in Ligurien

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in Ligurien
15
Küstentouren
in Ligurien
Jene Orte
am Meer
San Remo, Bordighera, Alassio, Albenga, Varigotti, Finale Ligure,
Spotorno, Bergeggi... und weiter: Portofino, Santa Margherita,
Sestri Levante, Monterosso, Portovenere. Namen, die wie ein Abzählreim klingen, aber in Wirklichkeit handelt es sich um die renommiertesten Orte der ligurischen Riviera. Geschichtsträchtige
Dörfer, die sich ihre Tradition erhalten haben.
So dass der Besucher beim Flanieren durch die Gassen auf Schritt
und Tritt Neues entdeckt: Überraschende Palazzi, imposante Kirchen oder Kathedralen, stille Piazzette, um dann zu majestätischen Festungen hochzusteigen mit Wachttürmen, die einst den
Piratenüberfällen oder Einfällen durch feindliche Flotten vorbeugen sollten. Die Traditionen haben viele Facetten, angefangen
von der maritimen Küche.
Mit unverfälschten Gerichten, die der wahre Kenner nicht zu verändern wagt. Wie denn auch die besten Rezepte die einfachsten
sind z. B. auf der Basis von fangfrischem Fisch.
Eine erholsame und authentische Urlaubswelt: Das ist die ligurische Riviera. Wo man kulturelle Erkundungstouren mit Entspannung und Spass am Meer verbinden kann. Wo Sonnenanbeter und Wasserratten die Qual der Wahl zwischen Kies- oder
Sandstränden haben.
Ein Meer, wo man die unterschiedlichsten Sportarten treiben
kann: Fischen, Tauchen in Europas schönsten Tauchgründen,
Surfen und Segeln. Und wer eher das Festland bevorzugt, findet
perfekt ausgerüstete Golf-, Tennis- und Fußballplätze abgesehen
von einem dichten Netz an Wanderwegen, die sich zu Fuss, mit
dem MTB oder hoch zu Ross bewältigen lassen.
Nicht zu vergessen, dass Ligurien fast keinen Winter kennt. Durch
das milde Klima ist jede Jahreszeit ideal für einen Urlaub. Zum
Beispiel die Zeit zwischen September und März, um das Hinterland zu erkunden.
Am besten mit dem Auto, wenn es keine sommerlichen Staus
mehr gibt und man Dorf um Dorf besichtigen kann.
Dörfer aus Steinen und Gestein, Dörfer mit Geschichte und Geschichten. Dörfer, deren urbanistische Struktur entziffert werden
will, Dörfer, die uns wie aus der Naturlandschaft ausgeschnitten
erscheinen.
Die Cinque Terre
Einer faszinierenden und doch spröden Natur entrungen, um
durch menschliche Schaffenskraft den Platz für das eigene Haus
zu schaffen.
Wo die Langeweile jedoch nie Einzug gehalten hat.
15
Küstentouren
7
Savona
5
6
Arenzano
Cogoleto
Varazze
Albisola Superiore
Bergeggi
Noli
Varigotti
Finale
Ligure
Finalborgo
Andora
3
1
Ventimiglia
San
Remo
2
Arma
di Taggia
4
Pegli
Albenga
Alassio
Laigueglia
Cervo
Imperia
Ospedaletti
LEGENDE - Auf den Karten der einzelnen Touren angegeben:
Die schönsten
Dörfer Italiens
www.borghitalia.it
Dorf mit
orangefarbener Flagge
www.touringclub.it/bandiere_arancioni
Blaue Flagge
2006
www.feeitalia.org
Präsidium
Slow Food
www.slowfood.it
Ausgangspunkt
und
Ziel
in Liguria
Bogliasco
8
Nervi
Pieve
Ligure
S. Margherita
Ligure
Rapallo
9
Genova
Lorsica
10 11
Recco
Camogli
Chiavari
Zoagli
S. Fruttuoso
12
Sestri
Levante
Portofino
Monterosso
al Mare
13
Vernazza
Corniglia
Manarole
Riomaggiore
La
14 Spezia
15
Lerici
Tellaro
Portovenere
I. della
Palmaria
Tourenvorschläge
8 Genua, die Stadt
1 Ventimiglia,
9 Genua-Nervi, Bogliasco,
2 Sanremo, zwischen Blumenzucht
10 Der Naturpark Portofino,
3 Imperia, Diano Marina,
11 Santa Margherita Ligure,
4 Andora, Laigueglia,
12 Chiavari, Lavagna,
5 Finale Ligure, Varigotti,
13 Monterosso, Vernazza, Corniglia,
6 Savona
14 Die Stadt
7 Cogoleto,
15 Portovenere,
Vallecrosia, Ospedaletti
und Jugenstilarchitektur
San Bartolomeo al Mare, Cervo
Alassio, Albenga
Noli, Bergeggi
Arenzano, Pegli
von Christoph Kolumbus
Pieve, Recco
Camogli, San Fruttoso
Rapallo, Zoagli
Sestri Levante
Manarola, Riomaggiore
La Spezia
Lerici, Tellaro
Molini
di Triora
1
Argentina
Ventimiglia,
Pigna
Vallecrosia,
Ospedaletti
Blumen, Meer und Geschichte
Ausgangspunkt
Rocchetta
Ziel
Nervina
Isolabona
Tourenverlauf
Ausgangspunkt:
Ventimiglia.
Apricale
20
Vallecrosia
Ziel:
Bussana
Ospedaletti 22 km. Vecchia
Nervia
Seborga
A10
1
Ventimiglia
Ospedaletti
N
Charakteristika:
Archäologie,
San Remo
Botanik,
Geschichte,
Kunst,
Architektur.
Bordighera
S
Reise an die Grenze zwischen Italien und Frankreich in eine Gegend, die reich an archäologischen, historischen und künstlerischen Zeugnissen ist.
Geschichtsträchtige Orte, umgeben von üppiger Vegetation dank eines Mikroklimas, das
auch Exoten gedeihen lässt.
Die römische Siedlung Ventimiglia entwickelte
sich am rechten Ufer des Flusses Nervia. Noch
heute sind dort interessante Überreste der
Thermen und eines Theaters aus dem 1. bis
3. Jahrhundert nach Chr. zu sehen. Weitere
römische Fundstücke befinden sich in dem
Museum „Girolamo Rossi“ an der Festung Annunziata. Und um den Barbarenüberfällen zu
entgehen, flüchteten die Einwohner auf den
Hügel rechts vom Roja.
So entstand in dieser Zone die mittelalterliche Siedlung mit bedeutenden Werken aus
Geschichte und Kunst. Rund um die Burg das
Kloster der Canonichesse (17. Jahrhundert), der
Palazzo Pubblico, das Bischofspalais und im
besonderen die romanische Kathedrale Santa
Maria Assunta mit einem oktagonalen Baptisterium. Öfters umgebaut wurde die Kirche San
Michele. Die Apsis, Glockenturm und das Haupt-
schiff gehen auf das 13. Jahrhundert zurück.
Nicht verpassen darf man im Juni die so genannte „Battaglia dei Fiori”, wenn blumengeschmückte Festwagen durch die Straßen ziehen.
Und im August mittelalterliche Aufführungen
und einen Wettkampf mit antiken Armbrüsten.
Dank des besonderen Mikroklimas konnte Sir
Thomas Hanbury 1867 am Vorgebirge des
Kap Mortola den wunderbaren Botanikgarten
der Villa Hanbury anlegen. Der Garten birgt
mehr als 4000 Zier- und Heilpflanzenarten,
aber auch Obstbäume aus zahlreichen subtropischen und mediterranen Regionen.
Nicht weit von Villa Hanbury entfernt erheben
sich die eindrucksvollen Felsen Balzi Rossi.
In den Höhlen, deren Öffnung hoch über dem
Meer liegen, wurden Felsenmalereien und
Werkzeug gefunden, dessen Alter auf 240.000
Jahre geschätzt wird. Die Sammlung ist in
548
Villa Hanbury 6 km,
Taggia
Balzi Rossi 9 km,
Vallecrosia 17 km,
Bordighera 19 km.
Perinaldo
Dolceacqua
Badalucco
d
Ventimiglia
dem benachbarten Museum ausgestellt und
umfasst Tausende von Fundstücken, darunter
Waffen, Schmuck und Gebrauchsgegenstände.
Im Osten von Ventimiglia befindet sich Vallecrosia, römischen Ursprungs und renommiert für
seine Zierpflanzenproduktion sowie für das Museum der italienischen Kanzone. Ein in Europa
einzigartiges Museum, untergebracht in einem
ausrangierten Einsenbahnwaggon. Die Sammlung umfasst Schallplatten, Partituren, Instrumente und weitere Raritäten aus der Zeit der
italienischen Kanzone ab dem 19. Jahrhundert.
Eine wahre Perle des Tourismus der belle
époque ist Bordighera, unterteilt in die 1470
gegründete Altstadt und die Neustadt. Die
Altstadt ist von antiken Wehrmauern umgeben und thront über dem Kap Sant’Ampelio,
wo sich auch eine hübsche kleine Kirche
erhebt. Das moderne Bordighera ist von üp-
piger Vegetation, darunter besonders Palmen
gekennzeichnet. Außerdem die elegante Uferpromenade Argentina und wunderbare Jugendstilvillen. Darunter das Museum Bicknell,
wo das Internationale Institut für Ligurische
Studien untergebracht ist. Es birgt eine reiche
Sammlung an vorgeschichtlichen Fundstücken
sowie eine internationale Bibliothek.
Der Name Ospedaletti stammt wohl von
einem antiken hospitale ab, das die Kreuzritter Cavalieri di San Giovanni di Gerusalemme
gegründet hatten. Das dank des schützenden
Alpenbogens besonders milde Klima trug zur
Fortüne Ospedalettis als Tourismusort am fin
de siècle entschieden bei. Das gleiche Klima
begünstigt auch die Blumenzucht, weswegen
hier auch der erste europäische Blumenmarkt
gegründet wurde. Man sollte in Ruhe auf der
Uferpromenade flanieren und die betörenden
Düfte aus den blühenden Gärten mit ihren
Palmen und Eukalyptusbäumen genießen.
Cubàite
Als typisches Dessert des äußersten westlichen Liguriens, sind die Cubàite zwischen
Ventimiglia, Castel Vittorio, Camporosso
und Pigna beheimatet. Es ist die Version
eines Desserts aus dem südlichen Mittelmeerraum, auf Arabisch quubaita und auf
Sizilianisch cubbaita genannt. Es besteht
aus zwei mit Krokant gefüllten Waffelhälften, zu deren Füllung auch je nach
Zone Haselnüsse, Walnüsse oder Mandeln,
abgeriebene Orangenschale und Honig
gehören. Auf die beiden Waffelhälften
werden Symbole oder Zahlen eingebrannt,
genauso wie man es mit der Pastaart Corzetti in der Umgebung Genuas machte.
Ospedaletti
Jachthäfen
Bordighera
Ospedaletti
Ventimiglia
2
Molini
di Triora
Argentinazwischen Blumenzucht
Sanremo,
und Jugenstilarchitektur
Grazie dei Fiori
Badalucco
Ausgangspunkt
Ziel
Tourenverlauf
Anfahrt:
Autobahn A10
(Ausfahrt Sanremo
Ovest),
SS1 Aurelia.
548
Taggia
Charakteristika:
Geschichte,
Kunst,
Architektur,
Botanik.
A10
sia
Bussana
Vecchia
eborga
Arma
di Taggia
San Remo
N
pedaletti
S
Weltbekannt als Stadt des Liederfestivals, bietet Sanremo dem Touristen aber das ganze
Jahr hindurch noch viel, viel mehr an Spaß und Unterhaltung. Von der mittelalterlichen
Pigna bis zum Jugendstil der Luxusvillen des fin de siècle, zeichnet sich die Stadt durch eine
reizvolle Mischung von Mondanität, Kultur und gute Küche aus.
Sanremo ist nicht nur die Heimat der Blumenzucht, sondern auch der mit Blütenornamenten verzierten Jugendstilvillen, die bei dem
internationalen Elitetourismus schon immer
beliebt waren und sind.
Die wichtigsten Vertreter dieser Architektur
befinden sich am Corso degli Inglesi. Villen
mit so klingenden Namen wie Bel Respiro, Vista Lieta, Bel Soggiorno, Gioia Bella, Mirasole,
Miramare, Primavera und Rondinella erinnern
an den unbeschwerten und hedonistischen Lebensstil der Dekadenz. Ein schönes Beispiel für
den Jugendstil ist die Villa Virginia, während
die Villa Bel Respiro eklektische Renaissancezüge trägt wie auch die Villa Fiorentina mit
Anklängen an die toskanische Renaissance.
Aber das wichtigste Jugendstilgebäude Sanremos ist wohl das Spielkasino nach einem
Entwurf von Eugenio Ferret. Nicht zu ver-
gessen die Villa Nobel, wo der gleichnamige
Wissenschaftler bei seinen Rivieraaufenthalten residierte und natürlich die prächtige, von
einem Park umgebene Villa Ormond,
Sanremo hat aber sehr viel ältere Wurzeln,
nämlich den Siedlungskern Pigna als typisch
ligurisches historisches Zentrum, das sich an
einen Hügel schmiegt, um in gebührender
Distanz von der mit Sarazenenpiraten „verseuchten“ Küste zu sein.
Es ist ein einmaliges Erlebnis durch das Gassenlabyrinth der Pigna zu streifen, mit ihren
stillen Piazzette, den überdachten Durchgängen und den Schwibbögen, die die antiken
Häuser gegenseitig abstützen.
Um das Jahr Tausend gegründet und bis zum
16. Jahrhundert immer wieder befestigt, hat
die Pigna zwei noch heute gut sichtbaren
Eingangstore. Das gotische Santo Stefano-Tor
Sanremo
und das San Giuseppe-Tor aus dem 16. Jahrhundert. Letzteres weist eine so genannte
Pechnase auf, von der siedendes Öl oder Wasser auf die Feinde gegossen wurde.
Jenseits des Tores kann man linkerhand die
Rivolte di San Sebastiano entlanggehen, eine
eindrucksvolle, überdachte Straße, die zur
Piazza dei Dolori führt. Dort erhebt sich das
Oratorium San Sebastiano und der Palazzo
Gentili (Ex-Spinola).
Ganz oben auf dem Hügel macht die Pigna
der Wallfahrtsstätte Madonna della Costa aus
dem 17. Jahrhundert Platz. Sie war jahrhundertelang ein fester Fixpunkt für die Seefahrer, die sich der Stadt näherten. Im Innern
birgt die Wallfahrtsstätte ein schönes Gemälde von Domenico Fiasella.
Sehr viel älter als die Wallfahrtsstätte ist die
Kirche San Siro aus dem 13. Jahrhundert mit
Zentralrosette und Zentralbögen, die noch
vom Originalbau stammen.
Aus dem 20. Jahrhundert ist dagegen die russische Kirche San Basilio.
Sie bezeugt die Anwesenheit einer russischen
Kolonie in Sanremo zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Zu ihren berühmtesten Gästen gehörte die Zarin Maria Alexandrovna, Ehefrau
von Zar Alexander II. Nach ihr ist die mit
Palmen gesäumte Uferpromenade der Stadt
benannt.
Die Sardenaira
Die Sardenaira ist die sanremesische Variante der Pissalandrea, einer Art Focaccia,
die Sardinen als Hauptzutat hat. Dazu
kommen Tomaten, Olivenöl, Knoblauch,
Oregano und etwas angebräunte Zwiebeln und wird auf einem dünnen, knusprigen Foccacia-Teig ausgestrichen.
Casinò
Jachthäfen
Arma di Taggia
Sanremo
d’Albenga
3
1
Isola Gal
Imperia, Diano Marina,
San
A10
Alassio
Bartolomeo al Mare, Cervo
Andora
Geschichte mit Meerblick
Laigueglia
Tourenverlauf
Ausgangspunkt:
Imperia.
Ausgangspunkt
Ziel
Diano Marina 6,5 km,
San Bartolomeo al
Mare 8,5 km.
S. Bartolomeo
al Mare
Ziel:
Cervo 11 km.
Cervo
28
A10
Imperia
1
Diano
Marina
Charakteristika:
Geschichte,
Architektur,
Kultur,
Tourismus.
Oneglia
N
S
Antike Dörfer mit mediterranem und mittelalterlichem Reiz.
Von Imperia nach Cervo längs der Blumenriviera in ihrer ganzen Pracht.
Imperia entstand 1923 als Eingemeindung der
beiden antiken, von dem Wildbach Impero getrennten Dörfer Oneglia und Porto Maurizio, die
jahrhundertelang Rivalen waren. Zwei so unterschiedliche Siedlungskerne: Porto Maurizio, auf
einem Hügel namens Parasio gelegen, der mit
seinen mittelalterlichen, eng aneinander geschmiegten Häusern sanft zum Meer abfällt sowie das in der Ebene gelegene Oneglia. Dessen
Besitzer 1576 die Savoyer wurden und dort ein
Straßennetz anlegten, an dem sich Palazzi mit
Arkaden erheben. Den Parasio erkunden, bedeutet sich in ein Labyrinth stiller Gassen zu begeben, die sich unvermittelt auf eine Piazzetta
öffnen oder die Pracht eines Gebäudes enthüllen. Und nicht zu vergessen der langgestreckte
Portikus des Klosters Santa Chiara, während
der Dom und das frühere Rathaus durch seine
neoklassizistische Imposanz besticht. Der Orts-
teil Oneglia liegt an einem kleinen Hafen: Hier
legen Fischerboote mit fangfrischen Fisch an.
Der wird dann direkt vor Ort verkauft. Aber
Oneglia hat nicht nur eine Seefahrerberufung,
sondern rühmt sich auch landwirtschaftlicher
Traditionen, was eindrucksvoll von dem Olivenmuseum bezeugt wird, das in dem historischen
Firmensitz der Gebrüder Carli untergebracht ist.
Im Herzen von Oneglia verläuft die Via Doria.
Der Name stammt von dem Palazzo ab, in dem
1466 Andrea Doria geboren wurde. Ein kühner
Soldat, Admiral und «padre della patria» der
Republik Genua. Am besten sollte man im
September Imperia einen Besuch abstatten.
Und zwar wenn die Regatta alter Windjammer
stattfindet. Ein Event, den man nicht verpassen
sollte, um sich mit der faszinierenden Geschichte antiker Segeljachten vertraut zu machen.
Auch Diano Marina, ein hochgeschätzter Touris10
Imperia
tenort östlich von Imperia bietet seinen Gästen
alljährlich ein Fest, das man nicht verpassen
sollte. Nämlich den Blütenteppich zum Fronleichnamsfest, auf Italienisch corpus domini.
Wenn die Straßen des Zentrums mit wunderbaren, fantasievollen und farbenfreudigen Blüten ausgelegt werden. Das antike Diano wurde
1887 sehr stark von einem Erdbeben heimgesucht, doch sind trotzdem im Städtischen
Museum noch vorrömische und römische
Fundstücke erhalten und werden entsprechend
ausgestellt. Darunter auch ein römisches Schiff,
das vor der Küste gesunken war. Das letzte Kapitel dieser langen Geschichte, nämlich das des
Badeortes repräsentieren die hohen Palmen an
der hübschen Uferpromenade sowie der Sandstrand, dessen sich der Ort nur zu Recht rühmt.
San Bartolomeo al Mare bildet mittlerweile mit
Diano ein gemeinsames Touristenzentrum. Es
besteht aus zwei Siedlungskernen mittelalterlichen Ursprungs. Das von üppiger Vegetation
umgebene Rovere, bekannt für seinen Musikwettbewerb „Rovere d’oro”, der alljährlich auf
dem Vorplatz der Wallfahrtsstätte stattfindet
sowie San Bartolomeo, das sich mehr im Hinterland erstreckt und sich einer spätmittelalterlichen kleinen Kirche rühmt.
Nur wenige Kilometer von San Bartolomeo
entfernt befindet sich Cervo, das hoch über
dem Meer von der konkaven Barockfassade der
Pfarrkirche beherrscht wird. Diese wirkt fast
unwirklich und erinnert an ein Bühnenbild.
Und allein dieses Bild reicht, um uns davon zu
überzeigen, dass Cervo nur zu Recht der Vereinigung „schönste Dörfer Italiens“ angehört.
In Cervo findet auch alljährlich im Sommer das
Internationale Festival für Kammermusik statt.
Im Innern des mittelalterlichen Dorfes erhebt
sich zudem die Burg, wo das Ethnographische
Museum für Westligurien untergebracht ist.
In der Heimat des nativen Olivenöls
Im Rücken von Imperia und der Umgebung
von Diano Marina erstrecken sich die so
genannten Oliventäler. Wir haben es hier
mit einer richtigen „Wallfahrtsstätte“ für
ligurischen Olivenanbau zu tun. Aus der
Kultivar Taggiasca, die ihren Ursprung im
Gebiet von Imperia hat, entsteht eins der
besten nativen Olivenöle Italiens: Leicht
bekömmlich, delikat im Geschmack mit
niedrigem Säuregehalt. Ideal, um rohes
Gemüse und Salate damit abzuschmecken.
Aber ebenso geeignet zum Frittieren von
knusprigem, fangfrischen Fisch. Und eben
dieses Olivenöl ist die Basis für weitere
Produkte wie z.B. Olivenpaste, die hervorragend zum Abschmecken von Pasta ist.
Cervo
Jachthäfen
Cervo
Diano Marina
Imperia
11
582
4
Andora, Laigueglia,
Alassio, Albenga
Zwischen Geschichte und Meer
Ausgangspunkt
Ziel
Albenga
Villanova
d’Albenga
1
A10
Andora
Isola Gallinara
Tourenverlauf
Ausgangspunkt:
Andora.
Colla Micheri 10 km,
Laigueglia 11 km,
Alassio 14 km.
Ziel:
Albenga 21 km.
Alassio
Laigueglia
N
Charakteristika:
Geschichte,
Architektur,
Kunst,
Natur,
Umwelt.
S
Ein seit der Römerzeit besiedelter Landstrich an einem kristallklaren Meer, wo man Delfine
und Pottwale ausmachen kann.
Vom historischen Andora zum beschaulichen Laigueglia, von der Perle Alassio des VIP-Tourismus bis zu dem turmbewehrten Albenga.
In der Römerzeit entstanden, birgt Andora
auch wichtige Zeugnisse aus dem Mittelalter. Von der Brücke mit zehn Bögen über den
Merula bis zu den Ruinen der Burg der Clavesana. Diese befindet sich oberhalb des Hügeldorfes, das auch antike Häuser aufweist
sowie die frühromanische Kirche San Nicolò
und die romanisch-gotische Kirche Santi Giacomo und Filippo.
In etwas „moderneren“ Zeiten sind direkt am
Meer die Siedlungskerne Marina und Pigna
entstanden. Letztere rund um den genuesischen Wehrturm.
Dort befindet sich auch ein Strand und
ein kleiner Jachthafen, von wo Boote zum
Whalewatching auslaufen. Denn Ligurien
befindet sich im Kreuzungspunkt eines Waleinund Durchzuggebietes, der so genannten
Wallfahrtsstätte der Wale.
Eine mit Pinien bestandene Kammstraße
führt nach Colla Micheri, wo der berühmte
norwegische Seefahrer und Archäologe Thor
Heyerdahl gewohnt hat.
Jenseits von Kap Mele befindet sich Laigueglia mit seinen kleinen Gassen und der Kirche
San Matteo. Die Glockentürme sind zum
Meer hin ausgerichtet, um die Seeleute nicht
nur vor widriger Witterung zu schützen. Ein
mächtiges Bollwerk aus dem 16. Jahrhundert
erinnert an Piratenüberfälle, was denn auch
alljährlich im Sommer mit einem Fest in historischen Kostümen begangen wird.
Der unaufdringliche Reiz Laigueglias macht
nur wenige Kilometer weiter der überbordenden Eleganz von Alassio Platz. Der Ort
verdankt seinen Ruhm einem feinsandigen
Strand und dem milden Klima. Symbol des
mondän-touristischen Alassio ist das Caffè
12
Laigueglia
Roma sowie ein Mäuerchen namens „muretto”. Dieses verkleidete der Künstler Mario
Berrino mit von Berühmtheiten eigenhändig
unterzeichneten Kacheln, angefangen von
Ernest Hemingway. Ein weiteres Zeugnis für
das Dolce Vita Alassios ist die alljährliche
Miss-Wahl „Miss Muretto”.
Der touristische Ruhm Alassios begann schon
Ende des 19. Jahrhunderts, als der Ort gerne
von der englischen High-Society aufgesucht
wurde. Zeugnisse der Belle époque sind der
Bahnhof und die English Library.
Wanderfreunde sollten die alte Römerstraße
bis zum Kap Santa Croce gehen und dann auf
einer „archäologischen Uferpromenade“ wei-
ter bis nach Albenga. Ein Blick aufs Meer und
ganz nah vor uns liegt die Insel Gallinara, ein
intaktes Naturparadies mit hochinteressanten
Unterwassergründen. Verschiedene ligurische
Tauchbasen organisieren dort fachkundig geführte Tauchgänge.
Am interessantesten ist dabei wohl die Südseite mit Felsgründen.
Dort befinden sich auch Unterwasserbuchten
und -höhlen, die ein optimales Refugium für
Prachtexemplare von Zackenbarschen, Meeraalen, Muränen und Tintenfische sind.
Von einer Ebene umschlossen, die zu Recht
„Liguriens Gemüsegarten“ genannt wird,
rühmt sich Albenga einer weit zurückliegenden Geschichte.
Die Via Julia Augusta (13 v. Chr.) birgt zahlreiche römische Fundstücke, während das
historische Zentrum mit den hohen mittelalterlichen Türmen geschichtlich und architektonisch zu den schönsten Liguriens zählt.
Das städtische Herz ist die Piazza San Michele mit einer wunderbaren romanisch-gotischen Kathedrale sowie dem benachbarten
frühchristlichen Baptisterium.
Dieses birgt neben dem von Ravenna als
einziger norditalienischer Bau ein byzantinisches Mosaik.
Sehenswert sind außerdem das Diozösanmuseum im Bischofspalast sowie das Römische
Schifffahrtsmuseum, das Städtische Museum
Ingauno sowie die ständige Ausstellung „La
civiltà dell’olivo”.
In Liguriens Gemüsegarten
Die Ebene von Albenga und das Hinterland Albengas im allgemeinen gelten als
Liguriens Gemüsegarten. Dies dank der
Artischocken, mit denen die berühmte
ligurische Torta Pasqualina zubereitet
wird. Außerdem der typisch für Albengas
Umgebung violette Spargel, der auch unter dem Schutz von Slow Food steht.
Diese Spargelsorte hat einen delikat-süßlichen Geschmack und eignet sich hervorragend zum Dämpfen. Schließlich die
Trombetta-Zucchini, mit denen die Torta
Verde, auch Tortelo genannt, hergestellt
wird. Sie ist an der gesamten westligurischen Küste sehr verbreitet.
Renommiert ist auch die Weinproduktion
mit ihren drei DOC-Sorten. Die Weißweine
Pigato und Vermentino sowie die Rotweinsorte Rossese della Riviera di Ponente.
Jachthäfen
Alassio
13
5
Altare
Albisola
Superiore
Celle
Ligure
Finale Ligure, Varigotti,
Albisola
Noli, Bergeggi
29
Das Mittelalter zwischen
Felsen
A6
Savonaund Meer
Mallare
Ausgangspunkt
Ziel
Vado Ligure
Bergeggi
Torre del mare
Isola di Bergeggi
Spotorno
A10
Noli
Finalborgo
1
490
Varigotti
N
Finale
Ligure
Tourenverlauf
Ausgangspunkt:
Finale Ligure.
Varigotti 6 km,
Noli 10,5 km,
Spotorno 16 km.
Ziel:
Bergeggi.
Charakteristika:
Geschichte,
Architektur,
Kunst,
Archäologie,
Geologie,
Wanderungen,
Sport
S
Mittelalterliche Dörfer, die sich ihren antiken Charakter bewahren konnten, ihre Farben,
ihre Düfte und eine üppige mediterrane Macchia. Dazu kommen die weiß-rosa Felsen der
Umgebung von Finale, die eine wahre Herausforderung für Freeclimber sind, aber auch
Spuren der Frühgeschichte bergen. Dies sind nur einige Aspekte einer Gegend, die reich an
Sportgelegenheiten unter freiem Himmel ist.
Finalmarina, Finalpia und Finalborgo bilden heute
eine einzige, umfangreiche Gemeinde, die sich von
der Küste bis ins Hinterland erstreckt. Der Ortsname Finale Ligure bezeichnet die antiken Grenzen
der römischen Siedlung Vada Sabatia. Wenn Final
Marina ein typisch ligurisches Fischerdorf ist mit
bedeutenden Gebäuden wie die Pfarrkirche San
Giovanni Battista, so gehört Finalborgo dem Verein „Italiens schönste Dörfer“ an. Kein Wunder,
denn es besitzt noch eine vollkommen intakte
mittelalterliche Struktur. Unter der Herrschaft der
Markgrafen Del Carretto (13. bis 15. Jahrhundert)
entfaltete das Dorf seine größte Pracht, bevor es
1602 erst an Spanien und dann 1713 an Genua
fiel. Der Haupteingang zum Dorf erfolgt durch das
Tor Porta Reale, das sich in einer fast vollkommen
intakten Wehrmauer aus dem Jahr 1452 öffnet.
Die Gestaltung des historischen Zentrums geht
auf das 15. Jahrhundert zurück und zwar nach den
Zerstörungen als Ergebnis des Krieges mit Genua
(1448). Die Basilika San Biagio, die von einem oktagonalen, spätgotischen Glockenturm beherrscht
wird, wurde im Jahr 1633 neu erbaut und birgt
im Innern Gemälde aus der Spätrenaissance und
der Barockzeit. Oberhalb des Dorfes erhebt sich
die Burg Castel San Giovanni als Zeichen früherer,
spanischer Präsenz. Noch weiter oben dann der
Turm Diamante als einziges Überbleibsel des Castel Gavone, das die Markgrafen Del Carretto ab
dem 12. Jahrhundert erbauten und das von den
Genuesen 1715 zerstört wurde. Der Hügel bietet
einen schönen Panoramablick auf die weißen
Felsen des Finalese: Diese sind Kalksteinwände
mit einer Höhe bis zu 80 m und ideales Terrain für
Freeclimber aus der ganzen Welt. Die zahlreichen
Höhlen, darunter die so genannte delle Fate und
tiefe Grotten wie die Pollera sind klassische Ziele
für Höhlenforscher und wurden schon von frühgeschichtlichen Menschen bewohnt. Zahlreiche
Zeugnisse davon sind heute als Fundstücke im
14
Varigotti
Städtischen Museum von Finale ausgestellt, das
in dem früheren Dominikanerkloster Santa Caterina in Finalborgo untergebracht ist. Weiter auf
der Via Aurelia in Richtung Osten erreichen wir
Varigotti, das für seine einstöckigen Terrassenhäuser direkt am Strand bekannt ist. Ein Baustil, den
man nur hier an der Riviera antrifft. Im Osten des
Dorfes befindet sich hoch über der Bucht einer der
hübschesten Winkel der Riviera, nämlich die mit-
telalterliche Kirche San Lorenzo. Der nun folgende
Abschnitt auf der Via Aurelia zwischen Varigotti
und Noli heißt „il Malpasso“ und schlängelt sich
durch steil zum Meer abfallende, weiße Felsen.
Nach einem Tunnel erreichen wir Noli mit seiner
turmbestandenen Wehrmauer, die sich den Monte
Ursino bis zur Burg hinaufziehen. Dem mittelalterlichen Dorf „vorgelagert“ ist das romanische Kirchlein San Paragorio. Umgeben von mittelalterlichen
Grabmälern und islamischen Maioliken. Im Innern
befindet sich dagegen eine hölzerne Kopie des
Heiligen Antlitz aus Lucca und Freskenmalereinen
aus dem 14. Jahrhundert. Noli nahm am ersten
Kreuzzug teil und erhielt dadurch wirtschaftliche
und politische Privilegien. 1192 stellte es sich auf
die Seite der Markgrafen Del Carretto und 1202
unter den Schutz des benachbarten, mächtigen
Genua, dessen Verbündeter es bis 1797 blieb. Die
glanzvolle Vergangenheit der antiken Seerepublik
Noli zeigt sich in den Gebäuden des historischen
Zentrums, darunter der Palazzo Viale-Salvarezza,
die Casa Pagliano und die Türme del Canto und del
Comune. Die Kathedrale San Pietro, gegründet im
13. Jahrhundert, neuerbaut 1548, birgt die Reliquien des Stadtpatrons San Eugenio. Die maritime
Tradition ist in Noli noch sehr lebendig und zeigt
sich auf der Speisekarte: Marinierter Fisch, gegrillter, gefüllter Tintenfisch, in Öl ausgebackene
„gianchetti“ und die berühmten „cicciarelli”.
Gegenüber von Noli befindet sich die Insel Bergeggi, heute ein Natur- und Marinereservat bestehend
aus Klippen, Grotten wie die eindrucksvolle Grotta
marina und mediterraner Macchia. Ein Habitat,
den man zu Fuß oder auch im Tauchgang erkunden sollte.
Der Mataossu des Finalese
Das Finalese ist eine der interessantesten
Agrarzonen der Riviera, wo denn auch die
Weinsorte Lumassina mit Gütesiegel IGT
produziert wird. Der Lumassina als typischer Wein aus der Umgebung Savonas
ist noch bekannter unter der Bezeichnung
Mataossu. Es handelt sich dabei um einen
trockenen Weißwein, der ein idealer Begleiter von traditionellen Fischgerichten
innerhalb der Rivieraküche ist.
Die Cicciarelli von Noli
Unter dem Schutz von Slow Food stehen
die „cicciarelli“ (im Dialekt auch lussi oder
lussotti). Es handelt sich dabei um silbrige, schlanke, fingerlange kleine Fische
ohne Schuppen, die seit jeher im Golf von
Noli oder im Küstenabschnitt zwischen
Finale und Spotorno mit dem Schleppnetz gefischt werden. Eine altehrwürdige
Kooperative mit zirka 20 Fischern hält die­
se Tradition aufrecht und verkauft ihren
Fang an der Uferpromenade des Dorfes.
Die Cicciarelli schmecken hervorragend
mariniert, frittiert oder in Essig eingelegt.
Jachthäfen
Finale Ligure
15
6
Savona
C.le del
Giovo
Eine Stadt zwischen
Stella
S.
Giovanni
Stein und
Tourenverlauf
Anfahrt:
Autobahn A10,
Ausfahrt Savona,
SS1 Aurelia.
334
Ausgangspunkt
Ziel
T.
Sansobbia
Charakteristika:
Geschichte,
Architektur,
Kunst,
Celle
Gastronomie.
Albisola
Superiore
29
Meer
Albisola
Ligure
A10
A6
Savona
N
S
Savona ist eine Stadt, die zu überraschen weiß. Mit dem Ausmaß der Festung Priamar
schützt sie sozusagen das Gedächtnis eines adeligen und zugleich lebendigen historischen
Zentrums. Und längs des Jachthafens kann man in aller Ruhe die typischen Produkte der
Umgebung und der Küste genießen.
Der Siedlungskern wurde von dem Stamm Liguri Sabatii gegründet, die dann von den Römern
und danach den Byzantinern abgelöst wurden.
Es entwickelt sich die Siedlung pri-a-ma (wortwörtlich „pietra sul mare”, also Stein am Meer
und damit die spätere Bezeichnung Priamar).
Die Genuesen zerstörten im 16. Jahrhundert
die Wohnhäuser und Kirchen, die sich dort
befanden, darunter auch die Kathedrale und
erbauten die noch heute sichtbare Festung.
Die militärische Anlage in ihrer eindrucksvollen Position und detaillierten Planung erstrahlt
durch eine kürzlich ausgeführte Restaurierung
in neuem Glanz und birgt eine Kunstsammlung, die der frühere italienische Staatspräsident Sandro Pertini gestiftet hat sowie das
Städtische Museum für Archäologie.
Es ist aber Savonas historisches Zentrum, das
durch seinen Charakter als typisch ligurisches
und mittelalterliches Dorf besticht. Ein Dorf,
das sich an seinem Eingang mit den beiden
Türmen Corsi und Guarnieri präsentiert, die
auf das 12. Jahrhundert zurückgehen und charakteristisch für ihren ungehauenen Stein sind.
Rückwärtig erhebt sich der schlanke und elegante Bürgerturm Brandale, dessen große Glocke von der Bevölkerung Savonas campanassa
genannt wird. Zusammen mit dem Turm Leon
Pancaldo, bekannt bei allen als „la Toretta“
als letztes Überbleibsel der mittelalterlichen
Wehrmauer in der Nähe des alten Hafens.
Zahlreiche Adelspaläste erheben sich in den
Gassen der Altstadt und einige bergen bedeutende Museen. Zum Beispiel birgt der Palazzo
Gavotti an der Piazza Chabrol die Städtische
Pinakothek. Während sich in der benachbarten Kathedrale Santa Maria Assunta aus dem
16. Jahrhundert das Domschatzmuseum be16
Savona
findet. Neben der Kathedrale, nachdem wir
den Kreuzgang durchquert haben, treten wir
in die eindrucksvolle Sixtinische Kapelle ein,
die den gleichen Namen trägt wie die Kapelle
im Vatikan. Die Kapelle wurde von dem savonesischen Papst Sisto IV. als Grabkapelle für
seine Eltern in Auftrag gegeben.
In der Via Pia, der Hauptstraße des historischen Zentrums, befindet sich der Palazzo
der Familie Della Rovere, zu der auch Papst
Giulio II. (alias Giuliano della Rovere) gehörte.
Doch ist Via Pia auch für eine antike Backstube bekannt, wo man noch heute Savonas traditionelle weiße Farinata probieren kann.
Savona hat auch verschiedene Beispiele für
die Architektur des Jugendstils zu bieten:
Darunter der Palazzo dei Pavoni in der zentral
gelegenen Via Paleocapa mit wunderbaren
Maiolika-Dekorationen. Bedeutsam ist auch
der Palazzo Dellepiane am Corso Italia und
Palazzo dei Gatti in der Via Luigi Corsi. So benannt nach seinen Blüten- und Katzendekorationen. Bemerkenswert ist auch das Theater
Chiabrera an der Piazza Diaz, dessen weiße
Fassade im neoklassizistischen Stil dem Gebäude eine unvergleichliche Eleganz verleiht.
Zurückgekehrt ans Meer an den Jachthafen
bei der alten Mole, wurden in den letzten
Jahren verschiedene typische Lokale und kleine Herbergen eröffnet. So entstand ein Winkel der Stille, wo man typische Spezialitäten
und ausgedehnte Aperitifs genießen kann.
Doch die neuste Neuigkeit für die touristische Entwicklung der Stadt ist der frisch
eingeweihte Kreuzfahrtterminal, der von der
Reederei Costa Crociere verwaltet wird. Jedes
Jahr schiffen sich hier Tausende von Touristen
ein und aus und besichtigen die Stadt. Das
Gebäude Palacrociere ist Veranstaltungsort
für Ausstellungen, Konferenzen und Tagungen
und damit ein wichtiger Anziehungspunkt für
die Stadt Savona.
Savona
Weiße Farinata und Chinotti
Savonas Spezialität ist die weiße Farinata,
im Dialekt turtelassu genannt, die statt
aus Kichererbsenmehl aus Weizenmehl
hergestellt wird. Außerdem die Chinotti,
eine Agrumenart, die im 16. Jahrhundert
von China an die Ligurische Riviera kam.
Die Früchte, zu bitter, um sie frisch zu
verzehren, werden kandiert oder zu Sirup verarbeitet. Der Chinotto von Savona
wurde kürzlich unter den Schutz von Slow
Food gestellt.
Jachthäfen
Savona
17
7
Cogoleto,
Arenzano, Pegli
A7
Villen und Parkanlagen zwischen Bergen und Meer
Tourenverlauf
Ausgangspunkt:
Varazze.
Ausgangspunkt
Ziel
35
Cogoleto 5 km,
Arenzano 9 km.
A7
Ziel:
Genua-Pegli 25 km.
A26
A10
A10
1
Vesima
Arenzano
Voltri
Pegli
Cogoleto
Charakteristika:
Umwelt,
Botanik,
Wanderungen,
Architektur.Genova
N
Varazze
S
Reise in den Westen von Genua.
Antike Fischerdörfer, umgeben von Adelsvillen laden heute zu erholsamen Wander- und
Badeferien ein.
Verbunden mit der Besichtigung von üppigen Park- und Gartenanlagen.
Zwischen den Wildbächen Lerone und Arrestra gelegen und im Norden von einer bühnenbildreifen Bergkrone geschützt, ist Cogoleto ein Dorf mit reizvollem Understatement
und einer hübschen, kürzlich restaurierten
Uferpromenade. Cogoleto rühmt sich seines
Mitbürgers Christoph Kolumbus. Ein Gedenkstein an dem angeblichen Geburtshaus im
historischen Zentrum erinnert daran.
Das Museum für Bauernkultur im Ortsteil
Sciarborasca zeugt von Cogoletos Doppelnatur
als Fischer- und Bauernort. Was sich auch in
den Gassen des historischen Zentrums zeigt,
wo einstmals die Fischer wohnten. Zu Fuß
oder mit dem MTB erreicht man schnell den
über 1000 m gelegenen Naturpark Beigua.
Doch beginnt die Natur auch direkt vor der
Haustür: Z. B. im Botanischen Garten Villa Beuca, wo auf über 34.000 m² 400 ver-
schiedene Pflanzenarten der mediterranen
Flora gedeihen. Laufen wir auf der kürzlich
nach dem Liedermacher Fabrizio De André
benannten Uferpromenade weiter, erreichen
wir Arenzano mit dem wunderbaren Park der
Villa Negrotto Cambiaso. Dort sind über 50
verschiedene Pflanzenarten heimisch, von der
Sequoia über die Palme, Korkeiche, Magnolie
bis zu einer majestätischen Libanonzeder.
Außerdem kann man Schwäne und Pfauen
bewundern, die Groß und Klein faszinieren.
Die Wallfahrtsstätte Basilica S. Bambino di Praga, wo jedes erste Septemberwochenende eine
feierliche Messe abgehalten wird, ist ein Fixpunkt religiöser Verehrung der Einheimischen.
Begeben wir uns dagegen ins Hinterland, erwarten uns die hohen Gipfel der Berge Reixa, Rama und Argentea, die das benachbarte
Arenzano umrahmen und beliebte Wander18
Cogoleto
ziele sind. Nicht zu vergessen der Volkslauf
„Mare-Monti“, der jedes Jahr viele Sportler
aus aller Welt anzieht.
Weiter geht es zur Villa Pallavicini in GenuaPegli. Der Park wurde 1840 von dem Architekten und Bühnenbildner Michele Canzio
entworfen. Und wie in einem Bühnenbild
reihen sich botanische und architektonische
Kleinode aneinander, darunter das Coffee-
house, neu-gotische Gebäude, der kleine
Diana-Tempel und im Zentrum des Parks ein
eindrucksvoller großer See. In botanischer
Hinsicht ist das Meisterwerk sicherlich der Viale delle Camelie zur Zeit der Kamelienblüte
zwischen Februar und März.
Gefüllte Auberginen
Es handelt sich um ein traditionelles
Sommergericht der Riviera und wird mit
der Kultivar „tonda genovese“ zubereitet,
einer kleinen Auberginensorte.
Die Auberginen werden gedämpft und
zweigeteilt, dann mit einer Füllung aus
dem eigenen Fruchtfleisch zusammen mit
Eiern, Prescinseua, Parmesankäse, in Milch
eingeweichte Brotkrumme, Knoblauch
und Oregano gefüllt und mit Paniermehl
bestreut im Rohr gebacken.
Die frisceu aus Kartoffelteig
Die frisceu sind typisch ligurische Teigküchlein: Weich und ganz heiß zu verspeisen. Der Teig kann auch mit Salatblättern
oder gehackten Zwiebeln versetzt werden,
während die Teigoberfläche nach Ende des
Frittierens mit groben Salz bestreut wird.
Die frisceu aus Kartoffelteig sind typisch
für Cogoleto und bilden eine appetitliche
Variante zu der traditionellen Version aus
Weizenmehl.
Erwähnt werden sollten auch die cuculli,
die aus Kichererbsenmehl zubereitet werden und in Olivenöl frittiert werden.
Jachthäfen
Arenzano
Cogoleto
19
oltri
8
Genua, die Stadt
von Christoph Kolumbus
A7
Auf Entdeckungsreise in einer mediterranen Metropole
Anfahrt:
Autobahn A10.
35
Charakteristika:
Geschichte,
Kunst,
Architektur,
Gastronomie
A7
1
Vall
45
A10
Pegli
Sestri ponente
Cornigliano Ligure
San Pier d’Arena
N
226
Tourenverlauf
Ausgangspunkt
Ziel
Genova
Nervi
S
Von der Seerepublik zur Europäischen Kulturhauptstadt spiegelt sich die Geschichte
Genuas in seinem Gassengewirr wider, in stolzen Adelspalais und in prachtvollen
Kunstwerken.
Eins der größten Aquarien Europas, eins der
weitläufigsten historischen Zentren der Welt.
Eine befestigte Stadtmauer mit einer Länge von
13 km, die an die Chinesische Mauer erinnert.
All diese Superlative brachten Genua den Rang
einer Hauptstadt der europäischen Kultur ein.
Die Entdeckungsreise der „Superba“ beginnt am
Meer, und zwar am Alten Hafen: Einer kleinen
Oase umgeben vom Meer. Hier befindet sich
das spektakuläre Aquarium, indem die verschiedensten Marinehabitate der Welt akkurat
und naturgetreu nachgestellt sind. Dazu kommt
auch das Galata Museum del Mare; die Città dei
Bambini; das Museum Luzzati und das Antarktis-Museum. Gegenüber vom Alten Hafen erhebt
sich der Palazzo San Giorgio, seit 1260 erster
öffentlicher Palazzo Genuas. Dann ab 1407 Sitz
des Banco di San Giorgio, der die öffentlichen
Schulden des genuesischen Staates verwaltete.
Und seit 1904 ist dort auch die Hafenbehörde
ansässig. Im Kerker des Palazzo soll Marco Polo
als Gefangener der Genuesen Rustichello da Pisa
sein Werk „Il Milione“ diktiert haben. Hinter
dem Palazzo San Giorgio reihen sich die uralten
Arkaden von Sottoripa. Noch heutzutage wie
im Mittelalter reich an Back- und Bratstuben,
im Dialekt sciamadde (wortwörtlich Flammen)
genannt. Eine willkommene Gelegenheit, um
Farinata, Panissa und Cuculli zu probieren. Weiter in östlicher Richtung erreichen wir die Via
San Lorenzo: Eine elegante Straße, an der sich
die Fassaden prächtiger Palazzi erheben. An der
gleichnamigen Piazza dann die Kathedrale mit
romanisch-gotischer Linienführung und horizontalen Schwarz-Weiß-Streifen als typisches
Merkmal genuesischer Mittelalterarchitektur.
Nicht zu vergessen das Domschatzmuseum mit
einem Schrein aus dem 15. Jahrhundert, der
20
Piazza de Ferrari
angeblich die Asche Johannes des Täufers birgt.
Der Schrein ist ein spätgotisches Meisterwerk
der Goldschmiedekunst. Dazu gehört auch das
„Sacro Catino”, ein Prunkteller aus grünem Glas,
das lange Zeit für Smaragd gehalten wurde und
als Objekt jahrhundertelang als Reliquie des
Letzten Abendmahls verehrt wurde.
Wir gehen nun in Richtung Soprana-Tor weiter,
ein majestätisches, weißes Stadttor, das Teil der
Stadtmauer aus dem 12. Jahrhundert war. Kurz
dahinter erhebt sich die „Casa di Colombo“, ein
Gebäude, das auf den Ruinen eines Hauses der
Familie des großen Seefahrers errichtet wurde.
Denn Kolumbus genuesische Wurzeln werden
von Historikern längst nicht mehr angezweifelt.
Zurück geht es auf die Piazza De Ferrari, dem
Herzen Genuas, wo sich auch der Palazzo Ducale erhebt, der heute für Ausstellungen, Veranstaltungen und Tagungen dient. Außerdem
das Teatro Carlo Felice mit seiner neoklassi-
zistischen Fassade, aber in den 1990er Jahren
einer Totalrestaurierung unterzogen.
Nachdem wir die Via XXV Aprile und die Piazza
Fontane Marose mit ihren vielen historischen
Palazzi durchschritten haben, erreichen wir die
Via Garibaldi, früher Strada Nuova genannt. Sie
war die „Via Aurea“ des genuesischen Adels.
Der Blick auf diese Anreihung von Gebäuden
aus dem 16. Jahrhundert mit ihren Freskenmalereien ist einfach hinreißend. Genauso
hinreißend wie die Besichtigung des Palazzo
Bianco und des Palazzo Rosso, zwei Kleinode
genuesischer Kunst. Außerdem der Palazzo Doria Tursi, der derzeit als Rathaus genutzt sowie
der Palazzo Carrega Cataldi, wo die Industrieund Handelskammer ihren Sitz hat.
Der größte Teil der Gebäude in der Via Garibaldi waren zusammen mit zahlreichen weiteren
genuesischen Adelspalais in den so genannten
„Rolli degli alloggiamenti pubblici“ eingetragen. Das war eine Liste, die im 16. und 17.
Jahrhundert dazu diente, turnusmäßig oder
durch Auslosung Adelige und Herrscher auf ihrer Durchreise oder bei ihrem Besuch von Genua zu beherbergen. 42 dieser Palazzi gehören
heute zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Nach der Via Garibaldi erreichen wir die Via
Cairoli und die Via Lomellini, beides Fußgängerzonen, sowie die berühmte und kürzlich
restaurierte Via del Campo mit einem legendären Schallplattengeschäft, das heute ein
dem genuesischen Liedermacher Fabrizio De
André gewidmetes Museum ist. Jenseits der
Porta Vacca, einem Zwillingsstadttor der Porta Soprana erreichen wir die multikulturelle
Via di Pré, die am Gebäude der Commenda di
San Giovanni endet. Dies war der erste „Hafen“ Genuas für Pilger in das Gelobte Land.
Fast food à la genovese
Genua muss man sich erlaufen, und zwar
kreuz und quer durch die antiken Gassen
der Altstadt. Kräftige Wegzehrung erhält
man dabei in den Fastfoods ante litteram,
den Backstuben für Focaccia-Brot, die
heute unter dem Schutz von Slow Food
steht und rigoros nach altüberlieferten
Rezepten zubereitet wird.
In den antiken, schon erwähnten Sciamadde sollte man die Cuculli probieren, frittiertes Gemüse im Teigmantel aus Kichererbsenmehl, außerdem die ebenfalls aus
Kichererbsenmehl hergestellte knusprige
Farinata sowie die frittierten Panissette.
21
9
226
Genua-Nervi,
Bogliasco,
Pieve, Recco dellaPasso
Scoffera
Natur und gute Küche
Scofferaim „Paradies”
Ausgangspunkt
Ziel
Tourenverlauf
Ausgangspunkt:
Ausfahrt Genua-Nervi.
Vallebuona
Gattorna
45
Bogliasco 3,5 km,
Pieve Ligure 7,5 km.
Lumarzo
Ziel:
225
Recco 16
km.
Charakteristika:
Umwelt, Cicagna
Wanderungen,
Kultur,
Gastronomie
A12
Nervi
N
S
1
Bogliasco
Orero
I
Pieve Ligure
Recco
Camogli
Rapallo
S. Margherita Zoagli
Eintauchen in den Paradies-Golf, der dank der üppigen Mittelmeerflora und demLigure
immer
blauen Meer den Namen nur zu Recht trägt.
Eine Tour mit moderner Kunst, üppigen ParkanlagenS. und
unverzichtbaren gastronomischen
Fruttuoso
Portofino
Angeboten.
Nervi. Der ungewöhnliche Name Near-av-inn
ist wohl keltischen Ursprungs und bedeutet
„vicino al fiume”, also in der Nähe des Flusses.
Und eine kleine mittelalterliche Brücke, die den
Wildbach Nervi überspannt, ist denn auch das
erste Kleinod für denjenigen, der diesen Vorort
Genuas aus westlicher Richtung kommend erreicht. Nach Nervi kommt man aber auch, um
die Schönheit des kleinen Hafens zu bewundern, der von typisch ligurischen Häusern mit
ihren bunten Fassaden eingerahmt ist und zu
der wunderschönen Uferpromenade „Anita Garibaldi“ geleitet. Diese schlängelt sich zwischen
Felsen hoch über dem Meer entlang. Einen erholsamen Nachmittag kann man aber auch in
einem sehr, sehr grünen Park verbringen, der
reich an botanischen Raritäten ist. Angefangen
von einem Rosengarten mit 800 Rosensorten
und Hüter von Kunstschätzen wie die Galleria
d’Arte Moderna (GAM), die in der Villa Saluzzo
Serra untergebracht ist und gut 300 Werke aus
dem 19. und 20. Jahrhundert birgt. Sehenswert ist aber auch das Museum Luxoro, das
in einer eleganten Villa der Jahrhundertwende
untergebracht ist und drei schöne Gemälde von
Magnasco birgt. Außerdem Werke der angewandten Kunst wie Weihwasserbecken, Maiolika-Kacheln und Krippenfiguren. Kürzlich wurde
auch der neue Sitz der Sammlung Wolfson eingeweiht mit Werken und Designobjekten der
italienischen Kunst des 20. Jahrhunderts.
Den Ortsteil Sant’Ilario Alta erreicht man dagegen über einen für die Riviera typischen steilen
und gepflasterten Treppenweg, im ligurischen
Dialekt creuza genannt. Der etwas mühevolle
Weg belohnt durch ein atemberaubendes Panorama auf das darunter liegende Meer.
Ein kurzes Stück Straße trennt Nervi von Bogli22
A
Nervi
asco. Man sollte es nicht zu schnell zurücklegen,
um die einzigartige Schönheit dieses Ortes mit
ihrer üppigen Vegetation und dem Meer im
Hintergrund voll auf sich einwirken zu lassen.
Bogliascos Geschichte bezeugt eine Römerbrücke, die sich über den gleichnamigen Wildbach
dieses typisch ligurischen Fischerdorfs spannt.
Eine bewegte Geschichte wegen der vielen
Sarazenenüberfälle, die die Einwohner dazu
trieben, sich auf die benachbarten Hügel zurückzuziehen, wo Dörfer wie Sessarego, Poggio oder San Bernardo entstanden. Alle durch
malerische Eselspfade miteinander verbunden
und das hoch über dem Meer. Von hier kann zu
Fuß auch die Ortschaft Pieve Ligure erreichen,
die sich, wie kann es anders sein, hoch über
dem Meer an den Hängen des Monte Santa
Croce als Pieve Alta ausstreckt und bekannt
für sein alljährliches Mimosenfest ist. Dann
wird mitten im Winter die Mimosenblüte gefeiert. Ein weiteres wichtiges Datum ist der
Mai und der Oktober, wenn eine Prozession
mit Startpunkt Pfarrkirche zum Monte Santa
Croce aufbricht. Sori dagegen rühmt sich des
größten Strandes des Paradiesgolfes und veranstaltet alljährlich im Juli ein berühmtes und
bei Kennern geschätztes Jazzfestival. Es geht
weiter nach Recco, Liguriens gastronomischer
Hauptstadt und bekannt für die Käsefocaccia
sowie die Pastaarten Pansotti und Troffie, die
mit Pesto serviert werden. Nicht verpassen
sollte man das Fest Madonna del Suffragio am
8. September, wenn alle Stadtteile von Recco,
genannt Contrade sich in einem Feuerwerkswettbewerb gegenseitig herausfordern.
Liguriens gastronomische Hauptstadt
Die delikate Käsefocaccia, die schmackhaften Pansotti mit Nusssauce, die Troffie al
pesto. Diese Spezialitäten machen Recco
zu Liguriens gastronomischen Hauptstadt.
Spitzenreiter ist dabei die Käsefocaccia, die
keine Variante der traditionellen genuesischen Focaccia ist. Vielmehr wird sie aus
zwei sehr dünnen, knusprigen Teigblättern
zubereitet, die flüssigen Frischkäse umschließen. Die Pansotti sind dagegen große
Ravioli mit einer Kräuterfüllung (dem preboggion) und unvergleichlichem Aroma und
Geschmack. Dazu passt hervorragend eine
würzig-kräftige Nusssauce.
Und natürlich die Troffie, eine Art handgeriebene Gnocchetti in der typischen Form
eines Holzspans und ideal für den Pesto.
Nervi
Jachthäfen
Nervi
Recco
23
10
allebuona
Lumarzo
Der Gattorna
Naturpark Portofino,
Lorsica
Camogli, San Fruttoso
Orero
Im Herzen des Mittelmeers
225
Ausgangspunkt
Ziel
Cicagna
Tourenverlauf
Ausgangspunkt:
Isolona
Recco.
Camogli
2,5 km,
Certenoli
Ruta
S. Colombano
di Camogli 5,5 km.
re
Recco
Camogli
A12
Ziel:
San Rocco
di Camogli 8 km.
Rapallo
Leivi
A12
Charakteristika:
1
S. Margherita Zoagli
Ligure
S. Fruttuoso
Portofino
N
Umwelt,
Botanik,
1
Geologie,
Geschichte,
Chiavari
Kunst.
C
225
C
Lavagna
S
Die Natur ist uneingeschränkte Königin des Vorgebirges und des Marinereservats von
Portofino. Mediterrane Macchia und Konglomeratfelsen triumphieren in einer dem Meer
vorgelagerten Welt.
Und einige kleine Buchten bergen Kleinode der Geschichte und der Architektur.
Das Vorgebirge von Portofino ist Liguriens
erster, schon 1935 gegründeter Naturpark.
Dieses von der Natur her völlig intakte Gebiet
ist ein Triumph der Mittelmeernatur und umfasst auch historische Monumente von ungewöhnlicher Schönheit und Bedeutung.
Wenn wir das Netz der Wanderwege ablaufen,
erschließen sich uns einmalige Panoramablicke, zum Beispiel auf dem Weg, der von San
Rocco di Camogli durch einen dichten Steineichenwald zu dem winzigen Weiler San Nicolò
di Capodimonte hinabführt. Eine Handvoll
Häuser, die sich um eine Kirche des 12. Jahrhunderts scharen, um dann die Felsenzunge
Punta Chiappa zu erreichen. Anspruchsvoller,
aber von ebenso landschaftlicher Schönheit ist
die Tour, die auch von San Rocco ausgehend
immer auf halber Höhe, durch mediterrane
Macchia und an einigen Stellen hoch über
dem Meer verläuft. Auf diesem Weg erreicht
man die Bucht von San Fruttuoso mit der
berühmten Abtei, erbaut zwischen dem 10.
und 12. Jahrhundert sowie dem Doria-Turm
aus dem 16. Jahrhundert. Zu dem komplett
restaurierten Klosterkomplex gehört ein oberer Kreuzgang, der Kapitolatssaal, die Kirche
selbst, die Doria-Gräber und ein Kreuzgang
in gotischem Stil mit eleganten, dreibogigen
Fenstern, die auf den kleinen Strand gehen.
In den Unterwassergründen der Bucht steht
in 17 m Tiefe eine berühmte Christusfigur
aus Bronze, der Cristo degli Abissi, ein Werk
des Bildhauers Guido Galletti. Ein Tauchgang
zu der Statue ist für jeden Taucher ein Muss.
Nicht umsonst haben wir es hier mit den
schönsten Tauchgründen Europas zu tun, die
mit ihrer Artenvielfalt bezüglich Fauna und
Flora unter dem Schutz des 1999 eingerichte24
Portofino
ten Marinereservats stehen.
Eine interessante Alternative zu den Fußmärschen sind die Ausflugsschiffe. San Fruttuoso
kann man auf diese Weise bequem von Porto-
fino oder von Camogli aus erreichen. Zwei Orte,
die denn auch durchaus einen längeren Aufenthalt wert sind. Camogli mit seinen bunten
und hohen Häuserfassaden und interessanten
Baudenkmälern wie das Castel Dragone oder
die Basilika Santa Maria Assunta ist eins der
berühmtesten Dörfer Ostliguriens. Nicht zu vergessen das Schifffahrtsmuseum, das die große
Seefahrertradition dieses Ortes bezeugt.
Und dann Portofino. Vielleicht der bekannteste
Ort an der Ligurischen Riviera. Unvergleichlich
auch hier seine typischen bunten Häuserfassaden, die sich harmonisch in die tiefgrüne Bucht
eingliedern. Und der Blick auf die bezaubernde
kleine Halbinsel, wo sich die Kirche San Giorgio,
der kleine Friedhof, das Castello Brown und der
eindrucksvolle Leuchtturm befinden.
Produkte mit großer Tradition und
Phantasie auf der Speisekarte
In den Meeresgründen vor dem Vorgebirge von Portofino werfen noch heute die
Fischer ihre Netze aus, um Sardinen als
Basiszutat der Mittelmeerküche zu fangen. Die Sardine ist denn auch der Fisch
Liguriens schlechthin. Und rümpft man
der Sardine gegenüber auch manchmal
ein wenig die Nase, hier ist sie die Königin
der Speisekarte. Rezepte mit Sardinen haben eine lange Tradition in der ligurischen
Küche. Angefangen von den zahlreichen
Vorspeisen, wo Sardinen in Öl eingelegt
sind und mit Zitrone abgeschmeckt werden oder zusammen mit Paprika, Pilzen,
Salat, Knoblauch. Weiter geht es mit dem
ersten Gang mit Pastaarten wie Linguine
und Bavette alle acciughe bis zu schmackhaften Hauptgerichten (Zuppa di acciughe,
Ciuppin, Involtini und sogar Kalbsbraten
mit Acciughe) und natürlich die berühmten
Sardellensaucen. Nicht zu vergessen die in
Salz oder Öl eingelegten Sardinen, die für
die Seeleute eins der Hauptnahrungsmittel
waren. Erwähnt sei in diesem Zusammenhang auch die berühmte Fischverkostung
von Camogli alljährlich am zweiten Maisonntag, wenn Riesenmengen Fisch in einer Megapfanne gebraten werden.
Portofino
Jachthäfen
Camogli
Portofino
(Rapallo)
Recco
(S. Margherita Ligure)
(Zoagli)
25
o
ffera
uoso
Rezzoaglio
11
Santa Margherita Ligure,
Rapallo, Zoagli
586
Der exklusive Reiz des Tigullio-Golfs
Ausgangspunkt
Gattorna
Ziel
225
N
Lorsica
S
Orero
Cicagna
Isolona
Certenoli
S. Colombano
Rapallo
A12
S. Margherita Zoagli
Ligure
Leivi
225
Tourenverlauf
Ausgangspunkt:
Rapallo.
Borzonasca
Santa Margherita
Ligure 6 km,
Rapallo 10,5 km.
Ziel:
Zoagli 15,5 km.
Charakteristika:
Umwelt,
Natur,
Carasco
Tourismus,Ne
Sport,
Geschichte.
Cogorno
1
Chiavari
Portofino
Lavagna
Eine Tour zu den berühmtesten Orten der Östlichen
Riviera, eine Entdeckungsreise zu stillen Gestaden des Mittelmeers mit Natur- und Kunstschätzen: Santa Margherita Ligure,
Rapallo, Zoagli...
Orte zum Faulenzen, Urlauben und Leben.
Als renommierte Ferienmetropole der High
Society um die Jahrhundertwende, reflektiert
Santa Margherita noch heute die Eleganz seiner majestätischen Grandhotels im Jugendstil.
Doch war Santa Margherita schon vorher sehr
beliebt, was einige Sommerresidenzen von Genueser Adelsfamilien bezeugen. Darunter die
imposante Villa Durazzo Centurione aus dem
16. Jahrhundert mit wunderschönem Park.
Die Villa ist der Öffentlichkeit zugänglich und
birgt in ihrem Innern eine bedeutende Gemäldesammlung mit Werken von Piola und De
Ferrari als Vertreter des genuesischen Barock.
Wir begeben uns nun in Richtung Portofino
und erreichen in kurzer Zeit die großartige
Benediktinerabtei San Gerolamo della Cervara.
Errichtet im 14. Jahrhundert und kürzlich vollständig restauriert. Die Besichtigung umfasst
außer dem Turm auch einen Sarazenenturm,
einen Kreuzgang aus dem 16. Jahrhundert,
den Kapitolatssaal und die Gartenanlagen,
darunter den so genannten Monumentalgarten mit unvergleichlichem Meerblick.
Kurz hinter der Abtei erstreckt sich die Bucht
von Paraggi mit besonders klarem Wasser.
Ein Tauchgang in diesen Gewässern zeigt
bezüglich der Fauna eine große Artenvielfalt
sowie das Wrack eines 1917 untergegangenen
Handelsschiffes. Sowohl in Santa Margherita
wie auch in Rapallo gibt es zahlreiche Sportvereine, die hier an der Küste Tauchgänge
anbieten. Wer dagegen eher das Sonnenbad
vorzieht, hat die Qual der Wahl bei zahlreichen, gut ausgerüsteten Strandbädern mit
Möglichkeit zum Segeln und Surfen.
Fahren wir weiter in östlicher Richtung, erreichen wir den Ortsteil San Michele di Pagana
mit einem kleinen Felsenkap und einer Pfarr26
Rapallo
kirche, die ein Gemälde von Anton Van Dyck
birgt. Nach San Michele kommt das bekannte
Seebad Rapallo mit einer vor Strömungen gut
geschützten Bucht. Was jedoch keine feindlichen Piratenüberfälle verhindern konnte, so
dass die Republik Genua in der Mitte des 16.
Jahrhunderts gezwungen war, dort eine Festung direkt am Meer zu errichten.
In Rapallo gibt es zwei Jachthäfen und einen
großen Golfplatz mit 18 Löchern. Was religiöse Anbetung betrifft, ist die bekannteste Kirche am gesamten Tigullio-Golf sicherlich die
Wallfahrtsstätte Montallegro oberhalb von
Rapallo. Man kann sie über einen früheren
Pilgerweg erreichen oder auch bequem mit
einer Seilbahn.
Die hier ansässige, antike Tradition der Spitzenklöpplerei bezeugt das so genannte Museum del Merletto in der Villa Tigullio aus dem
17. Jahrhundert.
Von Rapallo geht es weiter nach Zoagli, bekannt für seine traditionelle Brokat- und Damastproduktion, die noch heute auf uralten
Holzwebstühlen entsteht. Zoagli war Walheimat von so bedeutenden Literaten wie Ezra
Pound und Sam Benelli.
Vermentino-Wein vom Tigullio-Golf
Einer der DOC-Weine der Östlichen Riviera: Ein trockener Weißwein, universeller
Begleiter bei ligurischen Gerichten wie
Vorspeisenteller vom Meer, Minestrone
alla genovese, Lasagne al pesto, Risotto mit Tintenfisch, Goldbrasse vom Rohr
mit Kartoffeln oder al cartoccio, d.h. in
Alufolie gegart. Der Vermentino sollte
eine Temperatur von 10°C haben und in
mittelgroßen Gläsern mit hohem Kelch
serviert werden. Am besten schmeckt
er als einjähriger Wein. Kürzlich wurden
auf den umliegenden Hügeln einige alte
Rebstocksorten wie der Siumiscià und der
Ciliegiolo entdeckt.
Ein typisches Gericht für den Tigullio-Golf
ist der Ciuppin, eine raffinierte Suppe aus
fangfrischem Fisch mit Muscheln und
Krebsen.
Jachthäfen
Rapallo
S. Margherita Ligure
Zoagli
Rapallo
27
12
Isolona
Certenoli
Chiavari, Lavagna,
Levante
S.Sestri
Colombano
Wo das Meer ein blaues Märchen ist
Carasco
Ne
Ausgangspunkt
Ziel
Leivi
225
Tourenverlauf
Ausgangspunkt:
Chiavari.
Lavagna.
Cogorno
Chiavari
Lavagna
Ziel:
Sestri Levante 9 km.
Charakteristika:
Geschichte,
Kunst,
Kunsthandwerk,
Tourismus.
Castig
Chiava
523
N
S
Sestri
Levante
A12
Tourismus und antike Traditionen am östlichen Tigullio-Golf. Mit eleganten Orten, üppiger
Natur und interessanten Kunst- und Architekturdenkmälern.
Im Zentrum des Gebietes rund um den Tigullio-Golf liegt das im 12. Jahrhundert gegründete Chiavari mit schachbrettartigem Straßennetz. Doch sind die Ursprünge noch älter, was
Fundstücke aus einer prähistorischen Nekropole in dem Archäologischen Museum im Palazzo
Costaguta Rocca bezeugen. Auf das Mittelalter
geht die von den Genuesen 1147 errichtete
Burgruine zurück. Ebenso die Zitadelle, von
der nur noch ein zinnengekrönter Turm erhalten ist, der dem Palazzo di Giustizia aus dem
19. Jahrhundert einverleibt wurde.
Die Kathedrale Nostra Signora dell’Orto aus
dem 17. Jahrhundert birgt zahlreiche Kunstwerke, doch die wertvollsten Gemälde befinden sich in der Pfarrkirche San Giovanni Battista: Gemälde von Piola, Carlone, Fiasella und De
Ferrari sowie Holzskulpturen von Maragliano.
Zu den historischen Palazzi gehören der Pa-
lazzo Portici Neri (13. Jahrhundert) und der
Palazzo Maschio Torreglia (14. Jahrhundert);
der letztere birgt in seiner Gemäldesammlung
Das Opfer des Moses von Grechetto, einem der
wichtigsten Vertreter des Genueser Barock.
Aber um Chiavari richtig kennen zu lernen,
sollte man einen ausgedehnten Spaziergang
durch das historische Zentrum machen. Kreuz
und quer durch die Gassen mit verlockenden
Läden, dem Theater Cantero und nostalgischen Cafés. Mittelpunkt der Altstadt ist der
caruggio drito mit seinen Arkaden aus dem
15. Jahrhundert als derzeitige Via Martiri della Liberazione.
Liebe für alte Traditionen spiegelt sich auch in
raffinierter Handwerkskunst wider. Berühmt
sind die ultraleichten Stühle „campanino“
aus Buchenholz. Oder die kunstvoll gewebten
Makramee-Stoffe.
28
Sestri Levante
Lavagna ist ein beliebter Touristenort.
Sein Name ist bedeutsam, denn Lavagna
heißt Schiefertafel und im Hafen wurde der
Schiefer aus den Schieferbrüchen des Hinterlandes verschifft.
Die Stadt lebt, wie schon gesagt, vom Tourismus. Das bezeugt eine Vielzahl von Hotels
und der lange Sandstrand, der von mit Olivenbäumen, Pinien und Kastanien bestandenen
Hügeln eingerahmt wird. Weiter in Richtung
Osten befindet sich Cavi di Lavagna, das mit
dem größten Sandstrand der Östlichen Riviera aufwartet. Dazu gehören über 40 Strandbäder und touristische Serviceleistungen für
jeden Geschmack.
Die Schönheit von Sestri Levante inspirierte
schon Lord Byron oder Hans Christian Andersen, der Sestri Levante als Baia delle Fate (Feenbucht) beschrieb. Zusammen mit der Baia
delle Favole (Märchenbucht) und der Baia del
Silenzio (Bucht der Stille) ist Sestri Levante
eins der reizvollsten Seebäder Liguriens. Die
beiden Buchten Baia delle Favole und Baia del
Silenzio werden von einer schmalen Landzunge getrennt, an dessen Spitze sich die antike
Kirche San Nicolò erhebt.
Sestri veranstaltet alljährlich ein berühmtes
Festival für Kinderbuchautoren, -illustratoren
und -herausgeber.
In einer ebenen Zone erheben sich Sestris
antike Villen wie die Villa Negrotto Cambiaso
als Kongresszentrum, die Villa Durazzo Pallavicino als Rathaus und die prachtvolle Villa
Balbi als Luxushotel. Kunstfreunden steht
die renommierte Galleria Rizzi zur Verfügung
und Wanderfreunde können sich an der Punta Manara, an der Punta Baffe und oder am
Monte Castello „auslaufen“.
Chiavari
Maritime Tradition: Der Bagnun
Italiens größtes, der Sardine gewidmetes
Fest findet alljährlich Ende Juli in Riva Trigoso statt, einem Fischerdorf und Ortsteil
von Sestri Levante.
Der Bagnun ist eigentlich ein Arme Leute-Gericht, doch würzig und gehaltvoll.
Zubereitet aus einem Sugo mit gerösteten
Zwiebeln und Knoblauch mit Tomaten,
Petersilie und Weißwein, dem filettierte
Sardinen und Gallette (eine Art Zwiebackbrot) zugefügt werden. Seit 43 Jahren
bereiten Schiffsköche diese Spezialität
zu und verteilen sie beim Fest direkt am
Strand gratis an die Besucher.
Jachthäfen
Chiavari
Lavagna
Sestri Levante
29
13
566
Monterosso, Borghetto
Vernazza,
Corniglia,
di Vara
Manarola, Riomaggiore A12
Der Nationalpark Cinque Terre
Ausgangspunkt
Ziel
1
Vernazza
Monterosso
al mare
Corniglia
N
Manarola
Riomaggiore
S
Tourenverlauf
(mit dem Zug oder
zu Fuß)
Ausgangspunkt:
Bahnhof Monterosso
(Strecke Genua-La
Spezia).
Sentiero „azzurro”
Monterosso-Vernazza
1h 30’,
Vernazza-Corniglia
1h 15’,
Corniglia-Manarola 1h
ManarolaRiomaggiore 30’.
Charakteristika:
Umwelt, Landschaft,
Öno-Gastronomie,
Geschichte, Kultur,
Sport.
Follo
La
Spezia
Monterosso, Vernazza, Manarola, Corniglia, Riomaggiore: Der Nationalpark Cinque Terre.
Ein magischer Landstrich, zu Fuß zu erlaufen, durch üppige, betörend duftende
Vegetation,
Portovenere
mit einem Kaleidoskop der Farben hoch über dem Meer.
I. della
Palmaria
gänge in dem Marinereservat der Cinque
Terre
Man sollte sich für die Wandertouren nur mit
dem Zug in die Cinque Terre begeben. Ausgangspunkt ist der Bahnhof von Monterosso
als erster Haltepunkt aus westlicher Richtung.
Bekannt für die Gedichte des Nobelpreisträgers
Eugenio Montale und den Reichtum an exzellenten Sardinen, blickt Monterosso auf eine
bewegte Geschichte zurück, was auch der 1276
von den Genuesen errichtete Wachtturm gegen Sarazenenüberfälle bezeugt. Dieser dient
heute als Glockenturm für die gotische Kirche
San Giovanni Battista. Einige Kunstwerke kann
man auf dem Hügel San Cristoforo bewundern,
zum Beispiel in dem Kapuzinerkloster, wo sich
Gemälde von Cambiaso und Strozzi sowie eine
Kreuzigung aus der Schule von Van Dyck befinden. Als beliebter Badeort hat Monterosso
einen Sand- und einen Kiesstrand zu bieten,
während Tauchfreunde ausgedehnte Tauch-
machen können. Besonders schöne Unterwassergründe befinden sich an der Punta Mesco.
Aber um die Cinque Terre richtig zu erleben,
muss man sie sich buchstäblich erlaufen. Der
Wanderweg Sentiero Azzurro zieht sich hoch
über dem Meer zwischen Felsen und Weinbergen entlang. In eineinhalb Stunden erreicht
man Vernazza, das von oben betrachtet wie
eine Fata Morgana erscheint. Ein antikes Turmdorf mit der Pfarrkirche Santa Maria di Antiochia aus dem 13. Jahrhundert direkt am Meer.
Die Felsen der Unterwassergründe sind ein
Paradies für Taucher und nicht umsonst gehört
Vernazza zu den „schönsten Dörfern Italiens“.
Corniglia klammert sich dagegen an einen
Hügelsporn, den man vom Bahnhof aus über
eine lange Treppe erreicht. Manarola gehört
auch der Vereinigung „schönste Dörfer Itali30
Die Cinque Terre
ens“ an und wartet zur Weihnachtszeit mit
einer berühmten Krippe auf, die unter freiem
Himmel in den steilen Terrassenfeldern aufgebaut und festlich erleuchtet ist.
Von Manarola erreicht man Riomaggiore auf
der weltberühmten Via dell’Amore, die kühn
in die Felsen geschlagen wurde. Die alten,
bunten Häuser von Riomaggiore ziehen sich
am Flusslauf des heute überdeckten rio maior, entlang, woher der Ort denn auch seinen
Namen erhielt. Im oberen Teil des Dorfes
befindet sich die Burg und die Pfarrkirche
San Lorenzo mit gotischer Fassade, während
am Vorgebirge mit dem Guardiola-Turm ein
Naturlehrpfad auch Gelegenheit zur Vogelbeobachtung gibt. Riomaggiores Unterwassergründe sind ein Geheimtipp für Taucher.
Die Cinque Terre kann man zu Fuß in vielerlei
Weise erkunden: Zum Beispiel auf der Via dei
Santuari, die hoch über den Dörfern von einer
zur anderen Wallfahrtsstätte führt. D.h. von
Montenero oberhalb von Riomaggiore über
Volastra, San Bernardino, Reggio und schließlich nach Soviore oberhalb von Monterosso.
Es sind Wächter mit Panoramablick diese
Kirchen, die in alter Volkstradition Votivbilder
als Dank für entgangener Gefahren.
Zwischen Dörfern und Wallfahrtskirchen strecken sich steil über dem Meer die terrassierten Hügel aus, wo die Trauben des berühmten
Weißweins Cinque Terre oder des wertvollen
Sciacchetrà reifen. Letzterer ist ein Likörwein
mit unvergleichlichem Bouquet.
Die Produkte der Umgebung
Solch ein ungewöhnlicher Landstrich des
Mittelemeers kann nur herausragende
Produkte hervorbringen. Angefangen von
den Traubenarten Bosco, Albarola und Vermentino, die sonnenverwöhnt hoch über
dem Meer gedeihen und Grundlage des
Cinque Terre DOC sind, eines gehaltvollen
Weißweins oder des weltberühmten Cinque Terre Sciacchetrà DOC, der unter dem
Schutz von Slowfood steht. Im gesamten
Gebiet des Nationalparks Cinque Terre
werden Zitronen biologisch angebaut.
Auch die Sardinen von Monterosso unterstehen Slow Food und sind Protagonisten
einer Fischpfanne namens tian mit Kartoffeln, Tomaten und verschiedenen Kräutern, das überbacken wird. Am besten lassen sich die Sardinen jedoch als belegtes
Brötchen in einem der vielen Bars und
Cafés der Cinque Terre probieren.
Das Marinereservat Cinque Terre
1997 geschaffen, um die Naturschätze zu
schützen, erstreckt sich das Reservat auf
4591 Ha. Die wichtigsten Punkte sind die
Punta Mesco und das Kap Montenero mit
einer großen Vielfalt an Marinefauna. Die
fast nur aus Felsen bestehenden Unterwassergründe sind ein idealer Habitat zur
Ansiedlung von Algen.
Jachthäfen
Manarola
Monterosso
Riomaggiore
Vernazza
31
to
14
Die
A12 Stadt
La Spezia
Spiegel der Geschichte
und
F. VaraKultur
Follo
1
Tourenverlauf
Santo Stefano
Anfahrt:
Autobahn
A12,
di Magra
Ausfahrt
La Spezia-Santo
Stefano Magra,
SS1 Aurelia.
Ausgangspunkt
Ziel
Vezzano
Ligure
Charakteristika:
Geschichte,
Kunst,
Kultur,
Gastronomie.
narola
La
Spezia
N
Lerici
S
Tellaro
Portovenere
Liguriens behäbige zweitgrößte Stadt mit großem Kulturangebot: Ausstellungen und Museen von den historischen
I. dellaUrsprüngen bis zu maritimen Traditionen.
Nicht zu vergessen appetitliche Schmankerl in bester ligurischer Tradition.
Palmaria
Als Stadt der Marine und des Militärs konnte
La Spezia trotzdem seinen kulturellen, künstlerischen und touristischen Reichtum wirkungsvoll in Szene setzen. Wie zum Beispiel
den Hafen, von wo zahlreiche Ausflugsboote
zu den schönsten Orten des Dichtergolfs und
in die Cinque Terre auslaufen.
Die urbanistische Entwicklung verdankt La
Spezia im 19. Jahrhundert dem Arsenal der
Kriegsmarine (Marina Militare), zu dem auch
das Museo Tecnico Navale gehört. Eine Expansion, die von einer schachbrettartigern
Straßenstruktur geprägt ist mit breiten Alleen im typischen Stil der Savoyer. Weswegen
auch die weitläufige, von dem üppigen Grün
der Öffentlichen Gärten eingerahmte Uferpromenade Morin entstand.
Unsere Tour konzentriert sich aber auf die vielbesuchte und renommierte Via del Prione, ei-
nen mittelalterlichen Straßenzug, der die Stadt
vertikal „trennt“ und zwar von der Küste ins
Stadtinnere verlaufend. In der heutigen Fußgängerzone befinden sich elegante Geschäfte,
Bars und Cafés mit ihren Außenterrassen und
im besonderen die Palazzina delle Arti und das
Siegel-Museum. In diesem Gebäudekomplex
eindrucksvoller Architektur werden bedeutende Kunstausstellungen organisiert.
Zur Palazzina gehört auch die Spezialbibliothek für Kunstgeschichte und Archäologie.
Angeschlossen an den Gebäudekomplex ist
das Museum Amedeo Lia, das in dem antiken Kloster Convento dei Frati Minimi di
San Francesco di Paola untergebracht ist. Die
Mönche ließen sich im 17. Jahrhundert in La
Spezia nieder. Sehr umfangreich ist die Gemäldesammlung samt Skulpturen und archäologischen Fundstücken.
32
La Spezia
Weiterhin befindet sich in der Via del Prione
im frühren Oratorium San Bernardino (15.
Jh.) das Städtische Ethnografische Museum
„G. Podenzana”, das über 3500 Exponate zur
Geschichte, Etnographie sowie lokalen und
außerregionalen Antropologie besitzt.
Symbol für die kulturell-künstlerische Lebendigkeit von La Spezia ist das Centro di Arte
Moderna e Contemporanea, das in einem
entsprechenden Kontext, nämlich in dem
futuristischen Gebäudekomplex an der Piazza Cesare Battisti untergebracht ist, da wo
sich früher das Gerichtsgebäude befand. Das
Zentrum birgt ständige Ausstellungen mit bedeutenden Werken des 20. Jahrhunderts und
fördert Vertreter und Strömungen der zeitgenössischen Kunst.
Um La Spezias mittelalterliche Seele oder
Geschichte nachvollziehen zu können, sollte
man zur Burg San Giorgio hochsteigen, die
zwischen dem 13. und 17. Jahrhundert errichtet wurde.
In ihrem Innern birgt sie die archäologische
Sammlung „Ubaldo Formentini“ mit Statuen
und Stelen aus der Umgebung von La Spezia
und der Lunigiana.
Historische Ereignisse und die geografische Position kennzeichnen auch die lokale Gastronomie in Gestalt der „mesciùa”, einer typischen
Gemüsesuppe. Doch fehlen dürfen auch nicht
die Meeresfrüchte, vor allem die renommierten Miesmuscheln, die in den stillen Gewässern des Dichtergolfs gezüchtet werden.
Die Mesciùa: Ein Arme-Leute Gericht
mit noblem Geschmack
Die Mesciùa ist La Spezias Aushängeschild.
Es handelt sich um eine deftige Suppe
aus Kichererbsen, Cannellini-Bohnen und
Grünkern, die alle getrennt gekocht werden und dann zu einem einzigen Gericht
vermischt und mit Olivenöl und Pfeffer
abgeschmeckt werden.
Das Rezept hat wohl eigenartige Ursprünge, wenn es wahr ist, dass es durch den
Sammeleifer der Ehefrauen der Hafenarbeiter von La Spezia entstanden ist, die
alles aufklaubten, was aus den Körnersäcken rausgerieselt war.
La Spezia
Jachthäfen
Lerici
33
A12
1
15
F. Vara
Follo
Portovenere,
Lerici, TellaroSanto Stefano
di Magra
Vezzano
Wenn das Meer
zur Poesie wird
Ligure
Tourenverlauf
Ausgangspunkt:
La Spezia.
Ausgangspunkt
Ziel
a
Portovenere 14 km,
La Spezia 28 km,
Lerici 35 km.
La
Spezia
Ziel:
Tellaro 42 km.
Lerici
Tellaro
Portovenere
I. della
Palmaria
N
Charakteristika:
Umwelt,
Landschaft, ÖnoGastronomie,
Geschichte-Kultur,
Tourismus,
Sport
S
Dörfer mit antiker Geschichte, einem ruhigem, immer tiefblauen Meer umgeben die mediterrane und üppige Natur des Dichtergolfs.
Eine Welt, die zum Urlauben mit Baden, Wandern und Schiffsausflügen einlädt.
Der Name Dichtergolf rührt von den englischen Dichtern George Byron und Percy
Bysshe Shelley her, die sich hier in der ersten
Hälfte des 19. Jahrhunderts aufhielten. Denn
die Bucht, die La Spezia umrahmt, ist ein Gedicht der Natur und des Meeres.
Genauer gesagt erstreckt sich der Golf von
der weißen Felsennase des Vorgebirges von
Montemarcello bis zu den Klippen von Portovenere und umfasst so renommierte Orte wie
Tellaro, Lerici, Fiascherino und San Terenzo.
Gegenüber von Portovenere liegen die drei
kleinen Inseln Palmaria, Tino und Tinetto.
Einfach sind diese wunderbaren Stätten nicht
zu erreichen. Die Zufahrtsstraße ist kurvenreich und der Bahnhof La Spezia ist recht weit
entfernt. Eine willkommene Alternative ist da
das Schiff. Wer trotzdem mit dem Auto anreisen will, muss La Spezia durchfahren und sich
dann nach Portovenere begeben. Ein Ort von
betörender Schönheit, umgeben vom Blau des
Meers, das zu ausgedehnten Schwimmtouren
oder Tauchgängen einlädt. Der Wasserspiegel
reflektiert die magischen Farben der Häuserfassaden des Dorfs, das von einer trutzigen
Festung beherrscht wird. Am besten repräsentiert Portoveneres Architekturgeschichte
jedoch die gotische Kirche San Pietro, die
1256 auf einer Felsenzunge als letzter Ausläufer des Vorgebirges erbaut wurde.
Das antike Dorf genuesischen Ursprungs geht
auf das 12. Jahrhundert zurück und aus der
gleichen Epoche stammt die Kirche San Lorenzo. Doch sollen Portoveneres wirkliche
Ursprünge römischer Natur sein, was die
Überreste der Villa del Varignano auf der
winzigen Insel Tino bezeugen. Als Kleinod der
Natur und der Geschichte kann Tino nur bei
34
Tellaro
geführten Schiffsausflügen betreten werden.
Einfacher ist das Anlegen auf Palmaria direkt gegenüber von Portovenere und Teil des
Regionalen Naturparks. Es gibt denn auch
regelmäßige Schiffsverbindungen und man
sollte die Gelegenheit zum Wandern nutzen.
Einsame Wege, menschenleere Strände und
Klippen umgeben von wilder, mediterraner
Vegetation mit Grotten, die nur vom Meer
aus zu erreichen sind. Wahrend der Überfahrt
kann man gut die Unterwasserfelder erkennen, wo die für diese Gegend berühmten
Miesmuscheln gezüchtet werden.
Ein weiteres Kap des Dichtergolfs befindet
sich zu Füßen des Vorgebirges von Montemarcello, während Lerici von einer mächtigen Burg beherrscht wird, wo heute ein
interessantes geo-paläontologisches Museum
untergebracht ist. Das Gebäude zeugt von
dem jahrhundertelangen Zwist zwischen den
Pisanern und Genuesen und schließt auch die
Kapelle Sant’Anastasia aus dem 14. Jahrhundert ein.
Ein Wunder der Natur und der Architektur ist
Villa Marigola, die sich zwischen Lerici und
San Terenzo befindet. Ihr immergrüner Park
englischer Prägung umfasst auch einen Golfplatz mit Panoramablick auf den Dichtergolf.
Unsere Tour führt uns weiter nach Lerici, das
angesichts der üppigen mediterranen Vegetation sich fast Platz schaffen muss. Hinter der
Bucht von Fiascherino befindet sich Tellaro,
das zu den „schönsten Dörfern Italiens“ gehört. Dank reizvoller schmaler Gassen, den so
genannten Caruggi und der antiken, kleinen
Kirche San Giorgio, die sich direkt auf den
Klippen erhebt.
Die Miesmuscheln des Dichtergolfs
Der Reichtum an Plankton, die ruhigen
Gewässer und der ausgewogene Salzgehalt des Dichtergolfs sind die idealen
Wachstumsbedingungen für die Muschelzucht. Die renommierten Miesmuscheln
von La Spezia lassen sich auf verschiedene Art und Weise zubereiten. Klassisch
zum Beispiel alla marinara oder auch als
Begleitung von Pastagerichten. Typische
Rezepte sind auch gefüllte Muscheln und
Muschelsuppe.
Portovenere
Jachthäfen
Lerici
Portovenere
35
Infos:
Regionale Agentur für Tourismus
“in Liguria”
Palazzo Ducale - Piazza Matteotti, 9
16123 Genova
Tel. +39 010 530821
Fax +39 010 5958507
[email protected]
www.turismoinliguria.it
Riviera dei Fiori - Routen 1, 2, 3
www.rivieradeifiori.it
Riviera delle Palme - Routen 4, 5, 6
www.inforiviera.it
Genova - Routen 7, 8, 9
www.apt.genova.it
Tigullio - Routen 10, 11, 12
www.apttigullio.liguria.it
Cinque Tere e Golfo dei Poeti - Routen 13, 14, 15
www.aptcinqueterre.sp.it
Herausgeber: Dogma S. r. l. - Savona - www.dogma.it
Texte: Fabrizio Calzia, Giovanni Damele
Fotos: Enrico Basili, Alessandro Zunino, Dogma
Übersetzung: InterCultura von Jacqueline Tschiesche
Druck: Algraphy Tipolitografia - Genova
Gedruckt im Januar 2007
GRATISEXEMPLAR