Ausgabe 2009/02 - Verband Angestellter Apotheker Österreichs
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Ausgabe 2009/02 - Verband Angestellter Apotheker Österreichs
PHARMAZIE SOZIAL Die Zeitschrift der angestellten Apothekerinnen und Apotheker EUR 2,20 | 02/2009 | www.vaaoe.at Die grosse VAAÖ Türkei-ReiseAktion auf Seite 2 SCHMERZ Erkenntnisse der 5. SüdbahnSchmerzgespräche INTERVIEW Der HERBA-Chef über die Zukunft der Apotheken STEUERREFORM Steuerliche Erleichterungen für Familien Wundversorgung Was Apotheker über diese sensible Materie wissen sollten P.b.b. Verlagsort: 1010 Wien, 09Z038037M Nach dem tollen Erfolg der letzten Aktion hat der VAAÖ auch für 2009/2010 wieder ein ganz besonderes Angebot für Sie. Wir laden Sie ein: Anatolische Impressionen Erleben Sie den Zauber der Türkei zu einzigartigen Konditionen: Oktober 2009: E 139,–/Person (inkl. Flughafen-Taxen) November 2009 bis April 2010: E 79,–/Person (inkl. Flughafen-Taxen) Im Preis inkludiert: •deutschsprachige Reiseleitung bei Transfers und Ausflügen •alle Fahrten mit klimatisierten Bussen •alle Trinkgelder in den Restaurants •ÜF Unterkunft in 4*- und 5*-Hotels 1. Tag: Ankunft. Flug nach Antalya, 2 Übernachtungen im Raum Antalya (z.B. Belek). 2. Tag: Orientierungsfahrt. Welcome-Cocktail mit anschließender gemeinsamer Orientierungsfahrt nach Aspendos, zu Aquädukten und zum Kursunlu-Wasserfall. 3. Tag: Antalya – Pamukkale. Nach einem Besuch und Einkaufsmöglichkeit in einem Schmuckcenter geht die Fahrt über das Taurusgebirge nach Pamukkale. Pamukkale – ein geologisches Wunder der Superlative, dessen wattig-weißes Aussehen bei der Namengebung Pate stand. Pamukkale zählt wegen seiner antiken Baudenkmäler und der Thermenbäder zu einer der interessantesten Stätten der Welt. Nächtigung in Pamukkale. 4. Tag: Ephesos. Ephesos, die erste und größte Metropole Asiens – alt wie Athen, klüger als Rom, fromm wie Jerusalem und Hafen der Sünde. Ausführliche Besichtigung (KuretenStraße, Celcus-Bibliothek, Hadrian-Tempel, das große Theater mit 24.000 Sitzplätzen u.v.m.). Nächtigung in Pamukkale. 5. Tag: Pamukkale – Antalya. Besuch einer regionalen Teppichknüpfschule. Sie sehen, wie aus Wurzeln Naturfarben für die Färbung der Schurwolle und der Seide gewonnen werden. Sie haben auch die Möglichkeit, die Seidengewinnung kennenzulernen. Viele Künstler zeigen, wie sie jahrelang die wertvollen türkischen Seidenteppiche mit viel Liebe und Geduld knüpfen. 6. Tag: Antalya – Ausflug. Antalya, die „Perle der türkischen Riviera“: eine Stadt, die jeden Besucher bezaubert und eine Schatztruhe für Einkaufs- und Unternehmungslustige ist. Die winkligen Gassen der Altstadt mit den osmanischen Häusern, das Minarett (Wahrzeichen der Stadt), das Hadrianstor und der herrliche antike Stadthafen sind nur einige der vielen Sehenswürdigkeiten. Unzählige Einkaufsmöglichkeiten mit günstigen Preisen in Einkaufszentren und auf dem Volksmarkt. 7. Tag: zur freien Verfügung oder Manavgat-Flussfahrt. Besuch des größten und beliebtesten Marktes (Basaar), Flussfahrt auf dem Fluss „Melas“ bis zur Flussmündung, Schwimmmöglichkeiten im kalten, süßen Fluss und im salzig-warmen Meer. Mittagessen an Board. Besuch der größten Moschee der Region mit 4 Minaretten. 8. Tag: Abreise. Transfer zum Flughafen und Rückflug •Hin- und Rückflug (Abflug: Mi/Fr/Sa/So ab Wien, Linz, Graz, Salzburg – z. B. mit LaudaAir) •Transfers Schon jetzt reservieren: ❑ Ja, ich möchte gerne das Spezialangebot des VAAÖ in Anspruch nehmen. Bitte senden Sie mir nähere Informationen zu. Bitte senden Sie den Abschnitt an: VAAÖ (Verband Angestellter Apotheker Österreichs) Spitalgasse 31/3, 1091 Wien Fax: 01/404 14-414 E-Mail: [email protected] Apotheker-Zusatzspezial-Paket (nur E 139,– Aufzahlung, vor Ort zu bezahlen) • 6-mal Abendessen im Hotel (Aufzahlung HP) • alle Eintrittsgelder (Pamukkale, Ephesus, Antalya) Mein Wunschtermin: Name: Adresse: PLZ/Ort: Tel.: E-Mail: EDITORIAL Liebe Kolleginnen & Kollegen! Erleichtert hat der VAAÖ das Urteil des Europäischen Gerichtshofs zum Fremdbesitz von Apotheken vernommen. Es bleibt also den einzelnen Staaten überlassen, wie sie mit ihren Gesetzen die sichere und gesicherte Arzneimittelversorgung ihrer Bevölkerung regeln. Ein wichtiger Grund für die Entscheidung war, dass Medikamente eine besondere Ware sind, für deren Abgabe an die Konsumenten besondere Vorsichtsmaßnahmen gelten. Das EUUrteil bedeutet für uns Apotheker auch eine längst fällige Aufwertung und Anerkennung unseres Berufsstandes. Von den Apothekern wird erwartet, dass sie wegen ihrer wissenschaftlichen Ausbildung nicht das wirtschaftliche Interesse der Apotheke in den Vordergrund stellen, sondern das gesundheitliche Interesse ihrer Kunden. Durch dieses Urteil erwarten wir auch auf Österreichs Verfahren mit der EU-Kommission positive Auswirkungen, da der Apothekenbesitz bei uns schon jetzt liberaler geregelt ist als in Deutschland. Für mich als angestellte Apothekerin ist in der Urteilsbegründung das Herausheben der Arzneimittel als besondere Ware, die unter „beruflich fachlichen Blickwinkel“ abgegeben werden muss, von größter Bedeutung. Das müssen wir tagtäglich bei unserer Arbeit in der Apotheke leben! Nur so können wir die Begehrlichkeit anderer Wirtschaftszweige, uns die Arbeit „abzunehmen“, abweisen. Wir wollen auch weiterhin unser gesamtes Wissen über Arzneimittel unseren Kunden zur Verfügung stellen und dabei der Gesundheit den Vorrang vor rein wirtschaftlichen Interessen geben, meint Ihre INHALT 4 Südbahn-Schmerzgespräche Neues aus der Welt der Schmerztherapie 5 Online-Umfrage Meine Arbeitszeitgestaltung Was Apotheker über die richtige Form der Wundversorgung wissen sollten 6 Wundversorgung 10 PHIS-Projekt Krankenhausapotheker als Interessenspartner 11 EuGH-Urteil Fremdbesitzverbot für Apotheken lehre und die Wechseljahre Dr. Andreas Windischbauer, Vorstands- vorsitzender der HERBA, im Interview Steuerliche Erleichterungen für Familien Bericht über den Betriebsausflug des VAAÖ-Teams 12 ALLIDas neue Schlankmach-Wunder? 14 Ayurveda Die indische Gesundheits- 14 NEWS Neues vom Pharma-Markt 16 INTERVIEW 18 Das liebe Geld 20 Alle Wege führen nach Rom 22 VERANSTALTUNGSKALENDER 23 TARAMAUS Ulrike Mayer, Präsidentin des Verbands Angestellter Apotheker Österreichs IMPRESSUM Eigentümer und Herausgeber: Verband Angestellter Apotheker Österreichs, gegr. 1891, Berufliche Interessenvertretung mit Sitz in Wien. Vereinsleitung: Mag. pharm. Ulrike Mayer, Präsidentin, Spitalgasse 31, 1091 Wien, Postfach 85, Tel.: 01/404 14-410, Fax: 01/404 14-414, E-Mail: [email protected] Medieninhaber und verleger: ÄrzteVerlag GmbH, Stoß im Himmel 1, 1010 Wien, Tel.: 01/532 25 40, Fax: 01/532 25 40–20, [email protected] www.vaaoe.at Die Zeitschrift erscheint fünf Mal im Jahr. Der Bezugspreis beträgt Euro 10,90 inkl. MWSt jährlich. Chefredaktion: Mag. iur. Norbert Valecka, Direktor VAAÖ Projektleiter: Mag. Manfred Kommar, Tel.: 01/532 25 40-12, [email protected] Redaktion: Borislava Dimitrijevic, Mag. Susanne Ergott-Badawi, Mag. Ulrike Mayer, Dr. Vera Moczarski, Mag. Raimund Podroschko, Helga Rois, Mag. Ursula Thalmann, Mag. Norbert Valecka, Mag. Andrea Vlasek. Auch wenn im Text aus Gründen der besseren Lesbarkeit weibliche Formen wie „Apothekerinnen“ nicht explizit a usgeschrieben werden, beziehen sich alle personenbezogenen Formulierungen auf weibliche und männliche Personen. Coverfoto: Fotolia.de Druck: NÖ Pressehaus, 3100 St. Pölten Urheberrecht: Die in der Zeitschrift veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers oder Verlegers in irgendeiner Form reproduziert oder in eine von Maschinen insbesondere Datenverarbeitungsanlagen, anwendbare Sprache übertragen werden. Auch die Rechte der Wiedergabe durch Vortrag, Funk- und Fernsehsendungen, im Magnettonverfahren oder auf ähnlichem Weg bleiben vorbehalten. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in dieser Zeitschrift berechtigt auch ohne jede besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Waren- und Markenschutzgebung als frei zu betrachten wären und von jedermann benutzt werden dürfen. Einschaltungen gemäß § 26 Mediengesetz. PHARMAZIE SOZIAL 02/09 3 PHARMAZIE AKTUELL Südbahn-Schmerzgespräche In Reichenau/Rax fanden vom 27. bis 29. März 2009 bereits die 5. Südbahn-Schmerzgespräche – unter der wissenschaftlichen Leitung von Primar Univ.-Prof. Dr. Wilfried Ilias – statt und boten wieder einen breiten Überblick über Schmerzen und ihre Therapie. PELVIPATHIE häufiger nicht-gynäkologische Operationen, benötigen dreimal mehr Medikamente und leiden an polysymptomatischen Beschwerden. Als solche bezeichnet man chronische (> 6 Monate) zyklusunabhängige Schmerzen im Bereich von Unterbauch und Becken. Sie tritt bei Frauen zwiUrsachen: schen 20 und 45 Jahren auf, hat • Adhäsionen, Myome, oft ein sexuelles Trauma in der B e i t r ag v o n Endometriose Anamnese, oft sind die Frauen M ag . A n d r e a Vlasek • muskuloskelettale Faktoren wenig gut ausgebildet und (Narben, Operationen) leben in einer dysfunktionalen Familie. Die Patientinnen haben fünfmal • Motilitätsstörungen Weitere Vorträge gab es zu folgenden Themen: AGGRESSION – ABHÄNGIGKEIT – SUCHT • Durch einen speziell entwickelten Fragebogen für Patienten kann man bereits vor einer Opiattherapie die Abhängigkeitsgefahr abschätzen: Umgang mit Nikotin und Alkohol, Einstellung zu Medikamenten, Erwartungshaltung etc. • Menschen haben spezielle Rezeptoren für Nikotin, Morphin und Cannabis im Gehirn – nicht jedoch für Alkohol. • Abhängige lassen sich in 4 Gruppen einteilen (nach Prof. Lesch) – diese bedingen dann die Therapiemöglichkeiten und -ziele. • Beim Entzugssyndrom werden genauso viele Hirnzellen geschädigt wie bei der Vergiftung. • Schmerz verändert das Motivations- Belohnungssystem und reduziert Morphin induzierte Suchteffekte – unter Schmerz reduzierte Abhängigkeitsentwicklung. Aber: Wenn es durch inadäquate Behandlung (zu geringe Dosis) zum Entzug kommt, ist die Toleranz- und Abhängigkeitsentwicklung höher! Hypothese: Sollte man aus diesem Grund auch Durchbruchsscherzen durch genügend hohe Dosierung vermeiden?! • Beim Drogenentzug ist die physische Abhängigkeit leicht behandelbar, die psychische umso schwerer: Durch assoziatives Lernen (Konditionierung, „Pawlow’scher Hund“) wird ein schwacher mit einem starken Reiz verbunden – noch nach Jahren sind Rückfälle möglich. • Aggression und Gender: Stressumgang bei Männern und Frauen unterschiedlich: • „fight or flight“-Externalisierung • „tend and befriend“-Internalisierung Es gibt aber kein „Aggressions-Gen“. DIVERSES • Opioid-Retard-Tabletten dürfen nicht mit Alkohol eingenommen werden – dose- dumping – Matrix schneller aufgelöst – höherer Plasmaspiegel und kürzere Wirkung. • Opiat-Pflasterrückstände nicht mit Alkohol entfernen! • Bei erstmaliger Verwendung von Opiat-Pflastern tritt die Wirkung oft erst nach 24 Stunden ein. • Pre- und postoperative Unter- und Fehlversorgung mit Analgetika kann zu chronischen Schmerzen führen. Patienten vermeiden Abhusten – Pneumonie. • Fibromyalgiesyndrom: Gute Erfolge durch eine medizinische Trainingstherapie – 2- bis 3-mal/Woche 30 bis 40 Minuten individuelles, herzfrequenzgesteuertes aerobes Ausdauertraining. • Der Vitamin-D-Spiegel liegt bei der österreichischen Bevölkerung ca. 25 Prozent unter der Norm – dies kann zu Schmerzen, Angstzuständen und Muskelschwäche führen. 4 PHARMAZIE SOZIAL 02/09 • urologische Diagnosen • psychosoziale Faktoren (Missbrauch, Misshandlung, Medikamentenabusus, psychische Erkrankungen) Diagnose: • Anamnese • klinische gynäkologische Untersuchung • Sonographie, bildgebende Verfahren • Laparoskopie Therapie: Diese hängt von den Ursachen ab und ist vielfältig und multi disziplinär. Da im Bereich von Darm und Uterus mächtige Muskeln und große sensible Nervenbahnen sowie große Fascienzüge mit Verbindung bis zum Kopf vorliegen, sprechen diese Schmerzen auch sehr gut auf Neuraltherapie an. CANNABINOIDE IN DER SCHMERZTHERAPIE Die Wirkung der Cannabinoide ist vielfältig, sie greifen in das körpereigene Endocannabinoidsystem ein, führen bei Schmerzpatienten zu Beruhigung und Lebensqualitätsverbesserung. Grob gesprochen werden unter Cannabinoideinfluss schwache Reize weitergeleitet und starke Reize blockiert. Wirkung: • Appetitsteigerung, antiemetisch – Gewichtszunahme • verdauungsfördernd (gut, wenn durch Opiate gehemmt!) • antiphlogistisch und muskelentspannend • Libido, Schlaf, Distanzierung zum Schmerz • Angiogenese, Apoptose • angstlösend, antiaggressiv • Vermeidung, Schmerz, Kopfschmerz KI: • Patienten unter 20 Jahre • latente Psychosen • ungenügende vorhergegangene Behandlungen gegen Schmerz und/ oder Depressionen www.vaaoe.at umfrage Die besten Responder haben eine optimale Appetitsteigerung und Muskelentspannung. Viele Schmerzpatienten sind „auf Hochtouren“ und werden durch Cannabinoide herunterreguliert, man kann auch wieder leichten Sport betreiben. Durch spezielle Fragebögen in Kombination mit einer vierwöchigen Probe therapie werden die Patienten auf ihre Eignung für eine Cannabinoid-Therapie überprüft, unter begleitender ärztlicher Betreuung wird die Dosis langsam gesteigert – ca. 45 Prozent der Schmerzpatienten profitieren von der Behandlung, die anderen sind NonResponder. Auch MS-Patienten mit Kribbelparästhesien in der Nacht können durch eine Cannabinoidbehandlung gewinnen. n Online-Umfrage Seit Anfang April gibt es auf der Homepage des VAAÖ – www.vaaoe.at – jeden Monat eine neue Umfrage, an der Sie sich ganz einfach online beteiligen können. Das Thema der April-Umfrage war „Meine Arbeitszeitgestaltung“. Das Ergebnis präsentieren wir Ihnen nun: In welchem Dienst arbeiten Sie? 29 % 50 % Volldienst Teildienst 6/10 – 9/10 17 % 4% Aspirant Teildienst 2/10 – 5/10 FACHKURZINFORMATION: Iberogast-Tropfen Zusammensetzung: 100 ml enthalten alkoholischen Frischpflanzenauszug aus Iberis amara/Bittere Schleifenblume (15,0 ml), alkoholische Drogenauszüge aus Angelikawurzel (10,0 ml), Kamillenblüten (20,0 ml), Kümmel (10,0 ml), Mariendistelfrüchten (10,0 ml), Melissenblättern (10,0 ml), Pfefferminzblättern (5,0 ml), Schöllkraut (10,0 ml), Süßholzwurzel (10,0 ml). Auszugsmittel für alle Drogen: 30 Vol% Ethanol. Das Arzneimittel enthält 31 Vol% Alkohol. 1 ml entspricht 20 Tropfen. Wirkstoffgruppe: Sonstige Mittel für das alimentäre System. Anwendungsgebiete: Zur Behandlung von funktionellen und motilitätsbedingten Magen-Darm-Erkrankungen wie Reizmagen- und Reizdarmsyndrom (einschließlich Magen- und Darmspasmen) sowie zur unterstützenden symptomatischen Behandlung bei Gastritis. Gegenanzeigen: Iberogast darf nicht bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber einem der Bestandteile eingenommen werden. Sonstige Bestandteile: Ethanol, Wasser. Abgabe: Rezeptfrei, apothekenpflichtig. Zulassungsinhaber: Steigerwald Arzneimittelwerk, Darmstadt, Deutschland. Vertrieb: Madaus, Wien. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen, Wechselwirkungen und Nebenwirkungen sowie zur Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen. Wie verläuft Ihr Arbeitstag? Sind Sie Mitglied beim VAAÖ? 17 % 29 % Nein Nur Tara 71 % Abwechslung 83 % Ja Die Ergebnisse der Mai-Umfrage zum Thema „Veranstaltungen“ sowie die Juni-Umfrage zum Thema „Stress“ finden Sie auf www.vaaoe.at. Iberogast ® Das Nachtdienst Gewinnspiel für Apotheken Und Magenweh ist Geschichte. nur zwischen 20.00 und 6.00 Uhr www.madaus.at Passwort: Echinacin wirkt schnell und zuverlässig bei Magen- und Darmbeschwerden Rezeptfrei in der Apotheke! bei Reizdarm Wirkung mit Metoclopramid vergleichbar1 gut verträglich, mit pflanzlichen Wirkstoffen www.vaaoe.at 1 Hanisch et al., 2006 PHARMAZIE SOZIAL 02/09 5 Wundmanagement komplexe Materie mit hohem Sparpotenzial Die Behandlung chronischer Wunden war lange Zeit ein Thema, das von überlieferter Tradition und langjähriger fachlicher Erfahrung dominiert war. In den letzten Jahren hat sie sich zu einer eigenständigen Disziplin entwickelt, die ganzheitliche Konzepte erfordert. 6 PHARMAZIE SOZIAL 02/09 modernenWundmanagements zurückgegriffen und vor allem interdisziplinäre Kompetenz gebündelt wird. Umso wesentlicher ist dieser Aspekt, wenn wir uns verdeutlichen, dass chronische Wunden keine Erkrankung im eigentlichen Sinn sind, sondern die Folge einer oder mehrerer Grund- und Begleiterkrankungen. Expertenschätzungen gehen davon aus, dass derzeit rund 500.000 betroffene Patienten mit chronischen Wunden in Österreich nicht ausreichend betreut werden – allein 80.000 davon in Wien. Derzeit werden rund 2.800 Füße pro Jahr ampu- tiert, etwa die Hälfte davon könnte durch eine raschere Wundversorgung gerettet werden. Spezialisten gefragt Breites Wissen über anatomische, physiologische, dermatologische und ernährungsmedizinische Bereiche ist daher erforderlich, um die viel zitierten ganzheitlichen Konzepte zu entwickeln und letztendlich auch erfolgreich umzusetzen. Moderne Wundtherapie ist längst nicht mehr allein Aufgabe des Pflegepersonals, sondern erfordert die Zusammenarbeit in multidisziplinären www.vaaoe.at FOTOS: istockphoto C hronische Wunden sind mit viel Leid für die Betroffenen verbunden, aber auch ein nicht zu vernachlässigender volkswirtschaftlicher Posten: verursachen doch beispielsweise beim Diabetiker bis zu 80 % der gesamten Behandlungskosten allein jene, die auf die Therapie chronischer Fußulzera entfallen. Untersuchungen aus Deutschland belegen, dass bei einfachen Wunden rund 30 %, bei komplexen 55 % und bei schweren Wunden etwa 80 % der Kosten eingespart werden könnten, wenn bei der Behandlung systematisch auf das Wissen Chronische Wunden ... ... sind sekundär heilende Wunden, die trotz kausaler und sachgerechter Therapie innerhalb von acht Wochen keine Tendenz zur Heilung zeigen. Chronische Wunden können sich jederzeit aus einer aktuen Wunde heraus entwickeln. In den meisten Fällen stellen chronische Wunden jedoch das letzte Stadium einer fortschreitenden Gewebszerstörung dar, ausgelöst durch venöse, arterielle oder stoffwechselbedingte Gefäßleiden, Druckschädigungen, Strahlenschäden oder Tumoren. Quelle: Hartmann WundForum 1/2007 zuletzt weil die Wundversorgung wie kaum ein vergleichbarer Bereich im Gesundheitswesen hohes Einsparungspotenzial bietet. Ausbildung akademisiert sich Moderne Wundtherapie ist längst nicht mehr allein Aufgabe des Pflegepersonals, sondern erfordert die Zusammenarbeit in multidisziplinären Teams. Teams, über Fächer und Berufsgruppen hinweg, und schließt auch die Compliance von Patient und Angehörigen ein. Themen wie Prävention oder Beratung müssen in diese Konzepte einfließen. Ein Mix aus optimalen Produkten und Lösungen, kompetentem Fachwissen und entsprechendem Engagement ist heute entscheidend für die erfolgreiche Diagnose und Therapie chronischer Wunden. Daher hat auch der Bedarf an Wundversorgungsspezialisten entlang der gesamten Patientenversorgungskette zugenommen – nicht Neben der Komplexität der Materie macht vor allem auch die Unübersichtlichkeit des Angebotes die Qual der Wahl für den beratenden Experten nicht immer leicht. Neben einer klaren Produktübersicht fehlen vor allem Studien im Hinblick auf das PreisLeistungs-Verhältnis der Wundmaterialien sowie entsprechende klinische Studien. Auch existieren noch keine ausreichenden verbindlichen Standards, wann welche Produkte wirkungsvoll eingesetzt werden können. Die neuesten Wundmaterialien nützen wenig, wenn nicht von Anfang an der richtige Diagnosepfad eingeschlagen Das HARTMANN Therapiekonzept – Wundbehandlung mit System wunderbar reinigen! Tender Wet® active Das superabsorbierende Wundkissen mit einzigartiger Saug-Spülwirkung www.vaaoe.at Atrauman® Ag Die intelligente antibakterielle Therapie mit metallischem Silber PermaFoam® Der Schaumverband für ein hervorragendes Exsudatmanagement Sorbalgon® Die Kalziumalignat Kompresse für tiefe und zerklüftete Wunden Hydrosorb Gel® Das amorphe Hydrogel erleichtert die Ablösung von Nekrosen PAUL HARTMANN Ges.m.b.H., 2355 Wr. Neudorf, IZ NÖ Süd, Straße 3, Tel: 02236-64 630-0, [email protected] www.at.hartmann.info PHARMAZIE SOZIAL 01/09 7 wundmanagement wird oder die Anwendung nicht fachgerecht erfolgt. Eine erste wirkungsvolle Strategie gegen weiteren „Wildwuchs“ in Sachen Wundmanagement hat der Chirurg und Leiter des Fachbereiches Medizin „Wound Care Management“ am Institut für Pflegewissenschaften der Paracelsus Medizinischen Universität Salzburg, Dr. Thomas Wild, initiiert. „Da im Wundmanagement meist von erfolgreichen Fallbeispielen sowie Tipps und Tricks ausgegangen wird, hat sich noch wenig theoretisches Denken in dieser Disziplin entwickelt. Die Frage nach dem eigentlichen Erkenntnisgegenstand im Wundmanagement wird aber künftig von enormer Wichtigkeit sein, gerade um die Ausbildung von Experten zu systematisieren und weil es sich um eine überaus komplexe Fachdisziplin handelt“, ist Wild überzeugt. Nicht einfacher macht es die Tatsache, dass mit der prognostizierten demografischen Entwicklung und der Zunahme chronischer Erkrankungen in Zukunft auch die Versorgung chronischer Wunden zunehmen wird. „Es ist daher dringend notwendig, genügend kompe- Dr. Thomas Wild, Leiter des Fachbereiches Medizin „Wound Care Management“ am Institut für Pflegewissenschaften der Paracelsus Medizinischen Universität Salzburg tente Wundexperten im extra- und intramuralen Bereich zur Verfügung zu haben“, so Wild weiter. In einer dreistufigen Ausbildung startet daher die Paracelsus Universität Salzburg mit einer Basisausbildung über ein Semester, in der fachliches und ökonomisches Grundwissen vermittelt wird. Darauf aufbauend folgen drei Semester mit dem Abschluss eines „akademisch geprüften Wund- Praxiswissen: Wundauflagen Therapeutische Aufgaben des Wundverbandes Je nach ihrer Entstehung heilen Wunden primär oder sekundär. Die primär heilende Wunde stellt dabei wenige Anforderungen an die therapeutische Wirkung eines Wundverbandes. Sie ist durch Naht geschlossen und die Heilung läuft geschützt ab. Dem Wundverband verbleiben die Aufgaben, eventuelle Sickerblutungen aufzunehmen und die Wunde vor mechanischer Irritation und Sekundärinfektionen zu schützen, da die Naht immer noch eine Eintrittsstelle für Keime darstellt. Bei der Sekundärheilung muss Granulationsgewebe zur Defektauffüllung aufgebaut werden, das dann auch die 8 PHARMAZIE SOZIAL 02/09 Matrix für eine Spontanepithelisierung oder eine plastisch-chirurgische Deckung durch Lappenplastiken oder Spalthaut darstellt. Damit sich aber Granulationsgewebe entwickeln kann, muss die Wunde erst einmal sauber, infektfrei und gut durchblutet sein. Alle diese Vorgänge laufen dabei „offen“ ab und sind von vielen endogenen und externen Faktoren beeinflusst, sodass hier die therapeutischen Wirkungen eines Wundverbandes dringend benötigt werden. Der Verband übernimmt bei der „offenen“ Sekundärheilung interimsweise wesentliche Aufgaben der intakten Haut. Im Wesentlichen sind das der Schutz vor mechanischer Irritation (Druck, Stoß, Scheuern) und vor Verschmutzung, vor Sekundärinfektionen, vor Austrocknung und Verlust von Körperflüssigkeiten sowie vor Wärmeverlusten. Über den umfassenden Wundschutz hinaus kann der Wundverband aber auch aktiv das Heilungsgeschehen beeinflussen: durch die Reinigung der Wunde, die Schaffung eines wundheilungsfördernden Mikroklimas und den Erhalt der Wundruhe. Aufgaben in der Reinigungsphase In jeder Wunde sammelt sich zunächst Exsudat, das mit Detritus, Schmutz, Bakterien und deren toxischen Stoffwechselprodukten durchsetzt ist. Bleiben größere Exsudatmengen auf der Wunde stehen, wird der Fortgang der Heilung sowohl mechanisch als auch biologisch behindert, die Infektionsgefahr wächst. Wenn Okklusiv-Verbände angewendet werden, besteht zudem die Gefahr der Ausbildung so genannter feuchter Kammern. Überschüssiges, keimbelastetes Exsudat muss deshalb abgesaugt werden. Mit feuchten Wundverbänden lassen sich Nekrosen und Beläge aufweichen und leichter ablösen. Insgesamt beschleunigt und unterstützt der Wundverband die Säuberung der Wunde, dient zur Infektionsprophylaxe und schützt zugleich vor neuerlicher Kontamination. Aufgaben in der Granulationsphase Neben einer funktionierenden Mikrozirkulation ist ein ausgewogen feuchtes Wundmilieu eine weitere wichtige Voraussetzung zum Aufbau von Granulationsgewebe. Dagegen wird die Heilung sowohl durch ein Austrocknen als auch durch überschüssiges Sekret in ihrem Ablauf gestört. Eine entsprechende Regulierung des Exsudats ist dabei nur durch den Wundverband möglich, der über spezifische physikalische Eigenschaften verfügen muss, um diesen Aufgaben gerecht zu werden. Hier bewähren sich vor allem die verschiedenen hydroaktiven Wundauflagen. Darüber hinaus hat der Wundverband weiterhin die Funktion, für einen sicheren Infektionsschutz zu sorgen, wenngleich die Infektionsgefährdung proportional zu einem gut ausgebildeten Granulationsgewebe abnimmt. Aufgaben in der Epithelisierungsphase Eine feuchte, gut durchblutete Granulation ist die Vorbedingung für die abschließende Epithelisierung. Der Wundverband muss die Wunde deshalb weiterhin in ausgewogenem Maße feucht halten. Auch in dieser Phase werden daher Wundauflagen benötigt, die die Wundfläche vor dem Austrocknen und die Epithelzellen vor dem Zellstripping beim Verbandwechsel schützen. www.vaaoe.at Quelle: Hartmann WundForum 1/2006, Autoren: F. Lang, Kreiskrankenhaus Leonberg, H. Röthel, CMC Medical Information, Heidenheim Im Gesamtkonzept der Wundbehandlung stellt der Wundverband eine entscheidende Therapiemaßnahme dar, deren Erfolg von indikationsgerecht ausgewählten und angewandten Wundauflagen mitbestimmt wird. Für die lokale Wundbehandlung steht heute eine Vielzahl traditioneller und moderner Wundauflagen mit den unterschiedlichsten Wirkungsprinzipien zur Verfügung, mit denen die Wundheilung gezielt beeinflusst und gefördert werden kann. Der Wundtherapeut kann aus den vorhandenen Alternativen sein spezielles Wundauflagensortiment zusammenstellen, mit dem er am besten die Wunden behandeln kann, die in seiner Praxis am häufigsten vorkommen. Voraussetzung dafür ist ein Basiswissen zu den therapeutischen Aufgaben des Wundverbandes, seiner indikationsgerechten Anwendung sowie seinen materialbedingten Eigenschaften. wichtiger Kompetenzen experten“. Nach sechs vernetzen“, berichtet Semestern kann ein Prim. Dr. Viktor Abschluss „Master of Grablowitz, AbteilungsScience“ absolviert wervorstand der Chirurgie im den. „Damit sind wir in Krankenhaus Göttlicher Europa Vorreiter. Obwohl Heiland. So wurde beies europaweit eine Reihe spielsweise im Krankenvon Fachgesellschaften haus Göttlicher Heiland gibt, ist es noch keiner das Projekt „Integratives gelungen, ein AusbilWu n d m a n a g e m e n t “ dungskonzept wie das gestartet, damit unter unsere zu etablieren. Wir anderem die Produktvielhaben jedoch alle interPrim. Dr. Viktor Grablowitz, Abteilungsvorstand der falt am Sektor Wundnational renommierten Chirurgie im Krankenhaus management in Sachen Experten im Boot, um Göttlicher Heiland Anwendung, Wirkung und auch eine möglichst breite Anerkennung zu gewährleisten“, Kosten überschaubarer wird. In Kürze freut sich Wild. Darüber hinaus liegt ein werden in Zusammenarbeit mit der weiterer Schwerpunkt im Bereich der Wiener Gebietskrankenkasse und der Forschung rund um das Wundmanage- Ärztekammer eine Wundambulanz ment. So wird in Tageskliniken wissen- sowie interdisziplinäre Wundbetten auf schaftliches Datenmaterial erhoben, den Stationen eingerichtet, wo Patidas in Kürze genau Auskunft geben soll, enten von einem Wundteam, gemeinwas die Wundheilung pro Patient tat- sam mit den Fachärzten betreut wersächlich kostet. So können in Hinkunft den. Erwartet wird eine deutliche die Kostensparpotenziale nicht nur Therapieverkürzung – je nach Erkrantheoretisch diskutiert, sondern auch kung bis zu einem Drittel der derzeiauf Basis des Datenmaterials valide tigen Behandlungsdauer. Parallel dazu wird auch erstmalig in Europa eine belegt werden. umfassende Datenbank erstellt, die wissenschaftliche Forschungsergebnisse Wissen bündeln Langsam beginnt sich die Schere zwi- rund um dasWundmanagement zusamschen den Fachdisziplinen und Berufs- mentragen wird. Das ist nicht nur für die gruppen zu schließen. „In vielen Kran- Mediziner eine wichtige Grundlage, kenhäusern etablieren sich Wundteams, sondern auch für die Hersteller, die auf die aus Ärzten, Pflegepersonal und Apo- dieser Basis die Entwicklung von Innon thekern bestehen und damit eine Reihe vationen starten können. Eckpfeiler erfolgreicher Wundbehandlung Eine Frage der Volkswirtschaft Zu spät oder nicht adäquat behandelte chronische Wunden ziehen volkswirtschaftlich ein Vielfaches der eigentlichen Behandlungskosten nach sich: 70 bis 80 % der Behandlungskosten beim Diabetiker entfallen auf die Therapie chronischer Fußulzera; die Therapie eines Druckgeschwürs kostet bis zu zehnmal (!) mehr als die Prophylaxe. Spezialausbildung erforderlich Die Anforderungen an komplexes fachliches Wissen in der modernen Wundtherapie nehmen laufend zu. Im Hinblick auf Effizienz und Kosten ist daher eine zeitgemäße Ausbildung für Pflegepersonen, Ärzte und Apotheker unbedingt erforderlich. Derzeit ist die Ausbildung im Bereich Wundmanagement noch stark auf den Pflegesektor konzentriert – ein Umdenken ist daher dringend anzuraten! Patienten einbinden Wundbehandlung setzt Compliance voraus. So belegen etwa zahlreiche Studien, dass bei Patienten mit diabetischem Fuß neben Infektion und Ischämie die fehlende Mitarbeit den drittwichtigsten Risikofaktor für die Amputation eines Beines darstellt. Alles nur „Sache der Schwester“ Moderne Wundtherapie setzt die Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams voraus. Nur so kann effizient behandelt und tatsächlich auch Kosteneinsparungen realisiert werden. Das HARTMANN Therapiekonzept – Wundbehandlung mit System wunderbar aufbauen! Hydrotüll® Die hydroaktive Salbenkompresse entwickelt ein heilungsförderndes Milieu www.vaaoe.at PermaFoam® Der Schaumverband für ein hervorragendes Exsudatmanagement Hydrosorb Gel® Das amorphe Hydrogel erleichtert die Ablösung von Nekrosen Hydrocoll® Der Hydrokolloid Verband für einen ungestörten Gewebeaufbau PAUL HARTMANN Ges.m.b.H., 2355 Wr. Neudorf, IZ NÖ Süd, Straße 3, Tel: 02236-64 630-0, [email protected] www.at.hartmann.info PHARMAZIE SOZIAL 01/09 9 K rankenhauspharmazie PHIS (Pharmaceutical Health Information System) ist ein von der Exekutivagentur für Gesundheit und Verbraucherschutz EAHC (Generaldirektion Öffentliche Gesundheit und Verbraucherschutz der Europäischen Kommission DG Sanko) beauftragtes Projekt, das vom Österreichischen Bundesministerium für Gesundheit co-finanziert wird. D ie Gesundheit Österreich GmbH/ • einheitliche Länderberichte als Darstellung des nationalen stationären Österreichisches Institut für Arzneimittelsystems, wenn möglich Gesundheitswesen (GÖG/ÖBIG) aller EU-Länder und weiterer Länder koordiniert gemeinsam mit einem Konsortium von Projektpartnern und einem • weiterführende Analyse anhand von ausgewählten Fallbeispielen in wenibegleitenden Projektbeirat dieses Progen Ländern jekt. Projektpartner sind das International Healthcare and Health Insurance • Glossars zur einheitlichen Begriffsverwendung mit Schlüsselwörtern, Institute (IHHII) aus Bulgarien, die Itadie mit der Pharmazie in Verbindung lian Medicines Agency (AIFA), SOGETI stehen Luxembourg SA. und das State Institute for Drug Control (SUKL) der Slowakei. • Aufbau eines nachhaltigen (Krankenhaus-)Netzwerkes mit allen wichtiZiele des PHIS-Projekts sind die gen Akteuren Zunahme des Wissens und die Verbesserung des Informationsaustauschs über Im Rahmen des PHIS-Projekts hatten pharmazeutische „Policies“, speziell über Preisbildung und Vergütung, Interessenspartner wie Mitarbeiter von sowohl im intra- als auch extramuralen Krankenanstalten, Krankenanstaltenträgern, Ländervertreter aus Bereich, innerhalb der Eurodem Gesundheitsbereich und päischen Union. Laufzeit des Krankenhausapotheker im Projektes ist von September Frühjahr 2009 Gelegenheit an 2008 bis April 2011. der Erhebung „Intramurales Das Projekt umfasst acht Arzneimittelsystem“ mitzuArbeitspakete wie Koordinaarbeiten. Seitens der Arbeitstion, Weitergabe, Evaluierung, gemeinschaft Österreichischer Terminologie, Monitoring, B e i t r ag v o n Krankenhausapotheker nahIndikatoren, Arzneimittel im S e n at s r ä t i n M ag . men Mag. Alt (Krankenhaus Krankenhaus und Netzwerke. pharm. Elfriede Dolinar Oberwart), Mag. Binder (KranDie Aufgaben wurden innerkenhaus St. Pölten), Mag. halb der fünf Partner verteilt. Ziel des Arbeitspakets „Terminologie“ ist Langebner (Barmherzige Brüder Linz), zum Beispiel die Entwicklung und För- Dr. Gerold (Wiener Krankenanstaltenderung einer allgemeinen Verständi- verbund), Dr. Speer (Universitätsklinik gung, die auf einer gemeinsamen Spra- Innsbruck) und Mag. Dolinar (Präsidentin) teil. Die Befragung fand sowohl in che und Terminologie beruht. Folgende Ergebnisse sollen aus die- Form einer Telefonumfrage als auch in persönlichen Gesprächen statt. In meisen Arbeitspaketen resultieren: • der Hospital Pharma Report, der die ner Funktion als Vizepräsidentin der Erhebung von Daten über Arzneimit- Europäischen Krankenhausapotheker vereinigung (EAHP) wurde ich gebeten, tel im Krankenhaussektor beinhaltet 10 PHARMAZIE SOZIAL 02/09 dieses Projekt zu unterstützen. Somit hatte ich die Möglichkeit, nicht nur zur österreichischen Situation Stellung zu nehmen, sondern auch Informationen aus europäischer Sicht zu geben. Der Fragenkatalog umfasste unter anderem folgende Bereiche: • der Weg des Arzneimittels vom Lieferanten bis zum Patienten oder Patientin im intramuralen Sektor • Organisation der Beschaffung und des Einkaufs in Krankenanstalten • Rolle der Arzneimittelkommission und der Anstaltsapotheken • Erstellung und Aktualisierung von Arzneimittellisten • Systeme zur Evaluation und Monitoring des Arzneimittelmanagements • Maßnahmen im Bereich Nahtstellenmanagement Die Ergebnisse dieser Umfragen wurden im PHIS Hospital Pharma Report Austria zusammengefasst und sollen am 2. PHIS-Meeting, das vom 8. bis 9. Juni 2009 in Luxemburg stattfindet, präsentiert werden. Der zweite Tag des Meetings ist ganz dem Thema Krankenhaus gewidmet. Die EAHP wurde eingeladen, im Rahmen dieses Meetings die Krankenhauspharmazie in Europa vorzustellen. Diese Aufgabe wird der designierte Präsident der EAHP Dr. Roberto Frontini wahrnehmen. Besonders freut es mich, dass ich als Vertreterin der EAHP eingeladen wurde. Informationen zum Arzneimittelmanagement im intramuralen Bereich in anderen europäischen Ländern und die Aufnahme in Netzwerke kann unsere Tätigkeit als Krankenhausapotheker positiv beeinflussen. n www.vaaoe.at FOTOS: BILDERBOX, Bildagentur waldhäusl Quellen: http://phis.oebig.at, PHIS-infoblatt Krankenhausapotheker als Interessenspartner im PHIS-Projekt E uropa Der Europäische Gerichtshof bestätigt Fremdbesitzverbot für Apotheken Erfreuliches gibt es aus Luxemburg zu berichten: D neimittel nur von Apothekern er EuGH hat sich in den vertrieben werden, die über beiden Urteilen vom tatsächliche berufliche Unab19. Mai 2009 (1. Vorabhängigkeit verfügen. entscheidungsverfahren ApoIn der Abweisung der Klage thekerkammer Saarland u. der EU-Kommission gegen a. gegen Bundesland SaarItalien wurde befunden, dass land und Doc Morris; 2. EUauch das Verbot für UnternehKommissions-Klage gegen B e i t r ag v o n Italien) den Schlussanträ- M ag . G e o rg L i p pay , men (Pharmagroßhändler), J u r i s t d e s VAAÖ sich an kommunalen Apothegen des Generalanwaltes Yves ken zu beteiligen, im InterBot vom 16. Dezember 2008 angeschlossen. Somit können Mitglied- esse des Gesundheitsschutzes aufrechtstaaten Regelungen treffen, die Nicht- erhalten werden kann. apotheker vom Betrieb einer Apotheke oder vom Erwerb von Beteiligungen an BEDEUTENDER ETAPPENSIEG Apotheken ausschließen. Bemerkenswert und für uns ApoDiese Regelungen stellen laut EuGH theker erfreulich war die Begründung, zwar eine Beschränkung der Niederlas- dass Arzneimittel Waren besonderer Art sungsfreiheit und des freien Kapitalver- sind, die auch einer besonderen Abgabe kehrs dar, sind jedoch gerechtfertigt, da – nämlich „unter beruflich fachlichem sie das Ziel verfolgen, eine sichere und Blickwinkel“ – bedürfen. Und dieser qualitativ hochwertige Arzneimittelver- ist einem Apotheker eher zuzutrauen sorgung der Bevölkerung zu gewähr- als einem Unternehmen, das vor allem leisten. Und die zur Erreichung die- Gewinn erziehen will. ses Zieles gewählten Mittel (nämlich Nach diesen Urteilen dürfte auch das Ausschluss von Nichtapothekern) sind Vertragsverletzungsverfahren, das die dazu auch als geeignet und nicht als EU-Kommission 2005 gegen Österreich überschießend beurteilt worden. eingeleitet hat, mit einer KlagsabweiDamit wurde festgestellt, dass Mit- sung enden. gliedstaaten verlangen dürfen, dass ArzDer VAAÖ begrüßt die Urteile des EuGH. Es ist damit vorerst die Gefahr gebannt, dass angestellte Apotheker der Weisungspflicht eines Nichtapothekers unterliegen können. Es gilt die bestehende österreichische Gesetzeslage (Art 12 ApoG) zu verteidigen, die die unabhängige Arzneimittelversorgung und damit einhergehend das Niveau und die Qualität der Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln gewährleistet. n Das HARTMANN Therapiekonzept – Wundbehandlung mit System wunderbar schließen! Hydrosorb comfort® Der transparente Hydrogel Verband - und der Therapieerfolg wird sichtbar Hydrotüll® Die hydroaktive Salbenkompresse entwickelt ein heilungsförderndes Milieu Hydrocoll thin® Der besonders dünne Hydrokolloid Verband für epithelisierende Wunden Hydrofilm® Der transparente Wundverband - keim- und wasserdicht PAUL HARTMANN Ges.m.b.H., 2355 Wr. Neudorf, IZ NÖ Süd, Straße 3, Tel: 02236-64 630-0, [email protected] www.at.hartmann.info KO M M E N TA R Seit April in Österreichs Apotheken: Alli® (Orlistat 60 mg) Orlistat – seit mehr als 10 Jahren als rezeptpflichtiges Arzneimittel zur Behandlung von Adipositas zugelassen – ist in der (halben) Dosierung von 60 mg als „Alli®“ seit April auch in Österreich im Handel. V o n P r ä s . M ag . U l r i k e M ay e r Abnehmen mit Orlistat Da Orlistat ein Inhibitor der gastrointestinalen Lipasen ist, verhindert es die Hydrolyse der Fette im Darm und in Folge deren Resorption. Orlistat selbst wird praktisch nicht resorbiert, die Elimination erfolgt zu 97 % über die Fäces. Bei der Dosierung von 60 mg werden ca. 25 % der Fette nicht aufgenommen (bei 120 mg ca. 30 %) und verbleiben im Darm. Das erklärt die Wirkung, ebenso wie die Nebenwirkungen. 12 PHARMAZIE SOZIAL 02/09 Wird Fett nicht resorbiert: • geht es nicht in die Energiebilanz ein, der Körper nimmt also weniger Energie auf, als theoretisch möglich wäre • das Fett verbleibt im Darm, der über Rezeptoren im Enddarm die schlechte Nahrungsverwertung feststellt. Das führt zu einem länger anhaltenden Sättigungsgefühl, Hunger stellt sich erst später ein als üblich. • Isst man zu fett, wird man „bestraft“: Die unverdauten Fette führen zu Blähungen, Fettstühlen und eventuell sogar zu ungewolltem Stuhlabgang. Dadurch wird die Auswahl der Speisen verändert, man ernährt sich fettarm und führt dadurch weniger Energie zu. Isst man fettfrei, kann Orlistat nichts bewirken. Zu einem Frühstück, das nur aus Kaffee und trockenem Brot besteht, soll Orlistat nicht eingenommen werden. Beratung Durch die Berichterstattung haben viele „Abnehmewillige“ von Alli® gehört und wollen es versuchen. Hier ist die Beratung durch uns Apotheker gefragt! Folgende Informationen können wir unseren Kunden geben: Wer darf Alli® nehmen? Alli® ist für Erwachsene mit einem Body-MassIndex von mindestens 28 zugelassen, für Kinder und Jugendliche wurde es nicht getestet, diese sollen nicht ohne Arzt abnehmen. Nicht empfohlen ist Alli® für Schwangere und Stillende (abnehmen, wenn überhaupt, nur mit Arzt), bei Malabsorptionserkrankungen (haben aber meist keinen BMI von 28) und bei Cholestase (Risiko für Gallensteine beim Abnehmen immer vorhanden). Welche Abnahme kann erwartet werden? Durchschnittlich betrug in den Studien die Abnahme 5 % des Körpergewichts (das ist etwas höher als Placebo) nach einem Jahr. Rasche Abnahme ist aber nicht zu erwarten! www.vaaoe.at FOTO: bildagentur waldhäusl D adurch, dass Orlistat schon so lange zugelassen ist, sind seine Wirkungen und Nebenwirkungen bereits gut dokumentiert. Die Einführung als rezeptfreies Produkt wurde von einer umfangreichen Informationskampagne begleitet, die vor allem auch die richtige Ernährung in den Vordergrund stellt. Denn eines ist klar: Ohne Umstellung der Ernährung ist die Erreichung und das Halten des Normalgewichts nicht auf Dauer möglich. Quellen: Presseinformation GlaxoSmithKline über Alli Austriacodex Xenical®Deutsche Apothekerzeitung 16 und 19/ 2009 Welche Nebenwirkungen sind zu erwarten? • Neben den bereits erwähnten gastrointestinalen Beschwerden kam es bei Einzelnen bei Einnahme von Orlistat zu rektalen Blutungen – diese müssen unbedingt ärztlich abgeklärt werden. • Die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen kann gestört sein bzw. die Zufuhr ist überhaupt wegen der Diät zu niedrig. In den Studien wurden zwar keine Vitaminmängel festgestellt, bei älteren Personen, vor allem, wenn sie ohnehin schon wenig Vitamine zu sich nehmen, ist eine zusätzliche Zufuhr anzuraten. Mit welchen Medikamenten sind Interaktionen zu erwarten? • Ciclosporin, orale Antikoagulantien (wie Phenprocoumon): Überwachung der Blutspiegel ist notwendig, daher nur unter ärztlicher Begleitung anwenden, Dosisanpassung erforderlich. • Amiodaron: ebenfalls nur unter ärztlicher Überwachung (EKG-Kontrollen) • Acarbose: Da diese ebenfalls Blähungen verursachen kann, soll die Kombination eher vermieden werden, ist aber im Einzelfall möglich. • Orale Kontrazeptiva: Probleme treten möglicherweise bei Durchfällen nach Diätsünden auf, da dann nicht genügend Hormone resorbiert werden können, ev. Wechsel auf nicht oral aufzunehmende Kontrazeptiva. • Levothyroxin: Bei korrekter Einnahme (eine halbe Stunde vor dem Frühstück) sollte es keine Interaktionen geben, eventuell empfehlen hier Orlistat erst zum Essen zu nehmen und nicht vorher. Sonstige Empfehlungen • Mehr Bewegung! • Regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks, bei Diabetikern des Blutzuckers, vor allem bei deutlichem Gewichtsverlust kann eine Neueinstellung erforderlich sein. n www.vaaoe.at Wendepunkt im Gewichtsmanagement. alli (Orlistat 60 mg) ist das erste EU-weit zugelassene rezeptfreie Arzneimittel zur Gewichtsreduktion. alli ist wirksam und gut verträglich – dies wurde in über 100 Studien zum Wirkstoff Orlistat nachgewiesen. alli ist mehr als eine Kapsel, es ist ein Programm für einen langfristig gesünderen Lebensstil. alli hilft dem Verwender bis zu 50 % mehr abzunehmen als mit einer Diät allein. Relative Veränderung des Körpergewichts (vs. Baseline)* 0 Durchschnittlicher Gewichtsverlust (%) Wie ist Alli® einzunehmen? Bis zu dreimal täglich 1 Kapsel, mit Wasser, am besten vor oder zur Mahlzeit. Die Einnahme bis zu einer Stunde danach ist zwar möglich, aber die Wirkung ist dann nicht mehr so gut, da sich Orlistat nur schlecht mit dem Speisebrei vermischt. Um Nebenwirkungen zu verringern, eventuell eine „Einschleichphase“ einhalten, beginnend bei einer Hauptmahlzeit. Bei ganz fettfreien Mahlzeiten kann die Einnahme unterbleiben. Wie lange kann die Einnahme erfolgen? Ist praktisch keine Abnahme in den ersten 12 Wochen erreicht worden, soll die Einnahme abgebrochen werden. Prinzipiell kann Orlistat ohne nennenswerte Nebenwirkungen über mehrere Jahre eingenommen werden, es soll aber durch die Notwendigkeit fettarm zu essen auch erzieherisch wirken: Nach der ersten Phase mit Alli® soll das weitere Abnehmen bzw. das Halten des Gewichts mit der „erlernten“ Diät erfolgen. Welche Diät soll eingehalten werden? Die Diät soll fettarm sein, Hilfe bietet dabei die Informationsbroschüre, es gibt auch eigene Rezepte. Informationen finden Kunden auch unter www.alliprogramm.at. Keineswegs geeignet sind Diäten wie die Atkinsdiät, die eine Fett-/Proteindiät ist, hier sind gastrointestinale Nebenwirkungen vorprogrammiert. Diät + Placebo Diät + alli (3 x täglich) -2 - 50 % -4 -6 4 8 12 16 20 24 Wochen Sprechen Sie jetzt mit Ihren Kunden über alli. neu Unter www.alliprogramm.at finden Sie weitere Informationen und Begleitmaterialien. Das alli Logo ist ein eingetragenes Markenzeichen der GlaxoSmithKline Firmengruppe 13 * Gesammelte Daten aus 2 doppelblinden randomisierten, plazebokontrollierten Studien: Rössner S (2000) Obesity Research 8: 49 - 61. Hauptmann J et al. (2000) Arch Fam Med 9: 160 - 167 PHARMAZIE SOZIAL 02/09 Ay urveda | N ews EUCARBON®: eine Tablette, zweifache Wirkung Ayurveda, die jahrtausendealte indische Gesundheitslehre, hilft Frauen, die Wechseljahre zu bewältigen und diesen Lebensabschnitt zu genießen. A yurveda bedeutet wörtlich übersetzt „Wissenschaft des Lebens“. Das ayurvedische Konzept basiert auf den fünf großen Elementen Äther, Luft, Feuer, Wasser und Erde. Jeder Körper besteht aus einer individuellen Zusammensetzung dieser Elemente und wird von den drei Lebensenergien, den sogenannten Doshas, bestimmt. Ayurveda versteht den harmonischen Zustand der Doshas (Vata, Pitta und Kapha) als Gesundheit. Diese Harmonie zu erhalten oder wieder herzustellen ist Weg und Ziel des ayurvedischen Systems. Die Doshas haben auch Einfluss darauf, wie Frauen die Wechseljahre erleben. Silvia Liptay, Ayurveda-Spezialistin CAS, gab im Rahmen einer Veranstaltung des VAAÖ am 21. April 2009 in Steyr folgende Tipps zur Linderung von Wechselbeschwerden: • Nach Ausbleiben der Monatsblutung sollte man alle 4 Wochen eine Woche Pause einlegen, in der man den Körper entlastet. In dieser Woche nur leichte Kost und möglichst keine tierischen Proteine zu sich nehmen. • Ab dem 40. Lebenjahr sollten die Mahlzeiten generell warm sein. Dreimal täglich essen, und nur kleine Portionen – so viel, wie man 14 PHARMAZIE SOZIAL 02/09 • • • • • • • in den zusammengefügten Hohlhänden fassen kann. Das Essen genießen, daher nicht nebenbei lesen oder fernsehen. Die ayurvedische Küche lebt von der Kunst der Komposition. Die sechs Geschmacksrichtungen – süß, sauer, salzig, bitter, scharf und herb – sollten in jeder Mahlzeit vorhanden sein. Wechselbeschwerden, wie beispielsweise Schweißausbrüche, werden oft mit Kälte behandelt. Das ist aus ayurvedischer Sicht falsch, weil die Behandlung mit Kälte zu einem Energieverlust führt und den Körper schwächt. Auch Saunabesuche sind nicht günstig. Besonders wichtig ist es, das Verdauungsfeuer „Agni“ richtig zu nützen. Agni ist am späten Vormittag bis etwa 14 Uhr besonders stark, ab dem späten Nachmittag wird es schwächer, daher sollte man spät abends nichts mehr essen. Ab etwa 22 Uhr sollte man sich ins Bett legen. Die ayurvedische Behandlung bedient sich verschiedener Öle, die mit Kräuterextrakt versetzt auf den Körper aufgebracht werden. Diese lindern Wechselbeschwerden. Wichtig für die Harmonie im Körper ist Yoga. n Deutschland: Behandlung der Phenylketonurie zugelassen Mit Sapropterin, einem „Orphan Drug“, ist erstmals eine orale Therapie der Phenylketonurie möglich. Die Phenylketonurie ist eine Stoffwechselkrankheit, bei der die essenzielle Aminosäure Phenylalanin wegen eines genetischen Mangels an Phenylalaninhydroxylase nicht abgebaut werden kann, was zu schweren neurologischen Schäden führt. Ein wichtiges Koenzym für den Phenylalaninstoffwechsel ist das Tetrahydrobiopterin (BH4) – Sapropterin ist eine synthetische Form davon. Sapropterin kann also all jenen helfen, bei denen der genetische Defekt ein Fehlen von BH4 bewirkt. Respondern (30 bis 70 Prozent) wird dadurch ermöglicht, die strikte Diät zu lockern – das ist vor allem für Kinder und Jugendliche von großer Bedeutung. Sapropterin ist in Deutschland unter dem Namen Kuvan® als Tablette zu 100 mg für Kinder ab vier Jahren zugelassen. Nebenwirkungen können sein: Kopfschmerzen, Rhinorrhoe, Halsbeschwerden, Husten und auch gastrointestinale Beschwerden. Da BH4 ein Kofaktor der NO-Synthetase ist, sind Interaktionen mit allen Vasodilatatoren, die den NO-Abbau beeinflussen (Isosorbiddinitrat, Molsidomin, Minoxidil, usw.) zu erwarten. www.vaaoe.at FOTOS: bildagentur waldhäusl, trenka.at Die Wechseljahre aus ayurvedischer Sicht Rund 20 Prozent der Bevölkerung – 1,6 Millionen Österreicher – leiden am Reizdarm-Syndrom. Diese Funktionsstörung des Darms ist neben einer massiven Verschlechterung der Lebensqualität auch für rund zehn Prozent der Krankenstandfälle verantwortlich. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Reizdarm-Fälle nicht als solche diagnostiziert werden. Betroffenen wird geraten, viel zu trinken, keine blähenden und fetthaltigen Nahrungsmittel oder koffeinhaltigen Getränke zu sich zu nehmen, Alkohol zu vermeiden, generell langsam zu essen sowie sorgfältig zu kauen. Zusätzliche Linderung bietet auch EUCARBON®, ein natürliches Darmregulans, das pflanzliche und mineralische Inhaltsstoffe kombiniert. Der Vorteil: Ein und dieselbe Tablette wirkt sowohl als mildes Abführmittel als auch gegen leichte Formen von Diarrhöe. Dadurch ist EUCARBON® weder nur ein Laxativum noch nur ein Antidiarrhoikum, sondern es wirkt auf ganz natürliche Weise verdauungsregulierend und sorgt so für eine regelmäßige Funktion des Verdauungssystems. www.trenka.at Alpinamed® erweitert Sortiment Beziehungskiller Schnarchen Ein Produkt aus dem Hause Madaus sorgt für Ruhe in heimischen Schlafzimmern: „Snoreeze“ wirkt gegen eine der Hauptursachen des Schnarchens – es verhindert das Zusammenfallen des Weichteilgewebes im hinteren Rachenbereich. Durch das Medikament wird dieses gleitfähiger und straffer und die vom Schnarchen verursachten Vibrationen werden so reduziert. Die Inhaltsstoffe sind natürliche und ätherische Öle sowie Liposome. In Österreich sind mehr als zwei Mio. Menschen vom Schnarchen betroffen. Das zieht auch die Nachtruhe von deren Partnern in Mitleidenschaft. www.madaus.at Alltagsstress ist häufiger Auslöser für nervöse Unruhe, die sich durch Reizbarkeit, Angst- und Erregungszustände bemerkbar macht. Auch Schlafstörungen passen in dieses Krankheitsbild. Pflanzliche Beruhigungsmittel bieten einen natürlichen Ausweg aus der Krise – daher verstärken seit kurzem Alpinamed® PasseLYT Beruhigungstropfen zum Einnehmen die Produktfamilie der Naturmarke von Gebro Pharma. Hauptbestandteil dieses rein pflanzlichen Beruhigungsmittels ist der Extrakt aus der Passionsblume, dessen besondere Qualität sich durch eine ausgeprägte beruhigende Wirkung auszeichnet. Hauptverantwortlich dafür ist ein trisubstituiertes Benzoflavon im Zusammenspiel mit dem Monoflavonoid Chrysin. Diese Flavonoide wurden erst vor wenigen Jahren aus dem ethanolischen Extrakt isoliert. Die Tropfen zum Einnehmen weisen keine Gewöhnungseffekte auf. www.alpinamed.at $IE&2!'.!#("ERATUNGSPROBENBOX !BSOFORTEINZIGARTIGF~R)HR"ERATUNGSGESPRiCH :UJEDEM&2!'.!#(0RODUKTGIBT ESDIEPASSENDEN0ROBEN %IN VOLLSTiNDIGER "LISTER EINGEKLEBT IN EINE +ARTE BIETET )HREM +UNDEN DIE -yGLICHKEIT ZU TESTEN 'ESCHMACK 6ER TRiGLICHKEIT 7IRKUNG ¯ LASSEN 3IE )HREN +UNDENeBERZEUGUNGGEWINNENERWIRD DANN VON SELBST KAUFEN .AT~RLICH SOLLTE MANDAZUSAGENBZWSTEHTDIESAUCHAUF DER0ROBENKARTEDASSERSTEINEMEHRWy CHIGE %INNAHME EINEN %RFOLG VERSPRICHT DIE 0ROBE DAHER NUR EINEN ERSTEN %IN DRUCKVERMITTELNKANN *EDER)HRER+UNDENPROBIERTGERNE ETWASAUS )STES,UXUSWENNMANETWASPROBIEREN DARF BEVOR MAN ES KAUFT .ICHT UNBE DINGT DENN WER KAUFT SCHON GERNE DIE +ATZE IM 3ACK $OCH SCHON VON 'RO MUTTER HyRTE MAN Â-EDIZIN SCHMECKT NICHT GUT ABER DAF~R WIRKT SIE± $ANN SCHLUCKT MAN HALT ÂDIE BITTERE 0ILLE± WENN MAN GESUND WERDEN WILL .A T~RLICH DIE :EITEN DES ,EBERTRANS SIND VORBEI UND 'ESCHMACKSKORRIGENZIEN EINE EIGENE 7ISSENSCHAFT !BER WENN ES UM +NOBLAUCHKAPSELN GEHT ODER UM /MEGA0RODUKTE ODER WENN MAN EINFACH SICHERGEHEN MyCHTE DASS EIN 'ESUNDHEITSPRODUKT AUCH KEINEN UNER W~NSCHTEN.EBENEFFEKTZEIGTDANNWIRD )HR+UNDEDAS!NGEBOTEINER'RATISPROBE GERNEANNEHMEN 7ASBEDEUTETDASF~R)HRETiGLICHE !RBEITANDER4ARA &~HREN3IE)HRE+UNDENRUHIGMALIN6ER SUCHUNG SIE WERDEN ES )HNEN DANKEN 3EIEN 3IE VERSICHERT DASS 3IE !NERKEN NUNGERNTENWERDENDENN&2!'.!#( 0RODUKTE B IETEN4OP1UALITiT!POSORT S IND~BERRASCHENDPREISG~NSTIG K yNNEN)HRE+UNDENMIT'UTSCHEINEN UND3TAMMKUNDENPASSAUFLiNGERE 3ICHTBINDEN $AKyNNEN3IESICHSICHERF~HLEN *EDER MyCHTE GERNE PROBIEREN JEDER SPARTWENNDIE:EITENHiRTERWERDENUND JEDER BRAUCHT EIN %RFOLGSERLEBNIS %RFOLG IM :USATZVERKAUF IST )HNEN MIT &2!' .!#(SICHERDENNAUSDEMBREITEN3OR TIMENTKyNNEN3IEF~RJEDEN+UNDENUND www.vaaoe.at JEDES "ED~RFNIS EIN PASSENDES 0RODUKT AUSWiHLEN 0ROBIEREN INKLUSIVE UND DER 0REISPASSTAUCH¯WASSOLLDANOCHSCHIEF GEHEN &2!'.!#(0RODUKTEGIBTESBEI )HREM(ERBA#HEMOSAN,IEFERBE TRIEBSIEBEN-ALINdSTERREICH 4IPP &2!'.!#("ERATUNGSPROBENSIND NICHTF~R´S3ACKERLODERDASÂ0ROBEN KyRBERL±KONZIPIERT3ETZEN3IEDIE 0ROBENGEZIELTIN)HREM"ERATUNGS GESPRiCHEINDAMIT)HRE+UND)NNEN DEN7ERTDER0ROBESCHiTZEN PHARMAZIE SOZIAL 02/09 15 im gespräch „Die Arzneimittelversorgung durch Apotheken ist die effizienteste und kostengünstigste“ Interview mit Dr. Andreas Windischbauer, Vorstandsvorsitzender der Herba Chemosan Apotheker-AG, über die Zukunft der Apotheker, das österreichische Apothekensystem und Erfolg durch Disziplin. PHARMAZIE SOZIAL: in Wien. Es war für mich ein Sprung ins Herr Dr. Windischkalte Wasser! Innerbauer, Sie sind Vorhalb kürzester Zeit standsvorsitzender des hatte ich eine vergrößten Pharmagroßantwor t ungsvo lle handels in Österreich: Position inne und der Herba Chemosan konnte mit einem Apotheker-AG (kurz: I n t e rv i e w v o n guten Team im Herba). Hatten Sie M ag . p h a r m . S u s a n n e E rg ot t -B a d aw i , S t v . V e r m ö g e n s v e rwa lt e r i n , u n d Rücken mit der Aufneben der Pharmazie VAAÖ-V i z e p r ä s i d e n t M ag . p h a r m . R a i mu n d P o d ro s c h ko gabe wachsen. Auch schon immer Interesse später ging alles sehr an den komplexen Zusammenhängen eines Wirtschafts schnell: 1999 rückte ich in den Vorstand der Herba auf, seit dem Jahr betriebes? Dr. Andreas Windischbauer: Ich 2002 bin ich als Vorstandsvorsitzender stamme aus einer Apothekerfamilie der Herba tätig. und habe somit immer Kontakt zur Apothekerbranche gehabt. Meine PS: Hatten Sie mit dem VAAÖ in der VerEltern sind Pharmazeuten und besit- gangenheit Berührungspunkte? zen eine Apotheke im 1. Wiener Windischbauer: Da ich aus einer Gemeindebezirk. Sowohl meine Apothekerfamilie stamme, hatte ich Schwester als auch ich traten in ihre bereits in jungen Jahren Kenntnis von Fußstapfen und haben Pharmazie stu- den Standesvertretungen in der Phardiert. Ich blieb zunächst an der Uni- mazie. In meiner Zeit als Betriebsleiversität, um meinen Doktortitel zu ter der Herba hatte ich jedoch kaum machen, bemerkte allerdings, dass beruflichen Kontakt mit dem VAAÖ – mir die Arbeit an der Hochschule nicht dem damaligen Reichsverband –, da praxisorientiert genug war. Natürlich sich in meiner damaligen Position habe ich nebenbei immer in unserer keine großen Berührungspunkte ergaApotheke gearbeitet, aber Wirtschaft ben. In meiner jetzigen Position pflege hat mich schon immer sehr interes- ich gemeinsam mit meinem Kollegen siert, Großunternehmen haben mich Dr. Andreas Janka gute Kontakte zu fasziniert, und es kam alles absolut allen Fraktionen der Apothekerkamzur rechten Zeit. mer und dessen Präsidium. Wir sehen uns dennoch immer als „reiner HändPS: Wann und wie sind Sie letztendlich ler“ und nicht als Politiker. Natürlich bleibt mir MMag. Ullmer aufgrund zur Herba gekommen? Windischbauer: Im Jahr 1993. Es war seines profunden Wissens und seiner damals eine sehr spannende Zeit für direkten Art immer in Erinnerung. mich. Am 8. März 1993 − das Datum weiß ich noch ganz genau − bekam ich PS: Wie viele Pharmazeuten sind bei der ein Angebot vom späteren Vorstands- Herba beschäftigt? vorsitzenden der Herba, Mag. Wolf- Windischbauer: Wir sind insgesamt gang Mähr: Mein erster Posten war drei Pharmazeuten und allesamt in nach ganz kurzer Zeit als Assistent von der Führungsebene tätig: zusätzlich Herrn Mähr jener des Betriebsleiters zu meiner Person mein Vorstandskol- 16 PHARMAZIE SOZIAL 02/09 lege Dr. Janka und Mag. Andreas Scerbe-Saiko, der Marketingleiter der Herba. PS: Ihr Unternehmen wendet sich auch persönlich an die Apotheker – sowohl angestellte als auch selbstständige –, indem es ein breites Angebot an Fortbildungen bietet. Windischbauer: Das höchste Gut in unserer Branche sind die Apotheker, deswegen müssen sie bestens ausgebildet bleiben und wir haben vor, weiterhin Themenführer in diesem Bereich zu sein. PS: Beschäftigen Sie auch Studenten der Pharmazie? Windischbauer: Ja, sie sind das ganze Jahr über vorwiegend im Lagerbereich und als Fahrer tätig, die meisten Studierenden arbeiten natürlich in den Sommerferien bei uns. PS: Wie sehen Sie die Zukunft der Apotheker? Windischbauer: Sehr positiv! Der Altersschnitt der österreichischen Bevölkerung wird sich in den nächs ten Jahrzehnten weiter erhöhen, zudem steigt der Stellenwert der Gesundheit im Leben des Einzelnen. In diesen Bereichen sind wir Apotheker DIE Ansprechpartner, da wir über das nötige Wissen verfügen und uns die Zeit nehmen, um unsere Patienten bzw. Kunden ausführlich zu beraten. Gerade für ältere Menschen ist dieses Zeitnehmen besonders wichtig. In der politischen Diskussion hat der ältere Mensch nicht wirklich eine Lobby. Vielleicht liegt das daran, dass die Entscheidungsträger in der Politik relativ jung sind und damit nicht richtig einschätzen können, wie wichtig die Apotheke für die Menschen ist. www.vaaoe.at Es müsste im Gesundheitsbereich wesentlich mehr Augenmerk auf die Definition von Zielen gelegt werden. Um Ihnen ein Beispiel zu geben: Seit ein paar Jahren werden von den Ärzten bei der Verschreibung eines COXHemmers zumeist auch Protonenpumpenhemmer verschrieben. Diese Methodik erhöht zwar die Arzneimittelausgaben in diesem Bereich, allerdings müssen in der letzten Zeit weniger Menschen wegen eines Ulcus behandelt werden. Wir reden nur über Geld, aber was damit erreicht worden ist, ist keine Schlagzeile wert. PS: Was halten Sie von den Beteiligungs möglichkeiten an einer öffentlichen Apotheke, die das österreichische Apothe kensystem bietet? Windischbauer: Das österreichische Apothekensystem ist für mich ein gutes System, da es bereits jetzt weit reichende Möglichkeiten für alle Beteiligten bietet – GesmbHs können sich schon jetzt bis zu knapp 50 Prozent an Apotheken beteiligen. Abgesehen davon hoffe ich, dass die Regelung der Bedarfsprüfung beibehalten wird – es ist und wäre auch weiterhin für alle Beteiligten die beste Lösung! FOTO: claudia ziegler PS: Die Gesundheitsreform in Österreich ist immer wieder ein heißes Thema. Eine Überlegung seitens des Gesundheitsminis teriums war die Direktbelieferung von chronisch Kranken durch beispielsweise den Großhandel.Ist das Gesundheitsminis terium schon ernsthaft an Sie herangetre ten, um mit Ihnen darüber zu sprechen? Windischbauer: Nein, der Großhandel darf auch nur an Apotheken liefern. Wir haben in Österreich ein extrem effizientes System, auch was die Kosten betrifft. Die Zustellung von Medikamenten durch die Post oder das Abholen von Arzneimitteln bei den Sozialversicherungsträgern wäre, neben der rechtlichen Problematik, wesentlich teurer. Meiner Meinung nach ist die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln durch Apotheker aus der Apotheke am billigsten und am effizientesten. Sollte dieser Fall jedoch eintreten, würden wir auf jeden Fall mit der Österreichischen Apothekerkammer sprechen. www.vaaoe.at PS: Was halten Sie von der Forderung von Bundesminister Alois Stöger, dass die jähr liche Kostensteigerung von Medikamen ten max. der Erhöhung des BIPs – drei Pro zent – entsprechen darf? Windischbauer: Davon halte ich nicht viel, da es keinen Konnex zwischen diesen beiden Zahlen gibt. Wie bereits gesagt, durch den Einsatz von Medikamenten können wir viel erreichen, beispielsweise auch Krankenhauskosten senken und uns somit im Endeffekt hohe Folgekosten ersparen, indem wir Arzneimittel gezielt einsetzen. Die Definition von Gesundheitszielen ist dringend notwendig. PS: Wird es Ihrer Meinung nach 2009 zu einer Steigerung der Arzneimittelausga ben durch die Krankenkassen kommen? Windischbauer: Ich bin mir ziemlich sicher, dass es im Jahr 2009 zu einem sehr geringen Wachstum bei den Arzneimittelausgaben durch die Krankenkassen kommen wird. Als Hauptgründe dafür sehe ich die Preissenkung bei Arzneimitteln, und dass es in nächster Zeit keine großen Innovationen auf dem Arzneimittelsektor geben wird. Bei fairer Betrachtung dürfte das Gesundheitsministerium die Pharmafirmen, Großhändler und Apotheken nicht weiter „schröpfen“, da bestenfalls minimale Kostensteigerungen in den nächsten Jahren zu erwarten sind. Außerdem leistet die gesamte Wertschöpfungskette drei Jahre lang, von 2008 bis 2010, einen Solidaritätsbeitrag von insgesamt über 200 Mio. Euro. sehr gerne Sport, und manchmal kann man wie bei der jährlichen Fortbildungsveranstaltung in Saalfelden Sport und „Kundenarbeit“ koordinieren. Regelmäßig gehe ich laufen und trainiere Karate. Meine Leidenschaft gehört aber dem Wassersport mit Kite- und Windsurfen. PS: „Brauchen“ Sie Stress, um produktiv zu sein, oder sind Sie diszipliniert? Windischbauer: Von Natur aus bin ich ein disziplinierter Mensch, was in meinem beruflichen Alltag mit dem hohen Termindruck schon ein Vorteil ist. Ich teile mir meine Zeit ziemlich strikt ein und benötige keinen zusätzlichen Druck von außen. PS: Wir danken für das Gespräch. n PS: Bei einem so anspruchsvollen Job, bleibt Ihnen noch Zeit für Ausgleich, z. B. Hobbys? Windischbauer: Da ich einen sehr arbeitsintensiven Alltag habe, ist mir eine abwechslungsreiche Gestaltung der Freizeit sehr wichtig. Ich betreibe Dr. Andreas Windischbauer, Vorstandsvorsitzender der Herba Chemosan Apotheker-AG PHARMAZIE SOZIAL 02/09 17 FINANZEN & STEUERN Die Steuerreform und Aktuelles zur Gehaltsabrechnung Das Steuerreformgesetz ist Anfang April kundgemacht worden und rückwirkend mit 1.1.2009 in Kraft getreten. Die ersten positiven Auswirkungen sollten alle Angestellten bereits mit der Gehaltsüberweisung für den Monat April gespürt haben, die neuen (günstigeren) Lohnsteuertarife sind mit diesem Monat bereits schlagend geworden. 18 PHARMAZIE SOZIAL 02/09 www.vaaoe.at FOTO: bildagentur Waldhäusl W Gehaltskasse die beschlussmäßige Senkung der Kammerbeiträge mitzuteilen) rückverrechnet. Dieser Fehler wurde vom VAAÖ aufgedeckt und die Korrektur verlangt. Da diese Beträge zum Zeitpunkt der Einbehaltung steuermindernd wirkten, muss nun im Mai die Steuerbemessungsgrundlage entsprechend erhöht, die rückvergütete Kammerumlage daher nachversteuert werden. der Steuer unterliegt bzw. eine außergewöhnliche Belastung vorliegt? • Begünstigt sind nur jene Arbeitnehmer, denen für das Kind mehr als gestaltet: 6 Monate im Kalenderjahr der Kinderabsetzbetrag zusteht (d. h. also der Mein Gehalt – was bei den Familienbeihilfebezieher, und das ist aktuellen Abrechnungen meist die Mutter). zu beachten ist • Das Kind darf zu Beginn des KalenDurch die rückwirkende Senkung der derjahres das 10. Lebensjahr noch Steuertarife haben alle Steuerpflichtigen nicht vollendet haben. in den ersten Monaten des Jahres 2009 • Nur wenn der Arbeitgeber allen (Jänner bis März) zu viel Lohnsteuer Arbeitnehmern oder Gruppen von bezahlt. Bis Ende Juni 2009 haben die Weitere Steuererleichterungen Arbeitnehmern, für die ein Zuschuss Betriebe nun Zeit, die Differenz an die für Familien steuerfrei gewährt werden kann, dieArbeitnehmer rückzuüberweisen bzw. Familienbeihilfebezieher haben darsen Vorteil einräumt, ist Steuerfreiheit bei der laufenden Lohnsteuerberech- über hinaus durch die Erhöhung des gegeben. nung in Abzug zu bringen. Kinderabsetzbetrages von Einige Dienstgeber haben dies Euro 50,90 auf Euro 58,40 • Zudem muss der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber eine schriftliche Mitteibereits mit der Aprilabrechmonatlich pro Kind eine kleine lung abgeben (Formular L 35), in der nung durchgeführt, die betrofErleichterung in den HausFolgendes erklärt wird: fenen Arbeitnehmer sollten haltskassen gespürt. dadurch mehr ausbezahlt Kinderbetreuungskosten a) der Kinderabsetzbetrag steht zu b) SVNr. des Kindes oder bekommen bzw. um einiges können ab heuer bis zu einem weniger an den Betrieb zurückBetrag von Euro 2.300,– pro c) Kennnummer der Europäischen Krankenversicherungskarte gezahlt haben als sonst. Kind als außergewöhnliche B e i t r ag v o n . G e o rg L i p pay , d) dass von keinem anderen ArbeitgeAbgesehen von der Steuer- MJag Belastung ohne Selbstbehalt u r i s t d e s VAAÖ ber ein Zuschuss geleistet wird. Hat rückzahlung wird im Monat abgesetzt werden (dies erfolgt ein früherer Arbeitgeber im KalenderMai eine „außerordentliche mit der Arbeitnehmer-Veranjahr bereits einen steuerfreien Sonderzahlung“ fällig, die (von den Kol- lagung im nächsten Jahr). Der DienstgeZuschuss für dieses Kind gewährt, ist lektivvertragspartnern vereinbart) die ber kann darüber hinaus den Arbeitnehdie Höhe dieses Zuschusses in die Gehaltskasse als Einmalzahlung für die mern einen Zuschuss für die Erklärung mit aufzunehmen. Der Folangestellten Apotheker zur Auszahlung Kinderbetreuungskosten geben, pro gearbeitgeber darf nur die Differenzbringt. Diese Einmalzahlung beträgt Kind ist ein Zuschuss von höchstens summe auf den Höchstbetrag von 0,48 % der in der Zeit von 1.12.2008 bis Euro 500,– im Jahr steuer- und sozialverEuro 500,– steuerfrei belassen. 31.5.2009 durch die Gehaltskasse ausbe- sicherungsfrei möglich. Kinderbetreuzahlten Gehälter bzw. Entlohnungen ungskosten im Ausmaß des Zuschusses • Die Auszahlung erfolgt nicht direkt an den Arbeitnehmer, sondern an eine (inkl. Familienzulagen). Angestellte Apo- können nicht zusätzlich als außergeinstitutionelle Kinderbetreuungseintheker, die nach Dezember 2008, aber wöhnliche Belastung geltend gemacht richtung oder an eine pädagogisch vor Ende Mai 2009 aus dem Betrieb aus- werden. qualifizierte Person. Der Zuschuss geschieden sind, sollten einen aliquoten Den Grenzbetrag von Euro 2.300,– kann auch in Form von Gutscheinen Anteil dieser außerordentlichen Sonder- überschneidende Kinderbetreuungsgeleistet werden, die ausschließlich zahlung erhalten haben. kosten können unter Umständen als bei institutionellen KinderbetreuWeiters wurden im Zuge der Mai außergewöhnliche Belastung mit Selbstungseinrichtungen eingelöst werden abrechnung von der Gehaltskasse die in behalt Berücksichtigung finden. können. Wird der Zuschuss direkt an den letzten Jahren zu viel einbehaltenen Welche Voraussetzungen müssen den Arbeitnehmer gezahlt, so ist das Apothekerkammerumlagen (die Apo- gegeben sein, dass ein Zuschuss des immer steuerpflichtiger Arbeitslohn! thekerkammer hatte verabsäumt, der Arbeitgebers für Kinderbetreuung nicht ir haben die steuerlichen Auswirkungen zusammengefasst und einen Überblick für Sie Zusatzkrankenversicherung Prämienanpassung 2009 Gemäß eines unlängst veröffentlichten Erlasses des Finanzministeriums gelten insbesondere als Kinderbetreuungs einrichtungen (öffentlich und privat): • Kindergärten (allgemeine, Sonder-, Integrations-, Übungs-, Betriebskindergärten) • Kinderkrippen • Horte • Tagesheimstätten, Kindergruppen, Kinderhäuser • Elternverwaltete Kindergruppen • Spielgruppen • Kinderbetreuung an Universitäten „Pädagogisch qualifizierte Personen“ sind Personen, die eine Ausbildung zur Kinderbetreuung und Kindererziehung im Mindestausmaß von 8 Stunden nachweisen können. Darunter fallen insbesondere: • Babysitterausbildung • Lehrgänge für Tageseltern • Schulung für Au-pair-Kräfte im Sinne des § 49 Abs. 8 ASVG • Elternbildungsseminare • Ausbildung zur Kindergartenpädagogin, Horterzieherin, Früherzieherin • Pädagogisches Hochschulstudium an einer Universität, pädagogischen Akademie oder vergleichbaren Einrichtung Keine Begünstigung wird für Zahlungen an pädagogisch qualifizierte Personen gewährt, die Angehörige im Sinne des § 25 BAO sind und zum selben Haushalt wie das Kind gehören. Die weiteren Erleichterungen, wie der neue Kinderfreibetrag nach § 106a EStG, können erstmals mit der Arbeitnehmerveranlagung im nächsten Jahr für das Jahr 2009 berücksichtigt werden. Wir werden zu gegebenem Zeitpunkt mehr darüber berichten. n Wir ebnen den Weg für Ihre Pension! Wie in den Vorjahren wird auch im Mai 2009 eine Prämienanpassung bei den meisten Mitgliedern unserer Zusatzkrankenversicherung durchgeführt. Zwei der wichtigsten Gründe für die nunmehr schon jährlichen Anpassungen sind einerseits die stetig steigenden Kosten im Gesundheitsbereich. Andererseits werden immer mehr Leistungen bei den Pflichtkrankenkassen gestrichen. Da sich die Privatversicherungen verpflichten, die vollen Aufzahlungskosten auf die Leistungen der Sozialversicherung zu übernehmen, führt eine Streichung der Leistungsübernahmen bei den Pflichtkassen unverzüglich zur Prämienerhöhung bei den Privatversicherungen, da diese das entstandene Defizit sofort übernehmen müssen. Die Folgen sind bei der jährlichen Prämienanpassung ersichtlich. Der VAAÖ ist sehr bemüht, die Kostensteigerung so gering wie möglich zu halten. Im Vorjahr wurde für die Gruppe des Seniorentarifs sogar eine Verringerung des Selbstbehaltes um Euro 50,– erreicht. Ebenso wurde durch Verhandlungen mit dem VAAÖ-Partner, der UNIQA Versicherungen AG, die Steigerung des Selbstbehaltes verhindert. Abschließend bittet der VAAÖ diejenigen Mitglieder, die Ihren Beitrag per Dauerauftrag zahlen, diesen entsprechend anzupassen oder – was günstiger wäre – einen Einziehungsauftrag einzurichten, da in diesem Fall die Anpassung an die neue Prämienhöhe direkt durchgeführt wird und somit Unannehmlichkeiten vermieden werden. Bei Fragen steht Ihnen der VAAÖ, Frau Dimitrijevic, gerne zur Verfügung, Tel.: 01/40414-403 Staatlich geförderte Zukunftsvorsorge s sstaatliche Prämie s sKapitalgarantie s sSteuerfreiheit Weitere Informationen bei Ihrem Kundenberater. Österreichische Apothekerbank Kompetenz schafft Vertrauen. www.vaaoe.at www.apobank.at PHARMAZIE SOZIAL 02/09 19 Alle Wege führen nach Rom – Oder: wenn ein Verband eine Reise tut … … dann gibt’s was zu erzählen! nachdem am Flughafen Fiumicino auch unser Gepäck sehr rasch „ausgespuckt“ wurde, begaben wir uns auf den Weg ine knappe Woche nach Ostern in das Stadtzentrum. Gleich am Flugmachten sich die abenteuerlusti- hafen machte es sich bezahlt, dass wir gen Mitarbeiter des VAAÖ unter der eine studierte Romanistin in unseren kundigen Führung ihres Direktors Nor- Reihen hatten: Patricia Rois führte uns bert Valecka nach Rom auf. Einfach so dank ihrer perfekten Italienisch-Kennt– nein, nicht einfach so: zum Betriebs- nisse sicher und souverän über sämtliausflug! Im Sommer 2008 wurde die Idee che Hürden, die Touristen bei solchen geboren, einen Betriebsausflug zu ver- Reisen erwarten (Bahn-Tickets kaufen, anstalten, ein Novum für alle Verbands- Essen bestellen, Hotelzimmer einchemitarbeiter, da man seit Jahren nicht cken, Wegweiser beachten etc.). Auf dem Weg zu unserem Quareinmal einen gemeinsamen Ausflug auf tier durchquerten wir fast ganz Rom: den Kahlenberg zustande brachte. „Der Betriebsausflug wird nach Rom vom Flughafen eine halbe Stunde zum führen“ – etwas ungläubig vernahm Hauptbahnhof Termini und dann mit der U-Bahn wieder 20 Minuten man die Nachricht, die per hinaus bis zur Endstation der E-Mail an alle Mitarbeiter weiLinie B. Von dort waren es dann tergeleitet wurde. Rom? Das nur mehr ein paar Minuten zu liegt doch in Italien, oder? – Ja Fuß bis zur Unterkunft. Es sei genau, und dort geht es hin! an dieser Stelle bemerkt, dass Sofort waren (fast) alle Feuer sich das Hotel Metro, unsere und Flamme, man konnte besagte Unterkunft, besonders es kaum erwarten. Doch es Reisebericht von für solche Gäste empfiehlt, die waren noch acht Monate Zeit M ag . G e o rg L i p pay , wegen extremer Müdigkeit nur bis dahin. J u r i s t d e s VAAÖ froh sind, ein Bett zum SchlaZeit, die sehr schnell verging, da es im Verband ja einiges zu tun fen gefunden zu haben und sonst keine gab. Und dann war es so weit: Am 17. allzu großen Erwartungen an den ZimApril bestiegen neun Verwegene des merzustand und -service anstellen. Das Verbandes (siehe Bild), direkt vom Büro war aber alles kein Problem, da wir ja die kommend, die AUA-Maschine in Rich- Stadt ansehen und nicht die Zeit in unsetung Italiens Hauptstadt. Es war Freitag- ren „Luxus-Suiten“ verbringen wollten. Am gleichen Abend fanden wir in der nachmittag und es waren alle in prächtiger Wochenendstimmung. Nach einem Nähe eine sehr gute Pizzeria, die vollknapp eineinhalbstündigen Flug und kommen „nicht-touristisch“ war, wie E 20 PHARMAZIE SOZIAL 02/09 wir aufgrund unser kommenden Erfahrungen in den nächsten Tagen nachträglich feststellen durften. Das war der Vorteil der Vorstadt. Volles Programm Frisch gestärkt durch mehr oder weniger langen Schlaf und ein herzhaftes Frühstück mit undefinierbaren Brot-Weckerln machten wir uns Samstagvormittag auf in Richtung Zentrum. Erste Station war der Petersplatz. Hier möchte ich bemerken, dass wir uns im Zuge der Reisevorbereitungen bereits einige Sehenswürdigkeiten aufgelistet hatten, die wir unbedingt sehen wollten. Petersdom (mit Petersplatz) stand natürlich an oberster Stelle. Am Samstag betrachteten wir den Dom von außen, da wir die Sixtinische Kapelle besichtigen wollten. Nach zehnminütigem Gehweg entlang der Vatikanischen Gemäuer wurden wir von einer wartenden Menschenschlange überrascht, in die wir uns nicht eingliedern wollten. Wir hatten ja schließlich noch den Sonntag, da wird sich der Kapellenbesuch ja ausgehen, dachten wir. Mit der nächstgelegenen U-Bahn fuhren wir dann in das historische Zentrum („centro storico“). Von der Spanischen Treppe zum Fontana di Trevi, übers Pantheon zur Piazza Navona und durch all die reizvollen kleinen Gassen wanderten wir zügig (der Direktor gab ein unglaubliches Tempo vor) durch das historische Viertel. www.vaaoe.at Mund der Wahrheit Beim Mittagessen in einem kleinen Ristorante stärkten wir unsere müden Leiber – Bruschetta als Vorspeise und Pasta-Teller gaben uns wieder Kraft. Die wir auch benötigten, wie sich in der Folge herausstellen sollte. Ursprünglich gab es nämlich den Plan, die Sehenswürdigkeiten mit einer „hop on – hop off“-Bustour zu besuchen. Nachdem wir nach dem Mittagessen zu Fuß die nächstgelegene Piazza dei Fiori erreichten, war es ja nicht mehr weit zu den Ruinen des Teatro di Marcello. Ja, und von dort waren es eh nur ein paar Schritte bis zum Kapitol. Und da das Forum Romanum gleich am Fuße des Kapitols liegt, wurde natürlich auch kein Bus bestiegen. Und vom Forum liegt das Kolosseum quasi in Sichtweite. Also nichts wie hin – zu Fuß. Das Kolosseum betrachteten wir eine Weile von außen, um festzustellen, dass auf der Liste der Begehungen noch „la bocca della veritá“ (der Mund der Wahrheit – ein antiker Lügendetektor sozusagen) offenstand. Weil diese Steinmaske – der geneigte Leser wird es vermuten – in unmittelbarer Nähe lag, marschierten wir auch dorthin zu Fuß, quasi im Vorübergehen nahmen wir noch die Eindrücke der Überreste des Circus Maximus mit. Dort angekommen, wagten einige Mutige, sich dem „Wahrheitstest“ zu unterziehen und steckten furchtlos ihre Hand in den „Mund der Wahrheit“. Es sei verraten, dass alle unversehrt zurückkehrten – wir vom VAAÖ sind ja ein ehrliches Völkchen! Weiter ging’s danach mit dem Bus zur Villa Borghese (der Stadtpark von Rom) – von dort wollten wir zu einer kurzen Ballonfahrt (quasi als „Höhepunkt“ des Ausflugs) über Rom starten www.vaaoe.at – doch leider war diese Attraktion niemandem außer uns bekannt. Ballonfahrten gab’s schon länger nicht mehr in Rom – wir hatten unglücklicherweise einem alten Reisebericht aus dem Internet vertraut. Wir ließen uns die Ausflugsstimmung aber nicht verderben, besannen uns unserer kräftigen Beine und marschierten von der Villa Borghese wieder zurück ins „centro storico“ – diesmal von der Spanischen Treppe herab durch die verwinkelten Gassen zum Tiber-Ufer. Dort konnten wir noch einen ROMantischen Sonnenuntergang mit tollem Ausblick auf die Engelsburg und die Engelsbrücke erleben, bevor wir von Hunger getrieben in die nächstgelegene Pizzeria zum Abendessen einfielen. Die Kellner rieben sich anhand der neun hungrigen Mäuler ihre Hände und machten mit uns ein gutes Geschäft, aber wenn man nichts im Magen hat, ist man willenlos und froh, überlebt zu haben. Bei der Samstagabendgestaltung wurden getrennte Wege beschritten – der Großteil der Gruppe begab sich wieder ins Hotel zurück, um den müden Körper auszuruhen, ein paar jedoch waren noch kräftig genug, um den Abend in einer typisch römischen Taverne ausklingen zu lassen. Der Himmel Weinte Der Sonntag versprach wieder ein interessanter Tag zu werden, die Sixtinische Kapelle stand ja auf dem Programm. Wir hatten das Glück, dass sich diesmal niemand vor der Sixtinischen Kapelle angestellt hatte. Unser Pech war einzig, dass dies nur deshalb der Fall war, weil die Kapelle an diesem Sonntag geschlossen hatte. Nun gut, zum Peters- VAAÖ-Direktor Mag. Norbert Valecka mit seinen Mitarbeiterinnen Sabrina Tröthan (li.) und Barbara Schubert (re.) am Rand des berühmten Fontana di Trevi dom war’s ja nicht weit, und so begaben wir uns zur Kirche der Kirchen, die uns nicht nur ein prächtiges Beispiel an klerikaler Baukunst, sondern auch Unterschlupf vor dem langsam immer stärker werdenden Regen bot. Auf dem Petersplatz draußen trotzte eine riesige Menschenmasse dem schlechten Wetter – sie waren alle gekommen, um den Papst zu sehen, der sich dann auch über häusergroße Bildschirme dem treuen, jubelnden Publikum zeigte. So erhielten auch wir einen sonntäglichen Segen von oberster kirchlicher Stelle und konnten uns danach beruhigt zum Mittagessen niederlassen. Leider wurde der Regen immer stärker und auch rasch angekaufte römische Regenschirme ließen Petrus nicht davon abhalten, „seine“ Kirche samt Umgebung reichlich mit Wasser von oben zu versorgen. So wurde das Sonntags-Ausflugsprogramm drastisch reduziert, und wir begaben uns, ein bisschen abgelenkt durch kleine Souvenirkäufe, bereits früh zum Bahnhof Termini, wo wir die Zeit bis zum Abflug nach Wien verbrachten. Zur Freude unserer listenbeflissenen Mitarbeiter konnten wir (fast) alle unsere Besichtigungsziele „abhaken“. Es war trotz der Dichte des Programms ein toller Ausflug, den alle Teilnehmer sehr genossen haben. Es sind sich bereits jetzt alle einig, dass es nächstes Jahr wieder einen Betriebsausflug in dieser Größenordnung geben soll (Barcelona?). n PHARMAZIE SOZIAL 02/09 21 TERMINE VAAÖ-VERANSTALTUNGSKALENDER Datum 17.06.2009 Titel Das Phänomen Haydn: Das heurige Jahr steht ganz im Zeichen von Joseph Haydn (1732–1809). Sein Wirken wird heuer an vielen Originalschauplätzen hör-, seh- und erlebbar gemacht. Der 200. Todestag des Komponisten steht auch im Mittelpunkt des nächsten Stammtisches in Wien unter der Leitung von Mag. pharm. Andrea Vlasek. Ort / Zeit Café im Schottenstift, 1010 Wien, Schottengasse 2 ab 18.30 Uhr 17.06.2009 Gesund unterwegs: Urlaub und Reisen bringen dem einen die nötige Erholung, dem anderen Spaß und Unterhaltung. Aber: je ferner und exotischer das Ziel, umso wichtiger ist es, auch die passende Reiseapotheke im Gepäck zu haben. Was dazu gehört, erzählt Univ.-Prof. Dr. Stefan Winkler, Spezialist für Infektions- und Tropenkrankheiten, am Vortragsabend „Reiseapotheke“. Hotel Burgenland, 7000 Eisenstadt, F.-Schubertplatz 1 Einlass ab 18.30 Uhr, Beginn: 19.00 Uhr Anmeldung: unter Tel.: 01/40414-419, Fax: 01/40414-414 oder E‑Mail: [email protected] 24.06.2009 Speiseplan und Gesundheit: Essen ist Leben – ein Leben, dessen Qualität jeder selbst mehrmals am Tag bestimmen kann. Welche Grundbausteine des menschlichen Lebens zur Gesunderhaltung des Körpers wichtig sind, steht im Mittelpunkt des Vortragsabends der Landesgruppe Tirol. Unter dem Titel „Essen wir uns krank?“ verrät die Vortragende Mag. pharm. Ursula Höller, Nährstoffapothekerin, Tipps, wie aus jeder Küche im Handumdrehen eine Wellness-Oase wird. Hotel Innsbruck, Innrain 3, 6020 Innsbruck Einlass ab 18.30 Uhr, Beginn: 19.00 Uhr Anmeldung: bis 17.06.2009 unter Tel.: 01/40414-419, Fax: 01/40414-414 oder E‑Mail: [email protected] 25.06.2009 „Is(s)t mein Kind anders?“ Nährstoffapothekerin Mag. pharm. Ursula Höller beleuchtet ADHS – eine der häufigsten psychischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter – aus orthomolekularer Sicht. Unabhängig von einer medikamentösen Behandlung eineSeite entsprechende Ernährung und der Inserat-APOBUCH 210x148.qxp 18.08.2008 16:07sind Uhr 1 Einsatz von Supplementen bei Betroffenen besonders unterstützend. Hotel Krone, Hatlerstraße 2, 6850 Dornbirn Einlass ab 18.30 Uhr, Beginn: 19.00 Uhr Anmeldung: unter Tel.: 01/40414-419, Fax: 01/40414-414 oder E‑Mail: [email protected] Studium, Wissenschaft, Sport, ferne Länder, Belletristik ... – einfach rasch und preiswert zum Buch Ihrer Wahl! DIE neue ADRESSE für gute Bücher: www.apoverlag.at Nehmen Sie sich die Zeit ... ... und von uns das Buch! Ohne Versandkosten! Bestellen Sie Ihr LESEVERGNÜGEN jetzt bequem von zuhause aus! 22 www.buchaktuell.at PHARMAZIE SOZIAL 01/09 www.vaaoe.at Taramaus Kann man vom Strebern einen Ausschlag bekommen, oder kurz – Lernen und Punkten?! Meine Lieben! FOTOS: FOTOLIA, ISTOCKPHOTO M omentan wird in den höchsten Gremien der Apothekerschaft über eine neue, qualitativ und quantitativ verifizierbare Art der Fortbildung für Apotheker unter dem Titel „Lernen und Punkten“ beratschlagt. Wie, um was und in welcher Reihenfolge diskutiert wird, erinnert mich an eine Geschichte, die meine Mäusefreundin Uschi vor kurzem erlebt hat. Uschi hat eine große Familie, bei der es üblich ist, dass jedes Familienmitglied zu jedem Thema was zu sagen und eine Meinung hat. Eines Tages dachte sich ihr Vater, der Peppi Schloßweger, als er zu den Nachbarn rüberschaute, dass es doch blöd ausschaut, wenn diese Ratten, die Königsnager in Weiß, ein Auto, noch dazu mit gültigem Pickerl, in der Garage stehen haben, wohingegen die Mäuserichs noch per Pfoten unterwegs sind. Hinzu kommt, dass die Nachbarsratten größer sind, mehr Familienmitglieder und wesentlich mehr Freunde im Nagetierlager haben als die kleinen Mäuse. So kann’s nicht weitergehen, spricht der Peppi und beginnt zu sinnieren, welches Auto sich die Familie zulegen soll. Flugs gesellt sich die restliche Familie dazu, alle haben, wie gewohnt, die kleinen Mäulchen offen, auch jene, die von Autos keinen blassen Schimmer haben. Die Tante Chrissi meint, dass das Vehikel einen großen Kofferraum braucht, damit man viele Milchprodukte darin verstauen kann. Von unten hört man den kleinen Nachbarsjungen Bobo (nicht von den Nachbarsratten, sondern von der anderen Seite, wo auch eine kleine, aber feine Mäusefamilie zu Hause ist): „Ihr habt was vergessen …“ Daraufhin alle anderen: „Ruhe, Kleiner!“ Der Onkel Poldi beharrt auf einem Navigationssystem, damit man sich nicht verfährt und ohne Umwege ans Ziel kommt. Von unten hört man wieder den kleinen Bobo: „Aber ihr habt doch was vergessen!“ Alle anderen: „Sei nicht so destruktiv, wir müssen endlich Nägel mit Köpfen machen, was sollen denn die Rat- www.vaaoe.at ten von uns denken!“ Der Neffe G’schisi erwartet sich zumindest einen V8, unter vier Litern Hubraum brauchen wir gar nicht zu reden beginnen, schließlich wollen wir so rasch als möglich das Ziel erreichen! Ein leises Fiepsen, ihr wisst schon von wem, ertönt: „Bitte, bitte, ihr habt doch das Wichtigste vergessen, was wollt …“ Alle anderen werfen den Armen, bevor er aussprechen kann, aus dem Haus. Der schlaksige Schwager, von allen nur Schlaksi genannt, möchte, dass derWagen zumindest 19er-Patscherln hat, damit bei einer Geländeausfahrt auch sanfte Bäche kein Hindernis darstellen. Damit das heillose Durcheinander ein Ende hat, wird der Familienrat zusammengerufen. Man diskutiert, disputiert, überlegt, verwirft, überlegt erneut, verwirft wieder, bis man sich endlich auf alle Kriterien, die das neue Auto haben soll (sogar die Farbe) geeinigt hat und jetzt hat der ungezogene Bobo endlich auch nicht mehr gestört. Mamma mia, das war aber ein hartes Stück Arbeit! Am nächsten Tag begibt man sich zum Autohändler, teilt diesem genau mit, welchen Wagen man haben möchte – es wird kein noch so kleines Detail ausgelassen – und bestellt schlussendlich nach langem Hin und Her die Familienkutsche. Beim Hinausgehen bekundet der Verkäufer professionell höfliches Interesse und ruft der – beinahe im Rauschzustand vor lauter Freude stehenden – Familie nach: „Sie haben sich so toll über alle Einzelheiten des Autos Gedanken gemacht – für welchen Verwendungszweck ist der Wagen denn bestimmt?“ Schweigend und kopfschüttelnd verlassen die Schloßwegers den Autosalon und denken sich: „Wie kann man nur so eine blöde, unwichtige Frage stellen? Wir wissen zwar nicht, wohin wir fahren wollen und welche Straßen es dort gibt (oder was gar nach dem Ortsende auf uns wartet), aber man kann sich doch nicht wegen so Bagatellen den Kopf zerbrechen. Der wird sicher mit dem komischen Nachbarsjungen verwandt sein.“ Genauso sieht es mit der neuen Fortbildungsreihe „Lernen und Punkten“ der Apothekerkammer aus – vom Grundgedanken her sicher nicht schlecht, permanente Fortbildung ist für unseren Stand essenziell, nur: • Man macht sich über jede Kleinigkeit Gedanken, selbst wie viele Punkte für eine besuchte Veranstaltung bzw. für eine bestandene Prüfung vergeben werden, wurde schon beschlossen, nur niemand weiß, wofür man diese Punkte braucht! • Es gibt keine Angaben, ob man pro Jahr eine Mindestanzahl an Punkten benötigt oder wann man so eine Prüfung machen soll (in der Freizeit, in der Arbeitszeit, wird für mich Freizeit zu Arbeitszeit, wenn ich eine Prüfung online mache?). • Bin ich irgendwann einmal verpflichtet, an dieser Fortbildung „Lernen und Punkten“ teilzunehmen? • Verliere ich gar meine Berufsberechtigung, wenn ich in einem Jahr nicht genügend Punkte sammeln kann? (Ein Szenario, das uns blühen könnte.) • Verliert im Gegenzug ein Apothekenleiter seine Konzession, wenn er nicht genügend Punkte hat? (Ein Szenario, das zwar fair gegenüber den anderen wäre, das so aber mit Sicherheit nicht kommen wird.) Alle diese Fragen sollten meiner Meinung nach zuerst diskutiert werden, bevor man sich an die „Extras“ heranmacht, aber ich muss jetzt Schluss machen, sonst setzen die mich auch vor die Tür … n PHARMAZIE SOZIAL 02/09 23