Sicher Bahn fahren - Bayerische Oberlandbahn

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Sicher Bahn fahren - Bayerische Oberlandbahn
Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe I.
Sicher Bahn fahren
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DAS AUTORENTEAM STELLT SICH VOR
Beuntner, Stephanie
Grundschule Hennenbach, Ansbach
Brünig, Klaus-Peter
Lindenhofschule Senden, Privates Förderzentrum
Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung
Duisberg, Thorsten
Bayerische Oberlandbahn GmbH, Holzkirchen
Keck, Bernhard
Grete Schickedanz Hauptschule Hersbruck, Sulzbach-Rosenberg
Poss, Stephan
Volksschule Zusmarshausen, Günzburg
Scholz, Marion
Sonderpädagogisches Förderzentrum Landshut Stadt, Landshut
Seßlen, Katja
Bayerischer Gemeindeunfallversicherungsverband, München
Wörle, Markus
Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung,
Dillingen/Seminar Bayern
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VORWORT
Auftrag der Schule ist es, die Kinder und Jugendlichen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und
Identitätsfindung zu fördern und zu unterstützen.
Es geht dabei vor allem darum, Wissenserwerb
zu ermöglichen, Verstehen anzubahnen, Interessen zu entwickeln, soziale Verhaltensweisen sowie musische und praktische Fähigkeiten zu
fördern und Werthaltungen aufzubauen. Die Förderung von Kompetenzen, sicher und verantwortungsbewusst am Mobilitätsgeschehen (Straßenverkehr, Eisenbahnverkehr) teilzunehmen, ist ein
wesentlicher Bestandteil des Bildungsauftrages.
Neben grundlegenden Aspekten der Sicherheitserziehung beim Bahnfahren und des Mobilitätsgeschehens berücksichtigt die Verkehrsund Sicherheitserziehung auch wichtige Ziele
der Sozial-, der Gesundheits- und der Umwelterziehung.
Die Schulung von sicherem Verhalten beim Bahnfahren und die ergänzende Mobilitätsbildung
(Planung einer Eisenbahnfahrt, Ticketkauf, Streckenpläne lesen, …) dürfen nicht auf eine einseitige, bloß regelhafte Sicherheitserziehung
reduziert werden. Das Ziel ist die Entwicklung
und nachhaltige Förderung eines gesicherten
Verständnisses für das komplexe Mobilitätsgeschehen.
Das Arbeitsheft soll alle Kolleginnen und Kollegen
dabei unterstützen, die Verkehrs- und Sicherheitserziehung (VSE) im Bereich des Eisenbahnbetriebes auf der Basis eines integrativen und
werteerzieherischen Ansatzes umzusetzen. Das
Heft bietet eine Übersicht über Grundlagen zu
verschiedenen Themenbereichen und gibt Impulse zu Unterrichtsmodellen und -sequenzen.
Die Querverweise auf Materialien, Literatur und
Links bereichern die Grundlagen mit weiterführenden fachlichen Informationen. Zudem enthalten sie Anregungen, die schulischen Angebote
mit denen außerschulischer Partner zu vernetzen.
Die fünf Kapitel unterscheiden Bausteine, die unter sozialerzieherischem Aspekt die wechselnde
Rolle des Jugendlichen als Verkehrsteilnehmer
beim Bahnfahren beleuchten. Alle Beiträge ermöglichen das Einfügen eigener Ergänzungen
und Ideen unter Berücksichtigung örtlicher Gegebenheiten.
Wir weisen darauf hin, dass bei allen praktischen
Übungen besonderer Wert auf sicherheitsgerechtes Verhalten zu legen ist.
Initiiert wurde dieses Projekt durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG), die
Bestellorganisation für den Schienenpersonennahverkehr in Bayern, und die Bayerische Oberlandbahn (BOB). Diese Unternehmen haben dankenswerterweise auch die Finanzierung übernommen. Unterstützt hat uns bei der Erstellung,
Redaktion und Produktion dieser Broschüre neben der BEG und der BOB auch der Bayerische
Gemeindeunfallversicherungsverband.
Ein besonderer Dank gilt den Mitgliedern des
Redaktionsteams, die mit großem Engagement
und hoher Einsatzbereitschaft dieses Arbeitsheft
erstellt haben.
Markus Wörle
Akademie für Lehrerfortbildung und
Personalführung Dillingen, Seminar Bayern
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INHALTSVERZEICHNIS
Leitfaden – Informationen für Lehrerinnen und Lehrer
Fächervernetzung – verbindliche Integration
S.
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Beschreibung von Berufsbildern rund um die Eisenbahn
S.
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Geschichte und Entwicklung der Bahn
Von den Anfängen bis zum heutigen Streckennetz – eine Zeitreise
S. 13
Umwelt und Mobilität
Mobilität und Individualität
S. 20
Verkehrsmittel im ökologischen Vergleich
S. 23
Ausflug mit der Eisenbahn
Treffpunkt „Bahnhof“
S. 29
Fahrpläne und Tickets
S. 34
Sicherheit im Bahnbetrieb
Gefahrenbewusstsein und situationsgerechtes Verhalten
S. 43
Gefahren im Schienenverkehr
S. 44
Hinweise am Bahnhof
S. 45
Richtiges Verhalten am Bahnsteig
S. 46
Richtiges Verhalten an Bahnübergängen
S. 48
Gefährliche Spiele
S. 49
Gefährdung durch Strom
S. 51
Im Zug
S. 53
Die Bahn, eine saubere Sache. Vandalismus und Graffiti
S. 54
Menschen mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung
Projekt: „Ausflug mit der Bahn – Schülerinnen und Schüler
organisieren eine Schulfahrt“
S. 57
Der Bahnhof
S. 58
Vorbereitungen der Reise
S. 62
Verhalten auf der Reise
S. 65
5
Informationen für Lehrerinnen und Lehrer
FÄCHERVERNETZUNG –
VERBINDLICHE INTEGRATION
Das Arbeitsheft gliedert sich in fünf Themenbereiche:
Die fünf Themenschwerpunkte orientieren sich an
· Geschichte und Entwicklung der Eisenbahn
nachfolgender Übersicht, die deutlich macht,
· Umwelt und Mobilität
dass die Bereiche gegenseitig von den allgemei· Ausflug mit der Eisenbahn
nen Fächern der Schule und der Sicherheitserzie· Verhalten beim Bahnfahren
hung/Mobilitätsbildung nutzbar gemacht werden
· Menschen mit Förderschwerpunkt geistige Entkönnen, wenn diese integrativ im Unterricht umwicklung. Projekt: „Ausflug mit der Bahn – Schülegesetzt werden:
rinnen und Schüler organisieren eine Schulfahrt“
umweltschonend
handeln
Selbstwert
erfahren
Toleranz
erwerben
Denkprozesse
anstoßen
Umwelterziehung
Rücksicht
nehmen
Agressionen
vermeiden
Verantwortung
übernehmen
Sozialerziehung
Verkehrserziehung
Gesundheitserziehung
Sicherheitserziehung
flexibel
verhalten
Psychomotorik
Gefahren gedanklich
vorwegnehmen
Risikominimierende Verhaltensoptionen
kennen lernen
Quelle: Verändert nach Ewert, Skript zur Lehrerfortbildung, 2004.
Stress
bewältigen
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setzen zum einen den Schwerpunkt auf die naturwissenschaftlichen Fächer und über verschiedene Berechnungen zur umwelterschließenden und
lebensnahen Mathematik, zum anderen werden
Aspekte der Sozial- und Werteerziehung integriert.
Mobilitätsbildung und Sicherheitserziehung
als Fokus der fünf Kapitel:
Im ersten Kapitel soll der Schülerin und dem
Schüler über historische Zusammenhänge die rasante Entwicklung der Technik und des Zeitgeists
bewusst werden. Die sich mitentwickelnden Sicherheitsbestimmungen und die sich daraus ergebenden erzieherischen Notwendigkeiten können mit Hilfe des Materials als verbindlich integrative Bausteine mit in den Unterricht eingebracht
werden. Ergänzend vertiefen die Informationen
zu den einzelnen Berufsbildern des Berufsfeldes
„Eisenbahnbetrieb“ (vgl. Anhang zum Leitfaden)
die Kenntnisse der Schülerinnen und Schüler und
ermöglichen in der praktischen Auseinandersetzung erste Schritte der Jugendlichen in der Berufsbildorientierung.
Im darauf folgenden Kapitel wird dem Jugendlichen die Möglichkeit gegeben, sein eigenes subjektives Mobilitätsprofil zu erarbeiten und zu erfahren, dass sich Mobilität und die durch sie ermöglichte zeitliche und örtliche Unabhängigkeit
zu einem zunehmend bedeutsamen Teil seiner individuellen Lebensqualität entwickeln.
Darüber hinaus sollen sich Schülerinnen und
Schüler kritisch mit den Auswirkungen des Verkehrs auf Mensch und Natur sowie seinen jetzigen und zukünftigen Folgen beschäftigen und
nach Lösungsmöglichkeiten für auftretende Probleme suchen. Die Materialien und Arbeitsblätter
Das dritte Kapitel verdeutlicht die unterschiedlichen Aspekte bei der Planung einer Eisenbahnfahrt und unterstützt die Schülerin und den Schüler auf dem Weg zur eigenverantwortlichen und
selbstständigen Ausgestaltung seiner Mobilität.
Die Arbeitsblätter schulen zum einen fachspezifische Arbeitsweisen (Lesen, Auswerten und
Interpretieren von Fahrplänen) und verschiedene
Wege der Informationsgewinnung, zum anderen
unterbreiten die Materialien dem Jugendlichen
Vorschläge, seine Entscheidungen bei der Verkehrsmittelwahl zu reflektieren und zu diskutieren.
Alle Arbeitsaufträge sind so „offen“ konzipiert,
dass die Schülerinnen und Schüler den lebenspraktischen Bezug erfahren und die erlernten
Kenntnisse in Situationen ihres ganz eigenen Mobilitätsgeschehens als Handlungskompetenzen
anwenden lernen. Sicherheitserzieherische Hinweise und präventive Handlungsalternativen werden mit eingeschlossen.
Kapitel 4 stellt über praktische Versuche, Informationen zu Sicherheitsbestimmungen und die
Behandlung des Themas „Vandalismus“ dar,
inwieweit die Jugendlichen sich über die Aneignung von Selbstwert gegen Mutproben, die
eigentlich „Feigheitsproben“ sind, schützen und
wie die Schülerinnen und Schüler risikominimierende Verhaltensalternativen kennen lernen und
erfahren können. Die Arbeitsmaterialien ermöglichen die Umsetzung einer aktiven Sicherheitserziehung ohne Belehrung und initiieren bei den
Jugendlichen einen Denkprozess über ihre Verhaltensweisen und ihre Einstellungen.
Im abschließenden Kapitel wird das Thema
„Schülerinnen und Schüler organisieren eine
Schulfahrt mit der Eisenbahn“ für den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung projektorientiert aufgearbeitet. Ziel ist es, Handlungskompetenzen zu vermitteln, die den Schülerinnen und
Schülern größere Mobilität und einen erweiterten
Erfahrungsraum ermöglichen. Die Materialien
sind so aufgebaut, dass sie Differenzierungen
bezüglich der Kulturtechniken durch Umarbeitung ermöglichen. Außerdem legen sie einen
Schwerpunkt auf das Initiieren von Sprechanlässen in offenen Lernformen.
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Informationen für Lehrerinnen und Lehrer
BESCHREIBUNG VON BERUFSBILDERN
RUND UM DIE EISENBAHN
Eisenbahnspezifische Berufe
Aus Stellenbeschreibungen
Eisenbahnfahrzeugführer/in
Die Berufsbezeichnung Eisenbahnfahrzeugführer/in ist die genaue Bezeichnung. Oft wird auch
von Lokführer/in oder Triebfahrzeugführer gesprochen, was eigentlich nicht ganz richtig ist.
Früher unterschied man Lokomotiven und Triebwagen, wovon sich die bekannten Berufsbezeichnungen Lokomotivführer und Triebwagenführer
ableiteten. Heute werden jedoch viele Züge als
Triebzüge bezeichnet. Darüber hinaus gibt es
mittlerweile aber auch andere Schienenfahrzeuge, die nicht mehr rein als Lokomotiven oder
Triebwagen zu unterscheiden sind. Deshalb
spricht man im Schienenverkehrssektor generell
von Eisenbahnfahrzeugen und entsprechend von
Eisenbahnfahrzeugführer/in. Wenn der/die Eisenbahnfahrzeugführer/in eines Integral oder ICE
jedoch weiterhin als Lokführer bezeichnet wird,
so ist dies kein Fehler, sondern wird grundsätzlich
akzeptiert.
Ihre Berufsausbildung:
· Eisenbahner im Betriebsdienst –
Fachrichtung Eisenbahnfahrzeugführer
· Dauer der Ausbildung – 3 Jahre
Die Ausbildungsinhalte:
· Durchführen von Vorbereitungsund Abschlussdienst
· Überwachung der Funktion des
Fahrzeuges einschließlich der Beurteilung
der Einsatzfähigkeit bei technischen
Mängeln und Störungen
· Eigenverantwortliche Beseitigung von
Schäden und Störungen im Rahmen
erlaubter Eingriffe gemäß Störfallhandbuch
· Durchführen fahrdienstlicher Aufgaben
im Regelbetrieb und im Störungsfall
· Beobachten der Strecke, der Signale
und der Anlagen der Fahrleitung
· Ausführung schriftlicher Arbeiten im Zusammenhang mit dem Fahrzeug-Fahrdienst
· Verantwortung für das sichere, pünktliche
und wirtschaftliche Durchführen des FahrzeugFahrdienstes
Was Sie mitbringen sollten:
· Mindestalter: 16 Jahre
· Real- oder Hauptschulabschluss
· Technikbegeisterung
· Bestehen eines Eignungstest sowie einer
medizinischen Untersuchung
· Freude am Umgang mit Menschen
Umschulung nach erfolgreicher
Berufsausbildung
· Mindestalter: 21 Jahre
· Abgeschlossene Berufsausbildung
· Technikbegeisterung
· Bestehen eines Eignungstest sowie einer
medizinischen Untersuchung
· Freude am Umgang mit Menschen
· Dauer der Ausbildung – 6 Monate
der Deutschen
Bahn AG und
der Bayerischen
Oberlandbahn
GmbH
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Zugführer/in oder Zugchef/in
Der Zugführer ist für die Vorbereitung der Züge,
die ordnungsgemäße Durchführung der Zugfahrt
im Regelbetrieb und bei Abweichungen verantwortlich. Er überwacht die Einhaltung des Fahrplans und die Sicherheit am und im Zug. Er ist
Vorgesetzter des Zugpersonals. (Ein Eisenbahnfahrzeugführer hat gleichzeitig auch die Berechtigung als Zugführer tätig zu sein.)
Ihre Berufsausbildung:
· 3 Jahre als Lehrberuf/Kaufmann
für Verkehrsservice(Zugschaffner)
mit Weiterbildung zum Zugführer
· 4 Monate bei Umschulung
Die Ausbildungsinhalte der einzel-
Fahrgastbetreuer/in
nen Berufe sind
Die Ausbildungsinhalte:
· Durchführen von Vorbereitungsund Abschlussdienst an den Zügen
· Überwachung der Funktion des Zuges
einschließlich der Beurteilung der
Einsatzfähigkeit bei technischen Mängeln
und Störungen
· Eigenverantwortliche Beseitigung von
Schäden und Störungen im Rahmen erlaubter
Eingriffe gemäß Störfallhandbuch am Zug
· Durchführen fahrdienstlicher Aufgaben
im Regelbetrieb und im Störungsfall
· Ausführung schriftlicher Arbeiten im
Zusammenhang mit dem Fahrdienst
· Verantwortung für das sichere, pünktliche
und wirtschaftliche Durchführen der Zugfahrt
· Tarifwesen (Fahrkarten/Beförderungsbestimmungen usw.)
nur als Auszug
anzusehen. Man
muss auch Umschulung und
Lehrberuf unterscheiden. Beim
Lehrberuf werden
in der Berufsschule auch
Themen geschult,
die mit dem
Eisenbahnbetrieb
nichts zu tun
haben (Mathe,
Englisch usw.).
Bei einer Umschulung wird nur
Eisenbahnwissen
vermittelt, wo-
Was Sie mitbringen sollten:
· Mindestalter: 16 Jahre
· Real- oder Hauptschulabschluss
· Bestehen eines Eignungstest sowie
einer medizinischen Untersuchung
· Freude am Umgang mit Menschen
durch die zeitliche Spanne doch
sehr verkürzt
werden kann.
Die Freude am Umgang mit Menschen und Interesse an modernster Eisenbahntechnik sind wichtige Voraussetzungen für diesen Beruf. Auch
die Fähigkeit im Team zu arbeiten ist von großer
Bedeutung.
Ihre Berufsausbildung:
· Abgeschlossener Lehrberuf als Vorrausetzung
· Dauer der Umschulung – 3 Monate
Die Ausbildungsinhalte:
· Tarifwesen (Fahrkarten/Beförderungsbestimmungen usw.)
· Eigenverantwortliche Beseitigung
von Schäden und Störungen im
Rahmen erlaubter Eingriffe gemäß
Störfallhandbuch am Zug
· Kommunikation und Problembewältigung
mit Reisenden
Was Sie mitbringen sollten:
· Mindestalter: 18 Jahre
· Real- oder Hauptschulabschluss
· Abgeschlossene Berufsausbildung
· Freude am Umgang mit Menschen
Links
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www.db.de/site/bahn/de/unternehmen/jobs__karriere/auszubildende/auszubildende.html
www.machs-richtig.de/machsrichtig2005/framework/index-framework1024.html
www.arbeitsagentur.de
www.veolia-verkehr.de
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Gewerblich-technische Berufsbilder
Eisenbahner/in im Betriebsdienst,
Fachrichtung Lokführer
und Transport
Der Umgang mit Menschen und modernster
Technik erfordert Verantwortungsbewusstsein
und hohe Einsatzbereitschaft. Interessante und
abwechslungsreiche Tätigkeiten zeichnen diesen
Traumberuf der Bahn aus.
Ihre Berufsausbildung:
· 3 Jahre
Die Ausbildungsinhalte:
Ob RegionalExpress oder Güterverkehr, Sie sorgen für die pünktliche Fertigstellung der Züge
und führen sie problemlos von A nach B. Sie bringen oder holen Güterwagen von Kunden ab und
übernehmen auch Aufgaben der Kundenberatung und -betreuung. Dafür schulen wir Sie in:
· Rangieren und Zugbildung
· Betriebssicherheit und -qualität
· Wagen- und Bremsprüfung
· Erkennen und Beseitigen von Störungen
· Produktkunde sowie Kundenberatung
Was Sie mitbringen sollten:
· Guter Real- oder
sehr guter Hauptschulabschluss
· Technikbegeisterung
· Motivation und Verantwortungsbewusstsein
· Kommunikations- und Entscheidungsstärke
· Überblick auch in hektischen Situationen
· Bestehen eines Eignungstests sowie einer
medizinischen Untersuchung
Mechatroniker/in
Sie montieren und warten komplexe mechatronische Systeme in Anlagen und Schienenfahrzeugen. Dabei programmieren und installieren Sie
Hard- und Softwarekomponenten.
Ihre Berufsausbildung:
Ihre Ausbildung zum/zur Mechatroniker/in dauert
3 1/2 Jahre, bei guten Leistungen ist aber auch
ein früherer Abschluss möglich.
Die Ausbildungsinhalte:
Als Spezialist/in für sämtliche Geräte im Umfeld
Mechanik mit elektrischen oder elektronischen
Elementen bringen Sie sich im Maschinenbau,
in Elektrotechnik und Informatik ein. Arbeiten in
der Montage und Instandhaltung von komplexen
Systemen in Maschinen, Anlagen und Fahrzeugen sind Inhalte dieses Berufsbildes, in dem Sie
Folgendes kennen lernen:
· Betriebliche und technische Kommunikation
· Qualitätsmanagement
· Hard- und Softwarekomponenten
· Mechatronische Systeme,
Maschinen und Anlagen
· Vor- und Endmontage von
Baugruppen und Geräten
· Prüfung und Installation von
Geräten, Maschinen und Anlagen
Was Sie mitbringen sollten:
· Sehr guter Realschulabschluss
oder (Fach-)Hochschulreife (Abitur)
· Handwerkliches sowie technisches
Geschick und Interesse
· Teamfähigkeit und Selbstständigkeit
· Flexibilität
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Tiefbaufacharbeiter/in, Gleisbauer/in
Fertigungsmechaniker/in
Sie werden unser/e Spezialist/in für Bau und Wartung des 40.000 Kilometer langen Streckennetzes
der Bahn. Im Team übernehmen Sie Aufgaben,
die der Sicherheit des Zugverkehrs dienen.
Sie sind in der Instandhaltung und Störungsbeseitigung unserer Fahrzeuge und Werksanlagen
aktiv, montieren, prüfen und justieren Bauteile sowie Baugruppen. Bei handwerklichen Arbeiten
wie Drehen, Bohren oder Fräsen sind Sie ebenfalls gefragt.
Ihre Berufsausbildung:
Ihre Ausbildung zum/zur Tiefbaufacharbeiter/in
bzw. Gleisbauer/in dauert 3 Jahre, bei guten Leistungen ist aber auch ein früherer Abschluss
möglich. Im Rahmen eines Outdoor-Seminars erwerben Sie am Anfang Ihrer Berufsausbildung
soziale und methodische Kompetenzen.
Die Ausbildungsinhalte:
Sie arbeiten auf Baustellen (z. B. Eisenbahnunterbau und Eisenbahnoberbau). Sie halten Gleise instand, wechseln Schienen und Schwellen aus
und bauen nicht benötigte Gleise zurück. Dafür
bringen wir Ihnen die nötigen Kenntnisse nahe:
· Stahlbau
· Brennschneiden
· Gleisaus- und -rückbau
· Eisenbahnbau
· Instandhaltung und Instandsetzung von Gleisen
· Auswechslung von Schienen und Schwellen
Was Sie mitbringen sollten:
· Realschulabschluss oder
sehr guter Hauptschulabschluss
· Flexibilität und Teamfähigkeit
· Einsatzfreude und Engagement
Ihre Berufsausbildung:
Ihre Ausbildung zum/zur Fertigungsmechaniker/in
dauert 3 Jahre, bei guten Leistungen ist aber
auch ein früherer Abschluss möglich. Sie wird in
Frankfurt/Main und Hagen angeboten.
Im Rahmen eines Outdoor-Seminars erwerben
Sie am Anfang Ihrer Berufsausbildung soziale
und methodische Kompetenzen.
Die Ausbildungsinhalte:
Sie montieren und warten Bauteile und Baugruppen für Maschinen, Anlagen und Fahrzeuge. Aber
auch handwerkliche Arbeiten werden von Ihnen
fachgerecht ausgeführt. Sie erhalten umfangreiche praktische und theoretische Kenntnisse über:
· Metallbe- und -verarbeitung
· Montage und Instandhaltung
von Betriebsmitteln
· Elektrotechnische Grundlagen
· Arbeitsplanung und Arbeitssicherheit
· Qualitätssicherung und Umweltschutz
· Prüfung und Einstellung von Bauteilen
oder kompletten Produkten
Was Sie mitbringen sollten:
· Guter Real- oder
sehr guter Hauptschulabschluss
· Naturwissenschaftliches Verständnis
· Technisches Interesse
· Handwerkliches Talent
· Gewissenhafter Arbeitsstil
· Kommunikations- und Teamfähigkeit
· Leistungsbereitschaft
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Industriemechaniker/in,
Fachrichtung Betriebstechnik
In der Fachrichtung Betriebstechnik engagieren
Sie sich für den reibungslosen Betrieb moderner
Schienenfahrzeuge und Anlagen. Hauptsächlich
werden Instandhaltungs-, Wartungs- und Reparaturarbeiten durchgeführt.
Ihre Berufsausbildung:
Ihre Ausbildung zum/zur Industriemechaniker/in,
Fachrichtung Betriebstechnik, dauert 3 1/2 Jahre,
bei guten Leistungen ist aber auch ein früherer
Abschluss möglich.
Elektroniker/in für Betriebstechnik
Elektroniker/innen für Betriebstechnik halten Systeme sowie Anlagen instand und nehmen sie in
Betrieb. Dabei kümmern Sie sich vor allem um
unsere Energieversorgungs-, Mess- und Steuertechnik sowie die Kommunikations-, Antriebsund Beleuchtungstechnik.
Ihre Berufsausbildung:
Die Berufsausbildung zum/zur Elektroniker/in für
Betriebstechnik dauert 3 1/2 Jahre, bei guten
Leistungen ist aber auch ein früherer Abschluss
möglich.
Die Ausbildungsinhalte:
Ihre Tätigkeitsbereiche erstrecken sich von Arbeitssicherheit und Umweltschutz über Fragen
der rationellen Energieverwendung bis hin zur Installation beispielsweise von Anlagen der Kommunikationstechnik oder Beleuchtungstechnik.
Für diesen abwechslungsreichen Beruf erlernen
Sie bei uns Folgendes:
· Programmierung und
Anpassung von Systemen
· Planung von Anlagenerweiterungen
und -änderungen
· Umweltschutz und rationelle
Energieverwendung
· Zusammenbau und Verdrahtung
von Automatisierungssystemen
und Schaltgeräten
· Installation, Überwachung und
Wartung verschiedenster Anlagen
Was Sie mitbringen sollten:
· Guter Real- oder überdurchschnittlicher
Hauptschulabschluss
· Gute Noten in Mathematik und Physik
· Interesse an Elektronik
· Faszination für elektrische Geräte und Anlagen
· Handwerkliches Geschick und
exakte Arbeitsweise
Die Ausbildungsinhalte:
Ihre Aufgabe ist die komplexe Wartung und Instandsetzung von Maschinen, Anlagen und Fahrzeugen. Sie erhalten umfangreiche theoretische
und praktische Kenntnisse über:
· Metallbe- und -verarbeitung
· Unterscheiden, Zuordnen und
Handhaben von Werk- und Hilfsstoffen
· Steuerungstechnik
· Aufbauen, Erweitern und Prüfen
von elektrotechnischen Komponenten
der Steuerungstechnik
· Montage, Inbetriebnahme und
Wartung von Maschinen
· Geschäftsprozesse, Arbeitsplanung,
Arbeitssicherheit sowie
Qualitätssicherung im Einsatzgebiet
· Umweltschutz
Was Sie mitbringen sollten:
· Guter Real- oder
sehr guter Hauptschulabschluss
· Schnelle technische Auffassungsgabe
· Räumliches Vorstellungsvermögen
· Handwerkliches Talent
· Logisches Denkvermögen und
vorausschauendes Vorgehen
· Flexibilität
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Kaufmännische Berufe
Kaufmann/-frau für Verkehrsservice
Sie beraten und betreuen unsere Kunden und verkörpern für Reisende unser Unternehmen. Sie
vermarkten unsere Produkte und setzen dabei
kaufmännisches Denken kompetent in die Praxis
um.
Ihre Berufsausbildung:
Ihre Ausbildung zum/zur Kaufmann/-frau für Verkehrsservice wird – je nach Schulabschluss –
nach 3 Jahren abgeschlossen sein, bei positivem
Verlauf früher.
Die Ausbildungsinhalte:
Damit Sie unsere Kunden in den Reisezentren,
Servicebereichen und in den Zügen beraten und
betreuen können, bilden wir Sie in folgenden Bereichen aus:
· Marketing
· Moderne Informations- und
Kommunikationssysteme
· Verkaufs- und Kundenberatung
· Know-how zu Sicherheitsund Serviceleistungen
· Transportmittel im Personenverkehr
· Projektmanagement – Mitarbeit in Projekten
Was Sie mitbringen sollten:
· Sehr guter bis guter Realschulabschluss oder
überdurchschnittlicher Hauptschulabschluss
· Serviceorientierung, Teamfähigkeit,
Offenheit im Umgang mit Menschen
· Kostenorientiertes Denken und Handeln
· Flexibilität und Mobilität, Engagement
und Verantwortungsbewusstsein
· Bestehen eines Eignungstests sowie
einer medizinischen Untersuchung
Kaufmann/-frau für Spedition und
Logistikdienstleistung
Sie organisieren bei uns den Güterversand, den
Warenempfang und die Lagerung unter Auswahl
und Bereitstellung geeigneter Transportmittel.
Ihre Berufsausbildung:
Die Ausbildung dauert in der Regel 3 Jahre.
Die Ausbildungsinhalte:
· Für alle Vorgänge sind die günstigste Versandart, die Vermittlung von Frachtabschlüssen auf
dem Land-, See- oder Luftweg, logistische Problemlösungen sowie die Organisation von eigenen Transporten und Überwachungsarbeiten
beim Umschlag der Ware für den Kunden zu optimieren. Dabei steht die Kundenberatung im
Mittelpunkt.
· Arbeitsorganisation, Informationsund Kommunikationssysteme
· Güterversendung und Transport,
Lagerung und Umschlag
· Besorgen von Güterverkehrsleistungen
für Dritte
· Leistungsangebot der Spedition
mit und ohne Selbsteintritt
· Abschließen von Speditionsverträgen
· Speditionelle und logistische Leistungen –
auch international
· Kaufmännische Steuerung und Kontrolle
· Zahlungsverkehr, Buchführung, Kostenund Leistungsrechnung, Controlling
· Qualitätsmanagement
Was Sie mitbringen sollten:
· Guter Realschulabschluss oder Abitur
· Gute Englischkenntnisse
· Kreativität und Mobilität
· Kommunikationsfähigkeit,
Team- und Dienstleistungsorientierung
· Hohe Leistungsbereitschaft
· Logisches Denkvermögen
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Geschichte der Eisenbahn
VON DEN ANFÄNGEN BIS ZUM HEUTIGEN
STRECKENNETZ – EINE ZEITREISE
Vorwissen
· Grundwissen über den Prozess der
Industrialisierung im 19. Jahrhundert
· Grundwissen über verschiedene Verkehrswege,
Verkehrsmittel und Antriebsarten
Basics
· 18. Jhdt.: Eisenschienen und Spurkranz für
Räder werden erfunden. Die Wagen werden
noch von Pferden gezogen.
· 1769: Erfindung der Dampfmaschine
· 1804: In England Bau der ersten betriebsfähigen Lokomotive „Invicta“
· 1826: Erste öffentliche Bahn (Stockton
and Darlington Railway, England)
· 17.12.1835: Fahrt des „Adler“ zwischen
Nürnberg und Fürth markiert Beginn
des Eisenbahnzeitalters in Deutschland.
· 1879: W. v. Siemens baut die erste
gebrauchstaugliche Elektrolokomotive.
· 1924: Bau der ersten alltagstauglichen
Diesellokomotive
· 1871-1920: Staatliche Länderbahnen
· 1920-1945: Deutsche Reichsbahn
· 1949-1994: Deutsche Bundesbahn (BRD)
und Deutsche Reichsbahn (DDR)
· 1977: Einstellung des Betriebs von
Dampflokomotiven in Westdeutschland
· 1991: Inbetriebnahme des ICE
· Seit 1994: Inkrafttreten der Bahnreform, Liberalisierung des Schienenverkehrs, Gründung der
Deutsche Bahn AG, Öffnung des Marktes für
konkurrierende Unternehmen wie Veolia (z. B.
BOB), Arriva, BVG
Material
AB 1: Die Anfänge der Eisenbahn
AB 2: Die Eisenbahn und der Postillon
AB 3: Schienenfahrzeuge gestern und heute
AB 4: Das Streckennetz verändert sich
AB 5: Lokomotiven im Vergleich
AB 6: Triebfahrzeuge im Vergleich
Lernziele/Lerninhalte
· Einen Überblick über die geschichtliche
Entwicklung der Eisenbahn gewinnen
· Zunehmende Bedeutung der Eisenbahn
als Fortbewegungsmittel erkennen
· Wissen über technische Entwicklungen
und Veränderungen erwerben
· Wissen über Entwicklung des
Streckennetzes erwerben
· Neue Entwicklungen im Schienenverkehr
erkennen und verstehen
Links/Literatur
de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Eisenbahn_in_Deutschland
www.bahn.de
http://kbaystb.de
„Was ist was“ Band 54: Eisenbahn
Gerhard Hauptmann: Bahnwärter Thiel, Reclam 2003
Gerhard Hauptmann: Bahnwärter Thiel, Hörspiel, gelesen von Mario Adorf, Zyx-Musik 2004
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Die Anfänge der Eisenbahn
Am 13. Februar 1804 fuhr die erste Dampflokomotive der Geschichte. Der Engländer Richard Trevithick hatte sie konstruiert. In gut vier Stunden fuhr
sie mit einer Höchstgeschwindigkeit von 8 km/h die
15 km lange Strecke. Dabei transportierte sie zehn
Tonnen Eisen und einige Arbeiter. Die erste Dampflokomotive stützt sich auf zwei andere Erfindungen,
die schon vorher gemacht wurden: die Fahrt von
Wagen auf Schienen, die anfangs meist von Pferden gezogen wurden, und die Dampfmaschine.
Der englische Ingenieur George Stephenson entwickelte die neue Technik entscheidend weiter.
Auch die erste deutsche Lokomotive war von Stephenson. Sie hieß „Adler“ und fuhr erstmals am 7.
Dezember 1835 zwischen Nürnberg und Fürth.
Aus England wurde damals allerdings nicht nur
die Lok, sondern auch der Lokführer geliefert.
Denn in Nürnberg wusste niemand, wie man so
eine Maschine bedient. In schwarzem Frack und
mit Zylinder verrichtete er seinen Dienst. Und er
war so wichtig, dass er mehr Gehalt bekam als
der Direktor der Eisenbahngesellschaft.
Für die Menschen war die Eisenbahn damals etwas völlig Neues. Eine Maschine, die sich selbst
bewegt und dabei lärmt und dampft, das hatte
man bisher noch nicht gesehen. Jede Eisenbahnfahrt zog hunderte Neugierige an, machte vielen
Menschen aber auch Angst.
Für die sechs Kilometer lange Strecke, die man
zu Fuß in einer guten Stunde schafft, benötigte
der „Adler“ nur noch eine Viertelstunde. Die bayerischen Behörden befürchteten das Schlimmste
und schrieben in einem Gutachten:
„Die schnelle Bewegung muss bei den Reisenden unfehlbar eine Gehirnkrankheit, eine besondere Art des Delirium furiosum, erzeugen. Wollen
aber dennoch Reisende dieser grässlichen Gefahr trotzen, so muss der Staat wenigstens die
Zuschauer schützen, denn sonst verfallen diese
beim Anblicke des schnell dahinfahrenden
Dampfwagens genau derselben Gehirnkrankheit.
Es ist daher notwendig, die Bahnstrecke auf beiden Seiten mit einem hohen, dichten Bretterzaun
einzufassen.“
Kreuzworträtsel zum Text
Wo fuhr die erste deutsche Eisenbahn ab?
Wie hieß die erste deutsche Lokomotive?
Wer hat den Adler gebaut (Nachname)?
Was gehörte zur Arbeitskleidung der Lokführer?
Delirium furiosum ist eine Krankheit im …
Aus England kam der Adler und der erste ….
Wer sorgte für den Antrieb der ersten Schienenbahnen?
Das Lösungswort heißt:
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Die Eisenbahn und der Postillon
(Feodor Löwe, 1875)
Schwer liegts dem Postillon im Sinn,
Drum reitet er verdrossen
Im Frühlingsstaub die Straße hin
Mit seinen müden Rossen.
An bunter Quaste hängt sein Horn,
Doch hat’s verlernt zu schallen.
Schwingt er die Geißel, ist’s wie Zorn
Und gibt kein lustig Knallen.
Vom fernen Waldsaum kommt heran
Ein Schnauben und ein Pfeifen.
Die Hälse reckt das Dreigespann
Und fuchtelt mit den Schweifen.
Dort jagt der lange Wagenzug
Den neuen Pfad von Eisen.
Die Zeit hat nicht mehr Zeit genug
Um mit der Post zu reisen.
Sie spannt sich an den Kettenstrang,
Ein riesig Ungeheuer,
Die Sturmeseile ist sein Gang,
Sein Futter ist das Feuer
So keucht’s dahin die eh’rne Bahn
Von Wolken Dampfs begleitet
Und hat’s dem Burschen angetan,
Dass er so finster reitet.
Er führt die Post seit Wochen schon
Nur noch auf Nebenstraßen:
Dort mag ein wackrer Postillon
Kein lustig Lied mehr blasen.
Beschreibe und notiere:
Die Aufgabe des Postillon. Welchem Beruf entspricht das heute?
Das Verkehrsmittel des Postillon.
Die Stimmung des Postillon.
Partnerarbeit: Diskutiere folgende Fragen:
· Welche Vorteile brachte die Eisenbahn damals?
· Welche Probleme brachte die Industrialisierung mit sich?
· Was weißt du über die Konkurrenz zwischen Schiene und Straße heute?
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Schienenfahrzeuge gestern und heute
Verbinde Text und Bild:
Adler
ab 1835
ca. 24 km/h
30 kW
Schienenbus VT 798
Ab 1955
90 km/h
221 kW
Integral
ab 1998
160 km/h
945 kW
Dieseltriebzug
Talent
ab 1995
120 km/h
630 kW
ICE-3
ab 2000
330 km/h
8.000 kW
Dampflok
Baureihe 52
ab 1942
70 km/h
1145 kW
Elektrolok E04
ab 1933
110 km/h
2.190 kW
Elektrolok E103
ab 1970
200 km/h
7.780 kW
Beschreibe, notiere und diskutiere:
1. Die Leistung der Fahrzeuge ist in kW angegeben.
· Was bedeutet diese Maßeinheit?
· Rechne um in eine andere Leistungsangabe:
Pferd
1PS
Dampflok 52
Adler
E 04
Schienenbus
E 103
Talent
ICE-3
2. Diskutiere Vor- und Nachteile verschiedener Schienenfahrzeuge und Antriebe.
3. Entwirf einen Werbe-Flyer für deinen Favoriten.
17
Das Streckennetz verändert sich
Post- und Eisenbahnverbindungen in Bayern 1862
Karte der Bayerischen Eisenbahnen von 1904
Das Eisenbahnnetz in Bayern heute
Das Netz der Bayerischen Oberlandbahn heute
Arbeitsaufträge:
· Vergleiche die beiden Karten links.
· Findest du dich zurecht? Wie hat sich das Eisenbahnnetz entwickelt?
· Wie viele Eisenbahnlinien führten 1862 von München weg? Und heute?
· Welche Informationen geben die beiden Karten rechts? Vergleiche.
· Zwischen welchen beiden Städten im Netz der Bayerischen Oberlandbahn bestand schon
1862 eine Eisenbahnverbindung? Welche Bedeutung könnte sie gehabt haben?
18
Die Eisenbahn heute – Lokomotiven im Vergleich
Vergleiche die technischen Daten der unten abgebildeten Lokomotiven und ordne sie für jedes
Merkmal in einer Rangfolge (Platz 1 geht an die
schnellste, die stärkste, die schwerste und die älteste Lokomotive).
Bezeichnung
Geschwindigkeit
Leistung
Gewicht
Baubeginn
E-Lok 101
220 km/h
6.400 kW
87 t
1996
Diesel-Lok 218
140 km/h
1.840 kW
80 t
1968
E-Lok 111
160 km/h
3.620 kW
83 t
1975
E-Lok 120
200 km/h
5.600 kW
84 t
1987
Diesel-Lok 232
160 km/h
2.940 kW
123 t
1962
Weiterführende Arbeitsaufträge:
· Ermittle einen Gesamtsieger.
· Welche Lokomotive würdest du als Lokführer gerne fahren? Begründe.
· Achte am Bahnhof einmal auf verschiedene Lok-Typen. Die Baureihe steht vorne auf der Lokomotive.
Welche Lokomotiven hast du schon gesehen?
19
Die Eisenbahn heute – Triebzüge im Vergleich
Vergleiche die technischen Daten der unten abgebildeten Triebzüge und ordne sie für jedes
Merkmal in einer Rangfolge (Platz 1 bis Platz 5).
Bezeichnung
Geschwindigkeit
Leistung
Länge
Sitzplätze
ICE-3
330 km/h
8.000 kW
200 m
415
Integral
160 km/h
945 kW
53 m
164
Desiro
115 km/h
550 kW
42 m
110
Talent
120 km/h
630 kW
49 m
141
Flirt
160 km/h
2.000 kW
74 m
180
Weiterführende Arbeitsaufträge:
· Ermittle einen Gesamtsieger.
· Welches Triebfahrzeug würdest du als Fahrzeugführer auswählen? Begründe.
· Achte am Bahnhof auf verschiedene Fahrzeugtypen. Erkennst du sie wieder?
20
Umwelt und Mobilität
MOBILITÄT UND INDIVIDUALITÄT
Vorwissen
· Jeder Schüler benutzt unterschiedlichste
Verkehrsmittel und kann bereits
auf eigene Erfahrungen zurückgreifen.
· Verschiedene Notationsformen kennen und
anwenden können.
· Strategien zur Informationsgewinnung
kennen und anwenden können.
· Wissen um Größen
Einfache Berechnungen zu Größen und
Geschwindigkeiten durchführen
Basics
· Mobilität ist ein wesentlicher Bestandteil
der modernen Industriegesellschaft geworden.
· In einem Flächenstaat wie Bayern
spielt Mobilität eine wesentliche Rolle,
da Wohnort, Schule und Arbeitsplatz
räumlich oft weit auseinander liegen.
· Mit größerer Selbstständigkeit der
Jugendlichen vergrößert sich auch ihr
Aktionsradius.
· Jede Person erledigt im Durchschnitt
2,7 bis 3,3 Wege pro Tag, benötigt
werden dafür etwa 60 Minuten.
· Man unterscheidet zwischen folgenden
Verkehrsarten: Fußverkehr, Radverkehr,
motorisierter Individualverkehr, öffentlicher
Verkehr, Luftverkehr, Schiffsverkehr.
· Verkehr, sei es auf Straße, Schiene oder
Luft, beeinflusst die Wirtschaft, die
Umwelt und die Gesellschaft nachhaltig.
Material
AB 1: Persönliche Verkehrsmittelwahl
AB 2: Planung einer Klassenfahrt
Lernziele/Lerninhalte
· Die Schüler sollen ihr eigenes
Mobilitätsverhalten beobachten und
einschätzen können
· Der Schüler soll sich bewusst werden, dass
jeder Einzelne mit seinem Mobilitätsverhalten
für gesellschaftliche und ökologische Folgen
Verantwortung trägt.
· Die Schüler sollen anhand einer selbst
geplanten Klassenfahrt verantwortungsbewusstes Mobilitätsverhalten anwenden und erfahren.
Links/Literatur
www.db.de
www.kindercampus.de/bahn/kids
www.bahn.de
„Unterwegs für Klimaschutz“, Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe, Hagemann Verlag
21
Persönliches Verkehrsverhalten
Um von einem Ort zum anderen zu gelangen,
kann man sich unterschiedlicher Verkehrsmittel
bedienen. Welches Verkehrsmittel du wählst,
hängt vom Ziel und Zweck des Weges ab, von
den persönlichen Ansprüchen an das Verkehrs-
Verkehrsmittelwahl Straßenbahn
Bus
Zug
mittel, seiner Verfügbarkeit und seinen jeweiligen
Vor- und Nachteilen.
Diskutiert über die einzelnen Verkehrsmittel und
füllt die folgende Beurteilungstabelle aus. Bewertet mit Noten von 1 bis 6.
Zu Fuß
Fahrrad
Auto
Flugzeug
Unabhängigkeit
Bequemlichkeit
Zeitersparnis
Kostenersparnis
Umweltschutz
Sicherheit
Vergnügen
Warum fahre ich Fahrrad? Warum nutze ich Bahnen und Busse? Welche Argumente sprechen für
ein Verkehrsmittel? Bildet Gruppen und sprecht
über die Vor- und Nachteile. Nutzt Informationen
aus dem Internet.
Verkehrsmittelwahl
Straßenbahn
Bus
Zug
Zu Fuß
Fahrrad
Auto
Flugzeug
Vorteile
Nachteile
Besonders geeignet für
22
Planung einer Klassenfahrt – Tipps für Lehrkräfte
Klassenfahrten stellen für alle Schüler ein besonderes Ereignis im Verlauf der Schulzeit dar. Nicht
selten übernimmt dabei die Lehrkraft alle anfallenden Planungsarbeiten. Wesentlich interessanter und für alle Beteiligten gewinnbringender ist
es, die Ausflüge von den Schülern planen zu lassen. Die Schüler identifizieren sich in der Regel
stärker mit ihrem Reiseziel. Die nervtötende Kritik,
beispielsweise an der Qualität der Verpflegung
oder der Unterkunft wird deutlich geringer. Eine
frühzeitige Einbindung der Eltern durch Elternbriefe und durch Absprachen mit den Klassenelternsprechern vermeidet Missverständnisse
schon im Vorfeld.
1. Wahl des Ausflugziels:
Stehen mehrere Ausflugsziele zur Diskussion, so
werden von den Schülern die Städte bzw. Regionen in Kurzreferaten vorgestellt.
Nach einer Diskussionsrunde wird demokratisch
über das Reiseziel abgestimmt.
Im Internet können unter der Adresse www.Klassenfahrten.de weitere Informationen eingeholt
werden.
2. Unterkunft:
Die Schüler kontaktieren die Touristeninformationszentren der Städte und fordern Informationsmaterial an. Besonders motivierend ist es, die Infos an die Schüleradressen schicken zu lassen.
Die Klasse wird in Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe fordert einen Kostenvoranschlag der in Frage
kommenden Unterkünfte an.
Die Angebote werden verglichen. Bei einer zu
späten Planung sind viele Unterkünfte bereits
ausgebucht. Erfahrungsgemäß nehmen aber die
Schüler die verbleibenden Alternativen gerne an,
auch wenn sie nicht den Wunschvorstellungen
entsprechen, ein Erfolg der schülerorientierten
Vorgehensweise.
3. Auswahl des Verkehrsmittels:
Um das angestrebte Reiseziel zu erreichen, bietet sich besonders die Bahn oder die Fahrt mit
dem Bus an. Seltener erfolgt die Reise mit dem
Flugzeug.
Auch hier sollte den Schülern die Möglichkeit der
freien Verkehrsmittelwahl offen gehalten werden.
Die eingeteilten Arbeitsgruppen schreiben verschiedene Omnibusunternehmen an und vergleichen die Angebote nach Preis und Leistung. Die
doch oft erheblichen Preisunterschiede verblüffen nicht nur die Schüler. Die Preiskalkulation der
Bahnfahrt lässt man sich am besten in einem der
Informationszentren am Bahnhof erstellen. Gruppentarife und sonstige Vergünstigungen lassen
sich im persönlichen Gespräch mit dem Berater
besser absprechen. Auch diese Aufgabe kann eine Schülergruppe übernehmen.
Neben den ökologischen und ökonomischen
Aspekten der Reise sollten auch Kriterien wie Reisekomfort und Bequemlichkeit zur Diskussion
stehen. Die Geschwindigkeit des Transportmittels
und die Verfügbarkeit am Aufenthaltsort sind
ebenfalls zu beachten.
23
Umwelt und Mobilität
VERKEHRSMITTEL IM
ÖKOLOGISCHEN VERGLEICH
· Für den weltweiten Klimawandel ist vor allem
das Treibhausgas Kohlendioxid verantwortlich.
· Aktuell werden bis zu einem Viertel aller CO2Emissionen vom Verkehr produziert,davon entfallen
mehr als 90 % auf den Straßen- und Luftverkehr.
· Im Personenverkehr verbraucht die Bahn für die
gleiche Verkehrsleistung nur rund die Hälfte der
Energie, die PKW oder Flugzeug benötigen.
Vorwissen
· Die Schüler müssen einfache Schaubilder
auswerten und interpretieren können.
· Chemische Begriffe wie z. B. Kohlendioxid
müssen dem Schüler bekannt sein.
· Die Schüler benötigen Erfahrungen in der
Durchführung von einfachen Experimenten.
Basics
· Etwa 30 % des Energieverbrauchs für kommerzielle Zwecke und etwa 60 % des weltweiten
Gesamtverbrauchs an Flüssigtreibstoff entfallen
auf den Verkehrssektor.
· Ein Umweltvergleich muss immer die tatsächliche Leistung des Verkehrsmittels berücksichtigen: je besser die Auslastung, umso besser die
Umweltbilanz.
Material
AB 1: Das Mobilitätstagebuch
AB 2: Schadstoffemissionen im Personenverkehr
AB 3: Experiment – Wir untersuchen den
Treibhauseffekt
AB 4: Energiebedingte Kohlendioxidemissionen
AB 5: Die Ursachen des Treibhauseffekts
Lernziele/Lerninhalte
· Die Schüler sollen die Auswirkungen
des eigenen Verkehrsverhaltens auf die
Umwelt analysieren.
· Die Schüler sollen die Ursachen und
die Auswirkungen des Treibhauseffektes
kennen und daraus Rückschlüsse für
die Wahl des Verkehrsmittels ziehen.
· Die Schüler sollen einen einfachen Versuch
zum Thema „Treibhauseffekt“ durchführen
können.
· Die Schüler sollen Tabellen und Diagramme
auswerten und interpretieren können.
Links/Literatur
„Unterwegs für Klimaschutz“, Unterrichtsmaterialen für die Sekundarstufe, Hagemann-Verlag
www.bahn.de
www.kindercampus.de/bahn/kids
www.biokurs.de/treibhaus
www.umweltlexikon.de
24
Das Mobilitätstagebuch
1. Notiere über eine Woche lang, wie viele
Kilometer und wie viele Stunden du mit
welchem Verkehrsmittel unterwegs bist.
2. Trage deine Ergebnisse in die Tabelle ein und
berechne die Prozentwerte.
3. Vergleiche deine Ergebnisse und erstelle ein
Mobilitätsprofil deiner Klasse.
Verkehrsmittel
km/Woche
%
Stunden/Woche
%
Zug
Bus
Auto
Fahrrad
Zu Fuß
4. Rechne die gewonnenen Erkenntnisse
annäherungsweise auf ein Jahr hoch.
Vergleiche deine Gesamtkilometer mit dem
Gesamtumfang der Erde. Dieser beträgt ungefähr 40.000 km.
Zug; S-Bahn; U-Bahn
km pro Jahr
Bus
km pro Jahr
Auto
km pro Jahr
Fahrrad
km pro Jahr
Zu Fuß
km pro Jahr
25
Schadstoffemissionen im Personenverkehr
1. Experiment zur Ermittlung des Partikelausstoßes
Materialbedarf:
Papiertaschentücher, Stoppuhr, Fahrzeuge
mit unterschiedlichen Motorenarten und
verschiedenem Hubraum, Gummiringe
Versuchsauswertung:
Diskutiert und erklärt eure Beobachtungen.
Versuchsdurchführung:
· Stülpe das Papiertaschentuch über das
Endrohr des Auspuffes und fixiere es mit
dem Gummiring.
· Starte den Motor und stoppe die Motorenlaufzeit (etwa 5 Minuten).
· Wiederhole den Versuch mit einem neuen
Taschentuch bei einem Auto mit einer
anderen Motorentechnik oder mit einem
größeren Hubraum.
· Wie verändert sich das Versuchsergebnis
bei einem „kalten“ oder „warmen“ Motor?
2. Ermittle anhand der folgenden Tabellen
dein persönliches Energieverbrauchsund Emissionsprofil. Verwende dazu dein
Mobilitätstagebuch.
Energieverbrauch
im Personenverkehr
Stickoxid-Emissionen im
Personenverkehr
Benzinäquivalent in
Liter/Pkm*
NO X g/Pkm*
O
0,08
0,07
0,8
i
0,064
0,03
0,038
0,018
0,016
0,8
0,7
0,014
0,6
0,012
0,5
0,010
0,4
0,04
Partikel g/Pkm*
O
0,9
0,06
0,05
Partikel-Emissionen
im Personenverkehr
i
0,3
0,3
O
0,008
0,006
0,02
0,2
0,01
0,1
0,002
0
0
0
0,2
i
0,012
0,004
0,005
0,005
*Benzinverbrauch bzw. Schadstoffausstoß pro Person und zurückgelegtem Kilometer im Personenverkehr
bei durchschnittlicher Auslastung. Quelle: DB AG, IFEU Heidelberg 2005
Zug:
Zug:
Zug:
Flugzeug:
Flugzeug:
Flugzeug:
Auto:
Auto:
Auto:
26
Experiment zum Treibhauseffekt
Materialbedarf:
Ein Thermometer, das mindestens 50 Grad
Celsius anzeigen kann, eine große Glasschüssel,
ein Stück schwarze Pappe
Versuchsdurchführung:
· Miss die Temperatur im Freien in der Sonne und
notiere dein Ergebnis in der Tabelle.
· Stülpe nun die Glasschüssel über das
Messergebnisse
An der Sonne
Unter der Glasschüssel
Unter der Glasschüssel mit schwarzer Pappe
Versuchsauswertung:
(Erkläre deine Beobachtungen)
Thermometer und miss die Temperatur.
· Nach ungefähr 30 Minuten: Trage das Ergebnis
in die Tabelle ein.
· Lege nun die schwarze Pappe auf den
Boden und stülpe die Glasschüssel erneut über
das Thermometer.
· Wiederhole die Messung und notiere
nach etwa 30 Minuten das Ergebnis in
der Tabelle.
Temperaturmessung
27
Experiment „Pappröhrenversuch“
Materialbedarf:
Eine Pappröhre (z. B. Postversand oder Chipsdose) mit 2 Deckeln, Klebeband, Korken einer
Weinflasche, Holzstäbchen, Feuerzeugbenzin,
Feuerzeug, Pipette, Messer, Schere, Schutzbrille
Bauanleitung und Versuchsbeschreibung:
1. Befestige einen Deckel mit dem Klebeband
fest an der Pappröhre.
2. Bohre 4-5 cm über dem verklebten Deckel
ein Loch mit einem Durchmesser von 0,5 cm
in die Pappröhre.
3. Zerschneide den Korken in kleine Teile und
fülle die Korkstücke in die Röhre.
4. Sicherheitshinweis: Setze die Schutzbrille auf.
5. Nimm mit der Pipette einige Tropfen
Feuerzeugbenzin aus der Flasche.
6. Fülle das Benzin in die Röhre und verschließe
die Pappröhre mit dem zweiten Deckel (nicht
festkleben).
7. Schüttle die Röhre kräftig.
8. Entzünde das Holzstäbchen und stecke das
Stäbchen in das Zündloch.
Versuchsauswertung:
Mit dem Pappröhrenversuch lassen sich
vereinfacht die chemischen Vorgänge in einem
Verbrennungsmotor erklären:
Petroleumbenzin + Sauerstoff g Kohlendioxid + Wasser
Verkehrsträgervergleich CO2
Spezifische CO2 -Emissionen der Verkehrsträger bei durchschnittlicher Auslastung
Welche Ursachen haben die
energiebedingten CO2-Emissionen?
Interpretiere die Diagramme.
Güterverkehr
in Gramm CO2 je Tonnenkilometer
29
Bahn
96
35
Lkw (ab 3,5t) Binnenschiff
665
Flugzeug
Personennahverkehr
in Gramm CO2 je Personenkilometer
98
Bahn
148
Durchschnitts-Pkw
77
Linienbus
Personenfernverkehr
in Gramm CO2 je Personenkilometer
52
Bahn
147
183
Durchschnitts-Pkw Flugzeug
33
Reisebus
Quellen: DB AG, EcoTransIT, UmweltMobilCheck
(IFEU Heidelberg 2005)
28
Ursachen des Treibhauseffekts
Auf Grund der zur Zeit verfügbaren Erkenntnisse
wird in den kommenden 50-100 Jahren ein Anstieg der mittleren Erdtemperatur um 1,5-4,40°C
angenommen.
Durch die zunehmende Industrialisierung wurden
in den letzten Jahrzehnten immer wieder klimawirksame Spurengase in die Lufthülle der Erde
eingebracht.
Folgende chemische Gase sind für die drohende
Erderwärmung verantwortlich:
Gas
Anteil am Treibhauseffekt
Kohlendioxid
50 %
Methan
19 %
Flourchlorkohlenwasserstoffe (FCKW)
17 %
Ozon
8%
Stickoxid
4%
Wasserdampf
4%
Zeichne ein Kreisdiagramm, in dem die klimawirksamen Gase dargestellt werden.
Infokasten Kohlendioxid
Auf unserer Erde werden in der Sekunde 860.000 kg CO2 in die Atmosphäre ausgestoßen.
Im Durchschnitt erzeugt ein einzelner Erdenbürger jährlich ungefähr 4,5 Tonnen CO2. Ein
Bewohner in einem Industrieland ist für 25.000 kg CO2 verantwortlich, während ein Mensch in
einem Entwicklungsland nur 700 kg produziert.
· Wie viele Tonnen Kohlendioxid werden in einer Stunde/an einem Tag ausgestoßen?
· Diskutiert, warum der Ausstoß in einem Entwicklungsland wesentlich geringer ist.
· Welches Verkehrsmittel wählt ihr aus? Interpretiert die Grafik.
Streckenbezogenener Umweltvergleich aus dem UmweltMobilCheck
auf der Strecke München – Hof
24
6,8
22,7
28
11,0
27,1
70
18
21
52,5
12
14
35
6
7
17,5
0
0
Bahn
Pkw
Bahn
Pkw
0
22,6
63,2
Bahn
Pkw
Quellen: DB AG,
UmweltMobilCheck
(IFEU Heidelberg 2006),
www.bahn.de/umweltmobilcheck
29
Ausflug mit der Eisenbahn
TREFFPUNKT BAHNHOF
Vorwissen
· Piktogramme kennen
· Interviews führen können
Basics
· Täglich benutzen ca. 420.000 Menschen in
Bayern die Eisenbahn und steigen an den
1.025 Bahnhöfen im Freistaat ein und aus.
Rechnet man die Fahrgäste des Nürnberger
Verkehrsverbund (VGN) und des Münchner
Verkehrsverbund (MVV) dazu, sind es sogar
997.500 Personen.
· Bahnhöfe lassen sich in zwei Kategorien
einteilen: nach der baulichen Anordnung
(Durchgangs-, Kreuzungs-, Kopf-, Tunnelbahnhof, …), nach der Funktion (Personenverkehr, Güterverkehr).
· Für die Orientierung wichtige Bahnhofseinrichtungen sind:
· Servicepoint (Info zu Fahrplan und
Verbindungen, Suchaufrufe, Fundsachen)
· Reisezentrum (Info über Zugverbindungen,
Abfahrtszeiten, Ticketkauf, Reservierungen,
günstige Angebote, …)
· elektronische Abfahrtstafel
· gelbe Abfahrtsfahrpläne
· weiße Ankunftsfahrpläne
· Fahrkartenautomaten.
· Beschilderungen/Wegweiser
Material
AB 1: Wichtige Einrichtungen im Bahnhof (1)
AB 2: Wichtige Einrichtungen im Bahnhof (2)
AB 3: Piktogramm Memory
AB 4: Piktogramme in der Realität
Lernziele/Lerninhalte
· Elemente eines Bahnhofs benennen können
· Piktogramme und ihre Bedeutung kennen
Links/Literatur
www.bahn.de od. örtl. Verkehrsbetriebe
www.bayern-fahrplan.de
www.bayerischeoberlandbahn.de
www.bahnimbild.de
www.wikipedia.org
Benutzung von Bus und Bahn im Münchner Tarifverbund www.unterrichtsmappen.care-line.de
www.verkehrswacht-verlag.de
30
Wichtige Einrichtungen im Bahnhof
In Bayern gibt es derzeit 1.025 Bahnhöfe in unterschiedlichsten Größen. In kleineren Ortschaften
sind sie reine Haltepunkte und nur funktional mit
Fahrkartenverkauf und Fahrplanaushang ausgestattet. In den Städten sind sie seit Jahren mehr
als nur Verkehrsknotenpunkte. Die Hauptbahnhöfe der Großstädte sind heute vielmehr moderne
Dienstleistungszentren mit zahlreichen Läden,
Restaurants und Cafés, die nicht nur den
Fahrgästen die Wartezeit verkürzen, sondern
auch Einwohner zum Bummeln einladen.
· Beschrifte die einzelnen Bilder.
· Markiere absolut notwendige
Einrichtungen eines Bahnhofs grün.
· Markiere Einrichtungen, die den Aufenthalt
am Bahnhof angenehmer machen, gelb.
· Markiere Einrichtungen, die am Bahnhof
nicht notwendig sind, orange.
31
· Vergleicht eure Ergebnisse und diskutiert darüber.
· Unternehmt eine Exkursion zu eurem Bahnhof. Macht eine Bestandsaufnahme.
· Interviewt Passanten, was ihnen im Bahnhof fehlt.
· Entwickelt daraus eure persönliche Zukunftsvision.
Notizen:
32
Memory – Spiel für die Freie Arbeit
Piktogramme ermöglichen uns überall eine Orientierung ohne Worte.
Besprecht in der Klasse, was die einzelnen Piktogramme bedeuten, und ordnet dann die Begriffe
richtig zu. Wenn ihr alle Kästchen ausschneidet,
könnt ihr daraus ein Memory-Spiel basteln.
Information
Schließfach
Richtungspfeil
Toilette
Zug
Telefon
Sitzplatz
für Behinderte
Kofferkulis
Café
Treppe
Aufzug
Rauchen
verboten
Ticketverkauf
Sanitätskasten
Rollstuhlbenutzer
33
Im Bahnhof
Erkläre die Piktogramme.
34
Ausflug mit der Eisenbahn
FAHRPLÄNE UND TICKETS
Vorwissen
· Piktogramme kennen
· Informationen aus dem Internet gewinnen
· Informationen aus Tabellen entnehmen
· Interviews führen
Basics
· Bei den Fahrplänen unterscheidet man
zwischen dem gelben Abfahrts- und dem
weißen Ankunftsfahrplan.
· Über die Fahrpläne lassen sich die Abfahrtsund Ankunftszeiten, die Fahrtdauer, das Gleis
und die Zugart ermitteln.
· Zum Teil sind auf den Abfahrtsplänen alle
Stationen bis zum Endziel aufgeführt. Ist dies
nicht der Fall, weist ein Kreis mit einem Punkt
in der Mitte darauf hin.
· Je nach Fahrziel und Personenzahl bieten
die Eisenbahnverkehrsunternehmen, wie
z. B. die Deutsche Bahn und die Bayerische
Oberlandbahn, unterschiedliche Fahrkarten an.
Einzelfahrschein; Rückfahrschein:
Hin- und Rückfahrt; Mehrfahrtenkarten:
ca. 25 % Ermäßigung; Gruppenfahrschein:
ab 6 Personen, 50 % Ermäßigung;
WochenendCard: für bis zu 5 Personen;
Monatskarte; Jahreskarte; etc.
· Die Region zwischen den Alpen im Süden, dem
Schliersee, Tegernsee und der Isar sowie der
Landeshauptstadt München im Norden gehört
zu den reizvollsten Landschaften Bayerns mit
einem hohen Freizeitwert. Viele attraktive Ziele
können durch die BOB erreicht werden.
Material
AB 1: Informationen – Gewusst wo und wie?
AB 2: Welches Ticket nehmen?
AB 3: Der Fahrkartenautomat
AB 4: Alles auf einen Blick – Fahrplan lesen lernen
AB 5: Unser Ausflug
Lernziele/Lerninhalte
· Fahrpläne lesen können
· Informationen selbstständig beschaffen können
· Günstige Verbindungszüge finden
· Verschiedene Tarifmodelle kennen lernen und
Fahrkarten kennen
· Einen Ausflug mit der Eisenbahn selbstständig
planen und organisieren können
Links/Literatur
www.bahn.de od. örtl. Verkehrsbetriebe
www.bayern-fahrplan.de
www.bayerischeoberlandbahn.de
www.bahnimbild.de
www.bayern-takt.de
www.wikipedia.de
Benutzung von Bus und Bahn im Münchner Tarifverbund www.unterrichtsmappen.care-line.de
35
Informationen – Gewusst wo und wie?
Diskutiert die Vorteile und Nachteile der
verschiedenen Informationsmöglichkeiten:
Telefon
Telefonisch stehen dir die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der Eisenbahnverkehrsunternehmen
mit Rat und Auskunft zur Seite. Unter den jeweiligen Servicetelefonnummern der verschiedenen
Bahnunternehmen erhältst du Informationen über
Fahrzeiten, Tarife, Sonderfahrten und vieles mehr.
Vorteile
Nachteile
Kundencenter
Direkt am Bahnhof kannst du dich an die Reiseberaterinnen und Reiseberater der Verkaufsstellen und Kundencenter wenden. In größeren
Bahnhöfen findest du auch einen so genannten
Service-Point, der dir ebenfalls für Fahrplaninformation zur Verfügung steht. Du erhältst hier Auskünfte aller Art: von Fahrplänen über Fahrscheine
bis zu Informationen über das gesamte Angebot
der Verkehrsunternehmen. Die Öffnungszeiten
sind in jeder Stadt unterschiedlich.
Vorteile
Nachteile
Internet
Die Adresse www.bayern-takt.de bietet rund um
die Uhr umfangreiche Auskünfte: Tarifinformationen, Fahrplan und Service. Es können aber nur
Informationen gewonnen werden. Fahrscheine
oder Sonderfahrten kannst du nicht buchen.
Vorteile
Überlegt: Wo holt ihr euch Informationen?
Nachteile
36
Augen auf beim Ticketkauf
Reguläre Fahrpreise
Internet: www.bayern-fahrplan.de
· Berechnet den regulären Fahrpreis pro Schüler.
· Beachtet die Hin- und Rückfahrt.
· Was kostet die Fahrt mit Einzeltickets
für die ganze Klasse?
BAYERN-TICKET
· Bis fünf Personen sind mit diesem Ticket montags bis freitags ab 9 Uhr bis 3 Uhr des Folgetages mobil.
· Wenn eure Tour diese Zeiten überschreitet, löst
einfach zusätzlich zum BAYERN-TICKET eine
Fahrkarte zum Normalpreis bis zum ersten
Haltepunkt, den euer Zug ab 9.00 Uhr erreicht.
· Die BAYERN-TICKETS gelten nicht in den Zügen
des Fernverkehrs (z. B. ICE, EC und IC).
· Wo gilt das BAYERN-TICKET: In allen Nahverkehrs- und Regionalzügen (2. Klasse) der DB
und anderer Verkehrsunternehmen (z. B. BOB,
Hessische Landesbahn, Erfurter Bahn, Vogtlandbahn) in ganz Bayern, in allen Verbundverkehrsmitteln (S-Bahn, U-Bahn, Straßenbahn und
Busse) und fast allen Linienbussen (ausgenommen Linien mit regionalen Besonderheiten) in
Bayern.
· Kosten: BAYERN-TICKET für 25,- EUR* und
BAYERN-TICKET Single für 18,- EUR im Internet
oder am Automaten; im DB Reisezentrum 27,und 20,- EUR
(Stand der Preise für die Tickets März 2006)
· Überprüft, ob eine Fahrt mit dem
BAYERN-TICKET möglich ist.
· Was kostet die Fahrt für die ganze
Klasse? Rechne die evtl. nötigen
Zusatztickets in den Gesamtpreis mit ein.
· Welche Kosten entstehen für jeden Schüler?
· Müsst ihr an eurem Ziel mit Bus oder
Straßenbahn fahren? Ist dies mit dem
BAYERN-TICKET kostenlos möglich?
· Erkundige dich im Internet, ob bei unserem
Reiseziel eine Eintrittsermäßigung möglich ist.
www.bahn.de/regional/view/bayern/bahnregion
al/freizeit/bayernticket.shtml
37
Gruppe&Spar-Tarif – Ab 6 Personen sparen
Angebot
der Deutschen
Gruppe&Spar 50:
Ermäßigung 50 % auf den Normalpreis
Kauf bis zum Reisetag
Gruppe&Spar 60:
Ermäßigung 60 % auf den Normalpreis
Kauf bis 7 Tage vor Reisebeginn
Gruppe&Spar 70:
Ermäßigung 70 % auf den Normalpreis
Kauf bis 14 Tage vor Reisebeginn
Die Gruppe&Spar-Vorteile könnt ihr nutzen, wenn
sich eure Gruppe beim Kauf der Fahrkarte für eine bestimmte Zugverbindung an einem bestimmten Tag entscheidet. Gruppe&Spar-Preise gibt es,
solange der Vorrat reicht.
Gruppe&Spar erhaltet ihr bereits ab 6 Erwachsenen (2 Kinder = 1 Erwachsener).
Kinder bis einschließlich 14 Jahre zahlen nur 50 %.
· Berechnet die Gesamtkosten für die Bahnfahrt für die jeweiligen Reservierungstermine.
· Was kostet die Fahrt jeden Schüler?
Für Experten:
· Was passiert, wenn ein Schüler krank wird? Erkundigt euch im Internet.
· Müsst ihr an eurem Ausflugsziel mit Bus oder Straßenbahn fahren? Was kostet es?
· Vergleicht die Gesamtkosten mit dem Bayernticket. Welches Ticket wählt ihr?
Bahn AG
38
Exkursion zum Bahnhof – Der Fahrkartenautomat
Welche Tickets kann man am Fahrkartenautomaten erwerben? Was kosten sie? Ergänzt:
Tickets
Tickets
Preise
Preise
Überlegt: Was müsst ihr auf dem Bahnhof beachten?
39
Alles auf einen Blick – Fahrplan lesen lernen
Löse mit Hilfe des Fahrplanausschnitts die folgenden Aufgaben:
· Auf welchen Gleisen kommt die BOB
im Hbf München immer an?
· Auf welchem Gleis fährt die S 5 ab?
· Was kannst du in den Zügen im
Gegensatz zur S-Bahn mitnehmen?
· Wann kommt die Regionalbahn
in Rosenheim an?
· Du willst nach Bayrischzell. Wann fährt dein Zug?
· Wie lange dauert deine Fahrt von
Holzkirchen nach Bayrischzell?
Ergänzt mit Hilfe der rechts abgedruckten Fahrpläne:
· Wann fährt von Montag-Freitag morgens ab Bayrischzell der erste Zug?
· Wann fährt am Wochenende die erste Eisenbahn in Bayrischzell ab?
Mo-Fr:
· Abfahrt München:
10.42 Uhr
–
Ankunft Schliersee:
· Abfahrt Miesbach:
Uhr
–
Ankunft Holzkirchen:
Uhr
–
Fahrzeit:
min
7.57 Uhr
–
Fahrzeit:
min
40
Fahrplanauszug Bayerische Oberlandbahn
41
Fahrpläne/Tickets
Unser Ausflug
Wie lesen
wir den
Fahrplan?
Wo soll es
hingehen?
Wann fährt
der Zug?
Welche
Zeichen
müssen wir
kennen?
et
Was kost t ?
die Fahr
Wo m
wir umüssen
steige
n?
???
? ?
Wie verhalten
wir uns
richtig?
Wie sieht es
am Bahnhof
aus?
42
Fahrpläne/Tickets
Unser Ausflug
???
? ?
43
Sicherheit im Bahnbetrieb
GEFAHRENBEWUSSTSEIN UND
SITUATIONSGERECHTES VERHALTEN
sondern schadet auch anderen.
· Sachschäden durch Vandalismus an
Bahnanlagen allein im Raum München:
jährlich 2,4 Mio. Euro.
Vorwissen
· Erfahrungen bei der Benutzung
öffentlicher Verkehrsmittel
· Einfache Experimente durchführen,
beobachten und auswerten
· Einfache Berechnungen anstellen
Basics
· Statistik der Bundesunfallkassen (2004):
399 Schulwegeunfälle mit schienengebundenen Fahrzeugen.
· Prinzipien sicherheitsgerechten
Verhaltens an Bahnanlagen werden häufig
nicht mehr von den Eltern vermittelt.
· Risikoreiches Handeln an Bahnanlagen
führt nicht nur zur Selbstgefährdung,
Material
AB 1: Gefahren im Schienenverkehr
AB 2: Hinweise am Bahnhof
AB 3: Richtiges Verhalten am Bahnsteig
AB 4: Zeitungsbericht „Güterzug
erfasst Kinderwagen“
AB 5: Richtiges Verhalten an Bahnübergängen
AB 6/7: Gefährliche Spiele
AB 8/9: Gefährdung durch Strom
AB 10: Im Zug
AB 11-13: Vandalismus und Graffiti
Lernziele/Lerninhalte
· Piktogramme interpretieren lernen
· Sinn und Notwendigkeit von
Sicherheitsregelungen im Bahnbetrieb kennen
· Sicherheitsgerechte Verhaltensweisen
internalisieren
· In Notfällen richtig reagieren können
· Sinn und Notwendigkeit des Schutzes
öffentlichen Eigentums (Werteerziehung)
· Gefahrensituationen realistisch einschätzen
lernen
· Kenntnis der Einrichtungen im Bahnbetrieb
· Sensibilisierung für Gefahren im Bahnbetrieb
Links/Literatur
www.bahnimbild.de
www.db.de
www.nasa.de
44
Gefahren im Schienenverkehr
Sabrina Wagner, Hauptschule Saarburg, Preisträgerin
des Zeichenwettbewerbs „Sicher und gesund in
Schule, Heim und Freizeit“ (2004)
Diskutiert:
· Was geschieht auf dem Bild?
· Warum konnte dieses Unglück geschehen?
· Welche Gefahren lauern am Bahnsteig?
· Wie kann man sie vermeiden?
Arbeitsauftrag:
· Stellt weitere Gefahren rund um den Schienenverkehr bildnerisch dar und organisiert eine Ausstellung mit euren Bildern.
45
Hinweise am Bahnhof
Diese Tafel enthält eine ganze Sammlung von Zeichen, die zur Orientierung und Information dienen sollen. Man nennt diese textfreien Schilder
auch „Piktogramme“.
Warum verwendet man Zeichen statt Worte? Was bedeuten diese Zeichen?
Schau die Schilder genau an! Was bedeuten diese?
a)
b)
c)
d)
e)
Manche Piktogramme weisen auf Gefahren hin, manche sprechen Verbote aus.
Entwirf selbst ein Schild für folgende Situationen: Am Bahnsteig nicht rempeln!
46
Richtiges Verhalten am Bahnsteig
?
Hast du schon mal beim Autofahren z. B. im Cabrio die Hand in den Fahrtwind gehalten? Was
passiert, wenn man die Hand bewegt?
Viele Menschen glauben, dass der Luftdruck eines Zuges Gegenstände an den Gleisen einfach
Mache folgende Versuche:
Lege eine Postkarte leicht gebogen
auf den Tisch und versuche unten hindurch
zu blasen. Was beobachtest du?
Bastle aus zwei Stricknadeln und zwei
Papierblättern Flaggen. Halte diese parallel
nebeneinander und puste mit dem Fön
dazwischen. Was passiert? In welche Richtung
bewegen sich die Blätter?
zur Seite pustet. Das stimmt aber nicht. Vielmehr
entstehen an der Außenseite der Wagen Luftverwirbelungen. Dinge werden aufgewirbelt und Personen sogar von den Beinen gerissen. Es entsteht vielmehr eine Art Sogwirkung.
47
Güterzug erfasst Kinderwagen
Hannover (ots) – Heute gegen 11.45 Uhr hat ein
durchfahrender Güterzug im Bahnhof Lüneburg
einen auf dem Bahnsteig stehenden Kinderwagen erfasst.
Eine 39 Jahre alte Frau aus Lüneburg begab sich
heute Mittag mit ihrem Kleinkind auf den Bahnsteig 1 im Bahnhof Lüneburg. Sie wollte mit dem
Zug nach Celle fahren. Als sie auf den Zug wartete, nahm sie ihr Kind aus dem mitgeführten Kinderwagen auf den Arm. Den Kinderwagen ließ
sie alleine auf dem Bahnsteig stehen und entfernte sich einige Meter von ihm. Ein durchfahrender Güterzug sog den zu dicht an der Bahnsteigkante stehenden Kinderwagen an und riss
ihn mit sich. Er schleifte ihn ca. 100 Meter mit.
Der Kinderwagen wurde hierbei völlig zerstört.
Mutter und Kind kamen mit dem Schrecken davon. Am Zug entstand kein Schaden.
Der Bundesgrenzschutz weist in diesem Zusammenhang noch einmal auf die Gefahren hin, die
vom Bahnbetrieb ausgehen. Auf den Bahnsteigen sollte die weiße Sicherheitsmarkierung
(durchgezogene weiße Linie) nicht übertreten
werden. Ein Aufenthalt zu dicht am Gleis kann
durch die hohe Sogwirkung von durchfahrenden
Zügen lebensgefährlich sein.
ots-Originaltext: Bundesgrenzschutzamt Hannover
Donnerstag 23. Oktober 2003
Auf Teilstrecken mit Bahnübergängen sind maximal 160 km/h erlaubt. Auf den Neubaustrecken
wid in der Regel mit 250 km/h gefahren, bei Verspätungen können die Züge jedoch auf 280 km/h
beschleunigen. Innerhalb der Bahnhöfe muss die
Geschwindigkeit deutlich reduziert werden.
Wegen häufiger Gefährdungen
von Personen weist der Bundesgrenzschutz
auf folgende Gefahren hin:
Bereits der Aufenthalt neben den Gleisen kann
durch den hohen Sog tödlich sein.
48
Richtiges Verhalten an Bahnübergängen
Jahr für Jahr werden immer noch viele Menschen
an Bahnübergängen verletzt oder gar getötet. Ein
Zug mit seiner großen Masse und Geschwindigkeit kann zum einen gar nicht schnell genug
bremsen, zum anderen sind die Folgen eines solchen Unfalls meist verheerend. In der überwiegenden Zahl der Fälle sind Unachtsamkeit und
Fehlverhalten der Straßenverkehrsteilnehmer die
Ursache dieser schrecklichen Unfälle.
Die wichtigsten Regeln für sicheres Verhalten am
Bahnübergang lauten
Sehen – Hören – Warten:
Falls Du selber mit dem Auto/Motorrad unterwegs
bist, halte Dich bitte an Geschwindigkeitsbeschränkungen und beachte die Verkehrszeichen.
Falls Du Mitfahrer bist, erinnere Deinen Fahrer an
diesen und die folgenden Punkte.
· Im Bereich eines Bahnüberganges ist nur eine
mäßige Geschwindigkeit erlaubt. Halte Dich
bitte an die Geschwindigkeitsbeschränkungen
und beachte die Verkehrszeichen.
· Vergewissere dich an Bahnübergängen durch
Sehen und Hören immer, ob sich auch wirklich
kein Schienenfahrzeug nähert. Von dem Moment
an, wo du ein sich näherndes Eisenbahnfahrzeug
erkennst, oder ab dem Moment, wo die technischen Sicherungselemente eines Bahnüberganges anfangen zu arbeiten, sind es häufig nur noch
Sekunden, bis das Eisenbahnfahrzeug da ist.
· Insbesondere an Bahnübergängen, die nur mit
Andreaskreuzen gesichert sind, drehe im Auto
das Radio leise, lasse beschlagene oder schmutzige Seitenscheiben herunter, damit du die Strecke auch einsehen und das Pfeifen des Zuges
besser hören kannst. Unterbreche evtl. ablenkende Gespräche und telefoniere nicht.
· Führer von landwirtschaftlichen Fahrzeugen
sollten im eigenen Interesse den vorgeschriebenen Hörschutz absetzen.
· Versuche nie, noch schnell vor dem herannahenden Eisenbahnfahrzeug „drüberzukommen“.
Selbst wenn dich der Triebfahrzeugführer noch
erkennt, wird er wegen des langen Bremsweges
einen Zusammenstoß nicht mehr verhindern
können.
· Fahre nie auf einen Bahnübergang, wenn du z. B.
wegen eines Rückstaus nicht genau absehen
kannst, dass du diesen sofort verlassen kannst.
· Fahre nie an eingeschalteten Lichtzeichen,
Blinklichtern oder abgesenkten Halbschranken
vorbei, auch wenn du längere Zeit warten musst.
Dies ist nicht nur lebensgefährlich, sondern
kann auch empfindliche Geldbußen bis zum
Verlust des Führerscheins nach sich ziehen,
selbst wenn kein Unfall passieren sollte.
· Fußgänger oder Radfahrer dürfen nie außerhalb
eines gesicherten Bahnüberganges die Bahnstrecke überqueren.
· Beachte immer die Anweisungen eines Bahnübergangspostens.
· Überhole nicht im Bereich eines Bahnüberganges.
(Quelle: Bayerisches Staatsministerium des Inneren)
49
Gefährliche Spiele
Kinder entgehen
nur knapp Bahnunglück
Meldorf (AP) Übermut an einem Bahnübergang
hätte drei Kinder fast das Leben gekostet: Sie
waren laut Polizei trotz geschlossener Schranken
auf einen Bahnübergang in Meldorf in SchleswigHolstein gekrabbelt, um zu sehen, wie ein Intercity heranbraust. Der Lokführer sah die drei rechtzeitig und machte eine Vollbremsung. Die Kinder
bemerkten ihren Fehler und liefen aus dem Gleisbereich. Der Zug kam erst hinter dem Bahnübergang zum Stehen.
Rechne aus, welche Wegstrecke die Fahrzeuge in
der folgenden Tabelle in einer Sekunde zurücklegen.
Fahrzeug
Weg in einer Sekunde
Fahrrad: 10 km/h
Auto im Stadtverkehr: 50 km/h
Auto auf der Autobahn: 180 km/h
ICE auf freier Strecke: 280 km/h
Rennwagen (max.): 340 km/h
Markiere die Bremswege im Maßstab.
Pkw
100 km/h
ca.
40 m
Güterzug
100 km/h
ca. 1.000 m
ICE
200 km/h
ca. 1.500 m
100
800
Pkw
Zug
ICE
Züge werden erst ca. 200 m vor
Eintreffen wahrgenommen.
Bei 200 km/h in diesem Bereich beträgt die Reaktionszeit zum Verlassen der Strecke weniger als
3 Sekunden! Selbst bei Schrittgeschwindigkeit
braucht ein Zug beim Einfahren in den Bahnhof
noch etliche Meter bis zum Stillstand.
1.500 m
50
Gefährliche Spiele
Günzburger Zeitung, 43. KW 2005
Steine auf Schienen: Zug entgleist
Schüler räumt Tat ein – Vier Personen verletzt
Grafing (lb). Bei einem Zugunglück nahe dem
oberbayerischen Grafing sind am Mittwochabend
vier Menschen leicht verletzt worden. Ein Schüler
gab nach Angaben der Bundespolizei zu, Steine
auf die Schienen der Zugstrecke zwischen Ebersberg und Wasserburg gelegt zu haben.
Vermutlich sei die Regionalbahn dadurch entgleist, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Der
vordere Zugteil sei wahrscheinlich durch das Hindernis auf den Schienen ausgehoben worden.
Am Rande der Strecke hatten zuvor drei Buben
im Alter zwischen neun und elf Jahren gespielt.
Nur der eine gestand zunächst, die Steine auf die
Schienen gelegt zu haben. Der Schienenbus
schlitterte 100 Meter weit und kam vor einem
Oberleitungsmasten zum Stehen. Die rund 100
Fahrgäste konnten den Zug mit Hilfe der Feuerwehr verlassen. Vier Menschen erlitten leichte
Verletzungen wie Prellungen und einen Schock,
eine 27-jährige Frau musste in ein Krankenhaus
gebracht werden. Der Sachschaden beträgt
nach ersten Schätzungen bis zu 150.000 Euro.
Das Eisenbahnunglück hatte eine Ursache.
Die Jungen wollten nur spielen. Sprecht über die
Absichten und die nicht bedachten Folgen.
Glück im Unglück. Begründe deine Meinung.
51
Gefährdung durch Strom
Versuch: Der menschliche Körper leitet Strom
Versuchsaufbau:
Material: Glühlampe, Flachbatterie 6 V,
Glas mit Salzwasser, Fassung, Kabel
Beschreibe die Durchführung
anhand der Zeichnung 2.
1
2
Der menschliche Körper besteht zu mehr als 2/3
aus Wasser und Salzen. Welche Bedeutung hat
der Versuch unter diesem Aspekt ?
52
Gefährdung durch Strom
BGS-K: Stromunfall im
Ausbesserungswerk Opladen
28.10.2004 – 15:18 Uhr,
Bundespolizeiinspektion Köln
(Opladen) – Ein 38-jähriger Mitarbeiter einer Düsseldorfer Elektro-Firma wurde bei einem Arbeitsunfall im Ausbesserungswerk Opladen durch einen Stromschlag lebensgefährlich verletzt. Nach
ersten Ermittlungen und Zeugenaussagen bestieg der Mann gegen 9.45 Uhr das Dach einer in
der Werkhalle stehenden S-Bahn, um dort Wartungsarbeiten vorzunehmen. Dabei missachtete
er rote Warnleuchten, die auf die unter Spannung
stehende Oberleitung hinwiesen, und befestigte
seinen Sicherungsgurt an der 15 kV führenden
Oberleitung. Es kam zu einem Stromdurchschlag, dabei erlitt der Mann lebensgefährliche
Verletzungen und schwere Verbrennungen an
der rechten Körperseite. Die verunfallte Person
wurde notärztlich versorgt und durch einen Rettungshubschrauber in ein Gelsenkirchener Krankenhaus geflogen. Das zuständige Amt für Arbeitsschutz in Köln wurde verständigt und nahm
vor Ort die Ermittlungen auf.
Originaltext: Bundesgrenzschutzinspektion Köln
In der Nähe von Hochspannungsleitungen ist die
Spannung so hoch, dass der Strom auch über die
Luft überspringen kann.
Wieso können dennoch Bahntechniker
an den Leitungen arbeiten?
· Der Strom wird in den Streckenabschnitten abgeschaltet.
· Ein Techniker erdet vor und hinter der Baustelle
die Oberleitung mit Hilfe einer Seilverbindung
zwischen Fahrdraht und Schiene, damit auch
der Reststrom abfließen kann. Dieses Seil befestigt er mit der so genannten Erdungsstange an
der Oberleitung.
Spannungen
Kleinbatterie
1,5 Volt
Autobatterie
6 oder 12 Volt
Halogenlampe
12 Volt
Telefonleitung
6 bis 96 Volt
Steckdose (Europa)
230 Volt, 50 Hz
S-Bahn (Hamburg)
1.200 Volt
E-Freileitung
230 bis 3.000 Volt
Erd-Stromkabel
400 bis 6.000 Volt
Oberleitung Eisenbahn
15.000 Volt, 16,7 Hz
Hochspannungsleitung
bis 400.000 Volt
53
Im Zug
Im Zug gibt es Verhaltensregeln für die Sicherheit
der Fahrgäste. Einige Hinweise sind als Aufkleber
in den Zügen angebracht:
„Nicht hinauslehnen!“
„Türen erst öffnen, wenn der Zug steht!“
Arbeitsaufträge:
· Was muss man noch beachten?
Formuliere weitere Regeln.
· Wie kannst du dir helfen? Kreuze an:
Ich ziehe die Notbremse.
· Welche Aufkleber aus dem Zug kennst du noch?
Zeichne sie oder entwirf eigene Aufkleber mit
Sicherheitshinweisen und erkläre diese.
Ich melde mich beim Bahnpersonal.
Ich öffne die Türe und steige aus.
Fehlverhalten von Fahrgästen kann
im Zug zu gefährlichen Situationen führen.
Ich bitte Mitreisende um Hilfe.
Ich verstecke mich auf der Toilette.
Arbeitsaufträge:
· Welche gefährlichen Situationen könnten sich im
Zug für dich ergeben? Notiere.
Ich rufe meine Mutter an.
Ich wähle die Notrufnummer
auf meinem Handy.
Für den Notfall verfügt jeder Zug über eine Notbremse. In jedem Abteil kann sie durch Ziehen an
den roten Griffen betätigt werden.
Die Notbremse bewirkt eine Vollbremsung des
Zuges aus vollem Tempo und ist nur für den absoluten Notfall vorgesehen.
Ein Missbrauch der Notbremse ist strafbar.
Arbeitsauftrag:
· Erkundige dich über die Konsequenzen des
Missbrauchs der Notbremse im Internet.
54
Die Bahn – eine saubere Sache
Vandalismus und Graffiti
Fallbeispiel:
Ein Gleisarbeiter hat Thomas dabei beobachtet,
wie er gerade sein „Tag“ quer über ein Zugfenster
gesprüht hat, stellt ihn zur Rede und ruft sofort
per Funk die Polizei. Folgender Dialog ergibt sich:
Thomas: „So ein Aufwand. Ist doch nicht so
schlimm, der Zug muss doch außen sowieso
irgendwann gereinigt werden.“
Gleisarbeiter: „Das ist Sachbeschädigung – du
kriegst eine Anzeige und musst den Schaden bezahlen – und wenn du kein Geld hast, die Ansprüche verjähren erst nach 30 Jahren … So eine Reinigungsaktion ist teuer.“
Thomas: „Wieso denn „Reinigungsaktion“? Da
wischt man drüber und fertig.“
Gleisarbeiter: „Und während dieser Zeit kann der
Zug nicht fahren. Er muss in die Werkstatt und
dann stundenlang gesäubert werden. Das Farb-
spray lässt sich nämlich nur schlecht entfernen.
Ein Ersatzzug muss beschafft werden. Das alles
ist richtig aufwändig und teuer.“
Thomas: „Das gibt’s doch nicht! Wegen eines
kleinen Bildchens so ein Theater!“
Gleisarbeiter: „Wenn wir das nicht gleich reinigen
lassen, dann ist der Zug in einer Woche komplett
beschmiert. Genauso ist es bei Zerstörungen im
Inneren. Ein aufgeschlitzter Sitz fordert Nachahmer geradezu heraus, dann ist ruckzuck das ganze Zugabteil hinüber.“
Thomas: „Klar, mich erwischt es immer. Die anderen sind wieder auf und davon.“
Gleisarbeiter: „Irrtum! Die haben sie wahrscheinlich auch gekriegt. Den Fall hatten wir neulich
schon. Derjenige, der „Schmiere steht“, ist mitbeteiligt und macht sich auch strafbar.“
Thomas: „Oje, das gibt Ärger zu Hause …“
Arbeitsaufträge:
· Lest den Text mit verteilten Rollen.
· Wie fühlt sich Thomas vor, während und
nach seiner „Sprüh-Aktion“? Diskutiert.
· Stellt die Szene als Rollenspiel dar.
· Was erwartet Thomas zu Hause? Verfasse
mit deinem Nachbarn einen Dialog
zwischen Thomas und seinen Eltern.
· Stellt auch diesen Dialog als Rollenspiel dar.
· Thomas wird angezeigt. Verfasse über den
Vorfall einen Zeitungsartikel.
55
Die Bahn – eine saubere Sache
Vandalismus und Graffiti
Wenn die Erlaubnis des Eigentümers zum Besprühen einer Fläche fehlt,
handelt es sich um eine Sachbeschädigung, die strafrechtlich verfolgt wird.
Arbeitsaufträge:
Recherchiere:
· Warum ist „illegales Sprühen“ strafbar?
· Was bedeutet der Begriff „Sachbeschädigung“?
· Welche Strafen sind für „illegales Sprühen“
vorgesehen?
Diskutiere:
· Hältst du diese Strafen für gerechtfertigt?
· Warum werden auch Täter, die nur
„Schmiere gestanden“ sind, bestraft?
· Wie findest du solche Sprühaktionen?
· Was würdest du unternehmen, wenn du
einen Sprayer in Aktion bemerken würdest?
Berechne:
· Die Reinigung eines besprühten Quadratmeters an der Außenfläche eines Zuges
kostet 700 Euro. Ein Waggon wurde auf einer
Fläche von 5 m2 besprüht. Welche Reinigungskosten muss der Sprayer übernehmen?
· Der Sprayer verdient in seiner Lehre
monatlich 400 Euro. Wie lange zahlt er
also für den angerichteten Schaden?
56
Die Bahn – eine saubere Sache
Vandalismus und Graffiti
Graffiti muss nicht zu Strafe führen:
· Sprühen ist nur dann legal, wenn eine
ausdrückliche Erlaubnis dazu vorliegt
(Umfang, Motiv, Material, Farbe)
· Stadt- und Gemeindeverwaltungen, aber
auch Kirchengemeinden genehmigen auf
bestimmten Flächen (z. B. auf Betonmauern
vor Kindergärten) gesprühte Kunstwerke.
· Mit etwas Glück wird sogar noch die
Farbe gestellt. Fragen lohnt sich.
„Graffiti ist Kunst.“
· Diskutiert diese Aussage
Wärst du gerne Graffiti-Künstler?
· Gestalte dein eigenes Graffiti –
ganz legal auf diesem Zug:
57
Menschen mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung
PROJEKT „AUSFLUG MIT DER BAHN –
SCHÜLER ORGANISIEREN EINE SCHULFAHRT“
Vorwissen
· Schulwegtraining (Sicherheit als Fußgänger)
· Piktogramme/Schrift lesen
· Verkehrsregeln kennen und anwenden
· Sprachliche Sicherheit
· Gefahrensituationen einschätzen können
Ideen zur Umsetzung des Projekts
· Eine gemeinsame Schulfahrt sollte als
Motivation dienen.
· Die Schüler überlegen sich gemeinsam,
was sie für eine Bahnfahrt benötigen und
was sie beachten müssen. Hieraus kann ein
Handlungsplan erstellt werden, der den
Schülerinnen und Schülern Orientierung bietet.
· Folgende Punkte werden mit einbezogen:
Weg zum Bahnhof
· Fußweg
· Öffentliche Verkehrsmittel
· Bahnhof
· Einrichtungen des Bahnhofs
· Piktogramme
Vorbereitungen für die Reise
· Zugwahl/Reisezeiten
· Fahrkarte
· Organisatorisches
Verhalten auf der Reise
· Umgangsformen
· Sicherheit.
· Alle Aufgaben werden mit den Schülerinnen
und Schülern zunächst geübt, so dass sie diese
anschließend selbstständig erledigen können.
Material
4 ABs: Der Bahnhof
3 ABs: Vorbereitungen der Reise
2 ABs: Verhalten auf der Reise + Folie
Lernziele/Lerninhalte
· Bedeutung der öffentlichen Verkehrsmittel erfahren
· Wichtige Einrichtungen des Bahnhofs kennen
· Piktogramme kennen
· Den richtigen Zug auswählen können
· Eine Fahrberechtigung bei sich führen
bzw. erwerben können
· Soziale Handlungskompetenz erwerben
und umsetzen
· Gefahren bei der Benutzung erkennen
und vermeiden
· Lösungsstrategien bei unvorhergesehenen
Ereignissen einsetzen
Links/Literatur
www.bahn.de (Verbindungssuche, Preise, Fahrpläne usw.)
www.unterrichtsmappen.care-line.de Benutzung von Bus und Bahn im Münchner Tarifverbund
www.trainangel.de „In letzter Sekunde“ (Mutproben im Bereich der Bahn)
www.verkehrswacht-verlag.de
www.kindercampus.de/bahn/kids/ Interaktive Spiele zur Bahn
www.bayern-takt.de Netzkarten für die einzelnen Regierungsbezirke
58
Der Bahnhof
Name:
Datum:
v
Der Weg zum Bahnhof
Wie komme ich zum Bahnhof?
Wozu gehören die Kärtchen? Klebe sie richtig ein.
Bus
Straßenbahn
Überlege: Wie kommen wir zum Bahnhof?
Fußgänger
Auto
59
Der Bahnhof
Name:
Datum:
Wichtige Zeichen
Schneide aus. Spiele Domino.
Anfang
WC
Rauchen
verboten
Information
Telefonzelle
Platz für
kranke und
alte Menschen
Aufzug
Erste Hilfe
Kasten
Ende
60
Der Bahnhof
Name:
Datum:
Wichtige Einrichtungen im Bahnhof
Besuche den Bahnhof. Welche Einrichtungen findest du noch?
Diskutiere: Was ist wirklich nötig?
Schneide aus. Klebe die Wörter dann richtig ein.
WC
Schließfach
Information
Fahrkartenautomat
Trolley
Fahrkartenschalter
61
Der Bahnhof
Name:
Datum:
Schneide alle Bilder und Karten aus. Spiele Memory.
Abfahrtstafel
Fahrkartenschalter
Fahrkartenautomat
Information
Bahnsteig
Gleis
62
Vorbereitungen der Reise
Name:
Datum:
v
Heute besuche ich meine Oma!
Ich muss vom Hauptbahnhof zum Scheidplatz fahren.
Überlegt euch gemeinsam:
1. Mit welcher Linie fährt Paul?
2. Wie viele Haltestellen liegen dazwischen?
3. Muss Paul umsteigen?
63
Vorbereitungen der Reise
Name:
Datum:
Lies den Fahrplan.
10:00-11:00 Uhr
12:00-13:00 Uhr
10:00
10:20
10:40
12:00
12:20
12:40
Linie 27 Schwanseestraße
Linie 15 Menterschweige
Linie 19 St.-Veit-Straße
Linie 12 Scheidplatz
Linie 18 Effnerplatz
Linie 27 Schwanseestraße
11:00-12:00 Uhr
13:00-14:00 Uhr
11:10
11:30
11:50
13:10
13:30
13:50
Linie 17 Effnerplatz
Linie 25 Grünwald
Linie 27 Petuelring
Linie 15 Menterschwaige
Linie 19 St.-Veit-Straße
Linie 17 Effnerplatz
Wann muss Paul fahren? Kreuze an:
10:40 Uhr mit der Linie 19
12:00 Uhr mit der Linie 12
13:10 Uhr mit der Linie 15
Ordne die Zeiten und Linien richtig zu.
10:20 Uhr
Effnerplatz
11:10 Uhr
Scheidplatz
11:50 Uhr
Schwanseestraße
12:00 Uhr
Menterschwaige
12:40 Uhr
Petuelring
64
Vorbereitungen der Reise
Name:
Datum:
Diskutiere: Was benötigst du für die Bahnfahrt?
Was ist gefährlich?
Male aus, was du für die Bahnfahrt benötigst.
Streiche durch, was gefährlich ist.
o
Z
tr
g a
O
r
l
65
Verhalten auf der Reise
Name:
1. Sprich mit deinen Mitschülern über die Bilder.
2. Male ins Fenster, was noch passiert.
Datum:
66
Verhalten auf der Reise
Name:
Datum:
Alles super?
Schaue dir das Bild an. Diskutiere es mit deinen Mitschülern.
Und so sollte es sein! Ordne richtig zu.
Ich bin freundlich.
Ich esse sauber.
Ich habe eine
Fahrkarte gekauft.
Ich spiele leise.
IMPRESSUM
Herausgeber:
Bayerische Eisenbahngesellschaft GmbH,
Boschetsrieder Str. 69, 81379 München,
Tel.: 089 748825-0, www.bayern-takt.de;
Bayerische Oberlandbahn GmbH,
Bahnhofplatz 9, 83607 Holzkirchen,
Tel.: 08024 997171,
www.bayerischeoberlandbahn.de
Redaktion:
Seminar Bayern für Verkehrs- und
Sicherheitserziehung, ALP Dillingen,
Postfach 1302, 89401 Dillingen a. d. Donau;
Bayerische Oberlandbahn GmbH,
Bahnhofplatz 9, 83607 Holzkirchen
Gestaltung und Realisierung:
die andere agentur!, Gabriela Wischeropp,
85567 Grafing b. München, Tel.: 08092 86359-0,
www.die-andere-agentur.de
Fotos/Grafiken:
Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH;
Bayerische Oberlandbahn GmbH;
Veolia Verkehr GmbH; Deutsche Bahn AG;
www.bahnimbild.de; Bahn-Umwelt-Zentrum,
Berlin; die andere agentur!
S. 16 Schienenbus, Franz Fanger;
S. 17 Deutsche Bahn Museum im
Verkehrsmuseum Nürnberg;
S. 19 Flirt, STADLER Pankow GmbH;
S. 44 Unfallkasse Rheinland-Pfalz,
Zeichnung von Sabrina Wagner
S. 57, 58, 62, 63 und 65 Die Abbildungen
wurden dem Unterrichtswerk FLUX mit
freundlicher Genehmigung von Ernst Klett GSV
und Deutscher Verkehrswacht entnommen.
Illustratorin: Dorothea Tust;
S. 62 Münchner Verkehrs- und
Tarifverbund GmbH (MVV)
S. 65 „Geschnallt“ vom
Deutschen Verkehrssicherheitsrat e.V.;
S. 66 Mit freundlicher Genehmigung der
NASA GmbH und der Deutschen Bahn AG
(aus dem Lehrmaterial „Auf Achse
mit Bahn und Bus“); Das Material ist
urheberrechtlich geschützt
Einen großen Dank an die genannten
Unternehmen und Organisationen für
ihre Unterstützung.
Stand: Mai 2006
Irrtum und Änderungen vorbehalten.