0)61 261 10 10.
Theater-Kombi: ohne Hektik einen runden Theater-Abend geniessen
3-Gang-Menu im Restaurant Atelier mit Theatereintritt CHF 99.–
4-Gang-Menu im Restaurant Atelier mit Theatereintritt CHF 118.–
3-Gang-Menu im Restaurant Bel Etage mit Theatereintritt CHF 127.–
Geschenk-Gutscheine
Theater-Gutscheine sind die ideale Geschenkidee; erhältlich an der
Réception.
Vorschau auf die 2. Hälfte der Saison 2015/16
Ab Januar 2016 werden gastieren: Helmut Schleich, Faltsch Wagoni,
Luna-Tic, Horst Evers, Axel Pätz, Valsecchi & Nater, Alfred Dorfer, Hazel
Brugger, Sigi Zimmerschied, Gunkl, Sibylle & Michael Birkenmeier u. a.
24 Kunsthotel
Schweizer Künstlerinnen und
Künstler «auf Einladung»
Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform zu geben und mit einer spannenden Aufgabe zu betrauen, gehört seit jeher zum Teufelhof. Die Erfinderin und
der Erfinder der Idee der Kunstzimmer sind die Gründer des Teufelhofs – das
Ehepaar Thommy-Kneschaurek. Die Idee ist so bestechend, es gibt keinen
Grund, nicht an dieser festzuhalten. Im Gegenteil!
Nun haben wir die Kunstzimmer neu gestaltet,
sie sind da! Gut: mit einer Ausnahme. Dieter Meier braucht für die Neugestaltung des Zimmers 2
noch etwas Zeit. Bei seinem Terminkalender ist
dies jedoch nur verständlich. Im September 2015
ist nun sein Gestaltungstermin. Wir alle sind gespannt.
Gerne stellen wir Ihnen an dieser Stelle die
Kunstzimmer und die dazugehörigen Künstlerinnen und Künstler vor.
Zimmer 1
Die Künstlerin: Aline
Aline wurde im Jura geboren, lebt aber seit über
20 Jahren in der Region Basel. Ihre Säulen sind
ihre beiden Männer (Sohn und Ehemann) und sie
findet ihre künstlerische Motivation auch immer
wieder bei ihnen. Seit einigen Jahren arbeitet die
Künstlerin vor allem mit dem Material Papier
und integriert dieses in ihre Arbeiten. Mit ihren
Werken will Aline Freude bereiten, ein Lächeln
herauslocken, manchmal für mehr Toleranz werben.
Ihr Kunstzimmer 1 «Naturzauber»:
Die Künstlerin schreibt folgendes über ihr Zimmer: «Unbeugsam ist sie, die Natur. Ein Löwenzahnpflänzchen, das durch den Asphalt bricht,
Baumwurzeln, die das Trottoir anheben und
durchstossen. Es ist nicht die brachiale Kraft eines Orkans oder eines Vulkanausbruchs, es ist
eine zarte, aber ausdauernde Kraft. Die Natur
holt sich zurück, was ihr vom Menschen genommen wurde, auf behutsame Art und Weise. Die
Gegensätze der Zivilisation, Kultur und Wildnis,
Natur treffen aufeinander, löschen und bedingen
sich gegenseitig. Ein Paradoxon, das bei genauerer Betrachtung tief in die Mystik der Ontologie
führt.
Unbeugsam ist sie, die Natur. Und doch hat sie auf
uns eine beruhigende, entspannende Wirkung.
Wie ein Spaziergang im Wald nach einem warmen Frühlingsregen. Wie das Betrachten einer
Berglandschaft. Wie der Geruch einer bunten
Sommerwiese mit nichts als dem Geräusch des
Windes und der Nektar sammelnden Insekten.
Und wir mitten in dieser Schöpfung, ruhig und
friedlich.»
Zimmer 3 und Zimmer 4
Die Künstlerinnen: Mickry 3
Die Künstlergruppe Mickry 3, bestehend aus
Nina von Meiss, Christina Pfander und Dominique Vigne, arbeitet seit ihrer Gründung 1998
ausschliesslich im Kollektiv. 2001 feierten die
Kunsthotel 25
Künstlerinnen ihren ersten Erfolg mit der Ausstellung M3 Supermarkt. Die raumfüllende Installation beinhaltete über 1000 handgefertigte
Produkte aus Papier, Klebeband und allem, was
ihnen unmittelbar zur Verfügung stand. Das Angebot reichte von einem Ersatz-Herz bis hin zu
einem Instant-Freund, der sich mit Wasser anmischen liess. Die Arbeit unterwanderte geschickt
die Thematik unserer Konsumgesellschaft sowie
den Kunstmarkt an sich. Die Werke wurden zu
Dumpingpreisen angeboten, die Botschaft dahinter war «Kunst für jedermann».
2006 setzten sie sich mit namhaften Künstlern
wie Rubens, Caravaggio und Vermeer auseinander. Sie übernahmen Bildkonzepte und Motive
und stellten diese dem eigenen Schaffen gegenüber. Das Kopieren und Interpretieren ist ein immer wiederkehrender Aspekt ihrer Arbeit, wobei
der Schwerpunkt bei der Neuinterpretation liegt
Die Arbeiten von Mickry 3 haben sich über die
Jahre formell immer weiter entwickelt. Was sich
aber wie ein roter Faden durch ihr gesamtes
Schaffen zieht, ist der Humor und die kritische
Haltung gegenüber der Gesellschaft, wobei sie
immer darauf bedacht sind, eine nicht mahnende
Haltung einzunehmen.
Ihre Kunstzimmer 3 und 4:
Die Künstlerinnen schreiben folgendes über das
Zimmer: «Wir stellen immer wieder fest, wie angetan, geradezu verliebt Besucher auf unser Atelier reagieren. Die romantische Sicht auf das süs-
se Leben eines Künstlers findet im Atelier ihre
wahre Form. Der Wunsch, die eigene Kreativität
frei fliessen zu lassen, überkommt einem an diesem Ort unweigerlich. Alles scheint möglich: Sägen, malen, wandeln, bohren oder schnitzen.
Dem Schöpfungsdrang sind keine Grenzen gesetzt. Unser Atelier bedeutet uns alles. Es ist über
die Jahre zu dem gewachsen, was es heute ist,
und schon morgen wird es sich verändert haben.
Es gleicht einer Skulptur, bei der Tiefe und Inhalt
die zentralen Rollen spielen. Wir fanden die Vorstellung lustig, in einem blütenweissen Bett zu
liegen, das einer Leinwand nahekommt, und alles
andere, vom Boden bis zur Decke, einem riesigen
Farbkasten gleicht. Hat sich das Auge erst einmal
an die vielen Eindrücke gewöhnt, sieht man immer mehr Skulpturen, die dicht in das Bild verwoben sind. Das ‚Parkett’ aus Pressholzplatten
ist speziell für das Hotelzimmer kreiert, ist eine
Kopie des Atelierbodens in Schlieren und steht
diesem in nichts nach.»
Zimmer 5 und Zimmer 6
Der Künstler: Andreas Mattle
Nach seinem Studium der Kunstgeschichte an
der Universität Basel und anschliessender Anstellung im Kunstmuseum Basel als Assistent
des Direktors, traf er die Entscheidung, sich auf
sein eigenes künstlerisches Schaffen zu konzentrieren. Dieses bewegt sich im Spannungsfeld von
Malerei und Plastik und versucht, Möglichkeiten
26 Kunsthotel
im Zusammenspiel der beiden Gattungen aufzuzeigen.
Seit 2012 studiert er an der HGK Basel in Master
of Arts in Fine Arts und geht im Rahmen diverser
Projekte weiterhin seiner kuratorischen Tätigkeit nach.
Sein Kunstzimmer 5:
Der Künstler schreibt über sein Zimmer: «Auf
dem Felsplateau steht der Teufel. Im Nachthimmel darüber zeichnen sich als eigentliche Sternbilder zwei Figuren ab. Der geflügelte Stier steht
stellvertretend als Symbol für den heiligen Lukas, den man als Schutzpatron der Kunstmaler
(Künstler) verehrt. Daneben sieht man den heiligen Genesius von Rom, der mit seinen typischen
Attributen, den Theatermasken und dem Saiteninstrument, als Schutzpatron der Bühnenkünstler angesehen wird. Die beiden sind die Beschützer der Vertreter jener Kunstformen, die vom
Teufelhof durch die zahlreichen Kunst- und Theaterprojekte besonders gefördert werden.»
Sein Kunstzimmer 6:
Der Künstler schreibt über sein Zimmer: «Im
Vordergrund tanzen drei Figuren. Links der
Narr, der für Unterhaltung sorgt und hier für das
Theater steht. In der Mitte der heilige Leonhard,
dem die Leonhardskirche geweiht ist, und rechts
sieht man einen Soldaten.
Die drei Figuren stehen stellvertretend für ehemalige ‚Bewohner’ der Hotelgemäuer. Diese beherbergten über mehrere Jahrhunderte verteilt
sowohl Soldaten, die als Wächter auf der Stadtmauer und im Wehrturm, dessen Mauerresten
mit in die noch heute bestehende Hotelwand integriert wurden, Wachdienst leisteten, als auch
Mönche vom Stift des Klosters St. Leonhard.
Durch die Übernahme der Gebäude durch die Familie Thommy hielten schliesslich Theaterschaffende Einzug. Im Nachthimmel darüber zeichnet
sich der Kopf des Teufels ab, welchen interessierte Besucher mit einem Blick durch das kleine
Zimmerfenster im Hof des Hotels als Brunnenfigur ausmachen können.»
Zimmer 7 und Zimmer 8
Die Künstlerin: Julia Steiner
Die Künstlerin Julia Steiner (*1982, Büren zum
Hof, Schweiz) lebt und arbeitet in Basel. Sie studierte an der Hochschule der Künste Bern, mit
einem Auslandsemester an der Universität der
Künste Berlin. Ihre Werke sind an Ausstellungen
im In- und Ausland zu sehen und in internationalen Sammlungen vertreten. Sie gewann mehrere
Preise und Stipendien, u. a. den Manor-Kunstpreis des Kantons Bern, den Swiss Art Award,
den Kiefer Hablitzel-Preis und Atelierstipendien
in Peking (Galerie Urs Meile) und London (Stiftung Landis & Gyr).
In ihren grossformatigen Zeichnungen interessiert sie das Eröffnen verschiedener Bildräume
und -welten. Der Betrachter kann ins Bild eintauchen und darin spazieren gehen. Seit 2011 entstehen vermehrt Raumzeichnungen, welche ganze Räume umspannen und das Auflösen der
Bildränder und das Mittendrin-Sein des Betrachters weitertreiben. Parallel zu den zeichnerischmalerischen Arbeiten entstehen Skulpturen und
Objekte.
Ihre Kunstzimmer 7 und 8:
Die Künstlerin schreibt über ihre Zimmer: «Ohne
Vorzeichnung oder Skizze im Voraus entsteht die
Zeichnung direkt vor Ort auf der Wand, um die
Ecken und über die Decke. Mit Borstenpinseln
reibt die Künstlerin die schwarze Acrylfarbe auf
Kunsthotel 27
die Wand, die hellen Stellen werden ausgespart.
Das Bild entsteht erst während des Arbeitsprozesses vor Ort, es verdichtet und konkretisiert
sich zunehmend.
Dabei wird nicht eine eindeutige Darstellung von
etwas Konkretem angestrebt, sondern vielmehr
eine Stimmung und Bewegung im Raum geschaffen. Der Raum wird zu einer Art inneren Landschaft, modelliert durch Hell-Dunkel, Dichte und
Offenheit, Dynamik und Energie. Es geht um die
immateriellen oder flüchtigen Dinge wie Bewegung, Kraft und Wind, das ewige Hin und Her
zwischen zwei Polen wie Licht und Schatten, Tag
und Nacht, das Auf und Ab und die Präsenz und
Absenz vom Körper im Raum. Der Leerraum, die
nicht-gezeichneten Stellen, sind dabei ein wichtiger Teil des Bildes, ähnlich wie eine Pause in einem Musikstück. Die Künstlerin interessiert das
Auflösen von einer einzelnen Perspektive und
das Schaffen von möglichen Räumen, welche den
Betrachter gänzlich umgeben. Je nach Blickwinkel – ob man zur Tür hereinkommt, auf dem Bett
liegt oder auf dem Sessel weilt – verändert sich
der Bildraum. Der Betrachter kann sich im Raum
bewegen, seinen Blick schweifen lassen und wird
quasi selber Teil des Bildes.»
Zimmer 9
Der Künstler: Joseph Egan
Joseph Egan wurde 1952 in Scranton, Pa USA, geboren. Er begeisterte sich bereits als Kind für
Farben, Farbpigmente und Pinsel und blieb dieser Inspiration treu. 1977 schloss er ein Studium
der Kunst und der Kunstgeschichte mit einem
Master of Fine Arts an der Yale School of Arts and
Architecture ab. Ein Stipendium der Stiftung
BINZ39 ermöglichte ihm 1987 einen Aufenthalt
in Zürich und damit die Chance, zum ersten Mal
in Europa zu leben und zu arbeiten. Seit 1996
wohnt er mit seiner Schweizer Ehefrau in Zürich.
Sein Kunstzimmer 9 «Sleeping in a question»:
Zur Zimmergestaltung schrieb Joseph Egan folgendes Gedicht:
steep steps
up to your room
under the roof
of the old hotel.
you came from somewhere
and will go home
again.
what will happen here
while you are not there
is in the air.
sleeping in a question
up high under Basel sky
in between
your here and your there.
Die Vernissage kommt!
Haben wir Sie «gluschtig» gemacht? Dann
dürfen Sie gerne eines der Zimmer buchen
und bei uns übernachten. Denn: Wo ausser im
Teufelhof kann man in bewohnbaren Kunstwerken schlafen? Aber auch: Sie sind herzlich
zur Vernissage aller Zimmer eingeladen. Gerne die Details dazu:
Datum: Samstag, 24. Oktober 2015
Zeit: 14.00 – 17.00 Uhr
Die Zimmer sind alle begehbar und können
besichtigt werden.
Dazu servieren wir einen Apéro aus dem Teufelhof-Weinkeller.
Wir freuen uns zusammen mit den Künstlerinnen und Künstlern auf Ihren Besuch.
Raphael Wyniger
28 Aktuelle Ausstellungen
«Beschriftete Kunst»
im Galeriehotel
Der Gedanke des Galeriehotels ist seit jeher, eine Ausstellung zu einem Thema
zu zeigen und/oder Künstlerinnen und Künstlern eine Ausstellungsfläche für
ihre Werke zu geben. Diese Idee der Plattform hat uns auch dieses Mal geleitet.
Hotelgäste sollen so in den Genuss von originaler Kunst kommen. Die Ausstellung dauert jeweils ein Jahr und findet in den Gängen und in den Hotelzimmern
des Galeriehotels Platz.
Das Thema
Für die kommende Gruppenausstellung haben
wir über 15 Künstler ausgesucht, die jeweils ein
bis acht ihrer Bilder zum Thema zeigen. Eine
bunte, facettenreiche und internationale Mischung, die sich weitgehend dem Thema
«Schrift/Beschriftung/Alphabet» widmet, teilweise die Schrift in den Vordergrund stellt, sie
teilweise im Bild versteckt oder nachträglich einfügt und in das Bild einbettet. In der Ausstellung
finden filigran bemalte Bücherseiten ihren Platz,
Fotos mit beschrifteten Motiven, Personen und
Gebäuden, künstlerisch gemalte Buchstaben sowie abstrakte Malereien mit einfliessenden, eingebetteten Texten. Eine textreiche, aufregende,
unterschiedliche, aber doch irgendwie zusammenhängende Auswahl an «beschrifteter Kunst»
aus der ganzen Welt.
Die Naturwelt von Andreas Oesch
Einer der ausstellenden Künstler ist Andreas
Oesch. Ursprünglich aus Basel, hat es ihn nach
Lichtenstein verschlagen, wo er als Medienpädagoge und freischaffender Künstler lebt und arbeitet. Durch das Malen fühlt er sich mit der Natur verbunden. Die Natur ist ein fester Bestandteil
seiner Kunst, aber auch Textfragmente sind es.
Für seine Bilder fotografiert Andreas Motive der
Natur und gibt ihnen mithilfe von Pappmaché
neue Reliefs. Diese Bildwelten reichert er mit eingebetteten Textfragmenten an
und rundet sie mit filigraner
Acryl-Malerei ab. Daraus entsteht in zarter Farbauswahl
eine sehr subtile, atmosphärisch-poetische Verschmelzung
von Natur, Farbe und Text. Acht
seiner Werke sind ab Mitte August 2015 im Teufelhof zu sehen.
Newton Scheufler:
Mensagem para
Fernando Pessoa
Aktuelle Ausstellungen 29
Die kaligrafischen Bilder
von Newton Scheufler
Ein weiterer Künstler, den wir – ich muss es so
ausdrücken – für die Ausstellung gewinnen
konnten, ist Newton Scheufler. Ein grossartiger
Künstler, ein Kalligraph, Maler, Grafiker, Professor und Illustrator. Newton entdeckt seinen eigenen Still immer wieder neu und verfeinert diesen
Jahr für Jahr. Er liefert sich seiner anspruchsvollen und besitzergreifenden Liebhaberin namens
Kunst vollkommen aus. In dieser intimen, qualvollen und glücklichen Beziehung mit der Kunst,
identifiziert er sich mit dem Geist der Renaissance und dem Barock. Die Werke, die wir im Galeriehotel von ihm zeigen, entspringen einer Serie, die den Titel «Message to Fernando Pessoa»
trägt. Fernando Pessoa – ein portugiesischer
Dichter des frühen 20. Jahrhunderts – war seiner
Zeit voraus. Er gehört heute zu den bedeutends-
ten Schriftstellern der iberischen Halbinsel.
Newton verwendet seine Poesie als [pre]Text,
um ein Universum mit kalligraphischen Bildern,
Grafiken, Aquarellen und sprachlichen Symbolen
zu komponieren.
Tausend Worte in einer Ausstellung
«Bilder sagen mehr als tausend Worte» …, aber
was ist, wenn die Worte im Bild verankert, versteckt, verwurstet oder mit ihm verbunden sind?
Liest man zuerst die Worte, lässt man das Gesamtbild auf sich wirken oder fällt einem zuerst
das Farbenzusammenspiel, die Komposition, die
Tiefe ins Auge? Gehen Sie auf die Entdeckungsreise und finden Sie heraus, welche Bild- oder
Wortteile Sie zuerst berühren. Wir laden Sie
herzlich zur Vernissage am Samstag, 22. August
2015, ab 14.30 Uhr – 17.00 Uhr ein.
Aline Stölzer
Kennen Sie eigentlich ...
... schon unseren «Junger-Gourmet-Dienstag»? Für alle Gäste unter 35 Jahren
bieten wir jeden Dienstag im Restaurant Bel Etage das Folgende an: Ein Gourmet-3-Gang-Menu, dazu reichen wir einen Aperitif, verschiedene auserlesene
Weine pro Gang, Wasser, Kaffee und Grappa. Spezialpreis: CHF 109.– pro Person!
Unsere Jung-Gourmets haben wir unter die Lupe
genommen und sie zu ihren kulinarischen Teufelhof-Erfahrungen befragt.
Doch zuerst: Dieses Menu haben die Befragten
gegessen und genossen:
• Amuse-Bouche: Gänselebermousse mit karamellisierten Cashewnüssen und Kakaotropfen
• Thunfischtataki mit Gurkenchutney, kandierte
Bergamotte und Reiscracker
• Aargauer Maibock mit Zitronen-Thymianjus,
gebratener Kartoffelgratin und Möhrchen
• Variation von Erdbeeren und Mocca
Laura aus Basel
verbindet mit dem Teufelhof einen ausgezeichneten Service, eine gehobene, gemütliche Atmosphäre, ein vielfältiges kulinarisches Angebot
und aussergewöhnliche Events. Sie bezeichnet
den Teufelhof als «bester Ort, um in Basel eine
entspannte ‚Kaffeezeit’ zu verbringen». Am besten haben ihr das Amuse-Bouche und der Maibock geschmeckt. Sie wünscht sich daher mehr
Spezial-Anlässe im Teufelhof (vor allem im Bereich Kultur und Theater in Verbindung mit Gastronomie).
Gäste-Feedback 31
Haval aus Basel
wurde von seiner Freundin «gezwungen», den
«Junger-Gourmet-Dienstag» einmal auszuprobieren; seither waren die beiden schon dreimal zu
Besuch. Haval verbindet mit dem Teufelhof hochqualitatives und gutes Essen in einer wunderschönen Atmosphäre mit ausgezeichnetem Service. Sein Höhepunkt war der Maibock. Er schrieb
dazu: «Besser hätte man das Fleisch nicht zubereiten können.»
Martina aus Basel
wurde von einer Freundin eingeladen und verbindet mit dem Teufelhof Innovation, gemütliche Atmosphäre und Genuss in allen «Etagen». Ihr hat
das Amuse-Bouche am besten geschmeckt und sie
wünscht sich ein Krimi-Dinner im Bel Etage.
Nadia aus Allschwil
hat das Angebot auf unserer Homepage entdeckt.
Der Teufelhof hat einen emotionalen Wert für sie,
denn sie verbindet damit viele Kindheitserinnerungen und wichtige Stationen ihrer Partnerschaft hat sie im Teufelhof gefeiert. Vom AmuseBouche, über das hausgemachte Brot, über dem
einfallsreichen Hauptgang bis zum Dessert empfand sie es als ein harmonisches Menu und in sich
zusammen ein einziges Highlight. Dieses Mal
konnten wir sie auch mit dem Weinset überzeugen. Sie wünscht sich übrigens einen «JungerGourmet-Samstag».
Im Namen des ganzen Teufelhof-Teams: Vielen
Dank für diese tollen und positiven Worte und
Anregungen. Und hoffentlich auf ein nächstes
Mal!
Aline Stölzer
Ein besonderer Dankesgruss eines Gastes
32 Handwerker und Lieferanten
«Malen und tapezieren:
Das können wir!»
Der Teufelhof setzt beim Malen und Tapezieren auf einen persönlich bekannten
und regionalen Handwerksbetrieb – wie bei den Lieferanten ja auch. Der diplomierte Malermeister Lucian Hell beschäftigt 19 Mitarbeitende, darunter 4
Lehrlinge. Im Gespräch mit Aline Stölzer erzählt der 2-fache Vater von seiner
Passion, dem Malen, dem Familienbetrieb und seinen eigenen vier Wänden.
Lucian Hell mit seinem Sohn
Sieben Fragen an Lucian Hell, Inhaber und Geschäftsführer der Oscar Hell AG in Muttenz-Basel-Reinach
Aline Stölzer: Dein Vater Oscar Hell hat 1969 die
Firma gegründet und sich selbstständig gemacht. Warst du prädestiniert, in die Fusstapfen
deines Vaters zu treten?
Lucian Hell: Nein, eigentlich nicht. Es war von
klein auf mein Wunsch, Maler zu werden. Meine
Eltern waren sehr aufgeschlossen und ich hätte
jede Berufsrichtung einschlagen dürfen. Am Mittagstisch wurden bei uns Malerausführungen
besprochen. Schon als kleiner Knopf durfte ich
mit auf die Baustelle und das hat mir schon immer gut gefallen.
Aline Stölzer: Wie ist die Zusammenarbeit mit
dem Teufelhof zustande gekommen?
Lucian Hell: Ich kenne Nathalie Reinhardt schon
sehr lange und habe dann später auch Raphael
Wyniger kennengelernt. Den ersten Auftrag
durften wir im Restaurant Atelier übernehmen.
Wir haben eine optimale Lösung gesucht, damit
sich ein breites Publikum wohlfühlen kann. Damit begann eigentlich unsere freundschaftliche
Geschäftsbeziehung. Danach kam die Bar, welche
wir etwas gewagter gestalten durften, sprich in
einem dunklen Braunton.
Aline Stölzer: Worauf kommt es deiner Meinung
nach an beim Malen?
Lucian Hell: Ich weiss, dass es nicht immer ums
Malen geht, es geht erst einmal darum zu beraten
und vor allem nachhaltig auf die Kundenwünsche einzugehen. Als Maler hast du 1000 kreative
Ideen und natürlich ist es wichtig, diese technisch zu beherrschen und gekonnt umzusetzen.
Aber danach muss man sich zurückbesinnen. Die
Ideen sind riesig, aber der Raum und der Kunde
machen es aus.
Es geht nicht nur um den Auftrag, ich muss natürlich auch überleben, aber im Vordergrund
muss die Beratung stehen. Das ist mir wichtig
und dabei bleibe ich mir auch treu.
Handwerker und Lieferanten 33
Aline Stölzer: Ihr bietet ja nebst den Malerarbeiten verschiedenes an, von Schimmelentfernung
über Fototapete bis hin zum kleinen Farbenladen. Was ist euer Hauptgeschäft?
Lucian Hell: Wir sind ein qualifizierter MalerBetrieb. Wir konzentrieren uns auf das professionelle Malen und Tapezieren von Innenräumen
sowie auf Fassadenrenovationen, dafür haben
wir Fachpersonal und das können wir. Für Nebenarbeiten wie zum Beispiel gipsen und verlegen von Böden kennen wir starke Partner, welche wir unseren Kunden empfehlen; somit
können wir ein professionelles Projekt garantieren.
Aline Stölzer: Wie viele Mitarbeitende seid ihr
denn?
Lucian Hell: Wir haben zurzeit 4 Lehrlinge, dann
neben mir noch einen Jung-Malermeister, welcher bereits im Betrieb seine Lehre mit Berufsmatur absolviert hat. Dann sind da noch 11 gelernte Maler, 1 Senior und 2 Leute im Sekretariat
und Farbladen, also insgesamt 20.
Wir versuchen nachhaltig und langfristig zu planen, mit den Leuten zu arbeiten, die ich kenne. In
der Regel bleibt jeder zweite Lehrling im Betrieb,
so habe ich ein gesundes Wachstum. Mittlerweile
haben wir auch Maler, welche 80% arbeiten, das
«Familienmodell» ist immer gefragter. Und ich
bin der Meinung, um gute Mitarbeitende zu bekommen, muss man auch ihre Bedürfnisse abdecken.
Aline Stölzer: Mischt ihr eure Farben selbst und
wenn ja, wie muss ich mir das vorstellen?
Lucian Hell: Wir haben eine eigene Farbmischmaschine, auch für unseren Farbenladen in Muttenz. Deshalb sind wir auch sehr schnell. Wenn
mir heute Abend ein Kunde sagt, er möchte eine
Wand gelb gestrichen haben, malen wir ihm morgen eine gelbe Wand.
Für die Farbmischung braucht es ein Bindemittelkonzentrat als Basis. Das ist einerseits die
weisse Farbe für helle Farben, andererseits das
«Transparente Konzentrat» (das sogenannte
TR). Danach kommt die Mischpaste. Feinabstimmungen werden dann auf der Baustelle gemacht.
Aline Stölzer: Wie sehen denn die Wände bei
euch zuhause aus? Alles weiss?
Lucian Hell: Nein, ich habe keine weissen Wände, ausser in der Küche, die ist zum Beispiel ganz
schlicht weiss und die Decke mit einer schwarzweiss gestreiften Tapete versetzt. Ich habe viel
glatten Kalkputz in Sandtönen und diverse Tapeten. Ich arbeite aber auch viel mit Kontrasten, so
wirkt alles viel klarer. Aber eigentlich wechselt
oft etwas. Grundsätzlich muss eine Änderungsidee immer meiner Frau und mir gefallen, nur
dann kommt sie ins Haus.
Aline Stölzer: Vielen Dank, Lucian, für das offene Gespräch.
34 Das besondere Produkt
Von Echten und Falschen
Pfifferlingen
Echte Pfifferlinge gibt es schon seit dem 4. Jahrhundert und sie sind seit je her
ein beliebter Speisepilz. Der Pfifferling ist ein gefährdeter Pilz und der natürliche Bestand geht leider stark zurück, deshalb ist er besonders geschützt. Vor
allem die Luftverschmutzung setzt im zu. Er ist ein zartes Pflänzchen und
schwefelhaltige Säure verträgt er ganz schlecht. Und übrigens: Einen Falschen
Pfifferling gibts auch ...
Aschi Zahnds Gericht mit Pfifferlingen (s. Seite 36)
Der Echte Pfifferling wird in der Schweiz auch
Eierschwämmli genannt, hat eine charakteristische Form von Stiel und Hut und auch eine typische Farbe. Pileus nennt man einen Pilzhut –
wusste ich bis gerade eben auch nicht, aber wer
weiss, in welcher Quiz-Show ich mit Pileus dereinst gewinnen kann!
Der trichterförmige Pileus
Nicht alle, aber die meisten Pilze haben einen
Hut. Hüte werden bei den Vertretern der Champignonartigen, der Dickröhrlingartigen, der Stachelpilzen und sogar bei einigen Schlauchpilzen
gebildet. Sie können glockig, kegelig, gewölbt, in
der Mitte niedergedrückt, ausgebreitet, trichterförmig, versetzt, kugelig, genabelt oder gebuckelt sein. Und da fällt mir ein,
ob andere Geschöpfe oder Gewächse uns Menschen auch so
einordnen … als kugelig, gebuckelt, glockig, trichterförmig ...
Doch zurück zum Pilzhut: Der
goldgelbe Hut des Pfifferlings
kann bis zu 15 cm Durchmesser
erreichen und hat zu Anfang die
Form einer Halbkugel und stülpt
sich später trichterförmig um.
Am Pileus-Rand (ich benutze sofort mein neu gelerntes Wort) ist
er unregelmässig wellig. Der Stiel ist vergleichsweise kurz, aber meist stark (1-2 cm Durchmesser). Pilzstiele können übrigens aufgeblasen und
auch verdreht sein – auch hier lässt sich das bestimmt auf uns Menschen übertragen –, aber
auch bauchig, zylindrisch, an der Basis zuspitzend, keulenförmig, walzenförmig, nach oben
oder nach unten sich verjüngend, d. h. sie werden
also nach unten schmaler, sie können aber auch
fadenförmig oder spindelig sein. Stiel und Hut
zusammen, also das Fleisch, nennt man Trama
(ich mache noch einen Strich auf meiner «Heutegelernt-Wörterliste»). Das Trama beim Pfifferling ist knackig und fest, im Stiel zäh und faserig.
Der Pfifferling schmeckt mild bis pfefferig (daher
der Wortursprung) und man munkelt, er rieche
Das besondere Produkt 35
frisch geerntet nach Aprikosen. Er sollte aber auf
keinen Fall roh gegessen werden.
Auf Partnersuche
Der Echte Pfifferling ist ein Mykorrhiza-Pilz. Als
Mykorrhiza bezeichnet man eine Form der Symbiose zwischen Pflanzen und Pilzen. Die Pfifferlinge gehen eine Symbiose mit Nadel- und Laubbäumen ein. In unseren Breitengraden sind die
bevorzugten Partner die Gemeine Fichte und die
Rotbuche. Die Fruchtkörper des Echten Pfifferlings erscheinen bei uns zwischen Juni und November, der Pfifferling ist also ein ideales und
spezielles Produkt für die Sommermonate.
Und die Falschen
Falsche Pfifferlinge sehen den Echten Pfifferlingen sehr ähnlich. Jedoch lassen sich die Lamellen
des Falschen Pfifferlings nicht vom Hut ablösen.
Der Doppelgänger gilt grundsätzlich als essbar,
ist aber nicht als Speisepilz eingeordnet und
schmeckt auch nicht besonders gut und in grossen Mengen genossen kann er zu Beschwerden
führen. Also, lieber nicht.
Pfifferling in der Pfanne
Für das Kochen der Pfifferlinge habe ich mich an
einen Experten gewendet, an Aschi Zahnd, den
zweiten Teufelhof-Küchenchef. Er hat mir folgendes nahegelegt und beigebracht: Vor allem bei
grösseren Pfifferlingen sollte man unbedingt darauf achten, dass sie gut geputzt werden. Die Reinigung unter fliessendem Wasser oder gar im
Wasserbad ist bei dieser Delikatesse aber tabu:
Der Pfifferling saugt sich schnell voll und verliert
so sein Aroma. Man säubert ihn am besten mithilfe eines Küchenpinsels. Die Pfifferlinge sind in
einer heissen Pfanne schnell gar (je nach Grösse
zwischen 30 Sekunden und 1,5 Minuten). Sie
können weiterverarbeitet werden mit Schalotten
oder Zwiebeln und mit Weisswein oder mit einer
Gemüsebrühe abgelöscht werden. Sie passen gut
zu Risotto, Teigwaren, Fisch oder Fleisch und
verfeinern auch Salate.
Auf der nächsten Seite verrät Aschi Zahnd ein
leicht nachzukochendes Gericht mit Pfifferlingen. Na dann: e Guete mitenand!
Aline Stölzer
36 Das besondere Produkt
Und das Rezept dazu
Zanderfilet mit Pfifferlingen und Amalfi-Zitrone
Vorgeschlagen von Aschi Zahnd, dem zweiten Küchenchef im Teufelhof
Zutaten (für 4 Personen)
Zanderfilet
4 Filets vom Zander à 150 g
weisser Pfeffer aus der Mühle
100 g Butter
2 kleine Schalotten
100 ml Weisswein
3 cl weisser Portwein
100 ml Fischfond
100 ml Rahm
1 KL Maizena
1 Prise Piment d’Espelette
50 ml Olivenöl
Meersalz
1 EL gewürfelte Schale von
eingelegten Salz-Amalfi-Zitronen
Aschi Zahnd
Pfifferlinge
300 g kleine Pfifferlinge
Butter
3 Lauchzwiebeln
Salz, Pfeffer
Zubereitung
Schalotten schälen, in feine Würfel schneiden
und in etwas Butter schwach andünsten. Mit
Weisswein und Portwein ablöschen und zur
Hälfte einkochen. Dann Fischfond und Rahm dazugeben und erneut bis zur Hälfte einkochen.
Maizena mit wenig Weisswein anrühren und die
Sauce auf die gewünschte Konsistenz abbinden.
Zum Schluss mit Piment d’Espelette und Salz abschmecken. Zanderfilets mit Salz und Pfeffer
würzen und direkt in einer vorgeheizten Pfanne
in Olivenöl anbraten, wenden, etwas Butter hin-
zufügen und allenfalls 1 Minute weiterbraten.
Die Zanderfilets sollten noch glasig sein.
Pfifferlinge putzen und in Butter anschwitzen.
Lauchzwiebel waschen, fein schneiden, hinzufügen und mit Salz und Pfeffer würzen. Fisch, Pfifferlinge und Lauchzwiebel auf dem Teller anrichten. Die Sauce aufmixen, Zitronenschale
dazugeben, Sauce am Tellerrand verteilen und
den Rest separat reichen. Dazu passen Kartoffelgnocchi oder Kartoffelpüree hervorragend.
Gastbeitrag 37
Vom Zammehogge
In meiner Heimat, der Kurpfalz, gibt es dieses wundervolle Wort. Es bezeichnet
einen schönen Moment. Menschen setzen sich und finden so zueinander. Ohne
Agenda, ohne Zweck. Ohne Tatendrang, ohne Thema. Gemeinsames Ziel ist das
pure Beisammensein. Willkommener Anlass ist die blosse Gelegenheit dazu.
Zu zweit, zu dritt, zu vielen. «Auf, hogge ma bissl
zamme!» Das kann, muss aber nicht in gastronomischen Gefilden erfolgen. Eine Parkbank, eine
Treppe tut es auch. Es handelt sich um das pure
Gemeinschaftserlebnis, das bisweilen sogar auskommt ohne jedes Wort. Sehr von Vorteil für den
Fremden, der sich zufällig in der Nähe aufhält,
vielleicht ein Tourist. Sich orientierend, rätselnd,
staunend. Stehend. «Hogg disch!», heisst es dann
ohne Umschweife. «Sei net so ugemietlisch (ungemütlich)!» – Wenn der Fremde die einladende
Geste verstanden und ihr Folge geleistet hat,
dann kann es geschehen, dass man die nächste
Stunde zu seiner Überraschung weitgehend
schweigend zusammen verbringt. Vielleicht ein
Seufzer: «S is, wies is.» Mal ein spärlicher Dialog
der Alteingesessenen: «Un, wie?» – «Selwa.» Irgendwann erhebt sich einer mit einem allseitigen
«Alla! (Kurpfälzer Allzweckwort, nicht übersetzbar)», geht seiner Wege, und die Runde löst sich
wie selbstverständlich auf. Es ist dies die einfachste und verlässlichste Form der Harmonie
unter Menschen. Äfach bissl zammehogge, die
Gedanken still schweifen oder ruhen lassen. Sinniere, wie wir sagen. Aber eben in Gemeinschaft.
Lange dachte ich, man finde nur im Austausch, in
der regen Diskussion über Gott und die Welt zueinander. Müsse erst ausloten, wie das Gegenüber zu Genmais, Palästinenserfrage und Steuergeheimnis steht, um sich mit diesem im Einklang
fühlen zu können.
Heute glaube ich: Man weiss von einem Menschen oft mehr, bis man ihn kennenlernt.
Und so gehört das Zammehogge im Anschluss für
mich seit jeher zu einem Auftritt. Mit den Veran-
staltern, mit Zuschauern. Ich muss dabei gar
nicht reden, höre aber gerne zu. «Verstehst du
uns eigentlich?», heisst es irgendwann fürsorglich, wenn ich in der Schweiz gastiere. «Manches/
Einiges/Vieles», antworte ich dann wahrheitsgemäss, je nachdem, ob ich in Bern, Appenzell oder
Basel bin. Und denke für mich: Was will ich mehr?
Arnim Töpel
Der Blues-Talker, Kabarettist und Schriftsteller Arnim Töpel ist ein langjähriger Gast auf
der Teufelhof-Bühne. Seine Programme sind
eine wunderbare, intelligente Mischung aus
Tasten und Texten. Töpel ist ein Sprachjongleur der Meisterklasse, ironisch-witzig, nie
zynisch. Zunehmend widmet er sich künstlerisch seiner kurpfälzischen Mundart. Sein
letzter Krimi-Roman «Muffzekopp» belegt
sein Gespür für Sprachklänge. Mit seinem
neuen Solo «Nur für kurze Zeit» gastiert er
von Do bis Sa, 12. bis 14. November im Teufelhof (siehe S. 21).
38 Wettbewerb
Mit Kombinationsgabe ...
... und ein bisschen Spürsinn ist die Rätselaufgabe «eins aus vier» kinderleicht.
In jeder der 8 Gruppen sind drei Wörter miteinander sinnverwandt; jeweils ein Wort passt nicht
dazu.
Die Anfangsbuchstaben dieser 8 «schwarzen
Schafe» ergeben – richtig aneinandergereiht – einen für den Teufelhof zentralen Begriff.
Welchen?
Vorverkauf
Premiere
Sorbet
Scheinwerfer
No-show
Amuse-bouche
Tagesabrechnung
Einchecken
Abendkasse
Handseife
Gouvernante
Waschmaschine
Friandises
Spaghetti
Loup de Mer
Spumante
Bel Etage
Bankett
Hotelzimmer
Gedeck
Galeriehotel
Kunsthotel
Tramhaltestelle
Weinladen
Strasser Saskia
Zahnd Aschi
Herzog Yves
Elmas Tülay
Uraufführung
Spätlese
Nase
Öchslegrad
Schreiben Sie das gesuchte Wort auf eine
Postkarte und schicken diese an:
Der Teufelhof Basel
Wettbewerb 2/2015
Leonhardsgraben 49, CH-4051 Basel
oder per Mail an: [email protected]
Zu gewinnen gibt es diesmal
1. Preis: Teufelhof-Weinladen-Gutschein
im Wert von CHF 150.—
2. Preis: Restaurant-Atelier-Gutschein
im Wert von CHF 100.—
3. Preis: 2 Theater-Gutscheine für die
«Schaufenster»-Reihe
im Wert von je CHF 36.—
Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2015.
Auflösung des letzten Rätsels «Augen auf!»
Das Lösungswort heisst WASSERBAD.
Unter den richtigen Lösungen hat die TeufelhofGlücksfee in der Person von Anina L. diesmal
als Gewinnerinnen und Gewinner gezogen:
1. Preis: Frau A. Bremerich aus Basel
2. Preis: Herr M. Giovannina aus Muttenz
3. Preis: Frau K. Haupt aus Basel
Herzliche Gratulation!
Impressum
Der Teufelhof Basel
Nathalie Reinhardt und Raphael Wyniger
Lektorat/Korrektorat: Fredy Heller
Gestaltung: www.seiberth.ch
Druck: Werner Druck & Medien AG
2/2015 – Juli 2015