TRUMPF Geschäftsbericht 2014/15
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TRUMPF Geschäftsbericht 2014/15
F I L I G R A N Geschäftsbericht 2015 ⁄ 16 2 > Profil > Kennzahlen / Tätigkeitsbereiche TRUMPF Gruppe Das Unternehmen Das Hochtechnologieunternehmen TRUMPF bietet Fertigungslösungen in den Bereichen Werkzeug maschinen, Lasertechnik und Elektronik. Die digitale Vernetzung der fertigenden Industrie treiben wir durch Beratung, Plattform- und Softwareangebote voran. Als unabhängiges Familienunternehmen denken und handeln wir langfristig. Unser Gestaltungswille macht uns zum Garant für kontinuierliche Innovationskraft. Geschäftsbericht 2015⁄ 16 F I L I G R A N f i l u m g r a n u m lat. lat. D E R FA D E N DAS KORN > Auf einen Blick TRUMPF Gruppe Kennzahlen 2013/14 2014/15 2015/16 Veränderung zu 2014/15 2.586,8 2.717,0 2.808,5 3,4 % 75,0 79,1 78,7 Umsatz Millionen € Auslandsanteil Prozent Auftragseingang Millionen € 2.702,4 2.818,3 2.793,3 – 0,9 % Ergebnis vor Steuern Millionen € 248,4 357,1 303,1 – 15,2 % Umsatzrendite vor Steuern Prozent 9,6 13,1 10,8 Konzernjahresüberschuss Millionen € 193,3 270,8 235,1 – 13,3 % Investitionen Millionen € 124,8 129,4 137,6 6,3 % F&E-Aufwendungen Millionen € 243,3 265,1 296,2 11,7 % Bilanzsumme Millionen € 2.287,2 2.708,5 2.839,4 4,8 % Eigenkapital Millionen € 1.065,4 1.383,8 1.476,9 6,7 % Eigenkapitalquote Prozent 46,6 51,1 52,0 Wirtschaftliches Eigenkapital* Millionen € 1.327,0 1.642,1 1.773,9 Wirtschaftliche Eigenkapitalquote Prozent 58,0 60,6 62,5 Mitarbeiter am 30. Juni Anzahl 10.914 10.873 11.181 2,8 % Personalaufwand Millionen € 722,9 793,1 817,8 3,1 % * Eigenkapital zuzüglich langfristiger Gesellschafterdarlehen 8,0 % > Tätigkeitsbereiche > Kennzahlen / Tätigkeitsbereiche WERKZEUGMASCHINEN 2,52 Mrd. € UMSAT Z 7.355 MITARBEITER WERK ZEUGMASCHINEN FÜR DIE FLEXIBLE BLECH - UND ROHRBEARBEITUNG TruLaser 5030 fiber LASERTECHNIK/ ELEKTRONIK Der größte Tätigkeitsbereich von TRUMPF umfasst unterschiedliche Werkzeugmaschinen für die flexible Blech- und Rohrbearbeitung. Im Portfolio haben wir Anlagen zum Biegen, zum Stanzen, für kombinierte Stanz-Laser-Prozesse sowie für Laserschneid- und Laserschweißanwendungen. Wir bieten unseren Kunden passgenaue Maschinen und Automatisierungslösungen, Beratung, Finanzierung und vielfältige Services, damit sie ihre Produkte wirtschaftlich, zuverlässig und in hoher Qualität fertigen können. Mit unseren Softwarelösungen unterstützen wir sie bei allen Aufgaben rund ums Blech, von der Konstruktion bis zur kompletten Fertigungssteuerung. 1,01 Mrd. € UMSAT Z 2.957 MITARBEITER L ASER FÜR DIE FERTIGUNGSTECHNIK Schneiden, Schweißen, Markieren und Oberflächenbearbeitung: Für jede industrielle Anwendung haben wir den richtigen Laser und die richtige Technologie, um innovativ und gleichzeitig kosteneffizient zu produzieren. Ob im Makro-, Mikrooder Nanobereich – wir gehen individuell auf die Bedürfnisse unserer Kunden ein und begleiten sie mit Systemlösungen, Softwaretools, Applikationswissen und Beratung. TruDisk Ohne Prozess-Stromversorgung wäre Hochtechnologie nicht möglich. Mit unseren Generatoren bringen wir Strom für die Induktionserwärmung, Plasma- und Laseranregung in die für unsere Kunden notwendige Form, was Frequenz und Leistung betrifft. Geschäftsbericht 2015⁄ 16 F I L I G R A N f i l u m g r a n u m lat. lat. D E R FA D E N DAS KORN 002 003 EDITORIAL F I L I G R A N Eine menschenleere Landschaft aus Stein, zerklüftet in unzählige Teile: Das Titelbild unseres diesjährigen Geschäftsberichts spielt mit Formen und Strukturen, die sich über einen langen Zeitraum gebildet haben. Es könnte mit etwas Fantasie auch ein Stück Baumrinde sein. Oder Metall, das durch ein Elektronenmikroskop seine Oberflächenstruktur offenbart. Auch scheinbar unbelebte Materialien entfalten ihre Faszination, wenn wir sie aufmerksam betrachten. Die Vorstellung, dass hinter allen Erscheinungsformen ein urbildhafter Bauplan steckt, ist dabei älter als die Möglichkeiten der Fotografie oder Mikroskopie. Bereits in der Antike wusste man, dass Sterne und kleinste Atome einander in ihrem filigranen Aufbau anverwandt sind. Ich gebe zu: Unsere Zeit ist nicht gerade dazu angetan, über solche Dinge nachzudenken. Das letzte Geschäftsjahr fand unter Rahmenbedingungen statt, die an Dramatik kaum zu überbieten waren. Der Terrorismus zeigte sein hässliches Gesicht auch in Europa. Auf den Krieg in der Ukraine folgte als beherrschendes Thema die Flucht von Millionen Menschen vornehmlich aus Syrien. Europa streitet bis zum heutigen Tag, wie es diesen Herausforderungen begegnet. Dabei dokumentierte das Brexit-Referendum im Frühsommer, welchem Misstrauen sich staatliche Institutionen, aber auch die mediale Öffentlichkeit gegenübersehen. Auch die Konjunkturschwäche in China und Brasilien sowie die Sanktionen gegen Russland gingen nicht spurlos an uns vorüber. Zusammengenommen war das letzte Geschäftsjahr von so großer Unsicherheit geprägt wie schon lange nicht mehr. Vor diesem Hintergrund ist es umso höher zu bewerten, dass die TRUMPF Gruppe beim Umsatz eine moderate Steigerung von drei Prozent verbuchen konnte. Wir haben ein sehr gutes Ergebnis vor Steuern von 303 Millionen Euro sowie eine Umsatzrendite von 10,8 Prozent erzielt. Dies ist nicht nur wichtigen internen Weichenstellungen zuzuschreiben, sondern unserem Gespür für kleinste Details und kommende Trends. Wir haben uns deshalb nur scheinbar für ein Motto und für ein Bildmotiv aus dem isländischen Landmannalaugar entschieden, die nur auf den ersten Blick nicht zur schnelllebigen Gegenwart passen wollen. Das Wesentliche zu erkennen und entsprechend zu handeln: Dies bleibt unser Fundament. Ich wünsche Ihnen im Folgenden eine inspirierende Bild-Reise durch die Welt unserer Forschung und Technologie-Entwicklung. Sie beruht auf mehreren Säulen, die wir Ihnen kapitelweise vorstellen. Im mittleren Teil des Geschäftsberichtes erwartet Sie erstmals ein integrierter Bericht zur unternehmerischen Verantwortung bei TRUMPF. DR . PHIL . NICOL A LEIBINGER- K AMMÜLLER VORSIT ZENDE DER GESCHÄF TSFÜHRUNG 004 01 Das konzeptionelle Grundgerüst für die folgenden Seiten bildet die Forschungs- und Entwicklungsstrategie von TRUMPF. Sie ruht auf vier Säulen, denen je ein Kapitel gewidmet ist. Das erste befasst sich mit der selektiven vertikalen Integration – das bedeutet: bei Schlüssel technologien wie der Diodenherstellung alles selbst machen, um das Know-how zu schützen und alle Elemente des Gesamtsystems aufein ander abzustimmen. Zweiter Schwerpunkt ist das frühzeitige Beset zen von Trends wie im Fall der Industrie 4.0, mit deren Entwicklung TRUMPF begonnen hat, lange bevor das Phänomen seinen griffigen Namen erhielt. Drittens bietet TRUMPF eine große technologische Breite in den Kernarbeitsgebieten und ist dabei prägend für den Stand der Technik, wofür eine revolutionär neue Lasermaschine als Beispiel dient. Die vierte Säule schließlich ist die unternehmerische Nachhaltigkeit eines Familienunternehmens – diese wird in den Ausführungen zur „Unternehmerischen Verantwortung“ sowie im Konzernlagebericht offensichtlich. 02 005 03 0 1 D I O D E 0 2 I N D U S T R I E 0 3 L A S E R S C H N E I D E N 006 4 . 0 Unternehmen Bericht der Geschäftsführung Bericht des Aufsichtsrats Organe des Unternehmens Unternehmerische Verantwortung Konzernlagebericht Struktur und Tätigkeitsbereiche Wirtschaftsbericht Forschung und Entwicklung Chancen und Risiken Nachtragsbericht Prognosebericht Konzernabschluss Konzernbilanz Konzern-Gewinn-und Verlustrechnung Konzern-Eigenkapitalspiegel Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens Konzern-Kapitalflussrechnung Konzernanhang Aufstellung des Anteilsbesitzes Bestätigungsvermerk 032 0 62 093 095 096 098 099 107 10 8 109 118 121 128 128 133 134 135 136 138 139 14 0 158 162 006 01 DIE ZUK UNFT GEHÖRT DER DIODE 007 Gold ist die Farbe der Laserdioden. Denn Gold ist ein wichtiges Material, um die Leuchtkraft dieser kleinen Halbleiterkristalle nutzbar zu machen. Da gibt es feine goldene Drähtchen für die Stromversor gung oder vergoldete Metallblöcke für die Kühlung. Ergänzt wird die wertvolle Zutatenliste durch hoch präzise Mikrooptiken, die den Laserstrahlen die rich tige Richtung geben. Und nicht zu vergessen: die Diodenbarren selbst, die aus einer Vielzahl von Licht wellenleitern bestehen. Heraus kommt ein Gesamtpaket, das für TRUMPF eine Schlüsseltechnologie darstellt. Das Hochtechnologie unternehmen forscht unermüdlich, um mit Hilfe von Halbleiterdioden die Effizienz seiner Laser weiter zu erhöhen. In Reinräumen und Laboren experimentieren die Mitarbeiter mit den bestmöglichen Aufbauten, untersuchen die einzelnen Elemente unter dem Mik roskop, rechnen und skizzieren, verkabeln und brin gen den Laserstrahl so zu immer neuer Stärke und Brillanz. Vom einzelnen Drähtchen bis zum fertigen Diodendirektlaser entspringt dabei alles dem eige nen Know-how und den eigenen Produktionsstätten. 008 009 010 011 012 013 014 015 016 017 018 019 020 021 022 023 024 025 026 027 028 029 030 031 > DIE ZUK UNFT GEHÖRT DER DIODE Was ist die Kernkompetenz von TRUMPF? Laserlicht so stark zu bün- deln und zu fokussieren, dass es in der Lage ist, selbst mehrere Zentimeter dicken Stahl zu durchtrennen. Natürlich kann TRUMPF noch mehr. Intelligente Optiken, nie da gewesene Maschinenkonzepte oder Verstärkersysteme für hochmoderne Belichtungsanlagen bauen beispielsweise. Oder IndustrieSoftware schreiben. Kunststoffe schweißen. Metallplatten biegen. Stanzwerkzeuge fertigen. Roboter entwickeln. Produktionsprozesse vernetzen. Aber schlussendlich ist doch bei vielen Anwendungen und Vorhaben irgendwo der Laser im Spiel. Gut zwei Drittel des Umsatzes macht TRUMPF mit laserrelevanten Produkten. Von den Lasern wiederum sind derzeit etwa zwei Drittel mit Laserdioden bestückt. Diese Dioden, auch Halbleiterlaser genannt, sind mit der Leuchtdiode (LED) verwandt und erzeugen Laserstrahlung. Die wiederum dient bei den Scheiben- und Faserlasern von TRUMPF als Pumplicht, das den eigentlichen Laserstrahl anregt und verstärkt. Und das geht so: Das laseraktive Herzstück der Scheiben- und Faserlaser ist ein winziger Festkörper – eine Kristallscheibe oder eine Quarzglasfaser. Die Strahlung der Diodenlaser wird auf den Festkörper gelenkt, der das Licht für Bruchteile einer Sekunde speichert. Pumpen nennen die Experten diesen Vorgang. Ist genügend Pump licht absorbiert, verlässt ein intensiver, gebündelter Strahl den Festkörper. Damit sind all die Anwendungen möglich, die TRUMPF Laser bieten: schneiden, schweißen, löten, beschichten, aufbauen und abtragen von Material. Das ist der eine Grund, weshalb Diodenlaser für TRUMPF so wichtig sind. Der andere: Sie sind inzwischen stark genug, um direkt ausreichend Laserstrahlung für industrielle Zwecke zu erzeugen. Dabei wird die Strahlung vieler Dioden über optische Elemente zu einem Strahl zusammengeführt. Bei Schweiß-, Löt- und Oberflächenanwendungen erzielen diese Laser – TRUMPF nennt sie TruDiode – mit bis zu sechs Kilowatt Laserleistung bereits hervorragende Ergebnisse. Die kilometerlangen Kupferhüllen, die in Tiefseekabeln die Leitungsbündel vor dem Wasserdruck schützen, werden beispielsweise mit Dioden l asern geschweißt. Oder Injektionsnadeln für Spritzen. Hier haben die Metallröhrchen einen Durchmesser von weniger als zwei Millimetern und nur 0,05 Millimeter dicke Wände. 50 PROZENT WIRKUNGSGRAD Das nächste Ziel lautet: industrietaugliche Diodenlaser für Schneidanwendungen. Um dicke Metallplatten zu schneiden, ist ein hochfokussierter Laserstrahl von der Breite eines Haares nötig. Deshalb arbeiten die TRUMPF Entwickler daran, immer mehr Leistung einzelner Halbleiterlaserdioden in einem immer brillanteren Strahl zu vereinen – was zunehmend besser gelingt. In Sachen Leistungsdichte und Umwandlungsrate von Strom in Licht gehören die Diodenlaser von TRUMPF zu den leistungsfähigsten weltweit. Die Forscher erreichen in den Laboren immer neue Rekorde. Eins der Geheimnisse dabei ist der richtige Aufbau: In speziellen Reinräumen werden große Mengen von Dioden als so genannte Barren erzeugt. Gemeinsam mit der Stromzuführung finden sie ihren Platz auf Kühlern mit filigranen Innenstrukturen. So gelingt es, möglichst viel Licht aus den Dioden zu ziehen. Ein anderes Geheimnis sind die komplexen Mikrooptiken. Sie formen und drehen die Laserstrahlen der Barren, um sie intelligent zu über lagern. Auf diese Weise entstehen die energieeffizientesten Laserstrahlquellen, die es gibt. Neben ihrer Robustheit ist das der größte Vorteil der Diodendirektlaser: Sie kommen auf Wirkungsgrade von bis zu 50 Prozent. ALLES SELBST GEMACHT Die Lasersysteme hinsichtlich ihrer Energieeffizienz zu verbessern ist ein wichtiges strategisches Ziel von TRUMPF. Denn viele Kunden sind auf der Suche nach Werkzeugen für eine möglichst „grüne Produktion“. Deshalb gelten die Dioden als Schlüsseltechnologie, um die Wettbewerbs fähigkeit von TRUMPF zu sichern. Das Unternehmen hat dabei den Anspruch, alle wesentlichen Komponenten selbst zu entwickeln und herzustellen: In Aachen entstehen die Mikrooptiken, in Princeton, USA, die Laserdioden, in Schramberg die Festkörper- und Diodendirektlaser. Und in Berlin versucht eine Gruppe von Vorausentwicklern zehn Jahre in die Zukunft zu blicken und die Grundsteine für zukünftige Anwendungen zu legen. Das ist das Schöne an TRUMPF Lasersystemen: Die Komponenten kommen alle aus einer Hand, sind ideal aufeinander abgestimmt – und haben immer bereits die Zukunft im Blick. Auch das ist eine Kernkompetenz von TRUMPF. 032 02 INDUSTR IE 4.0 DINGFEST M ACHEN 033 Wie sieht Industrie 4.0 aus? Sie hat unendlich viele Gesichter, keiner kennt sie alle. Viele sind unscheinbar – eine vernetzte Maschine gleicht einer nicht vernetzten recht genau. Doch wer auf Details achtet, entdeckt bei TRUMPF jede Menge Indizien für die digitale Vernetzung, teils noch im Test, teils bereits in der realen Anwendung: Datenbrillen, die beim Absortieren von Blechteilen helfen. Bildschirme, die dem Arbeiter in der Schweißzelle die nächsten Hand griffe ankündigen. Diagramme, die direkt auf dem Shopfloor Auskunft über Auslastung, Verfügbarkeit oder Wartungsstatus geben. Stanzwerkzeuge, die kraft eines Data-Matrix-Codes ihren Weg vom Rohling bis zum Kunden finden. Transportwagen, die sich mobil lokalisieren und mit ihren Aufträgen verknüpfen lassen. Maschinen, die fernsteuerbar sind. Dabei stets im Einsatz sind die vielen kleinen Helferlein, die digitale Vernetzung überhaupt erst möglich machen: Sensoren, Kabel, Antennen, Mikro chips, 2D-Codes, Gateways, Funketiketten, Scanner. Oft arbeiten sie im Verborgenen. Umso reizvoller ist es, sie ans Licht zu holen. 034 035 036 037 x 038 039 040 041 042 043 044 045 x 046 047 048 049 050 051 052 053 054 055 056 057 058 059 060 061 > INDUSTR IE 4.0 DINGFEST M ACHEN Netze, Blätter, Wurzeln, Gestein – filigrane Strukturen, mit faszinierenden Bauplänen von der Natur gemacht. Funkchips, Prozessoren, Datenkabel, Sensoren – filigrane Bauteile mit faszinierenden Fähigkeiten, vom Menschen gemacht, um den vernetzten, sich gegenseitig bedingenden Lebenszyklen der Natur ein Stück näher zu kommen. Für die menschlichen Bedürfnisse der Kommunikation, des Konsums, der industriellen Produktion. Digital vernetzte Prozessketten sind das menschliche Pendant zu biologisch vernetzten Kreisläufen. Ein Kosmos an Informationsüberträgern, Datenauswertern, Prozessoptimierern – sei es im Waldboden, am Meeresgrund, in der persönlichen Alltagsorganisation oder in der Maschinenhalle. Was uns alle antreibt: besser werden. Effizienter arbeiten. Mit weniger Krafteinsatz möglichst ideale Ergebnisse erzielen … Das ist ganz natürlich. VERNETZUNG FÜR ALLE Deshalb ist es eine zwingend logische Entwicklung, dass neue Möglichkeiten, die helfen, diese Ziele zu erreichen, alle Lebensbereiche durchdringen. Dazu gehört auch, dass TRUMPF – in der Branche seit langem bekannt für extrem fortschrittliche Produktionsorganisation – in den nächsten fünf Jahren weltweit alle Produktionseinheiten digital vernetzt haben will. Dass das Unternehmen seinen Kunden mit einem umfassenden Hardware-, Software- und Beratungsangebot hilft, die gleichen Vorhaben zu planen und umzusetzen. Dass eine digitale Geschäftsplattform aus der TRUMPF Gruppe der gesamten industriellen Fertigungswelt anbietet, Daten aus den Produktionsprozessen zu erheben, zu transportieren, zu speichern, zu analysieren und in geeigneten Häppchen sinnvoll darzustellen. Dass ebendiese Plattform die unterschied lichen Akteure entlang der Wertschöpfungskette in einem offenen, wachsenden System zusammenbringt – vom Blechlieferanten über den Sensorhersteller oder Schaltschrankbauer bis hin zur Versandspedition. Mit allen Vorzügen der Schwarmintelligenz. VIRTUELLES GREIFBAR MACHEN Das Faszinierende an der digitalen Vernetzung ist gleichzeitig ihre Crux: unsichtbare Datenströme, die sich scheinbar selbstständig bewegen, sammeln und zu neuen Handlungsanweisungen zusammenfinden. Vieles ist nicht sichtbar und darum so schwer vorstellbar. Industrie 4.0 greifbar zu machen ist ein allenthalben zu hörender Wunsch. TRUMPF zeigt deshalb seine sich mehr und mehr vernetzenden Produktionseinheiten im Sinne von Pilotfabriken der Öffentlichkeit und lässt Kunden daran mitlernen. Vorhandene Maschinen und Softwaresysteme werden Schritt für Schritt immer durchgängiger miteinander, mit den Werkstücken sowie den Menschen vernetzt – das ist der eine Ansatz. Der andere: alles neu schaffen, auf der grünen Wiese, von vornherein perfekt in den Kategorien der Smart Factory gedacht. So entsteht in Chicago derzeit eine TRUMPF Demofabrik, die vertikal alle Fertigungskomponenten und horizontal alle Prozessbeteiligten vernetzt und ganz neue Geschäftsmodelle aufzeigt. Pooling etwa: Ein Fertigungsbetrieb, der voll ausgelastet ist, leitet seinen Auftrag einfach an einen anderen weiter, bei dem freie Kapazitäten gemeldet werden. Das kann ausgehend von Chicago in der ganzen internationalen TRUMPF Gruppe funktionieren, genauso aber auch zwischen der Demofabrik und interessierten Kunden und irgendwann zwischen allen Betrieben, die sich darauf einlassen und die Vorteile sehen. Neben solchen Modellen bietet Chicago eine ganz praktische, physische Möglichkeit, um Industrie 4.0 zu erleben: Von einem Steg, der die gesamte Maschinenhalle überspannt, lässt sich die vernetzte Produktion inklusive ihrer selbstfahrenden Transportmittel als Zaungast beobachten. VERSTECKTES KOMMT ANS LICHT Aus einer ähnlichen Beobachterperspektive entstanden die Aufnahmen für diese Fotostrecke. Immer mit dem Anliegen, Industrie 4.0 dingfest zu machen. Da finden sich zum einen Szenen aus modernen Produktionsbereichen mit Tablets und Datenbrillen als Arbeitsmittel, mit Codes und Chips, die Produktionselementen ein Stück Intelligenz verleihen – und mit dem gleichen Spaß an der Arbeit wie bei vielen Menschen im Alltag mit dem Smartphone zu beobachten ist. Und da sind zum anderen diese kleinen Dinge, ohne die vernetztes Arbeiten nicht möglich wäre: die Sensoren und Prozessoren, die Antennen, Scanner und Kameras, oft versteckt, hier übergroß. Eingebettet in Motive aus der Natur stehen sie für das gemeinsame Ziel: uns weiterzuentwickeln. 062 03 DIE W ELT DES LASERSCHNEIDENS FÜR IMMER V ER Ä NDER N 063 Diese neue Maschine ist ein Kunstwerk. Laser schneiden, wie es die Welt noch nie gesehen hat. Ein absolut selbstständiger Automat, der Probleme löst, deren Unlösbarkeit schon fast akzeptiert schien. Mit völlig neu gedachten Komponenten in harmoni schem Zusammenspiel. Die Bühne betreten: ein weicher Teppich aus Bürstchen auf einem beweglichen Tisch, hunderte kleiner Saugnäpfe, die Blechteile schweben lassen, ein Heer an feinen Stiftchen, die jedes einzelne Teil präzise aus der Blechtafel stupsen, ein fahrbarer Schlund, der sich stets unter dem Laserstrahl bewegt und dabei nicht nur Metallspritzer entsorgt, sondern auch kleine Blechteile in Kisten befördert. Zudem ein Laserschneidkopf, der unermüdlich hin und her jagt, und ein Paket aus Sensoren, Kommunikations schnittstellen und Software, das der Maschine hilft, die eigene Intelligenz mit anderen Produktions mitteln zu teilen. Neben all ihren Fähigkeiten ist die TruLaser Center 7030 vor allem eins: schön, ein Kunstwerk eben. 064 065 066 067 068 069 070 071 072 073 074 075 076 077 078 079 080 081 082 083 084 085 086 087 088 089 090 091 > DIE W ELT DES LASERSCHNEIDENS FÜR IMMER V ER Ä NDER N Den Stand der Technik in den Kernarbeitsgebieten bestimmen – das ist der Anspruch von TRUMPF. Derzeit wird er so herausragend erfüllt wie schon lange nicht mehr: mit der TruLaser Center 7030. Was für Außenstehende klingen mag wie der Name einer beliebigen Maschine, ist für die Fachwelt eine Sensation: Eine Blechbearbeitungsmaschine, die alles alleine kann und dabei die einzelnen Arbeitsschritte perfekt synchronisiert. Vollautomat wird sie deshalb auch genannt. Wer dabei an Wasch- oder Kaffeemaschinen denkt, wird beim Anblick der Laserschneidanlage schnell eines Besseren belehrt, schon aufgrund der schieren Größe: Gut zehn auf sieben Meter beträgt die Aufstellfläche, drei Meter hoch ist der Kasten. Das ist gewaltig – und doch erstaunlich kompakt für eine Maschine mit den Fähigkeiten der TruLaser Center 7030. So viel Platz brauchen andere Anlagen ohne Automatisierungskomponenten. G R OS S E S E L BSTSTÄ N D I G K E I T Die neue Lasermaschine aber gibt es nur automatisiert, alles andere kommt für ein derart produktives Maschinenkonzept nicht in Frage. Eingebaute Vakuumsauger legen Blechtafeln auf den Bearbeitungstisch, andere ordnen die geschnittenen Teile selbstständig auf Paletten. Unterstützt werden sie dabei von dünnen Stiftchen, die von unten das jeweilige Teil aus der Blechtafel d rücken. Kleine Konturen nehmen den direkten Ausgang durch das so genannte „SmartGate“ und lassen sich per Rutsche in verschiedene Kis- ten sortieren. Dieses SmartGate ist für sich genommen schon genial. Es besteht aus zwei Schlitten, die sich unterhalb des Blechs immer synchron zum Laserschneidkopf bewegen. Die Öffnung dazwischen passt sich genau der Größe und Kontur des auszuschneidenden Blechteils an und entsorgt auch Metallspritzer und Reststücke. Schon diese wenigen Beispiele zeigen, wie ausgefeilt die einzelnen Systemkomponenten zusammen arbeiten. Denn darum geht es, um das Gesamtsystem: Hier liegt das eigentlich Revolutionäre dieser Maschine. Sie ist keine erwartbare Verbesserung von Vorgängermodellen. Sie setzt nicht einfach auf gängigen Maschinenkonzepten auf. Sie begnügt sich nicht mit einer Neuanordnung vorhandener Komponenten. Sondern sie ist von Grund auf neu gedacht. Und zwar aus Anwenderperspektive. PROBLEM AUFLAGELEISTEN „Schmiere stehen“ nennen die Maschinenbediener es gern, wenn sie stets in der Nähe der 2D-Lasermaschine bleiben müssen, weil jederzeit ein Teil kippen und damit den ganzen Prozess zum Stillstand bringen kann. Eine Tatsache, die stört, mangels Alternativen aber hingenommen wird. Verantwortlich dafür sind die gezackten, metallenen Auflageleisten für die Blechtafeln. Kleine Teile liegen oft nur an wenigen Punkten auf den Leisten auf – und verlieren deshalb schnell das Gleichgewicht. Um das zu verhindern, werden sie häufig mit winzigen Verbindungsstegen im Blech gehalten, am Schluss von Hand herausgetrennt und an der entsprechenden Stelle nachbearbeitet. DIE ÜBERMASCHINE Dass die Sache mit der Materialauflage nicht so bleiben kann, war schon lange klar. Den Vorsatz, ein völlig neues Maschinenkonzept – eine Übermaschine – zu entwerfen, hatten die TRUMPF Entwickler bereits 2006 gefasst. Doch die Aufgabe war gewaltig. Viele andere haben sich die Zähne daran ausgebissen: Fast 700 Patent anmeldungen gibt es allein für die Materialauflage beim Laserschneiden, durchgesetzt hat sich keine. Und so ruht das Blech seit Jahrzehnten bewegungslos auf seinen Auflageleisten, während der Laserschneidkopf kreuz und quer darüber hinweg saust. In nur zwei Jahren haben die TRUMPF Entwickler das Problem dann doch gelöst: mit einem hybriden Antriebskonzept. Das Blech liegt nicht mehr still, sondern gleitet – sicher gehalten – in Y-Richtung über den Tisch. Der Schneidkopf seinerseits bewegt sich hauptsächlich in X-Richtung, hat aber eine Zusatz achse, um auch analog zum Blech unterwegs zu sein. Die Überlagerung all dieser Bewegungen sorgt für eine extrem hohe Dynamik. Weil der Tisch mit Tausenden kleiner Bürstchen versehen ist, liegt das Material immer gut auf, kippt nicht und lässt sich problemlos entnehmen. Das Ergebnis: Laserschneiden, so sicher wie nie. Hier muss niemand mehr Schmiere stehen. Die TruLaser Center 7030 kann man einfach machen lassen – und sie dabei ab und zu begeistert bewundern. 092 > Der Fotograf: Manfred Jarisch Im Sommer 2016 hat sich der Münchner Fotograf Manfred Jarisch voll auf TRUMPF eingelassen – ohne die künstlerische Distanz zu verlieren. Eine faszinierende Liebe auf den ersten Blick verband ihn mit den filigranen Diodenbarren. Dem sperrigen Thema Industrie 4.0 verhalf er durch seine ganz persönliche Interpretation zu einer unerwarteten Leichtigkeit. Und die neue Überraschungsmaschine für das Laserschneiden, die er in verschiedenen Prototypen- und Aufbaustadien kennenlernte, ließ ihn tief in die Fotografen-Trickkiste greifen – der Spaß daran ist jeder einzelnen Aufnahme anzumerken. 093 TRUMPF Geschäftsbericht 2 0 15⁄ 16 UNTER NEHMEN 094 > Unternehmen TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Unternehmensleitung Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller Dr.-Ing. E .h. Peter Leibinger Dr.-Ing. Mathias Kammüller Dr. rer. soc. Gerhard Rübling Dr. rer. pol. Lars Grünert TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 > Unternehmen Bericht der Geschäftsführung Sehr geehrte Damen und Herren, nach einem deutlichen Umsatzplus im Geschäftsjahr 2014/15 ist die TRUMPF Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/16 erneut gewachsen. Unser gruppenweiter Umsatz belief sich auf 2,81 Milliarden Euro. Der Umsatzanteil des Geschäftsbereichs Werkzeugmaschinen stieg dabei leicht auf 71,4 Prozent an, der des Geschäftsbereichs Lasertechnik/Elektronik sank moderat auf 28,6 Prozent. Auch wenn hierbei insbesondere die Elektronik rückläufig war, weisen die letzten Monate unmissverständlich auf eine Wende hin, die dem Management und der Belegschaft gelungen ist. Während uns die Stärke des Schweizer Franken beim Auslandsgeschäft belastete, konnten wir vom günstigen Eurokurs beim Verkauf unserer Werkzeugmaschinen und Laser profitieren. Insbesondere das Abflauen der Konjunktur in China, aber auch ein schwächeres Wachstum in den USA bekamen wir dennoch zu spüren. Das Brexit-Votum ebenso wie die politische Entwicklung in der Türkei wirkten sich bis zum Stichtag 30. 06. 2016 hingegen nicht mehr auf Umsatz und Ergebnis aus. Positiv war die Entwicklung in einigen europäischen Regionalmärkten wie Spanien und Frankreich. In Deutschland wuchs der Umsatz immerhin um mehr als fünf Prozent auf knapp 600 Millionen Euro. Deutschland ist damit erneut der stärkste Einzelmarkt unseres Unternehmens. Signifikante Umsatzgewinne konnte TRUMPF auch in Japan, Südkorea und der Region Asien-Pazifik erzielen. In China ging unser Umsatz leicht zurück. hat gezielt Zukunftsinvestitionen und Akquisitionen sowie die bauliche Erweite rung von Standorten im In- und Ausland vorangetrieben. Zu nennen sind hier am Stammsitz in Ditzingen das hochmoderne Logistikzentrum sowie ein Showroom in Chicago. Beide werden wir 2017 eröffnen. Mit ihnen wollen wir unsere führende Position im Bereich der vernetzten Produktion ausbauen. Wir haben zudem eine Venture Capital Gesellschaft gegründet, mit der wir vielversprechende Geschäftsideen unterstützen möchten. TRUMPF Die Zahl unserer Mitarbeiter wuchs ungeachtet des schwierigen weltwirtschaftlichen Umfelds um 2,8 Prozent auf 11.181, wobei in Deutschland mehr als die Hälfte davon beschäftigt waren und sind. In diesem Sinne danke ich zunächst unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern recht herzlich für ein gutes Geschäftsjahr 2015/16! Die vergangenen Monate waren von einem hohen Maß an Unsicherheit geprägt. Wir haben auf die zeitweiligen Rückgänge beim Auftragseingang mit einem flexiblen Zeitmanagement reagiert. Diese Maßnahme war dank ihres Entgegenkommens erfolgreich. Mein Dank gilt weiterhin unseren Kunden und Geschäftspartnern in aller Welt. Sie haben uns nicht nur erneut das sprichwörtliche Vertrauen geschenkt, sondern unser Wachstum durch viele Anregungen entscheidend begleitet. Ditzingen, im Oktober 2016 DR . PHIL . NICOL A LEIBINGER- K AMMÜLLER VORSIT ZENDE DER GESCHÄF TSFÜHRUNG 095 096 > Unternehmen TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Bericht des Aufsichtsrats Sehr geehrte Damen und Herren, hat das Geschäftsjahr 2015/16 mit sehr guten Ergebnissen abgeschlossen. In einem konjunkturell immer anspruchsvolleren Umfeld wurden beim Umsatz ein neuer Höchstwert erreicht und die Umsatzrendite weiter gesteigert, sofern man den Einmaleffekt aus dem Verkauf der Medizintechnik im Geschäftsjahr 2014/15 herausrechnet. Die Strategie des Wachstums durch Innovation, regionale Diversifizierung, gezielte Akquisitionen in den Kerngeschäften sowie Investitionen in neue Geschäfte wie Industrie 4.0 ist erfolgreich und wird fortgeführt. TRUMPF Der Aufsichtsrat hat die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Überwachungs- und Beratungsaufgaben mit Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit wahr genommen. Dabei haben Aufsichtsrat und Geschäftsführung vertrauensvoll, effektiv und effizient zusammengearbeitet. Die Vorsitzende der Geschäftsführung hat den Aufsichtsratsvorsitzenden regelmäßig und unverzüglich über alle Ereignisse von wesent licher Bedeutung unterrichtet. In drei Sitzungen im Geschäftsjahr hat sich der Aufsichtsrat mit der Strategie der Geschäftsbereiche, der Forschungs- und Entwicklungs strategie, den neuen Geschäftsfeldern EUV und Industrie 4.0, dem Markenmanagement, der IT-Sicherheit, dem Risiko- und Compliance-Management sowie der Mitarbeiter zufriedenheit und dem neuen Bündnis für Arbeit 2021 befasst. Regelmäßige Beratungs punkte waren die Geschäftsentwicklung, die Budgetüberwachung sowie alle wesentlichen Investitions- und Akquisitionsvorhaben. Die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, hat den Jahresund Konzernabschluss sowie den Konzernlagebericht geprüft und jeweils einen unein geschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der Aufsichtsrat hat nach Vorstellung durch den Abschlussprüfer und Abschluss eigener Prüfungen von Jahresabschluss, Gewinn verwendungsvorschlag, Konzernabschluss und Konzernlagebericht die von der Geschäftsführung aufgestellten Abschlüsse ohne Einwendungen billigend zur Kenntnis genommen. Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern der Geschäftsführung und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit für ihren großartigen Einsatz und ihre persönlichen Beiträge zum Erfolg des Unternehmens. Den Arbeitnehmervertretungen danken wir für die konstruktive Zusammenarbeit. Ditzingen, im Oktober 2016 DR . RER . NAT. JÜRGEN HAMBRECHT VORSIT ZENDER DES AUFSICHTSR ATS TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Unternehmen 097 098 > Unternehmen TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Organe des Unternehmens Geschäftsführung und Aufsichtsrat Geschäftsführung Aufsichtsrat Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller Vorsitzende der Geschäftsführung der TRUMPF GmbH + Co. KG Verantwortlich für Unternehmensent wicklung, Unternehmenskommunikation, Markenmanagement, Anlagen und Bauten, Recht und M+A sowie Nachhaltiges Wirtschaften und Sicherheit Dr. rer. nat. Jürgen Hambrecht Neustadt an der Weinstraße Vorsitzender des Aufsichtsrats der Berthold Leibinger GmbH, Ditzingen Vorsitzender des Aufsichtsrats der BASF SE, Ludwigshafen Dr.-Ing. E.h. Peter Leibinger Stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der TRUMPF GmbH + Co. KG und Vorsitzender des Geschäftsbereichs Lasertechnik/Elektronik Verantwortlich für Forschung und Entwicklung Dr.-Ing. Mathias Kammüller Geschäftsführer der TRUMPF GmbH + Co. KG und Vorsitzender des Geschäftsbereichs Werkzeugmaschinen Verantwortlich für Produktion, Qualitätsund Prozessmanagement, Einkauf sowie Regionalverantwortung für China Dr. rer. pol. Lars Grünert Kaufmännischer Geschäftsführer der TRUMPF GmbH + Co. KG Verantwortlich für Finanzen, Financial Services, Informationstechnik sowie Regionalverantwortung für Nordamerika Dr. rer. soc. Gerhard Rübling Geschäftsführer der TRUMPF GmbH + Co. KG und Arbeitsdirektor Verantwortlich für Personal, Vertrieb und Services sowie Regionalverantwortung für Europa, Mittel-/Südamerika und Asien (außer China) Gesellschafter Familie Leibinger 95,0 Prozent Berthold Leibinger Stiftung GmbH* 5,0 Prozent Renate Luksa ** Vaihingen/Enz Stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats der Berthold Leibinger GmbH, Ditzingen Gesamtbetriebsratsvorsitzende der TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG, Ditzingen Werner Bruker ** Lauterbach Betriebsratsvorsitzender der TRUMPF Laser GmbH, Schramberg Jürgen Schäfer ** Weinstadt Leiter Zentralbereich Anlagen und Bauten der TRUMPF Immobilien GmbH + Co. KG, Ditzingen Joachim E. Schielke Backnang Ehem. Vorsitzender des Vorstands der Baden-Württembergischen Bank, Stuttgart Ehem. Mitglied des Vorstands der Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart Harald Weihbrecht-Betz** Trochtelfingen Gruppenleiter Produktionseinheit Maschinenmontage der TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG, Hettingen Dr.-Ing./U.Cal. Markus Flik Stuttgart Vorsitzender der Geschäftsführung der CHIRON-WERKE GmbH & Co. KG, Tuttlingen Stefan Fuchs Hirschberg Vorsitzender des Vorstands der Fuchs Petrolub SE, Mannheim Prof. Dr. rer. pol. Hermut Kormann Ulm Ehem. Vorsitzender des Vorstands der Voith AG, Heidenheim Prof. Dipl.-Ing./M. Arch. Regine Leibinger Berlin Architektin, Barkow Leibinger, Berlin Monika Lersmacher ** Kornwestheim Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Bezirksleitung Baden-Württemberg, Stuttgart Martin Röll ** Tübingen Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Stuttgart, Stuttgart * Mittelbar über die Berthold Leibinger Beteiligungen GmbH / ** Arbeitnehmervertreter 099 TRUMPF Geschäftsbericht 2 0 15⁄ 16 UNTER NEHMER ISCHE V ER A NT WORTUNG 100 Unternehmerische Verantwortung TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Führung schafft, dass Werte wirken ist ein Familienunternehmen. Wir denken langfristig und handeln verantwortlich – aus Überzeugung. Und wir leben es vor: durch eine wertschätzende Personalpolitik, Investitionen in die Zukunft, den schonenden Umgang mit Ressourcen und ein engagiertes Bekenntnis zu Bildung, die Chancen schafft. TRUMPF Zukunftsorientierte Unternehmensführung Vier Werte beschreiben, was TRUMPF ausmacht und wie wir handeln: unabhängig, offen, überzeugend und stark. Bei mehr als 11.000 Beschäftigten an 71 Standorten ist es aber nicht selbstverständlich, dass die Werte überall in gleicher Weise gelebt werden. 2014 wurde eine neue Führungsstruktur etabliert, die unsere Geschäftsbereiche und die Zentralfunktionen stärkt. Diese unterstützenden Strukturen tragen dazu bei, dass in der gesamten TRUMPF Gruppe die gleichen Werte gelten und jede Führungskraft vorbildlich handelt. Ein gutes Fundament dafür sind das 2009 bei TRUMPF eingeführte Compliance-Programm und der zugehörige Verhaltenskodex. Er hält alle Mitarbeiter weltweit an, strikt auf Recht und Gesetz zu achten. Jeder Mitarbeiter mit PC -Zugang muss ein E-Learning zu Korruption und Kartellrecht absolvieren, künftig sollen Führungskräfte sowie Mitarbeiter aus Einkauf und Vertrieb zusätzliche Präsenzschulungen durchlaufen. Dafür, dass eine auf Nachhaltigkeit und Sicherheit ausgelegte Überzeugung alle Prozesse weltweit durchdringt, sorgt zudem ein neu etablierter Zentralbereich. Er ist der Vorsitzenden der Geschäftsführung direkt zugeordnet und bündelt Arbeits-, Unternehmens- und Informationssicherheit sowie Energie- und Umweltmanagement. Letztlich machen aber die besten Prozessvorgaben allein keine „verantwortungsvolle Unternehmensführung“. Eine gute Unternehmenskultur entsteht dort, wo Governance-Strukturen und Menschen mit Werten zusammenfinden. TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 > 101 Unternehmerische Verantwortung Leben & Beruf Eine Führungskraft muss das Potenzial anderer Menschen erkennen können und ihnen den Raum geben, es zu verwirklichen. Und sie braucht die Kraft, Entscheidungen zu treffen und die Konsequenzen zu tragen. Marcella Montelatici Geschäftsführerin TRUMPF Homberger s.r.l., Italien Man erreicht mehr, wenn man Spaß an der Arbeit vermittelt, zuverlässig und ehrlich ist. Ich will Klarheit und spreche Probleme offen an. Als Frau hat man vielleicht auch etwas mehr Gespür für das Zwischenmenschliche. Ulrike Kreh Abteilungsleiterin bei TRUMPF Werkzeugmaschinen, Standort Hettingen, Deutschland Wer Familie und Beruf vereinbaren will, muss flexibel sein. Und man muss sich beides gut aussuchen, den Chef und den Partner. Dass mein Mann sich um unsere vier Kinder kümmert, hält mir den Rücken frei. Annette Doyle Geschäftsführerin TRUMPF Limited, Großbritannien Veränderung ist bei TRUMPF der Nenner vieler Maßnahmen. Das bezieht die Menschen ein. Denn auch ihre Lebenswelten ändern sich. So stellt sich bei TRUMPF nicht ins Abseits, wer Kinder betreut, Angehörige pflegt oder sich ehrenamtlich engagiert. Diese Erfahrungen können als alternativer Bau stein auf dem Weg zur Führungskraft gelten. Das sorgt für Vielfalt und schafft neue Vorbilder – weltweit. Firmenchefin Nicola Leibinger-Kammüller bringt auf den Punkt, was für sie Führung ausmacht: „Mut haben und Überzeugungen vertreten: Das kann die Welt bewegen. Solche Menschen braucht es. Und solche Menschen brauchen auch wir, um den industriellen Wandel zu gestalten.“ 102 Unternehmerische Verantwortung TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Arbeit 4.0 > TRUMPF verbindet ehrgeizige Ziele mit dem Anspruch, Innovationsgarant zu sein. Sie zu erfüllen erfordert von uns allen auch neue Fähigkeiten. Unsere Mitarbeiter müssen rasch agieren und immer einen Schritt weiter denken können. Die Basis dafür legen Arbeitsstrukturen, die Freiraum lassen, und eine Führungskultur, die auf selbstständiges Handeln setzt. Die 2016 verhandelte Betriebsvereinbarung, das Bündnis für Arbeit 2021, übersetzt diesen Gedanken in neue Möglichkeiten. Zunächst für die rund 3.500 Mitarbeiter unseres Stammhauses – das sind die TRUMPF Standorte Ditzingen, Hettingen und Gerlingen – beschlossen, ermöglicht sie ein hohes Maß an mobilem und flexiblem Arbeiten. Dazu gehören nun auch langfristig ausgerichtete Gleitzeitkonten und die Möglichkeit, einen Teil der Arbeit außerhalb des Büros zu leisten. Wie dieser Rahmen genutzt wird, bleibt der individuellen Absprache zwischen Führungskraft und Mitarbeiter überlassen. Ein weiterer Baustein auf dem Weg in das Arbeiten 4.0 ist unser neues Fortbildungskonzept, das den Mitarbeitern die Verantwortung für ihre Qualifizierung überträgt: 1.000 Punkte, das entspricht zunächst einem Wert von 1.000 Euro, gibt es jährlich, die in Absprache mit der Führungskraft für Kurse eigener Wahl einzusetzen sind. Je stärker diese auf die Zukunftsthemen von TRUMPF einzahlen, desto weniger Punkte kosten sie. Neben der fachlichen Eignung sollen auch die sozialen Kompetenzen in Richtung Offenheit und Veränderungsbereitschaft gestärkt werden. Deshalb begrüßen wir Vielfalt nicht nur im Kontext der Führungskräfteentwicklung, sondern sehen sie als wertvolles Kennzeichen unserer Belegschaft. Nicht nur das Miteinander von Jungen und Älteren, Männern und Frauen und vielen Nationalitäten, auch Menschen mit Schwerbehinderung sind Teil der für uns wertvollen Vielfalt: Im Herbst 2015 haben wir in Ditzingen 15 zusätzliche Stellen für Menschen mit Schwerbehinderung geschaffen. TRUMPF Belegschaft Anteile 2015 Weibliche Mitarbeiter Befristete Beschäftigung Anteile 2015 Anteile an den Arbeitsverhältnissen 2015 19,4% 12,5% 3,6% 13,7% 63,8% der Gesamtbelegschaft in Führungspositionen 33,6% 20,1% 15,8% 14,1% 11,0% 3,9% 1,5% PRODUKTION TECHNISCHER KUNDENDIENST ENTWICKLUNG VERTRIEB VERWALTUNG AUSZUBILDENDE EINKAUF 39,7 Jahre 9,9 Jahre 6,7% Deutschland Osteuropa Asien Altersdurchschnitt der Gesamtbelegschaft durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit Teilzeitquote in Deutschland und Westeuropa TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 > Unternehmerische Verantwortung 103 Innovation & Effizienz TRUMPF will Vorbild sein bei der Digitalisierung industrieller Prozesse und seine Kunden auf dem Weg in die Industrie 4.0 begleiten. Unsere gesamte Produktion soll in wenigen Jahren komplett digital vernetzt sein. Anders werden aber nicht nur die Prozesse, wir entwickeln auch neue Produkte für die sich rasch verändernden Märkte. Dafür arbeiten wir mit Start-ups und Hochschulen zusammen und investieren kräftig in Forschung und Entwicklung. Denn wir sind von den Chancen überzeugt, die sich hier auftun: für die Vernetzung von Anbietern und Kunden, für besseren Service und innovative Gesamtlösungen. Wer wie TRUMPF mit besten Produkten und Technologien verlässlich Innovationen bietet, die die Kunden begeistern, muss Qualität ganzheitlich verstehen. Energie- und Ressourceneffizienz gehören heute unabdingbar dazu. In der Regel ist ein neues Produkt von TRUMPF deutlich energieeffizienter als sein Vorgängermodell. Das ist Ziel im Entwicklungsprozess und wird durch hausintern erarbeitete Messmethoden überprüft. Entscheidender als die Effizienz der einzelnen Maschine ist jedoch die Gesamtbilanz der Anwendung. So hängt von der Präzision einer Maschine oder eines Lasers ab, welche Energie- und Material einsparungen bei der Herstellung eines Produkts oder Werkstücks realisiert werden und ob Nachbearbeitungen entfallen. Ein weiterer Aspekt ist der Energie- und Ressourcenverbrauch in der Nutzungsphase des Endprodukts. Die Lasertechnologie beispielsweise erschließt in der Luftfahrt oder im Automobilbau neue Möglichkeiten der Leichtbauweise, die mit dem Gewicht auch den Energieverbrauch und damit Treibhausgasemissionen reduziert. Effizienzsteigerung bei Werkzeugmaschinen Technologievorteile durch Lasertechnik Die Laserschneidmaschine TruLaser 5030 fiber aus dem Jahr 2015 verbraucht rund 22 Prozent weniger Strom als ihr Vorgängermodell von 2010 mit der gleichen Laserleistung. Das gelang unseren Ingenieuren durch einen verbesserten Wirkungsgrad des Festkörperlasers und eine deutliche Verbrauchsreduktion in den Nebenzeiten. Eine vergleichende Ökobilanz unterschiedlicher Fügetechnologien für Dickblechverbindungen belegt die großen Vorteile des Laserschweißens: Da nur die für den Fügeprozess benötigte Energie eingebracht wird und die hohe Qualität der Schweißnaht zu größter Festigkeit bei deutlich geringerem Materialeinsatz führt, ist es ebenso energie- wie ressourceneffizient – und damit auch kosteneffizient. 104 > Unternehmerische Verantwortung TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Fokus Energie Wir wollen Energieeffizienz im Betrieb vorleben und führen an allen 17 euro päischen Produktionsstandorten ein entsprechendes Managementsystem nach ISO 50001 ein. In Deutschland haben wir unseren Energiebezug zum 1. Januar 2016 auf Grünstrom umgestellt, den Fahrzeugpool in Ditzingen um zwei weitere Elektro mobile ergänzt und für Mitarbeiter und Kunden neue Ladestationen eingerichtet. Gruppenweit haben wir uns als strategische Ziele folgende gesetzt: den spezifischen Energiever- brauch durch die Weiterentwicklung unserer Prozesse zu reduzieren, die energiebezogene Leistung unserer Produkte kontinuierlich zu verbessern, gute Beispiele in der Gruppe auszutauschen und die Erfassung von Energiedaten zu verbessern. Als Qualitätsführer verfolgt TRUMPF auch bei der Architektur einen hohen Anspruch. Die Gebäude sollen ästhetisch überzeugen, den Mitarbeitern Wertschätzung vermitteln und nachhaltig zu bewirtschaften sein. Wir verwenden recyclingfähige Baustoffe, integrieren erneuerbare Energien und achten auf einen niedrigen Verbrauch. Unsere Erfahrungen und unser Wissen tauschen wir in der Branche aus, um Impulse für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit zu erhalten und zu vermitteln. So ist TRUMPF Mitglied in der Initiative „Blue Competence“ des Verbands Deutscher Maschinenund A nlagenbau ( VDMA) und einem seiner Energieeffizienz-Netzwerke. Naturnahes Bauen am Standort Hettingen Der Standort Hettingen fügt sich architektonisch in die Landschaft der Schwäbischen Alb ein. Sein Energiekonzept sieht die bestmögliche Nutzung natürlicher Ressourcen für Klimatisierung, Beleuchtung und Kühlung vor. CO₂-Emissionen* Scope 1 und 2 81,2 % STROM 1,2 % HEIZÖL 43.192 t 658 t 17,6 % ERDGAS 9.387 t Energieverbrauch* 164,20 GWh Gesamtverbrauch STROM 115,79 GWh für: Produktionsanlagen | Prozesskälte Druckluft | Versuchs- und Applikationsanlagen | Schulungs- und Vorführanlagen Inbetriebnahmen unserer Produkte Gebäude- und Informationstechnik ERDGAS + HEIZÖL 45,83 GWh + 2,57 GWh für: Raumwärme und Warmwasser Prozesswärme (Lackieranlagen) * Energieverbräuche und CO²-Emissionen erstmalig im GJ 2015/16 für alle Produktionsstandorte erfasst. TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 > Unternehmerische Verantwortung 105 Chancen durch Bildung Habibullah Suhrab musste als kritischer Journalist 2012 aus Kabul (Afghanistan) fliehen. Seit 1. Oktober 2015 arbeitet er im Team Flachbaugruppen am Standort Schramberg. Eskandar Odicho floh 2013 aus Alhassakah (Syrien), wo er als Lehrer gearbeitet hatte. Der studierte Physiker startete am 1. Oktober 2015 als Fachkraft im Ditzinger Laserapplikationszentrum. Ihre Talente entfalten können Menschen nur, wenn sie an Gesellschaft und Bildung teilhaben. Je mehr Menschen diese Möglichkeiten erhalten, desto vielfältiger wird der Ideenreichtum unserer Gesellschaft und desto stärker werden die Kräfte des Zusammenhalts. Für TRUMPF ist es eine Frage der Überzeugung, hier voranzugehen. Ganz besonders gilt dies, seit sich im Sommer 2015 abzeichnete, dass die Zahl der Flüchtlinge deutlich zunehmen wird. Am Standort Ditzingen fanden sich spontan rund 100 Mitarbeiter ehrenamtlich zusammen, um ein Konzept für die Flüchtlingshilfe zu entwickeln. TRUMPF übernimmt deren Schulung, stellt Räumlichkeiten, Materialien und ein Transportfahrzeug zur Verfügung. Derzeit sind an unseren deutschen Standorten fünf Flüchtlinge beschäftigt, mit Ausbildungsstart 2016 kamen weitere drei Plätze für Flüchtlinge hinzu, die bei uns eine Lehre machen wollen. Auch bei der Integration von Menschen mit Behinderung gehen wir voran: Seit über 20 Jahren arbeiten wir deshalb eng mit dem Behindertenzentrum bhz in Stuttgart zusammen. Bei Kindern naturwissenschaftliche Neugier zu fördern ist das Ziel der Initiative „Wissensfabrik – Unternehmen für Deutschland e. V.“. Wir haben sie 2005 zusammen mit acht führenden deutschen Unternehmen gegründet, um Projekte an Kindergärten und Schulen zu initiieren. Allein an unseren Standorten nahmen in den vergangenen zehn Jahren über 1.800 Schülerinnen und Schüler an fast 2.500 Projektstunden teil. Für eine exzellente Bildung des Nachwuchses setzt sich Nicola LeibingerKammüller im Stifterverband der Deutschen Wissenschaft als Vizepräsidentin und Themen botschafterin für die beruflich-akademische Bildung persönlich ein. 106 > TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Info > TRUMPF AU F EI N EN BL I CK Mitarbeiter 11.181 5.626 Mitarbeiter in Deutschland 5.555 außerhalb Deutschlands Neue Mitarbeiter kamen insbeson dere im Bereich Forschung und Ent wicklung durch den Ausbau unserer Industrie-4.0-Aktivitäten hinzu. 2015 2016 107 TRUMPF Geschäftsbericht 2 0 15⁄ 16 KONZER NLAGEBER ICHT 108 Konzernlagebericht TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2015/16 Struktur und Tätigkeitsbereiche Das Hochtechnologieunternehmen TRUMPF bietet Fertigungslösungen in den Bereichen Werkzeugmaschinen, Lasertechnik und Elektronik. Die digitale Vernetzung der fertigenden Industrie treiben wir durch Beratung, Plattform- und Softwareangebote voran. Als unabhängiges Familienu nternehmen denken und handeln wir langfristig. Unser Gestaltungswille macht uns zum Garant für kontinuierliche Innovationskraft. Unseren Kunden bieten wir zukunfts orientierte, zuverlässige Fertigungslösungen, die ihnen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und dauerhafte Erfolge ermöglichen. Zwei Geschäftsbereiche – ein starkes Unternehmen Die beiden Geschäftsbereiche Werkzeugmaschinen und Lasertechnik/Elektronik sind unter dem Dach einer Management-Holding, der TRUMPF GmbH + Co. KG , zusammengefasst. Unser g rößter Tätigkeitsbereich sind Werkzeugmaschinen für die flexible Blech- und Rohrbearbeitung. Wir haben Maschinen zum Biegen, zum Stanzen, für kombinierte Stanz-Laser-Prozesse sowie für Laserschneid- und Laserschweißanwendungen im Programm. Vielfältige Automatisierungs lösungen und ein breites Softwareangebot für vernetzte Fertigungslösungen runden das Portfolio ab. Unser Produktprogramm in der Lasertechnik umfasst Lasersysteme für das Schneiden, das Schweißen und die Oberflächenbearbeitung dreidimensionaler Teile. Wir bieten HochleistungsCO 2 -Laser, Scheiben- und Faserlaser, Diodendirektlaser, Ultrakurzpulslaser sowie Beschrif tungslaser und -systeme. Zur Elektronik gehören Gleichstrom-, Hoch- und Mittelfrequenzgeneratoren für die induktive Materialerwärmung, für die Oberflächenbeschichtung und -bearbeitung mittels Plasmatechnologie sowie für die Laseranregung. Weltweite Präsenz – nahe an unseren Kunden Die TRUMPF Gruppe ist weltweit in allen wichtigen Märkten vertreten. Wir haben 71 operative Tochtergesellschaften in Europa, Amerika und Asien-Pazifik. Produktionsstandorte sind in Deutschland, China, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Mexiko, Österreich, Polen, in der Schweiz, in Tschechien und in den USA . Unser Stammsitz befindet sich in Ditzingen. Von dort werden die beiden großen Bereiche Werkzeugmaschinen und Lasertechnik geführt. Das Geschäftsfeld Elektronik wird von Freiburg aus geleitet. TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 > Grafik 01 109 Konzernlagebericht Veränderung Bruttoinlandsprodukt weltweit in Prozent 3,9 3,1 3,4 3,2 3,1 Das Wachstum war in erster Linie von den Schwellen- und Entwicklungsländern beeinflusst. Die Industrienationen legten im Vergleich in geringerem Maße zu. 2011 2012 2013 2014 2015 Quelle: Internationaler Währungsfonds Unsere Kunden unterstützen wir mit einem umfassenden Serviceangebot, das den gesamten Lebenszyklus unserer Produkte umfasst. Wir bieten alle Leistungen von Finanzierungskonzepten über Funktionserweiterungen, technischen Service, Beratung und Schulung bis hin zum Gebrauchtmaschinenhandel. Wirtschaftsbericht Wirtschaftliches Umfeld > Wirtschaft 2015 hauptsächlich vom privaten Konsum getrieben Grafik 01 Die weltwirtschaftliche Dynamik blieb 2015 schwach. Das globale Wachstum lag laut Inter nationalem Währungsfonds (IWF) bei 3,1 Prozent. In den Schwellen- und Entwicklungsländern erreichte das Wachstum einen Wert von 4,0 Prozent, in den Industrieländern 1,9 Prozent. Die deutsche Konjunktur zeigte sich 2015 in einem stabilen Zustand. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs um 1,5 Prozent. Allerdings kamen die stärksten Impulse vom Konsum. Im historischen Vergleich spiegelten die Ausrüstungsinvestitionen mit einem Plus von 3,6 Prozent eine wenig dynamische Entwicklung in Anbetracht der guten Konjunktur und der niedrigen Zinsen wider. Im Euroraum erholte sich die Wirtschaft im Laufe des Jahres 2015 und stieg um 1,7 Prozent. Ausschlaggebend war ebenfalls das Wachstum der privaten Konsumausgaben. Trotz historisch niedriger Zinsen und einer leicht verbesserten Unternehmensstimmung entwickelten sich die Investitionen weiter schwach. Der Export profitierte hingegen vom schwächeren Euro-Wechselkurs. Die Konjunktur in den USA zeigte sich 2015 robust. Das Wachstum um 2,4 Prozent war wie im Euroraum in starkem Maße konsumgetrieben. Japans Wirtschaftsleistung stieg trotz expansiver Finanzpolitik nur um 0,5 Prozent. Sorgen bereitete die Konjunktur in China. Die chinesische Regierung setzte den Wandel zum „new normal“, einem nachhaltigeren Wachstum, fort. Dies führte zu einem gesamtwirtschaft lichen Zuwachs von 6,9 Prozent. 110 > Grafik Konzernlagebericht 02 TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Umsatz in Mio. € 2.587 2.328 2.343 11/12 12/13 2.717 2.808 Trotz vieler Unsicherheiten in den Märkten konnte TRUMPF seinen Umsatz wieder steigern. Umsatzsteigerung: + 3,4 % 13/14 14/15 15/16 Die Schwellen- und Entwicklungsländer lieferten 2015 ein sehr uneinheitliches Konjunkturbild. Viele der von Rohstoffexporten abhängigen Länder mussten aufgrund verminderter Einnahmen ihre Ausgaben kürzen. Brasilien und Russland führte dies zusammen mit einem Mix weiterer Negativfaktoren sogar in die Rezession. Werkzeugmaschinenindustrie wächst leicht Das Jahr 2015 blieb für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück. Die Produktion erreichte lediglich ein Nullwachstum, so der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Der preisbereinigte Umsatz stieg leicht um 2,8 Prozent auf 218 Milliarden €. Der Auftragseingang übertraf 2015 das Vorjahresniveau um real 1 Prozent. Dieser Zuwachs galt gleichermaßen für die Inlands- und die Auslandsnachfrage. Die Bestellungen traten damit erneut auf der Stelle, für eine zyklisch geprägte Branche eher ungewöhnlich. Nach Angaben des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken ( VDW ) setzte die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie 2015 ihr leichtes Wachstum vom Vorjahr fort. Der Auftrags eingang nahm um 1 Prozent auf 14,9 Milliarden € zu. Wachstumsimpulse kamen dabei vor allem aus dem Ausland. Der Auftragseingang dort legte um 2 Prozent zu, während die Auftrags eingänge im Inland um 1 Prozent zum Vorjahr sanken. Die Produktion stieg um 4 Prozent von 14,5 Milliarden € auf 15,1 Milliarden €. Der Wert der Weltproduktion von Werkzeugmaschinen stieg 2015 um 7 Prozent auf 68,1 Milli arden €. China blieb dabei größter Hersteller mit einem Volumen von 16,6 Milliarden €, gefolgt von Japan mit 12,0 Milliarden € und Deutschland mit 11,2 Milliarden €. Markt für Lasertechnik eher verhalten Der Weltmarkt für Lasersysteme zur Materialbearbeitung erreichte 2015 nach einer Unter suchung von Optech Consulting ein Volumen von 10,7 Milliarden € (Vorjahr 8,8 Milliarden €). Allerdings ließ sich das starke Wachstum ausschließlich auf Währungseffekte zurückführen. In einer US -Dollar-Betrachtung war eine Seitwärtsbewegung zum Vorjahreswert von 11,8 Milli arden US -Dollar zu verzeichnen. Hingegen stieg der Weltmarkt für Laserstrahlquellen für die Materialbearbeitung. Auch hier ist eine währungsabhängige Betrachtung aufschlussreich. In Euro betrug der Zuwachs 22 Prozent auf 2,9 Milliarden €. In US -Dollar lag die Steigerung lediglich bei 2 Prozent von 3,15 Milliarden US Dollar auf 3,2 Milliarden US -Dollar. TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 > Grafik 03 111 Konzernlagebericht 2.702 Auftragseingang in Mio. € 2.348 2.330 11/12 12/13 2.818 2.793 14/15 15/16 Der Auftragseingang lag mit 2,79 Milliarden € in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Entwicklung beim Auftragseingang: – 0,9 % 13/14 Für die deutschen Hersteller von Lasersystemen berichtete der VDMA von einem Produktionsplus von 12 Prozent auf 962 Millionen €. Über 80 Prozent des Produktionswertes wurden dabei exportiert. Geschäftsverlauf Angesichts schwieriger Rahmenbedingungen ein gutes Geschäftsjahr 2015/16 Grafik 02 > Das Geschäftsjahr 2015/16 war für TRUMPF durch viele Unsicherheiten in den Märkten herausfordernd. Dennoch konnten wir unseren Umsatz steigern und eine gute Umsatzrendite erreichen. Die Gruppe erzielte im Berichtsjahr einen Umsatz in Höhe von 2,81 Milliarden € (Vorjahr 2,72 Milliarden €). Dies entspricht einem Wachstum von 3,4 Prozent. Der Auftragseingang lag mit 2,79 Milliarden € in etwa auf dem Niveau des Vorjahres von 2,82 Milliarden €. Das E rgebnis vor Steuern blieb mit 303 Millionen € unter dem des Vorjahres (357 Millionen €). Allerdings war im Vorjahr der Einmaleffekt aus dem Verkauf des Geschäftsbereichs Medizintechnik enthalten. Bereinigt darum stieg das Ergebnis um 6,3 Prozent. Die Zahl unserer Mitarbeiter wuchs um 2,8 Prozent auf 11.181 Mitarbeiter (Vorjahr 10.873 Beschäftigte) weltweit. Der Vergleich der Prognose mit den berichteten Geschäftsjahreszahlen zeigt, dass unsere Ziele für das Geschäftsjahr 2015/16 zu optimistisch waren. Den Umsatz konnten wir zwar steigern, aber nicht in dem Maße, wie wir es geplant hatten. Auch der Auftragseingang blieb unter unseren Erwartungen. Das Ziel einer Book-to-Bill-Ratio größer 1 haben wir knapp verfehlt. Trotz des schwachen Umsatzwachstums ist es uns gelungen, eine gute Umsatzrendite zu erzielen. Sie liegt bei sehr zufriedenstellenden 10,8 Prozent und damit etwas über dem um den Einmaleffekt aus dem Verkauf der Medizintechnik bereinigten Niveau des Vorjahres von 10,5 Prozent. > Auftragseingang mit geringen Wachstumsimpulsen Grafik 03 Der Auftragseingang lag nur annähernd auf dem Niveau des Vorjahres. Er erreichte 2,79 Milliarden € und blieb knapp um 0,9 Prozent unter dem Vorjahreswert (2,82 Milliarden €). Der Auftragsbestand lag zum Ende der Berichtsperiode bei 789 Millionen € (Vorjahr 804 Millionen €). Die rechnerische Auftragsreichweite beträgt wie im Vorjahr 3,2 Monate. > Werkzeugmaschinen und Lasertechnik auf Wachstumskurs Grafik 04 Der Umsatz unseres größten Geschäftsbereichs Werkzeugmaschinen erhöhte sich um 6,8 Prozent auf 2,52 Milliarden € (Vorjahr 2,36 Milliarden €). 112 > Konzernlagebericht Grafik 04 TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Umsatz nach Geschäftsbereichen* in Mio. € Der Umsatz mit laserrelevanten Produkten machte 68,7 Prozent am Gesamtumsatz aus. b a a / WERKZEUGMASCHINEN 2.521 / + 6,8 % b / LASERTECHNIK/ELEKTRONIK 1.010 / + 4,6 % * konsolidiert innerhalb des Geschäftsbereichs Der Geschäftsbereich Lasertechnik/Elektronik erzielte ein Umsatzwachstum von 4,6 Prozent auf 1,01 Milliarden € (Vorjahr 966 Millionen €). Damit übertraf der Geschäftsbereich erstmals die Umsatzmilliarde. Ausschlaggebend für das Wachstum des Geschäftsbereichs war jedoch ausschließlich das Geschäftsfeld Lasertechnik, dessen Umsatz sich um 5,1 Prozent auf 935 Milli onen € erhöhte (Vorjahr 890 Millionen €). Im Geschäftsfeld Elektronik hingegen sank der Umsatz erneut, um 9,0 Prozent auf 93 Milli onen € (Vorjahr 102 Millionen €). Gründe hierfür waren rückläufige interne Lieferungen von Generatoren für CO 2 -Laser und die grundsätzliche Investitionszurückhaltung in den Kern märkten Glas-, Display- und Industriebeschichtung. Dazu kam das ungünstige wirtschaftliche Umfeld mit schwächeren Wachstumsraten in Europa und Asien. Aufgrund der erneut negativen Umsatzentwicklung haben wir ein grundlegendes Sanierungs- und Wachstumskonzept für das Geschäftsfeld erarbeitet, das bereits erste Erfolge zeigt. Die Umsätze sind innerhalb der Geschäftsbereiche konsolidiert. Die Umsatzanteile veränderten sich gegenüber dem Vorjahr nicht signifikant. Der Geschäfts bereich Werkzeugmaschinen erhöhte seinen Umsatzanteil leicht auf 71,4 Prozent (Vorjahr 70,7 Prozent). Der Anteil des Geschäftsbereichs Lasertechnik/Elektronik sank von 28,8 Prozent auf 28,6 Prozent. Der Umsatz mit laserrelevanten Produkten belief sich im Geschäftsjahr 2015/16 auf 1,93 Milli arden € und machte damit 68,7 Prozent am Gesamtumsatz aus. Märkte entwickeln sich sehr unterschiedlich In unserem stärksten Einzelmarkt, Deutschland, konnten wir unseren Umsatz steigern. Er erhöhte sich um 5,2 Prozent auf 597 Millionen € (Vorjahr 568 Millionen €). Dieses Wachstum war aufgrund der Schwäche anderer Märkte für uns sehr wichtig. In Westeuropa ohne Deutschland stieg unser Umsatz leicht um 0,8 Prozent auf 664 Millionen € (Vorjahr 659 Milli onen €). In Mittel- und Osteuropa ging der Umsatz um 3,8 Prozent auf 281 Millionen € zurück (Vorjahr 292 Millionen €). Die Märkte Amerikas entwickelten sich sehr unterschiedlich. In Mittelamerika erzielten wir Zuwächse, in Südamerika verzeichneten wir vor allem aufgrund der anhaltenden Schwäche B rasiliens weitere Einbrüche. Der nordamerikanische Markt vollzog eine Seitwärtsbewegung, TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 > Grafik 05 113 Konzernlagebericht 357 Ergebnis vor Steuern 303 in Mio. € Trotz des schwachen Umsatzwachstums ist es uns gelungen, eine gute Umsatzrendite von 10,8 Prozent zu erzielen. 248 211 154 Umsatzrendite 2015/16: 10,8 % 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 währungsbereinigt war allerdings ein Rückgang zu verzeichnen. Insgesamt sank der Umsatz in Amerika leicht um 0,8 Prozent auf 485 Millionen € (Vorjahr 488 Millionen €). In der Region Asien-Pazifik war ebenfalls keine einheitliche Tendenz zu erkennen. Unser Umsatz in China reduzierte sich um 0,5 Prozent auf 368 Millionen € (Vorjahr 369 Millionen €), währungsbereinigt sank er noch stärker. Dagegen verzeichneten wir deutliche Zuwächse in Japan und in Korea. In Japan wirkte das Investitionsförderungsprogramm der japanischen Regierung positiv nach. Insgesamt stieg der TRUMPF Umsatz im asiatisch-pazifischen Markt um 10,9 Prozent auf 770 Millionen € (Vorjahr 694 Millionen €). Umsatzanteile verändern sich nur leicht Die Wachstumsraten in den Regionen veränderten die Umsatzanteile nur geringfügig. Deutschland erhöhte seinen Umsatzanteil minimal gegenüber dem Vorjahr auf 21,3 Prozent (Vorjahr 20,9 Prozent). Europa ohne Deutschland trug 33,7 Prozent zu unserem Umsatz bei (Vorjahr 35,0 Prozent). Amerika blieb leicht unter dem Vorjahresniveau, der Anteil der Region verringerte sich auf 17,3 Prozent (Vorjahr 18,0 Prozent). Der Anteil der Region Asien-Pazifik am Gesamtumsatz erhöhte sich auf 27,4 Prozent (Vorjahr 25,6 Prozent). Vermögens-, Finanz- und Ertragslage > Ertragslage: Umsatzrendite auf gutem Niveau Grafik 05 Das Ergebnis vor Steuern lag im Geschäftsjahr 2015/16 bei 303 Millionen € (Vorjahr 357 Millionen €). Dies entspricht einem Rückgang von 15,2 Prozent. Allerdings wirkte sich hier der Ergeb niseffekt aus dem Verkauf der Medizintechnik im Geschäftsjahr 2014/15 erheblich aus. Bereinigt um diesen Effekt haben wir unser Ergebnis um 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Unsere Umsatzrendite konnten wir mit 10,8 Prozent auf einem erfreulichen Niveau halten. Sie lag im Vorjahr, bereinigt um den Einmaleffekt aus dem Verkauf des Geschäftsbereichs Medizintechnik, bei 10,5 Prozent. Die wesentlichen Faktoren für das Ergebnis waren: Die Gesamtleistung erhöhte sich analog zur Umsatzentwicklung um 3,2 Prozent auf 2,84 Milliarden € (Vorjahr 2,75 Milliarden €). Die sonstigen betrieblichen Erträge gingen um 20,1 Prozent auf 106 Millionen € zurück (Vorjahr 133 Millionen €). Dies ist hauptsächlich auf einen Rückgang der Kursgewinne zurückzuführen. 114 > Konzernlagebericht Grafik 06 Bilanzstruktur Aktiva in Prozent und Mio. € Die Bilanzsumme erhöhte sich im Berichtsjahr um 4,8 Prozent. TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Anlagevermögen 35,1 % Umlaufvermögen 64,9 % Passiva 33,7 % 51,1 % 52,0 % Eigenkapital 0,3 % 0,3 % 18,2 % 18,2 % Rückstellungen 29,7 % 29,0 % Verbindlichkeiten 66,3 % 0,5 % 0,7 % Gesamt 2.709 14/15 Sonderposten 2.839 15/16 2.709 14/15 Passive latente Steuern 2.839 15/16 Der Anstieg des Materialaufwands um 0,8 Prozent auf 1,20 Milliarden € (Vorjahr 1,19 Milliarden €) lag deutlich unter dem Anstieg des Umsatzes. Die Materialaufwandsquote bezogen auf die Gesamtleistung verbesserte sich damit erneut und belief sich auf 42,3 Prozent (Vorjahr 43,3 Prozent). Unser Purchasing-Excellence-Programm zur Optimierung der Beschaffungsprozesse und -bedingungen sowie ein veränderter Produktmix waren dafür ausschlaggebend. Der Personalaufwand erhöhte sich im Berichtsjahr um 3,1 Prozent auf 818 Millionen € (Vorjahr 793 Millionen €). Dies hängt mit dem Aufbau von Arbeitsplätzen insbesondere bei Zukunfts themen zusammen. Die Personalaufwandsquote betrug wie im Vorjahr 28,8 Prozent. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 491 Millionen € leicht über dem Vorjahresniveau (488 Millionen €). Einem Rückgang der Kursverluste steht dabei ein Anstieg der externen Arbeitsleistung entgegen. Das Finanz- und Beteiligungsergebnis lag bei –16 Millionen € und somit annähernd auf Vorjahresniveau. Der Steueraufwand betrug 68 Millionen € (Vorjahr 86 Millionen €). Der Rückgang erklärt sich zum einen durch die Besteuerung des Veräußerungsgewinns der Medizintechnik im Vorjahr. Zum anderen konnten im aktuellen Geschäftsjahr zusätzliche Steuervergünstigungen in den USA wahrgenommen werden. Die Steuern vom Einkommen und Ertrag beliefen sich auf 56 Millionen € (Vorjahr 77 Millionen €), die sonstigen Steuern lagen bei 12 Millionen € (Vorjahr 9 Millionen €). > Vermögens- und Finanzlage: Gestiegene Bilanzsumme Grafik 06 Die Bilanzsumme erhöhte sich um 4,8 Prozent auf 2,84 Milliarden € (Vorjahr 2,71 Milliarden €). Das Anlagevermögen stieg um 0,7 Prozent auf 958 Millionen € (Vorjahr 951 Millionen €). Bei den Sachanlagen übertrafen die Investitionen unsere Abschreibungen. Die Zugänge resultierten insbesondere aus Investitionsprojekten in Gebäude, technische Anlagen und Maschinen, vor allem in Ditzingen, Hettingen und Neukirch (Deutschland), in Chicago ( USA) und in Yangzhou (China). TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Konzernlagebericht 115 Das Umlaufvermögen einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten erhöhte sich um 7,1 Prozent auf 1,88 Milliarden € (Vorjahr 1,76 Milliarden €). Dies ist auf einen Anstieg der liquiden Mittel und kurzfristigen Geldanlagen in den sonstigen Vermögensgegenständen zurückzuführen. Die Vorräte stiegen aufgrund des Zugangs von Fertigerzeugnissen um 3,6 Prozent auf 612 Millionen € (Vorjahr 591 Millionen €). Ausschlaggebend sind die Produkte, die unsere Kunden über unseren Bereich Financial Services finanzieren. Diese Produkte werden in unserem Umlaufvermögen geführt. Der Zuwachs erklärt sich insbesondere durch die Ausweitung unserer Leasingkontrakte mit internationalen Kunden. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erhöhten sich ebenfalls, und zwar um 10,1 Prozent auf 717 Millionen € (Vorjahr 651 Millionen €). Dieser Anstieg resultierte im Wesentlichen aus kurzfristigen Geldanlagen, die sonstige Vermögensgegenstände darstellen. Der Forderungsumschlag blieb mit 5,0 auf dem Vorjahresniveau. Die liquiden Mittel nahmen um 7,5 Prozent auf 526 Millionen € zu (Vorjahr 490 Millionen €). Insgesamt erhöhte sich der Finanzmittelbestand um 96 Millionen € auf 608 Millionen € (Vorjahr 512 Millionen €). Der Zuwachs ist im Wesentlichen auf den Zahlungsfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit zurückzuführen. Das Eigenkapital wuchs um 6,7 Prozent auf 1,48 Milliarden € (Vorjahr 1,38 Milliarden €). Die Eigenkapitalquote stieg damit um 0,9 Prozentpunkte auf 52,0 Prozent (Vorjahr 51,1 Prozent). Inklusive langfristiger Gesellschafterdarlehen lag die wirtschaftliche Eigenkapitalquote bei 62,5 Prozent (Vorjahr 60,6 Prozent). Die Rückstellungen wuchsen um 4,6 Prozent auf 517 Millionen € (Vorjahr 494 Millionen €). Die Veränderung zum Vorjahr ist wiederum auf gestiegene Pensions- und sonstige Personalrückstellungen zurückzuführen. Darin enthalten sind unter anderem Rückstellungen in Höhe von 3 M illionen € für Restrukturierungsmaßnahmen im Geschäftsfeld Elektronik. Der Anstieg der Pensionsrückstellungen wurde durch die Verlängerung des Zeitraums, über den der Durchschnittszinssatz für die Abzinsung berechnet wird, gemildert. Die Verbindlichkeiten stiegen um 2,7 Prozent auf 783 Millionen € (Vorjahr 762 Millionen €). Um 59 Millionen € auf 391 Millionen € (Vorjahr 332 Millionen €) erhöhten sich die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sanken um 7,0 Prozent auf 138 Millionen € (Vorjahr 148 Millionen €). 116 > Konzernlagebericht Grafik 07 Investitionen TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 153 138 136 in Mio. € 125 129 In Deutschland tätigten wir 66,0 Prozent der Investitionen. 16,9 Prozent unserer Investitionen erfolgten im übrigen Europa. Anstieg der Investitionen: + 6,3 % 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 Die sonstigen Verbindlichkeiten stiegen um 16,7 Prozent von 108 Millionen € auf 126 Millionen €. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich im Wesentlichen durch die Ausweitung des Einlagengeschäfts der TRUMPF Financial Services GmbH und durch einen Anstieg der Steuerverbindlichkeiten. Investitionen und Akquisitionen > Investitionen: Weltweite Projekte stärken unsere Kundennähe Grafik 07 Im Geschäftsjahr 2015/16 steigerte das Unternehmen seine Investitionen in Sachanlagen und immaterielles Anlagevermögen um 6,3 Prozent auf 138 Millionen € (Vorjahr 129 Millionen €). Auf Grundstücke und bauliche Erweiterungen fielen 49,8 Prozent der gesamten Investitionssumme. In technische Anlagen und Maschine flossen 18,3 Prozent, auf Büro- und Geschäftsausstattung entfielen 26,2 Prozent und auf immaterielles Anlagevermögen 5,7 Prozent. In Deutschland tätigten wir 66,0 Prozent der Investitionen. Von Bedeutung waren insbesondere die Bauprojekte an unserem Stammsitz in Ditzingen mit einer Investitionssumme in Höhe von rund 68 Millionen €. Wir errichten derzeit ein Produktionsgebäude mit Reinräumen und Büroflächen zur Erweiterung unserer Hochtechnologieproduktion. Außerdem entsteht ein hoch modernes Logistikzentrum mit insgesamt 13.000 Quadratmetern Gesamtfläche. An unseren Standorten in Hettingen, Neukirch und Schramberg erweitern wir unsere Kapazitäten ebenfalls. 16,9 Prozent unserer Investitionen erfolgten im übrigen Europa. So bauen wir derzeit unseren Standort in Polen aus. Im Amerika tätigten wir 10,2 Prozent der Investitionen. 6,9 Prozent entfielen auf Asien. Dort trug der Ausbau unseres Werks von JFY in Yangzhou einen wesentlichen Anteil bei. Wir vergrößern hier die Produktions- und Büroflächen und bauen einen Showroom für unsere Kunden. Die Investitionsquote des Anlagevermögens betrug 4,9 Prozent (Vorjahr 4,8 Prozent). Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 138 Millionen € lagen in diesem Geschäftsjahr über den Abschreibungen in Höhe von 118 Millionen € (Vorjahr 109 Millionen €). Akquisitionen und Gründungen: Stärkung unserer Industrie-4.0-Aktivitäten Im Berichtsjahr haben wir Akquisitionen beziehungsweise Neugründungen von Gesellschaften insbesondere im Umfeld unserer Industrie-4.0-Anstrengungen getätigt. TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 > Grafik 08 117 Konzernlagebericht Mitarbeiter 9.555 10.914 10.873 13/14 14/15 11.181 9.925 In Deutschland beschäftigte TRUMPF 5.626 Mitarbeiter. Außerhalb Deutschlands erhöhte sich die Anzahl der Beschäftigten auf 5.555 Mitarbeiter. Mitarbeiterentwicklung: + 2,8 % 11/12 12/13 15/16 Zum 1. Oktober 2015 nahm die AXOOM GmbH mit Sitz in Karlsruhe als eine hundertprozentige TRUMPF Tochtergesellschaft die operative Geschäftstätigkeit auf. Sie entwickelt eine offene, cloudbasierte Geschäftsplattform und ist ein zentrales Standbein unseres Lösungsangebots für die Digitalisierung von Fertigungsprozessen. Für den optimalen Vertrieb dieser Lösung, der intensive Beratungsangebote für unsere Kunden beinhaltet, haben wir zum 1. Mai 2016 die AXOOM Solutions GmbH, ebenfalls in Karlsruhe, gegründet. Im Berichtsjahr hat TRUMPF eine Mehrheitsbeteiligung an der Xetics GmbH erworben. Der Softwarehersteller mit Sitz in Stuttgart ist auf Fertigungssteuerungssysteme für kleine und mittlere Unternehmen spezialisiert. Die durch das Unternehmen entwickelte Software „Xetics Lean“ ist eine wichtige Ergänzung für die Plattform AXOOM . Außerdem hat sich TRUMPF an der C-Labs Corporation beteiligt. Die C-Labs Corporation, die von Redmond, Washington ( USA), gesteuert wird, bietet Softwarelösungen für die hochsichere und einfache Erfassung und Übertragung von Maschinendaten im Produktionsumfeld, sowohl von der Maschine in das IT-Netzwerk der Fabrik als auch in die Cloud. Zum 30. Mai 2016 erfolgte die Gründung der TRUMPF Venture GmbH in Ditzingen. Mit dieser Gesellschaft wird TRUMPF in weltweite Start-up-Unternehmen in jeder Entwicklungsphase investieren, um sich früh Marktzugänge zu disruptiven Innovationen zu sichern. Im Fokus stehen dabei agile Technologietrends. Mitarbeiter > Neue Mitarbeiter vor allem in Zukunftsbereichen Grafik 08 Die Anzahl der für TRUMPF weltweit tätigen Mitarbeiter hat sich im Geschäftsjahr 2015/16 um 2,8 Prozent auf 11.181 Mitarbeiter erhöht (Vorjahr 10.873 Mitarbeiter). Neue Mitarbeiter kamen insbesondere durch die Erstkonsolidierung unserer indischen Tochtergesellschaft India Metamation Software Pvt. Ltd., Chennai, und im Bereich Forschung und Entwicklung durch den Ausbau unserer Industrie-4.0-Aktivitäten hinzu. In Deutschland beschäftigte TRUMPF zum Bilanzstichtag 5.626 Mitarbeiter (Vorjahr 5.413 Mitarbeiter). Das sind 3,9 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Außerhalb Deutschlands erhöhte sich die Anzahl der Beschäftigten um 1,8 Prozent auf 5.555 Mitarbeiter (Vorjahr 5.460 Mitarbeiter). Für das Geschäftsjahr 2016/17 rechnen wir wieder mit einem leichten Anstieg unserer Mitarbeiterzahl. 118 > Konzernlagebericht Grafik 09 TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 296 Forschung und Entwicklung 265 in Mio. € Unsere Entwicklungsquote in Relation zum Umsatz ist auf einem sehr hohen Niveau von 10,5 Prozent. 243 211 193 Anstieg der F&E-Aufwendungen: + 11,7 % 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 Die Ausbildung junger Facharbeiter, Ingenieure und Betriebswirte ist uns sehr wichtig. Im Berichtsjahr absolvierten 479 junge Menschen eine Ausbildung oder ein Studium an der Dualen Hochschule. Die Ausbildungsquote lag damit bei 4,3 Prozent (Vorjahr 4,6 Prozent). Bündnis für Arbeit 2021: Gerüstet für die Herausforderungen der Zeit Geschäftsführung und Betriebsrat haben im Berichtsjahr ein neues Bündnis für Arbeit für die TRUMPF Mitarbeiter der Standorte Ditzingen und Hettingen abgeschlossen, das zum 1. Juli 2016 in Kraft getreten ist. Die im Unternehmen etablierten Bündnisse regeln betriebsinterne Verein barungen, wie zum Beispiel Wahlarbeitszeit oder Altersvorsorgemöglichkeiten. Das Bündnis 2021 ist eine Antwort auf die Veränderungen der letzten Zeit: Eine höhere Volatilität in den Märkten, kürzere Zyklen, kleinere Losgrößen sind Trends, die uns und unsere Kunden vor Her ausforderungen stellen. Mitarbeiter fordern mehr Freiraum in der Arbeitsgestaltung, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Darauf bietet das im Berichtsjahr verhandelte Bündnis sehr konkrete Antworten. Mehr Mobilität soll den Mitarbeitern durch die freie Wahl des Arbeitsortes bei bis zu 20 Pro zent ihrer Arbeitszeit ermöglicht werden. Unter dem Stichwort Agiles Zeitsystem sind Vereinba rungen zwischen Mitarbeitern und Führungskraft möglich, die die starre Wochen- oder Monatsarbeitszeit auflösen. Stattdessen können individuelle Vereinbarungen getroffen werden, die nur noch die Jahresarbeitszeit berücksichtigen. Das ermöglicht es noch b esser, die Kapazität an die Auslastung anzupassen. Eine Qualifizierungsinitiative gibt der Weiterbildung unserer Mitarbeiter, insbesondere im Hinblick auf die fortschreitende Digitalisierung in allen Prozessen, einen noch höheren Stellenwert als bisher. Forschung und Entwicklung > Grafik 10 > Hohe Entwicklungsquote für einzigartige Innovationskraft Grafik 09 Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung haben wir im Geschäftsjahr 2015/16 weiter erhöht. Sie stiegen um 11,7 Prozent auf 296 Millionen € (Vorjahr 265 Millionen €). Unsere E ntwicklungsquote in Relation zum Umsatz ist damit erneut auf einem sehr hohen Niveau von 10,5 Prozent (Vorjahr 9,8 Prozent). Die Anzahl der Mitarbeiter, die für TRUMPF an neuen Produkten arbeiteten, stieg um 8,1 Prozent auf 1.716 Personen (Vorjahr 1.587 Mitarbeiter). Unser Zentralbereich Forschung und Entwicklung betreibt ein umfassendes und nachhaltiges Innovationsmanagement – jenseits der konkreten Operationalisierung von Innovationsprojekten TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 > Grafik 10 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung 119 Konzernlagebericht 1.716 1.530 1.352 1.587 1.430 In der TRUMPF Gruppe arbeiteten zum Stichtag 1.716 Beschäftigte an den Produkten und Ideen von morgen. Mitarbeiterzuwachs F&E: + 8,1 % 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 in den Entwicklungsbereichen der Geschäftsfelder. Dabei suchen wir gezielt die enge Anbindung an für uns relevante weltweite Technologiekompetenzzentren, wie zum Beispiel diverse Institute der Fraunhofer-Gesellschaft, das MIT, die ETH Zürich, das Ferdinand-von-Braun-Institut in Berlin oder die Changchun University of Science and Technology in China. Dies ermöglicht uns einen frühen Blick auf die für uns relevanten Hochtechnologietrends. Über unser weltweites Technologie-Scouting identifizieren wir Start-up-Unternehmen, die für TRUMPF Businessrelevanz haben. Das kann in M&A-Projekte münden, die die Entwicklungs arbeit oder das Produktportfolio in einem unserer Geschäftsbereiche ergänzen, aber auch in unsere im Berichtsjahr gegründete Gesellschaft für Venture-Capital-Projekte einfließen. All dies ermöglicht uns eine langfristige und nachhaltige Beurteilung von Trends und den frühen Einstieg in für uns relevante Hochtechnologiefelder. Ein weiterer wichtiger Aspekt des Innovations managements ist die kontinuierliche Harmonisierung von Entwicklungsprozessen, -methoden, -strukturen und -werkzeugen. So stellen wir sicher, dass unsere Gesellschaften standort übergreifend und vernetzt an komplexen Projekten effizient arbeiten können. Vernetzung als Leitmotiv der Innovationstätigkeiten im Bereich Werkzeugmaschinen Unser Geschäftsbereich Werkzeugmaschinen hat sich hinsichtlich der Entwicklungsorganisation im vergangenen Geschäftsjahr grundsätzlich neu aufgestellt. Industrie 4.0 erfordert viel stärker ein Denken in Gesamtlösungen, die die vier Ebenen Technologien, Maschinen, Produktions lösungen und internetbasierte Geschäftsplattformen verbinden. Dieses Konzept bilden wir nun in unserer Entwicklungsorganisation ab. Damit unterstützen wir auch unser Baukastensystem, auf dem zukünftig alle Maschinen basieren. All dies setzen wir in unserem globalen F&E-Netzwerk einheitlich mit allen Entwicklungsstandorten in Europa, Amerika und Asien um. Aus den zahlreichen Neuerungen im Geschäftsbereich Werkzeugmaschinen stechen zwei hoch innovative Maschinenkonzepte besonders hervor. Die Bewegung des Blechs in eine Richtung und des Werkzeugs in die andere Richtung schafft in einer sogenannten Hybridmaschine sowohl beim Stanzen als auch beim Laserschneiden neue Möglichkeiten der Bearbeitung und der Auto matisierung bis hin zum prozesssicher entnommenen, sortierten und gestapelten Teil. Beide Konzepte stehen dafür, dass wir Maschinen der Zukunft platzsparend physisch und digital ver netzt in die Logistikprozesse unserer Kunden einbetten und weitgehend autonom arbeiten lassen wollen. Die neue TruPunch 1000 erleichtert den Einstieg in die Stanztechnologie und lässt sich der Geschäftsentwicklung des jeweiligen Kunden entsprechend ausbauen. Erstmals ist die 120 Konzernlagebericht TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 nachträgl iche Aufrüstung zu einer Kombimaschine TruMatic 1000 mit Festkörperlaser sowie eine schrittweise Ergänzung durch Automatisierungslösungen möglich. Die TruLaser Center 7030 ist die weltweit erste vollautomatisierte Fertigungszelle für das Laserschneiden mit Festkörperlaser für Blechdicken bis zu 12,7 Millimetern. Sie erfordert geringste Bedienerinteraktionen und ermöglicht so die Fertigung in weitgehend unbeaufsichtigten S chichten. Dabei erzielt sie sehr kurze Durchlaufzeiten und ist aufgrund des hochinnovativen Automatisierungskonzepts in der Lage, auch solche Teile prozesssicher auszuschleusen, deren Geometrien bisher als nicht automatisiert entnehmbar galten. Lasertechnik baut Aktivitäten im Bereich Additive Manufacturing weiter aus Unsere Aktivitäten im Bereich Additive Manufacturing haben wir im Berichtsjahr stark ausgebaut. Wir sind das weltweit einzige Unternehmen, das beide relevanten Technologien für den 3D-Druck von Metallteilen anbieten kann – sowohl Laser Metal Deposition (LMD) als auch Laser Metal Fusion (LMF). Im Bereich LMD, auch als Laserauftragsschweißen bekannt, sind wir seit über 15 Jahren auf dem Markt etabliert. Im Bereich LMF haben wir mit der T ruPrint 1000 die erste Maschine auf den Markt gebracht; wir planen, im Herbst dieses Jahres die zweite Maschine fertigzustellen, die deutlich größere und leistungsfähigere TruPrint 3000. Im Berichtsjahr haben wir außerdem die technische Plattform unserer Ultrakurzpulslaser weiterentwickelt und einen neuen Pikosekundenlaser vorgestellt. Der TruMicro 2000 adressiert mit seinen ultrakurzen Laserpulsen ein breites Spektrum unterschiedlichster Industrieanwendungen – von hochwertigen Metallgravuren, über das Schneiden extrem dünner Folien bis hin zum korrosionsfreien Markieren von medizinischen Instrumenten und verchromten Kunststoffen. Mit seinen extrem kurzen Laserpulsen von 0,4 bis 20 Pikosekunden und der gleichzeitig hohen P ulsenergien von 20 Mikrojoule ermöglicht der TruMicro 2000 eine sogenannte kalte Bearbeitung. Dies erlaubt eine extrem präzise Herstellung von beispielsweise glatten Oberflächen oder tiefschwarzen Markierungen bei unterschiedlichsten Materialien. Neues Produkt im Geschäftsfeld Elektronik unterstützt Energieversorgung aus e rneuerbaren Energieträgern Das neue Produkt des Geschäftsfelds Elektronik, ein bidirektionaler Wechselrichter für die Fertigung sogenannter Redox-Flow-Batterien, wird 2016 in den Markt eingeführt. Das Modul wandelt den Wechselstrom des Stromnetzes in Gleichstrom für die Batterie und umgekehrt. Redox-Flow-Batterien sind eine vielversprechende Alternative zu Lithium-Ionen-Batterien und gelten als Speichertechnologie der Zukunft – insbesondere für die Energieversorgung aus erneuerbaren Energieträgern. TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Konzernlagebericht 121 Chancen und Risiken Risikomanagement ist als weltweit tätiges Hochtechnologieunternehmen einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Deshalb verfügen wir über ein differenziertes Risikomanagementsystem. Durch einen z entralen Risk Manager stellen wir sicher, dass die Risiken in allen Bereichen regelmäßig gruppenweit einheitlich identifiziert, bewertet und gesteuert werden und dass eine Ermittlung der Zusammenhänge zwischen den Risiken erfolgt. Die Ergebnisse werden der Geschäftsleitung regelmäßig vorgestellt. Unser Zentralbereich Unternehmensentwicklung definiert strategische Entwicklungsmöglichkeiten. Auch das zentral gesteuerte Innovationsmanagement sowie die Baureihen- und Branchenverantwortlichkeiten in den einzelnen Geschäftsfeldern tragen dazu bei, unternehmerische Chancen und Risiken zu identifizieren. TRUMPF Die Gruppengeschäftsführung sowie die Verantwortlichen der Geschäftsbereiche und Zentralfunktionen werden monatlich über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage informiert. Die wichtige Kennzahl Auftragseingang wird tagesaktuell berichtet. Die Finanzkennzahlen und deren Analyse durch das Controlling bieten die Basis, anhand der die Geschäftsleitung mögliche Risiken identifizieren, bewerten und entsprechende Gegenmaßnahmen beschließen kann. Zur Risikoeinschätzung analysieren wir im Rahmen der Unternehmensplanung alternative Szenarien der möglichen Entwicklung der TRUMPF Gruppe. Ein Liquiditätsreportingsystem ermöglicht eine überwiegend automatisierte tagesaktuelle Abfrage der Konzernliquidität. Ein monatlich tagender Zins- und Währungsausschuss führt auf Gruppenebene die Steuerung und Kontrolle der Cashflow-, Währungs- und Zinsrisiken durch. Zusätzlich erhöhen Markt- und Wettbewerbsanalysen die Risikotransparenz. Marktchancen und -risiken Unsere starke internationale Präsenz ermöglicht es uns, Wachstumsschwächen in einzelnen Regionen auszugleichen. Dies hat das Berichtsjahr gezeigt. Der IWF geht von einem nur leichten Wachstum der Wirtschaftsleistung für 2017 aus. Die Weltwirtschaft befindet sich in einem labilen Zustand, Szenarien, die von einem schwächeren Wachstum ausgehen, nehmen zu. Politische Faktoren, wie zum Beispiel die Verlängerung der Sanktionen gegen Russland, der angestoßene Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union oder die Veränderungen in der Türkei, haben einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Wirtschaft. 122 Konzernlagebericht TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Der Verfall vieler Rohstoffpreise kurbelt zwar die Konjunktur in den Verbraucherländern an. Doch die Preise sind so stark gefallen, dass viele der Förderländer mit massiven Problemen kämpfen und die Investitionsgüternachfrage aus diesen Ländern deutlich zurückgeht. Die Abwertung des Euros hat in der Eurozone zunächst zwar ebenfalls wie ein Konjunkturpaket gewirkt. Allmählich haben sich aber die Warenströme an die veränderten Wechselkursverhältnisse angepasst. So ächzt das verarbeitende Gewerbe in den USA unter dem hohen Dollarkurs. Das gilt nicht nur für dessen Exporte, sondern auch für den Absatz auf dem amerikanischen Markt. Das trübt die Investitionsfreude der US -amerikanischen Industrie. Von den weiterhin niedrigen Zinsen erhofft sich der VDMA keine expansiven Effekte für die Investitionen mehr. Dennoch gehen wir aufgrund unserer guten Marktposition in den Bereichen Werkzeugmaschinen und Lasertechnik und wegen der folgenden Aktivitäten von einer positiven Entwicklung des Unternehmens aus. Chancen durch Industrie 4.0 Grundlage von Industrie 4.0 sind digitale Geschäftsplattformen, aber auch mit Sensoren und Codes ausgestattete Maschinen und Bauteile sowie intelligente Software an der und um die Maschine. Mit deren Hilfe lassen sich alle Schritte in der Wertschöpfungskette einfach und schnell vernetzen. Seit einigen Jahren entwickeln wir dafür Schritt für Schritt ein komplettes Portfolio. Wir haben hier eine gute Ausgangslage, weil alle Beteiligten – Kunden, Logistik dienstleister, Lieferanten, IT-Firmen – uns vertrauen. Unsere digitale Geschäftsplattform AXOOM stößt auf sehr großes Interesse. Die Plattform ist offen für alle Partner, also auch gegenüber anderen Maschinenherstellern. Das eröffnet uns einen völlig neuen Kundenkreis. Chancen durch EUV Die EUV-Lithografie für die Serienfertigung von Halbleiterchips steht vor der Industrialisierung. Mehrere Aufträge für Systeme sind eingegangen und werden im kommenden Geschäftsjahr umsatzwirksam. Wir sind auf unterschiedliche Skalierungen der Geschäftslage vorbereitet, sowohl durch die geschlossene Rahmenvereinbarung mit unserem strategischen Partner als auch durch die Schaffung neuer Flächen für unsere für das Geschäft gegründete Tochtergesellschaft TRUMPF Lasersystems for Semiconductor Manufacturing GmbH. Chancen durch unsere Absatzfinanzierung Die Finanzierungsangebote unserer 2014 gegründeten Bank bauen wir stetig aus. So stieg der Eingang von Aufträgen, die unsere Bank über Leasing- oder Mietkauf finanziert hat, im Berichtsjahr um rund ein Drittel. TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Konzernlagebericht 123 In insgesamt acht Ländern können wir nun als Bank agieren. Das sind Deutschland, Belgien, Dänemark, Großbritannien, Irland, Italien, die Niederlande und Spanien. In weiteren europäischen, amerikanischen und asiatischen Märkten können wir mithilfe unserer strategischen Partner ebenfalls Finanzierungsangebote ermöglichen. Bereits jeder dritte Kunde entscheidet sich weltweit für eine Finanzierung seiner Neuinvestition durch die TRUMPF Financial Services GmbH. Finanzwirtschaftliche Chancen und Risiken Die TRUMPF Gruppe sichert ihre Liquidität regelmäßig durch mittel- bis langfristig greifende Maßnahmen. Unsere Liquiditätsreserven haben wir gegenüber dem Vorjahr noch einmal erhöht. Die liquiden Mittel sind kurzfristig am Geldmarkt angelegt. Bei der Anlage unserer Liquidit äts reserven achten wir auf eine Risikostreuung durch die Aufteilung der Anlagen auf mehrere Finanzinstitute und -instrumente. Hierdurch ist es uns aktuell gelungen, eine Negativverzinsung zu verhindern. Wir berücksichtigen dabei ausschließlich Banken mit guter Bonität. Mit unseren Kernbanken haben wir eine Revolving Credit Facility strukturiert. Hierdurch ist ein Großteil unserer Kreditlinien bis 2022 zu vorteilhaften Konditionen gesichert. Unser Liquiditätsreportingsystem ermöglicht eine tagesaktuelle Abfrage der Liquidität aller unserer Tochtergesellschaften. Weitere finanzielle Risiken sind für uns Wechselkurs- und Zins änderungsrisiken. Da der Euroraum mit 47,1 Prozent Umsatzanteil unseren Hauptabsatzmarkt darstellt und wir mit dem internationalen Produktionsverbund und weltweiten Einkauf zum Teil in der Lage sind, Fremdwährungszahlungen auszugleichen, betrachten wir unser Wechselkurs risiko als begrenzt. Die laufenden Währungssicherungsaktivitäten sind geregelt und erfolgen für die Hauptwährungen zentral durch die Dachgesellschaft der Gruppe. Abschluss und Kontrolle unterliegen dem Bereich Treasury and Insurance sowie dem Zins- und Währungsausschuss. Die Schwäche des Euros haben wir für Kurssicherungen für die folgenden Geschäftsjahre genutzt. Währungsabsicherungen für regulierte Märkte erfolgen direkt durch die Tochtergesellschaften in enger Abstimmung mit der Zentrale. Das gilt zum Beispiel für den Koreanischen Won, den Chinesischen Renminbi und den Brasilianischen Real. Derivative Finanzinstrumente werden bei TRUMPF nicht zu Spekulationszwecken, sondern ausschließlich zur Sicherung von Grundgeschäften eingesetzt. Die Sicherung erfolgt zum einen konzernintern, also mit den Gesellschaften der TRUMPF Gruppe, zur Abdeckung von Fremd währungsrisiken aus gebuchten, schwebenden und antizipierten Grundgeschäften. Zum anderen werden entsprechend den intern abgeschlossenen Devisentermingeschäften unter Berück sichtigung der Net Exposures externe Sicherungsgeschäfte mit Banken guter Bonität getätigt. 124 Konzernlagebericht TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Wir sichern die Net Exposures in den Währungen US -Dollar, Japanischer Yen, Britisches Pfund, Schweizer Franken, Koreanischer Won und Polnischer Zloty systematisch ab und setzen dafür standardisierte Devisensicherungsinstrumente wie Devisentermingeschäfte und Währungsoptionen ein. Andere Währungen sichern wir projektbezogen. Ein Risiko besteht in der Marktpreisveränderung von Devisentermingeschäften, denen jedoch in der Regel eine gegenläufige Marktwertentwicklung der Grundgeschäfte entgegensteht. Im Euroraum konzentrieren wir unsere Liquidität täglich mit Hilfe eines Cash-Pool-Systems, das einen länderübergreifenden Liquiditätsausgleich gewährleistet. Ein vergleichbares System haben wir bei unseren Tochtergesellschaften in China im Einsatz. Ein multilaterales Netting der Forderungen und Verbindlichkeiten erhöht die Transparenz und erleichtert die Abwicklung der konzerninternen Zahlungsströme. Unser internes Kontrollsystem haben wir im Berichtsjahr intensiv weiterentwickelt und umfassend dokumentiert. Interne Audits schaffen zusätzliche Transparenz über die Lage unserer Tochtergesellschaften. Die Rolle dieser Audits haben wir gestärkt und werden unsere Revisionstätigkeiten weiter ausbauen. Strategische und operative Chancen und Risiken Innovationen Technologietrends besetzen wir früh. Unser Innovationsmanagement pflegt eine TechnologieRoadmap, die die Verfügbarkeit von Zukunftstechnologien sicherstellt, disruptive Technologien identifiziert und sinnvolle Schritte für deren Industrialisierung einleitet. Zudem suchen wir gezielt die Nähe zu Hochschulen, außeruniversitären Forschungsinstituten oder entsprechenden Start-ups. Die institutionelle Forschung in Projekten mit mehreren Partnern spielt für uns eine zentrale Rolle, sodass wir bezüglich der Trends in unseren Hochtechnologiefeldern immer auf dem neuesten Stand sind. Geistiges Eigentum Wir sichern unsere Investitionen in Forschung und Entwicklung durch die enge Zusammenarbeit zwischen Entwicklung und Patentabteilung. Unser Ziel ist ein Patentportfolio, das TRUMPF im Markt Vorteile verschafft hinsichtlich Handlungsfreiheit, Exklusivität und der Verwertung von Patenten. Dabei begleiten die Patentreferenten den Einstieg in neue Technologien und tragen zu einer zielgerichteten Generierung, Bewertung und Verwertung von Patenten bei. Auch zu Neuentwicklungen im Design melden wir Schutzrechte an. Unsere Kernmärkte stehen dabei im Fokus. TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Konzernlagebericht 125 Ergänzt wird unsere aktive Schutzrechtspolitik durch Defensivpublikationen von Konzepten und Ideen, die den Stand der Technik bereichern, von TRUMPF aber nur in sehr geringem Umfang, gar nicht oder nicht selbst umgesetzt werden können. Diese Beiträge zum nachweisbaren Stand der Technik tragen langfristig zur Handlungsfreiheit des Unternehmens TRUMPF und seiner Kunden bei. Akquisitionen entwickelt sich ständig weiter. Durch gezielte Akquisitionen verbessern wir unsere osition in Märkten und Technologiefeldern. Die Entscheidungen für Akquisitionen treffen wir P sorgfältig. Ein durch Geschäfts- und Zentralbereiche besetztes M&A-Committee bewertet eventuelle Akquisitionsvorhaben. Durch Due-Diligence-Verfahren erhalten wir möglichst große Gewissheit über das zukünftige Entwicklungspotenzial des M&A-Projekts. Weiterhin verringern wir das Risiko durch entsprechende Vereinbarungen in den Kaufverträgen. TRUMPF Beschaffung Unser Purchasing-Excellence-Programm haben wir im Berichtsjahr erfolgreich fortgesetzt. Weitere Unternehmensbereiche und Standorte haben wir in die Professionalisierung der Beschaffung einbezogen. Dabei standen die weltweite Harmonisierung der Prozesse, die Einhaltung von C ompliance-Mechanismen und die Einführung einer Ausschreibungsplattform im Mittelpunkt. Des Weiteren überprüfen wir kontinuierlich das Einkaufsvolumen auf Optimierungspotenziale und führen insbesondere beim Einkauf von Nicht-Produktionsmaterial standortübergreifende Ausschreibungen zentral durch. Mithilfe unserer Projekteinkäuferstruktur für den Einkauf von Produktionsmaterialien konnten wir die frühzeitige Einbindung des Einkaufs verbessern und der Entwicklung einen höheren Serviceg rad bieten. Für unseren technologischen Vorsprung und kundenorientierte Produkte spielt das Know-how unserer Lieferanten eine wichtige Rolle. Damit wir bei Neuentwicklungen oder Überarbeitungen bestehender Produkte eine kostenoptimale Funktionsumsetzung gewährleisten können, haben wir ein Cost Engineering eingeführt. Technische Maßnahmen werden in Workshops zwischen Entwicklung, Einkauf und zum Teil auch mit unseren Lieferanten erarbeitet. Flankierend dazu entwickelt ein gemeinsames Technologie- und Warengruppenmanagement globale Strategien für alle Warengruppen und erleichtert so die technologie-, standort- und funk tionsübergreifende Zusammenarbeit. 126 Konzernlagebericht TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Risiken halten wir durch ein umfassendes Lieferantenmanagement gering. Eine sorgfältige Auswahl und kontinuierliche Bewertung unserer strategischen Lieferanten sowie ein stringenter L ieferantenfreigabeprozess verschaffen uns zu jeder Zeit die notwendige Transparenz über mögliche Risiken. Aus einem kontinuierlichen Monitoring der Lieferqualität und -zuverlässigkeit leiten wir geeignete Qualitätssicherungs- und Lieferantenentwicklungsmaßnahmen ab. Unsere Grundversorgung durch Dritte konnten wir jederzeit gewährleisten. Bei einigen Schlüsselkomponenten betreiben wir derzeit noch Single Sourcing, allerdings bauen wir Alternativlieferanten kontinuierlich auf. Aufgrund des moderaten Wachstums kam es zu keinen Kapazitätsschwierigkeiten oder Versorgungsengpässen durch beschaffungsseitige Prozesse. Auswirkungen durch Probleme an den Rohstoffmärkten hielten sich für TRUMPF in engen Grenzen. Produktion Die Prozesse in unserer Produktion entwickeln wir kontinuierlich weiter. Dabei ist unsere schlanke Produktionsphilosophie mit dem Namen SYNCHRO eine entscheidende Voraussetzung für eine gruppenweite Umsetzung der Smart Factory in unseren eigenen Fertigungseinheiten. Bis 2020 wollen wir alle unsere Produktionsstandorte vollständig digitalisiert haben. Wir setzen dabei voll auf die Bausteine aus unserer eigenen Lösungswelt namens TruConnect und AXOOM . Betriebsunterbrechungsrisiken in der Produktion haben wir definiert und entsprechend abgesichert. Kritische Produktionsprozesse haben wir untersucht und bewertet. Produktionsausfälle lassen sich durch die Erhöhung der Fertigungsflexibilität unserer Produktionsstätten oder kurzfristige Verlagerungen umgehen. Dazu bestehen umfangreiche Notfallszenarien. Sach- und Feuerschäden, Betriebsunterbrechungen sowie Betriebs- und Produkthaftpflichtrisiken sind in ausreichendem Umfang über ein internationales Versicherungsprogramm und lokale Deckungen versichert. Unsere Produktionsstandorte bewerten und auditieren wir regelmäßig mit unserem langjährigen Versicherungsmakler. TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Konzernlagebericht 127 Informationstechnologie Die IT-Risiken behalten wir in engem Fokus: Wir überwachen permanent unser zentrales Enterprise-Ressource-Planning System (ERP) und verbessern sein Sicherheitsniveau kontinuierlich. Die Neugestaltung des Berechtigungswesens im ERP-System haben wir weitergeführt. Die neuen Berechtigungen folgen einem durchgängigen Prinzip und basieren auf unseren Geschäftsprozessen. Auch das Sicherheitsniveau der übrigen IT-Infrastruktur entwickeln wir stetig weiter. Mitarbeiter Unsere Fluktuationsrate ist mit 4,1 Prozent in der Gruppe und 2,3 Prozent in Deutschland gering. Der demografische Wandel und der Fachkräftemangel in technischen Berufen stellen unseren Bereich Human Resources vor Herausforderungen. Wir halten unsere Aktivitäten zur Nachwuchssicherung deshalb auf einem hohen Niveau. Dazu gehören auch langfristige Maßnahmen wie Projekte und Schulpartnerschaften, beispielsweise im Rahmen der Unternehmerinitiative „Wissensfabrik“. Unser flexibles Arbeitszeitmodell macht uns vor allem in Deutschland als Arbeitgeber sehr attraktiv. Compliance-Programm hat ein gruppenweit geltendes Compliance-Programm. Der Verhaltenskodex formuliert die Erwartungen des Unternehmens, dass sich alle Mitarbeiter der TRUMPF Gruppe in ihrem geschäftlichen Handeln an Recht und Gesetz sowie an ethische Normen halten. Er legt darüber hinaus die Grundregeln fest, die bei TRUMPF zu beachten sind. Wir schulen alle unsere Mitarbeiter auf dieses Programm regelmäßig. Im Berichtsjahr startete erneut eine gruppenweite Schulung. TRUMPF Beurteilung der Risikosituation des Unternehmens Es sind keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand der Unternehmensgruppe substanziell gefährden könnten. Das praktizierte Risikomanagement ermöglicht es, Risiken zeitnah zu erfassen, um adäquate Maßnahmen einzuleiten. Der Fokus der Aktivitäten liegt auf dem Management von finanziellen Risiken und Marktrisiken sowie auf der Identifikation von unternehmerischen und technologischen Chancen. 128 Konzernlagebericht TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Nachtragsbericht Zum 1. Juli 2016 hat unsere Tochtergesellschaft in Portugal den eigenständigen Betrieb aufgenommen. Bis dahin operierte die Niederlassung in Porto Salvo als Zweigstelle von TRUMPF in Spanien. Die Mitarbeiter übernehmen nun den Vertrieb und Service von Werkzeugmaschinen und Lasern in Portugal. Prognosebericht Wirtschaftliches Umfeld Weltwirtschaft leidet unter zahlreichen politischen und wirtschaftlichen Krisen Der IWF erwartet für 2016 lediglich ein moderates weltwirtschaftliches Wachstum um 3,1 Prozent. Für 2017 sind 3,4 Prozent prognostiziert. Ursachen sind ein schwächeres Wachstum der Industrie länder und Unsicherheiten bei den normalerweise wachstumsstarken Schwellenländern. Nach der Entscheidung Großbritanniens für den EU -Austritt haben sich insbesondere die Aussichten in den Industrieländern verschlechtert. Für 2016 und 2017 erwarten die Experten des IWF jeweils nur einen Zuwachs der Wirtschaftsleistung um 1,8 Prozent. Im Euroraum rechnet der IWF 2016 noch mit einem Zuwachs von 1,6 Prozent, für 2017 von 1,4 Prozent. Deutschland, für dessen Wirtschaft Großbritannien der drittgrößte Exportmarkt ist, bekommt einen deutlichen Dämpfer durch die Entscheidung. Nach einem Zuwachs von 1,7 Prozent 2016 wird das Plus laut IWF 2017 nur noch bei 1,3 Prozent liegen. Der US -Wirtschaft traut der IWF 2016 2,2 Prozent und 2017 2,5 Prozent Wachstum zu. Die Auswirkungen des Brexits werden für die USA keine allzu große Rolle spielen. Allerdings könnten der starke Dollar und eine Verlangsamung bei den Ausrüstungsinvestitionen eine allzu dynamische Entwicklung der Wirtschaftsleistung behindern. TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Konzernlagebericht 129 Für die Schwellen- und Entwicklungsländer wird, trotz der weiteren Verlangsamung in China, ein leicht beschleunigtes Wachstum um 4,1 Prozent für 2016 und 4,6 Prozent für 2017 vorher gesagt. China wird mit Wachstumsraten von 6,6 Prozent bzw. 6,2 Prozent unter den Werten der Vorjahre bleiben. Bemerkbar macht sich der Transformationsprozess hin zu einem nachhaltigeren Wachstum, das stärker auf Konsum und Dienstleistungen beruht. Weiterhin schlecht sind die Aussichten für Brasilien. Der IWF prognostiziert für 2016 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 3,3 Prozent, gefolgt von 0,5 Prozent Wachstum im Jahr 2017. Werkzeugmaschinenindustrie mit moderatem Wachstum 2016 Prognosen des VDW gehen für 2016 von einem moderaten Produktionswachstum von 1,0 Prozent aus. Grundlage für diese Einschätzung sind die Investitionen der wichtigen Abnehmerbranchen, der Weltwerkzeugmaschinenverbrauch und der Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinen hersteller. Für die Investitionen erwartete Oxford Economics im Herbst des vergangenen Jahres einen weltweiten Anstieg von 4,0 Prozent. Der Werkzeugmaschinenverbrauch soll um 4,2 Prozent anziehen. An der Spitze steht Europa mit einem Zuwachs von 4,6 Prozent, dicht gefolgt von Asien mit einem Plus von 4,5 Prozent und Amerika mit 2,5 Prozent. Schwächere Aussichten für die Laserindustrie Die Laserindustrie wird sich 2016 von den schwierigen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht abkoppeln können. Für das Jahr 2016 prognostiziert Optech Consulting eine Seitwärtsbewegung im ansonsten wachstumsstarken Hochtechnologiemarkt für industrielle Laser. Diese Erwartungen beruhen auf einem schwächeren Wachstumstrend zu Jahresbeginn und der geringeren Nachfrage aus China. Ausblick des Unternehmens TRUMPF rechnet mit Wachstum bei Umsatz und Ergebnis Trotz der unsicheren wirtschaftlichen und politischen Lage gehen wir verhalten optimistisch in das Geschäftsjahr 2016/17. Wir rechnen mit einem Umsatzzuwachs im mittleren einstelligen Prozentbereich. Unseren Auftragseingang wollen wir ebenfalls steigern und einen Wert erreichen, der leicht über dem Umsatz liegt. 130 Konzernlagebericht TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Unsere Ergebnissituation wollen wir so gestalten, dass wir erneut eine Umsatzrendite von über 10 Prozent erreichen. Seit 2012 erleben wir im bislang sehr volatilen Maschinenbau- und Werkzeugmaschinenmarkt lediglich geringe Ausschläge in der Dynamik. Dagegen setzen wir eine Vertriebsinitiative, die weltweit auf den Zugewinn von Marktanteilen abzielt. Dadurch erhoffen wir uns, den Umsatz im Geschäftsbereich Werkzeugmaschinen prozentual analog zum Gruppenumsatz zu steigern. Wir setzen dabei insbesondere auf die Einführung neuer Produkte und Services. Im Vordergrund stehen die Themen Automatisierung, zum Beispiel durch unser ganz neues Maschinenkonzept bei 2D-Laserschneidmaschinen, und Entwicklungen rund um das Thema Industrie 4.0. Mit unseren Angeboten unter dem Namen TruConnect unterstützen wir unsere Kunden innerhalb unseres Kerngeschäfts, ihre Prozesse zu digitalisieren und so an Effizienz zu gewinnen. Unsere Tochter gesellschaft AXOOM erschließt uns ganz neue Kundengruppen und Einsatzfelder, da sie hersteller unabhängig und damit in allen Produktionsbereichen ansetzt. Zusätzlich verfolgen wir bei den Technologiefeldern Laserschweißen und Rohrbearbeitung einen breiteren Markteintritt in den nächsten drei Jahren. Im Geschäftsfeld Lasertechnik rechnen wir ebenfalls mit einem einstelligen prozentualen Wachstum in Umsatz und Auftragseingang. Regional wollen wir uns dabei vor allem auf die Wachstumschancen in Nordamerika und Südostasien konzentrieren. Technologisch gilt für uns weiterhin, dass wir als Hersteller das breiteste Produktportfolio mit allen Lasertypen bieten. Dies ermöglicht unseren Kunden die Wahl des am besten für ihre Anwendungen geeigneten Lasers. Dieses Portfolio entwickeln wir in der ganzen Breite weiter. Besonders wichtig sind uns unsere Aktivitäten bei den Diodenlasern. Den Ausbau unserer Additive-Manufacturing-Aktivitäten treiben wir aktiv voran. Der überwiegende Anteil des schnell wachsenden Marktes für den 3D-Druck sind industrielle Anwendungen, zum Beispiel im Flugzeug- und Turbinenbau sowie in der Medizin- und Zahnmedizintechnik. Daran werden wir mit unseren Produkten, die wir in den kommenden beiden Geschäftsjahren in den Markt einführen, partizipieren. Unser Geschäftsfeld Elektronik hat mehrere Jahre des Umsatzrückgangs hinter sich. Die grund legende Neuausrichtung des Bereichs hat bereits im Berichtsjahr zu positiven Effekten geführt und wird im Geschäftsjahr 2016/17 weiter greifen. TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Konzernlagebericht 131 Dahinter steht eine konsequente Fokussierung auf innovative Elektroniklösungen mittlerer Losgrößen vor allem im Halbleiterbereich. Das betrifft zum einen die Lieferungen und Leistungen in die übrigen TRUMPF Geschäftsfelder. Zum anderen rechnen wir insbesondere in zwei für uns relevanten Bereichen mit einer deutlichen Erholung des Investitionsklimas. Eine neue Generation von Displays mit funktionalen Schichten steht kurz vor der Markteinführung. Im Photovoltaik bereich herrscht, nach einigen Jahren Wachstumsschwäche, ein Investitionsstau, der Wachstum auf längere Sicht verspricht. Ein Großauftrag, der im kommenden Geschäftsjahr umsatzwirksam wird, untermauert unseren Optimismus. Ergänzend haben wir mit unserem neuen Produkt eines Batteriewechselrichters ein weiteres innovatives Marktfeld erschlossen. Die Industrialisierung steht für 2017 bevor. Zusätzlich zu den Aktivitäten in unseren Geschäftsbereichen entwickeln wir TRUMPF konsequent weiter – mit dem Fokus auf Digitalisierung und Agilität des Unternehmens und dem daraus resultierenden höheren Kundennutzen. Technologisch und organisatorisch sind wir damit bestens aufgestellt, um auch das Geschäftsjahr 2016/17 zu einem erfolgreichen Jahr für die Unternehmens gruppe zu machen. Ditzingen, 15. September 2016 GmbH + Co. KG Berthold Leibinger GmbH Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende Dr.-Ing. E.h. Peter Leibinger, Stellvertretender Vorsitzender Dr. rer. pol. Lars Grünert Dr.-Ing. Mathias Kammüller Dr. rer. soc. Gerhard Rübling TRUMPF 132 > TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Info > TRUMPF AU F EI N EN BL I CK Umsatz 2.808,5 Mio. € Bereiche WERK ZEUGMASCHINEN L ASERTECHNIK /ELEK TRONIK Werkzeugmaschinen Werkzeugmaschinen für die flexible Blech- und Rohrbearbeitung Lasertechnik Laser für die Fertigungstechnik Elektronik Stromversorgungen für Hochtechnologieprozesse 2015 2016 133 TRUMPF Geschäftsbericht 2 0 15⁄ 16 KONZER NA BSCHLUSS 134 Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Konzernbilanz zum 30. Juni 2016 AKTIVA in T€ Anhang 30.06.2016 30.06.2015 1 112.328 143.948 828.180 795.691 A N LA G E V E R MÖGEN Immaterielle Vermögensgegenstände Sachanlagen Finanzanlagen 17.417 11.555 957.925 951.194 U MLA U FV E R MÖGEN Vorräte 2 612.017 590.558 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 3 716.657 651.143 535 554 Wertpapiere Liquide Mittel R EC H N U N G S A BGRENZUNGSPOSTEN PASSIVA in T€ E IG EN K A P ITA L 4 5 Anhang 526.014 489.525 1.855.223 1.731.780 26.213 25.534 2.839.361 2.708.508 30.06.2016 30.06.2015 6 Festkapital und gezeichnetes Kapital 98.500 98.500 1.223.485 1.089.793 109.859 148.470 45.103 47.068 1.476.947 1.383.831 – 1.340 7.924 8.480 215.490 199.856 301.421 294.228 516.911 494.084 9 782.519 761.709 R EC H N U N G S A BGRENZUNGSPOSTEN 10 42.159 39.327 PA S S IV E LATE NTE STEUERN 11 12.901 19.737 2.839.361 2.708.508 Gewinnrücklagen Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung Anteile anderer Gesellschafter U N T E R SC H IE D SBETRAG AUS DER KAPITALKONSOLIDIE R U N G S ON D E R POS T E N 7 R Ü C K ST E LLU N GEN Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Übrige Rückstellungen V E R B IN D LIC H K EITEN 8 TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 135 Konzernabschluss Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2015/16 in T€ Anhang 2015/16 2014/15 Umsatzerlöse 16 2.808.465 2.716.993 Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen 17 31.338 33.529 2.839.803 2.750.522 Gesamtleistung Sonstige betriebliche Erträge 18 106.048 132.738 Materialaufwand 19 –1.199.766 –1.190.503 Personalaufwand 20 –817.789 –793.052 Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen –117.984 –109.140 Sonstige betriebliche Aufwendungen 21 –490.837 –488.468 Finanz- und Beteiligungsergebnis 22 –16.379 –16.887 303.096 285.210 – 71.930 – 71.930 –56.444 –76.998 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Außerordentliche Erträge 23 Außerordentliches Ergebnis Steuern vom Einkommen und Ertrag 24 Sonstige Steuern –11.596 –9.351 Konzernjahresüberschuss 235.056 270.791 4 –1.099 235.060 269.692 –38.995 –47.014 196.065 222.678 Ergebnisanteile anderer Gesellschafter 6 Konzernjahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter Nachrichtlich: Steuern der Gesellschafter Konzernjahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter und nach Steuern der Gesellschafter 24 136 Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 KonzernEigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr 2015/16 Mutterunternehmen Festkapital und gezeichnetes Kapital Erwirt schaftetes Konzern eigenkapital in T€ Kumuliertes übriges Konzernergebnis Eigenk apital Ausgleichsposten aus Fremdwährungsumrechnung Andere neutrale Transaktionen 98.500 974.052 30.955 –76.635 1.026.872 Gezahlte Dividenden – – – – – Zuweisungen auf Gesellschafterkonten – –93.255 – – –93.255 Änderungen des Konsolidierungskreises – – – 13.748 13.748 Konzernjahresüberschuss – 269.692 – – 269.692 Übrige Veränderungen – 2.191 117.515 – 119.706 Stand am 30.06.2015 98.500 1.152.680 148.470 –62.887 1.336.763 Einlagen – – – – – Gezahlte Dividenden – – – – – Zuweisungen auf Gesellschafterkonten – –103.413 – – –103.413 Änderungen des Konsolidierungskreises – –342 – – –342 Konzernjahresüberschuss – 235.060 – – 235.060 Stand am 30.06.2014 Übrige Veränderungen – 2.387 –38.611 – –36.224 Stand am 30.06.2016 98.500 1.286.372 109.859 –62.887 1.431.844 Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Minderheitengesellschafter Minderh eitenkapital Kumuliertes übriges Konzern ergebnis Eigenk apital Konzerneigenk apital Ausgleichsposten aus Fremdwährungsumrechnung 38.918 –439 38.479 1.065.351 –62 – –62 –62 –93.255 – – – 1.534 – 1.534 15.282 1.099 – 1.099 270.791 – 6.018 6.018 125.724 41.489 5.579 47.068 1.383.831 4.102 – 4.102 4.102 –5.394 – –5.394 –5.394 – – – –103.413 1.514 – 1.514 1.172 –4 – –4 235.056 – –2.183 –2.183 –38.407 41.707 3.396 45.103 1.476.947 137 138 Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens für das Geschäftsjahr 2015/16 in T€ Anschaffungskosten 01.07.2015 Veränderungen im Konsolidierungskreis Zugänge Abgänge Umbuchungen Abschreibungen kumuliert Buchwert 30.06.2016 Buchwert 30.06.2015 Abschreibungen des Geschäftsjahres 149.689 882 4.660 –409 1.929 –93.045 63.706 76.215 15.809 90.314 4.267 1.162 –171 – –49.011 46.561 66.063 20.228 I M M AT ER IELLE VE R M ÖG EN SG EG EN STÄNDE Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte Geschäftsoder Firmenwert Geleistete Anzahlungen 1.671 – 1.976 – –1.586 – 2.061 1.670 – 241.674 5.149 7.798 –580 343 –142.056 112.328 143.948 36.037 Grundstücke und Bauten 827.960 – 23.366 –1.549 4.829 –290.618 563.988 566.355 24.317 Technische Anlagen und Maschinen 318.107 5 11.428 –15.050 7.423 –230.221 91.692 105.496 26.667 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 340.396 227 36.090 –15.064 4.676 –256.512 109.813 102.576 30.963 21.190 – 58.921 –177 –17.271 24 62.687 21.264 – 1.507.653 232 129.805 –31.840 –343 –777.327 828.180 795.691 81.947 9.143 –5.320 6.956 –14 – – 10.765 9.079 – S A C H A NLA G EN Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau F I N A N ZA N LA G E N Anteile an verbundenen Unternehmen Anteile an assoziierten Unternehmen 55 – 2.484 – 1.926 – 4.465 55 – 4.230 – – – –1.926 –2.304 – 1.926 – Wertpapiere des Anlagevermögens 846 – 505 –14 – –570 767 220 – Sonstige Ausleihungen 292 – 1.162 –34 – – 1.420 275 – 14.566 –5.320 11.107 –62 – –2.874 17.417 11.555 – 1.763.893 61 148.710 –32.482 – –922.257 957.925 951.194 117.984 Beteiligungen TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 139 Konzernabschluss Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2015/16 in T€ 2015/16 2014/15 235.056 270.791 + / – Eliminierung Finanz- und Beteiligungsergebnis 16.379 16.887 + / – Eliminierung Ertragsteueraufwand 56.444 76.998 307.879 364.676 – –71.930 K ON ZE R N JA H R ES Ü B E RSCHUSS Konzernergebnis vor Finanz- und Beteiligungsergebnis und Ertragsteuern – / + Eliminierung außerordentliche Erträge/Aufwendungen aus der Investitionstätigkeit – / + Gezahlte/erhaltene Ertragsteuern –51.061 –77.660 + / – Eliminierung Abschreibungen/Zuschreibungen auf das Anlagevermögen 117.984 109.140 –417 163 – / + Zunahme/Abnahme der Vorräte und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen –7.242 –7.016 + / – Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen –4.806 6.047 – / + Eliminierung Gewinn/Verlust aus Abgängen des Anlagevermögens + / – Zunahme/Abnahme der Rückstellungen 3.490 61.475 + / – Veränderung anderer Aktiva und Passiva –1.182 –34.343 + / – Eliminierung sonstiger zahlungsunwirksamer Aufwendungen/Erträge = Mittelzufluss aus der operativen Geschäftstätigkeit – Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen + Einzahlungen aus Abgängen des Sachanlagevermögens – Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen + Einzahlungen aus Abgängen des immateriellen Anlagevermögens – Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen + Einzahlungen aus Abgängen des Finanzanlagevermögens + / – Ein-/Auszahlungen aus dem Erwerb von konsolidierten Unternehmen + Einzahlungen aus dem Verkauf von konsolidierten Unternehmen + Erhaltene Dividenden + Erhaltene Zinsen = Mittelabfluss/Mittelzufluss aus der Investitionstätigkeit + Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von Minderheitsgesellschaftern – Auszahlungen an Gesellschafter – Gezahlte Dividenden an andere Gesellschafter + Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten und sonstigen Finanzverbindlichkeiten – Auszahlungen für die Tilgung von Krediten und sonstigen Finanzverbindlichkeiten – Gezahlte Zinsen + Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen/Zuwendungen = Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit 2.687 2.697 367.332 353.249 –129.805 –96.478 7.029 6.375 –7.797 –32.970 58 54 –10.307 –10.077 62 3.543 –7 121 – 187.079 – 2 5.123 4.838 –135.644 62.487 4.102 – –59.409 –83.548 –5.394 –63 14.715 14.161 –75.455 –63.258 –3.243 –6.468 107 243 –124.577 –138.933 Z AH LU N G S WIR K SA ME VERÄNDERUNG DES FINANZM ITTELBESTA N D S 107.111 276.803 + / – Wechselkursbedingte Veränderung des Finanzmittelbestands –12.491 27.020 + / – Konsolidierungsbedingte Veränderung des Finanzmittelbestands 1.536 3.056 + Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahres 512.103 205.224 = Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres 608.259 512.103 526.014 489.525 Z US A MMEN SE T Z U N G DES FINANZM ITTELBESTANDS + Liquide Mittel + Wertpapiere + Schuldscheindarlehen – Jederzeit fällige Bankverbindlichkeiten = Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres 535 554 83.500 37.000 –1.790 –14.976 608.259 512.103 140 Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2015/16 Grundlagen und Methoden Der vorliegende Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2015/16 wurde gemäß § 264a HGB in Anwendung der Vorschriften der §§ 290 ff. HGB aufgestellt. Der Konzernabschluss wurde nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des HGB unter Berücksichtigung der gesonderten Regelungen für Personengesellschaften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Gesellschaftsverträge der Mutterunternehmen erstellt. Gemäß § 298 Absatz 1 i. V. m. § 244 HGB wurde der Konzernabschluss in Euro aufgestellt. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, werden verschiedene Posten der Konzernbilanz und der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Sie sind im Konzernanhang gesondert ausgewiesen. Im Hinblick auf die erforderliche Klarheit der Darstellung wurde die Bilanz über das gesetzlich vorgeschriebene Gliederungsschema hinaus um die Position „Übrige Finanzverbindlichkeiten“ ergänzt. Bilanzierung und Bewertung Die Abschlüsse der Gesellschaften, die in den Konzernabschluss einbezogen werden, sind nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Sind aufgrund landesrechtlicher Regelungen Anpassungen an konzerneinheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsvor schriften notwendig, so geschieht dies in einer Handelsbilanz II . Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bewertet. Die Abschreibungen erfolgen linear. Die planmäßigen Abschreibungen gehen im Wesentlichen von folgenden Nutzungsdauern aus: 3 bis 5 Jahre für Software, 5 Jahre für Geschäfts- oder Firmenwerte, 9 bis 12 Jahre für erworbene Kundenstämme, 3 bis 9 Jahre für Technologie-Know-how, 10 Jahre für Markenrechte, 25 bis 50 Jahre für Gebäude, 6 bis 8 Jahre für technische Anlagen und Maschinen, 3 bis 20 Jahre für andere Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung. Finanzanlagen sind mit den Anschaffungskosten oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag ausgewiesen. Zur Bilanzierung und Bewertung von Anteilen an assoziierten Unternehmen verweisen wir auf die Ausführungen zu den Konsolidierungsgrundsätzen. Die Vorräte an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Waren werden mit den Anschaffungskosten oder zu niedrigeren Tagespreisen angesetzt. Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Konzernabschluss 141 werden zu Herstellungskosten bewertet. Neben den direkten Material- und Fertigungskosten werden dabei in angemessenem Umfang auch Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie Kosten des Werteverzehrs des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist, berücksichtigt. Die Vorräte werden auf den beizulegenden Wert abgeschrieben, wenn dieser aufgrund von gesunkenen Wiederbeschaffungskosten oder Absatzmarktpreisen, Überbestand oder Ungängigkeit am Abschlussstichtag niedriger ist als die Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Erhaltene Anzahlungen werden offen von den Vorräten abgesetzt. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit ihrem Nennwert beziehungsweise mit dem am Bilanzstichtag beizulegenden niedrigeren Wert angesetzt. Bei Forderungen, deren Einbringlichkeit mit erkennbaren Risiken behaftet ist, werden angemessene Wertabschläge vorgenommen; uneinbringliche Forderungen werden abgeschrieben. Zur Abdeckung des allgemeinen Kreditrisikos wird eine angemessene Pauschalwertberichtigung auf die nicht einzelwert berichtigten Nettoforderungen gebildet. Wertpapiere werden mit den Anschaffungskosten oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag ausgewiesen. Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Auszahlungen vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen. Disagio beträge werden aktiviert und planmäßig über die Laufzeit der entsprechenden Darlehen aufgelöst. Der Sonderposten enthält Investitionszuschüsse und -zulagen für das Anlagevermögen. Diese werden über die Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögensgegenstände ratierlich aufgelöst. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnung nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Berücksich tigung der Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Heubeck bewertet. Entsprechend der Regelung in § 253 Absatz 1 HGB werden bei der versicherungsmathematischen Berechnung der Pensionsrückstellungen zukünftig erwartete Gehalts- und Rentensteigerungen sowie die erwartete Fluktuation berücksichtigt. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn (Vorjahr sieben) Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen 142 Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Der positive Unterschiedsbetrag, der sich aus der Verlängerung des Ermittlungszeitraumes des Abzinsungsfaktors ergibt, beträgt im abgelaufenen Geschäftsjahr 24.984 T€. Im Geschäftsjahr 2015/16 wurden bei der Berechnung der Pensionsverpflichtungen folgende Parameter zugrunde gelegt: – Zinssatz: 4,17 Prozent p.a. (Vorjahr 4,20 Prozent p.a.) – Lohn- und Gehaltssteigerungen: 3,0 Prozent p.a. (Vorjahr 3,0 Prozent p.a.) – Rententrend 2,0 Prozent p.a. (Vorjahr 1,0–2,0 Prozent p.a.) Die übrigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden gemäß § 253 Absatz 2 Satz 1 HGB abgezinst. Ökonomische Sicherungsbeziehungen zwischen derivativen Finanzinstrumenten und Grundgeschäften werden durch die Bildung von Bewertungseinheiten bilanziell nachvollzogen. Entsprechend wird auf die Bildung einer Drohverlustrückstellung bei Finanzinstrumenten mit negativem Marktwert verzichtet. Die zum Bilanzstichtag bestehenden Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen wurden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen mit einem Rechnungszinsfuß von 1,87 Prozent p.a. (Vorjahr 2,42 Prozent p.a.) ermittelt. Sie wurden mit ausschließlich der Erfüllung der Altersteilzeitverpflichtungen dienenden, dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogenen Vermögens gegenstände verrechnet. Der beizulegende Zeitwert des verrechneten Deckungsvermögens, der den fortgeführten Anschaffungskosten entspricht, beträgt 3.191 T€ (Vorjahr 2.626 T€). Der Erfüllungsbetrag der verrechneten Rückstellungen für Altersteilzeit beträgt zum Bilanzstichtag 4.076 T€ (Vorjahr 3.006 T€). Auf eine Saldierung von Aufwendungen und Erträgen wurde wegen Unwesentlichkeit verzichtet. Die Rückstellungen für die Verpflichtungen aus dem TRUMPF Familien- und Weiterbildungskonto wurden mit ausschließlich der Erfüllung der Verpflichtungen dienenden, dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogenen Vermögensgegenstände saldiert. Der beizulegende Zeitwert der verrech neten Vermögensgegenstände, der den fortgeführten Anschaffungskosten entspricht, beträgt 4.484 T€ (Vorjahr 3.229 T€). Der Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden betrug ebenfalls 4.484 T€ (Vorjahr 3.229 T€). Auf die Saldierung von Aufwendungen und Erträgen wurde aus Wesentlichkeitsgründen verzichtet. TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Konzernabschluss 143 Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Unter den passiven Rechnungsabgrenzungsposten werden Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Erträge für einen Zeitraum danach darstellen. Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- oder -entlastung mit den erwarteten unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und nicht abgezinst. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert ausgewiesen. Im Falle eines Aktivüberhangs der latenten Steuern zum Bilanzstichtag wird von dem Aktivierungswahlrecht des § 274 Absatz 1 Satz 2 HGB kein Gebrauch gemacht. Anteilsbesitz und Konsolidierungskreis Professor Dr. techn. Dr.-Ing. E. h. Berthold Leibinger und seine Familie sowie die Berthold Leibinger Stiftung GmbH halten direkt und indirekt sämtliche Anteile an der TRUMPF GmbH + Co. KG und der Berthold Leibinger GmbH, Ditzingen. Beide Gesellschaften üben gemeinschaftlich die Leitung sämtlicher in- und ausländischer Tochterunternehmen der TRUMPF Gruppe aus. Die Konsolidierung erfolgt auf diese beiden Gesellschaften als gemeinsame Mutterunternehmen. Der Konsolidierungskreis umfasst – neben den beiden Mutterunternehmen – 27 (Vorjahr 26) deutsche und 55 (Vorjahr 53) ausländische Tochterunternehmen. Im Geschäftsjahr 2015/16 wurden ein neu gegründetes Unternehmen sowie zwei weitere Unternehmen erstmalig nach den Grund sätzen der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen. Die Erstkonsolidierungen hatten auf die Vermögens- und Ertragslage des Konzerns keine wesentlichen Auswirkungen, so dass die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr hierdurch nicht eingeschränkt ist. Zwei (Vorjahr zwei) Unternehmen werden als assoziierte Unternehmen gemäß §§ 311 ff. HGB in den Konzernabschluss einbezogen. Zwölf (Vorjahr zehn) Tochterunternehmen bzw. zwei (Vorjahr ein) assoziierte Unternehmen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung ist, da ihr Jahresergebnis in Summe und ihre Umsatzerlöse in Summe rund 1 Prozent des Konzernergebnisses bzw. des Konzernumsatzes ausmachen, werden nicht in den Konzern abschluss einbezogen. 144 Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Konsolidierungsgrundsätze Bis 30. Juni 2010 erfolgte die Kapitalkonsolidierung nach der Buchwertmethode. Dies geschah durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem anteiligen Eigenkapital der Tochter unternehmen zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung beziehungsweise der Gründung oder des Erwerbs. Seit dem Geschäftsjahr 2010/11 wird gemäß § 301 Absatz 1 HGB die Neubewertungsmethode angewendet. Dabei wird das Eigenkapital des Tochterunternehmens mit dem Betrag angesetzt, der dem Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenständen und Schulden entspricht. Ein nach der Verrechnung verbleibender aktivischer Unterschiedsbetrag wurde bis zum Geschäftsjahr 2009/10 als Geschäfts- oder Firmenwert erfolgsneutral mit den Gewinnrücklagen beziehungsweise mit den Anteilen anderer Gesellschafter verrechnet. Ab dem Geschäftsjahr 2010/11 wird ein verbleibender Unterschiedsbetrag als Geschäfts- oder Firmenwert auf der Aktivseite ausgewiesen und über die betriebliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Ergibt sich aus der Kapitalkonsolidierung ein passivischer Unterschiedsbetrag, wird dieser unter dem Posten „Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung“ nach dem Eigenkapital ausgewiesen. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden gemäß § 312 Absatz 1 Nr. 1 HGB nach der Buchwertmethode „at equity“ konsolidiert. Resultieren aus den Konsolidierungsmaßnahmen der §§ 300 bis 305 HGB Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen und Schulden und ihren steuerlichen Wertansätzen, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich wieder abbauen, so werden die sich zukünftig ergebenden Steuerentlastungen beziehungsweise Steuerbelastungen als aktive beziehungsweise passive latente Steuern in der Konzernbilanz angesetzt. Der Ermittlung der latenten Steuern werden die im Zeitpunkt des voraussichtlichen Abbaus der Differenzen geltenden unternehmensindividuellen Steuersätze zugrunde gelegt. Die Steuersätze liegen zwischen 12 Prozent und 39 Prozent. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert ausgewiesen. Die latenten Steuern aus Konsolidierungsmaßnahmen werden mit den aus der Anwendung des § 274 HGB resultierenden latenten Steuern in der Bilanz zu einem Posten zusammengefasst. Zwischenergebnisse, die aus dem konzerninternen Lieferungs- und Leistungsverkehr resultieren, werden erfolgswirksam eliminiert. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen konsolidierten Unternehmen werden aufgerechnet. Währungsbedingte Differenzen hieraus werden erfolgsneutral behandelt und in die Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung eingestellt. Erlöse aus Innenumsätzen sowie konzerninterne Erträge werden mit den entsprechenden Aufwendungen TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Konzernabschluss 145 verrechnet beziehungsweise in die aktivierten Eigenleistungen oder Bestandsveränderungen umgegliedert. Währungsumrechnung In den Einzelabschlüssen werden die Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden dabei das Realisationsprinzip (§ 298 Absatz 1 i. V. m. § 252 Absatz 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB) und das Anschaffungskostenprinzip (§ 298 Absatz 1 i.V.m. § 253 Absatz 1 Satz 1 HGB) beachtet. Bankguthaben in Fremdwährung werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Die Umrechnung der Anschaffungskosten für Anteile an ausländischen Tochteroder Beteiligungsunternehmen, mit Ausnahme der sonstigen Beteiligungen, erfolgt mit den historischen Kursen. Anhangsinformationen werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Im Konzernabschluss erfolgt die Umrechnung der Bilanzposten von nicht in Euro bilanzierenden Tochterunternehmen gemäß § 308a HGB nach der modifizierten Stichtagskursmethode. Dabei werden die Aktiv- und Passivposten der in ausländischer Währung aufgestellten Jahresabschlüsse, mit Ausnahme des Eigenkapitals, welches zum historischen Kurs umgerechnet wird, zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag in Euro umgerechnet. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnungen der nicht in Euro bilanzierenden Tochterunternehmen werden mit dem Durchschnittskurs für das Geschäftsjahr umgerechnet. Die aus der Währungsumrechnung resultierenden Differenzen werden gemäß § 308a HGB innerhalb des Konzerneigenkapitals nach den Rücklagen unter dem Posten „Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung“ ausgewiesen. 146 Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Erläuterungen zur Bilanz Die angegebenen Ziffern verweisen auf die entsprechende Position in der Konzernbilanz beziehungsweise der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung. 1. Anlagevermögen Die Entwicklung des Anlagevermögens ist gesondert dargestellt. Dabei wurden in den Anschaffungs- und Herstellungskosten sowie in den kumulierten Abschreibungen Differenzen aus der Währungsumrechnung berücksichtigt. 2. Vorräte in T€ 30.06.2016 30.06.2015 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 171.153 184.393 Unfertige Erzeugnisse 160.108 165.913 Fertige Erzeugnisse und Waren 384.115 359.823 Geleistete Anzahlungen Erhaltene Anzahlungen 8.929 7.995 724.305 718.124 –112.288 –127.566 612.017 590.558 30.06.2016 30.06.2015 561.003 541.298 3.845 7.835 1.813 650 – – 153.841 109.195 3. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände in T€ Forderungen aus Lieferungen und Leistungen davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr Forderungen gegen nicht vollkonsolidierte verbundene Unternehmen davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr Sonstige Vermögensgegenstände davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 2.870 3.658 716.657 651.143 TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 147 Konzernabschluss 4. Liquide Mittel Hierbei handelt es sich um Schecks und Kassenbestände, Guthaben bei Kreditinstituten sowie sonstige kurzfristige Geldanlagen. 5. Rechnungsabgrenzungsposten in T€ Disagio gemäß § 250 Absatz 3 HGB Sonstige 30.06.2016 30.06.2015 129 164 26.084 25.370 26.213 25.534 Die sonstigen Rechnungsabgrenzungsposten enthalten Urlaubszuschüsse, Versicherungsprämien, Mieten, Wartungsverträge, Beiträge und sonstige durch das abweichende Geschäftsjahr bedingte Kostenabgrenzungen. 6. Eigenkapital Die Position Festkapital und gezeichnetes Kapital entspricht den Pflichteinlagen der Kommandi tisten der TRUMPF GmbH + Co. KG sowie dem gezeichneten Kapital der Komplementärin. Die Pflichteinlagen der Kommanditisten sind mit den Hafteinlagen identisch. Die Ergebnisverteilung des Geschäftsjahres 2015/16 wurde entsprechend den gesellschaftsvertraglichen Regelungen vorgenommen und ist bei der Aufstellung des Konzernabschlusses bereits berücksichtigt. Die Gewinnrücklagen enthalten Gewinne und Verluste, die auf die Komplementärin und die inund ausländischen Tochterunternehmen zurückgehen. Hiermit verrechnet sind Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von –62.887 T€ (Vorjahr –62.887 T€). Aus der Währungsumrechnung resultierende Umrechnungsdifferenzen werden seit dem Geschäftsjahr 2010/11 entsprechend der Neuregelung des § 308a HGB nicht mehr mit den Gewinn rücklagen zusammengefasst, sondern gesondert innerhalb des Eigenkapitals unter dem Posten Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung ausgewiesen. Die Anteile anderer Gesellschafter betreffen im Wesentlichen die Beteiligungen an der Jiangsu Jinfangyuan CNC Machine Company Limited, der TRUMPF -Homberger s.r.l., der 148 Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 TRUMPF Sachsen GmbH sowie der TRUMPF Hüttinger GmbH + Co. KG . Die Anteile anderer Gesells chafter am Ergebnis entfallen mit 3.081 T€ (Vorjahr 2.526 T€) auf Anteile am Gewinn und mit 3.085 T€ (Vorjahr 1.427 T€) auf Anteile am Verlust. Die Gesamtentwicklung des Konzern-Eigenkapitals ist im Konzern-Eigenkapitalspiegel gesondert dargestellt. 7. Sonderposten in T€ Investitionszuschüsse und -zulagen 30.06.2016 30.06.2015 7.924 8.480 7.924 8.480 30.06.2016 30.06.2015 8. Übrige Rückstellungen in T€ Steuerrückstellungen Sonstige Rückstellungen 15.216 20.329 286.205 273.899 301.421 294.228 Die sonstigen Rückstellungen betreffen überwiegend Verpflichtungen im Personal- und Sozial bereich, Garantieverpflichtungen, ausstehende Eingangsrechnungen sowie sonstige ungewisse Verbindlichkeiten. 149 Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 9. Verbindlichkeiten Restlaufzeit in T€ Restlaufzeit 30.06.2016 Gesamt bis zu 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre 30.06.2015 Gesamt bis zu 1 Jahr Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 88.321 12.169 54.504 21.648 109.225 18.753 Übrige Finanz verbindlichkeiten 38.337 680 37.657 – 63.869 26.212 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 137.938 135.220 2.718 – 148.383 145.665 – – – – 21 21 Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel Verbindlichkeiten gegenüber nicht konsolidierter verbundenen Unternehmen 499 499 – – 25 25 Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 391.277 94.362 296.915 – 332.131 73.861 Sonstige Verbindlichkeiten 126.147 111.036 14.466 645 108.055 92.260 34.087 34.087 – – 30.673 30.673 davon aus Steuern davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 5.462 5.462 – – 5.633 5.633 782.519 353.966 406.260 22.293 761.709 356.797 Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten waren 43.650 T€ (Vorjahr 49.596 T€) durch Grundpfandrechte gesichert. Bei den übrigen Finanzverbindlichkeiten handelt es sich um ein Private Placement auf dem US ‑amerikanischen Finanzmarkt in Höhe von 37.657 T€ (Vorjahr 62.762 T€) und die darauf entfallende Zinsabgrenzung. 150 Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen die handelsüblichen Eigent umsvorbehalte. Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern betreffen die Verbindlichkeiten der TRUMPF GmbH + Co. KG sowie der TRUMPF Hüttinger GmbH + Co. KG gegenüber ihren Kommanditisten. Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten weitere Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 59.370 T€ (Vorjahr 46.909 T€). Darüber hinaus sind unter den sonstigen Verbindlichkeiten Provisionsverbindlichkeiten und Kundenguthaben enthalten. 10. Rechnungsabgrenzungsposten Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um die Abgrenzung von Einnahmen aus Wartungsleistungen, Schulungen und Leasingverträgen, die Ertrag für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen. 11. Passive latente Steuern Die passiven latenten Steuern betragen zum Bilanzstichtag 12.901 T€ (Vorjahr 19.737 T€). Die saldierten passiven latenten Steuern resultieren aus latenten Steuerschulden auf Differenzen bilanzieller Wertansätze insbesondere bei immateriellen Vermögensgegenständen, Sachanlage vermögen und Rückstellungen sowie aus latenten Steuern aus Konsolidierungsmaßnahmen. 12. Haftungsverhältnisse in T€ Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen Verbindlichkeiten aus Bürgschaften 30.06.2016 30.06.2015 37.962 40.023 2.209 505 40.171 40.528 Aufgrund der guten Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Unternehmen, für die Bürgschaften sowie Gewährleistungsverträge übernommen wurden, wird das Risiko der Inanspruchnahme aus den Eventualverbindlichkeiten als gering eingeschätzt. TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 151 Konzernabschluss 13. Derivative Finanzinstrumente und Bewertungseinheiten in T€ Währungsbezogene Geschäfte Nominalbetrag Beizulegender Zeitwert Buchwert 542.472 –13.726 – – 37.657 –2.984 – – Sonstige Geschäfte Bilanzposition Bei den währungsbezogenen Geschäften handelt es sich um Devisentermingeschäfte und Devisenswaps in den Währungspaaren EUR / USD, EUR / JPY, EUR /CNY, EUR /GBP, EUR / KRW, EUR /CHF und EUR / PLN . Unter die sonstigen Geschäfte fallen kombinierte Zins- und Währungssicherungsgeschäfte in EUR / USD. Für Sicherungsgeschäfte, die nicht in Bewertungseinheiten einbezogen wurden und die zum Bilanzstichtag einen negativen beizulegenden Zeitwert aufweisen, werden entsprechende Rückstellungen gebildet. Die Bewertung erfolgt dabei nach allgemein anerkannten Bewertungsmethoden wie zum Beispiel Barwert- und Optionspreismodellen. Folgende Bewertungseinheiten wurden gebildet: Grundgeschäft/Sicherungsgeschäft Risiko/Art der Bewertungseinheit Einbezogener Betrag Höhe des abgesicherten Volumens Kundenumsätze/Devisentermingeschäfte Währungsrisiko/Macro Hedge 24.593 T€ 183.858 TCNY Kundenumsätze/Devisentermingeschäfte und -swaps Währungsrisiko/Macro Hedge 249.797 T€ 29.340.000 TJPY Kundenumsätze/Devisentermingeschäfte und -swaps Währungsrisiko/Macro Hedge 114.206 T€ 131.081 TUSD Kundenumsätze/Devisentermingeschäfte Währungsrisiko/Macro Hedge 15.094 T€ 12.420 TGBP Verbindlichkeiten gg. Lieferanten/ Devisentermingeschäfte Währungsrisiko/Macro Hedge 8.259 T€ 36.000 TPLN Kundenumsätze/Devisentermingeschäfte Währungsrisiko/Macro Hedge 103.000 T€ 136.056.020 TKRW Verbindlichkeiten gg. Lieferanten/ Devisentermingeschäfte Währungsrisiko/Macro Hedge 27.524 T€ 30.000 TCHF Finanzverbindlichkeiten/Kombinierte Zins- und Währungssicherungsgeschäfte Zins- und Währungsrisiko/ Micro Hedge 37.657 T€ 45.000 TUSD 152 Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Bezüglich der zum Bilanzstichtag bestehenden Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB gilt folgendes: Ökonomische Sicherungsbeziehungen werden durch die Bildung von Bewertungseinheiten bilanziell nachvollzogen. Aufgrund der Übereinstimmung der wesentlichen wertbestimmenden Komponenten gleichen sich die gegenläufigen Wertänderungen zwischen Grund- und Sicherungsgeschäften über den gesamten Sicherungszeitraum vollständig aus. Die Effektivität der Sicherungsmaßnahmen wird im Rahmen des bestehenden Risikomanagements regelmäßig überwacht. Gegebenenfalls erforderliche Anpassungen der Sicherungsstrategie werden zeitnah vorgenommen. Es kann daher sowohl prospektiv als auch retrospektiv von einer effektiven Sicherungsbeziehung ausgegangen werden. Zur Absicherung von Währungsrisiken aus mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden Transaktionen werden Devisentermingeschäfte abgeschlossen, die bezüglich ihrer Laufzeit, Nominalbetrag und Fremdwährung dem erwarteten Nettozahlungsstrom entsprechen (Macro Hedges). Die mit hoher Wahrscheinlichkeit erwarteten Ein- und Auszahlungen aus geplanten Absatz- und Beschaffungsgeschäften sind aus der Unternehmensplanung abgeleitet. Die vergangenheitsbezogene Überprüfung der Planung hat gezeigt, dass die angesetzten Transaktionen hoch wahrscheinlich sind. 14. Außerbilanzielle Geschäfte Im Berichtsjahr bestehen keine wesentlichen außerbilanziellen Geschäfte. 15. Sonstige finanzielle Verpflichtungen in T€ 30.06.2016 30.06.2015 Miet-, Pacht- und Leasingverträge sowie übrige Verpflichtungen 44.300 51.724 Bestellobligo aus begonnenen Investitionen 12.364 10.201 56.664 61.925 Die Beträge sind wie folgt fällig: innerhalb 1 Jahr 26.375 22.871 2 bis 4 Jahren 21.575 24.681 8.714 14.373 56.664 61.925 5 Jahren und später Darüber hinaus bestehen Verpflichtungen aus Rahmenkontrakten und Anschaffungsgeschäften im Rahmen der laufenden Geschäftstätigkeit in betriebsgewöhnlichem Umfang. TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 153 Konzernabschluss Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 16. Umsatzerlöse Der Umsatz wurde zu 21 Prozent (Vorjahr 21 Prozent) in Deutschland beziehungsweise 79 Prozent (Vorjahr 79 Prozent) außerhalb Deutschlands erzielt. Zur Aufteilung der Umsatzerlöse auf die Geschäftsbereiche wird auf den Konzernlagebericht verwiesen. in T€ 2015/16 2014/15 597.380 567.997 2.211.085 2.148.996 2.808.465 2.716.993 in T€ 2015/16 2014/15 Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 28.185 27.488 3.153 6.041 31.338 33.529 Umsatzerlöse Inland Umsatzerlöse Ausland 17. Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen Andere aktivierte Eigenleistungen 18. Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen Kursgewinne sowie Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und der Herabsetzung von Wertberichtigungen. Erträge aus der Währungsumrechnung betrugen 66.245 T€ (Vorjahr 83.605 T€). Anderen Geschäftsjahren sind sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 10.565 T€ zuzuordnen (Vorjahr 15.138 T€). 19. Materialaufwand in T€ Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren Aufwendungen für bezogene Leistungen 2015/16 2014/15 1.143.607 1.131.043 56.159 59.460 1.199.766 1.190.503 154 Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 20. Personalaufwand in T€ 2015/16 2014/15 Löhne und Gehälter 682.054 636.843 Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 117.953 111.419 Aufwendungen für Altersversorgung 17.782 44.790 817.789 793.052 Der Personalaufwand enthält auch die Tätigkeitsvergütungen beziehungsweise Pensionsaufwendungen für Gesellschafter. In den Aufwendungen für Altersversorgung ist im Vorjahr der Zinsänderungseffekt aus der Abzinsung der Pensionsrückstellungen enthalten. Ab dem Geschäftsjahr 2015/16 wird der Zinsänderungseffekt erstmals im Finanzergebnis ausgewiesen. 21. Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen Kursverluste, externe Arbeitsleistungen, Vertriebskosten, insbesondere Vertreterprovisionen und Ausgangsfrachten, Reisekosten, Verwaltungs- und Instandhaltungskosten, Werbekosten, Miet- und Pachtaufwendungen sowie Zuführungen zu Rückstellungen. Die Aufwendungen aus der Währungsumrechnung belaufen sich auf 71.331 T€ (Vorjahr 78.099 T€). 22. Finanz- und Beteiligungsergebnis in T€ Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen Erträge aus Beteiligungen Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge davon aus nicht vollkonsolidierten verbundenen Unternehmen Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens Zinsen und ähnliche Aufwendungen davon aus Abzinsung von Rückstellungen 2015/16 2014/15 38 98 – 2 8.419 9.771 2 6 –22 –15 –24.814 –26.743 –9.740 –7.361 –16.379 –16.887 TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Konzernabschluss 155 Der Zinsänderungseffekt aus der Abzinsung der Pensionsrückstellungen wird im Geschäftsjahr 2015/16 erstmals im Finanzergebnis ausgewiesen (1.072 T€). Somit sind im Finanzergebnis sowohl der Abzinsungs- als auch der Zinsänderungseffekt enthalten. In den Vorjahren wurde der Zinsänderungseffekt in den Aufwendungen für Altersversorgung ausgewiesen. Durch die Verlängerung des Zeitraums, über den der Durchschnittszinssatz für die Abzinsung berechnet wird, von 7 auf 10 Jahren hat sich ein positiver Unterschiedsbetrag von 24.984 T€ ergeben. 23. Außerordentliches Ergebnis Die außerordentlichen Erträge des Vorjahres (71.930 T€) resultierten ausschließlich aus dem Verkauf des Geschäftsbereichs Medizintechnik. 24. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Bei der TRUMPF GmbH + Co. KG , deren Komplementärin sowie den in- und ausländischen Tochterunternehmen fallen effektive und latente Gewerbe- und Körperschaftsteuern an. Diese sind in den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten. Die effektiven Steuern betrugen im Berichtsjahr 61.725 T€ (Vorjahr 80.963 T€). Die Erträge aus latenten Steuern betrugen im Geschäftsjahr 5.280 T€ (Vorjahr 3.964 T€). Diese resultieren in Höhe von –128 T€ (Vorjahr 1.054 T€) aus unterschiedlichen Bilanzansätzen in der Handelsund Steuerbilanz und in Höhe von 5.408 T€ (Vorjahr 2.910 T€) aus Konsolidierungsmaßnahmen. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag der Gesellschafter wurden in Anlehnung an § 264c Absatz 3 HGB nachrichtlich nach dem Konzernjahresüberschuss dargestellt. Bei der Berechnung der latenten Steuern bleiben sie außen vor. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung 25. Zusammensetzung des Finanzmittelbestands In den Finanzmittelbestand werden liquide Mittel (526.014 T€), Wertpapiere (535 T€), kurzfristige Geldanlagen (83.500 T€) und jederzeit fällige Bankverbindlichkeiten (1.790 T€) einbezogen. Die kurzfristigen Geldanlagen können innerhalb von maximal drei Monaten in Zahlungsmittel umgewandelt werden. Die jederzeit fälligen Bankverbindlichkeiten betreffen Kontokorrentverbindlichkeiten. Abweichend zum Vorjahr wird die Kapitalflussrechnung nach den Vorgaben des DRS 21 erstellt. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst. 156 Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Sonstige Angaben 26. Abschlussprüferhonorar Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar beträgt 1.000 T€ (Vorjahr 1.052 T€) und teilt sich wie folgt auf: in T€ 2015/16 2014/15 Abschlussprüfungsleistungen 526 673 Steuerberatungsleistungen 368 363 Sonstige Leistungen 106 16 2015/16 2014/15 5.306 4.916 27. Mitarbeiter Im Jahresdurchschnitt wurden beschäftigt: InlandMitarbeiter Auszubildende AuslandMitarbeiter Auszubildende 332 350 5.427 5.182 147 136 11.212 10.584 28. Geschäftsführung Die Geschäftsführung obliegt den unten genannten Personen. Die Bezüge der Geschäftsführung der Muttergesellschaft für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben im Mutterunternehmen und den Tochterunternehmen betrugen 9.499 T€ (Vorjahr 7.789 T€). Ehemaligen Mitgliedern der Geschäftsführung wurden Pensionszusagen in Höhe von 17.237 T€ (Vorjahr 17.564 T€) gewährt und zurückgestellt. Im Geschäftsjahr 2015/16 erhielten ehemalige Geschäftsführer beziehungsweise ihre Hinterbliebenen Bezüge in Höhe von 1.291 T€ (Vorjahr 1.280 T€). 29. Befreiung gemäß HGB Für folgende Kapitalgesellschaften wird von der Befreiung des § 264 Absatz 3 HGB Gebrauch gemacht: TRUMPF Werkzeugmaschinen Beteiligungs-GmbH, TRUMPF Werkzeugmaschinen Deutschland Vertrieb + Service Beteiligungs-GmbH, TRUMPF International Beteiligungs-GmbH, TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Konzernabschluss 157 Laser- und Systemtechnik GmbH, TRUMPF Hüttinger Verwaltung GmbH, TRUMPF Laser GmbH, Celtia Verwaltungs-GmbH, TRUMPF Lasertechnik GmbH, TRUMPF Finance GmbH, TRUMPF Med Beteiligungen GmbH, Berthold Leibinger Immobilien GmbH, TRUMPF Kapitalbeteiligungen GmbH, TRUMPF Sachsen GmbH, TRUMPF Scientific Lasers Verwaltungsgesellschaft mbH, INGENERIC GmbH, TRUMPF Lasersystems for Semiconductor Manufacturing GmbH. TRUMPF Für folgende Personenhandelsgesellschaften im Sinne des § 264a Absatz 1 HGB wird von der Befreiung zur Aufstellung eines Jahresabschlusses gemäß § 264b HGB nach den für Kapital gesellschaften geltenden Vorschriften Gebrauch gemacht: TRUMPF GmbH + Co. KG , TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG , TRUMPF Hüttinger GmbH + Co. KG , TRUMPF Immobilien GmbH + Co. KG , TRUMPF Werkzeugmaschinen Deutschland Vertrieb + Service GmbH + Co. KG , TRUMPF Scientific Lasers GmbH + Co. KG . 30. Aufsichtsrat In § 1 Absatz 1 Nr. 2 des Mitbestimmungsgesetzes (MitbestG) ist geregelt, dass ein Unternehmen ab einer bestimmten Größenordnung einen Aufsichtsrat bestellen muss. Gemäß § 7 Absatz 1 Nr. 1 MitbestG ist die Berthold Leibinger GmbH dieser Verpflichtung mit Wirkung vom Geschäftsjahr 1998/99 nachgekommen. Der Aufsichtsrat umfasst zwölf Mitglieder. Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats betrugen 153 T€ (Vorjahr 104 T€). 31. Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen Es wurden keine Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen zu nicht markt üblichen Bedingungen durchgeführt. Ditzingen, 15. September 2016 GmbH + Co. KG Berthold Leibinger GmbH Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende Dr.-Ing. E.h. Peter Leibinger, Stellvertretender Vorsitzender Dr. rer. pol. Lars Grünert Dr.-Ing. Mathias Kammüller Dr. rer. soc. Gerhard Rübling TRUMPF 158 Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 30. Juni 2016 Gesellschaft Beteiligungsquote TRUMPF GmbH + Co. KG direkt indirekt Vollkonsolidierte Tochterunternehmen TRUMPF Werkzeugmaschinen Beteiligungs-GmbH, Ditzingen 100 TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG, Ditzingen 100 TRUMPF Werkzeugmaschinen Deutschland Vertrieb + Service GmbH + Co. KG, Ditzingen 100 100 TRUMPF International Beteiligungs-GmbH, Ditzingen TRUMPF Werkzeugmaschinen Deutschland Vertrieb + Service Beteiligungs-GmbH, Ditzingen 100 TRUMPF Laser- und Systemtechnik GmbH, Ditzingen 100 TRUMPF Hüttinger Verwaltung GmbH, Freiburg i. Br. 75 TRUMPF Hüttinger GmbH + Co. KG, Freiburg i. Br. 75 TRUMPF Lasersystems for Semiconductor Manufacturing GmbH, Ditzingen 100 TRUMPF Sachsen GmbH, Neukirch 94,4 TRUMPF Laser GmbH, Schramberg 100 TRUMPF Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH + Co. Vermietungs KG, Mainz 2 100 Celtia Verwaltungs-GmbH, Reutlingen 100 TRUMPF Financial Services GmbH, Ditzingen 100 TRUMPF Lasertechnik GmbH, Ditzingen 100 TRUMPF Finance GmbH, Ditzingen 100 TRUMPF Med Beteiligungen GmbH, Ditzingen 1 100 TRUMPF VSZ Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH + Co. KG, Mainz 2 94 Berthold Leibinger Immobilien GmbH, Ditzingen 100 TRUMPF Immobilien GmbH + Co. KG, Ditzingen 100 Hüttinger Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH + Co. Objekt Freiburg KG, Pullach i. Isartal 2 70,5 TRUMPF Kapitalbeteiligungen GmbH, Ditzingen 100 TRUMPF Scientific Lasers Verwaltungs-GmbH, Unterföhring 80 TRUMPF Scientific Lasers GmbH + Co. KG, Unterföhring 80 INGENERIC GmbH, Aachen 80 TRUMPF Werkzeugmaschinen Teningen GmbH, Teningen 100 AXOOM GmbH, Karlsruhe 100 TRUMPF Maschinen AG, Baar, Schweiz 100 TRUMPF Grüsch AG, Grüsch, Schweiz 100 TRUMPF Maschinen Grüsch AG, Grüsch, Schweiz 100 TRUMPF Laser Marking Systems AG, Grüsch, Schweiz 100 TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 159 Konzernabschluss Gesellschaft Beteiligungsquote TRUMPF GmbH + Co. KG direkt TRUMPF Finance (Schweiz) AG, Baar, Schweiz indirekt 100 TRUMPF Inc., Farmington, Connecticut, USA 100 TRUMPF Huettinger Inc., Santa Clara, California, USA 75 Farmington Aviation Inc., Farmington, CT, USA 100 TRUMPF Photonics, Inc., Cranbury, New Jersey, USA 100 SPI Lasers LLC, Santa Clara, California, USA 100 Metamation Inc., Reno, Nevada, USA 51 TRUMPF Limited, Luton, Großbritannien 100 SPI Lasers plc, Southampton, Großbritannien 100 SPI Lasers UK Limited, Southampton, Großbritannien 100 TRUMPF Corporation, Yokohama, Japan 100 TRUMPF Huettinger K.K., Yokohama, Japan 75 FA Service Corporation, Yokohama, Japan 100 TRUMPF S.A.S., Paris, Frankreich 100 TRUMPF Machines S.A.R.L., Haguenau, Frankreich 100 TRUMPF Máquinas Ind. E. Com. Ltda., Sao Paulo, Brasilien 100 TRUMPF maskin ab, Alingsas, Schweden 100 TRUMPF Maquinaria S.A., Madrid, Spanien 100 TRUMPF Maschinen Austria GmbH, Pasching, Österreich 100 TRUMPF Maschinen Austria GmbH & Co. KG, Pasching, Österreich 100 TRUMPF Homberger S.r.l., Buccinasco (Mailand), Italien 75 TRUMPF Macchine Italia S.r.l., Lonigo (VI), Italien 100 TRUMPF SISMA S.r.l., Piovene Rocchelle (VI), Italien 55 TRUMPF Pte Ltd., Singapur, Singapur 100 TRUMPF Korea Co., Ltd., Seoul, Südkorea 100 TRUMPF Malaysia Sdn Bhd, Kuala Lumpur, Malaysia 100 SPI Lasers Korea Ltd., Seoul, Südkorea 100 TRUMPF (India) Private Limited, Pune, Indien 100 India Metamation Software Pvt. Ltd, Chennai, Indien 51 TRUMPF Praha spol. s.r.o., Prag, Tschechien 100 TRUMPF Strojírenská výroba CZ s.r.o., Liberec, Tschechien 100 TRUMPF Liberec, spol. s.r.o., Liberec, Tschechien 100 160 Konzernabschluss Gesellschaft TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Beteiligungsquote TRUMPF GmbH + Co. KG direkt indirekt TRUMPF Polska Sp. z o.o. Sp. k., Warschau, Polen 100 TRUMPF Polska Sp. z o.o., Warschau, Polen 100 TRUMPF Hüttinger Sp. z o.o., Zielonka, Polen 65,625 TRUMPF Hungary Kft, Budapest, Ungarn 100 TRUMPF Sheet Metal Products (Taicang) Co., Ltd., Taicang, China 100 TRUMPF China (Hong Kong) Limited., Hong Kong, China 74,9 TRUMPF (China) Co., Ltd., Taicang, China 100 TRUMPF Metal Products (Dongguan) Co., Ltd., Dongguan, China 100 TRUMPF HÜTTINGER Electronics (Shanghai) Co., Ltd.., Shanghai, China 75 SPI Lasers (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai, China 100 Jiangsu Jinfangyuan CNC Machine Co., Ltd., Jiangsu Province, China 72,236 TRUMPF Mexico S. de R.L. de C.V., Apodaca, Mexiko 100 TRUMPF Mexico Services S. de R.L. de C.V., Apodaca, Mexiko 100 TRUMPF Slovakia, s.r.o., Kosice, Slowakei 100 TRUMPF Canada Inc., Mississauga, Ontario, Kanada 100 TRUMPF Nederland B.V., Hengelo, Niederlande 100 TRUMPF OOO, Moskau, Russland 100 TRUMPF Taiwan Industries Co., Ltd., Gueishan Shiang, Taoyuan County, Taiwan 100 PT. TRUMPF Indonesia, Jakarta, Indonesien 100 Einbezug nach Grundsätzen der Equity-Konsolidierung JT Optical Engine Verwaltungs-GmbH, Jena, Deutschland 1 50 Toref Technica Co., Ltd., Aichi, Japan 25 Nicht in den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen XETICS GmbH, Stuttgart 85 AXOOM Solutions GmbH, Karlsruhe 85 Findos SC Investor Fund II GmbH & Co. KG, München 24,995 TRUMPF Venture GmbH, Ditzingen 100 Latech KK, Sagamihara, Japan 100 JKL Newco Limited, Rugby, Großbritannien 100 c-labs Corporation, Kent County, Delaware, USA 30,9 TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 161 Konzernabschluss Gesellschaft Beteiligungsquote TRUMPF GmbH + Co. KG direkt indirekt TPT Máquinas-Ferramentas e Laser, Unipessoal, Lda, Porto Salvo, Portugal 100 TRUMPF Engineering Services Italy S.r.l., Orbassano/ Turin, Italien 75 EHT Polska Sp. Z o.o., Gdynia, Polen 100 TRUMPF Bulgaria Ltd., Sofia, Bulgarien 100 TRUMPF Laser + Machinery S.R.L., Bukarest, Rumänien 100 TRUMPF Ltd., Bangkok, Thailand 100 TRUMPF Makina Sanayii A.Ş., Istanbul, Türkei 80 1 2 In Liquidation. Gesellschaften sind konsolidiert, da bei wirtschaftlicher Betrachtungsweise die Chancen und Risiken den Mutterunternehmen zuzurechnen sind. 162 > Konzernabschluss TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Bestätigungsvermerk Von der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, wurde zum vollständigen Konzernabschluss einschließlich Konzernlagebericht, der im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt wird, folgender Bestätigungsvermerk erteilt: „Wir haben den von der TRUMPF GmbH + Co. KG , Ditzingen, und der Berthold eibinger GmbH, Ditzingen, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, L Gewinn- und Verlustrechnung, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalspiegel und Anhang – und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2015 bis 30. Juni 2016 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlage bericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Gesellschaftsverträge der Mutterunternehmen liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaften. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW ) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Konzernabschluss Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Gesellschaftsverträge und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“ Stuttgart, 16. September 2016 ERNST & YOUNG GMBH WIRTSCHAF TSPRÜFUNGSGESELL SCHAF T MARBLERHEUBACH WIRTSCHAF TSPRÜFERWIRTSCHAF TSPRÜFER 163 164 > Impressum TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Impressum Herausgeber 2015 2016 TRUMPF GmbH + Co. KG Zentralbereich Unternehmenskommunikation und Politik Redaktion Anke Roser Heidi-Melanie Maier Kontakt REALISATION TRUMPF GmbH + Co. KG KONZEPT UND GESTALTUNG Johann-Maus-Straße 2 STRICHPUNK T GmbH Stuttgart / B erlin w w w.strichpunkt-design.de 71254 Ditzingen Fon +49.7156 303-0 Fax +49.7156 303-930309 FOTOGR AFIE [email protected] Myrzik & Jarisch w w w.myrzikundjarisch.com Bildnachweise TitelGetty Umschlag (Produktbilder) TRUMPF GmbH + Co. KG Naturhintergrund (Vorstand) Getty DRUCK Raff Media Group GmbH w w w.raff-mediagroup.de Seite 2 (Dr. Leibinger-Kammüller) Thomas Dashuber Seite 4 bis 92 (Imageteil) Manfred Jarisch Seite 94 (Unternehmensleitung) Cira Moro Seite 97 (Dr. Hambrecht) Thomas Dashuber Seite 101/105 (Mitarbeiter) KD Busch Seite 101 Giulio Pola, Michael Reiser HINWEIS Mit Ausnahme des Editorials sowie der Berichte von Geschäftsführung und Aufsichtsrat wird in diesem Geschäftsbericht zur besseren Lesbarkeit vereinfachend nur die männliche Form verwendet. Print kompensiert Id-Nr. 1658652 www.bvdm-online.de 007 > > Globale Präsenz Technologische Höhepunkte TRUMPF Gruppe Die Standorte a / Europa 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 111 1 11 11 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 b / weltweit 1 164 > Impressum TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16 Impressum Herausgeber 2015 2016 TRUMPF GmbH + Co. KG Zentralbereich Unternehmenskommunikation und Politik Redaktion Anke Roser Heidi-Melanie Maier Kontakt REALISATION TRUMPF GmbH + Co. KG KONZEPT UND GESTALTUNG Johann-Maus-Straße 2 STRICHPUNK T GmbH Stuttgart / B erlin w w w.strichpunkt-design.de 71254 Ditzingen Fon +49.7156 303-0 Fax +49.7156 303-930309 FOTOGR AFIE [email protected] Myrzik & Jarisch w w w.myrzikundjarisch.com Bildnachweise TitelGetty Umschlag (Produktbilder) TRUMPF GmbH + Co. KG Naturhintergrund (Vorstand) Getty DRUCK Raff Media Group GmbH w w w.raff-mediagroup.de Seite 2 (Dr. Leibinger-Kammüller) Thomas Dashuber Seite 4 bis 92 (Imageteil) Manfred Jarisch Seite 94 (Unternehmensleitung) Cira Moro Seite 97 (Dr. Hambrecht) Thomas Dashuber Seite 101/105 (Mitarbeiter) KD Busch Seite 101 Giulio Pola, Michael Reiser HINWEIS Mit Ausnahme des Editorials sowie der Berichte von Geschäftsführung und Aufsichtsrat wird in diesem Geschäftsbericht zur besseren Lesbarkeit vereinfachend nur die männliche Form verwendet. Print kompensiert Id-Nr. 1658652 www.bvdm-online.de > > Technologische Höhepunkte Technologische Höhepunkte 09.2015 — 04.2016 1 2 09. 201 5 >1 TruBend Serie 8000 Biegen von hochfesten und sehr dicken Blechen Große Einbauhöhen und Presskräfte von bis zu 1.000 Tonnen machen die Maschinen der neuen TruBend Serie 8000 zu wahren Kraftpaketen. Dabei decken die flexiblen Großformatmaschinen ein breites Anwendungsspektrum ab, etwa in der Nutzfahrzeugindustrie sowie im Landmaschinen- und Schiffsbau. Mit bis zu acht Metern Länge sind sie prädestiniert für die Bearbeitung großer Teile. ist sie für geometrisch komplexe Teile, beispielsweise mit Innenkanälen oder Hohlräumen sowie für Kleinserien. Im kompakten Gehäuse der TruPrint 1000 sind sämtliche Komponenten integriert: Laser, Optik, Prozesskammer, Filtereinheit und Schaltschrank. Das eigentlich Spannende spielt sich in der Prozess kammer ab, hier sitzen Vorrats-, Bauund Überlaufzylinder. In Form von Pulver haben im Vorratszylinder bis zu 1,4 Liter Edelstahl, Werkzeugstahl, Aluminium oder andere schweißbare Werkstoffe Platz. 0 4 . 2 01 6 1 1 . 201 5 >2 TruPrint 1000 >3 TruLaser Tube 5000 fiber Schnell und flexibel Metallteile drucken Produktive Allroundmaschine für das Laser-Rohrschneiden 3D-Druck mittels Laser und metal lischem Pulver ermöglicht die neue TruPrint 1000. Sie kann Bauteile mit einer Größe von bis zu zehn Zentimetern Höhe und Durchmesser schichtweise im Pulverbett aufbauen. Besonders geeignet Die TruLaser Tube 5000 fiber ist die weltweit erste Rohrschneidanlage mit Festkörperlaser, die ohne Komplett umhausung auskommt. Dadurch ist die Maschine optimal zugänglich. Das volle Potenzial des Festkörperlasers entfaltet 04.2016 — 05.2016 3 4 5 die Funktion RapidCut, die für bis zu 15 Prozent mehr Produktivität sorgt. Rüsten war gestern: Mit ihrer neuen Spanntechnik dreht die Maschine die Rohre hochgenau und fertigt im gesam ten Spannbereich ohne Umrüsten. 0 4 . 2 01 6 >4 AXOOM Store Die Zukunft der Produktion gestalten Erste Apps markieren den Start des kommerziellen Betriebs von AXOOM , der Geschäftsplattform für die Fertigungsindustrie aus der TRUMPF Gruppe. Der AXOOM Store bietet Apps zur Optimierung einzelner Fertigungsschritte. Im Endeffekt zielt AXOOM darauf ab, eine sichere und durchgängige Vernetzung aller Geschäftsprozesse in fertigenden Unternehmen zu schaffen. An die Plattform können Maschinen unterschied licher Hersteller angebunden werden, so dass sich komplette Produktionshallen abbilden lassen. 05. 2016 >5 TruMicro 2000 Neue Anwendungsfelder für Ultrakurzpulslaser entwickelt für seine Ultrakurzpulslaser eine neue technische Plattform und geht mit einem neuen Pikosekundenlaser an den Start. Der TruMicro 2000 adressiert mit seinen ultrakurzen Laserpulsen ein breites Spektrum unterschiedlicher Industrieanwendungen – von hochwertigen Metallgravuren über das Schneiden extrem dünner Folien bis zum korrosionsfreien Markieren von medizinischen Instrumenten und verchromten Kunststoffen. Auch bei der Herstellung von Stents zur Unterstützung von Blut gefäßen spielen Pikosekundenlaser eine immer wichtigere Rolle. TRUMPF