Feindbilder und Friedenspädagogik

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Feindbilder und Friedenspädagogik
 Feindbilder und Friedenspädagogik [Foto‐] Dokumentation der Fachtagung 24. / 25. Februar 2011 Jugendbegegnung‐ und Bildungsstätte Golm Insel Usedom Einladung / Thema Wir möchten Sie ganz herzlich auf die Insel Usedom zur Norddeutschen Fachtagung Friedenspädago‐
gik einladen! An einem ganz besonderen Ort, in der Jugendbegegnungs‐ und Bildungsstätte Golm, möchten wir den alltäglichen, oft unreflektierten Umgang mit "dem Anderen" hinterfragen und analysieren. Auf der Spur von Vergangenheit und Gegenwart entdecken und verstehen wir Entstehungsmechanismen und Auswirkungen von Feindbildern. Das Eigene kann zu einer negativen Wahrnehmung des Fremden beitragen. Dies kann, wenn nicht hinterfragt, zu einer feindseiligen Abwertung von Menschengruppen, Kulturen und Minderheiten führen. Aufgabe von uns als FriedenspädagogInnen ist es, das Bewusstsein für diese Prozesse und Muster zu schärfen. Wir müssen Handlungsoptionen aufzeigen können, die Feindbildern entgegenwirken bzw. sie abbauen. Wir freuen uns auf spannende Einblicke in die friedenspädagogische Praxis, anregende Gespräche und Impulse für den Frieden! Das Vorbereitungsteam Veranstalter Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Landesverband Hamburg Brauhausstraße 17 22041 Hamburg Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Landesverband Mecklenburg‐Vorpommern Johannes‐Stelling‐Straße 3 19053 Schwerin Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg‐
Vorpommern Jägerweg 2 19053 Schwerin Institut für konstruktive Konfliktaustragung und Media‐
tion e.V. An der Alster 40 20099 Hamburg peace brigades international ‐ deutscher Zweig e.V. Harkortstraße 121 22765 Hamburg Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Referat Gesellschaft Hohe Weide 12 20259 Hamburg Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik e.V. Christian Welniak c/o Universität Hamburg Fachbereich Erziehungswissenschaft Arbeitsbereich Didaktik der Sozialwissenschaften Von‐Melle‐Park 8 20146 Hamburg Arbeitsstelle Gewalt überwinden der Nordelbischen Kirche Wulfsdorfer Weg 29 22949 Ammersbek Tel.: 040 / 60 55 80 22 Demokratisches Ostvorpommern ‐ Verein für politische Kultur e.V. Steinstraße 10 17389 Anklam Der Veranstaltungsort Hans‐Dieter Heine und Nils Köhler Grenzübergreifende Bildungsarbeit in Verbindung mit Kriegsgräbern – die Jugendbegegnungs‐ und Bildungsstätte Golm1 „Kriegsgräber sind die großen Prediger des Friedens und ihre Bedeutung als solche wird stetig zu‐
nehmen.“ Im Sinne dieses Gedankens Albert Schweitzers werden junge Menschen an Kriegsgräber‐
stätten herangeführt. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. ist anerkannter Träger der freien Jugendhilfe und betreibt als einziger Kriegsgräberdienst der Welt eine eigene Jugendarbeit mit Jugendbildungs‐ und Begegnungsstätten (JBS). Besondere pädagogische Herausforderungen ergeben sich dabei aus den Bedingungen und Dimensionen oft widerstreitender demokratischer Erinnerungs‐ und Gedenkkultu‐
ren in den Einwanderungsgesellschaften des zusammenwachsenden Europas. Die Sensibilisierung gegen die Gefahren extremistischer Weltanschauungen steht im Mittelpunkt der Bildungsarbeit des Volksbundes. Der Volksbund stützt sich auf internationale Abkommen und nationale Gesetze und arbeitet im Aus‐
land im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland. Im Rahmen seiner Jugendarbeit wird er u.a. vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit Mitteln des Kinder‐ und Jugendpla‐
nes und dem Deutsch‐Polnischen‐Jugendwerk gefördert. Der Volksbund ist Mitglied im „Bundesfo‐
rum Kinder‐ und Jugendreisen e.V.“. Die Ständige Konferenz der Kultusminister der Bundesländer hat mit Beschluss vom 27. April 2006 den Schulen erneut die Zusammenarbeit mit dem Volksbund emp‐
fohlen. 1
Es handelt sich hierbei um eine gekürzte und überarbeitete Fassung eines Beitrages der Autoren im Sammelband „Der Golm und die Tragödie von Swinemünde“, hrsgg. vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Kamminke 2011, S. 447‐458. Erlebte Geschichte Der Volksbund wirkt als Bildungsträger und Bildungstätiger, um für die vielfältigen und zunehmend komplexer werdenden Probleme unserer Zeit nachhaltige Lösungen zu entwickeln – vor allem für die friedenspädagogische Arbeit in einem kulturell vielfältigen gesellschaftlichen Kontext. Dabei beant‐
wortet er speziell die Frage, welche Rolle das Wissen um die Vergangenheit für die Bewältigung der aktuellen Aufgaben spielen sollte. Die Didaktik der „narrativen Integration“ wurde seit dem Jahr 2002 durch das Frankfurter Institut für Bildung und Medienentwicklung in Zusammenarbeit mit Pädagogen, Psychoanalytikern und Kommu‐
nikationsgestaltern entwickelt und in der Praxis erprobt. Die Bildungsarbeit des Volksbundes setzt diese Didaktik in spezifischen Lernmodulen unter dem Titel „Erlebte Geschichte“ als pädagogische Leitlinie um. Sie wurde dem interessierten Fachpublikum im Rahmen der Bildungsmesse „didacta 2009“ in Hannover vorgestellt. Ausgangspunkt ist die gezielte Bearbeitung ausgewählter Einzelbio‐
grafien. Eingebettet in den historischen Kontext werden Biografien von Kriegstoten vorgestellt, die auf der jeweiligen Kriegsgräberstätte bestattet sind. Zur detaillierten Beschreibung des didaktischen Konzeptes „Erlebte Geschichte“ liegt eine Broschüre vor, die im Jugendreferat der Bundesgeschäfts‐
stelle des Volksbundes angefordert werden kann. Bedeutungswandel der Kriegsgräberstätten Mit dem zunehmenden zeitlichen Abstand zu den Ereignissen des Zweiten Weltkrieges kommen den Kriegsgräberstätten neue Bedeutungen und Funktionen zu. Sie werden von Orten der individuellen und kollektiven Trauer zu Orten des Lernens, der internationalen (Jugend‐) Bildungs‐ und Begeg‐
nungsarbeit, zu Gegenständen der kulturhistorischen Forschung und der Geschichtsforschung. Nicht selten sind sie auch touristische Anziehungspunkte. Daraus ergeben sich Chancen und zugleich neue Herausforderungen für die zukünftige Arbeit des Volksbundes. Es stellt sich die Frage, wie man Men‐
schen mit keinem oder geringem Hintergrundwissen an diese Orte heranführt, wie man diesen Ab‐
schnitt der Geschichte zugänglicher macht. Angebote für junge Menschen Unter dem Motto „Versöhnung über den Gräbern – Arbeit für den Frieden“ treffen sich jährlich über 20.000 junge Menschen aus verschiedenen Ländern in Workcamps sowie den Jugendbegegnungs‐ und Bildungsstätten des Volksbundes im In‐ und Ausland, um sich gegenseitig kennen zu lernen, ge‐
meinsame Freizeit zu erleben, auf Kriegsgräber‐ und Gedenkstätten zu arbeiten und sich mit der deutschen und europäischen Geschichte auseinander zu setzen. Im Mittelpunkt aller Anstrengungen steht der einzelne Jugendliche, der in der aktiven Auseinandersetzung mit dem Kriegsgrab und der Gedenkstätte die Einsicht zur Notwendigkeit friedfertigen Handelns gewinnen und schließlich aktiv gegen die Gefahren extremistischer Weltanschauungen eintreten soll. Die Pflege von Kriegsgräber‐ und Gedenkstätten ist zugleich Ausgangspunkt und Ziel internationaler Jugendbegegnungen. In der Bildungsarbeit des Volksbundes soll zudem der oft noch vorhandenen und in der Entstehungsphase bewusst gewollten architektonischen und ikonographischen Homogeni‐
tät von „Soldatenfriedhöfen“ die Heterogenität von exemplarischen und zugleich repräsentativen Einzelbiographien der dort bestatteten Kriegstoten entgegen gehalten werden. So entpuppen sich manche „Soldatenfriedhöfe“ als Kriegsgräberstätten, auf denen ebenso Ziviltote, Flüchtlinge, Bom‐
benopfer, Kinder, Krankenschwestern wie eben auch Soldaten verschiedener Nationen und Religi‐
onszugehörigkeiten bestattet sind. In der Bildungsarbeit folgt der Volksbund dem geschichtsdidaktischen Prinzip der Multiperspektivität. Die Mahnung zum Frieden und Aufforderung zur Versöhnung ist vorherrschendes Motiv und Schluss‐
folgerung aus dem Leid der Kriegstoten aller (auch heutigen) Kriege und kriegsähnlichen Handlungen. Es geht neben der Menschenrechtbildung und der Friedenserziehung um die Bildung reflektierten Geschichtsbewusstseins mit europäischem (interkulturellem) und zugleich globalem Horizont. Vor allem aber geht es um unsere heutige Verantwortung, gegen das Vergessen zu arbeiten: Die Verein‐
nahmung und damit der politische Missbrauch von Kriegstoten für extremistisches Denken und Han‐
deln ist von allen demokratischen Kräften zu bekämpfen. Jugendbegegnungs‐ und Bildungsstätten (JBS) Die vier JBS des Volksbundes in Belgien, Frankreich, den Niederlanden und Deutschland sind ein wei‐
teres Kernstück seiner Jugendarbeit. Sie werden von hauptamtlichen pädagogischen Leiterinnen und Leitern betreut und sind ganzjährig geöffnet. Ende 2011 wird die Bildungsstätte Halbe hinzu kom‐
men. Durch Begegnungen mit den Menschen des Gastlandes sollen die Jugendlichen erfahren, wel‐
ches Schicksal die Menschen dieser Region in der Vergangenheit erleiden mussten. Friedenspädagogische Begegnungskonzepte: Angebote der JBS Golm Mit dem Bau der JBS Golm in unmittelbarer Nachbarschaft der Kriegsgräber‐ und Gedenkstätte Golm hat der Volksbund seit März 2005 sein friedenspädagogisches Angebot für Jugendgruppen und Schulklassen ausgebaut und legt hiermit vor allem einen neuen Schwerpunkt auf die Intensivierung der deutsch‐polnischen Begegnung. Seit einigen Jahren wird die Kriegsgräberstätte von der polnischen Bevölkerung, aber auch von den offiziellen Vertretern der benachbarten Gebietskörperschaften zunehmend als Teil der eigenen Ge‐
schichte begriffen, obwohl hier fast ausschließlich deutsche Kriegstote und Opfer des Bombenan‐
griffs auf die damals noch deutsche Hafenstadt Swinemünde am 12. März 1945 ruhen. Auf polnischer Seite rückt die Geschichte der eigenen Stadt vor 1945 in den Fokus ‐ und auf die Unterrichtspläne der Schulen. So versteht der Volksbund die Kriegsgräberstätte Golm auch als einen Lernort der Geschich‐
te, an dem die JBS Golm gezielte Angebote an benachbarte polnische Schulen machen will. Methodische Ansätze der Vermittlung Die Besuchergruppen der JBS Golm sind vor allem Schulklassen und Jugendgruppen aus dem In‐ und Ausland. Sie sind oft sehr heterogen besetzt. Die Teilnehmer sind in der Regel zwischen 13 und 20 Jahre alt und verfügen über einen höchst unterschiedlichen Wissenshintergrund. Folglich ist das di‐
daktische Vorgehen sehr individuell auf die verschiedenen Gruppen abgestimmt. Es geht keineswegs allein um Wissensvermittlung an Eliten, sondern die JBS steht ausdrücklich auch solchen Schulklassen offen, deren Schüler erstmals außerhalb des Klassenzimmers eine persönliche Erfahrung mit „Geschichte“ machen, zu deren Erfahrungshorizont die Beschäftigung mit der Ge‐
schichte des Zweiten Weltkrieges, des Nationalsozialismus und von Flucht und Vertreibung bisher also nicht einmal in Ansätzen gehörte.2 Gerade bei diesen Gruppen ergibt sich die sehr wichtige Aufgabe und Chance, Interesse zu wecken und Zusammenhänge auf spannende, konkrete Weise deutlich zu machen. Ein zunehmender Teil der Projektwochen führt Gruppen aus Deutschland und Polen zusammen. Im Vorfeld des eigentlichen Projekts ist ein zielgerichtetes Kennenlernen der beiden Gruppenteile am ersten Nachmittag und Abend unverzichtbar, um Hemmungen zu überwinden. Am zweiten Tag steht zumeist die Kriegsgräber‐ und Gedenkstätte Golm im Blickpunkt. Nach einer kurzen Einführung in die Thematik suchen wir mit den Gruppen die zentralen „historischen“ Schau‐
plätze am Rande des Dorfes Kamminke, in dem sich die JBS Golm befindet, auf. Die einschneidenden Auswirkungen von Krieg und Diktatur sind in diesem kleinen Dorf gleich doppelt nachzuvollziehen. Zunächst an der deutsch‐polnischen Grenze, die hier im Oktober 1945 festgelegt worden ist, mit all den Auswirkungen auf die Menschen, die heute beiderseits der Grenze leben. Unter ihnen jeweils viele Vertriebene, die ganz persönlich die Gewalt des Krieges erfahren mussten. Dann der Gang auf eine der größten deutschen Kriegsgräberstätten: Wie können wir der Distanz von über 65 Jahren zum historischen Ereignis und der Abstraktion dieser landschaftlichen Idylle, die auf 2
Vgl. hierzu das „Pädagogische Konzept für die Jugendbegegnungsstätte Golm (Insel Usedom)“ unter www.jbs‐golm.de. den ersten Blick nur durch wenige Symbolkreuze durchbrochen wird, begegnen? Zahlen und Daten, so erschütternd sie sein mögen, vermögen dies nicht. Letztlich sind sie austauschbar, nicht zu „füh‐
len“, sprechen nur den Verstand an, das Interesse bleibt oberflächlich. Zum von uns praktizierten Prinzip der Multiperspektivität gehört mehr: Die Annäherung erfolgt über ausgewählte einzelbiographische Betrachtungen von Kriegstoten. In kleinen Arbeitsgruppen beschäf‐
tigen sich die jungen Menschen mit dem Lebensweg verschiedener Personen, deren Schicksal auf verschiedene Weise mit dem Golm verbunden ist und die jeweils völlig unterschiedliche Opfergrup‐
pen repräsentieren. Auf der Kriegsgräberstätte werden Dokumentmappen verteilt, mithilfe derer jeweils der Lebensweg und das konkrete Erleben eines Kriegstoten, eines Angehörigen oder eines Überlebenden erarbeitet werden kann. Erlebnisberichte3, Dokumente und nicht zuletzt Fotos wecken Interesse und lassen Parallelen zur eigenen Lebenswirklichkeit erkennen. Im Fokus dieser Betrach‐
tungen stehen junge Menschen, was das emotionale Erleben verstärkt. Im Anschluss präsentieren die Gruppen ihre Ergebnisse, erzählen die sehr individuellen Geschichten.4 In der Regel kommt eine Diskussion in Gang, die die Projektleitung nur moderierend und lernzielori‐
entiert lenkt. Dabei geht es dann auch sehr konkret am Beispiel der Einzelbiographien um Täter und Opfer: hier liegen Soldaten, Nationalsozialisten, Frauen, Kinder, Kriegsgefangene sowie Zwangsarbei‐
ter aus den Niederlanden und aus Polen begraben. Regelmäßig kommen auch „Zeitzeugen“ zu Wort. Überlebende des Bombenangriffs berichten über ihre Erlebnisse, ein weiterer, nicht unproblematischer und doch äußerst wertvoller Perspektivwech‐
sel. Für etwa ein Viertel der Gruppen steht auch ein Pflegeeinsatz auf der Kriegsgräberstätte auf dem Programm – eine fast ausnahmslos sehr intensive und positive Erfahrung für die Teilnehmer. Beson‐
ders Berufsschulen und Hauptschulen kooperieren wegen dieses speziellen Ansatzes der aktiven Auseinandersetzung mit den Gräbern als Annäherungsmöglichkeit an die Geschichte des Zweiten Weltkrieges intensiv mit den JBS des Volksbundes. In Świnoujście, dem ehemaligen Swinemünde, begeben sich die jungen Menschen erneut auf die Spurensuche. Verschiedene Ansätze haben sich als lohnend erwiesen. Die Schauplätze des Zweiten Weltkrieges, von Flucht und Vertreibung können per Fahrrad erforscht werden, denn sie sind nicht auf den ersten Blick erkennbar. Oder der Schwerpunkt wird auf die besondere Rolle dieser Grenz‐
stadt gelegt: Einst deutsch – heute polnisch – und wie sieht die europäische Perspektive aus? Abwechslungsreiche Programmpunkte, bei denen Sport, Abenteuer und die Natur im Vordergrund stehen, betten die Auseinandersetzung mit der Geschichte ein, denn die Projektwoche und die inter‐
nationale Begegnung sollen natürlich Spaß machen und die jungen Menschen teilhaben lassen an der lebendigen, spannenden Gegenwart der Ostseeinsel. Zwischenbilanz der pädagogischen Arbeit in der JBS Golm Die internationale Begegnung, ausgehend vom Blick zurück auf die gemeinsame, belastete Geschich‐
te an einem konkreten Ort, hat sich über Jahrzehnte bewährt. Diese Form der Begegnung bleibt nicht belanglos und an der Oberfläche, sondern sie erleichtert das Aufeinanderzugehen. Die Gestaltung der gemeinsamen Gegenwart und Zukunft fällt leichter, wenn man sich des Vergangenen bewusst wird. Das Scheitern früherer Generationen an der Herausforderung „Frieden“ gibt der Begegnung einen greifbaren Sinn, motiviert dazu, ins Gespräch zu kommen. Durch das Erleben von Geschichte – lokal, biografisch und konkret – soll das historische Verständnis erleichtert werden und Interesse geweckt werden, selbst Fragen an die Geschichte zu stellen. Dies 3
Eine Reihe von Erlebnisberichten sind publiziert worden. Vgl. Interessengemeinschaft Gedenkstätte Golm e.V. (Hg.): Das Inferno von Swinemünde. Überlebende berichten über die Bombardierung der Stadt am 12. März 1945, Kamminke 2001. 4
Vertiefend werden die Methoden der Friedensarbeit des Volksbundes vorgestellt in der Reihe „Beispiele Praxis – Pädagogische Handrei‐
chung – Arbeit für den Frieden“. Auch als Download verfügbar unter www.volksbund.de. Vgl. v.a. Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsor‐
ge e.V., Landesverband Niedersachen (Hg.): Friedenspädagogische Methodenbox, Hannover 2004 und Volksbund Deutsche Kriegsgräber‐
fürsorge e.V. (Hg.): Vorurteile abbauen. Toleranz – die Vorstufe zum Frieden, Kassel 2003.
funktioniert selbstverständlich nie bei allen Teilnehmern, doch einen Teil der Gruppe erreicht man in der Regel auf diese Weise schon. Gruppendynamische Prozesse spielen eine wichtige, nicht immer von außen zu beeinflussende Rolle, ob ein Projekt wirklich gelingt oder eine Pflichtübung bleibt. Die Konzepte sind den jeweiligen Gruppen individuell angepasst, auch ganz kurzfristig, wenn es die Situation erfordert. Die Idee des „Lernens ohne Klassenzimmer“ prägt unsere Projekte. In der Tat zeigen junge Menschen nicht selten unter veränderten Lernbedingungen Stärken, die die betreuen‐
den Lehrkräfte nicht für möglich gehalten hätten. Dies sind schöne Erfolge für alle Beteiligten. Die Jugendprojekte des Volksbundes dienen dem Zusammenwachsen der jungen Generation in Deutschland und Europa sowie der Verständigung und Toleranz über Grenzen hinweg, der Verbesse‐
rung des Dialogs zwischen den Generationen sowie der Integration der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund. Die Förderung eines demokratischen Wertebewusstseins und Verhaltens als Beitrag zur Sicherung der demokratischen Grundlagen des Gemeinwesens ist wesentliche Aufgabe bei der Gestaltung der Angebote. Junge Menschen sollen befähigt werden, sich an der Gestaltung des sozialen Zusammenlebens und politischer Prozesse zu beteiligen. In unseren Friedensprojekten begeben sich junge Menschen auf historische Spurensuche, werden mit offensichtlichen Folgen von Krieg und Gewaltherrschaft konfrontiert und erleben Geschichte hautnah. Das sensibilisiert sie für das Thema Gewalt im Alltag und motiviert, selbst gewaltfreies Han‐
deln zu praktizieren und sich für ein friedliches Miteinander zu engagieren. Einen tiefen Eindruck hinterlässt ein Pflegeeinsatz auf der Kriegsgräberstätte. Die Arbeit mit gleichaltrigen Jugendlichen aus anderen Ländern und die physische Auseinandersetzung mit dem Grab – hier auf dem Golm mit den Namenstafeln und den Symbolkreuzen – erleichtert das Verstehen und gibt die Gewissheit, hier ganz konkret einen Beitrag zur Verständigung der Völker und mithin für den Frieden zu leisten. Programm Donnerstag, 24. Februar 2011 Feindbilder und Friedenspädagogik Begrüßung und Einführung Heike Boettcher, Julika Koch, Dr. Nils Köhler, Dieter Lünse, Wolfgang Steiner, Christian Welniak „How Peace Education can Change Hostile Images …“ Impulsreferat Prof. Dr. Gavriel Salomon, University of Haifa, Israel [[email protected]] Peace Education in the Midst of Conflict: Its nature, successes and challenges
Gavriel Salomon, Center for Research on Peace
Education
University of Haifa, Israel
February, 2011
[email protected]
http://edu.haifa.ac.il/personal/gsalomon/index.htm
2. Information becomes handled in a biased, bunker‐
like fashion
• Attention is directed to narrative
validating information;
• Information is assimilated into existing schemata;
• Deviating information is ignored, distorted or outright rejected;
Two Implications
1. Deligitimization and dehumanization of
the other side
Acknowledging
one’s own role in
the conflict
• Develop a more
complex identity
• Come to see
the two sided
nature of the
conflict
Accept the legitimacy of the
“other’s” collective narrative
Acknowledge
one’s own role in
the conflict
Develop empathy for the
“other’s” suffering and
fears
Develop positive
mindsets toward the
“other”
Cultivate
positive
mindset
toward the
“other”
• Acquire relevant
attitudes
• Avoid negative
attributions;
• Come to trust the
“other”
Empathy
• Come to
understand
the other side
• Come to
feel the
other side
• Humanize;
reduce
stereotypes &
prejudices
Roadblocks facing peace
education
Then main approach:
•
•
•
•
•
•
•
1. Shared histories and identities
The contact hypothesis (Allport; Pettigrew)
Dialogue
Coming to know each other
Joint activity toward a common goal
Sharing personal stories
Mutual visits
Swapping narratives via the Internet
Role playing
Collective narratives are accounts of a community’s collective experiences and memories, embodied in its belief system
and represent the collective’s symbolically constructed shared identity (J. Bruner, 1990).
Typical (symmetrical!) beliefs We are right and our goals are just
They pursue illegitimate goals
We are the victims; we only respond
Even when we do harm, it is they to blame
If they’d only listen to us… we are so moderate
They only understand the language of force
2. Conflicting collective beliefs
Perceptions of "Peace" (N=824) (Biton, 2002)
3. Grave inequalities
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
No Violence
Independence
Jews
Palestinians
4. Excessive emotionality
Arabs: 67% agree to live in the “other’s”
neighborhood
Jews: Only 35%
Arabs: 77% fear the Jews and the Israeli policy
Jews: 70‐83% fear the Arabs, and their identification with the PA “Until yesterday I hated them, but now,
after I spent a weekend with them, I
understand why...”
5. A Belligerent Environment
Percent of "positive Peace" (N=819)
(Biton, 2002)
40
35
30
Posttest
Nevertheless…
25
20
Pretest
15
10
5
0
Israelis
Palestinians
Non-Participants
Israelis
Palestinians
Participants
Does Friendship Between Adversaries Generalize? (Bar-Natan,
2005)
Percent advocating war as a
strategy for peace (Biton, 2002)
60
50
Participants
40
30
NonParticipants
20
10
0
Pretest
Pretest
Posttest
Posttest
Bi- and Uni-National Football Clubs:
Negative Emotions Toward The Other (Zuabi,
2008)
4.5
4
Contradiction between the
roadblocks and the findings?
3.5
3
2.5
2
1.5
1
0.5
0
Pre Test
Bi-National Jewish
Post Test
Bi-National Arabs
Delayed Post test
Uni-National Jewish
Uni-National Arabs
The Fortress phenomenon
Convictions are
difficult to change
through external
influences
Convictions as contrasted with regular
attitudes (Abelson, 1988)
They are central since other attitudes are connected
to them and emanate from them
They are rooted in more knowledge
They are held with greater certitude
They are accompanied by greater egoinvolvement
They are more tightly related to actual
behaviors
Immediate impact of PE on central and
peripheral beliefs (Rosen, 2006)
4
3.5
3.19
3.32
And therefore…
therefore…
t=1.03, ns
3
Central
Peripheral
2.5
t=4.31**
2.47
2
1.97
1.5
Pre-test
Post-test1
Does Friendship Between Adversaries Generalize? (Bar-Natan, 2005)
Declining impact of the PE program (Rosen, 2006)
4
3.5
3.32
t=.0.21, ns
3.38
3
Central
t=3.73**
2.5
2
Peripheral
2.47
2.13
1.5
Post-test1
Pretest
Posttest
Delayed Posttest
Post-test2
That which can be changed
through a limited educational
intervention can as easily be
changed back by adverse sociopolitical forces
Peace education is a subversive activity;
the attitudes,
perceptions and beliefs
it affects are extremely
vulnerable to opposing
social and political
forces
What then would make peace
education effective during
conflict?
The challenge is
not just to create
change but to learn
how to sustain it
The Impact of Induced-Compliance activity on the Importance of the
Peripheral Beliefs from the Palestinian Narrative - Jewish Participants
5.00
4.50
4.00
3.14
3.50
2.85
3.00
2.50
2.11
2.83
2.00
1.50
2.27
2.24
2.03
2.12
1.00
Pretest (before
the program)
Posttest1
(after the
program)
Posttest2
Posttest2 (3
(after 2 month) month after the
IC)
Participated in PE program not participated in IC
Participated in PE program and participated in IC
Increase the
endurance of
attained changes
One size does not fit all…
Apply a differential approach to the different groups
Strengthening
One’s own
Collective N.
Legitimizng
The other’s
Collective N.
ARABS
JEWS
Indirect Peace Education (Bar-Tal et. al., 2009)
Acquiring general dispositions such as –
• Tolerance
•Critical Thinking
•Democratic values
•Ethno-empathy
Come to apply general
beliefs, values and
principles to specific
situations
Learning to actually apply these to the “other side”
(Salomon & Cairns, 2009)
Obedience to authority: Milgram, 1964: People
without any values?
Darley, J.M., and Latane, B. (1968). Bystander intervention in emergencies:
Diffusion of resposiblity. Journal of Personality and Social Psychology, 8, 377383.
Change the
prevailing collective
narratives
Zimbardo’s simulated prison,
1973: All of them inhumane?
Strive toward a common important goal
Create a social ripple effect: Multiply the
number of peace education partners
Thank you
So, does peace education make a difference?
• Yes, it does, even during outbursts of violence
• Effects disappear after a short while
• Effects are moderated by initial views
• Peace Education may be a barrier against
deterioration
• Strong positive emotions appear to support
change
We all walk on our own path,
but it is when we step off that path
that we really get to know each other!
Arundel Begbie
(problemzentrierte)Workshops Feindbild Jude. Antisemitismus und Demokratieerziehung Kerstin Küster [[email protected]] und Christian Welniak [[email protected]] „Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung.“ (Theodor W. Adorno) Kann eine Auseinandersetzung mit dem historischen Antisemitismus, der im Holocaust endete, zu einer zeitgemäßen Demokratierziehung von Jugendlichen beitragen? Wir stellen ein langfristiges Zeitzeugen‐Projekt an einer Hamburger Schule vor, deuten und interpretieren gemeinsam ein Zeit‐
zeugengespräch (Video) und möchten uns damit beschäftigen, wie die Auseinandersetzung mit Op‐
fern die Perspektivenübernahme und Empathie fördern kann. Wir möchten dann die These diskutie‐
ren, dass eine „Integrierte Täter‐Opfer‐Geschichte“ des Holocausts (Saul Friedländer) dazu beitragen kann, menschenfeindliche Strukturen, Bedingungen und Dynamiken in der gegenwärtigen politischen Kultur zu erkennen und „Antennen zivilgesellschaftlicher Wahrnehmung“ (Peter Steinbach) auszubil‐
den. Kurzprotokoll (Wolfgang Steiner) Der Workshop versuchte, durch das eigene Erleben einer besonderen methodischen Herangehens‐
weise einer Antwort auf die folgende Frage näher zu kommen:“Kann eine Auseinandersetzung mit dem historischen Antisemitismus, der im Holocaust gipfelt, zu einer gegenwärtigen Demokratieerzie‐
hung von Jugendlichen beitragen?“ 1. Schritt: Wozu gibt es Gesetze? Sammeln von Antworten der Tn auf einer Flipchart, die alle um die Funktion der Ermöglichung eines guten, demokratischen Zusammenlebens kreisen. 2. Schritt: Ein ganz normaler Tag. Stichworte der Tn von Aufstehen, Zähneputzen, Frühstücken, diverse Arbeiten, Kommunizieren, Kultur genießen, diverse Arten der Fortbewegung bis zu sport‐
lichen Aktivitäten werden auf einer zweiten Flipchart gesammelt. 3. Schritt: Jeder nimmt sich von einem Stapel ein oder zwei Blätter, auf denen staatliche Verord‐
nungen und Erlasse für Juden im Deutschland der Nazis von 1933 – 1945 mit der jeweiligen Jah‐
reszahl notiert sind. Reihum wird vorgelesen und die entsprechende Lebensäußerung/Tätigkeit auf der Flipchart durchgestrichen. 4. Schritt: Reflektierender Rückgriff auf die erste Flipchart. Die inhumane Pervertierung staatlichen Handelns wird durch ihre Auswirkung auf die tägliche Normalität nicht nur anschaulich, sondern nachfühlbar und damit einer echten Auseinandersetzung zugänglich. Die letzte Phase des Workshops diente – gestützt durch Zitate und Bilder aus der neueren „Täterfor‐
schung“ ‐ einer Diskussion über die (unmerkliche) Verschiebung von Normalitätsgrenzen, die Entste‐
hung und Funktion von Vorurteilen und über die besonderen Schwierigkeiten, das „Selbstverständli‐
che“ so zu verfremden, dass es mit Abstand betrachtet werden kann und dadurch kritischem Nach‐
denken zugänglich wird. Ehrung von Heldentod – Demokratie in Not?! Instrumentalisierung von Gedenkstätten durch Rechtsextremisten und demokratische Umgangsfor‐
men Ulrike Herold, JBS Golm [[email protected]] und Günther Hoffmann, Informationsdienst Neonazis MV Gedenkstätten, insbesondere Kriegsgräberstätten und ‐denkmäler sowie Gedenktage stellen für rechtsextremistische Gruppierungen und Parteien Anlässe dar, um Heldengedenken abzuhalten. Diese dienen einerseits dazu, öffentliche Aufmerksamkeit zu erzielen, andererseits soll durch gezielt erzeugtes ritualisiertes Gemeinschaftsgefühl eine stärkere Bindung geschaffen werden. Sowohl bürgerschaftliche Initiativen und Vereine als auch Kommunen und Länder stoßen immer wie‐
der an Grenzen, was die Verhinderung solcher Aufmärsche betrifft – hier ist großes diplomatisches Geschick, mitunter jedoch auch große Kreativität in der Ausschöpfung demokratischer Mittel gefragt. Hinzu kommt, dass demokratisiertes Gedenken in der BRD noch relativ neu ist und es somit noch keinen gefestigten Gegenpol zu rechtsextremen Aufmärschen gibt. Im Workshop wird die Problematik anhand verschiedener negativer und positiver Beispiele erläutert. Abschließend sollen Ideen für die Gestaltung von „zivilem demokratischem Gedenken“ entwickelt werden. Feindbild Moslem Prof. Gavriel Salomon, University of Haifa, Israel Arab‐Muslim images from the point of view of Israeli people. The question is whether the negative images there can be overcome? Is it only a political issue or is it more of a psychological one? How generalizable is situation in Israel and how relevant to Germany? Feindbilder und Friedenspädagogik Dieter Lünse, ikm e.V. [luense@ikm‐hamburg.de] und Prof. Dr. Gordon Mitchell, Universität Hamburg [gordon.mitchell@uni‐hamburg.de] Jeder Mensch hat Bilder im Kopf mit Eigenschaften und Charakteristika über alle verschiedenen Gruppen, die es gibt. Ob über Männer, Frauen, Deutsche, Türken, Senioren, Jugendliche, Hamburger, Bayern, Fußballfans, Techno‐Hörer, Lehrkräfte, Sozialpädagogen, Kopftuchträger, Raucher, Arbeitslo‐
se, Vorstadt‐Bewohner, Anzugträger, Studenten oder eine andere der unendlich vielen Gruppen, die es gibt. Mit diesen Bildern in unserem Kopf sind wir nicht geboren, sondern sie wurden durch ver‐
schiedene Einflüsse unser Leben lang geprägt. Und sie dienen der Orientierung. Das tückische an Vorurteilen ist, dass sie manchmal bestätigt werden, was die Vorurteile verstärkt. Wird ein Vorurteil nicht bestätigt neigen wir oft dazu, die Situation oder das Individuum als Ausnah‐
me zu sehen, anstatt das Vorurteil zu hinterfragen. Dieter Lünse zeigt den Zusammenhang zwischen den beiden Bereichen Vorurteile und Friedenspädagogik auf. Was passiert, wenn Vorurteile nicht bearbeitet werden? Müssen wir rassistische Tendenzen und zunehmende Konflikte fürchten? In dem von Sofie Olbers und Prof. Gordon Mitchell vorgestellten Projekt geht es darum, wie durch die künstlerische Darstellung von erlebten Selbst‐ und Fremdzuschreibungen eine Ebene geschaffen werden kann, auf der im gemeinsamen Arbeitsprozess Vorurteile und Stereotype hinterfragt und in ihrer Widersprüchlichkeit sichtbar werden. Am Abend Nocturne Deutsch‐polnische Grenzgänge Gestaltet von: Heike Böttcher, Julika Koch und Wolfgang Steiner Programm Freitag, 25. Februar 2011 Führung über die Kriegsgräberstätte Golm Dr. Nils Köhler, JBS Golm [[email protected]] Nils Köhler Die Kriegsgräber‐ und Gedenkstätte Golm5 Der Golm, in einem herrlichen Naturschutzgebiet direkt an der polnischen Grenze gelegen, ist mit seinen 69 Metern die höchste Erhebung auf der Insel Usedom. In der Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich der bronzezeitliche Burgwall durch die Gründung der preußischen Hafenstadt Swi‐
nemünde zu einem beliebten Ausflugsziel. Vor allem Einheimische trafen sich in „Onkel Thoms Hüt‐
te“ auf dem Golm, an dessen Fuß sich seit 1876 ein Bahnhaltepunkt befand. Ein Friedhof entsteht auf dem Golm Die furchtbaren Ereignisse des 2. Weltkrieges hinterließen in dieser idyllischen Landschaft ihre Spu‐
ren. Der kleine „Ehrenfriedhof“ und mehrere kleinere Erweiterungsflächen auf dem „Neuen Friedhof“ an der Kaseburger Chaussee in Swinemünde waren im Sommer 1944 zu klein geworden, um dort die immer größere Zahl von Beisetzungen von Soldaten vorzunehmen, die in den Lazaretten der Stadt starben. Die Wahl für einen neuen großen Solfatenfriedhof fiel auf den Südhang des Golms, des rund 500 Meter südwestlich der Stadtgrenze gelegenen Hausberges der Swinemünder. Im Spätsommer 1944 begannen auf den vor allem mit Buchen bestandenen sandigen und trockenen, mithin für einen Friedhof gut geeigneten Hangflächen die vorbereitenden Rodungsarbeiten. Seitens der Standortver‐
waltung machte man sich auch Gedanken hinsichtlich einer würdigen Einweihung des „Neuen Ehren‐
friedhofs Swinemünde“. In der Marinestadt Swinemünde schien die repräsentative Beisetzung einer fast kompletten U‐Boot‐Besatzung besonders geeignet. Im August war vor Swinemünde das am 4. Februar 1944 gesunkene Boot „U 854“ gehoben worden. Da die Arbeiten auf dem Golm noch keine Beisetzungen erlaubten, fand auf dem Friedhof an der Kaseburger Chaussee am 2. September 1944 in Anwesenheit zahlreicher Angehöriger nur eine provisorische Beisetzung statt. Wenige Wochen später, im Oktober 1944 erfolgte dann die von der Marine feierlich begangene Um‐
bettung der Besatzung auf den Golm. Die Reihengrabanlage der U‐Boot‐Besatzung auf dem Golm prägte bis in die Gegenwart den Namen dieses ersten ‐ kleineren ‐ Soldatenfeldes auf dem Golm: „Marinefeld“. Dieser Begriff ist, dies ergibt die Auswertung der Gräberlisten, irreführend. Auf diesem Feld befinden sich unter den 136 Männern, die dort im Oktober 1944 beigesetzt wurden, nur 38 Ma‐
rineangehörige. Als dieses „Feld I“ damit voll belegt war, wurden die Beisetzungen der Soldaten ver‐
mutlich schon ab dem 18. Oktober 1944, ebenfalls ohne Unterscheidung nach den verschiedenen Waffengattungen, auf dem benachbarten und später im Volksmund „Soldatenfeld“ genannten, offi‐
ziell aber korrekt als „Feld II“ bezeichneten, Areal fortgeführt. Während bis zum 23. Februar 1945 in Abständen weniger Tage Beisetzungen in oft nicht allzu großer Zahl stattfanden, änderte sich diese Praxis danach. Nur drei große Beisetzungen gab es noch bis zum Ende der Aufzeichnung der offiziellen Gräberliste am 13. April 1945. Am 9. März, einem Freitag, beerdigte man 106 Soldaten, danach gab es erst wieder am 30. März, wieder einem Freitag, eine Trauerfeier, als man sage und schreibe 530 Mann beisetzte. Die nächste und letzte überlieferte große Zeremonie fand zwei Wochen später, am Freitag, den 13. April 1945, statt, als 189 Soldaten ihr Grab fanden.6 Auf dem Feld II wurden ‐ dies ergibt die Auswertung der nach intensiven Recherchen des Volksbun‐
des und der Deutschen Dienststelle in Berlin im Jahr 2009 vollständig rekonstruierten Gräberlisten für die beiden Soldatenfelder ‐ bis zum 13. April 1945 insgesamt 1350 Angehörige der Wehrmacht, einige Mannschaftsdienstgrade der Waffen‐SS und Volkssturmmänner beigesetzt. Zusammen mit den Toten von Feld I ergibt dies 1486 Einzelgräber auf den beiden „Soldatenfeldern“. 5
Die Schilderungen in diesem Beitrag fassen die wichtigsten Fakten über die Kriegsgräber‐ und Gedenkstätte Golm zusammen. Sie basieren auf den Beiträgen in dem Sammelband „Der Golm und die Tragödie von Swinemünde“, hrsgg. vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfür‐
sorge e.V., Kamminke 2011. 6
Vgl. Volksbund‐Archiv, R 10, Gräberverzeichnis „Neuer‐Golm‐Ehrenfriedhof“ 1944/45.
Der Bombenangriff auf Swinemünde am 12. März 1945 Anfang März 1945 war Swinemünde mit Flüchtlingen und Soldaten überfüllt. Am östlichen Swineufer warteten kilometerlange Trecks auf die Überfahrt. Im Hafen lagen etliche voll besetzte Flüchtlings‐
schiffe aus Hinterpommern, West‐ und Ostpreußen. Auf dem Bahnhof standen überfüllte Lazarett‐ und Flüchtlingszüge zur Abfahrt bereit, als 661 amerikanische Bomber am Mittag des 12. März die Stadt mit ungeheurer Bombenlast in ein brennendes Inferno verwandelten. Der Angriff galt dem Hafen, der auch von der deutschen Kriegsmarine intensiv genutzt wurde. Der Tod tausender Zivilis‐
ten wurde von den Angreifern allerdings in Kauf genommen. Den Überlebenden bot sich ein grauenvolles Bild. Es blieb kaum Zeit für die Registrierung der Toten. Die Front war nahe und weitere Flüchtlinge strömten in die stark zerstörte Stadt. Angesichts der unverändert beengten Situation auf den beiden großen städtischen Friedhöfen und des Drucks, die Leichen rasch abtransportieren zu müssen, fiel die Wahl des zentralen Beisetzungsor‐
tes auf den Golm. Dort waren bereits größere Flächen südlich der beiden existierenden Soldatenfel‐
der abgeholzt worden. So begannen unmittelbar Aushubarbeiten für Massengräber im zentralen Bereich des Südhangs des Golms (Feld IV), ferner entstand eine kleinere Fläche für die Beisetzung von identifizierten Swinemündern und Flüchtlingen in Einzelgräbern (Feld III). Zentraler Sammelplatz für die Bombenopfer waren die Grünflächen an den Tennisplätzen im westli‐
chen Kurpark, von dort transportierten vor allem Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter auf Lastwagen und Pferdefuhrwerken die toten Menschen auf den Golm. 441 identifizierte Bombenopfer, vor allem Swinemünder, aber auch Flüchtlinge, setzte man auf Feld III in gekennzeichneten Einzelgräbern bei. Eine bis heute unbekannte Zahl von Opfern fand ihre letzte Ruhe in den Gruben der Massengräber. Manches Opfer verblieb in Bombentrichtern und auf den Friedhöfen der Stadt. Für die vielen Toten der Flüchtlingstrecks, die am Ostufer der Swine auf die Überfahrt warteten, legte man Massengräber östlich des Flusses an. Neben den zahlreichen nicht zu bergenden Personen unter den Trümmern seien schließlich noch die mindestens 570 Toten in der gesunkenen „Andros“ genannt, von denen die meisten erst nach der Bergung des Schiffes im November 1948 in einem Massengrab im südlichen Bereich des Friedhofs an der Kaseburger Chaussee beigesetzt wurden.7 Das Grab war schon 1958 eingeebnet und ist heute mit privaten Grabstellen überbettet. 7
Archiwum Państwowe w Szczecinie – Staatsarchiv Stettin, O. Międzyzdroje, St. Pow. Wol. Nr. 47. Neuere Forschungen ergaben, dass dem Luftschlag zwischen 6.000 und 14.000 Menschen zum Opfer fielen, überwiegend Zivilisten. Die genaue Zahl der Opfer, von denen der größte Teil seine letzte Ru‐
hestätte auf dem Golm fand, ist nicht zu rekonstruieren, vieles spricht jedoch für eine Opferzahl um 10.000 Personen. Von dieser Zahl gingen übrigens auch die Überlebenden des Bombenangriffs beiderseits der inner‐
deutschen Grenze bis Mitte der 1960er Jahre aus. Erst danach tauchte erstmals die später immer wieder kolportierte Zahl 23.000 auf. Diese Schätzung örtlicher Aktivisten bezog sich anfangs auf die Gesamtzahl der Kriegstoten auf den Inseln Usedom und Wollin. In das Gedenken auf dem Golm soll‐
ten all jene mit einbezogen werden. Doch im Laufe der 1970er Jahre verengte sich die Deutung der Zahl zunächst auf die Opfer des 12. März 1945 in Swinemünde, dann auf die Zahl der auf dem Golm ruhenden Menschen. Noch bis in die letzten Stunden des Zweiten Weltkrieges auf Usedom, also bis Anfang Mai, fanden weitere Beisetzungen von gefallenen Soldaten auf dem Golm statt. 56 weitere Namen sind nach dem Abbrechen der Liste des Gräberoffiziers in Swinemünde am 13. April noch registriert worden, diese Auflistung dürfte unvollständig sein. Wo exakt sich diese Gräber auf der Anlage befinden, konnte noch nicht ermittelt werden. Zeitzeugen berichten, dass die sowjetischen Behörden im Mai 1945 weitere geborgene deutsche Kriegstote auf dem Golm beisetzen ließen. Der Golm nach Kriegsende Nur einzelne Angehörige kümmerten sich in den ersten Nachkriegsjahren um die Gräber, da viele Überlebende als Flüchtlinge weiter nach Westen gezogen waren. Seit 1950 bemühten sich Vertreter der evangelischen Kirche um den in der Zwischenzeit stark verwil‐
derten Friedhof und rangen mit regionalen staatlichen Stellen der DDR um eine angemessene Form des Gedenkens auf dem Golm und um eine würdige Gestaltung der Anlage. Die 1952/53 von dem Bansiner Bildhauer Rudolf Leptien angefertigte Skulptur „Die Frierende“ durfte nicht aufgestellt wer‐
den, weil die künstlerische Aussage nicht der Linie der Partei entsprach. Erst 1984 fand die Plastik des schon 1953 nach Westberlin geflohenen Künstlers durch eine spontane private Initiative ihren Platz auf dem Golm. „Unbekannte Täter“, so die offizielle Verlautbarung, sägten im Frühjahr 1954 ein kurz zuvor auf kirch‐
liche Initiative installiertes 13 Meter hohes Holzkreuz ab und zerstörten es. Ende der 1960er Jahre ließ der Rat des Kreises Wolgast die gesamte Kriegsgräberstätte mit den vier Gräberfeldern als weiträumige Rasenfläche ohne christliche Symbolik einheitlich neu gestalten. Personen, deren Angehörige auf dem Golm lagen, wurden schriftlich über die Maßnahmen infor‐
miert. Der Text des Formschreibens an die Angehörigen vom 21. Mai 1969 lautete: „Der Rat des Kreises Wolgast hat ein Projekt über die künftige Gestaltung des Golm erarbeiten lassen. Nach dem Projekt der landschafts‐gärtnerischen Gestaltung, das vom Rat der Gemeinde Kamminke bestätigt wurde, wird jede individuelle Grabgestaltung, aufgehoben. Der Rat der Gemeinde bittet Sie, da noch von Ihnen individuelle Grabpflege durchgeführt wird, die von Ihnen gepflegten Gräber abzuräumen und Ihren Bekanntenkreis darüber zu benachrichtigen. Rat der Gemeinde Kamminke“8 Dies blieb nicht ohne Widerstand auf Seiten der Betroffenen. Am 7. Juni 1969 intervenierte bei‐
spielsweise ein Diplomingenieur aus Schmalkalden, er gehe fest davon aus, dass die Vereinbarung, die zu einem vorherigen Zeitpunkt mit dem Rat der Gemeinde getroffen wurde, eingehalten werde und die Gräberreihe, in der sich auch das Grab seines Bruders befand, im Rahmen eines Gesamtpla‐
nes erhalten bliebe. Schreiben wie dieses waren ebenso vergeblich wie die Vorschläge des Demminer Superintendenten der evangelischen Kirche Dr. Herbert Achterberg. Zwischenzeitlich auf Betreiben Achterbergs aufgestellte Granitkreuze und Namensteine ließ man im Sommer 1969 beseitigen, die verbliebenen gepflegten und gekennzeichneten Einzelgräber einebnen und die Abgrenzungen zwischen den vier Friedhöfen entfernen. Für die Stelle, an der einst das Kreuz gestanden hatte, gestaltete der Rostocker Künstler Wolfgang Eckardt im staatlichen Auftrag einen zweigeteilten Rundbau aus Beton als zentralen Punkt der Anlage und „Mahnmal gegen Krieg und Faschismus“. Der 1973 fertig gestellte Bau setzt bewusst einen Kontrast in der lieblichen Landschaft und will ausdrücken, dass alle Kriegstoten ‐ Soldaten und Zivilisten ‐ hier auf dem Golm vereint sind. Das Denkmal mit dem mühsamen Aufstieg über zwölf Betonstufen, die für die Jahre der NS‐
Herrschaft stehen, blieb unvollendet. Ein auf der Innenseite geplantes Relief kam nicht zur Ausfüh‐
rung. Die Worte Johannes R. Bechers „Dass nie eine Mutter mehr ihren Sohn beweint“ fordern uns auf, Gewalt und Kriege zu verhindern. Neue Perspektiven für den Golm seit 1990 Die am 12. März 1992 von einigen Kamminkern und dem Zirchower Pastorenehepaar Simon gegrün‐
dete Interessengemeinschaft Gedenkstätte Golm e.V. kümmerte sich nach der politischen Wende um den Fortbestand der Gedenkstätte und setzte frühere Gestaltungsideen anlässlich des 50. Jahresta‐
ges der Zerstörung Swinemündes um. Am Wegeaufgang weist nun ein fünf Meter hohes Holzkreuz 8
Volksbund‐Archiv, R 10, Bestand Gemeinde Kamminke, Ordner 1, Niederschrift über eine Beratung beim Rat der Gemeinde Kamminke über die Gestaltung des Golm‐Friedhofes. Formschreiben vom 21.5.1969. auf die Gedenkstätte hin und mahnt in Sichtweite der polnischen Grenze zur Versöhnung über Grä‐
ber und Grenzen hinweg. Symbolkreuzgruppen aus Granit und Holz und Namenstafeln mit inzwi‐
schen über 2000 Namen erinnern an die Genannten, aber ebenso an die vielen unbekannten Kriegs‐
toten, die hier, in Gräbern und Massengräbern in der Umgebung und unter den Trümmern der Stadt Swinemünde ruhen. Am 1. März 2000 ist die größte Kriegsgräberstätte des Landes Mecklenburg‐Vorpommern in die Trä‐
gerschaft des Volksbundes übergegangen, der damit die Pflege und Erhaltung dieses Friedhofes übernommen hat. Im 2001 errichteten Informationsgebäude, das von März bis November geöffnet ist, informiert eine Dauerausstellung die Besucher. Jährlich führt der Volksbund am 12. März und am Volkstrauertag Gedenkstunden auf dem Golm durch. Am 12. März 2005 eröffnete der Volksbund die nur 400 Meter entfernte Jugendbegegnungs‐ und Bildungsstätte Golm in Kamminke, die auch der 2005 aufgelösten Interessengemeinschaft ein zentra‐
les Anliegen war, und nun deren Aufgaben weiterführt. Sie steht vor allem für Schulprojekte und internationale Jugendbegegnungen offen. Auch Vereine und Institutionen wie Kirchen, die Bundes‐
wehr oder Universitäten nutzen die Begegnungsstätte für Seminare im Rahmen der Jugend‐ und Er‐
wachsenenbildung. Führungen über den Golm für Besuchergruppen werden nach Voranmeldung angeboten. Der Volks‐
bund sammelt Materialien zur Geschichte der Kriegsgräberstätte. Auch Angehörige werden betreut und werden als Zeitzeugen in die pädagogische Arbeit eingebunden. Mit Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg‐Vorpommern und der Stif‐
tung Gedenken und Frieden war es dem Volksbund möglich, zum Volkstrauertag 2010 den umfang‐
reichen Sammelband „Der Golm und die Tragödie von Swinemünde. Kriegsgräber als Wegweiser zwischen Vergangenheit und Zukunft“ herauszugeben, der den aktuellen Forschungsstand zum Golm abbildet. Renommierte deutsche und polnische Historiker konnten gewonnen werden, gemeinsam mit Heimatforschern und Experten aus der Region all jene Fragestellungen zu beleuchten, die die Besucher der Kriegsgräber auf dem Golm beschäftigen. (praxiszentrierte) Workshops am Freitag Befreite Erinnerung – freie Lernräume Gedenkstätten als Orte der Demokratieerziehung am Beispiel der Kriegsgräberstätte Golm Ulrike Herold und Hanno Hüwe [[email protected]], JBS Golm Gedenkstätten gewinnen in der schulischen und außerschulischen Bildung immer mehr an Bedeu‐
tung als Orte, an denen Geschichte "greifbar" wird. Mit dem Aussterben der Erlebnisgenerationen des 2. Weltkrieges und der DDR werden Orte des Gedenkens neben Film‐ u. Tonmaterial die letzten "Zeitzeugen" sein, die Jugendlichen fühlbaren Zugang zu historischen Ereignissen vermitteln können. Gleichzeitig sind Gedenkstätten selbst in ihrer Gestaltungsform und den damit zusammenhängenden Formen des Gedenkens Spiegel des gesellschaftlichen Umgangs mit historischer Vergangenheit und der jeweiligen politischen Ausrichtung. Erst seit der politischen Wende von 1989 ist auch das Erin‐
nern aus unterschiedlichen Perspektiven "erlaubt" und damit eine offene Auseinandersetzung mög‐
lich. Gedenkstätten der jüngeren deutschen Vergangenheit dienen damit als Bildungsorte für demokrati‐
sche Kompetenzen unter 2 Gesichtspunkte: Einerseits lassen sich Lebensbedingungen in einer Dikta‐
tur veranschaulichen und damit Werte der Demokratie vermitteln, andererseits fordert die Ausei‐
nandersetzung mit der Gestaltung von Gedenken dazu auf, sich mit unterschiedlichen Perspektiven auseinander zu setzen, Darstellungen der Medien kritisch zu hinterfragen und damit ein politisches Bewusstsein zu entwickeln. Diese Aspekte werden im Rahmen des Workshops am Beispiel der Kriegsgräberstätte Golm anschau‐
lich dargestellt. Anschließend soll den Teilnehmern die Möglichkeit eröffnet werden, eigene Perspek‐
tiven zur Nutzung von Gedenkstätten als Orte der Demokratieerziehung zu entwickeln sowie eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Gedenkkultur im Kontext demokratischer Pro‐
zesse anzustoßen. Lernen ohne Angst – Aktiv gegen Gewalt an Schulen Ein Partizipationsprojekt zur Gewaltprävention an Schulen Tanja Witten, ikm e.V. [info@ikm‐hamburg.de] Für viele Jugendliche gehört der gewaltvolle Umgang untereinander bereits zu ihrem Alltag – sie ha‐
ben sich damit abgefunden: „Das ist doch normal!“, „Da kann man doch eh nichts machen!“ oder „Wer hört uns schon zu?“ sind Äußerungen vieler Schülerinnen und Schüler. Zentrales Ziel dieses Partizipationsprojekts ist es, die Erfahrungen und Veränderungsideen der Ju‐
gendlichen in den Mittelpunkt zu stellen und sie zu ermutigen, sich aktiv für eine spürbare Verringe‐
rung von Gewalt einzusetzen. Sie erstellen einen Fragebogen, befragen die ganze Schule, entwickeln Ideen und Veränderungsvorschläge und verhandeln schließlich mit der Schulleitung. In diesem Workshop werden die wichtigsten Projektschritte umrissen und von bereits gemachten Erfahrungen und Ergebnissen berichtet. Vor allem soll es aber darum gehen, anhand praktischer Übungen einen Einblick in das methodische Vorgehen des Projektes zu erhalten. Dafür werden u.a Übungen zu den Themen Vorurteilsbildung und Klassenverbandsstärkung vorgestellt. „Gesichter und Geschichten“ Ein Jugendbegegnungsprojekt über Lebensgeschichten von und mit Menschen aus Weißrussland und Deutschland Lukas Krönert und Hardy Gutsche, Evangelische Akademie Mecklenburg‐Vorpommern DDR‐Geschichtsbilder – Von der eigenen Biografie zum professionellen Zeitzeugen Ein Seminarangebot für LehrerInnen als Vorbereitung auf DDR‐Projekttage Nora Nübel, Regionalzentrum für demokratische Kultur Nordvorpommern – Rügen – Stralsund [nuebel@regionalzentren‐eamv.de] Fachtagung auf dem Golm/Insel Usedom
„Feindbilder und Friedenspädagogik“
24./25. Februar 2011
Der Rahmen: DDR-Projekttage über zwei Tage mit ganzen Jahrgangsstufen
Ablauf
1. Tag: Plenum zum Einstieg in das Thema, kleine Ausstellung mit DDRReliquien, dann Workshops. Arbeit mit Zeitzeugen
2. Tag: Plenum mit nachgestelltem Fahnenappell, Fortsetzung der
Workshops, Präsentation der Workshops wieder im Plenum in Form von
szenischen Darstellungen, Interviews, Dialogen, Ausstellungen oder
Berichten. Abschluss
Herzlich willkommen zum Workshop:
„DDR‐Geschichtsbilder ‐
Von der eigenen Biografie zum professionellen
Zeitzeugen.
Ein Seminarangebot für LehrerInnen als Vorbereitung
auf DDR‐Projekttage“
Durchführung seit 2008 in verschiedenen Schulen in M-V
2008: Anklam (OVP) (mehrere Schulen)
2009: Garz/Rügen (Regionale Schule)
2009: Bergen auf Rügen (Gymnasium)
2010: Bergen auf Rügen (Gymnasium)
Nora Nübel
Regionalzentrum für demokratische
Kultur Nordvorpommern – Rügen – Stralsund
Geplant für 2011:
 Bergen auf Rügen (Gymnasium)
 Stralsund (Schulverbund aus Gymnasium und Regionalschule)
Lehrervorbereitungsseminar
als Grundlage für die Durchführung der DDR-Projekttage
Zwei Phänomene beim Rückblick auf die DDR:
- Einerseits verengt er sich auf Staatssicherheit und das diktatorische
Herrschaftssystem
Seit 2009 mit dem Kollegium des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums in Bergen
auf Rügen:
1. Seminar:
Welche DDR-Bilder wollen wir den Schüler_innen
vermitteln?
2. Seminar:
Was hat uns geprägt und welche Rolle spielt das für
unsere pädagogische Arbeit?
- Andererseits ist er gekennzeichnet von Nostalgie und Schönfärberei
Im individuellen Rückblick steht im Vordergrund:
o Der eigene Alltag
o Das eigene Erleben
o Die eigene Wahrnehmung
Entwickelt in Kooperation mit:
Der öffentliche Geschichtsdiskurs wird aber bestimmt von den Themen
 Machtstrukturen
 Repression
 Verfolgung
Arne Draeger
Susanna Misgajski
Heike Müller
Nora Nübel
Forschungsprojekt von Dr. Annette Leo
„…hatten zwar:
„Opa war kein Nazi“*
„… die Stasi, konnten uns aber abends auf die Straße trauen“
Dieser Studie zufolge wird das historische Wissen und dessen Einordnung
-vor allem in und durch Familien bestimmt
- Weiniger durch Bildungsarbeit von Schulen und Bildungseinrichtungen
„die schmerzliche Mauer, aber sie hat unsere heile Welt
beschützt“
„ein staatlich reglementiertes Leben, aber dafür auch soziale
Sicherheit“
„wirtschaftliche Ineffizienz, aber dafür Vollbeschäftigung“
Familiengeschichte führt so zu einem resistenten
„staatlich reglementierte Kindererziehung, aber gesicherte
Betreuung der Kinder“
„Album“ <
Führt in der Erinnerungsarbeit zu einem Widerspruchskomplex, den man ernst nehmen muss. Diesen Widerspruch
werden auch die Schüler_innen erleben, wenn sie über die
DDR-Schulprojekttage zu Hause berichten.
--------
>
(Schul-)Wissen „Lexikon“
* Welzer, Harald/Sabine Moller/Karoline Tschugnall, "Opa war kein Nazi".
Nationalsozialismus und Holocaust im Familiengedächtnis. Frankfurt a.
M. 2002
Ebenen
Schüler und Schülerinnen haben keine eigenen lebensgeschichtliche Erinnerung
an die DDR. Es hängt von den Lehrer_innen und Pädagog_innnen ab, was sie
vermittelt bekommen.
1.Ebenen der individuell-lebensgeschichtlichen Bewertung
2.2. Ebene der politisch-historischen Bewertung
3.Ebene der strafrechtlichen (juristischen ) Bewertung
Beutelsbacher Konsens
Fragen
I. Überwältigungsverbot.
 Können wir uns auf diese Unterscheidung einigen??
2. Was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, muss auch im Unterricht
kontrovers erscheinen.
 Auf welchen Ebenen bewegen wir uns?
 Wie machen wir den Schülerinnen und Schülern dies deutlich?
3. Der Schüler muss in die Lage versetzt werden, eine politische Situation
und seine eigene Interessenlage zu analysieren,
 Welche Folge hat eine Vermischung der Ebenen?
Kurzprotokoll (Wolfgang Steiner) Die Tn kamen je zur Hälfte aus den neuen und alten Bundesländern. Grundlage waren die Erfahrun‐
gen des Regionalzentrums für demokratische Kultur Nordpommern‐Rügen‐Stralsund mit einem Se‐
minarangebot für Lehrkräfte als Vorbereitung auf 2 DDR‐Projekttage. Ziel dieses Angebots ist es zu lernen, wie das Alltagswissen aus der eigenen Biographie zur reflektierten Erfahrung von Zeitzeugen werden kann: Welche DDR‐Bilder wollen wir den Schüler_innen vermitteln? Was hat uns geprägt und welche Rolle spielt das für unsere pädagogische Arbeit? Wie eine realistische Aufarbeitung der DDR‐Geschichte zwischen privater und öffentlicher Wahr‐
nehmung, zwischen den –oft schön gefärbten‐ Familiengeschichten (Album) und dem –oft einge‐
schränkten‐ politisch korrekten Schulwissen (Lexikon) gelingen kann, war Gegenstand der Diskussi‐
on. Die Wessis merkten, wie wenig sie von der Alltagsrealität der DDR wussten, die Ossis arbeiteten sich daran ab, dass zwar keine/r von ihnen die vergangene Diktatur wiederhaben wollte, aber die demokratische Realität nach der Wende auch nicht „das Gelbe vom Ei“ ist. Beide waren sich einig, dass hier – in der Verbesserung des Bestehenden‐ die gemeinsame Aufgabe liegt und dass Formen des Erfahrungsaustauschs wie in diesem Workshop öfter stattfinden sollten. Norddeutsches Netzwerk Friedenspädagogik Absprachen und Planungen zukünftiger Projekte u.a. „Peace Counts“‐Ausstellungsprojekt und Herausgabe „friedenspädagogischer Blätter“ 1. Friedenspädagogische Blätter Das Format sollte nach dem anhängenden Muster der „Lernbereichsblätter“ aufgebaut sein. 
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Erstes Kriterium: Reflektierte Praxis, d.h. keine erfahrungsfreie Ideendarstellung, sondern im Feuer pädagogischer und didaktischer Praxis gewonnene Erfahrungen. Zweites Kriterium: Darstellung eines (offenen) Lernprozesses, der zur Diskussion gestellt wird, nicht eines „fertigen“ Produkts mit dem Anspruch der „Richtigkeit“. Grundfigur: Versuch macht klug!, Motto: „Ich bereite meinen nächsten Irrtum vor.“ (Brecht, Geschichten vom Herrn Keuner) Drittes Kriterium: Einfaches Aufbaumuster 1. Inhalt 2. Arbeitsweise 3. Zwischenbilanz 4. Tipps 5. Kontakt Viertes Kriterium: Klar begrenzter Umfang Normalform = 1 Blatt mit Vor‐ und Rückseite = 10 000 Zeichen inklusive Leerzeichen Maxiform = 1 Faltblatt mit 4 Seiten Fünftes Kriterium: Einheitliches Layout mit Logo Produktion: Die AutorInnen orientieren sich am Aufbaumuster und schicken ihre Texte ohne beson‐
deres Layout an ein Mitglied der AG Friedenspädagogik. Diese übernimmt in Absprache mit dem Autor / der Autorin die redaktionelle Verantwortung inklusive Copyright und entscheidet, ob der Text die Kriterien erfüllt. CW und WS übernehmen die redaktionelle Bearbeitung. Die Friedenspädagogi‐
schen Blätter sind offizielle Materialien des Norddeutschen Netzwerks Friedenspädagogik und wer‐
den in einem Ordner gesammelt, der als Teil eines langsam entstehenden Friedenspädagogischen Materialkoffers bzw. einer Friedenspädagogischen Lernbox interessierten Schulen und Institutionen zur Verfügung gestellt werden soll. Die Friedenpädagogischen Blätter stehen als Download (pdf‐Datei) auf den Homepages der Koopera‐
tionspartner allen Interessierten zur Verfügung. Weitere Informationen Wolfgang Steiner Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Projektdidaktik & Demokratiepädagogik Sozial‐ und Rechtserziehung Felix‐Dahn‐Str. 3, 20357 Hamburg Büro: Hohe Weide 12, Raum 3, 20259 Hamburg Telefon: 040 428842 564 E‐Mail: wolfgang.steiner@li‐hamburg.de PEACE COUNTS. DIE ERFOLGE
DER FRIEDENSMACHER
Eine Ausstellung mit pädagogischem
Begleitprogramm für Schulen und Jugendgruppen
12 . B I S 3 0 . S E P T E M B E R 2 0 11
Universität Hamburg, Hauptgebäude, Flügelbau Ost
Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg
Norddeutsches Netzwerk Friedenspädagogik
in Kooperation mit dem Institut für Friedenspädagogik Tübingen e.V.
der Culture Counts Foundation und Zeitenspiegel Reportagen
Die Ausstellung
„Peace Counts. Die Erfolge der Friedensmacher“
12. September bis 30. September 2011
im Hauptgebäude der Universität Hamburg,
Edmund-Siemers-Allee 1, Flügelbau Ost
Berichte über Krieg und Zerstörung machen regel­
mäßig Schlagzeilen, nicht aber Beiträge über Versöhnung und Wiederauf bau. „Die Botschaft der Fotos
lautet: Frieden ist machbar!“, sagt Michael Gleich,
Koordinator des Multimedia-Projekts Peace Counts.
In den vergangenen drei Jahren haben Fotografen
und Reporter von Peace Counts über 30 Konf liktregionen bereist, von Afghanistan bis Zypern, und
Menschen aufgestöbert, die über ethnische, religiöse
und politische Barrieren hinweg verfeindete Lager
wieder zusammen bringen.
Eine Auswahl der besten Reportagen und Fotos
sind vom 12. September bis 30. September 2011
in der Universität Hamburg zu sehen. Da sind die
beiden ehemaligen Terroristen aus Nordirland, die
heute Jugendarbeit machen; ein Sportpromoter aus
Kolumbien, der mit Straßenfußball Bandenkriege
stoppt; ein Tamile, der ganze Dörfer in Sri Lanka
wieder auf baut. Nicht guter Wille, sondern erfolgreiche Konf liktschlichtung war den Fotografen und
Reportern des Multimedia-Projekts Peace Counts
Kriterium bei der Bestimmung ihrer Reiseziele.
„Es entwickelt sich eine globale Kultur des Friedens,
die unsere Beachtung verdient“, so Peace-CountsKoordinator Michael Gleich. Speziell junge Menschen
sollen von den Fotos ermutigt werden, sich trotz der
immer gleichen Schreckensmeldungen in den Medien
zu engagieren.
Peace Counts
Peace Counts ist ein Netzwerk von Fotografen
und Reportern, die mit der Weinstädter Agentur
Zeitenspiegel Reportagen verbunden sind. Die
Fotos stammen von den renommierten Fotografen
Uli Reinhardt, Frieder Blickle und Paul Hahn. Die
einzelnen Reportagen sind in Zeitschriften und
Zeitungen wie dem Stern, Focus oder der Süddeutschen Zeitung und dem Buch „Die Friedensmacher”
im Hanser Verlag veröffentlicht worden. Der WDR
und die Deutsche Welle strahlten eine mehrteilige
Radiofeature-Serie zu Peace Counts aus. Weitere
Informationen über das Multimedia-Projekt finden
sich auf www.peace-counts-school.org
Das Norddeutsche
Netzwerk Friedenspädagogik
Das Ziel des Netzwerkes ist es, die Bedeutung der
Friedenserziehung angesichts globalisierter Konf likte, innergesellschaftlicher Herausforderungen
und „neuer Kriege“ zu stärken. Der Anspruch ist,
Beiträge zu einer „Kultur des Friedens“ zu entwickeln. Hierzu veranstaltet das Netzwerk regelmäßig
Fachtagungen, entwirft friedenspädagogisches
Unterrichtsmaterial, initiiert Projekte und fördert
die Zusammenarbeit zivilgesellschaftlicher Akteure.
Die Ausstellung und das Begleitprogramm in
Hamburg werden gefördert von der Universität
Hamburg, der Landeszentrale für politische
Bildung Hamburg, der Jungen Volkshochschule
Hamburg, Plan International Deutschland e.V. und
dem Evangelischen Entwicklungsdienst e.V.
Die Erstellung der Ausstellung und die Entwicklung
des Begleitprogramms wurden von der Robert
Bosch Stiftung und der Berghof Stiftung für Konfliktforschung gefördert.
Pädagogisches Begleitprogramm für
Schulklassen und Jugendgruppen
Für Schulklassen und Jugendgruppen ist der Besuch
der Ausstellung mit einem pädagogischen Begleitprogramm verbunden. Es wird von Studentinnen
und Studenten der Universität Hamburg sowie Teamerinnen und Teamern des Volksbundes Deutsche
Kriegsgräberfürsorge e.V. und von peace brigades
international e.V. durchgeführt.
Das Begleitprogramm beginnt mit einer strukturierten
Erkundung der Ausstellung. Danach arbeiten die
Schülerinnen und Schüler (ab der 8. Klasse) in Klein­
gruppen vertiefend an verschiedenen Lernstationen:
z.B. „Wege zur Gewalt und Wege aus der Gewalt“,
„Wie man Frieden macht“ oder „Berichterstattung
über Krieg und Frieden“. Die Lernarrangements
bieten für die Jugendlichen Möglichkeiten, sich mit
den Fragestellungen und angebotenen Materialien
selbständig zu beschäftigen. Sie verdeutlichen,
wann und wie Konf likte eskalieren können und
welche Möglichkeiten einer konstruktiven Ausein­
andersetzung bestehen.
Die Stationen werden den Lernvoraussetzungen der
Klassen angepasst. Bei allen Stationen wird der Bezug zur Ausstellung hergestellt. Im Schlussplenum
werden die Ergebnisse der verschiedenen Stationen
zusammengetragen und mit Erkenntnissen der Friedens- und Konf liktforschung ergänzt.
Der Besuch der Ausstellung und die Durchführung
des Begleitprogramms dauern insgesamt 3 Stunden
und können montags bis samstags betreut werden.
Schulklassen und Jugendgruppen können sich ab
dem 8. August 2011 im Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg anmelden.
Gespräche mit Avihai Stollar,
einem „Friedensmacher“ aus Israel
Avihai Stollar war israelischer Soldat in den besetzten Palästinenser-Gebieten. Nun führt er für die
Organisation „Breaking the Silence“ Reisegruppen
aus Israel und aller Welt an einen Ort, von dem die
meisten Israelis nichts wissen wollen: Hebron, die
zweitgrößte Stadt der Palästinenser im israelisch besetzten Westjordanland. Avihai Stollar war einer der
Soldaten, die dort das Kriegsrecht durchsetzten.
Zum Ende seines Wehrdienstes musste er sich eingestehen, dass auch er ein Täter war und nicht bloß
Befehle befolgte. Breaking the Silence hat bereits
750 Zeugnisse von ehemaligen Soldaten über ihre
Dienstzeit in den besetzten Gebieten veröffentlicht.
Avihai Stollar wird in Hamburg vom 12. - 15. September unser Gast sein. Schulklassen und Jugendgruppen haben die Möglichkeit, ihn zu treffen und
mit ihm über seine Erfahrungen, seine Beobachtungen und sein Engagement zu sprechen.
Wenn Sie einen Gesprächstermin in ihrer Schule
oder Einrichtung vereinbaren möchten oder weitere
Informationen zur Ausstellung wünschen, wenden
Sie sich bitte an:
Wolfgang Steiner
Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung
Telefon: (040) 42 88 42 -564
Email: [email protected]
Eröffnungsveranstaltung
12. September, 15.00 - 18.30 Uhr,
Universität Hamburg, Hauptgebäude, Flügelbau Ost
Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg
U.a. mit dem Filmemacher Peter Wingert (Peace
Counts 2.0), dem „Friedensmacher“ Avihai Stollar
(Israel / Palästina) und Prof. Dr. Alexander Redlich
(Universität Hamburg)
Das Begleitprogramm zur Ausstellung beinhaltet
weitere Abendveranstaltungen am 15., 19., 23.,
26. und 30. September, u.a. zu den Krisengebieten
Kosovo, Nigeria, Nordirland, Nordafrika und Naher/
Mittlerer Osten. Näheres dazu ab Mitte August auf
der Homepage http://degede.de/
Norddeutsches
Netzwerk Friedenspädagogik
OVERCOMING
REPRESSION & VIOLENCE
Weltweite Strategien friedlicher Gesellschaftsveränderung.
Begleitprogramm zur Ausstellung „Peace Counts. Lernen wie man Frieden macht.“
Hauptgebäude Universität Hamburg, ESA Ost, Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 HH
12. September 2011, 15 - 18.30 Uhr
Peace Counts! Vernissage und Auftaktveranstaltung
15. - 15.45 Uhr // Auftakt
Friedenspädagogisches Netzwerk Norddeutschland
und UnterstützerInnen
Peace Counts Project vorgestellt von Marion Kern,
Agentur Zeitenspiegel Reportagen www.zeitenspiegel.de
Die Ausstellung
Führung von Anna Althoff, Institut für Friedenspädagogik
Tübingen www.friedenspaedagogik.de
Die Teamerinnen und Teamer
vorgestellt von Claudia Schneider, Junge Volkshochschule
und Christian Welniak, Universität Hamburg/DeGeDe /Kriegsgräberfürsorge
15.45 - 17.00 Uhr // Yehuda Sauls Entscheidung: Das Schweigen brechen
Filmvorführung: Friedensarbeit in Israel / Palästina. Gespräch mit dem
Filmemacher Peter Wingert
Einführung und Moderation: Wolfgang Steiner, Landesinstitut für
Lehrerbildung und Schulentwicklung
Avihai Stollar: „Peacemaker“ aus Israel / Palästina
www.breakingthesilence.org.il
Einführung und Moderation: Julika Koch, Dekadestelle gegen Gewalt der
Nordelbischen Kirche & Heike Böttcher, peace brigades international –
deutscher Zweig
17.15 - 18.30 Uhr // Zwischen Grassroots und Diplomatie – die Moderation
von konstruktiven Dialogen zwischen gesprächsbereiten Vertretern
verfeindeter Großgruppen
Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Alexander Redlich, Universität Hamburg
Einführung und Moderation: Dieter Lünse, ikm
VERANSTALTER: Norddeutsches Netzwerk Friedenspädagogik
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. / Landesverband Hamburg • Institut
für konstruktive Konfliktaustragung und Mediation e.V. • peace brigades international
- deutscher Zweig e.V. • Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik e.V. •
Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg • Arbeitsstelle
Gewalt überwinden der Nordelbischen Kirche • Das Begleitprogramm zur Ausstellung
Peace Counts wird gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg
Design: Tonya Dinter www.t-dinter.de
15. September 2011, 19 – 21 Uhr
Konfliktvermittlung in Krisengebieten
Workshop und Rundgang durch die Ausstellung mit
Sabine Ketels, International arbeitende Mediatorin
Moderation: Dieter Lünse, ikm
19. September 2011, 18 – 20 Uhr
Internationale Friedens- und
Menschenrechtsarbeit in Kolumbien
Vortrag und Diskussion mit Susanne Lange,
peace brigades international - deutscher Zweig
23. September 2011, 18 – 21 Uhr
Peace Counts Forum: Der interreligiöse Dialog in Nigeria
mit James Wuye, Pastor und Muhamed Ashafa, Imam aus
Nigeria
Moderation: Michael Gleich, Journalist und Initiator von
Peace Counts und Sofia Zeiler, Institut für Friedenspädagogik
Tübingen www.aja-online.org
26. September 2011, 18 – 20 Uhr
Kosovo. Zivilgesellschaftliche Konfliktintervention
im ehemaligen Jugoslawien
Vortrag und Diskussion mit Dr. Christine Schweitzer,
Institut für Friedensarbeit und Gewaltfreie
Konfliktaustragung, www.ifgk.de
30. September 2011, 16 - 19 Uhr
Peace Counts! Finissage und Ausblick
Gewalt, Militär, Menschenrechte, Demokratie und der
„arabische Frühling“
Fallbeispiele und Einschätzungen von und mit Martina Kamp
M.A. und Dr. Ulrike Borchardt, Institut für Friedensforschung
und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg
Overcoming Repression and Violence:
Frieden und Demokratie entwickeln!
Impulse der Ausstellung für Hamburg und Norddeutschland
Moderation: Christian Welniak, Universität Hamburg / DeGeDe
/ Kriegsgräberfürsorge und Wolfgang Steiner, Landesinstitut
für Lehrerbildung und Schulentwicklung
PEACE COUNTS ! Angebote für friedenspädagogische Folgeprojekte Arbeitsstelle „Gewalt überwinden“ der Nordelbischen Kirche Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik e.V. Institut für konstruktive Konfliktaustragung und Mediation e.V. Junge Volkshochschule Hamburg Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg peace brigades internationel – deutscher Zweig e.V. Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. / LV Hamburg Eine Veranstaltung des
Pädagogisch Theologischen
Instituts der Nordelbischen
Kirche
Königstraße 54
22767 Hamburg
Fax: 040/306 20-1317
Ein Geruch von Frieden
Fortbildung für
Lehrer_innen Sek I und II, Mitarbeiter_innen in der Jugendarbeit
Britta Hemshorn deSánchez
Globales Lernen
Tel.: 040/306 20-1323
britta.hemshorn@
pti-nordelbien.de
Julika Koch
Bis 31. Oktber 2011
Arbeitsstelle Gewalt überwinden
der NEK
Tel.: 040/60558022
[email protected]
Eine Sommerwoche unterwegs mit der Frage: Wie können wir etwas dazu
beitragen, Friedensfähigkeit in uns und anderen wachsen zu lassen?
Gelegenheit, inhaltlich und methodisch Neues und Anregendes aus der
Friedensbildung kennen zu lernen und an einem schönen Ort (den wir noch
finden werden) zur Ruhe zu kommen nach einem angefüllten Schuljahr.
Ein roter Faden mit Übungen, die uns zu Frieden förderndem Miteinander
befähigen, führt durch die Tage. Drei Thementage haben die Überschriften:
- Frieden in mir
-
Frieden zwischen mir und anderen
-
Frieden weltweit
www.pti-nordelbien.de
Wir nähern uns den Themen mit vielfältigen Methoden, die in Unterricht und
Jugendarbeit fruchtbar eingesetzt werden können. Selbstverständlich bleibt
genügend Raum für die eigene Freizeit. Die Struktur hat sich einmal bewährt,
die Inhalte werden Neue sein, d.h. auch für TN_innen vom Sommer 2011
lohnt sich die Anmeldung.
Leitung: Britta Hemshorn de Sánchez (Pädagogisch Theologisches Institut
der Nordelbischen Kirche, Referentin für Globales Lernen), Julika Koch
(Nordelbische Kirche),
Zielgruppe: Lehrer_innen Sek I und II, Mitarbeiter_innen in der Jugendarbeit
Zeit: Sonntag, 24. Juni 2012, 18:00 Uhr - Freitag, 29. Juni 2012, 13:00 Uhr
Ort: in Planung
Kosten: ca. 300,00 €
Anmeldung:
bis 18. Mai 2012
ans PTI
Sabine Grimm
Tel. 040 - 306201311,
[email protected]
LERNEN OHNE ANGST – Aktiv gegen Gewalt
Ein Partizipations-Projekt für die ganze Schule
„Lernen ohne Angst“ – unter diesem Motto erforschen Teilnehmende aus Klassen, Jahrgängen oder
Profilkursen der Oberstufe die Gewaltsituation an ihrer Schule. Gemeinsam wird der Frage nachgegangen,
wie Schülerinnen und Schüler diese wahrnehmen. Sie betrachten dabei unterschiedliche Formen von
Gewalt und mögliche Auswirkungen von Vorurteilen und Diskriminierung. Mit einem selbst entwickelten
Fragebogen erheben die Jugendlichen Daten zur Gewaltsituation an ihrer Schule. Darauf aufbauend
entsteht ein Aktionsplan, mit dem konkrete Vorschläge zur Gewaltprävention gemacht werden. Das Projekt
fördert vielfältige Kompetenzen: Schülerinnen und Schüler werden als Experten behandelt, die einen
wichtigen Beitrag zur Gewaltprävention leisten können. Sie diskutieren den erarbeiteten Aktionsplan mit den
wichtigsten Gremien der Schule und legen einen Zeitplan für dessen Umsetzung fest.
Projektziel: Gewalt an der Schule spürbar verringern
Im ersten Projektjahr nehmen alle Schülerinnen und Schüler der teilnehmenden Ganzklassen aktiv an den
Aufgaben teil; im zweiten Projektjahr hingegen engagieren sich vorrangig gewählte Schülerdelegierte. Sie
konkretisieren die erarbeiteten Vorschläge und verhandeln sie in den verschiedenen Schulgremien. Sehr
wichtig ist in dieser Phase der Informationsrücklauf an die beteiligten Ganzklassen und die schulinterne
Öffentlichkeitsarbeit. Die zeitnahe Umsetzung des Aktionsplans trägt wesentlich dazu bei, dass Schülerinnen
und Schüler aktiv an Veränderungs- und Entscheidungsprozessen der Schule teilnehmen. Eine intensive
schulinterne Betreuung der delegierten Schülerinnen und Schüler ist ebenso notwendig wie Ausdauer für
Gremien- und Überzeugungsarbeit.
Kosten
Der finanzielle Beitrag der Schulen an dem Projekt liegt bei 500 Euro. Insgesamt kostet das Projekt für die
zwei Jahre 3.000 Euro, wovon 2.500 Euro vom Plan Stiftungszentrum „Stiften mit Plan!“ übernommen
werden.
Praktische Durchführung
Lehrerfortbildung
Die Lehrkräfte werden in einer 16-stündigen Fortbildung durch das ikm auf die unterschiedlichen
Projektphasen vorbereitet.
Projekttage
Die ausgebildeten Lehrkräfte moderieren die Projektwoche, die Analysetage und die Befragung mit den
teilnehmenden Klassen.
Schulinterne Koordinierung
Eine schulinterne Steuerungsgruppe sowie ein schulinterner Koordinator begleiten das Projekt – und
unterstützen besonders die Schüler-Delegierten. Im zweiten Projektjahr leisten sie Überzeugungsarbeit für
die Umsetzung des Aktionsplans im Kollegium und den Gremien.
Methodenmappe
Unterstützt werden die Lehrkräfte durch ein Methodenhandbuch mit umfangreichen Materialien,
Informationen für eine inhaltliche Begleitung sowie Anleitungen für wichtige Arbeitsschritte.
Begleitung durch das ikm
Das ikm (Institut für konstruktive Konfliktaustragung und Mediation e.V.) unterstützt die Schule mit
Coachings während des gesamten Projektes und berät bei weiteren Planungsschritten.
Zeitressourcen der Schule
Erstes Jahr: 8 Projekttage für Ganzklassen Klassen plus 20 Doppelstunden für verschiedene Arbeitsgruppen
(mögliche Integration in Unterrichtsfächer)
Zweites Jahr: Vier Koordinierungstreffen plus 10 Doppelstunden für Arbeitsgruppen
Projektschritte
Sensibilisierung
Wie wird an der Schule mit Vorurteilen umgegangen? Wer wird diskriminiert und warum? Was bedarf es, um
ein besseres Klassenklima zu schaffen? Welche Formen von Gewalt gibt es? Die spannende
Auseinandersetzung mit diesen und weiteren Fragen bestimmt die einführende Projektwoche.
Analyse der Gewaltsituation an der Schule
Vorbereitung und Durchführung einer schulweiten Befragung: Schülerinnen und Schüler teilen sich in fünf
Arbeitsgruppen auf (Fragebogengruppe, Beobachtungsgruppe, Gruppe für Werbung und
Öffentlichkeitsarbeit, Konzept- und Anleitungsgruppe sowie Auswertungsgruppe).
Aktionsplan
Entwicklung eines ersten Entwurfs, Verhandlungsdialog mit der Schulleitung sowie Erarbeitung des
endgültigen Aktionsplans.
Umsetzung der Aktionen – Erfolge sichtbar machen!
Intensive Planung- und Gremienarbeit der Delegierten. Umsetzung der geplanten Aktivitäten.
Was muss eine Schule mitbringen?
•
•
•
•
•
Bereitschaft der Schulleitung und Schulgremien, etwas zu verändern
Engagierte Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler
Zeitressourcen für die Projektschritte
Steuerungsgruppe zur Koordination des Projekts
Schulinterner Profi, der die Delegierten begleitet
Mögliche Arbeitserleichterung
• Andere Projekte, wie Streitschlichtungsseminare, Klassenratssitzungen oder Praktikumswochen, können
eingebunden werden
• Integration der Projektschritte in verschiedene Unterrichtsfächer
• Bestehende Oberstufenprofile nutzen und an einem konkreten Projekt lernen
• Durchführung der einzelnen Projektschritte mit festen Gruppen
• Kooperation mit anderen Schulen und / oder Jugendeinrichtungen (gemeinsame Fortbildungen,
Austausch und Zusammenarbeit)
Beispiele aus den Aktionsplänen teilnehmender Schulen
Verbesserung des respektvollen Umgangs: Ein Unterrichtsprojekt „Respektvoller Umgang/ Zivilcourage“
wurde als Lehrerfortbildung und Schülertraining in Jahrgang 7 umgesetzt.
Verbesserung der Schulregeln: Auf einer Schüler-Lehrer-Konferenz wurden Regeln und Konsequenzen
bei Regelverstößen analysiert und überarbeitet
Verbesserung der Partizipationsstrukturen: Nach einer Lehrerkonferenz und einem SchulsprecherCoaching wurden Klassensprecher-Fortbildungen eingeführt
Klassenverbandsstärkung: Klassenausflüge mit dem konkreten Ziel der Klassenverbandsstärkung wurden
verpflichtend eingeführt für alle Jahrgänge
Kontakt:
Institut für konstruktive Konfliktaustragung und Mediation e.V.
Katty Nöllenburg
An der Alster 40, 20099 Hamburg
040 28006852
[email protected]
www.ikm-hamburg.de
Kurz und Knapp
Zielgruppe
Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe 9
Lehrkräfte, Schulleitung, Schulgremien
Projektphasen
1. Phase:
2. Phase:
3. Phase:
4. Phase:
Sensibilisierung
Analyse
Aktionsplan
Umsetzung
Anforderungen
•
•
•
Bereitschaft etwas zu verändern
Einrichten einer Steuerungsgruppe
Projektkoordination
Zeitaufwand
Zwei Schuljahre:
Jahr 1:
8 Projekttage für Klassen plus 20 Doppelstunden für
verschiedene Arbeitsgruppen.
Jahr 2:
Vier Koordinierungstreffen plus 10 Doppelstunden
für Arbeitsgruppen.
Fortbildung und Begleitung
Zwei Fortbildungsblöcke für Lehrkräfte von insgesamt 16 Stunden sowie 10 Stunden Begleitung.
Kontakt
Katty Nöllenburg (ikm)
E-Mail: [email protected]
Telefon: 040 2800 6852
Interesse an dem Projekt?
Bitte wenden Sie sich an:
Die unabhängige Kinderhilfsorganisation Plan ist in 48
Ländern tätig. Kinder und ihre Rechte stehen im Mittelpunkt der Arbeit, die über Patenschaften, Einzelspenden
und öffentliche Mittel finanziert wird. Plan Deutschland betreut
300.000 Patenschaften und erreicht so etwa drei Millionen Menschen. Plan unterstützt Kinder, Jugendliche und ihr soziales Umfeld
darin, Kinderarmut und Kinderrechtsverletzungen entgegen zu
treten und sich aktiv für ihre Interessen einzusetzen. Der partizipative Ansatz trägt zur Nachhaltigkeit der Programme bei. Mit der
Kampagne „Lernen ohne Angst“ wird eine Welt angestrebt, in der
Kinder sicher zur Schule gehen und ohne Angst vor Gewalt lernen
können.
Plan International Deutschland e.V.
May Evers
Bramfelder Str. 70
22305 Hamburg
Tel: 040 611 400
www.plan-deutschland.de
oder
Das Institut für konstruktive Konfliktaustragung und
Mediation e.V. [ikm] ist ein gemeinnütziger Verein in
Hamburg, der Weiterbildung in den Bereichen Gewaltprävention,
Zivilcourage, Partizipation, interkulturelle Kommunikation, Streitschlichtung, Konfliktaustragung und Mediation für die Bereiche
Schule, außerschulische Jugend- und Stadtteilarbeit sowie die
Arbeitswelt anbietet.
Institut für konstruktive Konfliktaustragung und Mediation e.V.
Katty Nöllenburg
An der Alster 40
20099 Hamburg
Tel: 040 2800 6852
Mail: [email protected]
www.ikm-hamburg.de
Learn
without fear
Lernen ohne Angst –
Aktiv gegen Gewalt
Projekt für Schulen (ab Klassenstufe 9)
Lernen ohne Angst –
Aktiv gegen Gewalt
Möchten Sie die unterschiedlichen Facetten von Gewalt an
Ihrer Schule thematisieren und langfristig vorbeugen?
Möchten Sie Jugendliche beteiligen und ihre Kompetenzen
stärken?
Das Projekt „Lernen ohne Angst – Aktiv gegen Gewalt“ unterstützt Schulen, das Schulklima zu verbessern und Gewalt
vorzubeugen. Schülerinnen und Schüler beteiligen sich dabei
aktiv an der Entwicklung und Umsetzung eines individuellen
Aktionsplans zur Gewaltprävention.
Gewalt an deutschen Schulen
Ablauf
Weltweit erfahren Millionen Kinder in ihren Schulen Gewalt.
Auch an vielen deutschen Schulen gehört Gewalt zum Alltag
von Mädchen und Jungen. Viele von ihnen erfahren verbale
Gewalt, Ausgrenzung und strukturelle Benachteiligung. So ist
jedes dritte Schulkind in Deutschland schon einmal gemobbt
worden, jedes zehnte hat Angst vor der Schule. Auch körperliche Gewalt ist keine Ausnahme. Lehrkräfte und Eltern sind
zunehmend verunsichert, wie der körperlichen und psychischen
Gewalt zu begegnen ist und Konflikte gewaltfrei gelöst werden
können.
In der Projektwoche setzten sich die Klassen intensiv mit den
Themen Gewalt, Gender, Vorurteil und Diskriminierung auseinander. In jahrgangsübergreifenden Gruppen analysieren sie
selbstständig die Gewaltsituation an ihrer Schule. Auf Grundlage ihrer Ergebnisse entwickeln sie einen konkreten Aktionsplan. Delegierte der Klassen bearbeiten diesen mit allen Schulgremien, so dass im Folgejahr tatsächliche Veränderungen für
die Schule spürbar werden.
„Mir gefällt, dass der Aktionsplan tatsächlich umgesetzt
Was Sie erwartet
Das Projekt dauert zwei Schuljahre und umfasst:
• Fortbildung für Lehrkräfte
• Projektwoche für teilnehmende Klassen
• Analyse Ihrer Schule aus Schülersicht
• Aktionsplan speziell für Ihre Schule
• Intensive Delegierten- und Gremienarbeit
• Elterninformation und
• Begleitmaterial (Methodenmappe und DVD).
Das Begleitmaterial enthält den kompletten Ablauf des Projekts
mit Hintergrundinformationen, Arbeitsblättern, genauen
Methodenbeschreibungen und didaktischen Hinweisen zur
Umsetzung des Projekts. Alle Methodenbeschreibungen können in der Fortbildung an die konkreten Bedingungen an Ihrer
Schule angepasst werden.
Das Projekt
Plan Deutschland und das Institut für konstruktive Konfliktaustragung und Mediation (ikm) haben dieses Projekt zur Gewaltprävention an Schulen entwickelt. Zentrales Ziel ist es,
die Erfahrungen und Ideen der Jugendlichen in den Mittelpunkt zu stellen und sie zu ermutigen, sich aktiv für ein
gewaltfreies Miteinander an Schulen zu engagieren. Die
Mädchen und Jungen übernehmen Verantwortung für
das Projekt und entwickeln konkrete Aktionen für eine
gewaltfreie Schule. Dabei werden sie von Lehrkräften, Schulleitung und Schulgremien
unterstützt.
„Viel Tolles ist gerade durch die Projektwoche angestoßen
worden. Im Umgang mit Konflikten hat meine Klasse
enorm viel dazu gelernt … Ich habe mich selten so wohl
gefühlt.“ (Christine Stehmann, Klassenlehrerin)
wird, damit hätten ich und der größte Teil der Schülerschaft nicht gerechnet.“ (Max, Schulsprecher)
Connecting Youth
Internationales Jugendkommunikations- und
Kooperationsnetzwerk
der Jungen Volkshochschule Hamburg und der Jungen Akademie für
Zukunftsfragen
Worum geht es?




Den Blick auf das eigene Leben
Den Blick auf das Leben der Anderen
Den gemeinsame Blick in die Zukunft
Und über den Tellerrand
Jugendliche im Alter zwischen 15 und 25 Jahren sollen (mit den Mitteln des Web 2.0) in gemischten
Gruppen die jeweils unterschiedlichen Alltagswelten erforschen und präsentieren.
Das Projekt Connecting Youth startete bereits Anfang 2010 mit Jugendlichen aus Hamburg und Kiel.
In 2010 standen Herkunft, Interessen und Lebensräume der Jugendlichen im Fokus, woraus im
zweiten Projektjahr politische Themen und Zukunftsfragen entwickelt wurden. Hier verbanden sich die
Lebenswelten der Jugendlichen mit Inhalten des globalen Lernens.
Zurzeit arbeiten Jugendliche aus Hamburg und Schleswig-Holstein mit Jugendgruppen aus Osteuropa
zusammen (Tschechien, Serbien, Kaliningrad). Wir haben die Absicht, das Projekt mit weiteren
internationalen Kooperationspartnern (und Jugendlichen der entsprechenden Institutionen) im Jahr
2012 und darüber hinaus fortzuführen und Ende 2012 eine internationale Jugendkonferenz mit
Partnern aus unseren Partner- Ländern zu veranstalten.
Seit 2010 haben verschiedene Workshops in Hamburg und Kiel und zwei mehrtägige Arbeitstagungen
im Oktober 2010 (Potsdam) und im Mai 2011 (Rendsburg) stattgefunden.
Die nächste Skype-Konferenz mit internationalen Partnern ist am 22.10.11 im Bildungskontor der
Hamburger VHS in der Mönckebergstraße 17. Gäste sind herzlich willkommen!
Bitte kurz anmelden bei [email protected].
Anknüpfend an die Peace Counts Ausstellung werden wir uns im kommenden Jahr mit jungen
Menschen, die sich in Deutschland und in den Ländern unserer Partner für Frieden engagiert haben,
befassen. Die Jugendlichen werden hierzu im eigenen Land recherchieren und gemeinsam führen wir
dann via Skype Interviews mit den spannendsten Personen.
Wer kann mitmachen?
Schulklassen, Gruppen aus Schulklassen und auch einzelne Jugendliche. Voraussetzung: gute
Englischkenntnisse und Interesse an internationalem Austausch!
Kontakt: Claudia Schneider, Junge VHS Hamburg, Tel: 040/209421-19, Mail: [email protected]
Angebot für ein Peace-Counts-Folgeprojekt
Abteilung Fortbildung
Demokratiepädagogik
Projektdidaktik
Tel.: 040-428842-564
[email protected]
Wolfgang Steiner
„LERNEN ALS RECHERCHE“ in Hamburg
Journalisten bieten Schulen unterstützend ihr berufsspezifisches Know How an. Dieses liegt, neben der
praktischen Medienkompetenz, insbesondere auf drei Feldern, die sowohl bei der Ausbildung in allen
Schularten als auch für die spätere Weiterbildung und berufliche Tätigkeit von wesentlicher Bedeutung sind
und daher die Kernbereiche des Projekts darstellen: Lern- und Schreibkompetenz sowie die Fähigkeit zum
strukturierten Denken und Arbeiten.
Daher erscheint es sinnvoll, wenn Journalisten in Schulen diese Kompetenzen möglichst eingängig vermitteln
– als unterstützendes Angebot parallel zum schulischen Lehrstoff, das weit über das gängige Schema
„Zeitung in der Schule“ hinausgeht. Erste Umsetzungen des Projektkonzepts in allen Schularten haben
ergeben, dass ein jeweiliger Umfang von insgesamt acht Schulstunden sich als besonders sinnvoll und
effizient erweist.
Die bisherigen Erfahrungen mit der Durchführung des Projektes in Baden-Württemberg in den vergangenen
zwei Jahren stießen bei Lehrern wie Schülern auf durchweg positive Resonanz und große Nachfrage. Alle
Schulen, die teilgenommen haben, wollen „Lernen als Recherche“ als festen Bestandteil in ihrem Curriculum
etablieren.
Im Anschluss an den Besuch der Ausstellung „Peace Counts. Die Erfolge der Friedensmacher“ können
interessierte Klassen und Kurse aus Hamburger Schulen diese Erfahrungen nutzen.
1
Der Journalist Rainer Nübel ist bereit, mit Hamburger Schulklassen oder Oberstufenkursen
ein Projekt „Lernen durch Recherche“ durchzuführen. Das Thema sollte
friedenspädagogisch relevant sein, das Recherchegebiet kann die eigene Schule, den
Stadtteil, die Metropole Hamburg oder – mithilfe des Internet – die ganze Welt umfassen,
z.B. eines oder mehrere der in der Ausstellung gezeigten Friedensprojekte.
Terminabsprachen für einzelne Projekttage können für den Rest des laufenden
Schuljahres 2011/12 ab November 2011 getroffen werden. Verschiedene Formen der
Einbettung des Projektes in laufende Unterrichtsvorhaben sind selbstverständlich möglich.
Das Projekt wird von der Berthold Leibinger Stiftung gefördert.
Für die teilnehmenden Schulen entstehen keine Kosten.
Interessierte Lehrkräfte melden sich bitte im Landesinstitut bei Wolfgang Steiner unter der Telefonnummer
428842-564 oder per Mail unter [email protected].
1
Mitarbeiter der Agentur ZEITENSPIEGEL REPORTAGEN, Initiator des Projekts „Lernen durch Recherche“ sowie
Redaktionsmitglied des neuen Online-Mediums „Kontext:Wochenzeitung“
►Mit Hiphop gegen Gewalt
Lucio Yaxon (27), alias NIM ALAE aus Guatemala setzt mit seinem Hip-Hop ein Zeichen für den Frieden. Er
rappt gegen den unerbittlichen Sog der Maras an, welcher viele Jugendliche zu Tätern und Opfern werden
lässt. Seine Texte sollen den Jugendlichen Perspektiven jenseits der brutalen Banden aufzeigen, ihnen
Hoffnung auf ein besseres Leben geben. Doch auch Guatemalas Vergangenheit ist düster: Dem
Bürgerkrieg, der zwischen 1960 und 1996 rund 200.000 Menschen das Leben kostete, fiel auch Lucios Vater
zum Opfer. Von Krieg geprägt, schloss sich Lucio einer Initiative an, die für die Aufklärung der Verbrechen
der Vergangenheit kämpft. Auch in seinen Texten greift er die Leiden des Bürgerkriegs auf: "Ich habe die
Lieder geschrieben, damit alle erfahren, was wirklich in Guatemala passiert ist, und um zu helfen, die
Erinnerung an das Geschehene zu bewahren." Der Hip-Hop ist für Lucio ein Werkzeug, "um der Gesellschaft
vor Augen zu führen, dass sich unser Land nach wie vor im Krieg befindet, dass wir in Guatemala noch
lange nicht von einer Demokratie sprechen können". Aufgrund seines Engagements für den Frieden sah sich
Lucio zunehmenden Bedrohungen ausgesetzt und musste Guatemala verlassen. Seit einem Jahr lebt Lucio
als politischer Flüchtling in Deutschland. Sein größter Traum ist es, nach Guatemala zurückzukehren, um
dort ein kulturelles Jugendzentrum aufzubauen.
pbi trägt das Anliegen von Lucio weiter und hat ihn vom 12.bis 16. Dezember nach Hamburg eingeladen. Wir
Wir laden Euch herzlich ein, diesen eindrucksvollen jungen Friedensmacher im Rahmen eines Schulbesuchs
kennen zu lernen. Gern unterstützen wir Euch bei der Veranstaltung eines Solikonzerts z.B. im Gängeviertel.
►Frieden braucht Gerechtigkeit!
pbi hat ein neues Rollenspiel im offenen Gerichtssaal konzipiert. Dabei schlüpfen die SchülerInnen in die
Rolle eines korrupten Richters, eines zu Unrecht des Mordes angeklagten mexikanischen Bauern, eines
ehrgeizigen Staatsanwalts, in die Rolle gekaufter Zeugen sowie internationaler Prozessbeobachter. Das
Rollenspiel regt zum Nachdenken an. Wie verläuft ein richtiger Strafprozess? Was braucht es, damit
Menschen vor Gesetz gleich behandelt werden? Was geschieht in einer Gesellschaft, wenn Unrecht nicht
sanktioniert wird? Wie wichtig ist ein faires Strafverfahren für Gerechtigkeit und Frieden? Mit einer
anschließenden Diskussion über unabhängige Berichterstattung und der Darstellung von Gerichtsprozessen
in den deutschen Medien schließt das Rollenspiel ebenfalls an die Peace Counts Ausstellung an.
Das Angebot ist sowohl für den Klassenraum als auch für ein besonders lebensweltnahes Lernen in einem
offen zugänglichen Gerichtssaal des Hamburger Amtsgerichts konzipiert. Wir laden insbesondere
SchülerInnen der Klassen 11 bis 13 ein, dieses außergewöhnliche Programm kennen zu lernen.
► Kontakt und weitere Informationen:
Kontakt und weitere Informationen bei Heike Böttcher & Volker Uhl vom pbi Bildungsprojekt:
[email protected]
040-3890 437 0
www.pbi-deutschland.de
Weitere Informationen über das Haus finden Sie unter www.jbs-golm.de
Wir über uns
Verpflegung:
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. ist anerkannter Träger der freien Jugendhilfe und betreibt als einziger
Kriegsgräberdienst der Welt eine eigene Jugend- und
Schularbeit. Unter dem Motto „Arbeit für den Frieden –
Versöhnung über den Gräbern“ treffen sich jährlich über
10.000 junge Menschen aus verschiedenen Ländern in
Workcamps, Jugendbegegnungs- und Bildungsstätten im Inund Ausland, um sich gegenseitig kennen zu lernen, gemeinsame Freizeit zu erleben, auf Kriegsgräber- und Gedenkstätten
zu arbeiten und sich mit der deutschen und europäischen
Geschichte auseinander zu setzen.
Die Mahlzeiten werden von einem örtlichen Gasthaus zubereitet und ausgegeben. Kaffee (morgens), Tee (morgens/abends)
und Wasser sind als Getränke inbegriffen. Getränke und
Süßwaren können gekauft werden. Die Vollpension beinhaltet:
Abendessen am Anreisetag, Frühstück, Mittagessen oder
Lunchpaket und Abendessen an den Aufenthaltstagen,
Frühstück und Lunchpaket am Abreisetag.
www.jbs-golm.de
Jugendbegegnungsund Bildungsstätte
OÊrodek Spotkaƒ M∏odzie˝y
Golm
Sonderwünsche (z. B. Vegetarier) werden bei Voranmeldung
berücksichtigt.
(Deutschland / Niemcy)
Nicht in Anspruch genommene Mahlzeiten (Absprache vor
Anreise) werden gutgeschrieben.
My o nas
Narodowy Zwiåzek Opieki nad Niemieckimi Grobami
Wojennymi (Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.)
jest uznanå organizacjå zajmujåcå siå opiekå nad grobami
wojennymi, która jako jedyna na ∂wiecie prowadzi równie†
wspóΔprac™ ze szkoΔami i mΔodzie†å. Pod hasΔem: „Praca dla
pokoju – Pojednanie nad grobami” spotyka si™ ka†dego roku
ponad 10.000 mΔodych ludzi z ró†nych krajów na koloniach w
o∂rodkach spotkaμ mΔodzie†y w kraju i zagranicå, aby tam
poznaç si∑, sp∑dziç wspólnie wolny czas, razem pracowaç na
cmentarzach i miejscach pami™ci, i aby zapoznaç si∑ z niemieckå i europejskå historiå.
Kontakt / Kontakt
Volksbund Deutsche
Kriegsgräberfürsorge e. V.
Bundesgeschäftsstelle
Werner-Hilpert-Str. 2
34117 Kassel
Ein Grillplatz ist vorhanden.
Wy†ywienie
PosiΔki så przygotowywane przez tutejszå restauracj∑ i wydawane w OSM w Kamminke. Kawa (rano), herbata (rano/wieczorem) i woda så wliczane jako napoje w cen∑ posiΔku.
Napoje i sΔodycze mogå byç równie† zakupione w OSM.
Pe¬ne zakwaterowanie obejmuje: kolacj™ w dniu przyjazdu,
∂niadanie, obiad albo pakiet z kanapkami, kolacj∑ w czasie
pobytu w o∂rodku, ∂niadanie i pakiet z kanapkami w dniu
wyjazdu z o∂rodka.
Specjalne †yczenia (wegetarianie itd.) så uwzgl∑dniane przy
rezerwacji pobytu. PosiΔki, które zosta¬y zamówione, i z których nie skorzystano, nie så wliczane do rachunku (porozumienie przed przyjazdem). Do dyspozycji przewidziany jest
równie† grill.
Telefon: 0561 / 7009-0
Telefax: 0561 / 7009-295
E-Mail: [email protected]
Internet: www.volksbund.de
www.volksbund.de
Aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen
Z przesz∏oÊci uczyç si´ dla przysz∏oÊci
Dalsze informacje o o∂rodku znajdå Paμstwo pod www.jbs-golm.de
E-Mail: [email protected]
Weitere Informationen über das Haus finden Sie unter www.jbs-golm.de
Ausführliche Beschreibungen der Projekte sowie die aktuellen Preise finden Sie unter www.jbs-golm.de
Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte
Golm (Deutschland)
Projektmöglichkeiten:
Die im März 2005 eröffnete Jugendbegegnungs- und
Bildungsstätte Golm liegt in der Haffgemeinde Kamminke auf
der Insel Usedom. Sie ist ganzjährig geöffnet, um Schulklassen
und Jugendgruppen zu empfangen.
Projekty:
Die Kriegsgräberstätte Golm und die in Sichtweite liegende polnische Grenze sind Ausgangspunkte für eine spannende
Projektwoche auf der Insel Usedom.
Das dt./poln. Team unterstützt bei der Planung von Projekten
und internationalen Begegnungen und bietet friedenspädagogische Themenmodule an.
Die Unterbringung erfolgt in modernen Vier- und Fünfbettzimmern mit WC und Dusche. Begleitpersonen erhalten nach
Kapazität Doppel- bzw. Einzelzimmer. Neben dem Platz für 98
Gäste, stehen 4 Seminarräume, ausgestattet mit Bodenanschlüssen für Strom und Internet, zur Verfügung. TV, Video,
DVD, Overheadprojektor und Videobeamer ermöglichen auch
vielseitige Seminare im Rahmen der Erwachsenenbildung.
O∂rodek Spotkaμ
M¬odzie†y Golm (Niemcy)
O∂rodek Spotkaμ M¬odzie†y Golm otwarty w marcu 2005
roku po¬o†ony jest w Kamminke na wyspie Uznam. O∂rodek
jest otwarty przez ca¬y rok, aby przyjmowaç klasy szkolne i
grupy m¬odzie†y.
Cmentarz Wojenny Golm i blisko po¬o†ona granica z Polskå
så punktami wyj∂ciowymi dla interesujåcego tygodniowego
projektu na wyspie Uznam. Niemiecko – polski team OSM
Golm sΔu†y pomocå przy planowaniu projektøw i mi∑dzynarodowych spotkaμ. Oferujå røwnie† pokojowo – pedagogiczne modu¬y tematyczne.
Dr. Nils Köhler (Leiter der
Jugendbegegnungs- und
Bildungsstätte /
Dyrektor O∂rodka Spotkaμ M¬odzie†y)
Kinga Kozio∏ek
(stv. Leiterin der
Jugendbegegnungs- und
Bildungsstätte /
z-ca Dyrektora O∂rodka
Spotkaμ M¬odzie†y)
Unsere Programm-Module
Einzelschicksale auf dem Golm
Grenzerfahrungen
Der Golm und Peenemünde
Täter oder Opfer?
Bombenkrieg
Flucht und Vertreibung von Deutschen und Polen
Zeitzeugengespräche
Zwangsarbeiter im Zweiten Weltkrieg
Streit über den Gräbern:
die Geschichte des Golm
Begegnung mit dem „unbekannten“
Nachbarn: Polen
Aktive Grabpflege
Minisprachkurs Polnisch
M¬odzie† zakwaterowana jest w pokojach 4-osobowych z
Δazienkå i prysznicem. Osoby towarzyszåce lub opiekunowie
otrzymujå pokoje 1-osobowe lub 2-osobowe. Obok 92 ¬ó†ek
do dyspozycji oddane så tak†e 4 pomieszczenia seminaryjne
wyposa†one w dost∑p do internetu. TV, Video, DVD, projektor i rzutnik umo†liwiajå równie† wszechstronne seminaria w
ramach szkoleμ dla doros¬ych.
JBS Golm
Dorfstraße 33
D-17419 Kamminke
Telefon : +49 38376 290-0
Fax
: +49 38376 290-68
E-mail : [email protected]
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Internet: www.jbs-golm.de
Dalsze informacje o o∂rodku znajdå Paμstwo pod www.jbs-golm.de
Nasze programy
losy poszczególnych
osób na Golm
do∂wiadczenia przygraniczne
Golm i Peenemünde
sprawcy czy ofiary?
bombardowanie
ucieczka i wysiedlenie Niemców i
Polaków
rozmowy ze ∂wiadkami z czasów wojny
przymusowi pracownicy podczas II wojny
∂wiatowej
k¬ótnia nad grobami: historia Golm
spotkania z „nieznanym” såsiadem - Niemcy
mini kurs jæzykowy - j.niemiecki
Wycieczki
historyczno - techniczne centrum informacyjne
Peenemünde
Miejsce Pami∑ci i Cmentarz Wojenny w Karlshagen
wycieczki rowerowe lub statkiem do ¤winouj∂cia i na
wysp∑ Wolin
wycieczki do miejscowo∂ci kåpieliskowych Ahlbeck
Heringsdorf i Bansin
wycieczki statkiem lub autobusem do Szczecina
sp¬ywy kajakowe
Park Natury Wyspy Uznam
Mo†liwo∂ci sp∑dzania wolnego czasu
pi¬ka pla†owa
ma¬e boisko do gry w pi¬k∑ no†nå
pla†a z mo†liwo∂ciå kåpieli (10 min pieszo)
streetball
tenis sto¬owy
pole do gry w szachy
rowery
grill
Exkursionen
Fahrrad- oder Schiffstour nach Swinemünde
(¤winouj∂cie) und auf die Insel Wollin (Wolin)
Historisch-Technisches Informationszentrum
Peenemünde
Gedenk- und Kriegsgräberstätte Karlshagen
Besuch der „Kaiserbäder“ Ahlbeck, Heringsdorf und
Bansin
Per Schiff und Bus nach Stettin (Szczecin)
Kanutouren auf Peene und Uecker
Naturpark Insel Usedom
Freizeitmöglichkeiten
Beachvolleyball
kleiner Fußballplatz
Strand mit Bademöglichkeit
(10 min Fußweg)
Streetball
Tischtennis
AußenSchachbrett
Fahrräder
Grillplatz
Szczegó¬owe opisy projektów, jak równie† aktualne ceny znajdå Paμstwo pod www.jbs-golm.de
Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements in Hamburg Amnesty International, Menschenrechtsorganisation Bezirk Hamburg Eilbeker Weg 214 22089 Hamburg http://www.amnesty‐hamburg.de/ Arbeitsgemeinschaft freier Jugendverbände (AGFJ) Alfred‐Wegener‐Weg 3 20459 Hamburg www.agfj.de Attac, Globalisierungskritisches Netzwerk Werkstatt 3 Nernstweg 32‐34 22765 Hamburg www.attac‐netzwerk.de/hamburg Cafè Exil, unabhängige Beratungsstelle für Flüchtlinge und Migrant/innen Spaldingstr. 41 20097 Hamburg http://cafe‐exil.antira.info/ Greenpeace e.V., Umweltschutzorganisation Gruppe Hamburg Lattenkamp 13 22299 Hamburg www.greenpeace‐hamburg.de Flüchtlingsrat Hamburg e.V., Netzwerkorganisation zum Thema Flüchtlingspolitik Nernstweg 32 ‐ 34 3. Stock 22765 Hamburg www.fluechtlingsrat‐hamburg.de Landesjugendring Hamburg e.V. Güntherstr. 34 22087 Hamburg www.ljr‐hh.de Peace Brigades International (PBI), Menschenrechtsorganisation Deutscher Zweig e. V. Harkortstr. 121 22765 Hamburg www.pbideutschland.de Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Humanitäre Organisation Brauhausstraße 17 22041 Hamburg www.volksbund‐hamburg.de Arbeitsstelle „Gewalt überwinden“ der Nordelbischen Kirche
Julika Koch
Wulfsdorfer Weg 29
22949 Ammersbek
Tel.: 040 / 60 55 80 22
Email: [email protected]
http://www.gewalt-ueberwinden.de/
Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik e.V.
Christian Welniak
c/o Universität Hamburg
Fachbereich Erziehungswissenschaft
Arbeitsbereich Didaktik der Sozialwissenschaften
Von-Melle-Park 8
20146 Hamburg
Tel.: 040 / 42 838 65 42
Email: [email protected]
http://degede.de/
Institut für konstruktive Konfliktaustragung und Mediation e.V.
Dieter Lünse
An der Alster 40
20099 Hamburg
Tel.: 040 / 28 00 68 52
Email: [email protected]
http://www.ikm-hamburg.de
Junge Volkshochschule Hamburg
Claudia Schneider
Mönckebergstraße 17
20095 Hamburg
Tel.: 040 / 20 94 21 19
Email: [email protected]
http://www.vhs-hamburg.de/ueber-uns/regionen-zentren/bildungskontor/junge-volkshochschule-597
Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg
Wolfgang Steiner
Hohe Weide 12
20259 Hamburg
Tel.: 040 / 42 88 42 564
Email: [email protected]
http://li.hamburg.de/
peace brigades internationel – deutscher Zweig e.V.
Heike Böttcher & Volker Uhl
Harkortstraße 121
22765 Hamburg
Tel.: 040 / 38 90 437 0
Email: [email protected]
www.pbi-deutschland.de
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
Landesverband Hamburg
Geschäftsstelle
Brauhausstraße 17
22041 Hamburg
Tel.: 040 / 25 90 91
Email: [email protected]
www.volksbund.de/hamburg.html