Auf in ein neues Leben - Mobile Tierrettung eV im Einsatz zur
Transcription
Auf in ein neues Leben - Mobile Tierrettung eV im Einsatz zur
TierRundschau Auflage: 55.000 Die aktuelle Zeitung für Tierfreunde Tier Schutzliga in Deutschland e.V. Nr. 74 Auf in ein neues Leben Valentina kämpfte hart, damit sie mit nach Deutschland fahren durfte. Die italienischen Hunde suchen nun das erste richtige Zuhause. Rick, der Kater Laufen lernen mit Physiotherapie Langzeittransporte von Tieren Tausende Kilometer durch die EU Katzenstation Berlin Serie: Unsere Tierheime Editorial/Inhalt Inhalt Briefe Briefe von Tierbesitzern ����������������������������������� 3 Eine Reise nach Italien Suche nach dem ersten richtigen Zuhause����������������������������������������������������������������� 4 Tier-Ticker News über Tiere�������������������������������������������������� 6 Rick, der Kater Physiotherapie hilft auch Tieren�������������������� 8 Uschi Lohse, Chefredakteurin der TierRundschau Katzenstation Berlin Serie: Unsere Tierheime �������������������������������� 10 Vermittlungstiere Tiere suchen ein Zuhause����������������������������� 12 Das Kampfhunde-Syndrom Kommentar Uschi Lohse ������������������������������ 18 Schutzverträge Kein Pony ohne Vertrag �������������������������������� 19 Homöopathie im Tierschutz Ausgesetzte Tiere: Ängste lindern�������������� 20 Langzeittransporte von Tieren Tausende Kilometer durch die EU ������������ 22 Tierschutzliga intern Ehrenamtliche Mitarbeiter gesucht Neue Vorsitzende gewählt Einladung: Tag der offenen Tür ������������������ 23 Kolumne Hummel und ich����������������������������������������������� 24 Rubriken Editorial ���������������������������������������������������������������� 2 Bildnachweis/Impressum ����������������������������� 23 Kontakt ��������������������������������������������������������������� 21 Das Kampfhunde-Syndrom Die Gefahrenhundeverordnungen stempeln Hunde bestimmter Rassen als gefährlich ab. Ein Kommentar von Uschi Lohse��������� Seite 18 Schutzverträge Der Gnadenhof Haag ist kein Ort, an dem man ein billiges Pony ergattern kann. Ohne Schutzvertrag gibt es kein Tier�������������������������� Seite 19 Seite 2 B estimmt haben Sie schon von den berüchtigten italienschen Tierheimen gehört, den Caniles. Dort leiden die Hunde an Hunger, Kälte, Krankheiten und sterben in Gefangenschaft, ohne je wieder über eine Wiese zu laufen oder Gassi zu gehen. Die Tiere vegetieren in der Enge eines Zwingers oder an einer kurzen Kette vor sich hin. Leider haben die Betreiber kein Interesse daran, die Hunde in ein neues Zuhause zu vermittelt, denn sie erhalten von der Kommune für jeden Hund einen Geldbetrag. Umso mehr Hunde, desto mehr Geld. Ganz anders in dem privaten Tierheim der mutigen Italienerin Aurora Pritzi in Tuoro. Es ist zwar nicht mit einem deutschen Tierheim zu vergleichen, aber die Tiere werden medizinisch gut versorgt und bekommen regelmäßig Futter. Das macht die Betreiber der Caniles skeptisch, sie bekämpfen die vermeintliche Konkurrenz. Fast hätten sie gewonnen, denn das italienische Veterinäramt ordnete an, den Bestand der 100 Hunde auf 30 zu reduzieren. Ansonsten würden sie das Tierheim schließen und die Hunde in die Caniles bringen. Iris Volk von unserem Tierheim Ahlum und ihre Kollegen waren in Tuoro, um Hunde mitzunehmen und somit das private Tierheim zu retten. Seltsamerweise scheinen die Hunde zu wissen, dass sie mit uns in eine bessere Zukunft fahren. Wie Valentina, die wir nicht mitnehmen wollten, weil große Jagdhunde auch bei uns schwer zu vermitteln sind. Zweimal nahm sie Reißaus, um ins Auto zu den anderen, bereits verladenen Hunden zu springen. Sie wollte unbedingt mit. Die Einzelheiten lesen Sie auf Seite 4. Eine ähnlich rührige Geschichte lesen Sie mit „Rick, der Kater“ auf Seite 8. Rick zog sich eine Fraktur im Bereich von Brust- und Lendenwirbelsäule zu. Aber seine Besitzer gingen mit ihm nicht zum Tierarzt. Stattdessen ließen sie Wochen verstreichen und schoben ihn dann gehbehindert und voller Schmerzen ins Tierheim ab. Unsere 2. Vorsitzende der Tierschutzliga und angehende Tierphysiotherapeutin, Annekathrin Hoffmann, versucht nun, dem Kater wieder das Laufen beizubringen. Immer wieder wundern wir uns über das Verhalten mancher Menschen. So geht es auch der Leiterin von unserem Gnadenhof für Huftiere, Anja Fleckenstein. Sie berichtet auf Seite 19 von Interessenten, die ein billiges Pony für ihre Kinder ergattern wollen. Aber die Leiterin will keine Tiere loswerden, sondern ein dauerhaftes Zuhause finden. Die meisten kleinen Ponys wechseln nämlich alle zwei Jahre ihr Zuhause, weil sie für die Kinder zu klein geworden sind. Oft befinden sich die Tiere physisch und psychisch in einem fürchterlichen Zustand. Wenn sie dann aufgepäppelt sind, soll die Tortur nicht von vorne beginnen. Daher verlangt der Gnadenhof einen Schutzvertrag von den Interessenten. Viele Anrufer haben dann kein Interesse mehr. Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen der TierRundschau und freue mich über Ihr Feedback an [email protected]. Briefe Briefe von Tierbesitzern Robbys Freund „Zum ersten Mal sah ich Chicco im Pferdestall. Jeden Tag sind wir dann gelaufen, du und ich und unsere zwei Frauchen. So verging Jahr um Jahr. Auf einmal habe ich dich lange nicht mehr gesehen und wir sind zu dir gegangen. Ich wusste nicht, was das war, der Geruch an dir so sonderbar und dann sah ich, oh Schreck, ein Bein von dir war weg. Knochenkrebs. Später ging es dir wieder gut. Dann Wasser in der Lunge. Als wir dich besuchten, sah ich dich im Garten liegen, ich bin hin zu dir, komm lauf‘ mit mir, doch du hast zu mir gesagt: ‚Diesmal schaffe ich es nicht. Dass ich einen Freund hatte wie dich, das war das Größte für mich.‘ Ich habe dich nicht mehr gesehen. Es tut so weh, wo du jetzt bist, kann ich dich nicht sehen, ich kann dich nicht riechen. Und so lauf‘ ich jetzt jeden Tag ohne dich, und du fehlst mir so fürchterlich.“ Robby Cooper, der kleine Schatten „Ich war lange ein Pechvogel. Als ich noch klein war, wurde ich mit meinen beiden Schwestern draußen, wo es kalt war, ausgesetzt. Halb verhungert kam ich ins Tierschutzliga-Dorf. Dann habe ich lange kein Zuhause gefunden, bis mich mein jetziges Frauchen mitgenommen hat. Trotz der Freude über das neue a t er hrige B te ä j 2 Zuhause war 1 s Meine ie Jüng d r h e ich noch bissl t m ng als ist nich eben la L vorsichtig. Wolls e z n rhaupt ihr ga ch übe i s t te mich nicht zu e i a h s h wö rde und sie erlin ge eit – wü B b e n l i früh freuen, nach e g n d be w Mittler Hofhun n Wohnungsle . t n h ö . all dem Pech der dt ei gew die Sta noch an at sich daran h c r u d letzten Wochen. eh kann wusst nen? Si toll. Ich elbstbe s z e n i a s Aber mein Fraug d t l a e i e le tripp aining findet s re Fellnase zu ic chen hatte Geduld r e v -T eine ält Stefano Clicker z Birkfehlen, i mit mir. Die ersp L m e Lord lieb jedem t d ten Tage haben wir ie täglich n. gänge im en Spazie optiere Tagebau, rganz viel Zeit mitam liebste Herrchen n wenn Pilze suc einander verbracht. ht. Dann durch de wetzt er n Wald, s Das war schön. Seitchnupper tert – un t und wit d auf Pfi dem nennt Frauchen ff k tappelt. Im Somm ommt er angemich ihren kleinen e r kann m stundenla an ihn ng mit de „Schatten“ . Denn ich Als wir die überaus ängstliche Katze vom Tierheim abm Garten beschäftig schlauch en. Er li bin überall, wo sie holten, saß im Körbchen auf der Rücksitzbank ein zitternebt es, n Wasserstr ach dem a h l z u schnappe ist.“ Cooper des, laut wimmerndes kleines Bündel, das nach Luft rang und ist er pits n. Am En chnass, g d e sein kleines Schnäuzchen vor e s c lich sehr hafft und glücklich sichtlauter Angst nicht mehr zu be. Familie W eyer kam. Zuhause eroberte sie wie ein kleiner Indianer, immer vorsichtig über den Boden schleichend, nach und nach das ganze Haus. Inzwischen genießt Unsere Tierheim-Tiere Püppi ihre ausgiebigen Spaziergänge und liegt abends Hier veröffentlichen wir Briefe zwischen uns auf der Couch, um sich leise schnurrend über unsere ehemaligen Tierheimden Bauch kraulen zu lassen. Sylvia Manz tiere. Schreiben auch Sie uns! [email protected] Anm. d. Red.: 3,5 Jahre lebte die schüchterne Püppi im Tierheim. Im Mai 2010 Fellnase Berta Rüde Lord pitschnas s Angsthase Püppi fand sie endlich ihre Familie. Seite 3 Titelgeschichte Eine Reise nach Italien Damit das Tierheim Tuoro nicht schließen muss, brachten wir Hunde nach Deutschland. Jetzt suchen sie ihr erstes richtiges Zuhause. S chon seit mehreren Jahren unterstützen wir die liebe, alte Italienerin Aurora Pritzi, die in Tuoro ein privates Tierasyl betreibt. Aber bei dieser Fahrt nach Tuoro ging es um alles oder nichts, denn die Auflage des italienischen Veterinäramts war deutlich: Die Anzahl der Tiere mussten von 100 auf nur noch 30 Tiere reduziert werden. Ansonsten würde das Tierheim geschlossen werden. Aber wohin mit den meist kranken oder alten Tieren? Die kommunalen Tierheime in Italien sind fürchterlich und wer dort landet, hat kein schönes Leben vor sich. So entschieden wir uns, wie mehrere andere Tierschutzorganisationen auch, zu helfen. Diesmal mit dabei Wir nahmen bewusst einige ältere Hunde mit. Welche, an denen wir aufgrund ihrer Rasse oder ihres Alters vielleicht schon ein oder zwei Jahre zuvor vorbeigegangen waren, ohne sie mit nach Deutschland zu nehmen. Denn auch in Deutschland sind alte, große oder kranke Hunde nicht gut vermittelbar, das gilt erst recht für Jagdhunde, die in Italien die Tierheime bevölkern. Aber wir hatten keine Wahl und nahmen sie diesmal mit. Einige haben hier in Deutschland ein neues Zuhause gefunden, andere leben noch im Tierheim und warten auf eine eigene Familie. Zwei davon sind die beiden zehn Jahre alten Jagdhundmischlinge Dario und Duna. Die beiden Geschwister waren seit einigen Seite 4 Jahren in einem zugigen, nassen Zwinger untergebracht. Sie entsprechen nicht gerade dem typischen kleinen Knuddelhund und die Chance auf Vermittlung steht schlecht. Sobald man an ihren Zwinger kam, freuten sie sich und kuschelten sich an. Sobald man ging, fielen sie regelrecht in sich zusammen. Als ob sie dachten: „Schon wieder nicht! Wieder ein junger Hund, der eine Chance bekommt.“ Aber nicht dieses Mal. Sie waren so aufgeregt, als sie ins Auto einsteigen durften! Sie legten sich in die warme und mit dicken Decken ausstaffier- te Transportbox und entspannten sich. Die beiden leben noch immer bei uns im Tierheim Ahlum, aber sie wohnen im Haus, haben eine dicke, gemütliche Matratze und ein Kuschelkörbchen und wollen bei schlechtem Wetter nicht mehr vor die Tür. Die beiden sind einfach großartig und wir würden uns sehr freuen, wenn sie doch noch die Chance auf ein neues, liebevolles Zuhause finden würden. Die 13 Jahre alte EnglishSetter-Dame Kira hatte ein krankes Auge, ihre Ohren waren entsetzlich entzündet und schmerzten sehr. Kira war komplett abgemagert, sodass die Haut in Lappen an ihr herunterhing. Eigentlich dachten wir, sie leidet an fortgeschrittener Leishmaniose, aber jeder Bluttest war negativ. Wir fütterten sie fleißig mit einer Frischfleischmischung und siehe da, sie wurde wieder ein richtiger Hund. Kira ist inzwischen zu unserer ehrenamtlichen Helferin Anja Beyer und ihren beiden Hunden gezogen. Mordsspaß auf drei Beinen Dann durfte noch der kleine junge Volpino mit. Unser Prinzchen hatte in Italien einen schlimmen Unfall, wodurch wir gezwungen waren, ihm das rechte Vorderbeinchen amputieren zu lassen. Aber er ist ein so auffallend niedlicher und zauberhafter Hund, dass es niemanden stört. Und ihn selbst schon gar nicht. Er rennt auf seinen drei Beinchen noch immer schneller als die meisten anderen Hunde und hat einen Mordsspaß am Leben. Volpino lebt bei einer lieben Familie, die schon unserem Bacco vor einigen Jahren ein Zuhause gegeben hat. Die beiden verstehen sich prächtig und wir sind sehr glücklich, dass er so ein tolles Leben vor sich hat. Die großen, alten Jagdhunde Dario und Duna durften bisher nie mit nach Deutschland fahren. Sie waren super aufgeregt, als sie ins Auto einsteigen durften. Titelgeschichte Der wuschelige und quirlige Gino zog schon nach wenigen Tagen wieder aus dem Tierheim aus. Kein Wunder, denn er entspricht den Anforderungen vieler junger Familien. Er ist nur mittelgroß, hat wuscheliges, weißes Fell und große Knopfaugen. Wenn er sich dann vor einen hinsetzt und auch noch ein Pfötchen hebt, ist es um jeden geschehen. Für ihn war die Reise nach Deutschland ein großes Glück. Bezaubernde Filomena Mit dabei im Bus nach Deutschland war auch unsere kleine, unsichere Filomena, eine vier Jahre alte Segugio Hündin, der die Hälfte ihres linken Ohrs fehlt. Sie ist so bezaubernd! Aber sie braucht ein bisschen Zeit, bis sie Vertrauen entwickelt. Das machte es schwierig, in Italien jemanden für sie zu finden. Wir nahmen sie mit und siehe da, lange musste sie nicht auf ihr großes Glück warten. Sie ist jetzt Kosmopolit und lebt seit Anfang Februar zusammen mit Valentina bei einer netten Dame in Strasbourg. Diese hatte schon eine Hündin, die zuerst gar nicht mit dem Familienzuwachs einverstanden war. Aber inzwischen haben sich alle eingelebt und sie dürfen beide dort bleiben. Valentina will mit! Valentina sollte eigentlich nicht mit nach Deutschland fahren. Welche Hunde mitkommen sollten, war schon vor Beginn der Reise geplant und entsprechend viele Transportboxen hatten wir mitgebracht. Valentina fiel uns wieder auf, denn die Pointerdame weiß genau, wie sie jemanden um die Pfote wickeln kann. Aber wir hatten keinen Platz – also kam sie auf unsere Liste für den nächsten Besuch in Italien. Aber mulmig war uns schon, diesen kurzhaarigen Hund noch einige Monate dem Winter aussetzen zu müssen. Aber wir konnten es nicht ändern. Dachten wir. Valentina hatte andere Pläne. Am Tag der Abreise – die anderen Hunde waren schon fast alle verladen und trocken und warm in unserem Bus untergebracht – rannte auf einmal Valentina um die Ecke und machte einen Satz ins Auto. Da saß sie nun, zwischen den Boxen Die weiß-schwarze Valentina sollte eigentlich nicht mit nach Deutschland fahren. Zweimal büchste sie aus und sprang zu den anderen Hunden ins Auto. Im neuen Zuhause wird die Jagdhündin Kira nach Strich und Faden verwöhnt. Immer mit dabei: ihre neuen Freunde. Links: Bretone Mattheo wartet noch im Tierheim. Rechts: Der kleine, dreibeinige Volpino lebt jetzt bei einer Familie, die vor Jahren schon unseren Bacco aufgenommen hat. und den anderen Hunden und schaute uns an. Sie war der Pflegerin entwischt, die aber direkt hinterher kam und das Pointer-Mädchen am Halsband schnappte. Valentina klammerte sich fest und ließ sich nur unwillig abführen. Es wurde immer schwerer für uns, sie nicht mitzunehmen. Nachdem sie sich der Kraft der Pflegerin beugen musste, verschwand sie wieder in der Zwingeranlage. Aber nicht für lange. Schnurstracks kam sie um die Ecke geschossen – ohne Halsband. Und prompt saß sie wieder im Auto. Wer so kämpft, musste mit! Aber wohin mit ihr? Der kleine Volpino musste seine Transportbox mit ihr teilen. Die beiden waren sich sofort einig und schlossen eine Art „Auf-in-einneues-Leben-Pakt“. So durfte sie also doch mit. Inzwischen lebt auch sie in Strasbourg. Sie ist jetzt ein Altstadthund und trifft in dieser hundefreundlichen Stadt täglich viele andere Vierbeiner. Wir sind sehr glücklich, dass es mit unseren Italienern dieses Mal so gut geklappt hat und wir müssen sagen, dass wir noch nie einen so ruhigen Transport hatten. Keiner der Hunde hat auch nur einen Piep gesagt. Es machte den Eindruck, als ob sie die Ruhe und die Wärme so genossen hätten, dass sie einfach nur tief und fest eingeschlafen sind. Auch bei Stopps wollten sie sich nicht rühren. Und von Angst keine Spur. Die Rasselbande zog nach einer entspannten Fahrt ins Tierheim Ahlum ein und waren einfach da – als wenn sie nie woanders gewesen wäre. Fabelhaft: Beheizte Zimmer Alle liefen gerne raus ins Freie, aber noch lieber wieder hinein in unsere neuen Hundezimmer mit beheizten Podesten. Übrigens war keiner dieser Hunde jemals im Haus, bis sie bei uns ankamen. Und sie wollten schon nach einem Tag nicht mehr ihren kalten Zwinger gegen unsere Zimmer tauschen. Das ist für uns wieder ein Zeichen dafür, dass sich wirklich kein Hund freiwillig im Winter draußen auf Dauer aufhalten will. Auch wenn wir immer wieder auf Leute treffen, die das Gegenteil behaupten. „Mein Hund ist anders – der liebt es draußen! Der will gar nicht hinein!“ Aber wenn Struppie die Wahl hätte, im Warmen bei seiner Familie zu sein oder alleine im Kalten ... welche Wahl würde er wohl treffen? Iris Volk Seite 5 Tier-Ticker Im Doppelpack I mmer mehr Tierfreunde befolgen den Rat von Tierschützern und schaffen sich gleich zwei Katzen an. Entgegen der landläufigen Meinung leben Katzen nämlich sehr gerne mit einem Artgenossen zusammen. Besonders wichtig ist eine zweite Samtpfote, wenn der Stubentiger nicht ins Freie hinaus darf. Mit etwas Geduld ist auch eine Zusammenführung von erwachsenen Katzen möglich, einfacher funktioniert es mit zwei Geschwistern aus einem Wurf. Zu zweit ist es am schönsten. Auch Katzen wünschen sich einen Artgenossen. Arme Hühner Schlechte Zustände in Zoos Brasilien ist mit einem Anteil von 43% am Weltmarkt zum größten Hühnerfleischexporteur aufgestiegen. Jedes Jahr produzieren brasilianische Geflügelzüchter 9 Mio Tonnen, 20% davon gehen ins Ausland. Die Filets verkaufen sie nach Europa, den knochigen Rest nach Westafrika. Brasilien produziert Hühnerfleisch deshalb so konkurrenzlos günstig, weil es nicht einmal die unzureichenden europäischen Tierschutz- und Umweltbestimmungen einzuhalten braucht. Zahlreiche Zoos verstoßen gegen die EU-Zoo-Richtlinien. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Tierschutzorganisation Born Free. Die 2002 beschlossene Richtlinie gibt Mindeststandards zur Unterbringung von Wildtieren vor. Mehr als Küken wie dieses werden in Brasilien ohne jegliches Tierschutzgesetz gemästet. Seite 6 200 Zoos und Tierparks in 20 EU-Ländern wurden überprüft, in Deutschland waren es 25. Die Probleme treten besonders in kleineren Zoos auf: Zu kleine und verdreckte Käfige, mangelnde Sicherheitsvorkehrungen und schlecht ausgebildetes Personal. Hunde verstehen Zur Seite schauen, gähnen, am Boden schnüffeln, über die Nase schlecken, Ohren anlegen oder mit den Augen blinzeln – all dies sind Beschwichtigungsgesten. Sie dienen der Kommunikation, vermeiden Konflikte und bauen Spannungen ab. Hunde teilen einander damit mit, wenn sie etwas beunruhigt. Sie beschwichtigen damit ihr Gegenüber und sich selbst. Wer seinen Hund aufmerksam beobachtet, kann die Signale ebenso deuten. So lernen Besitzer beispielsweise, ihren Hund nicht ganz so fest zu knuddeln, ihm nicht direkt in die Augen zu sehen oder es mit dem Training auf dem Hundeplatz langsam gut sein zu lassen. Lecken über die Nase ist eine typische Beschwichtigungsgeste: Der Hund ist beunruhigt. Tier-Ticker Ziervögel-Flirt Auch Ziervögel verlieben sich gerne und oft auch intensiv. Dann bemühen sich vor allem die Hähne sehr darum, die Henne für sich zu gewinnen. Voraussetzung für den Flirt ist ein gemütliches Heim. Pärchen brauchen ausreichend Platz und genügend Möglichkeiten zum Freiflug. Sind diese Bedingungen geschaffen, macht der Hahn den ersten Schritt. Ein verliebtes Vogelpärchen ist Ferkelkastrationen spannend zu beobachten. Haben die Vögel erst einmal zueinander gefunden, zeigen sie ein großes Repertoire an Flirtvarianten: Je nach Art singt oder gluckst der Hahn, trippelt hin und her, macht nickende Kopfbewegungen, plustert das Gefieder auf. Informationen zur Haltung von Ziervögeln finden Vogelfreunde unter www. tierschutzbund.de/ziervoegel. html. Nashorn-Wilderer Immer mehr Nashörner werden im südlichen Afrika von Wilderern getötet. Erlegten sie etwa in Südafrika im Jahr 2007 nur 13 Tiere, sind es 2010 schon 227. Das Horn des Nashorns gilt in Asien als potenzsteigernd. Dafür kassieren Händler riesige Summen. Kleine Ferkel werden üblicherweise ohne Betäubung und bei vollem Bewusstsein kastriert. Die Ferkelkastration soll bis zum Jahr 2018 EU-weit abgeschafft werden. Darauf haben sich in der Brüsseler Deklaration alle großen Akteure das Handels und der Fleischindustrie verständigt. Tierschützer hoffen, dass die Ankündigung auch tatsächlich eintritt und die Abschaffung in Deutschland früher erfolgt. Urlaub mit Hund Kastrationspflicht in Verden Katzen beschlossen und bereits eingeführt. Nach Recherchen von Radio Bremen wollen sich nun auch Rotenburg, Achim (KreisVerden) und Nienburg anschließen. Die Kastrationspflicht sieht vor, dass alle freilaufenden Katzen kastriert werden müssen. Hintergrund sind 2 Nur eine allgemeine Kastrationspflicht verhindert Mio ausgesetzte Katdas Elend der Straßenkatzen. zen, die herrenlos durch Deutschland Nach der Kastrationspflicht in Pa- streunen und sich unkontrolliert verderborn (siehe TierRundschau 73) hat mehren. Auf sich allein gestellt leiden nun auch die Stadt Verden eine ent- die Tiere an Hunger, Kälte und Kranksprechende Regelung für freilaufende heiten. Viele sterben jämmerlich. Während der Urlaubszeit wollen Hunde am liebsten bei ihren Menschen bleiben. Hunden ist es egal, ob sie während der Urlaubszeit mit ihren Menschen verreisen oder mit ihnen den Urlaub zu Hause verbringen. Hauptsache, sie müssen von Herrchen und Frauchen nicht getrennt sein. Am größten ist der Ferienspaß dort, wo man sich viel in der freien Natur aufhalten kann, wie beispielsweise auf dem Campingplatz oder in einer Ferienwohnung mit Garten oder am Strand. Wer den Vierbeiner in ein Hotel oder eine Pension mitnehmen möchte, muss sich vorher informieren, ob Hunde erlaubt sind. Diese Info ist auch in den meisten Campingund Hotelführern zu finden. Seite 7 Tiermedizin Rick, der Kater Nach einer Fraktur wird der Kater nicht zum Tierarzt gebracht, aber Wochen später ins Tierheim. Nun lernt das gehbehinderte Tier laufen. Seine Physiotherapeutin berichtet. A m helllichten Tag standen vier Katzenboxen in der Auffahrt des Tierheimes. Vom Besitzer oder Transportfahrzeug war nichts mehr zu sehen. So kam Kater Rick, wie die Pflegerinnen ihn später tauften, ohne Angabe von Gründen, ohne Hinweise zu seinem bisherigen Leben, mit drei weiteren Katzen – vermutlich seine Geschwister – in das Tierschutzliga-Dorf. Vier Kater, alle rot oder rotweiß, hübsch, gepflegt, zwar leicht verfloht aber doch in einem guten Ernährungszustand, lieb und zutraulich und auf Grund der Situation ein bisschen durch den Wind. Die ersten Wochen mussten sie in einer zwar geräumigen, aber doch ungewohnten und einsamen Boxenanlage der Quarantänestation verbringen. Ricks Beinchen streckt sich unwillkürlich und verharrt in dieser Position. Der Kater kann es nicht selbständig anziehen. Die unbehandelte Fraktur und Läsion der Nerven löste eine Gehbehinderung aus. Statt mit den Zehen tritt Rick mit dem ganzen Fuß bis zum Sprunggelenk auf. Zurück ins Tierheim Nach gründlicher tierärztlicher Untersuchung zogen sie später in die Katzenzimmer und einer Vermittlung stand nichts mehr im Wege. Endlich, der Tag war gekommen, eine Familie interessierte sich für unseren lieben Rick. Nach dem Ausfüllen des Auskunftsformulars und aufklärenden Gesprächen durfte er in sein neues Heim ziehen. Wir hatten ein wirklich gutes Gefühl. Doch nach fünf Monaten, standen seine neuen Besitzer wieder bei uns und wollten ihren Kater abgeben. Was war passiert? Die Besitzer sagten, mit dem Kater sei etwas nicht in Ordnung, er laufe komisch und würde die Beine hinterher ziehen. Sie waren nicht einmal gewillt, ihn tierärztlich untersuchen zu lassen: „Sicher ist Seite 8 es etwas Schwerwiegendes und das geht schnell ins Geld. Außerdem hatte er es sicher schon bei der Vermittlung.“ Traurig über den Vermittlungsrückschlag und das beschämende Gespräch mit sei- nen Besitzern, wurde Rick bei uns gründlich untersucht. Beim Röntgen fand die Tierärztin eine Verletzung im Bereich von Brust- und Lendenwirbelsäule: Rick litt an einer inzwischen wieder zusammengewachsenen Fraktur, wie sie durch einen Schlag, einen Tritt, einen Autounfall oder ein Hängenbleiben im Kippfenster entsteht. Diese Gehbehinderung hatte Rick vor fünf Monaten noch nicht. Als wir ihn damals an seine neuen Besitzer übergaben, lief er völlig unauffällig und auf allen vier Beinchen. Im Tierheim standen wir nun vor einem Problem: Wohin mit Rick, nachdem er aufgrund seiner Bewegungs-Einschränkung und mit deutlichen Schmerzen nicht in ein Katzenzimmer mit sechs bis 20 Katzenkumpels ziehen kann? Zunächst kam er wieder in die Krankenstation. Er wurde mit Schmerzmitteln behandelt, auch sein plötzlicher Schnupfen, der wohl von dem vielen Stress hervorgerufen wurde. Die Tierärztin empfahl eine Bewegungstherapie, die aber in der engen und zweckmäßig eingerichteten Katzenkrankenstation nicht durchgeführt werden konnte. Nachdem ich nicht nur Mitarbeiterin im Tierheim bin, sondern auch angehende Tierphysiotherapeutin, und schon zwei Tiere physiotherapeutisch bei mir zu Hause begleitet hatte und sich dort die besseren Möglichkeiten der Behandlung bo- Tiermedizin ten, habe ich nicht lange überlegt. Ich dachte, sicher werden meine drei Miezen nicht erfreut über den Fremdling sein, doch sie haben sich gastfreundlich gezeigt und sich mit dem Familienzuwachs arrangiert. Zunächst bekam Rick sein eigenes großes Zimmer. Schließlich saß er schon eine Weile in der Box der Krankenstation, die nicht viel Platz zum Laufen und Klettern bot. Relativ schnell gewöhnte er sich an die neue Umgebung und freundete sich auch mit meinen Hunden an. Schimmer Erstbefund Gleich zu Beginn stellte ich meinen Erstbefund: Rick schleifte die Hinterbeine in ataktischen, abgehackten Bewegungen nach und hatte eine plantigrade und manchmal überkötete Pfotenstellung d.h., er trat nicht nur mit den Zehenspitzen, sondern mit dem ganzen Fuß bis zum Sprunggelenk auf. Teilweise stand er auf dem Pfotenrücken. Außerdem hatte er kaum auslösbare bis stark verzögerte Reflexe und war stark atrophiert, litt also an verminderter Muskulatur an seinen hinteren Beinchen. Im Gegenzug war er vorne im Schulterbereich recht fest und verspannt, weil er hier seine ganze Kraft zur Fortbewegung hernahm. Doch nicht zu übersehen waren auch die niedlichen runden Kulleräuglein, die mir sagten: Ich will wieder laufen, will Bäume hochklettern. So begann unsere tägliche Therapie, die Rick bis heute ohne zu murren mitmacht. Und obwohl ich weiß, dass es ein langer Weg sein wird, dass Nerven, die wahrscheinlich aufgrund des Bruchs in der Wirbelsäule stark beschädigt sind, sich nur ganz langsam regenerieren und sich Muskeln nur ganz langsam wieder aufbauen, macht es Freude zu sehen, wie Rick täglich mehr Sicherheit beim Laufen bekommt. Rick bekommt morgens und abends eine 20-minütige Spezi- albehandlung, wobei die anderen Miezen schon eifersüchtig zu uns rüberschauen. Ich muss erwähnen, dass Physiotherapie bei Katzen immer etwas schwieriger als bei Hunden ist. Katzen haben ihren eigenen Kopf und wissen, dass ihre Krallen schmerzen. Ins Wasser zum Muskelaufbau und Trainieren der Bewegungsabläufe wollen die wenigsten Katzen, auch Rick ist davon nicht zu überzeugen. Also trainiert er auf dem Boden liegend, im Sessel oder auf dem Schoß, beim Laufen auf unebenen oder wackeligen Untergründen, eben überall, wo er gerade ist. Dabei mobilisiere ich seine Gelenke und Muskeln durch anbahnende, also möglichst natürliche Gehbewegungen und Bewegungsabläufe und führe anregende Massagen und Reflexauslösungen in der Hinterhand durch. Dies geschieht mit Igelball, mit Bürste oder mit bestimmten Griffen im Pfotenbereich und Streichungen gegen die Fellrichtung. Somit wird erreicht, dass die Durchblutung der bisher recht kalten und blassrosa Pfötchen und der gesamten Hinterhand verbessert wird und sich nach und nach die Muskulatur wieder aufbaut. Durch eine besonders wohltuende sanfte Massage im Schulterbereich können sich verspannte und überanstrengte Bereiche lockern, der Kater zeigt dabei ein wohliges Schnurren, pfötelt mit mir und streckt sich ausgiebig. Pfoten in unnatürlicher Stellung Natürlich helfen auch die vierbeinigen Mitbewohner und motivieren zu schnellerem Laufen. Schließlich will auch Rick als erster am Futternapf sein und versucht ebenso schnell in die Küche zu flitzen, wie die anderen Katzen. Noch ist sein Gangbild gestört, man kann das Schleifen der Füßchen hören und auch im Sitzen sind die Pfoten in unnatürlicher Stellung. Doch insgesamt geht es ihm schon viel besser, er ist wesentlich stabiler. Unterstützend bekommt er Schmerzmittel und Vitamin B, was die Wiederher- stellung der Nervenverbindung beschleunigen soll. Vor zwei Tagen ist er das erste Mal, noch recht angestrengt und tapsig, den großen Deckenkratzbaum hoch geklettert. Auch hier arbeitet er vorwiegend mit der Vorhand, doch seine Hintergliedmaßen nahm er unterstützend hinzu. Was für ein Fortschritt! Er hat diese Hürde geschafft und konnte in der Sonne liegend zum Fenster hinaus schauen. Und so bin ich mir sicher, dass er nach und nach wieder richtig Laufen lernen wird und vielleicht in ein paar Monaten das Humpeln und Nachschleifen verschwunden sein wird. Vielleicht findet er dann eine nette Familie, die ihm viel Zuwendung schenkt und ihn nie mehr im Stich lässt. Annekathrin Hoffmann Die Griffe an den Pfotenballen sollen Reflexe und Nervenimpulse auslösen, damit Rick sein Beinchen wieder heranziehen kann. Die Igelballmassage erhöht die Durchblutung und verbessert den Muskeltonus des Oberschenkels. Rick genießt das, passt aber genau auf. Seite 9 Tierschutzliga intern Serie: Katzenstation Berlin Bis zu 140 Katzen leben in der Katzenstation. Geruchsbelästigung und sinkende Vermittlungszahlen sind nur einige Sorgen der Leiterin Manuela Golze. I m Jahre 1994 schlossen sich Berliner Tierschützer zu einem Verein zusammen. Wir erkannten, dass wir alleine nicht mehr weiterkommen würden. Ohne die Starthilfe der Tierschutzliga e.V. wären wir nicht in der Lage gewesen, uns weiter um die Berliner Straßenkatzen zu kümmern. Angefangen haben wir ganz klein mit einer Auffangstation in einer kleinen Kammer im Dachgeschoss eines Miethauses. Seither sind wir einige Male umgezogen in immer größere Unterkünfte. Jetzt haben wir in der Amsterdamer Strasse in Berlin Wedding ein wirkliches Zuhause für unsere Katzen gefunden. Straßenkatzen. Wir betreuen Futterplätze, organisieren Kastrationsaktionen und sind immer dann da, wenn Katzen in Not geraten. Griechische Katzen Seit 2009 arbeiten wir eng mit einer griechischen Katzenschutzgruppe aus Athen zusammen. Zweimal im Jahr fahren wir gen Süden und helfen vor Ort mit Futter und Kastrationen. Natürlich begleiten uns auf dem Heimweg Katzen aus Griechenland, die wir hier in gute Hände vermitteln. Vielleicht fragen Sie sich jetzt, ob wir nicht im eigenen Land genug Probleme haben und ob es nötig ist, auch noch Tiere aus dem Ausland zu holen. Dazu sage ich ganz klar: „Ja, das ist nötig.“ Denn die Katzen überleben ein griechisches Tierheim nicht lange. Wenn sie kein Interessent nach Hause mitnimmt, werden sie eingeschläfert bzw. sie sterben von selbst, weil die Bedingungen dort nicht so sind, wie sie sein sollten, um Katzen ein artgerechtes Leben zu ermöglichen. Aber in Deutsch- Sechs Räume mit freilaufenden Katzen In dem ehemaligen Laden, der ca. 180 Quadratmeter groß ist und sechs Räume umfasst, betreuen wir saisonbedingt zwischen 120 und manchmal sogar 140 Katzen. Das ist eine Belastung für uns alle, manchmal auch für die Mitbewohner im Haus. Trotz intensivem Putzen kommt es manchmal zu Geruchsbelästigungen. Wir tun zwar alles, um das zu vermeiden, aber trotzdem lässt sich nicht immer vermeiden, dass man die Anwesenheit der Katzen riecht. Unser Dank für das große Verständnis geht daher an unseren Hausverwalter Herrn Hesse, der uns die Räume vermietet hat. Obwohl wir uns mitten in der Stadt wohl fühlen und hier auch unseren Arbeitsschwerpunkt haben, träumen wir für unsere Katzen von einem Haus im Grünen mit viel Auslauf. Leider ist so etwas im Großraum Berlin unbezahlbar teuer, deshalb wird Seite 10 Die Mitarbeiter: Tierpfleger Christian Schmäcke, Leiterin Manuela Golze, Tierpflegerhelferin Sabine Burghard und Tierarzthelferin Sanja Bibic (v.l.). es wohl noch auf Jahre hinaus ein Traum bleiben. Unsere Arbeit umfasst nicht nur die Betreuung der Tiere in unserer Station. Wir kümmern uns noch immer um die vielen Die Katzenstation Berlin mit liebevoll bemalter Fassade. Auch in der Großstadt schauen die Katzen gerne aus dem Fenster. Tierschutzliga intern land finden sie innerhalb kürzester Zeit ein neues Zuhause. Vielleicht hat der eine oder andere Leser einen Platz in seiner Wohnung und in seinem Herzen, um sich eine Katze als Begleiter zu holen? In den letzten beiden Jahren gingen die Vermittlungszahlen leider stark zurück. Zum einen lag das sicherlich an der wirtschaftlichen Lage im Land, zum anderen aber auch daran, dass sich unter den Berliner Katzen ein Parasit verbreitet hat, der schlimmen Durchfall verursacht und nur sehr schwer zu bekämpfen ist. Wir lassen alle unsere Tiere testen um sicherzustellen, dass sie nicht von Giardien befallen sind. Wir geben die Tiere deshalb auch erst in ihr neues Zuhause ab, wenn sie eine fünftägige Medikamentenbehandlung zur Vorsorge hinter sich haben. Wo viele Katzen leben, da geht auch was kaputt. Für uns bedeutet das natürlich viel Renovierungsarbeiten. In einer großen Stadtwohnung, in einem von Menschen bewohnten Haus, ist man fast ständig am Renovieren. Über Weihnachten und Neujahr haben wir renoviert, um unseren Katzen den Aufenthalt bei uns so schön wie möglich zu gestalten. Herzlich bedanken möchte ich mich bei unseren Spendern und vor allem bei zwei Vereinen, die ebenfalls der Tierschutzliga e.V. angeschlossen sind: Der Manchmal warten hier auch Hunde auf ein neues Zuhause. Die Katzen nehmen es gelassen. Allgemeine Tierhilfsdienst und die Mobile Tierrettung ermöglichen erst unsere Arbeit durch ihre monatliche finanzielle Unterstützung. Ohne diese Hilfe müssten wir schließen. Für die Tiere sorgen derzeit drei Vollzeit-Mitarbeiter und eine Teilzeitkraft. Und zum Glück gibt es auch einige ehrenamtliche Mitarbeiter, die uns helfen. Trotzdem würden wir uns freuen, wenn sich noch einige Katzenfans finden, denn helfende Hände sind immer Schwer vermittelbar: Die süße Griechin Olivia zieht nach einem Unfall in ihrer Heimat das Vorderbeinchen hinterher. willkommen, und unsere Tiere freuen sich über jeden Besuch. Kratzbäume gesucht Für die Tiere brauchen wir auch Sachspenden, wie zum Beispiel, Handtücher, Bettwäsche oder Kratzbäume. Wir freuen uns über jede Spende. Durch die intensive Nutzung mussten wir alle Kratzbäume der Station entsorgen und stehen nun ohne da. Kratz- und Kletterbäume sind also zurzeit Tierpflegerhelferin Sabine Burghard bei der Arbeit. Täglich müssen die Katzentoiletten gesäubert werden. Katzenstation Berlin in Zahlen Aktueller Tierbestand: 135 Katzen Betreute freilebende Katzen: ca. 65 Größe der Station: 6 Räume (180 qm) Mitarbeiter: Leiterin In der Katzenstation Berlin dürfen alle Tiere frei herumlaufen. Käfige gibt es nur in der Quarantänestation. Manuela Golze, 1 Tierpfleger, 1 Tierarzthelferin mit Tierpflegerausbildung, 2 Tierpflegerhelferinnen Mangelware bei uns und heiß begehrt. Auch Futterspenden nehmen wir sehr gerne. Am Tag brauchen wir durchschnittlich 30 große Dosen an Nassfutter und gut drei bis vier Kilo Trockenfutter. Dazu kommen noch Leckerchen und Diätfutter für kranke Tiere. Unser Katzenstreuverbrauch liegt bei ca. zehn Säcken á 20 Kilogramm pro Woche. Für unsere Straßenkatzen, wir betreuen etwa 65 Tiere, brauchen wir in der Regel 35 bis 40 Dosen Futter pro Woche und darüber hinaus Trockenfutter. Die Straßenkatzen sind auf besonders gutes Trockenfutter angewiesen, weil die Tiere draußen mehr Nährstoffe und Kalorien benötigen. Vier Säcke á 20 Kilogramm kommen im Monat zusammen. Das alles verursacht monatliche Kosten von einigen tausend Euro, viel Geld, das wir uns erbetteln müssen. Aber für unsere Katzen sind wir zu fast allem bereit. Ein Herzenswunsch Zum Schluss liegt mir noch eine ganz große Bitte auf dem Herzen. Bitte lassen Sie Ihre eigenen Tiere kastrieren, egal ob Hund, Katze, Maus. Vielen Tieren erspart das ein Leben auf der Straße oder im Tierheim. Zu viele sitzen hier und warten auf ein neues Zuhause, aber nicht immer geht dieser Wunsch für alle in Erfüllung. Ein Tier zu haben, bedeutet Verantwortung zu übernehmen und zu tragen. Manuela Golze Seite 11 Vermittlungstiere Katzen u. Kleintiere aus Bayern, Freising In den letzten Wochen konnten wir für viele Katzen ein neues Zuhause finden. Momentan sind fast nur noch Kaninchen in der Station. Sie sind in einem nicht beheizten Raum untergebracht, sie können also im Frühjahr ans Freie gewöhnt werden. Alle sind gegen RHD, Myxomatose und Hasenschnupfen geimpft. Wir vermitteln keine Tiere in Käfighaltung in der Wohnung. Interesse an einem Tier? Einfach anrufen unter 0176-64 11 19 12 oder (08161) 20 83 28 Ansprechpartnerin: Anita Kiermeier Tesa (52/10) Zwerghase, weiblich, 1 Jahr Das eigenwillige Kaninchen ist nicht für Kinder geeignet. In ihrem neuen Zuhause braucht sie einen Partner. Wuschl (50/10) Norwegische Waldkatze, Kater, 5 Jahre, kastriert Petzi (22/11) Pekinese, Hündin, 7 Jahre, kastriert Wuschl braucht Freigang und würde gerne selbständig über eine Katzenklappe ein- und ausgehen. Er ist sehr zutraulich und anhänglich, liebt auch Kinder sehr und fordert viel Aufmerksamkeit. Zusätzlich hätte er gerne einen Katzenpartner. Auch an Hunde ist er gewöhnt. Alles in allem ein sehr geselliger, sozialer Kater. Leider leidet er an Stomatitis (Zahnfleischentzündung), die zurzeit homöopathisch behandelt wird. Petzi ist als Zweithund geeignet, möglichst zu einem spielfreudigen Rüden, der nicht wesentlich größer als sie ist. Auch an Katzen ist sie gewöhnt. Petzi fährt gerne Auto, geht gut an der Leine, macht beim Bürsten keine Zicken, ist stubenrein und kann auch mal drei bis vier Stunden alleine bleiben (aber nur mit ihrem Teddy!). Ihr neues Frauchen/Herrchen sollte aber schon viel Zeit für sie haben. Rani (82/10) Siamwidder, weiblich, 2 Jahre Rani ist sehr lieb und lässt sich gerne streicheln. Sie sehnt sich nach einem Partner. Ango (2/11) + Flecky (4/11) Angora-Kaninchen, männlich, 2 Jahre, kastriert Zwerghase, weiblich, 2 Jahre Teddy (5/11), Bärly (1/11) + Blue (12/11) Löwenköpfchen, weiblich, 2 Jahre; Löwenköpfchen, männlich, 2 Jahre, kastriert; Zwerghase, weiblich, 2 Jahre Die Beiden lieben sich heiß und innig. Darum werden sie nur zusammen abgegeben. Bei Ango ist tägliche Fellpflege nötig. Alle drei Kaninchen sind handzahm und schmusen gerne. Entweder als Paar abzugeben oder zu einem jeweiligen Partner dazu. Seite 12 Vermittlungstiere Katzen aus Bayern, München Interesse an einem einemTier? Tier? Interesse an In der Katzenstation München leben im Moment 18 Tiere, sechs davon stellen wir Ihnen hier vor. Auch ein kleines Hündchen ist dabei. Besonders dringend sucht Maincoon Ida nach einem neuen Zuhause. Sie hat viel mitgemacht: Nach einer Ohren-OP ist sie taub, ihr Katzenpartner ist gestorben und sie musste auf einen Pflegeplatz umziehen. Einfach unter Einfachanrufen anrufen unter (089) 14 29 03 08581/96160 Ansprechpartnerin: und Name, sowie Nummer Helga Grüning des Tieres bereithalten. N O T F A LL Tadamo (K583) Chihuahua-Mischling, Rüde, 5 Jahre, kastriert Tadamo hat nur noch drei Beine, aber er springt und läuft schneller als manch vierbeiniger Artgenosse. Er ist bei uns an kilometerlange Spaziergänge gewöhnt. Im freien Gelände kann und soll er ohne Leine laufen dürfen. Sein rechtes Hinterbein musste vor Kurzem amputiert werden, nachdem er vor einiger Zeit von einem Pferd so heftig getreten wurde, dass das Bein völlig zertrümmert war. Sobald die rasierte Stelle zugewachsen ist, wird er wieder perfekt aussehen. Tadamo sollte als ganz normaler Hund gehalten werden, er ist keineswegs ein „Krüppel“. Er kommt mit seinen drei Beinchen wunderbar zurecht und ist ansonsten ein ganz liebes, verschmustes, anhängliches und munteres Kerlchen. Auch mit anderen Hunden und Katzen kommt er sehr gut aus. Susi und Max (K578) Perser, Kätzin und Kater, 9 Jahre, kastriert Susi und Max kamen in unser Brandenburger Tierheim, nachdem ihr Frauchen gestorben war. Die beiden haben extrem getrauert, sie konnten sich nicht an ihr neues Leben gewöhnen und sind beinahe gestorben, da sie nichts mehr fressen wollten. Als hier in München ein privater Pflegeplatz frei wurde, haben wir die beiden sofort geholt. Die neuerliche Umstellung ist ihnen auch wieder sehr schwer gefallen, der Kater wurde schwer krank (Lungenentzündung) und konnte nur noch mit Infusionen am Leben gehalten werden. Dank der aufopferungsvollen Pflege ihrer Pflegemama sind sie nun über den Berg und fressen auch wieder einigermaßen gut. Da sie leider auf Dauer nicht dort bleiben können, suchen wir nun dringend für die beiden Sensibelchen ein endgültiges, liebevolles Zuhause. Wenn sie sich eingewöhnt haben, sind sie lieb, verspielt und sehr verschmust. Ida (K589) Maincoon, Kätzin, 1 ½ Jahre, kastriert Ida ist eine reinrassige Maincoon, die angeblich bereits mit stark entzündeten Ohren vom Züchter kam. Beide Ohren mussten operiert werden, seitdem ist sie taub. Seit ihr Bruder gestorben ist, langweilt sie sich bei ihren beruflich stark eingespannten Besitzern und macht nur noch Blödsinn. Deshalb wurde sie lästig und abgegeben. Ida ist lebhaft, verschmust, anhänglich und an Kinder gewöhnt. Sie braucht unbedingt einen passenden Katzenpartner. Momentan lebt sie bei der Mutter der bisherigen Besitzerin, die aber selbst schon vier Katzen hat. Falls Sie Interesse an dieser hübschen Kätzin haben, melden Sie sich bitte direkt bei Frau Schneider, Tel. (089) 141 23 17 Sony (K499) Kater, 2 ½ Jahre, kastriert Anzeige ht d Nac n u g a T nst Notdie TIERKLINIK DR. BUTENANDT FACHTIERARZT FÜR KLEINTIERE www.tierklinik-rosenheim.de Tel. 0 80 31/6 80 27 Sprechzeiten: Mo. bis Fr. 8-12 Uhr u. 16-19 Uhr Sa. 10-12 Uhr Termine nach Vereinbarung Fax 0 80 31/6 33 25 Happinger Str. 78a · 83026 Rosenheim Sony braucht ein Zuhause mit Freilaufmöglichkeit. Er ist an Hunde und andere Katzen gewöhnt und braucht wohl auch einen Katzenpartner. Seine Beziehung zu Menschen ist sehr zwiespältig. Manchmal schmeißt er sich auf den Rücken und lässt sich den Bauch kraulen, manchmal faucht er seine Menschen an und will in Ruhe gelassen werden. Sony hat leider chronisch etwas Probleme mit dem Zahnfleisch und den Zähnen. Bei der jährlichen Impfung sollte auch sein Zahnfleisch kontrolliert und Zahnstein entfernt werden. Seite 13 Vermittlungstiere Hunde aus Groß Döbbern, Brandenburg Das Tierschutzliga-Dorf ist das größte Tierheim der Tierschutzliga. Auf dem 110.000 Quadratmeter großen Gelände leben etwa 100 Hunde, 300 Katzen und einige Kleintiere. Unsere Tiere stellen wir ausführlich und mit vielen Bildern auf www.tierschutzligadorf.de vor. Einige Schützlinge, die bisher keine Familie finden konnten, möchten wir Ihnen an dieser Stelle ans Herz legen. Interesse an einem Tier? Einfach anrufen unter (035608) 401 24 Ansprechpartner: Mario Bamberg Paly (S1204) Pointer-Mischling, Rüde, 4 Jahre, kastriert Ronja (S1200) Schäferhund-Labrador-Mix, Hündin, 9 Jahre, kastriert Easy (S1593) Leider ist Ronja fremden Menschen ge- Yorkshire-Terrier-Mix, Hündin, 3 Jahre, genüber anfangs reserviert und teilweise kastriert unfreundlich. Hat sie aber Vertrauen aufgebaut, ist Ronja ein Schatz, anhänglich, sehr schmusebedürftig. Inzwischen hat sie bei uns gelernt, einige Kommandos zu befolgen. Sie ist stubenrein und bleibt brav einige Stunden alleine zu Hause. Für die liebe, etwas dickliche, aber temperamentvolle Hündin suchen wir ein Zuhause als Einzelhund bei einem Ehepaar oder einer Familie mit Kindern ab 12 Jahre. Lässy (S1637) + Strolchi (S1638) Zwergspitz-Mischlinge, Hündinnen, 13 + 12 Jahre, unkastriert Als Herrchen starb, brach für Lässy und Strolchi eine Welt zusammen. Auch wenn sie in ihrem alten Zuhause fast immer im Stall Seite 14 Easy ist kein Hund für Hundeanfänger oder für ältere Menschen. Easy braucht eine Aufgabe. Sie sucht eine junge, sportliche, aktive Familie, gerne mit Kindern ab 12 Jahre, die richtig viel mit ihr unternehmen. Easy ist eine sehr quirlige, lebhafte Terrierdame, die liebevoll, aber konsequent geführt werden muss, um nicht innerhalb kurzer Zeit einen kleinen, kläffenden Terroristen an der Leine zu haben. bei den alten Ponys schliefen, wurden sie geliebt und gut behandelt. Bei uns im Tierschutzliga-Dorf haben sie erst einmal die schönen Seiten eines Lebens im Haus kennen gelernt. Gerne liegen sie auf der Couch und wollen bei Regen gar nicht nach draußen. Doch den beiden Unzertrennlichen fehlen Zuwendung und Streicheleinheiten, denn bei uns sind sie nur zwei Hunde von über 100 Hunden. Beide sind an Krebs erkrankt. Zum Operieren ist es zu spät, da sie bereits Metastasen im Körper haben. Momentan geht es beiden Omis jedoch gut, aber keiner weiß, wie lange noch. Paly ist ruhig und brav in der Wohnung, im Freien unternehmungslustig und sportlich. Natürlich hat der junge Rüde auch Jagdtrieb. Aber die Katzen in seiner Pflegefamilie liebt er sehr und liegt mit ihnen gemeinsam auf der Couch. Paly ist wie ein Welpe, für alles und jeden zu begeistern und manchmal einfach nur ein Clown – aber unendlich liebenswert. Paly sucht eine junge, aktive Familie, gerne mit verspieltem Zweithund. Wegen zwei Hüftoperationen sollte er nicht zu viele Treppen steigen. Ansonsten darf er rennen und spielen, wie jeder andere Hund. Lars (S1578) Rottweiler, Rüde, 5 Jahre, kastriert Beim Anblick von Lars bekommen die meisten Leute einen Schreck. Lars leidet an einer Pigmentstörung. Sein Fell wird dadurch immer weißer. Der gutmütige, freundliche Rüde braucht spezielles, leicht verdauliches Futter, da er zu Bauchspeicheldrüsenentzündung neigt. Jedoch mit der besonderen Fütterung geht es Lars richtig gut und er kann damit alt werden. Lars lebte immer als Familien- und Haushund. Er ist kinderlieb, gut erzogen und vom Wesen ruhig und artig. Vermittlungstiere Hunde aus Sachsen-Anhalt, Ahlum Langsam kommt jetzt auch in der Altmark der Frühling. Unsere Hunde können endlich wieder ins Freie und ein bisschen toben. Vielleicht animiert das schöne Wetter ein paar Leute, sich einen vierbeinigen Hausgenossen aus dem Tierheim zu holen, um gemeinsam mit einem lieben Hund die erblühende Natur zu genießen. Interesse an einem Tier? Einfach anrufen unter (039007) 410 00 Ansprechpartner: Iris Volk und Jana Kersten Lena (A1600) Deutscher Schäferhund, Hündin, 4 Jahre, kastriert Lena wurde vom Veterinäramt beschlagnahmt, weil sie in einem Zimmer wohnte, das einer Müllhalde glich. Die sportliche Hündin erzählt sehr gern und sucht einen ruhigen und sicheren Haushalt. Möchten Sie diesem Goldstück ein Zuhause geben, melden Sie sich bitte bei uns. Rosa (A1612) Mischling, Hündin, 6 Monate, unkastriert Happy (A1577) Stafford-Mischling, Rüde, 8 Jahre, kastriert Der Rüde verbrachte die letzten zwei Jahre auf einem Hof als Kettenhund. Happy ist trotz allem ein verträumter, ruhiger Hund, der selig schlummernd auf seinem Sessel liegt. Wer gibt dem aufmerksamen Kerl ein liebevolles Zuhause, gern auch als Pflegeplatz? Penny (A1599) Mischling, Hündin, 4 Jahre, kastriert Leyla (A1578) Deutsche Dogge, Hündin, 6 Jahre, kastriert Penny kam als Fundhündin zu uns. Sie ist ein kleiner Kobold, dem man nichts ausschlagen kann. Die Hündin ist anhänglich und verschmust, hat aber trotzdem jede Menge Bewegungsdrang. Sie sucht eine Familie mit größeren Kindern, die viel mit ihr unternimmt. Stall und kam mit Happy zu uns. Sie ist eine Seele von Hund und wird sich ihrem zweibeinigen Partner schnell anschließen. Mit Rüden ist sie verträglich. Leyla sucht eine Familie in der sie ganz und gar eine Dogge sein darf. Die kleine Maus ist etwas schüchtern, taut aber nach kurzem Kuscheln sofort auf. Rosa ist sehr gut sozialisiert und tobt ausgelassen mit ihren Artgenossen auf der Wiese. Die verträgliche und aufgeschlossene Hündin sucht eine Familie, mit der sie die Welt erkunden kann. Dingo (A1506) Leyla wohnte angebunden in einem Mischling, Rüde, 3 Jahre, kastriert Dingo ist perfekt für Sportler, die gerne Begleitung und Lust zu Hundesport haben. Er ist auch mit Rüden verträglich, braucht aber einen ruhigen Gegenpol. Wer gibt diesem hübschen Burschen ein liebevolles Zuhause? Seite 15 Vermittlungstiere Hunde aus München, Bayern „Ich bin Prinz! Jahrelang war ich das Sorgenkind, weil sich einfach kein dauerhaftes Plätzchen für mich gefunden hat. Nach all den Jahren habe ich endlich Glück gehabt und nun habe ich das beste Frauli und Herrli der Welt! Ich darf den ganzen Tag mit Frauli unterwegs sein, sie bei der Arbeit begleiten, laufen, spielen, toben und schmusen. Abends allerdings, gibt es für mich nur noch Bruce, mein Herrli. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal soooooo toll mit einem Mann spielen und kuscheln würde. Mein ganzes Leben lang hatte ich Angst vor Männern. So sehr, dass Prinz (M013) ich mich nie von einem Mann streicheln hätte Mischling, Rüde, 7 Jahre, kastriert lassen. Darum war es wohl auch so schwer für mich, ein eigenes, dauerhaftes zu Hause zu finden. Bruce wollte davon allerdings nix hören. Er hat gesagt: ‚Prinz ist ein toller Hund, ich mag ihn und er wird mich gefälligst auch mögen!’ Und zack, gab`s ein Bussi mit Gutti für mich und ich weiß auch nicht genau wie es passiert ist. Ich vergöttere ihn und werde ihm nie mehr von der Seite weichen! Mir geht es so gut hier und das würde ich mir auch für meine Freunde wünschen.“ Interesse an einem Hund? Einfach Andrea Mansfield anrufen: 0173-877 76 42 oder (08133) 444 53 89 [email protected] Taps (M008) Neufundländer-Labrador-Mix, Rüde, 2 Jahre, kastriert Benji (W600) Terrier-Mischling, Rüde, 6 Jahre, kastriert Benji, unser frecher kleiner Racker, sieht nicht nur aus wie Boomer der Streuner, sondern ist auch so klug, witzig und selbstständig. Selbstständig war er wirklich, d.h. Benji ging, wenn er zu lange allein zu Hause und ihm langweilig war, einfach in der Nachbarschaft spazieren. Gerne auch mal bis ins nächste Dorf, um seine Aufwartung bei der hübschen Schäferhunddame Alica zu machen. Leider ist das auch der Grund, warum Benji nun im Tierheim sitzt. Wir wünschen uns für diesen Casanova einen Wohnungsplatz oder ein Frauli/ Herrli mit viel Zeit. Denn wenn es zu Hause nicht so langweilig ist, bleibt er auch gerne da. Seite 16 Silvester (W1049) Boxer, Rüde, 2 Jahre, kastriert Silvester kam erst kürzlich ins Tierheim. Der Mann, der ihn zu uns brachte, hatte ihn aus Mitleid einem polnischen Pärchen abgekauft, da Silvester dort misshandelt und regelmäßig verprügelt wurde. Leider kann er selbst keinen Hund bei sich aufnehmen und so übergab er Silvester in unsere Obhut. Wir sind nun dabei, diesen lieben, verspielten, mit anderen Hunden verträglichen Rüden aufzupäppeln, er war nämlich ganz fürchterlich verstört. Silvester erholt sich zusehends und es wäre schön, wenn sich eine liebevolle, aktive Familie für Silvester finden würde. Sehr traurig ist es, dass Taps immer noch bei uns im Tierheim warten muss. Taps war schon vermittelt und der neue Besitzer hat uns Ende Dezember letzten Jahres gebeten, Taps noch „vorübergehend“ in Pflege zu nehmen. Er müsse noch das ein oder andere regeln und werde Taps so schnell wie möglich zu sich nehmen. Woche um Woche verging, immer wieder wurde es um eine weitere Woche verschoben. Nun sind über drei Monate vergangen und Taps wartet noch immer. Dieser schöne Labradormix ist sehr anhänglich und es ist deutlich zu sehen, wie sehr er unter dieser Situation leidet. Darum nehmen wir Taps wieder in die Vermittlung auf, um ihm endlich ein liebevolles, zuverlässiges Zuhause zu ermöglichen. Taps ist mit anderen Hunden verträglich, ruhig im Wesen und ein richtiger Männerhund. Wer gibt Taps nun eine echte Chance? Vermittlungstiere Tazi (W972) + Emilie (W971) Belgische Schäferhunde, Rüde und Hündin, beide 2 Jahre, kastriert Tazi und Emilie sind besonders lieb und sanftmütig. Das Geschwisterpärchen wurde vom Veterinäramt aus sehr schlechter Haltung beschlagnahmt. Die beiden sind sanftmütig, sehr verspielt, agil, stürmisch. Sie sind freundlich, mit allen anderen Tieren verträglich, offen und wirklich schlau. Unglaublich, dass die beiden immer noch nicht vermittelt sind. Es sind echte Traumhunde, die ihren neuen Besitzern sicher viel Freude bereiten. Da sie sehr menschenbezogen sind und auch mit anderen Hunden sehr gut auskommen, vermitteln wir sie auch einzeln. Sollte sich jemand finden der sie zusammen aufnimmt, wäre das natürlich ein absoluter Glücksfall. Ropi (W997) Ridgeback-Mischling, Rüde, 2 Jahre, kastriert Ropi, unser traumschöner Wirbelwind, kommt aus einer ungarischen Tötungsstation. Ropi ist ein Kraftbündel mit ungarischem Temperament. Er ist kontaktfreudig, aufmerksam, neugierig und sogar folgsam. Ropi lernt ungewöhnlich schnell. Er ist der richtige Hund für junge, sportliche Leute. Auch optisch macht er richtig was her. Hexi (M023) Terrier, Hündin, 8 Jahre, kastriert Hexi ist anhänglich, frech, verspielt, unternehmungslustig. Sie liegt am liebsten neben Frauli auf dem Sofa und hat ihr Pfötchen dabei auf dem Bein von Frauli. Man hat den Eindruck, sie möchte ihren Menschen einfach festhalten. Hexi wurde bei einer Hundesammlerin aus sehr schlechter Haltung beschlagnahmt. Sie ist absolut verträglich mit allen anderen Tieren und sehr, sehr liebenswert. Hexis einziger Fehler ist es, acht Jahre alt zu sein! Aber sie ist ein fröhliches, gesundes, agiles Hundemädchen, das so manchem Jungspund noch davonläuft. Struppi (W1026) Border-Collie-Mischling, Rüde, 2 Jahre, kastriert Roberta (W1023) Labrador-Mischling, Hündin, 1 ½ Jahre, kastriert Struppi ist ein süßer, mittelgroßer ... Struppi. Der Name ist Programm. Struppi liebt Sofas, einen lieben Menschen darauf zum Anschmiegen und ganz besonders schätzt er eine ausgiebige Bauchmassage. Eine Hündin darf auch gerne im Haushalt sein, Kinder sowieso, denn Struppi spielt sehr gern. Roberta ist eine schöne, sanfte, brave Hündin. Leider wissen wir nicht, was Roberta erlebt hat. Aber es war sicherlich nichts Gutes. Roberta ist sehr ängstlich und unsicher. Wir wissen nur, dass Roberta höchstens 1 ½ Jahre alt ist und aus einer ungarischen Tötungsstation kommt. „Die meisten meiner Hundefreunde aus der letzten TierRundschau haben inzwischen ein wundervolles neues Zuhause gefunden. Ich möchte mich hier auch im Namen von Hera (10 J.), Patrick (5 J.), Zara (9 J.) Arco (4 J.), Molly (6 J.), Luppi (10 J.), Jimmy, Felix, Bozi, Jerry, Foxi, Nick, Otto, Ben, Sandy, Cilia, Sina, Sammy, Leonie und vielen, vielen anderen älteren Hunden ganz, ganz, ganz herzlich BEI IHNEN bedanken! Ein herzliches Dankeschön für die Chance auf ein neues schöneres Leben, für das Vertrauen in uns und unsere Tierpfleger und vor allem für Ihre Zuneigung zu uns Hunden, die einfach abgegeben, ausgesetzt und vergessen wurden. Bis bald, Euer Prinz“ Seite 17 Kommentar Das Kampfhunde-Syndrom S eit Monaten ist das Thema Hundeverordnungen im ganzen Land aktuell. Beißunfälle führten dazu, dass Landesregierungen und Kommunen mit Verordnungen und Richtlinien reagierten, die jedoch nur den Sinn haben, die erhitzten Gemüter der Menschen zu beruhigen. Gewiss, es ist tragisch, wenn ein Mensch oder ein Tier durch eine Hundeattacke verletzt wird oder gar zu Tode kommt. Aber sind wirklich die Hunde schuld? Eine kritischere Betrachtung der Situation tut Not. Menschen und Hunde leben seit Jahrtausenden zusammen. Beißunfälle hat es auch früher gegeben. Aber in jüngster Zeit wird in der Presse aus jedem Beißunfall eine hoch geputschte Skandalgeschichte. Der Bevölkerung wird suggeriert, dass Hunde eine ernst zu nehmende Gefahr für Leib und Leben sind, und wenn es sich um einen so genannten Kampfhund handelt, dann versinkt das ganze Land in einer Massenpanik. Aber mit den Fakten hat das nichts zu tun. Es ist eine Tatsache, dass Hunde in der heutigen Zeit nur eine marginale Gefährdung der öffentlichen Sicherheit bedeuten. So sind zum Beispiel Autos um ein Vielfaches gefährlicher. Heute Morgen las ich in der Zeitung, dass allein am letzten Wochenende auf den Straßen bei uns im Landkreis fünf junge Menschen mit dem Auto tödlich verunglückt sind – fünf Tote an einem einzigen Wochenende in einem einzigen Landkreis! Wenn das Fahren mit dem Auto so gefährlich ist, dann liegt der Schluss nahe, diese Gefahr zu beseitigen, indem man das Autofahren verbietet. Aber diese Forderung stellt niemand. Seite 18 Verord nung üb er Hun de m und Ge it gesteigert er Aggr fährlic hkeit essivi Vollzug tät sbek annt - Halte machung zu n gefäh Art 37 rlicher LStVG Tiere Regelun g über aufgrun Ha d der Re ltung, Züch tung LStVG gelunge - un n der Art und Ausbild Aggressi d der darau un . 18, 37 g von f be vit 04.09.20 ät und Gefäh ruhenden Ve und 37a La sogenannten nd esstra ''Kampfh ror rlichkeit 02. f- und vom 10 dnung über Verordn unden'' Hunde .07.19 un Beschr mit ge 92, ge steigerte gsgesetz ändert eibung durch In Baye Verordn r rn wurde ung vo Angriffe n berei m n ts im Jah werden von besonde r 1992 rs na Regelun Gefährlic ch der Veror aggressiven ge n zum un dnung hkeit in Schu über Hu d gefährliche drei Ka n Hund tz der Bevölke nde tegorien en erlass Bei Hu rung vo eingetei mit gesteige nden de r en rte lt. . Kamp r Aggre r Kateg Bullterrie fhunde ssivität or und Rassen r, American Sta ie I (Pitbull, auch un ffordshir erforderl tereinander e Terrie American Pit oder mi ich. bullterrie r, Tosat ande Inu r, Ba ren Hu , sowie nden) allen Kre ndog, Staffo Die Ha ist eine rdshire ltu Genehm uzungen die abhäng ng eines Hund ser igung zu ig, es der m Halte ein berec die nur unter Kategori n e I ist äußerst in Ba Bedenk htigtes Intere engen en beste sse na Vorausse yern von ein ch Eigentum hen. Sc weisen. er beson tzungen hließlich Gegen oder Be de erteilt sei dürfen sitz dro wird. So ren Erlaubn auch ke ne Zuverlässi is hen. Hunde ine Ge gkeit dü muss der Ha de fahren lter Dog Arg r Kategorie für Lebe rfen keine II (Alan entino, n, Gesu Napolet o, Dogue ndheit, de Borde American Bu ano, Pe Rottweil rro lldog, Bu aux, Fila er) gelte de Presa Ca llmastiff, Bra sile Sachve nario (D n dann iro, Ma rst ogo Ca stiff, Ma Bullterrier, Ca nicht als na Aggressi ändigengutac stin Es ne Corso hten na Kampfhunde, rio), Perro de panol, vität un , Mastino ''Negati chgewie d Pre wenn im vzeugnis Gefährlichk Einzelfal sa Mallorquin eit aufw sen wird, da '' erteilt und l durch ss das eist. In . Tier ke diesem Ergänzen ine geste Fa d ll zu die wird ein igerte Einord sogenan nung ein ser rassespe nte zifische es Hund dem Zie s n es als l einer ''Kampfh Einstufung erl gesteige au un rten Ag Die Ha gressivit d'' im Einzel bt § 1 Abs. 3 ltung ein fall de ät oder bis zu es Kamp Gefährlic aufgrund sei r Verordnung 10 ner Au fhundes die hkeit. sbildun geahnd .000.- €, die g mit Züchtun ohne gemeind et werde g eines n. liche Erl Kampfhu au Die ba ndes mi bnis kann mi yeris t t einer Verfassu chen Rege Geldbuß einer Geldbuß lunge ngsgeric e e bis zu bestätig htshofes n über Kamp 50 .000.t. fhunde vom 12 € wurden .10.19 94 und durch Einsch Entsche vom 15 ränkung idung de .07.20 en jeweils 04 als verfassu s Bayer. zuständ des freien Um igen Ge durch ngskonfo herlaufe Ein meinde ns (An rm Einzelfal zelfallanordnu generel leinpflich l für Ka lanord ng erlass t) könn nu Grundst mp en durch ücken) ngen (Maulko en werden. Eb fhunde oder rbpflicht, durch einzelne Verordnung enfalls die zustä der können Rassen ndige Ge Schließvorric oder au htungen weitere meinde ch und erlassen werden. Warnschilder an den was sie sind. Wenn ein einzelner Hund also gefährlich oder unberechenbar ist, dann ist ein Mensch dafür verantwortlich. Der Hund ist Opfer, nicht Täter. Warum hat niemand Mitleid mit einem solchen Hund und fordert barsch seinen Tod? Ich glaube, ich habe eine Erklärung für dieses Verhalten: In einer Studie wird erklärt, wie der Mechanismus der Härte gegenüber einer anderen Kreatur funktioniert. Dort steht: „Wenn du eine Kreatur mit Gewalt dazu bringst, wie Pitbull-Mischling Pascha ist ein herzensguter, lieber Hund. Er hat gleich zwei Probleme: Er ist alt und ein Listenhund. So hat er keine Chance, ein liebevolles Zuhause zu finden. Die Gefahrenhundeverordnungen der Bundesländer stellen Hunde bestimmter Rassen unter Generalverdacht, und sie stigmatisieren alle Hunde, die auch nur eine Ähnlichkeit mit einem solchen Hund haben. Wobei schon die Bezeichnung „Kampfhund“ völlig falsch gewählt ist, denn kein Hund kämpft freiwillig mit Menschen. Ich nenne diese Hunde deshalb nicht Kampfhunde sondern Listenhunde – weil sie innerhalb der Verordnungen in einer Liste stehen. Hunde werden erst von ihren Besitzern zu dem gemacht, ein Biest zu leben, dann wirst du über sie denken, sie sei ein Biest, anders würde dein Einfühlungsvermögen dich wahnsinnig machen. Wenn du eine Kreatur also einmal klassifiziert hast, sind deine Gefühle ihr gegenüber sicher. Anders gesagt, man muss nur intensiv genug suggerieren, dass eine Kreatur böse ist, um jedes Mitleid gegenüber dieser Kreatur zu verlieren.“ Hunde werden wie Monster behandelt, weil man sie für Monster hält. Man muss sich nur lange genug einreden Listenhunde sind bösartig, um jedes Mitleid mit diesen Tieren zu verlieren. Aber gerade Mitleid haben diese Hunde mehr als verdient. Sie sind dazu verdammt, in den meisten Tierheimen ein einsames, trauriges Leben zu führen oder gar eingeschläfert zu werden. Gerade vor ein paar Wochen wurde ein junger Pittbull im Hamburger Tierheim einfach eingeschläfert, obwohl sich Tierfreunde bemühten, für diesen Hund ein neues Zuhause zu finden. Es ist erstaunlich, dass die Öffentlichkeit in Deutschland sehr sensibel auf Tierquälereien im Allgemeinen reagiert, beim Thema Kampfhund aber ohne mit der Wimper zu zucken hinnimmt, dass diese Hunde getötet werden. Klar, auch ich möchte Hunde nicht in den Händen von zwielichtigen Personen sehen – aber das wünsche ich mir für alle Hunde, nicht nur für bestimmte Rassen. Und klar, jeder Hundehalter sollte seine Eignung zur Tierhaltung nachweisen – aber eben jeder, nicht nur Besitzer von einigen wenigen Rassen. Und selbstverständlich möchte ich, dass Hunde in einem Umfeld leben, das artgerecht ist, also kein Leben im Zwinger oder in einem Verschlag, sondern in der Familie – aber das gilt für alle Hunde. Aber genau das wird mit den neuen Hundeverordnungen nicht erreicht. Ich wünsche mir, dass in der Diskussion der Menschenverstand anstelle von Massenhysterie regiert. Dass eine Lösung gefunden wird, die den Tieren nutzt und darüber hinaus den Tierheimen hilft, mit der Kostenflut fertig zu werden, die durch diese Gesetze und Verordnungen entstanden sind. Kosten, auf denen die Tierheime bisher sitzen bleiben und für die sich niemand verantwortlich fühlt. Uschi Lohse Tierschutzliga intern Schutzverträge Der Gnadenhof für Huftiere ist kein Ort, an dem man billig ein Pony ergattern kann. Ohne Schutzvertrag gibt Leiterin Anja Fleckenstein kein Tier heraus. Unser Joshi kam wegen Bestandsverkleinerung zu uns. Er litt an beiden Hinterbeinen an einer Kniescheibenluxation, die aber bereits erfolgreich im Oktober 2010 operiert wurde. Joshi wurde bisher nicht geritten und gefahren, aber mit seinen sieben Jahren ist er noch nicht zu alt dafür, es zu lernen. M it dieser Kurzbeschreibung steht unser 7-jähriger Shettywallach Joshi auf unserer Website unter der Rubrik „Zuhause gesucht“. Wir erhielten viele Anfragen von Interessenten, die ein billiges Pony für die Kinder suchten. Als die Wörter „Schutzvertrag“, „Schutzgebühr“ und „Platzkontrolle“ fielen, wurde das Telefonat zügig beendet. Ein Schutzvertrag soll vermeiden, dass unsere Pferde und Ponys von einer Hand in die nächste wechseln.Vor allem die kleineren Ponys haben das Schicksal, dass sie für Kinder schnell zu klein werden und durch ein größeres ersetzt werden. Häufig wechseln Ponys alle zwei Jahre ihr Zuhause und müssen immer wieder den Kindern das Reiten lernen: Die Kinder reißen dem Tier im Maul herum und, weil Anfänger noch keinen guten Sitz haben und sich nicht dem Rhythmus des Pferdes anpassen können, fallen sie dem Pony bei jedem Schritt kräftig auf den Rücken. Wir sind daher bemüht, für unsere kleinen Ponys ein dauerhaftes Zuhause zu finden. Es gibt viele Möglichkeiten, auch für Erwachsene, mit einem Pony Spaß zu haben. Ponys sind zwar manchmal stur, aber nicht dumm. Gerne lernen sie, sich auf Kommando hinzulegen, sich zu verbeugen und vieles mehr. Abandonner e. V. Haag 5 Gnadenhof Haag, hen v. Wald, 94154 Neukirc Tel: 08505/869407 Verwaltung:Abandonner e. V. . 11 Falkensteinerstr Gnadenhof Haag, Haag 5 Abando runn V. 94154 Neukirchen v. Wald, nner e. 94118 Jandelsb 5 6160 g, Haag 08581/9Tel: 08505/869407 of Haa Tel: v. Wald, [email protected] Gnadenh Verwaltung: kirchen E-Mail: 94154 Neu Falkensteinerstr. 11 5/869407 Tel: 0850 94118 Jandelsbrunn ng: 11 Verwaltu des Tieres!! 08581/96160 Tel:Wohle einerstr. Zum Falkenst elsbrunn E-Mail: [email protected] 94118 Jand 160 1/96 e.de Tierschutzvertrag Tel: 0858 t@t-onlingabe- und tiereinno Tierab E-Mail: über ein Pferd Zum!!Wohle des Tieres!! Tieres hle des en zwisch undgTierschutzvertrag Tierabgabezvertra rschut und Tie rd über ein Pferd gabePfe 5, über ein e.V., Gnadenhof Haag, Haag Zum Wo Tierab donner“ utzverein „Aban dem Tiersch chen v. Wald en 94154 Neukir zwisch zwischen Übergeber/in - im folgenden Haag, Haag 5, e.V., Haag 5, g,Gnadenhof dem Tierschutzverein „Abandonner“Haa hof Wald , Gnaden 94154 Neukirchen v.e.V. er“ andonn und erein „Ab /in schutzv v. Wald rgeber Tier Übe dem hen enden - im folgenden Übergeber/in Neukirc - im folg 94154 ____________ ____________ _____geb. am: ____________ und ____________ und Frau/Herrn: ______ ______ ___ ______ ______ ______ ______ ____________ ______ ____________ ______ ____________ am: ________________________ ________geb. am: ___ ___________________________ eb. Frau/Herrn: rift:_________ __g Ansch ______ ______ ______ __ _____ _________ ______ __________________ ______ ______ ___ E-Mail: __________________ errn: ___ ____________ ___ _______________________ ______ ___ ___________________________ Frau/H Tel./Anschrift:___________________ ______ ___ Fax: ___ ______ ______ _____ ______ ______ ______ __________ ______ ____________ ____________ ____________ ift:____ ________ ___ mer: chr ___________________________ E-Mail: eisnum Ans ______ Fax: ___________________________ Tel./ alausw Person ail: ___ ___ E-M ______ n______ den Übernehmer/i ______ - im folgen : _ : ______ benen Pferdes ______ _______ Tel./ Fax Personalausweisnummer: ___________________________ ______hend beschrie be des ___nachste Überga aren die___ ______ vereinb n ______ Die Vertragsparteie er: ___ r/in isnumm rnehme alauswe en Übe Übernehmer/in Person end folgenden - im Pferdes: - im folg benen beschrie beschriebenen Pferdes: nachstehend Die Vertragsparteien vereinbaren die Übergabe des stehend des nach rgabe die Übe inbaren eien vere ragspart Die Vert Schutzverträge sorgen dafür, dass wir die Tiere nach der Vermittlung nicht aus den Augen verlieren. Oder das Einfahren der Ponys. Wie schön ist es nach einem harten Arbeitstag, das Pony einzuspannen und eine Runde durch die Natur zu fahren? Der Gnadenhof Haag sucht Menschen, die sich ein Pony als Familienmitglied anschaffen und auch unseren Schutzvertrag nicht in Frage stellen, der beinhaltet, dass das Tier ohne unsere Einwilligung nicht an Dritte weitergegeben oder verkauft werden darf. Wer das Pony nicht mehr haben will, muss es unentgeltlich an uns zurückgeben. Verwahrloste Ponys Ein Schutzvertrag soll zudem vermeiden, dass wir die Spur des Tieres verlieren und sein Wohlbefinden nicht mehr überprüfen können. Die meisten Tiere kommen verwahrlost zu uns. Wenn wir Tierpfleger die Tiere physisch und psychisch wieder aufgerichtet haben, soll in einem neuen Zuhause das Leid nicht wieder von vorne beginnen. Ponys brauchen so genannte Equidenpässe, also Perso- Schutzgebühren ersetzen nur einen kleinen Teil der tatsächlichen Kosten. Allein Joshis OP kostete schon 350 Euro. nalausweise für Huftiere. Seit 2009 gibt es die Chippflicht für Pferde. Sie müssen geimpft und entwurmt werden. Und wie bei unserem Shetty Wallach Joshi ist manchmal eine Operation notwendig. All diese Verpflichtungen versäumen viele Besitzer und dann liegt es an uns, diese nachzuholen. Aber das kostet viel Geld. Ein Beispiel: Joshi kam ohne Pass, ohne Impfungen und mit einer Luxation der Hinterbeinen zu uns. Die Kosten für Pass und Chippen beliefen sich auf 120 Euro, Entwurmungen 60 Euro, Grundimmunisierung der Impfungen gegen Tetanus und Influenza 80 Euro, die Operation mit Nachbehandlung 350 Euro, dazu der dringend benötigte Hufschmied für 25 Euro. Das ergibt einen Betrag von 635 Euro. Für Joshi haben wir eine Schutzgebühr von 300 Euro veranschlagt, also weniger als die Hälfte der Kosten – Unterhalt und Verpflegung sind dabei nicht berechnet. Wir wissen, dass man bei einem Händler Ponys, die sogar geritten sind, ab 200 Euro bekommt. Aber einem Händler geht es ums Geschäft und nicht um das Wohlbefinden des Tiers. Darum raten wir von Mitleidskäufen ab. Händlerponys Oft werden wir von Interessenten gefragt, bis wann wir das zu vermittelnde Pferd „los haben wollen“. Bei solchen Fragen können wir nur lächeln. Wir müssen keine Tiere „los haben“. Wir suchen nicht irgendein Zuhause, sondern das richtige Zuhause. Aus diesem Grund können wir beruhigt über Macken und Einschränkungen der Tiere sprechen, denn jedes Tier hat auf unserem Gnadenhof seine Box und seinen festen Platz in der Herde. Aber dennoch wünschen wir unseren Tieren ein eigenes Zuhause. Denn jedes vermittelte Tier macht Platz für ein neues Tier, das dringend auf unsere Hilfe wartet. Anja Fleckenstein Seite 19 Tiermedizin Homöopathie im Tierschutz Die Methode unterstützt nicht nur die Heilung von akuten Erkrankungen wie Blasenentzündungen, sondern lindert auch Ängste und Traumata von ausgesetzten Tieren. D ie Homöopathie eignet sich für die Behandlung von akuten und chronischen Erkrankungen bei Menschen, Tieren und sogar Pflanzen. Dabei wird nicht eine Arznei gegen eine Krankheit verabreicht, sondern das ganze Individuum in die Therapie einbezogen. Somit ist nicht nur die Beseitigung der Krankheitssymptome Ziel der Behandlung, sondern die Verbesserung der gesamten Abwehrlage und des Wohlbefindens. Dr. Samuel Hahnemann, ein deutscher Arzt und Chemiker im 18./19. Jahrhundert, war der Erfinder der Homöopathie. Er sprach von sanfter, schneller und zuverlässiger Heilung und bezeichnete Krankheit als die Schwächung der Lebenskraft. Die von ihm postulierten Grundlagen der Homöopathie gelten heute noch. Viele neue Erkenntnisse und Ideen haben die wissenschaftliche Homöopathie in den vergangenen 250 Jahren weiterentwickelt und der Arzneimittelschatz ist auf weit über 10.000 unterschiedliche Arzneien angestiegen. Energetische Impulse Ein homöopathisches Arzneimittel wirkt nicht wie viele allopathische Medikamente anhand seiner stofflichen Reaktion z.B. durch Zerstörung oder Isolation des Erregers oder Ersatz eines körpereigenen Stoffes, sondern durch seine so genannte Reizwirkung durch ihre energetische Information. Es setzt ähnlich wie ein Hormon im Körper einen Impuls, der auf vielfältige Weise wirkt. So kann das Immunsystem stimuliert, das Wohlbefinden wieder Seite 20 hergestellt oder auch eine gestörte Organfunktion wieder in Gang gebracht werden. Emotionale Erkrankungen Ein großer Vorteil der Homöopathie liegt in ihrer Umweltverträglichkeit und bei fachgerechter Anwendung Rückstandsfreiheit in tierischen Lebensmitteln. Auch Nebenwirkungen im eigentlichen Sinne gibt es nicht, jedoch ist die Homöopathie bei falscher Anwendung durchaus nicht ungefährlich. Auch für die homöopathische Behandlung ist die Diagnose, sehr wichtig. Deshalb gehört sie wie jede Therapie in fachlich geschulte Hände und sollte nicht als Laienbehandlung durchgeführt werden. Ausgesetzte oder verletzt aufgefundene Tiere haben häufig ein schweres Schicksal hinter sich, sei es körperlicher oder emotionaler Art. Häufig sind sie verängstigt und dadurch aggressiv, misstrauisch oder sozial inkompetent. Neben der Heilung ihrer körperlichen Beschwerden durch ein Trauma, Unterernährung oder chronische Krankheiten ist häufig auch eine emotionale Gesundung notwendig. Für viele Findlinge ist es ein langer Lernprozess, der mit Hilfe homöopathischer Kügelchen beschleunigt und vereinfacht werden kann. Dazu ist es notwendig, zunächst die Tiere kennen zu lernen, um ihre Eigenheiten, Ängste, Vorlieben, Reaktionsweisen und Hintergründe in die Auswahl des Arzneimittels einbeziehen zu können. Diese so genannte homöopathische Anamnese dauert ein bis zwei Stunden. Ausgesetzte Tiere haben oft ein schweres Schicksal hinter sich. Homöopathie hilft bei der Heilung der Seele. Der Vorteil in der Tierhomöopathie liegt in der instinktiven direkten Reaktion und Handlung der Patienten. Man kann hier ganz vorsichtig Reaktionen provozieren z.B. durch sanftes oder grobes Streicheln und das Verhalten dann beobachten: Knurrt der Hund sofort oder entzieht er sich und versteckt sich hinter dem Besitzer? Beginnt er zu schwitzen oder schmiegt sich an und verlangt nach mehr? Eine Schwierigkeit besteht natürlich darin, dass ein Tier nicht mit Worten sagen kann wo und was ihm weh tut und auch nicht wie es sich fühlt. Interpretationen und Vermenschlichungen sollten dabei vermieden werden und daher ist ein fundiertes Wissen auf dem Gebiet des tierartspezifischen Verhaltens notwendig um die richtige Arznei, das so genannte Similimum herauszufinden. Sehr viel einfacher ist die homöopathische Therapie bei akuten Erkrankungen wie eines Knochenbruchs, einer Bla- Tiermedizin senentzündung oder eines Bissabszesses. Hierfür reicht es aus, die klinischen Symptome z.B. flüssiger Eiter, blaue Verfärbung der Haut um die Bissstelle, hohes Fieber und heftige Gegenwehr bei der Untersuchung zusammenzutragen, um z.B. die Arznei Buschmeisterschlange (Lachesis muta) als Heilmittel zu identifizieren. Die richtige Arznei wird den Abszess schnell abklingen lassen und zu einer zügigen Abheilung ohne Wiederaufflackern der Entzündung führen. Die gleichzeitige Gabe eines Antibiotikums ist dafür nicht notwendig. Akute Erkrankungen In der Homöopathie gibt es so genannte bewährte Indikationen. Allbekannt ist der Bergwohlverleih, Arnica montana, als das erste Mittel bei stumpfen Traumen. Wenn man sich angeschlagen hat oder als Prophylaxe in der Zahnmedizin, wenn ein Zahn gezogen werden muss, damit die Schwellung und der Schmerz nicht so dramatisch ausfällt. War der Schlag oder der Unfall so heftig, dass vielleicht ein Knochen oder gar das Becken der Katze gebrochen ist, dann spricht das mehr für eine andere Arznei, nämlich Symphytum officinalis, den Beinwell. Handelt es sich um einen Nervenschmerz, z.B. wenn der Schwanz in der Autotüre eingeklemmt worden ist, dann hilft Johanniskraut, Hypericum officinale in vielen Fällen. Wir wissen, dass die Tollkirsche Belladonna hochgiftige Alkaloide enthält und es gefährlich ist, die roten Früchte oder Pflanzenteile einzunehmen. Zu einer homöopathischen Arznei aufbereitet, ist diese Vergiftungsgefahr nicht mehr gegeben, gleichwohl ist aber die erwünschte fiebersenkende Wirkung erhalten und wird sogar noch gesteigert. In der Volksheilkunde seit jeher wohl bekannt ist Hypericum als Mittel gegen depressive Zustände. Auch Arnica heilt nicht nur bei äußeren Verletzungen, sondern in der Homöopathie ist es ein wichtiges Arzneimittel für Tiere, die Angst haben und es nicht vertragen, festgebunden oder von Fremden angefasst zu werden und mit sehr heftiger Gegenwehr reagieren. Pferde, die Arnica benötigen, reißen die Augen auf vor Panik, flüchten, steigen oder schlagen in solchen beängstigenden Situationen sogar aus. Man muss Angst haben, nicht von ihnen verletzt zu werden. Meist haben diese Tiere in ihrem Leben Gewalt am eigenen Körper erleben müssen. TIERE IN NOT e. V. Freising, Telefon: (08161) 20 83 28, Mobil: 0176-64 11 19 12, E-Mail: [email protected] Bachblüten Nicht mit der Homöopathie sollte diese Art der naturheilkundlichen Therapie verwechselt werden. Bachblüten, benannt nach dem englischen Arzt Dr. Edward Bach, sind Blütenessenzen, die nicht nach den Vorschriften des Homöopathischen Arzneibuchs hergestellt werden. Bachblüten helfen besonders in geistigen oder emotionalen Gemütszuständen wie Eifersucht, Misstrauen, Verbitterung oder Ängstlichkeit, um nur ein paar zu nennen. Besonders bekannt ist eine Mischung aus einigen der Bachblüten, die so genannten Rescue- oder Notfalltropfen. Diese finden auch in der Tiermedizin regen Gebrauch. Wie der Name schon sagt, in Notfällen, also ähnlich wie Arnica bei Stoßverletzungen aber auch in Schreck- oder Schocksituationen, z.B. wenn der Tierarztbesuch ansteht oder wenn das Tier sich auf dem Behandlungstisch nicht anfassen lassen will. Dr. med. vet. Stefan Kohlrausch Kontakt Es gelten nur die hier angegebenen Telefonnummern. Deutschlandweite Notrufnummer: (08581) 96 16-0 (Bitte nur in wirklichen Notfällen anrufen) Briefe an die TierRundschau [email protected] oder TierRundschau, Ausbau Kirschberg 15, 03058 Neuhausen/Spree TIERSCHUTZLIGA in Deutschland e. V. Vorsitzende: Dr. Annett Stange Ausbau Kirschberg 15, 03058 Neuhausen/ Spree, Telefon: (035608) 416 95, Fax: (035608) 415 96, Internet: www.tierschutzliga. eu, E-Mail: [email protected] Vorsitzender: Johann Gamperl, Sudetenlandstr. 92, 85221 Dachau, Telefon: (08581) 96 16-0, E-Mail: [email protected] Tierheim Heinsdorfergrund verantwortlich: Joachim Tröger, Wiesenweg 2, 08468 Heinsdorfergrund, Telefon: (03765) 651 96, E-Mail: [email protected] Gnadenhof letzte Zuflucht verantwortlich: Ingrid Kleinwechter, Riedelsbach 58, 94089 Neureichenau, Telefon: (08583) 915 93 Katzenstation Netzschkau verantwortlich: Brigitte Tröger, Georgstr. 11, 08491 Netzschkau, Telefon: (03765) 39 29 10 Mitgliederverwaltung für alle Vereine Telefon: (08581) 96 16-0, Fax: (08581) 96 16-20, Bürozeiten: Montag bis Freitag von 8.00–16.00 Uhr Hundestation München verantwortlich: Andrea Mansfield, Westerndorf 9 a, 85778 Haimhausen Telefon: (08133) 444 53 89, 0173-877 76 42 E-Mail: [email protected] Tierschutzliga-Dorf Groß Döbbern verantwortlich: Dr. Annett Stange, Ausbau Kirschberg 15, 03058 Neuhausen/Spree Telefon: (035608) 401 24, Fax: (035608) 416 69, Internet: www.tierschutzligadorf.de, E-Mail: [email protected] Katzenstation München verantwortlich: Helga Grüning, Feldmochinger Str. 48, 80993 München, Telefon: (089) 14 29 03, E-Mail: [email protected] An die Tierschutzliga angeschlossene Vereine: Katzenstation Freising verantwortlich: Anita Kiermeier, Theodor-Scherg-Str. 1 b, 85354 Pulling bei Tierheim Wollaberg verantwortlich: Andrea Thomas, Falkensteiner Str. 10, 94118 JandelsbrunnWollaberg, Telefon: (08581) 96 16-0 , Internet: www.tierheim-wollaberg.de TIERSCHUTZVEREIN ABANDONNER e. V. Vorsitzende: Anja Fleckenstein, Falkensteiner Str. 10, 94118 JandelsbrunnWollaberg, Telefon: (08581) 96 16-0 Gnadenhof Haag verantwortlich: Anja Fleckenstein, Haag 5, 94154 Neukirchen vorm Wald, Telefon: 0160555 81 07, Internet: www.gnadenhof-haag.de, E-Mail: [email protected] MOBILE TIERRETTUNG e. V. Vorsitzender: Markus Eyertt, Falkensteiner Str. 11, 94118 Jandelsbrunn-Wollaberg, Telefon: (08581) 96 16-0, Fax: (08581) 96 16-20, E-Mail: [email protected] Pferdehof Gsenget verantwortlich: Bettina Ramesberger, Kapellenstr. 20, 94089 Neureichenau, Telefon: 0170-237 59 52 Katzenstation Borken verantwortlich: Matthias Eckner, Schloßstrasse 1, 34582 Arnsbach/Borken, Telefon: (05682) 409 87 34, Fax: (05682) 409 87 35, E-Mail: [email protected] ALLGEMEINER TIERHILFSDIENST e. V. Vorsitzende: Uschi Lohse, OT Ahlum, Im Winkel 51, 38489 Rohrberg, Telefon: (039007) 410 00, Fax: (039007) 910 09, Internet: www.allgemeiner-tierhilfsdienst.eu E-Mail: [email protected] Tierheim Ahlum verantwortlich: Iris Volk/Jana Kersten OT Ahlum, Im Winkel 51, 38489 Rohrberg, Telefon: (039007) 410 00, E-Mail: [email protected] Tierheim Renate Lang (benannt nach der Spenderin) verantwortlich: Carola Lerch/Uschi Lohse, Käppele am Hochsträß 1, 72160 Horb-Talheim, Telefon: (07486) 96 46-00, Fax: (07486) 96 46-01, www.tierheim-horb.de, E-Mail: [email protected] Katzenstation Berlin verantwortlich: Manuela Golze, Turiner Str. 41, 13347 Berlin, Telefon: (030) 45 80 22 22, E-Mail: [email protected] Seite 21 Tier & Mensch Langzeittransporte von Tieren Unzählige Tiere werden unter schlimmsten Bedingungen tausende Kilometer durch die EU transportiert. Die Kampagne 8hours will dagegen vorgehen. B auernhofidyll: Ein kleines Ferkelchen wird geboren, wächst im Stall und Auslauf auf und wird schlussendlich am Hof geschlachtet, um zu Wurst und Fleisch für die Zweibeiner zu werden. Doch diese Idylle gibt es fast nirgendwo. Heute werden die kleinen Ferkelchen in großen Massengeburtsfabriken größtenteils im Ausland produziert. Die dänischen Ferkel sollen derzeit die besten am Markt sein. Mit wenigen Wochen werden sie zu hunderten in LKWs verfrachtet – bis zu fünf Etagen übereinander, dicht an dicht gedrängt, fahren die kleinen Kerlchen in eine Schweinemastanlage irgendwo in Deutschland. Aber auch dort sind sie nicht angekommen. Nach wenigen Monaten geht es wieder auf den LKW, diesmal wird nur in drei Etagen geladen, schließlich sind die Schweinchen inzwischen zu großen Schweinen herangewachsen. Doch die letzte 8hours unterstützen Bitte helfen Sie, damit Schlachttiere nicht mehr länger als acht Stunden zum Schlachthof transportiert werden. Unterschreiben Sie auf www.8hours.de und auf den Unterschriftenlisten an unseren Informationsständen oder in unseren Tierheimen. Seite 22 Bei drangvoller Enge sind die Tiere stundenlang Stress, Hitze, Hunger und Durst ausgesetzt. Fahrt kann lange dauern. Nicht der nächst gelegene Schlachthof wird angesteuert, sondern der, der am meisten für das Kilo Schwein bezahlt. So ein Großschlachthof liegt häufig nicht in Deutschland, sondern irgendwo im europäischen Ausland. Stundenlang leiden die Tiere auf dem Transport unter größtem Stress, sind Hitze, Hunger und Durst ausgesetzt, denn bis zu 24 Stunden nonstop, also ohne Pause, dürfen sie transportiert werden. Bis die Schweine endlich am zum Teil 1000 Kilometer entfernten Schlachthof ankommen und ihren letzten Weg zur Schlachtbank gehen. Aber diese Schweine haben noch eine vergleichsweise kurze Strecke zurückgelegt. Millionen von Mast- und Schlachttieren werden jedes Jahr über Entfernungen von mehreren Tagen und tausenden Kilometern transportiert. Da werden Zuchtrinder von Deutschland nach Russland oder Nordafrika verfrachtet, Pferde von Polen nach Italien oder Kälber von Deutschland nach Spanien. Transportzeiten von bis zu 60 Stunden – das sind fünf Tage – sind dabei keine Seltenheit. Wirkungslose Verordnung Obwohl 2007 eine neue EUTransportverordnung zum Schutz der Tiere in Kraft trat, hat sich nichts an der prekären Situation geändert. Die Verordnung regelt nur den Transport an sich, also Rastzeiten, Fütterung und Tränkevorrichtungen im Transportfahrzeug. Jedoch die Fahrzeiten und auch die Ladedichte wurden durch diese Verordnung nicht berücksichtigt. Zu selten werden Kontrollen der Fahrzeuge durchgeführt und Verstöße geahndet, besonders wenn diese die EU verlassen. Aus Profitgier werden vorgeschriebene Pausen zum Tränken und Füttern der Tiere nicht eingehalten, die Transporter überladen. Es fehlt an Versorgungsstationen auf der Transportstrecke, wo die Tiere entladen werden und rasten können. Auf dem stressigen Transport, so eng zusammengepfercht, kommt es immer wieder dazu, dass sich Tiere gegenseitig durch Bisse und Tritte verletzten. Zum Teil werden Tiere von ihren Artgenossen tot getreten, wenn sie aus Schwäche zum Liegen kommen. Oder sie verenden einfach, weil ihr Kreislauf in der Hitze des Transporters oder durch den ungewohnten Stress einfach zusammenbricht. Nicht länger als 8 Stunden Der Verein Animals’ Angels hat zusammen mit dem EUParlamentarier Dan Jørgensen nun die Kampagne 8hours gestartet. Es soll ein erneuter Vorstoß im europäischen Parlament erfolgen. Ziel ist es, die Höchsttransportzeit für Tiere, die zur Mast oder Schlachtung bestimmt sind, auf höchstens acht Stunden zu begrenzen. Bis Oktober 2011 sollen eine Million Unterschriften gesammelt werden. Wir möchten diese Unterschriften-Kampagne unterstützen. Bitte helfen Sie dabei! Dr. Annett Stange Tierschutzliga intern Neue Vorsitzende gewählt S eit 1994 wurden die Geschicke der Tierschutzliga e.V. geleitet von der Vorsitzenden Uschi Lohse zusammen mit den Vorstandmitgliedern Johann Gamperl, Carola Lerch und Manuela Golze. Bei der Jahreshauptversammlung am 22.10.2010 sind alle vier altgedienten Vorstandsmitglieder nicht mehr zur Wahl angetreten. Wir wollten die Zukunft des Vereins in jüngere Hände legen. Den neuen Vorstand bilden jetzt: Vorsitzende Dr. Annett Stange und die beiden Vertretungen Annekathrin Hoffmann und Nadine Gittel. Die ehemalige TierschutzligaVorsitzende Uschi Lohse (re.) gratuliert ihrer Nachfolgerin Dr. Annett Stange zur erfolgreichen Wahl. Tag der offenen Tür Tierheim Renate Lang Wir laden Sie herzlich ein! Besuchen Sie unser Tierheim am Sonntag, den 10. April 2011 von 12.00 bis 17.00 Uhr Informieren Sie sich über die Einrichtung und deren Aufgaben oder nehmen Sie an einer Führung in der Hunde- und Katzenstation teil. Es gibt einen Kuchenbasar, Leckeres vom Grill und eine Tombola zugunsten unserer Tiere. 72160 Horb-Talheim, Käppele am Hochsträß 1, Tel.: (07486) 96 46-00 Ehrenamtliche Mitarbeiter gesucht I mmer mehr Tiere landen in Tierheimen und Gnadenhöfen, Jahr um Jahr kämpfen wir mit einem immer höheren Tierbestand. Unsere Hunde, Katzen, Kleintiere, Pferde und Ponys werden zwar bestens mit Futter, Pflege und Behausung versorgt, aber sie wünschen sich Menschen, die sich mit ihnen beschäftigen. Außerdem suchen wir tierliebe Leute, die uns z.B. beim Einfangen von wildlebenden Katzen oder Organisieren von Arztterminen unterstützen. Vielleicht haben Sie einige Stunden Zeit, um den Tieren als ehrenamtlicher Mitarbeiter zur Verfügung zu stehen? Folgende Aufgaben können Sie übernehmen: • Verpflegung und Betreuung unserer Tierbewohner • Gassi gehen mit Hunden • Schmuseeinheiten und Spielstunden mit unseren Schützlingen • Reinigung und Desinfektion der Tier behausungen • Einfangen der wildlebenden Katzen mittels zur Verfügung gestellten Boxen • Organisation von Kastrationsaktionen • Versorgung und Verpflegung der wildlebenden Katzen • Striegeln und Versorgen der Pferde • Nachkontrollen bei vermittelten Tieren • Aufnahme einzelner Hunde zur vorübergehenden Pflege Wir freuen uns über alle Interessenten, vom rüstigen Rentner bis zum verantwortungsvollen Jugendlichen. Melden Sie sich bitte bei Angelika Rätscher unter 0178-656 20 16 oder [email protected] oder Tiere in Not, Sudentenlandstr. 92, 85221 Dachau Für diese Tierheime suchen wir Unterstützung: Baden-Württemberg: Tierheim Renate Lang, Bayern: Hundestation München, Katzenstation München, Katzenstation Freising, Tierheim Wollaberg, Gnadenhof Haag, Gnadenhof Letzte Zuflucht, Pferdehof Gsenget, Brandenburg: Tierschutzliga-Dorf Groß Döbbern, Berlin: Katzenstation Berlin, Hessen: Katzenstation Borken, Sachsen: Tierheim Heinsdorfergrund, Katzenstation Netzschkau, Sachsen-Anhalt: Tierheim Ahlum Impressum & Bildnachweis Verlag: Abandonner e. V., Falkensteiner Str. 10–11, 94118 Wollaberg, Tel.: (08581) 96 16-0, E-Mail: [email protected] Chefredaktion: Uschi Lohse Assistenz der Chefredaktion: Carola Lerch Redaktionsleitung: Myriam F. Goetz Autoren: Anja Fleckenstein, Myriam F. Goetz, Manuela Golze, Helga Grüning, Annekathrin Hoffmann, Anita Kiermeier, Dr. med. vet. Stefan Kohlrausch, Carola Lerch, Uschi Lohse, Andrea Mansfield, Angelika Rätscher, Dr. Annett Stange, Iris Volk Gestaltung: Julia Wolf Logo Tierschutzliga: Ralph Eyertt Druck: Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag GmbH, Büdelsdorf Erscheinungsweise: vierteljährlich Bezugskosten: Im Mitgliedsbeitrag enthalten Fotos (v.l.n.r.): Titelfoto: Iris Volk S 6: pixelio/ Rolf-Handke, pixelio/asrawolf, pixelio/RolfHandke, pixelio/Mausezahn1964 S 7: Dr. Annett Stange, Julia Wolf, pixelio/Jerzy Sawluk, pixelio/Barbara Eckholdt S 8 + 9: Annekathrin Hoffmann S 20: pixelio/cameraobscura S 22: Animals‘ Angels S 24: Julia Wolf Seite 23 Kolumne Hummel und ich Der Freigänger Hummel und Biene sind Freigänger und sie lieben das Leben draußen. Meine Freundin Meisi findet es unverantwortlich, die Katzen ins Freie zu lassen. Sie führt die vielen überfahrenen Katzen an, die tot oder schwer verletzt am Straßenrand liegen bleiben oder sie erzählt von den Verrückten, die Katzen heimlich irgendwo einsperren. Nicht zu vergessen die vermaledeiten Jäger, die Katzen abknallen, nur weil sie im Wald herumspazieren. Natürlich hat Meisi nicht ganz unrecht. Aber Hummel und Biene sind geradezu aufgeblüht, als sie mit mir in das Häuschen mit Garten umzogen und ab diesem Zeitpunkt raus durften. • Ich muss zugeben, dass ich dem Tollpatsch Hummel nicht viel zutraute, deshalb ließ ich erstmal nur Biene durch die Terrassentüre in den Garten. Hummel durfte auch hinaus, aber mit Brustgeschirr und Leine. Biene empfand Hummel mit Leine als Lachnummer. Feixend sprang sie ihn an, kletterte vor seiner Nase mit Karacho auf Bäume und zeigte ihm, was er dank der Leine alles nicht tun konnte. Aber Hummel ließ sich nicht irritieren, so sehr war er fasziniert von der neuen Umgebung. Er schnüffelte minutenlang an Grashalmen, war elektrisiert vom Geruch der Pflanzen, wetzte seine Krallen am Kirschbaum, streckte sein Köpfchen in den sanften Wind und ließ ihn sich um die Nase streichen. • Im ersten Jahr seines Freigangs ging Tollpatsch Hummel zweimal verloren, als er in einen tiefen Kellerschacht sprang und nicht mehr herauskam. Das war typisch für ihn, wahrscheinlich sah er dort unten Mäuse herumwuseln und überlegte nicht lange. Zwei Wochen verbrachte er im Winter bei Minustemperaturen nur 20 Meter von seinem Zuhause entfernt, aber ich konnte ihn nicht finden, weil er auf mein Rufen nicht reagierte. Inzwischen hat Hummel geschnallt, dass Menschen nur auf verbale Kommunikation reagieren. Als er zum dritten Mal in einen Schacht gesprungen war, rief er mich aus Leibeskräften und seine Gefangenschaft dauerte nur wenige Minuten. • Inzwischen passieren Hummel nur noch kleine Missgeschicke. Letzte Woche flüchtete er vor einem harmlosen Fußgänger unter seinen Lieblingsbusch neben dem Gehweg. Er dachte einfach nicht daran, dass der Busch im Winter keine Blätter trägt. So saß er für jeden gut sichtbar zwischen nackten, dürren Ästen. Sein rotes Fell hob sich wunderbar vom weißen Schnee ab. Nicht gerade ein gutes Versteck. Der fremde Fußgänger konnte sich vor Lachen kaum mehr einkriegen. • Im Laufe der Zeit ist Hummel innerlich gereift, strahlt durch und durch Zufriedenheit aus, ist mit sich und der Umwelt im Reinen. Die Überwachung seines Reviers ist eine Aufgabe, die ihn erfüllt. Es gibt so viel zu entdecken draußen. Die vielen Düfte, die Hummel und Biene so sehr lieben, die Sonnenstrahlen, die Jagd nach Mäusen, das Klettern auf Bäume. Ja, meine Freundin Meisi hat recht, es ist nicht ungefährlich draußen, aber wie sehr viel mehr erfüllt ist dieses Katzenleben! Myriam F. Goetz Anzeige Für Ihren Liebling-Delikatessen sind frei von Chemie und synthetischen Zusätzen. Durch die Sauermolke Galacum® enthalten die Menüs einen sehr hohen Nährstoffgehalt, so sind viel geringere Futtermengen notwendig. Vorteile von Für Ihren Liebling: • ohne Fettzugaben • ohne Tier-, Pflanzen-, oder Getreidemehle • schonende Zubereitung durch Kaltabfüllung • 100%ige Qualität von Fleisch, Rohstoffen • ohne chemische Zusätze, Konservierungs- und Farbstoffe • ohne Aromen, Lockstoffe, Füll- und Ballaststoffe Die 100% hochwertigen und gesunden Menüs für Hunde und Katzen gibt es in vielen unterschiedlichen Sorten. Seite 24 Was ist Galacum®? • vergorenes Hochkonzentrat der Sauermolke mit physiologisch wertvoller, rechtsdrehender L (+) Milchsäure • wirkt keimtötend (natürliches Konservierungsmittel), fördert die Darmflora • natürliches, diätetisches Lebensmittel mit hohem Gesundheitswert Bestellung und weitere Infos unter: www.schlemmerland.fuer-ihren-liebling.com