Deutschland - Académie franco-allemande du cinéma / Deutsch
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Deutschland - Académie franco-allemande du cinéma / Deutsch
Académie franco-allemande du cinéma Deutsch-Französische Filmakademie Produktion Finanzierung Verleih Leipzig 19. & 20. November 2014 Vorwort Zwölf Mal Filmtreffen, ein ganzes Dutzend. In diesem Jahr sind wir zu Gast in Leipzig und die Stadt verbindet sich auf hervorragende Weise mit dem Filmtreffen: Geschichte, Tradition, Auf bruch, Talent und Inspiration stehen für Leipzig nach der Wende – und für das Filmtreffen. Junge Filmemacher nehmen mit großem Interesse die Gelegenheit war, ihr Wissen zu ver tiefen und ihre Beziehungen auszubauen. Ihre Ideen und Vorstellungen inspirieren uns zu neuen Projekten. Wir freuen uns auf diese Gelegenheit, Neues zu erfahren, alte Beziehungen auf zufrischen und gemeinsam Lösungen zu finden. Mariette Rissenbeek Geschäftsführerin, German Films Auch dieses Jahr freuen wir uns über die Ge legenheit, Filmschaffende aus Frankreich und Deutschland zum gemeinsamen Diskutieren, Nachdenken und Arbeiten zusammenzubringen. Heuer findet es in Leipzig statt, einer Stadt, die bereits Regisseure wie Hitchcock inspirierte ein guter Anlass, um die jüngsten Erfolge französischer Filme in Deutschland zu zelebrieren. Der Schwerpunkt unserer Gespräche wird u. a. auf den Koproduktions möglichkeiten, der Verteidigung unseres europäischen Films und anderen Themen von allgemeinem Interesse liegen. Zweifelsohne werden diese Diskussionen um aktuelle Probleme für alle spannend und anregend sein. Bis demnächst in Leipzig, beim deutsch-französischem Filmtreffen! Isabelle Giordano Geschäftsführerin, uniFrance films 4 12. DeutschFranzösisches Filmtreffen 19. - 20.11. 2014 Deutschland und Frankreich 2013.................................................................................................................... 6-7 Der Film in Frankreich und Deutschland.................................................................................................... 9 Die deutsch-französischen Koproduktionen...................................................................................................10 Der französische Film in Deutschland..............................................................................................................17 Der deutsche Film in Frankreich.........................................................................................................................19 Filmlandschaft Frankreich............................................................................................................................ 23 Filmproduktion in Frankreich............................................................................................................................... 24 Finanzierung in Frankreich................................................................................................................................... 26 Verleih und Vertrieb in Frankreich..................................................................................................................... 34 Filmlandschaft Deutschland......................................................................................................................... 43 Filmproduktion in Deutschland........................................................................................................................... 44 Finanzierung in Deutschland................................................................................................................................ 46 Verleih und Vertrieb in Deutschland.................................................................................................................. 53 Der Verein „Das deutsch-französische Filmtreffen“ / Quellen / Links................................................ 62 5 Frankreich 2013 Deutschland 2013 Einwohner: 65,5 Mio. Einwohner: 80,6 Mio. Kinobesuche: 193,59 Mio. (-4,9%) Kinobesuche: 127 Mio. (-4%) davon französische Filme: 64,52 Mio. davon deutsche Filme: 33,6 Mio. Durchschn. Eintrittspreis: 6,46 € (+0,6%) Durchschn. Eintrittspreis: 7,89 € (+3%) Durchschn. Kinobesuch pro Einwohner: 3,1 Durchschn. Kinobesuch pro Einwohner: 1,61 Spielstätten: 2.025 Spielstätten: 1.637 davon mit digitalen Leinwänden: 1.899 Kinoleinwände: 5.587 Kinoleinwände: 4.610 (-7) davon digitale Leinwände: 5.433 davon digitale Leinwände: 90% (ca.) Erstaufgeführte Spielfilme: 654 Erstaufgeführte Spielfilme: 563 (+12) davon französische Spielfilme: 330 davon deutsche Spielfilme: 223 (+3) davon US-amerikanische Spielfilme: 152 davon US-amerikanische Spielfilme: 159 (-11) Anzahl produzierter Filme: 270 Anzahl produzierter Filme: n/a Französische Produktionen: 154 Deutsche Produktionen (inkl. Koprod.): n/a Internationale Koproduktionen: 116 Internationale Koproduktionen: 88 Deutsch-französische Koproduktionen: 20 Deutsch-französische Koproduktionen: 20 Markta n te i le (n a c h B es u c h er z a h len ) Mark tan te ile (n ac h B e su c h e rz ah le n) Marktanteil französischer Filme: 33,8% Marktanteil deutscher Filme: 26,2% Marktanteil US-amerikanischer Filme: 54,2% Marktanteil US-amerikanischer Filme: 65,4 % Wicht i g e In sti tut i o n en der B ra n c h e W ic h tig e I n stitu tion e n d e r B ran c h e CNC: Das Centre national de la cinématographie et de FFA: Filmförderungsanstalt: Bundesorganisation zur l’image animée ist die Aufsichtsorganisation der gesam Förderung des Filmwesens. ten Branche (Kino und Fernsehen), es hängt vom Kultur ministerium ab. BKM: Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (entspricht dem französischen Kulturmi nisterium). UniFrance films: mit der Werbung des französischen German Films Service und Marketing GmbH: mit der Filmes im Ausland beauftragter Verband. Werbung des deutschen Films im Ausland beauftragter Verband. Re gion a le F i l m fö rd er u n gen Re g ion ale Fil mfö rd e r u n g e n Région Île-de-France Film- und Medienstiftung NRW Région Bretagne FFF - FilmFernsehFonds Bayern Région Provence Alpes Côte d’Azur MFG – Baden-Württemberg Région Aquitaine Medienboard Berlin-Brandenburg Région Nord Pas-de-Calais MDM - Mitteldeutsche Medienförderung Rhône-Alpes Cinéma Nordmedia Région Centre Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein Région Poitou-Charentes Hessische Filmförderung Région Corse Kulturelle Filmförderung MV 6 Frankreich 2013 Deutschland 2013 Di e To p 5 a ller Fi lme (i n M i o . Be s u c h er ) D ie To p 5 alle r Fil me (in Mio. B e su c h e r) Ich – einfach unverbesserlich 2: 4,65 Fack Ju Göhte: 5,6 Django Unchained: 4,31 Der Hobbit: Smaugs Einöde: 4,6 Iron Man 3: 4,3 Django Unchained: 4,5 Gravity: 4,07 Ich – Einfach unverbesserlich 2: 3,7 Les Profs: 3,94 Die Tribute von Panem – Catching Fire: 3,5 Di e To p 5 fra n z ö s i s c h er Fi lme (i n M i o . Be s u c h er ) D ie To p 5 d e u tsc h e r Fil me (in Mio. B e su c h e r) Les Profs: 3,94 Fack Ju Göhte: 5,6 Maman und Ich: 2,2 Kokowääh 2: 2,7 Boule & Bill: 2,01 Schlussmacher: 2,6 9 mois ferme: 1,98 Hänsel und Gretel: Hexenjäger: 1,3 Jappeloup – Eine Legende: 1,82 Frau Ella: 1,2 Top 3 fra n z ös i s c h er Fi lme in De u ts c h l a n d Top 3 d e u tsch e r Fil me in Fran k re ich Paulette: 543.844 Besucher Oh Boy: 60.786 Besucher Ein Mordsteam: 274.890 Besucher Der kleine Rabe Socke: 57.048 Besucher Der Nächste, bitte!: 205.538 Besucher Gold: 38.865 Besucher Wi c h ti g ste Ver lei h er n a c h M a r kta n tei l ( U ms a t z ) W ich tig ste Ve r le ih e r n ach Mar k tan te il (Umsatz ) Warner Bros France: 12,4% Warner: 18,3 Walt Disney Pictures France: 11% Sony: 13,2 20th Century Fox: 8,6% 20th Century Fox: 11,9% Sony Pictures Releasing: 7,3% Universal Pictures International UPI: 9,9% Universal Pictures International: 6,9% Constantin: 8,7% Metropolitan Film Export: 5,8% Walt Disney (Ex Buena Vista): 8,5% Gaumont: 5,6% Paramount: 7,5% Pathé Distribution: 4,8% Kinowelt/Studiocanal: 5% StudioCanal: 4,8% Concorde: 4,8% SND: 4,5% Quellen: CNC, FFA, SPIO, Blickpunkt Film, uniFrance films 7 8 Der Film in Frankreich und Deutschland 9 DIE DEUTSCH-FRANZÖSISCHEN KOPRODUKTIONEN Koproduktionen zwischen Frankreich und Deutschland werden durch ein bilaterales Koproduktionsabkommen geregelt. Auf grund seiner somit erworbenen doppelten Staatsbürgerschaft kann ein koproduzierter Film Anspruch auf Förderungen in beiden Ländern erheben. Daneben wurde das bilaterale Abkommen durch ein weiteres Koproduktionsabkommen, dem sogenannten „Mini-Traité“ (Staatsvertrag), verstärkt. Beide Abkommen wurden am 17. Mai 2001 in Cannes unterzeichnet. Anlässlich des zehn ten Jahrestages des „Mini-Traités“ wurde die künftige Einrichtung einer spezifischen Projektentwicklungsförderung verkündet, die das deutsch-französische Filmförderungssystem ergänzen soll. Das „Mini-Traité“ Das deutsch-französische Koproduktionsabkommen vom 17. Mai 2001 zur Unterstützung von Filmprojekten richtet ein selektives System von Förderungen ein, die von Frankreich durch den Präsidenten des „Centre national du cinéma et de l’image animée“ (CNCIA) und von Deutschland durch den Vorsitzenden der Filmförderungsanstalt (FFA) nach Beratung mit einer Kommission aus drei französischen und drei deutschen Vertretern bewilligt wird. Die Kommission empfiehlt die Unterstützung der Projekte aufgrund des „gemeinsamen Interesses für die beiden Länder“ und ihres „Beitrags zur künstlerischen Qualität der filmischen Koproduktion“. Es haben Filme Vorrang, an denen Frankreich und Deutschland im gleichen Maße beteiligt werden und die einen Austausch zwischen beiden Ländern sowie ein gemeinsames künstlerisches Interesse mit sich bringen. (Quelle: CNC) Jahr Anzahl geförderter Filme Maj. Deutsch Maj. Französisch Förderung in Deutschland Förderung in Frankreich Gesamtfördersumme 2013 12 5 7 1.500.000 € 1.555.200 € 3.055.200 € 2012 11 7 4 1.680.000 € 1.488.000 € 3.168.000 € 2011 12 5 7 1.569.700 € 1.437.000 € 3.006.700 € 2010 14 5 9 1.500.000 € 1.660.000 € 3.160.000 € 2009 10 5 5 1.500.000 € 1.740.000 € 3.240.000 € 2008 7 3 4 1.055.500 € 1.270.000 € 2.325.000 € 2007 6 3 3 1.378.971 € 1.200.000 € 2.578.971 € 2006 6 3 3 1.037.750 € 1.003.000 € 2.040.750 € 2005 9 4 5 1.350.000 € 1.206.000 € 2.556.000 € 2004 7 1 6 930.000 € 1.460.000 € 2.390.000 € 2003 4 2 2 845.000 € 820.000 € 1.655.000 € 2002 5 1 4 537.000 € 825.000 € 1.362.000 € 2001 5 1 4 683.699 € 1.101.901 € 1.785.600 € Gesamt 108 46 63 15.567.620 € 16.766.101 € 32.333.721 € Quelle: CNC / FFA Seit seinem Inkrafttreten haben 108 Filme, darunter 46 majoritär deutsch und 63 majoritär französisch koproduzierte Filme, von den Förderungen des Mini-Traités profitieren können. Die jährlich bewilligte Gesamtfördersumme, deutscher und französischer Anteile zusammengerechnet, schwankte zwischen 1,36 Mio. € und 3,24 Mio. €. Seit 2004 haben einige bedeutende Produzenten, die zuvor noch nie mit dem Partnerland zusammengearbeitet hatten, durch das Mini-Traité Förderungen erhalten. Der Fonds hat insbesondere französische Produzenten zur Zusammenarbeit mit den deutschen Nachbarn bewegt, die bis zum Zeitpunkt des Inkrafttretens des Mini-Traités eher unpopuläre Koproduktionspartner waren. 2013 haben zwölf Projekte Förderungen aufgrund des Mini-Traités erhalten, insgesamt wurden 3,06 Mio. € bewilligt, davon 1,5 Mio. € von deutscher Seite und 1,56 Mio. € von französischer Seite. 10 Ergebnisse der Sitzungen 2013: Förderung in € Film deutsche Produktion französische Produktion #Flora63 Detailfilm Gasmia & Kamm GbR 3 Herzen Deutschland Frankreich Ici et là 170.000 200.000 Pandora Filmproduktion GmbH Rectangle Production 125.000 150.000 Diplomatie Blueprint Film GmbH Film Oblige 180.000 240.000 Francofonia – Der Louvre unter deutscher Besatzung Zero One Film Idéale Audience 100.000 130.000 Jeder stirbt für sich allein X Filme Creative Pool GmbH Master Movie 120.000 70.000 Karte & Gebiet Arden Film GmbH Adora Film 140.000 145.200 Lichtjahre Heimatfilm GmbH Mact Production 100.000 80.000 Peaches goes Banana Vandertastic Films GmbH & Co.KG Groupe Deux 25.000 20.000 Sils Maria Pallas Film GmbH CG Cinéma 110.000 110.000 Soy Negro Twenty Twenty Vision Filmproduktion GmbH Senorita Films 220.000 150.000 The Trial Riva Filmproduktion GmbH Elzévir et Cie 60.000 140.000 Ursprung der Gewalt Integral film GmbH L‘origine Production 150.000 120.000 1.500.000 1.555.200 Gesamt Quelle: CNC / FFA 2014 fand bisher zwei Sitzungen der deutsch-französischen Förderkommission statt. Im Rahmen dieser Sitzungen des Mini-Traité 2014 konnten für dieses Jahr schon fünf deutsch-französische Koproduktionen mit einem Förderungsumfang von insgesamt 1.240.000 € unterstützt werden. Ergebnisse der Sitzungen 2014: Förderung in € Film deutsche Produktion französische Produktion Marie Curie P‘Artisan Film Mustang Deutschland Frankreich Sepia Production 250.000 80.000 Vistamar Aurora Films 70.000 140.000 Ce sentiment de l‘été Katuh Studio GbR Nord-Ouest Production 100.000 180.000 Crash Test Aglaé Filmsyndikat UG Novoprod Paris 100.000 200.000 Lamb Heimatfilm GmbH & Co. KG Gloria Films Production 70.000 150.000 590.000 750.000 Gesamt Quelle: CNC 11 Anstieg der Koproduktionen E n t w i c k l u n g d e r A n z a h l d e u t s c h - f r a n z ö s i s c h e r K o p ro d u k t i o n e n : 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Majoritär französisch 4 9 7 9 6 6 10 8 8 10 10 5 9 Majoritär deutsch 0 2 2 4 4 4 7 7 4 7 6 9 11 Gesamt 4 11 9 13 10 10 17 15 12 17 16 14 20 Quelle: CNC Zwischen 1996 und 2001 belief sich die Anzahl an deutsch-französischen Koproduktionen noch zwischen ein bis fünf Projekten pro Jahr. Das Jahr 2000 kann mit acht Koproduktionen als außergewöhnlich betrachtet werden. Seit dem Inkrafttreten des Mini-Traités ist die Anzahl deutsch-französischer Koproduktionen stetig gestiegen. Zwischen 2002 und 2006 hatte sich die Anzahl der Koproduktionen auf etwa zehn pro Jahr gefestigt. 2007 ließ sich ein beachtlicher Zuwachs verzeich nen, indem insgesamt 17 Filme koproduziert wurden. Das Niveau hielt sich stetig. Seit 2001 wurden 99 majoritär französische und 61 majoritär deutsche Koproduktionen hergestellt, insgesamt also 160 Filme. Bis 2008 wurden mehr majoritär französische als majoritär deutsche Filme koproduziert. Im Jahr 2012 herrschten schließlich erstmalig umgekehrte Verhältnisse. Die koproduzierten Filme Die deutsch-französischen Koproduktionen lassen sich nur schwer in klare Kategorien einteilen, da die gesamte Bandbreite ver treten ist: vom Dokumentarfilm zum Spielfilm, über Arthouse-Kino zu eher kommerziellen Komödien. Unter den deutsch-fran zösischen Koproduktionen finden sich gleichermaßen Erstlings- und Zweitlingsfilme, wie Werke anerkannter Regisseure. Einige Filmemacher sind bereits „Stammkunden“ der deutsch-französischen Filmförderung, unter denen sich beispielsweise Roman Polanski, Mathieu Amalric, Lars von Trier oder Danis Tanović gruppieren. Eine typisch deutsch-französische Koproduktion gibt es nicht; die Projekte unterliegen denselben finanziellen Entwicklungen wie die nationalen Produktionen. Es lässt sich höchstens feststellen, dass seit Inkrafttreten des Mini-Traités deutlich mehr Filme mit entweder sehr kleinen oder sehr großen Budgets koproduziert werden – doch entspricht dieses Abgleiten in die Extreme einer allgemeinen Tendenz der Filmwirtschaft. Die Filme kommen allgemein im Abstand von einigen Monaten in beiden Ländern in die Kinos. Abhängig von der majoritären Produktionsseite, hat das jeweilige Land Vorrang den Film als Erstes zu spielen. In einigen Fällen kann es bis zu zwei, drei Jahre dauern bis ein Film in dem minoritär produzierenden Land gezeigt wird, bisweilen kommt der Film überhaupt nicht heraus. Zusammenfassend lässt sich schließlich konstatieren, dass die deutsch-französische Koproduktion eine echte Chance für die Finanzierung eines Films darstellt, jedoch keinen Kinoverleih in dem minoritär beteiligten Land garantieren kann. 12 D e u t s c h - Fr a n z ö s i s c h e K o p ro d u k t i o n e n ( m i t CNC - A n e r ke n n u n g ) 2 0 0 8 – 2 0 1 3 : Jahr Titel Frankreich Titel Deutschland Regie Kinostart Frankreich 2013 3 cœurs 3 Herzen Benoît Jacquot 17.09.2014 2013 My sweet pepper land My sweet pepper land Hiner Saleem 09.04.2014 27.03.2014 F 65% / D 35% 2013 La belle et la bête Die Schöne und das Biest Christophe Gans 12.02.2014 01.05.2014 F 63% / D 37% 2013 Diplomatie Diplomatie Volker Schlöndorff 05.03.2014 28.08.2014 F 67% / D 33% 2013 Du goudron et des plumes Pascal Rabaté 09.07.2014 2013 Francofonia, le Louvre sous l’occupation Francofonia, der Louvre unter deutscher Besatzung Aleksandr Sokurov 2013 Le procès de Viviane Amsalem Der Prozess der Viviane Amsalem Ronit & Shlomi Elkabetz 25.06.2014 2013 Sils Maria Die Wolken von Sils Maria Olivier Assayas 20.09.2014 2013 Casanova variations Michael Sturminger 19.11.2014 2013 1001 grammes 1001 grammes Bent Hamer 17.12.2014 2013 Boxe Box Florin Serban 2013 Mon fils (ex Dancing arabs) 2013 Eran Riklis Lichtjahre Christoph Hochhäusler Kinostart Deutschland Produktionsanteile F 64% / D 17% / BE 17% F 89% / D 10% F 57% / D 32% / NL 10% F 61% / D 21% / IL 16% 18.12.2014 F 45% / D 42% / CH 12% F 49% / AT 39% / D 12% 18.12.2014 NO 65% / D 24% / F 11% RO 52% / D 28% / F 19% D 38% / F 32% / IL 29% 11.02.2015 D 87% / F 13% 2013 Nymphomaniac volume 1 Nymphomaniac volume 1 Lars Von Trier 01.01.2014 20.02.2014 DK 52% / D 37% / F 10% 2013 Nymphomaniac volume 2 Nymphomaniac volume 2 Lars Von Trier 29.01.2014 03.04.2014 DK 52% / D 37% / F 10% 2013 Winter Sleep Winterschlaf Nuri Bilge Ceylan 06.08.2014 11.12.2014 TR 60% / D 20% / F 20% 2013 La terre éphémère George Ovashvili 03.12.2014 2013 The Cut The Cut Fatih Akin 14.01.2015 16.10.2014 D 80% / F 20% 2013 The lunchbox Lunchbox Ritesh Batra 11.12.2013 21.11.2013 IN 50% / F 28% / D 20% 2013 Untitled 13 2012 Passion Passion Brian de Palma 13.02.2013 02.05.2013 F75 / D 25 2012 La Beauté, l‘art rescapé des camps nazis Beauty Christophe Cognet F75 / DE 25 2012 Salauds (Les) Bastards Claire Denis 07.08.2013 F80 / DE20 GE 41% / D 24% / F 18% / CZ 17% GB 66% / D 22% / F 12% Mike Leigh 13 Jahr Titel Frankreich Titel Deutschland Regie Kinostart Frankreich Kinostart Deutschland Produktionsanteile 2012 Religieuse (La) Die Nonne Guillaume Nicloux 20.03.2013 31.10.2013 F 63,5 / DE 23,2 / BE 13,3 2012 Giraffada Rani Massalha F50 /D 40 / IT10 2012 Tour du Faso Wilm Huygen D 70 / F 30 2012 L‘autre terre natale Die andere Heimat Edgar Reitz 03.10.2013 D 80 / F 20 2012 Cours sans te retourner Lauf Junge lauf Pepe Danquart 23.01.2014 D 80 / F 20 2012 Pour ton anniversaire Zum Geburtstag Denis Dercourt 19.09.2013 D 80 / F 20 2012 Grand cahier (Le) Janos Szasz 07.11.2013 D 40 / HU 40 / AT 10 / F 10 2012 Adieu Paris Franziska Buch 11.07.2013 D 46,61 / LU 42,49 / F 10,90 2012 Only lovers left alive Jim Jarmusch 19.02.2014 25.12.2013 D 63 / F 20 / CY 17 2012 Le Dernier des hommes Der letzte Mentsch Pierre-Henry Salfati 03.04.2014 D 54,81 / CH 25,08 / F 20,11 2012 Layla Fourie Pia Marais 04.12.2013 04.07.2013 D 47,87 / ZA 24,73 / F 15,70 / NL 11,70 2011 Looking for Simon Auf der Suche Jan Krüger 28.03.2012 10.11.2011 D 84 / F 16 2011 Love Is D You Need Love Is D You Need Susanne Bier 19.12.2012 22.11.2012 DK 48 / SE 14 / F 13,84 / D 13 / IT 10 2011 Amour Liebe Michael Haneke 24.10.2012 20.09.2012 F 70 / D 20 / AT 10 2011 Belle du seigneur Glénio Bonder LU 43 / F 25 / D 20 / BE 12 2011 Captive Captured Brillante Ma. Mendoza 19.09.2012 TBC F 68 / D 11 / PH 11 / GB 10 2011 Circles Srdan Golubovic D 39 / F 21,21 / RS 19,63 / HR 10,14 / SI 10,02 2011 Clair obscur Nicolas Wacker barth D 84 / F 16 2011 Confession d‘un enfant du siècle Sylvie Verheyde 29.08.2012 F 60 / D 30 / GB 10 2011 Carnage Der Gott des Gemetzels Roman Polanski 07/11/11 24.11.2011 F 60 / D 20 / PL 10 / ES 10 2011 Enfant des mines (L‘) Alexandra Gulea RO 58,15 / D 30,14 / F 11,71 2011 Friends from France Friends from France Anne Weil 05/06/13 F 51,38 / D 26,98 / RU 11,52 / CA 10,12 2011 HannaH Arendt (la contro verse) HannaH Arendt Margarethe von Trotta 01/05/13 10/01/13 D 57 / LU 33 / F 10 2011 Holly motors Leos Carax 04/07/12 30/08/12 F 80 / D 20 2011 I, Anna Barnaby Southcombe 18/04/13 GB 58,25 / D 29,55 / F 12,2 2011 Jean DE la Lune Moon Man Stephan Schesch 19.12.2012 D 67,43 / F 21,03 / IE 11,54 Philipe Kotlarski 14 Jahr Titel Frankreich Titel Deutschland Regie Kinostart Frankreich Kinostart Deutschland Produktionsanteile 2011 Michael Kohlhaas Arnaud des Pallières TBC F 79,14 / D 20,86 2011 Mon frère Robert Philipp Groning F 80 / D 20 2011 Princesse et la licorne (La) Ansgar Niebuhr D 70 / F 20 / HU 10 2011 Qissa Anup Singh D 52,7 / IN 26,7 / F 10,6 / NL 10 2011 Araf Somewhere in between Araf Somewhere in between Yessim Ustaoglu TBC TBC TR 50,30 / F 23,97 / D 25,73 2010 Syngue Sabour, pierre de patience Atiq Rahimi F 79,93 / D 20,07 2010 The congress Ari Folman D 36 / LU 16 / F 15 / PL 12 / BE 11 / IL 10 2010 Tinker tailor soldier spy Tomas Alfredson GB 60 / D 20 / F 20 2010 Tour de guet (Le) Pelin Esmer TR 63 / F 19 / D 18 2010 Vous n‘avez encore rien vu Alain Resnais F 90 / D 10 2010 Michel Petru cciani - corps et âme Michel Petru cciani - Leben gegen die Zeit Michael Radford 17.08.2012 08.12.2011 F 55 / F 23 / IT 22 2010 Paradis: amour ParadiEs: Hoffnung Ulrich Seidl 09.01.2013 15.05.2013 AT 70 / D 16 / F 14 Pina Pina - tanzT, tanZT, sonst sind wir verloren Wim Wenders 06.04.2011 24.02.2011 D 80 / F 20 2010 2010 Play Off Eran Rilkis 04.07.2012 D 40 / IL 35 / F 25 2010 Poulet aux prunes Huhn mit Pflaumen Marjane Satrapi 26.11.2011 05.01.2012 F 74 / D 26 Vincent Paronneau 2010 République des enfants (La) Flora Gomes F 47 / PT 43 / D 10 2010 Sans identité (Unknown) Unknown Identity Jaume Collet-Serra 02.03.2011 03.03.2011 D 51 / GB 25 / F 24 2010 Je n‘ai rien oublié SmD World Bruno Cliche 30.03.2011 16.12.2010 F 80 / D 20 2010 Solitude des nombres premiers (La) Die Einsamkeit der Primzahlen Saverio Costanzo 04.05.2011 11.08.2011 IT 70 / D 20 / F 10 2010 Elles Das bessere Leben Malgorzata Szumowska 01.02.2012 29.03.2012 PL 44 / D 29 / F 25 2010 Sport de filles Patricia Mazuy 25.01.2012 F 80 / D 20 2010 Terre outragée Land of Oblivion Michale Boganim 28.03.2012 F 64 / D 20 / PL 15 2010 The Three Musketeers Die drei Musketiere Paul Anderson 12.10.2011 01.09.2011 D 60 / F 20 / GB 20 2010 Tue-moi Emily Atef 25.04.2012 05.07.2012 D 52 / F 30 / CH 17 15 16 Jahr Titel Frankreich Titel Deutschland Regie Kinostart Frankreich Kinostart Deutschland Produktionsanteile 2010 Un amour de jeunesse Un amour de jeunesse Mia Hansen-Love 06.07.2011 27.09.2012 F 83 / D 17 2010 Une vie tranquille Ein ruhiges Leben Claudio Cupellini 03.08.2011 24.05.2012 IT 70 / D 20 / F 10 2009 Antichrist Lars Von Trier 03.06.2009 10.09.2009 DK 33 / D 26 / F 20 / SE 10 / IT 10 2009 Aurora Cristi Puiu 21.03.2012 29.03.2012 RO 47 / F 24 / CH 17 / D 12 2009 Bande à Baader (La) Der Baader Meinhof Komplex Uli Edel 12.11.2008 25.09.2008 D 70 / F 20 / CZ 10 2009 Cheval de Turin (Le) Das Turiner Pferd Béla Tarr 12.11.2008 15.03.2012 HK 69 / D 10 / F 10 / CH 10 2009 Cirkus Columbia Danis Tanovic 23.03.2011 20.10.2011 BA 25 / F 24 / GB15 / SI 11 / D 12 / BE 10 2009 Épée et la rose (L‘) A espada e a rosa Joao Nicolau 20.07.2011 PT 69 / D 17 / F 12 2009 Ghost Writer (The) Der Ghost writer Roman Polanski 03.03.2010 18.02.2010 F 50 / D 40 / GB10 2009 Hypnose Benoît Jacquot F 85 / D 15 2009 Jour viendra (Le) Es Kommt der Tag Susanne Schneider 01.10.2009 D 80 / F 20 2009 Lisière (La) La Lisière Am Waldrand Géraldine Bajard 27.04.2011 28.04.2011 F 76 / D 24 2009 Marchand de sable et le sable perdu des rêves (Le) Das Sandmännchen Abenteuer im Traumland Jesper Moller 09.02.2011 30.09.2010 D 80 / F 20 2009 Noir Océan Schwarzer Ozean Marion Hansel 22.06.2011 07.06.2012 BE 57 / F 30 / D 11 DER FRANZÖSISCHE FILM IN DEUTSCHLAND Im Laufe der letzten fünf Jahre liefen durchschnittlich 43 französische Filme pro Jahr in den deutschen Kinos an. Sie stellten jährlich zwischen 2,9% und 11,1% des gesamten Marktanteils dar. Der französische Film ist also auf dem deutschen Markt spür bar präsent. Man kann nicht jedes Jahr erleben, dass ein französischer Film sämtliche Rekorde (9 Mio. Zuschauer!) bricht und dabei sogar den neuesten James Bond weit hinter sich lässt. Im Jahr 2013 fehlte ein Film wie Ziemlich beste Freunde, der den Marktanteil des französischen Films auf über 11% hob. Er fiel zurück auf ein ziemlich schwaches Niveau (3,1%) und eine Besu chergesamtzahl von knapp über 4 Mio., die keinen Eindruck vom wirklichen Potential des französischen Films in Deutschland, wo er allgemein gut aufgenommen wird, vermittelt. E n t w i c k l u n g d e r A n z a h l d e u t s c h e r F i l m e i n Fr a n k re i c h ( m a j o r i t ä re P ro d u k t i o n e n ) 2009 2010 2011 2012 2013 Französischsprachige Filme 29 36 28 44 38 Fremdsprachige Filme 19 7 16 11 27 Gesamt 38 43 44 55 65 Quelle: uniFrance films Entwicklung der Besucherzahl (in Mio.) für französische Filme in Deutschland 2009 2010 2011 2012 2013 Majoritär französische Filme 4,5 3,5 3,7 13,3 2,5 Minoritär französische Filme 0,4 0,2 2,6 1,7 1,5 Besucher französischer Filme insgesamt 4,9 3,7 6,3 15 4 3,4% 2,9% 4,9% 11,1% 3,1% Marktanteil Quelle: uniFrance films 17 Die Überraschung des Jahres ging auf das Konto von Paulette, der mehr als 550.000 Besucher anzog, wodurch einmal mehr die Vorliebe deutscher Zuschauer für französische Komödien bewiesen wäre. Die beiden anderen Filme, die es ebenfalls auf über 200.000 Besucher brachten, sind ebenfalls Komödien. Ein Mordsteam wurde von Senator verliehen, der bereits Ziemlich beste Freunde in die deutschen Kinos gebracht hatte und konnte dank Omar Sy sein bestes ausländisches Ergebnis erzie len. Der Nächste, bitte! konnte sich seinerseits auf die Bekanntheit von Dany Boon seit des durchschlagenden Erfolgs von Willkommen bei den Sch’tis berufen. Die Anzahl der im Jahr 2013 gestarteten französischen Filme (53 im Vergleich zu 63 im Vorjahr) bestätigt den vorläufigen Rückgang der Welle, in Erwartung eines neuen Zuwachses im Jahr 2014. Man sieht diesen Rückgang auch an der Hierarchie der Verleiher französischer Filme, da 2012 vier von ihnen jeweils über fünf Filme herausbrachten, wohingegen 2013 nur Alamode (Blau ist eine warme Farbe, Der Fremde am See...) mit sechs herausgebrachten Filmen diese Tendenz fortsetzte. Die Anzahl der diversen Interessenten am Ankauf und Vertrieb französischer Filme blieb unverändert hoch, insgesamt waren 27 Firmen am französischen Film interessiert. Der französische Film in Deutschland 2013 – 100% französisch VERLEIH BESUCHER KOPIEN Paulette* Neue Visionen Filmverleih 543.844 233 Ein Mordsteam Senator Filmverleih 274.890 255 Der Nächste, bitte! SquareOne 205.538 252 Renoir Arsenal Filmverleih GmbH 133.035 76 Malavita – The Family Universum Film 115.660 285 Ziemlich beste Freunde Senator Filmverleih 107.292 118 Portugal, mon amour Prokino 92.061 89 Liebe X-Verleih AG 82.623 163 Blau ist eine warme Farbe* Alamode 74.932 74 Die schönen Tage Wild Bunch Germany 67.999 66 Der Schaum der Tage StudioCanal Germany 58.408 73 Mademoiselle Populaire StudioCanal Germany 53.088 74 Belle und Sebastian* Ascot-Elite Entertainment GmbH 51.882 147 Bowling Alamode 50.994 64 Jung & schön* Weltkino Filmverleih 50.305 83 Auf dem Weg zur Schule* Senator Filmverleih 29.067 46 Die Köchin und der Präsident Alamode 25.591 64 Die Möbius-Affäre Prokino 24.230 48 Die Nonne Camino Filmverleih 22.499 56 Der Tag wird kommen Alamode 20.526 49 Die wilde Zeit NFP marketing & distribution 15.434 32 Vive la France – Gesprengt wird später Polyband Medien GmbH 15.021 68 Der Fremde am See Alamode 12.535 34 Ein freudiges Ereignis Camino Filmverleih 12.414 53 Unter dem Regenbogen Film Kino Text 11.746 34 Camille – Verliebt nochmal! Movienet Film GmbH 10.313 49 In ihrem Haus Concorde Filmverleih 7.564 40 Ihr werdet euch noch wundern Alamode 3.669 11 Confession Farbfilm Verleih GmbH 1.573 17 Ein griechischer Sommer Neue Visionen Filmverleih 1.241 3 Les Salauds – Dreckskerle* Real Fiction Film 807 5 Gesamt 2.176.781 2.661 Quelle: uniFrance films 18 TITEL Der französische Film in Deutschland, 2013 – m a j o r i t ä r f r a n z ö s i s c h e K o p ro d u k t i o n e n TITEL VERLEIH BESUCHER KOPIEN Der Geschmack von Rost und Knochen Wild Bunch Germany 167.365 80 Venus im Pelz* Prokino 60.546 92 Michael Kohlhaas Polyband Medien GmbH 32 222 49 Eine Dame in Paris Arsenal Filmverleih GmbH 42.025 71 Alexandre Ajas Maniac Ascot-Elite Entertainment GmbH 26.175 87 Passion Ascot-Elite Entertainment GmbH 17.730 67 Stein der Geduld Rapid Eye Movies (REM) 6.984 15 Die Jungfrau, die Kopten und ich Arsenal Filmverleih GmbH 1.438 15 Gesamt 354.485 476 DER DEUTSCHE FILM IN FRANKREICH Im Jahr 2013 sind 41 deutsche Filme in Frankreich angelaufen: 11 waren 100% deutsch, 6 waren majoritär deutsche und 24 min oritär deutsche Koproduktionen. Insgesamt verzeichnete der deutsche Film 3.941.580 Besucher. E n t w i c k l u n g d e r A n z a h l d e u t s c h e r F i l m e i n Fr a n k re i c h ( m a j o r i t ä re P ro d u k t i o n e n ) 2009 2010 2011 2012 36 39 46 31 41 In Frankreich angelaufene deutsche Filme 2013 Quelle: http://www.cbo-boxoffice.com Entwicklung der Besucherzahl (in Mio.) f ü r d e u t s c h e F i l m e i n Fr a n k re i c h 2009 2010 2011 2012 2013 Majoritär deutsche Filme 0,65 0,68 2,34 1,44 1,56 Minoritär deutsche Filme 10,65 7,12 3,69 1,24 2,34 Besucher deutscher Filme insgesamt 11,3 7,8 6,03 2,68 3,9 Marktanteil 5,6 4,0 2,8 1,4 2,1 Quelle: http://www.cbo-boxoffice.com 2013 liefen 11 hundertprozentig deutsche Filme in Frankreich an (2012: 5 Filme) – insgesamt kamen sie auf 211.634 Besucher, ein Rückgang von 45% im Vergleich zum Vorjahr (384.227 Besucher). Dieser Rückgang ist dem Mangel an großen deutschen Erfolgen verschuldet. 2012 hatte Christian Petzolds Film Barbara mit nahezu 300.000 Besuchern immerhin 76% aller Be sucher deutscher Filme angelockt. 2013 rangierte der von Gebeka verliehene Kinderfilm Der kleine Rabe Socke an erster Stelle der in Frankreich gestarteten 100% deutschen Produktionen: Mit 73.820 Besuchern landete der Film auf Platz 11 der um satzstärksten von Deutschland produzierten oder koproduzierten Filme. Am 31. August 2014 sah es für das laufende Jahr in punkto Besucherzahlen bereits besser aus als für das gesamte Jahr 2013: Man zählte bereits über 373.000 Besucher. Doch verdanken sich diese guten Ergebnisse vor allem Tarzan 3D, der es auf über 96% der Besucher bringt. Auch waren bis zu diesem Zeitpunkt lediglich 4 hundertprozentig deutsche Filme in Frankreich gestartet. 19 E r s t a u f g e f ü h r t e d e u t s c h e F i l m e i n Fr a n k re i c h 2 0 1 3 – 1 0 0 % d e u t s c h TITEL JAHR VERLEIH F KOPIEN BESUCHER Der kleine Rabe Socke 2012 Gebeka films 70 73.820 Oh Boy 2012 Diaphana distribution 65 61.161 Gold 2013 Happiness distribution 44 39.136 Kriegerin 2011 Ufo distribution 19 11.908 Die Wand 2012 Bodega films 13 9.003 Vergiss mein nicht 2012 Dissidenz films 25 7.211 Was bleibt 2012 Jour2fete 9 3.583 Romeos 2011 Outplay 3 3.459 Polluting Paradise 2012 Pyramide 16 1.613 Vivan Las Antipodas! 2011 Potemkine films 2 733 Dicke Mädchen 2011 Commune image media 22 156 Gesamt 288 211.783 Quelle: cbo E r s t a u f g e f ü h r t e d e u t s c h e F i l m e i n Fr a n k re i c h 2 0 1 4 (laufendes Jahr) – 100% Deutsch TITEL JAHR VERLEIH F KOPIEN BESUCHER Tarzan 3D 2013 Metropolitan 470 359.301 Freier Fall 2013 Kmbo 5 9.287 Das merkwürdige Kätzchen 2013 Aramis Films 44 3.626 Tore tanzt 2013 Ufo distribution 10 1.039 Gesamt 529 373.253 Quelle: cbo Über 1,3 Mio. Besucher haben sich 2013 in Frankreich majoritär von Deutschland koproduzierte Filme angesehen. Diese Zahl sollte allerdings angesichts der Tatsache, dass 62% dieser Zuschauer Hänsel und Gretel: Hexenjäger besuchten, ins rechte Verhältnis gerückt werden. Was das laufende Jahr betrifft, kamen die majoritär deutschen Koproduktionen Ende August 2014 auf insgesamt 596.000 Besucher – weniger als halb soviel wie im gleichen Zeitraum des Vorjahrs. Zieht man jedoch die Besucher von Hänsel und Gretel: Hexenjäger ab, liegt die gesamte Besucherzahl allerdings höher als 2013 (510.000). E r s t a u f g e f ü h r t e d e u t s c h e F i l m e i n Fr a n k re i c h 2 0 1 3 – K o p ro d u k t i o n e n ( m a j o r i t ä r d e u t s c h ) TITEL JAHR LAND VERLEIH F KOPIEN BESUCHER Hansel und Gretel: Hexenjäger 2013 D / US Paramount Pictures France 401 850.027 Hannah Arendt 2012 D / LUX / F Sophie Dulac distribution 67 347.067 Die andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht 2013 D/F Les Films du Losange 48 126.131 Im Nebel 2012 D / NL / RU Arp Sélection 14 14.474 Paradies: Liebe 2012 D / F / AUT Happiness distribution 22 12.799 Lore 2012 D / AUS Haut et Court 10 10.226 Gesamt 562 1.360.724 Quelle: cbo 20 E r s t a u f g e f ü h r t e d e u t s c h e F i l m e i n Fr a n k re i c h 2 0 1 4 ( l a u f e n d e s J a h r ) – K o p ro d u k t i o n e n ( m a j o r i t ä r d e u t s c h ) TITEL LAND VERLEIH F KOPIEN BESUCHER Maps to the stars D / CA Le Pacte 329 252.786 Zwei Leben D / NOR Sophie Dulac Distribution 80 141.171 Nymph()maniac Vol.1 D / DK / F / BE Les Films du Losange 109 101.439 Nymph()maniac Vol.2 D/F Les Films du Losange 73 72.147 Der atmende Gott D / IN Jupiter communications 15 15.499 Le Grand cahier D / F / HU / AT Pretty pictures 25 7.292 Youth D / F / IL Ad Vitam 12 4.134 Layla D / ZA / F / NI Jour2fête 8 1.836 Gesamt 651 596.304 Quelle: cbo 21 Filmlandschaft Frankreich 23 In Frankreich wird deutlich zwischen Kino- und Fernsehfilm unterschieden. Die folgenden Zahlen betreffen ausschließlich Kinos pielfilme, die das „Agrément“, d. h. die offizielle Anerkennung (Bewilligung) des „Centre national du cinéma et de l‘image animée“ (CNC), erhalten haben. Das CNC ist die Förder- und Kontrollinstanz des gesamten Sektors. FILMPRODUKTION IN FRANKREICH Produzierte Spielfilme A n z a h l p ro d u z i e r t e r f r a n z ö s i s c h e r S p i e l f i l m e 2009 2010 2011 2012 2013 182 203 207 209 209 davon Filme zu 100 % französisch 137 143 152 150 154 davon Koproduktionen 45 60 55 59 55 minoritär frz. prod. Filme 48 58 65 70 61 Gesamt 230 261 272 279 270 Filme französischer Initiative (majoritär frz.) Filme (FIF) Quelle: CNC 2013 wurden 270 Filme vom CNC bewilligt, d. h. 9 Filme weniger als im Vorjahr. 2013 wurden 1,3 Mrd. € in die Produktion französischer Filme investiert. Bedeutung der ersten und zweiten Filme französischer Initiative Anzahl der Filme 2009 2010 2011 2012 2013 Erstlingsfilm 77 63 73 77 68 Zweiter Film 37 33 37 36 39 Ab 3. Film 68 107 97 96 102 Gesamt 182 203 207 209 209 Quelle: CNC Außer im Jahr 2011 werden jedes Jahr zusammengenommen mehr Erstlingsfilme und zweite Filme als Filme von etablierten Regisseuren gedreht. Das zeugt einerseits von ständigem Nachwuchs, zeigt andererseits jedoch, dass viele Regisseure beruflich nicht über den zweiten oder dritten Film hinauskommen. 2013 wurde ein Zuwachs an 3. Filmen aufwärts verzeichnet (+6) und in dem Bereich die 100-Filme-Marke geknackt. Parallel dazu nimmt die Anzahl erster Filme ab (-9). A n z a h l p ro d u z i e r t e r F i l m e n a c h G e n re Spielfilme davon Filme französischer Initiative (FIF) Dokumentarfilme davon Filme französischer Initiative Animationsfilme davon Filme französischer Initiative Gesamt 2009 2010 2011 2012 2013 195 225 226 225 226 151 169 173 161 169 30 27 36 42 38 27 25 29 38 36 5 9 10 12 6 4 9 5 10 4 230 261 272 279 270 Quelle: CNC 2013 gab es nur im Bereich des Spielfilms einen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr, allerdings minimal (+1). Die Anzahl pro duzierter Dokumentarfilme sinkt um 4 Filme im Vergleich zu 2012, dem besten Jahr des Jahrzehnts für diese Gattung. 2013 wurden lediglich 6 Animationsfilme produziert, ein Rückgang um 50% im Vergleich zum Vorjahr. 24 Die Koproduktionen M a j o r i t ä r u n d m i n o r i t ä r f r a n z ö s i s c h ko p ro d u z i e r t e F i l m e 2009 2010 2011 2012 2013 Majoritär frz. 45 60 55 59 55 Minoritär frz. 48 58 65 70 61 Gesamt 93 118 120 129 116 Quelle: CNC 2013 wurden 116 Filme mit mindestens einem weiteren Land unter den 38 Partnern Frankreichs produziert. Internationale Ko produktionen stellen 43% aller produzierten Filme dar (2012: 46,2%). 55 dieser Koproduktionen sind majoritär französisch (2012: 59 Koproduktionen) und 61 sind minoritär französisch (2012: 70 Koproduktionen). Wie in den beiden Vorjahren waren Belgien und Deutschland mit jeweils 28 und 9 Filmen die vorrangigen Partner bei der Koproduktion von Filmen französischer Initiative sowie, mit jeweils 13 und 10 Filmen, bei der Koproduktion majoritär ausländischer (bzw. minoritär französischer) Filme Produktionskosten und Budgets der Filme B u d g e t s d e r m a j o r i t ä r f r a n z ö s i s c h p ro d u z i e r t e n F i l m e Anzahl der Filme 2009 2010 2011 2012 2013 Weniger als 1 Mio. € 28 40 47 58 54 1 bis 2 Mio. € 36 18 29 25 32 2 bis 4 Mio. € 45 47 41 46 47 4 bis 5 Mio. € 9 16 12 3 11 5 bis 7 Mio. € 18 30 26 22 17 7 bis 10 Mio. € 21 24 24 22 29 Mehr als 10 Mio. € 25 28 28 33 19 Gesamt 182 203 207 209 209 Quelle: CNC 2013 kennzeichnet sich durch einen Rückgang an Filmen, die 10 Mio. € und mehr gekostet haben (-14) und durch einen Zuwachs an Filmen, deren Kosten zwischen 4 Mio. € und 5 Mio. € (+8) bzw. zwischen 1 Mio. € und 2 Mio. € (+7) lagen. Ein Viertel aller FIF (Un Film d‘Initiative Française · Filme französischer Initiative) kam mit einem Budget von weniger als 1 Mio. € aus. Medianbudget und Durchschnittsbudget der Filme französischer Initiative 2009 2010 2011 2012 2013 Durchschnittsbudget 5,1 Mio. € 5,48 Mio. € 5,45 Mio. € 5,1 Mio. € 4,88 Mio. € Medianbudget* 3,06 Mio. € 3,99 Mio. € 3,73 Mio. € 3,22 Mio. € 2,49 Mio. € Quelle: CNC * Die Hälfte der Filme liegt über diesem Wert, die andere Hälfte darunter. 2013 erhob sich das Durchschnittsbudget der FIF auf 4,88 Mio. € (2012: 5,1 Mio. €), was einem Rückgang um 4,3% entspricht und das niedrigste Niveau des Jahrzehnts darstellt. Die Hälfte aller FIF veranschlagten weniger als 2,49 Mio. €, 2012 lag die Grenze bei 3,22 Mio. €. 25 FINANZIERUNG IN FRANKREICH Investitionen Gesamtinvestitionen ins französische Kino (in Mio. €) 2009 2010 2011 2012 2013 majoritär französische Produktionen 927,48 1.112,15 1.128,28 1.065,68 1.020,18 minoritär französische Produktionen 171,20 326,86 260,76 276,65 234,72 1.098,68 1.439,01 1.389,03 1.342,33 1.254,9 Investitionen in Mio. € in: Gesamt Quelle: CNC Im Vergleich zu 2012 gingen 2013 die Gesamtinvestitionen in FIF, bei gleichbleibender Anzahl produzierter Filme, um 4,3% zurück. Im Zeitraum 2004 bis 2013 nehmen die Gesamtinvestitionen in FIF durchschnittlich um jährlich 1,5% zu. Aufteilung der ins französische Kino investierten Gelder (in Mio. €) 2009 2010 2011 2012 2013 französische Investitionen 891,87 1.089,74 1.062,92 1.025,58 983,133 ausländische Investitionen 206,81 349,28 326,11 316,75 271,78 1.098,68 1.439,01 1.389,03 1.342,33 1.254,9 Gesamt Quelle: CNC Zum vierten Jahr in Folge nehmen die Investitionen in den französischen Film, sowohl gesamt gesehen als auch nach Ursprung verteilt, stetig ab. Ausländische Investoren waren im Vergleich zum Vorjahr besonders zurückhaltend, von 2012 auf 2013 verzeich net man ein Minus von 14,2%. Die Finanzierung der Filme französischer Initiative (FIF) 2013 wurden insgesamt 1,255 Mrd. € in die Finanzierung französischer Filme investiert, 6,5% weniger als im Vorjahr. In majoritär französische Filme wurden insgesamt 983,1 Mio. € investiert, 4% weniger als 2012. Wie in den Jahren zuvor kam der Hauptteil des Geldes für die FIF von den Produktionsfirmen und Fernsehanstalten, die zusam men mehr als 50% des Gesamtbudgets beitrugen, wie es die Finanzierungsaufteilung zeigt. Der Beitrag der französischen Produ zenten nahm geringfügig ab (28,8% gegenüber 29,1% im Jahr 2012). Die Beteiligung der TV-Sender an der Finanzierung der FIF (Vorabankäufe + Koproduktionsbeiträge) verzeichneten einen starken Rückgang (-18,3%) und die Vorabankäufe wurden deutlich geringer: 2012 lagen sie noch bei 31,9%, 2013 nur noch bei 27,3%. 2013 verzeichnete die Auswertung der FIF (Vertrieb in Kinosälen, auf Video, im Ausland) einen Zuwachs von 21,5% und erwirt schaftete insgesamt 249,76 Mio. €. Es handelt sich um das zweithöchste Niveau innerhalb der letzten zehn Jahre, nach 2008 (334,83 Mio. €). Dieser Zuwachs verdankt sich dem starken Wachstum der Auslandsauswertung (+116,5%), wogegen die Kino auswertung um 30,4% zurückgeht, die Videoauswertung um 31,9% und die Gruppenauswertung um 21,1%. Alles Auswertungen insgesamt tragen 24,5% zur Finanzierung der FIF-Kosten bei. Die Beiträge der SOFICA gehen 2013 merklich zurück: -23,9% im Vergleich zum Vorjahr. 2013 nahm die öffentliche Finanzierung (automatische Förderung durch das CNC, selektive Förderung durch das CNC und regio nale Förderung) um 19,1% zu und stellte 7,7% der Gesamtfinanzierung dar. Der Anteil der öffentlichen regionalen Förderung an der Finanzierung der FIF stieg 2013 um 32,4% im Vergleich zum Vorjahr und erhob sich auf 2,1% (1,5% im Vorjahr), der höchste Stand des Jahrzehnts. 26 Finanzierungsaufteilung der Filme französischer Initiative (FIF) 2009 2010 2011 2012 2013 Beiträge der frz. Produzenten 28 27,0 25,1 28,9 28,8 Koproduktionsbeiträge der TV-Sender 3,7 3,6 4,2 4,2 3,3 Lizenzvorabankäufe der TV-Sender 28,7 28,9 28,3 27,7 24 TV gesamt 32,4 32,5 32,5 31,9 27,3 Automatische Förderung 7,1 6,0 5,5 2,7 2,9 Selektive Förderung 2,5 2,7 2,2 2,3 2,7 Regionale Förderung 2,0 1,9 1,7 1,5 2,1 11,6 10,6 9,4 6,5 7,7 Gruppenauswertung (1) 8,8 5,2 6,6 10,8 8,7 Vorschüsse der frz. Verleiher 3,3 4,5 4,6 1,7 1,2 Vorschüsse der frz. Videovertreiber 0,7 0,9 1,4 0,8 0,6 Auslandsauswertung (2) 3,2 6,5 7,0 6 ,2 13,9 Auswertungen gesamt 16 17,1 19,6 19,5 24,4 SOFICA 3,8 4,3 3,0 4 3,1 Ausländische Beiträge 8,1 8,4 10,5 9,3 8,6 Gesamt 100% 100% 100% 100% 100% Gesamtinvestition in Mio. € 927,48 1.112,15 1.128,28 1.065,48 1.020,18 Finanzierung (%) TV Öffentliche Fördergelder Öffentliche Fördergelder gesamt Auswertungen Quelle: CNC (1) Zusätzlich zu den Auswertungen einer bestimmten Kategorie von finanzieller Rechtenutzung decken die sogenannten Gruppenmandate mehrere Rechtarten zugleich ab. (2) Einkünfte aus dem Rechteverkauf auf Märkten außerhalb der koproduzierenden Länder. Beitrag der französischen Produzenten Die von den Filmproduzenten investierten Eigenmittel (Geld oder Sachmittel/Beistellungen) machen durchschnittlich mehr als ein Viertel der gesamten Produktionskosten aus. 2013 ging der Anteil der französischen Produzenten zurück und stellte 28,8% der Gesamtinvestitionen dar (automatische Förderungen nicht eingerechnet). Lizenzvorabankäufe der TV-Sender Der Großteil der Vorabankäufe von Ausstrahlungsrechten der französischen TV-Sender unterliegt gesetzlichen Bestimmungen und/oder Tarifvereinbarungen: Man spricht von Investitionsverpflichtungen. 2013 stellten die Vorabankäufe 27,3% der Gesamt finanzierung dar. In ve sti ti o n e n der Pay-T V - S en der 2013 kauften die Pay-TV-Sender insgesamt 142 der 270 vom CNC bewilligten Filme vorab an (13 weniger als im Vorjahr – 155), darunter 128 FIF (2012: 134 FIF). Insgesamt wurden 190,22 Mio. € investiert (-17,9%). Die TV-Sender beteiligten sich an der Finan zierung von 35 Erstlingsfilmen und 26 Zweitfilmen, majoritär ausländische Koproduktionen mit eingerechnet. Vorabankäufe des Senders Canal+ Der Pay-TV-Sender ist verpflichtet, mindestens 21% seiner jährlichen Mittel (vor Steuern) in den Erwerb von Kinofilmlizenzen zu investieren. Davon müssen 12% in europäische Filme investiert werden und 9% in Filme französischer Sprache. Diese Investiti onen müssen zu 80% als Vorabankäufe geleistet werden. Im Rahmen einer Vereinbarung mit der Branche vom 16. Mai 2004 hat Canal+ ein Minimum von 3,12 € netto pro Abonnent und Monat für den Vorabankauf europäischer Filme zugesichert (davon min destens 2,36 € netto für französischsprachige Filme). Im Gegenzug hat der Sender das Recht, diese Filme bereits zehn Monate nach Kinostart auszustrahlen, im Gegensatz zur sonst üblichen Sperrfrist von zwölf Monaten, der die anderen Pay-TV-Sender un terliegen bzw. von 22 Monaten für öffentlich-rechtliche Sender, wenn diese Koproduzenten sind (andernfalls sind es 30 Monate). 27 Im Jahr 2013 trugen die Investitionen von Canal+ mit insgesamt 160,4 Mio. € (-13,9% im Vergleich zu 2012) zur Produktion von 126 Filmen bei. Der Sender kaufte 113 FIF vorab an, genau so viele wie im Vorjahr. Canal+ finanzierte 2013 insgesamt 54,1% aller FIF, der gleiche Prozentsatz wie 2012. 2013 kaufte der Sender 69,9% der FIF, deren Kosten 1 Mio. € bis 15 Mio. € veranschlagt hatten (2012 waren es 71,4% dieser FIF). Um seiner Vielfältigkeitsklausel genüge zu tun, finanzierte Canal + 46 der 133 FIF, deren Kosten im Jahr 2013 weniger als 4 Mio. € veranschlagt hatten. Vorabankäufe von Ciné+ 2013 investierte der Sender Ciné+ insgesamt 18,7 Mio. € (-24,7% im Vergleich zum Vorjahr) in 105 bewilligte Filme, darunter 92 FIF. Der Sender finanzierte 44% der FIF, 2012 waren es 50,7%. Ciné+ beteiligte sich an der Finanzierung diverser Filme, bevor zugte aber Produktionen mit Kosten ab 4 Mio. € aufwärts. Vorabankäufe von Orange cinéma séries (OCS) 2013 investierte Orange cinéma séries insgesamt 11,56 Mio. € (2012 : 18,52 Mio. € – ein Rückgang von 37,5%) in 18 bewilligte Filme, darunter 15 FIF. OCS beteiligte sich ausschließlich an Filmen, deren Kosten über 1 Mio. € veranschlagen und konzentrierte 86,6% seiner Investitionen auf Filme, die zwischen 4 Mio. € und 10 Mio. € budgetiert waren. I nve st i ti o n e n d e r Free-T V - S en der TF1 (privat), M6 (privat) France 2 und France 3 (öffentlich-rechtlich) sind verpflichtet, mindestens 3,2% ihres Nettoumsatzes vom Vorjahr in die Finanzierung von Kinofilmen zu investieren, davon mindestens 2,5% für Werke in französischer Sprache. Der öffentlich-rechtliche Sender Arte unterliegt nicht französischem Recht und ist deshalb an keine dieser Regelungen gebun den, er befolgt sie jedoch auf freiwilliger Basis. 2013 wurden von den insgesamt 270 bewilligten Filmen insgesamt 100 Filme von den Free-TV-Sendern finanziert, darunter 88 FIF (2012: 111 Filme, darunter 96 FIF). Außer den fünf historisch etablierten Ausstrahlungssendern (TF1, France 2, France 3, Arte und M6) investieren zwei weitere Sender in die Filmproduktion: Direct 8 und W 9. 2012 wurde Direct 8 von Canal+ gekauft. 2013 gehen die Investitionen der Free-TV-Sender in die Filmproduktion um 20,6% zurück und etablieren sich auf 101,54 Mio. €, d. h. dem niedrigsten Niveau seit zehn Jahren. Der Rückgang betrifft auch die Anzahl Filme (11 weniger als im Vorjahr, -9,9%) und beträgt 28,2%, was minoritär französische Koproduktionen betrifft. Die Sender beteiligten sich an der Finanzierung von 28 Erstlingsfilmen und 13 zweiten Filmen, majoritär ausländische Koproduktionen mit eingerechnet (2012: 21 Erstlingsfilme und 20 zweite Filme). 2013 finanzierte TF1 Filme mit sehr hohem Budget: durchschnittlich 17,92 Mio. € im Jahr 2013 (13,13 Mio. € im Jahr 2012). Auch die von M6 koproduzierten Filme wiesen durchschnittlich hohe Kosten auf: 20,40 Mio. € im Jahr 2013 (15,61 Mio. € im Jahr 2012). France 2 beteiligte sich 2013 an Filmen, die durchschnittlich 7,61 Mio. € veranschlagten (2012: 9,96 Mio. €). Die Filme, die 2013 von France 3 koproduziert wurden, veranschlagten durchschnittlich 5,84 Mio. € (2012 : 7,9 Mio. €) und diejenige, an denen sich Arte beteiligte, durchschnittlich 2,98 Mio. € (2012: 3,34 Mio. €). Filme , d i e n i c h t vo n Fer n s eh s en d er n f in an z ie r t we rd e n 2013 wurden 69 FIF (2012 waren es 71) ohne Finanzierung von Seiten eines oder mehrerer Fernsehsender produziert, mithin 33% aller bewilligten Filme französischer Initiative. Dieser Anteil ist im Vergleich zum Vorjahr (34%) ein wenig gesunken. 2013 kamen alle diese FIF, an deren Finanzierung kein TV-Sender beteiligt war, mit einem Budget von weniger als 8 Mio. € aus (2012 lag diese Höchstgrenze bei 7 Mio. €) und 68,1% davon veranschlagten weniger als 1 Mio. € (2012 betrug dieser Anteil 71,8%). Durchschnitt lich kostete ein Film französischer Initiative, der 2013 ohne TV-Finanzierung auskam, 0,96 Mio. € (2012: 0,79 Mio. €), wogegen der Gesamtkostendurchschnitt aller Filme französischer Initiative 2013 bei 4,88 Mio. € lag (2012: 5,10 Mio. €). 28 Di e E i n k ü n fte a u s Ver lei h , V i deo u n d Re ch teve rkau f f ü r au sl än d isch e Te rritorien 2013 wurden 272,13 Mio. € (+22,3% im Vergleich zu 2012) in Form von Abtretungen zu Verwertung in Kinos, als Video oder im Ausland in 193 bewilligte Filme investiert, darunter 157 FIF (2012 waren 223,05 Mio. € in Form von Abtretungen in 195 bewilligte Filme, darunter 151 FIF, investiert worden). Somit wurden 71,5% der bewilligten Filme und 75,1% der Filme französischer Initiative des Jahres 2013 von Verleiher, Vertreibern auf Video und Filmexporteure vorfinanziert (2012 waren es jeweils 69,9% und 72,2% dieser Filme). Durchschnittlich deckten alle Abtretungen 2013 zusammen 25,2% der Kosten der betreffenden Film, während es 2012 lediglich 18,8% waren. Insgesamt (Gruppenauswertungen mit eingerechnet) konnten 2013 175 Filme in den Kinos verliehen werden (2012: 164 Filme), 131 Filme als Videos vermarktet werden (2012: 144 Filme) und 118 Filme ins Ausland exportiert werden (2012: 136 Filme). SOF I CA Die SOFICA, „sociétés de financement de l’industrie cinématographique et de l’audiovisuel“ (Finanzierungsgesellschaften zu gunsten der Medienindustrie), wurden am 11. Juli 1985 ins Leben gerufen. Diese Investitionsgesellschaften dienen dem privaten Fundraising ausschließlich zugunsten der Film- und Medienproduktion. 2013 beteiligten sich die SOFICA an der Finanzierung von 99 bewilligten Filmen, 19 Filme weniger als 2012. Ihr durchschnittlicher Finanzierungsbeitrag pro Film belief sich auf 332.300 € gegenüber 378.400 € im Jahr 2012. Sie deckten durchschnittlich 7,4% der Kosten der betreffenden Filme gegenüber 7,1% im Jahr 2012. Das durchschnittliche Budget der Filme, in die die SOFICA 2013 investierten, belief sich 2013 auf 4,48 Mio. €, wohingegen sich das durchschnittliche Budget aller bewilligten Filme zusammen auf 4,64 Mio. € belief. 2013 waren 15 SOFICA aktiv, 2012 waren es 14. Be i trä g e a u s dem A u s la n d 2013 wurden 116 Filme mit mindestens einem ausländischen Partner koproduziert (2012: 129 Filme), darunter 55 majoritär französische Filme (2012: 59 Filme). Belgien (28 Filme) und Deutschland (9 Filme) waren nach wie vor die wichtigsten Partner bei der Koproduktion majoritärer Filme. Insgesamt wurden 552,89 Mio. € in internationale Koproduktionen investiert, darunter 318,7 Mio. € (-27,7% im Vergleich zu 2012) in majoritär französische Koproduktionen. Insgesamt kamen 271,78 Mio. € aus dem Ausland, darunter 87,72 Mio. € für majoritär französische Koproduktionen. Cré d i t d ’ i m p ô t & i n ter n a t i o n a ler c ré d it d ’imp ôt (C2I ) Crédit d’impôt: Der Crédit d’impôt (deutsch: Steuerkredit) schafft Steuererleichterungen für Produktionsfirmen und soll Produ zenten einen Anreiz zu geben, ihre Filme in größtmöglichem Umfang in Frankreich herzustellen. Seit dem 1. Januar 2006 ist der Steuervorteil den Auftragsproduktionsfirmen vorbehalten, die Filme in französischer Sprache drehen. Der steuerlich absetzbare Betrag kann bis zu 20% der anrechenbaren Gesamtausgaben betragen, höchstens jedoch 1 Mio. €. Die endgültige Genehmi gung des Steuervorteils kann jedoch nur erfolgen, wenn das Werk die Produktionsbewilligung gemäß den CNC-Förderkriterien („l’agrément de production au titre du soutien financier du CNC“) erhalten hat. 2013 wurde für 131 der 209 Filme französischer Initiative ein Antrag auf vorläufige Genehmigung des Crédit d’impôt gestellt (2012: 121/209). Von den kumulierten Herstellungsbudgets dieser 131 Filme, also 631,04 Mio. €, wurden 94,6%, also 597,18 Mio. €, vollständig in Frankreich ausgegeben. Das zeigt, wie sehr die Standortfrage hinsichtlich der Produktionsausgaben vom Crédit d’impôt beeinflusst wird. 29 Crédit d’impôt international (C2I) / Tax Rebate for International Production (TRIP) Der internationale Crédit d’impôt (C2I) betrifft Filme ausländischer Initiative, sofern sie teilweise oder ganz in Frankreich her gestellt werden. Er wird selektiv vom CNC an die Firma genehmigt, die in Frankreich die Ausführung der Produktion des Werkes übernimmt, auf der Grundlage eines Punktesystems, das die Verknüpfung des Werkes mit Kultur, Kulturerbe und dem Territo rium Frankreichs untermauert. Die Höchstgrenze des absetzbaren Betrages ist auf 20% der in Frankreich getätigten Ausgaben festgesetzt und darf 10 Mio. € nicht überschreiten. Seit seiner Einführung haben bereits 73 Kino- und Fernsehproduktionen aus 15 verschiedenen Herkunftsländern von diesem internationale Kredit profitiert, wobei voraussichtlich insgesamt 405 Mio. € auf französischem Gebiet ausgegeben wurden. Durchschnittlich werden in Frankreich 3,7 Mio. € für tatsächliche Filmaufnahmen ausgebeben, insgesamt jedoch werden im Durchschnitt über 9 Mio. € ausgegeben, wenn Animation und Spezialeffekte mitberechnet werden. 2013 wurden 14 Filmprojekte vorläufig bewilligt: 9 Realfilm-Spielfilme, 1 Realfilm-TV-Serie, 1 Animations-TV-Serie, 2 Animati onsfilme und ein Film mit hohem Anteil an digitalen Spezialeffekten. Die durch diese 14 Filmprojekte generierten Investitionen in Frankreich werden auf circa 110 Mio. € für über 300 Drehtage geschätzt. Die öf fe n tl i c h e n Fö rd er u n gen Förderungen vom CNC 2013 bewilligte das CNC Filmförderungen in Höhe von 322,39 Mio. €, also 0,3 % weniger als 2012. > Entwicklungsförderungen Drehbuchförderungen, die sich an Drehbuchautoren richten, wurden 2013 in Höhe von 1,5 Mio. € bewilligt Entwicklungsförderun gen, die an Produzenten vergeben werden, wurden 2013 in Höhe von 3,2 Mio. € für insgesamt 130 Projekte, die von 11 verschie denen Firmen getragen wurden, bewilligt. > Produktionsförderungen FÖRDERUNGEN BILANZ 2013 45,6 Mio. € Automatische Förderung der Filmproduzenten 0,03 Mio. € Schuldenbegleichung 7,3 Mio. € Vorbereitungshilfe 38,3 Mio. € Produktionsfinanzierung Vorschuss auf die Einnahmen an den Kinokassen 58 Abkommen vor der Herstellung für insg. 24,1 Mio. € 25 Abkommen nach der Herstellung für insg. 2,5 Mio. € Förderung von internationalen Koproduktionen deutsch-französische Förderungen: 12 geförderte Projekte, insg. 1,6 Mio. € franko-kanadische Förderungen: 3 geförderte Projekte, insg. 240.000 Mio. € Förderung von Dreharbeiten in den Départements d’Out re-Mer – Saint-Pierre et Miquelon 9 geförderte Projekte für insg. 370.000 € Förderung für das weltweite Kino 6,1 Mio. € für 54 Filme Quelle: CNC > Verleihförderungen FÖRDERUNGEN BILANZ 2013 Automatische Förderung der Verleiher 41 Firme, insg. 21,1 Mio. € für 111 Filme Förderung von bislang nie gezeigten Filmen (1. Kollegium) 7,8 Mio. € für insg. 287 Filme und 17 Strukturförderungen Förderung von Filmklassikern (2. Kollegium) 825.000 € für insg. 53 films, 5 Retrospektiven und 9 Struk turförderungen Förderung von Kinder- und Jugendfilmen (3. Kollegium) 220.000 € für 20 Filme Quelle: CNC 30 F i n a n z i e r u n gen du rc h di e Regi on e n Kredite Förderungen Wert Entwicklung 2012-2013 35,5 Mio. € +0,5% 672 -1% Quelle: Cliclic 2013 haben 47 Gebietskörperschaften einen Beitrag zur Politik der Medienförderung geleistet: 26 Regionen, 19 Départements, 1 Communauté urbaine und 1 Stadt. Zwei neue Gebietskörperschaften führten 2013 zum ersten Mal einen Förderfonds ein: die Départements Aude und Lot-et-Garonne. 12 Gebietskörperschaften haben 2013 ihre Kredite aufrechterhalten, 16 Gebietskörperschaften haben sie 2013 erhöht. Abge sehen von einigen punktuellen und konjunkturbedingten Zunahmen stellt man interessanterweise fest, dass mehrere Regionen, die sich schon seit langem stark an der Finanzierung beteiligen, ihre Kredite 2013 noch einmal aufgestockt haben: Lothringen +46% (+352.000 €), Elsass +34% (+337.000 €), Bretagne +22% (+530.400 €), Languedoc-Roussillon +14% (+224.000 €), ProvenceAlpes-Côte d’Azur +10% (+358.000 €), Rhône-Alpes +7% (+210.000 €), Île-de-France +3% (+388.774 €). Das CNC und die Mehrzahl der Gebietskörperschaften, die sich an der Unterstützung der Filmindustrie beteiligen, unterzeichnen ein Partnerschafts- und Entwicklungsabkommen, das ihre jeweiligen Ziele und Finanzierungen umreißt. 2013 haben sich die Ge bietskörperschaften in Zusammenarbeit mit dem CNC mit insgesamt 59,3 Mio. € an diesen Förderungen beteiligt. Das CNC hat sich verpflichtet, 15,7 Mio. € dieser Gesamtinvestition als direkte Begleitung der jeweiligen Politik dieser Gebietskörperschaften unter dem Titel I der Abkommen zu überweisen, d. h. für das Verfassen von Drehbüchern für und die Produktion von Film- und Fernsehprojekten. Dieser staatliche Anteil stellt 26% der insgesamt verpflichteten Kredite des Jahres 2013 dar. 2013 haben 41 Gebietskörperschaften über das CNC ein Abkommen mit dem Staat unterzeichnet, mithin zwei zusätzliche Ab kommen im Vergleich zum Vorjahr – die Départements Aude und Dordogne kamen hinzu. Sechs weitere Départements fördern daneben die Film- und Fernsehindustrie ohne Beteiligung des CNC, allerdings handelt es sich um geringe Budgets, die ins gesamt 0,5 Mio. € darstellen. Von diesen sechs Départements haben drei angekündigt, ihre Förderpolitik im Jahr 2014 nicht fortzusetzen: Val-de-Marne, Deux-Sèvres und Vosges. Glo b a le K re di te der 1 5 w i c h t i gste n re g ion ale n Fil mfö rd e ru n g e n d e s J ah res 2013 Gebietskörperschaft 2013 gewährte globale Kredite* Webseite 1 Île-de-France 14,7 Mio. € www.idf-film.com 2 Provence Alpes Côte d’Azur (PACA) 3,9 Mio. € www.laregie-paca.com 3 Rhône-Alpes Cinéma 3,4 Mio. € www.rhone-alpes-cinema.fr 4 Bretagne 2,97 Mio. € www.filmsenbretagne.com 5 Nord Pas-de-Calais 2,9 Mio. € www.crrav.com 6 Aquitaine 2,7 Mio. € www.aquitaine-image-cinema.fr 7 Corse 2,3 Mio. € www.corse.fr 8 Centre 2,2 Mio. € www.centreimages.fr 9 Rhône-Alpes 2,1 Mio. € www.comfilm-rhone-alpes.fr 10 Poitou-Charentes 1,9 Mio. € www.cinema.poitou-charentes.fr 11 Charente 1,8 Mio. € 12 Languedoc-Roussillon 1,8 Mio. € www.languedoc-roussillon-cinema.fr 13 Midi-Pyrénées 1,6 Mio. € www.midipyrenees.fr 14 Limousin 1,6 Mio. € www.cinemaenlimousin.fr 15 Pays de la Loire 1,5 Mio. € www.ciclic.fr Quelle: Centre Images, Förderhandbuch „Soutiens à la production cinématographique et audiovisuelle 2013“ *Alle Gattungen zusammen: Spielfilm, Kurzfilm, Dokumentarfilm, Animationsfilm, Multimedia 31 A u f t e i l u n g d e r re g i o n a l e n F ö rd e r u n g f ü r K i n o f i l m e Spielfilme (% der Kredite) Kredite Anzahl gewährter Förderungen Dokumentarfilme (% der Kredite) Kredite Anzahl gewährter Förderungen Animationsfilme (% der Kredite) Kredite Anzahl gewährter Förderungen 2009 2010 2011 2012 2013 91,0 84,5 86,0 85 91 23,51 Mio. € 22,50 Mio. € 23,60 Mio. € 23,6 Mio. € 25,6 Mio. € 219 210 204 204 223 4 5,5 5 5 6,7 1,14 Mio. € 1,46 Mio. € 1,40 Mio. € 1,40 Mio. € 1,9 Mio. € 28 14 43 43 42 5 10 9 9 2,3 1,23 Mio. € 2,66 Mio. € 2,30 Mio. € 2,30 Mio. € 0,6 Mio. € 14 25 31 31 18 Quelle: Centre Images, Förderhandbuch „Soutiens à la production cinématographique et audiovisuelle 2013“ Die hervorstechendste Entwicklung des Jahres 2013 ist die sehr deutliche Verringerung der Kredite für Animationsfilme: Ins gesamt nahmen diese Kredite in diesem Jahr nämlich um ganze 70% ab. 5 der 10 beteiligten Gebietskörperschaften haben 2013 kein einziges Animationsprojekt gefördert und der verzeichnete Rückgang beläuft sich auf über 1,5 Mio. €. Da die Anzahl der von jeder einzelnen Gebietskörperschaft jährlich geförderten Animationsfilmprojekte selten 1 oder 2 übersteigt, scheint dieser starke Rückgang nicht einer gewollten Rücknahme in diesem Bereich, sondern einem Kontext zu entsprechen, der im Jahr 2013 für Spielfilme günstiger war. Wenn man die Verteilung der Kredite nach Gattung betrachtet, stellt man nämlich fest, dass zwar die Kredite für Animationsfilme im Vergleich zu 2012 um fast 7 Prozentpunkte zurückgingen, die Kredite für Spielfilme jedoch um 6 Prozentpunkte zunahmen, was einer Steigerung von über 2 Mio. € entspricht. Obwohl er innerhalb von 4 Jahren um 72% gestiegen ist, blieb der Kreditanteil für abendfüllende Dokumentarfilme im Jahr 2013 stabil. 32 Die Rolle der Banken in der Filmfinanzierung Die Filmindustrie nutzt nicht nur die Dienste der großen Bankhäuser, sondern hat auch einen privilegierten Zugang zum Service mehrerer spezialisierter Kreditinstitute. Diese Einrichtungen stellen sicher, dass unabhängige Produzenten bei der Herstellung ihrer Filme über ausreichende Liquidität verfügen. Momentan gibt es zwei dieser spezialisierten Kreditinstitute: Natixis-Coficiné und Cofiloisirs. Diesen zwei spezialisierten Kreditinstituten ist ein Weiteres hinzuzufügen, das IFCIC (Institut pour le financement du cinéma et des industries culturelles; Institut zur Finanzierung des Films und der Kulturindustrien), ein privates Kreditinstitut, das vom Staat beauftragt worden ist, den unabhängigen Firmen der audiovisuellen Branche den Zugang zu Krediten zu erleichtern. Dank eines vom CNC dotierten Fonds bürgt das IFCIC für die von den spezialisierten Kreditinstituten an die oftmals finanziell schwach aufgestellten Produktionsfirmen verliehenen Summen. Anders gesagt, jedes Kreditinstitut, das einer Produktionsfirma Kredit gewährt – z. B. eine Summe, die bestehenden Finanzierungsverträgen entspricht (erst mit der Lieferung des Films fällige Erlöse auf Vorabankäufen eines Senders, Minimumgarantie usw.) –, kann das eigene Risiko mindern, indem es sich an die IFCIC wendet. Die IFCIC-Rücksicherungen können 50% bis 70% des Kreditvolumens darstellen. Seit Ende 2010 kann das IFCIC ebenfalls Produktionsdarlehen unabhängiger europäischer Filmproduktionsfirmen mit einer Garantie absichern, die sich auf 55% des Kreditbetrags erhebt. Diese Möglichkeit steht allen Banken offen, die in einem der 32 Länder des MEDIA-Programms niedergelassen sind. Bis heute wurden auf diese Weise über 90 Mio. € Produktionskredite abgesichert. Jedes Jahr übernimmt das IFCIC für Produktionsfirmen und Verleiher Garantien in Höhe von über 350 Mio. € für kurz- und mittel fristige Kredite. Am 30. Juni 2013 verwaltete das IFCIC Wechselverbindlichkeiten von einer Gesamtsumme von knapp 700 Mio. €. Hauptbankhaus IFCIC – Institut pour le financement du Cinéma et des Industries Culturelles Privatbanken : 51% Staat – Bpi France : 49% Spezialisierte Kreditinstitute COFILOISIRS NATIXIS-COFICINE Neuflize OBC: 45% Natixis: 98% BNP Paribas: 45% Natürliche Personen: 2% UGC: 10% Banken mit Service für Film und Fernsehen Neuflize OBC BNP Paribas Natixis HSBC BESV PALATINE 33 VERLEIH UND VETRIEB IN FRANKREICH Kinofilmverleih Was in d i e S ä le ko mmt Erstaufgeführte abendfüllende Spielfilme 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Französische Filme 262 240 270 272 289 300 330 Amerikanische Filme 174 155 163 144 139 149 152 Filme anderer Herkunft 137 160 156 163 166 166 172 Gesamt 573 555 588 579 594 615 654 Quelle: CNC 2013 wurden 654 Filme in Frankreich kommerziell erstaufgeführt, d. h. 39 mehr als im Jahr 2012. Diese Steigerung verdankt sich vor allem dem massiven Zuwachs an französischen Filmen (+30). Insgesamt zählte man 330 neue französische Filme (d. i. 50,4% aller Filme), der höchste Stand innerhalb der letzten zehn Jahre. Der Anteil der amerikanischen Filme betrug 23,24% (2012: 26,6%; 2011: 27,9%; 2010: 28,1%), der niedrigste Stand innerhalb der letzten zehn Jahre. Das Angebot an neuen europäischen Filmen (ohne Frankreich) nimmt zwischen 2012 und 2013 zu (+5, insgesamt 105 Filme). Diese Zunahme spiegelt u. a. eine stärkere Präsenz des deutschen (+8 Filme) und des italienischen (+7 Filme) wider. Die Anzahl der Filme aus anderen Herkunftsländern nimmt im Vergleich zu 2012 leicht zu (insgesamt 67 Filme, +1). 2013 kamen die neuen Filme aus insgesamt 47 verschiedenen Ländern (aus 43 Ländern im Jahr 2012). Was die Aufteilung nach Gattungen betrifft, zählt man 200 Dramen (30% aller Filme) und 108 Komödien (16,5% aller Filme). 2013 kamen 87 neue Dokumentarfilme in die Kinos (13,3% aller Filme), 5 weniger als im Jahr 2012, sowie 33 neue Animations filme (5% aller Filme), 2 mehr als 2012. Diese 654 Filme starteten alle zusammengerechnet mit 90.783 Kopien (sowohl analog als auch digital) in den Kinos, das sind 10,5% mehr als im Jahr 2012, in dem 39 Filme weniger gestartet waren: •49 Filme starteten mit mehr als 500 Kopien (7,5% aller hergestellten Kopien) •172 Filme starteten mit mehr als 200 Kopien (26,3% aller hergestellten Kopien) •251 Filme starteten mit mehr als 100 Kopien (38,4% aller hergestellten Kopien) Man stellt einen leichten Zuwachs an Filmen fest, die mit weniger als 10 Kopien starteten (114 im Jahr 2013 gegenüber 98 im Jahr 2012). Dokumentarfilme stellten 34,6% der Filme dar, die mit weniger als 10 Kopien in den Kinos starteten. Umgekehrt wurden für 51,5% der Animationsfilme mehr als 200 Kopien hergestellt und ihr Anteil entspricht 9,9% aller mit mehr als 200 Kopien gestarteter Filme. 2013 sind 38 neue Filme in digitaler 3D verfügbar (2012: 34 Filme). D i e To p 5 d e r a b e n d f ü l l e n d e n S p i e l f i l m e d e s J a h re s 2 0 1 3 Film Herkunftsland Kinostart in Frankreich Besucher in Millionen Ich – Einfach Unverbesserlich 2 US 26.06.13 4,65 Django Unchained US 16.01.13 4,31 Iron Man 3 US 24.04.13 4,3 Gravity GB 23.10.13 4,07 F 17.04.13 3,94 Les Profs Quelle: CNC 34 Seit Januar 2012 kamen drei Filme auf über fünf Mio. Zuschauer: James Bond 007: Skyfall, Ice Age 4 – Voll verschoben und Auf den Spuren des Marsupilami. Insgesamt haben im Laufe der letzten beiden Jahre 20 Filme über 3 Mio. Zuschauer angelockt, darunter fünf französische Filme (22 Filme, darunter sieben Französische, im Zeitraum Januar 2011 bis Dezember 2012). D i e To p 5 d e r f r a n z ö s i s c h e n S p i e l f i l m e d e s J a h re s 2 0 1 3 Film Herkunftsland Kinostart in Frankreich Besucher in Millionen Les Profs F 17.04.13 3,94 Maman und Ich F 20.11.13 2,2 Boule & Bill F/BE/LUX 27.02.13 2,01 9 mois ferme F 16.10.13 1,98 F/CA 13.03.13 1,82 Jappeloup – Eine Legende Quelle: CNC Der Marktanteil der französischen Filme (33,8%) nahm 2013 deutlich ab (-6,7 Punkte) und befand sich auf dem niedrigsten Niveau des Jahrzehnts. Die französischen Filme kamen 2013 auf insgesamt 64,52 Mio. Zuschauer, d. h. 20,7% weniger als 2012. Dieses Ergebnis liegt sehr weit unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre (durchschn. 75,39 Mio. Zuschauer pro Jahr seit 2004). Es übertrifft allerdings das Ergebnis von 2005, in dem 63,86 Mio. Zuschauer französische Filme besuchten. Der 2013 festgestellte Rückgang des Marktanteils der französischen Filme hängt u. a. damit zusammen, dass kein französischer Film auf mehr als 4 Mio. Besucher kam (2012 überschritten zwei Filme diese Besuchermarke). M a r k t a n t e i l n a c h H e r k u n f t s l a n d d e r F i l m e ( B e s u c h e r, i n % ) 2009 2010 2011 2012 2013 36,9 35,9 41 40,5 33,8 Vereinigte Staaten 50 47,9 46,2 43 54,2 Deutschland 0,8 0,3 0,9 0,4 0,8 Vereinigtes Königreich 6,6 11,5 7,7 10,3 4,4 Spanien 1,1 1,3 1,3 0,6 0,8 Italien 0,2 0,3 0,3 0,4 0,1 Sonstige 3,3 1,4 2,2 3,6 4,7 Frankreich Quelle: CNC Amerikanische Filme verzeichneten 103,56 Mio. Besucher (+19,9% im Vergleich zu 2012). Der Marktanteil der amerikanischen Filme wuchs 2013 um 11,3 Punkte und belief sich auf 54,2%, das höchste Niveau des Jahrzehnts. Acht amerikanische Filme rangieren unter den zehn größten Erfolgen des Jahres 2013, drei davon belegen die Top 3. 13,93 Mio. Zuschauer haben 2013 europäische Filme (ohne Frankreich) besucht, ganze 46,6% weniger als im Vorjahr. Nach ei nem besonders einträglichen Jahr 2012 sank ihr Marktanteil 2013 auf 7,3%. Dieser Rückgang muss im Zusammenhang mit der Abnahme der Besucherzahlen für britische Filme gesehen werden: 8,43 Mio. Zuschauer gingen sich Filme aus dem Vereinigten Königreich ansehen, 59,5% weniger als im Vorjahr. Es handelt sich dabei zum Teil um die negative Folge der hervorragenden Leistungen im Jahr 2012 von Filmen wie James Bond 007: Skyfall, Sherlock Holmes: Spiel im Schatten und Dark Shadows. Der deutsche Film verzeichnete 2013 einen Zuwachs um 65,2% seiner Besucher und erreichte 1,45 Mio. Zuschauer. 35 Die Ve r le i h e r 149 Verleiher sind am Kinostart der 654 neuen Filme beteiligt. Die zehn aktivsten sichern den Verleih von 29,2% der neuen Filme (28,9% im Jahr 2012) und kassieren 71,6% der Gesamteinnahmen (2012: 73,2%). M a r k t a n t e i l e d e r z e h n a k t i v s t e n Ve r l e i h e r 2 0 1 3 % der Einnahmen an den Kinokassen (1) Filme (2) 12,4 15 Walt Disney Pictures France 11 11 20th Century Fox 8,6 18 Sony Pictures Releasing 7,3 14 Universal Pictures International 5,8 19 Metropolitan Film Export 5,6 30 Gaumont 4,8 11 Pathé Distribution 4,8 22 StudioCanal 4,5 16 SND 4,5 12 Warner Bros. France Quelle: CNC (1) neugestartete Filme + jahresübergreifend laufende Filme + Wiederaufführungen. (2) neugestartete Filme Die Ve r le i h fö rd er u n gen Das CNC unterstützt den Verleih unter anderem mit zwei verschiedenen Arten von Verleihförderungen: • Automatische Förderung: Diese richtet sich an die Verleiher der Filmkopien an die Kinosäle. Sie zielt darauf ab, ein garantiertes Minimum zu finanzieren, das durch die Einnahmen des Films zurückerstattet wird, und/oder einen Teil der Herstellungskosten zu übernehmen. > 2013 haben 41 Verleiher für insgesamt 111 Filme insgesamt 21,1 Mio. € beansprucht. • Selektive Förderung: Förderung von noch nie gezeigten Filmen: Diese richtet sich an Verleiher von Filmen, die noch nie in einem Kinosaal aufgeführt wurden, und kommt in vier verschiedenen Arten daher: Förderung Film für Film, Vorschussförderung für Erstlingsfilme, Unter stützung von Verleihfirmen, Unterstützung für wenig gezeigte Kinowerke. Sie zielt darauf ab, kulturelle Vielfalt durch die Verbrei tung von französischen und ausländischen Filmen zu fördern, die nicht in den Kinos gezeigt wurden. > 2013 wurden zugunsten von 257 Filmen und 17 Strukturen insgesamt 7,8 Mio. € für selektive Förderung gewährt. Förderung von Filmklassikern: Diese richtet sich an die Verleiher von Filmen, die bereits zum Kulturerbe gehören und kommt in zwei Arten daher: Hilfe für Repertoirefilme und Retrospektiven; Hilfe für Repertoirefilmefirmen). Sie zielt darauf ab, die Verbrei tung von Repertoirefilmen im ganzen Land zu fördern. > 2013 wurden für 53 Filme, 5 Retrospektiven und 9 Strukturen insgesamt 825.000 € gewährt. Förderung von Kinder- und Jugendfilmen: Diese richtet sich an Verleiher von Kinder- und Jugendfilmen an Kinosäle (neue Filme oder Wiederaufführungen). Sie zielt darauf ab, das Angebot für dieses spezifische Publikum zu erneuern und zu vervielfältigen, indem sie unter anderem das pädagogische und dokumentarische Begleitmaterial finanziert > 2013 wurden für 20 Filme 220.000 € gewährt. Die ausstrahlenden TV-Sender (hauptsächlich Canal+) leisten ebenfalls einen Beitrag zum Kinoverleih. 36 Ver tr i e b i m A u s la n d Die französische Filmindustrie verfügt heutzutage über ein vielgestaltiges Netz an Vertrieben im Ausland, von kleinen selbst ständigen Firmen bis zu großen Medienunternehmen. Folgende Vertriebsfirmen sind Mitglieder des Verbandes uniFrance films: Alfama Films...................................................................................................................................www.alfamafilms.com Alpha Violet........................................................................................................................................www.alphaviolet.com Artedis.............................................................................................................................................www.artedisfilms.com Bac Films.............................................................................................................................................. www.bacfilms.com Backup Films.......................................................................................................................www.backupmediagrouS.com Capricci Films.............................................................................................................................................www.capricci.fr Celluloid Dreams.................................................................................................................... www.celluloid-dreams.com Cinexport........................................................................................................................................ www.tvfrance-intl.com Cité Films Coproduction Office................................................................................................................. www.coproductionoffice.eu Doc & Film International.................................................................................................................. www.docandfilm.com Elle Driver................................................................................................................................................ www.elledriver.fr EuropaCorp.......................................................................................................................................www.europacorS.com Films Distribution.................................................................................................................... www.filmsdistribution.com Funny Balloons........................................................................................................................... www.funny-balloons.com Futurikon..................................................................................................................................................www.futurikon.fr Gaumont...............................................................................................................................................www.gaumont.com Indie Sales Jour2Fête / Jour 2 fête.........................................................................................................................www.jour2fete.com Kinology Le Bureau / The Bureau Sales Le Pacte.................................................................................................................................................www.le-pacte.com Les Films du Losange................................................................................................................... www.filmsdulosange.fr Memento Films International...................................................................................................www.memento-films.com MK2.............................................................................................................................................www.mk2-catalogue.com Other Angle Pictures Pathé Distribution................................................................................................................ www.patheinternational.com Premium Films...........................................................................................................................www.premium-films.com Pyramide International...............................................................................................................www.pyramidefilms.com Reel Suspects................................................................................................................................ www.reelsuspects.com Rezo..................................................................................................................................................... www.rezofilms.com Roissy Films......................................................................................................................................www.roissyfilms.com SBS Productions Société Parisienne de Production - Coproduction Office....................................................... www.coproductionoffice.eu SND Groupe M6...................................................................................................................................www.snd-films.com StudioCanal .................................................................................................................................... www.studiocanal.com TF1 International....................................................................................................................... www.tf1international.com Urban Distribution International.................................................................................................... www.urbandistrib.com Versatile Wide Management................................................................................................................. www.widemanagement.com Wild Bunch........................................................................................................................................... www.wildbunch.biz 37 Ver t rie b s fö rd e r u n gen Das CNC unterstützt den Vertrieb unter anderem mit drei verschiedenen Arten von Vertriebsförderungen: • Förderung der Marktsondierung im Ausland: Sie richtet sich an Firmen, die französischsprachige und vom CNC bewilligte Filme exportieren. Sie zielt darauf ab, die Sondierung des ausländischen Filmmarktes zugunsten eines Films oder eines Katalogs zu unterstützen. > 2013 wurden insgesamt 1,3 Mio. € für 147 Filme und 25 Kataloge gewährt. • Förderung von Untertitelung und Synchronisierung auf Englisch: Sie richtet sich an die Produzenten und Vertreiber von be willigten Filmen. Sie zielt darauf ab, den Verkauf eines Films im Ausland zu unterstützen. > 2013 wurden 200.687 € für 80 Filme gewährt. • Förderung von ausländischen Verleihern > 2013 wurden 2.032.500 € gewährt. • Das „Fonds d’avances remboursables pour l’acquisition, la promotion et la prospection de films à l’étranger“ (Fonds rück zahlbarer Vorschüsse für den Erwerb von Filmen, die Werbung für Filme und die Suche nach Filmen im Ausland – FARAP), das 2013 dem IFCIC vom CNC anvertraut wurde, hat innerhalb eines Jahres Filmexporteuren fast 5 Mio. € Kredite gewährt. Dazu kommen noch die finanziellen Hilfen, die uniFrance films für Vertreiber anlässlich von Filmmessen, Künstlerreisen und kommerziellen Kinostarten leistet. Kinoauswertung Kinobesucher und Einspielergebnisse 2009 2010 2011 2012 2013 Besucher in Millionen 201,62 207,1 217,2 203,58 193,59 Einnahmen in Mio. € 1.237,24 1.309,94 1.374,74 1.306,48 1.250,05 Durchschn. Eintrittspreis 6,14 € 6,32 € 6,33 € 6,42 € 6,46 € Quelle: CNC Mit 193,59 Mio. verkauften Kinokarten verzeichnete die Besucherzahl 2013 insgesamt einen Rückgang um 4,9% im Vergleich zu 2012. Im Vergleich zum Durchschnitt der letzten zehn Jahre (195,21 Mio. Besucher pro Jahr im Zeitraum 2004-2013) schnitt sie etwas schlechter ab. Dass 2013 insgesamt weniger Kinokarten verkauft wurden, lag teilweise am Mangel an durchschlagenden Publikumserfolgen, egal aus welchem Herkunftsland. 2013 sprengte zum ersten Mal seit über zehn Jahren kein einziger Film die 5-Millionen-Marke (2012 kamen drei Filme auf jeweils über 5 Mio. Zuschauer). 8 Filme kamen 2013 auf über 3 Mio. Besucher (2012 waren es 12 Filme). Europaweit entwickelten sich 2013 die Besucherzahlen je nach Filmmarkt unterschiedlich. In Deutschland (-4,0%), dem Vereinig ten Königreich (ebenfalls -4,0%) und, deutlicher noch, in Spanien (-16,1%) gingen sie genau wie in Frankreich zurück. In Italien hingegen erfreuten sich die Kinos mehr Besucher (+6,6%). 2013 war der Rückgang der Einnahmen in Frankreich geringer als der Rückgang der Besucherzahl: -4,3%. Dem entsprach eine sehr geringe Steigerung (+0,6%) der durchschnittlichen Einnahme pro Kinobesuch (6,46 €; 2012: 6,42 €). Allerdings muss man anmerken, dass das Wachstum der Durchschnitteinnahme pro Eintritt geringer blieb als das Wachstum der Inflation (+0,9%). Kinofilme kamen 2013 für 99,1% der Vorstellungen auf. Sie sorgten für 190,92 Mio. € Besucher (5% weniger als 2012) und spielten insgesamt 1.231,96 Mio. € ein, d. i. 98,6% aller Besucher und Einnahmen an den Kassen. Programme, die ausschließlich aus Kurzfilmen bestanden, kamen für 0,7% der Vorstellungen, insgesamt 2,07 Mio. Besucher (3,4% mehr als im Vorjahr) und 8,77 Mio. € Einnahmen auf (jeweils 1,1% und 0,7% des Gesamtergebnisses). 38 Anzahl der Kinos und der Säle 2009 2010 2011 2012 2013 Anzahl der Leinwände 5.470 5.465 5.467 5.508 5.587 Anzahl der Spielstätten 2.066 2.049 2.033 2.035 2.025 171 172 176 181 188 1,077 1,074 1,066 1,070 1,078 Anzahl der Multiplexe Anzahl der Sessel (in Mio.) Quelle: CNC 2013 gab es in Frankreich 5.587 bespielte Kinosäle, d. h. 79 mehr als im Vorjahr (+1,4%). Dieses Saldo ist das Ergebnis der vor läufigen oder endgültigen Stilllegung von 121 Leinwänden und der Inbetriebnahme oder Wiederinbetriebnahme von 200 Leinwän den. Die stetige Vermehrung der Multiplexe seit 2007 erklärt einen großen Teil der Neueröffnung von Kinosälen: 2013 befanden sich 49,5% der neuen Leinwände in einer solchen Spielstätte (2012: 46,7 % der neuen Leinwände). Parallel dazu verursacht die Ansiedlung von Multiplexen manchmal die Schließung anderer Säle, unter anderem, wenn es zu Beschäftigungstransfers kommt. Zum Beispiel kam es in der Mittelstadt Rodez, nach der Eröffnung eines Multiplexes mit zehn Leinwänden, zur Schließung einer Spielstätte mit drei Leinwänden sowie einer Spielstätte mit vier Leinwänden. In der Großstadt Caen schloss eine Spielstätte mit sieben Leinwänden nach der Eröffnung einer Spielstätte mit zehn Leinwänden. Die Mehrzahl der Eintritte wurde 2013 in Großbetriebspielstätten verzeichnet (65,3%). Ein Großbetriebkino kam durchschnittlich auf 482.172 Besucher, ein Mittelbetriebkino auf 165.518 Besucher und ein Kleinbetriebkino auf 19.616 Besucher. Ende Dezember 2013 verfügten 1.899 aktive Spielstätten über mindestens einen 2K- oder 4K-Digitalprojektor, d. i. 93,8% aller Spielstätten in Frankreich (Ende 2012 waren es 80,7%). Diese erhebliche Zunahme an neuer technischer Ausstattung verdankte sich 2013 vor allen Dingen den Kleinbetrieben. A u s we r tu n g s fö rder u n g Das CNC unterstützt die Kinoauswertung unter anderem mit zwei verschiedenen Arten von Förderungen: Die automatische För derung von Kinobetreibern und die selektive Förderung, die ihrerseits 5 verschiedene Hilfen beinhaltet: Hilfe zur Schaffung und zur Modernisierung von Sälen; Hilfe für Arthouse-Kinos; Hilfe für Säle, die angesichts der Konkurrenz ein schwieriges Programm pflegen; Hilfe für die digitale Aufstockung der Kinosäle und Hilfe für die Herstellung von zusätzlichen Kopien (letztere wird von der ADRC, „Agence pour le développement régional du cinéma“ – „Agentur für die regionale Entwicklung des Films“ übernommen). HILFEN BILANZ 2013 64 Mio. € Mio. € bereit gestellt, darunter 44 Mio. € als Vorschüsse Automatische Förderung von Kinobetreibern 868 Akten betr. die Registrierung neuer Bauarbeiten in Höhe von insg. 102 Mio. € Hilfe zur Schaffung und zur Modernisierung von Sälen 9,8 Mio. € für 64 Vorhaben (132 Leinwände) Hilfe für Arthouse-Kinos 14,3 Mio. € für 1.132 eingetragene Arthouse-Kinos Hilfe für Säle, die angesichts der Konkurrenz ein schwieriges Programm pflegen 1,8 Mio. € für 33 Säle in Paris und 6 Säle außerhalb von Paris Hilfe für die digitale Aufstockung der Kinosäle 23,3 Mio. € für 372 Spielstätte (538 Leinwände) Hilfe für die Herstellung von zusätzlichen Kopien (ARDC) 1,5 Mio. € für 3.041 Umläufe von 208 Filmen (Kulturerbefilme nicht eingerechnet) 39 Auswertung und Ausstrahlung im TV TV-M a r k t In Frankreich darf die Unterhaltungsindustrie, sofern sie keine Kinosäle betreibt oder Eintritte pro Vorstellung kassiert, aufgrund des Medienfreiheitsgesetzes vom 30. September 1986 pro Kalenderjahr nicht mehr als 192 abendfüllende Spielfilme ausstrahlen. Liegt der Ausstrahlungszeitraum zwischen 20:30 und 22:30, dürfen im Jahr nicht mehr als 144 Werke dieser Art gezeigt werden. Die Sender dürfen bis zu 52 zusätzliche Filme ausstrahlen wenn es sich bei diesen um ausgewiesene Arthouse-Filme handelt. Die auf Kinofilme spezialisierten Sender dürfen pro Jahr nicht mehr als 500 abendfüllende Spielfilme ausstrahlen. Laut Messungen von „Médiamétrie“ nahm die täglich durchschnittlich vor dem Fernseher verbrachte Zeit pro Person im Alter von über 4 Jahren im Vergleich zu 2012 um vier Minuten ab (-1,7%) und betrug 3:46 Stunden. Weltweit betrug die durchschnittliche Zeit, die individuell pro Tag im Jahr 2013 vor dem Fernseher verbrach wurde, 3:14 Stunden (3 Minuten weniger als im Vorjahr). Fernseher waren nach wie vor die wichtigsten Geräte zum Empfang von Fernsehen. Alternative Empfangsmöglichkeiten (PC, Telefon, Laptop usw.) und neue Möglichkeiten, Programme zu sehen (u. a. Catch-up TV) entwickelten sich weiter und boten zu sätzlichen Medienkonsum zum traditionellen Gebrauch. In der Tat wurde täglich durchschnittlich 7 Minuten lang auf anderen Bildschirmen als auf einem TV-Gerät fern gesehen (in Echtzeit oder zeitverschoben), was 3,0% des gesamten Fernsehkonsums entsprach (2012 waren es 2,1%). 2013 schwankten die Erwerbskosten eines Films für einen TV-Sender zwischen 0,03 Mio. € und 5,50 Mio. €, je nach Sender und Zeitpunkt der Ausstrahlung. Die Kosten hingen ebenfalls von den Besucherzahlen (Kino) der Filme ab, die noch nicht im TV ge sendet worden waren, sowie von der Einschaltquote, die von bereits ausgestrahlten Filmen zuletzt im TV erreicht wurde. Für neue französische Filme zahlten TF1 und M6 zwischen 0,50 Mio. € und 4,20 Mio. €; Sender, die bevorzugt Kinofilme ausstrahlen, wie Canal+ oder OCS, zahlten zwischen 0,03 Mio. € und 5,49 Mio. €. France 2 zahlte zwischen 0,17 Mio. € und 1,50 Mio. €, France 3 zahlte zwischen 0,15 Mio. € und 1,20 Mio. € und Arte zahlte zwischen 0,03 Mio. € und 0,20 Mio. €. Die free-TV Privatsender des digitalen terrestrischen Fernsehens TNT zahlten zwischen 0,10 Mio. € und 0,40 Mio. € für einen französischen Film. Ausstra h l u n g d er Fi lme i m T V Anzahl der ausgestrahlten Filme 2009 2010 2011 2012 2013 895 925 922 902 980 Private nationale Free-TV-Sender (2) 1.101 1.099 1.110 1.148 1.491 Nationale Free-TV- Sender (3) 1.996 2.024 2.032 2.050 2.471 406 375 367 371 376 2.402 2.399 2.399 2.421 2.847 Öffentlich-rechtliche nationale Sender (1) Canal+ Gesamt (3) und Canal+ Quelle: CNC (1) (3) France Télévisions + Arte + LCN-AN (2) Free-TV Privatsender des TNT + TF1 + M6 Nationale öffentlich-rechtliche Sender + nationale Free-TV Privatsender 2013 nahm das Fernsehangebot von Kinofilmen (nationale Free-TV-Sender und Canal+) mit 2.847 ausgestrahlten Werken im Ver gleich zum Vorjahr um 17,6% zu (2012: 2.421 ausgestrahlte Werke). 86,8% dieser Filme (2.471 Filme) wurden von den nationalen free-TV-Sendern ausgestrahlt, 421 Filme mehr als im Vorjahr. Die nationalen öffentlich-rechtlichen Sender (France Télévisions, Arte und LCP-AN) strahlten 2013 980 Filme aus (78 Filme mehr als 2012) und die nationalen privaten free-TV-Sender (TF1, M6 und die privaten free-TV-Sender des digitalen terrestrischen Fernsehens), 1.491 Filme (343 Filme mehr als 2012). 11,5% der von den nationalen privaten Free-TV-Sendern im Jahr 2013 ausgestrahlten Filme (insgesamt 172 Filme; 2012: 136 Filme) wurden zum ersten Mal überhaupt im TV gezeigt. Auf den nationalen öffentlich-rechtlichen Sendern belief sich der Anteil erstausgestrahlter Filme auf 32,1% und auf Canal+, auf 89,6% (2013: 337 Filme, 2012: 317 Filme). 40 Alle Sender übergreifend stellten erstausgestrahlte Filme im Jahr 2013 42,1% des Filmangebots im Fernsehen dar (nationale Free-TV-Sender und Canal+ zusammengerechnet). Erstausgestrahlte amerikanische Filme kamen für 37,6% des Gesamtange bots auf. 844 verschiedene französische Filme wurden auf den nationalen free-TV-Sendern ausgestrahlt, 88 verschiedene Filme mehr als 2012. D i e 5 e r f o l g re i c h s t e n K i n o f i l m e i m T V 2 0 1 3 ( e r s t e A u s s t r a h l u n g ) Titel Herkunftsland Ausgestrahlt am Sender Zuschauer (%) Marktanteil (%) F/BE 26.05 TF1 16,8 8,5 Avatar – Aufbruch nach Pandora US 10.11 TF1 16,4 7,5 Für immer Shrek US 20.10 TF1 14 7,6 DE/GB/F 24.03 TF1 14,1 6,1 F/BE 17.02 TF1 13 6,5 Nichts zu verzollen Unknown Identity Das A-Team – Der Film Quelle: CNC 2013 verbuchte der französische Film „Nichts zu verzollen“ die beste Einschaltquote des Jahres (fast 10 Mio. € Zuschauer). Der erfolgreichste ausländische Film, „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ wurde von 9,7 Mio. Zuschauern eingeschaltet. Video und Video on Demand Vi d e o Der Videomarkt wurde nach wie vor vom Kino beherrscht. 2013 spielten Filme 560,1 Mio. € ein, d. i. 60,3% der gesamten Ein nahmen. Zum ersten Mal seit 2006 war dieser Marktanteil jedoch rückläufig. Im Vergleich zu 2012 gingen die Einnahmen der Filme auf Video um 19,1% zurück. Der Marktanteil des französischen Films betrug 19,8% (23,8% im Jahr 2012). Der französische Film spielte 110,9 Mio. € ein (-32,6% im Vergleich zu 2012). Zwei französische Filme rangierten unter den 20 größten Video verkaufsschlagern des Jahres 2013: 96 Hours – Taken 2 (9.) und Asterix und Obelix – Im Auftrag ihrer Majestät (20.). BLU-RAY: Obwohl immer mehr französische Haushalte mit hochauflösenden Wiedergabegeräten ausgestattet sind, stellte der Umsatz der Blu-Ray zum ersten Mal, seitdem diese Technologie auf dem Markt erschien, eine Enttäuschung dar (-8,5% zwischen 2012 und 2013) und belief sich auf 204,9 Mio. € für 13,2 Mio. verkaufte Scheiben (-7,2%). 22,1% aller im Jahr 2013 verkauften Videoträger waren Blu-Ray-Discs (2 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr). DVD: DVD stellten 2013 einen Markanteil von 77,9% dar (gegenüber 79,9% im Jahr 2012); der Erlös aus ihrem Verkauf ging um 18,8% zurück. Es wurden 89,9 Mio. DVD verkauft, d. h. 15% weniger als im Vorjahr. Der Durchschnittspreis einer DVD belief sich auf 8,26 € für einen Film aus Beständen und auf 17,11 € für eine Neuerscheinung. Vi d e o o n De ma n d 2013 verzeichnete man 57.178 aktive Referenzen, d. h. 3.001 Programme mehr als im Jahr 2012. Kinofilme stellten 20,8% des Gesamtangebots dar (2012: 19,8%). Im Jahr 2013 verzeichnete der Markt für Video on Demand (VoD) erstmalig einen Rückgang seines Umsatzes. Der Gesamtumsatz des kostenpflichtigen VoD (Bezahlung auf Anfrage [=Demand] + Abonnements) wurde 2013 auf 239,84 Mio. € geschätzt (-4,7% im Vergleich zu 2012). Der Durchschnittspreis für ein Programm betrug 5,02 € (2012: 4,62 €) für eine Ausleihe (Abonnement inklusive) und 8,77 € (2012: 9,04 €) für ein endgültiges Herunterladen. Die wichtigsten Anbieter stellten 2013 insgesamt 11.870 verschiedene Filme zur Verfügung (+ 10,8%, 1.157 zusätzliche Filme im Vergleich zu 2012). Davon wurden 11.548 Filme mindestens einmal ausgeliehen und 4.067 Filme mindestens einmal gekauft. Der französische Film war mit einem Anteil von 29% vertreten, d. i. 3.437 Filme (+ 17,3%). 41 Filmlandschaft Deutschland 43 Im Gegensatz zu Frankreich wird in Deutschland nicht die Anzahl der produzierten, sondern die Anzahl der erstaufgeführten Spielfilme erfasst. Aus diesem Grund lassen sich die Daten zwischen beiden Ländern nur schwer direkt vergleichen. FILMPRODUKTION IN DEUTSCHLAND Erstaufgeführte Langfilme D e u t s c h e P ro d u k t i o n e n 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Spielfilme 125 150 119 123 154 154 davon 100 % deutsch 81 87 61 63 86 79 davon Koproduktionen 44 63 58 60 68 75 Dokumentarfilme 60 70 74 82 87 82 Gesamt 185 220 193 205 241 236 Quelle: SPIO Die Zahl der deutschen Spielfilm-Erstaufführungen im Kino ist im Jahr 2013 mit 154 gleich geblieben. 82 deutsche Dokumentar filme wurden 2014 erstaufgeführt, das sind fünf weniger als im Vorjahr. Koproduktionen A n z a h l d e r K o p ro d u k t i o n e n 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Majoritär deutsch 15 42 23 29 32 38 Minoritär deutsch 29 21 35 31 36 37 Gesamt 44 63 58 60 68 75 Quelle: SPIO Im Jahr 2013 waren 49 % der deutschen Spielfilm-Erstaufführungen deutsch-ausländische Koproduktionen. Die bevorzugten Kooperationsländer waren 2013 waren Frankreich1, Großbritannien, Österreich, und die Schweiz. 1 Informationen zu deutsch-französischen Koproduktionen: siehe Teil 1 „Die deutsch-französischen Koproduktionen“ 44 Produktionskosten Produktionskosten (in €) 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Unter 500.000 8 8 7 4 6 8 500.000 bis unter 1,5 Mio. 26 21 20 12 14 8 1,5 Mio. bis unter 3 Mio. 21 15 9 11 13 18 3 Mio. bis unter 5 Mio. 16 16 13 16 13 10 5 Mio. bis unter 10 Mio. 8 26 15 9 13 18 10 Mio. und mehr 7 6 6 6 3 5 Filme mit Angaben zu den Produktionskosten 86 92 70 58 62 67 Filme ohne Angaben zu den Produktionskosten 39 58 49 65 92 87 Erstaufgeführte Spielfilme insgesamt 125 150 119 123 154 154 Quelle: SPIO, Filmstatistisches Jahrbuch 2013, Wilfried Berauer In Deutschland ist das Budget-Mittelfeld der produzierten Filme zwischen 500.000 € und 10 Mio. € stark ausgeprägt. Im Pro duktionsjahr 2013 liegen 54 Filme (2012: 53 ) und damit rund ein Drittel aller Produktionen in diesem Bereich. Der deutsche Film auf Festivals im Jahr 2013 Das Jahr 2013 zeigt, dass der deutsche Film sowohl renommierte Namen wie auch aufstrebende Newcomer hat: mit über 2.000 Programmierungen waren deutsche Filme und Koproduktionen auf den wichtigsten internationalen Festivals weltweit vertreten und konnten dort über 200 Preise gewinnen. Namhafte Filmemacher wie Thomas Arslan, Caroline Link, Edgar Reitz, Philip Gröning, Oskar Roehler oder Pepe Danquart präsentierten ihre aktuellen Werke. Margarethe von Trotta sorgte mit Hannah Arendt für bemerkenswerte Kinoergebnisse, nicht nur in den USA und Frankreich. Aber auch viele neue Talente aus Deutschland wurden 2013 national entdeckt. Wie zum Beispiel Katrin Gebbe, die mit ihrem Langfilmdebüt Tore tanzt nach Cannes eingeladen wurde, Bastian Günther, der mit Houston nach vier Jahren der erste deutsche Regisseur im Sundance-Spielfilmwettbewerb war, oder Jan-Ole Gerster, der mit Oh Boy das Festivalpublikum weltweit verzauberte. Jakob Lass machte mit seiner provokanten Liebeskomödie Love Steaks auf sich aufmerksam, genauso wie Rick Ostermann mit Wolfskinder oder Ramon Zürcher mit Das merkwürdige Kätzchen. Herauszugreifen ist auch das sehr erfolgreiche Jahr für den deutschen Dokumentarfilm: Bei den beiden wichtigsten Dokumen tarfilmfestivals in Toronto und Amsterdam konnte jeweils ein deutscher Film den Hauptpreis gewinnen. Dies zeigt welch hohe Qualität auch in diesem Bereich vorherrscht. 45 FINANZIERUNG IN DEUTSCHLAND In Deutschland werden deutsche Filmprojekte meistens durch Bundes- oder Länderförderungen unterstützt. Weiterhin erhalten auch deutsche Firmen Filmförderung seitens der EU, die die europäische audiovisuelle Industrie unterstützt. Neben der staatlichen und der regionalen Filmförderung ist die Finanzierung durch Fernsehsender eine weitere wichtige Quelle der Filmfinanzierung. Eine Förderung hängt sogar oftmals von der Beteiligung der Fernsehsender ab, da sich ein Filmhersteller bei einem Antrag auf Filmförderung einen Vorabverkauf der Fernsehnutzungsrechte auf seinen Eigenanteil anrechnen lassen kann. Eine weitere mögliche Finanzierungsquelle sind Prämierungen. Es gibt in Deutschland (und weltweit) eine Vielzahl von Festivals und Preisverleihungen. Unter anderem wird der Deutsche Filmpreis („LOLA“) vom BKM (Beauftragter für Kultur und Medien bei der Bundeskanzlerin) vergeben. Er ist die höchstdotierte Auszeichnung für den deutschen Film. Andere Finanzie rungsmöglichkeiten entstehen durch Koproduktionen und Verleihverträge. Außerdem spielen die Banken eine große Rolle. Eine neue Variante der Filmfinanzierung ist das Crowdfunding, das in den USA bereits etabliert ist. Eine Auswahl verschiedener Finan zierungsquellen, die für deutsche Filmproduzenten entscheidend sind, wird im Folgenden erläutert. Finanzierung durch Bundes- und Länderförderungen Die Gesamtförderausgaben des Bundes und der Länder des Jahres 2013 beliefen sich auf 351,06 Mio. €, davon wurde der größte Teil für die Produktionsförderung aufgewendet. Kultur w i r ts c h a ft li c h e Fi lmfö rder u n g d e s B u n d e s u n d d e r Län d e r 2013 (Haush a lts a n s ä t z e i n Mi o . € ) B u n d e s f ö rd e r u n g : FFA – Filmförderungsanstalt 89,2 BKM – Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien bei der Bundeskanzlerin 110,38 Gesamt 199,58 Quelle: FFA L ä n d e r f ö rd e r u n g : Film- und Medienstiftung NRW 36,78 FFF Bayern – FilmFernsehFonds Bayern 29,59 Medienboard Berlin-Brandenburg 29,33 FFHSH – Filmförderung Hamburg Schleswig Holstein GmbH 13,47 MFG – Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg GmbH 15,23 MDM – Mitteldeutsche Medienförderung 16,08 Nordmedia 11,00 Gesamt 151,48 Quelle: FFA 46 F i l m fö rd e r u n gs a n sta lt d es B u n d e s (FFA) Die FFA ist eine rechtsfähige Bundesanstalt des öffentlichen Rechts. Sie hat die Aufgabe, Maßnahmen zur Förderung des deut schen Films und zur Verbesserung der Struktur der deutschen Filmwirtschaft zu initiieren und zu unterstützen. Dabei sind die gesamtwirtschaftlichen Belange zu beachten. Darüber hinaus gilt es, die Grundlagen für die Verbreitung und marktgerechte Auswertung des deutschen Films im Inland und seine wirtschaftliche und kulturelle Position im Ausland zu verbessern. Auch hat die FFA auf eine Abstimmung und Koordinierung der Filmförderung des Bundes und der Länder hinzuwirken. Die FFA finanziert sich direkt aus Mitteln der Filmindustrie, und zwar über die gesetzliche Filmabgabe der Kinos und der Videowirtschaft, sowie über freiwillige Leistungen der öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehsender. Sie verfügt über einen jährlichen Etat von rund 76 Mio. €. Die FFA übernimmt auch die Durchführung und die Abwicklung des deutsch-französischen Förderabkommens und der von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) geförderten Filmprojekte, dazu gehören der Deutsche Filmförderfond (DFFF) und die deutsche Fördertätigkeit für Eurimages. Die FFA stellt auch die deutsche Vertretung im Euri mages-Board of Management. Die FFA hat 2013 Fördermittel in Höhe von 79,8 Mio. (2012: 78,7 Mio.) € bewilligt. Von den 223 deutschen Filmen des letzten Jahres war jeder zweite (49%) von der FFA gefördert. F FA - A u s g a b e n f ü r F ö rd e r u n g e n 2 0 1 3 i n TS D . € Filmproduktionsförderung – Referenzfilmförderung 16.207 Filmproduktionsförderung – Projektfilmförderung 17.073 Davon 10.945 von TV-Veranstaltern Dt.-Frz. Projektförderung 1.467 Davon 733 vom Bund Kurzfilmförderung 575 Drehbuchförderung 1.005 Projektverleihförderung 5.647 Referenzverleihförderung 3.818 Zusatzkopien 309 Förderung der Weiterbildung 427 Förderung von Forschung, Rationalisierung und Innovation 45 Filmabspiel – Referenzförderung 2.342 Filmabspiel – Projektkinoförderung 8.079 Filmabspiel – für das Abspiel von Kurzfilmen als Vorfilm im Kino 4.593 Treuhandmodell Verleih/Digitalisierungs 5.201 Referenzförderung Videowirtschaft 3.736 Sonstige Förderungsmaßnahmen Summe Davon 23 von den Ländern 98 Förderungshilfen für die Digitalisierung Videothekenförderung Davon 180 von den Ländern Davon 448 von den Ländern 160 5.143 76.569 Quelle: FFA. Die IST Ausgaben schließen zum Teil auch Fördermaßnahmen aus den Vorjahren ein und können sich von den zuerkannten Fördermitteln, die innerhalb eines Jahres vergeben wurden, unterscheiden. 47 Schwer p u n k t a uf P ro du k t i o n s fö rder un g e n : Die Produktionsförderung wird programmfüllenden, deutschen Kinofilmen gewährt. Dazu zählen Spielfilme, Animationsfilme und Dokumentarfilme, sofern sie eine Vorführdauer von mindestens 79 Minuten haben; Kinderfilme können gefördert werden, wenn sie mindestens 59 Minuten Länge haben. Projektfilmförderung (oder Förderung nach dem Projektprinzip) Die Förderung nach dem Projektprinzip erfolgt in Form eines bedingt rückzahlbaren Darlehens. Es ist nur dann zu tilgen, wenn Erlöse eingespielt werden. Die FFA fördert im Bereich der Projektfilmförderung einen dem Budget des Projektes angemessenen Betrag von bis zu 1.000.000 €. Über eine solche Bewilligung entscheidet die Vergabekommission, die aus zwölf Mitgliedern be steht. Die Vergabekommission wird nur dann ein Darlehen zuerkennen, wenn das eingereichte Filmvorhaben auf Grund des Drehbuches und der Stab- und Besetzungsliste einen Film erwarten lässt, der geeignet erscheint, die Qualität und die Wirtschaft lichkeit des deutschen Filmes zu verbessern. Die Fortentwicklung eines bereits bestehenden Drehbuches kann mit maximal 30.000 € gefördert werden. Referenzfilmförderung (oder Förderung nach dem Referenzprinzip) Das Referenzprinzip bietet dem Hersteller eines bereits erfolgreichen deutschen Filmes eine nachträgliche Förderung, es be deutet also eine Anerkennung für die geleistete Arbeit. Hierbei handelt es sich um Zuschüsse, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Sie sollen vorrangig in neue Filmprojekte investiert werden, können aber auch für die Erhöhung des Stammkapitals oder für die Vorproduktion verwendet werden. Die Mittel müssen innerhalb von zwei Jahren nach der letzten Zuerkennung abgefordert werden. Als Voraussetzung für eine Förderung muss der Film hinreichend Referenzpunkte (150.000) erreicht haben. Die Höhe des Zuschusses ist abhängig von der erreichten Referenzpunktzahl. Diese errechnet sich zum einen aus der Höhe der Besucherzahl im Kino, zum anderen werden die Teilnahme, die Nominierung oder der Erfolg bei international bedeutsamen Festivals und die erhaltenen Filmpreise mit Punkten dotiert. Hat der Referenzfilm das Prädikat „besonders wertvoll“ der Filmbewertungsstelle Wiesbaden erhalten, genügt es, wenn der Film mindestens 100.000 Referenzpunkte erreicht hat. Bei Kinder- und Erstlingsfilmen, sowie bei Filmen mit Herstellungskosten unter 1.000.000 € beträgt die maßgebliche Referenzpunktzahl 50.000, oder, wenn der Film das Prädikat „besonders wertvoll“ der Filmbewertungsstelle Wiesbaden erhalten hat, 25.000, bei Dokumentarfilmen 25.000. Die Honorierung internationaler Festivalerfolge wurde erstmals 2004 in das novellierte Filmförderungsgesetz aufgenommen. Der Verwaltungsrat der FFA hat 2004 festgelegt, welche Festivals neben den Filmfestspielen in Cannes, Berlin und Venedig im Sinne des Filmförderungsgesetzes (FFG) als „sonstige international bedeutsame Festivals“ gelten, und welche „weiteren Festivalteilnahmen auf international und überregional bedeutsamen Festivals“ ergänzend für Dokumentar-, Kinder-, und Erst lingsfilme maßgebend sind. Die Festivalliste wurde im Jahr 2010 aktualisiert und ist auf der FFA-Website unter www.ffa.de abruf bar. Die Wettbewerbshauptpreise der Festivalliste für Spielfilme bringen jeweils 150.000 Referenzpunkte, die Teilnahme an den Festivals jeweils 50.000 Punkte, vorausgesetzt, der Spielfilm erreicht im Inland mindestens 50.000 bzw. Dokumentar-, Kinder-, Erstlingsfilme und Filme mit niedrigen Herstellungskosten mindestens 25.000 Besucher. Sonderpunkte gibt es auch für die No minierung und die Verleihung des Deutschen Filmpreises, des Europäischen Filmpreises oder des OSCARs. Die Bea u ftra g te d er B u n des regi er u ng f ü r Ku ltu r u n d Me d ie n bei der Bu n d e s ka n z ler i n ( B K M) Die Bundesregierung fördert durch die Beauftragte für Kultur und Medien den deutschen Film und die deutsche Filmwirtschaft. Ziel ist es, das Niveau des deutschen Films zu steigern und das Interesse an ihm im In- und Ausland zu erhöhen. Die Bundes regierung unterstützt deshalb die Herstellung und Verbreitung künstlerisch anspruchsvoller, kulturell wertvoller Kinofilme. Der FFA stehen insgesamt rund 75 Mio. Euro zur Verfügung (Film-, Kino- und Videoförderung), der DFFF ist 2014 mit 50 Mio. € ausgestattet, ein Erfolgsmodell, von dem seit 2007 die gesamte deutsche Filmwirtschaft profitiert. Dabei berücksichtigt die Filmförderung vom Drehbuch über die Produktion bis zum Verleih eine ganze Reihe wichtiger Positionen. Gefördert werden aber auch Kinos, die ein kulturell anspruchsvolles Programm mit deutschen und europäischen Titeln bieten oder Einrichtungen, die sich der Wahrung des Filmerbes widmen. 48 Gemäß einer Vereinbarung wickelt die FFA als Dienstleister die Filmförderung der vom BKM geförderten Filmprojekte ab. Hierzu gehört im Wesentlichen die Abwicklung der Projektförderung von Lang- und Kurzfilmen. Die Zusammenarbeit hat zu erheblichen synergetischen Effekten für die gemeinsame Förderung von FFA- und BKM-Projekten und damit letztlich zu einer Verwaltungs vereinfachung zum Vorteil der Filmwirtschaft geführt. Der deutsche Filmförderfonds (DFFF) Die FFA ist von der obersten Bundesbehörde für Kultur und Medien (BKM) mit der Durchführung des zum 1. Januar 2007 einge führten Deutschen Filmförderfonds beauftragt worden. Sie unterliegt für die Maßnahme nach dieser Richtlinie der Rechts- und Fachaufsicht der BKM. Der Filmförderfonds steigert die Wettbewerbsfähigkeit und Qualität des deutschen Films und soll den Filmstandort Deutschland sichern und stärken. Der große Erfolg des DFFF führte dazu, dass die Bundesregierung den Fond um weitere drei Jahre bis Ende 2015 verlängert hat. Der Deutsche Filmförderfonds (DFFF) hat von Januar 2007 bis Ende 2013 Zuschüsse für 757 Filmproduktionen mit insgesamt rund 420 Millionen Euro bewilligt. Allein in Deutschland sorgten diese Fördergelder für Folgeinvestitionen im Rahmen der Her stellung von Filmen in Höhe von rund 2,5 Milliarden Euro. 2013 vergab der DFFF Fördermittel in Höhe von 63,5 Millionen Euro und sorgte somit auch im siebten Jahr seines Bestehens für hohe Investitionssummen im Filmproduktionsstandort Deutschland. Gefördert wurden im Jahr 2013 insgesamt 115 Filmpro duktionen mit deutschen Herstellungskosten von insgesamt rund 370 Millionen Euro. Die 115 Produktionen lassen sich in 84 Spielfilme, 26 Dokumentar- und fünf Animationsfilme aufteilen, 41 Filmproduktionen hiervon waren internationale Koprodukti onen. Erneut investierten damit deutsche und internationale Produzenten rund das Sechsfache der staatlichen Zuschüsse allein in Deutschland. Im Zeitraum Januar bis August diesen Jahres wurden bislang 11,3 Mio. Euro Projektförderung für 36 Projekte bewilligt. Antragsberechtigt sind alle Filmhersteller, die einen Wohn- oder Geschäftssitz in Deutschland haben und einen Eigenanteil von mindestens fünf Prozent der Herstellungskosten tragen. Um eine Förderung zugesprochen zu bekommen, muss der Antrag steller innerhalb der letzten fünf Jahre mindestens einen programmfüllenden Kinofilm (Referenzfilm) hergestellt haben. Der Referenzfilm muss dabei mindestens mit 30 Kopien, bzw. mit 15 Kopien bei Herstellungskosten unter zwei Millionen Euro, ausge wertet worden sein. Bei Erstlingswerken reichen 10 Kopien, bzw. bei Dokumentarfilmen vier Kopien aus. Lä n d e r fö rd er u n gen u n d Fi lm C ommissio n s Neben der Bundesförderung gibt es weitere regionale Institutionen, die Filmförderung betreiben, davon sieben größere mit kulturwirtschaftlich ausgerichteter Filmförderung. Dies bedeutet, dass fast jedes Bundesland eigene Mittel zur Filmförderung bereitstellt, die je nach Größe und Potenz unterschiedlich umfangreich ausfallen können. Von den rund 150 Mio. € Gesamtetat entfallen 86,05 Mio. € auf die Kinofilmproduktionsförderung (inkl. Erfolgsdarlehen), 18 Mio. € auf die Fernsehfilmförderung und der Rest auf sonstige Maßnahmen. Das Spektrum von Fördermaßnahmen der Länderförderer deckt zumeist sämtliche Bereiche der Produktions- und Auswertungs phase eines Kinofilmes ab, angefangen bei der Drehbuchförderung, über Projektentwicklungs-, Produktions- und Nachwuchs förderung bis zu Verleih-, Kino- und Festivalförderung. Den Schwerpunkt bildet jedoch überD die Produktionsförderung, die regelmäßig ca. 50 % der Fördersumme ausmacht. Dabei werden die Fördermaßnahmen mit so genannten Regionaleffekten von meist 150 % verknüpft, was bedeutet, dass mindestens das 1,5-fache der Fördersumme wieder im jeweiligen Fördergebiet ausge geben werden muss und somit der heimischen Filmwirtschaft zugute kommt. In der Regel fallen die Regionaleffekte aber größer aus. In die Fördertöpfe der größeren regionalen Förderungen zahlen zumeist auch öffentliche und private Fernsehsender ein, so dass sich die Gelder sowohl aus öffentlichen als auch privaten Geldquellen speisen. Die Fördergelder der Bundes- sowie der Regionalförderungen sind miteinander projektbezogen kumulierbar, wobei natürlich die jeweiligen Regionaleffekte und regionalen Förderziele beachtet werden müssen. Die Regionalfördereinrichtungen bestreiten hierbei insgesamt ca. 50 % der Kinofilmförderung. Film Commissions sind die regionalen Ansprechpartner für Produktionsunternehmen aller Art, die sich mit der Herstellung von Film-, Fernseh- und Videoprojekten befassen und Informationen, Service oder Kontakte benötigen. Die Commissions bieten Beratung und Informationsdienstleistungen, z.B. Unterstützung bei der Drehortsuche oder Informationen über Fördermöglich keiten an, geben Location- and Productionguides heraus und organisieren Networking-Veranstaltungen. 49 Finanzierung durch Senderbeteiligung Der Rundfunk war bis in die 80-er Jahre rein öffentlich-rechtlich ausgerichtet. Private Rundfunksender gibt es erst seit Mitte der 80-er Jahre. Die Weichen für das „Duale Rundfunksystem“, dem Nebeneinander von öffentlich-rechtlichem und privatem Rundfunk, wurden im Rundfunkstaatsvertrag von 1987 gestellt, der seitdem mehrfach geändert wurde. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen besteht aus zwei Haupteinheiten, der ARD und dem ZDF. Unter dem Dach der ARD sind regionalen öffentlich-rechtlichen Radio- und Fernsehsender vereint. (BR – Bayerischer Rundfunk, RBB – Rundfunk Berlin-Brandenburg, HR – Hessischer Rundfunk, SR – Saarländischer Rundfunk, MDR – Mitteldeutscher Rund funk, SWR – Südwestrundfunk, NDR – Norddeutscher Rundfunk, WDR – Westdeutscher Rundfunk, RB – Radio Bremen). Das ZDF ist der zweite überregionale öffentlich-rechtliche Sender. Außerdem gibt es noch die von ARD und ZDF gemeinsam veranstalteten Sender 3Sat (in Kooperation mit dem ORF und SRG), Kika – Kinderkanal, Phoenix und ARTE Deutschland. Neben den privaten Free-TV-Sendern Sat1, Pro7, Kabel 1, N24, RTL, RTL II, VOX, n-tv, gibt es noch den verschlüsselten Pay-TV-Sender SKY mit Spiel filmkanälen. Die öffentlich-rechtlichen Anstalten haben bei der Finanzierung von Spielfilmen gegenüber den Sendern RTL, Pro7, Sat1 und anderen privaten Sendern ein erhebliches Übergewicht, wobei die ARD-Anstalten wiederum deutlich mehr Filmproduktionen unterstützen als das ZDF. Bei der Auswertung dieser Rechte spielen auch die Programme Arte und in Grenzen 3Sat eine Rolle. An einzelnen Produktionen sind auch ausländische Sender wie der ORF beteiligt. Beteiligung von TV-Sendern an den erstaufgeführten deutschen Spielfilmen 2008 bis 2013 TV-Sender 2008 2009 2010 2011 2012 2013 3Sat 1 0 2 1 0 1 ARD 4 8 6 15 24 20 Arte 18 22 19 26 20 31 BR 14 12 5 12 22 19 Dmax 0 1 0 0 0 - HR 2 0 2 1 2 2 Kinderkanal 0 0 1 0 0 - MDR 4 2 1 2 2 2 NDR 10 10 4 8 3 5 ORB-RBB 3 3 3 4 3 - Pro Sieben 3 1 2 3 5 2 Nickelodeon 0 0 0 0 1 - Sat1 0 0 0 1 0 - SWR 5 6 1 6 12 13 WDR 12 14 8 15 14 11 ZDF 22 14 25 23 27 19 54% 43% 42% 61% 54% 45% Anteil der Spielfilme mit Beteiligung von TV-Sendern* *Sind an einem Spielfilm mehrere Sender beteiligt, wird dieser Film allen beteiligten Sendern zugerechnet. Quelle: Filmstatistisches Jahrbuch 2013 Ein Sender kann sich durch Vorabankauf indirekt an einem Film beteiligen. Hierbei hat er keinen kreativen Einfluss auf die Pro duktion, erhält aber die Ausstrahlungsrechte. Bei der klassischen Koproduktion ist der Sender in die Produktionsentwicklung miteinbezogen. Die Gewinnbeteiligung aller beteiligten Parteien erfolgt bei einer solchen Koproduktion nach vertragsabhängiger Staffelung. 50 Finanzierung durch Koproduzenten und Verleiher Die Koproduktion stellt für einen Filmhersteller zunächst die einfachste Form dar, seine Eigenkapitalbasis zu erhöhen. Eine Ko produktion mindestens zweier Partner definiert sich dadurch, dass beide Instanzen nicht nur einen finanziellen Beitrag leisten, sondern auch Einfluss auf Filmstoff, Drehbuch, Besetzung, Kalkulation etc. haben. Eine Koproduktion kann aus verschiedenen Gründen entstehen. Internationale Koproduktionen schaffen zum Beispiel bessere Bedingungen für die Erlangung einer Filmför derung und einer internationalen Filmauswertung. Eine große Rolle auf dem Markt der Filmfinanzierung spielen die Filmverleiher. Der Filmverleih erwirbt die Rechte vom Film produzenten, vermarktet den Film in der Öffentlichkeit und verleiht ihn gegen eine Erlösbeteiligung an die Kinobetreiber. Bei der so genannten Verleih-Garantie handelt es sich um einen Vertrag, der dem Produzenten einen bestimmten Erlös am Einspiel des Verleihs garantiert, welcher wiederum die Lizenz zum Auswerten für einen bestimmten Zeitraum erhält. Der Filmverleih hat dafür einen garantierten Vorschuss zu leisten, dessen Höhe sich nach den Erwartungen des Verleihs und den Anforderungen des Herstellers richtet. Man nennt diese Finanzierungsart auch Pre-Sale. Die Verleih-Garantie gibt einem Filmprojekt viel Sicherheit im Vorfeld, da bereits ein Abnehmer garantiert ist. Auch Förderungen begrüßen es, wenn ein Film bereits einen Verleih vorweisen kann. Der Verleiher erhält am Ende in der Regel 40 % – 50 % der Kinoeinnahmen, von denen er wiederum einen Betrag an die Produktionsfirma abführt. Je nach Vertrag hat er die Möglichkeit, gegenüber dem Produzenten die Verleihvorkosten abzuziehen – jene Kosten, die dem Verleih im Zusammenhang mit der Vermarktung des Films entstanden sind. Der Produzent erhält seinen Anteil am Gewinn dann möglicherweise erst nach diesem Vorkostenausgleich. Demnach ist es wichtig für einen Filmproduzenten, über eine ausreichende Liquiditätssicherung zu verfügen. Finanzierung durch Banken Ga p F i n a n c i n g Neben Finanzierungsbausteinen besteht gegen Ende der Finanzierungsphase oftmals noch eine Lücke von 10-30 % (sog. Gapoder auch Spitzenfinanzierung). Ohne geschlossene Endfinanzierung ist auch eine Zwischenfinanzierung der Produktionsphase durch eine Bank nicht möglich. Banken in Deutschland gehen dieses Risiko nur sehr selten ein. Hier setzt der Bayerische Bankenfonds (BBF) an, der als ergänzendes Finanzierungsinstrument im Jahr 2000 von der Bayeri schen Landesbank, der LfA Förderbank Bayern, der HypoVereinsbank und dem Bankhaus Reuschel & Co. gegründet wurde. Mit einem Finanzvolumen von einmalig 10 Mio. € für Produktion und Verleih von Kinofilmen können seitdem, auch durch Kulminie rung mit Fördergeldern des FFF Bayern, größere Finanzierungsvolumen am Standort Bayern bereitgestellt werden. Nach einer Förderempfehlung des FFF Bayern können Filme, die einen besonderen wirtschaftlichen Erfolg erwarten lassen, mit Mitteln des Bayerischen Bankenfonds mitfinanziert werden. Die Finanzierung wird als bedingt rückzahlbares Darlehen gewährt, das marktüblich zu verzinsen ist. Im ErfolgsfD (also bei Rückzahlung des Darlehens) ist der BBF an den Erlösen, gemäß seines Fi nanzierungsanteils, beteiligt. Das Darlehen wird von der LfA Förderbank vergeben. Die Finanzierung kann bis zu 100 % der für das jeweilige Projekt empfohlenen FFF-Förderung betragen. Bei der Produktionsförderung liegt der Höchstsatz bei 1 Mio. €, bei der Verleihförderung bei 200.000 €. Zw i s c h e n fi n a n z i er u n g Ein weiteres Problem der Produzenten ist die Zwischenfinanzierung zwischen Zusage der Förder- bzw. Fernsehgelder und deren Auszahlung. Ein Modell aus jüngerer Zeit, das Abhilfe schaffen soll, ist das Angebot zur Zwischenfinanzierung von Filmproduk tionen von der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) und der Investitionsbank Berlin (IBB). Die Bereitstellung dieser Kredite dient der Unterstützung und Entwicklung von Produktionsunternehmen der Film- und TV-Branche, insbesondere bei unzureichender Liquiditätsversorgung durch den Geschäftsbankensektor. Die Commerzbank hat ein Finanzierungsmodell für internationale Filmproduktionen entwickelt. Die Finanzierung wird dabei in zwei Sektoren aufgeteilt. Sektor A stellt dabei die klassische Zwischenfinanzierung von bereits getätigten Vorverkäufen, Förder mitteln, Koproduktionsbeiträgen etc. dar und beträgt max. 70 % des Herstellungsbudgets. Sektor B ist die Gap-Finanzierung und entspricht dem Anteil der Finanzierung, der nicht durch Vorverkäufe, Fördermittel etc. gedeckt ist (= Gap), max. 30 % des Budgets. Die Gap-Finanzierung muss durch Erlösschätzungen eines Weltvertriebes zu 200 % gedeckt sein. 51 Weitere Sicherheitsmechanismen sind u.a. der Abschluss einer Fertigstellungsgarantie (Completion Bond), sowie die Sicherungs übereignung der Filmrechte und Abtretung aller Auswertungserlöse. Darüber hinaus wird das Ausfallrisiko der Gap-Finanzierung z.B. durch eine Ausfallbürgschaft eines Bundeslandes abgesichert. Mindestens 20 % des Ausfallrisikos verbleiben bei der Bank. Auch einige andere Banken finanzieren Filmproduktionen, darunter die NRW.Bank, sowie teilweise die Deutsche Bank, die DZ Bank, die HypoVereinsbank und einige Sparkassen. Diese sind jedoch mit den französischen Finanzierungsinstrumenten auf Film spezialisierter Institute nicht vergleichbar. Die FFA kann seit 2004 Bürgschaften für Produzenten gegenüber Banken zur Sicherung von Mitteln anderer öffentlicher Förderinstitutionen und -beteiligten Sendeanstalten übernehmen. Dieses Angebot soll den Produzenten ebenfalls die Zwischenfinanzierung von Filmen erleichtern. K fW -Fi l m fi n a n z i er u n g Kulturstaatsminister Bernd Neumann und die KfW Bankengruppe haben Ende 2010 ein neues Instrumentarium zur Verbesserung der Filmfinanzierung in Deutschland auf den Weg gebracht. Das von der KfW entwickelte Programm zur Filmfinanzierung enthält Maßnahmen, die teilweise von privaten Kreditunternehmen/Förderbanken so nicht angeboten werden. Hierzu gehören insbeson dere die von der Filmwirtschaft gewünschte Zwischenfinanzierung, Entwicklungsfinanzierung, Anschubfinanzierung und GAPFinanzierung. Die KfW engagiert sich in der Regel, aber nicht zwingend, im Rahmen von Konsortialfinanzierungen. Bei Bedarf steht die KfW auch als Alleinfinanzierer zur Verfügung. Crowdfunding Das Crowdfunding ist die neueste Form der Finanzierung. Im Rahmen einer Spenden- oder Sammelaktion, zumeist online, wer den die Menschen aufgefordert, für ein Filmprojekt zu spenden. Nicht die üblichen, wenigen Geldgeber finanzieren das Projekt, sondern die Masse (crowd). In den USA ist Crowdfunding weitestgehend etabliert. Anders als beim Fundraising bekommen die Geldgeber beim Crowdfunding zum Beispiel das fertige Werk (Vorfinanzierung), indi viduelle Geschenke (Dankeschöns), Medialeistungen (Sponsoring), Möglichkeit der Kulturförderung (CSR), eine Spendenquittung oder eine Gewinnbeteiligung. Die wesentlichen Crowdfunding-Plattformen in Deutschland sind inkubato, pling, Startnext und VisionBakery. Nach zwei kleinen erfolgreich finanzierten Projekten Ende 2010 kann das Jahr 2011 als Startjahr für Crowdfunding in Deutschland betrachtet werden. Branchenübliche Provision der Crowdfunding-Plattformen sind zwischen acht und neun Pro zent. Nur bei Startnext entscheidet jeder Unterstützer selbst, was ihm die Vermittlungsarbeit wert ist. Spenden sind erwünscht, aber nicht zwingend. Für größere Aufmerksamkeit sorgte 2011 das Filmprojekt Hotel Desire (Teamworx/Vonfiessbach Film). Sechs Investoren ha ben sich, laut Produktionsfirma, mit mehr als 10.000 € an dem Projekt beteiligt. Mehr als 1.000 Unterstützer beteiligten sich mit kleineren Beträgen, am Ende kamen auf diesem Wege 175.000 Euro zusammen. Auf dieselbe Weise konnte die Kölner Firma Brainpool im Dezember 2011 den geplanten Film zur TV-Serie Stromberg finanzie ren. Bereits nach zwei Tagen lagen die Einnahmen bei 150.000. Euro, die erhoffte Million kam innerhalb einer Woche zusammen. Damit ist Stromberg das bislang größte Crowdfunding Projekt in Deutschland. Am 1. Februar 2014 hat sich in Deutschland das German Crowdfunding Network gegründet, ein Branchenverband, der sich mit allen Arten der Crowdfinanzierung – Crowd funding, Crowdinvesting, Crowdlending und Crowddonation – beschäftigt. Im Feld der deutsch-ausländischen Koproduktionen ist auch Iron Sky (Deutschland, Finnland, Australien) ein bemerkens wertes Beispiel. Die Science-Fiction-Komödie aus dem Jahr 2012 hat insgesamt 7,5 Mio. Euro gekostet. Da die üblichen Finan zierungsmodelle nicht ausreichten, wurden auch für diesen Film Internetkampagnen gestartet. Auf diesem Wege kam etwa eine Mio. Euro zusammen. Über seine Webseite wreck-a-movie ließ Regisseur Timo Vuorensola unter anderem Werbeplakate für Iron Sky entwickeln. Er erhöhte damit die Bindung potenzieller Zuschauer an den Film und sparte sich durch die ehrenamtliche Mitarbeit vieler Fans einige größere Ausgaben. In den USA ging in diesem Jahr das Crowdfunding-Projekt Veronica Mars an den Kino-Start. Insgesamt wurden 5,7 Millionen Dollar von Unterstützern weltweit erzielt, was Veronica Mars zu einer der erfolgreichsten Film-Crowdfunding-Projekt überhaupt macht. Der Rechteinhaber Warner Bros. hat sich dazu entschieden, den Film gleichzeitig im Kino und On-Demand zu veröffentlichen. 52 VERLEIH UND VERTRIEB IN DEUTSCHLAND Kinofilmverleih In deutschen Kinos wurden im Jahr 2013 insgesamt 584 Langfilme erstaufgeführt, davon sind 451 Spiel- und 133 Dokumentarfil me. Das entspricht annähernd den Zahlen von 2012. Der Verleihumsatz belief sich im Jahr 2013 insgesamt auf 424,1 Millionen € und lag damit um 6,2 Millionen € unter dem Vorjah resergebnis von 430,3 Millionen €, was einem Rückgang von 1,4% entspricht. Besonders stark gestiegen sind die Verleihumsätze bei deutschen Filmen mit einem Plus von 29% und den Filmen aus sonstigen Ländern mit 32% Zuwachs. Rückgänge gab es bei britischen Filmen (-80%) und französischen Filmen (-77%). Komödien waren mit 33% Besucher-Marktanteil das stärkste Genre. Es folgen der Kinder- und Jugendfilm (20%), der Actionfilm (17%), das Drama (10%) und der Fantasy-Film (7%) Erstaufgeführte Spielfilme nach Herstellungsländern 2008 bis 2013 2008 2009 2010 2011 2012 2012 in % 2013 2013 in % Deutschland 125 150 119 123 154 34,1 154 34,1 USA 139 150 150 146 137 30,3 153 33,9 Frankreich 23 24 31 25 41 9,1 27 6,0 Großbritannien 18 11 15 24 22 4,9 18 4,0 Türkei 9 19 17 17 18 4 24 5,3 EU 196 216 198 212 250 55,3 236 52,3 EU ohne D 74 66 79 89 96 21,2 82 18,2 Rest ohne EU und USA 36 48 46 61 65 14,4 62 13,7 Gesamt 370 414 394 419 452 100 451 100 Quelle: SPIO e.V. Stand 03/2014 In 2013 erreichten 34 Filme mehr als eine Mio. Besucher. Davon erreichten sieben Filme mehr als 3 Mio. Besucher. Die Hitliste der erfolgreichsten Filme des Jahres 2013 wird von Fack Ju Göhte (Filmstart 07.11.2013) mit 41 Mio. € Umsatz und 5.622.273 Mio. Besuchern angeführt. 2014 miteinbezogen kommt Fack Ju Göhte auf mittlerweile 7 Millionen Besucher (Stand: September 2014). D i e To p 5 d e r e r s t a u f g e f ü h r t e n L a n g f i l m e d e s J a h re s 2 0 1 3 Pl. Titel 1 Fack Ju Göhte 2 Der Hobbit: Smaugs Einöde 3 Django Unchained 4 Ich – Einfach unverbesserlich 2 5 Die Tribute von Panem - Catching Fire Verleih Besucher Umsatz in € Constantin 5.622.273 41.586.619 Warner Bros. 4.598.732 48.397.876 Sony 4.492.362 38.254.858 Universal 3.671.477 29.144.136 Studiocanal 3.454.421 28.481.068 Quelle: FFA, Rentrak Der deutsche Film hat im Kinojahr 2013 wieder zugelegt und zugleich ein kräftiges Umsatzplus erzielt. Insgesamt sahen 33,6 Mio. Besucher in 2013 einen deutschen Film. Mit 5,6 Mio. Zuschauern wurde Fack Ju Göhte, von Bora Dağtekin, erfolgreichster deutscher Film des Jahres 2013. Insgesamt erreichte der deutsche Film einen Marktanteil von 26,2% (Vorjahr: 16,8%). Unter den 34 Filmen, die im letzten Jahr mehr als eine Million Besucher ins Kino zogen, sind 7 deutsche Produktionen (Vorjahr: 8). 53 D i e To p 5 d e r d e u t s c h e n F i l m e d e s J a h re s 2 0 1 3 Pl. Titel 1 Fack Ju Göhte 2 Kokowääh 2 3 Schlussmacher 4 Hänsel und Gretel: Hexenjäger 5 Frau Ella Verleih Besucher Umsatz in € Constantin 5.622.273 41.586.619 Warner Bros. 2.749.139 19.399.830 20th Century Fox 2.569.847 17.771.999 Paramount 1.345.264 13.507.948 Warner Bros. 1.198.411 8.369.014 Quelle: FFA, Rentrak Der Erfolg des 3D-Kinos hat nach dem Durchbruch im Jahr 2009 im letzten Jahr weiter an Tempo zugelegt. Mit 31 Mio. Besuchern (gegenüber 2012: 28,9 Mio.) kamen 3D- Filme 2013 auf einen Marktanteil von 24,4% (gegenüber 2012: 21,8%). Insgesamt liefen im letzten Jahr 48 Produktionen in 3D in den deutschen Kinos an, darunter 8 deutsche Filme. D i e To p 5 d e r 3 D - F i l m e d e s J a h re s 2 0 1 3 Pl. Titel 1 Der Hobbit: Smaugs Einöde 2 Die Eiskönigin – Völlig unverfroren 3 Ich – Einfach unverbesserlich 2 4 Der Hobbit: Eine unerwartete Reise 5 Iron Man 3 Verleih Besucher Umsatz in € Warner Bros. 4.598.732 48.397.876 Walt Disney 3.332.967 25.856.004 Universal 3.671.477 29.144.136 Warner Bros. 6.642.047 35.515.411 Concorde 1.921.563 18.728.304 Quelle: FFA, Rentrak Verlei h e r Der Verleihumsatz insgesamt belief sich im Jahr 2013 auf 424,1 Mio. € und lag damit um 6,2 Mio. € unter dem Vorjahresergebnis von 430,3 Mio. €. Gestiegen sind die Verleihumsätze bei US-Filmen (+10%) und bei deutschen Filmen (+ 4,9%). Gesunken hingegen sind die Verleihumsätze bei britischen Filmen (- 8,7%) und bei französischen Filmen (-6,2%). A n t e i l a m g e s a m t d e u t s c h e n Ve r l e i h u m s a t z n a c h H e r s t e l l u n g s l ä n d e r n i n % Verleihumsatz im Jahr Filme aus Herstellungsland 2009 2010 2011 2012 2013 Mio. € in % Mio. € in % Mio. € in % Mio. € in % Mio. € in % Deutschland 86,2 21 62,1 15,6 70,7 17,9 69,7 16,2 89,7 21,1 Frankreich 10,3 2,5 10 2,5 17,1 4,3 35,4 8,2 8,2 1,9 USA 298 72,5 300,9 75,5 282,6 71,5 269,9 62,7 308,2 72,7 Großbritannien 7,6 1,8 9,5 2,4 18,3 4,6 46,3 10,8 9,1 2,1 Italien 0,5 0,1 1 0,2 1,1 0,3 1,9 0,4 0,5 0,1 Andere EU-Länder 5,2 1,3 9 2,3 3,5 0,9 4,3 1 4,8 1,1 Sonstige Länder 3,5 0,8 6 1,5 2 0,5 2,8 0,7 3,7 0,9 411,3 100 398,5 100 395,3 100 430,3 100 424,1 100 Gesamt Quelle: SPIO, Filmstatistisches Jahrbuch 2013, Wilfried Berauer Im Vergleich zu Frankreich hat der deutsche Film in seinem eigenen Markt eine wesentlich schwächere Position. Die nationalen Produktionen machen in Frankreich rund 40 % der herausgebrachten Filme aus und es werden mehr französische als amerika nische Filme vertrieben. 54 Im Vergleich zu Deutschland haben französische Verleiher einen großen Vorteil was die Vermarktung der Filme anbelangt. In der Hauptstadt Paris und Umgebung leben 12 Mio. Menschen, was bereits 20% der Gesamtbevölkerung entspricht (in Berlin leben nur knapp 5% der deutschen Bevölkerung). Die demographische Zusammensetzung von Frankreich und die repräsentative Funk tion von Paris führen dazu, dass die Vermarktung eines Films schwerpunktmäßig auf Paris konzentriert werden kann. In Deutsch land hingegen ist es für andere Großstädte weniger relevant, was in Berlin passiert. Gleichzeitig müssen die Filme in mehreren großen Städten beworben werden, wenn die Verleiher einen vergleichbaren Werbeeffekt wie in Frankreich erreichen möchten. Dies erhöht natürlich auch den damit verbundenen Aufwand und die P&A-Kosten (Prints and Advertising). In Deutschland haben die sechs amerikanischen Majors (Fox, Sony, Paramount, Universal, Time Warner und Walt Disney) eigene Verleihnetze aufgebaut. Der Marktanteil amerikanischer Majors insgesamt schwankte in den letzten Jahren zwischen 70 und 85%, der Anteil des amerikanischen Films zwischen 75 und 85%. 2013 erzielte der amerikanische Film einen Marktanteil von 72,7% (Vorjahr 62,7%), während der deutsche Film einen Marktanteil von 21,1% (Vorjahr: 16,2%) erreichte. Die größeren deutschen Verleiher (Concorde, Constantin Film, Kinowelt/ Studiocanal, Universum, Senator und Tobis) erwirtschaf teten gemeinsam 23,6% (Vorjahr: 24,3%) des Verleihumsatzes und sank damit ganz leicht gegenüber dem Vorjahr. M a r k t a n t e i l d e u t s c h e r Ve r l e i h e r 2 0 1 3 Pl. Verleiher Filme 2013 Gesamt Marktanteil in % Umsatz in Mio € Besuche 2013 gesamt in Mio Besuche in Mio 2012 2013 2012 2013 1 Sony k.A 15,4 117,7 14,5 k.A k.A 2 Warner k.A 13,8 163,6 12,4 k.A k.A 3 Fox k.A 11,6 106,2 11,3 k.A k.A 4 Universal Pictures Int. k.A 10,6 88,3 11,3 k.A k.A 5 Paramount k.A 8,4 66,7 8,4 k.A k.A 6 Senator k.A 6,8 12,9 7,5 k.A k.A 7 Walt Disney k.A 5,9 76,2 5,2 k.A k.A 8 Constantin k.A 5,9 77,4 6,1 k.A k.A 9 Concorde k.A 5,4 42,6 5,7 k.A k.A 10 Universum k.A 3,1 26,4 3,3 k.A k.A 11 Studiocanal k.A 3,1 45,0 3,3 k.A k.A 12 X-Verleih k.A 1,2 * 1,2 k.A k.A 13 Splendid k.A 1,0 * 1,0 k.A k.A 14 Tobis k.A * 5,8 * k.A k.A Sonstige k.A 7,8 26,0 8,7 k.A k.A Gesamt k.A. Quelle: SPIO, Filmstatistisches Jahrbuch 2013, Wilfried Berauer *in Sonstige enthalten 55 Verlei h fö rd e r u ng Die FFA fördert auch den Verleih. Der Absatz programmfüllender Kinofilme kann auf drei unterschiedliche Arten gefördert werden: Projektabsatzförderung (oder Förderung nach dem Projektprinzip) Die Förderung von Verleihvorkosten nach dem Projektprinzip erfolgt durch zinslose, bedingt rückzahlbare Darlehen. Mit dem Geld können die Herstellungskosten für Kopien und die Kosten für Marketing und Promotion gefördert werden. Ebenso gelten auch die Kosten für die Untertitelung für Hörgeschädigte und die Audiodeskription für Sehbehinderte als Verleihvorkosten. Auch zur Finanzierung des Auslandsvertriebs von Filmen können Darlehen gewährt werden. Darüber hinaus werden Darlehen oder Zuschüsse für Maßnahmen zur Erweiterung bestehender und Erschließung neuer Absatzmärkte für Lang- und Kurzfilme sowie der vertraglich vereinbarten Zusammenarbeit zur Absatzverbesserung gewährt. Referenzabsatzförderung (oder Förderung nach dem Referenzprinzip) Das Referenzprinzip gewährt dem Verleiher eines bereits erfolgreichen Filmes nachträgliche Förderung. Voraussetzung ist, dass der Film innerhalb eines Jahres nach seiner Erstaufführung in einem deutschen Kino 100.000 Referenzpunkte erreicht hat. Die Höhe des Zuschusses ist abhängig von der erreichten Referenzpunktzahl. Diese errechnet sich wie bei der Produktionsförderung zunächst aus der Zuschauerzahl. Hinzugerechnet werden auch jene Punkte, die der Film durch die Teilnahme, die Nominierung oder seinen Erfolg bei Filmfestivals bzw. der Verleihung eines Filmpreises erreicht hat. Die Referenzabsatzförderung wird in Form von Zuschüssen gewährt. Die Förderungshilfen können zur Abdeckung von Verleihvorkosten eines neuen Filmes oder zur Mitfinanzierung von Minimumgarantien verwendet werden. Medialeistungen - Seit der Novellierung des FFG am 6. August 2010 können Fernsehsender einen Teil ihrer Abgabe an die FFA in Form von Medialeistungen zur Verfügung stellen. Medialeistungen dienen zur kostenlosen Fernsehbewerbung deutscher Kino filme zum Kinostart sowie zur Videoerstveröffentlichung / VoD-Erstveröffentlichung. Grundsätzlich sollen Medialeistungen nur Filmen zuerkannt werden, die bundesweit und in der Regel mit mindestens 25 Kopien gestartet werden. Begründete Ausnahme fälle sind möglich. Kinoauswertung U m s a t z , B e s u c h e r u n d E i n t r i t t s p re i s e 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Vergleich 2012/2013 Kinobesucher (in Mio.) 129,4 146,3 126,6 129,6 135, 1 129,7 -4% Kinoumsatz (in Mio. €) 794,7 976,1 920,4 958,1 1033, 0 1022,9 -1% Durchschnittl. Eintrittspreis in € 6,14 6,67 7,27 7,39 7,65 7.89 3,1% Quelle: FFA Mit 563 Filmen ist die Anzahl der Erstaufführungen in den deutschen Kinos im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Filme gestiegen. Dabei starteten bundesweit insgesamt 223 deutsche, 159 US-amerikanische, 113 Filme aus EU-Ländern sowie 68 Produktionen aus anderen Ländern. Im ersten Halbjahr 2014 konnte bislang ein Umsatz von 450,6 Mio. erfasst werden, ein Abstieg im Vergleich zur Halbjahresbilanz 2013 (497,3 Mio. €) um 9,2%. Bei 56,3 Mio. Besuchern wurden im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres 6,4 Mio. Kinotickets weniger verkauft (-10,2%). 56 Key fa c ts : D er K i n o bes u c h er 2 0 1 3 2013 gingen 4% weniger Besucher in die Kinos als 2012 und der Umsatz durch Kinoticketerlöse nahm um 1% ab. Dennoch erzielte der Kinomarkt laut GfK mit rund 1.016 Mio. € das zweitstärkste Ergebnis seit Datenerhebung. Erfolgreichster Film war mit 5,6 Mio. Besuchern die deutsche Produktion Fack Ju Göhte, gefolgt von der Produktion Der Hobbit: Smaugs Einöde mit 4,6 Mio. Besuchern. Die Kinobesucher waren auch 2013 affin für Blockbuster: 34 Filme erreichten mehr als 1 Million Besucher. Sieben deutsche Produktionen waren 2013 Besuchermillionäre. Unter den Top 10 des Jahres 2013 befanden sich insgesamt drei 3D-Filme: Der Hobbit: Smaugs Einöde, Ich – Einfach unverbesserlich 2, Die Eiskönigin – Völlig un verfroren. Diese Zahlen weist die neue FFA-Studie „Der Kinobesucher 2013“ aus, mit der die Filmförderungsanstalt die Struktur des Kinobesuchs und die Entwicklung im Besucherverhalten zum 22. Mal in Folge analysiert. Demnach sind 2013 mit 27,3 Millionen Kinobesuchern 2,6 Millionen Menschen weniger im Kino gewesen als 2012, was einen Rückgang von 9% verzeichnen lässt. Der leichte Besucherrückgang in 2013 verteilte sich dabei auf beide Geschlechter und fast alle Altersgruppen, wobei der Rückgang mit -12% besonders bei den Twens ins Gewicht fiel, gefolgt von den 30 bis 39 Jährigen (-5%) und der Generation 60+ (-7%). Ein leichter Anstieg von je 3 Prozent bei den Altersgruppen 10 bis 19 und 50 bis 59 konnte das Defizit nicht ausgleichen. Die Besuchsintensität hingegen stieg 2013 in allen Altersgruppen ab 30 Jahren an. Dennoch gingen mit 5,8 Besuchern erneut die 20 bis 29 Jährigen überdurchschnittlich oft ins Kino. We i te re De ta i ls a u s d er S t u d i e: • Im Jahr 2013 stellten die 20- bis 29-jährigen (21%), Jugendliche bis 19 Jahre (20%) sowie die Gruppe der 40- bis 49-jährigen (je 19%) den größten Besucheranteil. • Der Anteil der Jugendlichen und Twens sank 2013 auf 41%. Das Durchschnittsalter des Kinobesuchers stieg abermals leicht an und lag bei 36,5 Jahren. • Knapp zwei Drittel der Twens (64%) sahen sich lieber Filme ab 20 Uhr an, 59% der über 60 Jährigen bevorzugte hingegen einen Filmbeginn vor 18h. • Der Großteil aller Kinobesuche fand auch im Jahr 2013 von Donnerstag bis Sonntag und dann mit durchschnittlich 2,0 Be gleitpersonen statt. Jeder zehnte Besucher (12%) ging alleine ins Kino. • „Filmvorschau/Trailer im Kino“ (22%) und die „Empfehlung durch Freunde, Bekannte“ (11%) waren auch im letzten Jahr die wichtigsten Anreize für einen Kinobesuch, gefolgt von „Bericht, Artikel in Zeitung, Zeitschriften“ und „Werbung im Fern sehen“ (je 9%). • Der häufigste Besuchsgrund war in 2013 mit 18% „Mit anderen etwas unternehmen“, als zweithäufigstes wurde „Film ist Fortsetzung, Teil einer Serie“ angegeben. Die vollständige Studie steht zum Download unter ffa.de -> Publikationen -> Studien und Publikationen zur Verfügung. 2012 wur de Media*Scope methodisch überarbeitet und alle Daten ab 2007 rückwirkend neu berechnet. Aus diesem Grunde kann es zu ge ringfügigen Abweichungen mit den Werten vorangegangener Publikationen kommen. Seit 2011 veröffentlicht die FFA auch Daten über den Besuch von 3D-Filmen, die in diesem Jahr nun erstmals in einer eigenständigen Studie vorgestellt werden. Die Studie gibt einen Überblick über die Entwicklung des 3D-Films im Kino der vergangenen drei Jahre. Ergänzend dazu erfolgen Auswer tungen hinsichtlich soziodemografischer Merkmale sowie eine Betrachtung einzelner kino- und filmspezifischer Informationen. Mittlerweile veröffentlicht die FFA seit mehr als 20 Jahren Studien zum Kinobesuchsverhalten auf Basis des Indivvidualpanels Media*Scope der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Seit 2004 werden die Ergebnisse in Form einer Präsentation heraus gegeben. Das GfK-Panel umfasst 25.000 Teilnehmer und steht repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 10 Jahren. Nicht erfasst werden Kinder unter 10 Jahren, ausländische Bürger sowie Personen, die ständig auf Reisen sind oder deren Bewegungs freiheit vorübergehend eingeschränkt ist. 57 Anzahl der Spielstätten und Leinwände 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Spielstätten 1.793 1.744 1.714 1.671 1.652 1.637 Kinosäle / Leinwände 4.810 4.734 4.699 4.640 4.617 4.610 Quelle: FFA Im Jahr 2013 konnten sich die Kinogänger ohne Berücksichtigung der Sonderformen sowie der Neu-, Wiedereröffnungen und Schließungen in 4.610 Kinosälen Filme anschauen. Diese erreichten 129,6 Mio. Besucher und einen Gesamtumsatz von 1,0 Mrd. Euro. Im Vergleich der letzten 5 Jahre ist die Gesamtmenge der betrachteten Kinosäle weiterhin rückläufig. Dabei sind die Besucherzahlen im Betrachtungszeitraum 2008 bis 2013 mit zyklischen Höhen und Tiefen insgesamt ansteigend. So konnten die Kinos im Jahr 2012 135,1 Mio. Besucher in die Kinos locken. Im Jahr 2013 waren es mit 129,6 Mio. Besuchern 4 Prozent we niger als 2012. Kinosaalbestand 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Neu- und Wiedereröffnungen 95 94 95 124 104 102 Schließungen 117 170 130 183 127 109 Bestand 4.810 4.734 4.699 4.640 4.617 4.610 Quelle: FFA 2013 gab es in Deutschland 4.610 Leinwände – 7 weniger als im Vorjahr. Auch die Kinostandorte verzeichnen einen Rückgang: 2013 gab es nur noch in 890 Städten und Orten ein Kino – 19 weniger als im Vorjahr. Verlangsamt hat sich im letzten Jahr der Rückwärtstrend im Kinosaalbestand: 102 Neu- und Wiedereröffnungen von Film theatern (2012: 104) standen 109 Schließungen (2012: 127) gegenüber. Auch die Zahl der Kinostandorte ist im letzten Jahr weiter gesunken: Mindestens ein Kino gab es Ende letzten Jahres nur noch 890 Städten (Vorjahr: 909) und Gemeinden, 19 weniger als im Vorjahr – und 84 weniger als noch vor fünf Jahren. D igita l i s i e r u n g d er K i n o s Am Jahresende 2011 war bereits jeder zweite deutsche Kinosaal digitalisiert - die Mehrheit davon mit Unterstützung der Digita lisierungsförderung von FFA, Bund und Ländern. Das belegt eine aktuelle FFA-Studie mit dem Titel „Struktur der Kinosäle in der Bundesrepublik Deutschland 2003 bis 2011“. Danach waren zu diesem Zeitpunkt insgesamt 2.252 Kinosäle in 1.032 Spielstätten mit einer digitalen Projektion ausgestattet, von denen 1.353 – fast jede dritte Leinwand (29%) – 3D-tauglich sind, Tendenz stark steigend: Nach eigenen Angaben beabsichtigten die Kinobetreiber innerhalb der nächsten zwei Jahre für mehr als drei Viertel ihrer Leinwände (78%) eine Um- oder Aufrüstung auf digitale Vorführtechnik – fast jede zweite davon (44%) mit 3D-Technologie. Lediglich jede fünfte Leinwand (22%) soll nach dem Willen ihrer Betreiber vorerst – zum großen Teil aus Kostengründen (31%) – nicht umgerüstet werden. Die zunehmende Digitalisierung hat die Investitionstätigkeit der deutschen Kinobetreiber im Jahr 2011 enorm gesteigert: Über ein Fünftel (21%) aller Investitionen von 2003 bis 2011 tätigten die Kinobetreiber allein im letzten Jahr. Insgesamt modernisierten sie zwischen 2003 und 2011 gut zwei Drittel (67%) ihrer Kinos, wobei unmittelbare Investitionen in den Kinosaal im Mittelpunkt standen. Auch für die kommenden zwei Jahre gaben die befragten Kinobetreiber an, in knapp drei Viertel (73%) ihrer Filmtheater die Modernisierung ihrer Kinosäle vorantreiben zu wollen. 58 K i n o fö rd e r u n g Die FFA bietet auch Filmtheaterförderungen an. Nach dem Projektprinzip wird diese Förderung als zinsloses Darlehen oder Zu schuss gewährt. Die Förderungshilfen werden u. a. zur Modernisierung und Verbesserung von Filmtheatern sowie zur Neuerrich tung gewährt, wenn sie der Strukturverbesserung dienen. Außerdem gibt es Förderung zur Beratung von Filmtheatern sowie zur Aufführung von Kurzfilmen als Vorfilm im Kino. Nach dem Referenzprinzip werden diese Förderungshilfen als Zuschuss oder für Werbemaßnahmen für deutsche und europäische Filme gewährt. Es können Zuschüsse für Filmkopien in- und ausländischer Fil me gewährt werden, die den Verleihfirmen eine vorgezogene Belieferung von Filmtheatern in Orten mit in der Regel bis zu 20.000 Einwohnern ermöglichen. Die Filme sollten eine Gesamtbesucherzahl von 1,5 Mio. Besuchern erwarten lassen. Für Kinderfilme kann auch eine niedrigere Besuchererwartung ausreichend sein. Im Jahr 2011 wurde eine Digitalisierungsförderung in Form eines Zuschusses eingeführt. Diese Förderung ist eine gemeinsam von FFA und BKM getragene Fördermaßnahme. Sie dient dem Ziel, schrittweise die flächendeckende Digitalisierung der Filmthe ater zu erreichen, um die kulturelle Vielfalt in Deutschland zu erhalten. Gefördert werden Maßnahmen zur erstmaligen techni schen Umstellung der Filmtheater auf digitales Abspiel. Förderfähig sind ausschließlich die Investitionskosten für die erstmalige technische Umrüstung auf 2D-Projektionstechnik (Server, Projektor und Installation) und auf einen technischen Standard mit Nachhaltigkeit. Nachhaltig ist eine Investition, wenn die digitale Projektionstechnik objektiv geeignet erscheint, die Wirtschaft lichkeit des jeweiligen Filmtheaters sicherzustellen. Fernsehauswertung und -ausstrahlung Fe r n s e h m a r k t Der deutsche Fernsehmarkt ist der prosperierendste in Europa mit 36 Mio. Haushalten, die mit einem Fernseher ausgerüstet sind. Rund 68 Prozent der TV-Haushalte empfangen an mindestens einem Gerät digitales Fernsehen. Die durchschnittliche tägli che Fernsehdauer im Jahr 2013 pro Person beträgt 220 Minuten am Tag, wobei zwischen 18 und 23 Uhr die Sehbeteiligung massiv ansteigt und gegen 21 Uhr am intensivsten ist. In der Primetime ab 20 Uhr werden im Gegensatz zu Frankreich nahezu jeden Tag auf den verschiedenen Sendern fiktionale Inhalte in Spielfilmlänge ausgestrahlt. De r d e u ts c h e Fi lm i m T V Gegenüber 2004 ist die Anzahl der Kinofilm-Premieren in 2013 um 15% zurück gegangen. Von 2012 auf 2013 sank sie um 6% von 619 auf 582. Die Anzahl der Sendetermine 2013 lag bei 10.826, das sind 9% weniger als 2012 (11.957). Die Anzahl von Free-TV Premieren deutscher Kinofilme und deutscher TV-Movies ist 2013 gegenüber 2012 um 6% zurück gegan gen. Es wurden 10% weniger deutsche TV-Movies erstausgestrahlt. Premieren von deutschen Kinofilmen im öffentlich-rechtli chen TV sanken von 84 in 2012 um 2% auf 82 in 2013. Fre e -T V - P re m i e re n d e u t s c h e r F i l m e i m d e u t s c h e n T V 2 0 0 3 – 2 0 1 3 KINOFILME TV-MOVIES* JAHR öfftl. rechtl privat gesamt öfftl. rechtl privat gesamt ALLE FILME 2003 134 38 172 227 86 313 485 2004 94 31 125 202 66 268 393 2005 98 26 124 223 51 274 398 2006 115 35 150 234 48 282 432 2007 85 31 116 269 46 315 431 2008 85 38 123 246 59 305 428 2009 87 23 110 267 31 398 408 2010 114 24 138 258 39 297 435 2011 92 24 116 285 25 310 426 2012 84 16 100 270 28 298 398 2013 82 25 107 248 20 268 375 Entw. 2013 ggü. 2012 -2% 56% 7% 8% -29% -10% -6% Quelle: SPIO e.V. Stand 07/2014 *TV-Movies, die nicht für das Kino produziert wurden und Fernsehfilmreihen mit Spielfilmcharakter z.B. „Tatort“, „Polizeiruf“, „Bulle von Tölz“. 59 To p 5 K i n o f i l m e i m T V 2 0 1 3 PL. SENDUNG SENDER DATUM ZUSCHAUER IN MIO. 1 Die Tribute von Panem - The Hunger Games Pro7 10.11. 6,49 2 James Bond 007: Ein Quantum Trost ZDF 08.01. 5,90 3 Was machen Frauen morgens um halb vier? ARD 18.12. 5,51 4 Harry Potter und die Heiligtümer des Todes RTL 03.11. 5,29 5 Pretty Woman ZDF 01.09. 5,23 Quelle: Blickpunkt:Film Um sat z u n d M a rk ta n tei l Mit 36 Mio. Fernsehhaushalten und einem jährlichen Umsatz von über 8 Mrd. Euro ist Deutschland weltweit der zweitgrößte TV-Markt. Auf Platz eins steht der Privatsender RTL, gefolgt von den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD, ARD Dritte und ZDF. Home Entertainment Die deutsche Videobranche erzielte 2013 1,76 Mrd. € Umsatz, somit ist ein Umsatzplus von 2,9% gegenüber 2012 (2012: 1,70 Milliarden €) zu verzeichnen. Auch im Verleihbereich konnte mit 312 Mio. € eine Umsatzsteigerung erzielt werden und zwar zum dritten Mal in Folge. Diese ist auf die hohen Zuwachsraten im Bereich Video-on-Demand zurückzuführen. Durch den Verkauf von Bildträgern und EST* wurden 1,45 Millarden € erwirtschaftet (+2,6% gegenüber 2012: 1,40 Milliarden €). Im Durchschnitt kostete eine DVD 11,20€ (19 Cent weniger als 2012), eine Blu-ray Disc 14,00€ (86 Cent weniger als 2012). Durch den Verkauf von Blu-ray Discs konnten 410 Millionen € erzielt werden (2012: 343 Millionen €, +20%). 2013 wurden durch EST* 52 Millionen € generiert (2012: 46 Millionen €, +13%). Die Einnahmen durch Video-on-Demand Trans aktionen steigerten sich von 55 Millionen € in 2012 um 23,6% auf 68 Millionen € in 2013, die Einnahmen mittels SvoD* Abonne ments steigerten sich von 22 Millionen € in 2012 um 54,5% auf 34 Mio. €. *EST = Electronic sell through, Verleih: SVoD = Subscriptional Video on demand TO P 1 0 v e r k a u f t e F i l m e a u f D V D i m J a h r 2 0 1 3 PL. FILMTITEL ANBIETER 1. Der Hobbit: Eine unerwartete Reise Warner Home Video 2. Breaking Dawn- Bis zum Ende der Nacht, Teil 2 Concorde 3. James Bond 007 – Skyfall Fox 4. Django Unchained Sony Pictures 5. Ich – Einfach unverbesserlich Universal Pictures 6. Madagascar 3: Flucht durch Europa Paramount 7. Ziemlich beste Freunde Senator 8. Kokowääh 2 Warner Home Video 9. Ich – Einfach unverbesserlich 2 Universal Pictures 10. The Hunger Games Warner Home Video Quelle: SPIO, Filmstatistisches Jahrbuch 2013, Wilfried Berauer 60 Ver le i h u m s at z u n d Ma r k ta n tei l Der Gesamtumsatz im Videomarkt betrug 2013 1.76 Milliarden € (+ 2,9% gegenüber 2012: 1,70 Milliarden €). Durch den Verkauf von Bildträgern und EST* wurden 1,45 Millarden € erwirtschaftet (+2,6% gegenüber 2012: 1,40 Milliarden €). Mit Verleihtrans aktionen wurde ein Umsatz von 312 Millionen € generiert (2012: 300 Millionen €). Durch EST* wurden 2013 52 Millionen € (2012: 46 Millionen €) generiert. Umsätze im Videomarkt 2008 bis 2013 in Millionen € VERLEIH UMSATZ AUS VHS JAHR DVD VERKAUF VHS Blu-Ray/ HD-DVD VoD/ TVoD gesamt DVD Blu-Ray/ HD-DVD EST* gesamt 2008 0 260 5 6 271 1 1253 48 2 1.303 2009 0 242 15 13 270 1 1261 120 8 1.389 2010 0 217 24 21 262 1 1193 187 22 1.403 2011 0 194 37 45 276 0 1132 262 33 1.427 2012 0 173 49 77 300 0 1021 343 46 1.411 2013 0 158 52 102 312 0 984 410 52 1.445 Quelle: BVV- Bundesverband Audiovisuelle Medien e.V. Hamburg /FFA, *Elektronische Vertriebsformen ohne Bildträger Verkauf: EST= Electronic sell through, Verleih: VoD = Video on demand, PpV = Pay per view V i d e o - U m s a t z Ve r k a u f ( D V D , B l u - R a y u n d H D D V D ) n a c h S e g m e n t 2 0 0 8 b i s 2 0 1 3 i n P ro z e n t 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Aktueller Kinofilm* 20 21 23 22 20 25 Neuere Kinofilme** 9 9 9 8 9 7 Kinofilm Backkatalog*** 26 25 24 28 24 25 TV- Produktionen 22 24 25 25 27 26 Direkte Video Produktionen 8 8 7 7 9 9 Special Interest**** 7 7 6 5 5 4 Musik 8 7 6 5 5 4 1.301 1.381 1.381 1.395 1.364 1.445 Gesamtumsatz in Mio. Stück / € Quelle: BVV *Kauf vor 12 Monate nach Kinostart ** Kauf zw. 13 und 24 Mon. Nach Kinostart *** Kauf ab 25. Monat nach Kinostart **** Filme ohne Spielfilmhandlung, z.B. Geschichts- oder Sportdokumentation, Tierfilme Vi d e o fö rd e r u n g Die FFA bietet auch Videoförderungen an. Zinslose, rückzahlbare Darlehen können den Programmanbietern für die Abdeckung von Herausbringungskosten deutscher Filme auf DVD oder Blu-ray und als VoD-Förderung bis zu einer Höhe von 600.000 €, für beispielhafte Werbeaktionen, die Herstellung von Fremdsprachenfassungen oder einen besonderen Aufwand beim Absatz von Kinderfilmen können 150.000 € Darlehen gewährt werden. Für die Förderung von Videotheken werden sowohl zinslose, unbedingt rückzahlbare Darlehen als auch Zuschüsse gewährt. 61 De r Vere i n „ Da s d eu ts c h - f ra n z ö s i s c he Fil mtre f fe n “ Im Rahmen der deutsch-französischen Filmakademie wurde im Jahr 2003 der Verein Das deutsch-französische Filmtreffen (Les Rendez-vous franco-allemands du cinéma) ins Leben gerufen. Sein Ziel ist die Harmonisierung der Produktionsstruktu ren für deutsch-französische Koproduktionen sowie die Förderung des Verleihs deutscher bzw. französischer Filme im jeweils anderen Land. Zum Erfahrungsaustausch wird ein jährliches Treffen mit deutschen und französischen Produzenten, Verleihern und ausge wählten Fachleuten organisiert, bei dem die Teilnehmer Gemeinsamkeiten und Differenzen in Produktion und Verleih diskutieren und Lösungsansätze erarbeiten. Die Veranstalter des Treffens sind German Films und UniFrance Films. Des Weiteren bietet der Verein Beratung und Unterstützung für Deutsche und Franzosen, die mit dem jeweils anderen Land kooperieren möchten. Aktuelle Informationen zur deutschen und französischen Filmwirtschaft werden kontinuierlich gesammelt und für alle Interessierten auf der Website zusammengestellt: www.das-rendez-vous.org Links www.das-rendez-vous.org Website des Vereins „Das deutsch-französische Filmtreffen“ www.german-films.de Website von German Films Service und Marketing GmbH www.unifrance.org Website von UniFrance Films www.ffa.de Website der Filmförderungsanstalt mit Branchen-Links zu Verbänden, Verleihern, Organisationen, Festivals etc. www.cnc.fr Website des CNC mit vielen Informationen zur französischen Film-industrie, Links zu Verbänden, etc. Q uellen German Films, UniFrance, SPIO, FFA, CNC - Centre National du Cinéma et de l‘Image Animée, Mediabiz/Blickpunktfilm, Rentrak, Le film français, IFCIC - Institut pour le Financement du Cinéma et des Industries Culturelles, Film France, Centre Images, Guide 2010 « Soutiens à la production cinématographique et audiovisuelle », CSA – Conseil Supérieur de l’Audiovisuel, Nielsen EDI, AGF/ GfK Fernsehforschung www.ikosom.de/2014/03/21/crowdfunding-im-film-wird-auch-in-deutschland-immer-relevanter (abgerufen am 15.09.2014) www.spiegel.de/kultur/kino/veronica-mars-film-nach-kickstarter-kampagne-im-kino-a-959202.html (abgerufen am 15.09.2014) FFA-Studie über die Struktur des Kinobesuchs und die Entwicklung im Besucherverhalten 2013 (Stand: August 2014) 62 Promoting French cinema worldwide www.das-rendez-vous.org