ein Vergleich Deutsch
Transcription
ein Vergleich Deutsch
SPRIKreports Reports of the project Languages in Contrast (Språk i kontrast) http://www.hf.uio.no/forskningsprosjekter/sprik No. 40, May 2008 Zum Thema (Indikativ) Präteritum und Präteritumperfekt im indirekten Referat – ein Vergleich Deutsch-Norwegisch Kåre Solfjeld Høgskolen i Østfold Avdeling for samfunnsfag og fremmedspårk Os allé 5, N-1757 Halden [email protected] Kåre Solfjeld Zum Thema (Indikativ) Präteritum und Präteritumperfekt im indirekten Referat – ein Vergleich Deutsch-Norwegisch Einleitung Gegenstand des vorliegenden Beitrages ist die Verwendung von Indikativ Präteritum und Indikativ Präteritumperfekt (Plusquamperfekt) im indirekten Referat im Deutschen, und zwar im Vergleich mit den norwegischen Gegenstücken Präteritum und Präteritumperfekt (Plusquamperfekt). Die Studie basiert auf Ausschnitten aus 11 authentischen Übersetzungen aus dem Deutschen ins Norwegische und Ausschnitten aus 16 authentischen Übersetzungen aus dem Deutschen ins Norwegische. Wegen einer etwas geringeren Frequenz relevanter Strukturen in den untersuchten deutschen Originaltexten musste eine größere Anzahl deutscher Originaltexte herangezogen werden. Jedes Teilkorpus umfasst sowohl fiktionale Texte als auch Sachprosatexte, vornehmlich populärwissenschaftliche Texte, und jeweils ein Jugendbuch. Wünschenswert war eine relativ starke Streuung in Bezug auf Autor/innen und Übersetzer/innen, was die geringe Menge von Übersetzungen zwischen Deutsch und Norwegisch allerdings erschwert hat; s. hierzu z.B. Dahl und Solfjeld (2008). In dem deutschen Originalkorpus findet sich eine maximale Streuung auf Originalautor/innen, in dem norwegischen Originalkorpus sind 10 Autor/innen vertreten. In den deutschen Übersetzungen des norwegischen Originalkorpus sind acht verschiedene Übersetzer/innen vertreten, in den norwegischen Übersetzungen des deutschen Originalkorpus vierzehn verschiedene Übersetzer/innen. Das Material umfasst ausschließlich indirekte Rede, bei der die Originalsprechzeit, das figurale Jetzt (in der Terminologie von Fabricius-Hansen 2002), der Referatzeit, dem narautoralen Jetzt (in der Terminologie von Fabricius-Hansen 2002) vorausliegt. Die Arbeit versteht sich als eine Weiterführung von Solfjeld (2007), in dem ähnlich gelagerte Fragestellungen, vornehmlich zu den Tempora (Indikativ) Präsens und Präteritum, aufgegriffen worden sind. 1. Umriss der Systemkontraste Bekanntlich können Äußerungen anderer Individuen in verschiedener Form wiedergegeben werden. Im Gegensatz zu Zitaten, die mit gewissen Vorbehalten (Pütz 1989: 186) als wortgetreue Wiedergaben zu verstehen sind, findet im so genannten indirekten Referat eine Verlagerung auf die Perspektive der/des Referierenden statt, indem sprechsituationsabhängige Ausdrücke – wie etwa deiktische Ausdrücke für Sprechaktrollen, Zeit- und Raumdeiktika – zumindest zum Teil in der Origo der/des Referierenden verankert werden (Fabricius-Hansen 1989: 162-163, Kaufmann 1976). Nun verfügen verschiedene Sprachen über verschiedene Mittel zur Kennzeichnung von so genannter Evidentialität, d.h., dass die geäußerte Proposition (der geäußerte ’Inhalt’) einen anderen Ursprung als der/die aktuelle Sprecher/in hat (vgl. z.B. Palmer 1986: 51- 1 95). Im Deutschen steht z.B. ein voll ausgebautes Konjunktivparadigma zur Markierung nicht-direkter Referate zur Verfügung, das kein Gegenstück im Skandinavischen oder Englischen findet. Allerdings kann auch im Verbalsystem dieser germanischen Sprachen indirekte Wiedergabe – zumindest in präteritalen Kontexten – markiert werden, vornehmlich durch so genannte ’Tempustransposition’ (backshift): Durch das präteritale System wird markiert, dass auf eine in Relation zum Zeitpunkt des Referierens vorzeitige Originalsprechzeit referiert wird: Präteritum drückt dabei Gleichzeitigkeit mit dem Jetzt des/der Originalsprecher/in aus, Präteritumperfekt und ’ville/kom til å/skulle’ + Infinitiv (Konditionalis II) Vorzeitigkeit bzw. Nachzeitigkeit in Relation zum Jetzt der/des Originalsprecher/in. Nun stellt auch im Deutschen der Indikativ eine – vermutlich weitgehend registerbedingte – Alternative zur Verwendung von Konjunktivformen im indirekten Referat dar. Der Indikativ im indirekten Referat scheint vorwiegend in ”den Diskurssorten der nicht-öffentlichen, informellen Kommunikation” aufzutreten (Zifonun u.a. 1997: 1768-1769); vgl. auch Andersson (1994: 39-40). Die Verwendung von Indikativformen im indirekten Referat im Deutschen unterliegt jedoch anderen Regularitäten als denen der skandinavischen Sprachen oder des Englischen. Auch im Deutschen findet zum Teil Tempustransposition (backshift) statt (Solfjeld 1989, Fabricius-Hansen 1989:172 und 2001:13). Zugleich besteht beim Indikativ im indirekten Referat im Deutschen jedoch auch die Option, dass die indikativischen Tempora im Jetzt des/der Originalsprecher/in verankert werden (Solfjeld 1983, 1989, Fabricius-Hansen 1989: 172, 2001, 2002, Ek 1996, Zifonun u.a. 1997: 1780), was heißt, dass das Tempus der direkten Rede gewissermaßen ungeändert (unverschoben) auf die entsprechende indirekte Rede ’übertragen’ wird. Zu den Kontrasten zwischen Deutsch und anderen germanischen Sprachen in diesem Bereich s. Fabricius-Hansen (2001:12). Somit besteht im Deutschen – für den Indikativ im indirekten Referat – eine größere Vielfalt von Strukturmöglichkeiten als für die Tempora im norwegischen indirekten Referat. Wie sich diese Systemkontraste im indikativischen Bereich in Übersetzungen Deutsch-Norwegisch und Norwegisch-Deutsch auswirken, ist in Solfjeld (1989, 2007) aufgezeigt worden. U. a. ist in Solfjeld (2007) veranschaulicht worden, dass Indikativ Präsensformen in indirekten Referaten in deutschen Originaltexten im Übersetzungprozess auf das Präteritum in der norwegischen Zielversion verschoben werden, und zwar in den Fällen, wo die deutsche Präsensform ’Gegenwart’ ausschließlich in Relation zum Jetzt der Originalsprecher/in ausdrückt – d.h. in Relation zum figuralen Jetzt. Diese ’Verschiebung’ auf Präteritum erklärt sich dadurch, dass im norwegischen indirekten Referat Abweichungen von der Tempustransposition nur dann erlaubt sind, wenn ’Gegenwart’ in Relation zum Jetzt des/der Referierenden, d.h. ’Gegenwart’ in Relation zum narautoralen Jetzt ausgedrückt wird. Vgl. zum Tempusgebrauch im indirekten Referat im Norwegischen Faarlund u.a. (1997: 572-577) und Vinje (2005: 145-146). Die (unterstrichenen) Indikativ Präsenformen in den deutschen Originalen (1a) und (2a) und ihre norwegischen Gegenstücke (1b) und (2b) veranschaulichen diesen Kontrast zwischen dem Deutschen und dem Norwegischen: (1a) Ich [...] befürchtete, dass ’das’ jetzt wieder losgeht. (do15, 84) (1b) Jag var rasende, og var redd for at ’det’ skulle ta fatt på ny. (nü15, 83) 2 (2a) War niemand bei dir, der dir beigestanden und gesagt hätte, auf was es ankommt? (do15, 87) (2b) Var det ingen som sto hos deg og sa hva du skulle gjøre? (nü15, 86) Umgekehrt sind Präteritumformen in indirekter Rede in den norwegischen Originalen gelegentlich als Indikativ Präsens in den deutschen Zieltexten wiedergegeben worden, was sich eben durch die Möglichkeit einer figuralen Verankerung deutscher Indikativ Präsenformen in indirekter Rede – eine im Norwegischen nicht vorhandene Strukturmöglichkeit – erklären lässt; vgl. das folgende Beispiel (3), in dem ’Gegenwart’ ausschließlich in Relation zum figuralen Jetzt vorliegt: (3a) Før han døde fortalte han den gamle kvinnen at han hadde tenkt å ta deg med opp dit når du ble større. (no6, 61) (3b) Bevor er starb, erzählte der alten Frau, dass er sich vorgenommen hatte, dich dort hinauf mitzunhemen, wenn du größer bist. (dü6, 49). Weil das Deutsche in indirekter Rede figurale Verankerung präsentischer Formen und zugleich Tempustransposition nach dem Muster anderer germanischer Sprachen erlaubt1, besteht in präteritalen Kontexten zum Ausdruck figuraler Gegenwart die Option zwischen Indikativ Präsens und Indikativ Präteritum; vgl. Solfjeld (2007). (1a) und (2a) veranschaulichen deutsche Indikativ Präsensformen bei figuraler Gegenwart (und narautoraler Vergangenheit). Im nachstehenden Satz (4a) ist – unter den gleichen temporalen Bedingungen – jedoch Indikativ Präteritum gewählt: (4a) ... Hildegart erzählte, dass Julia Sanz von der Fortpflanzung nichts wusste. (do7, 72) In der entsprechenden direkten Rede liegt sowohl bei (1a) als auch bei (4a) Präsens vor: (1c) Ich [...] befürchtete: ”Jetzt geht es wieder los”. (4b) ... Hildegart erzählte: ”Julia Sanz weiß nichts von der Fortpflanzung”. Indikativ Präteritumformen des Deutschen können aber auch figurale Vergangenheit vermitteln; vgl. hierzu den nachstehenden Satz (5a) mit entsprechender direkter Rede im Präteritum: (5a) Es war mir nicht bewußt, dass meine Geburt derart schlimm war ... (do15, 87) (5b) Es war mir nicht bewußt: ”Meine Geburt war derart schlimm ...” Bei figuraler Vergangenheit liegt aber – als Ergebnis von ’Tempustransposition’ – zugleich die Alternative (Indikativ) Präteritumperfekt vor; vgl. hierzu den 1 Während bei Tempustransposition in nicht-direkter Rede des Norwegischen Präteritum auch unter der temporalen Bedingung ’Gegenwart’/’Zukunft’ in Relation zum narautoralen Jetzt (dem Jetzt des/der Referierenden) verwendet werden kann, scheint die Verwendung deutscher Indikativ Präteritumformen jedoch ’Vergangenheit’ in Relation zum narautoralen Jetzt vorauszusetzen (Solfjeld 1989: 78, Fabricius-Hansen 1989: 176). 3 nachstehenden Satz (6a). Die entsprechende direkte Rede weist Präteritum (oder Präsensperfekt) auf: (6a) Er ahnte dunkel, daß er sich auf ein Gebiet gewagt hatte, wo Vorsicht am Platz war. (do7, 10) (6b) Er ahnte dunkel: ”Ich wagte mich auf ein Gebeit (habe mich auf ein Gebiet gewagt), wo Vorsicht am Platz ist”. Im Folgenden geht es um diese ’Konkurrenz’ zwischen Indikativ Präteritum und Indikativ Präteritumperfekt zur Vermittlung figuraler Vergangenheit in indirekten Referaten im Deutschen – verglichen mit den norwegischen Gegenstücken Präteritum und Präteritumperfekt. 2. Parallelen und Kontraste im präteritalen System Solfjeld (1989: 88) belegt, dass in deutscher indirekter Rede Indikativ Präteritumformen zur Vermittlung von figuraler Vergangenheit verhältnismäßig häufig vorkommen und somit offensichtlich keine Einzelfälle oder Ausnahmen darstellen; vgl. das so genannte Prinzip 1 in Solfjeld (1989). Weil aber in Solfjeld (1989) ausschließlich präteritale Kontexte untersucht werden, liegt für die als figural verankert klassifizierten Präteritumformen immer zugleich grundsätzlich die Interpretation einer narautoralen Verankerung vor; s. die Übersicht in Fabricius-Hansen (1989: 166). Zugleich belegt die Übersicht in Solfjeld (1989: 88), dass in deutscher indirekter Rede bei figuraler Vergangenheit auch der Indikativ Präteritumperfekt frequent vorkommt, d.h. es findet bei den indikativischen Tempora auch relativ häufig eine ’Tempustransposition’ statt. Auf der Basis der Untersuchungen in Solfjeld (1989) zeichnet sich im Deutschen somit – bei figuraler Vergangenheit – gewissermaßen eine Konkurrenz zwischen Indikativ Präteritum und Indikativ Präteritumperfekt. Zifonun u.a. (1997: 1780-1783) unterstützen die Annahme, dass bei figuraler Vergangenheit im indirekten Referat Indikativ Präteritum und Indikativ Präteritumperfekt alternieren. Zifonun u.a. (1997) weisen darauf hin, dass bei der Verwendung indikativischer Tempora in indirekter Rede normalerweise eine Verlagerung auf ”die referierte Zeit als Bezugszeit” stattfindet (Zifonun u.a. 1997: 1780). Diese Verlagerung schließt offensichtlich Indikativ Präteritum mit ein, und demnach wird die Annahme einer figuralen Verankerung für den Indikativ Prätereritum unterstützt. Zugleich weisen Zifonun u.a (1997: 1781) auf die Möglichkeit hin, dass in Indirektheitskontexten präteritale Tempora auch ”nichtverlagernd” eingesetzt werden und dass demnach bei figuraler Vergangenheit auch Präteritumperfekt verwendet werden kann; vgl. Zifonun e.a. (1997: 1781). Zugleich wird behauptet, dass die Tempustransposition vor allem als Stilmittel in präteritalen Erzähltexten vorkommt (Zifonun u.a. 1997: 1781). Solfjeld (1989) geht – in Anlehnung an Vannebo (1978) – davon aus, dass in norwegischer indirekter Rede Tempustransposition die Regel darstellt, was heißt, dass bei indirekter Rede im Norwegischen – wenn figurale Vergangenheit ausgedrückt werden soll – grundsätzlich Präteritumperfekt zur Anwendung kommt. In Solfjeld (1989: 66) wird dieser Kontrast zwischen Deutsch und Norwegisch durch authentische Übersetzungsfälle untermauert. Die in den deutschen Originaltexten vorkommenden (Indikativ) Präteritumformen werden auf Präteritumperfekt in den norwegischen 4 Übersetzungen ’verschoben’; vgl. z. B. (7a) deutsches Original und (7b), norwegische Übersetzung in dem nachstehenden Solfjeld (1989: 88) entnommenen Satzpaar: (7a) Und ich dachte mal einen Moment, dass es schön war, als meine Mutter noch auf mich wartete. Entsprechende direkte Rede: Und ich dachte Mal: ”Es war schön, als meine Mutter noch auf mich wartete”. (7b) Og et øyeblikk tenkte jeg hvor fint det hadde vært de gangene mor ennå ventet på meg Entsprechende direkte Rede: Og et øyeblikk tenkte jeg: ”Det var fint de gangene mor ennå ventet på meg.” Hierzu ist jedoch zu bemerken, dass die Ausführungen zum Tempus im nicht-direkten Referat in Faarlund u.a. (1997: 573-574) gewissermaßen der Auffassung zuwider laufen, dass Tempustransposition das allein herrschende System im Norwegischen ausmacht. Es wird z.B. darauf hingewiesen, dass Präteritum im indirekten Referat auch Präteritum in der direkten Rede (im Zitat) entsprechen kann; vgl. das folgende Faarlund u.a. (1997: 573) entnommene Beispiel: (8a) Knut sa at han kom forrige fredag (8b) Knut sa: ”Jeg kom forrige fredag” Somit finden sich Anhaltspunkte für die Annahme, dass im indirekten Referat des Norwegischen ein präteritales System vorliegt, das nicht allzu stark von dem deutschen abweicht. Zugleich lässt die herangezogene Literatur jedoch vermuten, dass im Norwegischen die Tempustransposition das vorherrschende System darstellt. Für das Deutsche tritt hingegen – zumindest auf der Basis der hier herangezogenen Literatur – keine dermaßen klare Dominanz des einen oder des anderen Systems zu Tage. 3. Fragen an das Material Vor dem hier skizzierten Hintergrund wird in dem Material überprüft, wie die Tempora (Indikativ) Präteritum und Präteritumperfekt bei figuraler Vergangenheit im indirekten Referat eingesetzt werden. Wie oben gezeigt, zeichnen sich im präteritalen (indikativischen) System – im Gegensatz zum präsentischen (indikativischen) System – keine eindeutigen Kontraste zwischen den beiden Sprachen ab. Zu vermuten ist, dass im untersuchten Material in indirekten Referaten des Deutschen sowohl der Indikativ Präteritum als auch der Indikativ Präteritumperfekt vorkommen. Ensprechend kann für indirekte Rede im Norwegischen angenommen werden, dass sowohl das Präteritum als auch das Präteritumperfekt vorkommen. Obwohl das begrenzte Material keine sicheren Schlüsse erlaubt, wird ein wiederholtes Auftreten beider Tempora in den Originalkorpora beider Sprachen jedoch die Annahme unterstützen, dass (Indikativ) Präteritum und (Indikativ) Präteritumperfekt in indirekter Rede in den beiden Sprachen alternieren. Allerdings ist zu bemerken, dass im untersuchten Material das figurale Jetzt immer dem narautoralen Jetzt vorausliegt. Insofern kann (Indikativ) Präteritum (im Prinzip) sowohl als figural als auch als 5 narautoral verankert interpretiert werden. Die Untersuchung bietet somit ein eher grobes Raster an – und soll demnach nur als ein erster Einstieg in die Thematik betrachtet werden. Im nächsten Schritt ist zu überprüfen, in wie fern im Übersetzungsprozess Deutsch-Norwegisch und Norwegisch-Deutsch ein Wechsel von (Indikativ) Präteritum auf (Indikativ) Präteritumperfekt – oder vice versa – vorkommt. Weil sich keine klaren Kontraste zwischen den (indikativischen) Systemen der beiden Sprachen abzeichnen, ist zu vermuten, dass das Tempus des Originals beim Übersetzen größtenteils beibehalten bleibt, und zwar in beiden Übersetzungsrichtungen. Alternativ lässt die angenommen stärkere Tendenz zum Präteritumperfekt im Norwegischen einen gewissen Wechsel von (Indikativ) Präteritum im Deutschen auf Präteritumperfekt im Norwegischen vermuten. Im Prinzip denkbar (wenn auch weniger wahrscheinlich) ist ein Umstieg von Präteritumperfekt im Norwegischen auf (Indikativ) Präteritum im Deutschen. Indirektes Referat versteht sich in der vorliegenden Studie nicht nur als die Wiedergabe von Rede in einem engen Sinne, d.h. als Referat versprachlichter Äußerungen – wie in (4a) oben – , sondern auch als Referat von Gedanken oder Bewusstseininhalten anderer; vgl. z.B. (6a) oder (7a) oben. Auch umfasst indirektes Referat nicht nur syntaktisch abhängige Referate. Es wird vielmehr – in Anlehnung an Fabricius-Hansen (2001, 2002) – von einem skalaren Verständnis des Begriffes ausgegangen. Dabei stellen Referate, die als Argument unter eine Redeanzeige im engen Sinne eingebettet sind, prototypische indirekte Referate dar, vgl. nochmals (4a). Referate, die weniger zugängliche Bewusstseinsinhalte wiedergeben – wie (6a) oder (7a) – oder die in syntaktisch unabhängiger Form auftreten (’berichtete Rede’), stellen hingegen weniger prototypische indirekte Referate dar; vgl. etwa den kursivierten Teil von (9): (9) Es war Sonntag, und ich ging ins Gasthaus. Der Doktor fehlte. Er war vor einiger Zeit gestorben, erfuhr ich. Und man erzählte mir auch, wie es dabei zugegangen war. Er hatte die Familienmitglieder um sich versammelt, und ganz trocken, ... erklärt, was jetzt in seinem Kopf vor sich ging.. (do9, 173) In den folgenden Übersichten wird zwischen Referaten in syntaktisch abhängiger und syntaktisch unabhängiger Form und auch zwischen Referaten versprachlichter Äußerungen und Referaten von weniger zugänglichen Bewusstseininhalten unterschieden. Obwohl die absoluten Zahlen gering sind, ist interessant zu überprüfen, in wie weit die beiden aktuellen Tempora (Indikativ) Präteritum oder (Indikativ) Präteritumperfekt in beiden Sprachen sowohl in prototypischer als auch in weniger prototypischer indirekter Rede mit einer gewissen Häufigkeit auftreten. 4. Ergebnisse 4.1 Verteilung der Formen im deutschen und norwegischen Originalkorpus Die Ergebnisse sind in den folgenden Übersichten zusammengefasst. In der Tabelle 1 wird eine Übersicht über die Anzahl der Tempusformen in indirekten Referaten in den deutschen Originaltexten (DO) und entsprechend in den norwegischen Originaltexten (NO) gegeben. Dabei entfallen die Vorkommen auf zwei Kategorien: Als abhängig (abh.) werden die Tempusformen kategorisiert, die in Sätzen auftreten, die syntaktisch unter eine Redeanzeige im weiten Sinne eingebettet sind, wie alle oben von 1 bis 8 6 zitierten nicht-direkten Referate. Die wenigen indirekten Referate, an die semantisch entsprechende Phrasen wie die unterstrichene im nachstehenden Satz (10) syntaktisch angeschlossen sind, werden auch als abhängig klassifiziert: (10) Fotografiet ble ledsaget av intervjuer, blant annet med de to på bildet, der alle var enige om at eksplosjonen kom fullstendig uventet og ”som et sjokk”, ifølge frøken Pedersen. (no9, 20) Tempusformen, die in syntaktisch selbständigen Sätzen, d.h. in ’berichteter Rede’ auftreten, sind als unabhängig kategorisiert (unabh.); vgl. den kursivierten Teil von (9) oben. Die Tabelle 1 schließt auch weniger prototypische indirekte Rede mit ein, sie umfasst somit nicht nur Tempusformen in Referaten versprachlichter Äußerungen, sondern auch Tempusformen in Referaten, die weniger zugängliche Bewusstseinsinhalte wie etwa Gedanken wiedergeben. Die Tempora sind in drei Kategorien gegliedert: Präteritum bzw. Präteritumperfekt mit der für das Deutsche relevanten Präzisierung Indikativ. Im deutschen Teilkorpus sind zugleich unter der Kategorie Konjunktiv die Vorkommen der ’Vergangenheitstempora’ des Konjunktivparadigmas (Konjunktiv) Perfekt und (Konjunktiv) Präteritumperfekt angegeben. Modusambivalente Formen des Deutschen, z.B. Präteritumformen schwacher Verben, werden als Indikativ klassifiziert. Tabelle 1, insgesamt; Anzahl von Tempusformen in indirekten Referaten im weiten Sinne. abh. DO unabh. abh. NO unabh. Präteritum (Indikativ) 16 (13.7%) 12 (13.3%) 15 (10.7%) 14 (18.7%) Präteritumperfekt (Indikativ) 41 (35.0%) 35 (38.9%) 125(89.5%) 61 (81.3%) Konjunktiv 60 (51.3%) 43 (47.8%) Insgesamt 117(100%) 90 (100%) 140 (100%) 75 (100%) 7 In der Tabelle 2 entfallen die Tempusformen auf die gleichen Kategorien wie in der Tabelle 1, nur sind die weniger prototypischen Referate ausgeklammert. Die verzeichneten abhängigen Tempusformen umfassen somit ausschließlich Tempusformen, die syntaktisch unter ein Verbum dicendi eingebettet oder syntaktisch mit einer entsprechenden Phrase verbunden sind. Für die unabhängigen Tempusformen lässt sich aus dem Kontext indirekter ableiten, dass die Referate, in die die Tempusformen eingehen, als Wiedergabe versprachlichter Äußerungen zu verstehen sind. Die Zahlen in der Tabelle 2 machen somit eine Teilmenge der Zahlen in Tabelle 1 aus. Tabelle 2, indirekte Referate im engen Sinne; Anzahl Tempusformen in indirekten Referaten versprachlichter Äußerungen. abh. DO unabh. abh. NO unabh. Präteritum (Indikativ) 14 (18.9%) 9 (13.8%) 7 (15.9%) 12 (34.3%) Präteritumperfekt (Indikativ) 16 (21.6%) 18 (27.7%) 37 (84.1%) 23 (65.7%) Konjunktiv 44 (59.5%) 38 (58.5%) Insgesamt 74 (100%) 65 (100%) 44 (100%) 35 (100%) 4.2 Kommentare zu den Formen im deutschen und norwegischen Originalkorpus Ausgehend von den Tabellen 1 und 2 ist festzustellen, dass in indikativischer indirekter Rede beide einleitend skizzierten systematischen Möglichkeiten im deutschen Originalkorpus tatsächlich vorkommen, d.h. sowohl Indikativ Präteritum als auch Indikativ Präteritumperfekt. Zum Ausdruck figuraler Vergangenheit kann offensichtlich ’Tempustransposition’ – und demnach Präteritumperfekt – eingesetzt werden, zugleich wird jedoch der Indikativ Präteritum wiederholt gewählt. Auch Indikativ Präteritum tritt bei mehreren Autoren auf. Die Tabellen zeigen zudem, dass sowohl in weniger 8 prototypischen Referaten als auch in Referaten im engeren Sinne beide systematischen Möglichkeiten im Deutschen vorkommen. Die folgenden Textausschnitte (11a), (12a) und (13a) wie auch (5) oben veranschaulichen Indikativ Präteritum bei figuraler Vergangenheit im indirekten Referat im Deutschen. In (11b), (12b) und (13b) finden sich Paraphrasierungen als direkte Rede (Zitat), auch im Präteritum (oder eventuell Präsensperfekt): (11a) Brandt verwies auf das Negativkonto von Partei und Regierung: dass man den Weg des geringsten Widerstandes wählte, dass die Apanage des Königs nicht angetastet wurde, dass der Staat notleidenden Gemeinden die Pfarrerlöhne zahlen wollte und dass Mieterschutzbestimmungen aufgehoben wurden (do1, 139) (11b) Brandt verwies auf das Negativkonto von Partei und Regierung: ”Man wählte (hat) den Weg des geringsten Widerstandes (gewählt). Man tastete (hat) die Apanage des Königs nicht an (angetastet), Der Staat wollte (hat) notleidenden Gemeinden die Pfarrerlöhne zahlen (wollen) und die Mieterschutzbestimmungen wurden aufgehoben (sind aufgehoben worden). (12a) Aber prinzipiell vertrat er die Auffassung, dass eine Regierungsübernahme durch die DNA ein richtiger Schritt war. (do1, 140) (12b) Aber prinzipiell vertrat er die Auffassung: ”Eine Regierungsübernahme durch die DNA war ein richtiger Schritt”. (13a) Sie hatte zwar ihrer Analytikerin schon früher erzählt, dass der Vater in ihrem fünften Lebensjahr unerwartet aus der Gefangenschaft heimkehrte ... dass das Glück aber nur zwei Jahre dauerte. (do13, 98) (13b) Sie hatte zwar ihrer Analytikerin schon früher erzählt: ”Mein Vater kehrte (ist) in meinem funften Lebensjahr unerwartet aus der Gefangenschaft heim (heimgekehrt) ... das Glück dauerte (hat) aber nur zwei Jahre (gedauert)”. (do13, 98) Die folgenden Textausschnitte (13a) und (14a) veranschaulichen (Indikativ) Präteritumperfekt bei figuraler Vergangenheit im indirekten Referat. (13b) und (14b) liefern entsprechende Paraphrasierungen als direkte Rede/Zitat im Präteritum bzw. (Präsens-)Perfekt: (13a) Es war Sonntag, und ich ging ins Gasthaus. Der Doktor fehlte. Er war vor einiger Zeit gestorben, erfuhr ich. Und man erzählte mir auch, wie es dabei zugegangen war. Er hatte die Familienmitglieder um sich versammelt, und ganz trocken, ... erklärt, was jetzt in seinem Kopf vor aich ging. (do9, 173) (13b) Es war Sonntag, und ich ging ins Gasthaus. Der Doktor fehlte. Ich erfuhrt: ”Er starb (ist) vor einiger Zeit (gestorben). Und man erzählte mir auch: ”Dabei ging (ist) es so zu(gegangen): Er versammelte (hat) die Familienmitglieder um sich (versammelt), und erklärte (hat) ganz trocken, ... (erklärt), was jetzt in seinem Kopf vor aich ging”. (14a) Gulliver kannte er, Robinson und Spavens´ Biographie, neuerdings auch Roderick Random ... Der unfähige Shiffsarzt Mackshane, wahrscheinlich ein heimlicher Katholik, hatte schon die Aderpresse angesetzt, da war ihm Roderick in den Arm gefallen. Mit giftigem Blick hatte der Pfuscher das Feld 9 geräumt, sechs Wochen später war Jack Rattlin auf zwei gesunden Beinen wieder zum Dienst erschienen.. (do14, 41) (14b) Gulliver kannte er, Robinson und Spavens´ Biographie, neuerdings auch Roderick Random: ... ”Der unfähige Shiffsarzt Mackshane, wahrscheinlich ein heimlicher Katholik, setzte (hat) schon die Aderpresse (angesetzt), da fiel (ist) ihm Roderick in den Arm (gefallen). Mit giftigem Blick räumte (hat) der Pfuscher das Feld (geräumt), sechs Wochen später erschien (ist) Jack Rattlin auf zwei gesunden Beinen wieder zum Dienst (erschienen). Bemerkenswert ist, dass bei Referaten, die syntaktisch unter ein Verbum dicendi eingebettet sind, im deutschen Originalkorpus fast gleich viele Indikativ Präteritumformen wie Indikativ Präteritumperfektformen vorkommen; vgl. Tabelle 2. In syntaktisch unabhängigen Sätzen liegt auch der relative Anteil von Indikativ Präteritumformen höher bei versprachlichten Äußerungen als bei Referaten, die Äußerungen in einem etwas weiteren Sinne umfassen. Bei der Wiedergabe versprachlichter Äußerungen scheint sich somit die Möglichkeit des Indikativ Präteritum stärker anzubieten als bei Referaten von weniger zugänglichen Bewusstseinsinhalten. Somit weist die Tabelle 2 in die Richtung, dass der Indikativ Präteritum im Deutschen vor allem dann eine Alternative darstellt, wenn das Referat die syntaktische Anknüpfung an ein Verbum dicendi oder Entsprechendes – und somit zugleich an das Jetzt eines/einer Referierten – aufweist. Das Fehlen des Konjunktivs im Norwegischen erschwert einen direkten Vergleich mit der Tempuswahl in dem norwegischen Originalkorpus. Es lässt sich jedoch feststellen, dass auch im norwegischen Originalkorpus bei figuraler Vergangenheit beide systematischen Möglichkeiten Tempustransposition (Präteritumperfekt) und Präteritum vorkommen, wobei aber die Tempustransposition, d.h. das Präteritumperfekt, prozentual stark überwiegt. Insofern zeichnet sich im norwegischen Originalkorpus ein gewissermaßen einheitlicheres Bild ab als im Indikativbereich des deutschen Originalkorpus. Besonders bei den abhängigen indirekten Referaten im norwegischen Originalkorpus liegt der prozentuale Anteil von Präteritumperfektformen hoch. Syntaktische Anknüpfung an eine Redeanzeige – sei es ein Verbum dicendi oder expliziter Verweis auf Gedanken o. Ä. – scheint folglich nicht mit einer stärkeren Tendenz zur Wahl von Präteritum einherzugehen, sondern eher im Gegenteil: Syntaktische Anknüpfung an eine Redeanzeige – und somit zugleich an das Jetzt eines/einer Referierten – scheint im norwegischen Teilkorpus eher Tempustransposition und somit die Wahl von Präteritumperfekt nahe zu legen. Der prozentual etwas höher liegende Wert für Präteritum in nicht abhängigen indirekten Referaten mag allerdings damit zusammen hängen, dass die Grenze zwischen Referat und Verfassertext in selbständigen Sätzen im Norwegischen (und entsprechend beim Indikativ im Deutschen) sich oft nur sehr schwer ziehen lässt (zu dieser Thematik s. z.B. Fabricius-Hansen 2007: 68-70). Es kann vermutet werden, dass eine gewisse Offenheit in Bezug auf den Status als Referat in präteritalen Kontexten die Wahl von Präteritum fördern wird – zur Vermittlung narautoraler Vergangenheit. Der nachstehende Textausschnitt (15a) weist den typischen Fall auf – Präteritumperfektformen als Folge von Tempustransposition. Die Paraphrasierung als direkte Rede in (15b) zeigt, dass die Präteritumperfektformen Präteritum in direkter Rede entsprechen: 10 (15a) Av teksten framgikk det at folk i nabolaget hadde hørt en krafig eksplosjon i 14.25-tiden. (15b) Av teksten framgikk: ”Folk i nabolaget hørte en krafig eksplosjon i 14.25-tiden”. In (16a) und (17a) finden sich Präteritumformen in der indirekten Rede, die auch, wie in (16b) bzw. (17b) veranschaulicht, Präteritum in direkter Rede entsprechen: (16a) Fotografiet ble ledsaget av intervjuer, blant annet med de to på bildet, der alle var enige om at eksplosjonen kom fullstendig uventet og ”som et sjokk”, ifølge frøken Pedersen. (no9, 20) (16b) Alle var enige om: ”Eksplosjonen kom uventet”. Frøken Pedersen sa: ”Den kom som et sjokk”. (17a) Han kunne derfor tidfeste det hele nesten på dagen da Henry lå og kavet i bølgene og trodde han skulle dø, og det eneste Reber husket var at båten dro til høyre (no8, 46) (17b) Reber husket: ”Båten dro til høyre”. 4.3 Die Formen in den Originalen und in den Übersetzungen im Vergleich Ausgehend von der Tabelle 2, d.h. von Tempusformen in Referaten von Äußerungen im engeren Sinne, d.h. in indirekten Referaten versprachlichter Äußerungen, sind in den Tabellen 3 und 4 die in den Originaltexten gewählten Tempusformen mit denen der entsprechenden Zieltexte verglichen. In der Tabelle 3 wird gezeigt, wie sich die auf die drei Gruppen entfallenden Tempusformen der deutschen Originaltexte (DO) auf die beiden Kategorien Präteritum und Präteritumperfekt in den norwegischen Übersetzungen (NÜ) verteilen. In den beiden linken Spalten werden die Tempusformen in syntaktisch abhängigen indirekten Referaten angegeben, in den beiden rechten Spalten die Tempusformen in syntaktisch unabhängigen indirekten Referaten. Die Kategorie Konjunktiv umfasst Konjunktiv Präsensperfekt und Präteritumperfekt. 11 Tabelle 3: Deutsche Originale mit Verba dicendi oder Entsprechendem abh. NÜ DO DO Prät. 12 Ind. Prät unabh. NÜ Prät. 9 Ind. Prät 9 14 Prät.perf 2 Prät.perf Prät. 0 Prät. 0 0 Ind Prät.perf 18 Ind Prät.perf 16 Prät.perf 18 Prät.perf 16 Prät. 2 Konj. 44 Prät. 9 Konj. 38 Prät.perf 42 Prät.perf 29 Entsprechend wird in der Tabelle 4 gezeigt, wie die in den norwegischen Originaltexten gewählten Tempora (NO) sich auf die drei Kategorien Indikativ Präteritum, Indikativ Präteritumperfekt und Konjunktiv in den deutschen Übersetzungen (DÜ) verteilen. In den beiden linken Spalten sind die Anzahl Verbformen in abhängigen Referaten verzeichnet, in den beiden rechten Spalten die entsprechenden Werte in unabhängigen Referaten. Wie in Tabelle 3 umfasst die Kategorie Konjunktiv sowohl Konjunktiv Präsensperfekt als auch Konjunktiv Präteritumperfekt. 12 Tabelle 4: Norwegische Originale mit Verba dicendi oder Entsprechendem: abh. DÜ Ind. Prät. NO Prät 7 Prät.perf. NO 4 Ind. Prät.perf. 2 37 unabh. DÜ Ind. Prät. Prät 12 11 Ind. Prät.perf. 0 Konjunktiv 1 Konjunktiv 1 Ind. Prät. 2 Ind. Prät. 6 Ind. Prät.perf. 17 Konjunktiv 18 Prät.perf. 23 Ind.Prät.pf. 14 Konjunktiv 3 4.4. Kommentare zu den Formen in Originalen und entsprechenden Übersetzungen Ausgehend von der Tabelle 3 ist festzustellen, dass beim Übersetzen deutscher Indikativformen ins Norwegische das Tempus des Originals fast ausnahmslos beibehalten bleibt: (Indikativ) Präteritumperfekt bleibt Präteritumperfekt und (Indikativ) Präteritum bleibt Präteritum. Bei der Übersetzung deutscher Konjunktivformen überwiegt das Präteritumperfekt in den norwegischen Zielversionen. Besonders bei den selbständigen Sätzen ist jedoch ein verhältnismäßig hoher Anteil von Präteritumformen zu verzeichnen, obwohl Präteritumperfekt auch bei dieser Kategorie überwiegt. Die nachstehenden Sätze veranschaulichen die Haupttendenzen in dem hier untersuchten Material. In (18) und (19) sind die Indikativ Präteritumperfektformen des deutschen Originals in den norwegischen Zielversionen als Präteritumperfekt beibehalten (18b und 19b), in (20) sind die Indikativ Präteritumformen des deutschen Originals als Präteritum in der norwegischen Zielverion beibehalten: (18a) Es war Sonntag, und ich ging ins Gasthaus. Der Doktor fehlte. Er war vor einiger Zeit gestorben, erfuhr ich. Und man erzählte mir auch, wie es dabei zugegangen war. Er hatte die Familienmitglieder um sich versammelt, und ganz trocken, ... erklärt, was jetzt in seinem Kopf vor sich ging. (do9, 173) (18b) Det var søndag, og jeg gikk til vertshuset, Men legen var ikke der. Jeg fik vite at han var død for en tid tilbake. Og jeg fikk også vite hvordan det hadde skjedd: Han hadde samlet familiemedlemmene rundt sykesengen og rolig og nøkternt ... fortalt hva som etter hvert skjedde med hans kropp. (nü9, 144) 13 (19a) Er sprach aus, was vor und nach ihm kaum jemand auszusprechen wagte, nämlich, dass es im Grunde nur eine einzige Krankheit gab, einen Inbegriff aller Krankheiten, ... bei diesem erschien sie als Zahnfäule, bei jenem als Milzbrand; doch wie viele Tarnungen sie sich auch einfallen ließ, er, Jan, Rogalla, mein Vater, hatte sie durchschaut, dingfest gemacht und ihre Identität soweit gelüftet, dass unter allen Erscheinungen immer wieder die eine unf maßgebende festgestellt werden konnte, die Überkrankheit. (do11, 27) (19b) Han erklærte at det i grunnen bare eksisterte en eneste sykdom – en påstand neppe noen annen har dristet seg til å forfekte hverken før eller siden. Et innbegrep av alle sykdommer, ... som la an på å sette segi respekt ved å opptre i mange forkjellige forkledninger ... hos den ene som tannråte, hos den andre som miltbrann. Men unasett hvordan den fant det for godt å kamuflere seg hadde han, Jan Rogalla, gjennomskuet den og revet masken av den, og om og om igjen kunnet fastslå at det som skjulte seg bak den alltid var denne ene og enerådende ur-sykdommen. (nü11, 22) (20a) Brandt verwies auf das Negativkonto von Partei und Regierung: dass man den Weg des geringsten Widerstandes wählte, dass die Apanage des Königs nicht angetastet wurde, dass der Staat notleidenden Gemeinden die Pfarrerlöhne zahlen wollte und dass Mieterschutzbestimmungen aufgehoben wurden. (do1, 139) (20c) På partiets negative konto anførte han: DNA hadde valgt minste motstands vei; apanasjen til kongen ble ikke forandret, staten skulle betale prestløningene for fattige kommuner, og bestemmelser om husleiekontroll ble opphevet. (nü1, 102) (21a) Oder sie fragte bohrend, was denn die zwei Hunde machten, die sie gestern in einer ungewöhnlichen Stellung beobachtet hatte. (do7, 21) (21b) Eller hun spurte inntrengende hva de to hundene hun hadde sett dagen i forveien i en så uvanlig stilling egentlig drev med. (nü7, 20) (22a) Jahrzehnte später erklärte Aurora Rodriguez dem Journalisten Eduardo de Guzman, der sie im Gefängnis aufsuchte, dass sie in dieser Zeit die volle Tragweite der Fortpflanzung abzuschätzen begann. (do7, 45) (22b) Flere tiår senere forttalte Aurora Rodriguez journalisten Eduardo de Guzman, som oppsøkte henne i fengselet, at det var på denne tiden den fulle rekkevidden av forplantningens avskaffelse virkelig begynte å gå opp for henne. (nü7, 41) Aus der Tabelle 4 geht hervor, dass viele norwegische Formen – und vorwiegend norwegische Präteritumperfektformen – als Konjunktiv in den deutschen Zieltexten wiedergegeben werden. Bei den norwegischen Tempusformen, die in den deutschen Zielfassungen als Indikativformen übersetzt werden, spiegeln die Tempora der deutschen Zielversionen jedoch größtenteils die Tempora der norwegischen Originalfassungen wider. Insofern zeichnet sich in der Übersetzungsrichtung Norwegisch-Deutsch ein Bild ab, das mit der Übersetzungsrichtung DeutschNorwegisch gut übereinstimmt: Präteritum bleibt (Indikativ) Präteritum, und Präteritumperfekt bleibt weitgehend (Indikativ) Präteritumperfekt. Die nachstehenden Satzpaare (23), (24) und (25) veranschaulichen, wie Präteritumperfekt im norwegischen Original als (Indikativ) Präteritumperfekt in den jeweiligen deutschen Zielfassungen beibehalten bleiben. 14 (23a) Før han døde fortalte han den gamle kvinnen at han hadde tenkt å ta deg med opp dit ... (no6, 61) (23b) Bevor er starb erzählte er der alten Frau, dass er sich vorgenommen hatte, dich dort hinauf mitzunehmen... (dü6, 49) (24a) En tysk offiser tilstod at han av og til hadde fungert som bindeledd mellom en angiver og Gestapo. Personen hadde haltet, men han hadde hatt en stømpe trukket ned over hodet. (no9, 32) (24b) Ein deutscher Offizier gestand, dass er ab und zu als Verbindungsmann zwischen einem Denunzianten und der Gestapo fungiert hatte. Die Person hatte gehinkt, hatte aber einen Strumpf über das Gesicht gezogen. (dü9, 32) (25a) Farmor hadde fortalt at hekken hadde gjort det litt vanskeligere for revene å komme på hønsejakt under krigen da det gikk høner fritt omkring i hagen. (no3, 15) (25b) Großmutter hatte erzählt, dass die Hecke im Krieg, als die Hühner frei im Garten herumliefen, den Füchsen die Hühnerjagd etwas schwerer gemacht hatte. (dü3, 13) Entsprechend veranschaulichen die Satzpaare (26), (27) und (28), wie Präteritumformen in norwegischen Originalen als (Indikativ) Präteritumformen in den deutschen Zielfassungen beibehalten bleiben: (26a) Av teksten framgikk det at folk i nabolaget hadde hørt en krafig eksplosjon i 14.25-tiden. Like etter oppdaget man at fabrikkbygningen sto i brann, og da brannvesenet ankom klokka 14.35, var hele bygningen overtent. Det gikk verst utover produksjonhallen, og alle femten som ble drept i ulykken, arbeidet der. Minst skadet var produksjonsfløyen. Det ble utført et omfattende redningsarbeid for å få ut eventuelle overlevende. (no9, 19) (26b) Aus dem Text ging hervor, dass Leute aus der Nachbarschaft ungefähr um 14.25 Uhr eine kräftige Explosion gehört hatten. Gleich darauf entdeckte man, dass das Fabrikgebäude in Flammen stand, und als die Feuerwehr um 14.35 Uhr ankam, brannte der gesamte Komplex. Am schlimmsten betroffen war die Produktionshalle, alle fünfzehn, die bei dem Unglück getötet wurden, arbeiteten dort. Am wenigsten beschädigt war der Verwaltungstrakt. Es wurden umfassende Rettungsarbeiten durchgeführt, um eventuelle Überlebende herauszuholen, ... (dü9, 18) (27a) Fotografiet ble ledsaget av intervjuer, blant annet med de to på bildet, der alle var enige om at eksplosjonen kom fullstendig uventet og ”som et sjokk”, ifølge frøken Pedersen. (no9, 20) (27b) Das Foto begleitete Interviews, unter anderem mit den beiden Frauen auf dem Bild, in denen sich alle darin einig waren, dass die Explosion vollkommen unerwartet, und so Fräulein Pedersen, ”wie ein Schock” kam. (dü9, 18) (28a) Pløset, rødfiolett og skjelvende bak hvite barter fortalte han om da han som ung underoffiser ble sendt inn i Delhi, for å iverksette påkrevede opprenskninger og hevnaksjoner. Han fortalte om hendelser ingen kan forstå, om menneskelige handlinger og muligheter hinsides hva vi vanligvis tiltor hverandre. At galgene sto talløse langs byens gater, og at kvinner og barn ble bundet fast foran kanonmunningene, før det ble gitt ordre om å gi ild. (no5, 104) 15 (28b) Aufgedunsen, rotviolett und hinter seinen weißen Schnurrbarten zitternd, erzählt er, wie man ihn als jungen Unteroffizier nach Delhi geschickt hatte, damit er an den Säuberungen und Vergeltungsaktionen teilnahm. Er erzählte von unbegreiflichen Ereignissen, von maßlosen menschichen Handlungen. In den Straßen der Stadt standen zahllose Galgen, und Frauen und Kinder hat man vor die Kanonenmündungen gebunden, bevor man das Komando zum Feuern gab. (dü5, 117-118) Obwohl norwegische Präteritumformen im indirekten Referat vereinzelt als (Indikativ) Präteritumperfekt im Deutschen wiedergegeben werden, gehen die meisten Abweichungen von der allgemeinen Tendenz, das Tempus des Originals beizubehalten, in der umgekehrten Richtung: Norwegisches Präteritumperfekt wird im Deutschen als (Indikativ) Präteritum wiedergegeben. Obwohl die geringen absoluten Zahlen keine Verallgemeinerungen erlauben, ist immerhin eine gewisse Verschiebung in der Richtung zu verzeichnen, die durch die beiden Originalkorpora nahe gelegt wird: Der relative Anteil von (Indikativ) Präteritumformen gegenüber Präteritumperfekt liegt im Deutschen höher als der relative Anteil von Präteritumformen gegenüber Präteritumperfekt im Norwegischen. 5. Zusammenfassung und Ausblick Die untersuchten Texte belegen, dass in indirekter Rede beider Sprachen – bei figuraler Vergangenheit – sowohl (Indikativ) Präteritum als auch (Indikativ) Präteritumperfekt vorkommen, und zwar in prototypischer wie auch in weniger prototypischer indirekter Rede. Die Befunde der vorliegenden Untersuchung stimmen demnach mit den einleitend beschriebenen systematischen Möglichkeiten für die beiden Sprachen gut überein. Bei figuraler Vergangenheit überwiegt in norwegischer indirekter Rede die Tempustransposition, d.h. das Präteritumperfekt. Zugleich kommt aber auch das Präteritum wiederholt vor (vgl. Faarlund u.a. 1997: 572-578). Im Deutschen zeichnet sich im indikativischen Bereich ein gewissermaßen uneinheitlicheres Bild ab, wobei der Indikativ Präteritum eine etwas frequentere Alternative zur Tempustransposition (Präteritumperfekt) darstellt. Dies unterstützt die Befunde in Solfjeld (1989) – und auch die Annahme einer häufig vorkommenden temporalen Verlagerung bei Indikativtempora in indirekter Rede im Deutschen (Zifonun u.a. 1997: 1780). Es ist jedoch vor Augen zu halten, dass zum einen das Material sehr begrenzt ist und dass zum anderen die Grenzen zum Verfassertext manchmal schwer zu ziehen waren, nicht zuletzt bei unabhängiger indirekter Rede. Die überwiegende Tendenz zur ’Stabilität’ bei der Übersetzung, in dem Sinne, dass bei figuraler Vergangenheit in indirekter Rede (Indikativ) Präteritum bzw. (Indikativ) Präteritumperfekt in beiden Übersetzungsrichttungen beibehalten bleibt, erscheint plausibel – angesichts der Alternierung zwischen (Indikativ) Präteritum und (Indikativ) Präteritum in den beiden Originalkorpora. Auszuschließen ist allerdings nicht, dass es sich bei der Übertragung des Tempus des Originals auf die Übersetzung auch zum Teil um so genannte Shining-Through-Effekte handeln könnte (Teich 2003). Wegen der in beiden Sprachen vorhandenen Möglichkeiten scheint jedoch in diesem Bereich potentielle Interferenz aus dem Original von geringer Bedeutung zu sein. 16 Die Annahme eines besonder häufigen Gebrauchs von Tempustransposition zur Kennzeichnung von indirekter Referat in selbständigen Sätzen (berichteter Rede) im Norwegischen (Pütz 1989: 220, Faarlund u.a. 1997: 573-574) findet in dem hier untersuchten Material keine unmittelbare Unterstützung, was allerdings mit dem nicht sehr umfassenden Material zusammenhängen mag. Interessanterweise scheint sich jedoch ein Muster zu wiederholen, bei dem Tempustransposition (Präteritumperfekt) im ersten selbständigen Satz eingesetzt wird. In den darauf folgenden Sätzen wird aber auf Präteritum (bzw. Konditionalis 1) gewechselt. Obwohl Präteritumperfekt zur Kennzeichnung von Referat eingeführt wird, heißt dies offensichtlich nicht, dass Präteritumperfektformen unbedingt in langen Textsequenzen auftreten. Eine einleitende Präteritumperfektform als Referatindikator scheint gewissermaßen auszureichen; vgl. die norwegische Übersetzung des Textausschnitts (20): (20a’) Brandt verwies auf das Negativkonto von Partei und Regierung: dass man den Weg des geringsten Widerstandes wählte, dass die Apanage des Königs nicht angetastet wurde, dass der Staat notleidenden Gemeinden die Pfarrerlöhne zahlen wollte und dass Mieterschutzbestimmungen aufgehoben wurden (do1, 139) (20b’) På partients negative konto anførte han: DNA hadde valgt minste motstands vei; apanasjen til kongen ble ikke forandret, staten skulle betale prestelønningene for fattgige kommuner, og bestemmelser for husleiekontroll ble opphevet. (nü1, 102) Vgl. auch, wie in dem norwegischen Original in (26) das gleiche Muster befolgt wird. Die Tempora sind in der deutschen Übersetzung kopiert: (26a’) Av teksten framgikk det at folk i nabolaget hadde hørt en krafig eksplosjon i 14.25-tiden. Like etter oppdaget man at fabrikkbygningen sto i brann, og da brannvesenet ankom klokka 14.35, var hele bygningen overtent. Det gikk verst utover produksjonhallen, og alle femten som ble drept i ulykken, arbeidet der. Minst skadet var produksjonsfløyen. Det ble utført et omfattende redningsarbeid for å få ut eventuelle overlevende (no9, 19) (26b’) Aus dem Text ging hervor, dass Leute aus der Nachbarschaft ungefähr um 14.25 Uhr eine kräftige Explosion gehört hatten. Gleich darauf entdeckte man, dass das Fabrikgebäude in Flammen stand, und als die Feuerwehr um 14.35 Uhr ankam, brannte der gesamte Komplex. Am schlimmsten betroffen war die Produktionshalle, alle fünfzehn, die bei dem Unglück getötet wurden, arbeiteten dort. Am wenigsten beschädigt war der Verwaltungstrakt. Es wurden umfassende Rettungsarbeiten durchgeführt, um eventuelle Überelbende herauszuholen, ... (dü9, 18) Wiederholte Präteritumperfektformen als Referatindikatoren sind im Norwegischen möglicherweise etwas problematisch. Das Material deutet darauf hin, dass Präteritumperfekt gewissermaßen als Einstieg in die indirekte Rede im Norwegischen funktioniert, d.h. dass die Auffassung, dass Präteritumperfekt in berichteter Rede als Referatindikator eingesetzt wird, an sich zutrifft, dass aber längere Satzsequenzen mit wiederholten Präteritumperfektformen weniger geläufig sind. Das Material belegt denn auch, dass bei verhältnismäßig langen Sequenzen von deutscher konjunktivischer 17 berichteter Rede zunächst Präteritumperferfekt verwendet wird, nach einigen Sätzen aber auf Präteritum in der norwegischen Zielfassung umgestiegen wird: (29a) Die Mutter habe mich am Morgen um 7 Uhr bereits das erste Mal im Arm gehalten, aber leider nicht stillen können, weil ich einen heftigen Schluckauf gehabt habe. Nach Medikamentengabe sei ich mit der Zeit ruhiger geworden, und sie habe mich stillen können. Das sei leider nur eine Woche lang möglich gewesen, da sie anschließend an einer Brustentzündung erlitten habe. (do10, 86) (29b) Mor hadde hatt meg på armen allerede klokken syv om morgenen for å gi meg mitt første måltid, men hadde ikke klart å få i meg noe, fordi jeg hadde hatt så voldsom hikke. Etter å ha fått noen medisiner ble jeg visst roligere etter hvert, så hun fikk i meg mat. Det varte dessverre bare en uke, fordi hun fikk brysbetennelse. (nü10, 85) Abschließend ist nochmals zu bemerken, dass die Annahme einer figuralen temporalen Verankerung für Präteritumformen, die Vergangenheit in Relation zum figuralen Jetzt aufweisen, natürlich eine Vereinfachung ist. Im Prinzip besteht für diese Formen auch die Möglichkeit einer narautoralen Verankerung, was in der weiteren Forschung zu berücksichigen wäre. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die vorliegende Studie gezeigt hat, dass bei figuraler Vergangenheit eine relativ starke Parallelität zwischen dem indikativischen System in indirekter Rede im Deutschen und dem Tempusgebrauch in indirekter Rede des Norwegischen vorliegt, indem in beiden Sprachen (Indikativ) Präteritum und Präteritumperfekt weitgehend austauschbar zu sein scheinen. Bei figuraler Gegenwart divergieren hingegen – wie einleitend gezeigt – die systematischen Möglichkeiten in den beiden Sprachen, indem der Verwendung von (Indikativ) Präsens und Präteritum unterschiedliche Restriktionen unterliegen. In indirekter Rede erlauben die deutschen präsentischen Tempora eine figurale Verankerung, die bei den entsprechenden norwegischen präsentischen Tempora nur sehr vereinzelt vorkommt. Aus der vorliegenden Studie – und auch aus den einleitend vorgestellten Arbeiten zu verwandten Themen – lässt sich der Schluss ziehen, dass bei indirekter Rede vorwiegend im präsentischen (indikativischen) Tempussystem und nicht so sehr im präteritalen (indikativischen) Tempussystem Kontraste zwischen dem Deutschen und dem Norwegischen vorliegen. Literatur Andersson, Sven-Gunnar 1994: Zum Indikativ in eingeleiteten Nebensätzen der indirekten Rede nach präteritalem Anführungsausdruck. In: Nordlyd 22, Tromsø, Universität Tromsø, 38-52. Askedal, John Ole 1997: Der deutsche Referatskonjunktiv – ein lexemdependentes oder funktional eigenständiges morphologisches Ausdrucksmittel? In Vater, Heinz (Hg.): Zu Tempus und Modus des Deutschen. Trier: Wissenschaftlicher Verlag.70-80. Dahl. Sverre und Solfjeld, Kåre 2008: Norwegische Übersetzungen aus dem Deutschen – Belletristik und Fachsprache. In: Askedal, John Ole/Issel, Burkhard/Nordgreen, Otto Erlend (Hgg.): Deutsch in Norwegen. Akten der nationalen Fachtagung in Oslo (Osloer Beiträge zur Germanistik 40), Frankfurt/M: Peter Lang, 41-55. Duden 2005: Die Grammatik. Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich: Dudenverlag. Ek, Britt-Marie 1996: Das deutsche Präsens. Tempus der Nichtvergangenheit (Lunder germanistische Forschungen 59). Lund: Almqvist & Wiksell. Engel, Ulrich 1991: Deutsche Grammatik. Heidelberg: Groos. 18 Fabricius-Hansen, Cathrine 1989: Tempus im indirekten Referat. In: Abraham; Werner/Janssen, Theo (Hgg.): Tempus – Aspekt – Modus (Linguistische Arbeiten 237). Tübingen: Niemeyer, 155-182. Fabricius-Hansen, Cathrine 1999: ”Moody time”: Indikativ und Konjunktiv im deutschen Modussystem. In: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 113, 119-146. Fabricius-Hansen, Cathrine 2000: Die Geheiminsse der deutschen würde-Konstruktion. In: Thieroff, Rolf/Tamrat, Matthias/Fuhrhop, Nanna/Teuber, Oliver (Hgg.): Deutsche Grammatik in Theorie und Praxis Tübingen: Niemeyer. Fabricius-Hansen Cathrine 2001: Wessen Redehintergrund? Reportive Modalität aus textorientierter kontrastiver Sicht (Deutsch – Norwegisch – Englisch). SPRIKreport 14. Oslo: Universität Oslo. Fabricius-Hansen 2002: Nicht-direktes Referat im Deutschen – Typologie und Abgrenzungsprobleme. In: C. Fabricius-Hansen, Cathrine/Leirbukt, Oddleif/Letnes, Ole (Hgg.): Modus, Modalverben, Modalpartikeln. Trier: Wissenschaftlicher Verlag, 6-29. Fabricius-Hansen, Cathrine 2003: Wessen Redehintergrund? Indirektheitskontexte aus kontrastiver Sicht (Deutsch–Norwegisch–Englisch). In Leirbukt, Oddleif (Hg.): Tempus/Temporalität und Modus/Modalität im Deutschen – auch aus kontrastiver Perspektive. Tübingen: Stauffenberg, 119155. Fabricius-Hansen, Cathrine 2007: Dreimal (nicht) dasselbe: Sprachliche Perspektivierung im Deutschen, Norwegischen und Englischen. In: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 37/145, 61-86. Fabricius-Hansen, Cathrine/Sæbø, Kjell Johan 2004: In a mediative mood: The semantics of the German reportive subjunctive. In Natural Language Semantics 12, 213-257. Faarlund, Jan Terje/Lie, Svein/Vannebo, Kjell Ivar 1997: Norsk referansegrammatikk. Oslo: Universitetsforlaget. Hansen, Gyde 2002: Zeit und Qualität im Übersetzungsprozess. In: Hansen, Gyde (Hg.): Empirical Translation Studies – Process and Product (Copenhagener Studies in Languages 27), Fredriksberg: Samfundslitteratur, 29-54. Hansen, Gyde 2006: Erfolgreich Übersetzen. Tübingen: Narr. Helbig, Gerhard/Buscha, Joachim 1995: Übungsgrammatik Deutsch. Leipzig: Langenscheidt. Kaufmann, Gerhard. 1976: Die indirekte Rede und mit ihr konkurrierende Formen der Redeerwähnung. München: Hueber. Nord, Christiane 1997: Translating as a Purposeful Activity. Manchester: StJerome. Palmer, F.R. 1986: Mood and modality. Cambridge: Cambridge University Press. Pütz, Herbert 1989: Referat – vor allem Berichtete Rede – im Deutschen und Norwegischn. In Abraham, Werner/Jansen, Theo (Hgg.): Tempus – Aspekt – Modus (Linguistische Arbeiten 237). Tübingen: Niemeyer, 183-223. Schäffner, Christina 2004: Sprach- und Textnorm als Übersetzungsproblem aus sprachwissenschaftlivher Sicht. In: Übersetzung–Translation–Traduction (Handbuch zur Sprachund Kommunikationswissenschaft 26.1), Berlin/New York: deGruyter, 483-493. Solfjeld, Kåre 1983: Indikativ in der indirekten Rede – ein Vergleich Deutsch-Norwegisch. In: Zielsprache Deutsch 1, 41-47. Solfjeld, Kåre 1989: Indikativ in der indirekten Rede. Strukturvergleich Deutsch-Norwegisch (Deutsch im Kontrast 9). Heidelberg: Groos. Solfjeld, Kåre 2007: Zum Thema Tempus/Modus im indirekten Referat in Übersetzungen DeutschNorwegisch und Norwegisch-Deutsch. Sprikreports No. 39 (http://www.hf.uio.no/forskningsprosjekter/sprik). Oslo: Universität Oslo. Vannebo, Kjell Ivar 1978: Tempus og tidsreferanse. Tidsdeiksis i norsk. Oslo: Unversität Oslo. Teich, Elke 2003: Cross-Linguistic Variation in System and Text. Berlin, New York: de Gruyter. Vinje, Finn-Erik 2005: Norsk grammatikk – det språklige byggverket. Oslo: Aschehoug. Zifonun, Gisela/Hoffmann, Ludger/Strecker, Hugo: 1997: Grammatik der deutschen Sprache. Berlin: de Gruyter. 19 Quellenliteratur Norwegische Originale Bækkelund, Kjell 1995: Edvard Grieg – et vårvær fra nord. Oslo: Aventura, 18-39 (no1). Deutsche Übersetzung von Gabriele Haefs 1995: Grieg – ein Frühlingssturm aus dem Norden. Oslo: Aventura, 18-39 (dü1). Gaarder, Jostein 1990: Kabalmysteriet. Oslo: Aschehoug, 28-54 (no2). Deutsche Übersetzung von Gabriele Haefs 1995: Das Kartengeheimnis. München/Wien: Carl Hanser, 20-43 (dü2). Gaarder, Jostein 1992: Sofies verden. Roman om filosofiens historie. Oslo: Aschehoug, 11-36 (no3). Deutsche Übersetzung von Gabriele Haefs (1993): Sofies Welt. Roman über die Geschichte der Philosophie. Wien, München: Carl Hanser, 7-37 (dü3). Grönoset, Dagfinn 1972: Anna i ødemarka. Oslo: Aschehoug, 5-34 (no4). Deutsche Übersetzung von Ingeborg Horn 1976: Anna oder Das verkaufte Leben. Hamburg: dtv, 5-41 (dü4). Hansen, Erik Fosnæs 199): Salme ved reisen slutt. Oslo: Cappelen, 34-166 (no5). Deutsche Übersetzung von Jörg Scherzer 2000: Choral am Ende der Reise. Köln: Kiepenheuer und Witsch, 40-186 (dü5). Holmås, Stig 1985: Tordensønnen, Oslo: Gyldendal, 9-85 (no6). Deutsche Übersetzung von Lothar Schneider 1988: Donnersohn. Stuttgart/Wien: K. Thienemanns Verlag, 7-70 (dü6). Langslet, Lars Roar 1995: Ibsen – Norges store dramatiker. Oslo: Aventura, 5-41 (no7). Deutsche Übersetzung von Christel Hildebrandt 1995: Ibsen –Norwegens großer Dramatiker. Oslo: Aventura, 5-41 (dü7). Lønn, Øystein 1988: Tom Rebers siste retrett. Gyldendal: Oslo, 25-48 (no8). Deutsche Übersetzung von Alken Bruns 1989: Reber. Mönkenberg: Wolfgang Butt, 29-53 dü8). Staalesen, Gunnar 1983: I mörket er alle ulver grå. Oslo: Gyldendal, 5-41 (no9). Deutsche Übersetzung von Kerstin Hartmann 1991: Im Dunkeln sind alle Wölfe grau. Mönkenberg: Wolfgang Butt, 5-38 (dü9). Vik, Bjørg 1972: Kvinneakvariet. Oslo: Cappelen, 9-35 (no10). Deutsche Übersetzung von Michael Bartsch (1979): Das Frauenaquarium. Düsseldorf: Nordis, 7-29 (dü10). Wiese, Jan 1990: Kvinnen som kledte seg naken for sin elskede. Oslo: Gyldendal, 9-42 (no11). Deutsche Übersetzung von Alken Bruns (1992): Die Heilige und die Hure. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 745 (dü11). Deutsche Originale Brandt, Willy 1989: Erinnerungen. Frankfurt/M: Propyläen, 9-37 (do1). Norwegische Übersetzung von Sverre Dahl 1990: Erindringer. Oslo: Cappelen, 7-29 (nü1). Cremer, Peter 1982: Ali Cremer U333. Berlin/Frankfurt/M/Wien: Ullstein, 225-241 (do2). Norwegische Übersetzung von Tore Bjørn Stornæs-Nilsen 1989: U333 Vendepunktet. Oslo: Faktum (nü2), 106-128. Elias, Norbert 1982: Über die Einsamkeit der Sterbenden in unseren Tagen. Frankfurt/M: Suhrkamp, (do3) 23-47. Norwegische Übersetzung von Niels Magnus Bugge 1984: De døendes ensomhet. Oslo: Pax, 20-43 (nü3). Ende, Michael 1979: Die unendliche Geschichte. Stuttgart: Thienemann., 5-30 (do4). Norwegische Übersetzung von Erik Krogstad 1983: Den uendelige historie. Oslo: Sommer & Sørensen, 9-34 (nü4). Enzensberger, Hans Magnus 1993: Aussichten auf den Bürgerkrieg. Frankfurt/M: Suhrkamp, 9-51 (do5). Norwegische Übersetzung von Sverre Dahl (1994): Borgerkrig. Oslo: Cappelen, 9-38 (nü5). Franz, Uli 1987: Deng Xiaoping Chinas Erneuerer. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt (do6), 125-154. Norwegische Übersetzung von Iver Tore Svenning 1988: Deng Xiaoping Kinas sterke mann. Oslo: Schibsted (nü6), 114-142. Hackl, Erich 1987: Auroras Anlass. Erzählung. Zürich: Diogenes, 7-77 (do7). Norwegische Übersetztung von Lasse Tømte 1988: Auroras motiv. Oslo, Cappelen, 7-71 (nü7). Hermlin, Stephan 1979: Abendlicht. Berlin: Klaus Wagenbach, 58-94 (do8). Norwegische Übersetzung von Carl Fredrik Engelstad 1980: Kveldslys. Oslo: Gyldendal (nü8), 53-83. Kubelka, Susanna 1980: Endlich über vierzig. Der reifen Frau gehört die Welt. München: Droemer Knaur, 129-193 (do9). Norwegische Übersetzung von Christian und Eina Ness 1987: Endelig over 40. Oslo: Gyldendal, 108-160 (nü9). Lebert, Benjamin 1999: Crazy. Köln: Kiepenheuer & Witsch, 9-68 (do10). Norwegische Übersetzung von Astrid Nordang 2000: Crazy. Oslo: Aschehoug, 9-60 (nü10). 20 Lenz, Siegfried 1978: Heimatmuseum. Hamburg: Hoffmann und Campe, 7-53 (do11). Norwegische Übersetzung von Carl Fredrik Engelstad 1981: Forhistorien. Oslo: Aschehoug, 5-42 (nü11). Lorenz, Einhart 1989: Willy Brandt in Norwegen. Kiel: Neuer Malik, 132-166 (do12). Norwegische Übersetzung von Anne-lise Risø 1989: Willy Brandt i Norge. 97-121 (nü12) Miller, Alice 1981: Du sollst nicht merken. Frankfurt/M: Suhrkamp, 94-130 (do13). Norwegische Übersetzung von Siff Pettersen 1988: Du skal ikke merke. Oslo: Gyldendal, 75-101 (nü13). Nadoldy, Sten 1983: Die Entdeckung der Langsamkeit. München: Pieper, 9-54 (do14). Norwegische Übersetzung von Ellen Harboe Meisingset 1985: Mannen son ilte langsomt. Oslo: Cappelen (nü14), 11-49. Stettbacher, Konrad J. 1990: Wenn Leiden einen Sinn haben soll. Hamburg: Hoffmann und Campe, 74100 (do15). Norwegische Übersetzung von Per Qvale 1993: Hvis lidelse skal ha en mening. Oslo: Gyldendal, 72-99 (nü15). Süskind, Patrick 1985: Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders. Zürich: Diogenes, 5-62 (do16). Norwegische Übersetzung von Tom Rønnow 2001: Parfymen. Historien om en morder. Oslo: Aschehoug, 7-45 (nü16). 21