Mitgliederversammlung mit Vorstandswahl und anschließendem

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Mitgliederversammlung mit Vorstandswahl und anschließendem
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Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1
- Landsberg am Lech -
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Inhaltsverzeichnis
In eigener Sache .................................................................................... 4
Vorwort der Vorstandschaft ..................................................................... 5
Mitgliederversammlung ......................................................................... 6
Nachruf für Oberstarzt
Prof. Dr. Heinz Gerngroß ................................................................... 7
Wer weiß es noch? - Lösung 01/05 ...................................................... 8
Mitgliederzahl .......................................................................................... 8
Wer weiß es noch? ................................................................................ 9
Es war einmal: Der Ochsenhof ............................................................ 10
Die Prätorianer ..................................................................................... 11
Spaß muss sein! .................................................................................. 14
Änderungsmeldung ............................................................................. 15
Traditionsgemeinschaft FKG 1 im Web .............................................. 16
Die Vorstandschaft ............................................................................... 17
Geburtstage .......................................................................................... 18
Chronik FKG 1 <1973 - 1978> ............................................................. 20
Termine ................................................................................................. 23
Spenden ............................................................................................... 23
INTERNATIONAL OBSERVATION MISSION ......................................... 24
Was wird aus ihm
-dem Gefallenendenkmal vor dem Casino? ................................. 26
P1/P1a Modelle .................................................................................... 27
Ein Schuss aus der Leuchtpistole, und der Minister fiel vom Himmel28
5-Jahr-Feier am 9. April 2005 ............................................................... 30
D´Landsberger Wies´n ........................................................................ 32
Die Flugsteuerung des Eurofighter Typhoon ....................................... 34
Veränderungen in der Saarburgkaserne ............................................. 37
Landsberg als Garnisionstadt
(Teil 5) ............................................................................................. 43
Impressum
Herausgeber, Gesamtherstellung
Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1 e.V.
und verantwortlich f. d. Inhalt:
Postfach 10 17 02
86887 Landsberg am Lech
E-Mail: [email protected]
www.traditionsgemeinschaft-fkg1
Grafik und Layout:
PW Soft, Peter Wodniok
Bilder:
W. Lübker, H. Lichnowski, P. Wodniok, EADS-D, Dornier
Texte:
W. Barth, W. Lübker, P. Wodniok, P. Nötzel, E. Huber
H. Lichnowski, G. Krader, K. Stürmer
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Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1
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In eigener Sache
Ich bitte um Verständnis, dass ich aus organisatorischen Gründen nur schriftliche Bestellungen bearbeiten kann.
Verehrte Leser,
Aus unserer Reihe Sonder-Einheiten, lesen
Sie in dieser Ausgabe einen Bericht über die
Prätorianer Garde, der wahrscheinlich ersten
Sonder-Einheit überhaupt.
Nach längerer Zeit der Suche bin ich auf eine
Modellbau-Firma gestoßen, die Pershing
Modelle im Maßstab 1:87 verkauft. Es handelt sich dabei um Rad und Kettenfahrzeuge.
Zu sehen auf der Seite 20. Wenn Sie ein solches Modell erwerben wollen, sollten Sie mir
eine Postkarte, Brief, Fax oder Email zukommen lassen.
Ich wünsche Ihnen beim Lesen des Vereinskuriers viel Spaß.
Ihr PETER NÖTZEL
Achtung!
Noch verfügbar - Noch verfügbar
Bildband
„Flugkörpergeschwader 1 - 1963 - 1991“
Preis: € 12,- zuzügl. Versand
Video CD (2 VCDs) mit
Rundgang Saarburgkaserne
Fahnenweihe TradGem FKG 1
Exercise Black Jack
Jahresschießen PERSHING
Waffensystem PATRIOT
Einsatzgeschwader 1 Lw
Flying Display EUROFIGHTER
Preis: € 12,- zuzügl. Versand
Beide Artikel, Bildband wie auch VCDs, sind über jedes Vorstandsmitglied erhältlich.
[email protected]
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Mitglieder,
„Zederbräu“ mit prima Musik und Tanzgelegenheit. Leider war das die letzte Veranstaltung in diesen Räumen, da diese nun
umgebaut werden und anderweitig genutzt
werden sollen.
wie schnell die Zeit doch vergeht.
Bereits 50 Jahre gibt es nun die Bundeswehr.
Am 7. Juni 1955 wurde die „Dienststelle
Blank“ in das „Bundesministerium der Verteidigung“ umgewandelt, nachdem Deutschland am 9.Mai 1955 der NATO beigetreten
war. Am 12. November 1955 erhielten die ersten 101 Freiwilligen ihre Ernennungsurkunde
ausgehändigt.
Unsere nächsten Treffen werden im Sportzentrum Landsberg stattfinden. Leider zeichnet sich dort bisher keine Möglichkeit ab,
unsere Vereinsfahne mit Vitrine unterzubringen. Aber wir bleiben dran.
Seitdem hat sich vieles getan. So kamen zum
Beispiel 1975 die ersten freiwilligen Soldatinnen hinzu.
Acht Jahre nach dem Beginn der Bundeswehr wurde mit der Aufstellung der
Flugkörpergeschwader begonnen. So konnte das Flugkörpergeschwader 1 über 28 Jahre einen wichtigen Beitrag zur Sicherung des
Friedens erfüllen – bis zu seiner „Abrüstung“
aufgrund der veränderten politischen Gegebenheiten.
Auch unser Verein konnte im April dieses
Jahres auf sein 5-jähriges Bestehen zurückblicken. Am 9. April 2005 feierten wir im
Bitte kommen Sie zur diesjährigen
Mitgliederversammlung am
Samstag, 8. Oktober 2005
mit Neuwahlen!
Ich hoffe, wir sehen uns dann!
Ihr HANS LICHNOWSKI
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Mitglieder
ver
sammlung
Mitgliederver
versammlung
Der Vorstand der
Traditionsgemeinschaft
Flugkörpergeschwader 1 e.V.
lädt ein zur
Mitgliederversammlung
mit Vorstandswahl und
anschließendem
Kameradschaftstreffen
Die Versammlung findet am Samstag, den 8. Oktober 2005, um 15:00 Uhr im Vortragssaal des
Landsberger Sportzentrums, Hungerbachweg 1 in Landsberg am Lech statt.
Tagesordnung:
1.
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6.
7.
8.
9.
10.
11.
Eröffnung, Begrüßung und Feststellen der Beschlussfähigkeit durch den
1. Vorsitzenden
Geschäftsbericht des 2. Vorsitzenden / Geschäftsführer
Kassenbericht des Kassenverwalters
Bericht der Kassenprüfer
Wahl eines Wahlleiters und zwei Beisitzer
Abstimmung über die Entlastung der Vorstandschaft
Abstimmung über die Wahlmodalitäten und Wahlvorschläge
Neuwahl der Vorstandschaft
Anträge der Mitglieder
Wünsche, Anregungen und Sonstiges
Kameradschaftstreffen
Nach §10, Abs. 3.0 unserer Satzung müssen Anträge zur Mitgliederversammlung spätestens
1 Woche vor der Versammlung schriftlich bei einem Vorstandsmitglied eingereicht werden.
Da in dieser Jahreshauptversammlung über die Zusammensetzung einer neuen Vorstandschaft entschieden wird, bittet die im Amt befindliche Vorstandschaft um zahlreiches Erscheinen.
Traditionsgemeinschaft FKG 1 e.V.
86887 Landsberg am Lech
HANS LICHNOWSKI, 1. Vorsitzender
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Viele von uns kannten und schätzten ihn! Hat er doch während seiner Zeit als Truppenarzt
und auch später in Ulm dem Einen oder Anderen von uns mit seiner ärztlichen Kunst
wieder auf die Beine geholfen. Sein ehemaliger Chef und Freund, Generalstabsarzt a.D.
Dr. Hans Dieter Schmidt schreibt über ihn:
Anfang März diesen Jahres hielt er in
Damp bei der dritten Arbeitstagung der
Offiziere im Sanitätsdienst des Nordens
den Festvortrag. Da war die Welt noch
in Ordnung: Als ich meinen Vizepräsidenten kurz vor der Präsidiumssitzung in Bonn in Ulm anrief, wurde
ich von seiner Aussage, dass er lebensbedrohlich erkrankt sei und sich nur
noch drei Monate gebe, völlig vor den
Kopf geschlagen. Seine Prognose hat sich leider
bewahrheitet; alle ärztlichen Bemühungen „seiner Jungs“ (so nannte er die Ärzte seiner Abteilung) vermochten das Unvermeidliche nicht abzuwenden. Am 02. Juni 2005 schloss er für
immer die Augen und wir mussten ihn loslassen.
Geboren im Juli 1947 in Schwabbach, trat er 1968
in die Bundeswehr ein. Von 1970 bis 1975 studierte er Humanmedizin in Erlangen und verbrachte anschließend in mehreren Kliniken seine
Medizinalassistentenzeit. Von 1977 bis 1978 war
er zunächst 18 Monate Truppenarzt bei der
Luftwaffe in Landsberg (FKG 1) und begann
dann seine Weiterbildung im Gebiet Chirurgie an
der Universitätsklinik Ulm und im Bundeswehrkrankenhaus Ulm. 1983 wurde er Facharzt für
Chirurgie, 1985 erlangte er die Teilgebietsbezeichnung Unfallchirurgie. Im Folgejahr habilitierte er sich in Ulm. Schon als junger Facharzt
trieb er zusammen mit seinem damaligen Chef,
Oberstarzt Prof. Hartel, „seine Jungs“ an, sich
wissenschaftlich zu bewähren.
Als damaliger Referatsleiter in der Personalabteilung versetzte ich ihn 1989 an das Bundeswehrkrankenhaus München, wo er die Abteilung für
Chirurgie übernahm. Und so umtriebig (wie die
Bayern sagen), wie er war. war er auf meine Bitte
hin 1992 für einige Zeit Leiter des German Hospital Phnom Penn in Kambodscha. Dieser Einsatz hatte Folgen: Nachdem er Leitender Arzt der Abteilung
Chirurgie am Bundeswehrkrankenhaus
Ulm geworden war. trieb ihn die Frage
an: Was können wir unseren jungen Sanitätsoffizieren für den Einsatz mitgeben und wie können wir sie fit machen
für die Herausforderungen, die auf sie
zukommen? Ich war mit dabei, als der Vorläufer
der ARCHIS in Ulm aus der Taufe gehoben wurde. Diese Institution entwickelte sich zu einer
großen selbstständigen Einheit, die inzwischen
eine Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie geworden ist. Beredtes Zeugnis seines unermüdlichen Schaffens im wissenschaftlichen und organisatorischen Bereich ist das im Jahre 2001 heraus
gekommene Buch Einsatzmedizin, das seine deutliche Handschrift trägt. Er hat einmal gesagt: Eines meiner Hobbys ist die medizinische Wissenschaft. Internationale Kontakte zu vielen chirurgischen Vereinigungen Vorträge nicht nur im Sanitätsdienst, sondern auch international, die Weiterentwicklung chirurgischer Fächer in Deutschland und die Auswirkungen auf den Sanitätsdienst
waren für ihn wichtig. Und als Marathonläufer
war er der Malerei und den schönen Künsten zugetan, wie er es uns anlässlich vieler Fortbildungsveranstaltungen und Kongressen zeigen konnte.
Der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und
Wehrpharmazie diente er als Vorsitzender der
Bereichsgruppe Baden-Württemberg von Februar 1998 bis 2004. Vizepräsident mit dem Schwerpunkt im wissenschaftlichen Bereich war er seit
Fortsetzung auf Seite 8
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Wer weiß es noc
h? - Lös
ung 01/05
noch
Lösung
Wir wollten von Ihnen wissen, innerhalb von wieviel Grad das „Leveling System“ die Startlafette ausnivellieren konnte.
Die richtige Lösung lautete: Nr. 1! - not to exceed 6 degrees.
Gewinner des Preisrätsels aus unserem Vereinskurier „Moment Mal“, Ausgabe 01/2005, und
einziger Einsender der richtigen Lösung war FRANZ ADAMEK.
Herzlichen Glückwunsch!
Lösung
Leveling System
operating range
1
not exceed 6 degrees
2
not exceed 3 degrees
3
not exceed 9 degrees
„The leveling system will operate on
uneven terrain whose slope does
not exceed 6 degrees from a
horizontal plane.“
Martin Marietta Aerospace Orlando
Division
Fortsetzung von Seite 7
1999: ich stellte mir vor, dass er vielleicht einmal
mein Nachfolger werden könnte. Ausgezeichnet
worden war er von der VdSO im Jahr 2001 mit
der PRO MERITIS-Plakette.
Oberstarzt Prof. Dr. Heinz Gerngroß war angetreten, den Menschen, die in Ulm arbeiten, und
den Patienten, die Hilfe und Heilung suchen, anzuleiten und zu führen, aber auch zu dienen. Das
Unausweichliche ist geschehen, wir müssen ihn
ziehen lassen. Unser Mitgefühl gilt seiner lieben
Frau, den Kindern und den Angehörigen.
Lieber Heinz, leb wohl, mögest du deine innere
Ruhe und Frieden finden.
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Mitgliederzahl
Stand: 01. August 2005
321 Mitglieder
davon 3 passive Mitglieder
und 1 Ehrenmitglied
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Wer weiß es noc
h?
noch
Diesmal auf vielfachen Wunsch eine Frage aus dem nicht-technischen Bereich. Und ohne
Foto, denn sonst wäre es viel zu leicht.
Heute wollen wir von Ihnen die Lang-Bezeichung für eine Abkürzung wissen. Wir geben
Ihnen eine Auswahl von Begriffen vor, aus denen Sie auswählen können. Notfalls raten!
PersKK = ???
Lösung
Begri ff
1
Persönli che Klei der- Karte
2
Personal - Kartei - Karte
3
Personen - Kontroll - Kladde
Bei richtiger Lösung erwartet Sie eine Brotzeit, die Sie bei der Mitgliederversammlung am
8.10.2005 einlösen können. Gehen mehrere richtige Lösungen ein, entscheidet das Los.
Einsendeschluss ist eine Woche vor der Mitgliederversammlung, in diesem Fall der 01.10.2005.
Wenn Sie sich für eine Lösung entschieden haben, senden Sie die Lösung 1, 2 oder 3 und das
Stichwort „Wer weiß es noch?“ auf einer Postkarte oder via e-mail an:
Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1 e. V.
Postfach 10 17 02
D-86887 Landsberg am Lech
oder
[email protected]
Aufgabe gestellt von: HANS LICHNOWSKI
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Och
Das Flugkörpergeschwader 1 benutzte das Areal bei Görisried nahe Kempten als
Sofortbereitschaftstellung. Mehrere Jahre standen dort „scharfe“ Pershing-Raketen rund
um die Uhr in Bereitschaft - innerhalb von Minuten hätten sie abgefeuert werden können.
Aber die sicherheitspolitische Lage veränderte sich, sie wurden abgezogen und das Gelände
anderweitig verwendet.
So wurde die ehemalige Stellung im April 2004 für Rock-Konzerte genutzt. Zahlreiche, vorwiegend junge Leute genossen in schöner landschaftlicher Umgebung einige ausgelassene
Stunden in und um das große Bierzelt, welches der TSV Görisried für sein „Go to Gö“
aufbaute.
ehem. Gebäude 2 >
< Rockzelt
Dank an XAVER BOOS für den Hinweis und die Fotos!
HANS LICHNOWSKI
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torianer
Die erste Sonder-Einheit
Es war Kaiser Augustus (27 v. Chr.-14 n.
Chr.), der die Prätorianergarde als dauerhafte
Einrichtung und festen Bestandteil des römischen Heeres aufstellte. Zunächst führte
er noch selbst den Oberbefehl, aber 2 v. Chr.
unterstellte er die Garde zwei gleichrangigen Prätorianerpräfekten, die dem römischen Ritterstand angehörten. Ihre Aufgabe war der Schutz des Kaisers; sie stellte
die Wache im Kaiserpalast, wurde aber auch
bei den Feldzügen in besonders schwierigen Situationen eingesetzt.
Die Privilegien
Der Name „Prätorianer“ leitet sich von
„Prätorium“ ab, der Hauptstraße eines römischen Feldlagers. Am Ende dieser Straße
befand sich das Zelt des Feldherren und in
direkter Nachbarschaft dazu standen die
Zelte der Schutztruppe. Stationiert war die
Garde zunächst an verschiedenen Stellen
in und um Rom, bis sie auf Betreiben des
Prätorianerpräfekten Lucius Aelius Seianus
23 n. Chr. von Kaiser Tiberius in einer Kaserne auf dem Viminal in Rom zusammengezogen wurde.
Der Dienst in der Garde war immer mit einer
Reihe von Privilegien verbunden: Die
Dienstzeit war mit 16 Jahren kürzer als in
der normalen Legion, der Sold dreimal so
hoch und zudem eröffnete der Dienst bei
den Prätorianern nach dem Ausscheiden die
Aussicht auf hohe Posten in Heer und Verwaltung. Außerdem konnte man in Rom bleiben und musste nicht in der Provinz in einem Lager hausen.
Größe und Zusammensetzung der Garde änderten sich mehrmals, und erst Septimus
Severus (193-211 n. Chr.) organisierte sie von
Grund auf neu. Dabei vergrößerte er auch
die Kohorten auf 1000 Mann und rekrutierte
vor allem Soldaten aus der Provinz und nicht
mehr, wie bisher üblich, aus der Umgebung
von Rom.
Seit Tiberius (14-37 n. Chr.), der sich
angesichts meuternder Legionen in einigen
Provinzen auf die Prätorianer stützen musste
und die Regierung weitgehend dem
Prätorianerpräfekten Seianus überlassen hatte, wurde die Garde zu einem Machtfaktor im
politischen Leben und sie übte ihren Einfluss
immer skrupelloser aus.
Die Prätorianer stürzten Kaiser - auf welche
Art auch immer - oder verhalfen genehmen
Kandidaten auf den Thron, insbesondere,
wenn diese großzügige Geschenke verteilten. Caligula wurde von den Prätorianern auf
den Thron gebracht, vier Jahre später
allerdings auch von ihnen umgebracht. Nachdem Konstantin der Große seinen von den
Prätorianern gestürzten Rivalen Maxentius
besiegt hatte, löste er 312 die Garde auf. Über
300 Jahre lang hat diese Elite-Einheit das
Schicksal des römischen Reiches wesentlich
mit beeinflusst.
Rekrutierung und Ausbildung
Die Prätorianer rekrutierten sich aus den jungen Bürgern Roms. Ausbildung und Ausrüstung entsprachen der der regulären Legionen: nur war die Garde dem Kaiser verpflichtet und unterstand ihm auch direkt. Die Legion wurde von Legaten geführt, die aus dem
römischen Adel kamen und vom Kaiser er11
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nannt wurden. Dass man römischer Bürger
war und über ein Mindesteinkommen verfügte, war Grundvoraussetzung für die Garde wie auch für die Legion, denn seine Ausrüstung musste der Rekrut selbst bezahlen.
Darüber hinaus mussten die Männer durchtrainiert und mindestens 1,75 m groß sein
sowie gut sehen und hören. Auch lesen und
schreiben mussten sie können.
Die ersten vier Monate galten als Probezeit.
Wer die überstanden hatte, wurde in die
Legion aufgenommen. Tag für Tag wurden
die Rekruten gedrillt, bis sie in fünf Stunden
36 km mit Marschgepäck zurücklegen konnten. Das Waffentraining orientierte sich an
der Ausbildung der Gladiatoren. Auf dem
Übungsplatz wurde eine mannshohe Holzstange aufgestellt, die den „Feind“ symbolisierte. Die Rekruten übten den Angriff mit
einem schweren Holzschwert und einem
geflochtenen Weidenschild und lernten den
Einsatz des Pilum, der Wurflanze.
Das Eintrittsalter für die Legion lag zwischen
dem 16. und dem 20. Lebensjahr. Die Dienstzeit betrug 20 bzw. 25 Jahre. Die aktive
Dienstzeit war auf 20 Jahre festgelegt, die
verbleibenden fünf waren eine Art Bereitschaftsdienst. Nach Beendigung der Dienstzeit erhielt der Legionär seinen Restlohn und
ein Stück Land. Etwa 60 Prozent der Männer
erlebten das Ende ihrer Dienstzeit.
Die Legionen waren ein Berufsheer mit
einheitlicher Bewaffnung und Ausrüstung
und in Friedenszeiten in den Legionärslagern
untergebracht. Unter Kaiser Augustus
standen 28 Legionen ohne die Garde im
Dienst. Bis zu acht Legionen sicherten die
Grenze am Rhein bis hin zur Donau gegen
die Germanenstämme; fünf Legionen
standen entlang der unteren Donau und
sechs waren in Syrien stationiert. Die
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verbleibenden Legionen waren im gesamten
Reich als Eingreiftruppe verteilt.
Eine Legion, wie auch die Garde, bestand
aus zehn Kohorten. Die erste Kohorte setzte
sich aus fünf Doppel-Centurien zusammen,
das sind 800 Mann. Die Befehlshaber dieser
Kohorte
waren
allen
anderen
Kohortenführer übergeordnet. Die
Kohorten zwei bis neun verfügten über eine
Truppenstärke von 480 Soldaten, das waren
jeweils sechs Centurien mit 80 Legionären.
Jede Legion verfügte noch über eine
Kavallerie von 120 Mann, die jedoch nur als
Meldereiter oder zur Aufklärung eingesetzt
wurden. Eine Standartlegion hatte eine
Stärke von 5120 Mann, die von 120 Offizieren
und Unteroffieren geführt wurde. Hinzu
kamen die sogenannten Hilfstruppen in einer
vergleichbaren Größe, die für die Versorgung
der Legion zuständig waren.
Die Römische Armee
Die römischen Legionen mit ihrer Kampfkraft
und Taktik wurden im Laufe der Jahrhunderte
zu einer der erfolgreichsten und stärksten
Armeen aller Zeiten, die ein Weltreich
eroberte und auch sicherte. Spätere Armeen
orientierten sich bis in die Neuzeit an der
römischen Legion (lat. Auslese);
Organisationsstrukturen und sogar ganze
Aufmarschvarianten der Legion wurden
adaptiert.
Es waren die „römische Disziplin“ und die
Fähigkeiten von großen Feldherren, wie
beispielsweise Julius Cäsar (100-44 v. Chr.),
die den Legionen Leistungen abverlangten,
die uns heute noch in Erstaunen versetzen.
Viele steinerne Zeugnisse sind erhalten
geblieben und liefern ein Bild der einstigen
Größe des Imperiums. In der Kaiserzeit
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verfügte die römische Armee über rund 400
000 Soldaten, davon waren 160 000
Legionäre, und genau so stark waren die
Hilfstruppen, oder „Auxiliartruppen“, in
denen oft Söldner aus den eroberten
Provinzen dienten.
Im Verhältnis zur gesamten Armee erscheint
die kaiserliche Garde als relativ kleine
Einheit. In Rom selbst durfte am Anfang nur
eine Kohorte von etwa 500 Prätorianern
stationiert werden. Die anderen Kohorten
waren um Rom herum auf andere Städte
verteilt und konnten so das Zentrum des
Imperiums kontrollieren.
Bewaffnung und Ausrüstung der Garde
unterschieden sich nicht wesendlich von
den der anderen Legionen. Der Legionär wie
auch der Prätorianer mussten sich seine
Waffen und Ausrüstung selbst beschaffen.
Von einer Art „Uniform“ im heutigen Sinne
kann daher nicht die Rede sein.
Das Erscheinungsbild der Garde wird gern
mit der Farbe Rot in Zusammenhang
gebracht, doch wird dies weder durch
Überlieferungen noch durch Funde
bestätigt. Und bei Siegesparaden trugen
auch die regulären Legionen einen roten
Mantel. Selbst der Helm mit Federbusch in
der Mitte war kein Unterscheidungsmerkmal, denn er wurde in kleinen
Manufakturen hergestellt.An einer
Besonderheit konnte man die Prätorianer
aber doch identifizieren. So wie jede Legion
hatte auch die Garde ein Symbol, das auf
der Standarte und am Schild präsentiert
wurde. Der 75 cm breite und 1,40 m hohe
Schild war gewölbt und bestand aus zwei
Schichten Holzstreifen, die horizontal und
vertikal übereinander geleimt und
anschließend mit Leder bespannt wurden.
Das obere und das untere Ende waren mit
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einem Eisenband verstärkt und in der Mitte
befand sich eine längliche Metallnase. Auf
der Metallnase nun trugen die Legionäre
das Tierkreiszeichen, unter
dem der Gründer Ihrer Einheit
geboren war. Bei den
Prätorianern war es der
Skorpion, das Sternzeichen
von Kaiser Augustus.
Korruption und Machtgier
Die Prätorianer waren ein nicht zu
unterschätzender Machtfaktor in Rom.
Am Anfang waren sie dem Kaiser noch treu
ergeben, aber der Umstand, dass die Macht
über die Garde nicht beim Kaiser lag, sondern
bei einem eingesetzten Befehlshaber, der
eigene Ambitionen verfolgte, führte zu
Machtmissbrauch. So ließ sich die Garde im
Jahre 68 n. Chr. bestechen, um Kaiser Nero
zu beseitigen. Es folgte Korruption und
Machtgier, die dazu führten, dass der Thron
von den Prätorianern an den
Meistbietenden versteigert wurde.
In der nächsten Ausgabe erfahren Sie etwas
über die wahrscheinlich berühmteste
Sonder-Einheit:
Die Fremdenlegion
Bericht:
PETER NÖTZEL
(Mit freundlicher Genehmigung der Editions ATLAS
S.A., Route des Dragons 7, CH-1033 Cheseaux)
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a ß muss sein
Spa
sein!!
Neulich fand eine Umfrage unter Soldaten statt.
Macht der BUND selbstständig? - „Keine Ahnung, mal den Spieß fragen.“
Macht der BUND gleichgültig? - „Dat is mir doch egal!“
Macht der BUND gewalttätig? - „Willst du eine auf’s Maul, Mann?“
Macht der BUND dumm? - „Wie meinste das denn?“
Ein neubeförderter Oberst inspiziert das ihm eben übergebene Regiment und die Kasernenräume. Als er vom Stabsarzt durch die Revierkrankenstuben geleitet wird, sieht er
einen Schwerverletzten.
“Äh, was fehlt dem Kerl?“
“Typhus, Herr Oberst.“
“Typhus? Äh, ja. Scheußliche Krankheit, selbst schon gehabt. Entweder man krepiert oder
wird blödsinnig.“
Hans wird aus der Bundeswehr entlassen. Seine Frau holt ihn am
Kasernentor ab. Man hat einiges nachzuholen und mietet sich im
nächsten Hotel ein. In der Nacht poltert ein Betrunkener über den
Flur.
Hans schreckt hoch:
“Verdammt, dein Mann kommt!“
Da murmelt sie im Halbschlaf:
“Keine Angst, der ist doch beim Bund.“
Stehen zwei Offiziere zusammen und streiten darüber, ob Sex Spaß oder Arbeit ist. Nach
einiger Zeit kommt ein Oberfeldwebel vorbei und wird von den beiden herangerufen.
„Herr Oberfeldwebel! Wir streiten gerade darüber, ob Sex Arbeit oder Spaß ist! Was meinen
Sie?“
Der Oberfeldwebel überlegt eine kurze Zeit und sagt dann:
„Meine Herren, Sex kann nur Spaß sein! Wäre es Arbeit, müsste ich das ja auch noch für Sie
übernehmen...“
Für Sie ausgesucht von:
PETER WODNIOK
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Name:
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Vorname: ...........................................................................
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Neue Anschrift:
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FON:
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E-Mail:
...........................................................................
FAX:
........................... Mobil: .....................................
Neue Bankverbindung:
BLZ:
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Konto Nr.: ...........................................................................
Bank:
...........................................................................
Mit meiner Unterschrift erteile ich weiterhin die Erlaubnis, den fälligen
Jahresbeitrag im Lastschrifteinzug von meinem Konto abzubuchen.
...........................................
(Ort / Datum)
.....................................
(Unterschrift)
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Verehrte Leser!
Bald zwei Jahre sind wir nun schon online und unsere „Site“ erfreut sich immer noch eines
regen Zugriffs. Auch immer mehr US-Amerikaner „verirren“ sich auf unserer Seite.
Sie finden uns unter der Adresse: http://www.traditionsgemeinschaft-fkg1.de
Ein solcher Internetauftritt lebt, wie auch diese Publikation, von Ihren Anregungen und Beiträgen, die wir wie bisher versuchen, mediengerecht umzusetzen. Der Aufruf im letzten Kurier
hat Früchte getragen. Als neue Autoren begrüßen wir unsere Mitglieder WALTER BARTH und
ERASMUS HUBER, wovon der eine von seinem Einsatz als Wahlbeobachter im ehemaligen
Jugoslawien berichtet, der Andere von einer lustigen Begegnung mit dem Minister.
Werden auch Sie schriftstellerisch tätig! Wir freuen uns darauf!
Nur für den Kontakt unserer Mitglieder mit uns und untereinander haben wir
die Seiten „Kontakt“ und „Mitgliederliste“ eingerichtet, welche die Adressdaten
der Vorstandschaft, ihrer Organe und die aller Mitglieder auflistet. Um diese Daten für
Unbefugte unzugänglich zu machen, sind diese Seiten passwortgeschützt. Wenn Sie diese
Seiten aufrufen, werden Sie nach Benutzername und Passwort gefragt. Diese werden alljährlich mit dem „Weihnachtsbrief “ allen Mitgliedern bekannt gegeben.
Bei Verlust genügt eine E-mail an [email protected] mit dem Stichwort: Benutzername und die Daten gehen Ihnen erneut zu.
In Fortsetzung der Reihe „Pershing im Web“ stelle ich Ihnen heute die US-amerikanische
Seite der 59 th Ordnance Brigade vor.
Hier der Link:
http://www.usarmygermany.com/Units/Ordnance/USAREUR_59thOrdBde%201.htm#74thMsl
Ihr Medienprofi und Webmaster:
PETER WODNIOK
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1.Vorsitzender: Hans Lichnowski
Hauptfeldwebel d.R., geboren am 28.06.1952;
Personalhauptverwalter, Informationsmeister
und Spieß im Stab/FKG 1;
5 ½ Jahre in der Vorstandschaft UHG Saarburgkaserne.
2.Vorsitzender und zugl. Geschäftsführer: Kurt Stürmer
Oberstleutnant a.D. / Oberst d.R.
geboren am 06.09.1934
in verschiedenen Verwendungen u.a. in den Flugkörpergruppen
11, 12, 21, 22, FKG 2 und FKG 1. - Letzter Kommodore des FKG 1
Schriftführer: Manfred Lades
Stabsunteroffizier d.R. geboren 14.05.1939
Angehöriger der FKGrp 11, Kaufbeuren
und FKGrp 12, Landsberg
Kassenverwalter: Franz Gebele
Oberfeldwebel d. R., geboren 08.08.1953
Personalhauptverwalter im Stab/FKG 1
und VersStff/FKG 1
Pressebeauftragter: Peter Nötzel
Unteroffizier d. R., geboren 12.06.1959
Angehöriger des 3. Zuges, 1./FKG 1
vom 02.10.1979 - 15.08.1983
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Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1
- Landsberg am Lech -
Geburtstage
Die Vorstandschaft gratuliert von ganzem Herzen!
Im Monat Juli 2005
Herrn Schmid Anton
Herrn Dropmann Franz-Egon
Herrn Huber Erasmus
Herrn Brüggemann Gerhard
Herrn Schmidt Wilhelm
Herrn Schmitz Werner
Herrn Faltermeier Günther
Herrn Rauer Richard
Herrn Kramer Erich
Herrn Krull Herbert
Herrn Fischer Reinhard
Herrn Pongratz Hans-Peter
Herrn Liebischer Josef
Herrn Hofknecht Martin
Herrn Löhle Claus
zum 86. Geburtstag
zum 80. Geburtstag
zum 78. Geburtstag
zum 65. Geburtstag
zum 55. Geburtstag
zum 50. Geburtstag
zum 40. Geburtstag
Im Monat August 2005
zum 82. Geburtstag
zum 70. Geburtstag
zum 65. Geburtstag
zum 60. Geburtstag
zum 55. Geburtstag
zum 50. Geburtstag
zum 45. Geburtstag
zum 40. Geburtstag
Im Monat September 2005
Herrn Böhmann Horst
zum 75. Geburtstag
Herrn Stürmer Kurt
zum 71. Geburtstag
Herrn Tonsky Peter
zum 70. Geburtstag
Herrn Reindl Dieter
zum 65. Geburtstag
Herrn Handschuh Andreas
zum 55. Geburtstag
Herrn Sponseil Dieter
zum 55. Geburtstag
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Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1
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Im Monat Oktober 2005
Herrn Basse Heinrich
zum 79. Geburtstag
Herrn Reichel Walter
zum 73. Geburtstag
Herrn Sachs Hans
zum 71. Geburtstag
Herrn Hafenrichter Volker
zum 60. Geburtstag
Herrn Brackmann Bernd
zum 55. Geburtstag
Herrn Straubmeier Norbert
zum 55. Geburtstag
Herrn Krader Gerhard
zum 50. Geburtstag
Herrn Helmut Dudla
zum 50. Geburtstag
Herrn von Malotke Robert
zum 40. Geburtstag
Herrn Flex Horst
Im Monat November 2005
zum 79. Geburtstag
Im Monat Dezember 2005
Herrn Blauert Hartmut
zum 65. Geburtstag
Herrn Asbahr Bernd
zum 65. Geburtstag
Herrn Adamek Franz
zum 60. Geburtstag
Herrn Weisenseel Gregor
zum 55. Geburtstag
Herrn Ille Ulrich
zum 50. Geburtstag
Herrn Winkler Wilfried
zum 45. Geburtstag
Herrn Matterne Rainer
zum 40. Geburtstag
Die Vorstandschaft der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1 e.V.
wünscht darüber hinaus allen anderen Geburtstagskindern Gesundheit, Glück, Erfolg und
Gottes Segen für das neue Lebensjahr!
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FKG
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In unserem Vereinskurier „Moment Mal“, Ausgabe: 01/2005 haben wir die Chronik unseres
ehemaligen Geschwaders in tabellarischer Form fortgesetzt. Heute wollen wir an diesen Teil
anknüpfen und weitere besondere Ereignisse aus der aktiven Zeit des FKG 1 darstellen.
Die Chronik erhebt kein Anspruch auf Vollständigkeit. Wir bitten daher um Nachsicht, wenn
wir das eine oder andere Datum bzw. Ereignis vergessen haben sollten. Teilen Sie uns solche
Versäumnisse bitte mit und wir werden diese in der nächsten Ausgabe ergänzen.
30. Januar und
01. Februar 1989
Volleyballturnier des Geschwaders
Februar 1989
Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland verleiht
OTL Stürmer das „Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“
14. Juli 1989
Kommandeur FK-Einsatzgruppe, OTL Günther übergibt
Kommando am OTL Kemmler
28. Juli 1989
Militärischer Appell anlässlich „25 Jahre FKG 1“ und der
Verleihung des „Prinz-Heinrich-Preises“ zum dritten Mal
an das FKG 1 als bester Verband der 1. LwDiv mit Feierlichkeiten in der geschmückten Instandsetzungshalle der
VersStff/FKG 1
01. August 1989
Besuch des Kommandierenden Generals der Luftflotte,
Generalleutnant Schmitz
25. September 1989
Kommandeur 1. LwDiv, Generalleutnant Schlüter übergibt
die Führung des FKG 1 von Oberst Schmitz an Oberst Wölfel
04. Oktober 1989
Angehörige des FKG 1 besuchen auf Einladung des Abgeordneten Dr. Thomas Goppel den Bayerischen Landtag
09. November 1989
Das FKG 1 nimmt für fast zwei Monate 227 DDR-Übersiedler
nach deren Flucht über die erstmals geöffnete Grenze in den
Unterkünften der 1. FKStff auf
27. März 1990
Außerdienststellung der Flakbatterien 111 und 112 (GE)
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Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1
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01. April 1990
Beginn der stufenweise Außerdienststellung des Waffensystems PERSHING 1a mit der Reduzierung von drei Abschussbereichen
April 1990
PERSHING-Fachtagung mit Besuch des stellv. Kommandeurs
3. LwDiv, Brigadegeneral Adam, den Kommandierenden
General der Luftflotte, Generalleutnant Schmitz und dem
Kommandeur 1. LwDiv, Generalmajor Eberlein
März/April 1990
Soldaten des FKG 1 beteiligen sich an den Aufräumarbeiten
der durch die Orkane „Vivian“ und „Wiebke“ entstandenen
Schäden
22. Juni 1990
Übergabe der Bereitschaftsstellung Ochsenhof an die StOV
Kempten
15. Juli 1990
das 74th US Army Field Artillery Detachment wird formell
aufgelöst
September 1990
Besuch von Offizieren der „Nationalen Volksarmee“ (NVA)
beim FKG 1
01. Oktober 1990
Entbindung des FKG 1 vom NATO-Einsatzauftrag und somit
Außerdienststellung des Waffensystems PERSHING 1a
04. Oktober 1990
Feierliche Außerdienststellung des Waffensystems PERSHING
im Beisein des Inspekteurs der Luftwaffe, Generalleutnant
Jungkurth und Staatssekretär im BMVg Dr. Pfahls
10. Dezember 1990
Ein kompletter Satz des Waffensystem PERSHING 1a wird an
das Museum Sinsheim überführt
31. Dezember 1990
Kommandeur FK-Einsatzgruppe, OTL Kemmler übergibt
Führung an OTL Stumpf
15. Januar 1991
Die letzten US-Sprengköpfe werden nach USA abtransportiert
24. April 1991
Kommandeur 1. LwDiv, Generalmajor Eberlein übergibt
Führung des FKG 1 von Oberst Wölfel an OTL Stürmer
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Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1
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30. September 1991
Kommandeur FK-Unterstützungsgruppe, OTL Stedtnitz wird
zur TSLw 1 nach Kaufbeuren versetzt
31. Dezember 1991
Die letzten Geschwaderangehörigen verlassen die Saarburgkaserne. Das FKG 1 ist aufgelöst und existiert nicht mehr.
Anmerkungen zur Außerdienststellung des Waffensystems Pershing und Auflösung
des Flugkörpergeschwaders 1:
Die Auflösung des FKG 1 wurde in Kreisen der Bevölkerung der Stadt und des Landskreises Landsberg am Lech teils mit Genugtuung teils mit Bedauern aufgenommen. Selten
wurde in der Bevölkerung so intensiv über ein Waffensystem diskutiert wie über das WS
Pershing und selten hörte man so viele Schauermärchen über den Wirkungsgrad dieses
Waffensystems.
So war im September 1990 u.a. im Kreisboten zu lesen:
„Endlich: Die Atomraketen Pershing 1a und II verschwinden! Ihre Tage sind schon so
gezählt, dass von einer todbringenden Gefahr keine Rede mehr sein kann. Anfang Oktober
sind sie weg. Verschwunden aus dem Bundeswehr-Arsenal in der Saarburg-Kaserne in Landsberg. Und verschwunden auch von den Raketenrampen in den amerikanischen Garnisonen. Bei der Bundeswehr, die ja immer auf gute Form bedacht ist, bekommen sie sogar
noch ein feierliches Abschiedszeremoniell: mit Militärmusik, großen Ansprachen und einem feierlichen Umtrunk
Es ist soweit – nicht nur die Friedensbewegung in der Bundesrepublik, sondern wir alle
können tief aufatmen. Denn sang- und klanglos verschwinden im nächsten Monat die
amerikanischen Kurz- und Mittelstreckenraketen Pershing 1a und II aus den Waffenarsenalen
der Bundeswehr, wie etwa aus der Landsberger Saarburg-Kaserne, und den Depots der Air
Force. Die Raketen mit einer Reichweite bis zu 1 800 Kilometer werden zerlegt, ihres gefährlichen Inhalts – Atombomben mehrfacher Hiroshimastärke – befreit und der Rest der
„Wertstoffsammlung“ zugeführt: sprich dem Schmelzofen für Alteisen. Eine Gefahr, aus
heiterem Himmel von einer SS-20 des Warschauer Pakts getroffen und in weitem Umkreis
restlos ausgelöscht zu sein, verschwindet damit für Landsberg und die weitere Umgebung.
Sie hat ausgedient: die furchtbare, strategisch so großartige, von allen Menschen so gehasste Atomrakete Namens Pershing. Auf dass künftig ihr Namensgeber, der Erste Weltkrieg-US-General, John Josef Pershing, nun in Frieden in seinem Heldengrab ruhen kann!“
Für Sie zusammengestellt von:
WOLFGANG LÜBKER
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☺
Nicht vergessen:
Stammtisch am
19.11.05
SAMSTAG
in der Sportzentrum Gaststätte im Nebenraum 2.
☺
☺
Bitte vormerken!
Mitgliederversammlung TradGem FKG 1 mit anschließendem Kameradschaftstreffen
am 08.10.2005, 15:00 Uhr im Vortragsaal des Sportzenrums Landsberg.
Bitte vormerken!
Kameradschaftstreffen TradGem FKG 2 am 17. 09. 2005 auf der NATO-Airbase, Geilenkirchen im Frisbee Club in der Zeit von 16:00 - 24:00 Uhr.
Spenden
diverse (für Bücher und CD’s)
diverse anläßlich der 5-Jahr-Feier
Ungenannt für die Restaurierung des Gefallenendenkmals
EURO 120,00
EURO 36,54
EURO 100,00
Im Namen aller Vereinsangehörigen bedanken wir uns recht herzlich bei den großzügigen
Spendern und freuen uns selbstverständlich über jede weitere Spende, kommt diese doch
dem Verein – und somit jedem einzelnen Vereinsmitglied zugute.
Auf Wunsch hier die Bankverbindung des Vereins:
Landsberg-Ammersee Bank eG
Kontonummer:
1 12 96 78
BLZ:
700 916 00
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Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1
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The 13 March 2005 municipal elections in
the Former Yugoslav Republic of
Macedonia were conducted in accordance
with most OSCE commitments and Council
of Europe standards for elections, but failed
to meet key commitments to guarantee universal and equal suffrage to ensure the
secrecy of the ballot. Whilst Election Day
took place in a calm environment and
polling was conducted in a generally
orderly manner in most of the country,
serious irregularities observed in a number
of municipalities undermined the
universality and equality of the vote and
there was widespread violation of the
secrecy of the ballot.
So lautete der Bericht der OSCE auf der internationalen Pressekonferenz in Skopje am
14.03.05.
In der Former Yugoslav Republic of
Macedonia ‘FYROM’ - die UN-offiziele Bezeichnung des Staates Mazedonien – wurden am 13.03.05 Kommunal- und
Bürgermeisterwahlen durchgeführt. Die Wahl
wurde von einer internationalen Beobachterkommission beobachtet.
Diese internationale Beobachtergruppe umfasste 360 Beobachter aus 39 Staaten der
OSCE, die am Wahltag 1300 von 3000 Wahllokalen in den verschiedenen Regionen und
ethnischen Gruppen besuchten.
Einer dieser Beobachter war ich, Walter
Barth, ehem. Stab/FKG 1.
Die OSCE ist die größte regionale Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in
24
Europa und umfasst 55 Nationen von Europa,
Zentralasien und Nordamerika. Der Sitz der
Organisation ist in Wien, mit verschiedenen
Büros in anderen Städten Europas. Mit einer Personalstärke von 3000
Männern und Frauen ist die
Organisation in 18 verschiedenen Missionen
tätig, die bei besonderen Vorhaben
verstärkt werden.
So waren beim 2.
Wahldurchgang
in der Ukraine im
Dezember letzten Jahres 3000
Beobachter eingesetzt.
W a h l beobachtungen
werden vom Büro der
ODIHR (Office für
Democratisation and
Human Rights) in Warschau organisiert und
durchgeführt. Diese Unterorganisation der
OSCE gibt es seit 1990, die Aufgaben wachsen ständig.
Zu der Wahl in Mazedonien war die OSCE
eingeladen. Entsprechend ist die Rolle der
Beobachter. Bei einer „Einladung“ haben die
Beobachter keine aktive Rolle. Sie beobach-
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1
- Landsberg am Lech -
ten und berichten, dürfen aber nicht in den
Wahlprozess eingreifen.
Wird dagegen eine Wahl von der OSCE organisiert, haben die Beobachter eine aktive
Rolle. Als Supervisor sind sie dann eigenverantwortlich für ein Wahllokal. Für diese
Aufgeabe wird im Vorlauf der Wahl eine intensive Schulung über das Wahlgesetz des Landes, die Wahlvereinbarungen mit den
politischen Parteien/
Gruppierungen, der
Wahldurchführung,
u.ä. durchgeführt.
Die Einsatzdauer
ist abhängig
von der Aufgabe und der Art
der Mission.
R e i n e
Beobachtermissionen dauern bis zu 1 1/2
Wochen, während
Supervisor- oder
Vorbereitungsaufgaben
(Long Term Missions) bis
zu 8 oder 12 Wochen dauern.
oment
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ven Dienstzeit in internationalen Missionen
auf dem Balkan eingesetzt.
Während des Konflikts – als noch keine aktiven Soldaten der Bundeswehr auf dem Balken eingesetzt waren – war ich als „Zivilist“
Mitglied der Beobachtermission der Europäischen Gemeinschaft (EUMM – European
Union Monitor Mission).
Diese Mission wurde 1991 aufgestellt und
besteht heute noch in den südlichen Ländern des ehemaligen Jugoslawiens.
Monitoring der politischen, humanitären und
militärischen Lage sind die Aufgaben dieser
Mission, wobei die Schaffung von vertrauensbildenden Maßnahmen der Schwerpunkt
war und ist.
Die EUMM wurde aufgrund eines Abkommens der vom Konflikt betroffenen Staaten
eingerichtet. Daher hatte die Mission größeres Vertrauen und mehr Bewegungsfreiheit als andere internationale Organisationen.
Leider konnte die ‚Spillovermission’ der
EUMM in einigen Gebieten die Ausweitung
des Konflikts nicht verhindern.
Auch in diesem Jahr sind weitere Wahlmissionen von der OSCE geplant. Sollte in
den Fernsehberichterstattungen von internationalen Beobachtern berichtet werden
oder o.a. Symbol im Hintergrund sein, könnten wieder ehemalige Soldaten beider FKG’s
mit dabei sein.
Damit das Ergebnis objektiv und neutral wird,
besteht ein Beobachterteam immer aus 2 Personen unterschiedlicher Nationalität, unterstützt von einem örtlichen Fahrer und einem
Übersetzer.
Mehrmals schon war ich nach meiner akti-
Für Sie berichtet von:
WALTER BARTH
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Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1
- Landsberg am Lech -
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Es tut sich was in Sachen Kriegerdenkmal.
Unter dem Titel: „Wo sind die Löwen geblieben? Figuren des Gefallenendenkmals
verschwunden - Rundsäule von 1921 wird
wieder aufgestellt .„ brachte das Landsberger Tagblatt vom 30. März 2005 einen halbseitigen Bericht:
Den Stein hat Klaus Wuchner in der Bürgerversammlung ins Rollen gebracht. Denn er
wollte wissen, wo die Steinlöwen geblieben
sind. Fragende Gesichter allüberall, niemand
hatte eine Ahnung. Auch Stadtbaumeisterin
Annegret Richter nicht. Wie sollte sie auch,
nachdem sie erst seit einigen Monaten in
Diensten der Stadt steht. Sicher ist lediglich,
dass von den beiden Steinlöwen, die früher
das Gefallenendenkmal in der Saarburgkaserne flankierten, seit 1963 jede Spur fehlt.
Übrigens auch von einer Schale, die zur Steinsäule gehörte. Das geht aus einer
Inventarisierungsschrift hervor, die dem LT
von der Stadt zur Verfügung gestellt wurde.
Da heißt es unter der Überschrift "Gefallenendenkmal": Ursprünglicher Standort des
Denkmals für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges war zwischen den Gebäuden 15 und
Auf dem alten Foto, das vermutlich aus dem
Jahr 1926 datiert, ist das Gefallenendenkmal in der Saarburgkaserne zu sehen.
Rechts im Bild einer der beiden Steinlöwen,
die verschwunden sind.
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Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1
- Landsberg am Lech -
16 (in der früheren Saarburgkaserne). Dort
stand das von Oberstleutnant d. R. und
Kunstmaler Hans Lehmkuhl entworfene und
1921 eingeweihte Monument auf breiterem
Podest mit vorgelegter Treppe, seitlich von
zwei liegenden Steinlöwen begleitet. 1963/
64 sei das Denkmal mit erneuertem Podest im
Garten des damaligen Offizierskasinos (Bau
29) aufgestellt worden. Löwen und Schale
sind verloren, wird dazu lapidar angemerkt.
Zudem wird mit zwei Gedenktafeln auf die
Gefallenen in den beiden Weltkriegen hingewiesen. Irgendwann ist die gedrungene
Rundsäule in die Welfenkaserne gebracht
worden. Sie besteht aus drei Teilen, befindet
sich auf dem Boden vor einer Lagerhalle und
zeichnet sich durch einen "relativ guten Zustand" aus. Dies teilte Jörg Martin, Bauaufsicht bei der Stadt, dem LT auf Anfrage mit.
Nach seinen Worten habe es im September
2004 vor Ort einen Termin mit den Spitzen
der Bundeswehr gegeben. Ergebnis: Die
Rundsäule werde voraussichtlich in 2006, je
nach Baufortschritt am Katharinenanger,
wieder aufgestellt. Um das Fundament werde sich die Stadt kümmern, hieß es. Das Zusammensetzen der Säule, die Reinigung und
der Transport werde dem Vernehmen nach
von der Bundeswehr übernommen. Als künftiger Standort ist ein Grünstreifen zwischen
dem Hochbauamt und dem ehemaligen Offizierskasino vorgesehen, teilte die Stadtbaumeisterin mit.
oment
al
P1/P1a Modelle
Die Traditionsgemeinschaft hat nach langer
Suche einen Lieferanten für P1/P1 a-Modelle gefunden. Der Preisrahmen erstreckt sich
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Nötzel direkt anschreiben.
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€ 34,-
€ 34,-
€ 90,-
€ 33,-
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Ermittlungen: W. LÜBKER, UND G. KRADER
zum Abschluss gebracht von K. STÜRMER
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Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1
- Landsberg am Lech -
Ein Schuss aus der Leuchtpistole, und der
Minister f
iel vom H
immel
fiel
Himmel
Traditionspflege betreiben heißt auch, sich zu erinnern.
HptFw Huber, Erasmus, ein Mann der ersten Stunde, berichtet von einer lustigen Begebenheit
während der Winterkampfausbildung im Jahre 1966.
Der 22. Februar begann wie jeder andere
Hüttenalltag. Der Himmel erstrahlte im
schönsten Blau und die tief verschneiten
Allgäuer Berge bildeten dazu eine herrliche
Kulisse. Der Versorgungshubschrauber der
Der Kommandant der Fregatte EMDEN, Korvettenkapitän Schneider (rechts) zeigt Minister
(Bildmitte) das Ausbildungsgebiet. HptFw Huber
vom FKG 1, 2. von links.
28
2. Luftrettungsstaffel Lechfeld hatte am Vortage alles Lebensnotwendige mit auf die obere Eineckhütte bei Steibis geflogen, und so
hatten der Hüttenwart und mit ihm die „Lords
der Fregatte Emden“ keinen Anlass zur Sorge oder gar Missstimmung. Nachdem alle sich
nach althergebrachter
„Naturburschensitte“ im
Schneeloch bei Minus 15
Grad gewaschen hatten,
ging es nach einem vorzüglichen Frühstück an
den Skiübungshang. Galt
es doch, da der Kommandant der Emden, Korvettenkapitän Schneider, zu
Besuch weilte und
ebenfalls eifrig Skiunterricht nahm, besonderen Eifer an den Tag zu legen und mit den erworbenen Skikünsten etwas auf
den Putz zu klopfen. Der
Hüttenwart, HptFw Huber,
der sich von der morgendlichen Tour zum Imberg im
Liegestuhl erholte, hörte
einen etwas sonderbaren
Motorenlärm. Woanders
ist ein Flugzeuglärm ja nichts Besonderes.
Aber auf den Höhen der Allgäuer Alpen verfliegen sich selten Flugzeuge, von dem
liebgewordenen Versorgungshubschrauber
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1
- Landsberg am Lech -
abgesehen. Und so ist es ein ausgesprochener Frevel, die himmlische Ruhe der „erholungsbedürftigen“ Soldaten zu stören. Wie
gesagt, plötzlich kam über den Imberg ein
Heereshubschrauber, der an der Hütte vorbei
wollte. Nach Ansicht des Hüttenwarts sollte
er jedoch, wenn er schon mal die Ruhe gestört hatte, landen. War doch an den Vortagen schon eine Piste getreten und mit Asche
ein Landekreuz auf der Eineckalm angelegt
worden.
Eile tat nun Not, zurufen konnte man dem
Krachmacher nicht, zum Winken war er zu
weit weg. Blieb also nur die eine Möglichkeit: der Griff zur Leuchtpistole. Da trotz Anforderung am Vortage keine grüne Leuchtmunition aus Landsberg mitgenommen war,
wurde eine gelbe Leuchtpatrone abgefeuert.
Welch eine Überraschung, der Erfolg stellte
sich augenblicklich ein. Der Hubschrauber
flog eine Schleife, ging tiefer, flog noch zwei
weitere Schleifen und setzte auf dem
„Behelfsflughafen“ auf.
Jetzt kamen dem HptFw Huber doch Bedenken. Hatte der Pilot das Leuchtsignal auch
richtig gedeutet, oder vermutete er einen
Bergunfall und wollte Hilfe leisten oder gar
den angenommenen Verletzten bergen. Aber
für weitere derartige Überlegungen war nun
keine Zeit mehr. Der Rotor stand schon und
die Kabinentür wurde geöffnet. Aber welch
ein Schreck, statt des erwarteten Kameraden
vom Heer, stieg -es war gar nicht zu fassen der Bundesminister der Verteidigung, Kai
Uwe von Hassel, aus der Maschine. Trotz
Sonnenbrille und Kampfjacke war er nicht
zu verkennen. Die Meldung, die ja nun erfolgen musste, und auch blitzschnell erfolgte, war freudig erregt und soldatisch knapp.
Nach der Begrüßung wollte der Minister wis-
oment
al
sen, welche Ausbildung das FKG 1 hier betreibt. Und er war wohl etwas überrascht, als
er vom Hüttenwart hörte, dass Ski- und
Winterkampfausbildung auf dem Dienstplan
steht. Als sich der nun noch hinzugekommene Kommandoführer als Leutnant zur See
meldete, war die Überraschung des Ministers vollkommen und er fragte: „Leutnant zur
See von der Fregatte Emden?“ Nachdem die
Umstände des ungewöhnlichen und bisher
einmaligen Besuchs der Marine auf den Hütten des FKG 1, Landsberg, in den Allgäuer
Alpen erklärt waren, zeigte sich der Minister sichtlich erfreut über die Initiative der
Verantwortlichen und besichtigte die Skihütte.
Er begrüßte die noch etwas ungläubig drein
blickenden „Seelords“ und hatte für jeden
von ihnen ein freundliches Wort. Bereitwillig unterschrieb der Minister dann noch die
zahlreichen Postkarten der „Emden“ und gab
den zahlreichen Amateurfotografen von
Marine und Luftwaffe Gelegenheit zu einem
Schnappschuss. Leider konnte der Minister
die Einladung zum „feudalen“ Mittagessen
- es gab an diesem Tag ausgerechnet Hähnchen - aus Termingründen nicht annehmen.
Nach etwa einer halben Stunde flog er nach
Sonthofen weiter. Noch lange unterhielten
sich die Soldaten über den Besuch, der buchstäblich aus dem heiteren Himmel erfolgte
und einen absoluten Höhepunkt der beteiligten Soldaten des FKG 1 und der Emden bildete.
Bericht von:
ERASMUS HUBER,
abgedruckt in der Truppenzeitschrift der 1.
LwDiv, dem „Fliegerkurier“.
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Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1
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prii l 2005
60 Gründungsmitglieder hatten sich damals
- am 8. April 2000 - im Kasino des Fliegerhorstes Penzing getroffen, über eine vorbereitete Satzung abgestimmt und den Verein
gegründet.
Fast auf den Tag genau konnten wir am Samstag, 9. April 2005, das 5-jährige Bestehen
unseres Vereins feiern. Im Saal des
Landsberger „Zederbräu“ konnten durch den
1.Vorsitzenden rund 70 Mitglieder, zum Teil
in Begleitung, begrüßt werden. Stellvertretend für den Landsberger Oberbürgermeister war Stadtrat Helmut Weber mit seiner
Frau erschienen. Erfreulich war, dass es sich
einige Mitglieder trotz weiter Anfahrtswege
nicht nehmen ließen, an der Veranstaltung
teilzunehmen.
Nach einem kurzen Rückblick über die
vergangenen 5 Jahre wurde die Regie an die
„Red Sina Band“ übergeben. Mit einer einzigartigen Mischung aus Rock’n Roll, Beat,
Soul, Blues und Boogie ließen die vier Musiker keinen Zuhörer unbeteiligt.
H. Weber mit Frau
Viele Teilnehmer äußerten sich begeistert
darüber. Wer Lust dazu hatte, konnte das
Tanzbein schwingen. Und das bis in den
späten Abend.
barfuß war´s nicht so rutschig...
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Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1
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Für die Unterhaltung und für den Austausch von Erinnerungen war reichlich Gelegenheit
vorhanden. Rundum waren alle zufrieden.
Für die Aufwendungen – insbesondere die Musik – wurden vom Beitragskonto € 1.000,—
zur Verfügung gestellt. Hinzu kamen die Kostenbeteiligung der teilnehmenden Mitglieder mit
ihren Gästen sowie einige Spenden. Danke!
Somit konnte ein Erlöse von € 385,04 erreicht werden, der für die Restaurierung des ehemaligen Kriegerdenkmals vor dem Kasino der Saarburgkaserne zurück gelegt wird.
HANS LICHNOWSKI
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Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1
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D´Landsberger Wies´n
Am Freitag, 17. Juni 2005, war es wieder so
weit. Inzwischen ist es schon zur Tradition
geworden, dass wir uns beim Landsberg
Volksfest beteiligen.
Beim Georg-Hellmair-Platz trafen sich einige
Vereine, um beim Einzug mit den Vereinsfahnen zur Festwiese - der Waitzinger Wiese - dabei zu sein. Danach ging es im Festzelt lustig weiter.
Wie in den vergangen Jahren wurden mit der Einladung auch wieder Gutscheine für Essen
und Getränke verteilt. Die Festwirtin hatte uns die alten Preise zugesichert.
Als kleine Aufmerksamkeit hatte der 1.Vorsitzende auch drei ehemalige Angestellte vom nun
nicht mehr existierenden „Zederbräu“ eingeladen.
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Für eine ausgelassene Stimmung sorgte eine Musikgruppe. Die Lautstärke jedoch erschwerte die Unterhaltung, was wohl dazu führte, dass einige unserer Mitglieder das Festzelt schon
frühzeitig verließen.
Hoffen wir auf das nächste Jahr. Und dass sich mehr Mitglieder beim Einzug beteiligen!
Text: HANS LICHNOWSKI
Fotos: HANS LICHNOWSKI UND PETER WODNIOK
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Der Eurofighter Typhoon wird über ein „full
authority, quadruplex, digital, fly-by-wire,
Flight Control System“ (FCS) in einer künstlich erzeugten stabilen Fluglage gehalten.
Jeder der vier Steuercomputer des voll autorisierten, digitalen Flugsteuersystems ist für
sich in der Lage, die Steuerung des Flugzeuges alleine durchzuführen. Grund für die
vierfache Auslegung des FCS ist der systemimmanente Bedarf an höchstmöglicher Ausfallssicherheit - denn kein Pilot der Welt ist
in der Lage, ein aerodynamisch instabiles
Flugzeug auch nur für wenige Augenblicke
ohne Computerunterstützung in einer sicheren Fluglage zu halten. Der Vorteil dieser aerodynamischen Instabilität liegt in der extrem
hohen Manövrierbarkeit im gesamten Flugleistungsbereich.
Sämtliche Eingaben des Piloten mittels
Steuerknüppel, Schubhebel oder Pedale werden durch den Computer kontrolliert, interpretiert und in Folge in Signale für die
Hydraulikstellmotoren umgewandelt, über
welche die Steuerflächen bewegt werden.
Der Computer entscheidet über die Stärke
der Steuerausschläge, welche notwendig
Grafik: EADS
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Dieser Artikel setzt die Inforeihe „Waffensysteme der Luftwaffe“ - Eurofighter - fort.
Der Autor arbeitet an der Erstellung der Computerunterstützten Ausbildung für dieses
Waffensystem mit.
sind, um die vom Piloten eingegebene Fluglageänderung zu erzielen, vollkommen autonom.
Neben der Steueraufgabe übernimmt das
FCS auch die Überwachung der strukturellen und aerodynamischen Grenzen des Luftfahrzeuges und entlastet den Piloten bei dieser Aufgabe durch das sog. „Carefree Handling“.
Flugsteuer-Hardware
Das FCS besteht aus vier identen und von
einander unabhängigen, etwa 10 kg schweren, Computern. Jede der vier Einheiten enthält acht 68020 CPUs, sowie weitere, auf diverse kritische Funktionen, spezialisierte
Schaltkreise und mehrfache Anbindungen an
das Computernetzwerk. Dazu zählen je ein
optischer Datenbus der 1.000 Mbit/s Kategorie (STANAG-3910) zur Anbindung an die
übrige Avionik, je ein Datenbus der 100
Mbit/s Kategorie (Mil-Std-1553) zur Anbindung an das Kontrollsystem für die Flugzeug-Grundsysteme sowie je ein Datenbus
zu jeder der drei anderen Einheiten. Das FCS
wird permanent mit externen Flugparametern
wie Temperatur, statischer Druck und Staudruck sowie Gierwinkel, Rollrate, Anstellwinkel und Geschwindigkeit versorgt. Für
jede Fluglageänderung wird dann anhand
dieser Parameter ein permanent neu berechnetes Limit für Steuerausschläge errechnet,
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um die strukturellen und aerodynamischen
Belastungs-Obergrenzen nicht zu überschreiten. Errechnet werden diese Limits anhand
der im FCS gespeicherten kompletten Dynamik und Flugleistungskurve des Eurofighter
Typhoon
unter
sämtlichen
Beladungszuständen. Hydraulikstellmotoren
wandeln die Steuersignale entsprechend um,
die Druckänderungen in den Leitungen führen zu den gewünschten Bewegungen der
Steuerflächen. Eine manuelle Kontrolle der
Steuerflächen ist nicht möglich.
Vertikale Fluglageänderungen werden durch
symmetrisches Verstellen der Canards
(Entenflügel) sowie der Flaperons (kombinierte Querruder/Landeklappen an der
Tragflügelhinterkante) erzielt. Rollbewegungen werden primär durch differentiales Verstellen der Flaperons erzielt. Horizontale Fluglageänderungen werden mit dem
Seitenruder erzielt. Künstliche Längs- und
Seitenstabilität sowie optimierte Flugleistungen und verbessertes Handling wird
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über die kreuzweise Ansteuerung aller Steuerflächen erzielt.
Flugsteuer-Software
Die FCS-Software ist ein zentraler kritischer
Bestandteil eines künstlich stabilisierten
Flugzeuges. Probleme mit diesen Programmen haben bei de facto allen aerodynamisch
instabilen Flugzeugen zu Programmverzögerungen in der Entwicklungsphase
und zum Teil auch Flugunfällen geführt.
Im Fall des Eurofighter Typhoon wird in diesem Bereich mit merkbar erhöhter Vorsicht
vorgegangen. Die Verzögerung des Erstfluges um rund 18 Monate lässt sich fast ausschließlich auf die FCS-Software zurückführen. Gemäß Programmplanung wird die Software in mehreren Stufen weiterentwickelt jeweils abgestimmt auf den Bedarf anderer
Produktbereiche. So ist mit Auslieferung der
ersten Eurofighter das sogenannte „Carefree
Handling“ nur für Luft/Luft-Bewaffnung sowie Aussentanks programmiert.
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Die Integration anderer Bewaffnungskonfigurationen in die Software erfolgt parallel mit der Integration dieser Waffen in andere Bereiche der Bordelektronik, die Freigabe der Software für die Serie mit Auslieferung der Flugzeuge der entsprechenden
Batches. Selbstverständlich können neue
Softwareversionen sobald abgenommen in
sämtliche bereits ausgelieferte Maschinen
eingespielt und deren Fähigkeiten so erweitert werden.
Das vierfach ausgelegte FCS ohne mechanisches Backup erstellt Steuersignale anhand
der Piloteneingaben, der aktuellen Flugdaten
und der gespeicherten Grenzwerte.
Die FCS-Software ist in ADA programmiert,
mit Ausnahme der in Assembler programmierten zeitkritischen Subroutinen.
Neben der grundsätzlichen Funktion der
Flugsteuerung steht dem Piloten des Eurofighter Typhoon auch ein ausgereifter Autopilot zur Verfügung.
Dieser kann automatisch die aktuelle Richtung und Höhe halten, automatisch eine vorzugebende Höhe und/oder Flugrichtung einnehmen und halten, automatisch einem
Sensorenziel folgen, automatische vorgegebenen Patrouillenrouten folgen und aus diesen auch automatisch in Angriffsprofile übergehen sowie einen automatischen Landeanflug durchführen.
Für den Fall einer Desorientierung des Piloten
kann mittels „panic button“
das Flugzeug eine automatische Notfallstabilisierung
durch den Autopilot durchgeführt werden. Bei erreichen der zulässigen Geschwindigkeits-Untergrenze
wird durch den Autopilot
eine
automatische
Restabilisierung auf ein sicheres Geschwindigkeitsniveau durchgeführt (Auto
Low Speed Recovery).
FCS-Softwareversionen:
Phase 1: bis Ende 1995
Phase 2: ab Ende 1995
Phase 2A: Januar 1998, erstmals bei ·
DA2, „Carefree Handling“ im Unterschallbereich bis 25° AoA und +6 g
Phase 2B1: April 1999, schwere Aussenlasten, 28° AoA und +7.25 g
Phase 2B2: Juli 2000, 30-35° AoA und
+9 g
Phase 3: 2001, 9 g Flugleistungsbereich,
erster Serienstandard
Phase 4: Luft/Boden-Bewaffnung
Phase 5: Volle Kampffähigkeiten
Für Sie zusammengestellt von: PETER WODNIOK >>Bilder: EADS-D
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(Photos: W. Lübker, H. Lichnowski)
Jetzige Bebauung ehem. Haus 15/16/22 und
ehem.Kfz-Instandsetzung, Fm-Instandsetzung
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(Photos: W. Lübker)
Ehemalige Lärmschutzhalle während des Abrisses,
jetzige Bebauung des ehemaligen Technischen Bereichs
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(Photos: W. Lübker)
Reste der ehemaligen Flak-Hallen,
ehemaliges WOC-Gebäude
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(Photos: W. Lübker)
Ehemalige Heizung kurz vor dem Abriss / Innenteilansicht
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(Photos: W. Lübker)
Jetzige Bebauung im ehemaligen Technischen Bereich / Tankstelle
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(Photos: W. Lübker)
Im Umbau befindliches ehemaliges Stabsgebäude,
Bebauung ehemaliger Standort Wirtschaftsgebäude
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Bei der Rundgangbeschreibung durch unsere ehemalige Garnisonstadt Landsberg, waren
wir im Teil 4 an der kleinen Ev.-Luth. Pfarrkirche unweit oberhalb
vom Dreifaltigkeitsfriedhof angekommen.
Unser Weg führt uns jedoch weiter
stromaufwärts in südlicher Richtung. Hier
trifft man an der von-Kühlmann-Straße auf
den wohl bemerkenswerten Profanbau der
Vorstadt, den von einer Gartenanlage umgebenen „Mutterturm“. Dieser im Stil eines
normannischen Burgfrieds aus großen Tuffquadern gefügte Bau des Historismus, wurde 1884 von dem deutsch-englischen Maler
„Hubert von Herkomer“ nach eigenen, vermutlich vom Amerikaner Henry Richardson
beeinflussten Plänen als exzentrisches KünstlerAtelier errichtet
und mit einer
qualitätsvollen
Ausstattung versehen. Das kleine
Haus neben dem
Turm ist als
„Herkomer-Museum“ eingerichtet
und nimmt eine bedeutende Sammlung von
Gemälden und Graphiken des in England sehr
erfolgreichen Malers und Graphikers auf.
Begeben wir uns zum Flussufer des Lechs,
sehen wir in südlicher Richtung das breite
Lechwehr, das seit dem 14. Jh. zum Stadtbild
gehört.
Wir setzen unseren Weg jedoch in südlicher
Richtung
fort,
überqueren
die
Karolinenbrücke um unmittelbar rechts ins
„Klösterl“ abzubiegen. Am Eingang des
„Wildparks“ steht der „Nonnenturm“. Er
unterscheidet sich durch seine Rundform und
Spitzbogenblenden von dem älteren quadratischen Fronvestturm und gehört vermutlich
in eine Erweiterungsphase des mittleren 14.
Jh., als man auch das Stadtquartier am
Klösterl und Seelberg in die Befestigung
einbezog. Wir durchschreiten den Durchlass
des Tores und bewegen uns zwischen den
teils bis zu 50 m aufsteigenden Steilhang und
Lechufer in südlicher Richtung durch den
parkähnlich angelegten Lechpark „Pösinger
Au“ mit einer
Vielzahl an
Wild. So werden
aus
Sicherheitsgründen in einem Wildgehege
Wildschweine gehalten. Das Damwild läuft
dagegen frei herum. Die Wege in den Auen
sind Lieblingspfade für den Naturfreund. Fußmüde Wanderer
finden in den Lechauen eine besondere Kneipp-Anlage mit Barfußweg und Pavillon. Nach etwa 3
km erreichen wir das kleine Dorf Pitzling, das
sich eng an den Steilhang des Lechs
schmiegt. Auf den Landkarten erscheint
neben Pitzling meist auch Pöring, nicht da43
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gegen Seyferstetten. Diese drei Orte bildeten den Ursprung der heutigen Gemeinde.
Mögen auch die vorhandenen Urkunden
nicht allzu weit zurückreichen, so deuten
doch die –ing-Orte zurück in die Zeit der bajuwarischen Landnahme. Vieles aus der Zeit
liegt im Dunkeln, auch die Namensquelle für
„Buzelingen“, bis ins 15. Jh. in Urkunden
erwähnter, in Merian d.Ä. „Topographia
Bavarie“ Puzlingen geschriebener Name für
Pitzling. Urkundlich tritt uns Buzelingen
1275 im Salbuch Herzog Ludwig d. Strengen
entgegen; dort wird eine Mühle zu
Buzelingen erwähnt. Tatsächlich gab und
gibt es in und um
Pitzling zahlreiche
Quellen, die einst zum
Betreiben von Mühlen
genutzt wurden. Ältester Bau des während
der Völkerwanderung
angelegten Dorfes ist
die kleine Kirche St.
Johann Baptist, die
etwa den Ortsmittelpunkt kennzeichnet. Als
romanischer Bau mit Rechteckchor geht sie
noch in das 14. Jh. zurück. Seit dem 16. Jh.
diente sie den Herren auf dem benachbarten
Schloss Pöring als Grablege, wovon noch
mehrere Grabsteine zeugen. Die Raumausstattung gehört in die Barockzeit; der
schöne, 1725 geschaffene Hochaltar aus
Stuckmarmor kam 1803
aus der abgebrochenen Klosterkirche
Wessobrunn hierher.
Er stammt von Franz
Xaver Schmuzer und
birgt ein gutes Altarbild
mit
der
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Rosenkranzspende vom Allgäuer Maler
Georg Schall.
Im oberen Ortsteil von Pitzling steht das kleine Schloss Pöring. Pöring, im 9. oder 10. Jh.
gegründet, 1140
Peringin genannt, entstand
nördlich des Dorfes Buzelingen –
etwa im heutigen
>>Unterdorf<< und war seit alters her Klostereigentum von
Wessobrunn, Lehen und seit dem 14. Jh.
Landgut und Adelssitz derer von Peringen,
die mit Sixt von Peringen 1546 ausstarben.
Die Adelsfamilie der Peringer versahen in
Landsberg wichtige Ämter. Von 1546 bis 1694
residierten die von Holdingen auf Schloss
Pöring. Sie kamen aus Friesland und brachten die „Muttergottes auf dem Schifflein“,
eine gotische Statue
aus dem 15. Jh. aus
ihrer Heimat mit, die
ab 1731 als wundertätig verehrt, die
Marienwallfahrt
nach Pöring begründete. 1694 bis
1777 folgten die
Berndorfer und
1777 – 1835 die
Donnersberger als Schloss- und Lehensherren. Die letzteren traten auch in Igling, Kaufering und Erpfting als Grundherren auf. Aus
der nunmehr wechselhaften Besitzerfolge sei
noch Karl von Leoprechting (1844 – 1858),
erwähnt. Karl Freiherr von Leoprechting,
Kunsthistoriker, verdanken wir durch seine
Bände „vom Lechrain“ viele Überlieferungen
aus Geschichte, Brauchtum und von den
Menschen vom Lechrain. Seit 1920 ist
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Schloss und Gut Pöring Eigentum der baltendeutschen Adelsfamilie Freiherr von
Nolcken. Das Schloss ist nicht zugänglich.
Die Wallfahrtskirche zur Maria von der Versöhnung neben dem Schloss, wurde zwischen 1739 und 1741 errichtet und birgt das
o.a. Mariengnadenbild. Überlieferungen und
Baugestalt der kleinen Wallfahrtskapelle legen die Vermutung nahe, dass zunächst nach
Plänen des Landsberger Stadtmaurer
Leonhard Möhringer ein schlichter Saalbau
mit eingezogenem Chor errichtet werden sollte. Man hatte wohl bereits mit Vorarbeiten
begonnen, als es zu einer Umplanung durch
den Baumeister und Stuckator Dominikus
Zimmermann kam. Denn nur so erklärt sich
die eigenwillige, nicht ganz logische Baugestalt des Kirchleins, dessen Chorpartie –
wohl in Anlehnung an die berühmte Wallfahrtskirche „Maria Hilf“ auf dem Lechfeld
(Klosterlechfeld) – aufwendig mit drei
aneinandergefügten Raumkompartimenten
(Rundchor, runde Seitenkapellen) in einer
Dreipassform ausgeführt wurde. Das Schiff
dagegen ist als rechteckiger nüchterner Saalbau lediglich durch den Dekor seiner Decke
an das Gliederungssystem der Chorgestalt
angelehnt. Da die Pöringer Wallfahrtskirche
bald nach Baubeginn an Bedeutung verlor,
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konnte die Ausstattung der Kapelle aus Geldmangel nicht im
geplanten Sinne
verwirklicht werden. Zimmermann
schuf zwar noch
die stuckierte
Kanzel und malte
die
Deckenfresken. Doch
blieb der Chor,
dessen Wände mit schlanken Figurnischen
gemuldet sind, im Sinne Zimmermanns unvollendet. Auch zur Aufrichtung des Altars,
der – wie die Raumgestaltung nahe legt –
unter der zentralen Chorkuppel vermutlich
ähnlich wie in der Landsberger
Johanniskirche als transparenter Aufbau das
Gnadenbild aufnehmen sollte, kam es nicht.
Erst um 1760 konnte ein Hochaltar angeschafft werden; der Säulenretabel ist eine
ansprechende Kistlerarbeit wohl des
Landsberger Georg Nieberle, die Figuren
stammen vom Bildhauer Johann Luidl.
Zahlreiche Votivtafeln belegen die Verehrung
des Gnadenbildes auch noch im 18. und 19.
Jh.
Der dritte Ort, Seyferstetten, auch
Seyfriedsstetten,
Seuberstötten,
Seufferstedten, gehört ganz der Vergangenheit an. Nur die Flurnamen weisen es noch
aus, zwei Kilometer südlich des heutigen
Dorfes: Seiferstetter Mitterfeld, Kirchgänger,
Schmiedänger. Zwei Schutthaufen unter der
Grasnarbe deuten auf die Lage des Ortes und
der Kirche hin. Siverstat, um 740 gegründet,
war ein Kloster des Benediktinerordens.
Nach Leutners „Geschichte von
Wessobrunn“ wurde es 1256 verwüstet. Gra45
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bungen 1934 konnten die St. Walpurg-Kapelle feststellen. Nach den Pfarrmatrikeln
wohnte noch 1769 eine Familie dort, bis
durch Brand auch dieses letzte Anwesen
verschwand.
Lieber Leser, mit dieser Darstellung über
Sehenswürdigkeiten und Schönheiten unserer ehemaligen Garnisonstadt Landsberg
am Lech beende ich meine Beitragsreihe.
Auf Schritt und Tritt begegnen uns in Landsberg die Geschichte der Großen, der Bürger und kleinen Leute. In den Beiträgen
über geschichtsträchtige Sehenswürdigkeiten und Schönheiten unserer ehemaligen
Garnisonstadt habe ich versucht, diese darzustellen und den Angehörigen unseres ehemaligen Verbandes etwas näher zu bringen.
Ich bin mir bewusst, dass diese Beiträge
eben nur ein Versuch sein konnten, denn
die Stadt und ihr Umland besitzen eine Vielzahl an wertvollen kirchlichen Kunstwerken und architektonischen Schätzen. Um
diese alle eingehend darzustellen, müssten
ganze Bücher gefüllt werden.
Für Sie fotografiert und verfasst von:
WOLFGANG LÜBKER
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