Schauen Sie selbst - agro

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Schauen Sie selbst - agro
Das Magazin für den professionellen Pflanzenbau
Nr. 3
Technik, die begeistert!
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Agritechnica 2013
Impressionen von
der Agritechnica 2013…
…mehr darüber in der nächsten Ausgabe LEMKEN live!
Editorial und Inhalt
editorial
Liebe Leserinnen und liebe Leser,
Top-Qualität zu fairen
Preisen – das dürfen
Landwirte von einem
erfolgreichen Landtechnik-Hersteller wie LEMKEN erwarten. Diesen
Anspruch können wir
dank eines kompetenten
Mitarbeiterteams erfüllen. Weltweit arbeiten bei LEMKEN inzwischen mehr als 1.000
Vertriebs- und Servicespezialisten, Berater, Entwicklungsingenieure und Facharbeiter daran, die Trends im Pflanzenbau
und innovative technische Entwicklungen aufzuspüren, diese in leistungsfähige Technik umzusetzen und LEMKEN zu einem zuverlässigen Partner für professionelle Pflanzenbauer
weiterzuentwickeln.
Einige dieser Menschen stellen wir auch in der nun vorliegenden aktuellen Ausgabe von LEMKEN live wieder vor.
So beispielsweise Gottfried Giesen, der als Chef-Entwickler
die Geschicke des Unternehmens bereits seit fast drei Jahrzehnten begleitet, oder auch Heinrich Grande, der die Marke
LEMKEN nach der Wiedervereinigung in den neuen Bundesländern maßgeblich mit aufgebaut hat. Aber auch unsere
Auszubildenden Raphael Angenendt, Andreas Bröcheler und
Michael Janßen, die mit ihrem „Krötenpflug“ LEMKEN würdig
beim Wettbewerb „Jugend forscht“ vertreten haben, oder
Max Wilmsen-Schreuder, stellvertretend für unsere vielen
Vorführfahrer, die im engen Kontakt mit den Landwirten die
LEMKEN Technik in die Praxis einführen.
Die Personalstruktur bei LEMKEN ist sehr gesund. Die nachstrebende junge Generation ist bestens ausgebildet und
profitiert gleichzeitig von den Erfahrungen der „alten Hasen“.
Und egal ob in den Büros, in den Werkshallen oder draußen
auf dem Acker: Alle Mitarbeiter verbindet die Motivation,
den Landwirten praxisgerechte Lösungen anzubieten und
damit auch das eigene Unternehmen voranzubringen.
Kein anderer aber hat die Geschicke von LEMKEN über viele
Jahre hinweg so nachhaltig geprägt wie Dr. Franz-Georg
von Busse. Er war 22 Jahre lang Geschäftsführer bei LEMKEN.
Darüber hinaus gehört er zu den markanten und besonders
engagierten Persönlichkeiten der Landtechnikbranche. Wir
danken Dr. Franz-Georg von Busse für die sehr erfolgreiche
Arbeit!
Ihre
Ihr
Nicola Lemken
Gesellschafterin
Anthony van der Ley
Geschäftsführer
inhalt
Impressionen Agritechnica 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Editorial und Inhalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Zerspanung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Porträt – Heinrich Grande. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Interview – Gottfried Giesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
LEMKEN AgroTraining . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Der neue Rubin 12. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Vorführfahrer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Karriere bei LEMKEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
reportagen und berichte
Belgien – Pascal Wauters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Frankreich – Maschinenringe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Frankreich – Pascal Moine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Russland – OAO WLMK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Russland – Bison-Track-Show 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Tschechien – Brüder Růžička . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
England – M.H. Poskitt Ltd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Kanada – Morris Feduk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Niederlande – Jaco Burgers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Deutschland – Dittmar Bähr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
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Ausgaben des LeMkeN
lemken.com
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unter www.live.lemken.com
impressum
herausgeber: LEMKEN GmbH & Co. KG
Weseler Straße 5 • 46519 Alpen • Tel.: +49 2802 81-0 • Fax: +49 2802 81 220
E-Mail: [email protected] • Web: www.lemken.com
Verantwortlich i.s.d.P.: Anthony van der Ley, Geschäftsführer
konzept und realisation: agro-kontakt GmbH
Druckerei: Görres-Druckerei
LEMKEN live ist urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung von Beiträgen mit Einverständnis des Herausgebers ist zulässig. Der Inhalt von LEMKEN live wird mit größter
journalistischer Sorgfalt erstellt; es wird jedoch keine Gewähr übernommen.
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Zerspanung
Zerspanung –
Millimeterarbeit
im großen Stil
Drehen, Bohren, Fräsen – das sind die klassischen Tätigkeiten bei der Werkstückherstellung.
In der modernen Fertigung wird dies in dem Arbeitsbereich Zerspanung zusammengefasst.
„Sitzt, passt, wackelt und hat Luft“, sagt
der Handwerker, wenn sein Werk gelungen ist oder gelungen scheint. Das
sprichwörtliche Handwerkermotto hat
in der industriellen Fertigung jedoch
längst ausgedient. Das beweist auch
ein Blick in die LEMKEN Produktionshallen. Hier produzieren 46 Facharbeiter
mit hochmodernen, computergesteuerten Spezialmaschinen Werkstücke in
höchster Präzision.
Neben Härten und Vergüten (siehe
dazu LEMKEN live, Ausgabe 2) zählt der
Bereich Zerspanung zu den Kernkompetenzen des Unternehmens. „Alles,
was besonders präzise sein muss, fertigen wir in unserem Werk selbst, nur wenig wird ausgesourct“, erläutert Gerald
Günther, der als Programmierer CNC die
Verarbeitungsabläufe fest im Blick hat.
Hinter dem Begriff Zerspanung verbergen sich die typischen Arbeitsschritte
der Metallverarbeitung. Zur Zerspanung zählen alle mechanischen Bearbeitungsverfahren, bei denen das
Material in die gewünschte Form gebracht wird, indem überflüssiges Material in Form von Spänen abgetragen
wird. In der Zerspanung erhalten die
Einzelteile aus hochvergüteten Stäh-
len durch fräsende, drehende oder
bohrende Bearbeitung ihre endgültige
Form. Höchste Präzision im hundertstel
Millimeterbereich ist erforderlich. Deshalb werden große computergesteuerte Werk­­zeugmaschinen und Spezialbohrer, die das vergütete Metall exakt
und schonend bearbeiten können, eingesetzt. Auf bis zu sieben Meter langen
Arbeitstischen lassen sich mehrere Teile
gleichzeitig bearbeiten. Neben Qualität
ist somit auch die Schnelligkeit bei der
Fertigung gewährleistet. Das Ziel der
Bearbeitung: Langlebige verschleißfeste Werkzeuge wie beispielsweise Pflugkörper. und 2 Die Aufträge
gelangen, entsprechend
aufbereitet, zum ersten
Arbeitsplatz der Fertigung. Dort wird die Spanvor­rich­tung einge­­­rich­tet.
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1
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ie Bearbei­tungszentren
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sind bis zu sieben Meter lang,
sodass mehrere Werk­stücke
gleich­zeitig bearbeitet
werden können.
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usspindeln der
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Kreiseleggenwanne
3
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Technische Zeichnung,
Spanplan.
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Vor dem Serienstart erfolgt
eine umfangreiche Quali­tätsprüfung des Werkstückes. Auch dafür stehen
moderne Messmittel zur
Verfügung.
Porträt – Heinrich Grande
Der LEMKEN Pionier
im Osten Deutschlands
Die blaue Farbe mit dem weißen Schriftzug war in der ehemaligen DDR unbekannt.
Heinrich Grande ist es nach der Wende gelungen, in nur wenigen Jahren den Markt
für die LEMKEN Produkte zu erschließen.
denen die Felder mehrfach überfahren wurden. Die Arbeitsergebnisse, vor
allem die Rückverfestigung des Saatbettes, waren nicht zufriedenstellend.
Die heimische Landtechnikproduktion
hatte dazu aber keine Alternativen zu
bieten.“
Somit sollte der Weg
eigentlich frei sein.
Fast ein Vierteljahrhundert gehört
Heinrich Grande nun schon zum festen Mitarbeiterstab von LEMKEN. Und
auch davor war der gelernte Landmaschinenschlosser und Dipl.-Ing. (FH)
Landtechnik schon jahrelang in der
landwirtschaftlichen und landtechnischen Branche zu Hause. Als Technischer Leiter einer 7.000 Hektar großen
LPG hat er die Anforderungen der ostdeutschen Landwirtschaft en détail
kennengelernt.
Doch so einfach war es nicht, auf dem
Markt Fuß zu fassen. „Ich bewegte
mich in einer Landmaschinenhandelswüste, es fehlte eine funktionierende
Infrastruktur und ein Händlernetz, das
bereit war, sich auf die neue LEMKEN
Technik einzulassen.
Ein wichtiger Grundstein war im Juli
1991 die Eröffnung einer Niederlassung im Verkaufsgebiet und die Einstellung der Kundendienstmitarbeiter
Norbert Pape und Dietmar Koch. Mit
unzähligen Feldvorführungen und Be­-
ratungsgesprächen habe ich mich
langsam an die Klientel herangearbeitet.“ Mit großem Erfolg. Bei Pflügen ist
LEMKEN im Verkaufsgebiet von Heinrich Grande Marktführer. „Und auch
bei den Kurzscheibeneggen“, meint
der Vertriebsprofi. Bei allen anderen
Geräten gehört LEMKEN zumindest zu
den großen Drei.
Heinrich Grande setzte im letzten Jahr
rund 5 Millionen Euro um. Das ist für
die großflächigen Ostbetriebe ein sehr
akzeptables Ergebnis. „Und der Pflug
erlebt bei uns gerade eine Renaissance“, weiß Grande zu berichten. „Je
besser die Getreidepreise, desto besser
ist das für den Pflug. Weil es sich lohnt,
in die mechanische Bekämpfung von
Unkräutern und Krankheiten zu investieren. Am 31.12.2013 geht Heinrich
Grande in den wohlverdienten Vorruhestand. Seine Frau macht das auch –
und die beiden wollen dann ihre Freizeit gemeinsam so richtig genießen. Nach der Wende kam es zu ersten
Kontakten von LEMKEN. 1990 besuchte Grande auf Einladung das Unternehmen in Alpen, 1991 brachte
man alles unter Dach und Fach. Als
Gebietsverkaufsleiter für SachsenAnhalt, Südwest-Brandenburg und
Mitte ­Thüringen leistete Grande echte
­Pionierarbeit.
Als Türöffner bezeichnet er den Scheibengrubber Smaragd und die Saatbettkombination Kompaktor, mit denen nicht nur neue Geräte, sondern
auch eine komplett neue Arbeitsweise in den Pflanzenbaubetrieben Einzug hielt. „Zu DDR-Zeiten nutzte man
Scheibeneggen und Feingrubber, mit
Dank des unermüdlichen Einsatzes von Heinrich Grande gehört
LEMKEN heute zu den führenden in Ostdeutschland.
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Pascal Wauters favorisiert die neue Sirius 10 auch für die Abschlussbehandlung in Getreide.
„Hier kommt
nichts anderes hin“
Beste Böden, kluge Fruchtfolgen und eine exzellente technische
Ausstattung sind für den Belgier Pascal Wauters, der einen 175 Hektar-Betrieb
bewirtschaftet, die Erfolgsgaranten, LEMKEN ist ein wichtiger Partner bei
der Betriebsbewirtschaftung. „Und hier kommt nichts anderes hin“, betont
Pascal Wauters. Damit ist eigentlich schon alles gesagt. Zumindest was seinen
Maschinenpark betrifft.
Reportage Belgien – Pascal Wauters
Vater und Sohn – ein erfolgreiches Gespann.
Der Familienbetrieb ist in Landen, einem Ort in der Region Vlaams-Brabant
zu Hause, einem begünstigten Ackerbaustandort, auf dem Zuckerrüben,
Kartoffeln und alle anderen lukrativen
Marktfrüchte prächtig gedeihen und
beste Erträge bringen. Eine Besonderheit im Anbaukonzept ist der Flachs,
der in der Fruchtfolge des Betriebes
neben den Ackerbohnen eine wichtige Aufgabe übernimmt.
Langjähriger
Fruchtfolge-Rhythmus
Flachs steht nur alle sechs Jahre auf
demselben Standort. Wauters pflügt
zum Winter, im Februar düngt er die
Flächen. Nach der Saatbettvorbereitung wird der Flachs mit einer Aussaatstärke von 120 kg/ha etwa Mitte März
ausgesät. Die Pflanzenschutzmaßnahmen beim Flachs sind überschaubar.
Sehr früh, wenn der Flachs etwa zwei
bis drei Zentimeter hoch ist, spritzt
Wauters gegen den Flachskäfer und
gegen Blattläuse, etwa zwei Wochen
später setzt er noch einmal ein Herbizid ein. Fungizidspritzungen sind nur
unregelmäßig und nach Bedarf erforderlich. Danach heißt es warten bis zur
Ernte.
Bestände, die für die industrielle Fasernutzung vorgesehen sind, lässt Wauters komplett mit Wurzel ernten. Für
die Saatgutvermehrung wird der Flachs
gedroschen. „Die Kultur wertet meine
Fruchtfolge in vielerlei Hinsicht auf“, erläutert Wauters. „Der Flachs hinterlässt
eine gute Bodenstruktur im August.
Die Vorfruchtwirkung für Winterweizen
ist sehr gut. Aber auch der Flachs selbst
bringt aufgrund fester Abnahmeverträge gute Deckungsbeiträge.“
In der Maschinenhalle überwiegt die Farbe Blau.
365-Tage LEMKEN
Für die gesamte Bodenbearbeitung
inklusive Pflügen sowie für die Aussaat
nutzt der Betriebsleiter auf seinem
Betrieb ausschließlich, und schon seit
vielen Jahren LEMKEN Technik. In der
Maschinenhalle stehen unter anderem
eine Sämaschine Saphir, eine Kreiselegge Zirkon 10 und die Saatbettkombination Korund.
Seit diesem Frühjahr ist Pascal Wauters
auch Besitzer der neuen Sirius 10. Die
Spritze war eine der ersten, die in der
LEMKEN Montagehalle in Föhren vom
Band gelaufen ist (siehe auch LEMKEN
live, Ausgabe 2). Neben der Sirius arbeitet der Betriebsleiter bereits seit
2010 mit der Anhängespritze Albatros
5000. Überdimensioniert ist diese Ausstattung für ihn nicht. „Zwei Spritzen
helfen mir, meine Pflanzenschutzmaßnahmen nach meinen Vorstellungen
durchzuführen, sie machen die Arbeiten sicherer, exakter und flexibler“, erläutert Wauters sein Konzept.
So führt er beispielsweise den Pflanzenschutz auf Versuchsflächen der
Der Flachs ist ein wichtiges Glied der Fruchtfolge.
Zuckerfabrik durch. Früher musste die
Spritze deshalb sehr häufig gereinigt
werden, um unerwünschte Spritzreste
zu vermeiden. „Die häufige Spritzenreinigung war immer auch ein Zeitproblem“, erinnert sich Wauters.
Noch schwieriger war es für ihn, in
Zuckerrüben und Getreide den jeweils optimalen Spritzzeitpunkt nutzen zu können. „Die Rüben vertragen
die Behandlungen in den Morgen- und
Abendstunden einfach besser, Getreide kann man sehr gut auch am Tage
behandeln. Mit den beiden Spritzen
kann ich jetzt den richtigen Moment
viel besser nutzen – und das ohne zeitaufwändige Spritzenreinigung.“
„In diesem Jahr habe ich die Sirius
überwiegend in den Rüben und im
Mais eingesetzt“, beschreibt Wauters
weiter den Arbeitsablauf. „Auch für
die Abschlussbehandlung im Getreide
ist sie für mich die bessere Alternative.“
Nach den guten Erfahrungen mit den
LEMKEN Klassikern für die Bodenbearbeitung und die Aussaat hat Wauters
mit der Pflanzenschutztechnik Neuland betreten. Das erste Einsatzjahr für
die neue Sirius hat Pascal Wauters darin bestätigt, die richtige Wahl getroffen zu haben. „Ich bin sehr zufrieden.
LEMKEN ist der Devise treu geblieben,
einfache Lösungen für komplexe Zusammenhänge zu finden.“
„Ein gutes Beispiel ist dafür das System
QuickConnect oder die Ecospray-Software. Auch Qualität, Zuverlässigkeit
und Service stimmen“, urteilt Pascal
Wauters. 100 Tage Bewährung gibt es
für Politiker im neuen Amt, 150 Hektar
hatte die Sirius. Sie darf bleiben.
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Interview – Gottfried Giesen
Leistung, Effizienz, Komfort
Fachbegriffe wie aktive Bodenbearbeitung oder Parallelogramm geführtes Doppel­
scheibenschar mit Druckrolle fallen bei LEMKEN gern in einem Atemzug mit dem
Namen Gottfried Giesen. Die Entwicklungen sind vor allem auch seine „Babys“.
technik, die nun sehr viel stärker mit
der Bodenbearbeitung verknüpft ist als
vorher.
Doch auch schon andere Hersteller
waren diesen Weg gegangen. In dieser Phase war es deshalb wichtig, für
die LEMKEN Maschinen Alleinstellungsmerkmale auf dem Markt zu finden.
Ein gutes Beispiel sind die Getriebe
betriebenen Werkzeuge. Bei LEMKEN
ist der Getriebekasten aus einem Guss
gefertigt und das Getriebesystem
weist Traktoren-vergleichbare Qualitäten auf.
L l: Gibt es solch ein Alleinstellungsmerkmal auch bei der Drilltechnik?
Gottfried Giesen, Chief Technical Officer
Gottfried Giesen begleitet seit fast drei
Jahrzehnten die Geschicke des Unternehmens und hat ihm als Chief Technical Officer mit geschäftsleitender
Funktion seinen Stempel aufgedrückt.
LEMKEN live sprach mit Gottfried Giesen
über Bodenbearbeitung, Aussaat und
über das neue LEMKEN Geschäftsfeld –
den Pflanzenschutz.
L l: Herr Giesen, was genau macht
ein Chief Technical Officer?
Giesen: Auf Deutsch übersetzt heißt
das, dass ich für den Bereich Produkt­
entwicklung Systemtechnik verantwortlich bin. Ich mache das bereits seit
1991. In meiner Anfangszeit standen
die Bodenbearbeitungs- und später
die Drilltechnik im Vordergrund. Bei
LEMKEN habe ich den Übergang von
der passiven zur aktiven Bodenbearbeitung und hin zur konservierenden
Bodenbearbeitung begleitet. Die logische Konsequenz war die Erweiterung
der Geschäftsaktivitäten auf die Drill-
Giesen: Unbedingt. Bei den Drillmaschinen sind wir den Weg der flexiblen Kombinierbarkeit mit der eigenen
Bodenbearbeitungstechnik gegangen.
Zielvorgaben für uns Entwickler waren
Eigenschaften wie exakte Tiefenführung, verstopfungsfreies Arbeiten und
Zudecken des Saatgutes. Das Parallelogramm geführte Doppelscheibenschar
mit Druckrolle erfüllte diese Anforderungen perfekt und hat sich durchgesetzt.
L l: Seit 2005 produziert LEMKEN
auch Pflanzenschutzspritzen. Wie
gewagt war diese Entscheidung, in
einen doch eigentlich gut versorgten Markt einzusteigen?
Giesen: Dieser Schritt war eine logische
Konsequenz aus unserem Selbstverständnis heraus. Der Pflanzenschutz
nimmt beim Ackerbau eine Schlüsselrolle ein. Mit unserem Portfolio schließen wir so die Produktpalette für den
professionellen Ackerbau.
Auch hier haben wir konsequent nach
unverwechselbaren Merkmalen gesucht auf der Basis des in der Praxis
gut etablierten Jacoby und RTS Knowhows.
L l: Welche Details sind LEMKEN Spezialitäten?
Giesen: Dazu zählt sicherlich das
QuickConnect-System, mit dem sich
die Anbauspritzen sehr viel komfortabler an den Traktor anbauen lassen.
Sehr speziell ist auch die Einzeldüsenschaltung bzw. -überwachung, mit
der jede Düse über eine Ringleitung
ab- oder zugeschaltet werden kann.
Die Teilbreiten lassen sich sehr einfach über Schaltventile steuern. Und
schließlich sind die unverwechsel­
baren Gestänge und die einfache
Handhabung erwähnenswert.
L l: Welche Philosophie steht hinter
Ihrer Arbeit?
Giesen: Egal was wir tun, immer steht
die Frage „Was erwartet der Landwirt“
im Fokus.
Wir denken, das sind vor allem die Arbeitsqualität und im Pflanzenschutz
die Applikationsgenauigkeit. Der Anspruch an die Genauigkeit wird meiner Meinung nach sogar noch weiter
steigen. Das berücksichtigen wir in
unserer Arbeit. Nicht der größere Tank
ist deshalb wichtig, sondern der Weg,
den die Spritzbrühe von dort aus aufs
Feld nimmt. Hier sehen wir eindeutig
unsere Stärken.
Von Arbeitsfeldern, in denen wir nicht
von Beginn an Möglichkeiten einer
Alleinstellung sehen, lassen wir die
Finger. Potenzial sehen wir jedoch
noch bei den Anhängefeldspritzen.
Eine Vorserie der Vega, einer von
LEMKEN komplett entwickelten Feldspritze, wurde auf der Agritechnica
ausgestellt. Die Markteinführung ist
für 2015 geplant.
LEMKEN AgroTraining
Gerste runter, Kurzscheibeneggen drauf – das AgroTraining läuft unter echten Praxisbedingungen.
Train the Trainer
Die Abteilung AgroTraining im Hause LEMKEN ist zuständig für die Aus- und Weiterbildung
der nationalen und internationalen Vertriebs- und Servicepartner. In den Schulungen vermittelt
das AgroTraining Argumente für den Verkauf sowie technisches Know-how für die tägliche
Arbeit mit dem gesamten Produktprogramm.
So weit, so gut. Doch hinter diesen sachlichen Beschreibungen steckt weit mehr.
Faszination Landtechnik, Begeisterungs­
fäh­ig­keit und je nach Wetterlage auch
viel Schweiß „und den Teamspirit gibt‘s
on top noch oben drauf“, meint Peter
Baumgärtner, Leiter der Abteilung AgroTraining. Der jedoch sieht sich weniger
als der Mann an der Spitze, sondern als
Partner in einem gleichberechtigten
Team, in dem von fünf Experten die vier
Produktgruppen Pflüge, Grubber und
Kurzscheibeneggen sowie Drillmaschinen und Feldspritzen vertreten werden.
Seit 2008 kommen einmal im Jahr Mitarbeiter, Importeure und Vertreter der
Tochtergesellschaften aus der ganzen
Welt in Deutschland beim AgroTraining
zusammen. In diesem Jahr standen
die Kurzscheibeneggen auf dem Programm, 2012 waren es die Pflüge und in
den Jahren davor Grubber und Universaldrillmaschinen.
Juli 2013
Die Gerste auf den Flächen der Agrargenossenschaft Göhra nahe Dresden
war gerade noch rechtzeitig geerntet
worden, sodass dem Großeinsatz der
Scheibeneggen nichts mehr im Wege
stand. Insgesamt mussten sich einschließlich der LEMKEN Geräte 7 Fabrikate miteinander messen. „Es geht aber
nicht darum, die Konkurrenz schlecht
zu machen“, erläutert Peter Baumgärtner den Ansatz des AgroTrainings.
„Vielmehr werden wir mit unseren Gästen versuchen, sehr objektiv Vor- und
Nachteile der Geräte herauszuarbeiten.“
Das Gleiche machen vor dem AgroTraining auch die Entwicklungsingenieure
auf der Suche nach Optimierungspo-
9
10
live
tenzial der eigenen Maschinen. Als Referenzgeräte standen in diesem Jahr
die LEMKEN Kurzscheibeneggen Heliodor und Rubin 9 und der neue Rubin
12 im Mittelpunkt.
Intensive Dialoge
Insgesamt kamen 200 Mitarbeiter
gruppenweise zum Feldcamp nach
Sachsen. Ein Lehrgang dauert einen
halben Nachmittag und einen halben
Vormittag, dann ist Bettenwechsel. In
überschaubaren Gruppen informieren
die AgroTrainer über den Aufbau der
LEMKEN- und der Konkurrenzgeräte sowie über die Handhabung und Bedie-
nerfreundlichkeit. Anschließend sind
die Kurzscheibeneggen im praktischen
Einsatz zu sehen, sodass die Arbeitsqualität auf dem Feld bewertet werden
kann.
Vom Verkäufer zum Systemberater
„Unsere Leute müssen auch wissen,
was die Geräte anderer Hersteller unter welchen Bedingungen leisten, und
sie sollen natürlich nach Abschluss des
Trainings alle Vorzüge unserer Technik kennen“, meint Baumgärtner. „Wir
wollen auf diesem Weg Systemberater
ausbilden, die in der Lage sind, mit einem umfangreichen Wissen langfris-
Die Einstellfunktionen werden erläutert und die Arbeitsergebnisse unmittelbar auf dem Feld geprüft.
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BU
Die Stoppelbearbeitung mit dem Rubin 12 stand im Mittelpunkt des Interesses.
tige Kundenbindungen aufzubauen“,
ergänzt er. „Und sie sollen natürlich das
Neuerworbene mit nach Hause nehmen und dort weitergeben.“
Mit der Ausweitung der LEMKEN Exportmärkte und der wachsenden Produktpalette nimmt die Bedeutung des
AgroTrainings beständig zu. „Wir sind
inzwischen in mehr als 55 Ländern vertreten“, so Baumgärtner, „zunehmend
auch in Schwellenländern, die gerade
erst den Schritt zur großflächigen Mechanisierung in der Landwirtschaft machen. Da hat eine intensive Beratungsarbeit allerhöchste Priorität.“ Kurzscheibenegge Rubin 12
11
Tiefer, schneller, intensiver –
der neue Rubin 12
Mit dem Rubin 12 ergänzt LEMKEN jetzt sein Kurzscheibeneggenprogramm aus
Heliodor 8 und Rubin 9 um eine neue Baureihe, die bis zu 20 Zentimeter tief arbeiten
kann. Damit erschließt die neue Kurzscheibenegge auf allen Böden Arbeitsbereiche,
die bisher nur Grubbern vorbehalten waren.
Im modernen Ackerbau werden die
Erhaltung der Bodenstruktur, das
Strohmanagement sowie die frühzeitige mechanische Unkrautbekämpfung
– Stichwort „Resistenzmanagement“ –
immer wichtiger. Beim Aufbau kräftiger
und gesunder Bestände spielen Faktoren wie Feldaufgang, Wurzelbildung,
Erosionsvermeidung oder effiziente
Wassernutzung eine entscheidende
Rolle.
Bei der Stoppelbearbeitung geht es
darum, die positiven Effekte des Strohs
zu fördern und seine negativen Einflüsse zu minimieren. Der neue Rubin 12
spielt hier seine ganze Stärke aus. Wesentlich verantwortlich dafür sind die
speziell angeordneten großen Hohlscheiben, mit denen große Mengen an
Ernterückständen hervorragend eingearbeitet werden können. Hohlscheiben
weisen neben der sehr guten Mischintensität einige weitere Vorteile gegenüber Zinken auf. Hervorzuheben sind
der geringere Zugkraftbedarf, hohe
Fahrgeschwindigkeiten und die damit
verbundene höhere Flächenleistung
bei gleichzeitig reduziertem Kraftstoffbedarf.
Die gezackten Hohlscheiben des Rubin
12 stellen mit einem Durchmesser von
736 mm und einer Materialstärke von
sechs mm eine neue Leistungsklasse
unter den Kurzscheibeneggen dar. Ihre
symmetrische Anordnung in jeder Reihe sorgt selbst bei Fahrten am Hang
für einen präzisen Geradeauslauf ohne
Seitenzug.
Die Werkzeuge sind einzeln an einem
hochvergüteten Holm angebracht.
Dessen spezielle Form sorgt für maximalen Freiraum zwischen den Scheiben. Die Scheiben sind um 20 Grad
zum Boden und um 16 Grad zur Fahrtrichtung schräg gestellt. Das sorgt für
einen optimalen Einzug und ermöglicht die ganzflächige Arbeit. Auf ­diese
DEr Rubin 12 auf einen Blick
Universelle Kurzscheibenegge für hohe Flächenleistung auch
in großen Arbeitstiefen
Konzipiert für die Einarbeitung von großen Mengen an Ernterückständen
In Arbeitsbreiten von drei bis sechs Metern
Arbeitstiefe von drei bis 20 Zentimeter
736 mm Scheibendurchmesser
Symmetrische Scheibenanordnung
Jede Scheibe ist einzeln über ein Federpaket gegen Überlast gesichert
Verschiedene Walzen für unterschiedliche Bodenverhältnisse und
Einsatzbedingungen
Ganzflächige Bodenbearbeitung ab sieben Zentimeter Arbeitstiefe
Bei einer Bearbeitungstiefe von 20 Zentimetern
werden circa 30 Tonnen Erde pro Hektar
bewegt, bei acht Zentimetern sind es beispielsweise „nur“ 12 Tonnen.
Art wird ein optimales Misch- und
Krümelergebnis erzielt. Verstopfungen
sind nahezu ausgeschlossen.
Das gute Arbeitsergebnis wird durch
den Prallstriegel, der hinter der
1. Reihe Hohlscheiben läuft, weiter
verbessert. Er sorgt für eine intensive
Mischung und Krümelung des Bodens,
der folgende Nivellierstriegel hinter der
zweiten Scheibenreihe hinterlässt eine
ebene Oberfläche. Verschiedene Walzen aus dem umfangreichen LEMKEN
Walzenprogramm sorgen ebenfalls für
eine optimale Krümelung, Rückverfestigung und Einebnung sowie für eine
exakte Tiefenführung bei unterschiedlichen Bodenverhältnissen und Einsatzbedingungen.
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Vorführfahrer
Max Wilmsen-Schreuder (li. und Bild re. oben) ist in den Semesterferien für die Firma LEMKEN unterwegs. Zusammen mit Maik Peppler (rechtes Bild von li.)
und dem Servicetechniker vor Ort, Bernhard Wild, bilden sie für einige Wochen das Hessen-Team.
Die ganzen
Semesterferien blau
Landwirtschaft ist ansteckend. Max Wilmsen-Schreuder wurde bereits im zarten
Alter von neun Jahren auf dem landwirtschaftlichen Betrieb seines Onkels vom
Agrar-Virus erfasst. Heute studiert er Agribusiness an der Hochschule Rhein-Waal,
in den Semesterferien ist er als LEMKEN Vorführfahrer unterwegs
Max Wilmsen-Schreuder ist 25 Jahre
alt, studiert im 5. Semester und hat
seinen Wohnsitz in den Herbst-Semesterferien 2013 für einige Wochen nach
Hessen verlegt. Die Bücher hat er zu
Hause gelassen, denn als Vorführfahrer am LEMKEN Stützpunkt Eberstadt
bleibt für Theorie keine Zeit. Die Liste
der interessierten Landwirte ist lang.
Jeden Tag spannt der Student deshalb
„seinen“ Fendt vor eines der Vorführgeräte und macht sich auf den Weg zu
potenziellen Kunden.
„Ich treffe meist auf Landwirte, die ein
großes Interesse an technischen Details haben“, sagt Wilmsen-Schreuder.
„Andere wollen die Maschine im Extremeinsatz sehen. Auf jeden Fall sind die
Erwartungen hoch, sobald der Name
LEMKEN ins Spiel kommt.“ Ohne eine
fundierte landwirtschaftliche Ausbildung und praktische Erfahrungen ist
den Ansprüchen nicht gerecht zu werden.
„Es ist mehr als nur ein einfacher
Semesterjob“, weiß auch WilmsenSchreuder. Er muss auf die unterschiedlichsten Kundencharaktere und
Betriebsverhältnisse reagieren. Seine
landwirtschaftliche Lehre, seine Zeit
als Betriebshelfer und seine Auslandsaufenthalte helfen ihm dabei. „Am
wichtigsten ist es jedoch, voll und
ganz hinter dem Produkt zu stehen,
das man präsentiert.“
Für Maik Peppler, dem Gebietsverkaufsleiter Hessen, ist der Vorführfahrer eine ganz wichtige Schnittstelle
zwischen Hersteller und Kunden. „Bo-
denbearbeitung wird auf dem Acker
verkauft!“, zitiert er ein LEMKEN Credo.
„Max und seine elf Kollegen, die in
ganz Deutschland für LEMKEN im
Einsatz sind, tragen deshalb eine sehr
große Verantwortung. Entsprechend
sorgsam müssen die jungen Leute
aufgebaut und bei den Landwirten
eingeführt werden. Bei Max WilmsenSchreuder ist das hervorragend gelungen. LEMKEN sucht ständig geeignete
Studenten für diese Vorführtätigkeit,
die auch Einsätze bei Feldtagen und
großen Maschinenvorführungen mit
einschließt. Die intensive Phase für die
Bodenbearbeitungs- und Sätechnik
beginnt unmittelbar nach der Getreideernte. In diesem Sommer standen
die Geräte Heliodor, Rubin und Karat
im Mittelpunkt. Reportage Frankreich – Maschinenringe
Ein gemeinsamer Grubber
mit privaten Verschleißteilen
„Sieben Mitglieder des Maschinenrings (MR) von Rouclavard und noch einmal fünf des
MR Tourdan (im Südosten Frankreichs) haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam in einen drei Meter breiten Grubber des Typs Karat 9 ohne Schare und mit pneumatischem Zwischenfruchtsägerät zu investieren“, berichtet Eric Aubert vom MR Rouclavard.
Das Konzept ist originell, die Scharfüße
(einschließlich Schare und Flügel) sind
Privatbesitz. „Jedes Mitglied bezahlt
und nutzt seinen eigenen Verschleißteilsatz.“ Vor zwei Jahren haben die
zwölf Landwirte aus dem Umland von
Revel-Tourdan (Département Isère) diesen Beschluss gefasst. Bei einer gemeinsamen Anschaffung werden ansonsten
zwar die Kosten geteilt, jedoch kann
das Problem entstehen, dass Mitglieder
ungerecht abgerechnet werden, denn
unterschiedlicher Gebrauch und verschiedene Nutzungsbedingungen verursachen auch verschiedene Anteile an
den Verschleißteilkosten.
Fairness in jeder Hinsicht
So wird schon rein technisch vermieden, dass man ein Arbeitsgerät mit
von anderen abgenutzten Werkzeugen
bekommt. Auch aus wirtschaftlicher
Sicht ist das System fair, weil jeder für
seine eigenen realen Verschleißkosten
aufkommt, die durch die Flächengröße,
die Bodenverhältnisse und die Werkzeugeinstellungen beeinflusst werden.
Alle MR-Mitglieder haben die gleichen
breiten und schmalen Schare, die je
nach Bedarf mit Flügeln ausgestattet
werden. „Aus Gründen der Vielseitigkeit haben wir uns für einen dreibalkigen Grubber mit einer Scheibenreihe
entschieden. Wir benutzen das Gerät
nach dem Pflügen, für die Stoppelbearbeitung und zur Zwischenfruchtaussaat
z. B. von Raps.“
Untergebracht ist der Grubber bei Eric
Aubert – jedoch ohne Schare. Wird der
Karat gebraucht, rufen die Landwirte bei
ihm an und reservieren die Maschine.
Dann fährt man hin, baut den Grubber
an und rüstet ihn mit den eigenen Scharen aus. Der Karat 9 des Maschinenrings
verfügt über ein Schnellwechselsystem.
„Die elf Schare anzubauen, dauert nicht
mehr als 10 bis 15 Minuten“, versichert
Eric Aubert, „der Abbau 10 Minuten.“
Das LEMKEN Schnellwechselsystem
ist die Schlüsselstelle für diese Art, ein
Gerät zu teilen. Die Kombination aus
Scharfuß und Schar ist leicht zu handhaben. Das Maximalgewicht mit angebauten Flügeln beträgt 11,5 Kilogramm. Die
Hülse des Verschleißteils wird auf den
Zinken gesteckt und mit Bolzen und
dem Klappstift gesichert; dabei muss
ein kleiner Hebel umgelegt werden.
Für den ­Abbau wird die Sicherung mit
einem Spezialhaken geöffnet und das
Teil rutscht herunter.
Ein Grubber für 580 Hektar
Der Grubber wurde für den Einsatz
auf 580 Hektar mit den unterschiedlichsten Kulturen angeschafft. Wegen
der variierenden Bodenverhältnisse
ist es möglich, die Reservierungen
über mehrere Wochen zu staffeln. Die
Investition belief sich auf 32.000 Euro,
Dank des Schnellwechselsystems dauert es nur
zehn bis 15 Minuten, um die eigenen Schare am
gemeinsam erworbenen Grubber anzubauen.
davon 13.000 für den Grubberrahmen
und 4.000 für das Zwischenfruchtsägerät. Die übrigen Kosten entfielen
auf die verschiedenen Scharsätze, die
der Maschinenring seinen Mitgliedern
in Rechnung stellt. „Ein Satz mit elf
aufgepanzerten Scharen kostet 348
Euro (ohne MwSt.) und reicht für etwa
60 bis 80 Hektar“, rechnet Aubert vor.
Quelle: „La France Agricole“, Nr. 3455, S. 69.
13
14
Reportage Frankreich – Pascal Moine
Wenn die Geräte
miteinander kommunizieren
Die Isobus-Kommunikation zwischen Gerät und Traktor entwickelt sich zunehmend
zu einem unverzichtbaren Part der Landbewirtschaftung. Vor allem das Arbeiten auf
großen Flächen wird mit einer intelligenten Maschinenkommunikation wesentlich
einfacher und effizienter.
Der landwirtschaftliche Betrieb von
Pascal Moine (Cissé, Vienne) umfasst
130 Hektar. Darüber hinaus führt er auf
weiteren 1.000 Hektar in den unterschiedlichsten Kulturen – beispielsweise Weizen, Gerste, Raps oder Sonnenblumen – Arbeiten im Auftrag anderer
Landwirte durch. Ebenfalls betreut er
rund 100 Hektar Maisfläche mit Beregnung. Diese Konstellation stellt höchste
Ansprüche an die Betriebsorganisation.
„Straffe Arbeitsabläufe sowie die Nutzung von Isobus als Kommunikationsmittel für die Steuerung der Werkzeuge
innerhalb der Mechanisierungskette
erlauben es uns, die Arbeiten präzise
und komfortabel auszuführen“, erläutern Moine und seine Mitarbeiter einstimmig.
Die Bodenbearbeitung auf den KalkLehm-Böden des Betriebes erledigt
Moine mit dem Grubber Karat. Anschließend überfährt er die Fläche mit
der Kurzscheibenegge Rubin. Diese
Egge wird auch in Kombination mit
einer Solitair für die Rapsaussaat eingesetzt. „Beim Getreidedrillen machen wir
einen zusätzlichen Durchgang mit dem
Karat, lassen dann aber die Flügelschare weg. Die Schnellwechseleinrichtung
Der Maschinentausch läuft problemlos.
Der Maschinentausch unter den Kollegen ist jetzt wesentlich einfacher geworden.
erlaubt den einfachen und werkzeuglosen Wechsel auf Gänsefußschare mit
schmalerer Spitze“, ergänzt Moine.
ielseitigkeit mit weniger
V
Terminals
Verwendung findet darüber hinaus
eine Zirkon-Kreiselegge mit sechs Metern Arbeitsbreite in Kombination mit
einer Sämaschine. Die Kombination
passt sehr gut nach der Pflugfurche,
um in einem Durchgang zu säen. „Die
Kombination kommt auch manchmal
bei der Mulchsaat mit einem Zinkengrubber oder einer Scheibenegge zum
Einsatz“, ergänzt Moine.
Moine schätzt sehr, dass er jedes Gerät
einzeln oder in Kombination einsetzen
kann. „Es erleichtert auch den Maschinentausch unter den Kollegen“, sagt
er. So nutzt er bei Bedarf beispielsweise problemlos eine weitere LEMKEN
Solitair eines Freundes. Beide Sämaschinen sind mit dem Isobus-System
ausgestattet. „Dadurch sind sie untereinander kompatibel“, erläutert Moine.
„Das 2011 angeschaffte Isobus-Terminal Isagri kommuniziert auch mit dem
Steuergerät des Schleppers und erfasst
zunächst die ausgeführten Arbeiten.
Demnächst wollen wir die Daten der
Sämaschine auslesen.“
Präzise
Steuerung und
Nachverfolgung der Ressourcen
Isobus findet auch bei der Düngung
der Flächen Verwendung. Über die Dokumentationssoftware ist die exakte
Erfassung der ausgebrachten Mengen
möglich, die Ausbringung erfolgt nun
wesentlich genauer. „Geräte, die mit
Isobus arbeiten, liegen voll im Trend
und helfen uns bei der Modernisierung
unserer Betriebe“, unterstreicht der Betriebsleiter.
Der Einsatz moderner, präziser und effizient arbeitender Geräte war die Voraus­
setzung für eine Betriebszertifizierung,
die das Ausbringen von Betriebsstoffen
wie Düngern oder Pflanzenschutzmitteln ermöglicht. Auch die Möglichkeit
der Nachverfolgung beurteilt Moine
als zusätzlichen Pluspunkt. „Isobus ist
aber auch einfach aus technischer Sicht
nützlich und macht viele Arbeitsabläufe
einfacher und sicherer.“
Reportage Russland – OAO WLMK
15
Auf Innovationskurs
Die LEMKEN RUS geht davon aus, dass in den nächsten Jahren die technische
Ausstattung der Aktiengesellschaft „Welikolukski mjassokombinat“, des größten Erzeugers
von Schweinefleisch im Nordwesten Russlands, vollständig erneuert und dass sie daran
entscheidend beteiligt sein wird. In diesem Wirtschaftsjahr lieferte LEMKEN RUS der
Holding bereits 35 Geräte – mit schon sichtlich spürbaren wirtschaftlichen Effekten.
Der Druck des Marktes
2013 stand auch die Gesellschaft „Welikolukski swinowodtscheski komplex“,
eine Gesellschaft der Unternehmensgruppe „Welikolukski mjassokombinat“
(OAO WLMK), vor dem Problem, dass
neue Geräte angeschafft werden mussten. Das Unternehmen ist auf die Aufzucht und Mast von Vieh spezialisiert,
hat eigene Anbauflächen und verfügt
über ein gut ausgebautes Netz firmeneigener Läden.
In den nächsten zwei Jahren möchte das Unternehmen die Zahl seiner
Schweine von 670.000 auf eine Million
aufstocken. Diese ehrgeizigen Pläne
erfordern die Ausweitung der eigenen
Futtermittelflächen, um auf den Zukauf
teuren Viehfutters verzichten zu können. Das größte Hindernis war allerdings der schlechte Zustand der landwirtschaftlichen Nutzflächen. Obwohl
die Holding einer der größten Landbesitzer im Gebiet Pskow ist, wurden große Teile der Anbauflächen bisher nicht
genutzt.
Die ersten Schritte
Die Leitung der OAO WLMK beschloss
deshalb, auf leistungsfähige technische Partner zu setzen, und suchte
nach einem zuverlässigen Lieferanten
für Maschinen und einem Händler für
den Kundendienst und die Ersatzteillieferung.
Es wurden die Produkte bekannter Hersteller aus der ganzen Welt geprüft, die
Geräte auf dem Feld miteinander verglichen. LEMKEN RUS schlug passende
technische Lösungspakete für die konkreten betrieblichen Anforderungen
vor. Auf der Liste standen: acht Pflüge
Juwel 8T 5+1 DuraMaxx W40, fünf Pflüge EurOpal 7 Hydrix 3+1 B40, sieben
­Sämaschinen Compact-Solitair 9/400 H,
drei Kurzscheibeneggen Rubin 9/450 KU,
sieben Rubin 9/450 KUA und fünf Anhängespritzen Primus 35/24.
Nach der ersten Auswahletappe fiel die
Wahl auf zwei Gesamtpakete, eines davon bestand aus Claas-Schleppern und
LEMKEN Anhängegeräten. LEMKEN RUS
schlug für Probeeinsätze den neuen
Pflug Diamant 11T 5+1 mit automatischer Überlastsicherung Hydromatic
und Pflugkörper DuraMaxx W40 vor.
Der Diamant 11 bewährte sich auf den
schweren Böden sehr gut und machte
das Rennen. Nach der Auswertung aller
Angebote fiel die Wahl der Holding auf
Geräte von LEMKEN. Anfang Dezember
letzten Jahres wurde der Liefervertrag
unterschrieben und der Auftrag vergeben.
Gemeinsame Arbeit
Die Umsetzung des Projekts startete
mit einer Schulung auf dem Stützpunkt von LEMKEN RUS. Auch wurden
Seminare für Kundendiensttechniker
des Händlers durchgeführt. Größte
Aufmerksamkeit galt dabei den neuen
Modellen der Reihen Juwel und Compact-Solitair. Nach der Auslieferung erfolgte noch einmal eine Schulung der
Mitarbeiter von OAO WLMK. Der Einsatz der Maschinen auf dem Feld wird
von den Servicetechnikern des Händlers begleitet. Die Einsatzbedingungen sind für die Geräte außerordentlich anspruchsvoll: schwere Böden,
Altbrache, Steine, kleine, ungünstig
geschnittene Felder. Mit der LEMKEN
Technik konnten die Stillstandszeiten
deutlich gesenkt werden. Jetzt plant
die OAO WLMK eine erneute Ausweitung ihrer Anbauflächen.
Das Projekt dient auch als Referenz.
Dutzende von Spezialisten kommen
aus benachbarten Kreisen und sogar
LEMKEN RUS ist Partner eines der größten
Kombinate der Region.
Moderne Pflanzenschutztechnik sichert die Erträge.
Schulungen sind ein wesentlicher Baustein
der Zusammenarbeit.
entfernteren Gebieten, um sich die
neuen Maschinen anzusehen. Viele
sind bereits entschlossen, diesen erfolgreichen Versuch auf ihren eigenen
Feldern zu wiederholen. Auch für
­LEMKEN RUS war die Zusammenarbeit
mit der Holding eine gute und wichtige Erfahrung. Das Unternehmen ist
nun bestrebt, im ganzen Land Fuß zu
fassen.
16
Alle auf den Traktor!
In Rostow am Don fand das XI. Traktor-Turnier „Bison-Track-Show 2013“ statt.
Am einzigen Traktorrennen in Russland nahmen 33 Fahrer teil. LEMKEN RUS
unterstützte die Wettkampfidee und war aktiv in die Vorbereitung dieses
einmaligen Sportfests für Beschäftigte in der Landwirtschaft eingebunden.
Russland – Bison-Track-Show 2013
Jedes Land hat seinen Nationalsport,
der die Besonderheiten des jeweiligen
Volkes widerspiegelt. In Russland sind
die Traktorenrennen der „Bison-TrackShow“ die Verkörperung der endlosen
Weiten, des ungezügelten russischen
Charakters und der bekannten
Leidenschaft für hohe Geschwindig­
keiten. In 11 Jahren hat sich der Wettkampf aus einer Volksbelustigung zu
einem echten Sport mit eigenen Regeln und Traditionen entwickelt. Und
auch wenn die Traktoren nicht die
­Geschwindigkeit der Formel 1-Boliden
erreichen, so sind diese Rennen doch
bezüglich ihres Unterhaltungswertes und der Unvorhersehbarkeit des
­Ausgangs unerreicht.
Traktor-Zweikämpfe dieser Art werden
im Gebiet Rostow seit 2002 abgehalten.
Der Wettbewerb wurde ins Leben gerufen, um den Beruf des Fahrers landwirtschaftlicher Maschinen beliebter zu
machen, der landwirtschaftlichen Arbeit größere Wertschätzung entgegenzubringen und Jugendliche für die Agrarindustrie zu interessieren. Jedes Jahr
kommen mehr als dreißig Traktorfahrer
und Zehntausende von Zuschauern an
die Strecke der Bison-Track-Show. Nach
Aussage des Generaldirektors der Firma „Bison“, Sergei Suchowenko, ist dies
das einzige Ereignis in der russischen
Geschichte, bei dem Städter mit der
Landbevölkerung mitfiebern.
„Es ist gut, wenn die Städter sehen, wer
sie jeden Tag mit Lebensmitteln versorgt, wer dafür arbeitet, dass bei ihnen
Brot, Gemüse und Obst auf den Tisch
kommen“, so der Erfinder des TraktorMehrkampfs. „Für die Teilnehmer sind
die Rennen eine Möglichkeit, etwas
über sich selbst auszusagen, den Wirtschaftsbetrieb vorzustellen, aus dem
sie kommen, zu zeigen, dass auch die
Sportsgeist haben, die von morgens
bis abends auf dem Feld arbeiten.“
Am 2. Juni stellten die Traktorrennen
einen neuen Rekord auf: Noch nie wies
eine Strecke so viele extreme Schwierigkeiten auf. Die Maschinen versanken im Schlammbad, überwanden
feurige Hindernisse, wurden bis aufs
Äußerste beansprucht und erreichten
ihre Höchstgeschwindigkeit. Zum ersten Mal waren auf dem Weg zum Sieg
neun Etappen anstelle von sieben und
11.795 Meter anstelle von 5.000 Metern
zu absolvieren. Besonders schwer war
die Strecke durch Schanzen, steile Abhänge und Anstiege, Dämme und Abschnitte, bei denen hohe Geschwindigkeiten riskant waren. Der Kampf gegen
die Uhr bei den Zweier-Wettkämpfen
machte die Rennen noch unterhaltsamer und extremer. Auch in gefährlichen Kurven verringerten die Fahrer
ihre Geschwindigkeit praktisch nicht,
kühn durchfuhren sie Furten von mehr
als einem Meter Tiefe.
Auch wenn zum ersten Mal weltweit
eine Frau an einem Traktorrennen teilnahm, war der Wettkampf doch eine
Konfrontation der Männer. Olga Stebichowa aus dem Gebiet Pskow musste
sich vor den zum Ziel jagenden Bisons
in Sicherheit bringen. Die Höchstgeschwindigkeit auf der kurvenreichen
unbefestigten Piste betrug 75 km/h.
Am spannendsten war das Superfinale. Den ersten und zweiten Platz über
die Distanz von 870 Metern belegten
die Favoriten – der dreimalige Champion der Bison-Track-Show Anatoli
Bobrowski (Geschlossene Aktiengesellschaft „Korowski konny sawod“)
und Roman Struk (Geschlossene Aktiengesellschaft „Kochos Sowetinski“).
Beide Fahrer nahmen bereits zum
9. Mal an den Wettbewerben teil. Das
lautstarke Anfeuern von der Tribüne
übertönte häufig sogar das Heulen
der Motoren. Nach vier Durchgängen
errang der berühmteste Traktor-Rennfahrer Russlands sicher den Sieg mit
3:1 Punkten. Die drei Finalisten erhielten für ihre Leistung von der Regierung
des Gebiets Rostow je einen modernen
landwirtschaftlichen Traktor. Für den
Sieger Anatoli Bobrowski ist das schon
der fünfte Traktor, den er als Siegprämie bekam.
Kühn, aber nicht leichtsinnig
Bei den Rennen der Bison-Track-Show
sind Traktoren mit einem Hubraum bis
fünf Liter zugelassen. Alle Fahrzeuge
sind mit Überrollbügeln und Sicherheitsgurten versehen. Inspektoren der
staatlichen technischen Überwachung
prüfen, ob die Traktoren für die schwierigen Prüfungen in ordnungsgemäßem Zustand sind. 17
18
Mit geeigneter Technologie
zu hohen Erträgen
In der südböhmischen Gemeinde Sviny bewirtschaften die Brüder Růžička einen privaten
Pflanzenbaubetrieb. Das Bodenbearbeitungssystem ist daran ausgerichtet, mit akzeptablem­
Zeit- und Arbeitsaufwand hohe Erträge zu erzielen. Die Růžičkas haben deshalb nach
­Maschinen gesucht, mit denen sie die 307 Hektar in vier Arbeitsschritten bestellen und
Erntegut in ausreichender Qualität ernten können.
LEMKEN erfüllt alle Anforderungen des Betriebes Růžička. Vor der Drillmaschine Solitair
9/300 trafen sich der Vertriebsmitarbeiter der Firma U+M Servis Ing. Vladislav Kos,
Jiří Růžička und Ing. Miloš Novák, Vertreter der Firma Lemken (v. li.).
Der Betrieb ist spezialisiert auf Winterraps, Winterweizen und Mohn. Das
Wort „spezialisiert“ ist dabei wortwörtlich zu verstehen – die Fruchtfolge
sowie die Anbautechnik der Kulturen
sind bis ins Detail durchdacht, um auf
den schweren Lehmböden beste Bedingungen für das Pflanzenwachstum
zu schaffen.
Entscheidend ist die Qualität
des Saatbetts
Die Betriebsleiter legen größten Wert
auf ein optimales Saatbett, um die
rechtzeitige Aussaat des Winterrapses
gewährleisten zu können – und das
mit einem Minimum an Überfahrten
bei maximaler Leistungsfähigkeit. Dabei
ist der Pflug eine Schlüsselmaschine.
Auf dem Betrieb hat man sich für den
­LEMKEN Kompaktor entschieden, der
speziell für die Bodenvorbereitung
vor der Raps- und Rübenaussaat entwickelt wurde. „Der Kompaktor schafft
es, den schweren Boden perfekt zu ebnen und ein geeignetes Saatbett mit
optimaler Krümelung ohne Fahrspuren zu schaffen“, urteilen die Růžičkas.
Die gute Arbeit des Kompaktors hat
der Marke Lemken auf dem Betrieb zu
einem guten Ruf verholfen. Es ist auch
sein Verdienst, dass man jetzt im Sommer nach der Weizenernte das Pflügen der Felder, die Bearbeitung der
tiefen Furche sowie die Vorbereitung
des Saatbetts in nur einer Überfahrt
schafft und innerhalb von 24 Stunden den nächsten Winterraps aussäen
kann. Der Boden ist innerhalb dieser
Zeit noch ausreichend feucht, sodass
er sich leicht bearbeiten lässt.
er Rubin ist durch nichts
D
zu stoppen
Darüber hinaus haben sich die
Růžičkas die Kurzscheibenegge Rubin
9/300 U in angebauter Ausführung mit
einer Arbeitsbreite von drei Metern
angeschafft. „Die Stoppelbearbeitung
ist für uns ein sehr wichtiger Arbeitsgang“, sagen die Betriebsleiter. „Der
Rubin schafft das in hervorragender
Weise und in ausreichender Schnelligkeit.“ Schwere Böden oder große
Strohmengen auf der Stoppel sind für
den Rubin kein Problem. Dies ist den
effizient arbeitenden Scheiben zu verdanken, die die Stoppel ganzflächig
bearbeiten, das Stroh häckseln und
es gleichzeitig mit dem Boden vermischen. Die gleichmäßige Stroheinarbeitung sowie die Bodenkrümelung
hat die Betriebsleiter so überzeugt,
dass sie jetzt auch über eine teilweise
pfluglose Bodenbearbeitung nachdenken.
er LEMKEN Pflug überzeugte
D
auf ganzer Linie
Dennoch bleibt Pflügen das Grundprinzip. Nicht nur aus Überzeugung,
sondern weil in Tschechien gut gepflügte Äcker die Visitenkarte der
Privatbetriebe sind. Für viele ist das
Pflügen geradezu ein Hobby, dem
sie sich mit Leidenschaft widmen.
Die Růžičkas haben deshalb 2007
noch in einen aufgesattelten Pflug
Vari-Diamant 10 X 5+1 L 100 investiert. „Wir waren sofort vom geringen
Energieverbrauch und von der Qualität der Pflugkörper überzeugt“, so
die Betriebsleiter. „Die Streifenkörper
krümeln den Boden besser und haben
einen geringeren Zugwiderstand als
Streichbleche.“ Nach sechs Jahren Ein-
Reportage Tschechien – Brüder Růžička
satz auf Lehmböden schätzen sie auch
den sehr niedrigen Verschleiß – bisher
musste man kein einziges Streichblech
wechseln. Erwähnenswert ist die Nonstop-Federsicherung aller Körper. Jiří
Růžička bestätigt dies: „Auf steinigen
Äckern kann ich mit diesem Pflug
sorglos fahren.“
Volle Ausstattung bitte!
LEMKEN hat für den Betrieb auch die
Drilltechnik geliefert. Die Solitair 9
mit pneumatischer Saatgutverteilung stellt in angebauter Ausführung
in Kombination mit der Kreiselegge
Zirkon 10 eine ideale Lösung für den
Betrieb dar. Jiří Růžička bestätigt: „Die
Aussaatstärke während der Fahrt ändern zu können, schätzen wir sehr.
Per Knopfdruck auf dem Terminal lässt
sich die Aussaatstärke um 10 oder 20
Prozent verändern, was wir häufig auf
den Vorgewenden nutzen.“
Lemken Kristall in der Hauptrolle
Nach dem Winterraps bearbeiten die
Betriebsleiter den Boden mit dem
Kompaktgrubber Kristall (Arbeitsbreite drei Meter). Damit wird der
Ausfallraps gut erfasst und der Boden ist optimal für den Winterweizen
vorbereitet. Die Kompakt-Grubber
sind zwar nur zweibalkig, doch in
der Intensität, mit der sie den Boden
mit Stroh vermischen, stehen sie den
mehrbalkigen Geräten in nichts nach.
Die Růžičkas verwenden den Grubber
(unüblicherweise) mit einer Arbeitstiefe von 20 Zentimetern, sodass auf der
Ackeroberfläche nur ein Minimum der
Strohmasse liegen bleibt. Danach folgt
die Saatbettbereitung mit den Kreisel­
Der Betrieb ist auf Raps spezialisiert. Pflügen, Saatbettbereitung und Aussaat müssen
so schnell wie möglich erledigt werden.
eggen Zirkon, die die restlichen Klumpen krümeln und ein gleichmäßiges
Saatbett vorbereiten.
er Albatros hat das
D
Auswahlverfahren gewonnen
Die Růžičkas sind inzwischen auch Besitzer einer LEMKEN Spritze Albatros.
Beide Brüder sind mit der Arbeitsqualität der Maschine zufrieden, sie schätzen nützliche Funktionen wie den Umlauf der Spritzflüssigkeit im Gestänge,
wodurch das Spritzen sofort nach dem
Start jeder Überfahrt möglich ist.
Dem Boden zuliebe
Als modern denkende Landwirte wollen die Růžičkas auch das Problem der
Bodenverdichtung angehen. Deshalb
haben sie bei Lemken den Fahrgassenlockerer Labrador gekauft, der
auch als Aufbrecher eingesetzt werden
kann. Und es soll eine Kurzscheibenegge Rubin 9/500 KA in aufgesattelter
Der Scharengrubber Kristall arbeitet so gründlich, dass teilweise auf das Pflügen verzichtet werden kann.
Der Pflug Vari-Diamant 10 ist mit einer
Nonstop-Federsicherung der Pflugkörper und
mit Streifenstreichblechen ausgestattet. Nach
sechs Jahren Einsatz auf Lehmböden musste
noch kein einziges Streichblech ausgewechselt
werden.
Ausführung mit einer Arbeitsbreite von
fünf Metern folgen. „In Zukunft werden
wir in Sachen Bodenbearbeitung ausschließlich auf LEMKEN Technik setzen“, ist das einhellige Urteil.
19
20
live
Kosteneffektives Pflügen
Die M.H. Poskitt Ltd. ist ein Familienbetrieb, der seit über 40 Jahren besteht.
Heute baut der Betrieb verschiedene Marktfrüchte inklusive Gemüse auf
2.000 Hektar im Norden Englands an.
Der größte Teil des Gemüses wird im
eigenen Verpackungsbetrieb des Hofs
verarbeitet und verpackt, bevor es an
Supermärkte, die Lebensmittelindustrie und den Großhandel geliefert wird.
Angebaut werden Winterweizen, Winter- und Sommergerste, Zuckerrüben,
Kohlrüben, Raps, Karotten, Pastinaken,
Kartoffeln, Kürbisse und Erdbeeren. Hinzu kommt die Graswirtschaft. Der Anbau
erfolgt auf eigenem und gepachtetem
Land in einem Radius von 100 Kilometern um den Standort. Daher werden die
Maschinen über große Entfernungen
auf der Straße transportiert.
Richard Watson ist der Manager für
Pflanzenbau. Er ist 1995 als Student
zum Unternehmen gekommen und
nach und nach in seine heutige Position aufgestiegen. In dieser Funktion ist
er für die Vorbereitung der Äcker für alle
angebauten Produkte und das gesamte
Management der landwirtschaftlichen
Kulturpflanzen zuständig. Weitere Manager kümmern sich um das Pflanzen,
das Management sowie die Ernte des
Gemüses und der Hackfrüchte. „Unsere
Kunden erwarten, dass wir die korrekte Produktqualität zur richtigen Zeit
liefern. Da bleibt kein Raum für Fehler.
Alle Arbeiten auf den Feldern müssen
rechtzeitig und nach hohen Standards
ausgeführt werden“, so Watson.
„Wir arbeiten hart, um unsere
Mitarbeiter zu schulen und zu
motivieren, und brauchen zuverlässige Lieferanten für Maschinen
und Material.“
In der Maschinenhalle stehen moderne Geräte der führenden europäischen
Marken. Die sechs Haupttraktoren für
den Bereich landwirtschaftliche Kulturpflanzen stammen von New Holland,
John Deere, Challenger und Fendt. Für
leichtere Aufgaben werden selbstständige Fahrer mit ihren eigenen kleineren
Traktoren eingesetzt. Das macht flexibel. Die Erntemaschinen stammen von
Grimme, Amac, Asalift und Claas. Für
den Pflanzenschutz stehen zwei selbstfahrende Househam 24 m-Spritzen zur
Verfügung.
Eines der ältesten Geräte in der Maschinenhalle ist ein sechsfurchiger Pflug
LEMKEN EurOpal 8 mit Streichblechen.
„Der Pflug ist 2002 neu gekauft worden
und hat uns niemals im Stich gelassen“,
lobt Watson. Er hat eine Scherbolzensicherung und eine Rahmenhöhe von
85 Zentimetern.
„Wir decken Karotten im Winter mit
bis zu 110 Tonnen Stroh pro Hektar ab.
Nach der Ernte mischen wir das Stroh
mit einem Rotavator und pflügen es
mit dem LEMKEN Pflug unter. Einige
Pflüge hätten Probleme mit einem
derart hohen Anteil an organischem
Material, aber der EurOpal kommt sehr
gut damit zurecht. Er ist einfach im Gebrauch und wir bekommen jederzeit
Ersatzteile.“
„Als der Betrieb 2012 einen
weiteren Pflug benötigte, war
LEMKEN die offensichtliche Wahl.“
„Für unseren Anbau benötigen wir
Böden, in denen das Wasser gut versickert. Daher ist ein sandiger, abrasiver
Reportage England – M.H. Poskitt Ltd.
Richard Watson (links) und Matthew Williams.
Boden bei uns die Norm. Wir verwenden grundsätzlich Original-Verschleißteile, denn sie passen unserer Meinung
nach besser als Nachbauteile. Wir behalten die Kosten unserer Verschleißteile jedoch genau im Auge.“
Nach reichlicher Prüfung hat sich der
Betrieb für einen sechsfurchigen OFPflug Juwel 8 VT mit DuraMaxx Streifenkörpern entschieden. Dieser Pflug
unterscheidet sich in der Spezifikation sehr vom EurOpal, d. h. der Betrieb
verfügt nun für jede Aufgabe über
Der Juwel 8 in Aktion auf dem Feld.
den richtigen Pflug. ‘OF’ ermöglicht es,
dass der Pflug hinter dem Raupentraktor eingesetzt werden kann. Dank der
Überlastsicherung HydroMatic kann
der Juwel auch auf steinigen Feldern
verwendet werden. Die variable Breite stellt für den Betrieb einen echten
Mehrwert dar und die Kombination
aus einem Pflug mit Streichblech und
einem mit Streifenkörper sorgt für zusätzliche Flexibilität.
Seit der Auslieferung hat der Juwel
1.200 Hektar gepflügt. Die Aussage,
Geschäftsführer Guy Poskitt erläutert
seine Firmenphilosophie
Ständiges Streben nach überragender Qualität
mithilfe engagierter Mitarbeiter, modernster
Technologie und besten Kundenbeziehungen.
Unermüdliches Streben nach Verbesserung unter
sich ändernden Bedingungen.
Niedrigste Betriebskosten.
die DuraMaxx-Teile hätten eine höhere Lebensdauer, hat sich bewahrheitet.
Der EurOpal hat sich in seinem 11-jährigen Einsatz als sehr kosteneffizienter
Pflug bewährt. Nach den ersten 18
Monaten, in denen der Juwel parallel
eingesetzt wurde, zeigte sich, dass
mit DuraMaxx weitere Kosteneinsparungen möglich sind. Ihre längere
­Lebensdauer gleicht den etwas höheren Preis mehr als aus, und es gibt
erhebliche Einsparungen bei den
Lohnkosten, die ebenfalls zu berücksichtigen sind.
Fakten zum Betrieb
Name:
M.H. Poskitt Ltd.
Ort: Yorkshire, England
Fläche: > 2.000 Hektar (>5.000 Acres)
Angestellte: 200
Aktivität: Produktion verschiedener Marktfrüchte
­inklusive Gemüse. Verpackung von Gemüse
vor Ort.
Markt: Supermärkte, Lebensmittelindustrie,
Großhandel
21
22
Eine „tiefschürfende“
Erfahrung bei zehn Meilen
pro Stunde
Die Serie der LEMKEN Hochgeschwindigkeits-Kurzscheibeneggen umfasst die Modelle Rubin für intensive Arbeit in größerer Tiefe und Heliodor
für die flache Bodenbearbeitung. Beide sind für Geschwindigkeiten von 15 km/h oder mehr ausgelegt. Fotos: Rubin und Heliodor.
Die Suche nach den besseren Kurzscheibeneggen
brachte die Erkenntnis,
dass einige Scheiben tiefer
und gründlicher arbeiten
als andere.
Es ist Ende Juni und der Termin für die
Ernteversicherung ist abgelaufen. Auf
8.000 Acres durchnässtem Ackerboden muss noch Raps gesät werden.
Die Traktoren können fahren, aber die
Drillmaschinen und Geräte sinken ein.
Vor elf Monaten war Morris Feduk aus
Melville, Sask, genau mit dieser Situation konfrontiert. Feduk aber ist nie
um eine Idee verlegen. In diesem Fall
hieß die Antwort: Eine Mischung aus
Düngemittel und fünf Pounds Rapssamen pro Acre ausbringen. Die Crew
spannte die Traktoren vor vier LEMKEN
Heliodor Kurzscheibeneggen und begann damit, Saatgut und Dünger mit
Geschwindigkeiten von knapp neun
Meilen pro Stunde in den Boden einzuarbeiten. „Wir hatten den 20. Juni –
was hätte ich tun sollen?“ meint Feduk.
Sind fünf Pounds Saatgut unter diesen
Bedingungen wirklich genug? Und
kann man Kurzscheibeneggen überhaupt bei diesen Geschwindigkeiten
einsetzen? Das waren die spannenden
Fragen. „Es heißt, die übliche Saatgutmenge von fünf Pounds lässt reichlich
Reserve. Ich denke, es ist sogar reichlich, wenn man sie so wie wir mit der
Kurzscheibenegge einarbeitet“, lautet
Feducks Antwort. „Manchmal, wenn
es zu nass ist, wird der Raps einfach zu
dicht gesät. Aber hier war das gar nicht
der Fall, auch nicht bei den höheren
Geschwindigkeiten mit den Kurzscheibeneggen. Man darf nicht vergessen,
dass das Saatgut nicht so tief abgelegt wird wie die Werkzeuge arbeiten,
sondern nur ungefähr halb so tief. Wir
arbeiten nur flach mit diesen Kurzscheibeneggen, und das hat recht gut
funktioniert. Das Saatgut wird gerade
eben vom feuchten Boden bedeckt.“
„Die LEMKEN Kurzscheibeneggen haben
19 Walzenoptionen“, erklärt LEMKEN
Händler Kellen Huber von Tri-Star
Farm Services, „aber auf diesen Prärieflächen kann man nur sechs davon
einsetzen.“ Einer der Heliodor-Kurzscheibeneggen auf Feduks Farm hat
eine große einzelne Walze und drei andere die Doppelwalzen. Nach Feduks
Meinung haben die Doppelwalzen
das Saatgut am besten eingearbeitet.
„Die Erträge waren zwar nicht berau-
Reportage Kanada – Morris Feduk
schend“, beurteilt er die Ergebnisse.
„Aber was kann man erwarten, wenn
man mit der Aussaat erst am 20. Juni
anfängt. Der Ertrag war ok, rund 30
Bushels pro Acre. Und nichts unter 20.
Einige unserer Felder sehen auch in
diesem Jahr wieder ziemlich nass aus.
Auch hier warte ich. Wenn wir trotzdem noch einmal einarbeiten müssen,
dann werden wir genau das tun. Wir
wissen ja, dass es geht.“
Huber sagt, LEMKEN habe zwei Hochgeschwindigkeits-Kurzscheibeneggen
in Westkanada eingeführt. Die bei Feduk eingesetzten Heliodor-Maschinen
sind für leicht unregelmäßige Oberflächen vorgesehen. Es handelt sich
um leichte Maschinen mit gezackten
18-Zoll-Scheiben mit einer maximalen
Arbeitstiefe von nur drei Zoll. Laut Huber ist sie ideal für das Einbringen von
Breitband-Raps auf 3/4 Zoll Tiefe mit
einer hohen Fahrgeschwindigkeit von
9 bis 10,5 Meilen pro Stunde.
von Hybridmais nicht. Die konkaven
gezackten Scheiben reißen sie jedoch
aus dem Boden und zerschneiden/zerkleinern sie anschließend. Die Scheiben sind sechs Millimeter dick. Jede
Scheibe ist einzeln aufgehängt und
wird von einer Feder nach unten gedrückt. „So werden die Maisstoppeln
nach der Ernte in Stücke von sechs
oder sieben Zoll Länge zerhackt und
verrotten anschließend auf der Erdoberfläche. “
Der Aufbau der Rubin- und Heliodor-Kurzscheibeneggen mit doppelreihigen Axial-Schrägkugellagern ermöglicht lange Wartungsintervalle.
Durch die innenliegende SechsfachLabyrinthdichtung müssen die Lager
nicht gewartet oder geschmiert werden. Die einzigartige Geometrie der
MAsse uND
geschWiNDigkeiTeN
1 MeiLe = 1,6 Kilometer
1 POuND = 0,45 Kilogramm
1 Acre = 0,4 Hektar
1 ZOLL
= 2,54 Zentimeter
1 busheL
rAPs
= 27,7 Kilogramm Raps
Lagerung bei LEMKEN überträgt
die Kräfte in die Mitte des Lagers,
also an den stärksten Punkt.
Für weitere Informationen wenden
Sie sich an Kellen Huber unter
306-586-1603 oder besuchen Sie
www.tristarfarms.com.
Dieser Artikel von Ron Lyseng ist in der Zeitschrift
„Western Producer“ erschienen.
LeMkeN kurzscheibenegge
Scheibe
LEMKEN verwendet gezackte Scheiben. Untersuchungen haben nämlich
gezeigt, dass Rundscheiben nach einer gewissen Zeit abflachen oder eine
Eiform annehmen und sich dann nicht
mehr drehen. Eine gezackte Scheibe
dreht sich jedoch trotz Verschleiß. Die
andere LEMKEN Kurzscheibenegge ist
der Rubin für die tiefere Arbeit. Laut
Huber hat sie gezackte Scheiben mit
24 Zoll Durchmesser und arbeitet in
Tiefen bis sechs Zoll mit einer empfohlenen Fahrgeschwindigkeit von rund
9,5 Meilen pro Stunde.
Lagerring
Lager
Nach Angaben von Huber ist der
Rubin kein vertikal arbeitendes Gerät. „Vertikale Bodenbearbeitung ist
ein irreführender Begriff. Viele Leute
glauben, es handele sich nur um eine
Scheibe, die sich auf und ab bewegt.
Tatsächlich bezieht sich das ,vertikal‘
auf die Möglichkeit, auf der gesamten Arbeitsbreite circa 1,5 Zoll tief zu
arbeiten. Deshalb ist der Rubin kein
vertikal arbeitendes Gerät. Der Rubin
ist dazu da, harte Böden und mit Unkraut bewachsene Bereiche zu schneiden, Mais- und Bohnen einzuarbeiten,
und Grasnarben, Gen-Maisstoppeln
sowie Wurzelballen aufzubrechen
und zu zerkleinern.“ Seinen Angaben
nach zerstört der Rubin Wurzelballen
Gummidichtung
Achse
Bei den konkaven Scheiben werden Axial-Schrägkugellager eingesetzt.
Sie ermöglichen einen wartungsfreien Betrieb ohne Abschmieren oder
Nachjustieren.
Aufgeschraubte Lagerdeckel und eine innenliegende Sechsfach-LabyrinthDichtung sorgen für optimalen Schutz gegen Staub und Feuchtigkeit.
Die Lager befinden sich auf der Rückseite der Scheibe, sodass sich Pflanzenteile nicht aufwickeln können und sie vor Verschleiß durch den Boden
geschützt sind.
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Bio im ganz großen Stil
Im niederländischen Flevoland, fünf Meter unter dem Meeresspiegel, ist der größte
Biobetrieb der Niederlande zu Hause. Für den ERF-Direktor Jaco Burgers ist es eine
Landbewirtschaftung auf Zeit. Die Polderflächen sind Landeseigentum und können
jederzeit zur Stadterweiterung oder zu Naturschutzzwecken entzogen werden.
„Wir betreiben hier auf rund 1.800
Hektar ökologische Landwirtschaft“,
erläutert Jaco Burgers. „Unser Slogan
lautet: van bioland tot stadsrand. Das
umschreibt sehr gut, was wir hier tun.“
Fläche in den Niederlanden ist knapp
und so wirtschaften die Betriebe im
ganzen Land in sehr enger Nachbarschaft zu dicht besiedelten Gebieten.
Die verantwortlichen Politiker wissen:
Bio und Stadt passen gut zusammen,
weil eine ökologische Wirtschaftsweise bei den Verbrauchern eine hohe
Akzeptanz besitzt. In Flevoland funktioniert diese Koexistenz gut.
Die Böden in der Provinz, die erst vor
wenigen Jahrzehnten dem Meer ab-
gerungen wurden, sind sehr fruchtbar. Mit einem Humusgehalt von vier
Prozent gehören sie zu den besten im
ganzen Land.
Von Erbtraditionen unbelastet sind die
Flächen auch großzügig arrondiert, die
Schlaggröße beträgt durchschnittlich
50 Hektar. Das sind ideale Bedingungen für eine hochtechnisierte Landbewirtschaftung. Hightech und Bio sind
für Jaco Burgers kein Widerspruch. Im
Gegenteil, er nutzt modernste Technik,
um seine Böden nachhaltig gesund zu
erhalten, so wie es der ökologische
Anbau verlangt. Nach Ansicht von
Burgers erfüllt die LEMKEN Technik die
Anforderungen der Polderböden in
besonderem Maße.
Er erläutert sein Bodenbearbeitungskonzept: 90 Prozent der schweren
Tonböden werden im Herbst, die
leichteren Böden im Januar/Februar
bis zu einer Tiefe von 23 Zentimetern
gepflügt. Dafür stehen dem Betrieb
ein fünffurchiger Juwel 8 V, ein siebenfurchiger VariTansanit und der
9-furchige Diamant 12 V zur Verfügung. „Wenn es für den Pflug zu nass
ist, arbeiten wir auch mit einer Spatenmaschine, vor allem nach der Karottenernte“, führt Burgers weiter aus.
Der Winterweizen wird mit einer Compact-Solitair ausgesät.
Die Saatbettbereitung für die Sommerfrüchte beginnt im Winter mit
der Einebnung der Pflugfurche. Dazu
Reportage Niederlande – Jaco Burgers
setzt der Betrieb einen Grubber Karat
KA oder die Kurzscheibenegge Rubin
9/600 KUA ein. Dieser Bearbeitungsgang hält auch das Unkraut in Schach.
Im Frühjahr folgt ein Bearbeitungsgang mit dem Kompaktor, der ein feinkrümeliges Saatbett für das Gemüse
schafft. Je nach Unkrautdruck werden
Gammazinken oder Gänsefußschare
verwendet. Die anschließende Aussaat erfolgt dann mit einer Kombination aus Frontpacker Vario Pack und
Compact-Solitair 9/600 KK.
Rund 20 verschiedene Kulturen mit
unterschiedlichsten
Ansprüchen
wachsen auf den ERF-Flächen. Das
verlangt ein hohes Maß an Flexibilität. Eine typische Fruchtfolge sieht
beispielsweise so aus: Spinat, Erbsen, Saatkartoffeln und Bohnen/Weizen. Nach der Getreideernte erfolgt
grundsätzlich eine Stoppelbearbeitung mit dem Grubber Karat oder der
Kurzscheibenegge Rubin. Insgesamt
sind diese beiden Maschinen jeweils
bis zu 2.000 Hektar pro Jahr im Einsatz. Auf 1.000 Hektar bringt es die
Compact-Solitair, auf 2.000 Hektar
der Kompaktor.
„Wir schätzen die Zuverlässigkeit der
LEMKEN Technik sehr“, urteilt Jaco
Burgers. „Und die Anpassungsfähigkeit der Technik an unsere besonderen
Verhältnisse. Vor allem beim Pflügen
gibt es für mich keine Alternative.
LEMKEN Pflüge kommen mit unseren Böden am besten zurecht. Nach
unserer Erfahrung dreht kein anderer
Pflug die Erde besser. Natürlich nutzen
wir auch die speziellen Polderpflug­
körper.“
Der Biobetrieb besitzt acht Schlepper,
einen Caterpillar und zwei Geräteträger, die alle mit GPS ausgerüstet sind.
Ein Großteil der Maschinen wie Hack-,
Häufel- oder Einzelkornsämaschine
verfügt darüber hinaus über eine Maschinenlenkung. „Das ermöglicht ein
schnelles und langes Fahren und auch
das Arbeiten in der Nacht“, erläutert
der Betriebsleiter.
So ausgestattet sind für die Außenwirtschaft nur zwei Betriebsleiter,
sechs festangestellte Mitarbeiter und
vier Schlepperfahrer erforderlich. Jaco Burgers setzt bei der Saattechnik ebenso wie beim Pflügen auf LEMKEN.
Mit der LEMKEN Compact Solitair
schafft der Betrieb 1.000 Hektar im Jahr.
Burgers und sein Mitarbeiter prüfen
die Ablage der Erbsen.
Flevoland ist die zwölfte und jüngste Provinz der
Niederlande. Sie wurde am 1. Januar 1986 gegründet.
Die Entscheidung, die Zuiderzee in einen See umzuwandeln
und Land für die Lebensmittelproduktion zu gewinnen, wurde
nach der Flut von 1916 getroffen. Diese hatte zu einer Lebensmittelknappheit geführt, die sich aufgrund des Ersten Weltkriegs nicht durch Importe kompensieren ließ.
Das Projekt dauerte ein halbes Jahrhundert lang und brachte den dicht besiedelten Niederlanden neuen Raum für
eine großflächige Landwirtschaft und moderne Städte
wie Lelystad, Almere, Dronten und Zeewolde. Die
Provinz liegt im Durchschnitt fünf Meter unter dem
Meeresspiegel. Typisch im Mai sind die kilometerlangen und
vielfarbig blühenden Tulpenfelder.
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Reportage Deutschland – Dittmar Bähr
Bä(h)renstark im
Nebenerwerb
Schmuckes Fachwerk, Blumenschmuck und ein blitzblanker Hof – alles auf dem
Bährenhof spiegelt die Liebe zur Landwirtschaft wider. Aber auch das, was sich
hinter dem Scheunentor verbirgt, ist nicht von schlechten Eltern.
Drei Generationen der Familie Bähr – sie arbeiten zusammen und leben unter einem Dach.
Auf dem Bährenhof im hessischen
Calbach bei Büdingen wird schon seit
dem 18. Jahrhundert Landwirtschaft
betrieben, bis Mitte der sechziger Jahre im Haupterwerb, heute im Nebenerwerb. Betriebsleiter Dittmar Bähr ist
gelernter Maschinenbauer und Forst­
wirt mit sehr viel „Bauerngenen“ im
Blut. „Die bäuerliche Lebensweise ist
für uns so wichtig wie die Luft zum
Atmen“, meint der 57-jährige Betriebsleiter. Dazu gehört für ihn auch das
Wohnen in einem Mehrgenerationenhaus zusammen mit Ehefrau Gabriele, Sohn Joachim, Schwiegertochter
Yvonne und den Enkeln Lara Marie und
Jan Felix.
die Stickstoffversorgung der Böden bis
in 90 Zentimeter Tiefe. Daraus leitet sich
die bedarfsgerechte N-Düngung ab.
Dittmar und Joachim Bähr bewirtschaf­
ten knapp 35 Hektar, davon 19 Hektar
Ackerland, die allesamt im Wasserschutzgebiet liegen. Die gewässerschonende Landbewirtschaftung ist für
Dittmar Bähr Verpflichtung und Herausforderung zugleich. „Unsere 6085er Ackerböden bekommen von uns
alles, was sie brauchen“, erläutert Bähr
senior. Außer den üblichen Bodenuntersuchungen liefern zwei Dauer-Nminbeprobte Schläge ständige Daten über
„Mit dieser Kombination erzielen wir
allerbeste Ergebnisse“, meint Joachim
Bähr. „Sie bietet flexible Einstellmöglichkeiten, eine sehr exakte Saatgutablage und eine ideale Rückverfestigung. Selbst im Auswinterungsjahr
2012 standen unsere Bestände so gut,
dass wir am Ende sehr gute Erträge
einfahren konnten.“ „Die Technik muss
einfach perfekt arbeiten“, ergänzt Dittmar Bähr. „Deshalb haben wir uns auch
beim Pflanzenschutz für LEMKEN ent-
Sorgfalt im Umgang mit den natürlichen Ressourcen hat oberste Priorität.
Ausgewogene Fruchtfolgen, der Anbau
von Zwischenfrüchten oder die nichtwendende Bodenbearbeitung sind für
Bähr geeignete Instrumente. „Deshalb
regiert auf unserem Betrieb seit einigen
Jahren die Farbe Blau. Denn LEMKEN ist
einfach gut für den Boden“, schwärmt
Bähr senior. Er grubbert die Flächen
mit einem Smaragd (Arbeitsbreite 3 m),
­gesät wird mit einer Kombination aus
Saphir 7/Kreiselegge Zirkon 7.
schieden. Seit 2011 steht bei uns eine
Sirius 7 auf dem Hof.“ Die Bährs wissen
natürlich, dass sie sich mit der Arbeitsplanung auf der kleinen Fläche im zeitlichen Optimum bewegen können. „Unsere Arbeiten erledigen wir immer auf
den Punkt“, meinen die Bährs. „Wenn
alles immer größer wird, bleibt häufig
die Qualität auf der Strecke“, kritisiert
Dittmar Bähr, „das erlebe ich beispielsweise auch bei meiner Arbeit im Wald.“
Die Nebenerwerbslandwirtschaft ist
deshalb für die Familie Bähr nicht nur
Hobby, sondern ein vernünftiges, zukunftsfähiges Konzept. „Die Familien
erwirtschaften einerseits durch ihre außerlandwirtschaftliche Tätigkeit einen
hohen Mehrwert für die Region. Die
Verbundenheit mit der Landwirtschaft
verhindert andererseits, dass die junge
Generation in die Städte abwandert“,
meint Dittmar Bähr.
„Aber auch wir benötigen hochwertige
und bezahlbare Produktionsmittel. In
der Landtechnik sind das beispielsweise
angepasste Arbeitsbreiten und hochwertige Maschinenausstattungen. Bei
LEMKEN findet man das noch.“
Karriere bei LEMKEN
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Die blaue „Kröte“
konnte überzeugen
Raphael Angenendt, Andreas Bröcheler und Michael Janßen siegten in diesem Jahr beim
Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ mit ihrem Krötenpflug, schafften damit den Sprung
in den Landeswettbewerb und belegten dort in der Kategorie Umweltschutz den dritten Platz.
Raphael Angenendt, Andreas Bröcheler und Michael Janßen.
Der „Krötenpflug“ macht mühsame Handarbeit überflüssig.
Die „Kröte“ erspart den Umweltschützern, die alljährlich entlang der Straßen
Krötenzäune errichten, jede Menge
schweißtreibender Handarbeit.
schützer unter Beweis stellen. Die drei
Auszubildenden haben die Pflugvariante eigenständig entwickelt, gebaut und
im typischen LEMKEN Blau lackiert.
Traktor und Krötenpflug erledigen dies
in wenigen Minuten – das konnten die
drei LEMKEN Tüftler in diesem Frühjahr
unter den kritischen Augen der Natur-
In den letzten Jahren konnten „LEMKEN Azubis“ immer wieder erfolgreich
an diesem Wettbewerb teilnehmen.
Das zeigt, wie vielfältig und interessant
Sie möchten auch
dazu gehören?
Ergänzen Sie unser
LEMKEN Team.
Schauen Sie sich regelmäßig
auf unserer Karriereseite unter
www.lemken.com um.
Unsere Stellenangebote
werden dort
laufend aktualisiert.
eine Ausbildung bei LEMKEN sein kann.
Neben den Ausbildungsinhalten erhalten die Auszubildenden immer wieder
die Möglichkeit, ihre Kreativität unter
Beweis zu stellen. Eigenschaften wie
Teamgeist und Motivation sowie Spaß
an den eigenen Projekten sind dabei
gefragt. 175 10753 deutsch
BLAU WIRKT
Erfahren Sie hier,
wie Blau wirkt.
www.blau-wirkt.com
www.lemken.com