100 Mann und ein Befehl - DPolG Hamburg DPolG Hamburg
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Hamburg „100 Mann und ein Befehl“ Politisch verordnet: Das „Stellenverlagerungsprogramm“ der SPD Impressum: Redaktion: Frank Riebow (v. i. S. d. P.) Erdkampsweg 26 22335 Hamburg Tel. (0 40) 48 28 00 Fax (0 40) 25 40 26 10 Mobil (0175) 3 64 42 84 E-Mail: [email protected] Landesgeschäftsstelle: Holzdamm 18, 20099 Hamburg Tel. (0 40) 25 40 26-0 Fax (0 40) 25 40 26 10 E-Mail: [email protected] Geschäftszeit: Montag bis Donnerstag, 9.00 bis 17.00 Uhr, Freitag, 9.00 bis 15.00 Uhr Fotos: Frank Riebow, DPolG Hamburg, Polizei Hamburg/PÖA ISSN 0723-2230 Mitte Mai nahm dieses erklärte Ziel dann an Fahrt auf. Seitens des Innensenators gab es einen Hinweis an die Polizei – mehr war es wohl nicht –, dass man nun ein Konzept erwarten würde. Dieses sollte Anfang Juni dem Senator präsentiert werden. Nachdem dieser „Hinweis“ in der Polizei bekannt wurde, überschlugen sich die Ereignisse. Dienststellenleiter führten Gespräche, benannten Mitarbeiter und fragten nach möglichen Verwendungsdienststellen. Ungeachtet jeglicher sozialer Aspekte wurden bereits Entscheidungen getroffen. Dass solche Umstände erhebliche Unruhe in einem Apparat von 9.500 Mitarbeitern hervorruft, ist zwangsläufig. Die DPolG Hamburg positionierte sich damals als Erste und kritisierte diese Maßnahmen aufs Schärfste. Doch ist es der Polizeiführung nicht gelungen, die Wogen zu glätten und das „Schiff“ in ein ruhigeres Fahrwasser zu lenken. Wie auch, auf der anderen Seite des Tisches saß ja der Innensenator mit einem neu formulierten Zeitziel, dem 1. August und dem 1. Oktober dieses Jahres, als feststehende Umsetzungstermine. Verzwickte Lage, was tun? Vielleicht ließe sich der Innensenator von einem fachlich etwas ausgewogeneren Konzept – mit einer geringeren Anzahl von Mitarbeitern – überzeugen? Der Termin kam und das Ergebnis lautete: „Politisch verordnet!“ Es mussten 100 Stellen sein. Egal welche und egal wie! Nun galt es, dieses Konzept umzusetzen. Anfänglich wurden lediglich Funktionen benannt; hinter die hätte man aber ohne Weiteres die Namen setzen können. Für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen, mit denen offiziell noch nicht gesprochen wurde, war das eine Farce. Beteiligungsrechte des Personalrates wurden außer Acht gelassen, kritische Presseberichterstattung ignoriert. Was folgte, war die Androhung eines Eilverfahrens durch den Personalrat vor dem Verwaltungsgericht und der anschließende Rückzieher der Polizeiführung. Das Verfahren war bei Redaktionsschluss noch nicht abgeschlossen. Dies alles hatte das Niveau eines unterdurchschnittlichen Spielfilms. Die völlig unprofessionelle Umsetzung eines Regierungsprogrammes mit wenig fachlichen – eher populistischen – Hintergedanken. Ein Umsetzen auf Biegen und Brechen. Hier zählt nur das Wann und Wieviel. Nicht eine einzige Funktion, geschweige denn Person, ist vom Innensenator hinterfragt worden. Trotz Zuruf. Mogelpackungen der Dienststelle, Abschieben von unliebsamen Kolleginnen und Kollegen war nicht selten die Folge. Hier sind mit der Aus- und Fortbildung in der LBP, der einzigen in der Drogenprävention täti- gen Kollegin Grundsätze aufgegeben worden, die Sie, Herr Senator, ganz sicher wieder einholen werden. Und diese Aufzählung ist nicht abschließend! Die DPolG Hamburg stellt fest, grundsätzlich ist die Forderung richtig, die Kolleginnen und Kollegen im Vierschichtenwechseldienst an den Polizeikommissariaten zu verstärken. Grundsätzlich ist es ebenso richtig, einen so großen Apparat in regelmäßigen Abständen in seiner Ausrichtung zu hinterfragen. Aber das ist und wird hier alles nicht passieren. Die Gradmesser werden die Kolleginnen und Kollegen auf dem Streifenwagen sein, sie entscheiden über eine merkliche Entlastung. Sie sind es, die sich endlich mal einen Tag freinehmen können. Wenn dieses Ziel erreicht ist, dann können wir sagen, alles richtig gemacht. Aber das geht nur, und da braucht man kein Fachmann zu sein, über eine deutlich erhöhte Einstellungszahl. 250 Anwärter pro Jahr sind einfach zu wenig! Die DPolG Hamburg fordert, jährlich mindestens 400 Anwärter einzustellen, um den Bedarfen überhaupt annähernd gerecht zu werden! Der Landesvorstand > Polizeispiegel | Juli/August 2011 1 Landesverband Hamburg „100 Mann und ein Befehl“, das war 1966 der letzte Nr.-1Hit von Freddy Quinn. Ein Hit wird das von Innensenator Michael Neumann verordnete „Stellenverlagerungsprogramm“ bei der Hamburger Polizei ganz sicher nicht. Aber der Reihe nach: Im vergangenen März wurde das Regierungsprogramm des neugewählten SPD-Senates im Rathaus einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Viele Punkte sind ambitioniert, aber von ihrer Grundausrichtung nachvollziehbar. Für die Polizei besonders interessant die Forderung, dass zukünftig 100 Polizistinnen und Polizisten aus den Stäben auf die Straße gebracht werden sollen. Hört sich anfänglich sehr vernünftig an, doch Polizeikenner, aber auch die Polizei selber und vermeintlich Betroffene, fragten sich damals schon, wer denn – so vom Senat ja festgehalten – eine Aufgabe ausführt, die ohne Weiteres wegfallen könnte beziehungsweise ein anderer übernehmen müsste. Hier zeigte sich bereits, dass der Senator einem Trugschluss erlag oder schlicht falsch beraten wurde. Hamburg Landesverband Hamburg 2 DPolG Hamburg protestiert vor dem Rathaus gegen Gehaltskürzungen Erbsensuppe statt Sekt und Scampi! > > Klemens Burzlaff beim Interview für NDR 90,3. Zahlreiche Hamburgerinnen und Hamburger solidarisierten sich mit den betroffenen Kolleginnen und Kollegen. > Polizeispiegel | Juli/August 2011 Einen Tag nach dem Sommerfest der Hamburger Bürgerschaft bei Sekt und Scampi fand unter großer Beteiligung von Polizistinnen und Polizisten und weiteren Beschäftigten der Hamburger Verwaltung die „Protestbeamtenspeisung“ auf dem Rathausmarkt statt. Unter dem Tenor: „Mehr als Erbsensuppe können wir uns nicht mehr leisten!“ wurde an die Demonstrationsteilnehmer, aber auch an interessierte Hamburger Bürgerinnen und Bürger, Erbsensuppe und Wasser für einen Kostenbeitrag von einem Euro pro Portion ausgegeben. Den Erlös übergab der Landesvorsitzende des dbb Hamburg, Rudolf Klüver, noch am Abend Vertretern des Kinderhospiz Sternenbrücke und der Hamburger Tafel. Hintergrund für diese Aktion sind nach wie vor die geplanten Sparmaßnahmen des neugewählten Senats. In den vergangenen Jahren wurden massiv die Einkommen und Versorgungsbezüge reduziert: Wegfall der Ballungsraumzulage, Streichung des Urlaubsgeldes, Kürzung des Weihnachtsgeldes, Spreizung der Dienstaltersstufen, keine inhaltsgleiche Übernahme von Tarifabschlüssen, Kürzung von Familienzuschlägen, Zahlung einer Kostendämpfungspauschale, Streichung der Heilfürsorge, Wegfall der Ruhegehaltsfähigkeit der Polizeizulage, Kürzung der Einmalzahlung nach qualifiziertem Dienstunfall, Halbierung der Schichtzulage und Streichung des Übergangsgeldes – Wertschätzung sieht an- Hamburg > Pensionär Rüdiger Krebs und Personalratsvorsitzender Freddi Lohse demonstrierten gemeinsam gegen die geplanten Kürzungen. 3 dbb-Personalrätekonferenz Ende Mai kamen die Personalräte der Mitgliedsgewerkschaften des dbb Hamburg zu ihrer Personalrätekonferenz im Bürgerhaus Wilhelmsburg zusammen. Die Personalrätekonferenz hat das Ziel, einen behördenübergreifenden Austausch der Personalratsmitglieder zu ermöglichen und sich über grundsätzliche personalvertretungsrechtliche Probleme und Positionen zu informieren. Referenten der diesjährigen Konferenz waren unter anderem Innensenator Michael Neumann (SPD) und der Vorsitzende der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Dr. Andreas Dressel. Naturgemäß stand die wenige Tage zuvor getroffene Entscheidung des Senats zur Kürzung beziehungsweise Streichung des so genannten Weihnachtsgeldes im Fokus der Diskussion. dbb-Landesvorsitzender Rudolf Klüver stellte zunächst klar, dass hinsichtlich des Weihnachtsgeldes keine Verhandlungen, sondern Gespräche mit dem Senat geführt wur- > Die Teilnehmer der DPolG Hamburg bei der diesjährigen dbb-Personalrätekonferenz. den. Diese Gespräche bewegten sich in einem vom Senat festgelegten engen finanziellen Rahmen, der lediglich Umschichtungen zuließ. Die Reduzierung beziehungsweise Streichung der Sonderzahlung ist für die Beamtinnen und Beamten eine bittere und inakzeptable Gehaltskürzung. Des Weiteren ist der kaltherzige Umgang des Senats mit den Ruhestandsbeamten unannehmbar und gegenüber verdienten Kolleginnen und Kollegen unwürdig, so Klüver weiter. Der dbb bewertet die jetzt vom Senat zugesicher- te Übernahme der linearen Erhöhung für die Beamtinnen und Beamten in 2011 (1,5 Prozent) und 2012 (1,9 Prozent) als Teilerfolg. Die „fehlende“ Einmalzahlung und der gleichfalls „vergessene“ Sockelbetrag zeigen jedoch deutlich, dass sich selbst ein SPD-Senat nicht an bereits ausgehandelte Tarifabschlüsse hält, wenn es um die Bezahlung von Beamtinnen und Beamten geht. Wer als Mitglied der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) Tarifabschlüsse verhandelt, jedoch im Hinterkopf bereits eine „Beamtenlösung“ parat hat, ist kein glaubwürdiger Tarifpartner. Der dbb Hamburg, die DPolG Hamburg und die weiteren Fachgewerkschaften werden ihren Protest gegen die geplanten Gehaltskürzungen weiterhin auf die Straße tragen. Anlässlich der Personalrätekonferenz wurden Beate Petrou, Klaus Vöge und Klemens Burzlaff (alle DPolG Hamburg) in den Arbeitsausschuss der Personalräte gewählt. Der Ausschuss berät den dbb Hamburg federführend in allen personalvertretungsrechtlichen Angelegenheiten. 쐍 > Polizeispiegel | Juli/August 2011 Landesverband Hamburg ders aus. Diese Horrorliste hat nichts mehr mit gerechter Bezahlung zu tun, sondern ist ein Alimentieren nach rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten! Die DPolG Hamburg wird nach der parlamentarischen Sommerpause mit weiteren Aktionen Senat und Bürgerschaft deutlich machen, dass wir so nicht mit uns umgehen lassen und nicht die willfährigen „Melkkühe“ der Politik sind. Des Weiteren befindet sich gemeinsam mit dem dbb Hamburg ein Musterklageverfahren hinsichtlich der Kürzung beziehungsweise Streichung des so genannten Weihnachtsgeldes 쐍 in Vorbereitung! Hamburg Europas modernstes Polizeitrainingszentrum steht in Hamburg Von Klaus Vöge, stellvertretender Landesvorsitzender Landesverband Hamburg 4 Mit verhaltenem Stolz weihte Innensenator Michael Neumann Ende Juni Europas modernstes Polizeitrainingszentrum (PTZ) auf dem Gelände am Braamkamp ein. Hatte er sich doch nach eigenem Bekunden als ehemaliger Oppositionsführer der Hamburger Bürgerschaft gegen ein solches Trainingszentrum ausgesprochen. Jetzt durfte er nun offiziell den Schlüssel an die Polizei Hamburg übergeben. Trotz widriger Witterungsverhältnisse in den Wintern 2010 und 2011 konnte der Neubau rechtzeitig fertiggestellt werden. Neun moderne Schießstände, darunter sogar ein 180-Grad-Stand, können nun von den Kolleginnen und Kollegen genutzt werden. Modernste Computertechnik unterstützt dabei die Schießausbilder. Selbst ein fahrbarer Roboter als Ziel soll eine realitätsnahe Aus- und Fortbildung an der Schusswaffe ermöglichen. Auch wurden Räumlichkeiten für das so ge- nannte FX-Schießen hergerichtet, in denen Einsätze nachgestellt oder vorbereitet werden können. Für das ETR-Training wurden somit optimale Bedingungen geschaffen, allerdings mit dem Nachteil, dass diese Übungen nicht mehr an der Frischluft durchgeführt werden. Doch trotz aller positiven Aspekte bleibt ein kleiner negativer Beigeschmack haften. Man hat bei all der Planung wieder einmal Belange von Mitarbeitern unberücksichtigt gelassen. Es wurde zwar eine Teeküche für die Kolleginnen und Kollegen eingebaut, allerdings kann man sich im allerneuesten Dienstgebäude der Polizei Hamburg mitgebrachte Mahlzeiten nicht erwärmen. Ein Fehler, der schon zuvor bei anderen neuen Dienstgebäuden in der Vergangenheit gemacht worden war. Böse Zungen behaupten, dies sei bereits eine Sparmaßnahme unseres neuen Senators. Die DPolG Hamburg wird sich des „Problems“ unbürokratisch an쐍 nehmen. Junge Polizei erfolgreich beim SportScheckNachtlauf > Bundesvorsitzender Rainer Wendt und das Laufteam der DPolG Hamburg. Die Junge Polizei der DPolG Hamburg ging am 17. Juni zusammen mit Polizeischülern aus dem ersten Semester und dem Bundesvorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, an den Start des von SportScheck organisierten Nachtlaufes um die schöne > Polizeispiegel | Juli/August 2011 Hamburger Außenalster. Es galt für jeden von uns 7,5 Kilometer zu bewältigen. Unserem Team der Jungen Polizei gelang es, in der Gesamtwertung einen hervorragenden dritten Platz von insgesamt 41 Teams zu erreichen. Schnellster Läufer war Markus Rabenhorst mit 29 Minuten Von Liv Grolik, stellvertretende Landesjugendleiterin und 59 Sekunden aus der Lehrgruppe 211. Markus konnte sich in der Gesamtwertung Platz 21 sichern. Die Wüstenrot Bausparkasse hatte sich bereit erklärt, für jeden gelaufenen Kilometer pro Person drei Euro für die DPolGStiftung zu spenden. Somit haben alle Läufer dazu beige- tragen, dass wir insgesamt 315 Euro für die DPolG-Stiftung erlaufen konnten. Wir bedanken uns bei allen Läufern für diesen tollen gemeinsamen Event. Laufen für einen guten Zweck mit Kolleginnen und Kollegen, wo kann man das sonst? Eure Junge Polizei Hamburg Wie geht es mit der Polizeiverwaltung weiter? Von Beate Petrou, Vorsitzende Fachbereich Verwaltung > > Immer im Gespräch: Beate Petrou mit Innensenator Michael Neumann am Rande der dbb-Personalrätekonferenz. Was erwartet uns nun in der Polizeiverwaltung nach dem Regierungswechsel? Die politische Ansage, dass der Senat jährlich in der gesamten Verwaltung 250 Stellen streichen will, ist natürlich eine Vorgabe, die wir auch in der Polizei schmerzlich zu spüren bekommen werden. Obwohl –, hier könnten wir ketzerisch sagen, kommt das doch unserem Fachkräftemangel entgegen. Wenn die Polizei aufgrund von Stellenausschreibungen immer weniger Bewerbungen erhält oder in speziellen Bereichen wie dem LKA oder der VT kaum noch jemand zu finden ist, so kann der Senat das natürlich mit Stellenstreichungen kompensieren. Dazu kommt, dass die Attraktivität im Verwaltungsbeamtenbereich sinkt, wenn kaum noch Weihnachtsgeld gezahlt wird und die Tariferhöhungen nicht vollständig übernommen werden beziehungsweise gleich mit dem Zusatz verbunden sind, dass künftige, teurere Tarifabschlüsse zu weiteren Einsparverpflichtungen führen werden. Perspektiven in der Polizeiverwaltung, ein Thema, das in der Polizei nicht gerade an erster Stelle steht. Die DPolG Hamburg wird dieses Thema aber immer wieder ins Gespräch bringen und mit den Verantwortlichen, sei es in Behörden oder in der Politik, im Dialog bleiben. > Haushaltskonsolidierung Ein Beitrag zur Haushaltssanierung kann jedenfalls über die Erhöhung der Einnahmen erzielt werden. Warum werden die freien Stellen im Verkehrsordnungsdienst am PK sowie die Stellen in der Verkehrsdirektion nicht nachbesetzt? Durch die „Vollbeschäftigung“ in diesen Bereichen kann einerseits der Vollzugsbereich entlastet werden und andererseits finanzieren sich die Stellen selbst: Am PK durch die Angestellten, die den ruhenden Verkehr überwachen, und in der VD durch Angestellte, die die Messposten besetzen, die Radarüberwachung vornehmen und die Bilder auswerten. Ich denke Fortbildung Wie die DPolG Hamburg feststellen konnte, sind in vielen Verwaltungsdienststellen die Möglichkeiten zur Fortbildung nicht bekannt. So ist speziell bei den Beschäftigten im Tarifvertrag geregelt, dass es ein gemeinsames Interesse von Arbeitgebern und Beschäftigten an einem hohen Qualifikationsniveau gibt und dieser hohe Nutzen der Qualifizierung sogar im § 5 TV-L festgeschrieben ist. Qualifizierung heißt demnach die Fortentwicklung von fachlichen, methodischen und sozialen Kompetenzen als auch der Erwerb von zusätzlichen Qualifikationen. Außerdem steht jedem Beschäftigten einmal jährlich ein Anspruch auf ein Gespräch mit dem Vorgesetzten zu, in dem sein/ihr persönlicher Fortbildungsbedarf ermittelt wird. Wo sind diese Fortbildungsgespräche tatsächlich schon umgesetzt? Die DPolG Hamburg möchte darauf aufmerksam machen, dass die Kolleginnen und Kollegen hier ihre Rechte auf das Gespräch einfordern sollten. > Beurteilungen Zum Thema Beurteilungen in der Verwaltung ist zu sagen, dass im Großen und Ganzen die Beurteilungsrichtlinien bekannt sind und auch umge- setzt werden. Allerdings stößt die DPolG Hamburg auf Fälle, bei denen die Beurteilungsgespräche nicht geführt werden. Grundsätzlich ist darauf hinzuweisen, dass es zwei Arten von Beurteilungsgesprächen gibt: Einmal das als solches in der Richtlinie Nr. 6 geforderte Beurteilungsgespräch, das bei einer Regelbeurteilung spätestens ein Jahr vor der fälligen Regelbeurteilung geführt werden muss. Zum anderen gibt es die allgemein vorgesehene Besprechung einer Beurteilung, unabhängig ob es sich um eine Regel- oder eine Anlassbeurteilung handelt. Nach Erstellung eines Beurteilungsentwurfes ist dieser Entwurf den Kollegen auszuhändigen. Sie haben dann mindestens zwei Arbeitstage Zeit, die Beurteilung zu lesen, anschließend ist der Entwurf eingehend zu besprechen. Das Gespräch führt der oder die zuständige Erstbeurteiler/-in. Erst dann ist die Endfassung zu erstellen, den Kollegen bekannt zu geben und die Kenntnisnahme durch Unterschrift zu bestätigen. Hier möchte die DPolG Hamburg noch mal daran erinnern, dass die Kollegen das Recht auf eine Stellungnahme haben, die dann zur Personalakte genommen werden muss. Es empfiehlt sich aber, in einem vorherigen Gespräch strittige Fragen auszuräumen. Im Übrigen schließen die Richtlinien nicht aus, dass die Kollegen eine Vertrauensperson, beispielsweise vom Personalrat, zu den Beurteilungsgesprächen hinzuziehen. 쐍 > Polizeispiegel | Juli/August 2011 5 Landesverband Hamburg dabei auch an die Unterstützung der AiP an einigen PK, wie beispielsweise am PK 15, wo die Beschäftigten in der Öffentlichkeit das Sicherheitsgefühl der Bürger erhöhen. Hamburg 30 Jahre DPolG-Seminar am GESW in Vlotho 1981 bis 2011 – ein erfolgreiches Seminar feiert Jubiläum Landesverband Hamburg 6 Im Jahr 1981 fand das erste DPolG-Seminar in Vlotho am Gesamteuropäischen Studienwerk (GESW) mit seinerzeit 14 Kollegen statt. In diesem Jahr wurde nunmehr das 30-jährige Jubiläum des bei den Kolleginnen und Kollegen sehr beliebten Seminars gefeiert. In einem Festakt hob der Leiter des GESW, Dr. Zbigniew Wilkiewicz, die außergewöhnliche Kooperation zwischen der DPolG Hamburg und dem GESW hervor. Klaus Vöge vom Sozial- und Bildungswerk (SOBIWE) der DPolG Hamburg ließ es sich nicht nehmen, persönlich zu erscheinen und gratulierte vor Ort dem GESW mit dem Foto eines Hamburger Peterwagens. Die Seminarteilnehmer übergaben mit einem „Augenzwinkern“ Herrn Dr. Wilkiewicz eine Ehrenurkunde, die ihn zum DPolG-Vlothoseminar-Polizeikommissar h.c. ernannte. Als Fan des 1. FC Kaiserslautern bekam Dr. Wilkiewicz außerdem ein Trikot seines Lieblingsvereins mit seinem aufgedruckten Namen. Der Festakt wurde mit einem kalten und warmen Buffet am Abend abgerundet. Anlässlich > „Vlotho-Polizeikommissar“ Dr. Zbigniew Wilkiewicz. des Jubiläums entstand eine Festzeitschrift, die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Streifzug durch 30 Jahre DPolG-Seminar in Vlotho ermöglichte. 25 Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Dienststellen Hamburgs, Baden-Württembergs, Bremens und Bremerhavens haben vom 9. bis zum 14. Mai 2011 im Gesamteuropäischen Studienwerk in Vlotho am Jubiläumsseminar zum Thema „Wohin strebt die EU?“ teilgenommen. Über aktuelle Herausforderungen der Wirtschaftspolitik in Europa referierte Dr. Gerhard Schüsselbauer vom Gesamteuropäischen Studienwerk (GESW). Navine Engelage (GESW) brachte den Teilnehmern das Thema „Aktuelle politische Herausforderungen für die EU“ näher. Der Datenschutz und die Vorratsdaten- speicherung standen im Mittelpunkt des Vortrages von Jörg Stemmer (GESW). Michael Rusch von der DPolG Hamburg gab eine Einführung in das Arzneimittelgesetz und die Arzneimitteldeliktik. Dr. Wilkiewicz vom Gesamteuropäischen Studienwerk in Vlotho hielt einen Vortag über das „Europa ohne Grenzen“ am Beispiel der Türkei. Unterstützt wurde der Leiter des GESW dabei von Siruan Hussein, einem Journalisten, der in Berlin geboren wurde und syrische Wurzeln hat. Ein Mitglied des Europaparlamentes (Birgit Sippel, MdEP) besuchte das GESW und diskutierte mit den Seminarteilnehmern über die Zukunft der EU. Workshops rundeten das Seminar ab. Für das Jahr 2012 wird dieses Seminar abermals bundesweit ausgeschrieben, so dass ein größerer Teilnehmerkreis, der aber auf 30 Kolleginnen und Kollegen begrenzt ist, Zugang finden wird. Da die Nachfrage nach wie vor sehr groß ist, sollten sich diejenigen beeilen, die einen der begehrten Plätze ergattern möchten. Ein besonders interessantes und abwechselungsreiches Programm erwartet die Teilnehmer! Anmeldungen ab sofort persönlich in unserer DPolG-Geschäftsstelle oder telefonisch unter: Tel.: 040.254026-0 oder per E-Mail an [email protected]. Auf ein Wiedersehen im Jahr 2012 im Gesamteuropäischen Studienwerk in Vlotho! > Klaus Vöge, Dr. Zbigniew Wilkiewicz und die Teilnehmer des diesjährigen Seminars. > Polizeispiegel | Juli/August 2011 Jörg Lauenroth Hamburg Sommer-Blaulichtparty der JUNGEN POLIZEI Von Tine Ordemann, JUNGE POLIZEI > Die Organisatoren mit Schülern aus dem zweiten Semester. > Stimmung an der BayaoBeach-Bar – Feel Brazil. > Die Veranstalter: Heiko Wille und Liv Grolik. > Die DJ´s. Das war sie wieder, die Sommer-Blaulichtparty der JUNGEN POLIZEI am 23. Juni. Schön, dass wir euch wieder so zahlreich begrüßen durften. Die Blaulichtparty ist immer wieder ein schönes Anlass, um gute Freunde und nette Kollegen zu treffen. Zum Plauschen lud unsere erweiterte Stehtisch-Ecke im PAZ ein, insofern dies bei der Musik von „DJ Steve und der Hitsenator“ möglich war und man nicht direkt die Tanzfläche stürmen wollte. Der Hunger konnte draußen am Imbissstand bezähmt und der Durst mit dem neuen Bayao Caipirinha Flavour gestillt werden. Unsere Aktion, eine Fünfer-Mädelgruppe bekommt bis 21.00 Uhr eine Flasche Sekt gratis, wirkte dem Motto: „Je später der Abend, desto schöner die Gäste“ entgegen. Die Hauptorganisatoren, Landesjugendleiter Heiko Wille und die stellvertretende Landesjugendleiterin Liv Grolik, zeigten sich sehr zufrieden. Ein Dank geht in erster Linie wieder an unsere fleißigen Helfer und an unsere gut gelaunten Gäste, die jedes Mal wieder dafür sorgen, dass die Party gelingt. Auch für die Erteilung der Genehmigung durch ZPL Thomas Mülder möchten wir uns herzlich bedanken. Die nächste Blaulichtparty der JUNGEN POLIZEI wird in gewohnter Weise per Plakat und E-Mail bekanntgegeben. Wir freuen uns auf euch! 쐍 Landesverband Hamburg 7 Hamburg Auflösung Ast. Lauenburg – Tag X rückt näher Von Frank Riebow, Vorsitzender Fachbereich Wasserschutzpolizei Unter dem Tenor „Sicherheit auf der Elbe – Zwei neue Abkommen regeln Zuständigkeiten und Kosten zwischen Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein“ veröffentlichte das schleswigholsteinische Innenministerium den aktuellen Sachstand zur Neuregelung der wasserschutzpolizeilichen Zuständigkeiten auf der Elbe. Die Zuständigkeiten der Wasserschutzpolizei auf der Elbe zwischen Lauenburg und der Mündung in die Nordsee werden künftig in zwei Abkommen geregelt. Sie ersetzen das so genannte Elbeabkommen aus dem Jahre 1974. Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg haben sich auf zwei neue Abkommen für die Unterelbe zwischen Wedel und der Nordsee (Unterelbeabkommen) sowie für die Mittelelbe auf der Strecke zwischen Lauenburg und Geesthacht (Mittelelbeabkommen) verständigt. Auf der Mittelelbe übernimmt künftig Niedersachsen die wasserschutzpolizeilichen Aufgaben Schleswig-Holsteins. Hamburg bleibt bis zur Schleuse Geesthacht zuständig. Die Vertragsentwürfe befinden sich zurzeit in der Behördenabstimmung. Wann genau die neuen Elbe-Abkommen als Senatsdrucksache die Hamburger Bürgerschaft erreichen, ist noch unklar. Nach der Zustimmung der Bürgerschaft müssen die Abkommen noch die Landtage von Niedersachsen und Schleswig-Holstein passieren und können dann in Kraft treten. Die WSP Hamburg geht zum gegenwärtigen Zeitpunkt davon aus, dass die praktische Umsetzung nicht vor dem 1. Januar 2012 erfolgt. Zur Erinnerung: Anfang 2006 hat der Senat die Auflösung der Außenstelle Lauenburg beschlossen – seitdem warten unsere Kollegen auf den Tag X und die Abwicklung der Dienststelle. Die Kollegen der Dienststelle Lauenburg haben in den vergangenen Jahrzehnten, zunächst als eigenständige Dienststelle, dann als Außenstelle des WSPK 3, eine hervorragende und von allen Seiten anerkannte Arbeit geleistet. Der Fachbereich Wasserschutzpolizei der DPolG Hamburg fordert die Dienststelle auf, die sozialen Belange der Lauenburger Kollegen hinreichend zu berücksichtigen und die betroffenen Kollegen rechtzeitig und umfassend über ihre weitere dienstliche Verwendung zu informieren! 쐍 8 Landesverband Hamburg > > Verstorben Ruhestand Krüger, Ursula Vae. i. R. 81 4.5.2011 Paetzel, Gertrud Ang. i. R. 89 Folgende Kollegen sind zum 30. Juni 2011 in den Ruhestand gegangen: 6.5.2011 Engelbrecht, Christel Ang. i. R. 74 Polizeikommissariate/Zentraldirektion 6.5.2011 Peutow, Eva Vae. i. R. 85 PHK Klaus-Dieter Britt 78 PHK Hans-Christoph Lambert PK 43 PHK Hubertus Laun PK 46 23.4.2011 7.5.2011 Panckow, Wilhelm KHM i. R. 8.5.2011 Werner, Hedwig Vae. i. R. 84 9.5.2011 Gresens, Gerd PHK i. R. 79 9.5.2011 Duwe, Carl PHM i. R. 84 Hildebrandt, Hans EPHK i. R. 74 10.5.2011 PK 11 Landesbereitschaftspolizei PHK Rolf Meyer LBP 03 EPHK Berndt Wagner LBP 20 Wasserschutzpolizei 16.5.2011 Leipold, Günter POK i. R. 76 PHK Klaus-Dieter Kühl WSPK 2 23.5.2011 Wahl, Rudi PHM i. R. 89 POK Michael Schenk WSPK 1 24.5.2011 Schmidt, Jens PHK 55 Verkehrsdirektion 26.5.2011 Knöchel, Willi PHM i. R. 82 POK Michael Bolbach VD 53 27.5.2011 Büttner, Klaus PHM i. R. 77 PHK Heinrich Schwarzbach VD 22 2.6.2011 Rösler, Horst PHM i. R. 83 Verwaltung und Technik 4.6.2011 Heidel, Dieter AiA i. R. 73 POK Peter Brandt VT 44 ROI Klaus-Peter Runde VT 11 Berthold Klingbeil J2 5.6.2011 Jensen, Günther VA i. R. 77 7.6.2011 Griephan, Fritz PHM i. R. 85 10.6.2011 Schimmelpfennig, Robert PHM i. R. 87 11.6.2011 Brinkop, Friedrich KHK i. R. 79 EKHK Werner Kunath 14.6.2011 Glienke, Lothar EKHK i. R. 74 PHK Olaf Warncke 17.6.2011 Kirmse, Hans-Hermann PHM i. R. 84 Landeskriminalamt 18.6.2011 Laakmann, Jürgen KK i. R. 79 KHK 20.6.2011 Riek, Herbert PHM i. R. 87 Führungs- und Lagedienst 29.6.2011 Legahn, Rainer Schiffsführer 64 POK > Polizeispiegel | Juli/August 2011 Justiziariat POK Zentrales Personalmanagement Norbert Trotte Wolfgang Weise ZP 33 ZP 322 LKA 64 FLD 1