TRUMPF Geschäftsbericht 2014/15

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TRUMPF Geschäftsbericht 2014/15
F I L I G R A N
Geschäftsbericht
2015 ⁄ 16
2
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Profil
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Kennzahlen / Tätigkeitsbereiche
TRUMPF Gruppe
Das Unternehmen
Das Hochtechnologieunternehmen
TRUMPF bietet Fertigungslösungen
in den Bereichen Werkzeug­
maschinen, Lasertechnik und
Elektronik. Die digitale Vernetzung
der fertigenden Industrie treiben
wir durch Beratung, Plattform- und
Softwareangebote voran. Als
unabhängiges Familien­unternehmen
denken und handeln wir langfristig.
Unser Gestaltungswille macht uns
zum Garant für kontinuierliche
Innovationskraft.
Geschäftsbericht
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D E R FA D E N
DAS KORN
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Auf einen Blick
TRUMPF Gruppe
Kennzahlen
2013/14
2014/15
2015/16
Veränderung zu
2014/15
2.586,8
2.717,0
2.808,5
3,4 %
75,0
79,1
78,7
Umsatz
Millionen €
Auslandsanteil
Prozent
Auftragseingang
Millionen €
2.702,4
2.818,3
2.793,3
– 0,9 %
Ergebnis vor Steuern
Millionen €
248,4
357,1
303,1
– 15,2 %
Umsatzrendite vor Steuern
Prozent
9,6
13,1
10,8
Konzernjahresüberschuss
Millionen €
193,3
270,8
235,1
– 13,3 %
Investitionen
Millionen €
124,8
129,4
137,6
6,3 %
F&E-Aufwendungen
Millionen €
243,3
265,1
296,2
11,7 %
Bilanzsumme
Millionen €
2.287,2
2.708,5
2.839,4
4,8 %
Eigenkapital
Millionen €
1.065,4
1.383,8
1.476,9
6,7 %
Eigenkapitalquote
Prozent
46,6
51,1
52,0
Wirtschaftliches Eigenkapital*
Millionen €
1.327,0
1.642,1
1.773,9
Wirtschaftliche Eigenkapitalquote
Prozent
58,0
60,6
62,5
Mitarbeiter am 30. Juni
Anzahl
10.914
10.873
11.181
2,8 %
Personalaufwand
Millionen €
722,9
793,1
817,8
3,1 %
* Eigenkapital zuzüglich langfristiger Gesellschafterdarlehen
8,0 %
>
Tätigkeitsbereiche
>
Kennzahlen / Tätigkeitsbereiche
WERKZEUGMASCHINEN
2,52 Mrd. €
UMSAT Z
7.355 MITARBEITER
WERK ZEUGMASCHINEN FÜR DIE FLEXIBLE
BLECH - UND ROHRBEARBEITUNG
TruLaser 5030 fiber
LASERTECHNIK/
ELEKTRONIK
Der größte Tätigkeitsbereich von TRUMPF umfasst unterschiedliche Werkzeugmaschinen für die flexible Blech- und
Rohrbearbeitung. Im Portfolio haben wir Anlagen zum Biegen,
zum Stanzen, für kombinierte Stanz-Laser-Prozesse sowie für
Laserschneid- und Laserschweißanwendungen. Wir bieten
unseren Kunden passgenaue Maschinen und Automatisierungslösungen, Beratung, Finanzierung und vielfältige Services,
damit sie ihre Produkte wirtschaftlich, zuverlässig und in hoher
Qualität fertigen können. Mit unseren Softwarelösungen
unter­stützen wir sie bei allen Aufgaben rund ums Blech, von
der Konstruktion bis zur kompletten Fertigungssteuerung.
1,01 Mrd. €
UMSAT Z
2.957 MITARBEITER
L ASER FÜR DIE FERTIGUNGSTECHNIK
Schneiden, Schweißen, Markieren und Oberflächenbearbeitung: Für jede industrielle Anwendung haben wir den richtigen
Laser und die richtige Technologie, um innovativ und gleichzeitig kosteneffizient zu produzieren. Ob im Makro-, Mikrooder Nanobereich – wir gehen individuell auf die Bedürfnisse
unserer Kunden ein und begleiten sie mit Systemlösungen,
Softwaretools, Applikations­wissen und Beratung.
TruDisk
Ohne Prozess-Stromversorgung wäre Hochtechnologie nicht
möglich. Mit unseren Generatoren bringen wir Strom für die Induktionserwärmung, Plasma- und Laseranregung in die für unsere
Kunden notwendige Form, was Frequenz und Leistung betrifft.
Geschäftsbericht
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EDITORIAL
F I L I G R A N
Eine menschenleere Landschaft aus Stein, zerklüftet in unzählige Teile: Das Titelbild unseres
diesjährigen Geschäftsberichts spielt mit Formen und Strukturen, die sich über einen langen
Zeitraum gebildet haben. Es könnte mit etwas Fantasie auch ein Stück Baumrinde sein.
Oder Metall, das durch ein Elektronenmikroskop seine Oberflächenstruktur offenbart.
Auch scheinbar unbelebte Materialien entfalten ihre Faszination, wenn wir sie aufmerksam
betrachten. Die Vorstellung, dass hinter allen Erscheinungsformen ein urbildhafter Bauplan
steckt, ist dabei älter als die Möglichkeiten der Fotografie oder Mikroskopie. Bereits in
der Antike wusste man, dass Sterne und kleinste Atome einander in ihrem filigranen Aufbau
anverwandt sind.
Ich gebe zu: Unsere Zeit ist nicht gerade dazu angetan, über solche Dinge nachzudenken. Das
letzte Geschäftsjahr fand unter Rahmenbedingungen statt, die an Dramatik kaum zu überbieten waren. Der Terrorismus zeigte sein hässliches Gesicht auch in Europa. Auf den Krieg
in der Ukraine folgte als beherrschendes Thema die Flucht von Millionen Menschen vornehmlich aus Syrien. Europa streitet bis zum heutigen Tag, wie es diesen Herausforderungen
begegnet. Dabei dokumentierte das Brexit-Referendum im Frühsommer, welchem Misstrauen sich staatliche Institutionen, aber auch die mediale Öffentlichkeit gegenübersehen.
Auch die Konjunkturschwäche in China und Brasilien sowie die Sanktionen gegen Russland
gingen nicht spurlos an uns vorüber. Zusammengenommen war das letzte Geschäftsjahr
von so großer Unsicherheit geprägt wie schon lange nicht mehr. Vor diesem Hintergrund ist
es umso höher zu bewerten, dass die TRUMPF Gruppe beim Umsatz eine moderate Steigerung von drei Prozent verbuchen konnte. Wir haben ein sehr gutes Ergebnis vor Steuern von
303 Millionen Euro sowie eine Umsatzrendite von 10,8 Prozent erzielt.
Dies ist nicht nur wichtigen internen Weichenstellungen zuzuschreiben, sondern unserem
Gespür für kleinste Details und kommende Trends. Wir haben uns deshalb nur scheinbar
für ein Motto und für ein Bildmotiv aus dem isländischen Landmannalaugar entschieden,
die nur auf den ersten Blick nicht zur schnelllebigen Gegenwart passen wollen. Das Wesentliche zu erkennen und entsprechend zu handeln: Dies bleibt unser Fundament.
Ich wünsche Ihnen im Folgenden eine inspirierende Bild-Reise durch die Welt unserer Forschung
und Technologie-Entwicklung. Sie beruht auf mehreren Säulen, die wir Ihnen kapitelweise
vorstellen. Im mittleren Teil des Geschäftsberichtes erwartet Sie erstmals ein integrierter Bericht
zur unternehmerischen Verantwortung bei TRUMPF.
DR . PHIL . NICOL A LEIBINGER- K AMMÜLLER
VORSIT ZENDE DER GESCHÄF TSFÜHRUNG
004
01
Das konzeptionelle Grundgerüst für die folgenden Seiten bildet
die Forschungs- und Entwicklungsstrategie von TRUMPF. Sie ruht auf
vier Säulen, denen je ein Kapitel gewidmet ist. Das erste befasst sich
mit der selektiven vertikalen Integration – das bedeutet: bei Schlüssel­
technologien wie der Diodenherstellung alles selbst machen, um das
Know-how zu schützen und alle Elemente des Gesamtsystems aufein­
ander abzustimmen. Zweiter Schwerpunkt ist das frühzeitige Beset­
zen von Trends wie im Fall der Industrie 4.0, mit deren Entwicklung
TRUMPF begonnen hat, lange bevor das Phänomen seinen griffigen
Namen erhielt. Drittens bietet TRUMPF eine große technologische
Breite in den Kernarbeitsgebieten und ist dabei prägend für den
Stand der Technik, wofür eine revolutionär neue Lasermaschine als
Beispiel dient. Die vierte Säule schließlich ist die unternehmerische
Nachhaltigkeit eines Familienunternehmens – diese wird in den
Ausführungen zur „Unternehmerischen Verantwortung“ sowie im
Konzernlagebericht offensichtlich.
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005
03
0 1
D I O D E
0 2
I N D U S T R I E
0 3
L A S E R S C H N E I D E N
006
4 . 0
Unternehmen
Bericht der Geschäftsführung
Bericht des Aufsichtsrats
Organe des Unternehmens
Unternehmerische Verantwortung
Konzernlagebericht
Struktur und Tätigkeitsbereiche
Wirtschaftsbericht
Forschung und Entwicklung
Chancen und Risiken
Nachtragsbericht
Prognosebericht
Konzernabschluss
Konzernbilanz
Konzern-Gewinn-und Verlustrechnung
Konzern-Eigenkapitalspiegel
Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens
Konzern-Kapitalflussrechnung
Konzernanhang
Aufstellung des Anteilsbesitzes
Bestätigungsvermerk
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DIE ZUK UNFT
GEHÖRT DER DIODE
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Gold ist die Farbe der Laserdioden. Denn Gold
ist ein wichtiges Material, um die Leuchtkraft dieser
kleinen Halbleiterkristalle nutzbar zu machen. Da
gibt es feine goldene Drähtchen für die Stromversor­
gung oder vergoldete Metallblöcke für die Kühlung.
Ergänzt wird die wertvolle Zutatenliste durch hoch­
präzise Mikrooptiken, die den Laserstrahlen die rich­
tige Richtung geben. Und nicht zu vergessen: die
Diodenbarren selbst, die aus einer Vielzahl von Licht­
wellenleitern bestehen.
Heraus kommt ein Gesamtpaket, das für TRUMPF eine
Schlüsseltechnologie darstellt. Das Hochtechnologie­
unternehmen forscht uner­müdlich, um mit Hilfe von
Halbleiterdioden die Effizienz seiner Laser weiter zu
erhöhen. In Reinräumen und Laboren experimentieren
die Mitarbeiter mit den bestmöglichen Aufbauten,
untersuchen die einzelnen Elemente unter dem Mik­
roskop, rechnen und skizzieren, verkabeln und brin­
gen den Laserstrahl so zu immer neuer Stärke und
Brillanz. Vom einzelnen Drähtchen bis zum fertigen
Diodendirektlaser entspringt dabei alles dem eige­
nen Know-how und den eigenen Produktionsstätten.
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DIE ZUK UNFT
GEHÖRT DER DIODE
Was ist die Kernkompetenz von
TRUMPF? Laserlicht so stark zu bün-
deln und zu fokussieren, dass es in der
Lage ist, selbst mehrere Zentimeter
dicken Stahl zu durchtrennen. Natürlich kann TRUMPF noch mehr. Intelligente Optiken, nie da gewesene Maschinenkonzepte oder Verstärkersysteme
für hochmoderne Belichtungsanlagen
bauen beispielsweise. Oder IndustrieSoftware schreiben. Kunststoffe schweißen. Metallplatten biegen. Stanzwerkzeuge fertigen. Roboter entwickeln.
Produktionsprozesse vernetzen.
Aber schlussendlich ist doch bei
vielen Anwendungen und Vorhaben
irgendwo der Laser im Spiel. Gut zwei
Drittel des Umsatzes macht TRUMPF
mit laserrelevanten Produkten. Von
den Lasern wiederum sind derzeit etwa
zwei Drittel mit Laserdioden bestückt.
Diese Dioden, auch Halb­leiterlaser
genannt, sind mit der Leuchtdiode
(LED) verwandt und erzeugen Laserstrahlung. Die wiederum dient bei den
Scheiben- und Faserlasern von TRUMPF
als Pump­licht, das den eigentlichen
Laserstrahl anregt und verstärkt.
Und das geht so: Das laseraktive
Herzstück der Scheiben- und Faser­laser
ist ein winziger Festkörper – eine Kristallscheibe oder eine Quarzglasfaser.
Die Strahlung der Diodenlaser wird
auf den Festkörper gelenkt, der das
Licht für Bruchteile einer Sekunde speichert. Pumpen nennen die Ex­perten
diesen Vorgang. Ist genügend Pump­
licht absorbiert, verlässt ein intensiver,
gebündelter Strahl den Festkörper.
Damit sind all die Anwendungen möglich, die TRUMPF Laser bieten: schneiden, schweißen, löten, beschichten, aufbauen und abtragen von Material.
Das ist der eine Grund, weshalb
Diodenlaser für TRUMPF so wichtig
sind. Der andere: Sie sind inzwischen
stark genug, um direkt ausreichend
Laserstrahlung für industrielle Zwecke
zu erzeugen. Dabei wird die Strahlung
vieler Dioden über optische Elemente
zu einem Strahl zusammengeführt. Bei
Schweiß-, Löt- und Oberflächenanwendungen erzielen diese Laser –
TRUMPF nennt sie TruDiode – mit bis
zu sechs Kilowatt Laserleistung
bereits hervorragende Ergebnisse. Die
kilometerlangen Kupferhüllen, die in
Tiefseekabeln die Leitungsbündel vor
dem Wasserdruck schützen, werden
beispielsweise mit Dioden­
l asern
geschweißt. Oder Injektions­nadeln
für Spritzen. Hier haben die Metallröhrchen einen Durchmesser von
weniger als zwei Millimetern und nur
0,05 Millimeter dicke Wände.
50 PROZENT WIRKUNGSGRAD
Das nächste Ziel lautet: industrietaugliche Diodenlaser für Schneidanwendungen. Um dicke Metallplatten
zu schneiden, ist ein hochfokussierter
Laserstrahl von der Breite eines Haares
nötig. Deshalb arbeiten die TRUMPF
Entwickler daran, immer mehr Leistung einzelner Halbleiterlaserdioden
in einem immer brillanteren Strahl zu
vereinen – was zunehmend besser
gelingt. In Sachen Leistungsdichte
und Umwandlungsrate von Strom in
Licht gehören die Diodenlaser von
TRUMPF zu den leistungsfähigsten weltweit. Die Forscher erreichen in den
Laboren immer neue Rekorde. Eins
der Geheimnisse dabei ist der richtige
Aufbau: In speziellen Reinräumen
werden große Mengen von Dioden als
so genannte Barren erzeugt. Gemeinsam mit der Stromzuführung finden
sie ihren Platz auf Kühlern mit filigranen Innenstrukturen. So gelingt es,
mög­lichst viel Licht aus den Dioden
zu ziehen. Ein anderes Geheimnis sind
die komplexen Mikrooptiken. Sie formen und drehen die Laserstrahlen der
Barren, um sie intelligent zu über­
lagern. Auf diese Weise entstehen die
energieeffizientesten Laserstrahlquellen,
die es gibt. Neben ihrer Robustheit ist
das der größte Vorteil der Diodendirektlaser: Sie kommen auf Wirkungsgrade von bis zu 50 Prozent.
ALLES SELBST GEMACHT
Die Lasersysteme hinsichtlich ihrer
Energieeffizienz zu verbessern ist ein
wichtiges strategisches Ziel von
TRUMPF. Denn viele Kunden sind auf
der Suche nach Werkzeugen für eine
möglichst „grüne Produktion“. Deshalb gelten die Dioden als Schlüsseltechnologie, um die Wettbewerbs­
fähigkeit von TRUMPF zu sichern. Das
Unternehmen hat dabei den Anspruch,
alle wesentlichen Komponenten selbst
zu entwickeln und herzustellen: In
Aachen entstehen die Mikrooptiken,
in Princeton, USA, die Laserdioden, in
Schramberg die Festkörper- und Diodendirektlaser. Und in Berlin versucht
eine Gruppe von Vorausentwicklern
zehn Jahre in die Zukunft zu blicken
und die Grundsteine für zukünftige
Anwendungen zu legen. Das ist das
Schöne an TRUMPF Lasersystemen:
Die Komponenten kommen alle aus
einer Hand, sind ideal aufeinander
abgestimmt – und haben immer bereits
die Zukunft im Blick. Auch das ist eine
Kernkompetenz von TRUMPF.
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02
INDUSTR IE 4.0
DINGFEST M ACHEN
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Wie sieht Industrie 4.0 aus? Sie hat unendlich
viele Gesichter, keiner kennt sie alle. Viele sind
unscheinbar – eine vernetzte Maschine gleicht einer
nicht vernetzten recht genau. Doch wer auf Details
achtet, entdeckt bei TRUMPF jede Menge Indizien für
die digitale Vernetzung, teils noch im Test, teils bereits
in der realen Anwendung: Datenbrillen, die beim
Absortieren von Blechteilen helfen. Bildschirme, die
dem Arbeiter in der Schweißzelle die nächsten Hand­
griffe ankündigen. Diagramme, die direkt auf dem
Shopfloor Auskunft über Auslastung, Verfügbarkeit
oder Wartungsstatus geben. Stanzwerkzeuge, die kraft
eines Data-Matrix-Codes ihren Weg vom Rohling bis
zum Kunden finden. Transportwagen, die sich mobil
lokalisieren und mit ihren Aufträgen verknüpfen
lassen. Maschinen, die fernsteuerbar sind.
Dabei stets im Einsatz sind die vielen kleinen
Helferlein, die digitale Vernetzung überhaupt erst
möglich machen: Sensoren, Kabel, Antennen, Mikro­
chips, 2D-Codes, Gateways, Funketiketten, Scanner.
Oft arbeiten sie im Verborgenen. Umso reizvoller ist
es, sie ans Licht zu holen.
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INDUSTR IE 4.0
DINGFEST M ACHEN
Netze, Blätter, Wurzeln, Gestein –
filigrane Strukturen, mit faszinierenden
Bauplänen von der Natur gemacht.
Funkchips, Prozessoren, Datenkabel,
Sensoren – filigrane Bauteile mit faszinierenden Fähigkeiten, vom Menschen gemacht, um den vernetzten,
sich gegenseitig bedingenden Lebenszyklen der Natur ein Stück näher zu
kommen. Für die menschlichen Bedürfnisse der Kommunikation, des
Konsums, der industriellen Produktion.
Digital vernetzte Prozessketten sind
das menschliche Pendant zu biologisch
vernetzten Kreisläufen. Ein Kosmos an
Informationsüberträgern, Datenauswertern, Prozessoptimierern – sei es im
Waldboden, am Meeresgrund, in der
persönlichen Alltags­organisation oder
in der Maschinenhalle. Was uns alle
antreibt: besser werden. Effizienter
arbeiten. Mit weniger Krafteinsatz
möglichst ideale Ergebnisse erzielen …
Das ist ganz natürlich.
VERNETZUNG FÜR ALLE
Deshalb ist es eine zwingend logische Entwicklung, dass neue Möglichkeiten, die helfen, diese Ziele zu
erreichen, alle Lebensbereiche durchdringen. Dazu gehört auch, dass
TRUMPF – in der Branche seit langem
bekannt für extrem fortschrittliche
Produktionsorganisation – in den
nächsten fünf Jahren weltweit alle
Produktionseinheiten digital vernetzt
haben will. Dass das Unternehmen
seinen Kunden mit einem umfassenden Hardware-, Software- und Beratungsangebot hilft, die gleichen Vorhaben zu planen und umzusetzen.
Dass eine digitale Geschäftsplattform
aus der TRUMPF Gruppe der gesamten
industriellen Fertigungswelt anbietet,
Daten aus den Produktionsprozessen
zu erheben, zu transportieren, zu speichern, zu analysieren und in geeigneten
Häppchen sinnvoll darzustellen. Dass
ebendiese Plattform die unterschied­
lichen Akteure entlang der Wertschöpfungskette in einem offenen, wachsenden System zusammenbringt – vom
Blechlieferanten über den Sensorhersteller oder Schaltschrankbauer bis
hin zur Versandspedition. Mit allen
Vorzügen der Schwarmintelligenz.
VIRTUELLES
GREIFBAR MACHEN
Das Faszinierende an der digitalen
Vernetzung ist gleichzeitig ihre Crux:
unsichtbare Datenströme, die sich
scheinbar selbstständig bewegen, sammeln und zu neuen Handlungsanweisungen zusammenfinden. Vieles ist
nicht sichtbar und darum so schwer
vorstellbar. Industrie 4.0 greifbar zu
machen ist ein allenthalben zu hörender Wunsch. TRUMPF zeigt deshalb
seine sich mehr und mehr vernetzenden
Produktionseinheiten im Sinne von
Pilotfabriken der Öffentlichkeit und
lässt Kunden daran mitlernen. Vorhandene Maschinen und Software­systeme
werden Schritt für Schritt immer durchgängiger miteinander, mit den Werkstücken sowie den Menschen vernetzt –
das ist der eine Ansatz. Der andere:
alles neu schaffen, auf der grünen
Wiese, von vornherein perfekt in den
Kategorien der Smart Factory gedacht.
So entsteht in Chicago derzeit eine
TRUMPF Demofabrik, die vertikal alle
Fertigungskomponenten und horizontal alle Prozessbeteiligten vernetzt und
ganz neue Geschäftsmodelle aufzeigt.
Pooling etwa: Ein Fertigungsbetrieb,
der voll ausgelastet ist, leitet seinen
Auftrag einfach an einen anderen weiter, bei dem freie Kapazitäten gemeldet
werden. Das kann ausgehend von Chicago in der ganzen internationalen
TRUMPF Gruppe funktionieren,
genauso aber auch zwischen der
Demofabrik und interessierten Kunden
und irgendwann zwischen allen Betrieben, die sich darauf einlassen und die
Vorteile sehen. Neben solchen Modellen bietet Chicago eine ganz praktische,
physische Möglichkeit, um Industrie
4.0 zu erleben: Von einem Steg, der die
gesamte Maschinenhalle überspannt,
lässt sich die vernetzte Produktion
inklusive ihrer selbstfahrenden Transportmittel als Zaungast beobachten.
VERSTECKTES
KOMMT ANS LICHT
Aus einer ähnlichen Beobachterperspektive entstanden die Aufnahmen für diese Fotostrecke. Immer mit
dem Anliegen, Industrie 4.0 dingfest
zu machen. Da finden sich zum einen
Szenen aus modernen Produktionsbereichen mit Tablets und Datenbrillen
als Arbeitsmittel, mit Codes und
Chips, die Produktionselementen ein
Stück Intelligenz verleihen – und mit
dem gleichen Spaß an der Arbeit wie
bei vielen Menschen im Alltag mit
dem Smartphone zu beobachten ist.
Und da sind zum anderen diese kleinen Dinge, ohne die vernetztes Arbeiten nicht möglich wäre: die Sensoren
und Prozessoren, die Antennen, Scanner und Kameras, oft versteckt, hier
übergroß. Eingebettet in Motive aus
der Natur stehen sie für das gemeinsame Ziel: uns weiterzuentwickeln.
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03
DIE W ELT DES
LASERSCHNEIDENS FÜR
IMMER V ER Ä NDER N
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Diese neue Maschine ist ein Kunstwerk. Laser­
schneiden, wie es die Welt noch nie gesehen hat. Ein
absolut selbstständiger Automat, der Probleme löst,
deren Unlösbarkeit schon fast akzeptiert schien. Mit
völlig neu gedachten Komponenten in harmoni­
schem Zusammenspiel.
Die Bühne betreten: ein weicher Teppich aus
Bürstchen auf einem beweglichen Tisch, hunderte
kleiner Saugnäpfe, die Blechteile schweben lassen,
ein Heer an feinen Stiftchen, die jedes einzelne Teil
präzise aus der Blechtafel stupsen, ein fahrbarer
Schlund, der sich stets unter dem Laserstrahl bewegt
und dabei nicht nur Metallspritzer entsorgt, sondern
auch kleine Blechteile in Kisten befördert. Zudem
ein Laserschneidkopf, der unermüdlich hin und her
jagt, und ein Paket aus Sensoren, Kommunikations­
schnittstellen und Software, das der Maschine hilft,
die eigene Intelligenz mit anderen Produktions­
mitteln zu teilen. Neben all ihren Fähigkeiten ist die
TruLaser Center 7030 vor allem eins: schön, ein
Kunstwerk eben.
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DIE W ELT DES LASERSCHNEIDENS
FÜR IMMER V ER Ä NDER N
Den Stand der Technik in den
Kern­arbeitsgebieten bestimmen – das
ist der Anspruch von TRUMPF. Derzeit
wird er so herausragend erfüllt
wie schon lange nicht mehr: mit der
TruLaser Center 7030. Was für
Außenstehende klingen mag wie der
Name einer beliebigen Maschine, ist
für die Fachwelt eine Sensation: Eine
Blechbearbeitungsmaschine, die alles
alleine kann und dabei die einzelnen
Arbeitsschritte perfekt synchronisiert.
Vollautomat wird sie deshalb auch
genannt. Wer dabei an Wasch- oder
Kaffeemaschinen denkt, wird beim
Anblick der Laserschneidanlage
schnell eines Besseren belehrt, schon
aufgrund der schieren Größe: Gut
zehn auf sieben Meter beträgt die
Aufstellfläche, drei Meter hoch ist der
Kasten. Das ist gewaltig – und doch
erstaunlich kompakt für eine
Maschine mit den Fähigkeiten der
TruLaser Center 7030. So viel Platz
brauchen andere Anlagen ohne Automatisierungskomponenten.
G R OS S E S E L BSTSTÄ N D I G K E I T
Die neue Lasermaschine aber gibt
es nur automatisiert, alles andere
kommt für ein derart produktives
Maschinenkonzept nicht in Frage.
Eingebaute Vakuumsauger legen
Blechtafeln auf den Bearbeitungstisch, andere ordnen die geschnittenen Teile selbstständig auf Paletten.
Unterstützt werden sie dabei von
dünnen Stiftchen, die von unten das
jeweilige Teil aus der Blechtafel
­d rücken. Kleine Konturen nehmen
den direkten Ausgang durch das so
genannte „SmartGate“ und lassen
sich per Rutsche in verschiedene Kis-
ten sortieren. Dieses SmartGate ist
für sich genommen schon genial. Es
besteht aus zwei Schlitten, die sich
unterhalb des Blechs immer synchron
zum Laserschneidkopf bewegen. Die
Öffnung dazwischen passt sich genau
der Größe und Kontur des auszuschneidenden Blechteils an und entsorgt auch Metallspritzer und Reststücke. Schon diese wenigen Beispiele
zeigen, wie ausgefeilt die einzelnen
Systemkomponenten zusammen­
arbeiten.
Denn darum geht es, um das
Gesamtsystem: Hier liegt das eigentlich Revolutionäre dieser Maschine.
Sie ist keine erwartbare Verbesserung
von Vorgängermodellen. Sie setzt nicht
einfach auf gängigen Maschinenkonzepten auf. Sie begnügt sich nicht mit
einer Neuanordnung vorhandener
Komponenten. Sondern sie ist von
Grund auf neu gedacht. Und zwar aus
Anwenderperspektive.
PROBLEM AUFLAGELEISTEN
„Schmiere stehen“ nennen die
Maschinenbediener es gern, wenn sie
stets in der Nähe der 2D-Lasermaschine bleiben müssen, weil jederzeit
ein Teil kippen und damit den ganzen
Prozess zum Stillstand bringen kann.
Eine Tatsache, die stört, mangels
Alternativen aber hingenommen wird.
Verantwortlich dafür sind die gezackten, metallenen Auflageleisten für die
Blechtafeln. Kleine Teile liegen oft nur
an wenigen Punkten auf den Leisten
auf – und verlieren deshalb schnell
das Gleichgewicht. Um das zu verhindern, werden sie häufig mit winzigen
Verbindungsstegen im Blech gehalten,
am Schluss von Hand herausgetrennt
und an der entsprechenden Stelle
nachbearbeitet.
DIE ÜBERMASCHINE
Dass die Sache mit der Materialauflage nicht so bleiben kann, war
schon lange klar. Den Vorsatz, ein
völlig neues Maschinenkonzept – eine
Übermaschine – zu entwerfen, hatten
die TRUMPF Entwickler bereits 2006
gefasst. Doch die Aufgabe war gewaltig. Viele andere haben sich die Zähne
daran ausgebissen: Fast 700 Patent­
anmeldungen gibt es allein für die
Materialauflage beim Laserschneiden,
durchgesetzt hat sich keine. Und so
ruht das Blech seit Jahrzehnten bewegungslos auf seinen Auflageleisten,
während der Laserschneidkopf kreuz
und quer darüber hinweg saust.
In nur zwei Jahren haben die
TRUMPF Entwickler das Problem
dann doch gelöst: mit einem hybriden
Antriebskonzept. Das Blech liegt
nicht mehr still, sondern gleitet –
sicher gehalten – in Y-Richtung über
den Tisch. Der Schneidkopf seinerseits bewegt sich hauptsächlich in
X-Richtung, hat aber eine Zusatz­
achse, um auch analog zum Blech
unterwegs zu sein. Die Überlagerung
all dieser Bewegungen sorgt für eine
extrem hohe Dynamik. Weil der Tisch
mit Tausenden kleiner Bürstchen versehen ist, liegt das Material immer gut
auf, kippt nicht und lässt sich problemlos entnehmen. Das Ergebnis:
Laserschneiden, so sicher wie nie.
Hier muss niemand mehr Schmiere
stehen. Die TruLaser Center 7030
kann man einfach machen lassen –
und sie dabei ab und zu begeistert
bewundern.
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Der Fotograf: Manfred Jarisch
Im Sommer 2016 hat sich der Münchner Fotograf Manfred Jarisch voll auf TRUMPF eingelassen – ohne die künstlerische Distanz zu verlieren. Eine faszinierende Liebe auf den ersten
Blick verband ihn mit den filigranen Diodenbarren. Dem sperrigen Thema Industrie 4.0
verhalf er durch seine ganz persönliche Interpretation zu einer unerwarteten Leichtigkeit.
Und die neue Überraschungsmaschine für das Laserschneiden, die er in verschiedenen Prototypen- und Aufbaustadien kennenlernte, ließ ihn tief in die Fotografen-Trickkiste greifen –
der Spaß daran ist jeder einzelnen Aufnahme anzumerken.
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TRUMPF
Geschäftsbericht
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UNTER NEHMEN
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Unternehmen
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Unternehmensleitung
Dr. phil. Nicola
Leibinger-Kammüller
Dr.-Ing. E .h. Peter
Leibinger
Dr.-Ing. Mathias Kammüller
Dr. rer. soc. Gerhard Rübling
Dr. rer. pol. Lars Grünert
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
>
Unternehmen
Bericht der Geschäftsführung
Sehr geehrte Damen und Herren,
nach einem deutlichen Umsatzplus im Geschäftsjahr 2014/15 ist die TRUMPF Gruppe
im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/16 erneut gewachsen. Unser gruppenweiter
Umsatz belief sich auf 2,81 Milliarden Euro. Der Umsatzanteil des Geschäftsbereichs
Werkzeugmaschinen stieg dabei leicht auf 71,4 Prozent an, der des Geschäftsbereichs
Lasertechnik/Elektronik sank moderat auf 28,6 Prozent. Auch wenn hierbei insbesondere die Elektronik rückläufig war, weisen die letzten Monate unmissverständlich auf
eine Wende hin, die dem Management und der Belegschaft gelungen ist.
Während uns die Stärke des Schweizer Franken beim Auslandsgeschäft belastete,
­konnten wir vom günstigen Eurokurs beim Verkauf unserer Werkzeugmaschinen und
Laser profitieren. Insbesondere das Abflauen der Konjunktur in China, aber auch ein
schwächeres Wachstum in den USA bekamen wir dennoch zu spüren. Das Brexit-Votum
ebenso wie die politische Entwicklung in der Türkei wirkten sich bis zum Stichtag
30. 06. 2016 hingegen nicht mehr auf Umsatz und Ergebnis aus.
Positiv war die Entwicklung in einigen europäischen Regionalmärkten wie Spanien und
Frankreich. In Deutschland wuchs der Umsatz immerhin um mehr als fünf Prozent auf
knapp 600 Millionen Euro. Deutschland ist damit erneut der stärkste Einzelmarkt unseres
Unternehmens. Signifikante Umsatzgewinne konnte TRUMPF auch in Japan, Südkorea
und der Region Asien-Pazifik erzielen. In China ging unser Umsatz leicht zurück.
hat gezielt Zukunftsinvestitionen und Akquisitionen sowie die bauliche Erweite­
rung von Standorten im In- und Ausland vorangetrieben. Zu nennen sind hier am Stammsitz in Ditzingen das hochmoderne Logistikzentrum sowie ein Showroom in Chicago.
Beide werden wir 2017 eröffnen. Mit ihnen wollen wir unsere führende Position im Bereich
der vernetzten Produktion ausbauen. Wir haben zudem eine Venture Capital Gesellschaft gegründet, mit der wir vielversprechende Geschäftsideen unterstützen möchten.
TRUMPF
Die Zahl unserer Mitarbeiter wuchs ungeachtet des schwierigen weltwirtschaftlichen
Umfelds um 2,8 Prozent auf 11.181, wobei in Deutschland mehr als die Hälfte davon
beschäftigt waren und sind.
In diesem Sinne danke ich zunächst unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern recht
herzlich für ein gutes Geschäftsjahr 2015/16! Die vergangenen Monate waren von
einem hohen Maß an Unsicherheit geprägt. Wir haben auf die zeitweiligen Rückgänge
beim Auftragseingang mit einem flexiblen Zeitmanagement reagiert. Diese Maßnahme
war dank ihres Entgegenkommens erfolgreich.
Mein Dank gilt weiterhin unseren Kunden und Geschäftspartnern in aller Welt. Sie
haben uns nicht nur erneut das sprichwörtliche Vertrauen geschenkt, sondern unser
Wachstum durch viele Anregungen entscheidend begleitet.
Ditzingen, im Oktober 2016
DR . PHIL . NICOL A LEIBINGER- K AMMÜLLER
VORSIT ZENDE DER GESCHÄF TSFÜHRUNG
095
096
>
Unternehmen
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Bericht des Aufsichtsrats
Sehr geehrte Damen und Herren,
hat das Geschäftsjahr 2015/16 mit sehr guten Ergebnissen abgeschlossen. In einem
konjunkturell immer anspruchsvolleren Umfeld wurden beim Umsatz ein neuer Höchstwert erreicht und die Umsatzrendite weiter gesteigert, sofern man den Einmaleffekt aus
dem Verkauf der Medizintechnik im Geschäftsjahr 2014/15 herausrechnet. Die Strategie
des Wachstums durch Innovation, regionale Diversifizierung, gezielte Akquisitionen in
den Kerngeschäften sowie Investitionen in neue Geschäfte wie Industrie 4.0 ist erfolgreich
und wird fortgeführt.
TRUMPF
Der Aufsichtsrat hat die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden
Überwachungs- und Beratungsaufgaben mit Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit wahr­
genommen. Dabei haben Aufsichtsrat und Geschäftsführung vertrauensvoll, effektiv
und effizient zusammengearbeitet. Die Vorsitzende der Geschäftsführung hat den
Aufsichtsratsvorsitzenden regelmäßig und unverzüglich über alle Ereignisse von wesent­
licher Bedeutung unterrichtet. In drei Sitzungen im Geschäftsjahr hat sich der Auf­sichtsrat mit der Strategie der Geschäftsbereiche, der Forschungs- und Entwicklungs­
strategie, den neuen Geschäftsfeldern EUV und Industrie 4.0, dem Markenmanagement,
der IT-Sicherheit, dem Risiko- und Compliance-Management sowie der Mitarbeiter­
zufriedenheit und dem neuen Bündnis für Arbeit 2021 befasst. Regelmäßige Beratungs­
punkte waren die Geschäftsentwicklung, die Budgetüberwachung sowie alle wesentlichen
Investitions- und Akquisitionsvorhaben.
Die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, hat den Jahresund Konzernabschluss sowie den Konzernlagebericht geprüft und jeweils einen unein­
geschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der Aufsichtsrat hat nach Vorstellung durch
den Abschlussprüfer und Abschluss eigener Prüfungen von Jahresabschluss, Gewinn­
verwendungsvorschlag, Konzernabschluss und Konzernlagebericht die von der Geschäftsführung aufgestellten Abschlüsse ohne Einwendungen billigend zur Kenntnis genommen.
Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern der Geschäftsführung und allen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern weltweit für ihren großartigen Einsatz und ihre persönlichen Beiträge
zum Erfolg des Unternehmens. Den Arbeitnehmervertretungen danken wir für die konstruktive Zusammenarbeit.
Ditzingen, im Oktober 2016
DR . RER . NAT. JÜRGEN HAMBRECHT
VORSIT ZENDER DES AUFSICHTSR ATS
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Unternehmen
097
098
>
Unternehmen
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Organe des Unternehmens
Geschäftsführung und Aufsichtsrat
Geschäftsführung
Aufsichtsrat
Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller
Vorsitzende der Geschäftsführung der
TRUMPF GmbH + Co. KG
Verantwortlich für Unternehmensent­
wicklung, Unternehmenskommunikation,
Markenmanagement, Anlagen und Bauten,
Recht und M+A sowie Nachhaltiges
Wirtschaften und Sicherheit
Dr. rer. nat. Jürgen Hambrecht
Neustadt an der Weinstraße
Vorsitzender des Aufsichtsrats der
Berthold Leibinger GmbH, Ditzingen
Vorsitzender des Aufsichtsrats der BASF SE,
Ludwigshafen
Dr.-Ing. E.h. Peter Leibinger
Stellvertretender Vorsitzender der
Geschäftsführung der TRUMPF GmbH + Co. KG
und Vorsitzender des Geschäftsbereichs
Lasertechnik/Elektronik
Verantwortlich für Forschung und Entwicklung
Dr.-Ing. Mathias Kammüller
Geschäftsführer der TRUMPF GmbH + Co. KG
und Vorsitzender des Geschäftsbereichs
Werkzeugmaschinen
Verantwortlich für Produktion, Qualitätsund Prozessmanagement, Einkauf
sowie Regionalverantwortung für China
Dr. rer. pol. Lars Grünert
Kaufmännischer Geschäftsführer der
TRUMPF GmbH + Co. KG
Verantwortlich für Finanzen, Financial
Services, Informationstechnik sowie
Regionalverantwortung für Nordamerika
Dr. rer. soc. Gerhard Rübling
Geschäftsführer der TRUMPF GmbH + Co. KG
und Arbeitsdirektor
Verantwortlich für Personal, Vertrieb
und Services sowie Regionalverantwortung
für Europa, Mittel-/Südamerika und Asien
(außer China)
Gesellschafter
Familie Leibinger
95,0 Prozent
Berthold Leibinger Stiftung GmbH*
5,0 Prozent
Renate Luksa **
Vaihingen/Enz
Stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats
der Berthold Leibinger GmbH, Ditzingen
Gesamtbetriebsratsvorsitzende der
TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG,
Ditzingen
Werner Bruker **
Lauterbach
Betriebsratsvorsitzender der
TRUMPF Laser GmbH, Schramberg
Jürgen Schäfer **
Weinstadt
Leiter Zentralbereich Anlagen und Bauten
der TRUMPF Immobilien GmbH + Co. KG,
Ditzingen
Joachim E. Schielke
Backnang
Ehem. Vorsitzender des Vorstands
der Baden-Württembergischen Bank, Stuttgart
Ehem. Mitglied des Vorstands der
Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Harald Weihbrecht-Betz**
Trochtelfingen
Gruppenleiter Produktionseinheit
Maschinenmontage der TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG, Hettingen
Dr.-Ing./U.Cal. Markus Flik
Stuttgart
Vorsitzender der Geschäftsführung
der CHIRON-WERKE GmbH & Co. KG,
Tuttlingen
Stefan Fuchs
Hirschberg
Vorsitzender des Vorstands
der Fuchs Petrolub SE, Mannheim
Prof. Dr. rer. pol. Hermut Kormann
Ulm
Ehem. Vorsitzender des Vorstands
der Voith AG, Heidenheim
Prof. Dipl.-Ing./M. Arch. Regine Leibinger
Berlin
Architektin, Barkow Leibinger, Berlin
Monika Lersmacher **
Kornwestheim
Gewerkschaftssekretärin der IG Metall
Bezirksleitung Baden-Württemberg, Stuttgart
Martin Röll **
Tübingen
Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall
Stuttgart, Stuttgart
* Mittelbar über die Berthold Leibinger Beteiligungen GmbH / ** Arbeitnehmervertreter
099
TRUMPF
Geschäftsbericht
2 0 15⁄ 16
UNTER NEHMER ISCHE
V ER A NT WORTUNG
100
Unternehmerische Verantwortung
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Führung schafft,
dass Werte wirken
ist ein Familienunternehmen. Wir denken
langfristig und handeln verantwortlich – aus Überzeugung. Und wir leben es vor: durch eine wertschätzende Personalpolitik, Investitionen in die
Zukunft, den schonenden Umgang mit Ressourcen
und ein engagiertes Bekenntnis zu Bildung, die
Chancen schafft.
TRUMPF
Zukunftsorientierte Unternehmensführung
Vier Werte beschreiben, was TRUMPF ausmacht und wie wir handeln: unabhängig, offen, überzeugend
und stark. Bei mehr als 11.000 Beschäftigten an 71 Standorten ist es aber nicht selbstverständlich,
dass die Werte überall in gleicher Weise gelebt werden. 2014 wurde eine neue Führungsstruktur
etabliert, die unsere Geschäftsbereiche und die Zentralfunktionen stärkt. Diese unterstützenden
Strukturen tragen dazu bei, dass in der gesamten TRUMPF Gruppe die gleichen Werte gelten und
jede Führungskraft vorbildlich handelt.
Ein gutes Fundament dafür sind das 2009 bei TRUMPF eingeführte Compliance-Programm und der
zugehörige Verhaltenskodex. Er hält alle Mitarbeiter weltweit an, strikt auf Recht und Gesetz zu
achten. Jeder Mitarbeiter mit PC -Zugang muss ein E-Learning zu Korruption und Kartellrecht
absolvieren, künftig sollen Führungskräfte sowie Mitarbeiter aus Einkauf und Vertrieb zusätzliche
Präsenzschulungen durchlaufen.
Dafür, dass eine auf Nachhaltigkeit und Sicherheit ausgelegte Überzeugung alle Prozesse weltweit
durchdringt, sorgt zudem ein neu etablierter Zentralbereich. Er ist der Vorsitzenden der Geschäftsführung direkt zugeordnet und bündelt Arbeits-, Unternehmens- und Informationssicherheit sowie
Energie- und Umweltmanagement. Letztlich machen aber die besten Prozessvorgaben allein keine
„verantwortungsvolle Unternehmensführung“. Eine gute Unternehmenskultur entsteht dort, wo
Governance-Strukturen und Menschen mit Werten zusammenfinden.
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
>
101
Unternehmerische Verantwortung
Leben & Beruf
Eine Führungskraft muss das Potenzial anderer
Menschen erkennen können und ihnen den
Raum geben, es zu verwirklichen. Und sie
braucht die Kraft, Entscheidungen zu treffen
und die Konsequenzen zu tragen.
Marcella Montelatici
Geschäftsführerin TRUMPF Homberger s.r.l., Italien
Man erreicht mehr,
wenn man Spaß
an der Arbeit vermittelt,
zuverlässig und ehrlich
ist. Ich will Klarheit
und spreche Probleme
offen an. Als Frau hat man
vielleicht auch etwas
mehr Gespür für das
Zwischenmenschliche.
Ulrike Kreh
Abteilungsleiterin bei
TRUMPF Werkzeugmaschinen,
Standort Hettingen, Deutschland
Wer Familie und Beruf vereinbaren
will, muss flexibel sein.
Und man muss sich beides gut
aussuchen, den Chef und
den Partner. Dass mein Mann
sich um unsere vier Kinder
kümmert, hält mir den Rücken frei.
Annette Doyle
Geschäftsführerin
TRUMPF Limited, Großbritannien
Veränderung ist bei TRUMPF der Nenner vieler Maßnahmen. Das bezieht die Menschen ein. Denn
auch ihre Lebenswelten ändern sich. So stellt sich bei TRUMPF nicht ins Abseits, wer Kinder betreut,
Angehörige pflegt oder sich ehrenamtlich engagiert. Diese Erfahrungen können als alternativer Bau­
stein auf dem Weg zur Führungskraft gelten. Das sorgt für Vielfalt und schafft neue Vorbilder – weltweit. Firmenchefin Nicola Leibinger-Kammüller bringt auf den Punkt, was für sie Führung ausmacht: „Mut haben und Überzeugungen vertreten: Das kann die Welt bewegen. Solche Menschen
braucht es. Und solche Menschen brauchen auch wir, um den industriellen Wandel zu gestalten.“
102
Unternehmerische Verantwortung
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Arbeit 4.0
>
TRUMPF verbindet ehrgeizige Ziele mit dem Anspruch, Innovationsgarant zu sein.
Sie zu erfüllen erfordert von uns allen auch neue Fähigkeiten. Unsere Mitarbeiter
müssen rasch agieren und immer einen Schritt weiter denken können. Die Basis
dafür legen Arbeitsstrukturen, die Freiraum lassen, und eine Führungskultur, die
auf selbstständiges Handeln setzt.
Die 2016 verhandelte Betriebsvereinbarung, das Bündnis für Arbeit 2021, übersetzt diesen Gedanken
in neue Möglichkeiten. Zunächst für die rund 3.500 Mitarbeiter unseres Stammhauses – das sind
die TRUMPF Standorte Ditzingen, Hettingen und Gerlingen – beschlossen, ermöglicht sie ein hohes
Maß an mobilem und flexiblem Arbeiten. Dazu gehören nun auch langfristig ausgerichtete Gleitzeitkonten und die Möglichkeit, einen Teil der Arbeit außerhalb des Büros zu leisten. Wie dieser
Rahmen genutzt wird, bleibt der individuellen Absprache zwischen Führungskraft und Mitarbeiter
überlassen. Ein weiterer Baustein auf dem Weg in das Arbeiten 4.0 ist unser neues Fortbildungskonzept, das den Mitarbeitern die Verantwortung für ihre Qualifizierung überträgt: 1.000 Punkte,
das entspricht zunächst einem Wert von 1.000 Euro, gibt es jährlich, die in Absprache mit der
Führungskraft für Kurse eigener Wahl einzusetzen sind. Je stärker diese auf die Zukunftsthemen
von TRUMPF einzahlen, desto weniger Punkte kosten sie.
Neben der fachlichen Eignung sollen auch die sozialen Kompetenzen in Richtung Offenheit und
Veränderungsbereitschaft gestärkt werden. Deshalb begrüßen wir Vielfalt nicht nur im Kontext
der Führungskräfteentwicklung, sondern sehen sie als wertvolles Kennzeichen unserer Belegschaft.
Nicht nur das Miteinander von Jungen und Älteren, Männern und Frauen und vielen Nationalitäten,
auch Menschen mit Schwerbehinderung sind Teil der für uns wertvollen Vielfalt: Im Herbst 2015
haben wir in Ditzingen 15 zusätzliche Stellen für Menschen mit Schwerbehinderung geschaffen.
TRUMPF
Belegschaft
Anteile 2015
Weibliche Mitarbeiter
Befristete Beschäftigung
Anteile 2015
Anteile an den Arbeitsverhältnissen 2015
19,4%
12,5%
3,6%
13,7%
63,8%
der Gesamtbelegschaft
in Führungspositionen
33,6%
20,1%
15,8%
14,1%
11,0%
3,9%
1,5%
PRODUKTION
TECHNISCHER KUNDENDIENST
ENTWICKLUNG
VERTRIEB
VERWALTUNG
AUSZUBILDENDE
EINKAUF
39,7 Jahre
9,9 Jahre
6,7%
Deutschland
Osteuropa
Asien
Altersdurchschnitt der Gesamtbelegschaft
durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit
Teilzeitquote in Deutschland und Westeuropa
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
>
Unternehmerische Verantwortung
103
Innovation & Effizienz
TRUMPF will Vorbild sein bei der Digitalisierung industrieller Prozesse und seine
Kunden auf dem Weg in die Industrie 4.0 begleiten. Unsere gesamte Produktion soll
in wenigen Jahren komplett digital vernetzt sein.
Anders werden aber nicht nur die Prozesse, wir entwickeln auch neue Produkte für die sich rasch
verändernden Märkte. Dafür arbeiten wir mit Start-ups und Hochschulen zusammen und investieren kräftig in Forschung und Entwicklung. Denn wir sind von den Chancen überzeugt, die sich
hier auftun: für die Vernetzung von Anbietern und Kunden, für besseren Service und innovative
Gesamtlösungen.
Wer wie TRUMPF mit besten Produkten und Technologien verlässlich Innovationen bietet, die die
Kunden begeistern, muss Qualität ganzheitlich verstehen. Energie- und Ressourceneffizienz gehören
heute unabdingbar dazu. In der Regel ist ein neues Produkt von TRUMPF deutlich energieeffizienter
als sein Vorgängermodell. Das ist Ziel im Entwicklungsprozess und wird durch hausintern erarbeitete Messmethoden überprüft.
Entscheidender als die Effizienz der einzelnen Maschine ist jedoch die Gesamtbilanz der Anwendung.
So hängt von der Präzision einer Maschine oder eines Lasers ab, welche Energie- und Material­
einsparungen bei der Herstellung eines Produkts oder Werkstücks realisiert werden und ob Nachbearbeitungen entfallen. Ein weiterer Aspekt ist der Energie- und Ressourcenverbrauch in der
Nutzungsphase des Endprodukts. Die Lasertechnologie beispielsweise erschließt in der Luftfahrt
oder im Automobilbau neue Möglichkeiten der Leichtbauweise, die mit dem Gewicht auch den
Energieverbrauch und damit Treibhausgasemissionen reduziert.
Effizienzsteigerung bei Werkzeugmaschinen
Technologievorteile durch Lasertechnik
Die Laserschneidmaschine TruLaser 5030 fiber aus dem Jahr 2015
verbraucht rund 22 Prozent weniger Strom als ihr Vorgängermodell von 2010
mit der gleichen Laserleistung. Das gelang unseren Ingenieuren durch
einen verbesserten Wirkungsgrad des Festkörperlasers und eine deutliche
Verbrauchsreduktion in den Nebenzeiten.
Eine vergleichende Ökobilanz unterschiedlicher Fügetechnologien für
Dickblechverbindungen belegt die großen Vorteile des Laserschweißens: Da
nur die für den Fügeprozess benötigte Energie eingebracht wird und die
hohe Qualität der Schweißnaht zu größter Festigkeit bei deutlich geringerem
Materialeinsatz führt, ist es ebenso energie- wie ressourceneffizient
– und damit auch kosteneffizient.
104
>
Unternehmerische Verantwortung
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Fokus Energie
Wir wollen Energieeffizienz im Betrieb vorleben und führen an allen 17 euro­
päischen Produktionsstandorten ein entsprechendes Managementsystem nach
ISO 50001 ein. In Deutschland haben wir unseren Energiebezug zum 1. Januar 2016
auf Grünstrom umgestellt, den Fahrzeugpool in Ditzingen um zwei weitere Elektro­
mobile ergänzt und für Mitarbeiter und Kunden neue Ladestationen eingerichtet.
Gruppenweit haben wir uns als strategische Ziele folgende gesetzt: den spezifischen Energiever-
brauch durch die Weiterentwicklung unserer Prozesse zu reduzieren, die energiebezogene Leistung
unserer Produkte kontinuierlich zu verbessern, gute Beispiele in der Gruppe auszutauschen und die
Erfassung von Energiedaten zu verbessern.
Als Qualitätsführer verfolgt TRUMPF auch bei der Architektur einen hohen Anspruch. Die Gebäude
sollen ästhetisch überzeugen, den Mitarbeitern Wertschätzung vermitteln und nachhaltig zu bewirtschaften sein. Wir verwenden recyclingfähige Baustoffe, integrieren erneuerbare Energien und
achten auf einen niedrigen Verbrauch. Unsere Erfahrungen und unser Wissen tauschen wir in der
Branche aus, um Impulse für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit zu erhalten und zu vermitteln.
So ist TRUMPF Mitglied in der Initiative „Blue Competence“ des Verbands Deutscher Maschinenund ­A nlagenbau ( VDMA) und einem seiner Energieeffizienz-Netzwerke.
Naturnahes Bauen am Standort Hettingen
Der Standort Hettingen fügt sich architektonisch in die Landschaft der Schwäbischen Alb ein.
Sein Energiekonzept sieht die bestmögliche Nutzung natürlicher Ressourcen für Klimatisierung,
Beleuchtung und Kühlung vor.
CO₂-Emissionen*
Scope 1 und 2
81,2 %
STROM
1,2 %
HEIZÖL
43.192 t
658 t
17,6 %
ERDGAS
9.387 t
Energieverbrauch*
164,20 GWh Gesamtverbrauch
STROM
115,79 GWh für:
Produktionsanlagen | Prozesskälte
Druckluft | Versuchs- und Applikationsanlagen | Schulungs- und Vorführanlagen
Inbetriebnahmen unserer Produkte
Gebäude- und Informationstechnik
ERDGAS + HEIZÖL
45,83 GWh + 2,57 GWh für:
Raumwärme und Warmwasser
Prozesswärme (Lackieranlagen)
* Energieverbräuche und CO²-Emissionen erstmalig
im GJ 2015/16 für alle Produktionsstandorte erfasst.
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
>
Unternehmerische Verantwortung
105
Chancen durch Bildung
Habibullah Suhrab
musste als kritischer Journalist 2012 aus
Kabul (Afghanistan) fliehen. Seit 1. Oktober 2015
arbeitet er im Team Flachbaugruppen am
Standort Schramberg.
Eskandar Odicho
floh 2013 aus Alhassakah (Syrien), wo er als Lehrer gearbeitet hatte.
Der studierte Physiker startete am 1. Oktober 2015 als Fachkraft
im Ditzinger Laserapplikationszentrum.
Ihre Talente entfalten können Menschen nur, wenn sie an Gesellschaft und Bildung
teilhaben. Je mehr Menschen diese Möglichkeiten erhalten, desto vielfältiger wird
der Ideenreichtum unserer Gesellschaft und desto stärker werden die Kräfte des
Zusammenhalts. Für TRUMPF ist es eine Frage der Überzeugung, hier voranzugehen.
Ganz besonders gilt dies, seit sich im Sommer 2015 abzeichnete, dass die Zahl der Flüchtlinge
deutlich zunehmen wird. Am Standort Ditzingen fanden sich spontan rund 100 Mitarbeiter ehrenamtlich zusammen, um ein Konzept für die Flüchtlingshilfe zu entwickeln. TRUMPF übernimmt
deren Schulung, stellt Räumlichkeiten, Materialien und ein Transportfahrzeug zur Verfügung.
Derzeit sind an unseren deutschen Standorten fünf Flüchtlinge beschäftigt, mit Ausbildungsstart
2016 kamen weitere drei Plätze für Flüchtlinge hinzu, die bei uns eine Lehre machen wollen. Auch
bei der Integration von Menschen mit Behinderung gehen wir voran: Seit über 20 Jahren arbeiten
wir deshalb eng mit dem Behindertenzentrum bhz in Stuttgart zusammen.
Bei Kindern naturwissenschaftliche Neugier zu fördern ist das Ziel der Initiative „Wissensfabrik –
Unternehmen für Deutschland e. V.“. Wir haben sie 2005 zusammen mit acht führenden deutschen
Unternehmen gegründet, um Projekte an Kindergärten und Schulen zu initiieren. Allein an unseren
Standorten nahmen in den vergangenen zehn Jahren über 1.800 Schülerinnen und Schüler an fast
2.500 Projektstunden teil. Für eine exzellente Bildung des Nachwuchses setzt sich Nicola LeibingerKammüller im Stifterverband der Deutschen Wissenschaft als Vizepräsidentin und Themen­
botschafterin für die beruflich-akademische Bildung persönlich ein.
106
>
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Info
>
TRUMPF
AU F EI N EN BL I CK
Mitarbeiter
11.181
5.626
Mitarbeiter in Deutschland
5.555
außerhalb Deutschlands
Neue Mitarbeiter kamen insbeson­
dere im Bereich Forschung und Ent­
wicklung durch den Ausbau unserer
Industrie-4.0-Aktivitäten hinzu.
2015
2016
107
TRUMPF
Geschäftsbericht
2 0 15⁄ 16
KONZER NLAGEBER ICHT
108
Konzernlagebericht
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Konzernlagebericht
für das Geschäftsjahr 2015/16
Struktur und Tätigkeitsbereiche
Das Hochtechnologieunternehmen TRUMPF bietet Fertigungslösungen in den Bereichen Werkzeugmaschinen, Lasertechnik und Elektronik. Die digitale Vernetzung der fertigenden Industrie
treiben wir durch Beratung, Plattform- und Softwareangebote voran. Als unabhängiges
Familien­u nternehmen denken und handeln wir langfristig. Unser Gestaltungswille macht uns
zum Garant für kontinuierliche Innovationskraft. Unseren Kunden bieten wir zukunfts­
orientierte, zuverlässige Fertigungslösungen, die ihnen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen
und ­dauerhafte Erfolge ermöglichen.
Zwei Geschäftsbereiche – ein starkes Unternehmen
Die beiden Geschäftsbereiche Werkzeugmaschinen und Lasertechnik/Elektronik sind unter dem
Dach einer Management-Holding, der TRUMPF GmbH + Co. KG , zusammengefasst. Unser
­g rößter Tätigkeitsbereich sind Werkzeugmaschinen für die flexible Blech- und Rohrbearbeitung.
Wir haben Maschinen zum Biegen, zum Stanzen, für kombinierte Stanz-Laser-Prozesse sowie
für Laserschneid- und Laserschweißanwendungen im Programm. Vielfältige Automatisierungs­
lösungen und ein breites Softwareangebot für vernetzte Fertigungslösungen runden das Portfolio ab.
Unser Produktprogramm in der Lasertechnik umfasst Lasersysteme für das Schneiden, das
Schweißen und die Oberflächenbearbeitung dreidimensionaler Teile. Wir bieten HochleistungsCO 2 -Laser, Scheiben- und Faserlaser, Diodendirektlaser, Ultrakurzpulslaser sowie Beschrif­
tungslaser und -systeme.
Zur Elektronik gehören Gleichstrom-, Hoch- und Mittelfrequenzgeneratoren für die induktive
Materialerwärmung, für die Oberflächenbeschichtung und -bearbeitung mittels Plasmatechnologie sowie für die Laseranregung.
Weltweite Präsenz – nahe an unseren Kunden
Die TRUMPF Gruppe ist weltweit in allen wichtigen Märkten vertreten. Wir haben 71 operative
Tochtergesellschaften in Europa, Amerika und Asien-Pazifik. Produktionsstandorte sind in
Deutschland, China, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Mexiko, Österreich, Polen, in der
Schweiz, in Tschechien und in den USA .
Unser Stammsitz befindet sich in Ditzingen. Von dort werden die beiden großen Bereiche Werkzeugmaschinen und Lasertechnik geführt. Das Geschäftsfeld Elektronik wird von Freiburg aus geleitet.
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
>
Grafik
01
109
Konzernlagebericht
Veränderung Bruttoinlandsprodukt weltweit in Prozent
3,9
3,1
3,4
3,2
3,1
Das Wachstum war in erster Linie von den
Schwellen- und Entwicklungsländern beeinflusst.
Die Industrienationen legten im Vergleich in
geringerem Maße zu.
2011
2012
2013
2014
2015
Quelle: Internationaler Währungsfonds
Unsere Kunden unterstützen wir mit einem umfassenden Serviceangebot, das den gesamten
Lebenszyklus unserer Produkte umfasst. Wir bieten alle Leistungen von Finanzierungskonzepten
über Funktionserweiterungen, technischen Service, Beratung und Schulung bis hin zum
Gebrauchtmaschinenhandel.
Wirtschaftsbericht
Wirtschaftliches Umfeld
>
Wirtschaft 2015 hauptsächlich vom privaten Konsum getrieben
Grafik 01
Die weltwirtschaftliche Dynamik blieb 2015 schwach. Das globale Wachstum lag laut Inter­
nationalem Währungsfonds (IWF) bei 3,1 Prozent. In den Schwellen- und Entwicklungsländern
erreichte das Wachstum einen Wert von 4,0 Prozent, in den Industrieländern 1,9 Prozent.
Die deutsche Konjunktur zeigte sich 2015 in einem stabilen Zustand. Das Bruttoinlandsprodukt
wuchs um 1,5 Prozent. Allerdings kamen die stärksten Impulse vom Konsum. Im historischen
Vergleich spiegelten die Ausrüstungsinvestitionen mit einem Plus von 3,6 Prozent eine wenig
dynamische Entwicklung in Anbetracht der guten Konjunktur und der niedrigen Zinsen wider.
Im Euroraum erholte sich die Wirtschaft im Laufe des Jahres 2015 und stieg um 1,7 Prozent.
Ausschlaggebend war ebenfalls das Wachstum der privaten Konsumausgaben. Trotz historisch
niedriger Zinsen und einer leicht verbesserten Unternehmensstimmung entwickelten sich die
Investitionen weiter schwach. Der Export profitierte hingegen vom schwächeren Euro-Wechselkurs.
Die Konjunktur in den USA zeigte sich 2015 robust. Das Wachstum um 2,4 Prozent war wie im
Euroraum in starkem Maße konsumgetrieben.
Japans Wirtschaftsleistung stieg trotz expansiver Finanzpolitik nur um 0,5 Prozent.
Sorgen bereitete die Konjunktur in China. Die chinesische Regierung setzte den Wandel zum
„new normal“, einem nachhaltigeren Wachstum, fort. Dies führte zu einem gesamtwirtschaft­
lichen Zuwachs von 6,9 Prozent.
110
>
Grafik
Konzernlagebericht
02
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Umsatz
in Mio. €
2.587
2.328
2.343
11/12
12/13
2.717
2.808
Trotz vieler Unsicherheiten in den Märkten konnte
TRUMPF seinen Umsatz wieder steigern.
Umsatzsteigerung:
+ 3,4 %
13/14
14/15
15/16
Die Schwellen- und Entwicklungsländer lieferten 2015 ein sehr uneinheitliches Konjunkturbild.
Viele der von Rohstoffexporten abhängigen Länder mussten aufgrund verminderter Einnahmen
ihre Ausgaben kürzen. Brasilien und Russland führte dies zusammen mit einem Mix weiterer
Negativfaktoren sogar in die Rezession.
Werkzeugmaschinenindustrie wächst leicht
Das Jahr 2015 blieb für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau hinter den ursprünglichen
Erwartungen zurück. Die Produktion erreichte lediglich ein Nullwachstum, so der Verband
Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Der preisbereinigte Umsatz stieg leicht um
2,8 Prozent auf 218 Milliarden €. Der Auftragseingang übertraf 2015 das Vorjahresniveau
um real 1 Prozent. Dieser Zuwachs galt gleichermaßen für die Inlands- und die Auslandsnachfrage. Die Bestellungen traten damit erneut auf der Stelle, für eine zyklisch geprägte Branche
eher ungewöhnlich.
Nach Angaben des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken ( VDW ) setzte die deutsche
Werkzeugmaschinenindustrie 2015 ihr leichtes Wachstum vom Vorjahr fort. Der Auftrags­
eingang nahm um 1 Prozent auf 14,9 Milliarden € zu. Wachstumsimpulse kamen dabei vor allem
aus dem Ausland. Der Auftragseingang dort legte um 2 Prozent zu, während die Auftrags­
eingänge im Inland um 1 Prozent zum Vorjahr sanken. Die Produktion stieg um 4 Prozent von
14,5 Milliarden € auf 15,1 Milliarden €.
Der Wert der Weltproduktion von Werkzeugmaschinen stieg 2015 um 7 Prozent auf 68,1 Milli­
arden €. China blieb dabei größter Hersteller mit einem Volumen von 16,6 Milliarden €, gefolgt
von Japan mit 12,0 Milliarden € und Deutschland mit 11,2 Milliarden €.
Markt für Lasertechnik eher verhalten
Der Weltmarkt für Lasersysteme zur Materialbearbeitung erreichte 2015 nach einer Unter­
suchung von Optech Consulting ein Volumen von 10,7 Milliarden € (Vorjahr 8,8 Milliarden €).
Allerdings ließ sich das starke Wachstum ausschließlich auf Währungseffekte zurückführen.
In einer US -Dollar-Betrachtung war eine Seitwärtsbewegung zum Vorjahreswert von 11,8 Milli­
arden US -Dollar zu verzeichnen.
Hingegen stieg der Weltmarkt für Laserstrahlquellen für die Materialbearbeitung. Auch hier ist eine
währungsabhängige Betrachtung aufschlussreich. In Euro betrug der Zuwachs 22 Prozent auf
2,9 Milliarden €. In US -Dollar lag die Steigerung lediglich bei 2 Prozent von 3,15 Milliarden US Dollar auf 3,2 Milliarden US -Dollar.
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
>
Grafik
03
111
Konzernlagebericht
2.702
Auftragseingang
in Mio. €
2.348
2.330
11/12
12/13
2.818
2.793
14/15
15/16
Der Auftragseingang lag mit 2,79 Milliarden €
in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.
Entwicklung beim
Auftragseingang:
– 0,9 %
13/14
Für die deutschen Hersteller von Lasersystemen berichtete der VDMA von einem Produktions­plus
von 12 Prozent auf 962 Millionen €. Über 80 Prozent des Produktionswertes wurden dabei
exportiert.
Geschäftsverlauf
Angesichts schwieriger Rahmenbedingungen ein gutes Geschäftsjahr 2015/16
Grafik 02
>
Das Geschäftsjahr 2015/16 war für TRUMPF durch viele Unsicherheiten in den Märkten herausfordernd. Dennoch konnten wir unseren Umsatz steigern und eine gute Umsatzrendite erreichen.
Die Gruppe erzielte im Berichtsjahr einen Umsatz in Höhe von 2,81 Milliarden € (Vorjahr
2,72 Milliarden €). Dies entspricht einem Wachstum von 3,4 Prozent. Der Auftragseingang lag
mit 2,79 Milliarden € in etwa auf dem Niveau des Vorjahres von 2,82 Milliarden €. Das
­E rgebnis vor Steuern blieb mit 303 Millionen € unter dem des Vorjahres (357 Millionen €).
Allerdings war im Vorjahr der Einmaleffekt aus dem Verkauf des Geschäftsbereichs Medizintechnik enthalten. Bereinigt darum stieg das Ergebnis um 6,3 Prozent. Die Zahl unserer Mitarbeiter wuchs um 2,8 Prozent auf 11.181 Mitarbeiter (Vorjahr 10.873 Beschäftigte) weltweit.
Der Vergleich der Prognose mit den berichteten Geschäftsjahreszahlen zeigt, dass unsere Ziele
für das Geschäftsjahr 2015/16 zu optimistisch waren. Den Umsatz konnten wir zwar steigern,
aber nicht in dem Maße, wie wir es geplant hatten. Auch der Auftragseingang blieb unter unseren
Erwartungen. Das Ziel einer Book-to-Bill-Ratio größer 1 haben wir knapp verfehlt. Trotz des
schwachen Umsatzwachstums ist es uns gelungen, eine gute Umsatzrendite zu erzielen. Sie liegt
bei sehr zufriedenstellenden 10,8 Prozent und damit etwas über dem um den Einmaleffekt aus
dem Verkauf der Medizintechnik bereinigten Niveau des Vorjahres von 10,5 Prozent.
>
Auftragseingang mit geringen Wachstumsimpulsen
Grafik 03
Der Auftragseingang lag nur annähernd auf dem Niveau des Vorjahres. Er erreichte 2,79 Milliarden € und blieb knapp um 0,9 Prozent unter dem Vorjahreswert (2,82 Milliarden €). Der
Auftragsbestand lag zum Ende der Berichtsperiode bei 789 Millionen € (Vorjahr 804 Millionen €).
Die rechnerische Auftragsreichweite beträgt wie im Vorjahr 3,2 Monate.
>
Werkzeugmaschinen und Lasertechnik auf Wachstumskurs
Grafik 04
Der Umsatz unseres größten Geschäftsbereichs Werkzeugmaschinen erhöhte sich um 6,8 Prozent
auf 2,52 Milliarden € (Vorjahr 2,36 Milliarden €).
112
>
Konzernlagebericht
Grafik
04
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Umsatz nach Geschäftsbereichen*
in Mio. €
Der Umsatz mit laserrelevanten Produkten machte
68,7 Prozent am Gesamtumsatz aus.
b
a
a / WERKZEUGMASCHINEN
2.521 / + 6,8 %
b / LASERTECHNIK/ELEKTRONIK
1.010 / + 4,6 %
* konsolidiert innerhalb des Geschäftsbereichs
Der Geschäftsbereich Lasertechnik/Elektronik erzielte ein Umsatzwachstum von 4,6 Prozent
auf 1,01 Milliarden € (Vorjahr 966 Millionen €). Damit übertraf der Geschäftsbereich erstmals
die Umsatzmilliarde. Ausschlaggebend für das Wachstum des Geschäftsbereichs war jedoch
­ausschließlich das Geschäftsfeld Lasertechnik, dessen Umsatz sich um 5,1 Prozent auf 935 Milli­
onen € erhöhte (Vorjahr 890 Millionen €).
Im Geschäftsfeld Elektronik hingegen sank der Umsatz erneut, um 9,0 Prozent auf 93 Milli­
onen € (Vorjahr 102 Millionen €). Gründe hierfür waren rückläufige interne Lieferungen von
Generatoren für CO 2 -Laser und die grundsätzliche Investitionszurückhaltung in den Kern­
märkten Glas-, Display- und Industriebeschichtung. Dazu kam das ungünstige wirtschaftliche
Umfeld mit schwächeren Wachstumsraten in Europa und Asien. Aufgrund der erneut negativen
Umsatzentwicklung haben wir ein grundlegendes Sanierungs- und Wachstumskonzept für das
Geschäftsfeld erarbeitet, das bereits erste Erfolge zeigt.
Die Umsätze sind innerhalb der Geschäftsbereiche konsolidiert.
Die Umsatzanteile veränderten sich gegenüber dem Vorjahr nicht signifikant. Der Geschäfts­
bereich Werkzeugmaschinen erhöhte seinen Umsatzanteil leicht auf 71,4 Prozent (Vorjahr
70,7 Prozent). Der Anteil des Geschäftsbereichs Lasertechnik/Elektronik sank von 28,8 Prozent
auf 28,6 Prozent.
Der Umsatz mit laserrelevanten Produkten belief sich im Geschäftsjahr 2015/16 auf 1,93 Milli­
arden € und machte damit 68,7 Prozent am Gesamtumsatz aus.
Märkte entwickeln sich sehr unterschiedlich
In unserem stärksten Einzelmarkt, Deutschland, konnten wir unseren Umsatz steigern. Er
erhöhte sich um 5,2 Prozent auf 597 Millionen € (Vorjahr 568 Millionen €). Dieses Wachstum
war aufgrund der Schwäche anderer Märkte für uns sehr wichtig. In Westeuropa ohne
­Deutschland stieg unser Umsatz leicht um 0,8 Prozent auf 664 Millionen € (Vorjahr 659 Milli­
onen €). In Mittel- und Osteuropa ging der Umsatz um 3,8 Prozent auf 281 Millionen € zurück
(Vorjahr 292 Millionen €).
Die Märkte Amerikas entwickelten sich sehr unterschiedlich. In Mittelamerika erzielten wir
Zuwächse, in Südamerika verzeichneten wir vor allem aufgrund der anhaltenden Schwäche
­B rasiliens weitere Einbrüche. Der nordamerikanische Markt vollzog eine Seitwärtsbewegung,
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
>
Grafik
05
113
Konzernlagebericht
357
Ergebnis vor Steuern
303
in Mio. €
Trotz des schwachen Umsatzwachstums ist es
uns gelungen, eine gute Umsatzrendite von
10,8 Prozent zu erzielen.
248
211
154
Umsatzrendite 2015/16:
10,8 %
11/12
12/13
13/14
14/15
15/16
währungsbereinigt war allerdings ein Rückgang zu verzeichnen. Insgesamt sank der Umsatz in
Amerika leicht um 0,8 Prozent auf 485 Millionen € (Vorjahr 488 Millionen €).
In der Region Asien-Pazifik war ebenfalls keine einheitliche Tendenz zu erkennen. Unser Umsatz in
China reduzierte sich um 0,5 Prozent auf 368 Millionen € (Vorjahr 369 Millionen €), währungsbereinigt sank er noch stärker. Dagegen verzeichneten wir deutliche Zuwächse in Japan und in
Korea. In Japan wirkte das Investitionsförderungsprogramm der japanischen Regierung positiv
nach. Insgesamt stieg der TRUMPF Umsatz im asiatisch-pazifischen Markt um 10,9 Prozent auf
770 Millionen € (Vorjahr 694 Millionen €).
Umsatzanteile verändern sich nur leicht
Die Wachstumsraten in den Regionen veränderten die Umsatzanteile nur geringfügig. Deutschland erhöhte seinen Umsatzanteil minimal gegenüber dem Vorjahr auf 21,3 Prozent (Vorjahr
20,9 Prozent). Europa ohne Deutschland trug 33,7 Prozent zu unserem Umsatz bei (Vorjahr
35,0 Prozent). Amerika blieb leicht unter dem Vorjahresniveau, der Anteil der Region verringerte
sich auf 17,3 Prozent (Vorjahr 18,0 Prozent). Der Anteil der Region Asien-Pazifik am Gesamtumsatz erhöhte sich auf 27,4 Prozent (Vorjahr 25,6 Prozent).
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
>
Ertragslage: Umsatzrendite auf gutem Niveau
Grafik 05
Das Ergebnis vor Steuern lag im Geschäftsjahr 2015/16 bei 303 Millionen € (Vorjahr 357 Millionen €). Dies entspricht einem Rückgang von 15,2 Prozent. Allerdings wirkte sich hier der Ergeb­
niseffekt aus dem Verkauf der Medizintechnik im Geschäftsjahr 2014/15 erheblich aus. Bereinigt
um diesen Effekt haben wir unser Ergebnis um 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert.
Unsere Umsatzrendite konnten wir mit 10,8 Prozent auf einem erfreulichen Niveau halten. Sie
lag im Vorjahr, bereinigt um den Einmaleffekt aus dem Verkauf des Geschäftsbereichs Medizintechnik, bei 10,5 Prozent.
Die wesentlichen Faktoren für das Ergebnis waren:
Die Gesamtleistung erhöhte sich analog zur Umsatzentwicklung um 3,2 Prozent auf 2,84 Milliarden € (Vorjahr 2,75 Milliarden €).
Die sonstigen betrieblichen Erträge gingen um 20,1 Prozent auf 106 Millionen € zurück (Vorjahr
133 Millionen €). Dies ist hauptsächlich auf einen Rückgang der Kursgewinne zurückzuführen.
114
>
Konzernlagebericht
Grafik
06
Bilanzstruktur
Aktiva
in Prozent und Mio. €
Die Bilanzsumme erhöhte
sich im Berichtsjahr
um 4,8 Prozent.
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Anlagevermögen 35,1 %
Umlaufvermögen 64,9 %
Passiva
33,7 %
51,1 %
52,0 % Eigenkapital
0,3 %
0,3 %
18,2 %
18,2 % Rückstellungen
29,7 %
29,0 % Verbindlichkeiten
66,3 %
0,5 %
0,7 %
Gesamt
2.709
14/15
Sonderposten
2.839
15/16
2.709
14/15
Passive latente Steuern
2.839
15/16
Der Anstieg des Materialaufwands um 0,8 Prozent auf 1,20 Milliarden € (Vorjahr 1,19 Milliarden €) lag deutlich unter dem Anstieg des Umsatzes. Die Materialaufwandsquote bezogen auf
die Gesamtleistung verbesserte sich damit erneut und belief sich auf 42,3 Prozent (Vorjahr
43,3 Prozent). Unser Purchasing-Excellence-Programm zur Optimierung der Beschaffungsprozesse
und -bedingungen sowie ein veränderter Produktmix waren dafür ausschlaggebend.
Der Personalaufwand erhöhte sich im Berichtsjahr um 3,1 Prozent auf 818 Millionen € (Vorjahr
793 Millionen €). Dies hängt mit dem Aufbau von Arbeitsplätzen insbesondere bei Zukunfts­
themen zusammen. Die Personalaufwandsquote betrug wie im Vorjahr 28,8 Prozent.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 491 Millionen € leicht über dem Vorjahresniveau (488 Millionen €). Einem Rückgang der Kursverluste steht dabei ein Anstieg der externen
Arbeitsleistung entgegen.
Das Finanz- und Beteiligungsergebnis lag bei –16 Millionen € und somit annähernd auf Vorjahres­niveau.
Der Steueraufwand betrug 68 Millionen € (Vorjahr 86 Millionen €). Der Rückgang erklärt sich
zum einen durch die Besteuerung des Veräußerungsgewinns der Medizintechnik im Vorjahr.
Zum anderen konnten im aktuellen Geschäftsjahr zusätzliche Steuervergünstigungen in den USA
wahrgenommen werden. Die Steuern vom Einkommen und Ertrag beliefen sich auf 56 Millionen €
(Vorjahr 77 Millionen €), die sonstigen Steuern lagen bei 12 Millionen € (Vorjahr 9 Millionen €).
>
Vermögens- und Finanzlage: Gestiegene Bilanzsumme
Grafik 06
Die Bilanzsumme erhöhte sich um 4,8 Prozent auf 2,84 Milliarden € (Vorjahr 2,71 Milliarden €).
Das Anlagevermögen stieg um 0,7 Prozent auf 958 Millionen € (Vorjahr 951 Millionen €). Bei
den Sachanlagen übertrafen die Investitionen unsere Abschreibungen. Die Zugänge resultierten
insbesondere aus Investitionsprojekten in Gebäude, technische Anlagen und Maschinen, vor
allem in Ditzingen, Hettingen und Neukirch (Deutschland), in Chicago ( USA) und in Yangzhou
(China).
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Konzernlagebericht
115
Das Umlaufvermögen einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten erhöhte sich um 7,1 Prozent
auf 1,88 Milliarden € (Vorjahr 1,76 Milliarden €). Dies ist auf einen Anstieg der liquiden Mittel
und kurzfristigen Geldanlagen in den sonstigen Vermögensgegenständen zurückzuführen.
Die Vorräte stiegen aufgrund des Zugangs von Fertigerzeugnissen um 3,6 Prozent auf 612 Millionen € (Vorjahr 591 Millionen €). Ausschlaggebend sind die Produkte, die unsere Kunden über
unseren Bereich Financial Services finanzieren. Diese Produkte werden in unserem Umlaufvermögen
geführt. Der Zuwachs erklärt sich insbesondere durch die Ausweitung unserer Leasingkontrakte
mit internationalen Kunden. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erhöhten
sich ebenfalls, und zwar um 10,1 Prozent auf 717 Millionen € (Vorjahr 651 Millionen €). Dieser
Anstieg resultierte im Wesentlichen aus kurzfristigen Geldanlagen, die sonstige Vermögensgegenstände darstellen. Der Forderungsumschlag blieb mit 5,0 auf dem Vorjahresniveau.
Die liquiden Mittel nahmen um 7,5 Prozent auf 526 Millionen € zu (Vorjahr 490 Millionen €).
Insgesamt erhöhte sich der Finanzmittelbestand um 96 Millionen € auf 608 Millionen €
(Vorjahr 512 Millionen €). Der Zuwachs ist im Wesentlichen auf den Zahlungsfluss aus der
operativen Geschäftstätigkeit zurückzuführen.
Das Eigenkapital wuchs um 6,7 Prozent auf 1,48 Milliarden € (Vorjahr 1,38 Milliarden €). Die
Eigenkapitalquote stieg damit um 0,9 Prozentpunkte auf 52,0 Prozent (Vorjahr 51,1 Prozent).
Inklusive langfristiger Gesellschafterdarlehen lag die wirtschaftliche Eigenkapitalquote bei
62,5 Prozent (Vorjahr 60,6 Prozent).
Die Rückstellungen wuchsen um 4,6 Prozent auf 517 Millionen € (Vorjahr 494 Millionen €).
Die Veränderung zum Vorjahr ist wiederum auf gestiegene Pensions- und sonstige Personalrückstellungen zurückzuführen. Darin enthalten sind unter anderem Rückstellungen in Höhe von
3 ­M illionen € für Restrukturierungsmaßnahmen im Geschäftsfeld Elektronik. Der Anstieg der
Pensionsrückstellungen wurde durch die Verlängerung des Zeitraums, über den der Durchschnittszinssatz für die Abzinsung berechnet wird, gemildert.
Die Verbindlichkeiten stiegen um 2,7 Prozent auf 783 Millionen € (Vorjahr 762 Millionen €).
Um 59 Millionen € auf 391 Millionen € (Vorjahr 332 Millionen €) erhöhten sich die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sanken um 7,0 Prozent auf 138 Millionen € (Vorjahr 148 Millionen €).
116
>
Konzernlagebericht
Grafik
07
Investitionen
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
153
138
136
in Mio. €
125
129
In Deutschland tätigten wir 66,0 Prozent der
Investitionen. 16,9 Prozent unserer Investitionen
erfolgten im übrigen Europa.
Anstieg der Investitionen:
+ 6,3 %
11/12
12/13
13/14
14/15
15/16
Die sonstigen Verbindlichkeiten stiegen um 16,7 Prozent von 108 Millionen € auf 126 Millionen €. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich im Wesentlichen durch die Ausweitung
des Einlagengeschäfts der TRUMPF Financial Services GmbH und durch einen Anstieg der
Steuerverbindlichkeiten.
Investitionen und Akquisitionen
>
Investitionen: Weltweite Projekte stärken unsere Kundennähe
Grafik 07
Im Geschäftsjahr 2015/16 steigerte das Unternehmen seine Investitionen in Sachanlagen und
immaterielles Anlagevermögen um 6,3 Prozent auf 138 Millionen € (Vorjahr 129 Millionen €).
Auf Grundstücke und bauliche Erweiterungen fielen 49,8 Prozent der gesamten Investitionssumme. In technische Anlagen und Maschine flossen 18,3 Prozent, auf Büro- und Geschäftsausstattung entfielen 26,2 Prozent und auf immaterielles Anlagevermögen 5,7 Prozent.
In Deutschland tätigten wir 66,0 Prozent der Investitionen. Von Bedeutung waren insbesondere
die Bauprojekte an unserem Stammsitz in Ditzingen mit einer Investitionssumme in Höhe
von rund 68 Millionen €. Wir errichten derzeit ein Produktionsgebäude mit Reinräumen und
Büro­flächen zur Erweiterung unserer Hochtechnologieproduktion. Außerdem entsteht ein hoch­
modernes Logistikzentrum mit insgesamt 13.000 Quadratmetern Gesamtfläche. An unseren
Standorten in Hettingen, Neukirch und Schramberg erweitern wir unsere Kapazitäten ebenfalls.
16,9 Prozent unserer Investitionen erfolgten im übrigen Europa. So bauen wir derzeit unseren
Standort in Polen aus. Im Amerika tätigten wir 10,2 Prozent der Investitionen. 6,9 Prozent entfielen auf Asien. Dort trug der Ausbau unseres Werks von JFY in Yangzhou einen wesentlichen
Anteil bei. Wir vergrößern hier die Produktions- und Büroflächen und bauen einen Showroom
für unsere Kunden.
Die Investitionsquote des Anlagevermögens betrug 4,9 Prozent (Vorjahr 4,8 Prozent). Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 138 Millionen €
lagen in diesem Geschäftsjahr über den Abschreibungen in Höhe von 118 Millionen € (Vorjahr
109 Millionen €).
Akquisitionen und Gründungen: Stärkung unserer Industrie-4.0-Aktivitäten
Im Berichtsjahr haben wir Akquisitionen beziehungsweise Neugründungen von Gesellschaften
insbesondere im Umfeld unserer Industrie-4.0-Anstrengungen getätigt.
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
>
Grafik
08
117
Konzernlagebericht
Mitarbeiter
9.555
10.914
10.873
13/14
14/15
11.181
9.925
In Deutschland beschäftigte TRUMPF
5.626 Mitarbeiter. Außerhalb Deutschlands
erhöhte sich die Anzahl der Beschäftigten
auf 5.555 Mitarbeiter.
Mitarbeiterentwicklung:
+ 2,8 %
11/12
12/13
15/16
Zum 1. Oktober 2015 nahm die AXOOM GmbH mit Sitz in Karlsruhe als eine hundertprozentige
TRUMPF Tochtergesellschaft die operative Geschäftstätigkeit auf. Sie entwickelt eine offene,
cloudbasierte Geschäftsplattform und ist ein zentrales Standbein unseres Lösungsangebots für
die Digitalisierung von Fertigungsprozessen. Für den optimalen Vertrieb dieser Lösung, der
intensive Beratungsangebote für unsere Kunden beinhaltet, haben wir zum 1. Mai 2016 die
AXOOM Solutions GmbH, ebenfalls in Karlsruhe, gegründet.
Im Berichtsjahr hat TRUMPF eine Mehrheitsbeteiligung an der Xetics GmbH erworben. Der Softwarehersteller mit Sitz in Stuttgart ist auf Fertigungssteuerungssysteme für kleine und mittlere
Unternehmen spezialisiert. Die durch das Unternehmen entwickelte Software „Xetics Lean“ ist
eine wichtige Ergänzung für die Plattform AXOOM .
Außerdem hat sich TRUMPF an der C-Labs Corporation beteiligt. Die C-Labs Corporation, die
von Redmond, Washington ( USA), gesteuert wird, bietet Softwarelösungen für die hochsichere
und einfache Erfassung und Übertragung von Maschinendaten im Produktionsumfeld, sowohl
von der Maschine in das IT-Netzwerk der ­Fabrik als auch in die Cloud.
Zum 30. Mai 2016 erfolgte die Gründung der TRUMPF Venture GmbH in Ditzingen. Mit dieser
Gesellschaft wird TRUMPF in weltweite Start-up-Unternehmen in jeder Entwicklungsphase investieren, um sich früh Marktzugänge zu disruptiven Innovationen zu sichern. Im Fokus stehen dabei
agile Technologietrends.
Mitarbeiter
>
Neue Mitarbeiter vor allem in Zukunftsbereichen
Grafik 08
Die Anzahl der für TRUMPF weltweit tätigen Mitarbeiter hat sich im Geschäftsjahr 2015/16 um
2,8 Prozent auf 11.181 Mitarbeiter erhöht (Vorjahr 10.873 Mitarbeiter). Neue Mitarbeiter
kamen insbesondere durch die Erstkonsolidierung unserer indischen Tochtergesellschaft India
Metamation Software Pvt. Ltd., Chennai, und im Bereich Forschung und Entwicklung durch den
Ausbau unserer Industrie-4.0-Aktivitäten hinzu.
In Deutschland beschäftigte TRUMPF zum Bilanzstichtag 5.626 Mitarbeiter (Vorjahr 5.413 Mitarbeiter). Das sind 3,9 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Außerhalb Deutschlands erhöhte sich
die Anzahl der Beschäftigten um 1,8 Prozent auf 5.555 Mitarbeiter (Vorjahr 5.460 Mitarbeiter).
Für das Geschäftsjahr 2016/17 rechnen wir wieder mit einem leichten Anstieg unserer
Mitarbeiterzahl.
118
>
Konzernlagebericht
Grafik
09
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
296
Forschung und Entwicklung
265
in Mio. €
Unsere Entwicklungsquote in Relation zum Umsatz
ist auf einem sehr hohen Niveau von 10,5 Prozent.
243
211
193
Anstieg der F&E-Aufwendungen:
+ 11,7 %
11/12
12/13
13/14
14/15
15/16
Die Ausbildung junger Facharbeiter, Ingenieure und Betriebswirte ist uns sehr wichtig. Im
Berichtsjahr absolvierten 479 junge Menschen eine Ausbildung oder ein Studium an der Dualen
Hochschule. Die Ausbildungsquote lag damit bei 4,3 Prozent (Vorjahr 4,6 Prozent).
Bündnis für Arbeit 2021: Gerüstet für die Herausforderungen der Zeit
Geschäftsführung und Betriebsrat haben im Berichtsjahr ein neues Bündnis für Arbeit für die
TRUMPF Mitarbeiter der Standorte Ditzingen und Hettingen abgeschlossen, das zum 1. Juli 2016
in Kraft getreten ist. Die im Unternehmen etablierten Bündnisse regeln betriebsinterne Verein­
barungen, wie zum Beispiel Wahlarbeitszeit oder Altersvorsorgemöglichkeiten. Das Bündnis
2021 ist eine Antwort auf die Veränderungen der letzten Zeit: Eine höhere Volatilität in den
Märkten, kürzere Zyklen, kleinere Losgrößen sind Trends, die uns und unsere Kunden vor Her­
ausforderungen stellen. Mitarbeiter fordern mehr Freiraum in der Arbeitsgestaltung, um Familie
und Beruf unter einen Hut zu bringen. Darauf bietet das im Berichtsjahr verhandelte Bündnis
sehr konkrete Antworten.
Mehr Mobilität soll den Mitarbeitern durch die freie Wahl des Arbeitsortes bei bis zu 20 Pro­
zent ihrer Arbeitszeit ermöglicht werden. Unter dem Stichwort Agiles Zeitsystem sind Vereinba­
rungen zwischen Mitarbeitern und Führungskraft möglich, die die starre Wochen- oder
Monatsarbeitszeit auflösen. Stattdessen können individuelle Vereinbarungen getroffen werden,
die nur noch die Jahresarbeitszeit berücksichtigen. Das ermöglicht es noch b
­ esser, die Kapazität
an die Auslastung anzupassen. Eine Qualifizierungsinitiative gibt der Weiterbildung unserer
Mitarbeiter, insbesondere im Hinblick auf die fortschreitende Digitalisierung in allen Prozessen,
einen noch höheren Stellenwert als bisher.
Forschung und Entwicklung
>
Grafik 10
>
Hohe Entwicklungsquote für einzigartige Innovationskraft
Grafik 09
Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung haben wir im Geschäftsjahr 2015/16 weiter
erhöht. Sie stiegen um 11,7 Prozent auf 296 Millionen € (Vorjahr 265 Millionen €). Unsere
­E ntwicklungsquote in Relation zum Umsatz ist damit erneut auf einem sehr hohen Niveau
von 10,5 Prozent (Vorjahr 9,8 Prozent). Die Anzahl der Mitarbeiter, die für TRUMPF an neuen
Produkten arbeiteten, stieg um 8,1 Prozent auf 1.716 Personen (Vorjahr 1.587 Mitarbeiter).
Unser Zentralbereich Forschung und Entwicklung betreibt ein umfassendes und nachhaltiges
Innovationsmanagement – jenseits der konkreten Operationalisierung von Innovationsprojekten
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
>
Grafik
10
Mitarbeiter in Forschung
und Entwicklung
119
Konzernlagebericht
1.716
1.530
1.352
1.587
1.430
In der TRUMPF Gruppe arbeiteten zum
Stichtag 1.716 Beschäftigte an den
Produkten und Ideen von morgen.
Mitarbeiterzuwachs F&E:
+ 8,1 %
11/12
12/13
13/14
14/15
15/16
in den Entwicklungsbereichen der Geschäftsfelder. Dabei suchen wir gezielt die enge Anbindung
an für uns relevante weltweite Technologiekompetenzzentren, wie zum Beispiel diverse Institute
der Fraunhofer-Gesellschaft, das MIT, die ETH Zürich, das Ferdinand-von-Braun-Institut in
Berlin oder die Changchun University of Science and Technology in China. Dies ermöglicht uns
einen frühen Blick auf die für uns relevanten Hochtechnologietrends.
Über unser weltweites Technologie-Scouting identifizieren wir Start-up-Unternehmen, die für
TRUMPF Businessrelevanz haben. Das kann in M&A-Projekte münden, die die Entwicklungs­
arbeit oder das Produktportfolio in einem unserer Geschäftsbereiche ergänzen, aber auch in
unsere im Berichtsjahr gegründete Gesellschaft für Venture-Capital-Projekte einfließen. All dies
ermöglicht uns eine langfristige und nachhaltige Beurteilung von Trends und den frühen Einstieg
in für uns relevante Hochtechnologiefelder. Ein weiterer wichtiger Aspekt des Innovations­
managements ist die kontinuierliche Harmonisierung von Entwicklungsprozessen, -methoden,
-strukturen und -werkzeugen. So stellen wir sicher, dass unsere Gesellschaften standort­
übergreifend und vernetzt an komplexen Projekten effizient arbeiten können.
Vernetzung als Leitmotiv der Innovationstätigkeiten im Bereich Werkzeugmaschinen
Unser Geschäftsbereich Werkzeugmaschinen hat sich hinsichtlich der Entwicklungsorganisation
im vergangenen Geschäftsjahr grundsätzlich neu aufgestellt. Industrie 4.0 erfordert viel stärker
ein Denken in Gesamtlösungen, die die vier Ebenen Technologien, Maschinen, Produktions­
lösungen und internetbasierte Geschäftsplattformen verbinden. Dieses Konzept bilden wir nun in
unserer Entwicklungsorganisation ab. Damit unterstützen wir auch unser Baukastensystem, auf
dem zukünftig alle Maschinen basieren. All dies setzen wir in unserem globalen F&E-Netzwerk
einheitlich mit allen Entwicklungsstandorten in Europa, Amerika und Asien um.
Aus den zahlreichen Neuerungen im Geschäftsbereich Werkzeugmaschinen stechen zwei hoch­
innovative Maschinenkonzepte besonders hervor. Die Bewegung des Blechs in eine Richtung und
des Werkzeugs in die andere Richtung schafft in einer sogenannten Hybrid­maschine sowohl
beim Stanzen als auch beim Laserschneiden neue Möglichkeiten der Bearbeitung und der Auto­
matisierung bis hin zum prozesssicher entnommenen, sortierten und gestapelten Teil. Beide
Konzepte stehen dafür, dass wir Maschinen der Zukunft platzsparend physisch und digital ver­
netzt in die Logistikprozesse unserer Kunden einbetten und weitgehend autonom arbeiten lassen
wollen.
Die neue TruPunch 1000 erleichtert den Einstieg in die Stanztechnologie und lässt sich der
Geschäftsentwicklung des jeweiligen Kunden entsprechend ausbauen. Erstmals ist die
120
Konzernlagebericht
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
nachträg­l iche Aufrüstung zu einer Kombimaschine TruMatic 1000 mit Festkörperlaser sowie
eine ­schrittweise Ergänzung durch Automatisierungslösungen möglich.
Die TruLaser Center 7030 ist die weltweit erste vollautomatisierte Fertigungszelle für das Laserschneiden mit Festkörperlaser für Blechdicken bis zu 12,7 Millimetern. Sie erfordert geringste
Bedienerinteraktionen und ermöglicht so die Fertigung in weitgehend unbeaufsichtigten
­S chichten. Dabei erzielt sie sehr kurze Durchlaufzeiten und ist aufgrund des hochinnovativen
Automatisierungskonzepts in der Lage, auch solche Teile prozesssicher auszuschleusen, deren
Geometrien bisher als nicht automatisiert entnehmbar galten.
Lasertechnik baut Aktivitäten im Bereich Additive Manufacturing weiter aus
Unsere Aktivitäten im Bereich Additive Manufacturing haben wir im Berichtsjahr stark ausgebaut. Wir sind das weltweit einzige Unternehmen, das beide relevanten Technologien für den
3D-Druck von Metallteilen anbieten kann – sowohl Laser Metal Deposition (LMD) als auch
Laser Metal Fusion (LMF). Im Bereich LMD, auch als Laserauftragsschweißen bekannt, sind wir
seit über 15 Jahren auf dem Markt etabliert. Im Bereich LMF haben wir mit der T
­ ruPrint 1000
die erste Maschine auf den Markt gebracht; wir planen, im Herbst dieses Jahres die zweite Maschine
fertigzustellen, die deutlich größere und leistungsfähigere TruPrint 3000.
Im Berichtsjahr haben wir außerdem die technische Plattform unserer Ultrakurzpulslaser weiterentwickelt und einen neuen Pikosekundenlaser vorgestellt. Der TruMicro 2000 adressiert mit
seinen ultrakurzen Laserpulsen ein breites Spektrum unterschiedlichster Industrieanwendungen – von hochwertigen Metallgravuren, über das Schneiden extrem dünner Folien bis hin zum
korrosionsfreien Markieren von medizinischen Instrumenten und verchromten Kunststoffen. Mit
seinen extrem kurzen Laserpulsen von 0,4 bis 20 Pikosekunden und der gleichzeitig hohen
­P ulsenergien von 20 Mikrojoule ermöglicht der TruMicro 2000 eine sogenannte kalte Bearbeitung. Dies erlaubt eine extrem präzise Herstellung von beispielsweise glatten Oberflächen oder
tiefschwarzen Markierungen bei unterschiedlichsten Materialien.
Neues Produkt im Geschäftsfeld Elektronik unterstützt Energieversorgung aus
­e rneuerbaren Energieträgern
Das neue Produkt des Geschäftsfelds Elektronik, ein bidirektionaler Wechselrichter für die
­Fertigung sogenannter Redox-Flow-Batterien, wird 2016 in den Markt eingeführt. Das Modul
wandelt den Wechselstrom des Stromnetzes in Gleichstrom für die Batterie und umgekehrt.
Redox-Flow-Batterien sind eine vielversprechende Alternative zu Lithium-Ionen-Batterien und
gelten als Speichertechnologie der Zukunft – insbesondere für die Energieversorgung aus
­erneuerbaren Energieträgern.
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Konzernlagebericht
121
Chancen und Risiken
Risikomanagement
ist als weltweit tätiges Hochtechnologieunternehmen einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Deshalb verfügen wir über ein differenziertes Risikomanagementsystem. Durch einen
­z entralen Risk Manager stellen wir sicher, dass die Risiken in allen Bereichen regelmäßig gruppenweit einheitlich identifiziert, bewertet und gesteuert werden und dass eine Ermittlung der
Zusammenhänge zwischen den Risiken erfolgt. Die Ergebnisse werden der Geschäftsleitung
regelmäßig vorgestellt. Unser Zentralbereich Unternehmensentwicklung definiert strategische
Entwicklungsmöglichkeiten. Auch das zentral gesteuerte Innovationsmanagement sowie die Baureihen- und Branchenverantwortlichkeiten in den einzelnen Geschäftsfeldern tragen dazu bei,
unternehmerische Chancen und Risiken zu identifizieren.
TRUMPF
Die Gruppengeschäftsführung sowie die Verantwortlichen der Geschäftsbereiche und Zentralfunktionen werden monatlich über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage informiert. Die
wichtige Kennzahl Auftragseingang wird tagesaktuell berichtet. Die Finanzkennzahlen und
deren Analyse durch das Controlling bieten die Basis, anhand der die Geschäftsleitung mögliche
Risiken identifizieren, bewerten und entsprechende Gegenmaßnahmen beschließen kann.
Zur Risikoeinschätzung analysieren wir im Rahmen der Unternehmensplanung alternative
­Szenarien der möglichen Entwicklung der TRUMPF Gruppe. Ein Liquiditätsreportingsystem
ermöglicht eine überwiegend automatisierte tagesaktuelle Abfrage der Konzernliquidität. Ein
monatlich tagender Zins- und Währungsausschuss führt auf Gruppenebene die Steuerung und
Kontrolle der Cashflow-, Währungs- und Zinsrisiken durch. Zusätzlich erhöhen Markt- und
Wettbewerbsanalysen die Risikotransparenz.
Marktchancen und -risiken
Unsere starke internationale Präsenz ermöglicht es uns, Wachstumsschwächen in einzelnen
Regionen auszugleichen. Dies hat das Berichtsjahr gezeigt. Der IWF geht von einem nur leichten
Wachstum der Wirtschaftsleistung für 2017 aus. Die Weltwirtschaft befindet sich in einem
labilen Zustand, Szenarien, die von einem schwächeren Wachstum ausgehen, nehmen zu. Politische
Faktoren, wie zum Beispiel die Verlängerung der Sanktionen gegen Russland, der angestoßene
Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union oder die Veränderungen in der Türkei,
haben einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Wirtschaft.
122
Konzernlagebericht
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Der Verfall vieler Rohstoffpreise kurbelt zwar die Konjunktur in den Verbraucherländern an.
Doch die Preise sind so stark gefallen, dass viele der Förderländer mit massiven Problemen kämpfen und die Investitionsgüternachfrage aus diesen Ländern deutlich zurückgeht. Die Abwertung
des Euros hat in der Eurozone zunächst zwar ebenfalls wie ein Konjunkturpaket gewirkt. Allmählich haben sich aber die Warenströme an die veränderten Wechselkursverhältnisse angepasst.
So ächzt das verarbeitende Gewerbe in den USA unter dem hohen Dollarkurs. Das gilt nicht nur
für dessen Exporte, sondern auch für den Absatz auf dem amerikanischen Markt. Das trübt die
Investitionsfreude der US -amerikanischen Industrie. Von den weiterhin niedrigen Zinsen erhofft
sich der VDMA keine expansiven Effekte für die Investitionen mehr.
Dennoch gehen wir aufgrund unserer guten Marktposition in den Bereichen Werkzeugmaschinen
und Lasertechnik und wegen der folgenden Aktivitäten von einer positiven Entwicklung des
Unternehmens aus.
Chancen durch Industrie 4.0
Grundlage von Industrie 4.0 sind digitale Geschäftsplattformen, aber auch mit Sensoren
und Codes ausgestattete Maschinen und Bauteile sowie intelligente Software an der und um die
Maschine. Mit deren Hilfe lassen sich alle Schritte in der Wertschöpfungskette einfach und
schnell vernetzen. Seit einigen Jahren entwickeln wir dafür Schritt für Schritt ein komplettes
Portfolio. Wir haben hier eine gute Ausgangslage, weil alle Beteiligten – Kunden, Logistik­
dienstleister, Lieferanten, IT-Firmen – uns vertrauen. Unsere digitale Geschäftsplattform AXOOM
stößt auf sehr großes Interesse. Die Plattform ist offen für alle Partner, also auch gegenüber
anderen Maschinenherstellern. Das eröffnet uns einen völlig neuen Kundenkreis.
Chancen durch EUV
Die EUV-Lithografie für die Serienfertigung von Halbleiterchips steht vor der Industrialisierung.
Mehrere Aufträge für Systeme sind eingegangen und werden im kommenden Geschäftsjahr
umsatzwirksam. Wir sind auf unterschiedliche Skalierungen der Geschäftslage vorbereitet, sowohl
durch die geschlossene Rahmenvereinbarung mit unserem strategischen Partner als auch
durch die Schaffung neuer Flächen für unsere für das Geschäft gegründete Tochtergesellschaft
TRUMPF Lasersystems for Semiconductor Manufacturing GmbH.
Chancen durch unsere Absatzfinanzierung
Die Finanzierungsangebote unserer 2014 gegründeten Bank bauen wir stetig aus. So stieg
der Eingang von Aufträgen, die unsere Bank über Leasing- oder Mietkauf finanziert hat, im
Berichtsjahr um rund ein Drittel.
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Konzernlagebericht
123
In insgesamt acht Ländern können wir nun als Bank agieren. Das sind Deutschland, Belgien,
Dänemark, Großbritannien, Irland, Italien, die Niederlande und Spanien. In weiteren europäischen,
amerikanischen und asiatischen Märkten können wir mithilfe unserer strategischen Partner
ebenfalls Finanzierungsangebote ermöglichen. Bereits jeder dritte Kunde entscheidet sich weltweit für eine Finanzierung seiner Neuinvestition durch die TRUMPF Financial Services GmbH.
Finanzwirtschaftliche Chancen und Risiken
Die TRUMPF Gruppe sichert ihre Liquidität regelmäßig durch mittel- bis langfristig greifende
Maßnahmen. Unsere Liquiditätsreserven haben wir gegenüber dem Vorjahr noch einmal erhöht.
Die liquiden Mittel sind kurzfristig am Geldmarkt angelegt. Bei der Anlage unserer Liquidi­t äts­
reserven achten wir auf eine Risikostreuung durch die Aufteilung der Anlagen auf mehrere
Finanzinstitute und -instrumente. Hierdurch ist es uns aktuell gelungen, eine Negativverzinsung
zu verhindern. Wir berücksichtigen dabei ausschließlich Banken mit guter Bonität. Mit unseren
Kernbanken haben wir eine Revolving Credit Facility strukturiert. Hierdurch ist ein Großteil
unserer Kreditlinien bis 2022 zu vorteilhaften Konditionen gesichert.
Unser Liquiditätsreportingsystem ermöglicht eine tagesaktuelle Abfrage der Liquidität aller
unserer Tochtergesellschaften. Weitere finanzielle Risiken sind für uns Wechselkurs- und Zins­
änderungsrisiken. Da der Euroraum mit 47,1 Prozent Umsatzanteil unseren Hauptabsatzmarkt
darstellt und wir mit dem internationalen Produktionsverbund und weltweiten Einkauf zum Teil
in der Lage sind, Fremdwährungszahlungen auszugleichen, betrachten wir unser Wechselkurs­
risiko als begrenzt. Die laufenden Währungssicherungsaktivitäten sind geregelt und erfolgen für
die Hauptwährungen zentral durch die Dachgesellschaft der Gruppe. Abschluss und Kontrolle
unterliegen dem Bereich Treasury and Insurance sowie dem Zins- und Währungsausschuss. Die
Schwäche des Euros haben wir für Kurssicherungen für die folgenden Geschäftsjahre genutzt.
Währungsabsicherungen für regulierte Märkte erfolgen direkt durch die Tochtergesellschaften
in enger Abstimmung mit der Zentrale. Das gilt zum Beispiel für den Koreanischen Won, den
Chinesischen Renminbi und den Brasilianischen Real.
Derivative Finanzinstrumente werden bei TRUMPF nicht zu Spekulationszwecken, sondern
ausschließlich zur Sicherung von Grundgeschäften eingesetzt. Die Sicherung erfolgt zum einen
­konzernintern, also mit den Gesellschaften der TRUMPF Gruppe, zur Abdeckung von Fremd­
währungsrisiken aus gebuchten, schwebenden und antizipierten Grundgeschäften. Zum anderen
­werden entsprechend den intern abgeschlossenen Devisentermingeschäften unter Berück­
sichtigung der Net Exposures externe Sicherungsgeschäfte mit Banken guter Bonität getätigt.
124
Konzernlagebericht
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Wir sichern die Net Exposures in den Währungen US -Dollar, Japanischer Yen, Britisches Pfund,
Schweizer Franken, Koreanischer Won und Polnischer Zloty systematisch ab und setzen dafür
standardisierte ­Devisensicherungsinstrumente wie Devisentermingeschäfte und Währungsoptionen
ein. Andere Währungen sichern wir projektbezogen. Ein Risiko besteht in der Marktpreisveränderung von Devisentermingeschäften, denen jedoch in der Regel eine gegenläufige Marktwertentwicklung der Grundgeschäfte entgegensteht. Im Euroraum konzentrieren wir unsere Liquidität
täglich mit Hilfe eines Cash-Pool-Systems, das einen länderübergreifenden Liquiditätsausgleich
gewährleistet. Ein vergleichbares System haben wir bei unseren Tochtergesellschaften in China
im Einsatz. Ein multilaterales Netting der Forderungen und Verbindlichkeiten erhöht die Transparenz und erleichtert die Abwicklung der konzerninternen Zahlungsströme.
Unser internes Kontrollsystem haben wir im Berichtsjahr intensiv weiterentwickelt und umfassend dokumentiert. Interne Audits schaffen zusätzliche Transparenz über die Lage unserer
­Tochtergesellschaften. Die Rolle dieser Audits haben wir gestärkt und werden unsere Revisionstätigkeiten weiter ausbauen.
Strategische und operative Chancen und Risiken
Innovationen
Technologietrends besetzen wir früh. Unser Innovationsmanagement pflegt eine TechnologieRoadmap, die die Verfügbarkeit von Zukunftstechnologien sicherstellt, disruptive Technologien
identifiziert und sinnvolle Schritte für deren Industrialisierung einleitet. Zudem suchen wir
gezielt die Nähe zu Hochschulen, außeruniversitären Forschungsinstituten oder entsprechenden
Start-ups. Die institutionelle Forschung in Projekten mit mehreren Partnern spielt für uns eine
zentrale Rolle, sodass wir bezüglich der Trends in unseren Hochtechnologiefeldern immer auf
dem neuesten Stand sind.
Geistiges Eigentum
Wir sichern unsere Investitionen in Forschung und Entwicklung durch die enge Zusammenarbeit
zwischen Entwicklung und Patentabteilung. Unser Ziel ist ein Patentportfolio, das TRUMPF im
Markt Vorteile verschafft hinsichtlich Handlungsfreiheit, Exklusivität und der Verwertung von
Patenten. Dabei begleiten die Patentreferenten den Einstieg in neue Technologien und tragen zu
einer zielgerichteten Generierung, Bewertung und Verwertung von Patenten bei. Auch zu Neuentwicklungen im Design melden wir Schutzrechte an. Unsere Kernmärkte stehen dabei im Fokus.
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Konzernlagebericht
125
Ergänzt wird unsere aktive Schutzrechtspolitik durch Defensivpublikationen von Konzepten und
Ideen, die den Stand der Technik bereichern, von TRUMPF aber nur in sehr geringem Umfang,
gar nicht oder nicht selbst umgesetzt werden können. Diese Beiträge zum nachweisbaren Stand
der Technik tragen langfristig zur Handlungsfreiheit des Unternehmens TRUMPF und seiner
Kunden bei.
Akquisitionen
entwickelt sich ständig weiter. Durch gezielte Akquisitionen verbessern wir unsere
­ osition in Märkten und Technologiefeldern. Die Entscheidungen für Akquisitionen treffen wir
P
sorgfältig. Ein durch Geschäfts- und Zentralbereiche besetztes M&A-Committee bewertet
­eventuelle Akquisitionsvorhaben. Durch Due-Diligence-Verfahren erhalten wir möglichst große
Gewissheit über das zukünftige Entwicklungspotenzial des M&A-Projekts. Weiterhin verringern
wir das Risiko durch entsprechende Vereinbarungen in den Kaufverträgen.
TRUMPF
Beschaffung
Unser Purchasing-Excellence-Programm haben wir im Berichtsjahr erfolgreich fortgesetzt. Weitere Unternehmensbereiche und Standorte haben wir in die Professionalisierung der Beschaffung
einbezogen. Dabei standen die weltweite Harmonisierung der Prozesse, die Einhaltung von
­C ompliance-Mechanismen und die Einführung einer Ausschreibungsplattform im Mittelpunkt.
Des Weiteren überprüfen wir kontinuierlich das Einkaufsvolumen auf Optimierungspotenziale
und führen insbesondere beim Einkauf von Nicht-Produktionsmaterial standortübergreifende
Ausschreibungen zentral durch.
Mithilfe unserer Projekteinkäuferstruktur für den Einkauf von Produktionsmaterialien konnten
wir die frühzeitige Einbindung des Einkaufs verbessern und der Entwicklung einen höheren
Service­g rad bieten. Für unseren technologischen Vorsprung und kundenorientierte Produkte
spielt das Know-how unserer Lieferanten eine wichtige Rolle. Damit wir bei Neuentwicklungen
oder Überarbeitungen bestehender Produkte eine kostenoptimale Funktionsumsetzung gewährleisten können, haben wir ein Cost Engineering eingeführt. Technische Maßnahmen werden in
Workshops zwischen Entwicklung, Einkauf und zum Teil auch mit unseren Lieferanten erarbeitet.
Flankierend dazu entwickelt ein gemeinsames Technologie- und Warengruppenmanagement
globale Strategien für alle Warengruppen und erleichtert so die technologie-, standort- und funk­
tionsübergreifende Zusammenarbeit.
126
Konzernlagebericht
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Risiken halten wir durch ein umfassendes Lieferantenmanagement gering. Eine sorgfältige Auswahl und kontinuierliche Bewertung unserer strategischen Lieferanten sowie ein stringenter
­L ieferantenfreigabeprozess verschaffen uns zu jeder Zeit die notwendige Transparenz über
­mögliche Risiken. Aus einem kontinuierlichen Monitoring der Lieferqualität und -zuverlässigkeit
leiten wir geeignete Qualitätssicherungs- und Lieferantenentwicklungsmaßnahmen ab. Unsere
Grundversorgung durch Dritte konnten wir jederzeit gewährleisten. Bei einigen Schlüsselkomponenten betreiben wir derzeit noch Single Sourcing, allerdings bauen wir Alternativlieferanten
kontinuierlich auf.
Aufgrund des moderaten Wachstums kam es zu keinen Kapazitätsschwierigkeiten oder Versorgungsengpässen durch beschaffungsseitige Prozesse. Auswirkungen durch Probleme an den Rohstoffmärkten hielten sich für TRUMPF in engen Grenzen.
Produktion
Die Prozesse in unserer Produktion entwickeln wir kontinuierlich weiter. Dabei ist unsere
schlanke Produktionsphilosophie mit dem Namen SYNCHRO eine entscheidende Voraussetzung
für eine gruppenweite Umsetzung der Smart Factory in unseren eigenen Fertigungseinheiten.
Bis 2020 wollen wir alle unsere Produktionsstandorte vollständig digitalisiert haben. Wir setzen
dabei voll auf die Bausteine aus unserer eigenen Lösungswelt namens TruConnect und AXOOM .
Betriebsunterbrechungsrisiken in der Produktion haben wir definiert und entsprechend abgesichert. Kritische Produktionsprozesse haben wir untersucht und bewertet. Produktionsausfälle
lassen sich durch die Erhöhung der Fertigungsflexibilität unserer Produktionsstätten oder kurzfristige Verlagerungen umgehen. Dazu bestehen umfangreiche Notfallszenarien.
Sach- und Feuerschäden, Betriebsunterbrechungen sowie Betriebs- und Produkthaftpflichtrisiken
sind in ausreichendem Umfang über ein internationales Versicherungsprogramm und lokale
Deckungen versichert. Unsere Produktionsstandorte bewerten und auditieren wir regelmäßig mit
unserem langjährigen Versicherungsmakler.
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Konzernlagebericht
127
Informationstechnologie
Die IT-Risiken behalten wir in engem Fokus: Wir überwachen permanent unser zentrales
Enterprise-Ressource-Planning System (ERP) und verbessern sein Sicherheitsniveau kontinuierlich.
Die Neugestaltung des Berechtigungswesens im ERP-System haben wir weitergeführt. Die neuen
Berechtigungen folgen einem durchgängigen Prinzip und basieren auf unseren Geschäftsprozessen.
Auch das Sicherheitsniveau der übrigen IT-Infrastruktur entwickeln wir stetig weiter.
Mitarbeiter
Unsere Fluktuationsrate ist mit 4,1 Prozent in der Gruppe und 2,3 Prozent in Deutschland
gering. Der demografische Wandel und der Fachkräftemangel in technischen Berufen stellen
unseren Bereich Human Resources vor Herausforderungen. Wir halten unsere Aktivitäten zur
Nachwuchssicherung deshalb auf einem hohen Niveau. Dazu gehören auch langfristige Maßnahmen
wie Projekte und Schulpartnerschaften, beispielsweise im Rahmen der Unternehmerinitiative
„Wissensfabrik“. Unser flexibles Arbeitszeitmodell macht uns vor allem in Deutschland als
Arbeitgeber sehr attraktiv.
Compliance-Programm
hat ein gruppenweit geltendes Compliance-Programm. Der Verhaltenskodex formuliert
die Erwartungen des Unternehmens, dass sich alle Mitarbeiter der TRUMPF Gruppe in ihrem
geschäftlichen Handeln an Recht und Gesetz sowie an ethische Normen halten. Er legt darüber
hinaus die Grundregeln fest, die bei TRUMPF zu beachten sind. Wir schulen alle unsere Mitarbeiter auf dieses Programm regelmäßig. Im Berichtsjahr startete erneut eine gruppenweite Schulung.
TRUMPF
Beurteilung der Risikosituation des Unternehmens
Es sind keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand der Unternehmensgruppe substanziell gefährden könnten. Das praktizierte Risikomanagement ermöglicht es, Risiken zeitnah zu erfassen,
um adäquate Maßnahmen einzuleiten. Der Fokus der Aktivitäten liegt auf dem Management
von finanziellen Risiken und Marktrisiken sowie auf der Identifikation von unternehmerischen
und technologischen Chancen.
128
Konzernlagebericht
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Nachtragsbericht
Zum 1. Juli 2016 hat unsere Tochtergesellschaft in Portugal den eigenständigen Betrieb aufgenommen. Bis dahin operierte die Niederlassung in Porto Salvo als Zweigstelle von TRUMPF in
Spanien. Die Mitarbeiter übernehmen nun den Vertrieb und Service von Werkzeug­maschinen
und Lasern in Portugal.
Prognosebericht
Wirtschaftliches Umfeld
Weltwirtschaft leidet unter zahlreichen politischen und wirtschaftlichen Krisen
Der IWF erwartet für 2016 lediglich ein moderates weltwirtschaftliches Wachstum um 3,1 Prozent.
Für 2017 sind 3,4 Prozent prognostiziert. Ursachen sind ein schwächeres Wachstum der Industrie­
länder und Unsicherheiten bei den normalerweise wachstumsstarken Schwellenländern.
Nach der Entscheidung Großbritanniens für den EU -Austritt haben sich insbesondere die Aussichten in den Industrieländern verschlechtert. Für 2016 und 2017 erwarten die Experten des IWF
jeweils nur einen Zuwachs der Wirtschaftsleistung um 1,8 Prozent. Im Euroraum rechnet der
IWF 2016 noch mit einem Zuwachs von 1,6 Prozent, für 2017 von 1,4 Prozent. Deutschland, für
dessen Wirtschaft Großbritannien der drittgrößte Exportmarkt ist, bekommt einen deutlichen
Dämpfer durch die Entscheidung. Nach einem Zuwachs von 1,7 Prozent 2016 wird das Plus laut
IWF 2017 nur noch bei 1,3 Prozent liegen.
Der US -Wirtschaft traut der IWF 2016 2,2 Prozent und 2017 2,5 Prozent Wachstum zu. Die
Auswirkungen des Brexits werden für die USA keine allzu große Rolle spielen. Allerdings
­könnten der starke Dollar und eine Verlangsamung bei den Ausrüstungsinvestitionen eine allzu
dynamische Entwicklung der Wirtschaftsleistung behindern.
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Konzernlagebericht
129
Für die Schwellen- und Entwicklungsländer wird, trotz der weiteren Verlangsamung in China,
ein leicht beschleunigtes Wachstum um 4,1 Prozent für 2016 und 4,6 Prozent für 2017 vorher­
gesagt. China wird mit Wachstumsraten von 6,6 Prozent bzw. 6,2 Prozent unter den Werten der
Vorjahre bleiben. Bemerkbar macht sich der Transformationsprozess hin zu einem nachhal­tigeren
Wachstum, das stärker auf Konsum und Dienstleistungen beruht. Weiterhin schlecht sind die
Aussichten für Brasilien. Der IWF prognostiziert für 2016 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 3,3 Prozent, gefolgt von 0,5 Prozent Wachstum im Jahr 2017.
Werkzeugmaschinenindustrie mit moderatem Wachstum 2016
Prognosen des VDW gehen für 2016 von einem moderaten Produktionswachstum von 1,0 Prozent
aus. Grundlage für diese Einschätzung sind die Investitionen der wichtigen Abnehmerbranchen,
der Weltwerkzeugmaschinenverbrauch und der Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinen­
hersteller. Für die Investitionen erwartete Oxford Economics im Herbst des vergangenen Jahres
einen weltweiten Anstieg von 4,0 Prozent. Der Werkzeugmaschinenverbrauch soll um 4,2 Prozent
anziehen. An der Spitze steht Europa mit einem Zuwachs von 4,6 Prozent, dicht gefolgt von Asien
mit einem Plus von 4,5 Prozent und Amerika mit 2,5 Prozent.
Schwächere Aussichten für die Laserindustrie
Die Laserindustrie wird sich 2016 von den schwierigen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht abkoppeln können. Für das Jahr 2016 prognostiziert Optech Consulting eine Seitwärtsbewegung im ansonsten wachstumsstarken Hochtechnologiemarkt für industrielle Laser. Diese
Erwartungen beruhen auf einem schwächeren Wachstumstrend zu Jahresbeginn und der geringeren Nachfrage aus China.
Ausblick des Unternehmens
TRUMPF rechnet mit Wachstum bei Umsatz und Ergebnis
Trotz der unsicheren wirtschaftlichen und politischen Lage gehen wir verhalten optimistisch in
das Geschäftsjahr 2016/17. Wir rechnen mit einem Umsatzzuwachs im mittleren einstelligen Prozentbereich. Unseren Auftragseingang wollen wir ebenfalls steigern und einen Wert erreichen,
der leicht über dem Umsatz liegt.
130
Konzernlagebericht
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Unsere Ergebnissituation wollen wir so gestalten, dass wir erneut eine Umsatzrendite von über
10 Prozent erreichen.
Seit 2012 erleben wir im bislang sehr volatilen Maschinenbau- und Werkzeugmaschinenmarkt
lediglich geringe Ausschläge in der Dynamik. Dagegen setzen wir eine Vertriebsinitiative, die
weltweit auf den Zugewinn von Marktanteilen abzielt. Dadurch erhoffen wir uns, den Umsatz
im Geschäftsbereich Werkzeugmaschinen prozentual analog zum Gruppenumsatz zu steigern.
Wir setzen dabei ins­besondere auf die Einführung neuer Produkte und Services. Im Vordergrund
stehen die Themen Automatisierung, zum Beispiel durch unser ganz neues Maschinenkonzept bei
2D-Laserschneidmaschinen, und Entwicklungen rund um das Thema Industrie 4.0. Mit unseren
Angeboten unter dem Namen TruConnect unterstützen wir unsere Kunden innerhalb unseres
Kerngeschäfts, ihre Prozesse zu digitalisieren und so an Effizienz zu gewinnen. Unsere Tochter­
gesellschaft AXOOM erschließt uns ganz neue Kundengruppen und Einsatzfelder, da sie hersteller­
unabhängig und damit in allen Produktionsbereichen ansetzt. Zusätzlich verfolgen wir bei den
Technologiefeldern Laserschweißen und Rohrbearbeitung einen breiteren Markteintritt in den
nächsten drei Jahren.
Im Geschäftsfeld Lasertechnik rechnen wir ebenfalls mit einem einstelligen prozentualen
Wachstum in Umsatz und Auftragseingang. Regional wollen wir uns dabei vor allem auf die
Wachstumschancen in Nordamerika und Südostasien konzentrieren. Technologisch gilt für uns
weiterhin, dass wir als Hersteller das breiteste Produktportfolio mit allen Lasertypen bieten.
Dies ermöglicht unseren Kunden die Wahl des am besten für ihre Anwendungen geeigneten
Lasers. Dieses Portfolio entwickeln wir in der ganzen Breite weiter. Besonders wichtig sind
uns unsere Aktivitäten bei den Diodenlasern.
Den Ausbau unserer Additive-Manufacturing-Aktivitäten treiben wir aktiv voran. Der überwiegende Anteil des schnell wachsenden Marktes für den 3D-Druck sind industrielle Anwendungen,
zum Beispiel im Flugzeug- und Turbinenbau sowie in der Medizin- und Zahnmedizintechnik.
Daran werden wir mit unseren Produkten, die wir in den kommenden beiden Geschäftsjahren in
den Markt einführen, partizipieren.
Unser Geschäftsfeld Elektronik hat mehrere Jahre des Umsatzrückgangs hinter sich. Die grund­
legende Neuausrichtung des Bereichs hat bereits im Berichtsjahr zu positiven Effekten geführt
und wird im Geschäftsjahr 2016/17 weiter greifen.
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Konzernlagebericht
131
Dahinter steht eine konsequente Fokussierung auf innovative Elektroniklösungen mittlerer Losgrößen vor allem im Halbleiterbereich. Das betrifft zum einen die Lieferungen und Leistungen in
die übrigen TRUMPF Geschäftsfelder. Zum anderen rechnen wir insbesondere in zwei für uns
relevanten Bereichen mit einer deutlichen Erholung des Investitionsklimas. Eine neue Generation
von Displays mit funktionalen Schichten steht kurz vor der Markteinführung. Im Photovoltaik­
bereich herrscht, nach einigen Jahren Wachstumsschwäche, ein Investitionsstau, der Wachstum
auf längere Sicht verspricht. Ein Großauftrag, der im kommenden Geschäftsjahr umsatzwirksam
wird, untermauert unseren Optimismus. Ergänzend haben wir mit unserem neuen Produkt eines
Batteriewechselrichters ein weiteres innovatives Marktfeld erschlossen. Die Industrialisierung
steht für 2017 bevor.
Zusätzlich zu den Aktivitäten in unseren Geschäftsbereichen entwickeln wir TRUMPF konsequent
weiter – mit dem Fokus auf Digitalisierung und Agilität des Unternehmens und dem daraus
­resultierenden höheren Kundennutzen. Technologisch und organisatorisch sind wir damit bestens
aufgestellt, um auch das Geschäftsjahr 2016/17 zu einem erfolgreichen Jahr für die Unternehmens­
gruppe zu machen.
Ditzingen, 15. September 2016
GmbH + Co. KG
Berthold Leibinger GmbH
Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende
Dr.-Ing. E.h. Peter Leibinger, Stellvertretender Vorsitzender
Dr. rer. pol. Lars Grünert
Dr.-Ing. Mathias Kammüller
Dr. rer. soc. Gerhard Rübling
TRUMPF
132
>
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Info
>
TRUMPF
AU F EI N EN BL I CK
Umsatz
2.808,5
Mio. €
Bereiche
WERK ZEUGMASCHINEN
L ASERTECHNIK /ELEK TRONIK
Werkzeugmaschinen
Werkzeugmaschinen
für die flexible Blech- und
Rohrbearbeitung
Lasertechnik
Laser für die Fertigungstechnik
Elektronik
Stromversorgungen für
Hoch­technologie­prozesse
2015
2016
133
TRUMPF
Geschäftsbericht
2 0 15⁄ 16
KONZER NA BSCHLUSS
134
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Konzernbilanz
zum 30. Juni 2016
AKTIVA in T€
Anhang
30.06.2016
30.06.2015
1
112.328
143.948
828.180
795.691
A N LA G E V E R MÖGEN
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
Finanzanlagen
17.417
11.555
957.925
951.194
U MLA U FV E R MÖGEN
Vorräte
2
612.017
590.558
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
3
716.657
651.143
535
554
Wertpapiere
Liquide Mittel
R EC H N U N G S A BGRENZUNGSPOSTEN
PASSIVA in T€
E IG EN K A P ITA L
4
5
Anhang
526.014
489.525
1.855.223
1.731.780
26.213
25.534
2.839.361
2.708.508
30.06.2016
30.06.2015
6
Festkapital und gezeichnetes Kapital
98.500
98.500
1.223.485
1.089.793
109.859
148.470
45.103
47.068
1.476.947
1.383.831
–
1.340
7.924
8.480
215.490
199.856
301.421
294.228
516.911
494.084
9
782.519
761.709
R EC H N U N G S A BGRENZUNGSPOSTEN
10
42.159
39.327
PA S S IV E LATE NTE STEUERN
11
12.901
19.737
2.839.361
2.708.508
Gewinnrücklagen
Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung
Anteile anderer Gesellschafter
U N T E R SC H IE D SBETRAG AUS DER KAPITALKONSOLIDIE R U N G
S ON D E R POS T E N
7
R Ü C K ST E LLU N GEN
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Übrige Rückstellungen
V E R B IN D LIC H K EITEN
8
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
135
Konzernabschluss
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
für das Geschäftsjahr 2015/16
in T€
Anhang
2015/16
2014/15
Umsatzerlöse
16
2.808.465
2.716.993
Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen
17
31.338
33.529
2.839.803
2.750.522
Gesamtleistung
Sonstige betriebliche Erträge
18
106.048
132.738
Materialaufwand
19
–1.199.766
–1.190.503
Personalaufwand
20
–817.789
–793.052
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
–117.984
–109.140
Sonstige betriebliche Aufwendungen
21
–490.837
–488.468
Finanz- und Beteiligungsergebnis
22
–16.379
–16.887
303.096
285.210
–
71.930
–
71.930
–56.444
–76.998
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Außerordentliche Erträge
23
Außerordentliches Ergebnis
Steuern vom Einkommen und Ertrag
24
Sonstige Steuern
–11.596
–9.351
Konzernjahresüberschuss
235.056
270.791
4
–1.099
235.060
269.692
–38.995
–47.014
196.065
222.678
Ergebnisanteile anderer Gesellschafter
6
Konzernjahresüberschuss nach
Anteilen anderer Gesellschafter
Nachrichtlich:
Steuern der Gesellschafter
Konzernjahresüberschuss nach Anteilen
anderer Gesellschafter und nach Steuern der Gesellschafter
24
136
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
KonzernEigenkapitalspiegel
für das Geschäftsjahr 2015/16
Mutterunternehmen
Festkapital
und
gezeichnetes
Kapital
Erwirt­
schaftetes
Konzern­
eigenkapital
in T€
Kumuliertes übriges
Konzernergebnis
Eigen­k apital
Ausgleichsposten aus
Fremdwährungsumrechnung
Andere neutrale
Transaktionen
98.500
974.052
30.955
–76.635
1.026.872
Gezahlte Dividenden
–
–
–
–
–
Zuweisungen auf Gesellschafterkonten
–
–93.255
–
–
–93.255
Änderungen des Konsolidierungskreises
–
–
–
13.748
13.748
Konzernjahresüberschuss
–
269.692
–
–
269.692
Übrige Veränderungen
–
2.191
117.515
–
119.706
Stand am 30.06.2015
98.500
1.152.680
148.470
–62.887
1.336.763
Einlagen
–
–
–
–
–
Gezahlte Dividenden
–
–
–
–
–
Zuweisungen auf Gesellschafterkonten
–
–103.413
–
–
–103.413
Änderungen des Konsolidierungskreises
–
–342
–
–
–342
Konzernjahresüberschuss
–
235.060
–
–
235.060
Stand am 30.06.2014
Übrige Veränderungen
–
2.387
–38.611
–
–36.224
Stand am 30.06.2016
98.500
1.286.372
109.859
–62.887
1.431.844
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Minderheitengesellschafter
Minder­h eitenkapital
Kumuliertes
übriges
Konzern­
ergebnis
Eigen­k apital
Konzerneigen­k apital
Ausgleichsposten aus
Fremdwährungsumrechnung
38.918
–439
38.479
1.065.351
–62
–
–62
–62
–93.255
–
–
–
1.534
–
1.534
15.282
1.099
–
1.099
270.791
–
6.018
6.018
125.724
41.489
5.579
47.068
1.383.831
4.102
–
4.102
4.102
–5.394
–
–5.394
–5.394
–
–
–
–103.413
1.514
–
1.514
1.172
–4
–
–4
235.056
–
–2.183
–2.183
–38.407
41.707
3.396
45.103
1.476.947
137
138
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens
für das Geschäftsjahr 2015/16
in T€
Anschaffungskosten
01.07.2015
Veränderungen im
Konsolidierungskreis
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Abschreibungen
kumuliert
Buchwert
30.06.2016
Buchwert
30.06.2015
Abschreibungen des
Geschäftsjahres
149.689
882
4.660
–409
1.929
–93.045
63.706
76.215
15.809
90.314
4.267
1.162
–171
–
–49.011
46.561
66.063
20.228
I M M AT ER IELLE
VE R M ÖG EN SG EG EN ­
STÄNDE
Entgeltlich erworbene
Konzessionen,
gewerbliche Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Werte
Geschäftsoder Firmenwert
Geleistete Anzahlungen
1.671
–
1.976
–
–1.586
–
2.061
1.670
–
241.674
5.149
7.798
–580
343
–142.056
112.328
143.948
36.037
Grundstücke
und Bauten
827.960
–
23.366
–1.549
4.829
–290.618
563.988
566.355
24.317
Technische Anlagen
und Maschinen
318.107
5
11.428
–15.050
7.423
–230.221
91.692
105.496
26.667
Andere Anlagen,
Betriebs- und
Geschäftsausstattung
340.396
227
36.090
–15.064
4.676
–256.512
109.813
102.576
30.963
21.190
–
58.921
–177
–17.271
24
62.687
21.264
–
1.507.653
232
129.805
–31.840
–343
–777.327
828.180
795.691
81.947
9.143
–5.320
6.956
–14
–
–
10.765
9.079
–
S A C H A NLA G EN
Geleistete Anzahlungen
und Anlagen im Bau
F I N A N ZA N LA G E N
Anteile an verbundenen
Unternehmen
Anteile an assoziierten
Unternehmen
55
–
2.484
–
1.926
–
4.465
55
–
4.230
–
–
–
–1.926
–2.304
–
1.926
–
Wertpapiere des
Anlagevermögens
846
–
505
–14
–
–570
767
220
–
Sonstige Ausleihungen
292
–
1.162
–34
–
–
1.420
275
–
14.566
–5.320
11.107
–62
–
–2.874
17.417
11.555
–
1.763.893
61
148.710
–32.482
–
–922.257
957.925
951.194
117.984
Beteiligungen
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
139
Konzernabschluss
Konzern-Kapitalflussrechnung
für das Geschäftsjahr 2015/16
in T€
2015/16
2014/15
235.056
270.791
+ / – Eliminierung Finanz- und Beteiligungsergebnis
16.379
16.887
+ / – Eliminierung Ertragsteueraufwand
56.444
76.998
307.879
364.676
–
–71.930
K ON ZE R N JA H R ES Ü B E RSCHUSS
Konzernergebnis vor Finanz- und Beteiligungsergebnis und Ertragsteuern
– / + Eliminierung außerordentliche Erträge/Aufwendungen aus der Investitionstätigkeit
– / + Gezahlte/erhaltene Ertragsteuern
–51.061
–77.660
+ / – Eliminierung Abschreibungen/Zuschreibungen auf das Anlagevermögen
117.984
109.140
–417
163
– / + Zunahme/Abnahme der Vorräte und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
–7.242
–7.016
+ / – Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
–4.806
6.047
– / + Eliminierung Gewinn/Verlust aus Abgängen des Anlagevermögens
+ / – Zunahme/Abnahme der Rückstellungen
3.490
61.475
+ / – Veränderung anderer Aktiva und Passiva
–1.182
–34.343
+ / – Eliminierung sonstiger zahlungsunwirksamer Aufwendungen/Erträge
=
Mittelzufluss aus der operativen Geschäftstätigkeit
–
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen
+
Einzahlungen aus Abgängen des Sachanlagevermögens
–
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen
+
Einzahlungen aus Abgängen des immateriellen Anlagevermögens
–
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
+
Einzahlungen aus Abgängen des Finanzanlagevermögens
+ / – Ein-/Auszahlungen aus dem Erwerb von konsolidierten Unternehmen
+
Einzahlungen aus dem Verkauf von konsolidierten Unternehmen
+
Erhaltene Dividenden
+
Erhaltene Zinsen
=
Mittelabfluss/Mittelzufluss aus der Investitionstätigkeit
+
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von Minderheitsgesellschaftern
–
Auszahlungen an Gesellschafter
–
Gezahlte Dividenden an andere Gesellschafter
+
Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten und sonstigen Finanzverbindlichkeiten
–
Auszahlungen für die Tilgung von Krediten und sonstigen Finanzverbindlichkeiten
–
Gezahlte Zinsen
+
Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen/Zuwendungen
=
Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit
2.687
2.697
367.332
353.249
–129.805
–96.478
7.029
6.375
–7.797
–32.970
58
54
–10.307
–10.077
62
3.543
–7
121
–
187.079
–
2
5.123
4.838
–135.644
62.487
4.102
–
–59.409
–83.548
–5.394
–63
14.715
14.161
–75.455
–63.258
–3.243
–6.468
107
243
–124.577
–138.933
Z AH LU N G S WIR K SA ME VERÄNDERUNG DES FINANZM ITTELBESTA N D S
107.111
276.803
+ / – Wechselkursbedingte Veränderung des Finanzmittelbestands
–12.491
27.020
+ / – Konsolidierungsbedingte Veränderung des Finanzmittelbestands
1.536
3.056
+
Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahres
512.103
205.224
=
Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres
608.259
512.103
526.014
489.525
Z US A MMEN SE T Z U N G DES FINANZM ITTELBESTANDS
+
Liquide Mittel
+
Wertpapiere
+
Schuldscheindarlehen
–
Jederzeit fällige Bankverbindlichkeiten
=
Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres
535
554
83.500
37.000
–1.790
–14.976
608.259
512.103
140
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Konzernanhang
für das Geschäftsjahr 2015/16
Grundlagen und Methoden
Der vorliegende Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2015/16 wurde gemäß § 264a HGB
in Anwendung der Vorschriften der §§ 290 ff. HGB aufgestellt. Der Konzernabschluss wurde
nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften
des HGB unter Berücksichtigung der gesonderten Regelungen für Personengesellschaften sowie
den ergänzenden Bestimmungen der Gesellschaftsverträge der Mutterunternehmen erstellt.
Gemäß § 298 Absatz 1 i. V. m. § 244 HGB wurde der Konzernabschluss in Euro aufgestellt.
Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.
Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, werden verschiedene Posten der Konzernbilanz
und der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Sie sind im Konzernanhang
gesondert ausgewiesen. Im Hinblick auf die erforderliche Klarheit der Darstellung wurde die
Bilanz über das gesetzlich vorgeschriebene Gliederungsschema hinaus um die Position „Übrige
Finanzverbindlichkeiten“ ergänzt.
Bilanzierung und Bewertung
Die Abschlüsse der Gesellschaften, die in den Konzernabschluss einbezogen werden, sind nach
einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Sind aufgrund landesrechtlicher Regelungen Anpassungen an konzerneinheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsvor­
schriften notwendig, so geschieht dies in einer Handelsbilanz II .
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bewertet. Die Abschreibungen erfolgen linear.
Die planmäßigen Abschreibungen gehen im Wesentlichen von folgenden Nutzungsdauern aus:
3 bis 5 Jahre für Software, 5 Jahre für Geschäfts- oder Firmenwerte, 9 bis 12 Jahre für erworbene Kundenstämme, 3 bis 9 Jahre für Technologie-Know-how, 10 Jahre für Markenrechte,
25 bis 50 Jahre für Gebäude, 6 bis 8 Jahre für technische Anlagen und Maschinen, 3 bis 20 Jahre
für andere Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung.
Finanzanlagen sind mit den Anschaffungskosten oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert
am Bilanzstichtag ausgewiesen. Zur Bilanzierung und Bewertung von Anteilen an assoziierten
Unternehmen verweisen wir auf die Ausführungen zu den Konsolidierungsgrundsätzen.
Die Vorräte an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Waren werden mit den Anschaffungskosten oder zu niedrigeren Tagespreisen angesetzt. Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Konzernabschluss
141
werden zu Herstellungskosten bewertet. Neben den direkten Material- und Fertigungskosten
werden dabei in angemessenem Umfang auch Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie
Kosten des Werteverzehrs des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist,
berücksichtigt.
Die Vorräte werden auf den beizulegenden Wert abgeschrieben, wenn dieser aufgrund von gesunkenen Wiederbeschaffungskosten oder Absatzmarktpreisen, Überbestand oder Ungängigkeit am
Abschlussstichtag niedriger ist als die Anschaffungs- oder Herstellungskosten.
Erhaltene Anzahlungen werden offen von den Vorräten abgesetzt.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit ihrem Nennwert beziehungsweise
mit dem am Bilanzstichtag beizulegenden niedrigeren Wert angesetzt. Bei Forderungen, deren
Einbringlichkeit mit erkennbaren Risiken behaftet ist, werden angemessene Wertabschläge
­vorgenommen; uneinbringliche Forderungen werden abgeschrieben. Zur Abdeckung des allgemeinen Kreditrisikos wird eine angemessene Pauschalwertberichtigung auf die nicht einzel­wert­
berichtigten Nettoforderungen gebildet.
Wertpapiere werden mit den Anschaffungskosten oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert
am Bilanzstichtag ausgewiesen.
Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Auszahlungen vor dem Abschlussstichtag angesetzt,
soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen. Disagio­
beträge werden aktiviert und planmäßig über die Laufzeit der entsprechenden Darlehen aufgelöst.
Der Sonderposten enthält Investitionszuschüsse und -zulagen für das Anlagevermögen. Diese
werden über die Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögensgegenstände ratierlich aufgelöst.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnung nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Berücksich­
tigung der Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Heubeck bewertet. Entsprechend der Regelung in
§ 253 Absatz 1 HGB werden bei der versicherungsmathematischen Berechnung der Pensionsrückstellungen zukünftig erwartete Gehalts- und Rentensteigerungen sowie die erwartete Fluktuation
berücksichtigt. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden pauschal
mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der
vergangenen zehn (Vorjahr sieben) Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen
142
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Der positive Unterschiedsbetrag, der sich aus der Verlängerung
des Ermittlungszeitraumes des Abzinsungsfaktors ergibt, beträgt im abgelaufenen Geschäftsjahr
24.984 T€.
Im Geschäftsjahr 2015/16 wurden bei der Berechnung der Pensionsverpflichtungen folgende
Parameter zugrunde gelegt:
– Zinssatz: 4,17 Prozent p.a. (Vorjahr 4,20 Prozent p.a.)
– Lohn- und Gehaltssteigerungen: 3,0 Prozent p.a. (Vorjahr 3,0 Prozent p.a.)
– Rententrend 2,0 Prozent p.a. (Vorjahr 1,0–2,0 Prozent p.a.)
Die übrigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden
Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer
Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von
mehr als einem Jahr wurden gemäß § 253 Absatz 2 Satz 1 HGB abgezinst. Ökonomische Sicherungsbeziehungen zwischen derivativen Finanzinstrumenten und Grundgeschäften werden durch
die Bildung von Bewertungseinheiten bilanziell nachvollzogen. Entsprechend wird auf die Bildung
einer Drohverlustrückstellung bei Finanzinstrumenten mit negativem Marktwert verzichtet.
Die zum Bilanzstichtag bestehenden Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen wurden nach
versicherungsmathematischen Grundsätzen mit einem Rechnungszinsfuß von 1,87 Prozent p.a.
(Vorjahr 2,42 Prozent p.a.) ermittelt. Sie wurden mit ausschließlich der Erfüllung der Altersteilzeitverpflichtungen dienenden, dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogenen Vermögens­
gegenstände verrechnet. Der beizulegende Zeitwert des verrechneten Deckungsvermögens, der
den fortgeführten Anschaffungskosten entspricht, beträgt 3.191 T€ (Vorjahr 2.626 T€). Der
Erfüllungsbetrag der verrechneten Rückstellungen für Altersteilzeit beträgt zum Bilanzstichtag
4.076 T€ (Vorjahr 3.006 T€). Auf eine Saldierung von Aufwendungen und Erträgen wurde
wegen Unwesentlichkeit verzichtet.
Die Rückstellungen für die Verpflichtungen aus dem TRUMPF Familien- und Weiterbildungskonto
wurden mit ausschließlich der Erfüllung der Verpflichtungen dienenden, dem Zugriff aller übrigen
Gläubiger entzogenen Vermögensgegenstände saldiert. Der beizulegende Zeitwert der verrech­
neten Vermögensgegenstände, der den fortgeführten Anschaffungskosten entspricht, beträgt
4.484 T€ (Vorjahr 3.229 T€). Der Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden betrug ebenfalls
4.484 T€ (Vorjahr 3.229 T€). Auf die Saldierung von Aufwendungen und Erträgen wurde aus
Wesentlichkeitsgründen verzichtet.
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Konzernabschluss
143
Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.
Unter den passiven Rechnungsabgrenzungsposten werden Einnahmen vor dem Abschlussstichtag
ausgewiesen, soweit sie Erträge für einen Zeitraum danach darstellen.
Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und
Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher
Verlustvorträge werden die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- oder -entlastung mit den
erwarteten unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen
bewertet und nicht abgezinst. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert ausgewiesen.
Im Falle eines Aktivüberhangs der latenten Steuern zum Bilanzstichtag wird von dem Aktivierungswahlrecht des § 274 Absatz 1 Satz 2 HGB kein Gebrauch gemacht.
Anteilsbesitz und Konsolidierungskreis
Professor Dr. techn. Dr.-Ing. E. h. Berthold Leibinger und seine Familie sowie die Berthold
­Leibinger Stiftung GmbH halten direkt und indirekt sämtliche Anteile an der TRUMPF GmbH + Co. KG
und der Berthold Leibinger GmbH, Ditzingen. Beide Gesellschaften üben gemeinschaftlich die
Leitung sämtlicher in- und ausländischer Tochterunternehmen der TRUMPF Gruppe aus. Die
Konsolidierung erfolgt auf diese beiden Gesellschaften als gemeinsame Mutterunternehmen.
Der Konsolidierungskreis umfasst – neben den beiden Mutterunternehmen – 27 (Vorjahr 26)
deutsche und 55 (Vorjahr 53) ausländische Tochterunternehmen. Im Geschäftsjahr 2015/16 wurden
ein neu gegründetes Unternehmen sowie zwei weitere Unternehmen erstmalig nach den Grund­
sätzen der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen. Die Erstkonsolidierungen
hatten auf die Vermögens- und Ertragslage des Konzerns keine wesentlichen Auswirkungen, so
dass die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr hierdurch nicht eingeschränkt ist.
Zwei (Vorjahr zwei) Unternehmen werden als assoziierte Unternehmen gemäß §§ 311 ff. HGB in
den Konzernabschluss einbezogen.
Zwölf (Vorjahr zehn) Tochterunternehmen bzw. zwei (Vorjahr ein) assoziierte Unternehmen,
deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter
Bedeutung ist, da ihr Jahresergebnis in Summe und ihre Umsatzerlöse in Summe rund 1 Prozent
des Konzernergebnisses bzw. des Konzernumsatzes ausmachen, werden nicht in den Konzern­
abschluss einbezogen.
144
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Konsolidierungsgrundsätze
Bis 30. Juni 2010 erfolgte die Kapitalkonsolidierung nach der Buchwertmethode. Dies geschah
durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem anteiligen Eigenkapital der Tochter­
unternehmen zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung beziehungsweise der Gründung oder des
Erwerbs. Seit dem Geschäftsjahr 2010/11 wird gemäß § 301 Absatz 1 HGB die Neubewertungsmethode angewendet. Dabei wird das Eigenkapital des Tochterunternehmens mit dem Betrag
angesetzt, der dem Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenständen und Schulden entspricht.
Ein nach der Verrechnung verbleibender aktivischer Unterschiedsbetrag wurde bis zum
Geschäftsjahr 2009/10 als Geschäfts- oder Firmenwert erfolgsneutral mit den Gewinnrück­lagen
beziehungsweise mit den Anteilen anderer Gesellschafter verrechnet. Ab dem Geschäftsjahr
2010/11 wird ein verbleibender Unterschiedsbetrag als Geschäfts- oder Firmenwert auf der
Aktivseite ausgewiesen und über die betriebliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Ergibt sich aus
der Kapitalkonsolidierung ein passivischer Unterschiedsbetrag, wird dieser unter dem Posten
„Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung“ nach dem Eigenkapital ausgewiesen.
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden gemäß § 312 Absatz 1 Nr. 1 HGB nach
der Buchwertmethode „at equity“ konsolidiert.
Resultieren aus den Konsolidierungsmaßnahmen der §§ 300 bis 305 HGB Differenzen zwischen
den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen und Schulden und ihren
steuerlichen Wertansätzen, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich wieder abbauen,
so werden die sich zukünftig ergebenden Steuerentlastungen beziehungsweise Steuerbelastungen
als aktive beziehungsweise passive latente Steuern in der Konzernbilanz angesetzt. Der Ermittlung der latenten Steuern werden die im Zeitpunkt des voraussichtlichen Abbaus der Differenzen
geltenden unternehmensindividuellen Steuersätze zugrunde gelegt. Die Steuersätze liegen zwischen
12 Prozent und 39 Prozent. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert ausgewiesen.
Die latenten Steuern aus Konsolidierungsmaßnahmen werden mit den aus der Anwendung des
§ 274 HGB resultierenden latenten Steuern in der Bilanz zu einem Posten zusammengefasst.
Zwischenergebnisse, die aus dem konzerninternen Lieferungs- und Leistungsverkehr resultieren,
werden erfolgswirksam eliminiert. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen konsolidierten
Unternehmen werden aufgerechnet. Währungsbedingte Differenzen hieraus werden erfolgs­neutral
behandelt und in die Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung eingestellt. Erlöse aus
Innenumsätzen sowie konzerninterne Erträge werden mit den entsprechenden Aufwendungen
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Konzernabschluss
145
verrechnet beziehungsweise in die aktivierten Eigenleistungen oder Bestandsveränderungen
umgegliedert.
Währungsumrechnung
In den Einzelabschlüssen werden die Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem
Jahr werden dabei das Realisationsprinzip (§ 298 Absatz 1 i. V. m. § 252 Absatz 1 Nr. 4 Halbsatz 2
HGB) und das Anschaffungskostenprinzip (§ 298 Absatz 1 i.V.m. § 253 Absatz 1 Satz 1 HGB)
beachtet.
Bankguthaben in Fremdwährung werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag
umgerechnet. Die Umrechnung der Anschaffungskosten für Anteile an ausländischen Tochteroder Beteiligungsunternehmen, mit Ausnahme der sonstigen Beteiligungen, erfolgt mit den
historischen Kursen. Anhangsinformationen werden mit dem Devisenkassamittelkurs am
Bilanzstichtag umgerechnet.
Im Konzernabschluss erfolgt die Umrechnung der Bilanzposten von nicht in Euro bilanzierenden
Tochterunternehmen gemäß § 308a HGB nach der modifizierten Stichtagskursmethode. Dabei
werden die Aktiv- und Passivposten der in ausländischer Währung aufgestellten Jahresabschlüsse,
mit Ausnahme des Eigenkapitals, welches zum historischen Kurs umgerechnet wird, zum
Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag in Euro umgerechnet. Die Posten der Gewinn- und
Verlustrechnungen der nicht in Euro bilanzierenden Tochterunternehmen werden mit dem
Durchschnittskurs für das Geschäftsjahr umgerechnet. Die aus der Währungsumrechnung resultierenden Differenzen werden gemäß § 308a HGB innerhalb des Konzerneigenkapitals nach den
Rücklagen unter dem Posten „Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung“ ausgewiesen.
146
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Erläuterungen zur Bilanz
Die angegebenen Ziffern verweisen auf die entsprechende Position in der Konzernbilanz beziehungsweise der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung.
1. Anlagevermögen
Die Entwicklung des Anlagevermögens ist gesondert dargestellt. Dabei wurden in den Anschaffungs- und Herstellungskosten sowie in den kumulierten Abschreibungen Differenzen aus der
Währungsumrechnung berücksichtigt.
2. Vorräte
in T€
30.06.2016
30.06.2015
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
171.153
184.393
Unfertige Erzeugnisse
160.108
165.913
Fertige Erzeugnisse und Waren
384.115
359.823
Geleistete Anzahlungen
Erhaltene Anzahlungen
8.929
7.995
724.305
718.124
–112.288
–127.566
612.017
590.558
30.06.2016
30.06.2015
561.003
541.298
3.845
7.835
1.813
650
–
–
153.841
109.195
3. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
in T€
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
Forderungen gegen nicht vollkonsolidierte verbundene Unternehmen
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
Sonstige Vermögensgegenstände
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
2.870
3.658
716.657
651.143
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
147
Konzernabschluss
4. Liquide Mittel
Hierbei handelt es sich um Schecks und Kassenbestände, Guthaben bei Kreditinstituten sowie
sonstige kurzfristige Geldanlagen.
5. Rechnungsabgrenzungsposten
in T€
Disagio gemäß § 250 Absatz 3 HGB
Sonstige
30.06.2016
30.06.2015
129
164
26.084
25.370
26.213
25.534
Die sonstigen Rechnungsabgrenzungsposten enthalten Urlaubszuschüsse, Versicherungsprämien,
Mieten, Wartungsverträge, Beiträge und sonstige durch das abweichende Geschäftsjahr bedingte
Kostenabgrenzungen.
6. Eigenkapital
Die Position Festkapital und gezeichnetes Kapital entspricht den Pflichteinlagen der Kommandi­
tisten der TRUMPF GmbH + Co. KG sowie dem gezeichneten Kapital der Komplementärin. Die
Pflichteinlagen der Kommanditisten sind mit den Hafteinlagen identisch.
Die Ergebnisverteilung des Geschäftsjahres 2015/16 wurde entsprechend den gesellschaftsvertraglichen Regelungen vorgenommen und ist bei der Aufstellung des Konzernabschlusses
bereits berücksichtigt.
Die Gewinnrücklagen enthalten Gewinne und Verluste, die auf die Komplementärin und die inund ausländischen Tochterunternehmen zurückgehen. Hiermit verrechnet sind Geschäfts- oder
Firmenwerte in Höhe von –62.887 T€ (Vorjahr –62.887 T€).
Aus der Währungsumrechnung resultierende Umrechnungsdifferenzen werden seit dem Geschäftsjahr 2010/11 entsprechend der Neuregelung des § 308a HGB nicht mehr mit den Gewinn­
rück­lagen zusammengefasst, sondern gesondert innerhalb des Eigenkapitals unter dem Posten
Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung ausgewiesen.
Die Anteile anderer Gesellschafter betreffen im Wesentlichen die Beteiligungen an der
Jiangsu Jinfangyuan CNC Machine Company Limited, der TRUMPF -Homberger s.r.l., der
148
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
TRUMPF Sachsen
GmbH sowie der TRUMPF Hüttinger GmbH + Co. KG . Die Anteile anderer
Gesell­s chafter am Ergebnis entfallen mit 3.081 T€ (Vorjahr 2.526 T€) auf Anteile am Gewinn
und mit 3.085 T€ (Vorjahr 1.427 T€) auf Anteile am Verlust. Die Gesamtentwicklung des Konzern-Eigenkapitals ist im Konzern-Eigenkapitalspiegel gesondert dargestellt.
7. Sonderposten
in T€
Investitionszuschüsse und -zulagen
30.06.2016
30.06.2015
7.924
8.480
7.924
8.480
30.06.2016
30.06.2015
8. Übrige Rückstellungen
in T€
Steuerrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
15.216
20.329
286.205
273.899
301.421
294.228
Die sonstigen Rückstellungen betreffen überwiegend Verpflichtungen im Personal- und Sozial­
bereich, Garantieverpflichtungen, ausstehende Eingangsrechnungen sowie sonstige ungewisse
Verbindlichkeiten.
149
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
9. Verbindlichkeiten
Restlaufzeit
in T€
Restlaufzeit
30.06.2016
Gesamt
bis zu
1 Jahr
1 bis
5 Jahre
über
5 Jahre
30.06.2015
Gesamt
bis zu
1 Jahr
Verbindlichkeiten
gegenüber
Kreditinstituten
88.321
12.169
54.504
21.648
109.225
18.753
Übrige Finanz­
verbindlichkeiten
38.337
680
37.657
–
63.869
26.212
Verbindlichkeiten
aus Lieferungen
und Leistungen
137.938
135.220
2.718
–
148.383
145.665
–
–
–
–
21
21
Verbindlichkeiten
aus der Annahme
gezogener Wechsel
Verbindlichkeiten
gegenüber nicht konsolidierter verbundenen
Unternehmen
499
499
–
–
25
25
Verbindlichkeiten
gegenüber
Gesellschaftern
391.277
94.362
296.915
–
332.131
73.861
Sonstige
Verbindlichkeiten
126.147
111.036
14.466
645
108.055
92.260
34.087
34.087
–
–
30.673
30.673
davon aus Steuern
davon im Rahmen
der sozialen
Sicherheit
5.462
5.462
–
–
5.633
5.633
782.519
353.966
406.260
22.293
761.709
356.797
Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten waren 43.650 T€ (Vorjahr 49.596 T€)
durch Grundpfandrechte gesichert.
Bei den übrigen Finanzverbindlichkeiten handelt es sich um ein Private Placement auf dem
US ‑amerikanischen Finanzmarkt in Höhe von 37.657 T€ (Vorjahr 62.762 T€) und die darauf
ent­fallende Zinsabgrenzung.
150
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen die handelsüblichen
Eigen­t umsvorbehalte.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern betreffen die Verbindlichkeiten der
TRUMPF GmbH + Co. KG sowie der TRUMPF Hüttinger GmbH + Co. KG gegenüber ihren
Kommanditisten.
Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten weitere Finanzverbindlichkeiten in Höhe von
59.370 T€ (Vorjahr 46.909 T€). Darüber hinaus sind unter den sonstigen Verbindlichkeiten
­Provisionsverbindlichkeiten und Kundenguthaben enthalten.
10. Rechnungsabgrenzungsposten
Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um die Abgrenzung von Einnahmen aus Wartungsleistungen, Schulungen und Leasingverträgen, die Ertrag für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.
11. Passive latente Steuern
Die passiven latenten Steuern betragen zum Bilanzstichtag 12.901 T€ (Vorjahr 19.737 T€). Die
saldierten passiven latenten Steuern resultieren aus latenten Steuerschulden auf Differenzen
bilanzieller Wertansätze insbesondere bei immateriellen Vermögensgegenständen, Sachanlage­
vermögen und Rückstellungen sowie aus latenten Steuern aus Konsolidierungsmaßnahmen.
12. Haftungsverhältnisse
in T€
Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften
30.06.2016
30.06.2015
37.962
40.023
2.209
505
40.171
40.528
Aufgrund der guten Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Unternehmen, für die Bürgschaften
sowie Gewährleistungsverträge übernommen wurden, wird das Risiko der Inanspruchnahme aus
den Eventualverbindlichkeiten als gering eingeschätzt.
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
151
Konzernabschluss
13. Derivative Finanzinstrumente und Bewertungseinheiten
in T€
Währungsbezogene Geschäfte
Nominalbetrag
Beizulegender
Zeitwert
Buchwert
542.472
–13.726
–
–
37.657
–2.984
–
–
Sonstige Geschäfte
Bilanzposition
Bei den währungsbezogenen Geschäften handelt es sich um Devisentermingeschäfte und Devisenswaps in den Währungspaaren EUR / USD, EUR / JPY, EUR /CNY, EUR /GBP, EUR / KRW,
EUR /CHF und EUR / PLN . Unter die sonstigen Geschäfte fallen kombinierte Zins- und Währungssicherungsgeschäfte in EUR / USD.
Für Sicherungsgeschäfte, die nicht in Bewertungseinheiten einbezogen wurden und die zum
Bilanzstichtag einen negativen beizulegenden Zeitwert aufweisen, werden entsprechende
Rückstellungen gebildet. Die Bewertung erfolgt dabei nach allgemein anerkannten Bewertungsmethoden wie zum Beispiel Barwert- und Optionspreismodellen.
Folgende Bewertungseinheiten wurden gebildet:
Grundgeschäft/Sicherungsgeschäft
Risiko/Art der Bewertungseinheit
Einbezogener
Betrag
Höhe des abgesicherten
Volumens
Kundenumsätze/Devisentermingeschäfte
Währungsrisiko/Macro Hedge
24.593 T€
183.858 TCNY
Kundenumsätze/Devisentermingeschäfte
und -swaps
Währungsrisiko/Macro Hedge
249.797 T€
29.340.000 TJPY
Kundenumsätze/Devisentermingeschäfte
und -swaps
Währungsrisiko/Macro Hedge
114.206 T€
131.081 TUSD
Kundenumsätze/Devisentermingeschäfte
Währungsrisiko/Macro Hedge
15.094 T€
12.420 TGBP
Verbindlichkeiten gg. Lieferanten/
Devisentermingeschäfte
Währungsrisiko/Macro Hedge
8.259 T€
36.000 TPLN
Kundenumsätze/Devisentermingeschäfte
Währungsrisiko/Macro Hedge
103.000 T€
136.056.020 TKRW
Verbindlichkeiten gg. Lieferanten/
Devisentermingeschäfte
Währungsrisiko/Macro Hedge
27.524 T€
30.000 TCHF
Finanzverbindlichkeiten/Kombinierte
Zins- und Währungssicherungsgeschäfte
Zins- und Währungsrisiko/
Micro Hedge
37.657 T€
45.000 TUSD
152
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Bezüglich der zum Bilanzstichtag bestehenden Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB gilt folgendes:
Ökonomische Sicherungsbeziehungen werden durch die Bildung von Bewertungseinheiten bilanziell nachvollzogen. Aufgrund der Übereinstimmung der wesentlichen wertbestimmenden
Komponenten gleichen sich die gegenläufigen Wertänderungen zwischen Grund- und Sicherungsgeschäften über den gesamten Sicherungszeitraum vollständig aus. Die Effektivität der Sicherungsmaßnahmen wird im Rahmen des bestehenden Risikomanagements regelmäßig überwacht.
Gegebenenfalls erforderliche Anpassungen der Sicherungsstrategie werden zeitnah vorgenommen.
Es kann daher sowohl prospektiv als auch retrospektiv von einer effektiven Sicherungsbeziehung
ausgegangen werden.
Zur Absicherung von Währungsrisiken aus mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden Transaktionen werden Devisentermingeschäfte abgeschlossen, die bezüglich ihrer Laufzeit, Nominalbetrag
und Fremdwährung dem erwarteten Nettozahlungsstrom entsprechen (Macro Hedges). Die mit
hoher Wahrscheinlichkeit erwarteten Ein- und Auszahlungen aus geplanten Absatz- und Beschaffungsgeschäften sind aus der Unternehmensplanung abgeleitet. Die vergangenheitsbezogene Überprüfung der Planung hat gezeigt, dass die angesetzten Transaktionen hoch wahrscheinlich sind.
14. Außerbilanzielle Geschäfte
Im Berichtsjahr bestehen keine wesentlichen außerbilanziellen Geschäfte.
15. Sonstige finanzielle Verpflichtungen
in T€
30.06.2016
30.06.2015
Miet-, Pacht- und Leasingverträge sowie übrige Verpflichtungen
44.300
51.724
Bestellobligo aus begonnenen Investitionen
12.364
10.201
56.664
61.925
Die Beträge sind wie folgt fällig: innerhalb 1 Jahr
26.375
22.871
2 bis 4 Jahren
21.575
24.681
8.714
14.373
56.664
61.925
5 Jahren und später
Darüber hinaus bestehen Verpflichtungen aus Rahmenkontrakten und Anschaffungsgeschäften
im Rahmen der laufenden Geschäftstätigkeit in betriebsgewöhnlichem Umfang.
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
153
Konzernabschluss
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
16. Umsatzerlöse
Der Umsatz wurde zu 21 Prozent (Vorjahr 21 Prozent) in Deutschland beziehungsweise 79 Prozent (Vorjahr 79 Prozent) außerhalb Deutschlands erzielt. Zur Aufteilung der Umsatzerlöse auf
die Geschäftsbereiche wird auf den Konzernlagebericht verwiesen.
in T€
2015/16
2014/15
597.380
567.997
2.211.085
2.148.996
2.808.465
2.716.993
in T€
2015/16
2014/15
Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
28.185
27.488
3.153
6.041
31.338
33.529
Umsatzerlöse Inland
Umsatzerlöse Ausland
17. Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen
Andere aktivierte Eigenleistungen
18. Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen Kursgewinne sowie Erträge aus
der Auflösung von Rückstellungen und der Herabsetzung von Wertberichtigungen.
Erträge aus der Währungsumrechnung betrugen 66.245 T€ (Vorjahr 83.605 T€). Anderen
Geschäftsjahren sind sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 10.565 T€ zuzuordnen (Vorjahr
15.138 T€).
19. Materialaufwand
in T€
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
Aufwendungen für bezogene Leistungen
2015/16
2014/15
1.143.607
1.131.043
56.159
59.460
1.199.766
1.190.503
154
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
20. Personalaufwand
in T€
2015/16
2014/15
Löhne und Gehälter
682.054
636.843
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung
117.953
111.419
Aufwendungen für Altersversorgung
17.782
44.790
817.789
793.052
Der Personalaufwand enthält auch die Tätigkeitsvergütungen beziehungsweise Pensionsaufwendungen für Gesellschafter. In den Aufwendungen für Altersversorgung ist im Vorjahr der Zinsänderungseffekt aus der Abzinsung der Pensionsrückstellungen enthalten. Ab dem Geschäftsjahr
2015/16 wird der Zinsänderungseffekt erstmals im Finanzergebnis ausgewiesen.
21. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen Kursverluste, externe
Arbeitsleistungen, Vertriebskosten, insbesondere Vertreterprovisionen und Ausgangsfrachten,
Reisekosten, Verwaltungs- und Instandhaltungskosten, Werbekosten, Miet- und Pachtaufwendungen sowie Zuführungen zu Rückstellungen.
Die Aufwendungen aus der Währungsumrechnung belaufen sich auf 71.331 T€ (Vorjahr
78.099 T€).
22. Finanz- und Beteiligungsergebnis
in T€
Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen
Erträge aus Beteiligungen
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
davon aus nicht vollkonsolidierten verbundenen Unternehmen
Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
davon aus Abzinsung von Rückstellungen
2015/16
2014/15
38
98
–
2
8.419
9.771
2
6
–22
–15
–24.814
–26.743
–9.740
–7.361
–16.379
–16.887
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Konzernabschluss
155
Der Zinsänderungseffekt aus der Abzinsung der Pensionsrückstellungen wird im Geschäftsjahr
2015/16 erstmals im Finanzergebnis ausgewiesen (1.072 T€). Somit sind im Finanzergebnis
sowohl der Abzinsungs- als auch der Zinsänderungseffekt enthalten. In den Vorjahren wurde der
Zinsänderungseffekt in den Aufwendungen für Altersversorgung ausgewiesen. Durch die Verlängerung des Zeitraums, über den der Durchschnittszinssatz für die Abzinsung berechnet wird,
von 7 auf 10 Jahren hat sich ein positiver Unterschiedsbetrag von 24.984 T€ ergeben.
23. Außerordentliches Ergebnis
Die außerordentlichen Erträge des Vorjahres (71.930 T€) resultierten ausschließlich aus dem
Verkauf des Geschäftsbereichs Medizintechnik.
24. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Bei der TRUMPF GmbH + Co. KG , deren Komplementärin sowie den in- und ausländischen Tochterunternehmen fallen effektive und latente Gewerbe- und Körperschaftsteuern an. Diese sind in
den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten. Die effektiven Steuern betrugen im
Berichtsjahr 61.725 T€ (Vorjahr 80.963 T€).
Die Erträge aus latenten Steuern betrugen im Geschäftsjahr 5.280 T€ (Vorjahr 3.964 T€). Diese resultieren in Höhe von –128 T€ (Vorjahr 1.054 T€) aus unterschiedlichen Bilanzansätzen in der Handelsund Steuerbilanz und in Höhe von 5.408 T€ (Vorjahr 2.910 T€) aus Konsolidierungsmaßnahmen.
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag der Gesellschafter wurden in Anlehnung an
§ 264c Absatz 3 HGB nachrichtlich nach dem Konzernjahresüberschuss dargestellt. Bei der
Berechnung der latenten Steuern bleiben sie außen vor.
Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung
25. Zusammensetzung des Finanzmittelbestands
In den Finanzmittelbestand werden liquide Mittel (526.014 T€), Wertpapiere (535 T€), kurzfristige Geldanlagen (83.500 T€) und jederzeit fällige Bankverbindlichkeiten (1.790 T€) einbezogen.
Die kurzfristigen Geldanlagen können innerhalb von maximal drei Monaten in Zahlungsmittel
umgewandelt werden. Die jederzeit fälligen Bankverbindlichkeiten betreffen
Kontokorrentverbindlichkeiten.
Abweichend zum Vorjahr wird die Kapitalflussrechnung nach den Vorgaben des DRS 21 erstellt.
Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.
156
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Sonstige Angaben
26. Abschlussprüferhonorar
Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar beträgt 1.000 T€
(Vorjahr 1.052 T€) und teilt sich wie folgt auf:
in T€
2015/16
2014/15
Abschlussprüfungsleistungen
526
673
Steuerberatungsleistungen
368
363
Sonstige Leistungen
106
16
2015/16
2014/15
5.306
4.916
27. Mitarbeiter
Im Jahresdurchschnitt wurden beschäftigt:
InlandMitarbeiter
Auszubildende
AuslandMitarbeiter
Auszubildende
332
350
5.427
5.182
147
136
11.212
10.584
28. Geschäftsführung
Die Geschäftsführung obliegt den unten genannten Personen. Die Bezüge der Geschäftsführung
der Muttergesellschaft für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben im Mutterunternehmen und den
Tochterunternehmen betrugen 9.499 T€ (Vorjahr 7.789 T€).
Ehemaligen Mitgliedern der Geschäftsführung wurden Pensionszusagen in Höhe von 17.237 T€
(Vorjahr 17.564 T€) gewährt und zurückgestellt. Im Geschäftsjahr 2015/16 erhielten ehemalige
Geschäftsführer beziehungsweise ihre Hinterbliebenen Bezüge in Höhe von 1.291 T€ (Vorjahr
1.280 T€).
29. Befreiung gemäß HGB
Für folgende Kapitalgesellschaften wird von der Befreiung des § 264 Absatz 3 HGB Gebrauch
gemacht: TRUMPF Werkzeugmaschinen Beteiligungs-GmbH, TRUMPF Werkzeugmaschinen
Deutschland Vertrieb + Service Beteiligungs-GmbH, TRUMPF International Beteiligungs-GmbH,
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Konzernabschluss
157
Laser- und Systemtechnik GmbH, TRUMPF Hüttinger Verwaltung GmbH, TRUMPF Laser
GmbH, Celtia Verwaltungs-GmbH, TRUMPF Lasertechnik GmbH, TRUMPF Finance GmbH,
TRUMPF Med Beteiligungen GmbH, Berthold Leibinger Immobilien GmbH, TRUMPF Kapitalbeteiligungen GmbH, TRUMPF Sachsen GmbH, TRUMPF Scientific Lasers Verwaltungsgesellschaft
mbH, INGENERIC GmbH, TRUMPF Lasersystems for Semiconductor Manufacturing GmbH.
TRUMPF
Für folgende Personenhandelsgesellschaften im Sinne des § 264a Absatz 1 HGB wird von der
Befreiung zur Aufstellung eines Jahresabschlusses gemäß § 264b HGB nach den für Kapital­
gesellschaften geltenden Vorschriften Gebrauch gemacht: TRUMPF GmbH + Co. KG , TRUMPF
Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG , TRUMPF Hüttinger GmbH + Co. KG , TRUMPF Immobilien
GmbH + Co. KG , TRUMPF Werkzeugmaschinen Deutschland Vertrieb + Service GmbH + Co. KG ,
TRUMPF Scientific Lasers GmbH + Co. KG .
30. Aufsichtsrat
In § 1 Absatz 1 Nr. 2 des Mitbestimmungsgesetzes (MitbestG) ist geregelt, dass ein Unternehmen ab einer bestimmten Größenordnung einen Aufsichtsrat bestellen muss. Gemäß § 7
Absatz 1 Nr. 1 MitbestG ist die Berthold Leibinger GmbH dieser Verpflichtung mit Wirkung
vom Geschäftsjahr 1998/99 nachgekommen. Der Aufsichtsrat umfasst zwölf Mitglieder.
Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats betrugen 153 T€ (Vorjahr 104 T€).
31. Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen
Es wurden keine Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen zu nicht markt­
üblichen Bedingungen durchgeführt.
Ditzingen, 15. September 2016
GmbH + Co. KG
Berthold Leibinger GmbH
Dr. phil. Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende
Dr.-Ing. E.h. Peter Leibinger, Stellvertretender Vorsitzender
Dr. rer. pol. Lars Grünert
Dr.-Ing. Mathias Kammüller
Dr. rer. soc. Gerhard Rübling
TRUMPF
158
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Aufstellung des Anteilsbesitzes
zum 30. Juni 2016
Gesellschaft
Beteiligungsquote
TRUMPF GmbH + Co. KG
direkt
indirekt
Vollkonsolidierte Tochterunternehmen
TRUMPF Werkzeugmaschinen Beteiligungs-GmbH, Ditzingen
100
TRUMPF Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG, Ditzingen
100
TRUMPF Werkzeugmaschinen Deutschland Vertrieb + Service GmbH + Co. KG, Ditzingen
100
100
TRUMPF International Beteiligungs-GmbH, Ditzingen
TRUMPF Werkzeugmaschinen Deutschland Vertrieb + Service Beteiligungs-GmbH, Ditzingen
100
TRUMPF Laser- und Systemtechnik GmbH, Ditzingen
100
TRUMPF Hüttinger Verwaltung GmbH, Freiburg i. Br.
75
TRUMPF Hüttinger GmbH + Co. KG, Freiburg i. Br.
75
TRUMPF Lasersystems for Semiconductor Manufacturing GmbH, Ditzingen
100
TRUMPF Sachsen GmbH, Neukirch
94,4
TRUMPF Laser GmbH, Schramberg
100
TRUMPF Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH + Co. Vermietungs KG, Mainz 2
100
Celtia Verwaltungs-GmbH, Reutlingen
100
TRUMPF Financial Services GmbH, Ditzingen
100
TRUMPF Lasertechnik GmbH, Ditzingen
100
TRUMPF Finance GmbH, Ditzingen
100
TRUMPF Med Beteiligungen GmbH, Ditzingen 1
100
TRUMPF VSZ Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH + Co. KG, Mainz 2
94
Berthold Leibinger Immobilien GmbH, Ditzingen
100
TRUMPF Immobilien GmbH + Co. KG, Ditzingen
100
Hüttinger Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH + Co. Objekt
Freiburg KG, Pullach i. Isartal 2
70,5
TRUMPF Kapitalbeteiligungen GmbH, Ditzingen
100
TRUMPF Scientific Lasers Verwaltungs-GmbH, Unterföhring
80
TRUMPF Scientific Lasers GmbH + Co. KG, Unterföhring
80
INGENERIC GmbH, Aachen
80
TRUMPF Werkzeugmaschinen Teningen GmbH, Teningen
100
AXOOM GmbH, Karlsruhe
100
TRUMPF Maschinen AG, Baar, Schweiz
100
TRUMPF Grüsch AG, Grüsch, Schweiz
100
TRUMPF Maschinen Grüsch AG, Grüsch, Schweiz
100
TRUMPF Laser Marking Systems AG, Grüsch, Schweiz
100
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
159
Konzernabschluss
Gesellschaft
Beteiligungsquote
TRUMPF GmbH + Co. KG
direkt
TRUMPF Finance (Schweiz) AG, Baar, Schweiz
indirekt
100
TRUMPF Inc., Farmington, Connecticut, USA
100
TRUMPF Huettinger Inc., Santa Clara, California, USA
75
Farmington Aviation Inc., Farmington, CT, USA
100
TRUMPF Photonics, Inc., Cranbury, New Jersey, USA
100
SPI Lasers LLC, Santa Clara, California, USA
100
Metamation Inc., Reno, Nevada, USA
51
TRUMPF Limited, Luton, Großbritannien
100
SPI Lasers plc, Southampton, Großbritannien
100
SPI Lasers UK Limited, Southampton, Großbritannien
100
TRUMPF Corporation, Yokohama, Japan
100
TRUMPF Huettinger K.K., Yokohama, Japan
75
FA Service Corporation, Yokohama, Japan
100
TRUMPF S.A.S., Paris, Frankreich
100
TRUMPF Machines S.A.R.L., Haguenau, Frankreich
100
TRUMPF Máquinas Ind. E. Com. Ltda., Sao Paulo, Brasilien
100
TRUMPF maskin ab, Alingsas, Schweden
100
TRUMPF Maquinaria S.A., Madrid, Spanien
100
TRUMPF Maschinen Austria GmbH, Pasching, Österreich
100
TRUMPF Maschinen Austria GmbH & Co. KG, Pasching, Österreich
100
TRUMPF Homberger S.r.l., Buccinasco (Mailand), Italien
75
TRUMPF Macchine Italia S.r.l., Lonigo (VI), Italien
100
TRUMPF SISMA S.r.l., Piovene Rocchelle (VI), Italien
55
TRUMPF Pte Ltd., Singapur, Singapur
100
TRUMPF Korea Co., Ltd., Seoul, Südkorea
100
TRUMPF Malaysia Sdn Bhd, Kuala Lumpur, Malaysia
100
SPI Lasers Korea Ltd., Seoul, Südkorea
100
TRUMPF (India) Private Limited, Pune, Indien
100
India Metamation Software Pvt. Ltd, Chennai, Indien
51
TRUMPF Praha spol. s.r.o., Prag, Tschechien
100
TRUMPF Strojírenská výroba CZ s.r.o., Liberec, Tschechien
100
TRUMPF Liberec, spol. s.r.o., Liberec, Tschechien
100
160
Konzernabschluss
Gesellschaft
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Beteiligungsquote
TRUMPF GmbH + Co. KG
direkt
indirekt
TRUMPF Polska Sp. z o.o. Sp. k., Warschau, Polen
100
TRUMPF Polska Sp. z o.o., Warschau, Polen
100
TRUMPF Hüttinger Sp. z o.o., Zielonka, Polen
65,625
TRUMPF Hungary Kft, Budapest, Ungarn
100
TRUMPF Sheet Metal Products (Taicang) Co., Ltd., Taicang, China
100
TRUMPF China (Hong Kong) Limited., Hong Kong, China
74,9
TRUMPF (China) Co., Ltd., Taicang, China
100
TRUMPF Metal Products (Dongguan) Co., Ltd., Dongguan, China
100
TRUMPF HÜTTINGER Electronics (Shanghai) Co., Ltd.., Shanghai, China
75
SPI Lasers (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai, China
100
Jiangsu Jinfangyuan CNC Machine Co., Ltd., Jiangsu Province, China
72,236
TRUMPF Mexico S. de R.L. de C.V., Apodaca, Mexiko
100
TRUMPF Mexico Services S. de R.L. de C.V., Apodaca, Mexiko
100
TRUMPF Slovakia, s.r.o., Kosice, Slowakei
100
TRUMPF Canada Inc., Mississauga, Ontario, Kanada
100
TRUMPF Nederland B.V., Hengelo, Niederlande
100
TRUMPF OOO, Moskau, Russland
100
TRUMPF Taiwan Industries Co., Ltd., Gueishan Shiang, Taoyuan County, Taiwan
100
PT. TRUMPF Indonesia, Jakarta, Indonesien
100
Einbezug nach Grundsätzen der Equity-Konsolidierung
JT Optical Engine Verwaltungs-GmbH, Jena, Deutschland 1
50
Toref Technica Co., Ltd., Aichi, Japan
25
Nicht in den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen
XETICS GmbH, Stuttgart
85
AXOOM Solutions GmbH, Karlsruhe
85
Findos SC Investor Fund II GmbH & Co. KG, München
24,995
TRUMPF Venture GmbH, Ditzingen
100
Latech KK, Sagamihara, Japan
100
JKL Newco Limited, Rugby, Großbritannien
100
c-labs Corporation, Kent County, Delaware, USA
30,9
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
161
Konzernabschluss
Gesellschaft
Beteiligungsquote
TRUMPF GmbH + Co. KG
direkt
indirekt
TPT Máquinas-Ferramentas e Laser, Unipessoal, Lda, Porto Salvo, Portugal
100
TRUMPF Engineering Services Italy S.r.l., Orbassano/ Turin, Italien
75
EHT Polska Sp. Z o.o., Gdynia, Polen
100
TRUMPF Bulgaria Ltd., Sofia, Bulgarien
100
TRUMPF Laser + Machinery S.R.L., Bukarest, Rumänien
100
TRUMPF Ltd., Bangkok, Thailand
100
TRUMPF Makina Sanayii A.Ş., Istanbul, Türkei
80
1
2
In Liquidation.
Gesellschaften sind konsolidiert, da bei wirtschaftlicher Betrachtungsweise die Chancen und Risiken den Mutterunternehmen zuzurechnen sind.
162
>
Konzernabschluss
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Bestätigungsvermerk
Von der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, wurde
zum vollständigen Konzernabschluss einschließlich Konzernlagebericht, der im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt wird, folgender Bestätigungsvermerk erteilt:
„Wir haben den von der TRUMPF GmbH + Co. KG , Ditzingen, und der Berthold
­ eibinger GmbH, Ditzingen, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz,
L
Gewinn- und Verlustrechnung, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalspiegel und
Anhang – und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2015 bis
30. Juni 2016 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlage­
bericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden
Bestimmungen der Gesellschaftsverträge der Mutterunternehmen liegt in der Verantwortung der gesetz­lichen Vertreter der Gesellschaften. Unsere Aufgabe ist es, auf der
Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung
der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW ) festgestellten deutschen Grundsätze
ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu
planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die
Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender
Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die
Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche
Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt.
Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen
internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss
und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die
Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss
einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung
des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass
unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Konzernabschluss
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften sowie den ergänzenden
Bestimmungen der Gesellschaftsverträge und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht
steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes
Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen
Entwicklung zutreffend dar.“
Stuttgart, 16. September 2016
ERNST & YOUNG GMBH
WIRTSCHAF TSPRÜFUNGSGESELL SCHAF T
MARBLERHEUBACH
WIRTSCHAF TSPRÜFERWIRTSCHAF TSPRÜFER
163
164
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Impressum
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Impressum
Herausgeber
2015
2016
TRUMPF GmbH + Co. KG
Zentralbereich Unternehmenskommunikation und Politik
Redaktion
Anke Roser
Heidi-Melanie Maier
Kontakt
REALISATION
TRUMPF GmbH + Co. KG
KONZEPT UND GESTALTUNG
Johann-Maus-Straße 2
STRICHPUNK T GmbH
Stuttgart / B erlin
w w w.strichpunkt-design.de
71254 Ditzingen
Fon +49.7156 303-0
Fax +49.7156 303-930309
FOTOGR AFIE
[email protected]
Myrzik & Jarisch
w w w.myrzikundjarisch.com
Bildnachweise
TitelGetty
Umschlag (Produktbilder)
TRUMPF GmbH + Co. KG
Naturhintergrund (Vorstand)
Getty
DRUCK
Raff Media Group GmbH
w w w.raff-mediagroup.de
Seite 2 (Dr. Leibinger-Kammüller) Thomas Dashuber
Seite 4 bis 92 (Imageteil)
Manfred Jarisch
Seite 94 (Unternehmensleitung)
Cira Moro
Seite 97 (Dr. Hambrecht)
Thomas Dashuber
Seite 101/105 (Mitarbeiter)
KD Busch
Seite 101
Giulio Pola, Michael Reiser
HINWEIS
Mit Ausnahme des Editorials sowie der Berichte von Geschäftsführung und Aufsichtsrat wird in
diesem Geschäftsbericht zur besseren Lesbarkeit vereinfachend nur die männliche Form verwendet.
Print
kompensiert
Id-Nr. 1658652
www.bvdm-online.de
007
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Globale Präsenz
Technologische Höhepunkte
TRUMPF Gruppe
Die Standorte
a / Europa
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b / weltweit
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Impressum
TRUMPF Geschäftsbericht 2015/16
Impressum
Herausgeber
2015
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TRUMPF GmbH + Co. KG
Zentralbereich Unternehmenskommunikation und Politik
Redaktion
Anke Roser
Heidi-Melanie Maier
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REALISATION
TRUMPF GmbH + Co. KG
KONZEPT UND GESTALTUNG
Johann-Maus-Straße 2
STRICHPUNK T GmbH
Stuttgart / B erlin
w w w.strichpunkt-design.de
71254 Ditzingen
Fon +49.7156 303-0
Fax +49.7156 303-930309
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Myrzik & Jarisch
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TRUMPF GmbH + Co. KG
Naturhintergrund (Vorstand)
Getty
DRUCK
Raff Media Group GmbH
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Seite 4 bis 92 (Imageteil)
Manfred Jarisch
Seite 94 (Unternehmensleitung)
Cira Moro
Seite 97 (Dr. Hambrecht)
Thomas Dashuber
Seite 101/105 (Mitarbeiter)
KD Busch
Seite 101
Giulio Pola, Michael Reiser
HINWEIS
Mit Ausnahme des Editorials sowie der Berichte von Geschäftsführung und Aufsichtsrat wird in
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kompensiert
Id-Nr. 1658652
www.bvdm-online.de
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Technologische Höhepunkte
Technologische Höhepunkte
09.2015
— 04.2016
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2
09. 201 5
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TruBend Serie 8000
Biegen von hochfesten und
sehr dicken Blechen
Große Einbauhöhen und Presskräfte von
bis zu 1.000 Tonnen machen die Maschinen der neuen TruBend Serie 8000 zu
wahren Kraftpaketen. Dabei decken die
flexiblen Großformatmaschinen ein
breites Anwendungsspektrum ab, etwa
in der Nutzfahrzeugindustrie sowie im
Landmaschinen- und Schiffsbau. Mit bis
zu acht Metern Länge sind sie prädestiniert für die Bearbeitung großer Teile.
ist sie für geometrisch komplexe Teile,
beispielsweise mit Innenkanälen oder
Hohlräumen sowie für Kleinserien. Im
kompakten Gehäuse der TruPrint 1000
sind sämtliche Komponenten integriert:
Laser, Optik, Prozesskammer, Filtereinheit und Schaltschrank. Das eigentlich
Spannende spielt sich in der Prozess­
kammer ab, hier sitzen Vorrats-, Bauund Überlaufzylinder. In Form von
Pulver haben im Vorratsz­ylinder bis
zu 1,4 Liter Edelstahl, Werkzeugstahl,
Aluminium oder andere schweißbare
Werkstoffe Platz.
0 4 . 2 01 6 1 1 . 201 5
>2
TruPrint 1000
>3
TruLaser Tube 5000 fiber
Schnell und flexibel Metallteile drucken
Produktive Allroundmaschine für das
Laser-Rohrschneiden
3D-Druck mittels Laser und metal­
lischem Pulver ermöglicht die neue
TruPrint 1000. Sie kann Bauteile mit
einer Größe von bis zu zehn Zentimetern
Höhe und Durchmesser schichtweise im
Pulverbett aufbauen. Besonders geeignet
Die TruLaser Tube 5000 fiber ist die
weltweit erste Rohrschneidanlage mit
Festkörperlaser, die ohne Komplett­
umhausung auskommt. Dadurch ist die
Maschine optimal zugänglich. Das volle
Potenzial des Festkörperlasers entfaltet
04.2016
— 05.2016
3
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5
die Funktion RapidCut, die für bis zu
15 Prozent mehr Produktivität sorgt.
Rüsten war gestern: Mit ihrer neuen
Spanntechnik dreht die Maschine die
Rohre hochgenau und fertigt im gesam­
­ten Spannbereich ohne Umrüsten.
0 4 . 2 01 6 >4
AXOOM Store
Die Zukunft der Produktion gestalten
Erste Apps markieren den Start des
kommer­ziellen Betriebs von AXOOM , der
Geschäftsplattform für die Fertigungsindustrie aus der TRUMPF Gruppe. Der
AXOOM Store bietet Apps zur Optimierung einzelner Fertigungsschritte. Im
Endeffekt zielt AXOOM darauf ab, eine
sichere und durchgängige Vernetzung
aller Geschäftsprozesse in fertigenden
Unternehmen zu schaffen. An die Plattform können Maschinen unterschied­
licher Hersteller angebunden werden, so
dass sich komplette Produktionshallen
abbilden lassen.
05. 2016
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TruMicro 2000
Neue Anwendungsfelder
für Ultrakurzpulslaser
entwickelt für seine Ultrakurzpulslaser eine neue technische Plattform
und geht mit einem neuen Pikosekundenlaser an den Start. Der TruMicro 2000
adressiert mit seinen ultrakurzen Laserpulsen ein breites Spektrum unterschiedlicher Industrieanwendungen – von
hochwertigen Metallgravuren über das
Schneiden extrem dünner Folien bis zum
korrosionsfreien Markieren von medizinischen Instrumenten und verchromten
Kunststoffen. Auch bei der Herstellung
von Stents zur Unterstützung von Blut­
ge­fäßen spielen Pikosekundenlaser eine
immer wichtigere Rolle.
TRUMPF