2007 3 - Campus für Christus

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2007 3 - Campus für Christus
!mpulse
D 5662
für missionarisches Christsein
Wachstum
statt Stillstand
Bibelarbeit:
An den Umständen
wachsen
Thema:
Dem Leben eine
Richtung geben
40 Jahre Campus
für Christus:
Gute Zeiten!
3/07
I N H A LT
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Campus für Christus sucht
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4 An den Umständen
wachsen
Bibelarbeit
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wir ein spendenfinanziertes Werk sind, käme uns die Besetzung dieser Stelle
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Campus für Christus
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Wissenschaft contra Gott?
8 Dem Leben eine
Richtung geben
Interview
16 Menschen finden
Gott im Internet
Aus der Arbeit eines E-Coachs
20 Gute Zeiten!
40 Jahre Campus für Christus
Glaube in einem atheistischen Umfeld
Gerade in akademischen
Kreisen gilt als naiv und beinahe unseriös, wer seinen
Glauben an Christus bekennt.
In diesem Buch nehmen Professoren Stellung zur Frage,
ob es möglich ist, als Wissenschaftler gläubig zu
sein. Dabei geht es um so
unterschiedliche Themen
wie Evolution, Wissenschaftlichkeit
der Naturwissenschaften, Jesus als historische
Person oder das Menschenbild des Marxismus.
Mit Beiträgen von Prof. Dr. Dr. Dr. Lutz Simon
MA, Prof. Dr. Herta Schlosser, Prof. Dr. Wolfgang Leisenberg, Prof. Carsten Peter Thiede.
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Vom Klagen über den Wunsch
zum Ziel
Wachstumstipps
11
Immer mehr Juden kehren heim
GAiN in Israel
12
Sportler lesen Bibel
Athleten in Aktion an der Uni in Freiburg
12
Wie bekehren sich Studenten
Studentenarbeit
13
Ora et labora
Verlag: Wie man sein Christein im Beruf leben kann
13
Teenager auf dem Vormarsch
Schülerarbeit Connected
14
Neue Ehen braucht das Land
Wenn russische Paare zusammenwachsen
18
Krebs – das Beste was mir
passieren kann
Persönlich
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19
22
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Editorial
Leitgedanken
Impressum
WasWieWoWann: Veranstaltungen 2007
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F O T O : C L A U D I A D E WA L D
EDITORIAL
Wachstum bedeutet Reifung. Es ist gut zu
wickler, welche Haltung fürs eigene Wachs-
wachsen, und es ist natürlich. Getreide auf
tum nötig ist bzw. wie man anderen dabei
dem Feld wächst. Jeder Mensch, der ge-
helfen kann zu wachsen (S. 7).
boren wird, beginnt zu wachsen. Auch
In meinem Garten habe ich viel Gelegen-
wir Christen bleiben nach unserer Bekeh-
heit, das Leben von Schmetterlingen zu stu-
rung nicht stehen, denn unsere „Wiederge-
dieren. Zuerst kriecht da eine kleine Raupe,
burt“ ist nur der erste Schritt, ein Anfang,
die sich dann einen Platz zum Verpuppen
dem weitere Wachstumsschritte folgen. Im
aussucht. In diesem Stadium hält sie eini-
Glauben bewegen wir uns immer in dem
ge Zeit scheinbar bewegungslos inne. Nach
Spannungsfeld zwischen Wachstum, das
außen hin passiert gar nichts, innen jedoch
quasi organisch von Gott geschenkt wird
vollzieht sich ein ungeheuerlicher Wachs-
und Wachstumsschritten, die wir selbst ge-
tumsprozess. In der Puppe entwickelt sich
hen müssen, für die wir verantwortlich sind.
das Potenzial, was Gott schon von Anfang
Was brauchen wir, um nicht zu verküm-
an in die Raupe hineingelegt hat: Ein wun-
mern, sondern reif zu werden?
derschöner, bunter Schmetterling.
Anhand der sieben Gegenstände in der
Auch wir brauchen Ruhe für unser
Stiftshütte zeichnet Martha Conrad in ihrer
Wachstum. Anstatt zu fliehen, ist es wich-
Bibelarbeit (S. 4) Prinzipien auf, die uns hel-
tig innezuhalten, sich unseren Verletzungen
fen, im Glauben zu wachsen, Jesus ähn-
zu stellen und die Wahrheit auszuhalten.
licher zu werden. Paulus unterstreicht dieses
Nur so können wir heil werden. Das schenkt
Ziel so: „Wir wollen die Wahrheit in Liebe
Gott, aber wir selbst müssen auch etwas
leben und zu Christus hin wachsen, dem
dazu tun. Gott ist bei jedem Schritt dabei,
Haupt der Gemeinde.“ (Epheser 4,15)
er geht mit uns und überfordert keinen von
Wachstum bedeutet Veränderung. Und
uns.
die kann schmerzhaft sein. Manchmal zwin-
Es ist einfach zu sagen „So bin ich, ich
gen uns Umstände und Situationen dazu,
kann nicht anders“ und mich damit in mei-
manchmal lassen wir uns freiwillig darauf
nen alten Verhaltensmustern bequem ein-
ein. In unserem Interview (S. 8) spricht Ste-
zurichten. Aber es ist hilfreicher, einmal
phan Scholz von seinen Erfahrungen. Er
genauer hinzuschauen und nach den Ursa-
wollte sich beruflich verändern und stellte
chen zu fragen. Woher kommt mein Ver-
schon nach kürzester Zeit fest, dass Wachs-
halten? Dieses Bewusstmachen ist der er-
tum alle Lebensbereiche berührt und sich
ste Schritt für erfolgreiche Veränderung und
nicht nur auf Berufliches beschränken lässt.
damit Wachstum, Wachstum hin zu einer
Gerade weil Wachstum oft mit Anstren-
Reife in Jesus Christus. Das ist unser Ziel als
gung verbunden ist, scheuen einige Men-
Christen.
schen davor zurück. Lieber bleiben sie in ihren alten Verhaltensmustern hängen. André
Buschbeck beschreibt aus seiner langjäh-
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Ihre Lucia Ewald
F O T O : C L A U D I A D E WA L D
rigen Erfahrung als Coach und Personalent-
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THEMA
F O T O : W W W. D R E A M S T I M E . C O M
Wie bei Jakob im Alten Testament stellen sich auch uns
Dinge in den Weg, die uns
entweder zu Wachstumsschüben verhelfen
oder zu Barrieren
werden, die unser
geistliches Wachstum verhindern.
Es ist Nacht, und er ist allein. Voller
Angst schaut er einer ungewissen Zukunft entgegen. Schon immer waren
Betrug und arglistige Täuschung seine Masche, selbst innerhalb der eigenen Familie. Jetzt muss er den Konsequenzen seines Handelns ins Auge
sehen: Schaudernd wartet er auf seinen Bruder, dessen Erbe er vor zwanzig
Jahren an sich gerissen hat. Plötzlich
stellt sich ihm ein Mann in den Weg
und greift ihn an. Jakob muss sich dem
Kampf stellen. Der Kampf ist hart und
lang, und er wird so schwer verletzt,
dass er die Folgen dieses Kampfes sein
Leben lang wird tragen müssen. Aber
er kämpft verbissen bis zum Morgengrauen (1. Mose 32,25ff).
Auch wir müssen uns unserem Lebenskampf
stellen und dürfen nicht ausweichen. Nur so
können wir innerlich wachsen. Wie bei Jakob
im Alten Testament stellen sich auch uns Dinge in den Weg, die uns entweder zu Wachstumsschüben verhelfen oder zu Barrieren werden,
die unser geistliches Wachstum verhindern.
Manche Menschen bleiben in diesen Situationen in einem Morast von Versagensgefühlen
oder unbereinigter Schuld stecken. Andere verhungern, wenn sie durch die Wüste gehen müssen, oder verlieren die Orientierung, weil sie den
Weg nicht erkennen. Manche zerbrechen an der
Frage nach dem Leid. Wenn wir diesen Dingen
4
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A wachsen nd
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„Entwicklungshilfe“ aus dem Alten Testament
ausweichen, statt uns ihnen zu stellen, kommt
unser geistliches Wachstum zum Stillstand.
Schon im Alten Testament hat Gott uns eine
wirksame Hilfe aufgezeigt, wie wir solche Hindernisse überwinden können. Und weil Gott ein
schöpferischer Gott ist, hat er dies in Form eines
Symbols dargestellt: der Stiftshütte. In 2. Mose
25,8 sagt Gott zu Mose: „Die Israeliten sollen
mir aus diesen Materialien ein Heiligtum bauen,
denn ich will bei ihnen wohnen. Fertigt das heilige Zelt und alles, was dazu gehört, genau so an,
wie ich es dir jetzt zeigen werde.“ Dieses Heiligtum sollte der Ort sein, an dem Gott zu finden
war, wo er direkt unter den Menschen wohnte,
und wo die Israeliten ihm begegnen konnten.
In vielen Bibelübersetzungen heißt dieses Heiligtum „Stiftshütte“. Sie war während der 40
Jahre dauernden Wüstenwanderung der Israeliten der Treffpunkt Gottes mit seinem Volk. Dabei handelte es sich nicht um eine „Hütte“ im
eigentlichen Sinn, sondern um ein zerlegbares,
tragbares Zelt, das von einem Zaun aus Stoffbahnen umgeben war. Es bestand aus drei verschiedenen „Räumen“ (dem äußeren Hof, dem
Heiligsten und dem Allerheiligsten) mit insgesamt sieben Gegenständen und wurde immer
wieder ab- und aufgebaut, während das Volk
Israel in der Wüste umherzog. Anhand von diesen sieben Gegenständen möchte ich im Folgenden erläutern, welche Grundeinstellungen
notwendig sind, damit wir bei auftauchenden
Schwierigkeiten in unserem Leben nicht steckenbleiben und stagnieren, sondern geistlich wachsen. Wachstum ist ein lebenslanger Prozess: Gott
führt dabei die Regie und wir tragen mit der richtigen Herzenshaltung dazu bei.
1. Der Brandopferaltar:
„Ich schaffe es nicht!“
Der erste Gegenstand, den die Israeliten damals
sahen, wenn sie durch den äußeren Vorhang
die Stiftshütte betraten, war ein großer Brandopferaltar, auf dem die Priester Tiere opferten.
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Sie brachten ein fehlerloses Tier, legten ihre Hände und damit symbolisch
ihre Sünden auf das Tier und übergaben es den Priestern, die es nach bestimmten Ritualen opferten. Symbolisch reinigte so das Blut des Tieres
den Menschen von seiner Schuld vor Gott (2. Mose 27,1-8). Es war ein
Eingeständnis, dass es Menschen aus sich heraus nicht schaffen, gut genug zu sein, um vor Gott zu bestehen.
Die Tatsache, dass ein Lebewesen geopfert werden musste, zeigt uns,
wie schwerwiegend das Problem der Sünde ist. Nur Tod – symbolisiert
durch das Vergießen von Blut – schafft Sünde aus dem Weg. Geistliches
Wachstum beginnt in dem Moment, in dem ein Mensch erkennt, dass er
den stellvertretenden Tod von Jesus für sich in Anspruch nehmen muss
bzw. darf, mit dem dieser für unsere Sünden bezahlt hat. Wir sind ein Leben lang mit Versagen konfrontiert. Der Brandopferaltar erinnert uns daran, dass Gott uns nicht wegwirft, wenn wir versagen, weil Jesus am Kreuz
stellvertretend für uns und unsere Sünden geopfert wurde.
Die erste Herzenshaltung: Erkennen, dass ich es aus mir selbst heraus nicht schaffe.
2. Das Wasserbecken: „Der Dreck muss weg!“
Der nächste Gegenstand, den man in der Stiftshütte sah, war ein großes
Becken aus Bronze, das mit Wasser gefüllt war (2. Mose 30,18-21). Die
Priester mussten Hände und Füße in diesem Becken waschen, bevor sie
ihren Dienst antraten. Das Wasserbecken ist ein Symbol dafür, dass auch
wir uns immer wieder reinigen müssen, manchmal sogar mehr als einmal täglich. Der Dreck muss weg. Auch nachdem wir ein Leben mit Gott
angefangen haben, versagen wir. Wenn wir uns nicht immer wieder vor
Gott reinigen, indem wir unsere Sünden bekennen, baut sich eine Mauer
zwischen uns und Gott auf.
Wie können wir uns reinigen? Durch so genanntes „geistliches Atmen“. Wir atmen aus, indem wir vor Gott unsere Sünden benennen, um
Vergebung bitten und umkehren (1. Johannes 1,9). „Herr, mir ist klar
geworden, dass ich…“ Wir atmen ein, indem wir uns neu mit Gottes Heiligem Geist füllen lassen (Epheser 5,18). Gott sagt uns in seinem Wort
zu, dass er uns gibt, worum wir bitten, wenn unsere Bitten seinem Willen
entsprechen (1. Johannes 5, 14-15). Wir danken ihm dafür. Geistliches
Atmen ist ähnlich wie körperliches Atmen nicht etwas, das man nur einmal tut, sondern so oft, wie Reinigung notwendig ist.
Die zweite Herzenshaltung: Bereit sein, immer wieder unsere Sünden
zu bekennen und neu aus der Kraft des Heiligen Geistes zu leben.
Wachstum
ist ein
lebenslanger
Prozess:
Gott führt
dabei die
Regie und
wir tragen
mit der
richtigen
Herzenshaltung dazu
bei.
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vom Lobpreis bis zur Fürbitte. Aber bei jeder
Gebetsart kommt es darauf an, meinen Willen
dem des Allmächtigen, des Allwissenden, des
Liebenden unterzuordnen gemäß dem Gebet, das Jesus uns gelehrt hat: „Dein Wille geschehe…“ (Matthäus 6,9-13). Es wird einen Wachstumsschub auslösen, wenn wir
dahin kommen, dass wir Gottes Willen nicht
nur im Vaterunser mit dem Mund bekennen,
sondern ihn tatsächlich von ganzem Herzen
wollen.
Die fünfte Herzenshaltung: Gottes Willen
von ganzem Herzen wollen.
6. und 7. Die Bundeslade: Die „Herrlichkeit“ der Gegenwart Gottes
3. Der Tisch mit zwölf Broten:
„Mehr als genug!“
In unserem Leben wird es immer wieder Zeiten
geben, in denen wir Gottes Nähe nicht spüren.
Wir wünschen uns ein konkretes Eingreifen
Gottes, erfahren es aber nicht. In diesen Wüstenzeiten brauchen wir Nahrung, um nicht
geistlich zu verhungern.
Durch einen Vorhang kam man in der Stiftshütte zu einem weiteren Raum, dem Heiligsten,
zu dem nur die Priester Zutritt hatten. Auf der
rechten Seite stand ein Tisch mit zwölf Broten
(2. Mose 25,23-30; 3. Mose 24,5-6). Dieser
Tisch erinnert uns daran, dass Gott uns in Wüstenzeiten ernähren kann und will. Dabei will
er nicht nur unseren Hunger stillen, sondern
uns im Überfluss geben, damit wir diesen Überfluss mit anderen teilen können. Gott gibt mehr
als genug! „Wie kostbar ist deine Güte, o Gott:
Bei dir finden Menschen Schutz und Sicherheit. Aus deinem Überfluss schenkst du ihnen
mehr als genug, mit Freude und Wonne überschüttest du sie (Psalm 36,8-9).“ In 2. Korinther 1,3-4 schreibt Paulus: „Gepriesen sei Gott,
... der uns in jeder Not tröstet! In jeder Schwierigkeit ermutigt er uns und steht uns bei, so
dass wir auch andere trösten können, die wegen ihres Glaubens leiden müssen. Wir trösten
sie, wie Gott auch uns getröstet hat.“ Wenn wir
Schwierigkeiten durchstehen, sind wir nachher
viel besser in der Lage, anderen, die Ähnliches
erfahren, zu helfen. Wir haben Verständnis für
ihre Situation.
Die dritte Herzenshaltung: In Wüstenzeiten
Ausschau halten nach Gottes Versorgung und
bewusst nach Gelegenheiten suchen, in denen
wir aus dem Überfluss heraus, den Gott uns
schenkt, anderen dienen können.
4. Der siebenarmige Leuchter:
„Mir geht ein Licht auf!“
Auf der linken Seite im Heiligsten befand sich
ein siebenarmiger Leuchter mit Öllampen, die
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Tag und Nacht brannten (2. Mose 25,31-39).
Es war die einzige Lichtquelle in dem dunklen Zelt. Was ist unsere Lichtquelle? In Psalm
119,105 steht: „Dein Wort ist wie ein Licht in der
Nacht, das meinen Weg erleuchtet.“ Der Leuchter in der Stiftshütte erinnert uns daran, dass
wir Gottes Wort brauchen, um eine Perspektive
für die wahre Realität, nämlich die Ewigkeitsperspektive Gottes, zu bekommen. Aus seinem
Wort hören wir Gottes Absichten, erkennen seine Ziele und erfahren, was wirklich wichtig ist
in unserem Leben. Oft sind wir von unseren momentanen Umständen so gefangen genommen,
dass wir nicht in der Lage sind, die einzelnen
Teilstücke von Gottes gutem Gesamtplan richtig einzuordnen. Wenn wir uns nicht genügend
mit dem Wort Gottes beschäftigen, haben wir
nur unsere beschränkten menschlichen Sinne
als Maßstab und verlernen, mit Gottes Weitwinkel auf unsere Situation zu sehen. Ich bin überzeugt, dass nichts mehr zu unserem geistlichen
Wachstum beitragen wird als das Studieren des
Wortes Gottes – und das Gebet.
Die vierte Herzenshaltung: Sich intensiv mit
Gottes Wort beschäftigen.
5. Der Rauchopferaltar:
„Dein Wille geschehe!“
Direkt vor dem Vorhang, der das Heiligste vom
Allerheiligsten trennte, befand sich der 5. Gegenstand der Stiftshütte: der Rauchopferaltar,
auf dem die Priester eine wohlriechende Weihrauchmischung verbrannten (2. Mose 30,18). In der Bibel wird Weihrauch oft mit Gebet
in Verbindung gebracht (Offenbarung 5,8). Es
gibt die verschiedensten Formen des Gebets,
Hinter einem weiteren Vorhang befand sich
in der Stiftshütte ein dritter Raum, das Allerheiligste. Nur der Hohepriester hatte Zutritt
zu diesem Raum, und das nur einmal im Jahr
am Versöhnungstag (Jom Kippur), der bis
heute der wichtigste jährliche Festtag der Juden ist. In dem Allerheiligsten stand die Bundeslade (2. Mose 25,10-22), eine tragbare
Truhe, in der die Tafeln mit den zehn Geboten
untergebracht waren sowie eine Schale Manna (himmlisches Brot aus der Zeit der Wüstenwanderung) und der Stab Aarons (der in
einer einzigen Nacht Mandelblüten und Mandeln hervorbrachte, um Gottes Wahl von Aarons Familie als Priestergeschlecht zu bestätigen). Die Truhe war verschlossen mit einer
Deckplatte aus Gold und zwei Engelfiguren.
Zwischen diesen beiden Figuren war Gott war
gegenwärtig und seine Herrlichkeit erleuchtete den Raum. Dort offenbarte er sich dem
Hohenpriester und sagte ihm, was er den Israeliten mitteilen sollte.
Was heißt es, in Gottes Gegenwart zu sein?
Ich stelle beim Lesen der Bibel immer wieder fest, dass die Menschen, die in Gottes Gegenwart kamen, immer zutiefst erschrocken
waren. Als z.B. Jesaja den Herrn auf seinem
Thron sitzen sah, rief er: „Ich bin verloren!“
Und Gott antwortete Mose auf seine Bitte hin,
ihn in seiner Herrlichkeit sehen zu dürfen:
„Ich will an dir vorüberziehen..., aber mein
Gesicht darfst du nicht sehen, denn kein
Mensch, der mich gesehen hat, bleibt am
Leben!“ Warum ist das so? Ich denke, dass
wir erst noch auf Gottes Gegenwart vorbereitet werden müssen, und unser Leben hier
auf Erden dient dazu. Je länger wir mit Jesus
leben, desto mehr werden wir wie er, desto
mehr verwandelt er uns in sein Ebenbild. Das
ist echtes Wachstum im Glauben. Eines der
Mittel, die Gott gebraucht, um dies zu erreichen, ist Leid – ein Thema, an dem Christen
bzw. Menschen oft zerbrechen.
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In der Geschichte von Jakob (1. Mose 32,2232) erscheint Gott als Angreifer! Er stellt sich
Jakob in den Weg und greift ihn an. Zunächst
kämpft Jakob mit einem ihm Unbekannten,
aber irgendwann während des Kampfes beginnt er zu erahnen, dass es Gott ist, mit dem er
kämpft. Auf einmal wird das, was Jakob am Anfang nur loshaben wollte, zu etwas, das er auf
keinen Fall mehr loslassen will: „Ich lasse dich
nicht eher los, bis du mich gesegnet hast!“ Daraufhin ändert Gott Jakobs Namen um in „Israel“, d.h. Gotteskämpfer, Prinz. Jakob nannte den Ort, an dem er mit Gott gekämpft hatte,
„Pnuël“, das bedeutet Gesicht Gottes. Jakob hatte sich an Gott verbissen festgeklammert und
sogar ein körperliches Gebrechen davongetragen – Gott hatte ihm während des Kampfes seine Hüfte ausgerenkt. Von nun an hinkte Jakob,
aber er trug auch den Segen davon: er hatte die
Gegenwart Gottes erfahren.
Auch wir müssen lernen, mit Leid umzugehen, so dass wir an den Umständen nicht zerbrechen, sondern vielmehr den Segen Gottes
darin finden können. Gott lässt Leid zu, um
uns darauf vorzubereiten, Prinzen und Prinzessinnen in seinem Reich zu sein. Wenn uns
Leid widerfährt, dann drängt uns der Schmerz
immer wieder in die Gegenwart Gottes. Wohin
sonst sollten wir gehen? Nur das Erleben bzw.
das „Sein“ in seiner Gegenwart wird uns helfen, ein Ja zu diesem Leid zu finden. Nur seine Gegenwart lässt unsere Frage nach dem Warum verblassen.
Erst bei Tagesanbruch ist Jakobs Kampf mit
Gott vorüber. Jederzeit hätte Gott den Kampf
in der langen Nacht beenden können. Aber
er blieb, weil er Jakob nicht eher loslassen
wollte, bis dieser den Segen darin gefunden
hatte. Erst dann war die Nacht zu Ende, der
Kampf vorbei. Und was Jakob blieb, war der
Segen – das Erleben der Herrlichkeit Gottes.
Martha Conrad
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Jederzeit
hätte Gott
den Kampf
in der langen
Nacht beenden können. Aber er
blieb, bis
Jakob den
Segen darin gefunden
hatte. Erst
dann war
die Nacht zu
Ende, der
Kampf vorbei.
Vom Klagen über den
Wunsch zum Ziel
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie andere im
Wachstum unterstützen
s !CHTEN 3IE DIE %IGENSTÊNDIGKEIT UND %IGENVERANTWORTUNG
der anderen Person. Vertrauen Sie darauf, dass Gott den
Wachstumsprozess überschaut und den anderen wachsen
lässt. Lassen Sie die Verantwortung für Entscheidungen und
konkrete Schritte bei dem anderen.
s (ALTEN3IE)HR(ERZWEITOFFENUNDBEGRENZEN3IENICHTDEN
7ACHSTUMSPROZESSINDEM3IESICHAUF)HREEIGENE,EBENSgeschichte fixieren, nach dem Motto: „So war es bei mir, so
muss es auch bei dir laufen.“
s 3TELLEN 3IE )HRE EIGENEN 6ORSTELLUNGEN HINTENAN ES GEHT
nicht um Sie, sondern um die andere Person. Bewerten und
beurteilen Sie nicht die Lebensgeschichte des anderen, akzeptieren Sie was ist und schauen Sie gemeinsam nach vorn,
was noch werden könnte. Vermitteln Sie eine Zukunftsvision. Statt die Vergangenheit zu betrachten, konzentrieren
Sie sich auf die Gegenwart, um die Zukunft zu gestalten.
s ,ERNEN3IEVON*ESUSWIEERMIT-ENSCHENUMGING"EGEGnen Sie dem anderen mit Wohlwollen, Liebe und Vertrauen,
damit ermöglichen Sie die größten Wachstumsschritte.
s "ETEN3IEFàRDIE0ERSONUNDFRAGEN3IE'OTTWIE3IEZUDEren Wachstum beitragen können.
s :UHÚRENVERSTEHENUNDTRÚSTENISTINDER"EGLEITUNGWICHtig, ohne diese Tugenden werden Sie keine vertrauensvolle
Beziehung aufbauen. Letztere ist jedoch notwendig, um
Veränderung und Wachstum zu fördern. Nur wem ich vertraue, von dem lasse ich mich hinterfragen und zu Neuem herausfordern. Fördern Sie durch gezielte Fragen neue
Denkweisen und laden Sie so zur Erprobung neuer Verhaltenschritte ein. Führen Sie im Gespräch den anderen von
der Klage über den Wunsch zum Ziel.
Worauf sollten Sie achten, wenn Sie selbst wachsen wollen?
s 'EHEN3IEEHRLICHMITSICHSELBSTUM.EHMEN3IE)HRE3ITUATION)HRE'EDANKENUND'EFàHLEERNST'EHEN3IEDERUNangenehmen Situation nicht aus dem Weg, stellen Sie sich
ihr.
s 3EIEN 3IE BEREIT SICH SELBST HINTERFRAGEN ZU LASSEN ,EGEN
3IE)HREN3TOLZABUNDÚFFNEN3IESICHEINEMANDEREN-ENschen.
s 3EIEN 3IE OFFEN FàR .EUES 3ICHTWEISEN $ENKMUSTER 6ERhalten…).
s (ABEN3IEETWAS-UTEXPERIMENTIEREN3IEMITNEUENKLEInen Schritten, testen Sie, ob es funktioniert und die Richtung stimmt. Legen Sie Zwischenschritte fest, notieren Sie
diese schriftlich.
s .ÊHREN3IEDEN7UNSCHETWASVERÊNDERNZUWOLLENnINSbesondere sich selbst!
André Buschbeck
7
INTERVIEW
Impulse im Gespräch mit
Software-Entwickler
Stephan Scholz und
seinem Coach
André Buschbeck
F O T O : W W W. D R E A M S T I M E . C O M
Dem Leben eine
Richtung geben
3TEPHAN3CHOLZSEITALS3OFTWARE%NTWICKLERINDER)4"RANCHETÊTIGHAT
sich in den letzten zwei Jahren bewusst auf Veränderungen eingestellt. Nach neun
Berufsjahren, in denen vieles schon zur angenehmen Routine geworden war, war er
OFFENFàR.EUESnSOWOHLIM"ERUFSALSAUCHIM0RIVATLEBEN!UFSEINER3UCHENACH
Wachstum und neuen Erfahrungen ließ er sich von einem Coach begleiten. Eines der
Ergebnisse: Gerade hat er den Vertrag für eine neue Arbeitsstelle im Consulting-Bereich unterschrieben, bei der er nicht reisen braucht und in der seine Stärken wie
Beziehungen bauen, beraten und Wissen vermitteln zur Geltung kommen. Auch im
PRIVATEN"EREICHGIBTES6ERÊNDERUNGENu)CHHÊTTENIEGEDACHTDASSDASSOSCHNELL
geht“, staunt der Computerfachmann. Wie er dorthin kam, erzählt Stephan Scholz im
FOLGENDEN'ESPRÊCHMIT)MPULSEUNDSEINEM#OACH!NDRÏ"USCHBECK
8
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Wie waren Ihre Lebensumstände als Sie
gemerkt haben, dass Sie Veränderung
brauchen und sich dazu sogar Hilfe geholt haben? Wie kam es dazu?
Stephan Scholz: In puncto Lebensplanung bin
ich nicht ganz unbedarft. Ich habe mich immer schon dafür interessiert und mir regelmäßig Jahresziele notiert. Bei der Explo 2004/05,
der Silvester-Tagung von Campus für Christus
in Basel, wurde ein Seminar „Lebensplanung
und Berufung“ von André Buschbeck angeboten. Das Thema hat mich damals sehr interessiert, weil ich in einer Phase war, wo ich Dinge erobern und das Leben richtig ausschöpfen
wollte. Ich habe bemerkt, dass ich Ziele, die ich
aufschreibe, viel eher erreiche. Zum Beispiel
wollte ich schon immer mal in einem Gospelchor singen. Ich denke, ich hätte es nicht letztes
Jahr realisiert, wenn ich es mir nicht zuvor notiert und gut sichtbar aufgehängt hätte. Bei dem
Seminar sprach André Buschbeck darüber, wie
wichtig es sei, sein Leben bewusst und aktiv
anzugehen. Im Gegensatz zur Uhr sei das Bild
eines Kompasses sehr viel besser für eine sinnvolle Lebensgestaltung geeignet. Bevor ich meine Zeit möglichst ökonomisch einteile, sollte
ich wissen, wo mein Leben hingehen soll. Beim
anschließenden praktischen Teil hat mich total
begeistert, wie ich in drei einfachen Schritten
tatsächlich meinem Lebensmotto innerhalb einer Viertelstunde auf die Spur gekommen bin.
Bei meinem drehte sich alles darum, gute Beziehungen zu bauen, andere Teilnehmer hatten
ganz unterschiedliche Schwerpunkte. Das hat
mich so ermutigt, dass ich mich zum anschließenden Fernkurs angemeldet habe.
Was hat Ihnen noch geholfen weiterzukommen?
Stephan Scholz: Der Kurs besteht insgesamt aus
sieben Einheiten, und es ist wirklich erstaunlich, was ich daraus für mein Leben mitgenommen habe. Zum Beispiel die Übung mit dem Papier-Zentimetermaß, auf dem die Höhen und
Tiefen des Lebens vermerkt werden. Das durchschnittliche Lebensalter eines Menschen beträgt
ca. 82 Jahre. Jeder Zentimeter steht für ein Lebensjahr. Natürlich kenne ich die Fakten meines
Lebens, zum Beispiel dass ich oft – im Schnitt
alle drei Jahre – umgezogen bin, aber das an
einem Stück vor mir zu sehen, hat mich doch
!mpulse3/07
überrascht. Oder auch festzustellen, dass ich
langsam die 50 Prozent erreiche; es sind nur
noch wenige Zentimeter bis zur Midlife Crisis.
Coach André Buschbeck: Ja, bei dieser Übung
geht es darum, Gottes roten Faden in meinem
Leben zu entdecken. Denn die Frage „Wo will
Gott mit mir hin?“ hat viel damit zu tun „Was
hat Gott mit mir schon unternommen?“ Oft versuchen wir die Frage nur nach vorne blickend
zu beantworten, dann ist sie in jeder Hinsicht
offen. Aber wenn ich einen bewussten Blick in
meine Vergangenheit werfe, dann wird auch
meine Perspektive für die Zukunft klarer und
bereits konkreter umrissen. Die Auseinandersetzung mit Fragen wie „Welche Tätigkeiten
übe ich gerne aus? Was treibt mich an oder was
möchte ich gerne verändern in dieser Welt?“
und zuletzt „Welche Zielgruppe betrifft das?“
schärft den Blick für das eigene Leben. Aus den
jeweiligen Antworten formuliere ich dann mein
Lebensmotto, solange bis es für mich stimmig
ist. Das geht relativ zügig, weil ich dazu auf einen ganzen Baukasten an Wörtern zurückgreifen kann.
Ich habe gelernt,
keinen Unterschied mehr zwischen mir als
Christ und mir als
Mensch zu machen. Früher habe
ich ein Tagebuch
für mich geführt
und nebenher
eines für die Stille
Zeit. Jetzt führe ich
nur noch ein
einziges, mein
Gebetstagebuch.
Welches waren die Lebensbereiche, in denen Sie sich verändern wollten? Und wo
haben Sie konkret Wachstum erlebt?
Stephan Scholz: Ich wollte sowohl meine beruflichen als auch meine privaten Beziehungen
anders leben. Nach zwei Jahren hat es ja jetzt
bereits beruflich zu einer Veränderung geführt.
Von der Software-Entwicklung zu Schulung und
Beratung ist ein großer Schritt. Ich hätte nicht
gedacht, dass es so schnell gehen würde. Was
Beziehungen angeht, bin ich aus einer eher beobachtenden, analysierenden Rolle hin zu einer
mehr kommunizierenden und aktiv handelnden
Rolle gekommen.
Was bedeutet Wachstum für Sie?
Stephan Scholz: Wachstum heißt für mich
weiterkommen im Leben. Wenn ich das Gefühl habe, ich entdecke neue Gebiete, wenn
ich plötzlich mit neuen Menschen zu tun habe,
wenn ich an Orten bin, wo ich vorher nie war.
Auch dass man ein Stück reifer geworden ist,
das sehen vor allem die Leute um einen herum.
Zu Beginn meiner Coaching-Gespräche dachte
ich zunächst nur an meine beruflichen Belange
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und war dann überrascht, wie sehr sich auch
private Dinge verändert und zu meiner Reife als
Mensch beigetragen haben.
André Buschbeck: Beruf und Privates lässt sich
nicht trennen. Die Schwierigkeiten, die im Beruf auftauchen, zeigen sich meist auch im privaten Leben, denn ihnen liegen die gleichen
Verhaltensmuster zugrunde. Wer das erkennt
und modifiziert, der erlebt Veränderung in beiden Bereichen. Oft ist es dabei hilfreich, von jemandem ermutigt zu werden.
Stephan Scholz: Für mich waren die Gespräche
in dieser Lebensphase wichtig. In dem Prozess ging es auch darum, alte Denkmuster und
Überzeugungen ehrlich zu hinterfragen. Was
ich toll fand, war, dass mir nie gesagt wurde,
was ich tun soll, es wurden vor allem die richtigen Fragen gestellt. Hätte ein anderer die Entscheidungen für mich getroffen, hätte es keinen
Wachstumsprozess in mir ausgelöst. Vielleicht
werde ich selbst einmal andere betreuen.
Welche Haltungen unterstützen Wachstum?
André Buschbeck: Der ehrliche Umgang mit
mir selbst. Wenn ich Schmerz oder Unsicherheiten erlebe und immer wieder wegschiebe,
dann ist Veränderung kaum möglich. Ich muss
auch unangenehme Gefühle zulassen, Schwierigkeiten an mich heranlassen und lernen, mit
ihnen umzugehen. Ohne diese Grundhaltung
entsteht kein Wachstum. Außerdem brauche
ich die Bereitschaft, mich auf Neues einzulassen und zu testen, ob es sich im Alltag bewährt.
Diejenigen, die am weitesten kommen, sind
meist die, die ein Risiko eingehen, sich nicht
nur absichern, sondern offen sind und mutig
Neues ausprobieren.
Worin zeigt sich Wachstum bei Menschen,
die du begleitest?
André Buschbeck: Ich sehe es zum einen an
den Schritten, die sie gehen, und zum anderen an Denk- und Verhaltensmustern. Wenn ich
sie auf alte, eingefahrene Gleise hinweise und
sie beginnen, über sich selbst zu lachen, dann
ist das ein Fortschritt. Wachstum ist nie abgeschlossen sondern ein andauernder Prozess.
Ich erkenne es auch an einem stabilisierten
Selbstwertgefühl, an einer größeren Fähigkeit,
das Leben zu meistern und insgesamt einer grö-
10
ßeren Lebenszufriedenheit. Zehn Prozent meiner Gesprächspartner verspüren ein Bedürfnis sich zu verändern, weil sie
wie Stephan Scholz neues Land einnehmen wollen. Die anderen 90 Prozent sind Menschen, die irgendwie an ihre Grenzen gestoßen sind. Sie spüren, dass sie ohne Wachstum nicht
weiter kommen und die Situation bewältigen können.
Stephan Scholz: Ich habe mich seit meinem Einstieg ins Berufleben oft wie in einem Hamsterrad gefühlt – ständig bin
ich den Ansprüchen anderer hinterhergelaufen. Inzwischen
fühle ich mich nicht mehr so stark fremdbestimmt. Ich kann
jetzt meinen Kollegen und Mitmenschen eher Grenzen setzen.
Ich sehe jetzt mehr Handlungsspielraum. Auch wenn ich nicht
weniger Arbeit oder Herausforderungen habe, weiß ich, dass
ich die Spielregeln selbst mitbestimmen kann. Ich verzweifle
nicht länger an der Frage „Wie soll ich das alles gleichzeitig
erledigen?“, sondern habe gelernt, manche Sachen zu streichen. So habe ich bewusst eine Nebentätigkeit aufgegeben,
um mehr Zeit für eine Beziehung zu haben.
Welchen Rat hast du für Menschen, die sich gerade in
Wachstumsphasen befinden?
André Buschbeck: Zum einen genau hinzuschauen, aber
nicht nur mit dem Kopf, sondern auch einmal mit dem Herz
hinfühlen. Wie geht es mir? Was passiert mit mir? Wie fühlt
sich das an? Wir bleiben meist beim Denken und Analysieren
stehen, aber es geht auch darum, sich zu fragen: „Gott, was
hast du mit mir vor?“ Dann kann es eine Hilfe sein, mit Menschen zu sprechen, die ähnliches erlebt haben und meinen
Prozess begleiten können, Menschen, die Ermutigung und
Anstöße geben. Das kann ein Coach, ein Ehepartner oder ein
Freund sein, eigentlich jeder Mensch, wenn ich offen bin und
mich meinen Herausforderungen stelle – trotz der Wachstumsschmerzen.
Stephan Scholz: Ich habe gelernt, keinen Unterschied mehr
zwischen mir als Christ und mir als Mensch zu machen. Früher habe ich ein Tagebuch für mich geführt und nebenher
eines für die Stille Zeit. Jetzt führe ich nur noch ein einziges,
mein Gebetstagebuch. Das habe ich bis heute. Ich bekomme
viele hilfreiche Impulse durch andere Menschen, das sind
dann durchaus Gebetserhörungen. Ich habe Gott gebeten,
dass ich auf einem bestimmten Gebiet weiterkommen möchte, und er hat das dann auch – zum Teil durch Menschen –
in mein Leben geschickt. Ein Bibelwort, das mir in diesem
Prozess wichtig geworden ist und das mich seither begleitet,
steht in Psalm 119 Vers 105: „Dein Wort ist wie ein Licht in
der Nacht, das meinen Weg erleuchtet.“ Ich weiß nicht, wie
und was in einem Jahr sein wird. Aber ich gehe jeden einzelnen Schritt in Verbindung mit Jesus. Gott erleuchtet mir den
Weg für die weiteren Schritte in meinem Wachstumsprozess.
Das gibt mir auch den notwendigen Mut, tatsächlich Schritte
zu gehen.
Das Interview führte Lucia Ewald
Wenn ich
Schmerz oder Unsicherheiten erlebe und immer
wieder wegschiebe, dann ist Veränderung kaum
möglich. Ich
muss auch unangenehme Gefühle
zulassen. Ohne
diese Grundhaltung entsteht
kein Wachstum.
F O T O : W W W. I S T O C K P H O T O . C O M
!mpulse 3/07
IM BLICKPUNKT
Immer mehr Juden
kehren heim
GAiN in Israel
Artom, seine Frau Frau Jeniya und ihr Sohn Nikita
kamen nach Israel, um dort ein neues Leben anzufangen. Das junge Paar aus der Ukraine, beide sind 20 Jahre alt, kam mit ihrem zweijährigen
Sohn und mit fünf Reisetaschen auf dem Flughafen an. Das war alles, was sie besaßen. Schon auf
dem Flughafen galt es, die erste Hürde zu überwinden. Die Reisetasche, in der die Kleidung des
kleinen Nikita verstaut war, war verloren gegangen. Sein Kinderrucksack und das, was er auf dem
Leibe trug, waren nun sein ganzer Besitz.
Eine Mutter schreibt: „Euer ‚Warenhaus‘
ist für uns so wichtig: Es gibt dort viele
Dinge, und wir haben das Gefühl, normale
Kunden zu sein, auch wenn wir nichts bezahlen müssen. Ich kann nicht beschreiben
wie es ist, nicht einmal das Geld für Windeln zu haben. Kleidung und Spielsachen,
alles ist so teuer. Tausend Dank!“
F O T O S : C L A U D I A D E WA L D
Mitarbeiter des Josephprojektes, der Partnerorganisation von
GAiN in Israel, hörten von der jungen ukrainischen Familie
und ihrer Not und luden sie zu sich nach Hause ein. Sie gaben ihnen erst einmal Kleidung ihres eigenen Sohns, machten
ihnen Mut und vermittelten die Einwanderer an eines der 30
Hilfszentren, die das Josephprojekt in Israel eingerichtet hat.
Hinter dem Josephprojekt steht eine christliche Gemeindebewegung mit jüdischem Hintergrund.
Seit 1989 (dem Fall des Eisernen Vorhangs) sind insgesamt 1,2 Mio Juden als Immigranten nach Israel gekommen,
in das Land ihrer Väter, davon viele aus Äthiopien oder aus
Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Israel möchte Heimat
für alle zerstreuten Juden werden, doch das bringt das Land
in enorme finanzielle Probleme. Es gibt soviel für seine Si- Eine GAiN-Delegation konnte im Januar
2007 mit Regierungsvertretern in
cherheit aus, dass für soziale Zwecke keine Reserven mehr Israel über Möglichkeiten der Hilfe
vorhanden sind. Kaum jemand weiß, dass Israel heute mehr sprechen.
denn je mit Armut und Not zu kämpfen hat.
Die Regierung knüpft deshalb vermehrt Beziehungen zu Christen. Eine kleine
GAiN-Delegation konnte im Januar 2007 nach Israel reisen und dort sogar mit
Regierungsvertretern sprechen. GAiN schickt schon seit einigen Jahren regelmäßig Hilfslieferungen nach Israel. Bisher machten die Zollbestimmungen die
Einfuhr solcher Transporte aber sehr schwer. Nach den Gesprächen hofft GAiN
auf Erleichterung. Es wurde vereinbart, dass GAiN in diesem Jahr 20 Container
nach Israel schicken soll, deren Inhalt das Josephprojekt an Einwandererfamilien und bedürftige Palästinenser verteilen wird.
Birgit Kirchmann-Zeiss
!mpulse 3/07
Anmerkung der Redaktion: Israel befindet sich bei Redaktionsschluss am 20.06.07
wieder einmal in kriegerischen Spannungen. Wir hoffen und beten weiter um Frieden
für diese Region. Die Entwicklung der Konflikte war bis zum Erscheinen dieser Ausgabe nicht vorherzusehen. Ansprechpartner für Fragen zu Israel: Ralf Rosema, 0172-914
78 88 , [email protected]
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F O T O : C L A U D I A D E WA L D
IM BLICKPUNKT
„Ich hatte immer gedacht, Christen haben keinen Spaß und die Bibel ist
total veraltet! Heute weiß ich, dass es anders ist.“
Wie bekehren sich
Studenten?
Studentenarbeit
F O T O : C L A U D I A D E WA L D
Gibt es irgendwelche Standards, wie sich Studenten bekehren? Gibt es irgendwelche Do´s und
Dont´s, die man auf dem Weg zur Bekehrung beachten sollte? Um Licht ins Dunkel zu bringen,
wurden Leute befragt, die sich während ihres Studiums für ein Leben mit Jesus entschieden haben.
Sportler lesen Bibel
Athleten in Aktion an der Uni in Freiburg
In Freiburg gibt es seit zwei Jahren einen Sportler-Bibelkreis, der jetzt durch AiA unterstützt
wird. Christian Kocherscheidt, Leiter von Athleten in Aktion (AiA) Deutschland, hat im Mai
dieses Jahres begonnen, die Gruppe geistlich
zu begleiten.
„Ich staune darüber, wie sich dieser Kreis entwickelt
hat“, sagt er. „Vor zwei Jahren haben wir an der Uni einen Info-Abend über AiA gemacht. Augenscheinlich gab
es nicht viel Resonanz. Erst lange Zeit später habe ich
erfahren, dass aufgrund dieses Abends einige gläubige
Sportstudenten angefangen haben, sich in einem Hauskreis zu treffen. Für mich ist das eine klare Gebetserhörung. Seit Monaten haben wir dafür gebetet, dass an
der Sport-Uni eine Arbeit beginnt; jetzt sehen wir die ersten Früchte.“ Zehn bis zwölf Studenten gehören zu dem
Kreis, deren Ziel es bislang vor allem war, sich gegenseitig zu ermutigen und im Glauben zu stärken. In den letzten Monaten wuchs der Wunsch, auch Studenten zu erreichen, die Jesus noch nicht kennen, und Beziehungen
zu ihnen herzustellen. „Die Studenten sind begeistert und
brennen darauf, mit Aktionen an die Uni zu gehen“, berichtet Christian. Unter seiner Leitung plant der Kreis
nun regelmäßige Einsätze an der Uni, um mit Studenten
in Kontakt zu kommen. Außerdem soll ein „SportlerStammtisch“ ins Leben gerufen werden – auch das sieht
Christian als gute Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen, Beziehungen zu pflegen und auch über den Glauben ins Gespräch zu kommen.
Delia Holtus
12
„Die
Studenten
sind
begeistert
und
brennen
darauf,
mit
Aktionen
an die Uni
zu gehen“
Die Ergebnisse waren aufschlussreich: Viele der Befragten erzählten von ihrer Konfirmation und Besuchen im Gottesdienst,
die mit der Zeit seltener geworden waren. Sie kannten keine Christen, die von der Freude etwas ausstrahlten, von der
doch im christlichen Glauben die Rede ist. „Ich hatte immer
gedacht, Christen haben keinen Spaß, und die Bibel ist total veraltet!“, sagte eine Studentin, und ähnliche Aussagen gab
es viele. Doch während ihres Studiums lernten sie Kommilitonen kennen, für die Gott nicht nur in der Kirche zu finden
war, sondern die ihn auch in ihrem Alltag erlebten. So etwas
macht neugierig ... Über Freunde bekamen sie Kontakt zu einer christlichen Gruppe. Dort konnten sie ihre Fragen stellen und erhielten Antworten darauf. Einiges von dem, was sie
hörten, kam ihnen komisch oder ungewohnt vor. Aber ihre
Einwände wurden ernst genommen und vieles, was ihnen bis
dahin unverständlich gewesen war, wurde erklärt. So machte
der christliche Glaube für sie nach und nach Sinn. Die Bibel war nun gar nicht mehr so trocken oder schwierig. Plötzlich entdeckten sie darin Schätze für ihr persönliches Leben.
Und dann kam irgendwann der Zeitpunkt, wo sie die Ohren
vor Gottes Rufen nicht mehr verschließen konnten: Sie nahmen Jesus an.
Nur Gott kann wirken, dass jemand diesen Schritt tut. Aber
er möchte jedes seiner Kinder dazu gebrauchen! In der Umfrage wurde deutlich, dass Christen vieles dazu beitragen können, dass jemand zum Glauben kommt. Wenn sie ihren Glauben ernst nehmen und auch leben. Wenn sie da sind, wenn
jemand in Schwierigkeiten steckt. Wenn sie zum Treffen mit
anderen Christen einladen, um die Bibel zu lesen oder einfach
Spaß zu haben – dann kann es gut sein, dass jemand sich entscheidet, sein Leben Jesus zu geben!
Stephanie Müller
!mpulse 3/07
Ora et labora
Verlag: Wie man sein Christein im Beruf leben kann
„Für die Mönche früher war Beten und Arbeiten noch kein
Widerspruch – aber die haben das ja auch im Kloster ausgelebt und nicht an meinem Arbeitsplatz mit meinem Chef
und meinem vollen Terminkalender…“
Auch früher hat nicht jeder im Kloster gelebt und gearbeitet. Trotzdem
hatte Spiritualität ihren festen Platz im (Arbeits)Alltag. Das ist definitiv
nicht mehr so. Im Gegenteil, es ist so etwas wie ein Riss, der durch unser
Denken und unsere Gesellschaft geht und trennt: Gott und Arbeit, Sonntag
und Werktag, Glauben und Leben. Theoretisch bin ich mit meinem ganzen
Wesen Christ, praktisch packe ich Gott manchmal wie meine Frühstücksbox mit in den Aktenkoffer und nehme ihn mit an den Arbeitsplatz – oder
eben nicht. Weil das etliche so erfahren, wünschen sich viele Christen etwas, das ihnen hilft, im Glauben zu wachsen, und zwar mitten in ihren Alltagsbeziehungen am Arbeitsplatz. Damit ihr Glaube auch in diesem Umfeld relevant und „tragfähig“ ist.
Eine gute Möglichkeit, dies anzugehen, ist das Heft „Berufen zum Arbeiten“. Kurz und praktisch geht es darin um Gottes Perspektive der Arbeit und wie man sie in einem normalen beruflichen Umfeld leben kann.
Damit es wirklich praktisch wird, ist es am besten, dieses Heft nicht allein
durchzugehen, sondern sich mit anderen Christen zusammenzutun. Egal,
ob das im gemeindlichen Hauskreis geschieht, in der Mittagspause mit
Kolleginnen oder beim Bibelfrühstück (wie in Impulse 2/07 berichtet).
Dann dreht sich das Gespräch zum Beispiel um verschiedene Auffassungen von Arbeit. Und darum, welche der angegebenen der eigenen am
nächsten kommt – nicht theoretisch, sondern im eigenen Alltag:
1. Ich bin erfolgreich im Leben, wenn ich im Beruf erfolgreich bin.
2. Arbeit ist für mich in erster Linie ein Mittel, um finanziellen Wohlstand
zu erlangen.
3. Das oberste Ziel meiner Arbeit ist persönliche Erfüllung.
4. Ich arbeite, damit ich außerhalb der Arbeit ein Leben führen kann, das
erfüllend ist.
5. Ich arbeite, um Gottes Willen und Absicht für mein Leben zu erfüllen.
In dem Maße, wie das Gespräch „auf Augenhöhe“ geführt wird, also
nicht mit moralischem Druck von oben herab, sondern als ehrlicher Austausch, begleitet von Gebet füreinander, entsteht eine völlig neue Arbeitsdynamik. Dann kommt ein Stück Himmel auf die Erde und Gott mitten
hinein in unseren Beruf – sehr spannend!
Hauke Burgarth
Das Heft „Berufen zum Arbeiten“ erscheint im Herbst. Mehr Infos erhalten Sie
dann unter www.cfc-verlag.de
!mpulse 3/07
F O T O : C L A U D I A D E WA L D
Jugendliche
sind auf dem
Vormarsch in
die Zukunft!
Deshalb investieren wir Zeit
und Energie
in sie.
Teenager auf dem
Vormarsch
Schülerarbeit Connected
Sie sind dabei, die Welt zu erobern und meinen,
alles besser zu wissen. Jugendliche sind auf
dem Vormarsch in die Zukunft! Warum sollten
wir unsere Zeit und Energie investieren, um sie
mit unserem Wissen und unserer Erfahrung zu
beglücken? Ganz einfach: Weil sie es brauchen!
Ich sitze mit Jugendlichen in einer kleinen Runde zusammen. Alle Teens glauben an Jesus und die Bibel, sie haben
den biblischen Unterricht hinter sich, besuchen den Gottesdienst und sind aktiv in der gemeindlichen und übergemeindlichen Arbeit tätig. Das Thema unseres Treffens lautet: Christsein auf dem Prüfstand. Wir sprechen Fragen an,
die von Nichtchristen immer wieder gestellt werden. Zum
Beispiel: Warum lässt Gott Leid zu? Woher wissen wir, dass
Gott existiert? Es geht darum, auf Gespräche mit Menschen,
die Jesus noch nicht kennen, vorbereitet zu sein. Mir fällt
auf, dass die meisten Jugendlichen sehr engagiert dabei
sind – gerade auch, wenn es darum geht, sich in eine kritische Position hineinzuversetzen. Als ich nachfrage, sagen
sie: „Klar, für mich sind das auch wichtige Fragen, die ich
gerne beantwortet haben möchte!“ ‚Fantastisch’, denke ich,
‚genau das ist mein Anliegen in der Schülerarbeit bei Campus für Christus.’ Ich möchte Jugendliche anleiten, so dass
sie den Alltagssituationen in der Schule und bei Freunden
gewachsen sind. Ich wünsche mir, dass sie ihren Auftrag erfüllen und für Jesus Salz und Licht sind in dieser Welt!
Dieses „Trockentraining“ hat mir wieder gezeigt, wie
wichtig es ist, dass wir Teenagern helfen, mit ihren eigenen
Fragen weiterzukommen und daran zu wachsen. Diese Art
von Training möchte ich Teenagern im Herbst im Rahmen
des Seminarwochenendes „TAFF“ im Raum Gießen ermöglichen. An dem „Training And Fun Factory“-Wochenende
wollen wir zusammen Themen durchleuchten, die für junge Christen aktuell sind, und üben, über den eigenen Glauben zu sprechen.
Annette Lutz
Wenn Sie Fragen haben oder Interesse besteht, am „TAFF“-Wochenende teilzunehmen, melden Sie sich bitte bei: Annette Lutz,
E-Mail: [email protected] oder Tel.: 0641-97518-49.
13
Neue Ehe
Wenn russische Paare zusa
ben, dass Gottes Wort und seine Werte dabei
eine wichtige Rolle spielen und Familien stärken. Deshalb tun sie ihr Bestes, die Gute Nachricht unter die Menschen zu bringen.
I
ch danke euch so sehr für alles. Unsere Beziehung ist auf dem Weg der
Besserung. Meine Tochter und ich sehen unseren Dima jetzt jeden Morgen und Abend. Er nimmt sich mehr
Zeit für uns und hilft mir sogar beim
Müll raustragen. Im Sommer wird er
eine neue Arbeit suchen, wenn sich
die hohe zeitliche Beanspruchung am
jetzigen Arbeitsplatz nicht reduzieren
lässt.
14
FOTO: PHOTODISC
Allein ist das nicht zu schaffen
Und so haben sie über die Jahre in andere
Menschen investiert. Beide sind menschenorientiert, können auf andere zugehen, Kontakte
knüpfen und Beziehungen aufbauen, und sie
sind gastfreundlich. Das alles sind ideale Gaben, um Jüngerschaft zu leben und zu praktizieren. Auf vielen Ehefreizeiten, Seminaren
und Gesprächsabenden haben Constanze und
Achim Paare kennengelernt und sie herausgefordert, selber aktiv zu werden. Als wir von
der Redaktion Impulse bei ihnen nach einem
Paar fragten, das wir hier vorstellen wollten,
konnten sie sich zuerst gar nicht entscheiden,
welches der vielen sie auswählen sollten. Salia und Andre, die erst ein Jahr verheiratet sind
und sich gerade als Moderatoren an einem der
Ehewochenenden bewährt haben? Oder Sweta
und Sascha, die den Mut fanden, als Redner bei
Ehetagungen vor vielen anderen zu sprechen?
Schließlich haben wir Lena und Fjodr in Uljanowsk nach ihren Erfahrungen mit der Familienarbeit befragt.
So passiert Jüngerschaft
Das schreibt Lena, die gerade an einem Eheseminar in Moskau teilgenommen hat, geleitet
von Constanze und Achim Gramsch. Das Deutsche Ehepaar Gramsch hat ein Herz für Russland. Schon seit 15 Jahren leben und arbeiten
sie dort und setzen sich dafür ein, dass Menschen zum Glauben an Jesus finden. Seit sie
selber eine Familie sind – vier qietschfidele blonde Mädchen bereichern ihr Familienleben – hat sich ihre Zielgruppe von Studenten
hin zu Familien geändert. Von Moskau aus leiten sie die Ehe- und Familienarbeit von Campus
für Christus in Russland, und das ist ein weites
Feld. Sie wollen dazu beitragen, dass kaputte
Familien heil werden, dass Frauen und Männer sich wieder trauen verbindlich miteinander
zu leben und Familien zu gründen, dass Kinder in gesunden Familien aufwachen. Sie glau-
Lena und Fjodr kommen ursprünglich aus einer
kleinen Stadt in Kasachstan. Nach seiner Ausbildung und dem Armeedienst besuchte Fjodr
eine Bibelschule. Danach war beiden klar, dass
sie Gott mehr dienen wollten. Sie zogen nach
Uljanowsk, um dort in einem missionarischen
Werk mitzuarbeiten. 2005 nahmen sie an
einem Eheseminar teil, das Constanze und Achim durchführten. Und da fingen sie Feuer für
die Arbeit mit Paaren. So haben sie gern weitere Treffen für Ehepaare in Uljanowsk mitorganisiert. Jetzt leiten Lena und Fjodr ehrenamtlich
die Ehearbeit in zwei christlichen Gemeinden,
sie organisierten schon selbst ein Seminar und
wagten sich im März 2007, als Co-Referenten
zusammen mit Ehepaar Gramsch eine Konferenz durchzuführen.
Fjodr: „Ich halte den Dienst für Ehepaare
!mpulse 3/07
M I S S I O N W E LT
en braucht das Land
ammenwachsen
und Familien für sehr wichtig und nötig in unserer gegenwärtigen Gesellschaft. Menschen,
die in unsere Gemeinden kommen, bringen oft
einen Koffer voller Probleme mit, und sie suchen nach Lösungen. Dies betrifft vor allem die
Fragen des Zusammenlebens in der Ehe. Nicht
selten kommt es vor, dass auch neue Christen
keine Familien gründen wollen, oder die Verantwortung für ihre Familie nicht übernehmen,
weil das anstrengend ist und sie sich charakterlich ändern müssten. Deshalb haben wir unseren „Familienklub“ gegründet. Zu diesen
Treffen können nur Verheiratete kommen. Hier
setzen wir uns mit Themen wie Ehefragen, Kindererziehung und Sexualität auseinander.“
Lena: „In jeder Familie – in der christlichen
wie in der nichtchristlichen – gibt es Probleme,
die die Ehe zerstören können, wenn man sie
nicht löst. Uns selber hat die Arbeit geholfen,
unsere Beziehung zu unseren Kindern zu prüfen und manche Fehler zu durchzuschauen.
Wir haben angefangen zu verstehen, dass Menschen wichtiger als Dinge sind und kostbarer
als Geld.
Wir sind Gott sehr dankbar, dass wir Früchte unseres Dienstes sehen können. Wir haben
eine junge Familie kennengelernt, die in ihrer
Beziehung sehr ernsthafte Probleme hatte. Sie
waren kurz vor der Scheidung. Einige Male waren sie bei uns, um darüber zu sprechen, und
wir beteten oft für sie. Wir waren traurig, als
wir erfuhren, dass sie nicht mehr zusammen
wohnten. Wir beteten, dass Gott die beiden leitet. Ich habe in meinem Inneren geglaubt, dass
alles gut wird. Seit einiger Zeit kommen sie zu
zweit zum Gottesdienst. Ihre Beziehung fängt
langsam an, sich zu verbessern, und wir hoffen, dass sie zu einer guten und stabilen Familie wachsen.“
Wir streiten jetzt anders
Dascha und Wasja besuchten schon mehrere
Veranstaltungen der Ehearbeit von Campus für
Christus. Beide haben einmal aufgeschrieben,
was sich seitdem bei ihnen verändert hat:
„Wir haben entschieden, dass wir uns niemals trennen wollen. Es ist jetzt wirklich schön
in unserer Familie. Wir streiten jetzt anders. Wir
haben uns besser kennengelernt und füreinander geöffnet. Wir sind uns näher gekommen.
Das Zusammensein mit anderen Paaren tut uns
gut. Dabei haben wir gemerkt, dass andere die
gleichen Probleme wie wir haben, und zusammen haben wir neue Lösungswege für uns gefunden. In der Kindererziehung haben wir viele
gute Ideen bekommen. Wir haben gelernt, in
unserer Familie Traditionen einzuführen. Wir
wissen jetzt, wie man als Familie Zeit miteinander verbringen kann. Gottes Prinzipien haben
uns geholfen, wichtige Entscheidungen zu treffen. Wir sind aus der Wohnung der Schwiegermutter ausgezogen und haben nun ein eigenes
Zuhause. Wir hatten den Mut, noch ein zweites
Kind zu bekommen und denken sogar über ein
drittes Kind nach.“
Constanze und Achim Gramsch sind im August 07 für einen einjährigen Heimataufenthalt nach Deutschland gekommen, zum Ausspannen, Neuorientieren und Weiterbilden. Sie
konnten mit dem Wissen gehen, dass Lena und
Fjodr, Dascha und Wasja, Salia und Andre, Sweta und Sascha und manche andere ihr Bestes
geben als „Jünger“ der Ehe- und Familienarbeit
in Russland.
Birgit Kirchmann-Zeiss
Lena und Fjodr aus Uljanowsk nahmen an einem
Eheseminar teil, haben Feuer gefangen und setzen sich
heute selber dafür ein, Ehen und Familien in
Russland zu stärken.
!mpulse 3/07
Dascha und
Wasja aus
Moskau haben
erlebt, wie ihre
Ehe erneuert
wurde.
Ehen in Russland
Viele russische Ehen entstehen sehr schnell, schon
bevor man sich richtig
kennengelernt hat. Viele
jüngere Ehepaare leben
mit ihren Eltern in einer
verhältnismäßig kleinen 2oder 3-Zimmer-Wohnung
zusammen. Das bedeutet: Starke Einmischung
der Eltern in die Beziehung
und in die Kindererziehung, Konflikte unter den
Frauen wegen der Haushaltsführung, mangelnde Privatsphäre und kaum
Raum für Zweisamkeit.
Leider neigen russische
Frauen dazu, ihren Männern wenig Respekt zu erweisen und ermutigen sie
kaum. Sie sind stattdessen Meisterinnen im Kritisieren. Vor allem in ländlichen Gegenden hat der
Alkohol schon viele Familien zerstört. Zu viele Männer sind alkoholabhängig.
Noch im Jahr 2004 kamen
auf 1000 Ehen 800 Scheidungen! Seither gehen sowohl Eheschließungen als
auch Scheidungen zurück,
und nur noch die Hälfte
aller Familien hat den Mut
zu Kindern.
15
I N T E R N E T E VA N G E L I S AT I O N
F O T O S : C L A U D I A D E WA L D
Menschen fin
im Internet
„Manchmal fällt
es mir schwer,
an den Leuten
dranzubleiben
und mich nicht
entmutigen
zu lassen. So
ist es das Allerschönste, wenn
Menschen sich
durch die Webseite für ein
Leben mit Jesus
entscheiden.“
16
schult“, erinnert sie sich. Dann erreichte sie
die E-Mail einer Frau aus dem Vorarlberg. Da
sie noch keine persönlichen Beziehungen zu
einem E-Coach vor Ort aufgebaut hatte, suchte
sie sich Telefonnummern aus einem örtlichen
Gemeindeverzeichnis. Auf diese Weise bekam
sie Kontakt zu einem Gemeindeleiter, der sich
als E-Coach zur Verfügung stellte. Noch am gleichen Tag schickte er zusammen mit seiner Ehefrau die Bewerbungsunterlagen zurück und sie
konnte den neuen E-Mail-Kontakt an das Ehepaar vor Ort weiterleiten. Die Verbindung war
offensichtlich von Gott gelenkt, denn die beiden
Frauen kamen nach einem kurzen Mailwech„Das war damals in den siebziger Jahren ein sel schnell persönlich in Kontakt. Es fanden
hartes Pflaster, aber auch eine gute Vorberei- Besuche statt. Bei einem hat die Frau aus dem
tung für mein späteres Leben“, erinnert sie sich. Vorarlberg ihr Herz für Jesus geöffnet.
Und Gott ist weiter am Wirken. Er scheint
In ihrer Studentenzeit entwickelte sie ihr Herz
für Evangelisation. Nach zwei Jahren als Staats- der Arbeit immer einen Schritt voraus zu sein
anwältin in Berlin gab sie ihren Beruf auf und und Dinge vorzubreiten, die dann eintreffen. Im
zog mit ihrem Mann nach Österreich, um dort Waldviertel zum Beispiel (in Niederösterreich
im Gemeindeaufbau mitzuhelfen. Vor gut einem nahe an der tschechischen Grenze), wo es neben katholischen
Jahr wurde sie angefragt, als
Traditionen und
E-Coach (Ansprechpartner
viel Okkultismus
für Menschen, die auf der
wenig lebendige
Suche nach Gott sind) bei Stand 14. 6. 2007
Gemeinden gibt,
Gottkennen.com, der evanbemühte sich Regigelistischen Internetarbeit Besucher der Webseite: 255.026
na Geißler auf der
von Campus für Christus, eh- Davon haben gebetet: 32.165
Um Kontakt haben gebeten: 3060
Suche nach komrenamtlich mitzuarbeiten.
petenten E-Coachs
„Da es mir ein riesiges
Anliegen ist, Menschen für Jesus zu gewinnen lange vergebens. Aber an dem Tag, als die erund dabei auch die modernen Medien einzu- sten Bewerbungsunterlagen eines möglichen
setzen, habe ich nach einiger Überlegung zuge- neuen Coachs von dort bei ihr eintrafen, bekam
sagt“, erzählt Regina Geißler. Inzwischen ist sie sie aus der deutschen Zentrale von Campus für
Regionalbetreuerin für ganz Österreich und in Christus auch den ersten Kontakt aus diesem
dieser Funktion verantwortlich für mehr als 30 Gebiet zugesandt. „Das war für mich und dieE-Coachs, die über die verschiedenen Bundes- sen neuen E-Coach ermutigend. Denn wenn ein
länder Österreichs verstreut sind. „Am Anfang Coach voller Erwartung auf erste E-Mail-Konwar es nicht einfach. Ich erhielt z.B. per Inter- takte von Suchenden wartet und manchmal Monet Kontakte aus Graz, wo ich anfangs keinen nate vergehen, bis sich aus seinem Gebiet jeeinzigen Coach hatte. Nach einigen Wochen mand meldet, kann er schnell enttäuscht sein“,
und vielen Telefonaten habe ich dann einige weiß Regina Geißler. Für manche Coachs ist
sehr motivierte Mitarbeiter gewonnen und ge- es auch eine Herausforderung, wenn sie nach
Als junge Jurastudentin in Berlin lernte
sie vor 30 Jahren Campus für Christus
kennen. Regina Geißler, damals noch
Regina Franz, wuchs in den studentischen Kleingruppen nicht nur selbst
als Jüngerin von Jesus Christus, sondern lernte zusammen mit Rainer Harnisch und anderen aus dem damaligen Campus-Team, den Studenten an
der FU Berlin das Evangelium nahezubringen.
➔ Aktuelle Zahlen
!mpulse 3/07
nden Gott
Gottkennen.com: Aus der Arbeit eines E-Coachs
mehreren Kontaktangeboten keine Rückmeldung bekommen. Das kennt die Regionalbetreuerin aus eigener Erfahrung. Es liegt eben in
der Natur des Mediums Internet, dass sich jeder nach Bedarf melden oder eben nicht melden und in der Anonymität des Netzes verbleiben kann.
„Gerade heute bekam ich aber wieder die
begeisterte Rückmeldung von einem meiner
Coachs, dass sich einer ihrer Kontakte gut entwickelt. Nach fünf Monaten, in denen regelmäßig E-Mails ausgetauscht wurden, hat sich die
Frau in einen Bibelgesprächskreis einladen lassen. Es hat ihr dort so gut gefallen, dass sie jetzt
auch ihren Mann mitnehmen möchte“, erzählt
Regina Geißler. Ein anderer E-Coach schrieb
ihr: „Ich freue mich, dass Gott mich dazu benutzt, um Menschen in Nöten beizustehen. Da
wird das Bittere in meinem Leben zu einer
Quelle des Lebens und der Freude für andere.“
– „Der Einstieg war bereits sehr ermutigend“,
teilte ihr ein weiterer Coach mit, „Schon nach
einem kurzen gegenseitigen Abtasten kamen
wir uns sehr nahe. Durch seine Fragen hat Herr
S. schon bald gezeigt, dass er einige Schwierigkeiten mit dem biblischen Gesetz, also den
Zehn Geboten hat! Nachdem ich ihm dann aus
meinem persönlichen Erleben heraus einige
Fragen beantwortet hatte, outete er sich als ehemaliger Siebenten-Tags-Adventist. Dabei war es
sehr schön für mich zu sehen, wie Gott mich auf
diese Person vorbereitet hat. Einige Wochen zuvor bekam ich Werbematerial von den Siebenten-Tags-Adventisten in die Hände. Zudem stieß
ich auf den Vortrag eines ehemaligen Adventisten. Gott hat mich auf diesen Kontakt vorbereitet – und das ohne mein Wissen. Inzwischen
ist es auch schon zu persönlichen Begegnungen
mit ihm gekommen.“
Auch wenn es manchmal schwerfällt, dran
zu bleiben und sich als E-Coach nicht entmutigen zu lassen, so ist doch das Allerschönste,
wenn Menschen sich durch die Webseite für ein
Leben mit Jesus entscheiden und das dem je-
!mpulse 3/07
weiligen E-Coach auch persönlich mitteilen. „So konnte ich selbst einige
Wochen lang einen Abiturienten aus Kärnten begleiten, der mich an seinen inneren Zweifeln Anteil nehmen ließ, bis er sich für Jesus entschied.
Ich erlebte buchstäblich mit, wie sich sein Glaube mehr und mehr festigte und er eine lebendige Gemeinde an seinem Wohnort fand, obwohl
ich selbst einige hundert Kilometer entfernt lebe“, sagt Regionalbetreuerin Geißler. Vor einiger Zeit beschrieb er die Begegnung mit Gott aus seiner Sicht: „Als ich begann, mich für Gott und Christus zu interessieren,
surfte ich im Internet herum. Ich kam auf verschiedene christliche Seiten
und landete zufällig auf der Seite Gottkennen.com, die mir auf Anhieb gefiel. Ich habe mir dann den ganzen Trailer mit dem Titel „Gott liebt dich“
angeschaut und es hat mir wieder Hoffnung gegeben… Vor allem die Geschichte von Zé Roberto hat mich sehr fasziniert, da ich selber Fußballer bin. Daraufhin habe ich mir gleich die Bücher „Fußball-Gott“ sowie
die „Fußball-Bibel“ bestellt. Als ich begann, diese Bibel zu lesen, sah ich,
dass seine Lieblingsbibelverse mit meinen übereinstimmen … einfach
toll!!!“ Ein paar Wochen später schrieb derselbe junge Mann: „Ich kann
jetzt selbst bestätigen, dass ich Gott nicht mehr missen möchte, denn je
mehr ich mich mit Christus beschäftige, also
bete und in der Bibel lese, umso mehr zeigt
sich Gott in meinem Leben. Man muss nur
den ersten Schritt machen und ihm die Tür
öffnen, so wie ich es vor ca. zwei Monaten
getan habe.“
Für solche Erlebnisse lohnt sich die ganze, oft mühselige Arbeit als E-Coach. Für die
hautnahe Erfahrung, wie Gott die Internetarbeit dazu benutzt, Menschen die Tür zu ihm
zu öffnen und sie an die Hand nimmt, damit sie zu ihm hinwachsen, „Es ist schwer für
einen E-Coach, wenn er sich investiert und
manchmal kein Feedback bekommt. Es steht
nicht in seiner Macht, ob sich jemand wieder
meldet oder nicht. Oft verschwinden auch intensivste Bemühungen einfach im Nichts des
Netzes. Aber solche Bekehrungen entschädigen für alles“, freut sich Internet-Evangelistin Regina Geißler.
Lucia Ewald
17
PERSÖNLICH
Krebs - das Beste, was mir
Eine „steile Berg- und Talfahrt mit
„Es hätte mir in
meinem Leben
nichts Besseres
passieren
können. Hätte
ich mich sonst
wieder für ein
Leben mit Gott
entschieden?“
und ohne Gott“ sei ihr Leben, sagt
die 60-jährige Christine Bochmann. Seit acht Jahren hat sie
Krebs, und es vergeht kein Jahr, in
F O T O : W W W. D R E A M S T I M E . C O M
dem sie nicht im Krankenhaus ist.
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Kurz nach dem Krieg wurde sie im Osten
Deutschlands geboren. Ihre Mutter wollte
das Kind nicht, deshalb kümmerte sich die
Großmutter um sie. Das war ein Glücksfall, denn, wie Christine Bochmann später sagt: „Sie senkte mir Gottes Liebe ins
Herz“. Das Mädchen besuchte einen Glaubenskurs und wurde getauft – für die DDR
bemerkenswert. Als sie zwölf Jahre alt
war, starb die Großmutter. Sie hinterließ
eine große Leere in Christines Leben. Ihre
Eltern erzogen sie kommunistisch, und sie
verlor ihren Bezug zu Gott. Das Verhältnis
zu ihrer Mutter war unterkühlt, die später
geborene Schwester wurde zum Liebling
der Mutter. Christine vermisste die Liebe
ihrer Eltern.
Auf der Fachschule lernte sie ihren zukünftigen Mann kennen und war glücklich. Doch dann wurde alles kompliziert:
Sie war hochschwanger, und plötzlich
standen zwei Männer in Zivil vor der Tür
und brachten sie in ein Untersuchungsgefängnis. Ihr Mann wurde des Landesverrats für schuldig befunden und musste das
Land verlassen. Sie hatte die Wahl, entweder mit dem Mann ins Ausland zu gehen,
oder mit dem Kind im Land zu bleiben.
(Damals war es in der DDR üblich, dass
bei Landesverrat die Kinder von den Eltern getrennt und in Waisenhäusern untergebracht wurden.) Sie entschied sich für
ihr Kind und blieb im Land. Die Ehe wird
aus „gesellschaftlicher Notwendigkeit“ geschieden. Sie lernte einen anderen Mann
kennen, heiratete und hoffte auf ein besseres Leben. Doch der zweite Mann war
Alkoholiker. Frau Bochmann wünschte
sich ein gemeinsames Kind, glaubte, das
würde alles besser machen. Aber die Geburt ihrer zweiten Tochter verschlimmerte
!mpulse 3/07
LEITGEDANKEN
r passieren kann
nur die Situation. „Nur ein Mädchen“, kommentierte ihr Mann und machte lieber Karriere bei der Polizei, als sich um seine Tochter zu kümmern.
Die Krankheit
Durch die Belastung wurde Christine Bochmann krank. Ihr Mann begann sie und ihre
beiden Töchter zu schlagen, trank und hatte Affären mit anderen Frauen. Schließlich nahm sie all ihren Mut zusammen und reichte die Scheidung ein. „Ich wollte und
konnte in dieser Hölle nicht mehr leben“, erklärt sie diesen Schritt. Dann erlebte sie
mit ihren Kindern eine wunderschöne Zeit. Nie wieder war sie ihren Töchtern so nahe.
Später zog sie in ihr Elternhaus zurück. Aber der Beruf, das große Grundstück und der
pflegebedürftige Vater waren zu viel. Als er starb, war sie völlig am Ende.
1999 wurde bei ihr viel zu spät Zungenkrebs festgestellt, der bereits Metastasen gebildet hatte. Schon zwei Jahre zuvor musste wegen eines bösartigen Tumors die Schilddrüse entfernt werden. Ihr Leben hing an einem seidenen Faden.
Heute sagt sie: „Es hätte mir in meinem Leben nichts Besseres passieren können.
Hätte ich mich sonst wieder für ein Leben mit Gott entschieden?“ Der Professor in der
Klinik war Christ. Er betete mit ihr und tröstete sie. Er sagte ihr, alles hinge davon ab,
ob ihre Lunge, Leber und Nieren vom Krebs befallen seien. Wenn ja, könnten sie nichts
mehr für sie tun. Trotzdem war sie getröstet und ging ruhig in die Untersuchungen.
Und in ihren Augen geschah nun ein Wunder: „Die Tochtergeschwüre waren im Lymphsystem verteilt, und das war mein Glück“, erzählt sie. Vor der achtstündigen Operation betete eine Krankenschwester mit ihr, und sie konnte ruhig schlafen. Das größte
Geschenk war für sie, dass sie selbst wieder die Hände falten und Gott um Hilfe bitten
konnte. Sie überstand die Operation geschwächt, aber voller Hoffnung. Auch die viermonatige Chemo- und Strahlentherapie stand sie durch.
Neubeginn
Freunde, Familie und das Personal der Klinik verhalfen
ihr zu einem Neuanfang. Sie lernt die Voigts, ein Ehepaar der Matthäusarbeit, kennen und wird zu den Frühstückstreffen für Frauen eingeladen. Den Austausch mit
anderen Frauen empfindet sie als sehr ermutigend.
„Ich musste für mein neues Leben hart arbeiten,
aber ich habe Gott an meiner Seite“, sagt sie. Zum Arbeiten reicht ihre Kraft nicht mehr. Aber einfach in den
Tag hineinleben will sie auch nicht. So gründetesie
2000 zusammen mit dem Gesundheitsamt Stollberg Christine Bochmann als Rednerin bei Früheine Selbsthilfegruppe für Krebskranke im Halsbe- stückstreffen für Frauen: Jetzt engagiert sie
reich. „Das war für mich eine gute Erfahrung und eine sich für andere, um sie in ihrem Leiden zu
Aufgabe, wo ich anderen Krebskranken etwas an Er- ermutigen.
fahrung und Lebensmut zurückgeben konnte.“ Seit
vier Jahren gehört sie auch zur Hospiz-Bewegung. Dadurch gewinnt sie eine andere Sichtweise von ihrem eigenen Tod: „Man kann sehr viel Liebe und Stärke von Sterbenden erfahren, wenn man sich auf sie einlässt.“
Die vielen Erfahrungen und ihre Rückkehr zu Gott haben das Verhältnis zu ihrer
Mutter gebessert. Sie begegnen sich mit mehr Respekt und Achtung.
Frau Bochmann ist sich sicher, dass Gott immer bei ihr ist und sie auch in schweren
Zeiten dem Leben und Gott vertrauen kann. Sie sieht noch viele sinnvolle Möglichkeiten
für sich. „Ich weiß, dass EINER für alle Zeit mein Leben in seiner Hand behält!“
Christine Bochmann und Delia Holtus
!mpulse 3/07
Gottes Düngemittel
„Schon wieder mähen?“ fragt mich
mein Sohn ungläubig. „Das letzte
Mal ist doch erst eine Woche her!“
Ich hatte inzwischen gedüngt und
der Mai-Regen hat seine Wirkung
nicht verfehlt.
So sprießt das satte Grün und ruft nach
weiterer Pflege. Ein Garten in der Nachbarschaft sieht ganz anders aus. Er ist „naturbelassen“ und macht nicht viel Arbeit.
Auf dem steinigen Untergrund wächst
etwas Gras, aber im Sommer ist es meist
braun und vertrocknet. Als Hobbygärtner
fasziniert mich das Zusammenwirken von
gottgegebener Natur und menschlicher
Gestaltung.
Im geistlichen Leben ist das ähnlich. Gott
möchte, dass ich wachse, und er stellt
auch Dünger zur Verfügung. Bei mir war
das z.B. eine vierzehntägige Freizeit als
Student. Es gab immer wieder Wachstumsschübe, die wie „Blaudünger“ wirkten – kurz und intensiv. Aber es gab auch
den etwas teureren „Langzeit-Dünger“,
im Beispiel mein Bibelkreisleiter. Er stellte mir knifflige Fragen und half mir, bei
Entscheidungen Gottes Maßstäbe einzubeziehen. Ein Mentor, der sich Gedanken
um mich macht, ist unendlich wertvoll
und wirkt langfristig. Das hat uns Jesus vorgemacht. Seine Jünger waren zunächst „naturbelassen“, manche fromm,
andere wild. Aber weil sie mit Jesus zusammen waren, konnten sie wachsen wie
gedüngter Rasen. Leider ist das auch mit
Arbeit verbunden. Den Rasen muss man
öfter schneiden. Auch Jesus war nicht
nur einmal mit seinen Jüngern unzufrieden. Doch er hat nicht aufgegeben. Bei
Campus für Christus ist uns das wichtig.
Wir lassen uns gerne auf Menschen ein,
die wachsen wollen, und wirken dann mit
Gottes Kraft wie Dünger, damit sie wachsen und viel Frucht bringen.
Clemens Schweiger, Missionsleiter
19
GUTE ZEITEN!
40 Jahre Campus für Christus
Berlin 1966: Frank Kifer
bringt aus seiner Heimat,
den USA, die „Vier geistlichen Gesetze“ mit nach
Deutschland. Darin wird
anhand von vier Schritten
knapp und für jedermann
verständlich das Evangelium erklärt. Verfasst wurde
das evangelistische Heftchen von Bill Bright, dem
Gründer des überkonfessionellen Missionswerkes
Campus für Christus (CfC).
Endlich gibt es ein Werkzeug, um mit Menschen
leicht über den Glauben
ins Gespräch zu kommen!
Ein Jahr später wird in Berlin ein Verein gegründet:
dies ist die Geburtsstunde
von CfC Deutschland.
40 Jahre Campus für Christus!
Viele gute Dinge sind in dieser
Zeit passiert. Die kleine Schar von
damals ließ sich anstecken von
der Vision Bill Brights, den Missionsauftrag von Jesus so schnell
es geht zu erfüllen. Der Gedan-
ALLE FOTOS: ARCHIV CAMPUS FÜR CHRISTUS
Gründungsmitglied John
Nyquist
Gründung des Vereins Campus für
Christus in Berlin.
Die „Vier geistlichen Gesetze“
halten Einzug in
Deutschland.
1967
20
Gründung des
Verlags: Das Verteilbuch „Persönlich“ wir über 1,3
Millionen Mal,
das Heft „Gott
persönlich kennenlernen“ weit
über 3 Millionen
Mal verkauft bzw.
verteilt.
1971
Olympiade in
München: Ca.
2000 Christen aus
aller Welt zusammen mit Mitarbeitern von Campus
für Christus wollen Menschen mit
dem Evangelium
erreichen.
1972
Die Zentrale von
Campus für Christus wird von
Freiburg nach
Gießen verlegt,
wo sie sich noch
heute befindet.
In der ehemaligen
DDR formiert sich
die Matthäusarbeit: Eine missionarische Arbeit im
Untergrund.
1975
Der Gebetsdienst
„Gebet für unser
Land“ wird
gegründet.
Die erste Ausgabe
der IMPULSE,
Zeitschrift für
missionarisches
Christsein,
erscheint.
Gründung der
Internationalen
Studentenarbeit.
Unter dem Motto „Die Welt vor
unserer Haustür“
werden ausländische Studenten
an deutschen Unis
mit dem Evangelium bekannt
gemacht.
1977
1978
1979
Agape Internationale Dienste: Zum
ersten Mal werden
zwei Mitarbeiter
ins Ausland geschickt.
Das „Institut für
Gemeindeaufbau“
wird gegründet.
Der Film
„Jesus“ wird im
deutschen Fernsehen gezeigt, ein
Jahr später läuft
der Film in deutschen Kinos an.
1980
1983
Start der Diplomatenarbeit
!mpulse 3/07
1967-2007
ünde
gute Gr
Feiern Sie mit uns!
Mehr auf der Rückseite
ke, das Evangelium innerhalb einer Generation allen
Menschen weiterzusagen, war „ein absolutes Novum
und wurde sogar von Christen attackiert“, so die Meinung von Hans Joachim Hahn, Mitarbeiter von CfC. Gestoppt hat es die Bewegung nicht: Unermüdlich gingen Mitarbeiter an die Universitäten, um mit Studenten
und Lehrkräften ins Gespräch zu kommen. Büchertische, direkte Auseinandersetzungen mit anderen,
z.B. mit kommunistischen Gruppierungen, und christliche Bekundungen in den Hörsälen bildeten für etliche Studenten einen wichtigen Schritt auf ihrem Weg
zum Glauben. Wie beispielsweise für die junge Frau,
die nach einer solchen Kundgebung von Christen zu
Hans Joachim Hahn kam, um ihm zu sagen, dass sie
nun „überzeugt“ sei, er aber erst einmal ihren Verlobten kennenlernen solle, der eine „intellektuell harte Nuss“ sei.
„Ich war der richtige Typ für solche Leute“, meint
Hans Joachim Hahn heute dazu. „Deswegen haben sie
mich geschickt, um mit dem Verlobten zu reden.“ Es
hat sich gelohnt! Der Mann kam 1975 zum Glauben,
hieß Carsten Peter Thiede und wurde in den nachfolgenden Jahren zu einem international anerkannten
Historiker und Archäologen, der nicht müde wurde,
die historische Glaubwürdigkeit und Einzigartigkeit
der Bibel öffentlich zu verfechten.
„Der richtige Typ für solche“ ist Hans Joachim Hahn
noch heute. Insbesondere Professoren haben es ihm
angetan, weshalb er 1996 das Professorenforum ins
Leben rief, damit der christliche Glaube in das Leben
und Denken der intellektuellen Schichten Einzug halten kann. Die Frage, was ihn denn 32 Jahre bei Campus
für Christus hat bleiben lassen, beantwortet er überzeugt und aufschlussreich: „Es ist der Mut, in unpopulären Bereichen eine Vorreiterrolle zu übernehmen.
Die Idee von
Schweizer Kollegen, ein Frühstückstreffen für
Frauen zu veranstalten, wird erstmals in Deutschland aufgegriffen.
170 Frauen kommen zum ersten
Treffen in Gießen.
1984
!mpulse3/07
Barbara Rohnert-Noll
in Afrika
Damals waren
Büchertische an
der Uni normal,
und wir mussten
uns immer wieder
direkt mit kommunistischen Gruppen
auseinandersetzen.
Klasse waren Aktionen wie „Eine
Tasse Tee für deine
Meinung.“
Martha Conrad
Als eine der ersten
Deutschen, die mit CfC
nach Afrika gingen,
fand ich das 3-monatige interkulturelle
Training sehr hilfreich
für die Vorbereitung
der Arbeit im Ausland.
Solch ein Training war
damals bei Missionsgesellschaften noch nicht
selbstverständlich. Zusammen mit meinen
persönlichen Erfahrungen gebe ich dieses
Training in kürzerer
Form heute noch gern
an Missionare weiter,
die sich aufs Ausland
vorbereiten.
Barbara Rohnert-Noll
Es wurde lange geheim gehalten, dass
Campus-Mitarbeiter
aus Westdeutschland
in die DDR kamen.
Unser Schwerpunkt
war die Evangelisation und wir haben
immer am Rand des
Möglichen gearbeitet.
André Buschbeck
7ERBUNGFàRDIE!KTIONu)CHHAB@SGEFUNDENh
Der erste Transport
der Aktion Hungerwinter geht nach
Riga und Leningrad.
EXPLO 85 in Belin:
Tausende kommen
zusammen, um
Gott zu feiern: Vor
Ort und via Satellit
in aller Welt.
1985
Der Eiserne Vorhang fällt.
Anfang der „Aktion Neue Schritte“:
Ein missionarisches Projekt für
Gemeinden, um
die Bewohner ihrer Stadt mit dem
Evangelium zu erreichen.
Gründung des
Medienteams:
Premiere der
Multimedia-Show
„Der Tag“.
Die damalige Leitung hat erstmals
den Gedanken,
dass in der Hauptstadt eine evangelistische Arbeit
aufgebaut werden soll.
1986
1987
1989
Die Matthäusarbeit der ehemaligen
DDR und Campus für Christus
Deutschland feiern
den Zusammenschluss.
Der Jesusfilm
kommt in ostdeutsche Kinos.
1990
Gründung des
Professorenforums.
Mission Wolga:
In neun Städten
entlang der Wolga
werden Evangelisationen durchgeführt.
Ca 20.000 Zuschauer, zumeist
Nichtchristen,
sehen die
Multimedia-Show
„Winners“.
Bill Bright wird
der TempletonPreis verliehen,
die höchstdotierte
Auszeichnung für
Fortschritte in der
Religion.
1992
1995
1996
21
21
IMPRESSUM
Anfangs war das in der persönlichen Evangelisation,
später im Gemeindeaufbau und in jüngster Zeit im
Bereich der Finanzen.“
Stimmt! Die „Vier geistlichen Gesetze“ waren
damals tatsächlich eine absolute Neuheit. Hauke
Burgarth, heute Verlagsleiter von Campus für Christus, meint dazu: „Neu daran war, die alte Botschaft
kurz zusammenzufassen, sie zu standardisieren und
dabei das positive ‚Gott liebt dich’ an den Anfang
zu setzen.“ Ebenso neu war zur damaligen Zeit die
„Aktion neue Schritte“. Von Campus für Christus
entwickelt, half sie Gemeinden dabei, Menschen
in ihrer Stadt für ein Leben mit Jesus zu gewinnen.
Und seit 2002 gibt es „Schritte in die persönliche
Freiheit“, einen Kurs, der Menschen hilft, mit ihrem
Geld sinnvoll umzugehen.
40 Jahre Campus: Jahre, in denen sich Hunderte von Mitarbeitern dafür stark gemacht haben, dass
Großveranstaltungen wie die EXPLO, aber auch regelmäßige Aktionen wie die Frauenfrühstückstreffen stattfanden. Stark gemacht dafür, dass moderne
Medien genutzt wurden und werden, um möglichst
viele Menschen mit Gott bekannt zu machen.
Dass auch hinter dem damals noch vorhandenen
„Eisernen Vorhang“ die Botschaft der Bibel „undercover“ verkündet wurde und Männer und Frauen in
Not Hilfsgüter bekamen. Dass Diplomaten wie Hausfrauen, Geschäftsleute wie Familienväter, Einheimische wie Ausländer, das finden, was diesen Trupp
von Mitarbeitern seit 40 Jahren motiviert: Neues Leben durch Jesus Christus. Happy Birthday Campus!
Judith Westhoff
Erwerb von Schloss
Imbshausen, heute
Tagungsstätte und
Freizeithaus von
Campus für Christus.
1998
22
Weltausstellung in
Hannover: Hauptund ehrenamtliche
Mitarbeiter veranstalten im EXPO-Wal
Gotttesdienste, Konzerte und Kinderprogramme.
2000
Gründung von „Gemeinsam für Berlin“.
Christen verschiedenster Couleur tun
sich zusammen, um
das Evangelium in
der Hauptstadt zu
verbreiten.
2001
Das Neue an den „Vier geistlichen Gesetzen“ war, die
alte Botschaft kurz zusammenzufassen, sie zu standardisieren und dabei das positive ‚Gott liebt dich’ an den
Anfang zu setzen. Hauke Burgarth, Verlag Campus für Christus
In Gießen lief der
Versuch einer evangelistischen Durchdringung der Stadt
zum ersten Mal unter
dem Motto: „Ich hab‘s
gefunden.“ Die Kampagne war so erfolgreich, dass die Kirche
darauf aufmerksam wurde, über die
Volksmissionarischen
Ämter die Idee aufgriff und bis heute unter dem Slogan
„Neu anfangen“ kirchenferne Menschen
damit zum Glauben
einlädt.
Bernd Klose
Der Arbeitsbereich
„Biblische Finanzprinzipien“ entsteht, damit Christen biblische
Haushalterschaft
erlernen können.
2002
Straßeneinsatz mit
Mit den „Vier geist- Mitarbeiter Reiner
lichen Gesetzen“ be- Harnisch
kamen wir endlich
das Werkzeug, das
uns fehlte, um mit
anderen effektiv über
den Glauben reden
zu können. Damit
hat Campus für Christus nachhaltig die
christliche Szene geprägt.
Gerhard Triebel
Gründung von
„Gottkennen.com“.
Jesustag in
Berlin: Verteilung des
Films „Jesus“ in Zusammenarbeit mit 21
Gemeinden/Gruppen.
2004
Mehr als 200.000 Besucher pro Jahr besuchen die Website, um
mehr über den Glauben zu erfahren.
2006
Herausgeber:
Campus für Christus e.V.
Postfach 100262
D-35332 Gießen
Telefon: (0641) 97518-0
Redaktion: (0641) 97518-63
Fax: (0641) 97518-40
E-Mail:
[email protected]
Internet: www.Campus-D.de
Redaktion: Claudia Dewald,
Lucia Ewald, Delia Holtus,
Birgit Kirchmann-Zeiss,
Lektorat: Hauke Burgarth,
Sabine Steudner
Gestaltung: Claudia Dewald,
Judith Westhoff
Druck: Druckhaus Gummersbach, gedruckt auf chlorfrei
gebleichtem Papier
Erscheinungsweise:
vierteljährlich
Bezug: Schutzgebühr 1,70 €.
Die Bezugskosten für die Zeitschrift sind im Beitrag zum
CfC-Förderkreis enthalten.
Unsere Bezieher weisen wir
darauf hin, dass ihre Adresse mit Hilfe der Datenverarbeitung gespeichert wird
(§ 26 Datenschutzgesetz).
Konto: Volksbank Gießen, Nr.
50 168 808, BLZ 513 900 00
Anzeigenverwaltung:
Monika Möhlmann
Tel. (0641) 97518-19
E-Mail: ImpulseAnzeigen@
Campus-D.de
Vertrieb: Campus für Christus
Abdruck: Abdruck bzw.
auszugsweise Wiedergabe von
Textbeiträgen, Illustrationen
und Fotos nur mit
Genehmigung des
Herausgebers gestattet.
Bildnachweis: direkt am Foto,
alle anderen privat oder
Archiv, Cover & Rückseite:
www.Dreamstime.de
Campus für Christus
versteht sich als Missionsbewegung mit den Schwerpunkten Evangelisation,
Anleitung zu Jüngerschaft und
Gebet.
Arbeitszweige:
Studentenarbeit, GAiN,
Matthäusarbeit, Mission
Welt, Jesus-Projekt,
Leadership Link, Internationales Forum, Professorenforum,
Internationale Studentenarbeit,
Verlag, Gebet für unser Land,
Crescendo, Athletes in Action,
Biblische Finanzprinzipien
Missionsleitung:
Clemens Schweiger
(Leiter), Gerhard Triebel
(Geschäftsführer)
Vorstand: Jochen Detlefsen,
Bernd Edler, Edelgard Jenner,
Cornelia Martin, Bernhard
Rebsch, Clemens Schweiger,
Gerhard Triebel, Hartmut Unger (Vors.), Christian Vollheim.
Campus für Christus ist der
deutsche Zweig von
Agape Europe.
Ein Hinweis für unsere
Bezieher: Anschriftenänderungen werden uns von
der Deutschen Post AG mitgeteilt, sofern der Bezieher
nicht schriftlich widersprochen
hat. Die Deutsche Post AG
geht davon aus, dass Sie mit
einer Mitteilung Ihrer Adressänderung an uns einverstanden sind, wenn Sie nicht bei
uns schriflich Ihren Widerspruch anmelden. Wir werden Ihren Widerspruch an die
zuständigen Zustellpostämter
weiterleiten.
!mpulse 3/07
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in Niewitz, Spreewald, 289 € pro Ehepaar (Vollpension und
Seminarkosten)
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Gießen, ab 13.30 Uhr, (Infos s. Rückseite)
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Eine Männertour ins schwedische Gebirge, 470 €
10.-21.9.
Budapest Campus live
Visionstour für Studenten nach Ungarn, 300 € zzgl. Reisekosten
13.9.
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Vortragsreihe mit Earl Pitts, Termine und Infos s. unten
25.-28.10. „Männer – frei von modernen Lastern?“
Männerrüstzeit in Krummenhennersdorf (bei Freiberg), 95 €
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Für alle, die den Willen Gottes für ihr Leben erkennen wollen
und sich für eine Mitarbeit bei Campus für Christus interessieren, Campus für Christus, Gießen, 19 € inkl. Verpflegung
30.11.-2.12. Ehewochenende „Gemeinsam e1ns“
Dießen am Ammersee, 245 € pro Paar bei Anmeldung bis 30.
6., danach 260 €
7.-9.12.
Gebetsseminar „Hören auf Gott“
Brunnen, Christliche Lebensgemeinschaft bei Zwickau, 59 €
28.12.-1.1. Silvesterfreizeit für Studenten
Pockau im Erzgebirge, 80 €
28.12.-1.1. Silvesterfreizeit für Jedermann
Bibelarbeiten, Lobpreis, gemeinsame Abende, Ausflüge
Gommern (bei Magdeburg), 155 €
28.12.-1.1. Silvesterfreizeit für Familien und Singles
Bibelarbeiten, Lobpreis, Seminar- und Workshop-Angebote,
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1967-2007
F O T O : C L A U D I A D E WA L D
Postfach 100 262
35332 Gießen
www.Campus-D.de
ünde
gute Gr
Termin: 8. September
No regrets –
ich bereue nichts
ab 13.30 Uhr
Ort: Gießen, Zentrale
Am Unteren Rain 2
Endlich einmal nach Kalifornien! Meine Freundin wollte zu einer Tagung von
Campus für Christus, ich wollte Kalifornien sehen. Und so fuhren wir vor
40 Jahren quer durch die USA von Chicago nach San Bernardino. Nach 48
Stunden auf dem Highway kamen wir erschöpft an. Kurz danach betrat ich
den Saal, in dem einige hundert Studenten waren und sah eine riesige Weltkarte auf der Bühne. Dr. Bill Bright fing an, über den größten Auftrag der
Weltgeschichte zu reden, und meine Müdigkeit war weg. Seine Einladung
„Come Help Change the World“ war keine theoretische Abhandlung sondern eine konkrete Anfrage an jeden von uns. Mein Herz klopfte schneller,
als mir klar wurde: wenn ich meinen Teil tun würde, wenn jeder Christ seinen Teil tut, dann könnten wir tatsächlich die Welt erreichen.
Schon an dem Abend stellte ich fest, dass die Schwerpunkte von Campus
sehr gut zu meinen eigenen Überzeugungen passten. Ich fand einen Rahmen, wo ich meine geistliche Berufung praktisch umsetzen konnte. Später
merkte ich, dass Campus für Christus nicht nur ein toller Rahmen für meine
Arbeit war, sondern noch viel mehr für mein persönliches Wachstum zu bieten hatte: Weitsicht, Vorbilder, Freunde, praktische Hilfe im Bereich Evangelisation und Jüngerschaft und eine Menge gesunder Herausforderungen.
Aus dem damaligen Arbeitsvertrag für zwei Jahre sind inzwischen 37 Jahre
geworden, die meisten davon in Deutschland. Gott hat durch Campus für
Christus mein Leben geprägt. No regrets – ich bereue nichts“!
1967-2007
Julie Erickson
ü
gute Gr
Termin: 8. September
ab 13.30 Uhr
Ort: Gießen, Zentrale
Am Unteren Rain 2
EINLADUNG
nde
Feiern Sie mit uns 40 gute Gründe!
Besuchen Sie uns in der Zentrale in Gießen und machen Sie eine Zeitreise
durch 40 Jahre Campus für Christus. Begegnen Sie unseren Mitarbeitern,
plaudern Sie mit ihnen bei Kaffee und Kuchen und erleben Sie unsere Arbeit
hautnah. Wir laden Sie ganz herzlich zu unserem 40-jährigen Jubiläum ein.
Lassen Sie sich von unserem vielfältigen Programm überraschen.
Termin: 8. September, ab 13.30 Uhr
Ort: Gießen (Zentrale),, Am Unteren Rain 2
Anmeldung, Wegbeschreibung und das detaillierte Programm finden Sie unter
www.Campus-D.de oder rufen Sie uns an: Tel. 0641-97518-0