konsequent. langfristig.
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konsequent. langfristig.
KONSEQUENT. LANGFRISTIG. G ES C H Ä F T S BERI C H T 2 0 0 9 / 10 Auf einen Blick TRUMPF Gruppe 2009 / 10 2008 / 09 Veränderung in Prozent 1.340,0 1.662,6 -19,4 Umsatz Millionen € Auslandsanteil Prozent 71,8 66,8 Auftragseingang Millionen € 1.488,4 1.402,1 Ergebnis vor Steuern Millionen € - 59,4 52,2 Jahresfehlbetrag / -überschuss Millionen € - 70,3 19,1 Umsatzrendite vor Steuern Prozent - 4,4 3,1 Cashflow nach Steuern * Millionen € 4,0 84,5 - 95,2 Investitionen Millionen € 57,2 126,5 - 54,8 Forschung und Entwicklung Millionen € 129,4 154,7 - 16,3 Bilanzsumme Millionen € 1.508,6 1.518,0 - 0,6 Eigenkapital Millionen € 758,7 801,6 - 5,4 Eigenkapitalquote Prozent 50,3 52,8 Mitarbeiter am 30. Juni Anzahl 7.928 7.965 - 0,5 Personalaufwand Millionen € 460,5 477,0 - 3,5 * Konzernjahresfehlbetrag / -überschuss nach Steuern der Gesellschafter zuzüglich Abschreibungen des Geschäftsjahrs und Veränderung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen + 6,2 Elektrowerkzeuge Profis verwenden unsere ergonomischen Elektrowerkzeuge im Baugewerbe, in der Klimatechnik, im Recycling oder im Rückbau. Sie machen das Trennen und Fügen von Blech produktiv, sicher und umweltfreundlich. Trennen Verbinden Kantenformen Elektronik Ohne Prozess-Stromversorgungen wäre Hochtechnologie nicht möglich. Durch unsere Hoch- und Mittelfrequenzgeneratoren bekommt Strom für die Induktionserwärmung, Plasma- und Laseranregung eine definierte Form aus Frequenz und Leistung. Mit hoher Zuverlässigkeit und Wiederholgenauigkeit, wie zum Beispiel in der Halbleiterfertigung. Plasmageneratoren Induktionserwärmung Generatoren CO2-Laseranregung OP-Tische OP-Leuchten Deckenstative Patiententransport TRUMPF Gruppe www.trumpf.com Werkzeugmaschinen und Elektrowerkzeuge 2009 / 10: Umsatz 1,05 Milliarden € Mitarbeiter am 30. Juni 2010: 5.263 Werkzeugmaschinen Wir unterstützen unsere Kunden mit wirtschaftlichen Maschinen und Automatisierungseinrichtungen, mit Beratung und Service, damit sie ihre Produkte kostengünstig in hoher Qualität fertigen können. Mittels Laserschneiden, Stanzen, Biegen oder Laserschweißen – unsere Kunden bearbeiten Blechteile und Rohre, die man überall benötigt, in Industrie, Haushalt und Verkehr. Laserbearbeitung Stanzen Stanz-Laserbearbeitung Biegen Lager Lasertechnik und Elektronik 2009 / 10: Umsatz 387,4 Millionen € Mitarbeiter am 30. Juni 2010: 1.902 Lasertechnik Schneiden, Schweißen, Markieren und Oberflächenbearbeitung: Für jede industrielle Anwendung haben wir den richtigen Laser, um energie- und kosteneffizient zu produzieren. Ob im Makro-, Mikro- oder Nanobereich, wir begleiten unsere Kunden mit Applikationswissen, Beratung und Systemlösungen. CO2-Laser Festkörperlaser Markierlaser Lasersysteme Medizintechnik 2009 / 10: Umsatz 150,7 Millionen € Mitarbeiter am 30. Juni 2010: 565 Medizintechnik Unsere Produkte für Operationssäle, Intensivstationen und Kliniklogistik verbessern die Patientenversorgung, erleichtern Abläufe und erhöhen die Wirtschaftlichkeit. Sie fördern gute Arbeitsbedingungen für Ärzte und Pflegepersonal, damit das Wohl der Patienten im Mittelpunkt stehen kann. TRUMPF steht für Innovation. In der Fertigungs- und Medizintechnik bieten wir unseren Kunden das technisch Neue und das wirtschaftlich Sinnvolle. Mit unseren Produkten, Dienstleistungen, unserem Wissen und unserer Erfahrung verschaffen wir ihnen Wettbewerbsvorteile für ihren Markterfolg. Herausragende Leistungen für unsere Kunden bleiben unser wichtigstes Ziel. Konsequent gestalten wir unsere Zukunft. Unser Denken und Handeln ist langfristig ausgerichtet. Kontinuität zeichnet uns aus. Deshalb wollen wir bleiben, was wir sind: ein Familienunternehmen, wirtschaftlich unabhängig und beständig. Inhalt 02 Vorwort der Geschäftsführung 41 04 Unternehmensleitung 42 Konzernbilanz 06 Bericht des Aufsichtsrats 43 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 08 Organe des Unternehmens 44 Konzern-Eigenkapitalspiegel 46 Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens 10 Konsequent. Langfristig. 48 Konzern-Kapitalflussrechnung 49 Konzernanhang 20 Konzernabschluss Konzernlagebericht 21 Konzernstruktur und Geschäftstätigkeit 59 Bestätigungsvermerk 21 Wirtschaftliches Umfeld 60 Gesellschaftliche Verantwortung 22 Geschäftsverlauf 30 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage 36 Ereignisse nach Ende des Geschäftsjahrs 36 Risikobericht 39 Ausblick 1 An die Freunde des Unternehmens 2 TRUMPF Gruppe Konsequent. Langfristig. Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen Sehr geehrte Damen und Herren, eines der schwierigsten Jahre in der Geschichte von TRUMPF liegt hinter uns. Genauer gesagt: Ein Geschäftsjahr, das eines der schwierigsten Halbjahre unserer Firmengeschichte umfasste. Denn unser Geschäftsjahr 2009 / 10 war klar zweigeteilt: Die erste Jahreshälfte litt noch extrem unter den dramatischen Auswirkungen der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise; das zweite Halbjahr stand dagegen schon ganz im Zeichen der beginnenden Erholung. Deshalb blicken wir zu Beginn unseres neuen Geschäftsjahrs mit großem Optimismus in die Zukunft. In allen Feldern und in den meisten Märkten hat sich das Geschäft deutlich belebt. Wenn der Weltwirtschaft weitere krisenhafte Schocks erspart bleiben, sind wir überzeugt: Die Zeit der schlechten Zahlen ist vorbei! TRUMPF ist glimpflich durch die Krise gekommen – weil wir im vergangenen Jahr sowie dem Geschäftsjahr zuvor richtig gehandelt haben. Wir haben alles dafür getan, unsere exzellent ausgebildeten Fachkräfte an Bord zu halten: Aus Verantwortung, aber auch, weil wir sie brauchen. Wir haben trotz der Krise Ingenieure eingestellt und unsere Mitarbeiter intensiv geschult und weitergebildet: Weil wir wissen, dass gute Köpfe gute Ideen für gute Produkte hervorbringen. Wir haben unsere Anstrengungen für Forschung und Entwicklung hoch gehalten: Weil wir wissen, dass wir nur so unseren technologischen Vorsprung halten und ausbauen können. Dank all dieser Anstrengungen haben wir selbst in den Krisenjahren die Märkte mit neuen Produkten überrascht. Und wir sind überzeugt, dass wir uns eine günstige Ausgangsposition für die Zeit nach der Krise erarbeitet haben. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit großem Engagement und großen Opfern unser Haus in den schwierigen Monaten unterstützt haben. Ich danke unseren Partnern außerhalb unseres Hauses, die uns in den Monaten der Krise begleitet haben. Weltweit ist durch die Krise viel in Bewegung gekommen. Der langfristige Trend der Verschiebung der Wachstumspotenziale nach Asien hat sich in den vergangenen Monaten eher noch verstärkt. TRUMPF ist bereits seit Jahrzehnten in den Märkten in Fernost engagiert. Wir haben daher beste Voraussetzungen, um von der Dynamik der Märkte etwa in China und Indien zu profitieren. Unser Ziel für das neue Geschäftsjahr ist es, möglichst viel vom Rückstand gegenüber der Zeit vor der Krise wieder aufzuholen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das schaffen. Ditzingen, im Oktober 2010 Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller Vorsitzende der Geschäftsführung 3 Die Unternehmensleitung der TRUMPF Gruppe Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller Jahrgang 1959, Vorsitzende der Geschäftsführung, verantwortlich für strategische Unternehmensentwicklung, Unternehmenskommunikation, Anlagen und Bauten 4 TRUMPF Gruppe Konsequent. Langfristig. Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen Dipl.-Ing. Peter Leibinger Jahrgang 1967, Stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung, Vorsitzender des Geschäftsbereichs Lasertechnik und Elektronik, verantwortlich für Forschung und Entwicklung sowie neue Geschäftsfelder Dr.-Ing. Mathias Kammüller Jahrgang 1958, Vorsitzender des Geschäftsbereichs Werkzeugmaschinen und Elektrowerkzeuge, verantwortlich für Produktion, Qualitätsmanagement sowie Vertrieb Werkzeugmaschinen Dr. rer. pol. Lars Grünert Jahrgang 1968, verantwortlich für Informationstechnik und Organisationsentwicklung sowie Finanzen und Controlling Lasertechnik / Elektronik Dipl.-Ing. Friedrich Kilian Jahrgang 1956, verantwortlich für Zentraleinkauf sowie Forschung und Entwicklung Werkzeugmaschinen Dr. rer. soc. Gerhard Rübling Jahrgang 1954, Arbeitsdirektor, verantwortlich für Personal- und Sozialwesen sowie Dienstleistungen Werkzeugmaschinen Dipl.-Ök. Harald Völker Jahrgang 1954, Vorsitzender des Geschäftsbereichs Medizintechnik, gruppenweit verantwortlich für Finanzen und Controlling, Recht und Akquisitionsmanagement Von links nach rechts 5 Bericht des Aufsichtsrats 6 TRUMPF Gruppe Konsequent. Langfristig. Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen Sehr geehrte Damen und Herren, hinter uns liegt ein schwieriges Geschäftsjahr, geprägt von der tiefsten Rezession seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Erst seit dem Frühjahr dieses Kalenderjahrs haben sich die Auftragseingänge bei den Investitionsgütern für die produzierende Industrie deutlich verbessert. Das Bekenntnis des Unternehmens zur Innovation und Internationalisierung trägt Früchte. Dies gilt auch für unseren Geschäftsbereich Medizintechnik, der freilich die Krise mit wachsendem Umsatz und Ertrag überstanden hat. Die Auftragslage der Gruppe gibt Anlass zur Zuversicht für das laufende Geschäftsjahr 2010 / 11. Trotzdem wird die Geschäftsführung die konjunkturelle Entwicklung ständig beobachten und gegebenenfalls auf Schwankungen schnell reagieren. Die Dynamik und die Flexibilität der Vergangenheit gilt es zu bewahren. In drei regulären Sitzungen des Aufsichtsrats der Berthold Leibinger GmbH hat die Geschäftsführung das Gremium ausführlich über aktuelle Entwicklungen in der TRUMPF Gruppe informiert. Dabei standen die schwierige wirtschaftliche Lage und die weltweiten und konsequenten Anpassungsmaßnahmen im Vordergrund. Mitte des Geschäftsjahrs fand eine Sondersitzung statt. Der Aufsichtsrat erhielt umfassende Informationen über Maßnahmen zur Reduzierung der Kapazitätskosten und Kapazitäten und sprach seinerseits Handlungsempfehlungen aus. Zwischen den Sitzungen fand zudem ein regelmäßiger und intensiver Informations- und Meinungsaustausch mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats statt. Der Dialog war geprägt von Offenheit und Vertrauen. Zu jeder Zeit war der Aufsichtsrat überzeugt, dass die Geschäftsleitung das Unternehmen gut und entschlossen durch diese schwere Wirtschaftskrise führt. Die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, hat den Jahres- und den Konzernabschluss sowie den Konzernlagebericht der TRUMPF GmbH + Co. KG geprüft. Es wurde jeweils ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt. Der Abschlussprüfer hat in der heutigen Sitzung des Aufsichtsrats die Ergebnisse der Jahres- und Konzernabschlussprüfung ausführlich vorgestellt. Der Aufsichtsrat hat die vorgelegten Prüfungsberichte sowie die Ergebnisse der Jahres- und Konzernabschlussprüfung zustimmend zur Kenntnis genommen. Nach Abschluss seiner eigenen Prüfungen von Jahresabschluss, Gewinnverwendungsvorschlag und Konzernabschluss sowie des Konzernlageberichts hat der Aufsichtsrat den von der Geschäftsführung aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss ohne Einwendungen billigend zur Kenntnis genommen. Die Wirtschaftskrise, die dieses Geschäftsjahr prägte, war heftig. Alle waren im Höchstmaß gefordert. Der Aufsichtsrat dankt voller Anerkennung der Geschäftsführung und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Arbeit und ihren hohen Einsatz in diesem Ausnahmejahr. Ditzingen, den 18. Oktober 2010 Der Aufsichtsrat Prof. Dr.-Ing. Berthold Leibinger Vorsitzender 7 Organe des Unternehmens Geschäftsführung der TRUMPF GmbH + Co. KG Gesellschafter Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller Vorsitzende der Geschäftsführung, verantwortlich für strategische Unternehmensentwicklung, Unternehmenskommunikation, Anlagen und Bauten Familie Leibinger 96,2 Prozent Dipl.-Ing. Peter Leibinger Stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung, Vorsitzender des Geschäftsbereichs Lasertechnik und Elektronik, verantwortlich für Forschung und Entwicklung sowie neue Geschäftsfelder Dr.-Ing. Mathias Kammüller Vorsitzender des Geschäftsbereichs Werkzeugmaschinen und Elektrowerkzeuge, verantwortlich für Produktion, Qualitätsmanagement sowie Vertrieb Werkzeugmaschinen Dr. rer. pol. Lars Grünert Verantwortlich für Informationstechnik und Organisationsentwicklung sowie Finanzen und Controlling Lasertechnik / Elektronik Dipl.-Ing. Friedrich Kilian Verantwortlich für Zentraleinkauf sowie Forschung und Entwicklung Werkzeugmaschinen Dr. rer. soc. Gerhard Rübling Arbeitsdirektor, verantwortlich für Personalund Sozialwesen sowie Dienstleistungen Werkzeugmaschinen Dipl.-Ök. Harald Völker Vorsitzender des Geschäftsbereichs Medizintechnik, gruppenweit verantwortlich für Finanzen und Controlling, Recht und Akquisitionsmanagement 8 Berthold Leibinger Stiftung GmbH * 3,8 Prozent * mittelbar über die Berthold Leibinger Beteiligungen GmbH TRUMPF Gruppe Konsequent. Langfristig. Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen Aufsichtsrat der Berthold Leibinger GmbH Prof. Dr.-Ing. Berthold Leibinger Gerlingen Vorsitzender des Aufsichtsrats Gerd Duffke * Leonberg Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats, Leiter Bereich fachliche Qualifizierung, Personalentwicklung der TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG in Ditzingen Hans-Rainer Balbach * Gerlingen Betriebsrat der TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG in Ditzingen Johann Baur * Filderstadt Erster Bevollmächtigter der IG Metall Stuttgart (Geschäftsführer) Prof. Dr. Hermut Kormann Heidenheim Ehemaliger Vorsitzender des Vorstands der Voith AG Rupert Kraus * Gammertingen Stellvertretender Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der TRUMPF GmbH + Co. KG, stellvertretender Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG und Vorsitzender des Betriebsrats der TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG in Hettingen Doris Leibinger Gerlingen Prof. Dipl.-Ing. / M. Arch. Regine Leibinger Berlin Architektin, Barkow Leibinger Architekten Monika Lersmacher * Kornwestheim Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Bezirksleitung Stuttgart Joachim E. Schielke Stuttgart Vorsitzender des Vorstands Baden-Württembergische Bank, Stuttgart, Mitglied des Vorstands der Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart Andreas Schulz * Gerlingen Leiter Werk Ditzingen, TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG Prof. Dr. Dr. oec. h. c. Walther Zügel Stuttgart Ehemaliger Vorsitzender des Vorstands der Landesgirokasse Stuttgart * Arbeitnehmervertreter 9 Konsequent. 10 Langfristig. Wer je mit einer Wirtschaftsflaute zu tun hatte, weiß: Sie lähmt. Wer je mit TRUMPF zu tun hatte, weiß: Es geht auch anders. Wo all der Optimismus herkommt? Ganz einfach: In der zurückliegenden Phase geringerer Aufträge sind wir in die Offensive gegangen und haben entscheidende Weichenstellungen vorgenommen – im Sinne des Unternehmens und unserer Kunden. Mit konsequenten und langfristigen Strategien gehen wir in den Aufschwung. Sie wollen wissen wie? Wir sagen es Ihnen auf den nächsten Seiten. 11 War das wirklich nötig? NEUBAU ENTWICKLUNGSZENTRUM DITZINGEN 12 „Wir haben diese Gebäude fertiggestellt – trotz aller Widrigkeiten. Weil wir sie brauchen und weil wir im internationalen Wettbewerb nur bestehen können, wenn wir durch die Innovationskraft unserer Produkte einen Mehrwert schaffen.“ Ja. – Dr. Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende der Geschäftsführung Raum für Neues. Mehr als nur ein neuer Gebäudekomplex: Das Entwicklungszentrum Werkzeugmaschinen und das Lasertechnik-Zentrum an unserem Hauptsitz in Ditzingen sind 35.000 Quadratmeter pure Innovationsfläche. Seit September 2009 bündeln wir hier das Know-how von 800 Ingenieuren und Technikern unter einem Dach. Kürzere Kommunikationswege, vereinfachte Arbeitsabläufe – so arbeiten die Beschäftigten unserer beiden großen Geschäftsfelder enger und effizienter zusammen. Wollen sie nicht lieber zu Hause bleiben? QUALIFIZIERUNG VON MITARBEITERN IN KURZARBEIT 14 „Gerade für ein Hochtechnologieunternehmen wie TRUMPF ist es wichtig, die Mitarbeiter ständig zu qualifizieren. Dafür die durch Kurzarbeit bedingte Ausfallzeit nutzen zu können, ist von unschätzbarem Wert. Dadurch erhöhen wir unsere Wettbewerbsfähigkeit.“ Nein. – Dr. Gerhard Rübling, Arbeitsdirektor Weiterbilden statt stehen bleiben. Krise gleich Stillstand? Wir kommen zu einem ganz anderen Ergebnis: Krise gleich Chance! Durchschnittlich 75 Stunden Qualifizierung pro Mitarbeiter im Jahr – das war das ambitionierte Ziel im Rahmen unserer Weiterbildungsoffensive. Wir haben es erreicht! Dabei gingen wir neue Wege: Neben klassischen Fortbildungsseminaren sammelten unsere Mitarbeiter praktische Erfahrungen und erweiterten ihren Wissenshorizont – in anderen Abteilungen, bei Kunden und Partnern. Verpassen die was? MARKTERWEITERUNG IN CHINA 16 „China ist für uns ein wichtiger Markt mit großem Zukunftspotenzial. Der Ausbau der lokalen Fertigung ist Teil unserer Wachstumsstrategie und ermöglicht uns, deutlich individueller als bisher auf Anforderungen unserer chinesischen Kunden eingehen zu können.“ Nein. – Dipl.-Ing. Peter Leibinger, Stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung Großes Engagement in „Klein-Schwaben“. Diesen Beinamen verdankt das 50 Kilometer nördlich von Shanghai gelegene Taicang seiner hohen Dichte an süddeutschen Industriefirmen. Im Mai 2010 weihte TRUMPF ein neues Produktionsgebäude ein. Rund 200 Mitarbeiter stellen dort Produkte vornehmlich für den chinesischen Markt her – und der beeindruckt nach wie vor mit hohen Wachstumsraten. Durch das neue Werk ergeben sich entscheidende Vorteile wie kürzere Lieferzeiten, bedarfsgerechte Kundenbetreuung sowie schnelle Verfügbarkeit von Ersatzteilen. Kauft denen das wirklich einer ab? INNOVATION TRULASER 5030 FIBER 18 „Eigentlich ist die Rechnung ganz einfach: Durch geringere Teilekosten bei dünnen Blechen erzielen unsere Kunden einen höheren Gewinn mit unserer TruLaser 5030 fiber als mit anderen Laserschneidanlagen.“ Ja. – Dipl.-Ing. Friedrich Kilian, Geschäftsführer Forschung und Entwicklung Teilekosten runter, Produktivität rauf. Unsere Kunden haben unterschiedliche Geschäftsmodelle und Anwendungsbereiche. Das erfordert entsprechend flexible Lösungen. Wir setzen uns damit intensiv auseinander. So entstehen zukunftsweisende Produkte wie die TruLaser 5030 fiber. Interessant ist sie insbesondere für alle, die aus Dünnblech beispielsweise Medizinprodukte, braune oder weiße Ware herstellen. Herzstück der dynamischen Lasermaschine ist ein fasergeführter TruDisk Festkörperlaser. Mit dieser Entwicklung lassen sich Teilekosten um bis zu 20 Prozent und Bearbeitungszeiten um bis zu 45 Prozent senken. Überzeugende Argumente in puncto Wirtschaftlichkeit! 19 Konzernlagebericht Inhalt 21 21 20 Konzernstruktur 30 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage und Geschäftstätigkeit 30 Umsatzentwicklung 33 Ergebnis 34 Vermögens- und Finanzlage 35 Investitionen 36 Ereignisse nach Ende des Geschäftsjahrs 36 Risikobericht 39 Ausblick Wirtschaftliches Umfeld 22 Geschäftsverlauf 22 Das Geschäftsjahr im Überblick 23 Aktivitäten in Märkten und Produktfeldern 24 Forschung und Entwicklung 27 Beschaffung 28 Produktion 28 Prozesse und Organisation 29 Mitarbeiter TRUMPF Gruppe Konsequent. Langfristig. Konzernstruktur und Geschäftstätigkeit Fertigungs- und Medizintechnik sind die Tätigkeitsfelder der TRUMPF Gruppe. Unser Anspruch ist, im Weltmaßstab technisch und organisatorisch führend zu sein. Unter dem Dach einer Management-Holding, der TRUMPF GmbH + Co. KG, sind fünf Geschäftsfelder zu drei Geschäftsbereichen zusammengefasst: Werkzeugmaschinen und Elektrowerkzeuge, Lasertechnik und Elektronik sowie Medizintechnik. Das Geschäftsfeld Werkzeugmaschinen hat seinen Stammsitz in Ditzingen, das Geschäftsfeld Elektrowerkzeuge in Grüsch (Schweiz). Das Geschäftsfeld Lasertechnik hat seinen Hauptsitz in Ditzingen, das Geschäftsfeld Elektronik wird von Freiburg aus geleitet. Der Geschäftsbereich Medizintechnik hat seine zentralen Standorte in Puchheim und Saalfeld. Ein weltweites Netz von Produktions-, Vertriebs- und Servicegesellschaften unterstützt die Aktivitäten der Geschäftsfelder. Die Gruppe ist in allen wichtigen Märkten mit 59 operativen Tochtergesellschaften vertreten – in Europa, Amerika und Asien-Pazifik. Die TRUMPF Gruppe erweiterte im Berichtsjahr die Geschäftsführung. Dr. Lars Grünert (42) wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2010 als siebter Geschäftsführer der TRUMPF GmbH + Co. KG bestellt. Sein Aufgabenbereich umfasst die kaufmännische Leitung des Geschäftsbereichs Lasertechnik / Elektronik, gruppenweit übernahm er die Verantwortung für die Zentralbereiche IT und Prozesse sowie die Organisationsentwicklung. Ferner kam es durch die erstmalige Einbeziehung von SPI Lasers plc in den Konzernabschluss zu einer Erweiterung des Konsolidierungskreises. TRUMPF hatte das britische Unternehmen im Oktober 2008 zu 100 Prozent erworben. Der führende Hersteller von Faserlasern für die industrielle Anwendung wurde zwischenzeitlich erfolgreich in den Konzern eingegliedert. Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen Wirtschaftliches Umfeld Weltwirtschaft durchschreitet die Talsohle Nach dem dramatischen Einbruch in der Weltwirtschaft aufgrund der Finanzkrise erholte sich die Weltkonjunktur in der zweiten Jahreshälfte 2009 schrittweise. Die raschen und umfangreichen Maßnahmen zur Stützung des Bankensektors, eine stark expansive Geld- und Finanzpolitik sowie staatliche Konjunkturprogramme verhinderten einen Kollaps des Weltfinanzsystems und schufen die Basis für eine Erholung von Produktion und Handel. Für das Gesamtjahr 2009 ergab sich zum ersten Mal seit 1946 ein Rückgang des weltweiten Bruttoinlandsprodukts von rund 1 Prozent. Inzwischen hat sich die Weltwirtschaft rascher erholt, als es viele Experten erwarteten. Vor allem die Entwicklungsund Schwellenländer zeigten eine hohe Dynamik, aber auch in den Industrieländern nahm die Produktion überraschend deutlich zu. Die Prognosen für das Jahr 2010 sehen deshalb einen Anstieg der globalen Wirtschaftsleistung von 4,6 Prozent vor. Gleichzeitig haben die Risiken für den Aufschwung zugenommen. In Deutschland setzte sich die konjunkturelle Erholung fort. Die Stimmungsindikatoren verbesserten sich deutlich, und Auftragseingänge und Industrieproduktion legten zu. Während das deutsche Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2009 um 4,9 Prozent zurückging, ist für 2010 ein Wachstum von 1,4 Prozent zu erwarten. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise nahm 2009 die Investitionsneigung weltweit dramatisch ab. Durch massive staatliche Investitionsprogramme haben einzelne Länder versucht, dieser Entwicklung gegenzusteuern. Die Kapazitäten der Unternehmen blieben über viele Monate hinweg nicht ausreichend ausgelastet. Zugleich gestalteten sich die Finanzierungsbedingungen für Investitionen schwieriger. Insgesamt bestimmte starke Verunsicherung das Handeln vieler Marktteilnehmer. In der Folge schrumpften 2009 die Ausrüstungsinvestitionen im Euro-Raum um durchschnittlich 17 Prozent, in den USA um 14 Prozent und in Japan um mehr als 15 Prozent. Es ist zu vermuten, dass lediglich in China die Ausrüstungsinvestitionen zulegten, vor allem in den Bereichen Infrastruktur, Transport und Verkehr. Verlässliche statistische Angaben liegen allerdings nicht vor. 21 Deutsche Werkzeugmaschinenhersteller behaupten Spitzenstellung trotz starker Einbußen 2009 verzeichnete die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie einen im historischen Vergleich beispiellosen Rückgang. Weltweit ging die Investitionsgüternachfrage sehr stark zurück. Die Produktion sank um 28 Prozent auf 10,2 Milliarden €. Der Auftragseingang ging um 55 Prozent auf 6,2 Milliarden € zurück, wobei die Verluste im Inland mit - 61 Prozent höher ausfielen als im Ausland mit - 50 Prozent. Für 2010 erwartet die Branche zwar eine deutliche Steigerung im Auftragseingang, bis der Auftragseingang aber zu Umsatz wird, vergehen aufgrund der Durchlaufzeiten bis zu 24 Monate. Deshalb erwarten die Experten, dass die Produktion um 12 Prozent sinkt. Die Weltproduktion ging im Jahr 2009 um 31 Prozent auf 36,4 Milliarden € zurück. Deutsche Werkzeugmaschinenhersteller konnten dabei ihren Weltmarktanteil leicht steigern und rangieren nun mit einem Anteil von rund 8 Prozent an der Spitze. China avancierte zum zweitgrößten Herstellerland. Japan fiel vom zweiten auf den dritten Platz zurück. Die japanische Werkzeugmaschinenproduktion ist mit einem Rückgang um 60 Prozent auf rund 5 Milliarden € doppelt so stark eingebrochen wie die deutsche. Lasermarkt erwartet kräftiges Wachstum nach massivem Einbruch Auch der Weltmarkt für Lasersysteme zur Materialbearbeitung brach im Jahr 2009 kräftig ein. Der Umsatz ging um 41 Prozent auf 3,8 Milliarden € zurück. Davon wurden 2,9 Milliarden € mit Maschinen zum Schneiden, Schweißen und Beschriften erzielt. Auf Lasersysteme für die Mikrobearbeitung, also Systeme zur Herstellung von integrierten Schaltungen, Flachdisplays oder Solarzellen, entfielen 860 Millionen €. Im Jahr 2010 soll der Markt um mindestens 25 Prozent auf rund 5 Milliarden € zulegen. Das Wachstum wird getragen von einer besonders starken Belebung in Asien, der Nachfrage nach neuen Produkten und Anwendungen und einer deutlichen Markterholung für Standardsysteme, wie beispielsweise Laserflachbett-Schneidanlagen. Elektroindustrie verzeichnet moderaten Rückgang Mit einem Umsatz von 2.524 Milliarden € ist die Elektroindustrie der weltweit größte Wirtschaftszweig. Der Weltmarkt ist im Jahr 2009 im Vergleich zu anderen Branchen lediglich um 5,0 Prozent zurückgegangen. Dies ist vor allem auf das 22 Wachstum in China und Indien zurückzuführen. In Deutschland, dem fünftgrößten Markt, verminderte sich der Umsatz um 13 Prozent auf 96 Milliarden €. Die Wirtschaftskrise hat den für TRUMPF relevanten Markt der Energietechnik hart getroffen und die Branche auf das Niveau des Jahres 2005 zurückgeworfen. Der Umsatz sank um 24 Prozent auf 10,1 Milliarden €. Für 2010 erwarten die Experten, dass die Produktion zwischen 3 und 4 Prozent steigt. Die größte Nachfrage nach Produkten der Energietechnik soll aus den Industrieländern sowie den Schwellenländern China und Indien kommen. Medizintechnik behauptet sich gut Die Unternehmen der Medizintechnik sind weitgehend unversehrt durch die Wirtschaftskrise gekommen. Der deutsche Branchenumsatz sank 2009 um lediglich 1,4 Prozent auf 18,8 Milliarden €. Das Minus resultierte maßgeblich aus einem Rückgang beim Export um 2,6 Prozent auf 12,2 Milliarden €. Dagegen legte der Inlandsumsatz leicht um 1,0 Prozent auf 6,6 Milliarden € zu. Die Mittel aus dem staatlichen Konjunkturpaket für verschiedene Infrastrukturmaßnahmen in Krankenhäusern wirkten sich hier positiv aus. Für das Jahr 2010 sehen die Prognosen ein deutliches Wachstum in Höhe von 6 Prozent auf rund 20 Milliarden € vor. Damit zeigt sich die Medizintechnik erneut deutlich konjunkturunabhängiger als die meisten anderen deutschen Industriezweige. Geschäftsverlauf Das Geschäftsjahr im Überblick Auftragseingänge steigen wieder an, Umsatz bleibt noch zurück TRUMPF hat die Wirtschaftskrise überwunden und die Talsohle durchschritten. Seit dem vierten Quartal 2009 nehmen die Aufträge wieder deutlich zu. Diese Entwicklung spiegelt sich erst mit zeitlicher Verzögerung im Umsatz wider, sodass die Gruppe das Geschäftsjahr 2009 / 10 mit einem Umsatz von 1,34 Milliarden € abgeschlossen hat. Dies entspricht einem Rückgang um 19 Prozent. Einzig der Geschäftsbereich Medizintechnik verzeichnete ein Umsatzwachstum. Der Auftragseingang liegt mit knapp 1,5 Milliarden € um 6,2 Prozent über dem Vorjahreswert und damit deutlich über dem Umsatz. TRUMPF Gruppe Konsequent. Langfristig. Auch weil wir sehr schnell reagierten, gelang es uns, den Verlust vor Steuern auf 59 Millionen € zu begrenzen. So haben wir die Kapazitätskosten konsequent und rasch der gesunkenen Nachfrage angepasst und dadurch 90 Millionen € einsparen können. Unser Ergebnisverbesserungsprogramm führte zu einer Reduktion der Einkaufs- und Sachkosten in Höhe von 70 Millionen €, ohne die Leistungsfähigkeit des Unternehmens zu beeinträchtigen. Gleichzeitig haben wir unsere Zukunftsinvestitionen auf hohem Niveau gehalten. Unser Grundsatz war, weltweit alle Möglichkeiten zu nutzen, um die Beschäftigung unserer gut ausgebildeten Fachkräfte und Spezialisten zu sichern. Dies gelang durch Kurzarbeit, Nutzung von Arbeitszeitkonten und Entgeltverzicht. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl der Mitarbeiter zum Bilanzstichtag nur leicht auf 7.928 verringert. Durch die hochflexible Fertigung unserer 21 Produktionsstandorte haben wir einen Aufbau von Lagerbeständen verhindern können. In allen Geschäftsfeldern haben wir unsere Innovationsoffensive fortgeführt. Die Einführung neuer Produkte verlief erfolgreich. Für Forschung und Entwicklung wendeten wir 129 Millionen € auf. Die Forschungs- und Entwicklungsquote stieg auf 9,7 Prozent. Die Krise hat zu tiefgreifenden Veränderungen im Markt geführt: Die Absatzmärkte haben sich weiter nach Asien verlagert. Insbesondere im Laserbereich hat sich der Technologiewandel in Richtung ressourcenschonender Laser und Anlagen beschleunigt. Auf beide Trends haben wir eine Antwort. Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen etwa ein Drittel der bisherigen Gesamtfläche. In den Neubauten arbeiten Mitarbeiter aus Forschung und Entwicklung der beiden größten Geschäftsfelder noch enger als bisher zusammen. Dadurch können sie ihr Wissen intensiv teilen. Neue Strukturen stärken die Wettbewerbsfähigkeit des Geschäftsfelds Lasertechnik Seit Oktober 2009 sind Vertrieb und vertriebsnahe Abteilungen des Geschäftsfelds Lasertechnik im neuen Lasertechnik-Zentrum in Ditzingen gebündelt. Zugleich führte der Bereich ein übergreifendes Länder- und Branchenmanagement ein. Diese Struktur erhöht die Kompetenz und vereinfacht interne Abläufe. Im Laser Application Center in Ditzingen finden unsere Kunden Beratung und Information zu allen Produkten dieses Geschäftsfelds. efficiency+ steht für wirtschaftliches Arbeiten und verantwortliches Handeln TRUMPF hat mit efficiency+ ein Zeichen eingeführt, unter dem alle Maßnahmen zur Ressourceneffizienz geschäftsfeldübergreifend zusammengefasst sind. efficiency+ ist unser Symbol für eine schon lang gelebte Tugend und steht für unser Selbstverständnis: für höchste Wirtschaftlichkeit und aktive Verantwortung gegenüber Markt, Mitarbeitern und Umwelt. Der schonende Umgang mit Ressourcen aller Art, der effiziente Weg von der Idee zum Produkt und die konsequente Vermeidung von Verschwendung in allen Bereichen bestimmen das Handeln des Unternehmens. Unser Produktionssystem SYNCHRO steht beispielhaft dafür. Ressourceneffizienz ist eines der Differenzierungsmerkmale unserer Produkte – weil für unsere Kunden nicht nur der Kaufpreis, sondern alle Kosten über den Lebenszyklus unserer Produkte als Entscheidungskriterium zählen. Aktivitäten in Märkten und Produktfeldern In einem Jahr der Konsolidierung und geringerer Aufträge haben wir unsere Marktposition behauptet und ausgebaut. Folgende Maßnahmen und Veränderungen, die unsere Position als Marktund Innovationsführer stützen, kamen im Geschäftsjahr 2009 /10 zum Tragen: TRUMPF stellt in Deutschland Entwicklungszentrum fertig Im Rahmen unserer langfristigen Innovationsstrategie haben wir den Hauptsitz in Ditzingen um ein neues Entwicklungszentrum Werkzeugmaschinen sowie ein Lasertechnik-Zentrum erweitert. Dabei vergrößerte TRUMPF sein Stammwerk um Medizintechnik erhält neue US-Zentrale Seit dem Jahr 2000 befindet sich TRUMPF Medical Systems in Charleston, South Carolina. Das enorme Wachstum der letzten Jahre machte eine Investition in ein größeres Gebäude notwendig. Die neue US-Medizintechnik-Zentrale bündelt auf einer Fläche von rund 2.500 Quadratmetern Vertrieb, Service und Produktion. Die Kunden haben in den Ausstellungsräumen die Möglichkeit, neue Technologien und bewährte Lösungen selbst zu testen. 23 Konfiguration medizintechnischer Produkte erfolgt in China und in den USA In großen Märkten und Wachstumsregionen will TRUMPF in der Medizintechnik durch mehr Kundennähe weiter stark wachsen. Wir nehmen daher kundenindividuelle Anpassungen bei Operationsleuchten und Deckenstativen nicht mehr zentral, sondern lokal vor. Für Amerika findet dies in den USA statt, für Asien in China. Bis kurz vor der Auslieferung lassen sich so die Produkte im Einklang mit den zahlreichen länderspezifischen Normen flexibel konfigurieren. Auch kundenseitige Änderungswünsche können so kurzfristig und schnell umgesetzt werden. Asien gewinnt stark an Bedeutung China ist heute einer der wichtigsten Märkte für TRUMPF. Deshalb haben wir in Taicang, nördlich von Shanghai, ein neues Werk errichtet. Dieses wurde im Frühjahr 2010 eingeweiht. Neben der Produktion sind dort ein Schulungszentrum, ein Vorführzentrum und ein Laserapplikationszentrum untergebracht. Kürzere Lieferzeiten und eine bessere Kundenbetreuung sind wichtige Vorteile, die sich durch den neuen Standort ergeben. Forschung und Entwicklung in Millionen € 119,8 135,4 150,6 154,7 129,4 05 / 06 06 / 07 07/ 08 08 / 09 09 / 10 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung* 849 927 1.070 1.074 1.097 05 / 06 06 / 07 07/ 08 08 / 09 09 / 10 Forschung und Entwicklung Innovationsgeschwindigkeit bleibt hoch Gerade in Krisenzeiten ist es wichtig, in die Entwicklung innovativer und zukunftsfähiger Produkte und Technologien zu investieren. Unsere Ausgaben für Forschung und Entwicklung erreichten mit 129 Millionen € trotz des Umsatzrückgangs wieder ein hohes Niveau (Vorjahr 155 Millionen €). Die Forschungsund Entwicklungsquote erhöhte sich auf 9,7 Prozent vom Umsatz. Wir haben unsere Innovationskraft beibehalten, obwohl auch die Entwicklungsbereiche zu den unternehmensweiten Sparbemühungen beitrugen. Dies gelang durch stärkere Priorisierung und Fokussierung auf Projekte mit hoher Bedeutung für Umsatz, technologischen Fortschritt und Marktstellung. Weltweit wirkten daran zum Bilanzstichtag 1.097 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung mit. Dies sind 14 Prozent aller Mitarbeiter. Diese hohen Investitionen sind auch aufgrund des Technologiewandels in der Lasertechnik notwendig. Dieser hat sich durch die Wirtschaftskrise beschleunigt. Unternehmen investieren in neue Laser und Lasersysteme, wenn sie dadurch Vorteile im 24 * Am Stichtag Wettbewerb erzielen. Dies ist bei Produkten, die über neue Technologien verfügen, meist der Fall. So kommen Festkörperlaser zunehmend in Laserschneidmaschinen zum Einsatz oder Ultrakurzpulslaser für die Bearbeitung neuer Werkstoffe. Die Möglichkeiten, die sich für bisher nicht mit dem Laser bearbeitbare Materialien oder neuartige Anwendungen bieten, sind bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Zusätzlich erhält der Laser Impulse durch Megatrends wie Photovoltaik, Elektromobilität oder Leichtbau in der Großserie. Wir haben ferner unsere Innovationsbereiche gestärkt. Eine neu geschaffene Funktion Forschungskoordination betreut alle externen Forschungsprojekte und setzt Impulse für neue. TRUMPF Gruppe Konsequent. Langfristig. TRUMPF ist Wegbereiter bei Werkzeugmaschinen mit Festkörperlasern Festkörperlaser haben einen hohen Reifegrad erreicht. Ihre Bedeutung wird in der flexiblen Blechbearbeitung insbesondere beim Schneiden und Schweißen von Dünnblechen zunehmen. Dort bieten sie dem Anwender große wirtschaftliche Vorteile. TRUMPF hat die Baureihe seiner 2-D- und 3-D-Laseranlagen mit Festkörperlaser im Berichtsjahr deutlich erweitert. Die neue TruLaser 5030 fiber ist die aktuell vierte Werkzeugmaschine von TRUMPF mit Festkörperlaser. Die 2-D-Laserschneidanlage eignet sich insbesondere zum Schneiden dünner Bleche. Herzstück ist ein fasergeführter TruDisk Scheibenlaser, der eine Ausgangsleistung von 3 Kilowatt hat. Die Maschine nutzt dank ihrer hohen Dynamik die Vorteile des Festkörperlasers voll aus und erreicht sehr hohe Schneidgeschwindigkeiten. Die neue Anlage senkt so die Teilekosten um bis zu 20 Prozent. Ein Festkörperlaser für zwei verschiedene Maschinen ist die zentrale Idee der neuen Stanz-Laser-Kombimaschine TruMatic 3000 fiber. Ein fasergeführter TruDisk Scheibenlaser verbindet über das TRUMPF LaserNetwork die Maschine zum Stanzen und Laserschneiden mit der Roboterzelle TruLaser Robot 5020 zum Schweißen. Das erhöht den Nutzungsgrad der Strahlquelle deutlich. Zudem bietet sich den Kunden die Möglichkeit, ihre Angebotspalette um Laserschweißen zu erweitern. Auch bei 2-D-Laserschneidanlagen mit CO2-Laser gab es signifikante Weiterentwicklungen. Aufgrund geringer Investitions- und Betriebskosten ist die TruLaser 1030 eine ideale Maschine, um in die Laserbearbeitung einzusteigen. Die kompakte Maschine benötigt lediglich die Hälfte der Aufstellfläche einer herkömmlichen Lasermaschine. Großen Wert legten die Entwickler auf eine einfache, intuitive Bedienung. Selbst Personen ohne spezifische Laserkenntnisse können diese Maschine betreiben. Sie feiert insbesondere in Asien und Amerika Erfolge. TRUMPF hat eine eigene Maschinenserie für die 2-D-Laserbearbeitung von Überformaten entwickelt. Die TruLaser 8000 ermöglicht die wirtschaftliche und komfortable Bearbeitung von Blechtafeln bis zu einer Größe von 16 mal 2,5 Metern. Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen Zwei Schneidköpfe und zwei Palettenkonzepte sorgen für einen variablen Einsatz, beispielsweise um Teile für Windkraftanlagen herzustellen. Für CO2-Laseranlagen hat TRUMPF einen Spiegelschneidkopf vorgestellt, der den Wartungsaufwand um 90 Prozent reduziert. Im Gegensatz zum Linsenschneidkopf, bei dem der Laserstrahl die Linse durchdringt, fokussiert der Spiegelschneidkopf den Laserstrahl durch Reflexion an zwei gekühlten Spiegeln. So führen Verschmutzungen nicht zu starker Erwärmung und damit zu einer Änderung der Fokussiereigenschaften. Die Spiegel reagieren selbst auf Spritzer unempfindlich. Präzision beim Biegen ist schon lange ein Qualitätsmerkmal von TRUMPF. Der weiterentwickelte taktile Winkelsensor ACB Easy erledigt das Messen und Regeln des Biegewinkels einfacher und komfortabler als das bisherige System. Ferner sind die Kontakte zur Energie- und Datenübertragung direkt in die Werkzeugklemmung integriert. Das reduziert die Rüstzeiten um die Hälfte. Die neue Software TruTops Monitor zeigt Maschinenzustände auf einen Blick. Das Programm sammelt alle verfügbaren Maschinendaten – auch Stillstände oder Pausen – und übermittelt diese, falls gewünscht, auf mobile Endgeräte des Anwenders. So herrscht jederzeit Klarheit über den Fortschritt der Fertigungsaufträge. Kabellose Elektrowerkzeuge sind auf dem Vormarsch TRUMPF bietet schon seit Jahren netzunabhängige Elektrowerkzeuge an. Im Berichtsjahr haben wir die Entwicklung weiterer Scheren und Nibbler mit Lithium-Ionen-Akkus forciert. Die Geräte zeichnen sich durch doppelte Betriebszeit bei 40-prozentiger Gewichtseinsparung gegenüber der bisher verwendeten NickelCadmium-Technik aus. Das Kantenformen mit handbetriebenen Maschinen zählt zu den Alleinstellungsmerkmalen von TRUMPF. Mit dem neuen selbst laufenden TruTool TKF 1500 kam ein Gerät auf den Markt, mit dem sich Schweißkanten noch produktiver erzeugen lassen. Als weltweit einziges Modell verfügt es über einen automatischen Eigenantrieb. 25 Neue Lasertechnologien gestalten den Produktionsprozess effizienter TRUMPF hat im Berichtsjahr die bestehenden Technologieplattformen weiterentwickelt, um den Lasern neue Anwendungen zu erschließen und Produktionsprozesse effizienter und ressourcenschonender zu gestalten. Dazu leistet die Applikationsentwicklung einen wichtigen Beitrag. Für jede unserer Schlüsselbranchen stehen Applikationsexperten zur Verfügung, die gemeinsam mit unseren Kunden maßgeschneiderte Branchenlösungen erarbeiten. Grundlage dafür ist unser breites Portfolio an Strahlquellen, sodass wir für nahezu jede Anwendung einen passenden Laser anbieten können. TRUMPF hat die Scheibenlaser seiner TruDisk Serie weiterentwickelt. Sie leisten im Vergleich zur Vorgängergeneration mit 4 Kilowatt die doppelte Leistung pro Scheibe. Der Laser wird zunächst mit Ausgangsleistungen bis zu 16 Kilowatt erhältlich sein. Die hohen Strahlqualitäten ermöglichen das Scannerschweißen aus großer Entfernung und Anwendungen im Getriebeschweißen. Auch die Bauweise ist kompakter geworden. In der 4-Kilowatt-Klasse verringerte sich der Flächenbedarf um 60 Prozent. Dies reduziert, zusammen mit der langen Lebensdauer und der hohen Energieeffizienz des Scheibenlasers von bis zu 30 Prozent, die Investitions- und Betriebskosten deutlich. Neue technologische Maßstäbe setzt TRUMPF mit den Diodenlasern der TruDiode Serie. Es sind Diodenlaser mit Ausgangsleistungen von 800, 1.000, 2.000 und 3.000 Watt zum Schweißen, Löten, Härten und Umschmelzen verfügbar. Im hohen Leistungsbereich erreichen sie eine Strahlqualität, die der Qualität lampengepumpter Hochleistungslaser entspricht. Aufgrund ihres hohen Wirkungsgrads entsprechen die Betriebskosten der Laser der TruDiode Serie nur etwa einem Zehntel der Betriebskosten lampengepumpter Laser. So sind sie für Schweißapplikationen prädestiniert, die bisher mit lampengepumpten Lasern durchgeführt werden. Mit zusätzlichen Leistungsklassen eröffnet die neue Faserlasergeneration der TruFiber Serie den Anwendern neue Möglichkeiten beim Schweißen und Schneiden feinster Konturen. TRUMPF hat die Baureihe um Laserleistungen von 200 und 400 Watt erweitert. 26 Die bewährte Serie TruLaser Cell 7000 für die 2-D- und 3-D-Lasermaterialbearbeitung verfügt nun ebenfalls über eine Variante mit fasergeführtem TruDisk Festkörperlaser. Der Festkörperlaser ist speziell im Dünnblechbereich hochproduktiv und erzielt geringere Teilekosten. Die Bedeutung von Lasern für die Mikrobearbeitung als Wachstumstreiber wird steigen. Mit ihren ultrakurzen Pulsen und ihrer hohen Brillanz können diese Laser Materialien und Bauteile mit einer Qualität und Funktionalität bearbeiten, bei denen alternative Verfahren an ihre Grenzen stoßen. Ob in der Solarindustrie oder in der Halbleitertechnik, die Laser der TruMicro Serien haben sich bereits als zuverlässiges und präzises Werkzeug bewährt. TRUMPF hat die Laser zur Mikrobearbeitung um den TruMicro 7250 erweitert. Er arbeitet fasergeführt mit einer mittleren Leistung von 400 Watt. Der Laser eignet sich für die Herstellung von Dünnschicht- und Leistungstransistoren in der Halbleiter- und Flachbildschirmproduktion. Auch die Ultrakurzpulslaser der TruMicro Serie 5000 haben wir optimiert. Der TruMicro 5000 ist der leistungsstärkste kommerzielle Pikosekundenlaser, der nahezu jedes Material ohne Wärmeeintrag verdampft. Anforderungen, Werkstoffe ohne thermische Einflüsse mit hoher Produktivität zu bearbeiten, ergeben sich beispielsweise in der Photovoltaik. Neue Markierlaser aus der TruMark Serie 6000 erweitern die Anwendungsmöglichkeiten beim Beschriften. Mit dem TruMark 6030 und dem TruMark 6140 stehen Anwendern nun insgesamt sechs Hochleistungswerkzeuge in jeder für die Oberflächenbearbeitung erforderlichen Wellenlänge zur Verfügung. Sie können Metalle, Keramiken oder Kunststoffe beschriften – sowohl mit technischen Kennzeichnungen als auch gestalterischen Oberflächenmarkierungen. Auch die Markierlaserfamilie der TruMark Serie 3000 hat TRUMPF erweitert. Der neue TruMark 3230 ist mit seiner grünen Wellenlänge von 532 Nanometern prädestiniert, um die unterschiedlichsten Buntmetalle, Legierungen oder auch Bauteile aus Silizium und Kunststoff kostengünstig zu kennzeichnen. TRUMPF Gruppe Konsequent. Langfristig. Elektronik arbeitet an Generatoren für Technologien von morgen Homogene, dünne Beschichtungen sind entscheidend für die Qualität von Photovoltaikanlagen und Flachbildschirmen. Die dafür erforderliche Plasmaerzeugung erfolgte bisher mit hochpreisigen gepulsten Prozess-Stromversorgungen. Die neue Generation vollständig wassergekühlter Gleichstromgeneratoren der neuen TruPlasma DC Serie 3000 ist dazu eine kostengünstige Alternative. Technologisch einzigartig ist ihr innovatives Arc-Management. Arcs sind elektrische Überschläge, die aufgetragene Beschichtungen beschädigen. Das neue Gerät eignet sich insbesondere für die Materialien, die zu diesen Überschlägen neigen. Das sonst erforderliche aufwendige Pulsen entfällt. Bei Verfahren wie dem Beschichten von Architekturglas mit Zinkoxid stellt das gezielte Zünden des Plasmas eine Herausforderung dar. Aus diesem Grund hat TRUMPF eine innovative Zündhilfe entwickelt, die den Prozess schneller und sicherer gestaltet. Auf der Induktionsseite hat TRUMPF ein Verfahren zur induktiven Erwärmung von Spritzgießwerkzeugen mitentwickelt. INDUMOLD ist eine effiziente Alternative zur Werkzeugtemperierung. Die Vorteile gegenüber herkömmlichen Verfahren mit Öl oder Wasser sind hohe Oberflächenqualitäten bei einem gleichzeitig beschleunigten Fertigungsprozess und reduzierten Kosten. Die Generatoren TruHeat MF 3010 bis 7040 liefern dafür die passende Energie. Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen chirurgischer Disziplinen, insbesondere Neuro-, Herz- und Gefäßchirurgie, genutzt werden. Die einzelnen Elemente des Operationssaals sind über Softwareschnittstellen verbunden. Dies erleichtert den Datenaustausch und die Steuerung der Abläufe im Operationssaal. Das Spitzenmodell unserer OP-Tisch-Reihe, der TruSystem 7500, ist voll hybridfähig. Weitere Modelle folgen. Im Laufe der Zeit ändern sich Anforderungen und Kundenwünsche. Dem trägt unser neues Geräteträger-System TruPort Rechnung. Es lässt sich flexibel an zukünftige Entwicklungen in der Medizintechnik anpassen. Als weltweit erstes seiner Art verfügt es über ein Schienen- und Bussystem. So lassen sich die benötigten Geräte im Arbeitsbereich von Arzt und Pflegepersonal schnell und individuell auch situationsbezogen konfigurieren. Dies erfolgt ohne Werkzeuge oder die Hilfe eines Servicetechnikers einfach über Steckverbindungen. Eine neue TRUMPF OP-Leuchte erleichtert das Operieren durch automatische Einstellung der Beleuchtungsstärke. Die TruLight 5000 verfügt über die einzigartige Funktion „Adaptive Light Control Plus“. Diese gewährleistet während der gesamten Operation optimale Lichtverhältnisse, ohne dass Chirurg oder Assistenten die Einstellungen der Operationsleuchten nachjustieren müssen. Auch eine Kamera zur Bildübertragung lässt sich integrieren. Beschaffung Eine Vielzahl weiterer Entwicklungen stießen wir an, die im kommenden Geschäftsjahr in den Markt kommen werden. Medizintechnik entwickelt den Operationssaal der Zukunft Anwender medizintechnischer Produkte für den Operationssaal und die Intensivpflege fragen vermehrt integrierte Lösungen aus einer Hand nach. Deshalb entwickelt und arbeitet TRUMPF eng mit Partnern zusammen – wie etwa beim Zukunftsthema Hybrid-OP. Dabei handelt es sich um einen kombinierten Operationssaal. Dieser kann sowohl für aufwendige Diagnostik, beispielsweise mittels Magnetresonanz- oder Computertomografie, als auch für offene Operationen unterschiedlicher Lieferantenmanagement bewährt sich in Zeiten starker Schwankungen Die Phase rückläufiger Umsätze schlug sich bis Ende 2009 in deutlich verminderten Beschaffungs- und Logistikvolumina nieder. Viele unserer Lieferanten spürten dies. Erfreulicherweise verzeichneten wir nahezu keine Ausfälle durch Insolvenzen. Wir hielten zu jeder Zeit engen Kontakt zu unseren Lieferanten und hatten so mögliche Risiken im Blick. 27 Unsere zweite Geschäftsjahreshälfte war von starkem wirtschaftlichem Wachstum geprägt. Viele Lieferanten stoßen in einer solchen Situation schnell an ihre Grenzen. Zudem verknappt eine sprunghaft ansteigende Nachfrage Rohstoffe, Komponenten und Fertigungskapazitäten. Schon sehr früh haben wir mit unseren Partnern über den Aufschwung, die zu erwartenden Wachstumsraten und Abnahmemengen gesprochen. Einzelne Lieferengpässe bei Elektronikteilen oder anderen Bauelementen konnten wir nicht immer vermeiden. Durch aktives Beschaffungsmanagement aber war die Produktion zu jeder Zeit sichergestellt. Zum Ende des Geschäftsjahrs hat sich die Beschaffungslage wieder normalisiert. Als Antwort auf die zunehmende Internationalisierung des Einkaufs und zusätzliche Aufgaben haben wir den Zentraleinkauf neu organisiert. Im Zentrum stand die Trennung operativer und strategischer Aufgaben, verbunden mit einer deutlichen Stärkung unserer Technologieexpertenteams. Sie arbeiten eng mit der Entwicklung zusammen und beziehen die hohe Innovationskraft unserer Lieferanten in die Technologie- und Beschaffungsstrategie mit ein. Auch auf der Beschaffungsseite unterstützen wir die Asienstrategie unseres Unternehmens. Die Vorbereitungen dazu wurden im Berichtsjahr abgeschlossen. Im Werk Taicang (China) sitzt zukünftig ein zentraler Einkaufsbereich, der für die TRUMPF Gruppe Lieferanten aus der Region Asien-Pazifik qualifiziert und für eine reibungslose Beschaffung sorgt. Produktion TRUMPF nahm chinesisches Produktionswerk für Werkzeugmaschinen in Betrieb Die Auslastung unserer Werke war krisenbedingt zu Beginn des Geschäftsjahrs 2009 / 10 schwach. Sie stieg jedoch im Jahresverlauf kontinuierlich durch das Wachstum im Auftragseingang. Zum Ende des Geschäftsjahrs berichteten die meisten der 21 Produktionsstandorte innerhalb unseres weltweiten Fertigungsverbunds wieder über eine ausreichende Auslastung. 28 Aufgrund unseres flexiblen Produktionssystems waren wir in der Lage, unsere Produktionskapazitäten weltweit der Auftragslage unmittelbar anzupassen. Es gelang uns, die Lieferzeiten für unsere Kunden sowohl im Ab- als auch im Aufschwung konstant zu halten. Wir konnten einen Lageraufbau vermeiden und das Wachstum des Working Capital begrenzen. Im Berichtsjahr weihte TRUMPF ein neues Produktionswerk in der Nähe von Shanghai offiziell ein. Am Standort Taicang stellen wir Werkzeugmaschinen für den chinesischen Markt und Operationstische her. Das Werk beschäftigt rund 200 Mitarbeiter. Auch ein Zulieferbetrieb für Blechbauteile befindet sich dort. Der Ausbau der lokalen Produktion ermöglicht uns, deutlich besser auf die Anforderungen unserer chinesischen Kunden einzugehen als bisher. Prozesse und Organisation Führungskräfte stellen Organisation erfolgreich auf den Prüfstand Im Berichtsjahr galt es, Prozesse und Strukturen an das gesunkene Umsatzniveau anzupassen, aber gleichzeitig auch die Wachstumsbasis für die Zukunft zu legen. Alle Führungskräfte weltweit stellten deshalb in mehr als 20 Workshops ihre Organisationseinheiten auf den Prüfstand. Funktions- und Bereichsänderungen erfolgten wo immer möglich unter der Prämisse, die Beschäftigung der Mitarbeiter zu sichern. Als Reaktion auf den Nachfragerückgang haben wir das im vergangenen Geschäftsjahr begonnene Ergebnisverbesserungsprogramm fortgeführt. Alle Tochtergesellschaften weltweit sind daran beteiligt. Insgesamt konnten wir in den letzten beiden Jahren Einsparungen in Höhe von 160 Millionen € erzielen. Sie entfallen zu 60 Prozent auf Kapazitätskosten und zu 40 Prozent auf Einkaufs- und Sachkosten. Das Einsparvolumen entspricht circa 7,5 Prozent des Umsatzes im Vorkrisen-Geschäftsjahr 2007 / 08. TRUMPF Gruppe Konsequent. Langfristig. Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen Organisationsentwicklung unterstützt Kapazitätsanpassungen Der Bereich Organisationsentwicklung unterstützte einzelne Abteilungen oder ganze Gesellschaften dabei, ihre Prozesse und Strukturen zu optimieren. Der Beratungsschwerpunkt lag dabei auf bereichsübergreifenden Prozessen. Die strategische Neuausrichtung von Unternehmensbereichen und die Anpassung der zugehörigen Organisation waren weitere wichtige Aufgaben unserer internen Berater. Mitarbeiter Prozesse und Standards bewähren sich Seit Jahren ist der TRUMPF Qualitätsstandard für alle unsere Produktionsstandorte verbindlich. Wesentliche Geschäftsprozesse unterziehen wir jährlich einem internen Audit. Daran haben wir im Berichtsjahr bewusst festgehalten, um festzustellen, ob Prozessverbesserungen greifen und wo sich weitere Verbesserungsmöglichkeiten ergeben. Insbesondere in der Krise bewährten sich die klaren Prozesse und einheitlichen Standards, an denen sich die Organisation und die Mitarbeiter orientieren konnten. An den Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz nutzten wir zunächst die Flexibilisierungsmöglichkeiten, die sich durch die jeweiligen Bündnisse für Arbeit ergaben. Im Berichtsjahr führte TRUMPF für die Mehrzahl der Mitarbeiter an vielen dieser Standorte Kurzarbeit ein. Die Ausfallzeit betrug im Jahresdurchschnitt 12 Prozent. Auch in den USA bot sich die Möglichkeit, die Arbeitszeit mit Hilfe eines staatlichen Ausfallgelds zu reduzieren. Bei allen Maßnahmen haben wir mit Augenmaß gehandelt. Es ist uns in der Krise gelungen, unsere Service- und Vertriebsfunktionen in vollem Umfang aufrechtzuerhalten. Eine regelmäßige externe Zertifizierung bietet unseren Kunden die Gewähr, dass der TRUMPF Qualitätsstandard den Anforderungen der Zertifizierungsrichtlinie DIN EN ISO 9001 entspricht. Im Geschäftsbereich Medizintechnik erfüllen wir zudem weitere gesetzliche Anforderungen. Verbesserte IT-Leistungen senken Gesamtkosten Neben Prozessoptimierungen unterstützten wir im IT-Bereich durch Neuausschreibung externer Leistungen die Bemühungen, Kosten einzusparen. Erhebliche Reduktionen ließen sich durch neue Rahmenverträge zum Beispiel für Telekommunikationsleistungen erzielen. Der Betrieb unserer zentralen Geschäftsanwendungen erfolgt durch einen externen Dienstleister. Wir haben diese Arbeitsleistungen neu vergeben. Die Daten und Anwendungen wurden ohne Störung des laufenden Betriebs erfolgreich auf die neue Plattform überführt. Beschäftigungssicherung steht im Zentrum TRUMPF passte die Kapazitätskosten flexibel an den Rückgang der Nachfrage an. Dabei nutzten wir schnell und konsequent die Möglichkeiten, die sich uns in den einzelnen Ländern boten. Bei allen Maßnahmen galt der Grundsatz, Beschäftigung zu sichern und unsere gut ausgebildeten Fachkräfte und Spezialisten zu halten, die wir im Aufschwung brauchen. Für die zentralen Standorte Ditzingen, Gerlingen und Hettingen haben Geschäftsführung und Betriebsrat zum Geschäftsjahresende einen Pakt für Beschäftigungssicherung geschlossen. Langwierige Verhandlungen verhinderten eine frühere Einführung. Bis Ende 2011 wird es keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Im Gegenzug leisten die Mitarbeiter durch Entgeltverzicht einen Beitrag zur Kostensenkung. Vergleichbare Vereinbarungen schlossen wir an den Standorten Schramberg und Neukirch. Das Unternehmen initiierte weitere Maßnahmen, um das Stammpersonal zu halten. So bot es Mitarbeitern die Verlängerung des Erziehungsurlaubs an. Auch ein Sabbatical nutzen viele beispielsweise für ihre individuelle Weiterbildung. Unsere Mitarbeiter zeigten im Rahmen der kurzarbeitsbedingten Qualifizierungsoffensive sehr großes Interesse an IT-Schulungen. Diese Nachfrage haben wir intern durch ein erweitertes Seminarangebot bedient. 29 Nicht in allen Ländern sind solche flexiblen Instrumente vorhanden, um die Kapazitäten unmittelbar der Nachfrage anzupassen. In vielen Ländern leisteten die Mitarbeiter durch Gehaltsverzicht von bis zu 10 Prozent einen Beitrag zur Beschäftigungssicherung. An einigen Standorten ließ sich trotzdem ein Stellenabbau von insgesamt rund 150 Arbeitsplätzen nicht vermeiden. Betroffen waren Standorte unter anderem in England, Frankreich, Italien, Russland, in der Schweiz und in den USA. Mitarbeiter nach Regionen* Anzahl in % Asien-Pazifik / Sonstige 571 7,2 Amerika 744 9,4 Europa (ohne Deutschland) 2.143 27,0 Deutschland 4.470 56,4 Gesamt 7.928 100,0 Qualifizierung spielt bei TRUMPF eine große Rolle. Schon seit Jahren bietet das Unternehmen umfassende Qualifizierungsmaßnahmen für seine Mitarbeiter an: von technischen Schulungen über Softwarekurse bis hin zu Sprachunterricht. Die gesetzlichen Neuregelungen in Deutschland, Mitarbeiter in Kurzarbeit qualifizieren zu dürfen, nutzte das Unternehmen seit September 2009, um die Anstrengungen in der Weiterbildung zusätzlich zu verstärken. Neben klassischen Seminaren kamen verstärkt Schulungen in Form von Workshops, Hospitanzen und Exkursionen zum Einsatz. Insgesamt resultierte dies in über 20.000 Schulungstagen. Neben den Maßnahmen zur Qualifizierung in Kurzarbeit haben wir die neu geschaffene Möglichkeit genutzt, Hochschulabsolventen naturwissenschaftlicher Studiengänge auch während der Kurzarbeit einzustellen. Wir sehen es als unsere Verpflichtung an, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Perspektiven für Hochschulabgänger zu bieten. Wir haben im laufenden Geschäftsjahr 30 Absolventen eingestellt, um sie in einem 18-monatigen Qualifizierungsprogramm auf eine Aufgabe bei TRUMPF vorzubereiten. * Am Stichtag All diese Maßnahmen führten zu einem Abbau fixer und flexibler Kapazitäten. Zum 30. Juni 2010 waren 7.928 Mitarbeiter für TRUMPF tätig (Vorjahr 7.965 Mitarbeiter). Die Mitarbeiterzahl blieb nahezu konstant, da 167 Mitarbeiter von SPI Lasers erstmals in den Konzernabschluss einbezogen wurden. In Deutschland ging die Zahl der Mitarbeiter um 1,8 Prozent auf 4.470 (Vorjahr 4.554 Mitarbeiter) zurück. An den ausländischen Standorten stieg die Zahl der Mitarbeiter leicht um 1,4 Prozent auf 3.458 Mitarbeiter (Vorjahr 3.411 Mitarbeiter). Wichtig bleibt die Ausbildung junger Menschen zu Fachkräften oder Ingenieuren und Betriebswirten im dualen BachelorStudiengang. Dazu bekennen wir uns insbesondere in Zeiten wie diesen. 413 Auszubildende und Studierende waren bei TRUMPF im Berichtsjahr tätig (Vorjahr 414). Die Ausbildungsquote in der Gruppe lag bei 5,2 Prozent (Vorjahr 5,1 Prozent). 30 Ertrags-, Vermögensund Finanzlage Umsatzentwicklung Nachfragebelebung mindert Umsatzrückgang Der Umsatz der TRUMPF Gruppe sank im Geschäftsjahr 2009 /10 um 19 Prozent auf 1,34 Milliarden € (Vorjahr 1,66 Milliarden €). Aufgrund der guten zweiten Geschäftsjahreshälfte fiel der Umsatzrückgang geringer aus, als wir zu Beginn des Geschäftsjahrs erwartet hatten. Als einziger Geschäftsbereich kam die Medizintechnik mit Umsatzwachstum durch die Wirtschaftskrise. Die übrigen Geschäftsbereiche der TRUMPF Gruppe verzeichneten Rückgänge. Die tiefste Rezession der Nachkriegsgeschichte ist Vergangenheit. Fast alle Volkswirtschaften haben die Talsohle durchschritten, und weltweit belebte sich die Nachfrage nach Investitionsgütern seit Ende 2009 wieder. In der Folge nahmen unsere Auftragseingänge und zeitverzögert der Umsatz wieder zu. TRUMPF Gruppe Konsequent. Langfristig. Werkzeugmaschinen und Elektrowerkzeuge mussten einen Umsatzrückgang hinnehmen Der Umsatz des Geschäftsbereichs Werkzeugmaschinen und Elektrowerkzeuge sank um 21 Prozent auf 1,05 Milliarden € (Vorjahr 1,33 Milliarden €). Die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie erlebte einen historischen Umsatzeinbruch in der Größenordnung von 30 Prozent. Unser Geschäftsfeld Werkzeugmaschinen entwickelte sich besser als die Branche. Zwar waren alle Technologien noch von sinkender Nachfrage betroffen, und auch der Bedarf an Dienstleistungen ging zurück. Als richtige Antwort darauf erwies sich aber die Innovationsoffensive, die wir bereits im Jahr 2008 gestartet hatten: Die neuen Produkte konnten bereits viele Kunden überzeugen. Vor allem die 2-D-Laserflachbettmaschinen trieben die positive Entwicklung an; mit der Einführung von Laseranlagen mit fasergeführten Festkörperlasern unterstrich TRUMPF seine Innovationsführerschaft. Der Umsatzrückgang des Geschäftsfelds Elektrowerkzeuge entsprach in etwa dem der stationären Werkzeugmaschinen. Lasertechnik und Elektronik sehen Aufwärtstrend Der Umsatz des Geschäftsbereichs Lasertechnik und Elektronik ging um 8,0 Prozent auf 387 Millionen € zurück (Vorjahr 421 Millionen €). Das Geschäftsfeld Lasertechnik verzeichnete eine deutliche Erholung der Investitionsbereitschaft in den letzten 6 Monaten des Geschäftsjahrs. Positive Impulse setzten erfolgreiche Messen und die durchweg hohe Nachfrage nach Festkörperlasern mit Scheibe oder Faser als Strahlquelle. Weltweit erholte sich der Lasermarkt. Im Geschäftsjahr 2009 / 10 erzielte TRUMPF 58 Prozent oder 771 Millionen € seines Drittumsatzes mit laserrelevanten Produkten der Geschäftsfelder Werkzeugmaschinen und Lasertechnik. Das Geschäftsfeld Elektronik löste sich früher als unsere anderen Arbeitsfelder in der Fertigungstechnik aus der Krise – auch dank eines Großauftrags für Plasmageneratoren. Diese kommen bei der Herstellung von Flachbildschirmen, Architekturglas und Photovoltaikflächen zum Einsatz. In der Induktion profitierte das Geschäftsfeld Elektronik im Bereich der Epitaxie von der großen Nachfrage nach Leuchtdioden. Die Auftragseingänge für Laseranlagen wirkten sich positiv bei Lasergeneratoren aus. Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen Medizintechnik wächst weiter Ein Wachstum von 7,9 Prozent auf 151 Millionen € Umsatz (Vorjahr 140 Millionen €) erzielte der Geschäftsbereich Medizintechnik. Damit stieg dessen Anteil am Gesamtumsatz der Geschäftsbereiche auf 9,5 Prozent. Alle Produktbereiche, mit Ausnahme des OEM-Geschäfts, trugen zum Umsatzzuwachs bei. In vielen Regionen der Welt besteht ein hoher Bedarf für medizintechnische Ausstattung. Aufgrund dieser Nachfrage blieb die Medizintechnik von der Krise verschont. Umsatz nach Geschäftsbereichen* in Millionen € in % Medizintechnik 150,7 9,5 Lasertechnik / Elektronik 387,4 24,3 Werkzeugmaschinen / Elektrowerkzeuge 1.054,0 66,2 Gesamt 1.592,1 100,0 * Konsolidiert innerhalb des Geschäftsbereichs Umsatzanteile verschieben sich zugunsten Asiens Der Umsatz der TRUMPF Gruppe nahm in Asien zweistellig zu. In allen anderen Regionen kam es zu Umsatzrückgängen, am stärksten in Europa. Größter Einzelmarkt blieb der Heimatmarkt Deutschland mit 28 Prozent Anteil am Umsatz der Unternehmensgruppe. Westeuropa (ohne Deutschland) hatte einen Anteil von 27 Prozent am Umsatz von TRUMPF. Die mittel- und osteuropäischen Länder verzeichneten weitere Umsatzeinbrüche. Der Anteil am Gesamtumsatz ist allerdings immer noch mit 7,8 Prozent auf Vorjahresniveau. Der Anteil Amerikas, Asiens und der übrigen Regionen stieg – insbesondere durch Asien – auf 37 Prozent. Rund ein Fünftel des Konzernumsatzes erzielte die Gruppe in den asiatischen Märkten. Unser strategisches Ziel ist es, in Asien weiter zu wachsen. 31 Umsatz nach Regionen in Millionen € 1.645,5 1.937,9 2.144,0 1.662,6 1.340,0 Gesamt 634,5 573,2 552,6 451,5 776,2 891,7 607,2 377,3 Deutschland 469,0 Europa (ohne Deutschland) 479,2 493,7 Amerika /Asien-Pazifik / Sonstige 08 / 09 09 / 10 630,8 586,8 588,5 617,8 05 / 06 06 / 07 07 / 08 Europa verbucht Einbußen In Deutschland ging der Umsatz von TRUMPF stark zurück, und zwar um 32 Prozent auf 377 Millionen € (Vorjahr 553 Millionen €). Im übrigen Westeuropa ist der Umsatz ebenfalls deutlich gesunken – um 27 Prozent auf 365 Millionen € (Vorjahr 499 Millionen €). Die Nachfrage brach vor allem in Frankreich, Italien, Spanien und Österreich ein. Zuwächse erzielte TRUMPF dagegen in Großbritannien, Norwegen und Finnland. In Mittel- und Osteuropa ging der Umsatz um 21 Prozent auf 104 Millionen € zurück (Vorjahr 132 Millionen €). Asien wächst, Amerikas Umsatz sinkt In Nord-, Mittel- und Südamerika sank der Umsatz um 10 Prozent auf 212 Millionen € (Vorjahr 235 Millionen €). Während in den USA, Kanada und Mexiko die Geschäftstätigkeit rückläufig war, stieg der Absatz in Brasilien – getrieben von Investitionen der heimischen Wirtschaft in Infrastruktur und Projekte in der Erdölindustrie. Auftragseingang übertrifft Umsatz TRUMPF verzeichnete in nahezu allen Märkten einen Anstieg im Auftragseingang. Dieser beschleunigte sich zum Geschäftsjahresende. Der Auftragseingang der TRUMPF Gruppe lag mit 1,49 Milliarden € um 6,2 Prozent über dem Vorjahreswert (1,40 Milliarden €). Der Auftragseingang fiel damit deutlich höher als der Umsatz aus. Allerdings liegt der Auftragseingang immer noch beträchtlich unter dem Niveau des Rekordjahrs 2007 / 08 (2,15 Milliarden €). Der Auftragsbestand erhöhte sich um 48 Prozent auf 464 Millionen € (Vorjahr 313 Millionen €). Auftragseingang in Millionen € 1.758,9 2.038,6 2.153,4 1.402,1 1.488,4 In der Region Asien-Pazifik befindet sich TRUMPF auf einem Wachstumspfad. Der Umsatz nahm um 15 Prozent auf 273 Millionen € (Vorjahr 238 Millionen €) zu. Nicht nur China, sondern auch Korea erwies sich als guter Markt für Fertigungstechnik. Auch in Indien und Taiwan konnten wir Zuwächse erzielen. China avancierte zum drittgrößten Einzelmarkt für TRUMPF nach Deutschland und den USA. 05 / 06 32 06 / 07 07/ 08 08 / 09 09 / 10 TRUMPF Gruppe Konsequent. Langfristig. Ergebnis Erneuter Umsatzrückgang führt zu Verlust Im Geschäftsjahr 2009 / 10 wurde ein Ergebnis vor Steuern von - 59 Millionen € (Vorjahr + 52 Millionen € ) erzielt. Zwar führte die verbesserte Umsatzlage zum Geschäftsjahresende zu ausgeglichenen operativen Monatsergebnissen. Auch das im Vorjahr gestartete Programm, um die Kosten in allen Bereichen weltweit zu senken, brachte Einsparungen in Höhe von insgesamt 160 Millionen €. Gleichwohl belastete die ausbleibende Nachfrage im ersten Halbjahr das Ergebnis nachhaltig. Ergebnis vor Steuern in Millionen € 204,8 Umsatzrendite 266,0 301,4 52,2 - 59,4 05 / 06 06 / 07 07/ 08 08 / 09 09 / 10 12,4 % 13,7 % 14,1 % 3,1 % - 4,4 % Die Bestandserhöhung von rund 13 Millionen € (Vorjahr Verminderung um 58 Millionen €) resultierte im Wesentlichen aus dem im zweiten Halbjahr deutlich gestiegenen Produktionsvolumen. Die sonstigen betrieblichen Erträge verringerten sich um 47 Prozent auf 54 Millionen € (Vorjahr 102 Millionen €). Dies ist maßgeblich bedingt durch den Rückgang der Kursgewinne gegenüber dem Vorjahr. Wir haben das Verfahren bei der Aufrechnung von Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen verbundenen Unternehmen gegenüber dem Vorjahr geändert. Die durch Stichtagsbewertung entstehenden unrealisierten Kursgewinne und Kursverluste werden nicht mehr erfolgswirksam vereinnahmt. Dadurch fallen vor allem die Kursverluste Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen im laufenden Geschäftsjahr deutlich geringer aus. In Summe ergab sich aus dem Verfahrenswechsel ein positiver Ergebniseffekt in Höhe von 7,5 Millionen €. Der Rückgang des Absatzvolumens schlug sich auch beim Aufwand für Material und bezogene Leistungen nieder. Dieser verminderte sich um 14 Prozent auf 661 Millionen € (Vorjahr 769 Millionen €). Die Materialaufwandsquote bezogen auf die Gesamtleistung erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um einen Prozentpunkt auf 49 Prozent. Hauptverantwortlich dafür waren neben der gesunkenen Nachfrage ein höherer Preisdruck in einigen Märkten und ein veränderter Produktmix. Bei leicht verminderter Mitarbeiterzahl nahm der Personalaufwand um 3,5 Prozent auf 461 Millionen € (Vorjahr 477 Millionen €) ab. Mit dem Abbau von Arbeitszeitkonten, Kurzarbeit und Entgeltverzicht der Mitarbeiter konnten wir die Kapazitätskosten reduzieren. Gegenläufig war eine höhere Zuführung bei den Personalrückstellungen. Diese resultierte maßgeblich aus einer Anpassung des Zinssatzes zur Ermittlung der Pensionsund Altersteilzeitrückstellungen an das Marktniveau. Dies erfolgte mit Blick auf das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gingen deutlich um 20 Prozent auf 275 Millionen € (Vorjahr 345 Millionen €) zurück. Dies resultierte im Wesentlichen aus dem erfolgreich umgesetzten Kostensenkungsprogramm. Seine Effekte kamen in diesem Geschäftsjahr voll zum Tragen. Auch die Kosten für flexible Kapazitäten und externe Dienstleistungen verringerten sich. Aufgrund des bereits bei den sonstigen betrieblichen Erträgen beschriebenen Verfahrenswechsels gingen die Kursverluste deutlich zurück. Gegenläufig erhöhten sich die Einzelwertberichtigungen auf einzelne Forderungen. Erhöhte Zinsaufwendungen und geringere Erträge aus Zinsen belasteten das Finanz- und Beteiligungsergebnis. Es ergab sich insgesamt ein negatives Finanzergebnis von 11 Millionen € (Vorjahr 9,8 Millionen €). Aufgrund des Verlusts reduzierte sich der Steueraufwand gegenüber dem Vorjahr deutlich um 22 Millionen € auf 11 Millionen €. Der Konzernjahresfehlbetrag betrug 70 Millionen € (Vorjahr Konzernjahresüberschuss 19 Millionen €). 33 Vermögens- und Finanzlage Eigenkapitalquote bleibt über der 50-Prozent-Marke Im Verlauf des Berichtsjahrs verringerte sich die Bilanzsumme um 0,6 Prozent auf 1,51 Milliarden € (Vorjahr 1,52 Milliarden €). Das Anlagevermögen sank um 2,8 Prozent auf 566 Millionen € (Vorjahr 583 Millionen €). Der Zuwachs bei den immateriellen Vermögensgegenständen resultiert unter anderem aus der Entwicklung neuer Maschinensoftware. Investitionen des Unternehmens in Ditzingen und Taicang (China) erhöhten maßgeblich die Sachanlagen. Der Rückgang der Finanzanlagen um 40 Millionen € ist hauptsächlich durch die erstmalige Vollkonsolidierung des englischen Laserunternehmens SPI Lasers plc bedingt. Im Vorjahr haben wir SPI noch in den Finanzanlagen ausgewiesen. Im Zuge dieser erstmaligen Vollkonsolidierung haben wir die Markenrechte von SPI aktiviert und diese unter den immateriellen Vermögensgegenständen ausgewiesen. Das Umlaufvermögen einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten lag mit 942 Millionen € leicht über dem Vorjahresniveau (Vorjahr 936 Millionen €). Die Vorräte erhöhten sich um 7 Millionen € auf 358 Millionen €. Aufgrund unserer sehr flexiblen Produktionsorganisation konnte die steigende Nachfrage rasch bedient werden. Der deutlich bessere Auftragseingang zum Geschäftsjahresende im Verhältnis zum Vorjahr schlug sich in den erhaltenen Anzahlungen in Höhe von 53 Millionen € nieder (Vorjahr 30 Millionen €). Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erhöhten sich um 4 Millionen € auf 408 Millionen €. Auch bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen spiegelt sich der gute Absatz zum Ende des Geschäftsjahrs wider. Das Zahlungsverhalten unserer Kunden hat sich wieder normalisiert. Der Rückgang bei den Forderungen gegenüber Beteiligungsunternehmen ist auf die Rückzahlung eines kurzfristigen Darlehens zurückzuführen. Die Positionen Wertpapiere und liquide Mittel sanken um 4 Millionen € auf insgesamt 160 Millionen €. Wir hatten frühzeitig begonnen, ausreichende finanzielle Reserven aufzubauen, um die Liquidität des Unternehmens zu sichern. Dies geschah durch die Aufnahme von Krediten mit Laufzeiten von bis zu fünf Jahren. Diese liquiden Mittel haben wir kurzfristig am Geldmarkt angelegt. Der Finanzmittelbestand erhöhte sich um 0,8 Prozent auf 204 Millionen € (Vorjahr 203 Millionen €). Die Nettoverschuldung blieb während der gesamten Krise relativ konstant. Sie lag zwischen 70 und 80 Millionen €. Bilanzstruktur in Millionen € Aktiva 1.518,0 1.508,6 Passiva Eigenkapital Anlagevermögen 38,4 % 37,5 % 52,8 % 50,3 % Umlaufvermögen 61,6 % 62,5 % 0,7 % 0,7 % 15,3 % 17,2 % Rückstellungen 31,2 % 31,8 % Verbindlichkeiten 08 / 09 34 1.518,0 1.508,6 09 / 10 08 / 09 09 / 10 Sonderposten TRUMPF Gruppe Konsequent. Langfristig. Das Eigenkapital sank um 5,4 Prozent auf 759 Millionen € (Vorjahr 802 Millionen €). Maßgeblich hierfür war neben dem Verlust des laufenden Geschäftsjahrs die Verrechnung eines Unterschiedsbetrags aus der Erstkonsolidierung von SPI Lasers mit dem Eigenkapital. Die Eigenkapitalquote verminderte sich leicht auf 50,3 Prozent (Vorjahr 52,8 Prozent). Die Gesellschafter hatten im Hinblick auf die Krise das Eigenkapital im Geschäftsjahr 2008 / 09 um 75 Millionen € erhöht. Diese Kapitaleinlage wurde nur teilweise verbraucht. Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen Die Investitionen entfielen zu 64 Prozent auf Deutschland. Diese betrafen insbesondere die Fertigstellung des Entwicklungszentrums Werkzeugmaschinen und des Lasertechnik-Zentrums an unserem Stammsitz. 20 Prozent erfolgten in Europa (außerhalb Deutschlands) und 5,8 Prozent in Amerika. 9,8 Prozent der Investitionen tätigten wir in der Region Asien-Pazifik. Investitionen nach Regionen Die Rückstellungen erhöhten sich um 12 Prozent auf 259 Millionen € (Vorjahr 232 Millionen €). Im Wesentlichen handelte es sich um höhere Rückstellungen für Pensionen als im Vorjahr. Die Verbindlichkeiten erhöhten sich leicht um 0,6 Prozent. Sie lagen bei 464 Millionen € (Vorjahr 461 Millionen €). Erhöhten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen aufgrund des zum Jahresende gestiegenen Materialbezugs standen geringere Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern gegenüber. Das Working Capital erhöhte sich um 1,5 Prozent auf 476 Millionen € (Vorjahr 469 Millionen €). Investitionen Investitionen folgen langfristigen Plänen TRUMPF denkt langfristig und hat deshalb in diesem schwierigen Jahr weiter investiert. Im Geschäftsjahr 2009 / 10 betrugen die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände 57 Millionen € (Vorjahr 126 Millionen €). Auf Grundstücke und bauliche Erweiterungen entfielen 25 Prozent der Investitionssumme. Für Fertigungsmittel investierte die Gruppe 29 Prozent. In Büro- und Geschäftsausstattung flossen 46 Prozent, im Wesentlichen wegen der Ausstattung des Entwicklungszentrums Werkzeugmaschinen und des LasertechnikZentrums in Ditzingen. in Millionen € Asien-Pazifik / Sonstige in % 5,6 9,8 11,7 20,4 3,3 5,8 Deutschland 36,6 64,0 Gesamt 57,2 100,0 Europa (ohne Deutschland) Amerika Die Investitionsquote verminderte sich auf 4,3 Prozent (Vorjahr 7,6 Prozent). Die TRUMPF Gruppe investierte ferner erheblich in die Forschung und die Entwicklung neuer Produkte. Die Gesamtquote für Zukunftsinvestitionen beträgt 14 Prozent vom Umsatz (Vorjahr 17 Prozent). Die Höhe der Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände entsprach in etwa dem Wert der Abschreibungen. Diese lagen bei 62 Millionen € (Vorjahr 59 Millionen €). Das Unternehmen hat in den Vorjahren sehr stark investiert, sodass alle Werke dem neuesten technischen Stand entsprechen. 35 Ereignisse nach Ende des Geschäftsjahrs Nach Ende des Geschäftsjahrs 2009 / 10 bis zur Erstellung dieses Lageberichts traten keine Vorgänge ein, die eine besondere Bedeutung für die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns haben. Risikobericht Risikomanagement ist Teil der Unternehmensführung TRUMPF ist als weltweit tätiges Technologieunternehmen einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Das Unternehmen verfügt dafür über ein differenziertes Risikomanagement-System. Dieses ist in die Unternehmensführung integriert. Wir setzen es ein, um unsere Risikofelder zu identifizieren, zu beurteilen, zu kontrollieren und zu steuern. Die regelmäßige Analyse und Bewertung der Risiken durch die Gruppengeschäftsführung und die Verantwortlichen der Geschäftsbereiche und Zentralfunktionen erfolgt anhand von Kennzahlen: Sie werden durch das Gruppen-InformationsSystem (GIS) für alle Geschäftsbereiche, Tochtergesellschaften und Produktionsstandorte monatsaktuell erfasst. Ein Tagesreporting ergänzt das GIS. Darüber hinaus informieren Monatsund Quartalsberichte über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Die Unternehmensplanung beinhaltet zur Risikoeinschätzung alternative Szenarien der möglichen Entwicklung der TRUMPF Gruppe. Ein Liquiditätsreporting-System ermöglicht eine überwiegend automatisierte tagesaktuelle Abfrage der Konzernliquidität. Ein monatlich tagender Zins- und Währungsausschuss führt auf Gruppenebene die Steuerung und Kontrolle der Cashflow-, Währungs- und Zinsrisiken durch. Zusätzlich erhöhen Markt- und Wettbewerbsanalysen die Risikotransparenz. 36 Darüber hinaus sorgt eine offene Kommunikationskultur dafür, entstehende Risiken schnell zu erkennen und angemessen zu bewältigen. Regelmäßige Besprechungen und Workshops tragen ebenfalls dazu bei. Die wesentlichen Risiken, die erhebliche Auswirkungen auf unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben, sind im Folgenden dargestellt. Marktrisiken TRUMPF ist sowohl beim Absatz als auch bei der Beschaffung Risiken ausgesetzt. Die Weltwirtschaft erholt sich schneller als bisher erwartet. Die Erholung wird vor allem von aufstrebenden Wirtschaftsmächten wie China, Indien oder Brasilien vorangetrieben. Allerdings trüben die Schuldenkrise in den Euro-Staaten und dadurch ausgelöste Turbulenzen an den Finanzmärkten das Vertrauen in eine nachhaltige Erholung. Bislang ist der negative Effekt für das globale Wachstum aber gering. Insgesamt wird Asien für die Wirtschaft wichtiger, denn die Märkte verschieben sich nach Osten. Chinas Boom ist erst der Anfang. Indien und Südostasien sollen folgen. TRUMPF hat frühzeitig die Weichen gestellt, um an dieser Dynamik zu partizipieren. Wir haben unser eigenes Vertriebsnetz dort in den letzten Jahren erheblich erweitert und in Japan und China Produktionsstandorte aufund ausgebaut. Die Chancen des Aufschwungs haben Risiken auf der Beschaffungsseite zur Folge. Ein Nachfrageboom nach Rohstoffen und Bauteilen bedeutet an den Märkten auch steigende Preise. Er führt oft zur Verknappung des Angebots, was im schlimmsten Fall Liefer- und Produktionsunterbrechungen nach sich ziehen könnte. Diesen Risiken begegnen wir durch ein intensives Lieferantenmanagement. Es basiert auf offener Kommunikation über zukünftige Geschäftserwartungen und Vertrauen auf vereinbarungsgemäße Abnahme. Unsere Grundversorgung durch Dritte ist durch weitgehendes Dual Sourcing gewährleistet. Bei einigen Schlüsselkomponenten setzen wir auf Single Sourcing. Mit diesen Herstellern stehen wir in ständigem Kontakt und stellen durch geeignete Maßnahmen die Belieferung sicher. TRUMPF Gruppe Konsequent. Langfristig. Alle Prozesse in der Auswahl von und im Umgang mit Lieferanten haben wir für beide Seiten festgelegt und schriftlich dokumentiert. Für Lieferanten, die Kernkomponenten liefern, existieren Deeskalationsprozesse und Ausfallstrategien, die ein Vor-Ort-Audit beim Lieferanten einschließen. Unsere wichtigen Lieferanten unterziehen wir einer regelmäßigen Bewertung. Finanzwirtschaftliche Risiken Liquidität zur Finanzierung des Ab- und Aufschwungs ist für Unternehmen ein zentrales Thema. Die TRUMPF Gruppe hat sehr frühzeitig Vorsorge durch mittel- bis langfristig greifende Maßnahmen getroffen. Zum einen wurden ausreichende Liquiditätsreserven aufgebaut. Dies geschah durch die Aufnahme von Krediten, die größtenteils eine Laufzeit von bis zu fünf Jahren haben. Ein Refinanzierungsrisiko ist damit im kommenden Geschäftsjahr nicht vorhanden. Die liquiden Mittel sind kurzfristig am Geldmarkt angelegt. Zum anderen haben wir mit unseren Hausbanken bereits im Vorjahr mehrjährige Kreditlinien vertraglich vereinbart, sodass unsere Liquiditätsvorsorge auch für die zu erwartende wirtschaftliche Expansionsphase gegeben ist. Bei der Anlage unserer Liquiditätsreserven achten wir auf eine Risikostreuung durch die Aufteilung der Anlagen auf mehrere Finanzinstitute und -instrumente. Wir berücksichtigen dabei ausschließlich Banken mit guter Bonität. Unser Liquiditätsreporting-Tool ermöglicht eine tagesaktuelle Abfrage der Liquidität aller unserer Tochtergesellschaften. Interne Audits durch unser Gruppencontrolling schaffen zusätzliche Transparenz über die Lage unserer Tochtergesellschaften. Unser Leasing- und Absatzfinanzierungsgeschäft erfüllt die Anforderungen an das Risikomanagement der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen Das Risiko des Ausfalls von Geschäftspartnern im Aufschwung ist gegeben. In der Krise hat sich das Zahlungsverhalten leicht verschlechtert, wir haben deshalb unseren Aufwand für das Forderungsmanagement erhöht. Ebenso stiegen bei unserer Gesellschaft für Absatzfinanzierung die zahlungsgestörten Engagements. In den letzten Monaten des Geschäftsjahrs ist eine deutliche Verbesserung dieser Entwicklungen zu erkennen. Mittels festgelegter Eskalationsstufen und intensiver Kundenbetreuung stellen wir weiterhin sicher, dass Zahlungsausfälle gering bleiben. Dabei setzen wir auf die Kooperation mit unseren Kunden. Wir reduzieren Kontrahenten- und Länderrisiken durch geeignete Vertrags- und Zahlungsbedingungen. Als weitere finanzielle Risiken kommen für uns Wechselkursund Zinsänderungsrisiken in Betracht. Da der Euro-Raum mit 59 Prozent Umsatzanteil unseren Hauptabsatzmarkt darstellt und wir mit dem internationalen Produktionsverbund und weltweiten Einkauf zum Teil in der Lage sind, Fremdwährungszahlungen auszugleichen, betrachten wir unser Wechselkursrisiko als begrenzt. Die laufenden Währungssicherungsaktivitäten sind geregelt und erfolgen zentral durch die Dachgesellschaft der Gruppe. Abschluss und Kontrolle unterliegen dem Zentralbereich Finanz- und Risikomanagement und dem Währungsausschuss. Derivative Finanzinstrumente werden nicht zu Spekulationszwecken, sondern ausschließlich zur Sicherung von Grundgeschäften eingesetzt. Die Sicherung erfolgt zum einen konzernintern, also mit den Gesellschaften der TRUMPF Gruppe, zur Abdeckung von Fremdwährungsrisiken aus gebuchten, schwebenden und antizipierten Grundgeschäften. Zum anderen werden entsprechend den intern abgeschlossenen Devisentermingeschäften unter Berücksichtigung der Net Exposures externe Sicherungsgeschäfte mit Banken guter Bonität getätigt. Wir sichern die Net Exposures in den Hauptwährungen wie US-Dollar, Japanischer Yen, Britisches Pfund und Schweizer Franken systematisch ab und setzen dafür standardisierte Devisensicherungsinstrumente wie Devisentermingeschäfte und Währungsoptionen ein. Andere Währungen sichern wir projektbezogen. 37 Ein Risiko besteht in der Marktpreisveränderung von Devisentermingeschäften, denen jedoch in der Regel eine gegenläufige Marktwertentwicklung der Grundgeschäfte entgegensteht. Im Euro-Raum konzentrieren wir täglich unsere Liquidität mit Hilfe eines Cash-Pool-Systems, das einen länderübergreifenden Liquiditätsausgleich gewährleistet. Ein multilaterales Netting der Forderungen und Verbindlichkeiten erhöht die Transparenz und erleichtert die Abwicklung der konzerninternen Zahlungsströme. Sonstige Risiken Alle unternehmensinternen Prozesse untersuchen wir permanent auf mögliche Risiken und Verbesserungspotenziale über unser Qualitätsmanagement-System. Die regelmäßigen internen und externen Audits, die wir auch im Berichtsjahr fortgesetzt haben, bestätigen die Nachhaltigkeit und Güte des TRUMPF Qualitätsstandards. Die TRUMPF Werke sind nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert. Neu gegründete Produktionsstandorte werden unmittelbar in das Zertifizierungsverfahren einbezogen. Die Anforderungen an Umweltschutz und Ressourcenschonung sind gestiegen. Durch geeignete Maßnahmen engagieren wir uns, um die Umwelt möglichst wenig zu belasten und so Umweltrisiken zu minimieren. Wir gestalten insbesondere unsere Produkte und Produktionsprozesse ressourceneffizient. Dabei steht die Ressourceneffizienz des gesamten Fertigungsprozesses bei unseren Kunden im Mittelpunkt. Bei der Erstellung und Modernisierung von Bauten sind uns Energieeinsparungen wichtig. Der schonende Umgang mit Ressourcen aller Art, der effiziente Weg von der Idee zum Produkt und die konsequente Vermeidung von Verschwendung in allen Bereichen bestimmen bereits seit den frühen 1990er-Jahren unser Handeln. Unser Produktionssystem SYNCHRO steht beispielhaft dafür. Bei Produkten betrachten wir Nachhaltigkeit umfassend – vom Strom über Gase, Hilfs- und Betriebsstoffe, Material- und Wasserverbrauch 38 für jede Maschine bis hin zum Flächenbedarf für Material und Anlagen. Mit efficiency+ führten wir ein neues Zeichen ein. Es soll unseren Kunden die vielen Bausteine deutlich machen, aus denen sich nachhaltiges und bewusstes Handeln zusammensetzt. Im Bereich Forschung und Entwicklung arbeiten wir sowohl bei der Produktentwicklung als auch bei der Markteinführung mit einem feingliedrigen „Quality Gate Management“. Sieben Qualitätsetappen sind bis zur Serienfreigabe eines Produkts zu durchlaufen. Dadurch können Probleme bei der Entwicklung frühzeitig erkannt und schnell behoben werden. Den Prozess der Produkteinführung in den Markt überwachen wir eng. TRUMPF nutzt Patente, um seine Technologien aktiv zu schützen. Dies lässt sich auch aus der Zahl neu angemeldeter Patente ablesen. Diese stieg im Geschäftsjahr 2009 / 10 nochmals deutlich. Seit einigen Jahren betreiben wir gezielt den Schutz unseres geistigen Eigentums in asiatischen Märkten, insbesondere in China. Betriebsunterbrechungsrisiken in der Produktion haben wir definiert und entsprechend abgesichert. Kritische Produktionsprozesse haben wir untersucht und bewertet. Produktionsausfälle lassen sich durch die Erhöhung der Fertigungsflexibilität unserer Produktionsstätten oder kurzfristige Verlagerungen umgehen. Dazu bestehen umfangreiche Notfallszenarien. Sach- und Feuerschäden, Betriebsunterbrechungen sowie Betriebs- und Produkthaftpflichtrisiken sind in ausreichendem Umfang über ein internationales Versicherungsprogramm und lokale Deckungen versichert. Die Mehrzahl unserer Produktionsstandorte haben wir gemeinsam mit unserem Versicherungsmakler bewertet und auditiert. Die Qualität unserer Produkte und Prozesse überwachen wir regelmäßig mit Kennzahlen. Daraus lassen sich unmittelbar Verbesserungen ableiten. Zusätzlich haben wir Produktpflegeteams für alle Maschinenbaureihen eingerichtet. Diese analysieren qualitätsrelevante Fakten und leiten Maßnahmen zur dauerhaften Weiterentwicklung in den verantwortlichen Bereichen ein. Dies verbessert unsere Produkte und Abläufe weiter. TRUMPF Gruppe Konsequent. Langfristig. IT-Risiken sehen wir als gering an. Wir arbeiten gruppenweit auf einem gemeinsamen Enterprise Resource Planning-System. Dieses überwachen wir permanent und verbessern seine Sicherheitsstandards kontinuierlich. Auch die Sicherheitsanforderungen an unsere übrigen IT-Infrastrukturstandards entwickeln wir kontinuierlich weiter. Das zentrale Rechenzentrum entspricht technisch und baulich dem neuesten Sicherheitsstand. Unsere Fluktuationsrate ist mit 2,6 Prozent in der Gruppe und 1,7 Prozent in Deutschland gering. In der Krise haben wir alle Anstrengungen darauf gerichtet, Beschäftigung zu sichern und das Wissen und die Erfahrung der Mitarbeiter im Unternehmen zu halten. Diese benötigen wir im Aufschwung. Der demografische Wandel und die durch die Wirtschaftskrise gesunkene Attraktivität technischer Berufe sind für unseren Bereich Personal- und Sozialwesen weiterhin Herausforderungen. Wir haben deshalb unsere Aktivitäten zur Nachwuchssicherung deutlich verstärkt. Dazu gehören auch langfristige Maßnahmen wie Projekte und Schulpartnerschaften im Rahmen der Unternehmerinitiative Wissensfabrik. TRUMPF hat gruppenweit ein Compliance-Programm eingeführt. Der Verhaltenskodex formuliert die Erwartungen des Unternehmens, dass sich alle Mitarbeiter der TRUMPF Gruppe in ihrem geschäftlichen Handeln an Recht und Gesetz halten. Er legt darüber hinaus die Grundregeln fest, die zu beachten sind. Beurteilung der Risikosituation des Unternehmens Es sind keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand der Unternehmensgruppe gefährden könnten. Das praktizierte Risikomanagement ermöglicht es, Risiken zeitnah zu erfassen, um adäquate Maßnahmen einzuleiten. Der Fokus der Aktivitäten liegt auf dem Management der finanziellen Risiken und der Marktrisiken. Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen Ausblick Konjunkturaufschwung verliert an Dynamik Die Weltwirtschaft expandierte im ersten Quartal 2010 mit mehr als 5 Prozent Wirtschaftswachstum kräftig. Für das zweite Halbjahr 2010 und insbesondere für 2011 sehen die aktuellen Prognosen eine leichte Abschwächung der weltwirtschaftlichen Dynamik vor. Zum einen werden die wirtschaftspolitischen Impulse geringer, die den Aufschwung in Gang gebracht haben. Zum anderen geht der Lageraufbau zurück. Die Vertrauenskrise an den Finanzmärkten belastet die Konjunktur im Euro-Raum. Portugal, Spanien, Irland, Italien und Griechenland sind zu teilweise drastischen Sparanstrengungen ihrer öffentlichen Haushalte gezwungen. In den Schwellenländern dürfte sich die hohe konjunkturelle Dynamik infolge einer Straffung der Wirtschaftspolitik, aber auch als Resultat der geringeren Expansion der Nachfrage in den Industrieländern verringern. Eine drastische Abschwächung der Konjunktur ist jedoch nicht zu erwarten. Insgesamt erwarten die Experten des Internationalen Währungsfonds trotz erheblicher Risiken eine stabile Weltkonjunktur. Sie rechnen (Stand Juli 2010) für 2010 mit einem Wachstum von 4,6 Prozent. Die Wachstums- und Schwellenländer Asiens schieben die Weltwirtschaft an. Im kommenden Jahr dürfte sich die Zuwachsrate leicht auf 4,3 Prozent verringern. Chinas Volkswirtschaft soll im Jahr 2010 um 10,5 Prozent, die Indiens um 9,4 Prozent und des ASEAN-Raums um 6,4 Prozent wachsen. Japan soll mit 2,4 Prozent zulegen. Ein hohes Wachstum erwartet Brasilien mit 7,1 Prozent. Für die Vereinigten Staaten wird ein Plus von 3,3 Prozent und für Kanada 3,6 Prozent prognostiziert. Schlusslicht ist der Euro-Raum, auch wenn dieser mit 1,0 Prozent auf den Wachstumspfad zurückkehrt. Deutschland und Frankreich sollen dabei mit jeweils 1,4 Prozent die höchsten Wachstumsraten aufweisen. Eine insgesamt positive Entwicklung erwartet auch der Maschinen- und Anlagenbau. Durch die hohen Zuwachsraten in Asien soll sich der Weltmaschinenumsatz 2010 um voraussichtlich 9 Prozent erhöhen. Die deutschen Hersteller rechnen mit einem Anstieg um 3 Prozent für das Gesamtjahr. Neben der Auslandsnachfrage belebe sich nun auch das Inlandsgeschäft. 39 Bei TRUMPF steigen die Umsätze weltweit Seit Anfang des Jahres 2010 spüren wir in unseren Auftragseingängen, dass sich die Investitionsstimmung deutlich aufhellt. Wir erwarten, dass sich diese positive Tendenz in den kommenden Quartalen fortsetzt und sich in weiter steigenden Umsätzen niederschlägt. Mit Sorge betrachten wir allerdings Währungsschwankungen, die zu hohe Staatsverschuldung in Europa und den USA und die Überhitzung des Immobilienmarkts in China. Dies sind nur einige Gefahren, die die konjunkturelle Belebung schwächen könnten. um seine Marktposition zu verbessern. Auf den Leitmessen im Herbst 2010 stellen wir die neue TruLaser 5030 mit fasergeführtem Festkörperlaser vor und warten auch beim Stanzen und Biegen mit Weltpremieren auf. In der Krise hat sich die Absatzfinanzierung durch unsere eigene Leasinggesellschaft bewährt. Dieses Geschäft bauen wir national wie international aus. Wir gehen in unseren jüngsten Planungen von einem Umsatzwachstum für die TRUMPF Gruppe im Geschäftsjahr 2010 /11 von etwa 20 Prozent auf mehr als 1,6 Milliarden € aus. Damit hätten wir den halben Weg zum Vorkrisenumsatz zurück gelegt. Unter der Annahme, dass sich die Erholung der Konjunktur fortsetzt, rechnen wir für das Geschäftsjahr 2011/12 mit weiterem Wachstum. In allen Regionen hat sich der Lasermarkt erholt. Entsprechend zuversichtlich blickt das Geschäftsfeld Lasertechnik in die Zukunft. Die Nachfrage nach Festkörperlasern der TruDisk Serie ist hoch. Unternehmen der Halbleiter- und Solarindustrie zeigen starkes Interesse an den Ultrakurzpulslasern der TruMicro Serie. Auch bei den anderen Laserstrahlquellen, wie etwa den Faserlasern, rechnen wir mit weiterem Wachstum. Diese technologische Vielfalt unterstreicht unseren Führungsanspruch in der Lasertechnik. Das größte Wachstum erwarten wir in Asien. Auch Nordund Südamerika dürften sich gut entwickeln. Moderates Wachstum sehen wir in unserem Heimatmarkt Deutschland und Westeuropa, während die Länder Mittel- und Osteuropas wieder aufholen. Dieses Umsatzwachstum vorausgesetzt werden wir nicht nur in die Gewinnzone zurückkehren, sondern einen Überschuss in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe erzielen. Auch der Cashflow wird dann deutlich positiv sein und uns in die Lage versetzen, in der Krise aufgenommene Kredite zu tilgen, ohne Reserven aufbrauchen zu müssen. Zugleich wird es uns finanziellen Handlungsspielraum für weiteres Unternehmenswachstum eröffnen. In allen Geschäftsfeldern stehen die Zeichen auf Wachstum Das Geschäftsfeld Werkzeugmaschinen erwartet eine Fortsetzung der konjunkturellen Erholung in Asien, an der Europa und Amerika mittelbar partizipieren. Der Absatz von Laserschneidmaschinen in Asien soll sich dabei nahezu verdoppeln. Im Gegensatz zu TRUMPF haben viele Mitbewerber in den vergangenen schwierigen Monaten kaum Innovationen auf den Markt gebracht. Diesen Innovationsvorsprung will TRUMPF nutzen, 40 Im Geschäftsfeld Elektrowerkzeuge stützt sich das Wachstum auf die gesamte Produktpalette. Bei kleineren Geräten hält der Trend zum Akkubetrieb an. Im Geschäftsfeld Elektronik hat es TRUMPF mit volatilen Hochtechnologiemärkten zu tun, wie dies etwa für die Herstellung von LEDs mittels induktiver Epitaxie gilt. Im Plasmabereich liegt der Schwerpunkt auf dünnen Qualitätsbeschichtungen. In beiden Bereichen ist starkes Wachstum zu erwarten. Mit einem insgesamt moderaten Wachstum im einstelligen Bereich rechnet der Geschäftsbereich Medizintechnik. Die Finanzierung der Krankenhäuser wird zwar schwieriger; Produktneuheiten sowie strategische Partnerschaften zum Beispiel bei Hybrid-OPs bieten jedoch Potenzial, den Umsatz weiter zu steigern. Wir planen im kommenden Geschäftsjahr erneut Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen in Vorjahreshöhe. Auch unsere Investitionen in Forschung und Entwicklung bleiben weit über dem Branchendurchschnitt. Neue Arbeitsplätze werden wir vor allem in den Wachstumsmärkten Asiens und im Bereich der Medizintechnik schaffen. Konzernabschluss Inhalt 42 Konzernbilanz 43 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 44 Konzern-Eigenkapitalspiegel 46 Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens 48 Konzern-Kapitalflussrechnung 49 Konzernanhang 41 Konzernbilanz zum 30. Juni 2010 AKTIVA in T€ Anhang 30.06.2010 30.06.2009 Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände 1 24.560 13.734 Sachanlagen 2 533.456 520.123 Finanzanlagen 3 8.162 48.656 566.178 582.513 Umlaufvermögen Vorräte 4 357.745 350.419 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 5 408.057 404.555 Wertpapiere 6 60.381 29.450 Liquide Mittel 7 99.577 134.838 925.760 919.262 Rechnungsabgrenzungsposten PASSIVA in T€ Eigenkapital 8 Anhang 16.240 1.518.015 30.06.2010 30.06.2009 98.500 98.500 653.136 693.178 7.047 9.916 758.683 801.594 10.394 11.157 9 Festkapital und gezeichnetes Kapital Gewinnrücklagen Anteile anderer Gesellschafter Sonderposten 16.630 1.508.568 10 Rückstellungen Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Übrige Rückstellungen 11 100.753 87.844 158.488 144.358 259.241 232.202 Verbindlichkeiten 12 464.172 461.471 Rechnungsabgrenzungsposten 13 16.078 11.591 1.508.568 1.518.015 42 TRUMPF Gruppe Konsequent. Langfristig. Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung in T€ Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen für das Geschäftsjahr 2009 / 10 Anhang 2009 / 10 2008 / 09 Umsatzerlöse 17 1.340.026 1.662.647 Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen 18 15.939 - 52.407 1.355.965 1.610.240 Sonstige betriebliche Erträge 19 53.883 101.925 Materialaufwand 20 - 660.624 - 769.342 Personalaufwand 21 - 460.520 - 477.041 - 62.037 - 58.900 Sonstige betriebliche Aufwendungen 22 - 275.262 - 344.940 Finanz- und Beteiligungsergebnis 23 Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 24 Sonstige Steuern Aufwand aus Ausgleichszahlungen Konzernjahresfehlbetrag / -überschuss Ergebnisanteile anderer Gesellschafter 9 Konzernjahresfehlbetrag / -überschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter -10.787 - 9.764 - 59.382 52.178 - 6.936 - 29.175 - 3.999 - 3.367 – - 515 - 70.317 19.121 2.337 -189 - 67.980 18.932 - 921 - 5.944 - 68.901 12.988 nachrichtlich: Steuern der Gesellschafter Konzernjahresfehlbetrag / -überschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter und Steuern der Gesellschafter 24 43 Konzern-Eigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr 2009 / 10 Mutterunternehmen Festkapital und gezeichnetes Kapital Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital Ausgleichsposten aus Fremdwährungsumrechnung in T€ Stand 30.06.2008 27.250 758.188 - 32.216 Kapitaleinlagen 71.250 – – Gezahlte Dividenden – – – Zuweisungen auf Gesellschafterkonten – - 40.601 – Änderungen des Konsolidierungskreises – – – Entnahmen aus Sonderposten gemäß § 264 c Absatz 4 Satz 3 HGB – 2.416 – Konzernjahresüberschuss – 18.932 – Übrige Veränderungen – - 427 27.800 98.500 738.508 - 4.416 Kapitaleinlagen – – – Gezahlte Dividenden – – – Zuweisungen auf Gesellschafterkonten – - 409 – Änderungen des Konsolidierungskreises – – – Konzernjahresfehlbetrag – - 67.980 – Übrige Veränderungen – 3.061 57.105 98.500 673.180 52.689 Stand 30.06.2009 Stand 30.06.2010 Aus dem erwirtschafteten Konzerneigenkapital stehen am Stichtag 516.656 T€ zur Ausschüttung an die Gesellschafter zur Verfügung. Einer gesetzlichen Ausschüttungssperre unterliegen 3.704 T€, weitere 27.106 T€ unterliegen einer Ausschüttungssperre gemäß Satzung beziehungsweise Gesellschaftervertrag. 44 TRUMPF Gruppe Konsequent. Langfristig. Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen Minderheitsgesellschafter Kumuliertes übriges Konzernergebnis Eigenkapital Kumuliertes übriges Konzernergebnis Minderheitenkapital Andere neutrale Transaktionen Ausgleichsposten aus Fremdwährungsumrechnung Andere neutrale Transaktionen Eigenkapital Konzerneigenkapital - 43.078 710.144 21.436 - 212 - 4.548 16.676 726.820 – 71.250 3.000 – – 3.000 74.250 – – - 250 – – - 250 - 250 – - 40.601 – – – – - 40.601 2.164 2.164 -1.133 – – -1.133 1.031 – 2.416 – – – – 2.416 – 18.932 189 – – 189 19.121 – 27.373 -13.347 233 4.548 - 8.566 18.807 - 40.914 791.678 9.895 21 – 9.916 801.594 – – – – – – – – – – – – – – – - 409 – – – – - 409 - 31.819 - 31.819 – – – – - 31.819 – - 67.980 - 2.337 – – - 2.337 - 70.317 – 60.166 - 535 3 – - 532 59.634 - 72.733 751.636 7.023 24 – 7.047 758.683 45 Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens in T€ für das Geschäftsjahr 2009 / 10 Veränderungen im Konsolidierungskreis Zugänge 41.579 6.659 4.004 – 31.819 – Anschaffungskosten 01.07.2009 Immaterielle Vermögensgegenstände Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte Geschäfts- oder Firmenwert Geleistete Anzahlungen 1.142 – 4.870 42.721 38.478 8.874 Grundstücke und Bauten 488.727 1.147 12.301 Technische Anlagen und Maschinen 210.013 870 8.858 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 226.355 9 23.649 50.285 132 3.516 975.380 2.158 48.324 35.792 - 35.614 – 1.546 – 413 10.878 – – 2.402 – 1.297 410 – – Sachanlagen Geleistete Anzahlungen Finanzanlagen Anteile an verbundenen Unternehmen Anteile an assoziierten Unternehmen Beteiligungen Ausleihungen an Beteiligungsunternehmen Wertpapiere des Anlagevermögens Sonstige Ausleihungen 46 546 – – 51.574 - 35.614 1.710 1.069.675 5.022 58.908 TRUMPF Gruppe Konsequent. Langfristig. Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen Verrechnung mit Gewinnrücklagen Abschreibungen kumuliert Buchwert 30.06.2010 Buchwert 30.06.2009 Abschreibungen des Geschäftsjahrs 906 – - 33.578 19.362 12.599 4.913 – - 31.819 – – – – Abgänge Umbuchungen - 208 – – - 814 – – 5.198 1.135 – - 208 92 - 31.819 - 33.578 24.560 13.734 4.913 - 6.920 47.813 – -154.179 388.889 328.279 15.483 - 4.475 2.482 – -146.264 71.484 72.895 16.587 - 7.802 920 – -172.271 70.860 70.314 25.054 - 403 - 51.307 – – 2.223 48.635 – -19.600 - 92 – - 472.714 533.456 520.123 57.124 – – – – 178 35.792 – - 515 – – – 1.444 1.546 – - 4.251 – – - 2.304 4.323 8.611 54 -1.507 – – – 2.192 2.402 – – – – - 410 – – – - 24 – – - 497 25 305 267 - 6.297 – – - 3.211 8.162 48.656 321 - 26.105 – - 31.819 - 509.503 566.178 582.513 62.358 47 Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2009 / 10 in T€ 2009 / 10 Konzernjahresfehlbetrag / -überschuss - 70.317 19.121 62.358 61.149 + Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens + / - Zu- /Abnahme der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2008 / 09 12.739 6.670 + / - Zu- /Abnahme der übrigen Rückstellungen 4.930 - 57.768 + / - Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge 5.055 6.088 - / + Gewinn / Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens -1.366 261 - / + Zu- / Abnahme der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 82.836 139.511 + / - Zu- / Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind - 37.309 - 49.399 58.926 125.633 = Mittelzufluss aus der operativen Geschäftstätigkeit + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens - Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens - Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens - Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen + Einzahlungen aus Investitionszuschüssen = Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit + Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von Gesellschaftern und Minderheitsgesellschaftern - Auszahlungen an Gesellschafter und Minderheitsgesellschafter + Einzahlungen aus der Aufnahme von langfristigen Finanzverbindlichkeiten - Auszahlungen aus der Tilgung von langfristigen Finanzverbindlichkeiten = Mittelzu- /-abfluss aus der Finanzierungstätigkeit Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestands + / - Wechselkurs-, konsolidierungs- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelbestands 7.708 5.805 - 48.324 -120.095 – 98 - 8.874 - 6.357 6.286 335 -1.297 - 36.328 105 391 - 44.396 -156.151 – 74.250 -15.671 - 91.216 5.842 106.395 - 4.495 - 28.930 -14.324 60.499 206 29.981 1.360 488 + Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahrs 202.724 172.255 = Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahrs 204.290 202.724 207.180 224.762 - 2.890 - 22.038 204.290 202.724 Zusammensetzung des Finanzmittelbestands + Liquide Mittel und Wertpapiere - Kurzfristige Bankverbindlichkeiten (Kontokorrent) = Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahrs 48 TRUMPF Gruppe Konzernanhang Konsequent. Langfristig. Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen für das Geschäftsjahr 2009 / 10 Verkürzte Darstellung Grundlagen und Methoden Der Konzernabschluss wurde in Euro (€) aufgestellt. Ihm liegen die Vorschriften des 3. Buches des Handelsgesetzbuches (HGB) zugrunde. Es kommen die für große Kapitalgesellschaften geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des HGB unter Berücksichtigung der Regelungen für Personengesellschaften zur Anwendung. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, werden verschiedene Posten der Konzernbilanz und der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Sie sind im Konzernanhang gesondert ausgewiesen. Im Hinblick auf die erforderliche Klarheit der Darstellung wurde die Bilanz über das gesetzlich vorgeschriebene Gliederungsschema hinaus um die Position „Übrige Finanzverbindlichkeiten“ ergänzt. Bilanzierung und Bewertung Die Abschlüsse der Gesellschaften, die in den Konzernabschluss einbezogen werden, sind nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Sind aufgrund landesrechtlicher Regelungen Anpassungen an konzerneinheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften notwendig, so geschieht dies in einer Handelsbilanz II. Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt, vermindert um planmäßige Abschreibungen. Die Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen erfolgen degressiv, sofern dies zu höheren Abschreibungsbeträgen als bei der linearen Methode führt. Die planmäßigen Abschreibungen gehen im Wesentlichen von folgenden Nutzungsdauern aus: 3 bis 5 Jahre für Software, 25 bis 50 Jahre für Gebäude, 6 bis 8 Jahre für technische Anlagen und Maschinen, 3 bis 14 Jahre für andere Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung. Finanzanlagen sind mit den Anschaffungskosten oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag ausgewiesen. Zur Bilanzierung und Bewertung von Anteilen an assoziierten Unternehmen verweisen wir auf die Ausführungen zu den Konsolidierungsgrundsätzen. Die Vorräte an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Waren werden zu den Anschaffungskosten oder zu niedrigeren Tagespreisen angesetzt. Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten bewertet. Neben den direkten Material- und Fertigungskosten sind darin in angemessenem Umfang auch Material- und Fertigungsgemeinkosten enthalten. Die Vorräte werden auf den beizulegenden Wert abgeschrieben, wenn dieser aufgrund von gesunkenen Wiederbeschaffungskosten, Überbestand oder Ungängigkeit am Abschlussstichtag niedriger ist als die Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Erhaltene Anzahlungen werden offen von den Vorräten abgesetzt. Der Ansatz der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erfolgt zum Nennbetrag oder dem niedrigeren beizulegenden Wert. Das allgemeine Kreditrisiko bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist durch Pauschalwertberichtigungen abgedeckt. 49 Wertpapiere werden mit den Anschaffungskosten oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag ausgewiesen. Disagiobeträge werden aktiviert und planmäßig über die Laufzeit der entsprechenden Darlehen aufgelöst. Bezüglich der latenten Steuern wird auf die Erläuterungen zu den Konsolidierungsgrundsätzen verwiesen. Der Sonderposten enthält Investitionszuschüsse und -zulagen für das Anlagevermögen. Diese werden über die Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögensgegenstände ratierlich aufgelöst. Die Rückstellungen für Pensionen betreffen im Wesentlichen deutsche Gesellschaften. Diese werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen und unter Anwendung des Anwartschaftsbarwertverfahrens berechnet und basieren auf den Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck. Vor dem Hintergrund eines niedrigen Zinsniveaus wurde der Zinssatz von 5,7 Prozent im Vorjahr auf 5,23 Prozent im Berichtsjahr angepasst. Die Zinssatzänderung führte zu einer Erhöhung der Rückstellung um 7.293 T€. Die Bildung der übrigen Rückstellungen richtet sich nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung. Sie decken alle zum Bilanzstichtag erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen ab. Die Bildung der Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen wurde im Berichtsjahr umgestellt: Damit werden Aufstockungsbeträge in voller Höhe bereits zu Beginn der abgeschlossenen Altersteilzeitverhältnisse berücksichtigt. Potenzielle Altersteilzeitvereinbarungen werden in die Bildung der Rückstellung einbezogen. Die Anpassung führte zu einer Zuführung zur Rückstellung in Höhe von 5.642 T€. Die Rückstellung für ausstehenden Resturlaub wird zum Bilanzstichtag erstmals gemäß der Vorgabe des Instituts der Wirtschaftsprüfer gebildet; dabei wird von 230 Arbeitstagen pro Jahr ausgegangen (Vorjahr 260 Tage). Die Änderung führte zu einer Erhöhung der Rückstellung um 1.019 T€. Verbindlichkeiten sind mit ihrem Rückzahlungs- oder Erfüllungsbetrag angesetzt. 50 Zur Abdeckung von Fremdwährungs- und Zinsänderungsrisiken aus gebuchten, schwebenden und geplanten Grundgeschäften kommen Termin-, Options- und andere derivative Finanzgeschäfte zum Einsatz. Sicherungsgeschäfte, die zum Bilanzstichtag bestehen, werden mit den Grundgeschäften, zum Beispiel aus Maschinenverkäufen, zu einer Bewertungseinheit zusammengefasst. Ihr Einsatz ist nicht als Spekulation zu werten, da es sich hierbei ausschließlich um Sicherungsgeschäfte handelt. Zu Marktwerten und gebildeten Rückstellungen verweisen wir auf die Erläuterungen zur Bilanz unter Ziffer 11 (übrige Rückstellungen). Anteilsbesitz und Konsolidierungskreis Prof. Dr.-Ing. Berthold Leibinger und seine Familie sowie die Berthold Leibinger Stiftung GmbH halten direkt und indirekt sämtliche Anteile an der TRUMPF GmbH + Co. KG und der Berthold Leibinger GmbH, Ditzingen. Beide Gesellschaften üben gemeinschaftlich die Leitung sämtlicher in- und ausländischer Tochterunternehmen der TRUMPF Gruppe aus. Die Konsolidierung erfolgt auf diese beiden Gesellschaften als gemeinsame Mutterunternehmen. Der Konsolidierungskreis umfasst – neben den Mutterunternehmen – 23 (Vorjahr 23) deutsche und 53 (Vorjahr 50) ausländische Tochterunternehmen. Die vollständige Liste des Anteilsbesitzes gemäß § 313 Absatz 4 HGB wird gesondert dargestellt und gemeinsam mit dem Konzernanhang im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht. Durch die erstmalige Einbeziehung der Unternehmensgruppe SPI Lasers hat sich das Konzernergebnis nach Steuern um 3.582 T€ vermindert und die Bilanzsumme um 24.684 T€ erhöht. Weitere wesentliche Auswirkungen auf die Vermögensund Finanzlage ergeben sich nicht. Ein (Vorjahr vier) Tochterunternehmen, dessen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung ist, wird gemäß § 296 Absatz 2 HGB nicht in den Konzernabschluss einbezogen. Drei (Vorjahr drei) Unternehmen werden als assoziierte Unternehmen gemäß §§ 311 ff. HGB in den Konzernabschluss einbezogen. Bei drei (Vorjahr fünf) weiteren Unternehmen wird aufgrund untergeordneter Bedeutung gemäß § 311 Absatz 2 HGB auf die Anwendung der Equity-Methode verzichtet. TRUMPF Gruppe Konsequent. Langfristig. Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen Konsolidierungsgrundsätze Währungsumrechnung Die Kapitalkonsolidierung erfolgt gemäß § 301 Absatz 1 HGB nach der Buchwertmethode. Dies geschieht durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem anteiligen Eigenkapital der Tochterunternehmen zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung beziehungsweise der Gründung oder des Erwerbs. Der sich dabei ergebende aktivische Unterschiedsbetrag wird – soweit möglich – den Vermögensgegenständen der Tochterunternehmen zugeordnet und entsprechend der Nutzungsdauer abgeschrieben. Ein verbleibender aktivischer Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert erfolgsneutral mit den Gewinnrücklagen beziehungsweise mit den Anteilen anderer Gesellschafter verrechnet. In den Einzelabschlüssen werden die Fremdwährungsforderungen mit dem Verkaufskurs und die Fremdwährungsverbindlichkeiten mit dem Ankaufskurs umgerechnet. Verluste aus der Umrechnung mit dem Kurs am Bilanzstichtag werden berücksichtigt, sofern sie die Forderungen beziehungsweise Verbindlichkeiten gegenüber fremden Dritten betreffen. Wenn sich aus der Kapitalkonsolidierung ein passivischer Unterschiedsbetrag ergibt, wird dieser unter den Gewinnrücklagen ausgewiesen, soweit es sich nicht um einen Ausgleich für erwartete künftige Verluste handelt. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden gemäß § 312 Absatz 1 Nummer 1 HGB nach der Buchwertmethode „at equity“ konsolidiert. Maßgeblich ist der Zeitpunkt ihrer erstmaligen Einbeziehung in den Konzernabschluss. Zwischenergebnisse, die aus dem konzerninternen Lieferungsund Leistungsverkehr resultieren, werden erfolgswirksam eliminiert. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen konsolidierten Unternehmen werden aufgerechnet. Ab dem Geschäftsjahr 2009 /10 werden währungsbedingte Differenzen erfolgsneutral behandelt; im Berichtsjahr ergab sich aus dem Verfahrenswechsel ein positiver Ergebniseffekt in Höhe von 7.493 T€. Erlöse aus Innenumsätzen sowie konzerninterne Erträge werden mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet beziehungsweise in aktivierte Eigenleistungen oder Bestandsveränderungen umgegliedert. Bankguthaben in Fremdwährung werden mit dem Verkaufskurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Die Umrechnung der Anschaffungskosten für Anteile an ausländischen Tochter- oder Beteiligungsunternehmen, mit Ausnahme der sonstigen Beteiligungen, erfolgt mit den historischen Kursen. Anhangsinformationen werden mit dem Mittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Im Konzernabschluss erfolgt die Umrechnung der Bilanzposten von nicht in Euro bilanzierenden Tochterunternehmen mit dem Mittelkurs am Bilanzstichtag. Hiervon ausgenommen sind Eigenkapital und Beteiligungen, die mit historischen Kursen umgerechnet werden. Umrechnungsdifferenzen werden ergebnisneutral mit den Gewinnrücklagen beziehungsweise den Anteilen anderer Gesellschafter verrechnet. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnungen der nicht in Euro bilanzierenden Tochterunternehmen werden mit dem Durchschnittskurs für das Geschäftsjahr, die Steuern und Jahresergebnisse mit dem Mittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Die daraus resultierenden Differenzen werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen beziehungsweise Erträgen ausgewiesen. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen der nicht in Euro bilanzierenden Tochterunternehmen werden mit dem Mittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Die latenten Steuern, die in der Konzernbilanz unter den Steuerrückstellungen ausgewiesen werden, ergeben sich als Saldo aus ergebniswirksamen Konsolidierungsvorgängen sowie Unterschieden zwischen der Handels- und Steuerbilanz bei den Mutterund Tochterunternehmen. Seit dem Geschäftsjahr 2008 / 09 wird auf den Ausweis einer Steuerabgrenzung gemäß § 274 Absatz 2 HGB verzichtet. 51 Erläuterungen zur Bilanz 4. Vorräte Die angegebenen Ziffern verweisen auf die entsprechende Position in der Konzernbilanz beziehungsweise der KonzernGewinn- und Verlustrechnung. in T€ Die Entwicklung des Anlagevermögens ist gesondert dargestellt. Dabei wurden im Anfangsbestand Differenzen aus der Währungsumrechnung berücksichtigt. 1. Immaterielle Vermögensgegenstände Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Software und Know-how, das von Dritten erworben wurde. Die Zugänge resultieren vornehmlich aus anwendungsspezifischer Software für die Bereiche Vertrieb und Entwicklung. Darüber hinaus wurden im Rahmen der erstmaligen Vollkonsolidierung der Unternehmensgruppe SPI Lasers deren Markenrechte in Höhe von 6.629 T€ aktiviert. 2. Sachanlagen Der Zugang bei den Grundstücken und Gebäuden resultiert überwiegend aus Fabrikbauten beziehungsweise Grundstückskäufen. Zugänge dieser Art waren bei mehreren Tochtergesellschaften sowohl im In- als auch im Ausland zu vermerken. Die weiteren Zu- und Abgänge sowie Umbuchungen bei den Sachanlagen betreffen fertig gestellte oder angemietete Gebäude und deren Ausstattung mit Maschinen und anderen Anlagen sowie Ersatzinvestitionen für Maschinen. Dies erfolgte im Wesentlichen in Deutschland und China. Die geleisteten Anzahlungen resultieren vor allem aus Fabrikneu- beziehungsweise -erweiterungsbauten in Ditzingen (Deutschland) sowie Taicang (China). 3. Finanzanlagen Die Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen nicht konsolidierte Tochterunternehmen. Die Abgänge resultieren im Wesentlichen aus der erstmaligen Vollkonsolidierung von SPI Lasers. Die Anteile an assoziierten Unternehmen blieben im Berichtsjahr nahezu konstant. Im Geschäftsjahr 2009 /10 wurden Finanzanlagen in Höhe von 321 T€ wertberichtigt (Vorjahr 2.249 T€). 52 30.06.2010 30.06.2009 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 99.930 95.800 Unfertige Erzeugnisse 93.665 80.711 212.528 198.806 4.487 4.936 410.610 380.253 - 52.865 - 29.834 357.745 350.419 Fertige Erzeugnisse und Waren Geleistete Anzahlungen Erhaltene Anzahlungen 5. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände in T€ Forderungen aus Lieferungen und Leistungen davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 30.06.2010 30.06.2009 358.132 325.792 17.927 13.521 50 8.417 davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr – – Forderungen gegenüber Beteiligungsunternehmen 203 22.604 davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr Sonstige Vermögensgegenstände davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 150 150 49.672 47.742 7.599 7.968 408.057 404.555 Die in den Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen im Vorjahr enthaltenen kurzfristigen Darlehen zur Finanzierung von Bauaktivitäten wurden im Berichtsjahr zurückgeführt. In den sonstigen Vermögensgegenständen sind unter anderem Steuererstattungsansprüche enthalten. TRUMPF Gruppe Konsequent. Langfristig. 6. Wertpapiere Die Position umfasst am Kapitalmarkt gehandelte Anlageprodukte, die zur kurzfristigen Geldanlage dienen, und in Aktien verbriefte Anteile an einem Unternehmen. 7. Liquide Mittel Hierbei handelt es sich um Schecks und Kassenbestände sowie um Guthaben bei Kreditinstituten. Ein Teilbetrag von 6.823 T€ (Vorjahr 5.221 T€) ist zugunsten von arbeitnehmerfinanzierten Versorgungszusagen und Ansprüchen aus Altersteilzeitverträgen verpfändet. 8. Rechnungsabgrenzungsposten in T€ Disagio gemäß § 250 Absatz 3 HGB Sonstige 30.06.2010 30.06.2009 18 23 16.612 16.217 16.630 16.240 Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen Die Gewinnrücklagen enthalten Gewinne und Verluste, die auf die Komplementärin und die in- und ausländischen Tochterunternehmen zurückgehen, nach Verrechnung von Geschäftsoder Firmenwerten von -76.635 T€ (Vorjahr - 44.816 T€), Einstellung passivischer Ausgleichsposten von 3.902 T€ (Vorjahr 3.902 T€) sowie Differenzen aus der Währungsumrechnung. Kam es bei Tochterunternehmen seit Gründung beziehungsweise Erwerb zu Kapitalerhöhungen aus Gesellschaftsmitteln, so wurden die entsprechenden Beträge (13.429 T€, Vorjahr 13.429 T€) wieder in die Gewinnrücklagen eingestellt. Die Anteile anderer Gesellschafter betreffen im Wesentlichen die Beteiligungen an TRUMPF-Homberger s.r.l., TRUMPF Sachsen GmbH und HÜTTINGER Elektronik GmbH + Co. KG. Die Anteile anderer Gesellschafter am Ergebnis entfallen mit 1 T€ (Vorjahr 666 T€) auf Anteile am Gewinn und mit 2.338 T€ (Vorjahr 477 T€) auf Anteile am Verlust. Die Gesamtentwicklung des Konzern-Eigenkapitals ist im Konzern-Eigenkapitalspiegel gesondert dargestellt. 10. Sonderposten Die sonstigen Rechnungsabgrenzungsposten enthalten Urlaubszuschüsse, Versicherungsprämien, Mieten, Beiträge und sonstige durch das abweichende Geschäftsjahr bedingte Kostenabgrenzungen. 9. Eigenkapital Die Position Festkapital und gezeichnetes Kapital entspricht den Pflichteinlagen der Kommanditisten der TRUMPF GmbH + Co. KG sowie dem gezeichneten Kapital der Komplementärin. Die Pflichteinlagen der Kommanditisten sind mit den Hafteinlagen identisch. in T€ Investitionszuschüsse und -zulagen 30.06.2009 10.394 11.157 10.394 11.157 30.06.2010 30.06.2009 11. Übrige Rückstellungen in T€ Steuerrückstellungen Die Ergebnisverteilung des Geschäftsjahrs 2009 /10 wurde entsprechend den gesellschaftsvertraglichen Regelungen vorgenommen und ist bei der Aufstellung des Konzernabschlusses bereits berücksichtigt. 30.06.2010 Sonstige Rückstellungen 14.649 24.414 143.839 119.944 158.488 144.358 In den Steuerrückstellungen sind Steuerabgrenzungen gemäß §§ 274, 306 HGB in Höhe von 5.500 T€ (Vorjahr 9.743 T€) enthalten. 53 Die sonstigen Rückstellungen betreffen überwiegend Verpflichtungen im Personal- und Sozialbereich, Garantieverpflichtungen, ausstehende Eingangsrechnungen sowie sonstige ungewisse Verbindlichkeiten und Rückstellungen für derivative Finanzgeschäfte. Zum 30. Juni 2010 waren Devisentermin- und Optionsgeschäfte über 114.019 TUSD (85.839 T€), 10.066.000 TJPY (84.143 T€), 11.980 TGBP (13.986 T€), 127.073 TCNY (13.829 T€), 12.630 TCHF (9.287 T€) und 6.033.454 TKRW (4.112 T€) abgeschlossen, die einen Marktwert von - 7.177 T€ beziehungsweise - 9.020 T€, - 663 T€, - 596 T€, - 224 T€ und 211 T€ hatten. Gleichzeitig bestanden Zinssicherungsgeschäfte über 30.000 T€ mit einem Marktwert von - 2.632 T€. Kombinierte Zins- und Währungssicherungsgeschäfte über 75.000 TUSD (62.762 T€) und 3.135.565 TJPY (25.105 T€) hatten einen Marktwert von 1.951 T€ beziehungsweise - 4.210 T€. Die Marktwerte ergeben sich aus allgemein anerkannten finanzmathematischen Bewertungsmodellen, wie zum Beispiel Barwertmodelle, Black-Scholes sowie Heath-Jarrow-Morton. Die zum 30. Juni 2010 gebildeten Rückstellungen betreffen Zinssicherungsgeschäfte sowie Devisentermingeschäfte in Höhe von 2.856 T€, für die keine Bewertungseinheit gebildet werden konnte. 12. Verbindlichkeiten Restlaufzeit Restlaufzeit 30.06.2010 Gesamt bis zu 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre 30.06.2009 Gesamt bis zu 1 Jahr 130.512 11.772 118.740 – 126.832 14.412 Übrige Finanzverbindlichkeiten 63.823 1.062 – 62.761 63.876 1.115 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 81.292 81.249 43 – 62.993 62.856 113 113 – – 91 91 in T€ Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen – – – – 175 175 101.827 15.161 86.666 – 111.381 15.723 53 53 – – 528 528 Sonstige Verbindlichkeiten 86.552 67.367 16.239 2.946 95.595 75.559 davon aus Steuern 21.610 21.610 – – 20.458 20.458 1.971 1.971 – – 1.945 1.945 464.172 176.777 221.688 65.707 461.471 170.459 davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 54 TRUMPF Gruppe Konsequent. Langfristig. Bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen die handelsüblichen Eigentumsvorbehalte. Bei den übrigen Finanzverbindlichkeiten handelt es sich um ein zum Vorjahr unverändertes Private Placement auf dem US-amerikanischen Finanzmarkt in Höhe von 62.762 T€ und der darauf entfallenden Zinsabgrenzung. Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern betreffen die Verbindlichkeiten der TRUMPF GmbH + Co. KG sowie der HÜTTINGER Elektronik GmbH + Co. KG gegenüber ihren Kommanditisten. Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten unter anderem Mittel, die dem Konzern von den Mitarbeitern im Rahmen der betrieblichen Gewinnbeteiligung darlehensweise überlassen wurden. Darüber hinaus sind unter dieser Position Provisionsverbindlichkeiten, Kundenguthaben und sonstige Darlehen verbucht. Die ebenfalls in dieser Position enthaltenen Darlehen der mittelbaren Gesellschafterin Berthold Leibinger Stiftung GmbH belaufen sich zum Stichtag auf 12.352 T€. Konzernlagebericht Konzernabschluss wahrgenommen. So wurde im Geschäftsjahr 2003 / 04 in einer Sale-and-Lease-back-Transaktion ein Grundstück mit Gebäude in Ditzingen veräußert. Im Rahmen dieses Vertrags wurde ein Erbbaurecht für Grundstück und Gebäude für die Dauer von 60 Jahren bestellt. Insgesamt wurde ein Veräußerungserlös von 20.552 T€ erzielt. Über dieses Objekt wurde mit Wirkung zum 1. Juni 2004 ein Immobilien-Leasingvertrag mit einer 30-jährigen Laufzeit abgeschlossen. Die jährliche Leasingrate belief sich im Geschäftsjahr 2009 / 10 auf 1.605 T€. Mit Ablauf von 22 Jahren oder zum Ende der Vertragslaufzeit besteht ein Ankaufsrecht in Form eines aufschiebend bedingten Kaufvertrags. Als Kaufpreis wurde der jeweilige Verkehrswert bestimmt. Alternativ besteht zu diesen Zeitpunkten eine Option zum Erwerb der Anteile an der persönlich haftenden Gesellschafterin der Leasinggesellschaft. Neben Sale-and-Lease-back-Transaktionen bestehen keine weiteren außerbilanziellen Geschäfte. 16. Sonstige finanzielle Verpflichtungen in T€ 13. Rechnungsabgrenzungsposten Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um die Abgrenzung von bereits vereinnahmten Erträgen oder Zahlungen aus Wartungsleistungen, Schulungen und Leasingverträgen. Miet-, Pacht- und Leasingverträge sowie übrige Verpflichtungen Bestellobligo aus begonnenen Investitionen in Sachanlagen 14. Haftungsverhältnisse in T€ 30.06.2010 30.06.2009 – 1.845 Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen und Bürgschaften 1.095 1.404 1.095 3.249 2 bis 4 Jahren 5 Jahren und später 15. Außerbilanzielle Geschäfte Sale-and-Lease-back-Transaktionen dienen der Beschaffung liquider Mittel und führen zu einer Verkürzung der Bilanzsumme sowie einer Verbesserung der Kapitalkennziffern. Auch bei TRUMPF wird diese Form der Finanzierungsmöglichkeit 30.06.2010 30.06.2009 162.137 169.198 1.159 18.087 163.296 187.285 32.118 49.086 46.746 47.393 Die Beträge sind wie folgt fällig: innerhalb 1 Jahr Wechselobligo Weitere Informationen 84.432 90.806 163.296 187.285 Darüber hinaus bestehen Verpflichtungen aus Rahmenkontrakten und Anschaffungsgeschäften im Rahmen der laufenden Geschäftstätigkeit in betriebsgewöhnlichem Umfang sowie Verpflichtungen zum Kauf von Restanteilen an verbundenen Unternehmen. 55 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 20. Materialaufwand 17. Umsatzerlöse Der Umsatz wurde zu 28 Prozent (Vorjahr 33 Prozent) in Deutschland beziehungsweise 72 Prozent (Vorjahr 67 Prozent) außerhalb Deutschlands erzielt. Zur Aufteilung der Umsatzerlöse auf die Geschäftsbereiche wird auf den Konzernlagebericht verwiesen. in T€ 2009 / 10 2008 / 09 Umsatzerlöse Inland 377.337 552.634 Umsatzerlöse Ausland 962.689 1.110.013 1.340.026 1.662.647 in T€ 2009 / 10 2008 / 09 Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 617.947 714.247 Aufwendungen für bezogene Leistungen 42.677 55.095 660.624 769.342 in T€ 2009 / 10 2008 / 09 Löhne und Gehälter 374.728 393.539 66.441 69.760 21. Personalaufwand Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 18. Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen in T€ Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen Andere aktivierte Eigenleistungen Aufwendungen für Altersversorgung 2009 / 10 13.742 477.041 2008 / 09 Der Personalaufwand enthält auch die Tätigkeitsvergütungen beziehungsweise Pensionsaufwendungen für Gesellschafter. 13.368 - 58.211 2.571 5.804 15.939 - 52.407 19. Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen im Wesentlichen Kursgewinne, Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, Erträge aus der Ausübung von Optionen sowie Erträge aus Weiterbelastungen. Anderen Geschäftsjahren sind sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 8.357 T€ zuzuordnen (Vorjahr 12.472 T€). 56 19.351 460.520 22. Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen Verwaltungs- und Vertriebskosten, insbesondere Vertreterprovisionen, externe Arbeitsleistungen, Instandhaltungskosten, Schulungs- und Reisekosten, Ausgangsfrachten, Kursverluste und Werbekosten sowie Miet- und Pachtaufwendungen. Das für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar des Abschlussprüfers beträgt für Abschlussprüfungsleistungen 438 T€ sowie für Steuerberatungsleistungen 195 T€. Anderen Geschäftsjahren sind sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von 0 T€ zuzuordnen (Vorjahr 872 T€). TRUMPF Gruppe Konsequent. Langfristig. 2009 / 10 2008 / 09 Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 413 -1.423 Erträge aus Beteiligungen 460 462 Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen 1.462 62 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 6.057 12.529 – 168 davon aus verbundenen Unternehmen Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens Zinsen und ähnliche Aufwendungen Konzernabschluss Weitere Informationen Sonstige Angaben 23. Finanz- und Beteiligungsergebnis in T€ Konzernlagebericht 26. Mitarbeiter Im Jahresdurchschnitt wurden beschäftigt: Inland Auszubildende Ausland - 322 - 5.698 -18.857 -15.696 - 10.787 - 9.764 24. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten, nach Verrechnung mit den latenten Steuern, die Gewerbe- und Körperschaftsteuern, die von der TRUMPF GmbH + Co. KG, der Komplementärin und den in- und ausländischen Tochterunternehmen zu entrichten sind. Die effektiven Steuern vom Einkommen und Ertrag lagen im Berichtsjahr bei 10.862 T€. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag der Gesellschafter wurden in Anlehnung an § 264 c Absatz 3 HGB nachrichtlich nach dem Konzernjahresüberschuss dargestellt. Bei der Berechnung der latenten Steuern bleiben sie außen vor. Mitarbeiter Mitarbeiter Auszubildende 2009 / 10 2008 / 09 4.218 4.352 296 296 3.348 3.417 117 118 7.979 8.183 27. Geschäftsführung Die Geschäftsführung obliegt den nachfolgend genannten Personen. Von der Angabe der Geschäftsführergehälter wurde analog § 286 Absatz 4 HGB abgesehen. Die an die Geschäftsführung gewährten Darlehen belaufen sich zum Stichtag auf 200 T€ (Vorjahr 200 T€). Die Restlaufzeit beträgt weniger als ein Jahr. Der Zinssatz der noch in Anspruch genommenen Kredite beträgt 5,0 Prozent. Ehemaligen Mitgliedern der Geschäftsführung wurden Pensionszusagen in Höhe von 10.175 T€ gewährt und zurückgestellt. Im Geschäftsjahr 2009 / 10 erhielten ehemalige Geschäftsführer beziehungsweise ihre Hinterbliebenen Bezüge in Höhe von 1.088 T€. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung 25. Zusammensetzung des Finanzmittelbestands In den Finanzmittelbestand werden liquide Mittel, Wertpapiere und kurzfristige Bankverbindlichkeiten einbezogen. Der Unterschied zwischen den ausgewiesenen liquiden Mitteln und Wertpapieren und deren Ausweis in der Bilanz resultiert aus der Saldierung von liquiden Mitteln mit kurzfristigen Bankverbindlichkeiten in der Bilanz. Aus demselben Grund ergibt sich ein Unterschied zwischen den an dieser Stelle ausgewiesenen kurzfristigen Bankverbindlichkeiten (Kontokorrent) und den im Anhang ausgewiesenen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. 57 28. Befreiung gemäß HGB Für folgende Kapitalgesellschaften wird von der Befreiung des § 264 Absatz 3 HGB Gebrauch gemacht: TRUMPF Werkzeugmaschinen Beteiligungs-GmbH, TRUMPF Werkzeugmaschinen Deutschland Vertrieb + Service Beteiligungs-GmbH, TRUMPF International Beteiligungs-GmbH, TRUMPF Laser- und Systemtechnik GmbH, HÜTTINGER Verwaltung GmbH, Laser Verwaltungs-GmbH, TRUMPF Medizin Systeme GmbH, Celtia Verwaltungs-GmbH, TRUMPF Leasing + Service Beteiligungs-GmbH, TRUMPF Medizin Systeme Beteiligungs-GmbH, TRUMPF Capital GmbH, TRUMPF Finance GmbH, TRUMPF Med Beteiligungen GmbH, Berthold Leibinger Immobilien GmbH, TRUMPF Kapitalbeteiligungen GmbH. Für folgende Personenhandelsgesellschaften im Sinne des § 264 a Absatz 1 HGB wird von der Befreiung zur Aufstellung eines Jahresabschlusses gemäß § 264 b HGB nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften Gebrauch gemacht: TRUMPF GmbH + Co. KG, TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG, HÜTTINGER Elektronik GmbH + Co. KG, TRUMPF Laser GmbH + Co. KG, TRUMPF Medizin Systeme GmbH + Co. KG, TRUMPF Leasing + Service GmbH + Co. KG, TRUMPF Immobilien GmbH + Co. KG, TRUMPF Werkzeugmaschinen Deutschland Vertrieb + Service GmbH + Co. KG. 29. Aufsichtsrat / Verwaltungsrat In § 1 Absatz 1 Nr. 2 des Mitbestimmungsgesetzes (MitbestG) ist geregelt, dass ein Unternehmen ab einer bestimmten Größenordnung einen Aufsichtsrat bestellen muss. Gemäß § 7 Absatz 1 Nr. 1 MitbestG ist die Berthold Leibinger GmbH dieser Verpflichtung mit Wirkung vom Geschäftsjahr 1998 / 99 nachgekommen. Der Aufsichtsrat umfasst zwölf Mitglieder. Die Anteilseignervertreter des Aufsichtsrats sind mit den Mitgliedern des Verwaltungsrats identisch. Von der Angabe der Aufsichtsratsbezüge sowie der Verwaltungsratsbezüge wurde analog § 286 Absatz 4 HGB abgesehen. 30. Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen Es wurden keine Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen zu nicht marktüblichen Bedingungen durchgeführt. Ditzingen, 16. September 2010 TRUMPF GmbH + Co. KG Berthold Leibinger GmbH Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller (Vorsitzende) Dipl.-Ing. Peter Leibinger (Stellvertretender Vorsitzender) Dr. rer. pol. Lars Grünert Dr.-Ing. Mathias Kammüller Dipl.-Ing. Friedrich Kilian Dr. rer. soc. Gerhard Rübling Dipl.-Ök. Harald Völker 58 TRUMPF Gruppe Konsequent. Langfristig. Konzernlagebericht Konzernabschluss Weitere Informationen Von der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, wurde zum vollständigen Konzernabschluss einschließlich Konzernlagebericht, der im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt wird, folgender Bestätigungsvermerk erteilt: Bestätigungsvermerk Wir haben den von der TRUMPF GmbH + Co. KG, Ditzingen, und der Berthold Leibinger GmbH, Ditzingen, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalspiegel und Anhang – und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2009 bis 30. Juni 2010 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Gesellschaftsverträge liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaften. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungsund Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Gesellschaftsverträge und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Stuttgart, den 17. September 2010 Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Skirk Wirtschaftsprüfer Heubach Wirtschaftsprüfer 59 Wir stehen zu unserer Verantwortung Gesellschaftliche Verantwortung gehört zu unserer Kultur als Familienunternehmen. Wir verstehen uns als Teil der Gesellschaft und fördern entlang klarer Schwerpunkte. Diese sind eng an unser unternehmerisches Handeln sowie an unsere Unternehmensgrundsätze gebunden. Unser Fokus liegt auf den Themen Bildung, Forschung, Mitarbeiter, nachhaltiges Wirtschaften und Familienunternehmen. Mit dem Mut und der Bereitschaft, Neues zu wagen, unterstützen und gestalten wir innovative Ansätze und Projekte zur Weiterentwicklung unserer Gesellschaft. Kontinuität und Langfristigkeit spielen eine große Rolle bei der Umsetzung unserer Vorhaben. Unser Ziel ist es, Projekte weiterzuentwickeln und an die gesellschaftlichen sowie wirtschaftlichen Rahmenbedingungen anzupassen. Kinder entdecken Wirtschaft (KIEWIS) TRUMPF LaserLab TRUMPF integriert das Thema „Ökonomische Bildung“ in das KIEWIS-Projekt. Grundschüler gründen ihr eigenes Unternehmen: von der Entwicklung einer Geschäftsidee über das Erstellen eines Businessplans bis hin zu Kreditverhandlungen mit der Bank. Das LaserLab erobert die USA: Nachdem die Exponate 2009 europäische TRUMPF Standorte bereisten, ist das LaserLab seit Mai 2010 im Connecticut Science Center in Hartford (USA) zu sehen. Dort sind auch amerikanische Kinder fasziniert von der Welt des Lasers. 60 Impressum Redaktion Presse- und Öffentlichkeitsarbeit TRUMPF GmbH + Co. KG Konzept und Gestaltung HGB Hamburger Geschäftsberichte GmbH & Co. KG, Hamburg (Deutschland) Fotos Jürgen Altmann, Stuttgart (Deutschland) diephotodesigner.de, Berlin (Deutschland) Udo Loster, Leonberg (Deutschland) Gangfeng Wang, Shanghai (China) TRUMPF GmbH + Co. KG Johann-Maus-Straße 2 71254 Ditzingen DEUTSCHLAND Telefon + 49 (0) 71 56 30 30 Telefax + 49 (0) 71 56 30 33 03 09 info@ de.trumpf.com www.trumpf.com