Erfahrungsbericht Michaela Pfeffer exkl. Adresse neu
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Erfahrungsbericht Michaela Pfeffer exkl. Adresse neu
Auslandssemester - Erfahrungsbericht Sommersemester 2013: Februar - Juni Universidad de La Laguna Calle Molinos de Agua 382007 San Cristobal de La Laguna Santa Cruz de Tenerife 1) Tipps zur Vorbereitung Für mein Erasmussemester habe ich mich sehr spontan entschieden und da ich im Semester zuvor ein Praxissemester absolviert habe, konnte ich mich aus zeitlichen Gründen erst spät mit den Vorbereitungen auseinandersetzen. Dementsprechend flog ich Anfang Februar nach Teneriffa, zwei Wochen später als Semesterbeginn. Ich würde jedoch empfehlen, sich früh genug dorthin zu begeben, da es anfangs Infoveranstaltungen für alle Incoming Students gibt, an denen man schon Mitstudenten kennenlernen kann und auch nützliche Informationen bekommt. Zudem dauert es in Spanien länger Bürokratisches hinter sich zu bringen, deswegen bietet es sich an, zwei bis drei Wochen vor Semesterbeginn auf die Insel zu fliegen, um dann entspannt die Vorlesungen besuchen zu können. Ich habe mich intensiv mit billigen Flügen beschäftigt, um einen preiswerten Einwegflug abzustauben. Schließlich kamen dann die Condor Eintagsfliegen raus und ich konnte zu einem guten Preis von München aus nach Teneriffa Süd fliegen. Von dort dauert es noch gut eine Stunde mit den öffentlichen Bussen (TITSA) bis nach San Cristobal de La Laguna, im Norden gelegen, und man zahlt zehn Euro für diese Strecke. Sehr viel angenehmer ist es jedoch direkt nach Teneriffa Nord zu fliegen, da der Flughafen nur zehn Busminuten vom Zentrum La Laguna entfernt ist. Bei einem Flug mit Condor sind 21kg Gepäck erlaubt und zusätzlich 10kg Handgepäck, sowie Laptoptasche und Handtasche. Es empfiehlt sich Klamotten für jede Wetterlage mitzunehmen. Von Januar bis März konnte ich in langer Hose und T-Shirt rumlaufen und ab April wurde es zunehmend wärmer. Da es in La Laguna jedoch des Öfteren sehr windig und auch ab und zu regnerisch ist, rentiert es sich auch wärmere Klamotten und eine leichte Regenjacke einzupacken. Warme Klamotten, sowie Mütze und Handschuhe sind vor allem für eine Wanderung auf den Teide (3700m) zu empfehlen. Allerdings kann man auch in La Laguna und Santa Cruz sehr gut shoppen gehen und das ein oder andere Schnäppchen machen. Das wichtigste sind aber natürlich Badeklamotten. Sonnencreme; und Markenkosmetikartikel kann man in Deutschland sehr viel billiger kaufen. Ich musste auch Handtücher und Bettbezug sowie -laken mitnehmen, das kommt jedoch auf die Vormieter und die Wohnung an. Wenn man sonst noch Platz im Koffer hat sollte man seine Schnorchelausrüstung einpacken und einen Reiserucksack. Meine Kenntnisse in Spanisch beruhten auf den Unikursen, die ich drei Semester lang belegt habe. Leider hatte ich keine Zeit mehr einen Intensivkurs zu besuchen. Jenes würde ich jedoch wärmstens empfehlen, vor allem denen, die wie ich, neben den Pflichtveranstaltungen an der Hochschule zuvor keinen weiteren Kontakt zur Sprache hatten. Viele der anderen Erasmusstudenten haben vor Semesterbeginn entweder am spanischen Festland oder auf Teneriffa direkt einen mehrwöchigen Sprachkurs besucht und konnten somit gut vorbereitet in das Semester starten ohne sprachliche Anlaufschwierigkeiten oder langwierige Eingewöhnungsphasen. Wegen des großen bürokratischen Aufwands habe ich mir es erspart einen Antrag auf Auslandsbafög zu stellen. Im Nachhinein würde ich es jedoch auf jeden Fall versuchen, auch wenn ich keine normale Bafög Förderung in Deutschland bekomme, da man die Auslandsförderung nicht zurückzahlen muss und jeder Anspruch darauf hat. Über meine Eltern bin ich mein komplettes Studium lang privat versichert. Über jene Versicherung hatte ich zusätzlich eine Auslandsversicherung abgeschlossen. Eine Empfehlung von mir ist, sich ein Konto bei der Deutschen Kreditbank (DKB) anzulegen, weil es in La Laguna nur einen Deutsche Bank Geldautomaten gibt (, der nicht zu selten Probleme bereitet) an allen weiteren spanischen Banken müsste man natürlich Gebühren bezahlen. Das Konto kann man schnell und problemlos über das Internet eröffnen. Allerdings dauert es ein bis zwei Wochen. Mit der Kreditkarte, die man dazu erhält, kann man weltweit auf allen Banken gebührenfrei Geld abheben. Transaktionen werden via Internetbanking schnell und reibungslos getätigt. Bei meiner Wohnungssuche hatte ich sehr viel Glück, jedoch lief sie nicht ganz normal ab, da ich eben sehr unter Zeitdruck stand. Ehemalige Erasmusstudenten aus La Laguna haben mir empfohlen, der aktuellen Facebookgruppe für Austauschstudenten der ULL, welche von AURI ( Programm für alle Incoming Students) organisiert wird, beizutreten. Dort wird alles Mögliche publiziert, unter anderem auch freistehende WG-Zimmer und Wohnungen sowie Wohnungsgesuche. Eine Woche vor Abreise habe ich dann auf einfachstem Spanisch auf alle in Frage kommenden Anzeigen reagiert und schließlich eine Zusage bekommen. Anfangs kam es mir im wahrsten Sinne des Wortes etwas spanisch vor, da Wohnungsvermittlung dort lockerer und sehr unverbindlich abläuft. Ich hatte weder einen Vertrag in Händen noch musste ich vorab schon Kaution zahlen. Freie WG Zimmer und Wohnungen findet man auch auf http://www.milanuncios.com/. Natürlich kann man auch vor Ort nach einer Unterkunft suchen und sich währenddessen in das Hostal Berlin einquartieren. Zusätzlich gibt es auch Wohnheime, wobei diese nur Plätze ab dem Wintersemester vergeben und laut Hörensagen nicht zu empfehlen sind. Alle Dokumente, die man mitführt sollte man bestenfalls nochmal in kopierter Ausführung oder eingescannt mitnehmen. Natürlich dürfen Reisepass (falls ein Abstecher nach Marokko geplant ist) oder Ausweis, Führerschein sowie Versichertenkarte nicht fehlen. Sonstige Dokumente, die man für die Universität braucht sind: Learning Agreement, Certificate of Arrival und sonstige Unterlagen des Erasmusprogramms. 2) Informationen zur Stadt/ Land "Die Kanarischen Inseln sind eine Inselgruppe im östlichen Zentralatlantik, etwa 100 bis 500 Kilometer westlich des südlichen Marokko gelegen. Sie bilden eine der 17 Autonomen Gemeinschaften Spaniens. Teneriffa ist die größte der Kanarischen Inseln. Sie ist etwa 80 Kilometer lang, bis zu 50 Kilometer breit und hat eine Fläche von 2034,38 Quadratkilometern sowie eine Bevölkerung von 908555." (Wikipedia). Generell kann man die Insel in drei grobe Zonen aufteilen, welche sich von Grund auf völlig unterscheiden. Tourismus wird auf der Insel überwiegend im Süden der Insel betrieben. Dort reiht sich eine Hotelanlage an die nächste, ein klarer Fall von einer Destination für Massentourismus. Hier findet man menschenüberfüllte Strände, internationale Restaurants, Strandpromenaden und jede Menge Touristenattraktionen. Der Norden allerdings ist etwas ruhiger und sehr viel weniger touristisch. Spanische Tradition, abwechslungsreiche Landschaft und wechselhaftes Wetter machen ihn aus. Schwarze, naturbelassene Sandstrände, kleine Ortschaften und kurvige Straßen befinden sich zwischen den beiden Gebirgen: Anaga und Teno. In der Mitte der Insel ragt der höchste Berg Spaniens hervor: El Teide ( über 3700m), umgeben von einer interessanten Vulkankraterlandschaft. Das Wetter auf Teneriffa ist sehr wechselhaft und unbeständig. Es handelt sich um ein Mikroklima. Während es im südlichen Teil der Insel nur wenige Regentage gibt und die Gutwetterwahrscheinlichkeit ausgesprochen hoch ist, ist es im Norden der Insel des Öfteren bewölkt, windig und hin und wieder regnet es auch. Schuld daran sind die von Norden kommenden Passatwinde. Die Wolken regnen sich nördlich des Teides und der beiden Gebirge ab und verschonen den Süden. Grundsätzlich aber gibt es während des Jahres keine großen Temperaturunterschiede, weswegen auch viele ältere Menschen aus Nordeuropa die Insel als Winterresidenz aufsuchen. Auch Wassersport, ob Wellenreiten, Kitesurfen oder Bodyboarden kann das ganze Jahr über ausgeübt werden, wenn auch ganzjährig mit Neoprenanzügen. Auf den ersten Blick wirkt die Insel ausgesprochen klein. Jedoch bietet sie sehr viel zu sehen und zu erkunden. Typische Touristische Attraktionen sind der weltbekannte Loro Parque (Puerto de la Cruz) , welcher auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Als Einwohner von La Laguna zahlt man nur die Hälfte des Eintrittspreises. Das Ticket ist trotzdem noch relativ teuer, jedoch vergisst man den stolzen Preis bei den überaus tollen Delfin-, Orca- und Seelöwenshows. Es handelt sich nicht um einen typischen Tierpark, sondern um eine wohltätige Einrichtung. Eine weitere sehr kommerzielle Attraktion ist der Siam Park (Las Americas). ein Wasserfunpark mit jeder Menge verschiedener Rutschen. Im Süden gibt es verschiedene Anbieter von Whalewatching- und Dolphinwatchingtouren. Wer sich etwas mehr in der Natur verausgaben will kommt nicht zu kurz. Im Anaga- sowie im Tenogebirge gibt es jede Menge Wandermöglichkeiten. Sehr zu empfehlen ist die Mascaschlucht. Nicht zu vergessen, das absolute Highlight der Insel: El Teide. Jeder der auf der Insel war, sollte ihn zumindest einmal bestiegen haben. Ob mit der Gondel, zu Fuß oder mit Übernachtung im Refugio, ein unvergessliches Erlebnis. Tolle Nachmittage kann man auch an den wunderschönen, schwarzen Sandstränden im Norden verbringen (z.B. in Taganana). Ein weiteres Ausflugsziel sollte el Punto del Teno sein, der nordwestlichste Punkt der Insel, umwerfende Klippen, ein Leuchtturm und die Farbenpracht des Wassers haben diesen Platz zu meinem Lieblingsort der Insel gezaubert. Desweiteren gibt es jede Menge kleinere Dörfer, die einen Besuch wert sind, wie zum Beispiel Orotava, El Medano, Tegueste, Buenavista und viele mehr. Empfehlen kann ich auch Strandübernachtungen an den Klippen bei La Galeta im Zelt oder unter freiem Sternehimmel. Die Insel eignet sich perfekt für Wassersport. Ob für Anfänger oder Fortgeschrittene, es findet sich immer ein Plätzchen um sich in den Wellen zu vergnügen. Nach Bajamar, eine kleine Küstenortschaft, kann man sogar mit den öffentlichen Bussen fahren, ein sehr beliebter Surfspot für Einheimische. Um die restlichen Spots erreichen zu können empfiehlt sich ein Auto zu kaufen oder relativ günstig zu mieten. Einwohner der Insel genießen einen 50% Nachlass auf Fährfahrten und Flüge zu den anderen sechs Kanarischen Inseln sowie zum Festland, was man auf jeden Fall ausnützen sollte, wenn auch der bürokratische Aufwand anfangs immens wirkt. Nicht zu vernachlässigen ist natürlich die spanische Küche. Auf Teneriffa, überwiegend fern von den Touristengebieten, gibt es viele Möglichkeiten sehr gut und billig zu speisen. In La Laguna gibt es unzählige Lokalitäten, wo man hervorragend Tapas essen kann, wie z.B. das "Bodegon Viana". Neben den offiziellen Lokalen und Tapasbars gibt es auch Guanchinchen ("Guanchen", so nennen sich die Ureinwohner der Inseln). Mehr oder weniger inoffizielle Gaststätten, die an bestimmten Tagen der Woche nur geöffnet sind und eine Hand voll Speisen, ohne Speisekarte, anbieten. Eine wunderbare Idee abends mit Freunden hinzugehen und für kleines Geld ein tolles, typisches und kanarisches Essen zu bekommen. Abendessen sind den Spaniern sehr wichtig, man bestellt sich im Normalfall auch kein eigenes Gericht sondern es werden mehrere Speisen/ Tapas ausgewählt, auf den Tisch gestellt und jeder darf sich daran bedienen. Ein sehr geselliger Brauch. 3) Vor Ort Informationen zur Wohnungssuche/ Unterkunft Mir war von Anfang an bewusst, dass ich gerne mit weiteren Studenten zusammenleben möchte und habe mich somit über die Facebookgruppe und milanuncios (s.o.) informiert und mich eigenständig darum gekümmert. Ich hatte die Wohnung also gleich zu Beginn des ersten Tages auf Teneriffa und konnte mir weitere Informationen zur Anreise von meinen Mitbewohnern holen, welche sich dort selbst schon das zweite Semester befanden. Die hygienischen Zustände in der Wohnung waren sehr gewöhnungsbedürftig und nicht mit deutschen Standards zu vergleichen. Um ehrlich zu sein, waren die äußerlichen Umstände eher bedenklich, allerdings war unser Apartment auch nicht durchschnittlich war. Da ich jedoch gleich sehr herzlich aufgenommen wurde und eingegliedert wurde fühlte ich mich gleich sehr wohl. Das Wohnungsangebot ist sehr groß und man findet nach einer bestimmten Zeit an Suche auch definitiv das Richtige. Meine Wohnung hatte eine sehr gute Lage, nahe an der Uni, am Busbahnhof und aber auch an der Hauptstraße La Trinidad. Vor allem für die Zeit am Anfang meines Aufenthalts war das sehr praktisch, da man oft zwischen Altstadt und Universität sowie verschiedenen Einrichtungen hin- und herpendeln muss. Für meine Unterkunft, welches ein Zimmer in einer 3-er WG war, mit Garten, habe ich 200€ gezahlt (in bar an den Vermieter). Inbegriffen waren Heiz- und Nebenkosten sowie Internet. Natürlich findet es sich auch etwas hochwertigeres, jedoch auch unter dementsprechenden Kosten. Telefon/ Internet/ Bankkonto In Deutschland habe ich während der Zeit von Februar bis Juni meinen Mobilfunkvertrag stillgelegt. Um weiterhin erreichbar zu sein konnte ich eine Prepaidkarte vom Anbieter Yoigo erwerben, wozu es eine Internetfunktion für 8€ im Monat gab. Generell wird auf den Kanarischen Inseln zu 99% über Whats App kommuniziert. Jedoch braucht man, wenn man sich vor Ort auf Wohnungssuche begibt, auch für Mobilfunkgespräche nicht viel zahlen. Ansonsten musste ich in den gesamten vier Monaten Aufenthalt meine Karte dreimal mit jeweils 20 € aufladen. Internet war in meiner Wohnung schon vorhanden, da meine Mitbewohner schon länger dort gewohnt haben und der Preis dafür in den 200€ Mietpreis vorhanden. Mir ein Bankkonto auf Teneriffa anzulegen hielt ich nicht für sinnvoll und ist auch überflüssig, da man wunderbar z.B. über die DKB mit Internetbanking (s.o.) das Finanzielle unter Kontrolle hat. Anmeldung/ Registrierung Für die Anmeldung als Einwohner in La Laguna muss man etwas Geduld mitbringen. Zu Allererst sollte man das International Office in der Altstadt aufsuchen (Calle Viana), dort wird man über die ersten Schritte aufgeklärt. Schließlich muss man zum Rathaus, mit dem Mietvertrag, um dort seine aktuelle Adresse abzugeben. Die Polizei muss man auch aufsuchen um die "NIE" zu beantragen. Anschließend geht man wieder zurück zum Rathaus um das Reisezertifikat (mit dem man verbilligt reisen kann, s.o.) zu beantragen. Die Ausstellung des Dokuments dauert ca. 3 Wochen. An der Uni muss man sich sämtliche Unterschriften holen, von den verschiedenen Betreuern und die Versicherung an der Bank einzahlen. Alles in allem ist die Anmeldung ein kleines Chaos, da man überall andere Informationen erhält und immer zwischen Einrichtungen und Banken pendeln muss und nicht immer alles bekommt was man will. Sport- und Freizeitmöglichkeiten Das Sportangebot in La Laguna ist begrenzt. Es gibt allerdings die Möglichkeit eine große Anzahl an verschiedenen Kursen an der Uni zu belegen wenn man sich früh genug darum kümmert und die Anmeldefristen nicht verpasst. Allerdings waren zu Beginn des Sommersemesters schon alle Kurse, die ich besuchen wollte, z.B. Volleyball und Surfkurs, schon belegt. Desweiteren kann man auch Paddelplätze oder den Tennisplatz der Unisportanlagen über das Internet reservieren. Viele meiner Freunde haben sich während des Aufenthalts am örtlichen Fitnesscenter vergnügt, wo man viele verschiedene Kurse und Sportangebote besuchen kann für eine monatliche Pauschale. Verkehrsanbindung Auf der gesamten Insel verkehren TITSA Busse ("guaguas") in regelmäßigen Abständen. Kürzere Fahrten, wie an die nahegelegenen Strände Las Teresitas oder Bajamar, sind sehr preiswert. Als eingeschriebener Student kann man sich auch ein Studentenbono für 15 € kaufen und damit verbilligt fahren. Zwischen La Laguna und Santa Cruz pendelt auch eine Trambahn. Weitere Strecken wie zum Beispiel nach Punta del Teno rentieren sich mit dem öffentlichen Bussen eher nicht, da diese nur langsam vorankommen. Für größere Ausfluge sollte man sich daher ein Auto mieten. Das ist auch am Nordflughafen möglich. Angebote sind abhängig von der Mietdauer und Mietdatum, wenn man aber Glück hat bekommt man ein Auto für eine Woche für 70€. Allerdings sollte man auf das Kleingedruckte achtgeben, da die Spanier oft vor Ort noch Zuschlage verlangen. Einkaufsmöglichkeiten Das wunderschöne Städtchen La Laguna eignet sich sehr gut zum shoppen. Klamotten und Schuhe bekommt man hier sehr billig. Vor allem in der Rebajas-Zeit. Es gibt jede Menge kleinere Boutiquen, aber auch größere Ketten wie United Colours of Benetton oder Stradivarius. Wenn einem das nicht genügt, kann man sich im nahegelegenen Shoppingcenter von La Laguna, "Al Campo" verausgaben. Oder auch in Santa Cruz, in der großen Einkaufsstraße einkaufen gehen. Lebensmittelmärkte gibt es auch einige in La Laguna, die man wunderbar zu Fuß erreichen kann. "Mercadona" ist wohl der größte und der beliebteste unter den Studenten, dort bekommt man auch günstige Kosmetikartikel und alles was man sonst benötigt. Ansonsten gibt es 24h tiendas, in denen man für etwas mehr Geld auch dringende Sachen zu jeder Zeit kaufen kann. Informationen zur Uni Das Sommersemester an der Universidad de La Laguna startete Mitte Januar und die letzten Nachprüfungen werden im Juli absolviert. Dazwischen gab es einige Nationalfeiertage oder keine Vorlesungen aufgrund von Streiks oder religiösen Gründen wie Ostern. Bewerbungsprozedere Es bedarf keiner speziellen oder zusätzlichen Bewerbungsunterlagen, um sich an der Universidad de La Laguna als Erasmusstudent zu bewerben. Wie bei jeder anderen Uni muss man verschiedene Dokumente ausfüllen, Bewerbungsschreiben auf Deutsch und Spanisch verfassen und das Learning Agreement ausfüllen. Zusätzlich musste ich auch einige Passbilder abgeben. Campus Die Universität befindet sich im Norden der Insel und verteilt sich auf die Städte San Cristobal de La Laguna sowie Santa Cruz de Tenerife (Hauptstadt). Die beiden Städte gehen mehr oder weniger fließend ineinander über und sind durch öffentliche Verkehrsmittel hervorragend miteinander verbunden. Die Tourismusfakultät befindet sich in einem sehr modernen Gebäude am Campus Guajara, welcher mit der Trambahn in drei Minuten oder auch zu Fuß zu erreichen ist. Dort gibt es auch eine Mensa und die Fakultätsbibliothek, sowie die Zentralbibliothek der Universität. Am Campus Guajara befinden sich noch weitere Fakultäten, welche durch Rasen mit Palmen verbunden sind, ein wunderschöner Anblick, der auch zum Ausruhen und Verweilen einlädt. International Office/ Erasmusbüro Das Erasmusbüro der Universität befindet sich in der Altstadt (Calle Viana) und ist auf jeden Fall die erste Anlaufstelle für alle Austauschstudenten. Dort werden einem die ersten wichtigen Schritte erklärt und sämtliche Unterschriften ausgeteilt. Falls Fragen während des Semester aufkommen, kann man sich gerne an die netten Leute dort wenden. Am Semesteranfang kann es zu Terminengpässen kommen aufgrund der großen Menge an Studenten, weswegen man sich einen Termin für die nächsten Tage geben muss. Einführung für Incomings Leider habe ich selbst es nicht geschafft zur Infoveranstaltung für die Incoming Studenten zu gehen, da diese schon vor Semesterbeginn im Januar war. Jedoch kann man in diesen Tagen schon sehr gut Kontakte knüpfen, wenn es auch nicht zwingend notwendig ist, dorthin zu gehen, da man sich die Informationen auch im Internet suchen kann. Hilfestellung bei Kurswahl Über die Kurse, welche man belegen kann, kann man sich im Internet auf der Fakultätsseite informieren. Wunschkurse müssen auf jeden Fall mit dem International Office in München abgesprochen werden, da man im Nachhinein nur mit viel Aufwand das Learning Agreement noch ändern kann. Jeder Erasmusstudent kann sich Tipps bei den entsprechenden Koordinatoren holen, die einem zugewiesen werden und sich dann schließlich selbst einen Stundenplan zusammenstellen. besuchte Kurse Die Auswahl an potentiellen Kursen ist gering, da man schon vieles in Deutschland belegt hat und auch keine Fremdsprachen belegen darf. Besonders im Sommersemester war das Fächerangebot der Universität nicht sehr prickelnd. Dementsprechend habe ich zwei Kurse aus dem ersten Semester belegt: Geografia del Mundo Actual und Antropologia. Ersteres war eine sehr gute Entscheidung, da der Professor einen sehr medienunterstützten Unterricht gehalten hat und man auch mit wenig Spanischkenntnissen folgen konnte. Die Vorlesung Antropologia kann ich kaum weiterempfehlen, da sogar spanische Studenten Schwierigkeiten hatten, die Prüfungen zu bewältigen. Zudem hatte ich noch drei Vorlesungen aus höheren Semestern, welche ich aber nach den ersten Wochen nicht mehr besucht habe, da ich mit meinem Sprachniveau hier absolut fehl am Platz war: Planificacion y Gestion Territorial Destinos Turisticos, Gestion Publica de los Recursos Turisticos und Promocion de Destinos y Productos Turisticos. Leider konnte ich weder eine Französischveranstaltung noch eine Englischveranstaltung belegen. Es wurden auch Spanischkurse auf verschiedenen Level angeboten, allerdings war ich auch für diese zu spät und konnte nachträglich nicht mehr hinzutreten. Die Kurse an sich bestehen immer aus zwei theoretischen Vorlesungen und einem praktischen Teil, den man im Computerraum verbringt. Dort müssen Aufgaben in kleinen Gruppen zum aktuellen Thema gelöst werden und auf die Moodle Plattform hochgeladen werden. Die Arbeiten fließen in die Endnote ein. Sprachkurse Da ich keine Möglichkeit mehr hatte, mich in den Spanischkurs der Universität einzuschreiben, habe ich mir eine private Sprachschule in La Laguna gesucht. Im Nachhinein war dieses auch die bessere Entscheidung. Für 60€ konnte man neun Stunden individuell buchen. "DRACMA", die Sprachschule in La Laguna, eine offiziell anerkannte Einrichtung besteht aus wenigen Einheimischen Lehrern, die auf sehr persönliche Weise den Schülern in dreier Grüppchen Grammatik und Wortschatz beibringen. Am Ende wurde mir auch ein Zertifikat ausgestellt. Die Email Adresse kann man im Internet herausfinden und dann sofort einen Termin vereinbaren. Da die meisten Erasmusstudenten dort Unterricht nehmen, lernt man auch schnell neue Leidensgenossen kennen. Qualität der Vorlesungen Das Niveau der Vorlesungen war natürlich in den einzelnen Veranstaltungen unterschiedlich, schon alleine, weil ich zwei aus dem ersten Semester besucht habe und drei aus höheren. Sprachlich waren Sie alle eine große Herausforderung für mich, da die Inselbewohner einen starken Akzent haben, an dem man sich anfangs gewöhnen muss. Im Vergleich zu deutschen Vorlesungen und Lehrinhalten war das Niveau eher geringer. Beispielsweise im Fach Geografia verbrachten wir eine ganze Stunde damit, Maßstäbe auszurechnen, was in Deutschland gymnasiales Niveau hat. Allerdings kommt es einem mit wenig Spanischkenntnissen sehr entgegen, wenn man schon vorher Ahnung von der Materie hat und somit sich auf die Sprache konzentrieren kann. Prüfungen An der Universidad de La Laguna finden mehrere Prüfungstermine pro Fach statt. In manchen Fächern muss man schon Mitte des Semesters eine kleine Zwischenprüfung ablegen und in anderen zählen spontane Tests, Gruppenarbeiten, Referate und finale Prüfung zur Endnote. Die Prüfungen sind alle unterschiedlich aufgebaut, einige sind mit offenen Fragen bestückt und andere wiederum bestehen nur aus Multiple Choice Aufgaben. Die ersten Prüfungstermine finden Ende Mai statt, wer sich jedoch noch nicht richtig vorbereitet fühlt kann erst zur zweiten Runde Anfang Juni antreten und hat dann noch eine weitere Chance auf die Nachprüfung, welche Mitte Juni stattfindet. Internetausstattung der Uni Der ganze Unicampus verfügt über eine freizugängliche W-Lan- Verbindung. Auch in den einzelnen Bibliotheken kann man die Unicomputer kostenlos nutzen. Generell arbeitet der Bereich Tourismus sehr stark mit der Moodle Plattform. Lehrmaterialien werden dort hochgeladen und können von den Studenten eingesehen werden. Auch die Studenten müssen ihre angefertigten Gruppenarbeiten dort hochladen und können auch mit den Lehrkräften und ihren Kommilitonen in Verbindung treten. Im großen und ganzen spielt das Internet eine sehr wichtige Rolle. sonstige Tipps zur Uni Man sollte sich gleich anfangs um seine Kurse und Änderungen im Learning Agreement kümmern, da sich dieser Prozess etwas in die Länge ziehen könnte. Man muss einige Unterschriften einholen und die Professoren haben jedoch nur an manchen Tagen Sprechstunde und sind somit oft gar nicht erreichbar. Genauso penetrant muss man auf seinen Online-Account beharren und sich seine Zugangsdaten holen, da die meisten Professoren nur mit der Moodle Plattform arbeiten. Die Gruppenarbeiten in den praktischen Teilen der Fächer eignen sich sehr gut um Kontakt mit Einheimischen zu knüpfen. Allerdings sollte man auch hier vorsichtig rangehen, da Spanier eine andere Arbeitsmentalität besitzen und wenn man Pech hat, zieht sich dann eine Aufgabe schon einmal ein paar Wochen hin. Integration und Kontakt mit Einheimischen Generell ist es in La Laguna eher schwierig Kontakt mit Einheimischen zu knüpfen, jedoch nicht unmöglich. Mit einem gewissen Spanischniveau kann es sogar sehr gut gelingen. Neben Erasmus Studenten aus ganz Europa kommen noch unzählige Seneca Studenten hinzu (Studenten vom spanischen Festland), was die Suche und den Kontakt zu echten Inselbewohnern sehr erschwert. Es gibt jedoch auch viele Einheimische, die WGMitbewohner suchen, die beste Möglichkeit um mit ihnen in Kontakt zu kommen und auch die spanische Kultur hautnah mitzuerleben. Eine weitere Möglichkeit ist (s.o.), sich in Gruppenarbeiten in den Vorlesungen mit spanischen Mitschülern integrieren. Die meisten "Tinerfenen" habe ich im Volleyballtraining der Universität (im zweiten Trisemester konnte ich endlich einen Platz ergattern) kennengelernt. Diese waren sogleich sehr aufgeschlossen und kontaktfreudig, wenn es auch oft an der Sprachbarriere gehapert hat. Neben Trainingsaktivitäten zweimal die Woche, haben wir uns danach öfters in einer Kneipe getroffen oder auch zu Beachvolleyballturnieren am Strand. Kontakt zu anderen Austauschschülern Es wird einem nur schwer fallen in La Laguna sich nur mit Einheimischen abzugeben, da das Städtchen von Studenten aus ganz Europa bevölkert wird. Die meisten Austauschstudenten kommen aus Italien, Deutschland und Spanien. Weitere Nationen sind Frankreich, Schottland, Irland und England usw. Automatisch kommt man überwiegend mit den Gleichgesinnten in Kontakt, da sie dieselben Ziele und Wünsche haben. Einheimische sind am Wochenende oft zuhause bei ihren Eltern oder auf den Nachbarinseln, wo sie ursprünglich herkommen. Auch "AURI" (s.o.) organisiert sehr oft Veranstaltungen mit weiteren Erasmusstudenten. Wöchentlich finden in einem Kaffee in der Altstadt von La Laguna "Language Cafe"- Abende statt. Jeder, der Lust hat sich auf einer anderen Sprache zu unterhalten und neue Leute kennen zu lernen ist dort herzlich willkommen, wenn es auch oft in oberflächlichen Smalltalk endet. Desweiteren werden Kochabende organisiert, an denen jedes Mal eine neue kulinarische, internationale Speise gekocht wird mit Anweisungen der Studenten, die aus jenem Land stammen. Allgemeines Fazit und Empfehlungen Die Zeit auf Teneriffa hat mich sehr geprägt und ich möchte sie keinesfalls missen. Ich hatte ein wunderbares Semester mit vielen Höhe- und Tiefpunkten. Leider musste ich schon anfangs feststellen, dass meine Spanischkenntnisse keineswegs ausreichend waren und ich ohne einen zusätzlichen Spanischkurs erhebliche Probleme gehabt hätte. Die ersten Wochen waren sehr schwierig aufgrund der Sprachbarriere. Zudem trifft man in La Laguna auf jede Menge anderer deutscher Erasmusstudenten, mit denen es natürlich leichter fällt in Kontakt zu treten und somit das Semester weniger mit Einheimischen oder spanischsprachigen Studenten verbringt. Empfehlenswert ist ein Intensivsprachkurs bevor man das Semester dort beginnt, vor allem für Studenten, die wie ich nur an der Hochschule Vorlesungen besucht haben mit keinerlei weiteren Vorkenntnissen. Hätte ich nochmal die Möglichkeit ein Auslandssemester einzulegen, würde ich mich schon früh im Voraus (mind. 3-4 Monate) damit beschäftigen, mich näher über die Universität und die angebotenen Kurse informieren, da z.B. das Kursangebot in La Laguna zum Sommersemester sehr gering ist. Zudem werden auch keine englischen Vorlesungen angeboten, der ganze Unterricht findet in Landessprache statt. Leider habe ich die Entscheidung etwas zu unüberlegt und zu hastig getroffen. Nichtsdestotrotz kann ich das Leben auf der Insel sehr weiterempfehlen. Die Kanaren sind allesamt sehr abwechslungsreich, ob landschaftlich oder auch klimatisch. Man kann sich wohl keinen besseren Platz vorstellen um zu studieren. Die kanarischen Landsleute sind sehr nett und aufgeschlossen. Desweiteren konnte ich sehr viele gute Freundschaften in ganz Europa gründen. Meine Empfehlung an alle weiteren Erasmusstudenten: genießt das Inselleben, die Mentalität und die Offenheit sowie die Herzlichkeit der Inselbewohner. Man sollte alles Mögliche ausprobieren und mitnehmen. Fotos Die wunderschöne Altstadt von La Laguna an Pfingsten Playa de las Teresitas, ca. 40 min. Busentfernung El Teide Masca-Schlucht Schlucht mit Blick auf das Meer Romería de Tegueste, ein typisch einheimisches Fest Punta del Teno San Cristobal de La Laguna mit dem Teide im Hintergrund