in Ligurien
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in Ligurien
15 Küstentouren in Ligurien Jene Orte am Meer San Remo, Bordighera, Alassio, Albenga, Varigotti, Finale Ligure, Spotorno, Bergeggi... und weiter: Portofino, Santa Margherita, Sestri Levante, Monterosso, Portovenere. Namen, die wie ein Abzählreim klingen, aber in Wirklichkeit handelt es sich um die renommiertesten Orte der ligurischen Riviera. Geschichtsträchtige Dörfer, die sich ihre Tradition erhalten haben. So dass der Besucher beim Flanieren durch die Gassen auf Schritt und Tritt Neues entdeckt: Überraschende Palazzi, imposante Kirchen oder Kathedralen, stille Piazzette, um dann zu majestätischen Festungen hochzusteigen mit Wachttürmen, die einst den Piratenüberfällen oder Einfällen durch feindliche Flotten vorbeugen sollten. Die Traditionen haben viele Facetten, angefangen von der maritimen Küche. Mit unverfälschten Gerichten, die der wahre Kenner nicht zu verändern wagt. Wie denn auch die besten Rezepte die einfachsten sind z. B. auf der Basis von fangfrischem Fisch. Eine erholsame und authentische Urlaubswelt: Das ist die ligurische Riviera. Wo man kulturelle Erkundungstouren mit Entspannung und Spass am Meer verbinden kann. Wo Sonnenanbeter und Wasserratten die Qual der Wahl zwischen Kies- oder Sandstränden haben. Ein Meer, wo man die unterschiedlichsten Sportarten treiben kann: Fischen, Tauchen in Europas schönsten Tauchgründen, Surfen und Segeln. Und wer eher das Festland bevorzugt, findet perfekt ausgerüstete Golf-, Tennis- und Fußballplätze abgesehen von einem dichten Netz an Wanderwegen, die sich zu Fuss, mit dem MTB oder hoch zu Ross bewältigen lassen. Nicht zu vergessen, dass Ligurien fast keinen Winter kennt. Durch das milde Klima ist jede Jahreszeit ideal für einen Urlaub. Zum Beispiel die Zeit zwischen September und März, um das Hinterland zu erkunden. Am besten mit dem Auto, wenn es keine sommerlichen Staus mehr gibt und man Dorf um Dorf besichtigen kann. Dörfer aus Steinen und Gestein, Dörfer mit Geschichte und Geschichten. Dörfer, deren urbanistische Struktur entziffert werden will, Dörfer, die uns wie aus der Naturlandschaft ausgeschnitten erscheinen. Die Cinque Terre Einer faszinierenden und doch spröden Natur entrungen, um durch menschliche Schaffenskraft den Platz für das eigene Haus zu schaffen. Wo die Langeweile jedoch nie Einzug gehalten hat. 15 Küstentouren 7 Savona 5 6 Arenzano Cogoleto Varazze Albisola Superiore Bergeggi Noli Varigotti Finale Ligure Finalborgo Andora 3 1 Ventimiglia San Remo 2 Arma di Taggia 4 Pegli Albenga Alassio Laigueglia Cervo Imperia Ospedaletti LEGENDE - Auf den Karten der einzelnen Touren angegeben: Die schönsten Dörfer Italiens www.borghitalia.it Dorf mit orangefarbener Flagge www.touringclub.it/bandiere_arancioni Blaue Flagge 2006 www.feeitalia.org Präsidium Slow Food www.slowfood.it Ausgangspunkt und Ziel in Liguria Bogliasco 8 Nervi Pieve Ligure S. Margherita Ligure Rapallo 9 Genova Lorsica 10 11 Recco Camogli Chiavari Zoagli S. Fruttuoso 12 Sestri Levante Portofino Monterosso al Mare 13 Vernazza Corniglia Manarole Riomaggiore La 14 Spezia 15 Lerici Tellaro Portovenere I. della Palmaria Tourenvorschläge 8 Genua, die Stadt 1 Ventimiglia, 9 Genua-Nervi, Bogliasco, 2 Sanremo, zwischen Blumenzucht 10 Der Naturpark Portofino, 3 Imperia, Diano Marina, 11 Santa Margherita Ligure, 4 Andora, Laigueglia, 12 Chiavari, Lavagna, 5 Finale Ligure, Varigotti, 13 Monterosso, Vernazza, Corniglia, 6 Savona 14 Die Stadt 7 Cogoleto, 15 Portovenere, Vallecrosia, Ospedaletti und Jugenstilarchitektur San Bartolomeo al Mare, Cervo Alassio, Albenga Noli, Bergeggi Arenzano, Pegli von Christoph Kolumbus Pieve, Recco Camogli, San Fruttoso Rapallo, Zoagli Sestri Levante Manarola, Riomaggiore La Spezia Lerici, Tellaro Molini di Triora 1 Argentina Ventimiglia, Pigna Vallecrosia, Ospedaletti Blumen, Meer und Geschichte Ausgangspunkt Rocchetta Ziel Nervina Isolabona Tourenverlauf Ausgangspunkt: Ventimiglia. Apricale 20 Vallecrosia Ziel: Bussana Ospedaletti 22 km. Vecchia Nervia Seborga A10 1 Ventimiglia Ospedaletti N Charakteristika: Archäologie, San Remo Botanik, Geschichte, Kunst, Architektur. Bordighera S Reise an die Grenze zwischen Italien und Frankreich in eine Gegend, die reich an archäologischen, historischen und künstlerischen Zeugnissen ist. Geschichtsträchtige Orte, umgeben von üppiger Vegetation dank eines Mikroklimas, das auch Exoten gedeihen lässt. Die römische Siedlung Ventimiglia entwickelte sich am rechten Ufer des Flusses Nervia. Noch heute sind dort interessante Überreste der Thermen und eines Theaters aus dem 1. bis 3. Jahrhundert nach Chr. zu sehen. Weitere römische Fundstücke befinden sich in dem Museum „Girolamo Rossi“ an der Festung Annunziata. Und um den Barbarenüberfällen zu entgehen, flüchteten die Einwohner auf den Hügel rechts vom Roja. So entstand in dieser Zone die mittelalterliche Siedlung mit bedeutenden Werken aus Geschichte und Kunst. Rund um die Burg das Kloster der Canonichesse (17. Jahrhundert), der Palazzo Pubblico, das Bischofspalais und im besonderen die romanische Kathedrale Santa Maria Assunta mit einem oktagonalen Baptisterium. Öfters umgebaut wurde die Kirche San Michele. Die Apsis, Glockenturm und das Haupt- schiff gehen auf das 13. Jahrhundert zurück. Nicht verpassen darf man im Juni die so genannte „Battaglia dei Fiori”, wenn blumengeschmückte Festwagen durch die Straßen ziehen. Und im August mittelalterliche Aufführungen und einen Wettkampf mit antiken Armbrüsten. Dank des besonderen Mikroklimas konnte Sir Thomas Hanbury 1867 am Vorgebirge des Kap Mortola den wunderbaren Botanikgarten der Villa Hanbury anlegen. Der Garten birgt mehr als 4000 Zier- und Heilpflanzenarten, aber auch Obstbäume aus zahlreichen subtropischen und mediterranen Regionen. Nicht weit von Villa Hanbury entfernt erheben sich die eindrucksvollen Felsen Balzi Rossi. In den Höhlen, deren Öffnung hoch über dem Meer liegen, wurden Felsenmalereien und Werkzeug gefunden, dessen Alter auf 240.000 Jahre geschätzt wird. Die Sammlung ist in 548 Villa Hanbury 6 km, Taggia Balzi Rossi 9 km, Vallecrosia 17 km, Bordighera 19 km. Perinaldo Dolceacqua Badalucco d Ventimiglia dem benachbarten Museum ausgestellt und umfasst Tausende von Fundstücken, darunter Waffen, Schmuck und Gebrauchsgegenstände. Im Osten von Ventimiglia befindet sich Vallecrosia, römischen Ursprungs und renommiert für seine Zierpflanzenproduktion sowie für das Museum der italienischen Kanzone. Ein in Europa einzigartiges Museum, untergebracht in einem ausrangierten Einsenbahnwaggon. Die Sammlung umfasst Schallplatten, Partituren, Instrumente und weitere Raritäten aus der Zeit der italienischen Kanzone ab dem 19. Jahrhundert. Eine wahre Perle des Tourismus der belle époque ist Bordighera, unterteilt in die 1470 gegründete Altstadt und die Neustadt. Die Altstadt ist von antiken Wehrmauern umgeben und thront über dem Kap Sant’Ampelio, wo sich auch eine hübsche kleine Kirche erhebt. Das moderne Bordighera ist von üp- piger Vegetation, darunter besonders Palmen gekennzeichnet. Außerdem die elegante Uferpromenade Argentina und wunderbare Jugendstilvillen. Darunter das Museum Bicknell, wo das Internationale Institut für Ligurische Studien untergebracht ist. Es birgt eine reiche Sammlung an vorgeschichtlichen Fundstücken sowie eine internationale Bibliothek. Der Name Ospedaletti stammt wohl von einem antiken hospitale ab, das die Kreuzritter Cavalieri di San Giovanni di Gerusalemme gegründet hatten. Das dank des schützenden Alpenbogens besonders milde Klima trug zur Fortüne Ospedalettis als Tourismusort am fin de siècle entschieden bei. Das gleiche Klima begünstigt auch die Blumenzucht, weswegen hier auch der erste europäische Blumenmarkt gegründet wurde. Man sollte in Ruhe auf der Uferpromenade flanieren und die betörenden Düfte aus den blühenden Gärten mit ihren Palmen und Eukalyptusbäumen genießen. Cubàite Als typisches Dessert des äußersten westlichen Liguriens, sind die Cubàite zwischen Ventimiglia, Castel Vittorio, Camporosso und Pigna beheimatet. Es ist die Version eines Desserts aus dem südlichen Mittelmeerraum, auf Arabisch quubaita und auf Sizilianisch cubbaita genannt. Es besteht aus zwei mit Krokant gefüllten Waffelhälften, zu deren Füllung auch je nach Zone Haselnüsse, Walnüsse oder Mandeln, abgeriebene Orangenschale und Honig gehören. Auf die beiden Waffelhälften werden Symbole oder Zahlen eingebrannt, genauso wie man es mit der Pastaart Corzetti in der Umgebung Genuas machte. Ospedaletti Jachthäfen Bordighera Ospedaletti Ventimiglia 2 Molini di Triora Argentinazwischen Blumenzucht Sanremo, und Jugenstilarchitektur Grazie dei Fiori Badalucco Ausgangspunkt Ziel Tourenverlauf Anfahrt: Autobahn A10 (Ausfahrt Sanremo Ovest), SS1 Aurelia. 548 Taggia Charakteristika: Geschichte, Kunst, Architektur, Botanik. A10 sia Bussana Vecchia eborga Arma di Taggia San Remo N pedaletti S Weltbekannt als Stadt des Liederfestivals, bietet Sanremo dem Touristen aber das ganze Jahr hindurch noch viel, viel mehr an Spaß und Unterhaltung. Von der mittelalterlichen Pigna bis zum Jugendstil der Luxusvillen des fin de siècle, zeichnet sich die Stadt durch eine reizvolle Mischung von Mondanität, Kultur und gute Küche aus. Sanremo ist nicht nur die Heimat der Blumenzucht, sondern auch der mit Blütenornamenten verzierten Jugendstilvillen, die bei dem internationalen Elitetourismus schon immer beliebt waren und sind. Die wichtigsten Vertreter dieser Architektur befinden sich am Corso degli Inglesi. Villen mit so klingenden Namen wie Bel Respiro, Vista Lieta, Bel Soggiorno, Gioia Bella, Mirasole, Miramare, Primavera und Rondinella erinnern an den unbeschwerten und hedonistischen Lebensstil der Dekadenz. Ein schönes Beispiel für den Jugendstil ist die Villa Virginia, während die Villa Bel Respiro eklektische Renaissancezüge trägt wie auch die Villa Fiorentina mit Anklängen an die toskanische Renaissance. Aber das wichtigste Jugendstilgebäude Sanremos ist wohl das Spielkasino nach einem Entwurf von Eugenio Ferret. Nicht zu ver- gessen die Villa Nobel, wo der gleichnamige Wissenschaftler bei seinen Rivieraaufenthalten residierte und natürlich die prächtige, von einem Park umgebene Villa Ormond, Sanremo hat aber sehr viel ältere Wurzeln, nämlich den Siedlungskern Pigna als typisch ligurisches historisches Zentrum, das sich an einen Hügel schmiegt, um in gebührender Distanz von der mit Sarazenenpiraten „verseuchten“ Küste zu sein. Es ist ein einmaliges Erlebnis durch das Gassenlabyrinth der Pigna zu streifen, mit ihren stillen Piazzette, den überdachten Durchgängen und den Schwibbögen, die die antiken Häuser gegenseitig abstützen. Um das Jahr Tausend gegründet und bis zum 16. Jahrhundert immer wieder befestigt, hat die Pigna zwei noch heute gut sichtbaren Eingangstore. Das gotische Santo Stefano-Tor Sanremo und das San Giuseppe-Tor aus dem 16. Jahrhundert. Letzteres weist eine so genannte Pechnase auf, von der siedendes Öl oder Wasser auf die Feinde gegossen wurde. Jenseits des Tores kann man linkerhand die Rivolte di San Sebastiano entlanggehen, eine eindrucksvolle, überdachte Straße, die zur Piazza dei Dolori führt. Dort erhebt sich das Oratorium San Sebastiano und der Palazzo Gentili (Ex-Spinola). Ganz oben auf dem Hügel macht die Pigna der Wallfahrtsstätte Madonna della Costa aus dem 17. Jahrhundert Platz. Sie war jahrhundertelang ein fester Fixpunkt für die Seefahrer, die sich der Stadt näherten. Im Innern birgt die Wallfahrtsstätte ein schönes Gemälde von Domenico Fiasella. Sehr viel älter als die Wallfahrtsstätte ist die Kirche San Siro aus dem 13. Jahrhundert mit Zentralrosette und Zentralbögen, die noch vom Originalbau stammen. Aus dem 20. Jahrhundert ist dagegen die russische Kirche San Basilio. Sie bezeugt die Anwesenheit einer russischen Kolonie in Sanremo zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Zu ihren berühmtesten Gästen gehörte die Zarin Maria Alexandrovna, Ehefrau von Zar Alexander II. Nach ihr ist die mit Palmen gesäumte Uferpromenade der Stadt benannt. Die Sardenaira Die Sardenaira ist die sanremesische Variante der Pissalandrea, einer Art Focaccia, die Sardinen als Hauptzutat hat. Dazu kommen Tomaten, Olivenöl, Knoblauch, Oregano und etwas angebräunte Zwiebeln und wird auf einem dünnen, knusprigen Foccacia-Teig ausgestrichen. Casinò Jachthäfen Arma di Taggia Sanremo d’Albenga 3 1 Isola Gal Imperia, Diano Marina, San A10 Alassio Bartolomeo al Mare, Cervo Andora Geschichte mit Meerblick Laigueglia Tourenverlauf Ausgangspunkt: Imperia. Ausgangspunkt Ziel Diano Marina 6,5 km, San Bartolomeo al Mare 8,5 km. S. Bartolomeo al Mare Ziel: Cervo 11 km. Cervo 28 A10 Imperia 1 Diano Marina Charakteristika: Geschichte, Architektur, Kultur, Tourismus. Oneglia N S Antike Dörfer mit mediterranem und mittelalterlichem Reiz. Von Imperia nach Cervo längs der Blumenriviera in ihrer ganzen Pracht. Imperia entstand 1923 als Eingemeindung der beiden antiken, von dem Wildbach Impero getrennten Dörfer Oneglia und Porto Maurizio, die jahrhundertelang Rivalen waren. Zwei so unterschiedliche Siedlungskerne: Porto Maurizio, auf einem Hügel namens Parasio gelegen, der mit seinen mittelalterlichen, eng aneinander geschmiegten Häusern sanft zum Meer abfällt sowie das in der Ebene gelegene Oneglia. Dessen Besitzer 1576 die Savoyer wurden und dort ein Straßennetz anlegten, an dem sich Palazzi mit Arkaden erheben. Den Parasio erkunden, bedeutet sich in ein Labyrinth stiller Gassen zu begeben, die sich unvermittelt auf eine Piazzetta öffnen oder die Pracht eines Gebäudes enthüllen. Und nicht zu vergessen der langgestreckte Portikus des Klosters Santa Chiara, während der Dom und das frühere Rathaus durch seine neoklassizistische Imposanz besticht. Der Orts- teil Oneglia liegt an einem kleinen Hafen: Hier legen Fischerboote mit fangfrischen Fisch an. Der wird dann direkt vor Ort verkauft. Aber Oneglia hat nicht nur eine Seefahrerberufung, sondern rühmt sich auch landwirtschaftlicher Traditionen, was eindrucksvoll von dem Olivenmuseum bezeugt wird, das in dem historischen Firmensitz der Gebrüder Carli untergebracht ist. Im Herzen von Oneglia verläuft die Via Doria. Der Name stammt von dem Palazzo ab, in dem 1466 Andrea Doria geboren wurde. Ein kühner Soldat, Admiral und «padre della patria» der Republik Genua. Am besten sollte man im September Imperia einen Besuch abstatten. Und zwar wenn die Regatta alter Windjammer stattfindet. Ein Event, den man nicht verpassen sollte, um sich mit der faszinierenden Geschichte antiker Segeljachten vertraut zu machen. Auch Diano Marina, ein hochgeschätzter Touris10 Imperia tenort östlich von Imperia bietet seinen Gästen alljährlich ein Fest, das man nicht verpassen sollte. Nämlich den Blütenteppich zum Fronleichnamsfest, auf Italienisch corpus domini. Wenn die Straßen des Zentrums mit wunderbaren, fantasievollen und farbenfreudigen Blüten ausgelegt werden. Das antike Diano wurde 1887 sehr stark von einem Erdbeben heimgesucht, doch sind trotzdem im Städtischen Museum noch vorrömische und römische Fundstücke erhalten und werden entsprechend ausgestellt. Darunter auch ein römisches Schiff, das vor der Küste gesunken war. Das letzte Kapitel dieser langen Geschichte, nämlich das des Badeortes repräsentieren die hohen Palmen an der hübschen Uferpromenade sowie der Sandstrand, dessen sich der Ort nur zu Recht rühmt. San Bartolomeo al Mare bildet mittlerweile mit Diano ein gemeinsames Touristenzentrum. Es besteht aus zwei Siedlungskernen mittelalterlichen Ursprungs. Das von üppiger Vegetation umgebene Rovere, bekannt für seinen Musikwettbewerb „Rovere d’oro”, der alljährlich auf dem Vorplatz der Wallfahrtsstätte stattfindet sowie San Bartolomeo, das sich mehr im Hinterland erstreckt und sich einer spätmittelalterlichen kleinen Kirche rühmt. Nur wenige Kilometer von San Bartolomeo entfernt befindet sich Cervo, das hoch über dem Meer von der konkaven Barockfassade der Pfarrkirche beherrscht wird. Diese wirkt fast unwirklich und erinnert an ein Bühnenbild. Und allein dieses Bild reicht, um uns davon zu überzeigen, dass Cervo nur zu Recht der Vereinigung „schönste Dörfer Italiens“ angehört. In Cervo findet auch alljährlich im Sommer das Internationale Festival für Kammermusik statt. Im Innern des mittelalterlichen Dorfes erhebt sich zudem die Burg, wo das Ethnographische Museum für Westligurien untergebracht ist. In der Heimat des nativen Olivenöls Im Rücken von Imperia und der Umgebung von Diano Marina erstrecken sich die so genannten Oliventäler. Wir haben es hier mit einer richtigen „Wallfahrtsstätte“ für ligurischen Olivenanbau zu tun. Aus der Kultivar Taggiasca, die ihren Ursprung im Gebiet von Imperia hat, entsteht eins der besten nativen Olivenöle Italiens: Leicht bekömmlich, delikat im Geschmack mit niedrigem Säuregehalt. Ideal, um rohes Gemüse und Salate damit abzuschmecken. Aber ebenso geeignet zum Frittieren von knusprigem, fangfrischen Fisch. Und eben dieses Olivenöl ist die Basis für weitere Produkte wie z.B. Olivenpaste, die hervorragend zum Abschmecken von Pasta ist. Cervo Jachthäfen Cervo Diano Marina Imperia 11 582 4 Andora, Laigueglia, Alassio, Albenga Zwischen Geschichte und Meer Ausgangspunkt Ziel Albenga Villanova d’Albenga 1 A10 Andora Isola Gallinara Tourenverlauf Ausgangspunkt: Andora. Colla Micheri 10 km, Laigueglia 11 km, Alassio 14 km. Ziel: Albenga 21 km. Alassio Laigueglia N Charakteristika: Geschichte, Architektur, Kunst, Natur, Umwelt. S Ein seit der Römerzeit besiedelter Landstrich an einem kristallklaren Meer, wo man Delfine und Pottwale ausmachen kann. Vom historischen Andora zum beschaulichen Laigueglia, von der Perle Alassio des VIP-Tourismus bis zu dem turmbewehrten Albenga. In der Römerzeit entstanden, birgt Andora auch wichtige Zeugnisse aus dem Mittelalter. Von der Brücke mit zehn Bögen über den Merula bis zu den Ruinen der Burg der Clavesana. Diese befindet sich oberhalb des Hügeldorfes, das auch antike Häuser aufweist sowie die frühromanische Kirche San Nicolò und die romanisch-gotische Kirche Santi Giacomo und Filippo. In etwas „moderneren“ Zeiten sind direkt am Meer die Siedlungskerne Marina und Pigna entstanden. Letztere rund um den genuesischen Wehrturm. Dort befindet sich auch ein Strand und ein kleiner Jachthafen, von wo Boote zum Whalewatching auslaufen. Denn Ligurien befindet sich im Kreuzungspunkt eines Waleinund Durchzuggebietes, der so genannten Wallfahrtsstätte der Wale. Eine mit Pinien bestandene Kammstraße führt nach Colla Micheri, wo der berühmte norwegische Seefahrer und Archäologe Thor Heyerdahl gewohnt hat. Jenseits von Kap Mele befindet sich Laigueglia mit seinen kleinen Gassen und der Kirche San Matteo. Die Glockentürme sind zum Meer hin ausgerichtet, um die Seeleute nicht nur vor widriger Witterung zu schützen. Ein mächtiges Bollwerk aus dem 16. Jahrhundert erinnert an Piratenüberfälle, was denn auch alljährlich im Sommer mit einem Fest in historischen Kostümen begangen wird. Der unaufdringliche Reiz Laigueglias macht nur wenige Kilometer weiter der überbordenden Eleganz von Alassio Platz. Der Ort verdankt seinen Ruhm einem feinsandigen Strand und dem milden Klima. Symbol des mondän-touristischen Alassio ist das Caffè 12 Laigueglia Roma sowie ein Mäuerchen namens „muretto”. Dieses verkleidete der Künstler Mario Berrino mit von Berühmtheiten eigenhändig unterzeichneten Kacheln, angefangen von Ernest Hemingway. Ein weiteres Zeugnis für das Dolce Vita Alassios ist die alljährliche Miss-Wahl „Miss Muretto”. Der touristische Ruhm Alassios begann schon Ende des 19. Jahrhunderts, als der Ort gerne von der englischen High-Society aufgesucht wurde. Zeugnisse der Belle époque sind der Bahnhof und die English Library. Wanderfreunde sollten die alte Römerstraße bis zum Kap Santa Croce gehen und dann auf einer „archäologischen Uferpromenade“ wei- ter bis nach Albenga. Ein Blick aufs Meer und ganz nah vor uns liegt die Insel Gallinara, ein intaktes Naturparadies mit hochinteressanten Unterwassergründen. Verschiedene ligurische Tauchbasen organisieren dort fachkundig geführte Tauchgänge. Am interessantesten ist dabei wohl die Südseite mit Felsgründen. Dort befinden sich auch Unterwasserbuchten und -höhlen, die ein optimales Refugium für Prachtexemplare von Zackenbarschen, Meeraalen, Muränen und Tintenfische sind. Von einer Ebene umschlossen, die zu Recht „Liguriens Gemüsegarten“ genannt wird, rühmt sich Albenga einer weit zurückliegenden Geschichte. Die Via Julia Augusta (13 v. Chr.) birgt zahlreiche römische Fundstücke, während das historische Zentrum mit den hohen mittelalterlichen Türmen geschichtlich und architektonisch zu den schönsten Liguriens zählt. Das städtische Herz ist die Piazza San Michele mit einer wunderbaren romanisch-gotischen Kathedrale sowie dem benachbarten frühchristlichen Baptisterium. Dieses birgt neben dem von Ravenna als einziger norditalienischer Bau ein byzantinisches Mosaik. Sehenswert sind außerdem das Diozösanmuseum im Bischofspalast sowie das Römische Schifffahrtsmuseum, das Städtische Museum Ingauno sowie die ständige Ausstellung „La civiltà dell’olivo”. In Liguriens Gemüsegarten Die Ebene von Albenga und das Hinterland Albengas im allgemeinen gelten als Liguriens Gemüsegarten. Dies dank der Artischocken, mit denen die berühmte ligurische Torta Pasqualina zubereitet wird. Außerdem der typisch für Albengas Umgebung violette Spargel, der auch unter dem Schutz von Slow Food steht. Diese Spargelsorte hat einen delikat-süßlichen Geschmack und eignet sich hervorragend zum Dämpfen. Schließlich die Trombetta-Zucchini, mit denen die Torta Verde, auch Tortelo genannt, hergestellt wird. Sie ist an der gesamten westligurischen Küste sehr verbreitet. Renommiert ist auch die Weinproduktion mit ihren drei DOC-Sorten. Die Weißweine Pigato und Vermentino sowie die Rotweinsorte Rossese della Riviera di Ponente. Jachthäfen Alassio 13 5 Altare Albisola Superiore Celle Ligure Finale Ligure, Varigotti, Albisola Noli, Bergeggi 29 Das Mittelalter zwischen Felsen A6 Savonaund Meer Mallare Ausgangspunkt Ziel Vado Ligure Bergeggi Torre del mare Isola di Bergeggi Spotorno A10 Noli Finalborgo 1 490 Varigotti N Finale Ligure Tourenverlauf Ausgangspunkt: Finale Ligure. Varigotti 6 km, Noli 10,5 km, Spotorno 16 km. Ziel: Bergeggi. Charakteristika: Geschichte, Architektur, Kunst, Archäologie, Geologie, Wanderungen, Sport S Mittelalterliche Dörfer, die sich ihren antiken Charakter bewahren konnten, ihre Farben, ihre Düfte und eine üppige mediterrane Macchia. Dazu kommen die weiß-rosa Felsen der Umgebung von Finale, die eine wahre Herausforderung für Freeclimber sind, aber auch Spuren der Frühgeschichte bergen. Dies sind nur einige Aspekte einer Gegend, die reich an Sportgelegenheiten unter freiem Himmel ist. Finalmarina, Finalpia und Finalborgo bilden heute eine einzige, umfangreiche Gemeinde, die sich von der Küste bis ins Hinterland erstreckt. Der Ortsname Finale Ligure bezeichnet die antiken Grenzen der römischen Siedlung Vada Sabatia. Wenn Final Marina ein typisch ligurisches Fischerdorf ist mit bedeutenden Gebäuden wie die Pfarrkirche San Giovanni Battista, so gehört Finalborgo dem Verein „Italiens schönste Dörfer“ an. Kein Wunder, denn es besitzt noch eine vollkommen intakte mittelalterliche Struktur. Unter der Herrschaft der Markgrafen Del Carretto (13. bis 15. Jahrhundert) entfaltete das Dorf seine größte Pracht, bevor es 1602 erst an Spanien und dann 1713 an Genua fiel. Der Haupteingang zum Dorf erfolgt durch das Tor Porta Reale, das sich in einer fast vollkommen intakten Wehrmauer aus dem Jahr 1452 öffnet. Die Gestaltung des historischen Zentrums geht auf das 15. Jahrhundert zurück und zwar nach den Zerstörungen als Ergebnis des Krieges mit Genua (1448). Die Basilika San Biagio, die von einem oktagonalen, spätgotischen Glockenturm beherrscht wird, wurde im Jahr 1633 neu erbaut und birgt im Innern Gemälde aus der Spätrenaissance und der Barockzeit. Oberhalb des Dorfes erhebt sich die Burg Castel San Giovanni als Zeichen früherer, spanischer Präsenz. Noch weiter oben dann der Turm Diamante als einziges Überbleibsel des Castel Gavone, das die Markgrafen Del Carretto ab dem 12. Jahrhundert erbauten und das von den Genuesen 1715 zerstört wurde. Der Hügel bietet einen schönen Panoramablick auf die weißen Felsen des Finalese: Diese sind Kalksteinwände mit einer Höhe bis zu 80 m und ideales Terrain für Freeclimber aus der ganzen Welt. Die zahlreichen Höhlen, darunter die so genannte delle Fate und tiefe Grotten wie die Pollera sind klassische Ziele für Höhlenforscher und wurden schon von frühgeschichtlichen Menschen bewohnt. Zahlreiche Zeugnisse davon sind heute als Fundstücke im 14 Varigotti Städtischen Museum von Finale ausgestellt, das in dem früheren Dominikanerkloster Santa Caterina in Finalborgo untergebracht ist. Weiter auf der Via Aurelia in Richtung Osten erreichen wir Varigotti, das für seine einstöckigen Terrassenhäuser direkt am Strand bekannt ist. Ein Baustil, den man nur hier an der Riviera antrifft. Im Osten des Dorfes befindet sich hoch über der Bucht einer der hübschesten Winkel der Riviera, nämlich die mit- telalterliche Kirche San Lorenzo. Der nun folgende Abschnitt auf der Via Aurelia zwischen Varigotti und Noli heißt „il Malpasso“ und schlängelt sich durch steil zum Meer abfallende, weiße Felsen. Nach einem Tunnel erreichen wir Noli mit seiner turmbestandenen Wehrmauer, die sich den Monte Ursino bis zur Burg hinaufziehen. Dem mittelalterlichen Dorf „vorgelagert“ ist das romanische Kirchlein San Paragorio. Umgeben von mittelalterlichen Grabmälern und islamischen Maioliken. Im Innern befindet sich dagegen eine hölzerne Kopie des Heiligen Antlitz aus Lucca und Freskenmalereinen aus dem 14. Jahrhundert. Noli nahm am ersten Kreuzzug teil und erhielt dadurch wirtschaftliche und politische Privilegien. 1192 stellte es sich auf die Seite der Markgrafen Del Carretto und 1202 unter den Schutz des benachbarten, mächtigen Genua, dessen Verbündeter es bis 1797 blieb. Die glanzvolle Vergangenheit der antiken Seerepublik Noli zeigt sich in den Gebäuden des historischen Zentrums, darunter der Palazzo Viale-Salvarezza, die Casa Pagliano und die Türme del Canto und del Comune. Die Kathedrale San Pietro, gegründet im 13. Jahrhundert, neuerbaut 1548, birgt die Reliquien des Stadtpatrons San Eugenio. Die maritime Tradition ist in Noli noch sehr lebendig und zeigt sich auf der Speisekarte: Marinierter Fisch, gegrillter, gefüllter Tintenfisch, in Öl ausgebackene „gianchetti“ und die berühmten „cicciarelli”. Gegenüber von Noli befindet sich die Insel Bergeggi, heute ein Natur- und Marinereservat bestehend aus Klippen, Grotten wie die eindrucksvolle Grotta marina und mediterraner Macchia. Ein Habitat, den man zu Fuß oder auch im Tauchgang erkunden sollte. Der Mataossu des Finalese Das Finalese ist eine der interessantesten Agrarzonen der Riviera, wo denn auch die Weinsorte Lumassina mit Gütesiegel IGT produziert wird. Der Lumassina als typischer Wein aus der Umgebung Savonas ist noch bekannter unter der Bezeichnung Mataossu. Es handelt sich dabei um einen trockenen Weißwein, der ein idealer Begleiter von traditionellen Fischgerichten innerhalb der Rivieraküche ist. Die Cicciarelli von Noli Unter dem Schutz von Slow Food stehen die „cicciarelli“ (im Dialekt auch lussi oder lussotti). Es handelt sich dabei um silbrige, schlanke, fingerlange kleine Fische ohne Schuppen, die seit jeher im Golf von Noli oder im Küstenabschnitt zwischen Finale und Spotorno mit dem Schleppnetz gefischt werden. Eine altehrwürdige Kooperative mit zirka 20 Fischern hält die se Tradition aufrecht und verkauft ihren Fang an der Uferpromenade des Dorfes. Die Cicciarelli schmecken hervorragend mariniert, frittiert oder in Essig eingelegt. Jachthäfen Finale Ligure 15 6 Savona C.le del Giovo Eine Stadt zwischen Stella S. Giovanni Stein und Tourenverlauf Anfahrt: Autobahn A10, Ausfahrt Savona, SS1 Aurelia. 334 Ausgangspunkt Ziel T. Sansobbia Charakteristika: Geschichte, Architektur, Kunst, Celle Gastronomie. Albisola Superiore 29 Meer Albisola Ligure A10 A6 Savona N S Savona ist eine Stadt, die zu überraschen weiß. Mit dem Ausmaß der Festung Priamar schützt sie sozusagen das Gedächtnis eines adeligen und zugleich lebendigen historischen Zentrums. Und längs des Jachthafens kann man in aller Ruhe die typischen Produkte der Umgebung und der Küste genießen. Der Siedlungskern wurde von dem Stamm Liguri Sabatii gegründet, die dann von den Römern und danach den Byzantinern abgelöst wurden. Es entwickelt sich die Siedlung pri-a-ma (wortwörtlich „pietra sul mare”, also Stein am Meer und damit die spätere Bezeichnung Priamar). Die Genuesen zerstörten im 16. Jahrhundert die Wohnhäuser und Kirchen, die sich dort befanden, darunter auch die Kathedrale und erbauten die noch heute sichtbare Festung. Die militärische Anlage in ihrer eindrucksvollen Position und detaillierten Planung erstrahlt durch eine kürzlich ausgeführte Restaurierung in neuem Glanz und birgt eine Kunstsammlung, die der frühere italienische Staatspräsident Sandro Pertini gestiftet hat sowie das Städtische Museum für Archäologie. Es ist aber Savonas historisches Zentrum, das durch seinen Charakter als typisch ligurisches und mittelalterliches Dorf besticht. Ein Dorf, das sich an seinem Eingang mit den beiden Türmen Corsi und Guarnieri präsentiert, die auf das 12. Jahrhundert zurückgehen und charakteristisch für ihren ungehauenen Stein sind. Rückwärtig erhebt sich der schlanke und elegante Bürgerturm Brandale, dessen große Glocke von der Bevölkerung Savonas campanassa genannt wird. Zusammen mit dem Turm Leon Pancaldo, bekannt bei allen als „la Toretta“ als letztes Überbleibsel der mittelalterlichen Wehrmauer in der Nähe des alten Hafens. Zahlreiche Adelspaläste erheben sich in den Gassen der Altstadt und einige bergen bedeutende Museen. Zum Beispiel birgt der Palazzo Gavotti an der Piazza Chabrol die Städtische Pinakothek. Während sich in der benachbarten Kathedrale Santa Maria Assunta aus dem 16. Jahrhundert das Domschatzmuseum be16 Savona findet. Neben der Kathedrale, nachdem wir den Kreuzgang durchquert haben, treten wir in die eindrucksvolle Sixtinische Kapelle ein, die den gleichen Namen trägt wie die Kapelle im Vatikan. Die Kapelle wurde von dem savonesischen Papst Sisto IV. als Grabkapelle für seine Eltern in Auftrag gegeben. In der Via Pia, der Hauptstraße des historischen Zentrums, befindet sich der Palazzo der Familie Della Rovere, zu der auch Papst Giulio II. (alias Giuliano della Rovere) gehörte. Doch ist Via Pia auch für eine antike Backstube bekannt, wo man noch heute Savonas traditionelle weiße Farinata probieren kann. Savona hat auch verschiedene Beispiele für die Architektur des Jugendstils zu bieten: Darunter der Palazzo dei Pavoni in der zentral gelegenen Via Paleocapa mit wunderbaren Maiolika-Dekorationen. Bedeutsam ist auch der Palazzo Dellepiane am Corso Italia und Palazzo dei Gatti in der Via Luigi Corsi. So benannt nach seinen Blüten- und Katzendekorationen. Bemerkenswert ist auch das Theater Chiabrera an der Piazza Diaz, dessen weiße Fassade im neoklassizistischen Stil dem Gebäude eine unvergleichliche Eleganz verleiht. Zurückgekehrt ans Meer an den Jachthafen bei der alten Mole, wurden in den letzten Jahren verschiedene typische Lokale und kleine Herbergen eröffnet. So entstand ein Winkel der Stille, wo man typische Spezialitäten und ausgedehnte Aperitifs genießen kann. Doch die neuste Neuigkeit für die touristische Entwicklung der Stadt ist der frisch eingeweihte Kreuzfahrtterminal, der von der Reederei Costa Crociere verwaltet wird. Jedes Jahr schiffen sich hier Tausende von Touristen ein und aus und besichtigen die Stadt. Das Gebäude Palacrociere ist Veranstaltungsort für Ausstellungen, Konferenzen und Tagungen und damit ein wichtiger Anziehungspunkt für die Stadt Savona. Savona Weiße Farinata und Chinotti Savonas Spezialität ist die weiße Farinata, im Dialekt turtelassu genannt, die statt aus Kichererbsenmehl aus Weizenmehl hergestellt wird. Außerdem die Chinotti, eine Agrumenart, die im 16. Jahrhundert von China an die Ligurische Riviera kam. Die Früchte, zu bitter, um sie frisch zu verzehren, werden kandiert oder zu Sirup verarbeitet. Der Chinotto von Savona wurde kürzlich unter den Schutz von Slow Food gestellt. Jachthäfen Savona 17 7 Cogoleto, Arenzano, Pegli A7 Villen und Parkanlagen zwischen Bergen und Meer Tourenverlauf Ausgangspunkt: Varazze. Ausgangspunkt Ziel 35 Cogoleto 5 km, Arenzano 9 km. A7 Ziel: Genua-Pegli 25 km. A26 A10 A10 1 Vesima Arenzano Voltri Pegli Cogoleto Charakteristika: Umwelt, Botanik, Wanderungen, Architektur.Genova N Varazze S Reise in den Westen von Genua. Antike Fischerdörfer, umgeben von Adelsvillen laden heute zu erholsamen Wander- und Badeferien ein. Verbunden mit der Besichtigung von üppigen Park- und Gartenanlagen. Zwischen den Wildbächen Lerone und Arrestra gelegen und im Norden von einer bühnenbildreifen Bergkrone geschützt, ist Cogoleto ein Dorf mit reizvollem Understatement und einer hübschen, kürzlich restaurierten Uferpromenade. Cogoleto rühmt sich seines Mitbürgers Christoph Kolumbus. Ein Gedenkstein an dem angeblichen Geburtshaus im historischen Zentrum erinnert daran. Das Museum für Bauernkultur im Ortsteil Sciarborasca zeugt von Cogoletos Doppelnatur als Fischer- und Bauernort. Was sich auch in den Gassen des historischen Zentrums zeigt, wo einstmals die Fischer wohnten. Zu Fuß oder mit dem MTB erreicht man schnell den über 1000 m gelegenen Naturpark Beigua. Doch beginnt die Natur auch direkt vor der Haustür: Z. B. im Botanischen Garten Villa Beuca, wo auf über 34.000 m² 400 ver- schiedene Pflanzenarten der mediterranen Flora gedeihen. Laufen wir auf der kürzlich nach dem Liedermacher Fabrizio De André benannten Uferpromenade weiter, erreichen wir Arenzano mit dem wunderbaren Park der Villa Negrotto Cambiaso. Dort sind über 50 verschiedene Pflanzenarten heimisch, von der Sequoia über die Palme, Korkeiche, Magnolie bis zu einer majestätischen Libanonzeder. Außerdem kann man Schwäne und Pfauen bewundern, die Groß und Klein faszinieren. Die Wallfahrtsstätte Basilica S. Bambino di Praga, wo jedes erste Septemberwochenende eine feierliche Messe abgehalten wird, ist ein Fixpunkt religiöser Verehrung der Einheimischen. Begeben wir uns dagegen ins Hinterland, erwarten uns die hohen Gipfel der Berge Reixa, Rama und Argentea, die das benachbarte Arenzano umrahmen und beliebte Wander18 Cogoleto ziele sind. Nicht zu vergessen der Volkslauf „Mare-Monti“, der jedes Jahr viele Sportler aus aller Welt anzieht. Weiter geht es zur Villa Pallavicini in GenuaPegli. Der Park wurde 1840 von dem Architekten und Bühnenbildner Michele Canzio entworfen. Und wie in einem Bühnenbild reihen sich botanische und architektonische Kleinode aneinander, darunter das Coffee- house, neu-gotische Gebäude, der kleine Diana-Tempel und im Zentrum des Parks ein eindrucksvoller großer See. In botanischer Hinsicht ist das Meisterwerk sicherlich der Viale delle Camelie zur Zeit der Kamelienblüte zwischen Februar und März. Gefüllte Auberginen Es handelt sich um ein traditionelles Sommergericht der Riviera und wird mit der Kultivar „tonda genovese“ zubereitet, einer kleinen Auberginensorte. Die Auberginen werden gedämpft und zweigeteilt, dann mit einer Füllung aus dem eigenen Fruchtfleisch zusammen mit Eiern, Prescinseua, Parmesankäse, in Milch eingeweichte Brotkrumme, Knoblauch und Oregano gefüllt und mit Paniermehl bestreut im Rohr gebacken. Die frisceu aus Kartoffelteig Die frisceu sind typisch ligurische Teigküchlein: Weich und ganz heiß zu verspeisen. Der Teig kann auch mit Salatblättern oder gehackten Zwiebeln versetzt werden, während die Teigoberfläche nach Ende des Frittierens mit groben Salz bestreut wird. Die frisceu aus Kartoffelteig sind typisch für Cogoleto und bilden eine appetitliche Variante zu der traditionellen Version aus Weizenmehl. Erwähnt werden sollten auch die cuculli, die aus Kichererbsenmehl zubereitet werden und in Olivenöl frittiert werden. Jachthäfen Arenzano Cogoleto 19 oltri 8 Genua, die Stadt von Christoph Kolumbus A7 Auf Entdeckungsreise in einer mediterranen Metropole Anfahrt: Autobahn A10. 35 Charakteristika: Geschichte, Kunst, Architektur, Gastronomie A7 1 Vall 45 A10 Pegli Sestri ponente Cornigliano Ligure San Pier d’Arena N 226 Tourenverlauf Ausgangspunkt Ziel Genova Nervi S Von der Seerepublik zur Europäischen Kulturhauptstadt spiegelt sich die Geschichte Genuas in seinem Gassengewirr wider, in stolzen Adelspalais und in prachtvollen Kunstwerken. Eins der größten Aquarien Europas, eins der weitläufigsten historischen Zentren der Welt. Eine befestigte Stadtmauer mit einer Länge von 13 km, die an die Chinesische Mauer erinnert. All diese Superlative brachten Genua den Rang einer Hauptstadt der europäischen Kultur ein. Die Entdeckungsreise der „Superba“ beginnt am Meer, und zwar am Alten Hafen: Einer kleinen Oase umgeben vom Meer. Hier befindet sich das spektakuläre Aquarium, indem die verschiedensten Marinehabitate der Welt akkurat und naturgetreu nachgestellt sind. Dazu kommt auch das Galata Museum del Mare; die Città dei Bambini; das Museum Luzzati und das Antarktis-Museum. Gegenüber vom Alten Hafen erhebt sich der Palazzo San Giorgio, seit 1260 erster öffentlicher Palazzo Genuas. Dann ab 1407 Sitz des Banco di San Giorgio, der die öffentlichen Schulden des genuesischen Staates verwaltete. Und seit 1904 ist dort auch die Hafenbehörde ansässig. Im Kerker des Palazzo soll Marco Polo als Gefangener der Genuesen Rustichello da Pisa sein Werk „Il Milione“ diktiert haben. Hinter dem Palazzo San Giorgio reihen sich die uralten Arkaden von Sottoripa. Noch heutzutage wie im Mittelalter reich an Back- und Bratstuben, im Dialekt sciamadde (wortwörtlich Flammen) genannt. Eine willkommene Gelegenheit, um Farinata, Panissa und Cuculli zu probieren. Weiter in östlicher Richtung erreichen wir die Via San Lorenzo: Eine elegante Straße, an der sich die Fassaden prächtiger Palazzi erheben. An der gleichnamigen Piazza dann die Kathedrale mit romanisch-gotischer Linienführung und horizontalen Schwarz-Weiß-Streifen als typisches Merkmal genuesischer Mittelalterarchitektur. Nicht zu vergessen das Domschatzmuseum mit einem Schrein aus dem 15. Jahrhundert, der 20 Piazza de Ferrari angeblich die Asche Johannes des Täufers birgt. Der Schrein ist ein spätgotisches Meisterwerk der Goldschmiedekunst. Dazu gehört auch das „Sacro Catino”, ein Prunkteller aus grünem Glas, das lange Zeit für Smaragd gehalten wurde und als Objekt jahrhundertelang als Reliquie des Letzten Abendmahls verehrt wurde. Wir gehen nun in Richtung Soprana-Tor weiter, ein majestätisches, weißes Stadttor, das Teil der Stadtmauer aus dem 12. Jahrhundert war. Kurz dahinter erhebt sich die „Casa di Colombo“, ein Gebäude, das auf den Ruinen eines Hauses der Familie des großen Seefahrers errichtet wurde. Denn Kolumbus genuesische Wurzeln werden von Historikern längst nicht mehr angezweifelt. Zurück geht es auf die Piazza De Ferrari, dem Herzen Genuas, wo sich auch der Palazzo Ducale erhebt, der heute für Ausstellungen, Veranstaltungen und Tagungen dient. Außerdem das Teatro Carlo Felice mit seiner neoklassi- zistischen Fassade, aber in den 1990er Jahren einer Totalrestaurierung unterzogen. Nachdem wir die Via XXV Aprile und die Piazza Fontane Marose mit ihren vielen historischen Palazzi durchschritten haben, erreichen wir die Via Garibaldi, früher Strada Nuova genannt. Sie war die „Via Aurea“ des genuesischen Adels. Der Blick auf diese Anreihung von Gebäuden aus dem 16. Jahrhundert mit ihren Freskenmalereien ist einfach hinreißend. Genauso hinreißend wie die Besichtigung des Palazzo Bianco und des Palazzo Rosso, zwei Kleinode genuesischer Kunst. Außerdem der Palazzo Doria Tursi, der derzeit als Rathaus genutzt sowie der Palazzo Carrega Cataldi, wo die Industrieund Handelskammer ihren Sitz hat. Der größte Teil der Gebäude in der Via Garibaldi waren zusammen mit zahlreichen weiteren genuesischen Adelspalais in den so genannten „Rolli degli alloggiamenti pubblici“ eingetragen. Das war eine Liste, die im 16. und 17. Jahrhundert dazu diente, turnusmäßig oder durch Auslosung Adelige und Herrscher auf ihrer Durchreise oder bei ihrem Besuch von Genua zu beherbergen. 42 dieser Palazzi gehören heute zum Weltkulturerbe der UNESCO. Nach der Via Garibaldi erreichen wir die Via Cairoli und die Via Lomellini, beides Fußgängerzonen, sowie die berühmte und kürzlich restaurierte Via del Campo mit einem legendären Schallplattengeschäft, das heute ein dem genuesischen Liedermacher Fabrizio De André gewidmetes Museum ist. Jenseits der Porta Vacca, einem Zwillingsstadttor der Porta Soprana erreichen wir die multikulturelle Via di Pré, die am Gebäude der Commenda di San Giovanni endet. Dies war der erste „Hafen“ Genuas für Pilger in das Gelobte Land. Fast food à la genovese Genua muss man sich erlaufen, und zwar kreuz und quer durch die antiken Gassen der Altstadt. Kräftige Wegzehrung erhält man dabei in den Fastfoods ante litteram, den Backstuben für Focaccia-Brot, die heute unter dem Schutz von Slow Food steht und rigoros nach altüberlieferten Rezepten zubereitet wird. In den antiken, schon erwähnten Sciamadde sollte man die Cuculli probieren, frittiertes Gemüse im Teigmantel aus Kichererbsenmehl, außerdem die ebenfalls aus Kichererbsenmehl hergestellte knusprige Farinata sowie die frittierten Panissette. 21 9 226 Genua-Nervi, Bogliasco, Pieve, Recco dellaPasso Scoffera Natur und gute Küche Scofferaim „Paradies” Ausgangspunkt Ziel Tourenverlauf Ausgangspunkt: Ausfahrt Genua-Nervi. Vallebuona Gattorna 45 Bogliasco 3,5 km, Pieve Ligure 7,5 km. Lumarzo Ziel: 225 Recco 16 km. Charakteristika: Umwelt, Cicagna Wanderungen, Kultur, Gastronomie A12 Nervi N S 1 Bogliasco Orero I Pieve Ligure Recco Camogli Rapallo S. Margherita Zoagli Eintauchen in den Paradies-Golf, der dank der üppigen Mittelmeerflora und demLigure immer blauen Meer den Namen nur zu Recht trägt. Eine Tour mit moderner Kunst, üppigen ParkanlagenS. und unverzichtbaren gastronomischen Fruttuoso Portofino Angeboten. Nervi. Der ungewöhnliche Name Near-av-inn ist wohl keltischen Ursprungs und bedeutet „vicino al fiume”, also in der Nähe des Flusses. Und eine kleine mittelalterliche Brücke, die den Wildbach Nervi überspannt, ist denn auch das erste Kleinod für denjenigen, der diesen Vorort Genuas aus westlicher Richtung kommend erreicht. Nach Nervi kommt man aber auch, um die Schönheit des kleinen Hafens zu bewundern, der von typisch ligurischen Häusern mit ihren bunten Fassaden eingerahmt ist und zu der wunderschönen Uferpromenade „Anita Garibaldi“ geleitet. Diese schlängelt sich zwischen Felsen hoch über dem Meer entlang. Einen erholsamen Nachmittag kann man aber auch in einem sehr, sehr grünen Park verbringen, der reich an botanischen Raritäten ist. Angefangen von einem Rosengarten mit 800 Rosensorten und Hüter von Kunstschätzen wie die Galleria d’Arte Moderna (GAM), die in der Villa Saluzzo Serra untergebracht ist und gut 300 Werke aus dem 19. und 20. Jahrhundert birgt. Sehenswert ist aber auch das Museum Luxoro, das in einer eleganten Villa der Jahrhundertwende untergebracht ist und drei schöne Gemälde von Magnasco birgt. Außerdem Werke der angewandten Kunst wie Weihwasserbecken, Maiolika-Kacheln und Krippenfiguren. Kürzlich wurde auch der neue Sitz der Sammlung Wolfson eingeweiht mit Werken und Designobjekten der italienischen Kunst des 20. Jahrhunderts. Den Ortsteil Sant’Ilario Alta erreicht man dagegen über einen für die Riviera typischen steilen und gepflasterten Treppenweg, im ligurischen Dialekt creuza genannt. Der etwas mühevolle Weg belohnt durch ein atemberaubendes Panorama auf das darunter liegende Meer. Ein kurzes Stück Straße trennt Nervi von Bogli22 A Nervi asco. Man sollte es nicht zu schnell zurücklegen, um die einzigartige Schönheit dieses Ortes mit ihrer üppigen Vegetation und dem Meer im Hintergrund voll auf sich einwirken zu lassen. Bogliascos Geschichte bezeugt eine Römerbrücke, die sich über den gleichnamigen Wildbach dieses typisch ligurischen Fischerdorfs spannt. Eine bewegte Geschichte wegen der vielen Sarazenenüberfälle, die die Einwohner dazu trieben, sich auf die benachbarten Hügel zurückzuziehen, wo Dörfer wie Sessarego, Poggio oder San Bernardo entstanden. Alle durch malerische Eselspfade miteinander verbunden und das hoch über dem Meer. Von hier kann zu Fuß auch die Ortschaft Pieve Ligure erreichen, die sich, wie kann es anders sein, hoch über dem Meer an den Hängen des Monte Santa Croce als Pieve Alta ausstreckt und bekannt für sein alljährliches Mimosenfest ist. Dann wird mitten im Winter die Mimosenblüte gefeiert. Ein weiteres wichtiges Datum ist der Mai und der Oktober, wenn eine Prozession mit Startpunkt Pfarrkirche zum Monte Santa Croce aufbricht. Sori dagegen rühmt sich des größten Strandes des Paradiesgolfes und veranstaltet alljährlich im Juli ein berühmtes und bei Kennern geschätztes Jazzfestival. Es geht weiter nach Recco, Liguriens gastronomischer Hauptstadt und bekannt für die Käsefocaccia sowie die Pastaarten Pansotti und Troffie, die mit Pesto serviert werden. Nicht verpassen sollte man das Fest Madonna del Suffragio am 8. September, wenn alle Stadtteile von Recco, genannt Contrade sich in einem Feuerwerkswettbewerb gegenseitig herausfordern. Liguriens gastronomische Hauptstadt Die delikate Käsefocaccia, die schmackhaften Pansotti mit Nusssauce, die Troffie al pesto. Diese Spezialitäten machen Recco zu Liguriens gastronomischen Hauptstadt. Spitzenreiter ist dabei die Käsefocaccia, die keine Variante der traditionellen genuesischen Focaccia ist. Vielmehr wird sie aus zwei sehr dünnen, knusprigen Teigblättern zubereitet, die flüssigen Frischkäse umschließen. Die Pansotti sind dagegen große Ravioli mit einer Kräuterfüllung (dem preboggion) und unvergleichlichem Aroma und Geschmack. Dazu passt hervorragend eine würzig-kräftige Nusssauce. Und natürlich die Troffie, eine Art handgeriebene Gnocchetti in der typischen Form eines Holzspans und ideal für den Pesto. Nervi Jachthäfen Nervi Recco 23 10 allebuona Lumarzo Der Gattorna Naturpark Portofino, Lorsica Camogli, San Fruttoso Orero Im Herzen des Mittelmeers 225 Ausgangspunkt Ziel Cicagna Tourenverlauf Ausgangspunkt: Isolona Recco. Camogli 2,5 km, Certenoli Ruta S. Colombano di Camogli 5,5 km. re Recco Camogli A12 Ziel: San Rocco di Camogli 8 km. Rapallo Leivi A12 Charakteristika: 1 S. Margherita Zoagli Ligure S. Fruttuoso Portofino N Umwelt, Botanik, 1 Geologie, Geschichte, Chiavari Kunst. C 225 C Lavagna S Die Natur ist uneingeschränkte Königin des Vorgebirges und des Marinereservats von Portofino. Mediterrane Macchia und Konglomeratfelsen triumphieren in einer dem Meer vorgelagerten Welt. Und einige kleine Buchten bergen Kleinode der Geschichte und der Architektur. Das Vorgebirge von Portofino ist Liguriens erster, schon 1935 gegründeter Naturpark. Dieses von der Natur her völlig intakte Gebiet ist ein Triumph der Mittelmeernatur und umfasst auch historische Monumente von ungewöhnlicher Schönheit und Bedeutung. Wenn wir das Netz der Wanderwege ablaufen, erschließen sich uns einmalige Panoramablicke, zum Beispiel auf dem Weg, der von San Rocco di Camogli durch einen dichten Steineichenwald zu dem winzigen Weiler San Nicolò di Capodimonte hinabführt. Eine Handvoll Häuser, die sich um eine Kirche des 12. Jahrhunderts scharen, um dann die Felsenzunge Punta Chiappa zu erreichen. Anspruchsvoller, aber von ebenso landschaftlicher Schönheit ist die Tour, die auch von San Rocco ausgehend immer auf halber Höhe, durch mediterrane Macchia und an einigen Stellen hoch über dem Meer verläuft. Auf diesem Weg erreicht man die Bucht von San Fruttuoso mit der berühmten Abtei, erbaut zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert sowie dem Doria-Turm aus dem 16. Jahrhundert. Zu dem komplett restaurierten Klosterkomplex gehört ein oberer Kreuzgang, der Kapitolatssaal, die Kirche selbst, die Doria-Gräber und ein Kreuzgang in gotischem Stil mit eleganten, dreibogigen Fenstern, die auf den kleinen Strand gehen. In den Unterwassergründen der Bucht steht in 17 m Tiefe eine berühmte Christusfigur aus Bronze, der Cristo degli Abissi, ein Werk des Bildhauers Guido Galletti. Ein Tauchgang zu der Statue ist für jeden Taucher ein Muss. Nicht umsonst haben wir es hier mit den schönsten Tauchgründen Europas zu tun, die mit ihrer Artenvielfalt bezüglich Fauna und Flora unter dem Schutz des 1999 eingerichte24 Portofino ten Marinereservats stehen. Eine interessante Alternative zu den Fußmärschen sind die Ausflugsschiffe. San Fruttuoso kann man auf diese Weise bequem von Porto- fino oder von Camogli aus erreichen. Zwei Orte, die denn auch durchaus einen längeren Aufenthalt wert sind. Camogli mit seinen bunten und hohen Häuserfassaden und interessanten Baudenkmälern wie das Castel Dragone oder die Basilika Santa Maria Assunta ist eins der berühmtesten Dörfer Ostliguriens. Nicht zu vergessen das Schifffahrtsmuseum, das die große Seefahrertradition dieses Ortes bezeugt. Und dann Portofino. Vielleicht der bekannteste Ort an der Ligurischen Riviera. Unvergleichlich auch hier seine typischen bunten Häuserfassaden, die sich harmonisch in die tiefgrüne Bucht eingliedern. Und der Blick auf die bezaubernde kleine Halbinsel, wo sich die Kirche San Giorgio, der kleine Friedhof, das Castello Brown und der eindrucksvolle Leuchtturm befinden. Produkte mit großer Tradition und Phantasie auf der Speisekarte In den Meeresgründen vor dem Vorgebirge von Portofino werfen noch heute die Fischer ihre Netze aus, um Sardinen als Basiszutat der Mittelmeerküche zu fangen. Die Sardine ist denn auch der Fisch Liguriens schlechthin. Und rümpft man der Sardine gegenüber auch manchmal ein wenig die Nase, hier ist sie die Königin der Speisekarte. Rezepte mit Sardinen haben eine lange Tradition in der ligurischen Küche. Angefangen von den zahlreichen Vorspeisen, wo Sardinen in Öl eingelegt sind und mit Zitrone abgeschmeckt werden oder zusammen mit Paprika, Pilzen, Salat, Knoblauch. Weiter geht es mit dem ersten Gang mit Pastaarten wie Linguine und Bavette alle acciughe bis zu schmackhaften Hauptgerichten (Zuppa di acciughe, Ciuppin, Involtini und sogar Kalbsbraten mit Acciughe) und natürlich die berühmten Sardellensaucen. Nicht zu vergessen die in Salz oder Öl eingelegten Sardinen, die für die Seeleute eins der Hauptnahrungsmittel waren. Erwähnt sei in diesem Zusammenhang auch die berühmte Fischverkostung von Camogli alljährlich am zweiten Maisonntag, wenn Riesenmengen Fisch in einer Megapfanne gebraten werden. Portofino Jachthäfen Camogli Portofino (Rapallo) Recco (S. Margherita Ligure) (Zoagli) 25 o ffera uoso Rezzoaglio 11 Santa Margherita Ligure, Rapallo, Zoagli 586 Der exklusive Reiz des Tigullio-Golfs Ausgangspunkt Gattorna Ziel 225 N Lorsica S Orero Cicagna Isolona Certenoli S. Colombano Rapallo A12 S. Margherita Zoagli Ligure Leivi 225 Tourenverlauf Ausgangspunkt: Rapallo. Borzonasca Santa Margherita Ligure 6 km, Rapallo 10,5 km. Ziel: Zoagli 15,5 km. Charakteristika: Umwelt, Natur, Carasco Tourismus,Ne Sport, Geschichte. Cogorno 1 Chiavari Portofino Lavagna Eine Tour zu den berühmtesten Orten der Östlichen Riviera, eine Entdeckungsreise zu stillen Gestaden des Mittelmeers mit Natur- und Kunstschätzen: Santa Margherita Ligure, Rapallo, Zoagli... Orte zum Faulenzen, Urlauben und Leben. Als renommierte Ferienmetropole der High Society um die Jahrhundertwende, reflektiert Santa Margherita noch heute die Eleganz seiner majestätischen Grandhotels im Jugendstil. Doch war Santa Margherita schon vorher sehr beliebt, was einige Sommerresidenzen von Genueser Adelsfamilien bezeugen. Darunter die imposante Villa Durazzo Centurione aus dem 16. Jahrhundert mit wunderschönem Park. Die Villa ist der Öffentlichkeit zugänglich und birgt in ihrem Innern eine bedeutende Gemäldesammlung mit Werken von Piola und De Ferrari als Vertreter des genuesischen Barock. Wir begeben uns nun in Richtung Portofino und erreichen in kurzer Zeit die großartige Benediktinerabtei San Gerolamo della Cervara. Errichtet im 14. Jahrhundert und kürzlich vollständig restauriert. Die Besichtigung umfasst außer dem Turm auch einen Sarazenenturm, einen Kreuzgang aus dem 16. Jahrhundert, den Kapitolatssaal und die Gartenanlagen, darunter den so genannten Monumentalgarten mit unvergleichlichem Meerblick. Kurz hinter der Abtei erstreckt sich die Bucht von Paraggi mit besonders klarem Wasser. Ein Tauchgang in diesen Gewässern zeigt bezüglich der Fauna eine große Artenvielfalt sowie das Wrack eines 1917 untergegangenen Handelsschiffes. Sowohl in Santa Margherita wie auch in Rapallo gibt es zahlreiche Sportvereine, die hier an der Küste Tauchgänge anbieten. Wer dagegen eher das Sonnenbad vorzieht, hat die Qual der Wahl bei zahlreichen, gut ausgerüsteten Strandbädern mit Möglichkeit zum Segeln und Surfen. Fahren wir weiter in östlicher Richtung, erreichen wir den Ortsteil San Michele di Pagana mit einem kleinen Felsenkap und einer Pfarr26 Rapallo kirche, die ein Gemälde von Anton Van Dyck birgt. Nach San Michele kommt das bekannte Seebad Rapallo mit einer vor Strömungen gut geschützten Bucht. Was jedoch keine feindlichen Piratenüberfälle verhindern konnte, so dass die Republik Genua in der Mitte des 16. Jahrhunderts gezwungen war, dort eine Festung direkt am Meer zu errichten. In Rapallo gibt es zwei Jachthäfen und einen großen Golfplatz mit 18 Löchern. Was religiöse Anbetung betrifft, ist die bekannteste Kirche am gesamten Tigullio-Golf sicherlich die Wallfahrtsstätte Montallegro oberhalb von Rapallo. Man kann sie über einen früheren Pilgerweg erreichen oder auch bequem mit einer Seilbahn. Die hier ansässige, antike Tradition der Spitzenklöpplerei bezeugt das so genannte Museum del Merletto in der Villa Tigullio aus dem 17. Jahrhundert. Von Rapallo geht es weiter nach Zoagli, bekannt für seine traditionelle Brokat- und Damastproduktion, die noch heute auf uralten Holzwebstühlen entsteht. Zoagli war Walheimat von so bedeutenden Literaten wie Ezra Pound und Sam Benelli. Vermentino-Wein vom Tigullio-Golf Einer der DOC-Weine der Östlichen Riviera: Ein trockener Weißwein, universeller Begleiter bei ligurischen Gerichten wie Vorspeisenteller vom Meer, Minestrone alla genovese, Lasagne al pesto, Risotto mit Tintenfisch, Goldbrasse vom Rohr mit Kartoffeln oder al cartoccio, d.h. in Alufolie gegart. Der Vermentino sollte eine Temperatur von 10°C haben und in mittelgroßen Gläsern mit hohem Kelch serviert werden. Am besten schmeckt er als einjähriger Wein. Kürzlich wurden auf den umliegenden Hügeln einige alte Rebstocksorten wie der Siumiscià und der Ciliegiolo entdeckt. Ein typisches Gericht für den Tigullio-Golf ist der Ciuppin, eine raffinierte Suppe aus fangfrischem Fisch mit Muscheln und Krebsen. Jachthäfen Rapallo S. Margherita Ligure Zoagli Rapallo 27 12 Isolona Certenoli Chiavari, Lavagna, Levante S.Sestri Colombano Wo das Meer ein blaues Märchen ist Carasco Ne Ausgangspunkt Ziel Leivi 225 Tourenverlauf Ausgangspunkt: Chiavari. Lavagna. Cogorno Chiavari Lavagna Ziel: Sestri Levante 9 km. Charakteristika: Geschichte, Kunst, Kunsthandwerk, Tourismus. Castig Chiava 523 N S Sestri Levante A12 Tourismus und antike Traditionen am östlichen Tigullio-Golf. Mit eleganten Orten, üppiger Natur und interessanten Kunst- und Architekturdenkmälern. Im Zentrum des Gebietes rund um den Tigullio-Golf liegt das im 12. Jahrhundert gegründete Chiavari mit schachbrettartigem Straßennetz. Doch sind die Ursprünge noch älter, was Fundstücke aus einer prähistorischen Nekropole in dem Archäologischen Museum im Palazzo Costaguta Rocca bezeugen. Auf das Mittelalter geht die von den Genuesen 1147 errichtete Burgruine zurück. Ebenso die Zitadelle, von der nur noch ein zinnengekrönter Turm erhalten ist, der dem Palazzo di Giustizia aus dem 19. Jahrhundert einverleibt wurde. Die Kathedrale Nostra Signora dell’Orto aus dem 17. Jahrhundert birgt zahlreiche Kunstwerke, doch die wertvollsten Gemälde befinden sich in der Pfarrkirche San Giovanni Battista: Gemälde von Piola, Carlone, Fiasella und De Ferrari sowie Holzskulpturen von Maragliano. Zu den historischen Palazzi gehören der Pa- lazzo Portici Neri (13. Jahrhundert) und der Palazzo Maschio Torreglia (14. Jahrhundert); der letztere birgt in seiner Gemäldesammlung Das Opfer des Moses von Grechetto, einem der wichtigsten Vertreter des Genueser Barock. Aber um Chiavari richtig kennen zu lernen, sollte man einen ausgedehnten Spaziergang durch das historische Zentrum machen. Kreuz und quer durch die Gassen mit verlockenden Läden, dem Theater Cantero und nostalgischen Cafés. Mittelpunkt der Altstadt ist der caruggio drito mit seinen Arkaden aus dem 15. Jahrhundert als derzeitige Via Martiri della Liberazione. Liebe für alte Traditionen spiegelt sich auch in raffinierter Handwerkskunst wider. Berühmt sind die ultraleichten Stühle „campanino“ aus Buchenholz. Oder die kunstvoll gewebten Makramee-Stoffe. 28 Sestri Levante Lavagna ist ein beliebter Touristenort. Sein Name ist bedeutsam, denn Lavagna heißt Schiefertafel und im Hafen wurde der Schiefer aus den Schieferbrüchen des Hinterlandes verschifft. Die Stadt lebt, wie schon gesagt, vom Tourismus. Das bezeugt eine Vielzahl von Hotels und der lange Sandstrand, der von mit Olivenbäumen, Pinien und Kastanien bestandenen Hügeln eingerahmt wird. Weiter in Richtung Osten befindet sich Cavi di Lavagna, das mit dem größten Sandstrand der Östlichen Riviera aufwartet. Dazu gehören über 40 Strandbäder und touristische Serviceleistungen für jeden Geschmack. Die Schönheit von Sestri Levante inspirierte schon Lord Byron oder Hans Christian Andersen, der Sestri Levante als Baia delle Fate (Feenbucht) beschrieb. Zusammen mit der Baia delle Favole (Märchenbucht) und der Baia del Silenzio (Bucht der Stille) ist Sestri Levante eins der reizvollsten Seebäder Liguriens. Die beiden Buchten Baia delle Favole und Baia del Silenzio werden von einer schmalen Landzunge getrennt, an dessen Spitze sich die antike Kirche San Nicolò erhebt. Sestri veranstaltet alljährlich ein berühmtes Festival für Kinderbuchautoren, -illustratoren und -herausgeber. In einer ebenen Zone erheben sich Sestris antike Villen wie die Villa Negrotto Cambiaso als Kongresszentrum, die Villa Durazzo Pallavicino als Rathaus und die prachtvolle Villa Balbi als Luxushotel. Kunstfreunden steht die renommierte Galleria Rizzi zur Verfügung und Wanderfreunde können sich an der Punta Manara, an der Punta Baffe und oder am Monte Castello „auslaufen“. Chiavari Maritime Tradition: Der Bagnun Italiens größtes, der Sardine gewidmetes Fest findet alljährlich Ende Juli in Riva Trigoso statt, einem Fischerdorf und Ortsteil von Sestri Levante. Der Bagnun ist eigentlich ein Arme Leute-Gericht, doch würzig und gehaltvoll. Zubereitet aus einem Sugo mit gerösteten Zwiebeln und Knoblauch mit Tomaten, Petersilie und Weißwein, dem filettierte Sardinen und Gallette (eine Art Zwiebackbrot) zugefügt werden. Seit 43 Jahren bereiten Schiffsköche diese Spezialität zu und verteilen sie beim Fest direkt am Strand gratis an die Besucher. Jachthäfen Chiavari Lavagna Sestri Levante 29 13 566 Monterosso, Borghetto Vernazza, Corniglia, di Vara Manarola, Riomaggiore A12 Der Nationalpark Cinque Terre Ausgangspunkt Ziel 1 Vernazza Monterosso al mare Corniglia N Manarola Riomaggiore S Tourenverlauf (mit dem Zug oder zu Fuß) Ausgangspunkt: Bahnhof Monterosso (Strecke Genua-La Spezia). Sentiero „azzurro” Monterosso-Vernazza 1h 30’, Vernazza-Corniglia 1h 15’, Corniglia-Manarola 1h ManarolaRiomaggiore 30’. Charakteristika: Umwelt, Landschaft, Öno-Gastronomie, Geschichte, Kultur, Sport. Follo La Spezia Monterosso, Vernazza, Manarola, Corniglia, Riomaggiore: Der Nationalpark Cinque Terre. Ein magischer Landstrich, zu Fuß zu erlaufen, durch üppige, betörend duftende Vegetation, Portovenere mit einem Kaleidoskop der Farben hoch über dem Meer. I. della Palmaria gänge in dem Marinereservat der Cinque Terre Man sollte sich für die Wandertouren nur mit dem Zug in die Cinque Terre begeben. Ausgangspunkt ist der Bahnhof von Monterosso als erster Haltepunkt aus westlicher Richtung. Bekannt für die Gedichte des Nobelpreisträgers Eugenio Montale und den Reichtum an exzellenten Sardinen, blickt Monterosso auf eine bewegte Geschichte zurück, was auch der 1276 von den Genuesen errichtete Wachtturm gegen Sarazenenüberfälle bezeugt. Dieser dient heute als Glockenturm für die gotische Kirche San Giovanni Battista. Einige Kunstwerke kann man auf dem Hügel San Cristoforo bewundern, zum Beispiel in dem Kapuzinerkloster, wo sich Gemälde von Cambiaso und Strozzi sowie eine Kreuzigung aus der Schule von Van Dyck befinden. Als beliebter Badeort hat Monterosso einen Sand- und einen Kiesstrand zu bieten, während Tauchfreunde ausgedehnte Tauch- machen können. Besonders schöne Unterwassergründe befinden sich an der Punta Mesco. Aber um die Cinque Terre richtig zu erleben, muss man sie sich buchstäblich erlaufen. Der Wanderweg Sentiero Azzurro zieht sich hoch über dem Meer zwischen Felsen und Weinbergen entlang. In eineinhalb Stunden erreicht man Vernazza, das von oben betrachtet wie eine Fata Morgana erscheint. Ein antikes Turmdorf mit der Pfarrkirche Santa Maria di Antiochia aus dem 13. Jahrhundert direkt am Meer. Die Felsen der Unterwassergründe sind ein Paradies für Taucher und nicht umsonst gehört Vernazza zu den „schönsten Dörfern Italiens“. Corniglia klammert sich dagegen an einen Hügelsporn, den man vom Bahnhof aus über eine lange Treppe erreicht. Manarola gehört auch der Vereinigung „schönste Dörfer Itali30 Die Cinque Terre ens“ an und wartet zur Weihnachtszeit mit einer berühmten Krippe auf, die unter freiem Himmel in den steilen Terrassenfeldern aufgebaut und festlich erleuchtet ist. Von Manarola erreicht man Riomaggiore auf der weltberühmten Via dell’Amore, die kühn in die Felsen geschlagen wurde. Die alten, bunten Häuser von Riomaggiore ziehen sich am Flusslauf des heute überdeckten rio maior, entlang, woher der Ort denn auch seinen Namen erhielt. Im oberen Teil des Dorfes befindet sich die Burg und die Pfarrkirche San Lorenzo mit gotischer Fassade, während am Vorgebirge mit dem Guardiola-Turm ein Naturlehrpfad auch Gelegenheit zur Vogelbeobachtung gibt. Riomaggiores Unterwassergründe sind ein Geheimtipp für Taucher. Die Cinque Terre kann man zu Fuß in vielerlei Weise erkunden: Zum Beispiel auf der Via dei Santuari, die hoch über den Dörfern von einer zur anderen Wallfahrtsstätte führt. D.h. von Montenero oberhalb von Riomaggiore über Volastra, San Bernardino, Reggio und schließlich nach Soviore oberhalb von Monterosso. Es sind Wächter mit Panoramablick diese Kirchen, die in alter Volkstradition Votivbilder als Dank für entgangener Gefahren. Zwischen Dörfern und Wallfahrtskirchen strecken sich steil über dem Meer die terrassierten Hügel aus, wo die Trauben des berühmten Weißweins Cinque Terre oder des wertvollen Sciacchetrà reifen. Letzterer ist ein Likörwein mit unvergleichlichem Bouquet. Die Produkte der Umgebung Solch ein ungewöhnlicher Landstrich des Mittelemeers kann nur herausragende Produkte hervorbringen. Angefangen von den Traubenarten Bosco, Albarola und Vermentino, die sonnenverwöhnt hoch über dem Meer gedeihen und Grundlage des Cinque Terre DOC sind, eines gehaltvollen Weißweins oder des weltberühmten Cinque Terre Sciacchetrà DOC, der unter dem Schutz von Slowfood steht. Im gesamten Gebiet des Nationalparks Cinque Terre werden Zitronen biologisch angebaut. Auch die Sardinen von Monterosso unterstehen Slow Food und sind Protagonisten einer Fischpfanne namens tian mit Kartoffeln, Tomaten und verschiedenen Kräutern, das überbacken wird. Am besten lassen sich die Sardinen jedoch als belegtes Brötchen in einem der vielen Bars und Cafés der Cinque Terre probieren. Das Marinereservat Cinque Terre 1997 geschaffen, um die Naturschätze zu schützen, erstreckt sich das Reservat auf 4591 Ha. Die wichtigsten Punkte sind die Punta Mesco und das Kap Montenero mit einer großen Vielfalt an Marinefauna. Die fast nur aus Felsen bestehenden Unterwassergründe sind ein idealer Habitat zur Ansiedlung von Algen. Jachthäfen Manarola Monterosso Riomaggiore Vernazza 31 to 14 Die A12 Stadt La Spezia Spiegel der Geschichte und F. VaraKultur Follo 1 Tourenverlauf Santo Stefano Anfahrt: Autobahn A12, di Magra Ausfahrt La Spezia-Santo Stefano Magra, SS1 Aurelia. Ausgangspunkt Ziel Vezzano Ligure Charakteristika: Geschichte, Kunst, Kultur, Gastronomie. narola La Spezia N Lerici S Tellaro Portovenere Liguriens behäbige zweitgrößte Stadt mit großem Kulturangebot: Ausstellungen und Museen von den historischen I. dellaUrsprüngen bis zu maritimen Traditionen. Nicht zu vergessen appetitliche Schmankerl in bester ligurischer Tradition. Palmaria Als Stadt der Marine und des Militärs konnte La Spezia trotzdem seinen kulturellen, künstlerischen und touristischen Reichtum wirkungsvoll in Szene setzen. Wie zum Beispiel den Hafen, von wo zahlreiche Ausflugsboote zu den schönsten Orten des Dichtergolfs und in die Cinque Terre auslaufen. Die urbanistische Entwicklung verdankt La Spezia im 19. Jahrhundert dem Arsenal der Kriegsmarine (Marina Militare), zu dem auch das Museo Tecnico Navale gehört. Eine Expansion, die von einer schachbrettartigern Straßenstruktur geprägt ist mit breiten Alleen im typischen Stil der Savoyer. Weswegen auch die weitläufige, von dem üppigen Grün der Öffentlichen Gärten eingerahmte Uferpromenade Morin entstand. Unsere Tour konzentriert sich aber auf die vielbesuchte und renommierte Via del Prione, ei- nen mittelalterlichen Straßenzug, der die Stadt vertikal „trennt“ und zwar von der Küste ins Stadtinnere verlaufend. In der heutigen Fußgängerzone befinden sich elegante Geschäfte, Bars und Cafés mit ihren Außenterrassen und im besonderen die Palazzina delle Arti und das Siegel-Museum. In diesem Gebäudekomplex eindrucksvoller Architektur werden bedeutende Kunstausstellungen organisiert. Zur Palazzina gehört auch die Spezialbibliothek für Kunstgeschichte und Archäologie. Angeschlossen an den Gebäudekomplex ist das Museum Amedeo Lia, das in dem antiken Kloster Convento dei Frati Minimi di San Francesco di Paola untergebracht ist. Die Mönche ließen sich im 17. Jahrhundert in La Spezia nieder. Sehr umfangreich ist die Gemäldesammlung samt Skulpturen und archäologischen Fundstücken. 32 La Spezia Weiterhin befindet sich in der Via del Prione im frühren Oratorium San Bernardino (15. Jh.) das Städtische Ethnografische Museum „G. Podenzana”, das über 3500 Exponate zur Geschichte, Etnographie sowie lokalen und außerregionalen Antropologie besitzt. Symbol für die kulturell-künstlerische Lebendigkeit von La Spezia ist das Centro di Arte Moderna e Contemporanea, das in einem entsprechenden Kontext, nämlich in dem futuristischen Gebäudekomplex an der Piazza Cesare Battisti untergebracht ist, da wo sich früher das Gerichtsgebäude befand. Das Zentrum birgt ständige Ausstellungen mit bedeutenden Werken des 20. Jahrhunderts und fördert Vertreter und Strömungen der zeitgenössischen Kunst. Um La Spezias mittelalterliche Seele oder Geschichte nachvollziehen zu können, sollte man zur Burg San Giorgio hochsteigen, die zwischen dem 13. und 17. Jahrhundert errichtet wurde. In ihrem Innern birgt sie die archäologische Sammlung „Ubaldo Formentini“ mit Statuen und Stelen aus der Umgebung von La Spezia und der Lunigiana. Historische Ereignisse und die geografische Position kennzeichnen auch die lokale Gastronomie in Gestalt der „mesciùa”, einer typischen Gemüsesuppe. Doch fehlen dürfen auch nicht die Meeresfrüchte, vor allem die renommierten Miesmuscheln, die in den stillen Gewässern des Dichtergolfs gezüchtet werden. Die Mesciùa: Ein Arme-Leute Gericht mit noblem Geschmack Die Mesciùa ist La Spezias Aushängeschild. Es handelt sich um eine deftige Suppe aus Kichererbsen, Cannellini-Bohnen und Grünkern, die alle getrennt gekocht werden und dann zu einem einzigen Gericht vermischt und mit Olivenöl und Pfeffer abgeschmeckt werden. Das Rezept hat wohl eigenartige Ursprünge, wenn es wahr ist, dass es durch den Sammeleifer der Ehefrauen der Hafenarbeiter von La Spezia entstanden ist, die alles aufklaubten, was aus den Körnersäcken rausgerieselt war. La Spezia Jachthäfen Lerici 33 A12 1 15 F. Vara Follo Portovenere, Lerici, TellaroSanto Stefano di Magra Vezzano Wenn das Meer zur Poesie wird Ligure Tourenverlauf Ausgangspunkt: La Spezia. Ausgangspunkt Ziel a Portovenere 14 km, La Spezia 28 km, Lerici 35 km. La Spezia Ziel: Tellaro 42 km. Lerici Tellaro Portovenere I. della Palmaria N Charakteristika: Umwelt, Landschaft, ÖnoGastronomie, Geschichte-Kultur, Tourismus, Sport S Dörfer mit antiker Geschichte, einem ruhigem, immer tiefblauen Meer umgeben die mediterrane und üppige Natur des Dichtergolfs. Eine Welt, die zum Urlauben mit Baden, Wandern und Schiffsausflügen einlädt. Der Name Dichtergolf rührt von den englischen Dichtern George Byron und Percy Bysshe Shelley her, die sich hier in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufhielten. Denn die Bucht, die La Spezia umrahmt, ist ein Gedicht der Natur und des Meeres. Genauer gesagt erstreckt sich der Golf von der weißen Felsennase des Vorgebirges von Montemarcello bis zu den Klippen von Portovenere und umfasst so renommierte Orte wie Tellaro, Lerici, Fiascherino und San Terenzo. Gegenüber von Portovenere liegen die drei kleinen Inseln Palmaria, Tino und Tinetto. Einfach sind diese wunderbaren Stätten nicht zu erreichen. Die Zufahrtsstraße ist kurvenreich und der Bahnhof La Spezia ist recht weit entfernt. Eine willkommene Alternative ist da das Schiff. Wer trotzdem mit dem Auto anreisen will, muss La Spezia durchfahren und sich dann nach Portovenere begeben. Ein Ort von betörender Schönheit, umgeben vom Blau des Meers, das zu ausgedehnten Schwimmtouren oder Tauchgängen einlädt. Der Wasserspiegel reflektiert die magischen Farben der Häuserfassaden des Dorfs, das von einer trutzigen Festung beherrscht wird. Am besten repräsentiert Portoveneres Architekturgeschichte jedoch die gotische Kirche San Pietro, die 1256 auf einer Felsenzunge als letzter Ausläufer des Vorgebirges erbaut wurde. Das antike Dorf genuesischen Ursprungs geht auf das 12. Jahrhundert zurück und aus der gleichen Epoche stammt die Kirche San Lorenzo. Doch sollen Portoveneres wirkliche Ursprünge römischer Natur sein, was die Überreste der Villa del Varignano auf der winzigen Insel Tino bezeugen. Als Kleinod der Natur und der Geschichte kann Tino nur bei 34 Tellaro geführten Schiffsausflügen betreten werden. Einfacher ist das Anlegen auf Palmaria direkt gegenüber von Portovenere und Teil des Regionalen Naturparks. Es gibt denn auch regelmäßige Schiffsverbindungen und man sollte die Gelegenheit zum Wandern nutzen. Einsame Wege, menschenleere Strände und Klippen umgeben von wilder, mediterraner Vegetation mit Grotten, die nur vom Meer aus zu erreichen sind. Wahrend der Überfahrt kann man gut die Unterwasserfelder erkennen, wo die für diese Gegend berühmten Miesmuscheln gezüchtet werden. Ein weiteres Kap des Dichtergolfs befindet sich zu Füßen des Vorgebirges von Montemarcello, während Lerici von einer mächtigen Burg beherrscht wird, wo heute ein interessantes geo-paläontologisches Museum untergebracht ist. Das Gebäude zeugt von dem jahrhundertelangen Zwist zwischen den Pisanern und Genuesen und schließt auch die Kapelle Sant’Anastasia aus dem 14. Jahrhundert ein. Ein Wunder der Natur und der Architektur ist Villa Marigola, die sich zwischen Lerici und San Terenzo befindet. Ihr immergrüner Park englischer Prägung umfasst auch einen Golfplatz mit Panoramablick auf den Dichtergolf. Unsere Tour führt uns weiter nach Lerici, das angesichts der üppigen mediterranen Vegetation sich fast Platz schaffen muss. Hinter der Bucht von Fiascherino befindet sich Tellaro, das zu den „schönsten Dörfern Italiens“ gehört. Dank reizvoller schmaler Gassen, den so genannten Caruggi und der antiken, kleinen Kirche San Giorgio, die sich direkt auf den Klippen erhebt. Die Miesmuscheln des Dichtergolfs Der Reichtum an Plankton, die ruhigen Gewässer und der ausgewogene Salzgehalt des Dichtergolfs sind die idealen Wachstumsbedingungen für die Muschelzucht. Die renommierten Miesmuscheln von La Spezia lassen sich auf verschiedene Art und Weise zubereiten. Klassisch zum Beispiel alla marinara oder auch als Begleitung von Pastagerichten. Typische Rezepte sind auch gefüllte Muscheln und Muschelsuppe. Portovenere Jachthäfen Lerici Portovenere 35 Infos: Regionale Agentur für Tourismus “in Liguria” Palazzo Ducale - Piazza Matteotti, 9 16123 Genova Tel. +39 010 530821 Fax +39 010 5958507 [email protected] www.turismoinliguria.it Riviera dei Fiori - Routen 1, 2, 3 www.rivieradeifiori.it Riviera delle Palme - Routen 4, 5, 6 www.inforiviera.it Genova - Routen 7, 8, 9 www.apt.genova.it Tigullio - Routen 10, 11, 12 www.apttigullio.liguria.it Cinque Tere e Golfo dei Poeti - Routen 13, 14, 15 www.aptcinqueterre.sp.it Herausgeber: Dogma S. r. l. - Savona - www.dogma.it Texte: Fabrizio Calzia, Giovanni Damele Fotos: Enrico Basili, Alessandro Zunino, Dogma Übersetzung: InterCultura von Jacqueline Tschiesche Druck: Algraphy Tipolitografia - Genova Gedruckt im Januar 2007 GRATISEXEMPLAR