Rtfener~ nn6 J4016ntenuerdna 3enttnn - Krieger

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)Rtfener~
Vorgeschichtliches, GrÜndungsja1).r 1892,
100jährige Vereinsgeschichte
Wenn wir Rückschau halten auf 100 Jahre Zeitgeschichte, so müssen wir feststellen , daß sehr große politische und gesellschaftliche Veränäerungen in unserem J ahrhundert stattgefunden haben .
Bayern ist wohl das einzige Land der Bundesrepublik Deutschland, das 1945
seine alten Grenzen wahren konnte und in dem noch heute ein lebendiges Bewußtsein seiner Traditionen und seiner geschichtlichen Eigenarten lebt.
Diese besondere Verpflichtung, sich in bürgerlichen Vereinen zusammenzuschließen, um in Notzeiten sich gegenseitig kameradschaftliche Hilfe und Beistand geben zu können, bestand schon im ausgehenden 19 . Jahrhundert.
Es ist schwierig, eine 100jährige Vereinsgeschichte darzulegen , wenn die
vorhandenen schriftlichen Aufzeichnungen ausschließlich erst mit der Wiedergründung des Vereins 1958 beginnen und mündliche Überlieferungen
durch ältere Kameraden nur einprägsame Ereignisse der jüngeren Vergangenheit aufzeigen können.
Einige wenige Aufzeichnungen konnten aus der Pfarrchronik entnommen
werden (besonders Angaben über gefallene und vermißte Soldaten der
Kriege).
Durch das allgemeine bayerische Wehrpflichtgesetz aus dem Jahre 1812
wurde jeder ledige Bürger vom 19. bis 23. Lebensjahr zum Wehrdienst herangezogen. Ein freiwilliger Zugang war bis zum 30. Lebensjahr möglich. Befreiungen gab es auch damals schon unter Hinzuziehung eines Ersatzmannes , an
den die vereinbarte Einstandssumme zu bezahlen war. Freilich konnten sich
die sozial Schwachen und wirtschaftlich Armen diese Form des .Freikaufens"
in der Regel nicht leisten und waren eh undje als "gemeine Soldaten" der Obrigkeit zum Dienen verpflichtet.
1812 erhielt Bayern für sein Bündnis mit Napoleon eine bittere Gegenrechnung: Von den rund 33000 bayerischen Soldaten, die mit Napoleon Rußland
erobern wollten, kehrten nur wenige Tausend wieder zurück .
So fielen auch aus dem Pfarrbereich Zenting 1813 im Kriege gegen die Russen
die ledigen Häuslerssöhne Johann Bernauer, 25 Jahre alt und Josef Reitberger, 24 Jahre alt, beide aus Daxstein.
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Ihre Treueverpflichtung mußten die jüngeren Soldaten bald darauf im Feldzug der Österreicher und Bayern gegen Preußen (1866) sowie 1870 im Krieg
gegen Frankreich erfüllen und viele mit ihrem Leben bezahlen.
24
Bauerssohn von Simmetsreuth, Soldat beim K önigl .
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!1'r a llZ Hi m psl , InwohnerssohnausZenting, Soldat beim Königl. Bayr. Inf. Reg' i m en t" ver' wuri d et vor Paris, gestorben am 20 , 1. 1871 , 23jährig, kehrten
l i l e h t me h r in ihre bayerische Heimat zurück.
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I ]) 1 Bei tr a,g' "Da s Vereinswesen" im neuen Landkreis-Buch von 1982 steht g e-
s c hrie ben:
We n n es auch schon vor dem "Siebziger Krieg" im Bayerischen Wald KriegerII nd Veteranenvereine gab, so war dann doch der siegreiche Feldzug im Jahre
1870/7:1. g'egen Frankreich der große Anlaß, in allen Pfarreien Vereine "zur
Hebung der Treue und Zusammengehörigkeit auch irn Zivilstande" aus der
'I'auf'e zu beben,
G a n z gewiß haben sich 'd ie Veteranen von 1870/71 aus Dankbarkeit über ihre
gluck.liche Heirnkehr und im ehrenvollen Gedenken an ihre gefallenen Kamer aden zusammangeschloasen. Dazu gesellten sich viele Heservisten der K ön igl . Bayer. Armee, denen auch damals bereits die Tradition und Kameradso haf ts p fle g e im örtlichen Verein sehr viel bedeutete.
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Don wohl wichtigsten Hinweis auf die Vereinsgründung im Jahre 1892 in
'l, t)Il ti n g stellt eine Mitgliederliste dar, die erst in jüngster Zeit (1983) zum Vor"
sc hein kam. Das Original ist im Besitz des Vereinsmitgliedes Johann Reitber- '
ger sen , aus Zenting.
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Grü n du n g s pr ot ok oll geht hervor, daß 1 07 einge~ra~eneMit~lieder,
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und Krie 'ervereins Zenting kann man dem. Schrlft:erk~J::.: des da~a 19~n
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he~'vor, daß das
-8~ahnen welihf. es t am 21 . August des Jahres 1892 stattfand und In bester Ordn urig verlief,
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Zenting, ern 14. Juli 1892
Hochwürdigstes Bischöfliches Ordinariat!
betr. Gründung resp. (ektive = beziehungsweise, oder, und) Fahnenweihe
und Festgottesdienst eines Veteranen u. Kriegervereiiisim Seelsorgsbezirke
Zenting.
Am Sonn tag, 10. Juli.ds J . (= dieses Jahres), erschien eine Anzahl Männer bei
dem gehorsamst Unterfertigten, um wegen der Abhaltung einer Fahnenweihe u. eines Festgottesdienstes gelegentlich der Gründung eines "Veteranen- und Kriegervereins Zeiiiing" Rücksprache zu nehmen. 34
Nach Vortrag ihrer Wünsche wurde ihnen von Unterzeichnetem bezüglich eines Festgottesdienstes (sogenannte "Feldmesse") unter Hinweis auf das biscboil. Generale v. 30. Okt. 1889 bedeutet, daß Zeit und Weise des üblichen
Pfarrgottesdienstes nicht alterirt u. ein Gottesdienst im Freien nicht abgehalten werden darf. Bezüglich der Fahnenweihe wurde die Erklärung abgegeben, daß die Weihe
einer Vereinsfahne nur statthaft sei, wenn dieselbe irgend ein religiöses Abzeichen (laut Entscheidg d. hl. Officiums v. 3. Sept. 1887) trage und die protokollarische Verpflichtung eingegangen werde, die geweihte Fahne nur bei
kirchlichen Aufzügen (wie Prozessionen oder Beerdigungen, Jahresfesten
etc.), nie aber bei blos profanen Festen mitzutragen, am allerwenigsten aber
in 's Wirtshaus oder auf Tanzplätze, 'zu Concerten oder Festmahlzeiten mitzunehmen. Daß ein Jahresfestgottesdienst nur unter Ausschluß von Bällen etc. gehalten
werden dürfe, wurde gleichfalls betont. Der gehorsamst Unterfertigte Expositus stellt nun das ehrerbietigste Ansuchen Ein Hoch würdigstes Bischöfliches Ordinariat wolle über die bezüglich
der Fahne und deren Weihung gestellte Bedingungen euctoriteiive Sich äußern und zur Vornahme der Weihe die erforderliche Ermächtigung gütigst
erteilen.
In tiefster Ehrerbietung geharrt Eines Hochwürdigsten Bischöflichen Ordinariates unterthänigst gehorsamster Expositus
Pr. Michael Wührer
An die Expositur Zenting
Passau den 22. Juli 1892
Fahnenweihe betr.
D. B. O. P.
(Das Bischöfliche Ordinariat Passau)
In ErwiderungaufdieBittvorstellungvom 14./16. d. Mts. wird dem Herrn Expositus Michael Wührer die oberhirtliehe Erlaubniß und Vollmacht ertheilt,
für den Fall, daß in Zenting ein "Veteranen- und Kriegerverein" unter Zusicherung genauer Beobachtung der durch das Generale vom 30. Oktbr 1889
dießbezüglich vorgeschriebenen und vom Herrn Expositus bereits erklärten
und kundgegebenen Bedingungen wirklich gegründet werden wird, die neue
Vereinsfahne kirchlich zu benedizieren (= weihen). Nach vorgenommener Fahnen weihe sehen wir einer Beriet: terstattung en tgegen.
Exped. Siegier
(Expedient = AusfertigeT, Beauftragter
der Versandabteilung des Ordinariats)
S. v. Karg (?) 28. Juli 1892
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Zenting, ein 27. Sept. 1892
Hoch würdigstes Bischöfliches Ordinariat!
betr. Das Vereinsleben in der Expositur Zenting
Einem Auftrage des Hochwürdigsten Bischöflichen Ordinariates entsprechend beehrt sich der gehorsamst unterzeichnete Expositus über den Verlauf
des Fahnen weihfestes des neugegründeten Veteranen- u . Kriegervereins Zenting zu berichten, daß die ganze Feierlichkeit ohne jeglichen ungehörigen
Vorfall in bester Ordnung verlaufen ist.
Das Fest fand statt ein 21 . Aug. d. J .
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Nachdem um 8 Uhr früh der herkömmliche Sonntagsgottesdienst abgehalten
worden war, begann um 10 Uhr der Aufmarsch zum Festplatze, woselbst nach
einer den Zweck des Veteranen- u. Kriegervereins erörternden sehr gelungenen Festrede des Hochw. Herrn Lehrerseminarpräfekten Joseph Reiter von
Straubing die Vereinsfahne in honorem S. Michaelis Archangeli (= zu Ehren
des Heiligen (S. encti) Erzengels Michael) von dem unterzeichneten Expositus
geweiht wurde.
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An die Fahnen weihe reih te sich der Festgottesdienst in der Kirche . Der Veteranen verein Zenting steh t unter der Leitung eines aus den bewährtesten Männern gebildeten Veteranenausschußes, der zu der Hoffnung berechtigt, daß in dem Vereine selbst ein ächt religiöser patriotischer Sinn werde gepflegt werden. Als ein Beweis hiefür dürfte gewiß gelten, daß der Ausschuß aus eigenem Antriebe sich angeboten hat, bei den Jahresfesten des Müttervereins und des
Jungfrauenvereins - zur Förderung der Zwecke derselben - sich zu betiieiligen.Dieses Anerbieten hat der gehorsamst unterzeichnete Expositus freudigst begrüßt und will es bestens auszunützen suchen zum Besten dieser Vereine.
Liegt ja in diesem Anerbieten des Veteranen vereine eine öffentliche Anerkennung der Zwecke der beiden Vereine der Mütter und Jungfrauen , was um so
höher anzuschlagen ist als bisher von mancher Seite her dieselben sehr gleichgiltig (um nicht zu sagen böswillig) beurtheilt worden sind. Deshalb bittet der gehorsamst unterzeichnete Expositus, Ein Hoch würdigstes
Bischöfliches Ordinariat wolle gnädigst gestatten, daß fürderhin ein
Jahresfeste äes Jungfrauenvereins (Dom. infra Oct. Assumptionis B . V. Meriae)l)und des Müttervereins (Dom . II. Octobris) 2) eine nachmittägige Procession dürfe abgehalten werden, bei der sichjedesmal diesämmtlichen Vereine
betheiligen würden.
Zum ersten Male würde heuer der Mütterverein in solcher Weise,(scil. (-icet =
nämlich) Generalkommunion em Vormittag u. Prozession nachmittags) am
2 tenSonntag des Octobers (9. Oktober) abhalten.
39
In tiefster Ehrfurcht geharrt
Ein es
Hoch würdigsten Bischöflichen Ordinariates
unterthänigster Expositus
Mi chael Wührer
(Si eg el : Sigillum Exposituree Cethoiioee Zenting)
I)
2)
Dominic« infra. Octevam Assumptionis Beetse Virginis Mariee
== Sonn tag innerhalb der Oktav der Aufnahme der seligen Jungfrau Mari«
= Merie Himmelfahrt em 15. August
der Sonntag, der in den nächsten
.,
B Tagen gefeiert wir-d
Domiiiice secunda Octobris
= der zweite Sonntag des Oktobers
Aufzeichnungen des Nachbarvereins Langfurth bestätigen, daß am 26. August 1894 der Zentinger Verein die Patenschaft für diesen Veteranenverein
übernommen hatte.
Am 16. September 1900 fand in der näheren Umgebung in Schöllnach die Einweihungsfeier des Kriegerdenkmals statt, an der sich neben den benachbarten Vereinen Außernzell , Garham, Eging, Fürstenstein, Iggensbach, Schwanenkirchen, Hengersberg, Winzer, Deggendorf, Lalling, Grattersdorf, Hunding, Auerbach, Aicha vorm Wald, Ranfels, auch der Veteranen- u. Kriegerverein aus Zenting beteiligte.
"Glücklich daheim" - das war für die Reservisten, die vor Kriegsausbruch ihren Militärdienst abgeleistet hatten, ein sehr freudiger und beglückender Zustand.
Am 1. August 1914 erfolgte die deutsche Kriegserklärung an Rußland. Der
Konflikt zwischen der Donaumonarchie und Serbien weitete sich aber zum europäischen, der europäische durch das Eingreifen der Vereinigten Staaten
von Amerika zum weltweiten Krieg aus. Der Krieg wurde, ermöglicht durch
den Einsatz der Technik, zum modernen Krieg, der auch die Zivilbevölkerung
nicht schonte. Er entwickelte sich zur Vorstufe des totalen Krieges.
Die Forschungsarbeit aller Nationen hat ergeben, daß kein Staatsmann 1914
den allgemeinen Krieg gewollt, keiner aber auch mit Entschlossenheit den
Frieden zu bewahren versucht hat.
40
GEORG ALBRECHT
Kanonier im bay. Feld.-Artillerie-Regiment Nr. 11
fiel am 15.7.1918 in Frankreich
Als bereits Ende 1914 und in den folgenden Kriegsjahren Gedenkgottesdienste für die ersten Gefallenen gehalten werden mußten, wurden diese Gottesdienste von den schon bestehenden Vereinen der gedienten Soldaten (Veteranen), sowie von heimgekehrten und zur Genesung inder Heimat verweilenden Krieger in würdigem Rahmen mitgestaltet.
Überaus glücklich schätzten sich dann jene Väter und Waldlerssöhne, die von
den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges heimkehren konnten. Über 500
Gefallene und Vermißte mußte der Alt-Landkreis Grafenau im Krieg 1914/18
beklagen.
41
Erster Gefallener
des 1. Weltkrieges
aus dem Pfarrdorf Zenting
Zur frommen Gebetserinnerung an
Herrn Michael Vogl,
Oekonomssohn in Zenting,
Infanterist im K. B. 11. Inf.·Rgt., 12. Komp.,
welcher am 20. August 1914 bei Viviers-Faxe
im 24. Lebensjahre den Heldentod
fürs Vaterland starb.
Er ruhe im Frieden!
Ehre seinem Andenken 1
Passavla, Panau
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42
Der erste Weltkrieg forderte auch von unserer kleinen Pfarrei einen sehr hohen Blutzoll. 45 Soldaten und 5 als vermißt geltende Kameraden kehrten nicht
mehr in ihre Heimat zurück. Mit dem Zusammenbruch des Reiches war nach
4 Jahren und 3 Monaten der grausam geführte Krieg beendet, der zehn Millionen Menschenleben gefordert hatte. Am 8. November 1918 brach die Revolution aus und der letzte bayerische König Ludwig UI. dankte ab .
Gerade die Kriegsheimkehrer und Veteranen setzten sich dann verstärkt ein,
als besonderes äußeres Zeichen, ein würdiges Ehrenmal zum Andenken an die
Gefallenen und Vermißtenzuerrichten. Und so konnte auch im PfarrdorfZenting im Jahre 1922 - laut eingravierter Inschrift - dieses Mahnmal auf einem
zentralen Platze aufgestellt und feierlich eingeweiht werden .
Nach mündlicher Überlieferung wird nur berichtet, daß der eigentliche Denkmalkörper (Granitquader) und die dazugehörigen Fundamentplatten alle aus
Granit bearbeitet, sowie die aus Sandstein gefertigte Reiterstatue des heiligen
Georg, der Bauer "Sagerer" aus Winden mit seinem Leiterwagengespann aus
dem Raume Regen im Bayerischen Wald herantransportierte. Schriftliche
Aufzeichnungen über Kosten und bautechnische Einzelheiten des Denkmales
liegen nicht vor.
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Wahrscheinlich muß die bauliche Errichtung dieses Kriegerdenkmales doch
viel Vorbereitung und Zeit, sowie große finanzielle Opfer während der Infla- .
tionszeit gefordert haben, da der damalige Ortspfarrer Franz Xaver Duschl
um die oberhirtliche Erlaubnis zur Vornahme der Weihe erst Ende Mai 1923
(Unterlagen des Bistumsarchives) ersucht hatte.
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Zenting, 24. 5. 23
Hoch würdigstes Bischöfliches Ordinariat!
Betr. Weihe des Krieger-Denkmals in Zenting
Der Veteranen- Verein Zenting hat für das neuerrichtete Krieger-Denkmal die
ki.rchliche Benediktion erbeten. Der Unterzeichnete bittet um die oberhirtliebe
Erlaubnis zur Vornahme der Weihe.
Geliorserast ergebenster
Fr. Duschl, Pfarrer, Zenting
Gebühr 200 Mark liegt bei. (1923/24 Inflation!!!)
Passau, 28. V. 23
Vollmacht. wird erteilt nur wenn
1) das vorgeschriebene wiirdige religiöse Abzeichen am Denkmal angebrach t ist und
2) aus Anlaß der Denkmalsweihe keinerlei Tan.zlustbarkeit stattfindet.
An d. Pt.
Zenting
29. V. 1923
Gundermann (?)
Exp. 30. V. 23 Brunner (?)
Über den genauen Verlauf der Enthüllung und den Zeitpunkt der Weihefeierlichkeiten geben weder die Pfarrchronik noch sonstige Aufschreibungen Auskunft.
Das Jahr 1923 stand ganz im Zeichen der Inflation. Die Preise stiegen unaufhaltsam weiter, der Wert der Mark sank ins Bodenlose. ,
Nach der Inflation wurde das Geld wieder knapp, und die Aktivitäten des Vereins beschränkten sich auf die würdige Feier der Heldengedenktage und die
Teilnahme an Fronleichnamsprozessionen und Beerdigungen.
An weltlichen Feiern beteiligte man sich an Jahresfesten und Fahnenweihen
in der näheren Umgebung.
44
Vereinsleben aus den Dreißiger Jahren
45
Im Juli 1931 feierte die Pfarrgemeide mit ihrem Neupriester Joseph Vollath
die festliche Primiz, an der sich neben den anderen örtlichen Vereinen auch
der Veteranen- und Kriegerverein in gebührender Weise beteiligte.
- Mit der Machtübernahme Hitlers und der NSDAP endete,die so hoffnungsvoll begonnene Demokratie in Deutschland. Die eine Partei wurde zur Massenpartei. Andere Gruppierungen und Vereinigungen waren nicht mehr zugelassen oder wurden gewaltsam zerschlagen und für nationalsozialistische
Ziele mißbraucht.
Bis 1934 wurden die Soldaten der Reichswehr auf die Verfassung und deren
demokratische Institution vereidigt. 'J et zt forderte die neue Eidformel "u n bedingten Gehorsam" gegenüber der -P er son Adolf Hitlers. Dieser rechtswidrige, diktatorische, verbreoherische Fahneneid führte zu der großen Tragödie unter den Völkern auf den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkrieges.
1939 - 1945: Der Zweite Weltkrieg entstand aus Hitlers gewaltsamer Politik
gegen die Verträge von Versailles und seinem Streben nach Vorherrschaft in
Europa und Gewinnung von "Lebensraum" im Osten. Mit den Mitteln des totalen Staates trieb er das deutsche Volk zu übermenschlichen Kriegsanstreng
ungen. Grausamkeiten in den besetzten Gebi~en seitens der Deutschen und
Russen und die Zerstörungen durch den allierten Luftkrieg kennzeichneten
die letzten Kriegsjahre. Am Ende stand die grauenvolle Vernichtung Mitteleu r op as und Japansmit über 55 Millionen Toten.
Hitler , der Selbstmord beging, hinterließ Trümmer, Heimatlosigkeit und den
Verlust der staatlichen Einheit.
Der Krieg stürzte Deutschland in den Abgrund einer moralischen und politischen Katastrophe und zerstörte das deutsche Ansehen für viele Jahre in der
Welt.
Die letzten Kriegstage in Zenting
Der Einmarsch der Amerikaner erfolgte am 28. April 1945 gegen 3/4 1 1 Uhr,
Die Lage war auch hier recht gespannt, da mehrfach SS die Gegend mit Panzerspähwagen durchfuhren. Noch 5 Minuten vor Eintreffen der U, S. Army
war eine SS Streife aus Richtung Fürstenstein hier auf dem Dorfplatz in Anwesenheit des Pfarrers, während schon überall weiße Fahnen wehten. Es gelang dem Volkssturm die SS von der Verteidigung des Dorfes abzuhalten.
Besonders erschwerend war hier, daß ein SS Leutnant 2 große Panzersperren
in den 2 Straßenkurven zwischen Zenting und Simmetsreut am "Schloarberg"
errichten ließ. Kurz vor dem Einmarsch wurden durch die Glocken die Bevölkerung aufgefordert, diese auf dem. schnellsten Wege wegzuräumen, was
auch in allerschnellster Weise geschah. So verlief die Besetzung des Dorfes
reibungslos , ohne daß etwas beschädigt wurde. Nur 14 Tage hindurch hatte
das Dorf Besatzung. Plünderungen kamen dabei wie überall vor , zudem die
Fa. Tengelmann Passau mehrere große Kisten Wein, Schnaps und Liköre hier
untergebracht hatte. (Originaltext - Pfarrchronik)
46
Am Sonntag, den 6. 11. 1949 wurde im GeßI-Saal in Zenting ein Abend zu Ehren der Kriegsheimkehrer veranstaltet. Für jeden gab es ein Essen und ein
Glas Bier . Das alles verlief sehr schön und harmonisch. (Pfarrchronik)
AnläßJich einer Feierstunde für die Gefallenen wurde am 20. 11. 1949 nachmittag um 14 Uhr das Kriegerdenkmal, ergänzt durch die neu eingemeißelten
Namen der Gefallenen des H. Weltkrieges, durch H. H. Pfarrer Johann
Schrnöller feierlich eingeweiht.
Voraus ging dieser Feier ein Einkehrtag der Kriegsheimkehrer , der vollzähligmitgemacht wurde. (Pfarrchronik)
Die Jahre nach dem verlorenen Kriegwaren auch in Zenting schwierig und so
mußten auch viele Vertriebene aus den deutschen Ostgebieten, gerade auch
aus dem Sudetenland ihre Bleibe und Aufnahme finden. Mit bewundernswertem Lebensmut und großer Ausdauer, mit Strebsamkeit und Fleiß konnte
auch hier die materielle Not beseitigt werden und der Wiederaufbau mit zunehmendem Wohlstand erreicht werden.
Anfangs der Fünfziger Jahre duldete man seitens der Siegermächte wieder die
Neuzulassung der alten Krieger- und Veteranenvereine.
Aber es dauerte doch noch einige Zeit, bis sich die Kriegsheimkehrer zusamIDen mit den 'I'eilnehmern und Veteranen des 1. Weltkrieges zusammenfanden, um über eine Neugründung zu beschließen.
Auf die Hauptinitiative des H. H. Pfarrer Schmöller (selbst Kriegsteilnehmer
des letzten Krieges) wurde im Jugendheim Zenting am 19. 1. 1958 der Veteranen- und Kriegerverein wieder neu gegründet.
Der Vorstandschaft gehörten an:
1. Vorstand
Martin Pfeffer, Sägewerksbesitzer aus Zenting
Hauptmann
Franz Alzinger
Kassier
Alfons Schafhauser
Schriftführer Hauptlehrer Kölbl
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47
Gründungsprotokoll:
Wiedergründung des Veteranen- und Kriegervereines
48
Bereits am 15. 6. 1958 konnte die festliche Fahnenweihe begangen werden,
begleitet von der Fahnenmutter Therese Haimerl aus Fradlberg, dem Patenverein aus Ranfels und 17 weiteren Vereinen aus der näheren Umgebung. Die
Fahne wurde im Kloster Thyrnau nach eigenem Entwurf angefertigt und
du rch H. H. Pfarrer J ohannes SchmöHer in großer Feierlichkeit geweiht.
Fackelzug und
Totenehrung beim
Kriegerdenkmal
eui Vorabend
der festlichen
Fahnen weihe
49
Festliche Fahnenweihe am 15. Juni 1958
Wiedergründung des Vereines:
Weihe der neuen Fahne durch
H . H. Pfarrer Johannes Schmöller
"
50
1. Vorstand Murtin Pfeffer mit Fahnenmutter Therese Heimerl, den Ehrenfestfrauen Sophi Alzinger (re.) und Marili Schwarzkopf, Hauptmann Franz
Alzinger (li.) und Alfons Schafhauser
51
Mit einem Mitgliederstand von 120 Mann konnte der Verein an seine neuen
Aufgaben herangehen. Gerade die Vorstandschaft und der damalige VDK-Obmann und Kreisrat Anton Weber aus Rettenbach sahen ihr oberstes Gebot in
der guten Pflege der Kameradschaft und in der Ehrung der gefallenen , vermißten und verstorbenen Kameraden.
In gebührender Form beteiligte sich der Verein an den Primizen der Neupriester aus Zenting:
am 06.07 . 1958 H. H. Johann Smola (geboren in Winterberg, Böhmen)
am 01. 07.1959 H. H. Georg Stetter
am09. 07. '19 77· H. H. AntonPiusVollath
Die Vereinsführung konnte auch in den kommenden Jahren im Amt bestätigt
werden, für den ausscheidenden SchTiftführer Hauptlehrer Kölbl (Wegzug
1961) wurde Karl Eiglsperger mit diesem Amt betraut.
Als Fahnenjunker fungierten ab 1963 Paul Scheuchenzuber und sein Stellvertreter Josef Fredl.
Bereits bis zum Jahre 1964 verstarben 24 Mitglieder seit Wiedergründung des
Vereins und so bestand ein Hauptanliegen der Vorstandschaft in der Neuwerbung und Aufnahme von ausscheidenden Bundeswehrsoldaten.
So konnte auch 1964.einatimmig beschlossen werden, zu der alljährlich stattfindenden Generalversammlung, einen zusätzlichen Kameradschaftsabend
mit Angehörigen in den Gasthäusern der Gemeinde abzuhalten.
Als Hauptmannstellvertreter wurde Anton Weber und als stellvertretender
Fahnenträger Georg Drasch neu hinzugewählt. Im Jahre 1967 konnte erstmalig in der Vereinsgeschichte als 1. ausscheidender Bundeswehrsoldat und
Reservist des Ortes Zenting, Oswald Blaschko, jetziger Vorsteher des Vereins,
dem Soldatenverein beitreten.
Dem 12 . Protokoll aus dem Jahre 1968 ist zu entnehmen, daß ein einstimmiger Beschluß gefaßt wurde, die Neuwahlen der Vorstandschaft statt alle Jahre
erst alle vier Jahre durchzuführen. Einen besonderen Dank sprach dabei 1.
Vorstand Martin Pfeffer Hauptmann Franz Alzinger für seine treue 48jährige
Tätigkeit aus . Mit Hilfe aller Mitglieder konnte Franz Alzinger nocheinmal,
trotz angeschlagener Gesundheit, gewonnen werden, als Hauptmann sein
50jähriges Jubiläum im Verein zu vollenden.
Für die gute, nützliche Zusammenarbeit und kameradschaftliche Hilfe zwischen dem VDK-Ortsverband und dem Krieger- und Soldatenverein dankte
Georg Wührer mit sehr eindringlichen Worten. Im Jahre 1972 wurde in einer
Ergänzungswahl für die aus Alters- und Gesundheitsgründen ausscheidenden, altbewährten Kameraden Franz Alzinger und Josef Fredl, als Hauptmann Nachfolger Andreas Eiberger und dessen Stellvertreter Ignaz Herrnbeck , sowie als Fahnenträger Günther Grantner gewählt. DUFch Beschluß
wurde der Verein ab 2. 7. 1972 in einen Krieger- und Soldatenverein umbenannt.
52
In den weiteren Jahren konnten als Neuzugänge immer mehr Reservisten
dem Verein beitreten und die Pflege der Kameradschaft und die Zusammengehörigkeit mit den älteren Kameraden immer stärker gefördert werden.
Am 12. und 13. Juli 1975 beteiligte sich der Verein sehr zahlreich bei der Einweihung des neuen Sportplatzes in Zenting.
Die Vorstandschaft wurde bei den Neuwahlen am 11. April 1976 bestätigt.
1. Vorstand
Martin Pfeffer
2. Vorstand
Fritz Heininger, Daxstein
Kassier
Alfons Schafhauser
Hauptmann
Andreas Biberger
Schriftführer
Karl Eiglsperger
1. Fahnenjunker
Günter Hauzenberger, bzw. Georg Drasch sen.
Vertrauensmann
für die Reservisten Hubert Vollath
Am 23. April 1978 fand ein gemeinsamer Gedenkgottesdienst für die gefallenen und verstorbenen Kameraden, anläßlich der 20jährigen Wiederkehr der
Neugründung des Vereines statt. Anschliei3end trafen sich die Vereinsmitglieder mit ihren Angehörigen zu' einem gemütlichen Beisammensein im
Gasthof Geßl-Baümann. Besonders nachdenklich stimmte, daß seit 1958 75
Mitglieder verstorben waren.
An der würdigen Feier des 40jährigen Priesterjubiläums unseres Vereinsmitbegründers H. H. Pfarrer Johannes Schmöller am 4. Juni in Reischach haben
mehrere Kameraden teilgenommen und die besten Glückwünsche übermittelt.
Die Jahreshauptversammlung 1979 stand im Zeichen der Neuwahlen und des
Verjüngungsprozesses der Vorstandschaft.
Nach 21-jähriger Tätigkeit gab Martin Pfeffer seine Stellung als 1. Vorstand
ab, nachdem er aus gesundheitlichen Gründen zur Wiederwahl nicht mehr
kandidierte. Unter seiner Führung konnte die Kameradschaftspflege besonders vertieft, die Aufnahme von Reservisten aus der Bundeswehr zum Verein
vollzogen und der Generationswechsel in die richtigen Bahnen gelenkt
werden. Als Dankbarkeit für seine geleistete Arbeit wurden seine unbestrittenen Verdienste mit der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden des Vereins in besonderer Weise gewürdigt.
Als neuen Vorsitzenden wählte man Alfons Stetter aus Zenting.
"
53
Unser Bild zeigt die neue Vorstandschaft mit (sitzend v, 1.) Kommandanten Eiberger,
Ehrenvorsitzenden Martin Pfeffer, 1. Vorstand Stetter, 1. Kassier Schafhauser und
(stehend v. 1.) 2. Schriftführer Sepp Vollath, 1. Schriftführer Eiglsberger, 2. Vorstand
Hubert Vollath, 2. ,rassier Drasch Jun, und Fahnenjunker Anton Lang.
.
(Foto: Lohmüller)
Alfons Stetter neuer .Vorstand des Kriegervereins
Martin Pfeffer kandidierte nicht mehr al s Vorstand -.:.. Aus' der Jahresversammlung
Nach dem Kassenbericht von 1. Kassier
Zenting• . Der. 1. . Vorstand des KrtegerAllons
Schafhauser standen die Neuwahlen
und Soldatenvereins Zenting, Bürgermei-,
der
Vorstandschaft
auf dem Programm.
ster. Martin Pfeffer,. hatte .kürzlich in-den.
. Als Wahlleiter ftYl),gierten Pfarrer Fischer,
Brauereigasthof . Kamm zur. JahresverAntou Weber und Georg Drasch junior. l.
sammlung geladen. Beim· vorhergehenden
.Vorstand Martin .P feffer stellte sich a us
Gottesdienst waren rund 50 Mitglieder an. gesundheitlichen' Gründen 'n ich t mehr zur
wesend. Pfarrer Fischer zelebrierte diesen
Wahl. Als 1. Vorstand wurde mit Allons
Gedenkgottesdienst zu Ehren der GefalleStetter
ein junger Mann aus Zenting ge- '
nen beider Weltkriege und der verstorbewählt,
sein
Stellvertreter ist Hubert Vol- '
nen Kameraden.
l
ath.
Martin
Pfeffer wurde zum Ehrenvor Nach einer Gedenkminute gab Pfeffer.
sitzenden
ernannt.
1. Kassier Alfons Schafeinen kurzen Rückblick auf die Geschichte
hauser
wurde
in
sein
em Amt bestätigt, obdes im Jahre 1958 gegründeten Vereins.
wohl
er
eigentlich
nicht
mehr kandidieren
Damals waren 122 Männer beigetreten, von
wollte.
2.
Kassier
wurde
Georg
Drasch jun.,
denen bis heute, also 21 Jahre später, be1.
Schriftführer'
bleibt
Karl
Eiglsberger,
2.
reits 80 verstorben sind. Pfeffer meinte, da
Schriftführer
Sepp
Vollath.
Kommandant
nun die Kriegsteilnehmer allmählich ausdes Vereins bleibt Andreas Eiberger.
sterben, sollten in Zukunft vor allem Reservisten den Verein weiterführen.
54
Ein besonderer Dank wurde durch den 1. Vorstand an die scheidenden Kameraden Karl Eiglsperger als Schriftführer und Alfons Schafhauser als Kassier
ausgesprochen, die seit Anfang an durch ihren unermüdlichen Einsatz die
Geschicke des Vereins leiteten.
Am 27. 7. 1980 übernahmen die "Zentinger" mit großer Beteiligung die Patenschaft beim benachbarten Krieger- und Soldatenverein in Ranfels, anläßlich
seines 1 OOj ährigen Gründungsfestes.
.. ......
~..
...
...
.
Das größte Anliegen des Vereins war 1980 die Renovierung des Kriegerdenkmals. Hier gilt ein großer Dank den Reservisten für ihren unermüdlichen Einsatz unter der Leitung von Alfons Stetter. Zuerst wurden die teilweise morschen und zu groß gewachsenen Bäume entfernt, dann das Monument selbst
mit Sandstrahlgebläse gereinigt und die Schrift des Kriegerdenkmals in mühevoller Kleinarbeit von Hubert Vollath nachvollzogen. Die Standsicherheit
des Fundamentes wurde überprüft und eine Neuverfugung der Sockelplatten
vorgenommen. Somit konnte ein großer finanzieller Betrag dem Verein eingespart werden, die die Renovierung sonst verschlungen hätte. Ein besonderer
Dank gilt auch einer großen Gönnerin des Vereins, Fräu Zenta Müller, für die
finanzielle und materielle Unterstützung.
An dieser Stelle sei ein herzliches Vergelt's Gott gesagt, allen die sich um die
Pflege dieses Denkmales angenommen haben, bzw. dies auch weiterhin tun
werden, besonders der Familie Roth, dem früheren und bereits verstorbenen
Schußmeister AdolfRoth und dem jetzigen Schußmeister GR Michael Moser.
55
v
tt ~.mm
Am 26.3 . 1981 verstarb Bischöfl. Geistl. Rat Johannes SchmöHer im 68. Lebensj ahr. Er wirkte von 1948 - 1958 als Seelsorger in der Pfarrei Zenting, war
Mitbegründer des Vereins und ein großer Gönner und Förderer.
GEDENKE IM GEBETE
des Hochw. Herrn
Johann Schmöller
Bischöfl. Geistl. Rat
* 12. Februar 1913
t 26. März 1981
18. April 1938 Priesterweihe
1948 - 1958 Pfarrer in Zenting
1958 - 1978 Pfarrer in Reischach
+
Denn das ist der kreuztragenden Berge
Sinn:
"I hr Menschen nehmt das Leben hin,
laßt es vollenden sich im Licht,
das von diesen Bergen her ins Tal
einbricht."
aus einem Gedicht von PtarrerSchrnöller
56
Allmächtiger und gütiger Gott, wir bitten Dich : nimm Deinen treuen Diener
Johann zu Dir. Vergilt ihm seine Liebe,
die er uns schenkte. Lohne ihm die
Freude, die er uns und so vielen Menschen durch seinen priesterlichen Dienst
bereitete, und lasse ihm schauen Deine
Herrlichkeit.
Bei den durchgeführten Wahlen im Jahre 1981 konnte die gesamte Vorstandschaft mit einem eindrucksvollen Vertrauensbeweis für weitere 4 Jahre
bestätigt werden.
Neu zu wählen waren 1. und2. Kommandant. Einstimmig wurden Franz Vogl
( 1 . Kommandant) und Anton Weber für diese Ämter bestimmt.
Als Fahnenjunker standen in den weiteren Jahren neben Anton Lang und Georg Drasch sen., Bruno Ehrnböck, Ludwig Baumann aus Daxstein, sowie Josef Baumann aus Loh, Stefan Baumann und Josef Huppenberger beide aus
Ebenreuth dem Verein jederzeit tat~räftig zur Verfügung.
Um ein einheitliches Gesamtbild des;Vereins in der Kleiderordnung zu erreichen, wurde der Anschaffung von neuen Ausgehuniformen für alle aktiven
Vereinsmitglieder zugestimmt.
.
Das Jahresfest des Krieger- und Soldatenvereines Zenting war am 24. Oktober
des Jahres 1981 erstmals. mit einem Kameradschaftstreffen der Soldatenka.
meradschaft Reischach/Oberbayern verbunden. Der Höhepunkt dieses Festes,
an dem auch die Nachbarvereine Ranfels und Riggerding teilnahmen, war ein
Kirchenzug mit anschließendem 'I'ctengeddnken am Kriegerdenkmal und
ein em Gedenkgottesdienst. Der Gottesdienst, den Pfarrer Michael Fischer zelebrierte, galt den verstorbenen und vermißten Kameraden , insbesondere aber
dem Gründungsmitglied und ehemaligem Ortspfarrer von Zenting, Geistl. .
Rat J ohannes Schmöller, der zuletzt in Reischach wirkte .
Das Kameradschaftstreffen klang mit einem Tanzabend im Gasthof "Alter
Wirt" aus , zu dem der Zentinger Vorstand Alfons Stetter viele Kameraden mit
ihren Ehefrauen begrüßen konnte. Sein besonderer Gruß galt Pfarrer Michael
Fischer, dem Ehrenvorsitzenden und Bürgermeister Martin Pfeffer mit den
Gemeinderäten, den Gästen aus Reischach, sowie den Kameraden aus Ranfels
und Riggerding.
Der Ehrenvorsitzende des Vereins und Bürgermeister Martin Pfeffer erinnerte bei der Abendveranstaltung an den ehemaligen Ortsgeistlichen, der als
Mitbegründer (Wiedergründung 1958) des Zentinger Krieger- und Soldatenvereines gilt. Der Verstorbene sei auch ein großer Gönner des Vereins gewesen. Auch nachdem Pfarrer Johannes Schmöller seinen Wirkungsort nach
Reischach verlegt hatte, ist er den Zentingern stets verbunden geblieben und
hat die Freundschaft mit den Reischachern irritiert, die zuletzt am Grabe des
verstorbenen Priesters und nun in Zenting eindrucksvoll demonstriert
wurde, erklärte Pfeffer.
Mit dem Austausch der Erinnerungsgeschenke als Zeichen der Freundschaft
und der anschließenden Feier, endete diese eindrucksvolle Veranstaltung.
Bei der Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses der FFW Zenting beteiligte sich der Verein am 13. Juni 1982.
"
57
AlU 12. September des Jahres 1982 beteiligte sich der Zentinger Verein an der
Fahnenweihe der Krieger- und Soldatenkameradschaft Reischach. Die Gastgeber waren sehr erfreut und beeindruckt von dem zahlreichen Besuch und
der Ehrerbietung am Priestergrab des H. H. Pfarrer Schmöller.
Am 24. 9. 1983 fand im Gasthaus Alter Wirt ein weiterer Kameradschaftsabend mit den geladenen Vereinen aus Reischach, Ranfels und Riggerding
statt.
Langjährige Mitglieder und Funktionäre geehrt
. KrI~ger. u~d Soldatenverein Zenting feierte 25. Jahresfest seit Wiedergründung
Zenting. Der Krieger- und Soldatenver-·
ein Zenting nahm das 25.Jahresfest seit der
Wiederbegründung zum Anlaß, langjährige
treue Mitglieder und Funktionäre zu ehren.
Vorsitzender Alfons Stetter konnte dazu im,
Gasthaus ,,Alter Wirt" in Zenttng auch' Ab..
ordnungen der Patenvereine Banfels und
Riggerding begrüßen, denen er jeweils ein
von einem kriegsversehrten Feriengast
aus Braunschweig in Einlegearbeit angefertigtes Gemeirtdewappen als Ennnerungageschenk überreichte. Gleichzeitig
dankte Stetter aber auch dem "Künstler"
Heinz Kamphausen, der infolge seiner
Kriegsverletzung an den Rollstuhl gefesselt ist, daß er dem Ortsverein seines langjährigen Ferienaufenthaltsortes dieses
wertvolle Präsent zur Verfügung stellte.
Zuvor hatten die Vereinsangehörigen einen Gedenkgottesdienst für die gefallenen,
verstorbenen und vermißten Kameraden
in der Pfarrkirche mitgefeiert; Kommandant Franz Vogl hatte am Kriegerdenkmal
zum Totengedenken einen Kranz niedergelegt. Unter Fackelschein, angeführt von den .
Hessenstein-Musikanten aus Klingenbrunn, zog man anschließend durch den Ort
zum Gasthaus Baumann, wo das Jahresfest
mit einem gemütlichen Abend gefeiert wurde.
Im Verlauf des Abends nahmen dann
58
Vorstand Alfons Stetter und Kommandant
Franz Vogl die Ehrung der Mitglieder vor.
Für ihre besonderen Verdienste als Funktionäre des Kriegervereins zeichneten sie
mit dem silbernen' Ehrenkreuz des ,DSKB
in Bayern- aus und überreichten Dankurkunden .an: Bürgermeister Martin Pfeffer
(der allerdings wegen anderweitiger Ver- .
pflichtungen an der Entgegenna hme verhindert war), Kassier Alfons Schafhauser,
Fritz Heininger ·(20 Jah re Vorstand), Karl
Eiglsperger (Kommandant und Schriftführer über 18 Jahre), Fahnenjunker Georg
Drasch sen. sowie Andreas Eiberger, Anton
Lang und Anton Weber (Vorstandsmitglieder). Weitere 43 Mitglieder wurden dank
ihrer Treue zum Verein und 25jährige Mitgliedschaft ebenfalls mit dem silbernen Ehrenkreuz ausgezeichnet.
Eine überraschende Ehrung hatten die
Kriegskameraden für ihren seit sechs J ahren amtierenden Vorstand Alfons Stetter
parat. 2.Vorsitzender Huberl Vollath.zeichnete ihn "in Würdigung seiner oesonderen
Verdienste um die Förderung des Vereins"
mit einer Urkunde aus und dankte ihm für
seinen unermüdlichen Einsatz zum Wohle
des Krieger- und Soldatenvereins Zenting.
Der Gattin des Vorstands, Monika Stetter,
wurde ihr "stetes Wohlwollen" mit einem
Blumenbukett honoriert.
Anläßlich des 65jährigen Vereinsjubiläums mit Fahnenweihe des Kriegerund Veteranenvereins Riggerding wurde 1984 in einem großen Vertrauensbeweis der Nachbarverein Zenting gebeten, die Patenschaft zu übernehmen.
Da seit längerer Zeit mit Riggerding enge und gute kameradschaftliche Beziehungen bestehen, wurde diesem Wunsche gerne entsprochen.
Am 23. April 1984 beschloß man endgültig, eine Reservistenkameradschaft
zu gründen , um an Veranstaltungen der Bundeswehr (wie z. B. Schützenschnurschießen , Orientierungsmärschen, sportlichen Veranstaltungen) teilnehmen zu können.
Jüngere Mitglieder traten dem Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr bei , nicht um sich von den Veteranen abzuspalten, sondern um ihre
Interessen selbst in einem Dachverband besser vertreten zu können.
Rk.-Vorsitzender Johann Kufner jun. konnte auch mit seinen Mannen in den
folgenden Jahren an verschiedenen Veranstaltungen teilnehmen, die der Weiterbildung dienten und das Zusammengehörigkeitsgefühl förderten. In
einem sportlichen Wettkampf erreichte man einen hervorragenden 3. Platz
bei einer Schlauchbootregatta.
\,
Am 23 . 11. 1984 fand das offizielle Patenbitten der "Riggerdinger Kameraden" in Zenting statt, das die herzliche kameradschaftliche Verbundenheit
beider Vereine als gesellschaftlichen Höhepunkt nochmals herausstellte.
Vom 5 . bis 7. Juli 1985 feierte der Nachbarverein Riggerding sein 65jähriges
Gründungsfest, an dem der Patenverein Zenting unter großer Beteiligung (65
Mann) sehr zum Gelingen des F~stes beigetragen hat.
Die Jahreshauptversammlung des Jahres 1986 fand am 6. April statt, an der
neben den Vereinsmitgliedern und dem 1. Bürgermeister Peter Ritzinger als
Ehrengast Herr Kronschnabl vom Kreisverband Deggendorf des Deutschen
Krieger- und Soldatenbundes (DSKB) teilnahm. Als Gastredner stellte er die
Hauptziele des DSKB wie Eintritt für die freiheitlich demokratische Grundordnung in Bund und Land und Unterstützung durch den Verband für in Not
und Bedürftigkeit geratene Kameraden deutlich heraus.
Einstimmig wurde der Beitritt zum Dachverband beschlossen.
Am 4. Mai 1986 gestaltete man in Daxstein eine sehr eindrucksvolle Soldatenmaiandacht , die vom Männerchor Zenting musikalisch umrahmt wurde .
Die Generalversammlung wurde am 25. April des Jahres 1987 im Gasthaus
"Alt er Wirt" in Zenting abgehalten.
Nach dem Gottesdienst für die gefallenen und verstorbenen Mitglieder konnte
Vorstand Alfons Stetter die anwesenden 42 Kameraden begrüßen. Ein besonderer Dank galt allen Spendern und Gönnern des Vereins sowie J osef und
Helga Baumann für ihr großzügiges Entgegenkommen bei den Gartenfesten
und Weihnachtsfeiern.
"
Unerwartet für viele Anwesende stellte sich die gesamte Vorstandschaft für
eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung. Zum Teil waren persönliche Belastungen bzw. ein Wohnortwechsel maßgebend.
59
Nach einer nicht gerade leichten Aufgabe des Wahlausschusses konnte die
neue Vorstandschaft gewählt werden.
Als 1. Vorstand wurde Heinz Jansen gewählt, sein Stellvertreteramt übernahm Roland Köppe. Als Schriftführer stellte sich Josef Vollath wieder zur
Verfügung und das Amt des Kassiers wurde von Georg Drasch jun. für mindestens ein Jahr weitergeführt. Franz Vogl wurde als Kommandant bestätigt.
Der neue Vorsitzende des Vereins, Heinz Jansen, dankte dem alten Vorstand
Alfons Stetter für die langjährige, gute Vereins- und Aufbauarbeit. Kamerad
Alfons Stetter erklärte sich bereit, den Verein durch seine Erfahrung und Mithilfe auch weiterhin
. zu unterstützen. . Alfons Stetter übte das Amt des 1. Vorstandes seit 1979 mit großer Disziplin und Einsatzfreude aus.
,
So konnte die Kameradschaftspflege , der Zusammenhalt zwischen Veteranen
und jungen Reservisten gesteigert und eine sehr rege und fruchtbare Vereinsarbeit erzielt werden. Unter seiner Koordinierung und Mith.ilfe wurden
di e Renovierungsarbeiten am Kriegerdenkmal 1980 begonnen und gut abgeschlossen. Die Werbung und Gewinnung neuer und hauptsächlich junger
Mitglieder verliefen während seiner Amtszeit sehr erfolgreich. Kamerad Stetter hat sich dem Verein in besonderer Weise p,'ewidmet und verdient vollen
Dank und Anerkennung.
.
I• •
Der neue Vorsitzende Heinz Jansen, der trotz angeschlagener Gesundheit die
Vereinsführung für die weitere Zeit übernahm, wollte keine großen Neuerungen und den Verein wie bisher leiten.
Im Jahre 1988 übernahm wegen Wohnortwechsels von Roland Köppe Anton
Kufner jun. nach einem sehr guten Wahlergebnis das Amt des 2. Vorstandes.
Im gleichen Jahr setzten sich Mitglieder des Soldatenvereines zum Ziel , die
"Bründl-Kapelle" in Burgsdorf zu renovieren. Der Abschluß der Arbeiten
wurde mit einer feierlichen Maiandacht am 15. Mai zu einem krönenden Ereignis.
Am 21. 8. 1988 wurde H. H . Pfarrer Fischer herzlich von der Pfarrgemeinde
verabschiedet und am 4. September 1988 der Nachfolger H. H . Pfarrer Josef
Konrad feierlich in sein neues Amt eingeführt.
Nach knapp zweijähriger Amtszeit verstarb am 22. März 1989 Heinz Jansen
im Alter von fast 70 Jahren.
In dieser Zeit hat er sich um die Belange des Vereins in anerkennender Weise
verdient gemacht. Er verstand es sehr wohl, durch seine treue Pflichterfüllung und sein großes soziales Wirken auch im Verein, den Zusammenhalt unter den Kameraden zu fördern, durch besinnliche Worte (gerade bei Weihnachtsfeiern) auf manche menschliche Ungerechtigkeiten in unserer Gesellschaft aufmerksam zu machen und durch sein Tun für soziale Verbesserungen (großer Einsatz in der Behindertenhilfe) einzutreten."
Die Mitglieder des Vereins werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren .
-,
60
2. Vorstand Kufner führte den Verein nach dem Tod des verstorbenen Vorsitzenden , kommissarisch bis zur nächsten Jahreshauptversammlung am 24, 3.
1990 weiter. Aus diesem Grunde wurden einzelne Mitglieder der Vorstandschaft neu gewählt oder im Amte bestätigt. Die derzeitige Vorstandschaft setzt
sich wie folgt zusammen:
1. Vorstand
Oswald Blaschko
2. Vorstand
AntonKufner jun.
Schriftführer
JosefVollath
1. Kassier
Georg Drasch jun.
2. Kassier
Anton Braml
1. Hauptmann
Franz Vogl
2. Hauptmann
Alfons Stetter
1. Fahnenjunker JosefHuppenberger jun.
2. Fahnenjunker Kar! Himpsl
.
Kassenprüfer:
Fritz Straßer
AntonBraml
AlU 10. März 1991 wurde 'd iese Vorstandschaft beauftragt , für Juli 1992 das
100jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe vorzubereiten. Neben den Vorstandschaftsmitgliedern erklärten folgende-Kameraden ihre Mitarbeit im
Festausschuß :
Karl Penzenstadler, Alfons Stetter, Erwin Marx sen., Karl Himpsl, Franz
Himpsl, Fritz Straßer und Hubert Vollath.
Als mögliche Patenvereine zeigten die Nachbarvereine Ranfels und Riggerding gerne ihre Bereitschaft.
In einer geheimen Abstimmung entschied man sich für den Patenverein Riggerding.
Erste Höhepunkte dieser Festlichkeiten waren das Schirmherrn- und Fahnenmutterbitten mit dem 1. Bürgermeister Franz Pfeffer bei der Fahnenmutter
Maria Pfeffer am 16. 10. 1991 in Zenting, sowie das althergebrachtePatenbitten beim Nachbarverein am 26.10.1991 in Riggerding.
Zenting besitzt ein reges Vereinsleben. Zu einem guten Vereinsleben gehören
aber nicht nur die vereinsinternen Zusammenkünfte, sondern auch Ausflüge,
Veranstaltungen und Feiern von kirchlichen und weltlichen Festen.
So fanden bereits in den Sechziger Jahren Vereinsausflüge des Krieger- und
Soldatenvereines statt (1. Fahrt nach Kaprun im Jahre 1961), die auch in der
heutigen Zeit sich großer Beliebtheit erfreuen. Das fast alle Jahre stattfindende traditionelle Gartenfest ist ein fester Bestandteil im Vereinsleben, wo
mit der Bevölkerung von nah und fern gefeiert wird.
Auch beteiligte sich der Krieger- und Soldatenverein an den Veranstaltungen
anderer örtlicher Vereine und nahm mit etlichen Mitgliedern an den Gründungsfesten und Fahnenweihen der umliegenden Orte wie Ranfels,
Rigger"
ding, Langfurth, Schöllnach, Tittling, Fürstenstein, Frohnstetten, Schöfweg,
Iggensbach, Thurmansbang, Innernzell, Grattersdorf, Saldenburg und bei
Festen weit entfernter Vereine u. a. in Reischach/Oberbayern, Frauenau,
Freyung, Hofkirchen, Perlesreut, teil.
61
Diese und hoffentlich noch sehr viele andere Vereine werden dem Jubelverein
die Ehre ihres Besuchs erweisen, damit das erste Jahrhundert des Kriegerund Soldatenvereines Zenting einen würdigen Abschluß findet.
Wenn jetzt fast 50 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkri,eges verstärkt die
ehemaligen Wehrpflichtigen der Bundeswehr sich für die Tradition und Fortführung der Krieger- und Veteranenvereine einsetzen, so soll es um den künftigen Fortbestand und das kameradschaftliche Miteinander nicht schlecht bestellt sein.
Solange aber gerade die Lage in der östlichen Welt so labil, die Konfliktmöglichkeiten so reichhaltig sind, bleibt das Gerede vom Friedensgewinn oft nur
ein e politische Traum- und Wunschvoratellurig. Wir leben in Zeiten gesellschaftlichen Wandels und mehr noch in Zeiten eines internationalen Umbruchs. Zweifel an der Notwendigkeit einer militärischen Landesverteidigung hat es in der Bundesrepublik Deutschland seit Beginn der ersten Überlegungen über die Wiedervereinigung gegeben.
Die Notwendigkeit der Bundeswehr, eingebettet im westlichen Verteidigungsbündnis der NATO und im engen Schulterschluß mit den Westmächten
läßt sich begründen mit dem Schutzauftrag und die Politikfähigkeit des souveränen freiheitlich demokratischen Staates. Vorrangige Aufgabe aller Veran tw or tlich en muß aber sein: Friedenssicherung und Abrüstungsschritte mit
weltweit immer weniger Waffen.
Wir alle, die der jüngeren Generation angehören, sind dankbar , daß wir in
eine kriegslose Zeit , zumindest in Mitteleuropa, hineingeboren wurden. Setzen wir uns alle ein für die Verständigung und Versöhnung zwischen den Völkern. Wir wollen den Frieden in Freiheit erhalten, den unsere Kriegstoten
nicht mehr erlebt haben.
Die Hauptaufgabe bei uns allen liegt in den Friedensbemühungen, dort wo
sich das "Kleine Leben" des Alltags abspielt, um Feindschaft zu verhindern, zu
lindern und Frieden zu erlangen.
Die Geschichte der Menschheit ist voller Feindseligkeiten und deren grausamen Folgen. Das macht es schwer , daran zu glauben, daß Friede unter den
Menschen möglich sei. Und trotzdem, wir werden den Frieden in der Welt
nicht finden, wenn wir nicht einsehen, daß er im kleinen beginnen muß, bei
uns selber, bei jedem einzelnen von uns, in unserem Herzen.
Dennoch: Friede ist möglich! Und die Forderung, den Frieden zu schaffen und
sich darum zu mühen, ist trotz aller Rückschläge auch in Europa (Konflikt im
ehemaligen J ugoslawien), realistisch und geradezu lebensnotwendig.
Besinnen wir uns auch oder gerade als Christen der heutigen Zeit, wieder verstärkt auf das Gebet und die Kraft Gottes, die Botschaft Jesus Christus, der
selbst Frieden versp rochen und alle zum Frieden gerufen hat.
"
Apri11992
62
Hubert Vollath
GESCHICHTLICHES
VOM ORTE ZENTING
Da s Gebiet der h eutigen politischen Gemeinde Zenting und d es ganzen Zentinger Winkels, eines sog. wunderschönen Talschlußbodens, geh ört zu den ältest
besiedelten Gebieten unseres engeren Heimatgebietes.
Zunächst muß angenommen werden, daß auch hier keltische Urbevölkerung
saß , wie aus dem Namen "Aschenstein", "Ascha", hervorgeht. Der Zentinger
Winkel , wie er von mir ab dieser Zeilen kurz genannt wird, bildet damit keine
Ausnahme bei der sporadischen keltischen Besiedelung, wie diese für das
ganze Waldgebiet erwiesen ist.
Für eine etwas spätere Zeit, die aber zahlenmäßig nicht festzulegen geht,
kommt ein ganz vereinzelter slawischer Vorstoß aus dem Osten, wie er ebenfalls wieder im ganzen Waldgebiet festzustellen ist. Im Zentinger Winkel hat
er seinen Niederschlag gefunden in dem Ortsnamen "Win d en", das als eine
Siedlung einer wendischen Sippe zu werten ist...
Die Hauptbesiedel1ing aber fällt in die Zeit der bajuwarischen Landnahme in
der V ölkerwander-ungszeit um das Jahr 500 n. ehr. Sie ging - ohne jetzt auf
den geschichtlich bekannten Wanderweg des bajuwarischen Stammes eingehen zu wollen - vom Donautal aus. Sie ist wie auf dem ganzen Gebiet der
schwäbisch-bayerischen Hochebene durch die überzahlreichen "Ing-Orte" gekennzeichnet. Solche "echte" Ingorte finden sich auch in unserem Vorwald.
Sie liegen direkt "packweise" beisammen. Damit ist ihre Echtheit erwiesen.
Zenting ist der bekanntest gewordene echte Ingort, dazu kommen aus der Umgebung: Riggerding, Lalling, Urlading, Schleching, Heining, Hörperting ,
Schaufling, und wie sie der Reihe nach heißen, um nur einige zu nennen.
Nach den Forschungen des t Heimatschriftstellers Franz SchrönghamerHeimdal sind aber außer Zenting und den benachbarten Gerading und Schlinding auch die Orte Bradlberg und Fradlberg dieser Besiedlungsepoche hinzuzuzählen. Sie hießen früher Zetilo-ing (= Zenting), Fratilo-ing (Fradlberg)
und Bretilo-ing (Bradlberg).
In der Folgezeit haben sodann alle Besiedelungsepochen ihren Niederschlag
gefunden, die - h a u s, -harn, -berg, -bach - Orte und vor allem aus der
Hauptrodezeit im Hochmittelalter die Orte auf -reuth: Gumpenreuth, Simmetsreuth, Dankesreuth usw.
Urkundlich wird Zenting erstmalig erwähnt im Jahre 1151 und zwar als
Klosterhofmark des Klosters Osterhofen. Damals soll schon eine Kirche hier
gestanden haben, dem Heiligen Jakobus geweiht und hier bestätigt das Patrozinium das Alter der Kirche, indem sie als eine sogenannte Apostelkirche bezeichnet wird.
63
Die Kirchengründung jedoch selbst ist erst 1176 beurkundet, und zwar als
Nebenkirche von Schöllnach, durch das Kloster Osterhofen. Die Kirchenweihe erfolgte zwei Jahre später, 1178, durch den Bischof Theobald von Passau. Im Jahre 1300 gehörten zur damaligen Hofmark (ein Ort mit niederer Gerichtsbarkeit) auch die Ortschaften Simmetsreuth, Ölberg,'Steinberg und Aigen.
Im Jahre 1562 gaben die Zentinger um einen eigenen Seelsor-ger ein, auf daß
sie nun Seelsorge, sonntäglichen Gottesdienst, Taufe und Begräbnis im eigenen Orte hätten. Gewährt wurde aber zunächst nur der sonntägliche Gottesdienst. Das Tauziehen der Zentinger mit der kirchlichen Obrigkeit dauerte
runde 250 Jahre, es wurde von beiden Seiten oft mit großer Er- und Verbitterung geführt . Auch die Regierung mußte des öfteren eingreifen und so erreichten es die Zentinger erst im Jahre 1798, daß eine eigene Expositur errichtet wurde. Politische Gemeinde wurde Zenting im Jahre 1818 und die Expositurstelle wurde erst im Jahre 1895 zur selbständigen Pfarrei erhoben.
Grafenau, den 2. 9. 1969 .
ROBERT LINK
" Kreisheimatpfleger
des Landkreises Grafenau
"
"
64
Krieger- und Soldatenverein Zenting
a'. ~.
(B21)
1. VORSITZENDE DES VEREINS
seit Wiedergründung vom 19.01.1958
1958 bis 1979
1979 bis 1987
1987 bis 1889
1989 bis 2014
Seit 2014
Martin Pfeffer
Alfons Stetter
Heinz Jansen
Oswald Blaschko
Karl Penzenstadler
2. VORSITZENDE DES VEREINS
1976 bis 1978
1978 bis 1987
1987 bis 1988
1988 bis 1999
Seit 1999
Fritz Heininger
Hubert Vollath
Roland Köppe
Anton Kufner jun.
Gerhard Penzenstadler
Alte Fahne:
73
Unsere neue
Fahne
zum
Jubelfest:
75