taz. die tageszeitung vom 26.05.2016
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taz. die tageszeitung vom 26.05.2016
Türkei: Erdoğan gestört, Sorgerecht verloren Warum die Journalistin Arzu Yıldız mit Haft und Kindesentzug bestraft wurde ▶ Seite 18 AUSGABE BERLIN | NR. 11027 | 21. WOCHE | 38. JAHRGANG DONNERSTAG, 26. MAI 2016 | WWW.TAZ.DE € 2,10 AUSLAND | € 1,60 DEUTSCHLAND Urlaubsgeld gehört zum Mindestlohn It’s hard to say I’m sorry H EUTE I N DER TAZ Arbeitgeber dürfen Sonderzahlung anteilig anrechnen URTEIL ERFURT afp | Arbeitgeber dür- fen einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts zufolge bei der Berechnung des gesetzlichen Mindestlohns Urlaubs- und Weihnachtsgeld anteilig anrechnen. Vereinbarungen, wonach das Urlaubsgeld in Raten monatlich ausbezahlt und somit die Mindestschwelle von 8,50 Euro pro Stunde erreicht wird, seien unter Umständen zulässig, erklärte das Gericht am Mittwoch. Die Voraussetzung ist, dass solch eine entsprechende Vereinbarung vorab mit dem Betriebsrat geschlossen wurde. Das Bundesgericht bestätigte das Urteil der Vorinstanzen. Damit scheiterte die Klage einer Frau aus Brandenburg endgültig: Sie habe auf Grundlage des Mindestlohngesetzes keinen Anspruch auf ein erhöhtes Monatsgehalt, erhöhte Jahressonderzahlungen sowie erhöhte Lohnzuschläge, heißt es im Urteil. ▶ Der Tag SEITE 2 SÜSS Kinderfotos von Jérôme Boateng und anderen deutschen Nationalspielern auf Schokoladen sorgen für Aufregung ▶ SEITE 14 SAUER Nichts wie raus aus der unsozialen EU: Warum ein nordirischer Sozialist für den „Brexit“ plädiert ▶ SEITE 12 LUSTIG Michael Müller mit Helm – und neuem Programm ▶ SEITE 23 Fotos: imago, privat (oben) VERBOTEN Guten Tag, meine Damen und Herren! Große Freude bei den Grünen über das österreichische Wahlergebnis. Jürgen Trittin in der Berliner Zeitung: „Es zeigt, dass man gegen den Rechtspopulismus gewinnen kann, wenn man die Auseinandersetzung offensiv annimmt. Klare Kante für die Demokratie zeigen bringt Erfolg.“ Reinhard Bütikofer, in der taz: „Van der Bellen ist kompromisslos für fundamentale Werte eingetreten.“ Äh. So wie in den „Tagesthemen“? Da sprach Van der Bellen mit klarer Kante von „pragmatischem Humanismus“ und beim Thema Asyl offensiv und kompromisslos von Regierung fühlt sich integriert HIROSHIMA Barack Obama besucht als erster USPräsident den Ort des ersten Atombomben abwurfs – und wird für diese Geste in der Heimat kritisiert. Warum die USA eine Entschuldigung ablehnen und wie Japan damit umgeht ▶ SEITE 3 BERLIN epd/taz | „Meilenstein“, „Kapazitätsgrenzen“. 6. August 1945: Atombombenexplosion über Hiroshima. 80.000 Menschen starben sofort, mindestens ebenso viele an Spätfolgen Foto: picture alliance „Paradigmenwechsel“, „entscheidende Zäsur“: Nach dem Kabinettsbeschluss zum Integrationsgesetz verfiel die Bundesregierung am Mittwoch in Superlative. Es soll das Prinzip „Fördern und Fordern“ gelten. Flüchtlinge müssen auch Integrationspflichten erfüllen. Kritik gab es von der Opposition: Die Linke warf der Koalition vor, Flüchtlingen zu unterstellen, sich nicht integrieren zu wollen. Begrüßt wurde das Gesetz dagegen vom Deutschen Städtetag, der sich von der Wohnsitzzuweisung eine Entlastung bestimmter Städte verspricht. ▶ Inland SEITE 6 ▶ Meinung + Diskussion SEITE 12 TAZ MUSS SEI N Die tageszeitung wird ermöglicht durch 15.889 GenossInnen, die in die Pressevielfalt investieren. Infos unter [email protected] oder 030 | 25 90 22 13 Aboservice: 030 | 25 90 25 90 fax 030 | 25 90 26 80 [email protected] Anzeigen: 030 | 25 90 22 38 | 90 fax 030 | 251 06 94 [email protected] Kleinanzeigen: 030 | 25 90 22 22 tazShop: 030 | 25 90 21 38 Redaktion: 030 | 259 02-0 fax 030 | 251 51 30, [email protected] taz.die tageszeitung Postfach 610229, 10923 Berlin taz im Internet: www.taz.de twitter.com/tazgezwitscher facebook.com/taz.kommune 40621 4 190254 801600 KOMMENTAR VON BERND PICKERT ÜBER OBAMAS BESUCH IN HIROSHIMA B Ein Amerikaner entschuldigt sich nicht arack Obama will einen Platz in der Geschichte. Der soll nicht nur darin bestehen, erster schwarzer Präsident der USA gewesen zu sein, sondern am besten auch noch nachträglich den Friedensnobelpreis rechtfertigen. Und all das in den letzten zwei Jahren seiner Amtszeit. Also hat Obama die Öffnung zu Kuba eingeleitet, den Nukleardeal mit dem Iran unter Dach und Fach gebracht, das Waffenembargo gegen Vietnam aufgehoben. An diesem Freitag wird er der erste US-Präsident sein, der im japanischen Hiroshima einen Kranz an der Gedenkstätte für die Opfer des US-Atombombenabwurfs am 6. August 1945 niederlegt. Der Gang nach Hiroshima fällt dabei aus der Reihe, weil dieses Mal so wenig praktische Konsequenzen zu erwarten sind. Japan ist – anders als Vietnam, Kuba und Iran – schon ewig kein Gegner mehr, sondern enger Verbündeter. Seinem in der Prager Rede 2009 formulierten Ziel einer atomwaffenfreien Welt ist Obama dagegen kein Stück nähergekommen. Er wird in seiner Rede darauf zurückkommen – Konsequenzen hat das nicht. Neu wäre, wenn Obama sich entschuldigen würde. Doch das wird nicht passieren. Nicht nur, weil sich die USA ohnehin nur selten für irgendetwas entschuldigen. Ausgestattet mit dem Bewusstsein der Einzigartigkeit, gibt es nach Ansicht vieler US-Amerikaner keinen Grund, irgendjemanden um Verzeihung zu bitten. Erst recht nicht den Angreifer von Pearl Harbor. Vor allem aber würde eine Entschuldigung die in der US-amerikanischen und der internationalen Öffentlichkeit verinnerlichte Geschichtsschreibung auf den Kopf stellen. Oder genauer gesagt: vom Kopf auf die Füße. Denn die Behauptung, Obama will Geschichte schreiben, ohne sie umzuscheiben dass die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki notwendig waren, um den Krieg zu verkürzen und Millionen Menschenleben zu retten, US-amerikanische wie japanische, stimmt ziemlich sicher nicht. Die Bomben waren mehr ein Test für die Wirkung von Atombomben über Städten und gleichzeitig der Auftakt des Konfliktes mit der Sowjetunion. Die meisten damaligen US-Militärstrategen hielten eine japanische Kapitulation auch ohne Atombombe für unmittelbar bevorstehend. Aber dann wäre der Bombenabwurf ein Kriegsverbrechen. Dieses Fass will Obama nicht aufmachen. Er will ja Geschichte schreiben, nicht umschreiben. 02 TAZ.DI E TAGESZEITU NG PORTRAIT NACH RICHTEN DATENTRANSFERS I N DI E USA KOALITIONSEI N IGUNG Neuer Ärger für Facebook und Co Nicht mehr Armee im Inland BERLIN/DUBLIN | Nach der ge- Geistlicher: Maulawi Haibatullah Achundzada Foto: reuters Der neue Taliban-Chef N ach den zwei Feldkommandeuren Muhammad Omar und Achtar Muhammad Mansur führt nun erstmals ein islamischer Geistlicher Führer die religiös inspirierte Taliban-Aufstandsbewegung in Afghanistan: Maulawi Haibatullah Achundzada. Zwar schmückten sich seine Vorgänger mit dem Titel „Mullah“, doch besaßen sie nur eine rudimentäre religiöse Ausbildung. Haibatullahs Titel Maulawi deutet höhere religiöse Bildung an. Das qualifiziert ihn, islamische Rechtsgutachten (Fatwas) zu erlassen, und gibt ihm den Titel Mufti. Auch wird er als „Scheich“ bezeichnet. Mullah Omar soll ihn, den Älteren, seinen „Lehrer“ genannt haben. Haibatullah (was so viel wie „Fürchtegott“ bedeutet; die Afghanen sprechen sich oft mit dem ersten Namen an) trägt nun auch den Titel Amir ul-Momenin (Anführer der Gläubigen) und des Islamischen Emirates Afghanistan, wie sich die Taliban offiziell nennen. Er soll etwa 56 Jahre alt und in der südafghanischen Provinz Kandahar geboren worden sein. Er gehört zum Paschtunen-Stamm der Nursai. Nach außen war Haibatullah zuvor kaum bekannt, in der Taliban-Bewegung aber prominent. Er gehört zur Gründergeneration und stand von Anfang an Mullah Omar nahe. Er arbeitete während der Taliban-Herrschaft in Kabul (1996–2001) im Justizapparat, wahrscheinlich zeitweise als Militärstaatsanwalt, was im Felde neben seiner religiösen Autorität auch Ansehen unter Kommandeuren eingebracht haben dürfte. Haibatullah gehörte schon lang zum Taliban-Führungsrat, der sogenannten QuettaSchura (benannt nach dessen früherem Hauptdomizil in der gleichnamigen pakistanischen Großstadt) sowie zum einflussreichen Rat der Islamgelehrten. Der soll Beschlüsse des Führungsrates religiös legitimieren. Bis 2015 soll er an einer Koranschule in Quetta studiert und zugleich selbst eine solche Schule in der afghanischen Flüchtlingssiedlung Kuchlak nahe Quetta geleitet haben. Dafür wird er jetzt keine Zeit mehr haben, denn die Regierung in Kabul hat ihm schon das gleiche Schicksal angedroht wie Mansur, sollte er nicht zu Friedensgesprächen bereit sein. THOMAS RUTTIG Ausland SEITE 10 Der Tag DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 kippten Safe-Harbor-Vereinbarung droht Unternehmen, die Nutzerdaten in die USA übermitteln, neues Ungemach. Denn die irische Datenschutzbehörde will auch gegen eine beliebte SafeHarbor-Alternative vorgehen: die sogenannten Standardvertragsklauseln. Die verwenden aktuell viele Unternehmen als Rechtsgrundlage, um persönliche Daten europäischer Nutzer in die USA zu übermitteln. Kippt der Europäische Gerichtshof – wie bereits Safe-Harbor – die Klauseln, wird es für Unternehmen schwierig. Dass die irischen Datenschützer überhaupt gegen die Klauseln vorgehen wollen, teilten sie Max Schrems mit – der hatte sich einst gegen die Datenübermittlung von Facebook beschwert und damit letztlich die Safe-Harbor-Vereinbarung zu Fall gebracht. Schrems geht nun davon aus, dass das Gericht auch die Standardvertragsklauseln kippt. Der Jurist hatte bei seinem Vorgehen gegen Facebook argumentiert, dass die Daten europäischer Nutzer in den USA nicht vor ausufernden Überwachungsmaßnahmen geschützt seien. (taz, dpa) BERLIN | Die Koalition hat ihren Streit über den Bundeswehreinsatz im Inland beigelegt. Eine Grundgesetzänderung, um den Einsatz der Armee im Innern zu erleichtern, ist vorerst vom Tisch. Das bestätigte das Verteidigungsministerium gestern. Mit dem Auswärtiges Amt habe man sich auf eine Kompromissformulierung für das neue Bundeswehr-Weißbuch geeinigt. Dort sollen nun die bestehenden Optionen betont werden, Streitkräfte an Polizeieinsätzen zu beteiligen, etwa „bei terroristischen Großlagen“. (dpa) GROSSES KI NO ISRAEL Große Kinostreifen, kleine Perlen, Flops und Oscar-Kandidaten sowie Interviews mit Regisseuren und Schauspielern: Alles nachzulesen auf taz.de/film Rezensionen Filmtipps Interviews www.taz.de Rechtsruck in der Regierung JERUSALEM | Die israelische Re- gierung rückt so weit nach rechts wie noch nie: Die ultranationalistische Partei Israel Beitenu (Unser Haus Israel) trat der Regierungskoalition von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bei, ihr Parteichef Avigdor Lieberman wurde gestern zudem zum Verteidigungsminister ernannt. Die Ernennung des 57-jährigen Hardliners Lieberman löste bei der Opposition und auch bei Teilen der konservativen Likud-Partei die Sorge vor einer weiteren Verhärtung im Nahostkonflikt aus. (afp) Der Trick mit den 12 Monaten URTEIL Der Mindestlohn darf unter 8,50 Euro pro Stunde liegen, wenn Urlaubs- und Weihnachtsgeld monatlich ausgezahlt werden. Das Vorgehen knauseriger Arbeitgeber wird vom Bundesarbeitsgericht abgesegnet AUS ERFURT CHRISTIAN RATH Urlaubs- und Weihnachtsgeld sind auf den gesetzlichen Mindestlohn anrechenbar. Das entschied jetzt das Bundesarbeitsgericht im ersten Grundsatzurteil zum seit 2015 geltenden Mindestlohngesetz. Der Anwalt der Klägerin zeigte sich nach dem Urteil „erschüttert“. Geklagt hatte eine 52-jährige Frau, die seit 1992 in der Cafeteria des Klinikums Brandenburg/ Havel arbeitet. Die Cafeteria wird von einer nicht tarifgebundenen Tochtergesellschaft geführt. Diese Klinik Service Center GmbH (KSC) hat insgesamt 355 Beschäftigte. Die 52-Jährige arbeitet Vollzeit und bekommt dafür 1.391 Euro im Monat, was einem Stundenlohn von rund 8 Euro entspricht. Sie freute sich über die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 Euro. Denn dann würde sie 1.473 Euro erhalten, dachte sie, also 81 Euro mehr. Doch sie hatte sich zu früh gefreut. Viele Unternehmen werden nun Urlaubsund Weihnachtsgeld in Raten zahlen Kurz bevor im Januar 2015 das Mindestlohngesetz in Kraft trat, schloss die Geschäftsleitung von KSC mit dem Betriebsrat eine Betriebsvereinbarung, wonach künftig das Urlaubs- und das Weihnachtsgeld nicht mehr im Mai und November ausgezahlt werden, sondern monatlich in je zwölf Teilen. So bekam Frau L. knapp 116 Euro mehr pro Monat, was einen Verdienst von 1.507 Euro ergab. KSC betonte, dass man damit das Mindestlohngesetz eingehalten habe, obwohl kein Cent mehr bezahlt wurde. Die Frau aus der Cafeteria wollte sich das nicht bieten las- sen und klagte. „Im Arbeitsvertrag steht, dass das Urlaubsgeld ‚zusätzlich‘ gezahlt wird“, betonte ihr Anwalt Simon Daniel Schmedes vor dem Bundesarbeitsgericht. Das Urlaubsgeld decke den erhöhten finanziellen Bedarf im Sommer ab und das Weihnachtsgeld belohne die Tariftreue. Die Betriebsvereinbarung sei nichtig, weil sie dazu diene, das Mindestlohngesetz zu unterlaufen. Der KSC-Anwalt entgegnete: „Es kommt nicht nur auf den Grundlohn an. Entscheidend ist, dass das Gesamteinkommen dem Mindestlohngesetz entspricht.“ Das Urlaubs- und Das ganze Jahr Weihnachten? Nur wenn es sich für Arbeitgeber von Kantinenmitarbeiterinnen rechnet Foto: Bernd Arnold Wie läuft’s beim Mindestlohn? CASH das Weihnachtsgeld seien weitere Formen der Bezahlung der Arbeitsleistung. Das Urlaubsgeld werde auch den Beschäftigten bezahlt, die nicht in den Urlaub fahren. Und Weihnachtsgeld erhalte jeder Mitarbeiter, nicht nur besonders treue Beschäftigte. Das Bundesarbeitsgericht billigte jetzt das Vorgehen des Klinikunternehmens. Der Arbeitnehmer habe zwar Anspruch auf den Mindestlohn, dieser könne aber auch durch Sonderzahlungen wie das Urlaubs- und Weihnachtsgeld „erfüllt“ werden, wenn diese „vorbehaltlos“ in jedem Monat bezahlt werden, erklärte der Vorsitzende Richter Rudi Müller-Glöge. Dem KSC-Beispiel werden nun wohl viele Unternehmen folgen und ebenfalls das Urlaubs- und Weihnachtsgeld in 12 Raten aufteilen. Voraussetzung ist aber, dass sie überhaupt solche Sonderleistungen zahlen. Nach einer Umfrage des WSITarifarchivs zahlen nur 43 Prozent der deutschen Unternehmen Urlaubs- und 54 Prozent Weihnachtsgeld. Zudem muss der Betriebsrat der Zwölftelung zustimmen oder der Arbeitnehmer einer Änderung des Arbeitsvertrags. Nicht verrechenbar sind Zuschläge für Nachtarbeit, erwähnte Richter Müller-Glöge in seiner mageren Begründung. Was für Feiertagszuschläge gilt, ließ er offen. Am 29. Juni steht am Bundesarbeitsgericht das nächste Grundsatzurteil zum Mindestlohn an. Dann wird entschieden, ob das Mindestlohngesetz auch für Bereitschaftszeiten von Rettungssanitätern gilt. Az.: 5 AZR 135/16 THEMA DES TAGES Über vier Millionen Menschen haben dank Mindestlohn mehr Geld. Und der Wirtschaft tat es gar nicht weh. BERLIN taz | Für diesen Text ist kein Mindestlohn angefallen. Denn dieses 80-Zeilen-Beistück ist das Werk eines Volontärs. Das ist quasi ein journalistischer Auszubildender. Also bekommt er auch noch kein volles Gehalt. Ähnlich wie 1,5 Millionen andere Menschen in Deutschland, die nicht den Mindestlohn von 8,50 Euro bekommen. Darunter sind Lehrlinge, Minderjährige und PraktikantInnen, die im Rahmen ihrer Ausbildung oder ihres Studiums hospitie- ren. Außerdem dürfen Arbeitgeber an zuvor Langzeitarbeitslose in den ersten sechs Monaten weniger Geld zahlen. Und dann gibt es in einigen Branchen noch Übergangsregelungen, die tariflich geregelt sind. Dennoch hat der Großteil der GeringverdienerInnen von der gesetzlichen Regelung profitiert. Vier Millionen Menschen bekommen seit Einführung des Mindestlohns am 1. Januar 2015 mehr Geld. Das ergibt sich aus einer, Achtung Beamtenwort, Verdienststrukturerhebung des Sta- tistischen Bundesamts aus dem Jahr 2014. Demnach müsste jedEr zehnte ArbeitnehmerIn vom Mindestlohn profitiert haben. In Geld: 431 Millionen Euro Mehrverdienst pro Monat. Bekommen haben die Kohle Menschen in zuvor gering bezahlten Jobs. Das betraf im April 2014 zu 58 Prozent Frauen. In Ostdeutschland fiel fast jeder fünften Job darunter, im Westen nur 9 Prozent. Die meisten sind in Branchen, die nicht tarifgebunden sind: etwa im Einzelhandel und der Gastronomie. Dort betrifft das jeweils circa eine halbe Million Beschäftigte. Verstöße gegen das Gesetz gibt es eher wenige, heißt es beim Zoll, der zuständig ist für die Überprüfung. „Es gibt insgesamt wenige Tricksereien oder systematischen Betrug“, sagt Zoll-Sprecher Klaus Salzsieder. Zwar komme es vor, dass MiniJobber unbezahlt Überstunden machen oder Scheinselbstständigkeit die Regelung untergraben, aber das sei insgesamt eher die Ausnahme, so Salzsieder. Ein Jobkiller, wie die Wirt- schaftswissenschaftler des ifoInstituts, viele Unternehmer und die CDU geunkt hatten, ist der Mindestlohn nicht: Laut Bundesagentur für Arbeit und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit gab es keine Arbeitsplatzverluste infolge der Einführung. Ab 1. Januar 2017 können Geringverdiener mit einer Lohnerhöhung um 30 Cent auf dann 8,80 Euro pro Stunde rechnen. Die Mindestlohnkommission orientiert sich hierzu an den GARETH JOSWIG Tariflöhnen. Schwerpunkt Hiroshima DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 TAZ.DI E TAGESZEITU NG 03 Heute beginnt der G-7-Gipfel in Japan. Als erster amtierender US-Präsident reist Obama anschließend auch nach Hiroshima AUS HIROSHIMA FELIX LEE „Hören Sie die Spatzen zwitschern?“, fragt Okihiro Terao und zeigt auf die Vögel, die um den Springbrunnen herumfliegen. Für ihn klinge das wie peace, peace, peace. „Hiroshima lebt ein ruhiges Leben“, sagt der 75-Jährige und blickt auf den sanft fließenden Motoyasu-Fluss vor dem Gembaku Dome, der Atombombenkuppel, wie die Menschen von Hiroshima die Ruine nennen. Der Dome ist als einziges Gebäude in einem Radius von zwei Kilometern am 6. August 1945 nicht komplett pulverisiert worden, nachdem die US-Luftwaffe die Atombombe abgeworfen hatte. „Die Kinder sind gesund und wohlbehütet, die Spatzen zwitschern“, sagt Terao. Er sei dankbar dafür, dass in Japan seit 70 Jahren Frieden herrsche und der Schrecken des Krieges für die meisten Japaner inzwischen eine ferne Erinnerung sei. „Das ist gut“, sagt Terao. Aber die Ereignisse dürften nicht in Vergessenheit geraten. Und deswegen sei er froh, dass Barack Obama als erster amtierender US-Präsident an diesem Freitag Hiroshima besuchen und vor dem Friedensdenkmal einen Kranz niederlegen wird. „Ich halte viel von Obama“, sagt Terao. Er meine es Ernst mit der nuklearen Abrüstung. „Er macht die Welt ein kleines bisschen besser.“ Okihiro Terao war damals fünf, als er die Atombombe von Hiroshima überlebte. Er ist ein Hibakusha, wie die Überlebenden in Japan bis heute genannt werden. Fast jeden Tag kommt er an den Springbrunnen im Friedenspark, klappt einen Tisch auf, stellt darauf seine zwei selbst angefertigten Modelle aus buntem Glas. Das eine Modell zeigt die Ruine, das andere das Gebäude, als es noch der Prunkbau der Industrie- und Handelskammer war. Letzteres hat Terao auf einem Foto in die heutige Silhouette der Innenstadt montiert. „So würde Hiroshima aussehen, wenn es den Krieg nicht gegeben hätte.“ Hiroshima war zu Kriegszeiten Hauptquartier von mehreren Einheiten. Über die ganze Stadt verteilt gab es Dutzende an Kasernen. Nach dem Tod des Vaters im Sommer 1945 beschloss die Mutter wegen der ständigen Bombardierungen durch die Amerikaner mit ihren drei Söhnen zu ihrer Schwester aufs Land zu ziehen, rund vier Kilo- Okihiro Terao war fünf Jahre alt, als US-Flieger die Atombombe über Hiroshima abwarfen. Vor der Atombombenkuppel zeigt er seine Modelle des Gebäudes Foto: Kyodo News/imago „Zorn bringt uns nicht weiter“ ZEITZEUGE Okihiro Terao hat den Atombombenabwurf über Hiroshima überlebt. Das Stigma des verstrahlten Opfers haftete ihm noch lange Jahre an. Jetzt ist er froh darüber, dass Obama seine Stadt besuchen will meter vom Stadtzentrum entfernt. Zwei Wochen später brach seine Mutter frühmorgens zum Einkaufen in die Innenstadt auf. Terao und seine beiden Brüder spielten draußen im Garten, als sie plötzlich einen grellen Blitz sahen. Einige Sekunden später riss eine gewaltige Druckwelle sie zu Boden. Niemand wusste, was passiert war. „Wir hatten noch nie etwas von einer Atombombe gehört.“ Terao, seine Brüder und seine Tante machten sich auf die Suche nach der Mutter. Was sie in den nächsten Stunden sehen mussten, weiß Terao auch 71 Jahre später kaum in Worte zu fassen. Zeitungsbilder von damals zeigen eine komplett ausgelöschte Innenstadt. Überall lagen verkohlte Leichen, erzählt er. Schwerverletzte mit tiefen Brandwunden flohen aus der Stadt. „Das sind nur Geister“, versuchte die Tante zu beschwichtigen. Sie weinte. „Ich glaubte das damals“, sagt Terao. Dann fanden sie seine Mutter. Sie hatte überlebt. Wären sie nicht aus der Stadt gezogen, sagt Terao, wären auch sie „wie 80.000 andere binnen weniger Sekunden pulverisiert worden“. Die Nachkriegsjahre verbrachte Terao mit seiner Familie in einem anderen Teil von Japan. Willkommen waren sie nicht. „Die Leute vermieden es, uns zu berühren“, erinnert sich Terao, aus Angst, dass Strahlung ansteckend sein könnte. In der Schule wollte niemand mit ihm spielen. Einmal kam er weinend nach Hause und sagte zu seiner Mutter: „Ich wünschte, der Feuerball hätte auch mich verschluckt.“ Sie weinte. Tags darauf schwor Widerstreitende Gefühle JAPAN Opfergruppen debattieren: Müssen die USA sich entschuldigen? TOKIO taz | In Japan hat der Oba ma-Besuch in Hiroshima eine Debatte über die Notwendigkeit einer Entschuldigung ausgelöst. Die noch lebenden Atombombenopfer fühlen sich hin und her gerissen. Einerseits gibt es einer Umfrage zufolge bei mehr als der Hälfte der Hibakusha („von den Explosionen Betroffenen“) das Verlangen nach einer Entschuldigung. „Viele wünschen sich eine Entschuldigung an die Opfer und Angehörigen, nicht unbedingt eine generelle Entschuldigung“, sagte Terumi Tanaka, Generalsekretär vom Verband der Atombomben- und Wasserstoffbombenopfer. Obama müsse klarstellen, dass das Abwerfen von Atombomben „inhuman“ und eine „Verletzung des Völkerrechts“ sei. Tanaka hatte als 13-Jähriger die nukleare Explosion in Nagasaki miterlebt. Andererseits sehen die Opfergruppen die Ächtung von Atomwaffen als vorrangiges Ziel. „Die Forderung nach einer Entschuldigung darf nicht zu einer Hürde für die Abschaffung der Nuklearwaffen werden“, sagte Tanaka. Allerdings kritisierte der Hiroshima-Überlebende Toshiki Fujimori vom gleichen Verband die japanische Regierung: Es sei peinlich, keine Entschuldigung von Obama zu erwarteten, sagte Fujimori. Nach seinen Angaben wurde hinter den Kulissen Druck ausgeübt, keine Entschuldigung zu fordern. Das überrascht nur auf den ersten Blick. Die Regierung benutzt die US-Atombomben seit Jahrzehnten, um die Rolle von Japan als Kriegsopfer zu betonen. Das Establishment versuche so, die eigene Rolle als Aggressor unter den Teppich kehren, sagen politische Beobachter. Eine Entschuldigung der USA würde diese Strategie nur stören, weil sie auch Japan zur Entschuldigung für eigene Kriegsverbrechen gegenüber den überfallenden Ländern zwingen würde. MARTIN FRITZ sie ihre Söhne darauf ein, niemandem ein Sterbenswort über ihre Herkunft zu sagen. „Niemand will ein Atomopfer zum Mann“, warnte sie. „Wir dachten „Das sind nur Geister“, versuchte die Tante die Kinder zu beschwichtigen. Sie weinte ns gar keine komplizierte Legende aus, sondern sprachen gar nicht mehr darüber“, sagt Terao. Für das Schweigen musste die Mutter zwanzig Jahre später einen hohen Preis bezahlen. 1969 erkrankte sie an Krebs. Die Ärzte operierten sie zweimal. Als anerkannte Atombombenopfer hätte die Familie kostenlose medizinische Versorgung erhalten. Aber weil sie schwieg, blieb die staatliche Unterstützung für sie aus. Die Mutter starb. Erst Jahre nach ihrem Tod setzten sich die Brüder zusammen und beschlossen, sich als Hiroshima-Opfer anerkennen zu lassen. Teraos älterer Bruder starb ebenfalls an Krebs, der Jüngere musste sich mehrfach an der Schilddrüse operieren lassen. Terao zeigt auf eine lange Narbe, die sich vom Hinterkopf bis zu seiner Schulter zieht. 2001 erhielt er die Diagnose, dass sich Bindegewebe in Nacken und Schultern zu Knochen verwandelt haben. Acht Stunden lang schnitten Chirurgen an ihm, um die knöchernen Wucherungen zu entfernen. Heilbar ist die Krankheit nicht. Auch heute tun sich viele japanischen Funktionsträger schwer im Umgang mit Überlebenden. Zu Obamas Besuch am Freitag haben die Stadtoberen Terao nicht eingeladen. Im Gegenteil: Er muss seinen Stand abbauen. Ob er Groll auf die Amerikaner hege? „Die Waffe war unmenschlich und grausam“, antwortet Terao. „Doch Zorn bringt uns nicht weiter.“ Er erwartet nicht einmal eine Entschuldigung. „Präsident Obama stammt aus Hawaii, dort liegt auch Pearl Harbour. Nicht ein politischer Repräsentant aus Japan hat es jemals nach Hawaii geschafft, um sich für den Angriff zu entschuldigen“, kritisiert er die Funktionsträger seines Landes. „Schon der Besuch eines US-Präsidenten bedeutet für uns Überlebende sehr viel.“ Heikle Reise für Obama USA Eine Mehrheit findet den Bombenabwurf noch heute gerechtfertigt WASHINGTON taz | Bis zu seinem Tod im Oktober 2007 hat Paul Tibbets nie ein öffentliches Wort des Bedauerns für die Tragödie von Hiroshima gefunden. „Es gibt keine Moral in der Kriegsführung, Krieg an sich ist unmoralisch“, sagte er einmal in einem Interview. Tibbets saß am 6. August 1945 am Steuer jenes Kampffliegers, von der die Bombe über Hiroshima abgeworfen wurde. Umfragen zufolge halten 56 Prozent der Amerikaner den Einsatz der Bombe auch heute noch für gerechtfertigt. 34 Prozent widersprechen, der Rest möchte sich nicht festlegen. US-Präsident Harry Truman begrün- dete seine Entscheidung zum Abwurf so: „Wir haben uns der Bombe bedient, um die Qualen des Krieges zu verkürzen, um das Leben Tausender und Abertausender Amerikaner zu retten.“ Barack Obama, das hat das Weiße Haus bereits klargestellt, wird sich nicht von Truman distanzieren, nicht um Verzeihung bitten. Manche Republikaner – und manche Militärs – sehen allein schon im Faktum des Besuchs einen unangemessenen Kniefall vor Japan. Die Reise könnte als De-facto-Entschuldigung angesehen werden – ein schwerer Affront gegenüber den Soldaten, die dreieinhalb Jahre ge- kämpft hätten, um Asien zu befreien, schreibt der pensionierte Konteradmiral Lloyd R. Vasey in einem Beitrag für das Center for Strategic and International Studies in Washington. Dagegen argumentiert der Politökonom Gar Alperovitz, Autor zweier Bücher über die Geschichte der Atomwaffe, die Bomben auf Hiroshima und Nagasaki seien nicht nötig gewesen, um den Zweiten Weltkrieg rasch zu beenden. Vielmehr sei es um eine Demonstration militärischer Macht gegangen, um ein Signal, das man „in der Morgendämmerung des Kalten Krieges“ nach Moskau senden wollte. FRANK HERRMANN 04 TAZ.DI E TAGESZEITU NG Schwerpunkt DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 Griechenland Elf Stunden Beratung – dann einigen sich die Euro-Finanzminister auf weitere Hilfen in Höhe von 10,3 Milliarden Euro für das Land Rettung für einen Sommer GELD Neben neuen Krediten sagt die Eurogruppe Griechenland erste Schuldenerleichterungen zu. Doch damit sind neue Auflagen verbunden – und ob der IWF mitmacht, bleibt offen AUS BRÜSSEL ERIC BONSE Diesen Sommer soll es keine neue Griechenland-Krise geben. Das hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ihrem Finanzminister Wolfgang Schäuble mit auf den Weg nach Brüssel gegeben. Tatsächlich einigten sich Schäuble und seine 18 Amtskollegen beim Treffen der Eurogruppe am frühen Mittwoch morgen auf ein neues Hilfspaket. Es enthält 10,3 Milliarden Euro und wird in zwei Tranchen ausgezahlt. Zum ersten Mal legten die Euro-Finanzminister auch einen Fahrplan für Schuldenerleichterungen fest. Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem sprach deshalb von einem Durchbruch. Auch der griechische Finanzminister Euklid Tsakalotos lobte die Einigung: Dies sei ein „wichtiger Moment für Griechenland, nach so langer Zeit“. Es sei nun möglich, den Teufelskreis aus Rezession und Sparzwang zu durchbrechen und wieder für Wachstum und Investitionen zu sorgen. Doch wie in Brüssel üblich ist der Erfolg auch diesmal teuer erkauft. In ihrer elfstündigen Nachtsitzung legten die Eurominister so viele Auflagen und Vorbehalte fest, dass unklar ist, ob die Einigung wirklich hält – oder doch noch jemand von Bord geht. Ein Wackelkandidat ist weiter der Internationale Währungsfonds (IWF). Denn die wichtigste Forderung des IWF, Griechenland sofort, umfassend und ohne Konditionen Erleichterungen beim Schuldendienst zu gewähren, wurde nicht erfüllt. Sie prallte am Widerstand von Schäuble und einigen anderen Hardlinern in der Eurogruppe ab. Schäuble hat einen Schuldenschnitt für unmöglich und andere finanzielle Erleichterungen für unnötig erklärt. Dabei wächst der Schuldenberg Griechenlands ungebremst weiter; jeder neue Kredit vergrößert das Problem. Die Eurogruppe vertagte den Streit auf 2018 – erst nach der Bundestagswahl will sie darauf zurückkommen. Schäuble ist dann wohl nicht mehr im Amt; sein Nachfolger könnte einsichtiger sein und mehr von Wirtschaft verstehen, hofft mancher in Brüssel. Auf jeden Fall muss der CDUPolitiker bis dahin nicht erneut vor den Bundestag treten und um Nachlässe für Griechenland betteln. Genau das wollten Schäuble und Merkel unbedingt vermeiden. Ihnen sitzt die AfD im Nacken – und die Angst vor dem Offenbarungseid. Denn darüber, dass die griechischen Schulden untragbar sind und niemals vollständig zurückgezahlt werden können, besteht in Fachkreisen Einigkeit. Der IWF dürfte dies in einer neuen Schuldenanalyse, die im Herbst geplant ist, nochmals bestätigen. Erst danach will der Fonds entscheiden, ob er sich doch noch finanziell am GriechenlandProgramm beteiligt – oder aussteigt. Es dürfte vor allem eine politische Entscheidung werden. Merkel setzt dabei auf Rückendeckung aus den USA. Sie hat einen Verbleib des IWF zur Bedingung für weitere Hilfen gemacht. Der IWF-Vorbehalt ist jedoch nicht die einzige Fußangel, mit der der griechische Premier Alexis Tsipras kämpfen muss. Die Eurogruppe hat noch andere knifflige Vorbedingungen formuliert. So will sie vor der Auszahlung neuer Hilfsmilliarden die drastischen Rentenkürzungen und Steuererhöhungen überprüfen; den Griechen soll keine soziale Grausamkeit erspart bleiben. Außerdem soll Tsipras bei der Privatisierung von Staatsbesitz nachbessern. Zwar hat er bereits zugestimmt, dass fast das gesamte griechische Tafelsilber verhökert wird – von einer unabhängigen Agentur, in der auch Vertreter der Gläubiger sitzen. Diese bisher in Europa einzigartige Auflage hatte Deutschland beim Euro-Krisengipfel im Juli 2015 durchgesetzt. Der deutsche Flughafenbetreiben Fraport hat bereits die lukrativen Regionalflughäfen auf den griechischen Ferieninseln übernommen. Doch die Eurogruppe geht noch weiter und fordert, auch den Privatisierungsfonds, die Bankaufsicht und den Energiesektor an die Kandare zu nehmen. Erst danach sollen frische Kredite nach Athen fließen. Erst Ausverkauf, dann Hilfe, so die neue Regel. Doch was passiert, wenn die Privatisierung nicht die ge- Der Schuldenberg Griechenlands wächst weiter, jeder neue Kredit vergrößert das Problem wünschten Ergebnisse bringt? Was, wenn der IWF doch noch aussteigt? Dazu wollten sich die Finanzminister nicht äußern. Sie freuten sich lieber darüber, dass eine neue Krise abgewendet wurde. Die meisten Griechen dürften davon allerdings nichts spüren, im Gegenteil: Auf sie rollt eine nie dagewesene Welle von Steuer- und Abgabenerhebungen zu. Sie war von den Gläubigern verlangt worden und summiert sich auf ein Durchschnitts-Monatsgehalt. Auch von der ersten Hilfstranche in Höhe von 7.5 Milliarden Euro werden die Bürger nicht profitieren. Das Geld geht nämlich zum größten Teil gleich wieder zurück an die Gläubiger – zur Tilgung alter Schulden. In Griechenland kommt kaum etwas an. Dauernder Balanceakt: Straßenszene in Athen Foto: Giorgos Georgiou/NurPhoto/picture alliance „Wir werden immer weiter ausgenommen“ BERLIN taz | Noch bevor sich die Finanzminister der Eurogruppe am frühen Mittwochmorgen auf das neue Hilfspaket einigten, hatte das griechische Parlament ein weiteres 7.000 Seiten starkes Gesetzespaket mit drastischen Einschränkungen und Reformen gebilligt – Voraussetzung für die Freigabe neuer Hilfsgelder. „Diese Opfer werden die letzten sein“, versprach der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras diese Woche in einer Rede vor den Parlamentariern. Doch viele Griechen halten das für leere Worte. „Ich glaube das nicht mehr“, sagt etwa Dimitris Gouskos. „Das griechische Volk wird immer weiter ausgenommen.“ Der 55-jährige Gouskos arbeitet in der Kreditkontrollabteilung der staatli- REAKTIONEN In Griechen- land kommen die neuerlichen Auflagen nicht gut an: Die Menschen, heißt es, seien nicht mehr in der Lage, ihre Rechnungen zu bezahlen chen Wasserwerke Eydap. Ja, natürlich könne er verstehen, dass BürgerInnen Steuern zahlen müssen. „Aber die Bevölkerung kann einfach keine weiteren Opfer mehr bringen“, sagt Gouskos. Das sehe er schon an den immer zahlreicheren Mahnungen, die er verschicken müsse: Die Menschen seien einfach nicht mehr in der Lage, ihre Rechnungen zu bezahlen. Nun soll auch noch die Mehrwertsteuer für viele Lebens mittel und Getränke von 23 auf 24 Prozent steigen. Strom, Pay-TV, Internet, mobiles Telefonieren, Zigaretten, Alkohol und Kaffee – all das wird teurer. Touristen müssen künftig eine Übernachtungspauschale für Hotels entrichten und mehr Eintritt für Museen zahlen. Auch Benzin, Diesel und Heizöl werden um etwa 10 Cent pro Liter teurer. „Dass die Dieselpreise nun so stark steigen, ist schlimm für mich“, sagt Jannis Markopoulos. Der 65-Jährige ist Abteilungsleiter einer Computerfirma im Zentrum Athens. Er habe sich extra ein Dieselauto geleistet, um günstiger zu fahren, da er etwas außerhalb von Athen wohnt, erzählt Markopoulos. Er ist auf sein Auto angewiesen, denn das Stadtzentrum erreicht er mit dem öffentlichen Nahverkehr nicht gut. Auch für die zahlreichen Kundenbesuche braucht er das Auto. Eine Fahrpauschale kann die Firma aber nicht mehr zuschießen. So zahlt er von seinem eigenen Gehalt, das in den letzten drei Jahren von 1.750 Euro auf 1.200 Euro gekürzt wurde, die Benzinkosten: etwa 150 Euro im Monat. „Außerdem fahre ich fast jedes Wochenende zu meiner Mutter nach Patras“, sagt der Mann. Die 91-jährige Rentnerin bekommt vom Staat keine Hilfe, braucht aber Unterstützung. „Da gehen dann auch noch mal gut 100 Euro pro Monat an Dieselkosten drauf – und das soll jetzt noch teurer werden?“ Markopoulos seufzt. Selbst wenn er den Bus nehmen und gut eine Stunde länger ins Zentrum brauchen würde – die erhöhten Benzinpreise verteuern künftig auch die Busfahrkarten. Er habe von Anfang an befürchtet, dass die neue Regierung ihre hochgesteckten Ziele nicht erreiche. Er habe ja täglich mit Zahlen zu tun, sagt er und lacht er leise: Was Syriza vorhatte, habe nicht aufgehen können. „Es ist schlimm, dass wieder alles auf die Mittelschicht abgewälzt wird“, sagt Kostas, der sei- „Diese Opfer werden die letzten sein“ ALEXIS TSIPRAS, MINISTERPRÄSIDENT nen Nachnamen lieber nicht nennen will. Der 37-Jährige arbeitet als freischaffender Videojournalist. Da er meist Pauschalen von seinen Kunden bekommt, muss er mit diesem Geld auch seine Spesen bezahlen. „Der steigende Benzinpreis und die steigenden Hotelkosten werden mich viel von meinem Budget kosten“, sagt er. Die Reichen im Land würden trotz der Versprechungen von Syriza nicht angegangen, sagt er: Denen mache es ja nichts aus, ob ein Brot oder die Milch jetzt teurer seien. Kostas hält inne. „In Griechenland schämst dich mittlerweile zu sagen, dass du ein Linker bist“, sagt er und lacht bitter. „Durch die Syriza wurde das Image der Linken ruiniert.“ THEODORA MAVROPOULOS Reportage Linkspartei DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 TAZ.DI E TAGESZEITU NG 05 Am Wochenende tritt in Magdeburg der Parteitag der Linken zusammen. Wie hält es die Partei mit der AfD und deren Wählern? AUS BERLIN, KÖNIGS WUSTERHAUSEN UND GRIMMA ERIK PETER Thorsten Kleis sucht nicht mehr nach der Antwort, er hat sie gefunden. Das besagt schon der Name der Linken-Ortsgruppe, der er im brandenburgischen Königs Wusterhausen vorsteht: Basisorganisation 42, kurz BO 42. Kleis hält es mit dem Supercomputer aus dem Buch „Per Anhalter durch die Galaxis“, der die 42 als Antwort auf die ultimative Frage errechnet hat. Diese allerdings fällt bei Kleis – und in der Linkspartei überhaupt – derzeit etwas kleiner aus als im Roman. Gefragt wird nicht „nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“, sondern: Was tun gegen die AfD? Kleis sitzt im Ortsbüro, das in einem Zweigeschosser untergekommen ist. Die Bundesgeschäftsstelle der Partei im schicken Berlin-Mitte ist keine 40 Kilometer entfernt, gefühlt aber sehr viel weiter. Kleist selbst stammt aus Baden-Württemberg. Im Februar 1990 kündigte er seinen Job und ging in die DDR. Erst 2005 trat er in die damalige PDS ein. Ein Linker war er jedoch schon immer, betont Kleis. Heute leitet er eine ITFirma, die ihm viel Zeit lässt für die politische Arbeit. Auf Kleis’ Schreibtisch stapeln sich Papiere, dazwischen Armbinden für Demo-Ordner. Der wuchtige 50-Jährige hat die Arme vor dem Bauch verschränkt, über dem sich ein schwarzes T-Shirt mit rotem Stern spannt. Kleis sagt: „Wir müssen die AfD mit ihrem eigenen Programm schlagen. Die potenziellen AfD-Wähler wollen einen Großteil der AfD-Programmatik nicht“, glaubt Kleis. Statt den Kopf einzuziehen und zu hoffen, der Spuk werde vergehen, will Kleis mit der 25-köpfigen Ortsgruppe aus überwiegend jungen Parteimitgliedern die Sympathisanten und Anhänger der AfD inhaltlich stellen. Sie zu schmähen, habe nicht funktioniert. Außerdem will Kleis die Linke zu neuen Gipfeln führen: „Bei der Bundestagswahl wollen wir hier das stärkste Ergebnis erzielen, das die Linke je erreicht hat.“ Genossen unter sich Auf dem Marktplatz im sächsischen Grimma ist Kerstin Köditz weniger angriffslustig. Die sächsische Landtagsabgeordnete und Sprecherin für antifaschistische Politik ihrer Fraktion steht vor einem Stand und blinzelt in die Sonne. Zwischen den Wurst- und Kleidungsständen sind kaum Menschen zu sehen. Seit fast einer Stunde hat kein Einziger am Stand vorbeigeschaut. „Das wichtigste ist, dass wir Präsenz zeigen. Das tut ja sonst keiner“, sagt die 49-Jährige und pustet den Rauch ihrer Cabinet in die Luft. Auf den zwei Klapptischen liegen Flyer und Broschüren. „Fakten gegen falsche Vorurteile“ steht dort und „Handeln gegen Hass und Hetze“. Andere Zettel beschäftigen sich mit linken Argumenten gegen Vorurteile, Rassismus und den einfachen Antworten der AfD. Inhaltlich ist die Partei gut aufgestellt, gerade hier. Köditz leitet die Arbeitsgemeinschaft des Parteivorstands zur AfD, ihr Mann und Büromitarbeiter Volkmar Wölk arbeitet seit Jahrzehnten zur extremen Rechten. Doch an diesem Vormittag fragt niemand in Grimma, etwa 30 Ki- Ob der Radfahrer mitzieht? Thorsten Kleis (re.), Linken-Chef in Königs Wusterhausen, ist jedenfalls bereit für den politischen Kampf gegen die AfD Foto: Stefan Boness Angriff und Verteidigung Wir müssen die AfD mit ihrem eigenen Programm schlagen, sagt Thorsten Kleis, Linken-Politiker aus Brandenburg. Andere sind weniger kämpferisch. Als Protestpartei hat die AfD die Linke im Osten überholt lometer südöstlich von Leipzig, danach. Nur eine Handvoll Menschen werden heute den Weg zum Linken-Stand finden, allesamt Bekannte, Sympathisanten – Kaffeeverabredungen und Gespräche über Katzen. Dabei wäre es für die Partei wichtig, wenn sie von jenen gehört wird, die ängstlich, vorurteilsbeladen und wütend sind. Vor allem im Osten hat die Linke bei Wahlen massiv an die Rechtspopulisten verloren und den Rang als Protestpartei eingebüßt. Umfragen sehen sie inzwischen hinter der AfD, die mit 19 Prozent zweitstärkste Partei ist, nur noch auf Platz 4 der Wählergunst. Worin die Gefahr der AfD besteht, ist innerhalb der Linken umstritten. Bei der letzten Sitzung der parteiinternen AfDAG im April im Berliner KarlLiebknecht-Haus wurde darüber diskutiert, ob die Linke den Rassismus der AfD, ihre marktliberale Ausrichtung oder ihre Ablehnung der Moderne besonders in den Fokus nehmen solle. Für Köditz steht fest, dass der letzte Punkt der entscheidende ist. Die Sympathisanten der AfD „haben keine Angst vor dem Untergang des Abendlands durch den Islam, sondern durch Conchita Wurst“, sagt sie. Sehnsucht nach gestern In aufgesetztem Sächsisch karikiert Köditz, was sie so zu hören kriegt: „Wir wollen nicht so werden wie der Westen. Wir wollen nicht dieses Kuddelmuddel bei Patchworkfamilien. Der eine Ali beim Döner reicht doch.“ Dahinter stecke die „Sehnsucht nach den guten fünfziger Jahren“, vor allem aber auch Uninformiertheit. Dieser möchte sie mit einer veränderten Ansprache entgegentreten. „Wir müssen den Politikersprech aufbrechen“, fordert Köditz. Statt „Homoehe“ müsse den Menschen gesagt werden, „wie schön es ist, wenn sich zwei Menschen lieben“. In Königs Wusterhausen springt Thorsten Kleis plötzlich von seinem Stuhl und läuft ins Nebenzimmer. Dort liegen auf Tischen etwa zwei Dutzend selbst beschriebene Plakate. „Wollt ihr Vergewaltigungsopfer zwingen, das Kind des Täters zu bekommen?“ – „Wollt ihr wirklich eine Steuerobergrenze für Reiche?“ – „12-Jährige in den Knast! Echt?“ Unter jeder Frage findet sich ein Verweis auf die entsprechende Stelle im AfDProgrammentwurf. In einem Flashmob wollten die Linken eine AfD-Kundgebung im Ort einkreisen und die Fragen präsentieren. Doch die Aktion fiel ins Wasser, auf die Schnelle waren nicht genug Plakatträger zu mobilisieren. Es ist das Dilemma der demokratischen Parteien in der Provinz. Jetzt verbreitet Kleis seine Fragen auf Facebook. Darüber hinaus organisiert er mit seiner Parteigruppe in der 35.000-Einwohner-Stadt Fortbildungen, Diskussionen und Proteste auf der Straße, auch weil die anderen Parteien vor Ort „weder willens noch in der Lage“ seien, der AfD zu begegnen, wie er sagt. Mit Blick auf die Linkspartei ist Kleis selbstkritisch: „Es ist uns bisher nicht gelungen zu vermitteln, dass wir das Gute nicht explizit für Geflüchtete wollen, sondern für alle.“ Der Leitantrag für den Bundesparteitag der Linken am Wochenende in Magdeburg tue aber genau das. Kleis wedelt zufrieden mit dem Antragsheft. Weil es dennoch wichtig ist, den Vorurteilen gegenüber Flüchtlingen zu begegnen, baut sich Kleis vor jeder AfD-Veranstaltung der Region auf. Dann steht er vor dem Eingang und verteilt Broschüren der parteinahen Rosa-Luxemburg-Stiftung. „Na klar „Sahra Wagenknecht treibt meinen Blutdruck nach oben“ KERSTIN KÖDITZ, LANDTAGSABGEORDNETE DER LINKSPARTEI, SACHSEN hab ich jedes Mal Angst. Aber es kann auch nichts Besseres passieren, als dass mir einer von denen auf die Fresse haut.“ Auf Anraten des Staatsschutzes hat er sich einen Hund angeschafft. Die Abgrenzung nach rechts bröckelt vielfach auch innerhalb der Linken. Einige Funktionäre haben bereits die Seite gewechselt. In Kusel in RheinlandPfalz lief der einst erfolgreichste Mitgliederwerber Patrick Hoffmann mit einigen Getreuen zur AfD über, in Berlin-Neukölln das Bezirksvorstandsmitglied Franziska Lorenz-Hoffmann. In Dresden rief die ehemalige Parteichefin Christine Ostrowski zur Wahl der AfD auf. Darüber sprechen will keiner von ihnen. Dass Linke nicht vor Ressenti- ments gefeit sind, weiß auch Köditz. „Viele unserer Wähler haben rassistische Stereotype; die wählen uns trotz unserer antirassistischen Einstellung“, vermutet sie. „Oder haben uns gewählt.“ Es dürfte diese Klientel sein, die Sahra Wagenknecht im Sinn hat, wenn sie mit Sprüchen provoziert wie „Wer Gastrecht missbraucht, hat Gastrecht verwirkt“. Wie viele in der Partei rollt Köditz mit den Augen, als sie darauf angesprochen wird. „Wagenknecht treibt meinen Blutdruck nach oben.“ Viele Mitglieder seien „entsetzt“. Oder wie Kleis es sagen würde: „Wer sich auf das Feld des politischen Gegners begibt, läuft Gefahr, denen ins Messer zu laufen.“ In der Ablehnung von Wagenknechts Aussage ist sich die Partei einig – im Umgang mit der AfD werden unterschiedliche Töne angeschlagen. „Wir müssen den faschistischen Flügel der AfD isolieren“, sagt etwa Christine Buchholz, Bundestagsabgeordnete vom linken Flügel. Die 45-Jährige ist der Einladung des Ortsverbands BerlinKreuzberg zu einer Veranstaltung zum Thema „Wie können wir die AfD stoppen?“ gefolgt. Trotz der Werbung sind gerade einmal ein Dutzend Personen in das mit Bildern und Blumen dekorierte Café am Mehringplatz gekommen – allesamt Parteimitglieder. Mit krächzend-erkälteter Stimme spricht Buchholz von den achtziger Jahren, als eine „breite antifaschistische Mobilisierung“ den Republikaner-Chef Franz Schönhuber dazu brachte, ehemalige NPDler aus seiner Partei auszuschließen. Diese Unruhe möchte Buchholz auch heute in die AfD tragen. Richtig sei es daher, wenn Menschen, die zu AfDVeranstaltungen wollen, durch ein Spalier von Gegendemonstranten müssten. Der Plan der Trotzkistin Eine Bewegung möchte die 45-jährige Trotzkistin und Bewegungspolitikerin begründen. Dafür hat sie das Bündnis Aufstehen gegen Rassismus mit ins Leben gerufen. Auf der ersten Konferenz im April kamen 500 Menschen nach Frankfurt am Main. Sie einigten sich auf Aktionen vor den Wahlen in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern in diesem Herbst und die Ausbildung sogenannter StammtischkämpferInnen. Doch so einfach wird es nicht. Das zeigt Gerd Wiegel, Referent der Bundestagsfraktion, der mit Buchholz auf dem Podium sitzt. Er wirft ein: „Ich bin mir nicht sicher, ob es funktioniert, die AfD als Nazipartei anzugreifen. Das entspricht nicht der Wahrnehmung vieler Leute.“ Während Christine Buchholz ungerührt bleibt, meldet sich in der Publikumsrunde fast jeder zu Wort. Viele sind ratlos. Ein Gast spricht angesichts der rechten Erfolge gar von der „Existenzgefährdung der Linken“. Einen Schritt weiter ist da vielleicht Thorsten Kleis, der mit seiner Basisorganisation 42 eine Veranstaltung im Kulturzentrum von Königs Wusterhausen zum Thema Kriminalität plant. Kleis bekräftigt: „Wir reden nicht mehr über die AfD, sondern über ihre Inhalte.“ 06 TAZ.DI E TAGESZEITU NG Inland DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 NACH RICHTEN GLEICKE ÜBER WI EDERVEREI N IGUNG 1989 MEI N EI D-VORWURF EI NWOH N ERI N N EN HAMBURG UN KOMMENTI ERTE AUSGABE Mangel an Ost-Eliten liegt an Umbruch Ermittlungen gegen Petry stehen an 33 Prozent sind zugewandert Nazis veröffentlichen Sehr ungerechte „Mein Kampf“ Verteilung heute BERLIN | Die Staatsanwaltschaft HAMBURG | In Hamburg leb- Dresden will gegen die AfD-Chefin Frauke Petry wegen des Vorwurfs des Meineids ermitteln. Deswegen sei beim Landtag in Dresden ein Antrag auf Aufhebung der Immunität der Vorsitzenden der AfD-Fraktion im sächsischen Parlament gestellt worden, teilte Oberstaatsanwalt Lorenz Haase mit. Petry wird vorgeworfen, im Wahlprüfungsausschuss des Landtags Ende 2015 die Unwahrheit gesagt zu haben. Dabei ging es um die Finanzierung des Landtagswahlkampfs. (rtr) ten im vergangenen Jahr fast 600.000 Menschen mit Migrationshintergrund. Das entspreche knapp 33 Prozent der Bevölkerung, teilte das Statistik amt Nord mit und bezog sich auf eine Sonderauswertung des Hamburger Melderegisters. Gegenüber 2009 sei die Zahl um rund 110.000 gestiegen. Die in Hamburg lebenden MigrantInnen kommen aus fast allen Ländern der Welt. Die mit Abstand häufigsten Bezugsländer sind die Türkei (16 Prozent) und Polen (12 Prozent). (epd) MÜNCHEN | Neonazis wollen eine unkommentierte Fassung von Hitlers „Mein Kampf“ veröffentlichen. In einer E-Mail kündigt der rechte „Franken-Bücher-Versand“ aus Bayern für den Sommer eine „ungekürzte Ausgabe ohne lästige Gut-Menschen-Kommentare“ an, berichtete die Bild. Seit Januar ist eine wissenschaftlich kommentierte Ausgabe lieferbar. Zuvor waren, 70 Jahre nach Hitlers Tod, die Urheberrechte erloschen. Das bayrische Justizministerium prüft juristische Schritte gegen eine unkommentierte Fassung. (epd) LEIPZIG | Die Ostbeauftragte der Regierung, Iris Gleicke (SPD), begründet den Mangel an Ostdeutschen in Spitzenpositionen mit dem politischen Umbruch 1989. „Der geringe Anteil der Ostdeutschen dürfte hauptsächlich schon darauf zurückzuführen sein, dass dem Osten mit der Vereinigung ein komplett neues Wirtschafts- und Gesellschaftssystem übergestülpt wurde“, sagte sie der Mitteldeutschen Zeitung. Deshalb seien erfahrene Fachleute zum großen Teil aus dem Westen geholt worden. Zudem hätten sie per se als politisch unbelastet gegolten. (epd) Ostdeutsche in Führungsposition: Marianne Birthler Foto: Fritz Reiss/ap „Nur noch eine Minimalversorgung“ Nach rechter Gewaltwelle stöhnen Opferberater: Ihre Arbeit sei nicht mehr zu schaffen BEISTAND BERLIN taz | Die jüngsten Zahlen sind alarmierend: 22.960 Straftaten verübten Rechtsextreme im vergangenen Jahr – eine Höchstmarke seit Jahren, allein zum Vorjahr ein Anstieg um 34 Prozent. Und die Gewalt hält an. Das bedeutet viel Arbeit für die Polizei. Aber auch für diejenigen, die weniger sichtbar agieren: die BetreuerInnen der Opfer rechter Attacken. Diese fordern nun mehr Unterstützung ein. „Wir kommen nicht mehr Die Regierung verspricht Hilfe: 104 Millionen für 2017 hinterher“, klagt Judith Porath vom Bundesverband der Opferberatungen. „Die Fälle stauen sich bei uns, vielen Betroffenen können wir nur noch eine Minimalversorgung anbieten.“ Nachdem es anfangs fast nur in Ostdeutschland Beratungsstellen für Opfer rechter Gewalt gab, existieren diese inzwischen bundesweit. In diesem Jahr wurden die letzten Lücken in Niedersachsen und Bremen geschlossen. Die Ausstattung der Teams ist allerdings höchst unterschiedlich. Während einige mit bis zu 400.000 Euro von Bund und Land gefördert werden, gibt es etwa für ganz Bayern nur zwei Mitarbeiter auf 450-Euro-Basis, die einige Honorarkräfte koordinieren. In Rheinland-Pfalz gibt es einen einzigen freiberuflichen Berater. Die rechten Straftaten aber schnellten auch in diesen Ländern im vergangenen Jahr hoch: in Bayern laut Polizeizahlen um 19 Prozent auf 2.293 Delikte, in Rheinland-Pfalz um 34 Prozent auf 701 Fälle. Vor allem attackierte Flüchtlinge mussten betreut werden. Inzwischen hat die Bundesregierung reagiert. Bereits im Vorjahr stockte sie ihr am Bundesfamilienministerium angesiedeltes Programm „Demokratie leben“ um 10 Millionen auf 50,5 Millionen Euro auf. Dort werden zivilgesellschaftliche und präventive Projekte gegen rechts gefördert, aber auch Anti-Islamismus-Initiativen. Im März nun beschloss die Regierung – angesichts der explodierten rassistischen Gewalt – eine Etatverdoppelung: auf 104,5 Millionen Euro. Aus dem Ministerium hieß es, eine genaue Verteilung der Gelder sei noch offen, die Opferbetreuer aber würden „eng in die Beratungen eingebunden“. Von der letzten Aufstockung profitierten diese indes wenig. „Die anderen Projekte sind alle wichtig, keine Frage“, sagt Verbandssprecherin Porath. „Nur dürfen dabei die Schwächsten nicht vergessen werden: die Gewalt KONRAD LITSCHKO opfer.“ NATÜRLICH GESUND Naturheilkundliche und komplementärmedizinische Ansätze können dort weiterhelfen, wo die Schulmedizin an ihre Grenzen stößt. Mehr dazu im taz Thema NATÜRLICH GESUND am 11. Juni: • Allergien: ein Überblick möglicher Ansätze und Therapien • Krebsbehandlung: Unterstützung durch Komplementärmedizinische Methoden • Kneipp-Kitas: Wassertreten für die Kleinsten • Entgiften: alten Ballast einfach loslassen • ADHS: Naturheilkunde für den Zappelphilipp • Achtsamkeitstraining: Stille-Übungen im Klassenzimmer Anzeigen- und Druckunterlagenschluss: 27. Mai 2016, 12 Uhr Weitere Informationen und Leserschaftsdaten: taz Anzeigenabteilung | Natalie Hauser T (0 30) 2 59 02 - 133 | F (0 30) 2 51 06 94 | [email protected] DAS WETTER Wettermäßig ist das Land heute zweigeteilt. Die meisten der heute Fronleichnam Feiernden können doppelt genießen: Im Süden und im Südwesten wird es freundlich und trocken, später ziehen ein paar Quellwolken auf. Die Werte klettern auf 21 bis 27 Grad. Das Gros der heute Schuftenden im Norden und Osten muss auch noch unter dichten Wolken und etwas Regen leiden. Und unter Kühle, die Temperaturen reichen von 14 bis 20 Grad. Ohne Deutsch kein Bleiberecht FLÜCHTLINGE Die Große Koalition lobt ihr neues Integrationsgesetz als „Meilenstein“. Doch die geplanten Sanktionen und Auflagen für Asylbewerber sehen viele kritisch VON DANIEL BAX Die Große Koalition spart nicht mit Eigenlob. Für die Kanzlerin ist es ein „Meilenstein“, für ihren Vize, SPD-Chef Sigmar Gabriel, steht es für einen „Paradigmenwechsel“. Und die CSU sieht darin einen „Masterplan zur Integration“. Die Grünen dagegen sprechen von einer „Mogelpackung“, die Flüchtlingsrechtsorganisation Pro Asyl nennt es einen „Etikettenschwindel“, die Linke klagt über „Stammtisch per Gesetz“, und auch von Sozialverbänden, Kirchen und Gewerkschaften kommt Kritik. Mit ihrem „Integrationsgesetz“ – das nur auf Flüchtlinge und nicht auf alle Einwanderer zielt – will sich die Regierung handlungsfähig und einig zeigen. Auf ihrer zweitägigen Kabinettsklausur auf Schloss Meseberg bei Berlin segnete sie die Eckpunkte ab, die bereits vor Wochen bekannt und seither kontrovers diskutiert wurden. Lebensunterhalt verdienen Zu den umstrittensten Punkten gehört, dass anerkannte Flüchtlinge nicht mehr nach drei Jahren automatisch ein Bleiberecht erhalten sollen wie bisher. Statt dessen soll es ihnen nach drei Jahren nur noch gewährt werden, wenn sie das fortgeschrittene C1-Sprachniveau erreichen – also fließend Deutsch sprechen und anspruchsvolle Texte verstehen – und zugleich nachweisen können, dass sie ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten. Ansonsten erhalten sie eine „Niederlassungserlaubnis“ nur, wenn sie nach fünf Jahren hinreichende Sprachkenntnisse auf dem A2-Niveau nachweisen können – also sich in alltäglichen Situationen zumindest in einfachen, leichten Sätzen verständigen können – und selbst für ihren Unterhalt sorgen. Gabriel sagte in Meseberg, die Botschaft an Flüchtlinge sei: „Wenn du dich reinhängst, dann wird hier was aus dir.“ Die SPD hatte sich vor allem dafür starkgemacht, die Maßnahmen auszuweiten, um Asylbewerber schneller in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Dazu gehören eine stärkere Sprachförderung und die Schaffung von 100.000 1-Euro-Jobs für Flüchtlinge. Gegen Sanktionen und Leistungskürzungen für Flüchtlinge, die Sprachkurse oder Arbeitsangebote nicht annehmen, hatte sie sich lange gesperrt – vergeblich. Das Integrationsgesetz dürfe „kein Repressionsgesetz“ werden, hatte Arbeitsministerin An- Tückisches Deutschland: Ein 8-jähriger Flüchtlingsjunge aus dem Irak kämpft mit einem Nussknacker Foto: Veit Rösler/dpa drea Nahles (SPD) noch im April gesagt. Zurück aus Meseberg, stellte sie sich am Mittwoch gemeinsam mit ihrem Kabinettskollegen, Innenminister Thomas de Maizière (CDU), in der Bundespressekonferenz in Berlin den Hauptstadt-Journalisten und hob hervor, man arbeite „mit Hochdruck“ daran, das Angebot an berufsbezogenen Sprachkursen zu erhöhen. Von 20.000 auf 200.000 Anfang kommenden Jahres solle sich ihre Zahl verzehnfachen. Und de Maizière ergänzte, sein Haus fahre auch die Zahl der Integrationskurse hoch. Der derzeitige Engpass liege aber „nicht am Geld, sondern an den Lehrkräften“, an denen es mangele. Um den Job attraktiver zu machen, wolle man deren Vergütung erhöhen. Sollten die Mittel nicht reichen, werde man aufstocken, versprach de Maizière. Die Regierung habe „aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt“, betonte der Innenminister: Man werde „keine Parallelgesellschaften und keine Gettos“ zulassen. Damit verteidigte de Maizière den anderen umstrittenen Punkt: die sogenannte Wohnortzuweisung, die auch für anerkannte Flüchtlinge gelten soll. Damit werden sie verpflichtet, zumindest in dem Bundesland zu bleiben, in dem sie gemeldet sind. Die Regelung soll vorerst auf drei Jahre befristet werden. Eine Ausnahme gemacht werden soll für Flüchtlinge, die andernorts einen Job oder einen Ausbildungs- oder Studienplatz gefunden haben. Viele Städte und Gemeinden hatten eine solche Wohnsitz- Wenn du dich reinhängst, dann wird hier was aus dir“ SIGMAR GABRIEL auflage begrüßt, um einen ungesteuerte Zuzug in Ballungsgebiete zu vermeiden. Weil die Regelung rückwirkend für alle Flüchtlinge gelten soll, die seit 1. Januar 2016 anerkannt worden sind, sagt die Flüchtlingsorganisation Pro Asyl „Chaos bei den Ausländerbehörden und in den Bundesländern“ voraus. Dabei bleibt es den Ländern freigestellt, ob sie konkrete Wohnorte vorschreiben oder den Umzug in bestimmte Städte oder Regionen verbieten. Die neue rheinlandpfälzische Integrationsministerin Anne Spiegel (Grüne) hat bereits angekündigt, die Wohnsitzauflage in ihrem Bundesland nicht umsetzen zu wollen. Acht Bundesländer haben signalisiert, bei arbeitsuchenden Flüchtlingen auf die Vorrangprüfung verzichten zu wollen. Nach dieser Regelung dürfen Flüchtlinge nur dann einen Job annehmen, wenn sich kein anderer geeigneter Bewerber aus Deutschland oder einem anderen EU-Land findet. Das neue Integrationsgesetz ermöglicht es den Ländern, die Vorrangsprüfung für drei Jahre auszusetzen, abhängig von der regionalen Arbeitslosigkeit. Berlin, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Saarland, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen wollen von dieser Möglichkeit Gebrauch machen, erklärte Arbeitsministerin Nahles am Mittwoch. In Hessen und Nordrhein-Westfalen will man erst mal einzelne Agenturbezirke von der Regelung ausnehmen. Nur Mecklenburg-Vorpommern will sicher an der Vorrangprüfung festhalten. Bayern, BadenWürttemberg, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Brandenburg hätten sich noch nicht festgelegt, sagte Nahles. Besserer Schutz für Kinder Am Mittwoch gab die Bundesagentur für Arbeit außerdem bekannt, dass die Zahl der Flüchtlinge, denen eine Arbeitserlaubnis erteilt wurde, stark zugenommen hat. Allein in den ersten vier Monaten dieses Jahres wurden mehr als doppelt so viele Anträge für eine konkrete Tätigkeit bei den Arbeitsagenturen gestellt als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Drei Viertel der knapp 27.000 Anträge, etwa 20.300, erhielten einen positiven Bescheid, so dass die Bewerber noch während ihres laufenden Asylverfahrens eine Stelle antreten können. Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) kündigte Maßnahmen an, um Frauen und Kinder in Flüchtlingsheimen besser vor Übergriffen zu schützen. Es werde „zügig geprüft“, ob der Bund dafür ein Gesetz vorlege oder die Länder selbst den Betreibern von Unterkünften stärkere Auflagen zum Schutz der Bewohnerinnen machen, die sich in manchen Unterkünften Schlafräume, Duschen oder Toiletten mit Männern teilen müssen. „Jeder Fall von Gewalt, Kindesmissbrauch und Vergewaltigung ist einer zu viel“, sagte Schwesig. Inland DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 Sinnsuche im Umfragetief FLAUTE Die Grünen regieren in NRW mit, aber läuft es nicht rund. Nach Umfragen ist die Mehrheit weg, die AfD wird zum Problem. Die Partei sucht nun nach neuen Themen taz.die tageszeitung | Rudi-Dutschke-Str. 23 | 10969 Berlin [email protected] | www.taz.de/zeitung Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leserbriefen vor. Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Der Artikel, in dem Charlotte Wiedemann die wichtige Rolle von weiblichen Vorbildern für die Weiterentwicklung des Feminismus herausstreicht, hat mich sehr beeindruckt. Zitat: Schafft drei, vier, viele Vorbilder! Aber nun die Einschränkung: Was hat das Binnen-I im Plural von Substantiven verloren, die den Genus Neutrum haben (Vorbild, Mitglied, Opfer ...) Hier macht sich Feminismus lächerlich!? ROLAND RÖSSLER, Bielefeld Nacktschnecken sind die Plage Derzeit düstere Aussichten für Grünen-Spitzenfrau Sylvia Löhrmann Foto: Stefan Boness/Ipon ter strengsten Auflagen an ausgewählten Kriminalitätsbrennpunkten zulassen. Nun werden sie wohl auch in Wohnräumen zum Einsatz kommen. Die Grünen setzten sich nur mit der Forderung durch, die Kameraaufzeichnungen zu verschlüsseln. Ähnlich läuft es bei der Videoüberwachung. Verkehrsminis- Plötzlich sorgen sich die Grünen um die Polizei, wollen mehr Personal ter Michael Groschek (SPD) will sie flächendeckend, auch in Bussen und Bahnen. Die grüne Fraktion mahnt den Daten- und Persönlichkeitsschutz an, bislang mit wenig Erfolg. Vor zwei Jahren präsentierte sich der Landesverband unter dem Motto „Stadt, Land, Grün“ noch fast ausschließlich als Ökopartei, vor allem in den ländlichen Regionen, wo die Grünen bei den Kommunalwahlen gute Ergebnisse erzielten. Davon ist nicht viel geblieben. Immerhin: Beim Ausstieg aus der Braunkohle drücken sie aufs Tempo, wollen ihn in den nächsten zwei Jahrzehnten – bislang plante Rot-Grün das Ende erst 2045. Verabschiedet wird das endgültige Wahlprogramm erst im Dezember. Spitzenkandidatin will erneut Sylvia Löhrmann werden. Endgültig entschieden wird darüber im Herbst. Die 59-Jährige ist das bekannteste Gesicht unter den drei grünen Ministern des Kabinetts – die „Nanni“ neben der „Hanni“, so die Spitznamen für das nordrhein-westfälische Politikerinnen-Führungsduo. Und doch steht Löhrmann derzeit in der Kritik wegen des 2005 eingeführten Turbo-Abis: Eine große Mehrheit der Eltern und Lehrer fordert die Rückkehr zur längeren Schulzeit. Auch bekommt die Inklusion in NRW laut einer aktuellen Studie die Note mangelhaft. Schulpolitik könnte sich noch zum unbe- quemen Wahlkampfthema für die Grünen auswachsen. Ein Jahr vor der Landtagswahl stehen die Zeichen auf Große Koalition. Kein anderes Bündnis wäre nach Umfragen derzeit mehrheitsfähig. GrünenLandeschef Lehmann schließt plötzlich auch ein Bündnis mit der CDU nicht aus. Ein reines Gedankenspiel: Die CDU macht die Grünen verantwortlich für das wirtschaftliche Nullwachstum. Die Grünen wiederum verärgert die Blockade der Konservativen, das Wahlalter in NRW auf 16 Jahre herabzusetzen. Auch FDP-Chef Christian Lindner hat sich als oberstes Ziel die Ablösung von Rot-Grün gesetzt. Einer Ampelkoalition erteilte er bereits vor Wochen eine Absage. Bliebe die Linke, die 2012 aus dem Landtag flog und derzeit bei rund sechs Prozent in Umfragen liegt. Doch selbst damit würde es für Rot-RotGrün nicht reichen. Das Motto des jüngsten Parteitags „Mutig nach vorne“ – es klingt wie ein einsamer Ruf im tiefen Walde. Exreporter Martin Lejeune reiste mit einem radikalen Salafistenverein nach Gaza DORTMUND taz | Ansaar Interna- tional, ein Verein in Düsseldorf, der vom Verfassungsschutz als extremistisch-salafistisch eingestuft wird, hat einen neuen Unterstützer: den Journalisten und Israelkritiker Martin Lejeune. In der vergangenen Woche begleitete Lejeune als Reporter einen Hilfskonvoi für Syrien bis an die türkisch-syrische Grenze, vor drei Tagen traf der Transport in Aleppo ein. Obwohl der Verein mit bekannten Salafistenpredigern eng zusammenarbeitet und gute Kontakte zum Islamisten-Promi Pierre Vogel pflegt, hat sich Lejeune den Hilfsverein nach seinen Worten bewusst ausgesucht. Viele Probleme in der Welt würden durch „informelle Reiche“ verursacht, so Lejeune. Er sagt: „Das ist ein System der internationalen Ausbeutung. Deswegen finde ich gut, dass Organisationen wie Ansaar dagegenarbeiten.“ In den Videos auf der Ansaar-Facebook-Seite klingt der Reporter wie ein PR-Mann: Er lobt, dass die Organisation keine politischen Ziele habe und rein humanitär handele. LESERI N N EN BRI EFE ■■betr.: „Das Schlagloch. Schafft VorbilderInnen“, taz vom 25. 5. 16 Auf dem Weg verirrt SEITENWECHSEL 07 Feminismus lächerlich gemacht AUS KÖLN CLAUDIA HENNEN Es sieht nicht gut aus für die NRW-Grünen. Nicht nur, dass die rot-grüne Regierungskoalition in Umfragen auf keine Mehrheit mehr kommt. Mehr noch: Die AfD macht den Grünen Platz 3 der Wählergunst streitig, mit zwölf Prozent verzeichnet sie den stärksten Zuwachs der vergangenen Monate. Auf eine „beinharte Richtungswahl“ schwört seither Sylvia Löhrmann, Grünen-Spitzenkandidatin in spe, NRW-Schulministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin, ihre Partei ein. Grünen-Landeschef Sven Lehmann fordert, gegen die Rechtspopulisten „klare Kante zu zeigen“. Das bedeute auch, die Marke „grün“ neu zu denken. Und so wurde ausgerechnet das bislang stiefmütterlich behandelte Thema innere Sicherheit zum Schwerpunkt des jüngsten Landesparteitags. Der frühere Münsteraner Polizeipräsident, Hubert Wimber, rechnete den Delegierten vor, dass die Polizeistärke in NRW bundesweit den vorletzten Platz belegt und aufgestockt werden muss. Schon zu Jahresbeginn hatte Rot-Grün die Zahl der jährlich einzustellenden Polizeianwärter erhöht: um 500 auf rund 2.400. Plötzlich sorgen sich die Grünen um das Ansehen der Polizei, fordern auch einen Polizeibeauftragten. Der soll unabhängiger Ansprechpartner für Bürger und Polizisten sein, „eine notwendige Ergänzung, um mehr Transparenz und Bürgernähe herzustellen“. Die innere Sicherheit bleibt ein Drahtseilakt für die Bürgerrechtspartei, die Freiheit und Sicherheit nicht gegeneinander ausspielen will. Etwa bei den Bodycams. Die kleinen Schulterkameras will Innenminister Ralf Jäger (SPD) testweise einführen, um die drastisch angestiegenen Angriffe auf Polizisten einzudämmen. Zunächst wollten die Grünen diese nur un- TAZ.DI E TAGESZEITU NG Zerstörte Stadt: Aleppo Foto: Zouhir Al Shimale/dpa Doch ganz uneigennützig ist Ansaars Hilfe nicht, sie bietet die Chance, Wohltätigkeit mit islamistischen Botschaften zu verbinden. Gerade betreut Ansaar International zusammen mit dem Hassprediger Shaik Abu Anas (Muhamed Ciftci) ein Waisenhaus in Ghana. Dort sieht man Ansaar-Frontmann Joel Kayser, wie er umringt von Kindern gemeinsam mit dem Salafisten Anas betet. Trotz der Beobachtung durch den Verfassungsschutz und der Ich bin im Dienste der Wahrheit unterwegs MARTIN LEJEUNE öffentlichen Kritik boomen die Spendengeschäfte bei Ansaar. In Düsseldorf wurden zusätzliche Räume angemietet, für einen „Charityshop“. Der Internethandel unter anderem mit Nikab-Vollschleiern, salafistischer Literatur und pa- lästinensischen Datteln boomt. Auf den Verein war Lejeune, der ein paar Mal für die taz geschrieben hat, aufmerksam geworden, als er von einem Projekt im Gazastreifen hörte. Seine Berichterstattung aus Gaza über von der Hamas vorgenommene Hinrichtungen, die „sozial abgelaufen seien“, hatten ihn im Jahr 2014 seine journalistische Reputation gekostet. Die neue Kooperation funktionierte offenbar gut – möglicherweise auch, weil ein gemeinsames Feindbild den Journalisten und den Islamistenverein verbindet. Martin Lejeune sieht sich als Opfer. Seitdem er über die wegen ihrer Wohltätigkeitsarbeit von Staat und Medien angegriffene Organisation berichte, bezichtige man ihn eines wahnhaften islamophilen Selbsthasses. Gegen Kritik an seinem Einsatz als Ansaar-Reporter ist Lejeune gefeit. „Ich bin im Dienste der Wahrheit und der Menschen unterwegs. Ich bin moralisch auf der richtigen Seite.“ Das nehmen auch seine neuen islamistischen Begleiter für sich in Anspruch. ULRIKE MÄRKEL ■■betr.: „Schrecken der Hobbygärtner. Gutes Wetter für Schneckenvermehrung“, taz vom 20. 5. 16 Zur Vermehrung der Weinbergschnecke sollte man das feuchte Wetter begrüßen. Sie ist nicht der gefräßige Schädling, vor dem der Hobbygärtner sich fürchtet. Die Nacktschnecken sind die Plage im Garten. Sie machen sich über saftige, lebende Pflanzen her und vertilgen pro Nacht schon mal das Beet mit den Tagetes oder den Gurkenpflänzchen. Ein bisschen mehr Recherche wäre gut, ehe nach so einem Artikel es den Weinbergschnecken an den Kragen beziehungsweise ans schöne Gehäuse geht. IRENE SEILER, Riedstadt Geschrotetes Mediengeblubber ■■betr.: „Zum Höheren und Trüberen“, taz vom 25. 5. 16 Wie der ehemalige Direktor der Kunsthalle wallfahrteten all die Jünger zu den Weihefestspielen des mythischen Waberers ins ZKM zu Karlsruhe. Sloterdijk (!) weichte dort in seinen Vorlesungen alle aktuellen Philosophen ein, allein ihre Worte in seine Denkblase einzusülzen. So entstand sein neoliberalistisches Wortgegäre, das der Guru der Philosophie als Wissenschaft besingt und nichts anderes wurde als eine lautewallende Umschreibung des Worts FDP. Der arme Rudolf Walther, der sich durch all den Wust aus Knallgeklingel wühlte und die vorphilosophischen Strickmuster aus dem Nebel eines urzeitlichen Raunens pulte. Klar, dass dann in Worten wie Bildern irgendwann die AfD herauskrabbelte, mit der er jetzt wie alle anderen Brandstifter nichts zu schaffen haben möchte. Doch. Rudolf Walther sei hohes Lob, vielleicht merken es irgendwann sogar die Haufen der Fernsehglotzscharen, dass dies nur geschrotetes Mediengeblubber ist. GERT REISING, Karlsruhe Falsche Parolen ■■betr.: „Waffen außer Kontrolle“, taz vom 21. 5. 16 Mit 88 Jahren bin ich in einer Zeit aufgewachsen, in der es hieß: „Wer den Frieden will, der rüste für den Krieg!“ Diese Parole der Hitler-Zeit führte uns direkt in den Zweiten Weltkrieg. Und darauf folgte eine Zeit, in der die Welt in zwei Lager zerfiel. Man ließ uns glauben, dass allein das Wettrüsten den Frieden für uns alle erhalten könne. Aber Waffen werden immer produziert, um irgendwo auf der Welt benutzt zu werden. Unser vermeintlicher „Rüstungsfrieden“ wurde über blutige Stellvertreterkriege finanziert. Heute unterstützt unsere Kanzlerin eine Militarisierung der polnischen Grenze – für den Frieden. Unsere Verteidigungsministerin baut die Bundeswehr wieder aus – für den Frieden. Ich kann diese verlogenen Parolen nicht mehren hören! Sie werden nicht wahrer, nur weil sie wieder und wieder in der menschlichen Geschichte heruntergebetet werden. Lasst uns endlich dagegen protestieren, derart für dumm verkauft zu werden! Waffen dienen allein dem Krieg und der Rüstungsindustrie. Waffen werden entwickelt, um zu töten und zu zerstören. Es gibt nur eine Art, wie Frieden geschaffen und erhalten werden kann: nämlich ohne Waffen! WALTER MICHAELIS, Bad Rappenau Drei Flächenbundesländer ■■betr.: „Van der Bellens Wahlsieg in Österreich. Europa atmet auf“, taz vom 24. 5. 16 Alexander Van der Bellen lag bei der österreichischen Bundespräsidentenwahl nicht nur in einem einzigen Flächenbundesland (Vorarlberg) vorn, wie Andreas Fanizadeh schreibt, sondern auch in Tirol und in Oberösterreich (wo die FPÖ in der Landesregierung sitzt). In diesen beiden Bundesländern lag FPÖ-Kandidat Hofer vor Auszählung der Wahlkarten zwar noch knapp in Führung, aber die Hochrechnung der Wahlkarten sagte bereits am Sonntag klar voraus, dass Van der Bellen auch diese beiden Bundesländer gewinnen wird. Die Wien-Karte auf Seite 2 ist aus dem gleichen Grunde falsch: Van der Bellen gewann schlussendlich 22 von 23 Bezirken. Die nebenstehende große Karte ist eine Gemeindekarte. Die ist nicht nur unübersichtlicher als eine Bezirkskarte, sie enthält auch, anders als die Bezirkskarte, grundsätzlich keine Wahlkarten stimmen. PETER NEUWERTH, Hinterzarten Katholiken-taz ■■betr.: „Ecce homo“, taz vom 25. 5. 16 Habet Dank für die kat-taz, der HERR sei fürderhin mit euch! EBERHARD B. PLUEMPE, Bremen 08 TAZ.DI E TAGESZEITU NG Wirtschaft + Umwelt DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 NACH RICHTEN DEUTSCH LAN D UN D EUROPA RI N DER UN D KLIMA TOYOTA UN D VW ÜBERNAHMEPLAN ZAH L DES TAGES Badegewässer fast überall ungetrübt Mehr Antiobiotika = mehr Methan Autobauer setzen auf Fahrdienste Monsanto will mehr von Bayer Schlechte Aussichten für Onlinekäufe PARIS | Verdauungsgase von Rin- SAN FRANCISCO | Autobauer suchen weltweit die Nähe zu Onlinefahrdiensten. Japans Branchenriese Toyota steigt beim führenden Fahrdienstvermittler Uber ein. Volkswagen gab nur wenige Stunden zuvor die Investition von 300 Millionen Dollar in den Uber-Rivalen Gett bekannt. Toyota will im Rahmen des Deals unter anderem Uber-Fahrern seine Fahrzeuge per Leasing anbieten oder verkaufen. VW hatte auch infolge des Abgasskandals angekündigt, sich zu einem „Mobilitätsdienstleister“ zu wandeln. (dpa) LEVERKUSEN | Bayer lässt sich Lebensmittel im Internet kaufen ist prima: bequem, zu jeder Tages- und Nachtzeit – und die Auswahl ist riesig. Aber es setzt sich nicht durch. Warum? Weil man das Zeug auf dem Touchscreen nicht anfassen und beriechen kann! Weil man deshalb nicht weiß, wie frisch es ist. Das sagen 90 Prozent der VerbraucherInnen. Bestellt werden deshalb eher Snacks, Konserven oder Nudeln. Macht satt – und dick. BRÜSSEL | Urlauber können im Sauber baden in Zypern Foto: dpa Sommer in den meisten Seen, Flüssen und Küstengewässern Deutschlands und Europas unbesorgt baden. Die Wasserqualität an deutschen Badestellen ist in neun von zehn Fällen sogar „ausgezeichnet“, wie aus dem gestern veröffentlichten jährlichen Badebericht der EU-Umweltagentur EEA hervorgeht. Besonders sauberes Wasser gibt es außerdem an den Küsten der Mittelmeerinseln Zypern und Malta sowie in Griechenland. Der Bericht basiert auf letztes Jahr an 21.000 Badestellen entnommenen Wasserproben. (afp) dern schaden dem Klima – nun haben Wissenschaftler herausgefunden, dass dieser Effekt durch die Verabreichung von Antibiotika anscheinend noch verstärkt wird. Der Ausstoß des Treibhausgases Methan liege bei einer Antibiotikagabe bis zu 1,8-mal so hoch wie ohne die Medikamente. Das ergaben die Experimente eines internationalen Forscherteams. Die Landwirtschaft ist weltweit für rund ein Fünftel des globalen Treibhausgasausstoßes verantwortlich. (afp) von einer ersten Abfuhr beim Buhlen um den US-Rivalen Mon santo nicht entmutigen und bekräftigt seine Übernahmeabsichten. Man stehe zu seinem Angebot und erwarte „konstruk tive“ Gespräche, teilten die Leverkusener am Dienstagabend mit. Zuvor hatte der US-Agrarchemiekonzern Monsanto die bisherige Kaufofferte von Bayer in Höhe von 55 Milliarden Euro als deutlich zu niedrig abgelehnt. Der Verwaltungsrat zeigte sich aber offen für weitere Verhandlungen. (dpa) 90% G 7 auf der Suche nach dem Weg nach oben GELD Wie bringt man die Wirtschaft in Schwung? Das wollen die G 7 auf ihrem Gipfel diskutieren – ausgerechnet in Japan AUS ISE-SHIMA FELIX LEE In Japan findet sich kaum ein Fluss, der nicht begradigt ist, kaum eine Stadt, die nicht an ein Hochgeschwindigkeitsstreckennetz angeschlossen ist, und kaum ein Dorf, durch das nicht eine moderne Schnellstraße führt. Erst Ende April präsentierte die staatliche Bahngesellschaft JR Tokai auf ihrer Teststrecke einen neuen Typ ihrer Magnetschwebebahn Maglev. Mit 590 Stundenkilometern soll sie ab 2040 die Metropolregion Tokio mit der von Osaka verbinden. Bislang veranschlagte Kosten für dieses Mammutprojekt: 82 Milliarden US-Dollar. All diese staatlich inszenierten Großprojekte dienen vor allem einem Ziel: der Ankurbelung der seit mittlerweile zwei Jahrzehnten stagnierenden japanischen Volkswirtschaft. Als Gastgeber des am Donnerstag beginnenden G-7-Gipfels in IseShima will Japans Premierminister Shinzo Abe auch bei den anderen führenden Industrieländern für diesen nach ihm be- nannten Wirtschaftskurs (Abenomics) werben. Dabei hat sich die japanische Regierung bereits eine Abfuhr eingeholt. Beim Vorbereitungstreffen der G-7-Finanzminister am vergangenen Wochenende in Sendai stellte sich vor allem Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) gegen einen globalen Finanzstimulus quer. Für ihn ist der japanische Japan ist das am höchsten verschuldete Land der Welt Wirtschaftskurs ein Horrorszenario. Zwar ist Japans Arbeitslosenquote all die Jahre niedrig geblieben und blieben soziale Verwerfungen aus. Doch die Staatsverschuldung stieg. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt, liegt sie inzwischen bei über 250 Prozent. Japan ist das am höchsten verschuldete Land der Welt. Die G-7-Gruppe werde kein gemeinsames Konjunkturprogramm ausrufen, hieß es daher in einer gemeinsamen Erklärung der Finanzminister. Statt Konjunkturpaketen auf Pump werde die Gruppe auf einen „Dreiklang aus Fiskal- und Geldpolitik sowie Strukturreformen setzen“ – ein w indelweicher Kompromiss und typisch, wenn keine Einigung gefunden wird. Nach außen hin scheint der Streit beigelegt. Doch hinter den Kulissen schwelen die Konflikte weiter. Die Japan Times zitiert einen japanischen Unterhändler, laut dem Abe auch weiter für seinen Kurs werben werde – zumal auch in der Geldpolitik die G-7-Staaten alles andere tun, als an einem Strang zu ziehen. Befeuert wird Abenomics von einer extrem lockeren Geldpolitik. Die japanische Zentralbank hatte ab 2013 die Geldmenge in ungekanntem Ausmaß erhöht, um den Yen im Vergleich zum US-Dollar zu verbilligen. Das Ziel war, dadurch Japans Exportgüter auf dem Weltmarkt konkurrenzfähiger zu machen. Die Nein, stopp, bitte wieder aufwärts. Das wünschen sich die G7 für die Wirtschaft Foto: Yuya Shino/reuters Europäische Zentralbank folgte diesem Schritt. Der Euro hat in den vergangenen zwei Jahren zwischen 20 und 30 Prozent gegenüber dem Dollar an Wert verloren. Seit Jahresbeginn schlagen wiederum die USA zurück und haben ihrerseits den Dollar abgewertet. Ein Abwertungswettlauf ist also längst im Gang. Nun schieben sich die Akteure gegenseitig die Schuld zu. Japans Finanzminister Taro Aso drohte am Wochenende mit Interventionen, sollte der Kein Bonus für Inländer NETZ EU-Kommission will Onlineeinkauf bei Händlern aus anderen Mitgliedstaaten vereinfachen BERLIN taz | Wer online einen Mietwagen für den Urlaub im Ausland buchen will, kennt das Phänomen: Mitunter steigt oder sinkt der Preis bereits abhängig von der Sprache, in der die Buchungswebsite aufgerufen wird. Manchmal ist es nicht ganz so einfach: Da zahlen Kunden einen höheren oder niedrigeren Preis für dieselbe Leistung, weil sie aus unterschiedlichen Ländern buchen oder kaufen. Geolokalisierung heißt die Technik, die das ermöglicht. Der Seitenbetreiber kann erkennen, in welchem Land – und meist noch sehr viel präziser, in welcher Region oder Straße – der Mensch sitzt, der da auf die Website zugreift. Und dementsprechend lassen sich auch Preise anpassen oder Inhalte komplett blockieren – eine Praxis, die die EU-Kommission gern verhindern will. „Eine Diskriminierung der Verbraucher auf Grundlage ihres Wohnsitzes oder Aufenthaltsortes darf es nicht geben“, sagte EU-Kommissarin Elżbieta Bieńkowska bei der Vorstellung der Pläne Kleidung im Ausland bestellen? Das soll einfacher werden Foto: dpa am Mittwoch. Sie sind Teil eines Maßnahmenkatalogs zur Digitalwirtschaft. EU-Kommissar Andrus Ansip zufolge kam eine Studie der Kommission zu dem Schluss, dass zwei Drittel derer, die Waren oder Dienstleistungen in einem anderen EU-Land beziehen wollten, das nicht konnten – etwa weil sie keinen Zugang zu der Website bekamen, die Registrierung nicht klappte oder Kunden aus unter schiedlichen Ländern zahlen unterschied liche Preise es an Lieferung oder Bezahlung scheiterte, weil beispielsweise eine Nutzung ausländischer Zahlungskarten nicht möglich war. Eine Verpflichtung für Händler, Waren auch ins Ausland zu liefern, will die Kommission aber ausdrücklich nicht einführen. Pflicht soll es lediglich werden, Abholmöglichkeiten ebenfalls für Ausländer einzurichten, wenn es diese für Inländer gibt. Ob die in der Praxis attraktiv sein werden, wird sich zeigen – möglicherweise wird das Diskriminierungsverbot auch vor allem beim Bezug digitaler Waren oder bei Dienstleistungen, etwa dem Buchen von Mietwagen, Hotels oder Eintrittskarten, relevant sein. Die Bürgerrechtsorganisation EDRi kritisierte weitere Pläne der EU-Kommission, die den Umgang mit „illegalen“ oder „schädlichen“ Inhalten im Netz betreffen. Hier setzt die Kommission unter anderem auf eine Selbstregulierung der Anbieter – die EDRi kritisiert das als eine Verlagerung der Rechtsprechung auf private Unternehmen. Die EU-Staaten und das Parlament müssen den Vorschlägen noch zustimmen. SVENJA BERGT Yen gegenüber demDollar noch stärker zulegen. Sein US-Kollege Jack Lew wiegelte ab und meinte, die derzeitigen Schwankungen auf den Devisenmärkten spielten sich in „geordneten Bahnen“ ab. Schäuble und die anderen drei europäischen Finanzminister hielten sich in dieser Frage eher zurück. Wenn die Regierungschefs am Donnerstag zusammenkommen, will Abe diesen Konflikt erneut zur Sprache bringen. Möglichst meiden wollen die Regierungs- chefs beim G-7-Gipfel hingegen das Thema Freihandelsabkommen. Nach den heftigen Protesten der vergangenen Wochen in zahlreichen europäischen Städten gegen das Transatlantische Freihandelsabkommen (TTIP) wächst auch in Japan der Widerstand gegen TPP, das transpazifische Pendant zu TTIP. Die japanische Sektion des globalisierungskritischen Netzwerks Attac und Bauernverbände haben zu Protesten rund um den Tagungsort in IseShima aufgerufen. G7 Weniger Geld für Kohlemeiler Nur Deutschland und Japan planen derzeit die Förderung von klimaschädlichen Kraftwerken ENERGIE BERLIN taz | Beim Gipfel im bay- erischen Elmau haben sich die G-7-Staaten vergangenes Jahr zur „Dekarbonisierung“ bis zur Mitte des Jahrhunderts bekannt – also zum Ausstieg aus fossilen Energien wie Kohle, Öl und Gas. Und während solche Ankündigungen in der Vergangenheit oft folgenlos blieben, gab es diesmal tatsächlich Konsequenzen: Die finanzielle Förderung von Kohlekraftwerken in anderen Ländern durch die G-7-Staaten ist 2015 auf den niedrigsten Stand der letzten Jahre gesunken. Das geht aus einer Studie hervor, die mehrere internationale Umweltverbände, darunter der WWF, jetzt vorgestellt haben. Mit insgesamt 2,5 Milliarden US-Dollar war die Kohlefinanzierung der G 7 im letzten Jahr nur etwa halb so hoch wie im Schnitt der letzten neun Jahre. Auch Deutschland, das in der Vergangenheit der nach Japan zweitgrößte Finanzier war, gab 2015 nur einen geringen Betrag. Doch während andere G-7-Staaten wie Frankreich und die USA fast komplett aus der Kohlefinanzierung ausgestiegen sind, ist diese in Deutschland über Bürgschaften der Euler-Hermes-Gruppe weiterhin möglich. Derzeit werden Anträge im Umfang von 1,3 Milliarden Dollar geprüft. Mit Abstand größter Kohlefinanzier ist aber weiterhin der G-7-Gipfel-Gastgeber Japan: Von dort kam in den letzten Jahren über die Hälfte der Gelder, mit denen die G 7 den Bau neuer Kohlekraftwerke im Ausland unterstützten. Und auch in Zukunft will Japan nicht darauf verzichten: Laut dem Report werden derzeit Projekte im Umfang von 10 Milliarden Dollar geprüft. „Empörend“ findet WWF-Klimaexperte Sebastien Godinot die Haltung Deutschlands und Japans. Alle G-7-Staaten, fordert er, müssten die „öffentliche Unterstützung für die Kohle unverzüglich beenden“. MKR Wirtschaft + Umwelt DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 TAZ.DI E TAGESZEITU NG Wettlauf der AKW-Bauer in Afrika ATOM I Um den rasant steigenden Energiebedarf zu decken, ist jedes Mittel recht: Aktuell baut China Atomkraftwerke in Kenia und neuerdings auch im Sudan. Russland setzt bislang auf Ägypten und Nigeria VON DOMINIC JOHNSON BERLIN taz | Die Nachricht vom Montag, dass China ein Atomkraftwerk im Sudan bauen will, lenkt den Blick auf einen der heikelsten Aspekte der sino afrikanischen Zusammenarbeit: den Export von Nukleartechnologie, um Afrikas rasch steigenden Strombedarf klimaneutral zu decken. Sudan will sein erstes AKW im Jahr 2027 in Betrieb nehmen, nach sechs bis sieben Jahren Bauzeit. Ein Rahmenabkommen dafür unterzeichneten Regierungsvertreter beider Länder am Montag in Sudans Hauptstadt Khartum zum Abschluss des ersten Treffens der chinesisch-sudanesischen Energiekommission. Details wurden nicht bekannt, aber nach offiziellen sudanesischen Angaben gegenüber der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) sind zwei Hochdruckreaktoren mit einer Kapazität von je 600 Megawatt geplant. Derzeit verfügt Sudan eigenen Angaben zufolge über eine installierte Stromkapazität von 3.025 Megawatt, die Hälfte davon aus der Wasserkraft; der Bedarf steigt jährlich um 14 Prozent und nur 35 Prozent der Bevölkerung haben Strom. Im Sudan soll auch chinesischer Atommüll heimlich entsorgt worden sein Mal sehen, ob der Bau eines AKWs auch solchen Jubel auslöst: Ölarbeiter feiern Pipeline Foto: Tong jiang/laif der Wüste nahe Merowe vergraben worden seien. Zuvor hatten lokale Politiker und Goldschürfer über eine starke Zunahme von Krebs- und Hauterkrankungen berichtet. In einigen Berichten ist von bis zu 500 Atommüllfässern an verschiedenen Orten im Norden des Sudan die Rede. Der Sudan-Rahmenvertrag markiert einen Punktsieg Chi- nas gegenüber Russland im nuklearen Wettlauf um Afrika. Nigeria vereinbarte im April 2015 mit Russland den Bau von vier Atomkraftwerken; über die Finanzierung wird noch verhandelt. Im November gab auch Ägypten Moskau den Zuschlag; vergangene Woche verkündete Russland einen 25-MilliardenDollar-Kredit an Kairo für den Mit Pillen gegen den belgischen GAU ATOM II Nordrhein-Westfalen kauft Jodtabletten für den Ernstfall. Was will die Landesregierung damit? Wie können Jodtabletten beim Atomunfall helfen? Nach einem Unfall in einem Atomkraftwerk können große Mengen radioaktiver Partikel freigesetzt werden, die beim Menschen noch Jahrzehnte später zu Krebs oder anderen strahlenbedingten Erkrankungen führen können. Kaliumjodid schwächt die Aufnahme radioaktiven Jods in der Schilddrüse stark ab. Eine rechtzeitige Jodprophylaxe kann also die Entwicklung von Schilddrüsenkrebs verhindern, von anderen Krebsarten aber nicht. Was ist bei der Einnahme zu beachten? Zu früh eingenommene Jodtabletten entfalten keine Schutzwirkung, davor warnt die Strahlenschutzkommission. Optimal ist Auch strahlende Materie. Allerdings in Castoren Foto: Andreas Endermann/dpa die Einnahme drei bis sechs Stunden vor Eintreffen der radioaktiven Wolke. Gibt es Nebenwirkungen? Hochdosiertes Kaliumjodid ist Aus für Talvivaara Helsinki wickelt Katastrophengrube ab NICKEL STOCKHOLM taz | Die Nickel- Neun mögliche AKW-Standorte im Sudan wurden im Jahr 2013 identifiziert. 70 sudanesische Ingenieure wurden bereits in China in Atomtechnologie ausgebildet. China ist der wichtigste Handelspartner Sudans und ein unerschütterlicher Verbündeter des vom Internationalen Strafgerichtshof mit Haftbefehl wegen Völkermordes gesuchten Präsidenten Omar Hassan alBashir. China hat Sudans Ölindustrie mit aufgebaut, und auch Sudans bisher größtes Kraftwerk am ökologisch hoch umstrittenen Merowe-Staudamm am Nil wurde vor allem von chinesischen Firmen gebaut. Beim Bau des MeroweDamms soll auch chinesischer Atommüll heimlich entsorgt worden sein. Der Leiter der sudanesischen Atomenergiebehörde bestätigte im November 2015 gegenüber dem Parlament, dass zwischen 2004 und 2009 60 Fässer Atommüll aus China in den Sudan gebracht und in 09 ein Medikament, daher sind schwere Nebenwirkungen selten, aber möglich. Risikogruppen sollten von einer Einnahme absehen, etwa Menschen mit ei- ner Schilddrüsenüberfunktion oder einer Jodallergie. Vorbehalte bestehen auch bei Autoimmunerkrankungen, Nieren- und Herzproblemen sowie Asthma. Wo bekomme ich die Jodtabletten? Hochdosierte Kaliumjodtabletten gibt es rezeptfrei in der Apotheke. Am besten lagert man sie zu Hause. Bei einem Super-GAU begrenzen die Katastrophenschutzbehörden nämlich die Ausgabe: Im Umkreis von 100 Kilometern um den Atommeiler werden sie nur an Menschen unter 45 ausgegeben, im weiteren Umfeld nur an Schwangere und Kleinkinder. Die Organisation Ärzte gegen Atomkraft, IPPNW, hält diese Einschränkungen für überholt, fordert „Jodtabletten für alle“. In NRW wird es zudem Bau und den Betrieb des geplanten AKWs. China konnte dagegen bisher nur einen Vertrag mit Kenia verbuchen. Der lukrativste Markt ist Südafrika, das Ende letzten Jahres den Bau von AKWs mit einer Kapazität von 9.600 Megawatt bis zum Jahr 2030 beschloss. Es hat sich noch nicht zwischen den beiden Anbietern entschieden. Monate dauern, bis die Vorräte flächendeckend aufgefüllt sind. Kommunen im 100-KilometerUmkreis des AKW Tihange, wie etwa Aachen, wollen die Prophylaxe künftig direkt an die Haushalte ausgeben. Beruhigt der flächendeckende Kauf von Jodtabletten in NRW die Bevölkerung oder bewirkt er das Gegenteil? Beruhigend wirkt die Maßnahme sicher nicht. Doch das Land folgt eigentlich nur den aktuellen Empfehlungen der Strahlenschutzkommission des Bundes. Die hatte nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima gefordert, dass bundesweit alle Schwangeren und Minderjährigen einen schnellen Zugang zu Kaliumjodidtabletten bekommen sollten. Wenn die Landesregierung die belgischen AKW so riskant findet – was tut sie sonst dagegen? Die nordrhein-westfälische Landesregierung klagt derzeit grube Talvivaara hat Milliarden an Steuergeldern verschlungen und eine schwere Umweltkatastrophe ausgelöst – jetzt hat die finnische Regierung die Notbremse gezogen: Der Betrieb wird abgewickelt – für vermutlich noch einmal bis zu 500 Millionen Euro. Als er 2008 begann, galt der größte europäische Nickeltagebau als zukunftsweisendes Industrieprojekt: Mit einer hochgepriesenen Technik, dem „Bioleaching“, wurde das auf Halden getürmte Gestein mit Schwefelsäure besprüht. Dadurch bilden sich Bakterienkulturen, die Nickel und Zink herauslösen. Das Verfahren war nie erprobt worden und man hatte keine Lösung für die Entsorgung der schwefel-, uran- und schwermetallhaltigen Abwässer. Trotzdem wurde die Grube mit Staatsgeldern gefördert. 2012 brach eines der Abwasserbecken, 800 Millionen Liter Giftbrühe verseuchten in einem Umkreis von 100 Kilometern Böden und Gewässer. Talvivaara war danach im Prinzip pleite. Doch wegen der rund 500 Arbeitsplätze wurde es zunächst künstlich am Leben gehalten. Jetzt ist die Abwicklung entschieden, und die wird dauern: Der Bioleaching-Prozess muss über Jahre kontrolliert zu RWO Ende gebracht werden. Beruhigend wirkt die Maßnahme sicher nicht auf die Bevölkerung vor dem belgischen Staatsgerichtshof gegen das belgische AKW Tihange 2 – zusammen mit der Städteregion Aachen. Am Druckbehälter dieses Reaktors wurden teils zentimeterbreite Risse festgestellt, dennoch hat die belgische Atomaufsicht zuletzt die Wiederinbetriebnahme erlaubt. Das Land wird außerdem gemeinsam mit RheinlandPfalz Beschwerde bei der Europäischen Kommission und den Vereinten Nationen einlegen. Belgien hätte bei der Laufzeitverlängerung seiner alten Atomkraftwerke Tihange und Doel die Grenzregion miteinbeziehen müssen, meint NRW. CLAUDIA HENNEN 10 TAZ.DI E TAGESZEITU NG Ausland DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 NACH RICHTEN ASERBAI DSCHAN RUSSLAN D Journalistin Khadija Ismajilowa wieder frei BAKU | Die aserbaidschanische Investigativjournalistin Khadija Ismalijowa darf das Gefängnis verlassen. Das entschied der oberste Gerichtshof Aserbaidschans am Mittwoch und wandelte Ismajilowas siebeneinhalbjährige Haftstrafe in dreieinhalb Jahre auf Bewährung um. Die 39-Jährige war im vergangenen September in einem höchst umstrittenen und von Beobachtern als eindeutig politisch motiviert eingestuften Prozess der Steuerhinterziehung, illegaler Geschäfte und des Machtmissbrauchs schuldig gesprochen worden. (taz) Khadija Ismajilowa Foto: Karimov/ap Geistlicher soll Reihen der Taliban schließen Haibatullah Achundsada wird neuer Taliban-Chef. Drohnentod Mansurs bestätigt AFGHANISTAN AUS KABUL THOMAS RUTTIG Schneller als erwartet haben sich die afghanischen Taliban auf einen neuen Anführer geeinigt. Es handelt sich um Maulawi Haibatullah Achundsada, einen islamischen Gelehrten. Er war bisher erster Stellvertreter seines Vorgängers Mullah Mohammed Achtar Mansur. Dieser war am Sonnabend von einer US-Drohne getötet worden, als er in einem Auto angeblich Die schnelle Nachfolge zeigt, dass Mansurs Tod ein schwerer Schlag ist von Iran nach Pakistan zurückkehrte. Seinen Tod bestätigten nun auch die Taliban. In Iran soll Mansur zur medizinischen Behandlung gewesen sein. Er war offiziell erst Ende Juli 2015 an die Stelle Mullah Mohammed Omars getreten, des Gründers der Taliban, hatte sie aber schon seit 2009 geführt. Omar lebte zurückgezogen, starb wahrscheinlich 2012 – aber die Taliban hielten das auch in den eigenen Reihen geheim. Mansur übernahm darauf die Gesamtführung. Als er 2015 Omar auch offiziell beerbte, führte das zu Spaltungen und internen gewaltsamen Kämpfen. Das Regime der Taliban war nach den Anschlägen vom 11. September 2001 von einer US-geführten Militärintervention gestürtzt worden. Seitdem kämpfen sie um Wiedererlangung ihrer Macht. Sie betrach- ten den Einmarsch als illegal, sich selbst als rechtmäßige Herrscher und deshalb offiziell als Islamisches Emirat Afghanistans. Jetzt zeigt die schnelle Entscheidung, dass Mansurs Tod ein schwerer Schlag für die Taliban war und sie sich nun bemühen, die Reihen geschlossen zu halten. Mit Haibatullah könnte das gelingen. Er gehört zur Gründergeneration und kann wohl auch die „jungen Wilden“ um Mullah Omars Sohn Jakub bei der Stange halten. Mullah Mohammed Jakub wurde zu einem seiner zwei Stellvertreter und ist damit für die TalibanFronten in Afghanistans Süden zuständig. Doch untersteht er der Militärkommission, deren Chef auch als Kandidat für die Gesamtführung galt. Größtes Problem für die Einheit der Taliban ist die Stammeszugehörigkeit Haibatullahs sowie seiner Stellvertreter. Denn sie gehören nicht wie Mansur zum Stamm der Ishaksai-Paschtunen. Mansur hatte viele seiner Stammesgenossen in Führungsposition befördert, was zu den Spannungen im Vorjahr beitrug. Sollte jetzt der Finanzchef Gul Agha Ishaksai, der ein weiterer Kandidat für die MansurNachfolge war, verärgert reagieren, könnten das Geldflüsse und Militäroperationen bremsen. Haibatullah könnte als Zentrist in der Taliban-Bewegung bezeichnet werden, zwischen den Befürwortern von Friedensgesprächen und den Hardlinern stehend. Die Tür für Verhandlungen mit Kabul dürften deshalb nicht ganz geschlossen sein. Portrait SEITE 2 Netzwerken Sie doch zur Abwechslung mal mit der Natur. Und lassen Bohnen oder Wilden Wein als Sichtschutz für Sie arbeiten. 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Zwei Brüder (14, 15) aus Syrien hatten sich geweigert, ihrer Lehrerin die Hand zu geben, weil ihnen der Islam körperlichen Kontakt zu Frauen außerhalb der Familie verbiete. Die Schule erlaubte darauf, den in der Schweiz üblichen Händedruck des Lehrers zu unterlassen. Diese Ausnahmeregelung wurde nun aufgehoben. (afp) ISTANBUL | Die Drohung von Staatspräsident Erdoğan, das Abkommen zur Rücknahme von Flüchtlingen mit der EU nicht in Kraft treten zu lassen, sorgt für Verwirrung. Das Gesetz wurde aber bereits am 20. Mai im türkischen Amtsanzeiger veröffentlicht. Am Dienstag hatte Erdoğan gedroht, ohne Fortschritte im Streit um die EU-Visumfreiheit werde er das Abkommen nicht in Kraft treten lassen. In diesem Fall werde das türkische Parlament den entsprechenden Beschluss nicht ratifizieren, erklärte er. (dpa) Sawtschenko ist wieder frei UKRAINE Russland entlässt Kampfpilotin nach fast zwei Jahren Haft nach Hause. Die genauen Umstände des Austauschs gegen zwei russische Militärs bleiben unklar Endlich zu Hause: Kampfpilotin Nadija Sawtschenko Foto: Gleb Garanich/reuters AUS KIEW BERNHARD CLASEN Um 14.55 Uhr landete die Maschine des ukrainischen Präsidenten am Mittwoch auf dem Flughafen Borispol in Kiew. An Bord der Maschine aus dem russischen Rostow war die ukrainische Berufssoldatin Nadija Sawtschenko. Wenige Stunden zuvor war die Frau, die von einem russischen Gericht zu 22 Haft wegen Tötung russischer Journalisten im Donbass verurteilt worden war, von Präsident Wladimir Putin begnadigt worden. Barfuß, in hellen Jeans und dem Symbol des ukrainischen Staates, dem Dreizack, auf dem T-Shirt rief sie wenig später den wartenden Journalisten zu, sie sollten mehr Abstand halten. Nach zwei Jahren Gefängnis könne sie so viel Nähe nicht ertragen. Julia Timoschenko, Che- fin der Partei „Vaterland“, für die Nadija Sawtschenko in das ukrainische Parlament gewählt worden war, verweigerte die Soldatin die Umarmung. Man sei sich nicht so nahe, sagte sie. „Ich möchte danke sagen, all denen, die mir Gutes gewünscht haben. Denn wegen euch habe ich überlebt. Ich möchte mich bei all denen bedanken, die mir Schlechtes gewünscht haben. Denn euch zum Trotz habe ich überlebt,“ setzte Sawtschenko nach. Bereits um 13.38 Uhr war ein russisches Flugzeug vom Typ An-148 im Moskauer Flughafen Wnukowo gelandet. An Bord befanden sich die russischen Militärs Alexander Alexandrow und Jewgeni Jerofejew. Auch sie waren wenige Stunden zuvor vom ukrainischen Präsidenten Poroschenko begnadigt worden. „709 lange Tage Gefangenschaft sind zu Ende“ PETRO POROSCHENKO, PRÄSIDENT Monatelang hatten Politiker, Diplomaten und Anwälte auf diesen Gefangenentausch hingearbeitet. Die russische Tageszeitung Kommersant berichtet, der Tausch der ukrainischen Pilotin gegen die beiden russischen Militärs sei bei dem jüngsten Telefonat der Staatschefs von Frankreich, Deutschland, Russland und der Ukraine eine Nacht vor der Rückkehr der Gefangenen ausgehandelt worden. Als Erster gratulierte Präsident Poroschenko telefonisch der Heimkehrerin, bevor diese sich auf den Weg zur Präsidial administration machte. Nun seien „lange 709 Tage Gefangenschaft zu Ende.“ Er danke allen, die ihm bei diesem Sieg geholfen hätten. Der Kampf für die Freilassung weiterer ukrainischer Geiseln werde fortgesetzt, so Poroschenko. Die Rückkehr Sawtschenkos sei ein Gewinn für Präsident Poroschenko, erklärte der ukrainische Menschenrechtler Wolodymyr Tscheremis gegenüber dem ukrainischen Kanal 112ua. Die Nachricht von Sawtschenkos Freilassung verdränge nun alle negativen Meldungen. Jetzt habe Poroschenko wieder mehr Spielraum in seinen Verhandlungen um eine Lösung des Konflikts im Donbass. Poroschenko werde den jüngsten Gefangenentausches nutzen, um weitere in Russland inhaftierte ukrainische politische Gefangene nach Hause zu holen. Verwirrung herrscht um die Bedingungen der Freilassung von Sawtschenko und der russischen Militärs Alexandrow und Jerofejew. Sawtschenko hatte ihren Anwälten verboten, in ihrem Namen ein Gnadengesuch an Putin zu stellen. „Das ist kein Tausch“, erklärte die Vorsitzende des russischen Föderationsrats, Walentina Matwienko. „Das Europäische Auslieferungsabkommen sieht vor, dass die Ausgelieferten ihre Reststrafe in ihren Heimatländern abbüßen“, zitiert die russische Nachrichtenagentur Interfax die Politikerin. Sollte man wirklich wagen, Sawtschenko in ein ukrainisches Gefängnis zu bringen, werde sie die Freiwilligenverbände um Hilfe bitten, hatte die Schwester von Nadija Sawtschenko, Vera Sawtschenko, kurz vor der Rückkehr von Nadija erklärt. Gericht stützt MHP-interne Kritiker Jutenetz € US-WAH LKAMPF waffe will ihre Angriffe auf syrische Rebellen vorübergehend aussetzen. Damit sollen gemäßigtere Regimegegner Zeit bekommen, ihre Reihen von denen der islamistischen Al-NusraFront zu trennen. Russland habe in den vergangenen Tagen rund ein Dutzend Bitten bewaffneter Gruppen aus verschiedenen Provinzen erhalten, keine Luftangriffe zu fliegen, bis die Trennung vollzogen sei, erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau laut der russischen Agentur Tass. (dpa) TÜRKEI taz Shop | taz Verlags- und Vertriebs GmbH Rudi-Dutschke-Straße 23 | 10969 Berlin T (030) 25 90 21 38 | F (0 30) 2590 25 38 [email protected] | www.taz.de/shop TÜRKEI Die rechtsnationalistische Partei darf einen Parteitag abhalten. Schlappe auch für Erdoğan BERLIN taz | Nach dem Debakel bei der Wahl im November 2015 steht MHP-Chef Devlet Bahçeli in der Kritik. Seine parteiinternen Gegner fordern einen Führungswechsel. Die Auseinandersetzung zwischen der Parteiführung und der innerparteilichen Opposition erreichte einen Höhepunkt, als die Parteiführung einen Sonderparteitag per Gerichtsbeschluss verhinderte. Diese Verhinderung war ganz im Sinne der Regierung. Angeblich auf Anordnung des Gouverneurs von Ankara hinderte die Polizei Parteirebellen mit Barrikaden und Wasserwerfern daran, ein außerordentliches Treffen abzuhalten. Die regierende AKP wollte damit einen Machtwechsel in der MHP unterbinden, da Parteichef Bahçeli der AKP seine Unterstützung für eine Verfassungsänderung angeboten hatte. Derzeit fehlt der Regierungspartei dazu die Mehrheit. Das oberste Berufungsgericht hat am Montag die Forderung der MHP-internen Opposition nach einem Sonderpartei- tag als legitim betrachtet und entschieden, dass der Sonderparteitag stattfinden darf. Nach dem Beschluss des Berufungsgerichts kündigte Devlet Bahçeli an, dass er auch Kandidat ist und der Parteitag am 10. Juli mit einer Wahl des Parteivorsitzenden abgehalten werde. Im November 2015 hatte die MHP die Hälfte ihrer Sitze an die AKP verloren. Deswegen ist das erste Ziel der Gegner des MHPChefs, ihre konservativ-nationalen Wähler zurückzugewinnen. Besonders droht dem Parteivor- sitzenden mit Meral Akşener, der früheren Innenministerin, eine Rivalin im Kampf um den Parteivorsitz. Akşener kommt aus einer rechtspopulistischen Tradition und könnte damit auch im Lager der AKP Stimmen gewinnen. Zuletzt hatte sich die AKP quasi als alleinige rechtsnationale Kraft positioniert. Mit Akşener könnte die MHP, die im November nur knapp die Zehnprozenthürde übersprang, laut Umfragen sogar über 20 Prozent der Stimmen erzielen. EREN CAYLAN Ausland DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 TAZ.DI E TAGESZEITU NG 11 Aus Grandpuits kommt kein Tropfen Benzin FRANKREICH Die Arbeiter der Total-Raffinerie sind fest entschlossen, ihren Streik bis zur Rücknahme der Arbeitsmarktreform fortzusetzen. Sie haben die Produktion stillgelegt. Der Treibstoffmangel ist ihr Druckmittel. Die Regierung hat schlechte Karten AUS GRANDPUITS RUDOLF BALMER Die Raffinerieanlage Grandpuits ist auf diesem flachen Land des Pays de Brie mit den rot-weiß gestreiften Kaminen und dem charakteristischen Wirrwarr von Röhren von Weitem zu sehen. Der Rauch weckt einen falschen Eindruck von Aktivität. Es handelt sich in Wirklichkeit um Abgase, die beim Erkalten der normalerweise auf 400 Grand erhitzten Destillationsanlage entstehen. Die seit einer Woche streikenden Arbeiter haben am Montag beschlossen, zusätzlich die Produktionsanlagen abzustellen. Das ist, wie sie bereitwillig erklären, eine komplizierte und riskante Sache, die mehrere Tage in Anspruch nehme. Das hätten sie nicht leichten Herzens beschlossen, versichert Grégory Pouvesle. „Wir streiken nicht gegen unser Unternehmen, sondern gegen die Regierung. Wir geben acht auf unsere Produktionsmittel und machen nichts kaputt“, präzisiert er. Pouvesle ist der Delegierte der Gewerkschaft Force Ouvrière (FO), die zusammen mit der CGT diesen Arbeitskampf in einer der acht Raffinerien Frankreichs organisiert. Am Haupteingang von Grandpuits hängen die Fahnen der beiden Verbände und ein Schild „En grève“ (Im Streik). Auf dem Parkplatz errichten mehrere Gewerkschafter ein Streikzelt. „Das geht so lange wie nötig“, sagen sie. Selbst wenn sie die Arbeit wieder aufnehmen, würde es fast eine Wo- che dauern, bis wieder Treibstoff produziert wird. Vorderhand aber komme kein Tropfen Benzin aus der Anlage von Grandpuits. Auch ohne die Stilllegung der Produktionsanlagen wäre diese Anlage von Total bald außer Betrieb gewesen, weil im Hafen von Le Havre das größte Erdölterminal seit Wo- „Die soziale Auseinandersetzung ist jetzt so hart. Beide Seiten gehen aufs Ganze“ chenbeginn blockiert ist und kein Nachschub an Rohöl mehr in die Raffinerien gelangt. Deshalb haben die Streikenden gar keinen Grund, die Raffinerie zu besetzen oder den Zugang zu blockieren. „Was aber passieren könnte, ist, dass ein Teil des Personals vom Staats zwangsverpflichtet wird wie beim letzten Streik 2010 von Sarkozy. Damals wurde diese Maßnahme vom Internationalen Arbeitsamt nachträglich für unzulässig erklärt“, betont Pouvesle. „Hollande ist nicht besser als Sarkozy. Wir sind nicht mehr in einer Demokratie, sondern in einer Diktatur“, schimpft er. Die Spannung ist spürbar in diesem Tauziehen zwischen der Regierung und den Gewerkschaften. Während des Gesprächs vor dem Betriebstor fährt ein Patrouillenwagen der Gendarmerie vorbei und dreht unter den misstrauischen Bli- Die Streikführer der Gewerkschaften CGT und FO vor der Raffinerie in Grandpuits Foto: William Wilson Lewis III/ap cken der Raffineriearbeiter eine Runde auf dem Parkplatz. Die Arbeiter von Grandpuits wissen, dass die Ordnungshüter seit Wochenbeginn die verbarrikadierten Zufahrten zu den Benzinlagern in Fos-sur-Mer bei Marseille und Douchy-les-Mines bei Lille mit Gewalt geräumt haben. Die Benzinknappheit, die von den Gewerkschaften als Druckmittel verwendet wird, lässt sich nicht länger ignorieren. Noch am Wochenende behauptete Transportminister Alain Vidalies, es gebe keinen Mangel, punktuelle Probleme würden nur wegen Hamsterkäufen auftreten, und im Übrigen habe Frankreich Vorräte für mehr als zwei Monate. Die Realität sieht ein wenig anders aus. Rund 25 Prozent der Tankstellen sind vor allem im Norden und Süden sowie in der Region Paris wegen Versorgungsproblemen dicht. Das lässt sich auf der einstündigen Autofahrt in Richtung Osten nach Grandpuits verifizieren. In Einkaufszentren, wo es wie in Brie-Comte-Robert noch Treibstoff gibt, bilden sich Kochen lernen bei Kamran aus dem Irak GRIECHENLAND Im Athener Stadtteil Exarchia leben Flüchtlinge und Hausbesetzer zusammen AUS ATHEN PAUL OSTWALD „Nachts muss immer einer Wache halten, in letzter Zeit fliegen immer mal wieder Molotowcocktails von Rechten.“ Andreas steht vor dem besetzten Gelände der Polytechnischen Universität in Athen. Seit über fünf Monaten teilt der 24-jährige Berliner seine Unterkunft in einem der besetzen Häuser im autonomen Athener Stadtteil Exarchia mit Flüchtlingen. „Wir haben ihre Zelte auf dem Viktoriaplatz gesehen und dachten: Eigentlich haben wir doch Platz.“ Seitdem wohnen etwa 150 Migranten in dem klassizistischen Unigebäude, zwischen besprayten Säulen und anarchistischen Bannern mit Aufschriften wie „Nieder mit Brüssel“. „Das hier ist kein Flüchtlingscamp, es ist ein besetztes Haus, in dem Menschen aus verschiedenen Ländern zusammenleben“, erklärt Andreas. Mehr als 5.000 Flüchtlinge leben in der griechischen Hauptstadt, viele von ihnen haben in direkter Nähe zum Regierungssitz ihre Zelte aufgeschlagen. Während Polizei und Behörden überfordert zuschauen, übernehmen Autonome und Anarchisten die Versorgung und Unterbringung. Sie nutzen dafür die besetzen Häuser in Exarchia, die sich seit den Anti-EUProtesten 2015 unter ihrer Kontrolle befinden. Der Stadtteil wurde schon einmal zum Symbol des Versagens der griechischen Regierung. 2008 erschossen Polizisten hier den 15-jährigen Schüler Alexandros Grigoropoulos, Flüchtlingsunterkunft: das Athener Helleniko-Stadion Foto: Y. Kolesidis/dpa Die Behörden kommen ihrem Auftrag nicht nach, Schutzsuchende zu versorgen dessen Tod zum Auslöser landesweiter Proteste gegen die Regierung und ihre Finanzpolitik mit der EU wurde. „Seit den Protesten traut sich die Polizei nicht mehr in dieses Viertel. Wir organisieren uns selbst“, erklärt Andreas, während er mit einigen Flüchtlingen in der Frühlingssonne steht. Immer wieder schlängeln sich hippe Architekturstudenten mit ihren Modellen durch spielende Flüchtlingskinder über den Innenhof zu ihrer Fakultät, die direkt nebenan liegt. Auch die Flüchtlinge mussten sich anpassen. „Manche waren am Anfang skeptisch. Das war nicht, wie sie sich Europa vorgestellt haben.“ Doch was auf den ersten Blick wie eine Szene aus einem Spielfilm wirkt, ist längst griechische Realität geworden. Chris, der als freiwilliger Helfer aus Liverpool anreiste, lernt gerade kochen. Sein Lehrer heißt Kamran und kam vor einigen Wochen aus dem Irak. „Als ich ihn das erste Mal traf, hätte der Junge ein Ei zum Kochen in die Mikrowelle gelegt“, berichtet Kamran. Er avancierte schnell zum Chefkoch. „Jetzt kann er vegan kochen“, berichtet er stolz, während sein Schüler Chris Gemüse in die Kammer einsortiert. Kamran verließ den Irak, weil er von der Regierung verfolgt wurde. „Ich hatte einen Protest gegen das versiffte Trinkwasser mitorganisiert, deshalb war ich im Gefängnis. Seitdem stehe ich bei der Polizei auf der Abschussliste.“ Jeden Tag melden sich neue freiwillige Helfer aus aller Welt bei ihm am Hauseingang. „Manche bleiben nur einen Tag. Aber wir reden jedes Mal, während das Essen kocht.“ Er wird auch weiterhin dreimal täglich in der Küche stehen. Denn seit das EU-Türkei-Abkommen in Kraft getreten ist, führt der einzige legale Weg nach Europa über die Türkei. Da bleibt er vorerst in Athen. „Vielleicht geht irgendwann doch wieder die Grenze auf. Wenn nicht, dann bleibe ich eben hier. Ich tue etwas Nützliches.“ Um sich auf die Umsetzung des EU-Türkei-Abkommens zu fokussieren, haben die Behörden in Athen längst kapituliert. Sie kommen ihrem Auftrag, Schutzsuchenden Sicherheit und Verpflegung zu bieten, nicht mehr nach. Dass dies jetzt diejenigen übernehmen, die vor wenigen Monaten gegen die Regierung protestiert haben, sagt viel aus über die griechische Politik. Es zeigt aber auch, wie sich trotz kultureller Unterschiede Brücken bauen lassen. Räumung geht weiter ■■Die Räumung des Flüchtlingslagers Idomeni an der mazedonisch-griechischen Grenze ist am Mittwoch weitergegangen. Der Einsatz verlief auch am zweiten Tag gewaltfrei, wie Vertreter humanitärer Organisationen und die griechische Polizei mitteilten. Am Vortag waren 2.031 Menschen in staatliche Auffanglager gebracht worden. Im Lager befinden sich etwas mehr als 6.000 Menschen. Nach Medienberichten räumten die Polizisten am Mittwoch auch den Bahnhof und die Gleise des Grenzbahnhofs. Damit könnte die Bahnverbindung nach Mitteleuropa wieder in Betrieb gehen. (dpa) Schlangen. Mehrere der Wartenden geben freimütig zu, dass sie „auf Vorrat“ volltanken. Betroffen von der Verknappung sind besonders die Lieferund Handwerksbetriebe. Selbst die sonst bei Streiks sehr toleranten Franzosen werden ungeduldig, wenn es um ihr Auto geht. „Wir wissen, was wir tun. Die Regierung will ihre Arbeitsgesetze mit Macht durchsetzen. Der Streik ist unsere Antwort, und wir sind entschlossen weiterzumachen, bis die Regierung einlenkt“, droht der CGT-Dele- gierte Laurent Gaston-Carrère. Auf die Frage, ob es nicht illegitim sei, wenn eine „Minderheit“ das Land blockiere, wie dies Staatspräsident Hollande kritisiert hat, verweist er CGT-Mann zur Antwort auf die Umfragen, denen zufolge eine 70-prozentige Mehrheit gegen die Reform sei. Er verhehlt aber nicht, dass es sich um einen politischen Streik handelt. Genau das hält sein Arbeitgeber, Total-Präsident Patrick Pouyanne, für völlig inakzeptabel: „Damit wird in gewisser Weise der soziale Pakt zwischen dem Unternehmen und seinen Angestellten gebrochen“, bedauert Pouyanne, der bereits droht, Total werde aufgrund dieser Aktionen die geplanten Investitionen von 600 Millionen in Frankreich „ernsthaft überprüfen“. Ein Streikender in Grandpuits räumt ein: „Die Leute haben nicht ganz Unrecht, wenn sie sagen, dass sie wegen unserer Aktion zu Geiseln des Konflikts werden. Aber die soziale Auseinandersetzung ist so hart geworden, dass uns kein anderer Ausweg bleibt. Beide Seiten gehen aufs Ganze.“ Das ist der Eindruck, den heute alle in Frankreich haben. Vor allem die CGT will beweisen, dass sie trotz sinkender Mitgliederzahlen in der Lage ist, mit gezielten Aktionen das Land lahmzulegen. Aber auch die Regierung kämpft ums Überleben. Sie muss sich von der Opposition vorwerfen lasse, sich habe die Kontrolle verloren und lasse zu, dass sich das „Chaos“ in Frankreich breitmache. 6.100 Flüchtlinge in drei Tagen ROM dpa | Binnen drei Tagen sind nach Angaben der italienischen Küstenwache über 6.100 Flüchtlinge auf dem Weg von Libyen in die EU aus dem Mittelmeer gerettet worden. Damit kamen laut UNHCR seit Jahresbeginn fast 40.000 Menschen auf diesem Weg. Am Mittwoch wurden rund 500 Menschen aus zwei Schiffen gerettet; sieben ertranken. Am Dienstag wurden mehr als 3.000 Menschen gerettet. Am Montag hatten zwei italienische Kriegsschiffe rund 500 Flüchtlinge aufgenommen, zwei Schiffe von Ärzte ohne Grenzen holten 788 Menschen an Bord, ein irisches Kriegsschiff über 100. 12 TAZ.DI E TAGESZEITU NG SABINE AM ORDE ÜBER Meinung + Diskussion DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 DEN ENTWURF FÜR EIN NEUES INTEGRATIONSGESETZ Alles andere als historisch M ehr als 60 Jahre nach Anwerbung der sogenannten Gastarbeiter bringt die Bundesregierung ein Integrationsgesetz auf den Weg. Es kommt viel zu spät, hätte aber dennoch ein Zeichen sein können, dass man Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen will. Genau das aber leistet der Gesetzentwurf nicht. Statt zu zeigen: So schaffen wir das gemeinsam mit der Integration, stellt er vor allem viele kleinteilige Bedingungen und sendet ein altbekanntes Signal: Wir bezweifeln, dass ihr euch integrieren wollt. Manches aus dem Gesetz erschwert sogar die Integration, statt sie zu ermöglichen. So kann auch anerkannten Flüchtlingen künftig ein Wohnort zugewiesen werden. Das soll „Ghettobildung“ verhindern. Es kann aber auch dazu führen, dass Flüchtlinge in abgelegenen Gegenden landen, wo es zwar Wohnungen gibt, aber keine Jobs, und statt einer Community, die auffängt und unterstützt, eine feindselige Bevölkerung. Gleichzeitig wird ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht anders als ERIC BONSE ÜBER bisher an Arbeit geknüpft – und an Deutschkenntnisse. Was aber, wenn man, wie viele Neuankömmlinge zurzeit, keinen Platz im Deutschkurs bekommt, weil es zu wenige gibt? Vom Recht, die Familie bei sich zu haben, und dem Schulbesuch der Kinder wird in dem Gesetzentwurf gar nicht gesprochen. Immerhin gibt es auch Positives: Junge Flüchtlinge, die einen Ausbildungsplatz haben, müssen für die Dauer der Lehre keine Abschiebung mehr fürchten. Gut ist auch, dass unter bestimmten Voraussetzungen die Vorrangprüfung entfällt, Flüchtlinge also nicht erst einen Job bekommen können, wenn dafür kein Deutscher oder EU-Ausländer zu haben ist. Ein „historisches Gesetz“ aber, wie einige der Macher vollmundig bekundeten, ist der Entwurf bei Weitem nicht. Die Aufgabe, vor der Deutschland mit der Integration der Flüchtlinge steht, kann man historisch nennen. Der Gesetzentwurf wird dieser Aufgabe nicht gerecht. Inland SEITE 6 DIE FINANZHILFEN FÜR GRIECHENLAND Hellas bleibt Schuldenkolonie J etzt ist Griechenland aber wirklich gerettet! Diese frohe Botschaft verkündet die Eurogruppe nach ihrer Sitzung in Brüssel, die bis vier Uhr morgens dauerte. Doch sie stimmt nicht. Kein einziges Problem ist gelöst, Deutschland bleibt das Haupthindernis für eine nachhaltige Entspannung der Lage. Finanzminister Wolfgang Schäuble war es, der rasche Schuldenerleichterungen verhinderte, wie sie der Internationale Währungsfonds (IWF) gefordert hatte. Sofort, umfassend und ohne Vorbedingungen wollte der IWF Griechenland entlasten. Stattdessen sind nun „Maßnahmen“ geplant, die alle an Bedingungen gebunden sind. Einen echten Schuldenschnitt wird es nicht geben, dafür hat Schäuble gesorgt. Über eine Umschuldung will die Eurogruppe erst 2018 befinden – nach der Bundestagswahl. Auch das hat Schäuble durchgesetzt. Zwar bleibt der IWF an Bord des Eurorettungsbootes. Doch ob er sich auch finanziell beteiligt, wird erst im Herbst entschieden. Es ist fraglich, dass es Griechenland besser gehen wird nach diesem neuen Deal. Der beruht auf der unrealistischen, ökonomisch widersinnigen Annahme, dass das Land dauerhaft enorme Haushaltsüberschüsse erzielen kann. Genau diese Annahme hatte der IWF kritisiert. Dass nun 10,3 Milliarden Euro an frischen Hilfskrediten ausgezahlt werden sollen, macht die Sache kaum besser. Denn die Auszahlung ist wiederum an Bedingungen gebunden, vor allem mehr Privatisierung wird gefordert: Offenbar geht Schäuble der Ausverkauf Griechenlands noch nicht weit genug. Zudem wird wieder nur scheibchenweise überwiesen. Griechenland bleibt also am Tropf seiner Gläubiger. Das lang ersehnte Signal, dass sich die enormen Opfer gelohnt haben, bleibt erneut aus. Letztlich ist die Zukunft des Landes nun vom Ausgang der deutschen Bundestagswahl abhängig. Erst wenn Schäuble weg ist, kann Griechenland aufatmen – vielleicht. Schwerpunkt SEITE 4 Das ersehnte Signal, dass sich die enormen Opfer gelohnt haben, bleibt erneut aus SASKIA HÖDL ÜBER DIE ÖSTERREICHISCHE FPÖ NACH IHRER WAHLNIEDERLAGE Rechts ist die neue Mitte E s war der erfolgreichste Wahlkampf, den die FPÖ je geführt hatte. Doch wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten, und so wird seit der Stichwahl gemunkelt, dass es mit der knappen Wahlniederlage des österreichischen Präsidentschaftskandidaten Nobert Hofer nun auch für den FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache eng werden könnte. Strache war immer die Galionsfigur der Blauen, doch Hofer war es nun, der den Wählern besonders gefiel: als „netter Rechter von nebenan“. Dieser ausgeglichene Mann mit seinem betulichen Lächeln – da vergisst man schon mal, dass er gerne seine Glock 26 bei sich trägt. Neben ihm wirkt Strache wie ein Raufbold. Deshalb ließ es aufhorchen, als Hofer nach der Stichwahl im Wiener Prater zwischen FPÖ-Anhängern und Bierbänken sagte, dass er Strache unabhängig vom Wahlausgang auf seinem Weg ins Kanzleramt unterstützen werde. Das ließ tief blicken: Denn niemand hatte diese Unterstützung bis dahin infrage gestellt. In der ersten Pressekonferenz nach der Wahl demonstrierten Hofer und Strache deshalb Einigkeit und ließen auch schon – geschickt als Medienrüge verpackt – anklingen, welchen Kurs sie in Zukunft einschlagen wollen: Die FPÖ sei mitnichten eine rechts ex treme, sondern vielmehr eine Mitterechts-Partei – das zeige doch schon das knappe Ergebnis, so Strache. Die FPÖ wird den Österreichern und ihrer Regierung also künftig bei jeder Gelegenheit mit dem Wahlergebnis vor der Nase herumwedeln. Doch auch Deutschland sollte weiterhin ein wachsames Auge auf die Freiheitlichen aus dem Nachbarland haben. Bestätigte Strache doch, dass AfD-Chefin Frauke Petry am Wahltag mit ihnen feierte und man seit einigen Wochen die AfD als Partner auf europäischer Ebene sehe. Hofer riet den befreundeten Rechtsparteien der EU denn auch, „in der Mitte der Gesellschaft zu bleiben“. Sollte Frauke Petry also bald stets nur betulich lächeln, weiß man, woher der Wind weht. Aus der „Mitte der Gesellschaft“. Let’s Brexit! LINKE GEGEN BRÜSSEL Der Austritt ist die Chance für den Aufbau eines gerechteren Europas, denn die EU vertritt die Interessen der Unternehmen VON TOMMY MCKEARNY I n der gesamten Debatte über Großbritanniens Ausstieg aus der EU hört man so gut wie keine linken Aufrufe zum Brexit. Denn der Chef der Labour Party, Jeremy Corbyn, hat sich in der Vergangenheit zwar kritisch zur EU geäußert, doch auch er spricht sich jetzt für den Verbleib aus. Auch die großen britischen und irischen Gewerkschaften lehnen den Austritt ab. Viele Sozialdemokraten und Gewerkschafter betonen, dass die EU die Arbeitnehmerrechte erheblich gestärkt hat. Sie sagen auch, dass die Öffnung der europäischen Märkte bedeutend dazu beigetragen hat und beiträgt, in Großbritannien Jobs zu schaffen. Die Linke fürchtet außerdem, dass es ihrem Ruf schaden könnte, wenn sie auf derselben Seite stehen wie Erzkonservative und Neofaschisten. Dennoch: Gerade als Gewerkschafter und Sozialist sehe ich das entschieden anders. Zusammen mit einer ganzen Reihe anderer Linker – auch kleineren Gewerkschaften und Parteien – bin ich für den Brexit. Die Europäische Union vertritt zuallererst die Interessen des Großkapitals auf Kosten der Arbeitnehmerschaft. Dem Argument, dass die EU die Arbeiterrechte gestärkt hat, halte ich entgegen: Die EU-Mitgliedschaft hat diverse britische Regierungen in den vergangenen 40 Jahren nicht davon abgehalten, die Rechte der Gewerkschaften gesetzlich stark einzuschränken. EU immer undemokratischer Es gibt meiner Ansicht nach außerdem keinen Zweifel daran, dass die Union immer undemokratischer wird. Der Lissabon-Vertrag beispielsweise hat den Einfluss der kleinen und peripheren Staaten bei den Entscheidungen erheblich eingeschränkt. Oftmals sind es nur noch die Bürokraten der EU, die wichtige Entscheidungen vorbereiten, was es viel schwieriger macht, sie abzulehnen. Man muss sich nur mal die Verhandlungen über TTIP oder die EURichtlinie zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen anschauen: Sie weiten einerseits die Macht der privatwirtschaftlichen Unternehmen aus und verhindern auf der anderen Seite Transparenz. Deutlicher könnte kaum werden, dass es den maßgeblichen EU-Entscheidungsträgern darum geht, die Gesetze des freien Markts in allen Mitgliedsstaaten durchzusetzen. Die EU ist ein Club der Reichen, der sich über die vergangenen vier Jahr- zehnte von dem sozialdemokratischen Konsens, der die Nachkriegszeit prägte, entfernt hat. Inzwischen wurden systematisch neoliberale Prinzipien und Gesetze durch Abkommen und Verträge durchgesetzt, darunter etwa der Euro-Stabilitätspakt. Großbritannien hat nicht den Euro eingeführt und untersteht deshalb auch nicht dem EU-Sanktionsregime. Doch Brüssel würde ganz sicher erheblichen Druck auf die britische Regierung ausüben, wenn wir über längere Zeit den Sparzielen des Stabilitätspakts nicht entsprechen würden. Rassismus wird toleriert Die Vereinbarung, die Griechenland letztes Jahr aufgezwungen wurde, unterstreicht, was Mick Cash, Generalsekretär der kleinen Gewerkschaft RMT, einmal gesagt hat: Die EU ist gleichbedeutend mit „Privatisierung, Austerität und dem Angriff auf die Demokratie“. Im griechischen Fall wurden die Sparmaßnahmen nicht nur rücksichtslos, sondern auch gegen das Votum der Bevölkerung in ihrem Referendum durchgeboxt. Wo ist da das viel gerühmte „soziale Europa“ mit seinem Solidaritätsversprechen unter den Mitgliedsstaaten? Im Gegensatz zu der Entschlossenheit der EU, harte Wirtschaftssanktionen über Griechenland zu verhängen, müssen die Länder, die sich weigern, Flüchtlinge aufzunehmen, rein gar nichts befürchten. Viele EU-Staaten haben die humanitäre Initiative von Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihren Aufruf, den Kriegsflüchtlingen zu helfen, einfach ignoriert. Sie weigern sich, innerhalb der Europäi- Wir sollten uns nicht davon abschrecken lassen, dass auch Erzkonservative für den Brexit sind Tommy MCKearny ■■ist 1952 in Nordirland geboren und bekennender Sozialist. Wie fast seine ganze Familie war auch er Mitglied der IRA und hat 17 Jahre im Gefängnis verbracht. Heute lebt er in Monaghan in Irland und befasst sich vor allem mit internationaler Gewerkschaftsarbeit. Foto: privat schen Union Verantwortung zu teilen. Diese Staaten, die die getroffenen Vereinbarungen einfach nicht umsetzen, werden nicht nur von Sanktionen verschont. Ihr schäbiges Verhalten wurde auch noch mit dem EU-Türkei-Deal belohnt – einem Abkommen, das die Flüchtlinge in einen Staat abschiebt, der in Bezug auf Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte alles andere als EU-Standards erfüllt. Dieser laxe Umgang mit den Mitgliedsstaaten, die sich weigern, Flüchtlinge aufzunehmen, drückt mehr aus als den Unwillen, Intoleranz und Rassismus zu bekämpfen. Es stellt sich die Frage, ob über dieses inakzeptable Verhalten hinweggesehen wird, um in Osteuropa jene rechten Regierungen an der Macht zu halten, die gegen Russland eingestellt sind – eine Strategie, die sicher nicht dem Frieden dient. Nicht abschrecken lassen Die existenzielle Krise der EU ist eine Chance, etwas Neues und Besseres aufzubauen als wir jetzt haben. Gerade in den ökonomisch schwächeren Staaten mit hoher Arbeitslosigkeit wie Griechenland, Spanien, Portugal, Zypern und Irland ist es sehr verlockend, ein anderes Europa aufzubauen – ein Europa, in dem es um Kooperation und Solidarität geht. Mit europäischen Strukturen, die sich an den Arbeitnehmern orientieren, ließe sich viel nachhaltiger Beschäftigung und Wohlstand schaffen als mit allem, was der Neoliberalismus zu bieten hat. Es gibt durchaus Anlass zur Hoffnung, dass ein solches Projekt Realität werden könnte, denn in den europäischen Schlüsselstaaten Deutschland und Frankreich haben sich progressive soziale Bewegungen formiert. In Deutschland hat sich in jüngster Zeit radikaler Widerstand gegen das TTIPAbkommen entwickelt. In Frankreich hat sich ein breites Protestbündnis gebildet, das gegen die geplanten und von der EU unterstützten neuen Arbeitsmarktgesetze auf die Straße geht. Aus all diesen Gründen ist jetzt der ideale Zeitpunkt, die Europäische Union zu demontieren und sie durch neue Strukturen zu ersetzen, die die Bedürfnisse der Arbeitnehmer statt die Unternehmensprofite im Blick haben. Progressive Menschen in Großbritannien brauchen sich deshalb nicht davon abschrecken zu lassen, dass auch die Rechten den Brexit befürworten. Wir sollten das Referendum vielmehr als eine gute Gelegenheit sehen, mit unserer Stimme für den Austritt unserem Leben eine positive Wende zu geben. GESELLSCHAFT KULTUR MEDIEN www.taz.de | [email protected] Foto: Rapid Eye Movies POSTAPOKALYP TISCH POSTDEMOKRATISCH Flüstern Schweigen Im Film „The Whispering Star“ des Japaners Sio Sono ist die Menschheit äußerst lärmempfindlich geworden. Wir folgen darin einer interstellaren Paketbotin durch den postapokalyptischen Weltraum. Der Film ist voller Langsamkeit, Flüstern – und wunderschöner Leere ▶ SEITE 15 Die türkische Journalistin Arzu Yıldız schrieb 2015 über angebliche Waffenlieferungen des türkischen Geheimdienstes an syrische Extremisten. Jetzt ist sie zu 20 Monaten Gefängnis verurteilt worden – und verliert wohl auch das Sorgerecht für ihre Kinder ▶ SEITE 18 13 DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 VON AMBROS WAIBEL D ie Leute mochten ihn. Die Leute, das heißt: der „populus romanus“, der dann mit der Zeit zum „Pöbel“ erklärt wurde – genau wie sein Held, der junge, strahlende Kaiser, zum sexbesessenen Tyrannen. Und kein Wunder, dass sie ihn mochten! War Nero doch ein Populist, einer, der dem Volk nahestand – und seinem als niedrig geltenden Bedürfnis nach Brot und Spielen. Mehr als die Leute liebte Nero nur die Kunst beziehungsweise – fatales Missverständnis seit Jahrtausenden – die Idee von sich selbst als Künstler: Schon als jeder in Rom wusste, dass der Putsch gegen ihn unmittelbar bevorstand, blieb Nero konzentriert beschäftigt mit der Verbesserung einer Wasserorgel zur gurgelnden Untermalung der Gladiatorenkämpfe und anderer böser Spiele. Angeblich; wie immer, wenn es um Nero geht, alles angeblich ist, aus zweiter Hand bestenfalls. Niemand, der sein Leben und Sterben beschrieben hat, hat Nero leben oder sterben gesehen oder auch nur zur gleichen Zeit gelebt. Alles schriftlich Überlieferte ist mit Emotion – meist negativer – und Absicht – überwiegend schmähender – versetzt. Skandalkaiser Dass allerdings die Leute Nero mochten, dafür gibt es handfeste Zeugnisse. Die Trierer Ausstellung „Nero: Kaiser, Künstler und Tyrann“ zeigt Verschenkmünzen und mit dem Porträt des Skandalkaisers geschmückte Kosmetikspiegel. Römer wie Griechen liebten an ihrem jungen Imperator, dass er nicht nur die Steuern senkte und großartige Spektakel veranstalteten ließ, sondern dass er auch selbst mitspielte: als Sportler und Wagenlenker, Bruder Nero MISSVERSTANDEN Die Trierer Ausstellung „Nero: Kaiser, Künstler und Tyrann“ widmet sich dem berüchtigten Herrscher, Dichter und Pyromanen. Wobei – vieles von dem, was Nero nachgesagt wird, ist nichts weiter als prüde Gerüchteküche vor allem aber als Sänger und als Mime. Und doch ist es nicht unproblematisch, wenn der Tyrann sich zugleich als Künstler betätigt. Das stellt die Autorin Marija Karaklajić in einer Theaterperformance des Trierer Schauspiels im Begleitprogramm der Ausstellung dar. Dort lässt sie Nero sprechen: „Meine Spitzel lauern den Senatoren und Tribunen auf, spähen ihre Gesichtsausdrücke aus, notieren und merken sich alles. Meine Soldaten stehen entlang der Reihen, kümmern sich um die Intensität des Applauses, feuern die Zuschauer an, schlagen diejenigen, die schlappmachen. Siehe, der römische Ritter Quintus Silius schließt die Augen, sein Kopf fällt, der römische Ritter langweilt sich. In zwei Tagen wird der römische Ritter Quintus Silius nachts eine Trinkstube verlassen, um nach Hause zu gehen, doch drei Gardisten werden ihm auflauern, ihn verprügeln, mit Schwertern durchstoßen und seinen Körper in die Kloake werfen.“ Auf diese Weise dargestellt, als wahnsinnig-weinerlicher Peter Ustinov in der „Quo vadis“Verfilmung das brennende Rom mit der Leier besingend, ist Nero seit Langem die Rettung verregneter Karfreitage und nicht enden wollender vorweihnachtlicher Bescherungserwartungen; und nur weil er noch immer ein lebendiger Teil der Populärkultur ist, auch wenn kaum mehr scharfe Hunde nach ihm benannt werden, gibt es nun diese erste, große und bemerkenswerte Ausstellung über ihn. Denn mit Trier – bestätigt etwas missgelaunt ein Antiquar in der ehrwürdigen Innenstadt auf die Frage einer älteren Dame, welches „Nero-Andenken“ sie denn einem kulturell interessierten Bekannten („Er liest alte Bücher!“) aus Trier mitbringen könne – mit Trier hat Nero schlicht gar nichts zu tun. Die Idee, sagt dann auch Marcus Reuter, Direktor des veranstaltenden Rheinischen Landesmuseums, sei ihm schon vor Jahren noch an seiner alten Arbeitsstelle in Xanten gekommen. Umfragen im Bekanntenkreis, aber auch in der Öffentlichkeit hätten dann bestätigt, dass der große Zündler Nero jemand sei, für den auch Leute ins Museum gingen, die sonst für einen Besuch nicht gerade Feuer und Flamme wären. Kommen müssen sie auch, denn ohne die Massen funktionieren Events dieser Größe nen weit abscheulichere Verbrechen begangen. Nero ist der Märchenkönig Roms, der Ludwig II. der Ewigen Stadt, der keine Gnade walten lassen konnte, wenn jemand sich nicht in seine künstlerische Gesamtkonzeption einfügen wollte: Die Christenverfolgung war nicht zuletzt eine Spaßbremsenverfolgung. Nero, auch das macht die Ausstellung deutlich, war den Eliten letztlich nicht blutrünstig genug. Der römische Senat, eine Art antike Initiative Neue soziale Marktwirtschaft, wollte Nero, der lebensfrohe, junge Dandy, der Märchenkönig des alten Roms, war den Eliten letztlich nicht blutrünstig genug nicht: Mindestens 150.000 Besucher müssen in den nächsten Monaten durch die Räume des Landesmuseums geschleust werden – und zwar, damit genug Platz ist, in maximal zwei Stunden. Gerade die treue Ü60-Generation vermisst da im Gästebuch schmerzlich Sitzgelegenheiten, man denke aber an Nachbesserung, versichert Marcus Reuter. Müsste aber gar nicht unbedingt sein. Denn das Gelungene an dieser Show ist eben ihr Showcharakter. Ist Neros Hauptbotschaft doch: Es ist Frieden – Lasst uns mehr Muße wagen! Was nicht ausschließt, dass er nach dem Brand Roms – den er, legt die Ausstellung nahe, wohl nicht gewollt hat –, den Obdachlosen tatkräftig hilft, aber eben auch den Oscar-Wilde-mäßigen Satz gesagt haben soll: „Nun fange ich endlich an, wie ein Mensch zu wohnen“: Denn auf der Tabula rasa Roms konnte er seinen goldenen Traumpalast errichten, den die Ausstellung in einem der zahlreichen Kabinette sehr schön vergegenwärtigt. Unbedingt sehenswert sind auch die sonst in einem römischen Museumsdepot verwahrten zerschmolzenen Eisengitter, die jedenfalls eines bezeugen: Rom hat im Jahr 64 n. Chr. tatsächlich ganz schön gebrannt. Spaßbremsenverfolgung Aufs Wesentliche reduziert: Nero-Ente aus dem Shop des Rheinischen Landesmuseums Trier Foto: Königschulte/taz TAZ.DI E TAGESZEITU NG Es ist angenehm, in einer hysterischen Gegenwart, in der die antike Zivilisation vor allem von ihrem sogenannten Untergang durch Barbarenschwemmen her diskutiert wird, einen lebensfrohen, jungen Dandy präsentiert zu bekommen, der Frauen wie Männer liebte und sogar wissen wollte, ob er nicht selbst schwanger werden könnte. Dass Nero Christen in blutige Tierhäute einnähen und den wilden Tieren vorwerfen ließ; dass er seine erste Frau, seine zweite Frau, seine Mutter, seinen Stiefbruder, den heiligen Petrus und den heiligen Paulus ermorden sowie seinen Geliebten kastrieren ließ und seinen Lehrer Seneca in den Selbstmord trieb – das waren Pathologien, die vielleicht nicht ausbleiben können, wenn man mit 17 vergöttlichter Herrscher der Welt wird. Andere vermeintliche Künstler haben in Führungspositio- Krieg und Sklaven und Gold und ummantelte seine brutalstmögliche Raffgier mit hehren Sprüchen über altrömische Tugenden. Man begreift das spätestens am Ausgang, wenn die fragmentarisch erhaltene Büsten der um Neros Nachfolge kämpfenden Generäle gezeigt werden: Zwei wehrmachtartige Bullenbeißer stehen da, die sich ähnlich genug sahen, dass der siegreiche Vespasian die Büsten seines unterlegenen Widersachers mit ein paar Steinmetzklopfereien auf sich umlabeln lassen konnte. Neros Hipster- und Friedenskaisertum blieben Episode. In späteren Jahrhunderten, als Rom mehr und mehr in Bedrängnis geriet, erinnerte man sich aber an die glücklichen Zeiten und prägte neue Gedenkmünzen, während die „Teufelsgeburt“ Nero – heute würde man von Beckenendlage sprechen – dem Mittelalter selbstverständlich als Verkörperung alles Bösen galt. Wer mit der Ausstellung durch ist, sollte sich dann unbedingt noch Zeit nehmen, die Bestände des Rheinischen Landesmuseums zu besichtigen. Trier war ein Zentrum der römischen Welt, und wenn man von Berlin aus auch sieben Stunden mit dem Zug unterwegs ist: Näher als dort kann man dem, was Rom war, an kaum einem anderen Ort in Europa kommen. Das ist Nero ■■Der Kaiser: Geboren 37 n. Chr., wird Nero im Alter von 17 Jahren nach dem Mord an seinem Stiefvater Kaiser Claudius zum Imperator ausgerufen. 68 n. Chr. erklärt ihn der Senat zum Staatsfeind, Nero begeht Selbstmord. ■■Die Ausstellung: Sie verteilt sich auf drei Standorte. Zentral ist das Landesmuseum, im Stadtmuseum läuft die empfehlenswerte Schau „Lust und Verbrechen. Der Mythos Nero in der Kunst“, im Museum am Dom geht es um Nero als Christenverfolger. Alles bis 16. Oktober, keine Verlängerung. ■■Das Stück: Die unbedingt zu empfehlende Uraufführung „Nero“ (Regie: Julia Wissert) läuft im Stadtmuseum Simeonstift. Nächste Termine: 27. Mai und 2. Juni 14 TAZ.DI E TAGESZEITU NG Gesellschaft Kultur Medien DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 DAS DETAI L Höher. Schneller. Entspannter Auf der richtigen Seite PARALLELGESELLSCHAFTEN Irgendwo am Bodensee ärgern sich Leute über Kinderschokolade mit Migrationshintergrund – Linksliberale überbieten sich unterdessen im Sichfreuen VON LUKAS WALLRAFF Wer kann anderthalb Stunden weggucken? Foto: ap E ntspann dein Gehirn und mach einfach mal nichts – das war die einzige Anforderung eines Wettbewerbs in Südkoreas Hauptstadt Seoul. Mit leeren Gesichtern saßen rund 60 Teilnehmer_innen regungslos und gelangweilt in einem Park, Matte an Matte. Das Ziel: Wer nicht nervös wird und die niedrigste HERZFREQUENZ aufweisen kann, gewinnt. Aber warum sollte die Herzfrequenz beim Abhängen im Park überhaupt hochgehen? Weil keinerlei elektronische Geräte erlaubt waren. Für Südkoreaner_innen eine Herausforderung, immerhin besitzen 80 Prozent ein Smartphone und 15 Prozent gelten sogar als süchtig. Nicht alle fünf Minuten auf das Handy zu sehen kann den ein oder anderen unruhig werden lassen. Auch essen, schlafen, sprechen oder auf die Uhr schauen waren verboten. Am Ende der strapaziösen 90 Minuten wurde bei Rapper Shin Hyo Seob alias Crush die niedrigste Herzfrequenz gemessen. „Ich war bei der Vorbereitung meines neuen Albums körperlich und geistig so erschöpft, dass ich einfach ein bisschen chillen wollte“, sagte der Sieger bei Entgegennahme seiner gläsernen Trophäe. Dass ein solcher Wettbewerb ausgerechnet in Südkorea ausgerufen wird, ist kein Zufall. Schließlich ist die Gesellschaft hochgradig technologisiert, gebildet und wohlhabend. Der Aufschwung der vergangenen Jahrzehnte hat aber auch eine Kehrseite: Der Alltag ist geprägt von Stress, Konkurrenzdenken und dem Drang, immer online zu sein. Bei all dem Leistungsdruck einfach mal abzuschalten fällt vielen schwer. Als Reaktion darauf hatten Künstler_innen bereits 2014 den Entschleunigungswettbewerb mit Smartphone-Verbot ausgerufen. In Südkorea muss eben sogar das Nichtstun zu einem Wettbewerb stilisiert werden. Sonst wäre es ja keine Leistung. JANA LAPPER Nette Jungs, die von Schokoladenschachteln lächeln – wer soll da was dagegen haben? Noch dazu, wenn sie so süß aussehen wie der kleine Jérôme und der kleine İlkay mit den großen Augen? Das schlimm zu finden kann man sich nicht vorstellen. Außer am Arsch der Welt. Irgendwo am Bodensee fanden sich tatsächlich ein paar Pegidisten, die sich über die Fotos von nicht blonden Kindern empörten und die rassistische Sprüche dazu machten, weil der Ferrero-Konzern den üblichen teutschen 08/15-Werbejungen ausgewechselt hatte. Zugunsten einer bunten Mischung Fußballkinder für die Sonderschokoladen zur Fußball-EM. Und weil es sich bei den neuen Kindern unter anderem um die heutigen deutschen Nationalspieler Jérôme Boateng und İlkay Gündoğan handelt, schwappt jetzt eine Aufregungswelle durch das Netz. Wobei die meisten Posts eindeutig für die Präsenz von Boateng und Gündoğan plädieren – sowohl auf Kinderschokolade als auch auf deutschen Fußballschlachtfeldern seien sie gern gesehen, betont die klare Mehrheit. Womit wir bei der Frage wären, warum so ein paar Rassisten so viel Aufmerksamkeit verdienen, die auch dieser Text der Sache widmet. Tja. Offenbar haben viele Menschen das Bedürfnis, rechtzeitig vor der EM zu klären, wie sie das finden, dass Deutschland auch bei dem Turnier in Frankreich wieder durch Spieler mit verschiedensten Migrationshintergründen vertreten wird. Bei 15 Prozent und mehr für die AfD scheint die Antwort nicht selbstverständlich. Klar, auch die NPD hat schon vor zehn Jahren gegen schwarze Nationalspieler gehetzt, aber das ließ sich noch abhaken als unschöne Aktion einer demoskopisch vernachlässigbaren Minipartei. Jetzt meinen viele, auf die peinlichen Pegida-Posts reagieren zu müssen. Wie die Grünen-Chefin Simone Peter, Ist die öffentliche Solidarität mit dem DFB-Team wirklich nötig? Wir wissen es nicht. Und das ist Teil des Problems die ökopflichtgemäß vorausschickt: „#Ferrero zu unterstützen läge mir ja sonst fern.“ Um dann heldenmutig zu twittern: „Aber morgen gibt’s ’ne Großpackung #Kinderschokolade.“ Nicht nur für Grüne dient diese „Debatte“ auch der einfachen Selbstvergewisserung: Hier sind wir wenigstens mal wieder ganz sicher auf der richtigen Seite. Eine klare Haltung zur Flüchtlingsfrage fällt da schon schwerer. Die Räumung des Lagers in Idomeni hat denn auch viel weniger Hashtags und Postings ausgelöst als die #Kinderschokolade. DI E LISTE ■■ Das Hamburger EishockeyTeam Freezers ist tot. Kein Investor wollte es retten. Die Barclaycard-Arena hat damit ihr letztes Hometeam verloren. Was man mit der Halle stattdessen machen könnte: 1. Die jährliche ESC-Party von der Reeperbahn in den Saal verlegen, damit Barbara Schöneberger mal aus dem Regen kommt. 2. Olivia Jones könnte mit ihrer Menstrip-Bar expandieren und damit alle häschenkostümierten Junggesellinnenabschiede aus der Stadt halten. 3. Blankeneser unterbringen, damit in dem Villenviertel mit Elbblick mehr Platz für Flüchtlinge ist. 4. Mehrtägige Raucher-Gedächtnis-Tagung für Helmut Schmidt. Wer zuerst das Fenster kippt, verliert. REA Ferrero-Ratespiel zur EM-Kinderschokolade Screenshot : taz Und ist die öffentliche Solidarität mit dem DFB-Team wirklich nötig? Muss man wirklich annehmen, dass 15 Prozent der MitbürgerInnen oder gar mehr keinen Gündoğan und Boateng im deutschen Trikot sehen möchten? Wir wissen es nicht. Und das ist Teil des Problems. Weil die Menschen, die das nicht wollen, normalerweise nie mit denen reden, die sich das nicht vorstellen können. Und umgekehrt. Pegidisten und Linksliberale wissen wenig übereinander, ahnen aber Schlimmstes und gehen sich lieber aus dem Weg. Außer vielleicht – genau, beim Fußball. Bei den Fernsehübertragungen in Biergärten, Kneipen und Fanmeilen kommen sie ausnahmsweise mal zusammen, da werden AfD-Fans, eher unpolitische Normalos und Pro-Asyl-Mitglieder nebenein ander sitzen. Wahrscheinlich werden sie auch da kaum diskutieren, sondern bier- und ballfixiert auf den Bildschirm starren, aber laut zusammen jubeln, wenn ein Tor für Deutschland fällt. Und den Allermeisten wird dann vollkommen wurscht sein, ob es Schweini oder Boateng geschossen hat. Also alles gut? Immerhin: Die bunte PRAktion von Ferrero ist ein gutes Zeichen. Die machen das ja nicht aus Multikulti-Liebe, sondern aus kommerziellem Interesse. Schön, wenn sich das lohnt! Auch für junge Panini-Sammler ist es heute total normal, Mesut Özil bei Deutschland einzukleben – egal, ob der sein letztes Selfie aus seinem Wohnort London, seinem Geburtsort Gelsenkirchen oder aus Mekka gepostet hat. Und genau weil das alles inzwischen so normal ist, finden Rassisten das bunte deutsche Team so schlimm. Erst recht, wenn es erfolgreich ist. Ein Grund mehr, dem DFB-Team die Daumen zu drücken. Oder den Franzosen. Deren Truppe ist noch bunter – und spielt damit auch gegen Marine Le Pen. Bonne chance! ICH SOLL TIPPS GEBEN ZUR GEBURTSVORBEREITUNG – UND KOMME DADURCH IN EINE ZWICKMÜHLE Achtung! Am Ende wird’s ernst Die taz.akademie fördert junge kritische JournalistInnen im In- und Ausland. Der taz.panterpreis bietet HeldInnen des Alltags eine öffentliche und partizipative Plattform. AUF IHRE SPENDE SIND WIR ANGEWIESEN! taz Panter Stiftung GLS-Bank Bochum IBAN: DE97 4306 0967 1103 7159 00 BIC: GENODEM1GLS www.taz.de/spenden www.taz.de/stiftung Telefon 030 – 25 90 22 13 [email protected] D u auch? Du auch? Du auch? Glückwunsch. Glückwunsch. Glückwunsch. Es bekommen gerade ziemlich viele befreundete Paare Kinder. Alle Anfang 30. Wir sind halt viel weniger individualistisch, als wir uns einreden. Gemeinsame Wohnung, gemeinsamer Netflix-Account, gemeinsame Kinder. So läuft das. Da ich diese gottgewollte Ordnung verlassen und ein Kind vor dem Netflix-Account erstellt habe, bin ich nun quasi Experte auf dem Kinderkriegengebiet. Zumindest für die Baldväter. Ich fühle mich dann immer wie damals, als ich als Erster im Bekanntenkreis einen DSL-Anschluss installiert hatte und anschließend bei allen möglichen (meist älteren) Bekannten meiner Eltern antanzen durfte, um das auch bei ihnen zu erledigen. Nur fragen die Jungs mich heute nicht nach Router, Splitter und Netzwerkkabeln, son- dern nach Elternzeit, Elterngeld, Geburtsvorbereitung und Hebamme. Meine Antworten in kurz: nehmen, nehmen, Vorsicht, Vorsicht. In lang: Der dazugehörige Antrag ist zwar Mist, aber Elternzeit ist geil. Dass es auch noch Elterngeld gibt, umso besser. Und: Macht Elternzeit auf jeden Fall ohne Partnerin! Dieser Rat ist schnell gegeben und abgehakt. Bei den Geburtsvorbereitungskursen und Hebammen ist es komplexer. Da begibt man sich – gerade als immer ein wenig abseits stehender Mann – auf vermintes Gebiet: Hoch esoterisch und antimodern, so kam es mir vor. Unser Geburtsvorbereitungskurs schien unter dem Motto „Wider die moderne Medizin“ zu stehen. Alles Natürliche wurde gepriesen, Hausgeburten galten als Besteigung des Geburtsthrons. Kliniken? Ärzte? Betäubungen? Kaiserschnitte? Zumindest fragwürdige Erfin- NACH GEBURT VON JÜRN KRUSE F.: Mathias Königschulte dungen der Neuzeit. Als ich dann mal kritisch anmerkte, dass vielleicht nicht nur oder in erster Linie die Hebammen dafür verantwortlich seien, dass in den letzten Jahrzehnten die Mütter- und Kindersterblichkeitsraten bei uns deutlich zurückgegangen seien, herrschte eine Kälte im Raum, als hätte ich Hebamme, Hausgeburtler und alle anderen zur fröhlichen Masernimpfung eingeladen. Nicht falsch verstehen: Ich bin der festen Überzeugung, dass es dringend Hebammen braucht, gerade als Korrektiv gegenüber dem nicht selten kühlen und wenig einfühlsamen Klinikpersonal. Hebammen sind bestimmt unterbezahlt, müssen zu hohe Versicherungsprämien bezahlen und leisten tolle Arbeit gegen die Entmenschlichung der Geburt. Würden sie nur endlich ankommen in der Post-DSL-Zeit. Unser Kind war eine Beckenendlage, lag also nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Po oder den Beinen nach unten. Ich habe keine einzige Hebamme getroffen, die uns ernsthaft über die Risiken einer natürlichen Geburt in diesem Fall aufgeklärt hätte. Wir wollten eine natürliche Geburt – und alle fanden es toll. Leider auch die Ärzte. Als unser Kind geboren wurde, hat es nicht geatmet und sein Herz hat nicht geschlagen. Auch in den zehn Minuten danach nicht. Und auch in den fünf Minuten danach nicht. Das erzähle ich dann den Jungs: Hebammen sind wichtig, aber … Und ich wünschte mir, sie hätten mich nach ’nem Netzwerkkabel gefragt. DIE FÜNFTAGEVORSCHAU | [email protected] Freitag Franziska Seyboldt Hosen runter Montag Kefah Ali Deeb Hier und dort Dienstag Sonja Vogel German Angst Mittwoch Meike Laaff Nullen und Einsen Donnerstag Ambros Waibel Mittelalter Gesellschaft + Kultur DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 TAZ.DI E TAGESZEITU NG 15 Distanzierter Blick auf die Menschen: Megumi Kagurazaka als Roboter ID 722 Yoko Suzuki in „The Whispering Star“ Foto: Rapid Eye Movies Jeder Tag ist wispernder All-Tag SCIENCE-FICTION Die Menschen sind furchtbar lärmempfindlich geworden: In seinem Film „The Whispering Star“ folgt Regisseur Sion Sono einer Paketbotin von Planet zu Planet durch eine verlassene postkatastrophische Welt VON EKKEHARD KNÖRER Sion Sono ist einer der Berser ker des japanischen Kinos. Das betrifft die Menge des Out puts, aber auch die Form seines Werks. Mag sein, dass er neben Takashi Miike, der gerade sei nen hundertsten Film dreht, mit knapp fünfzig Werken als Faulpelz erscheint, allerdings hat er mit sechs Filmen im ver gangenen Jahr das Tempo noch einmal deutlich erhöht. Zudem schreibt er auch noch Romane, die sich oft mit den Filmprojek ten verschränken. Zu einer gro ßen Soloausstellung in Japan hat er ein Buch mit nicht weniger als 550 Seiten voller Storyboards seiner Filme produziert. Zwar dreht Sion Sono seit mehr als dreißig Jahren seine Filme, auf der Berlinale war ge rade in einer Retro das Frühwerk „I Am Sion Sono!!“ von 1984 zu sehen. Auf Festivals und im Wes ten hat der Regisseur aber erst in den letzten Jahren so richtig Auf sehen erregt, mit furiosen und aus allen Nähten berstenden Werken: etwa mit der multiplen und Sex, Schwanzabschneiden und Katholizismus völlig unbe rechenbar verbindenden Liebes geschichte „Love Exposure“ oder dem krachbunten Mafia-Musi cal „Tokyo Tribe“, dessen Energie alle Einwände einfach wegbläst. Einwände, die da lauten könn ten: Nichts zu Ende gedacht, wilde Drauflosfilmerei, Undis zipliniertheit, das Unperfekte als Methode, eindrücklich ver körpert etwa in den schiefen Raps, die in „Tokyo Tribe“ alle Dialoge in schräge Sprachmu sik übersetzen. Und nun kommt aus heite rem Himmel „The Whispering Star“, ein Film, der mit dem hys terischen Sion Sono, den man kennt, wenig zu tun hat. Hier wird nicht gerappt, getobt, ge sungen, sondern tatsächlich, wie der Titel verspricht: ohne Ende geflüstert. Außerdem ist alles, mit der prägnanten Aus nahme eines kurzen, mit klas sischer Musik unterlegten Mo ments, in Schwarz-Weiß. Zudem ist der Stern des Titels ganz wört lich zu nehmen: Es handelt sich um Science-Fiction, kein Genre, mit dem man diesen Regisseur bisher in Verbindung gebracht hat. ID 722 Yoko Suzuki, batteriebetrieben Sterneneinsam zieht ein Raum schiff durchs All und durch die Zukunft, mit einer Frau darin, die kein Mensch ist, sondern eine batteriebetriebene Andro idin namens ID 722 Yoko Suzuki. Als Paketbotin transportiert sie Dinge der Menschen durchs All auf Planeten, die alle sehr erd ähnlich sind. Das Raumschiff freilich ist eigentlich eine kleine Wohnung, so eine Art raketenbe triebenes Railroad-Apartment, mit Küche und Kleiderschrank und Motten im Licht. „The Whispering Star“ ist vor allem eines: langsam, sehr lang sam, Bilder in Trance zeigen ein ritualisiertes Leben nahe am Stillstand an Bord des Wohnkü chenschiffs, über das die Tage in rasender Eile dahinziehen, nur dass die Zeit dabei das Gesche hen, das Tun und das Denken, auch die Wahrnehmung des Zu schauers niemals kerbt. Montag Tee kochen Montag, Dienstag, Mittwoch und so weiter, immerzu sa gen Zeittafeln die Wochentage an, manchmal in Sekunden abständen, aber auf dem Pa ketschiff ist jeder Tag wispern der All-Tag. Yoko Suzuki kocht Tee, Montag, sie räumt Sachen aus dem Schrank, Dienstag, sie dreht den Wasserhahn auf, Mitt woch, sie tauscht die Batterien aus, Donnerstag. Und dann, gelegentlich, legt sie auf einem Planeten an. Sie nimmt eine der weißen unver schlossenen Pappschachteln, überbringt sie Jahre nach dem Versand der Empfängerin oder dem Empfänger, lässt den Pa ketschein unterschreiben oder stempeln, spricht ein paar Worte oder auch nicht, einmal fährt sie auch Fahrrad, immer kehrt sie an Bord ihres Raumschiffs zu rück, hebt ab, fliegt weiter. In Schwarz-Weiß, langsam, ohne eine Miene zu verziehen. Eine der Paket-Empfängerinnen, eine sehr alte Frau, betreibt am Meer einen verlassenen Zigaret ten-Verkaufsstand. Suzuki kauft eine Packung, auch Androiden träumen von nichtelektrischen Zigaretten. Auf den Planeten leben nur noch wenige Menschen, achtzig Prozent der Bewohner des Uni versums, sagt eine Einblendung, sind Androiden. Die Landschaft ist wüst, Zeugnisse menschli chen Lebens sind verstreute Re likte, die Androidin und die Ka mera bewegen sich durch eine hingeträumt verlassene postka tastrophische Welt. Man sieht Städte, in deren Läden nichts mehr passiert, auf deren Straßen höchstens ein alter Mann noch unterwegs ist, eine Blechdose am Fuß, de ren Geräusch bei jedem Schritt die Stille durchbricht. Die Men schen sind furchtbar lärmemp findlich geworden. Alles, was über dreißig Dezibel geht, droht sie zu töten. Vor der Stadt ein sam brandendes Meer, die Natur erobert sich ihren Platz in von Menschen geschaffenen Städ ten und Straßen zurück. Sono hat diese Szenen alle samt in Fukushima gedreht, und von dieser Tatsache her Das ganze Szenario erscheint als aus geglühtes Nachbild der Katastrophe von Fukushima gewinnt „The Whispering Star“ seine allegorische Lesbarkeit: Das ganze Science-Fiction-Sze nario erscheint als ausgeglüh tes Nachbild und ersterbender Nachklang der Tsunami- und Reaktorkatastrophe, deren sehr reale Folgen Siono Sono in die irreale Ambient-Schönheit sei nes ganz eigenen Weltraums sanft überführt. Von einem Fehler, den die Menschheit gemacht hat, ist ganz am Anfang von „The Whis pering Star“ zu lesen: Hier sind die Bilder, hier ist der Ort, hier ist der tödliche Frieden, hier sind die Dinge in Schachteln, mit denen Menschen einander daran erinnern, was menschli che Erinnerungen sind. Wir bekommen, weil die An droidin Suzuki neugierig ist, die Dinge in den Schachteln zu se hen: ein toter Schmetterling, ein Filmstreifen, Reste, Über reste; alles ganz analog, wie überhaupt angesichts der in der Zukunftswelt real existie renden Teleportation das Post schiff (und sicher auch der Film insgesamt) ein etwas nostalgi sches Gefährt ist. Das dann, auf allerdings ganz unaufdringliche Weise, um sich selbst und seine eigene Geschichte zu kreisen beginnt. So entdeckt Suzuki ein altes Tonbandgerät (auch sehr analog), auf dem sie sich ihre ei genen Aufzeichnungen aus frü heren Jahren der Reise abzuspie len beginnt. Altmodische Glühlampen Aber auch die mit flüstern der Frauenstimme sprechende Kommandozentrale des Schiffs hat mit handelsüblichen und filmhistorisch vertrauten Tech nikfantasien der Science-Fiction wenig zu tun: Sie sieht wie ein altertümliches Röhrenradio aus, sie signalisiert nicht mit LEDBlinken, sondern mit Glühlam pen-Flackern. Ein bisschen ein Wunder ist es, dass die Navigation funktio niert und das Schiff überhaupt periodisch die Fukushima-Pla neten sowie die Paketempfänger erreicht. Denn der sanfte Bord computer ist ein wenig verpeilt oder jedenfalls in den Anblick BERICHTIGUNG Die Frage, was das Denken Marc Jongens mit dem Denken Slo terdijks zu tun hat und was das Denken der Denker mit dem Programm der AfD, konnte nicht abschließend geklärt werden. Zum Weiterdenken ein sphä renmäßiger Satz von Jongen aus der Weltwoche: „Die großstädti sche (Pop-)Kultur mit ihren au toreflexiven Retromoden und ihrem totalen Mangel an Uto pie und Zukunft sowie die zu nehmende Virtualisierung der sozialen Beziehungen im Zuge der digitalen Revolution haben für ein überall präsentes Käse glockengefühl gesorgt.“ der weißen Deckenleuchte ver liebt, in deren Innerem gefan gene Falter leise flatternde und flackernde Schwarz-Weiß-Kon traste erzeugen. Der Computer verwechselt das mit dem Ster nenhimmel. Trotzdem kommt alles an. Mit Realismus hatte Sion Sono noch nie was am Hut. Da rin bleibt er sich treu, nur dass er alles, was in seinen Filmen sonst überbordet und aus den Fugen geht, diesmal in Understate ment und Ruhe und Flüstern zu rücknimmt. Statt Überfülle nun Leere. Aber diese Leere hat eine Schönheit eigener Art. Am ein drücklichsten in der finalen Se quenz. Ein Scherenschnittkorri dor vor milchigen Wänden. Wir blicken auf die Menschen da hinter wie der Bordcomputer auf die Falter im Licht. Ein Blick, der auf Distanz bleiben muss. Es ist dieser posthumane Blick, den „The Whispering Star“ schmerz lich schön inszeniert. ■■ „The Whispering Star“. Regie: Sion Sono. Mit Megumi Kagurazaka, Kenji Endo u. a. Japan 2015, 102 Min. ANZEIGE 16 TAZ.DI E TAGESZEITU NG Gesellschaft + Kultur DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 ALLE REDEN PLÖTZLICH, TROTZ ALLER VERKLEMMTHEIT, VOM KLO Too much information BRIDGE & TUNNEL VON OPHELIA ABELER V erklemmtheit ist eine amerikanische Eigenschaft oder sogar Tugend. Man geht im Bikini in die Sauna, hält seine Kinder dazu an, keine „potty words“ zu benutzen, also bitte den Pipikakahumor sein zu lassen, zieht seinen Töchtern eine Hose unter den Rock und geht, Sie lesen richtig, zum Kacken nach Hause. „TMI“ würde man mir hier spätestens zurufen, „too much information“, bitte sofort aufhören! „Shitbreak“ oder „home poopers“, Heimscheißer, sind ein amerikanisches Phänomen, von dem man nicht so viel mitbekommt, weil es ja genau darum geht, dass keiner etwas mitbekommen soll, aber in der Teeniekomödie „American Pie“ zum Beispiel wird der arme Finch mit seiner „poop stage fright“ mithilfe eines Abführmittels genüsslich ans Licht gezerrt, und zwar auf der Damentoilette, auf die er sich in seiner Not versehentlich begeben hatte. Dafür hätte er laut neuester Gesetzgebung in North Carolina verhaftet werden können, und pötzlich reden, trotz aller Verklemmtheit, alle vom Klo. Vom „restroom“ genauer genommen, so werden hier öffentliche Toiletten genannt, und es geht um die Frage, ob nach Geschlechtern getrennte Toiletten nicht eigentlich vom Grundgedanken her diskriminierend sind. North Carolina hat im März ein Gesetz verabschiedet, das Transsexuellen vorschreibt, die zu ihrem in der Geburtsurkunde eingetragenen Geschlecht passende Toilette zu benutzen. Das ist natürlich genau das Gegenteil von dem, was jemand, der sich den unglaublichen Strapazen einer Geschlechtsumwandlung unterzogen hat, erreichen wollte, und zutiefst verletzend, respektlos und gemein. Klar, dass dieses Gesetz nur mit den Stimmen der Republikaner verabschiedet wurde, während die Demokraten empört den Saal verließen. Ein transsexueller Mann twitterte ein Foto von seinem bärtigen Gesicht und ließ den verantwortlichen Gouverneur wissen: „Das Gesetz schreibt mir ab jetzt vor, die Toi lette mit deiner Frau zu teilen.“ Seither haben sich zahlreiche Mitglieder der LGBT-Community zum Thema zu Wort gemeldet und darauf hingewiesen, dass die Toilettensituation nicht nur für diejenigen diskriminierend ist, die sich keinem Geschlecht zuordnen wollen oder können, sondern für Frauen im Allgemeinen. Sobald sich vor einer Herrentoilette eine Schlange bildet, bricht Empörung aus, denn darauf warten zu müssen, seine Notdurft verrichten zu können, ist für Männer undenkbar, während das Aufschieben dessen unter Stress und körperlichem Leid für Frauen vollkommen alltäglich ist. Argumente wie „Frauen brauchen halt länger“ sind unfair, da sie männliches Urinieren zur Norm erklären und Frauen einen minderwertigen Körper suggerieren. Den biologischen Gegebenheiten durch eine mindestens gleiche Anzahl von Toi lettenzellen und Urinalen entgegenzukommen, ist bisher kaum jemandem eingefallen. Für große Veränderungen ist es in vielen historischen Gebäuden sowieso zu spät. Die Forderung von Trans* nach Unisextoiletten stößt bei Frauen jedoch nicht nur auf Gegenliebe, da viele sich eben nicht vorstellen können, ihre Toilette mit Männern zu teilen. Die Vorstellung, nach den im Stehen pinkelnden Männern ein bespritztes Klo mit einer Urinpfütze davor benutzen „Shitbreak“ oder „home poopers“, Heimscheißer, sind ein amerikanisches Phänomen Party etwas anders: Tina (Carolyn Genzkow) in dem Film „Der Nachtmahr“ Foto: Koch Films Ein Gnom mit Glubschaugen COMING OF AGE Eine Jugendliche wird mit ihren Ängsten in Gestalt eines grünen Wesens konfrontiert. Der Horrorfilm „Der Nachtmahr“ von Akiz ist feinstes Affektkino VON ANDREAS BUSCHE ■■ Ophelia Abeler ist Kulturkor respondentin der taz in New York Zart besaitete Gemüter sollten den Film „Der Nachtmahr“ von Achim Bornhak, der in den Credits unter dem Namen Akiz auftaucht (klingt mehr nach Punk, soll aber wohl auch vermeiden, dass Erinnerungen an seine Uschi-Obermaier-Kolportage „Das Wilde Leben“ den positiven Gesamteindruck trüben), mit Vorsicht genießen. Das liegt weniger an der Titelfigur, die sich aus einem Zwischenreich des Unbewussten manifestiert, als am offensiven Ton- und Lichtkonzept des Films. Vorsichtshalber ist dem Film eine angeberische Warnung vorangestellt (exzessiver Strobo skop gebrauch!), inklusive der Instruktion, die Lautstärke ordentlich aufzudrehen. Es dauert nicht lange, bis der Film sein Versprechen einlöst: illegale Poolparty irgendwo am Stadtrand von Berlin, die Kids verlieren sich in stampfenden Beats, soundtechnisch eine brachiale Acid-Säge mit Industrial Charme, dazu Leuchtstäbe und eben dieses elektrifizierende Strobogewitter, das einen beim Zuschauen ganz kirre macht. „Der Nachtmahr“ fängt also schon mal gut an, ähnlich konsequent wie „Victoria“, dem es mit seiner ruhelosen Kamera ja auch gelang, ein jugendliches Feiergefühl, das die Schwerelosigkeit des Basses mit der Euphorie des Raves verbindet, im Kino einzufangen. Mitten im Ge- September dieses Jahres heiligsprechen. Vor ihrem Deutschland-Debüt mit Guns-N’-Roses-Sänger Axl Rose am Mikrofon haben AC/DC eine positive Zwischenbilanz der Europa-Tour gezogen. „Es hat Spaß gemacht, es war sehr aufregend“, sagte Gitarrist Angus Young (61) der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Es sei natürlich anders als mit dem erkrankten AC/ DC-Sänger Brian Johnson (68), dem die Ärzte eine Zwangspause verordnet haben. „Aber Axl hat Spaß. Er macht es sehr gut.“ Zudem werde der 54-Jährige, der wegen eines gebrochenen Fußes bei der Premiere Anfang Mai in Lissabon noch hatte sitzend auftreten müssen, immer beweglicher. Auf der Bühne müssten sie sich jetzt sogar aus dem Weg gehen, scherzte Angus Young. Im Hamburger Volksparkstadion wollen AC/DC am Donnerstagabend vor etwa 50.000 Zuschauern rocken. zu müssen, ist vielen zuwider, dazu das fehlende Unter-sichSein und ein Gefühl der Sicherheit, das viele Frauen nicht missen möchten. Hier tendieren Trans*-Aktivisten dazu, einen Vergleich mit den getrennten Toiletten der Rassensegregation zu ziehen, den ich als äußerst hinkend empfinde. Aber am absurdesten, bei aller Berechtigung der Debatte um „potty parity“, inklusive des Arguments, mich bei getrennten Toiletten nie an männliche Machtfiguren heranwanzen zu können, um meine Karriere ans Laufen zu kriegen, scheint mir die Idee, Männer sollten mehr wie Frauen und Frauen mehr wie Männer werden. Männer, die im Sitzen pinkeln, werden auf öffentlichen Toiletten einfach eine Rarität bleiben – und welche Frau schafft es bitte, mit dem sogenannten FUDD – dem Female Urinary Diversion Device – würdevoll im Stehen zu urinieren? Für das Ding, das aussieht wie ein schiefer Plastiktrichter, der mühsam in die Hose gefummelt werden und später irgendwo verstaut werden muss – für das Ding bin ich einfach zu verklemmt. tümmel lässt sich die 17-jährige Tina treiben, bis sie im Halbdunkel plötzlich ihren heimlichen Schwarm Adam entdeckt (Wilson Gonzalez Ochsenknecht, in einem Aufzug zwischen Meat Loaf und Bill Kaulitz, aber diesmal sogar erträglich). Krass, Alter! Irgendwann setzt ihr das Geballer doch ganz schön zu, der viele Alkohol, dann auch noch Adam – voll peinlich. Es ist nicht ganz klar, was passiert, als sie sich kurz zum Pinkeln in die Büsche schlägt: Etwas kreucht durchs Unterholz, Entsetzen, Panik, überstürzt muss die Mädchenclique mit der völlig aufgelösten Tina im Schlepptau die Party verlassen. Und hier hat „Der Nachtmahr“ seinen ersten David-Lynch-Moment: Zwischen Drogennebel und Wachtraumzuständen wiederholt sich vor den Augen der Kids eine Szene, die sie sich kurz zuvor auf ihren Handys angesehen haben. Krass, Alter! Die Krassheit gehört gewissermaßen zum Programm von Akiz. Visuell und akustisch ist „Der Nachtmahr“ feinstes Affektkino, das in seinem bewussten Angriff auf die Sinne (Lichtund Soundeffekte stammen von Atari-Teenage-Riot-Kompagnon Philip Virus) den Filmen von Gaspar Noé ähnelt. Mit dem Unterschied, dass „Der Nachtmahr“ nicht auch noch die Intelligenz seiner Zuschauer beleidigt, denn unter den auf Shock and Awe abzielenden Reizen verbirgt sich eine zarte Comingof-Age-Geschichte. Tina ist mit ihren widersprüchlichen Gefühlen ziemlich alleingelassen. Ihre beste Freundin Babs hört ihr nur mit einem Ohr zu, während sie auf der Clubtoilette eine Line zieht, und ihre Eltern, mit denen Tina in einer schicken Vorstadtvilla lebt, sind mit sich selbst beschäftigt. Ihre Englischlehrerin (das ewige Indie-Rock-It-Girl Kim Gordon) bemerkt zuerst, dass mit Tina etwas nicht stimmt. Wenn Tina das possierliche Wesen anfasst, fühlt es sich an, als berühre sie ihre Seele den Nachtmahr sehen kann. Die Eltern glauben, ihre Tochter sei auf Drogen, ihre Freundinnen denken, Tina wolle sich nur wichtig machen. So eskaliert die jugendliche Identitätskrise. Nach einer erfolgreichen Tour durch die internationalen Filmfestivals wird „Der Nachtmahr“ seit einer Weile als Hoffnung des deutschen Genrekinos gefeiert: No-Budget-Guerillafilmemachen ohne Filmförderung. Hartgesottene Horrorfans sollten gewarnt sein, dass „Der Nachtmahr“ die Ansprüche an das Genre nicht leichtfertig bedient. Zugleich hat Akiz auch ein Problem mit dem Begriff „Coming of Age“, den eigentlich nur verwerflich finden kann, wer nicht versteht, dass Horrorklassiker wie „Halloween“ oder „Nightmare on Elm Street“ nichts anderes als verkappte Coming-of-AgeFilme sind. „Der Nachtmahr“ nähert sich dem Sujet einfach nur von seinem anderen, dem nichtrepressiven, nichtreaktionären Ende her. Der Hedonismus der Jugend – die Lust, der Sex, die Drogen – ist keine moralische Nogo-Area, sondern ermöglicht Freiheiten zur Selbstverwirklichung. „Freak“, sagt die Mutter einmal in einem ihrer seltenen lichten Momente, „ist ein ganz blödes, diffamierendes Wort.“ Das Ding, das sich eines Nachts in der Küche am Kühlschrank zu schaffen macht, ein grüner Gnom mit blinden Glubschaugen und Watschelgang (Gollum meets E.T.), entpuppt sich, obwohl es zunächst Ekel erregt, nicht als das unaussprechliche „Andere“, sondern als eine in schönster Cronenberg-Manier (sein unterschätztes Meisterwerk „Die Brut“) realisierte Manifestation von Tinas Ängsten. Wenn sie das possierliche Wesen anfasst, fühlt es sich an, als berühre sie ihre Seele. Natürlich ist sie die Einzige, die ■■ „Der Nachtmahr“. Regie: Akiz. Mit Carolyn Genzkow, Wilson Gonzalez Ochsenknecht u. a. Deutschland 2015, 92 Min. leitung als auch Forschende äußerten sich positiv über die digitale Version des Altars: Das Modell zeige ihn genauer und umfassender, als BesucherInnen ihn in der Realität je erleben könnten, und WissenschaftlerInnen könnten sogar Teile des Altars, die bisher nicht exakt zugeordnet werden konnten, elektronisch zusammenpuzzeln. Die Attentate in Brüssel haben deutliche Spuren im dortigen Kulturleben hinterlassen – Museumseröffnungen werden verschoben und BesucherInnen bleiben fern. Nun hat die Regierung einigen Einrichtungen finanzielle Unterstützung zugesichert. Insgesamt 170.000 Euro sollen dafür ausgegeben werden – erhalten sollen sie die vier am stärksten von den negativen Auswirkungen der Attentate betroffenen Kunst- und Wissenschaftseinrichtungen. Anderen Institutionen solle durch Kommunikation und Werbung geholfen werden, hieß es vonseiten der Regierung. UNTERM STRICH Kurz vor ihrer Heiligsprechung soll im August eine Sammlung bisher unveröffentlichter Schriften von Mutter Teresa veröffentlicht werden. Titel des Buches: „Ein Aufruf zur Barmherzigkeit: Herzen für die Liebe, Hände zum Dienen“. Die Missionarin und Ordensschwester war 1997 im Alter von 87 Jahren gestorben und hatte durch ihren Einsatz in den Elendsvierteln der Stadt Kolkata in Indien Weltberühmtheit erlangt. Papst Franziskus will die Nonne im Der Pergamonaltar, der vielen ForscherInnen als achtes Weltwunder der Antike gilt, wird BesucherInnen des Pergamonmuseums noch bis 2019 verborgen bleiben. Ein digitales 3-D-Modell soll nun die lange Zeit der Renovierungsarbeiten überbrücken. Der Entwurf dieses Modells bedeutete Millimeterarbeit. Das Modell setzt sich aus 580 Millionen Dreiecken zusammen und soll im Hof des Pergamonmuseums gezeigt werden. Sowohl die Museums- Gesellschaft + Kultur DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 TAZ.DI E TAGESZEITU NG 17 Bekannt und fremd zugleich PORTRÄT Mit Lakonie und schwarzem Humor durch die Zeit: Am Samstag kann Guntram Vesper, der für seinen Roman „Frohburg“ den Preis der Leipziger Buchmesse erhielt, Geburtstag feiern VON JOCHEN SCHIMMANG Im Juni 1985 erschien in der Süd deutschen Zeitung ein Text von Guntram Vesper unter dem Titel „Über Frohburg und sich selber schreiben“. Fast wäre man versucht zu sagen: Etwas Anderes hat dieser Autor sein Leben lang nicht getan. Aber das wäre zweifellos falsch, denn Vesper hat auch über Steinheim im Vogelsberg und über Göttingen geschrieben, über sexuelles Begehren und Lüsternheit, über die Jagd nach seltenen und weniger seltenen Büchern, vor allem aber über Mord und Totschlag, Angst bis zur Paranoia, Geschichte als Gewaltkontinuum. Von Hause aus ist Vesper Lyriker, jedenfalls hat er so angefangen. Und das lyrische Ich, das ist die gängige Vorstellung, hat einen ganz bestimmten Blick auf die Welt und kann von sich selbst nie so ganz absehen. Muss es auch nicht, solange dieser Blick vor nichts die Augen verschließt und dabei zugleich, wie bei Vesper, voll versteckter Empathie ist, die jedoch nie explizit ausgesprochen wird. Diese Empathie gilt den je konkreten Opfern, darüber hinaus aber jener „gebrechlichen Einrichtung der Welt“ insgesamt, mit der schon Kleists Kohlhaas bekannt war. „Frohburg“, es ist inzwischen oft darauf hingewiesen worden, dass es ein Werk mit diesem Titel von Guntram Vesper gleich zweimal gibt, einmal als Lyrik, einmal als Prosa. Erstaunlicherweise ist aber selten erwähnt worden, dass der aktuelle, völlig zu Recht mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnete Roman einen Prosazwilling aus dem Jahr 1979 hat, ja, dass sich hier nach mehreren Jahrzehnten ein Kreis geschlossen hat. „Nördlich der Liebe und südlich des Hasses“ hieß das Buch, nicht etwa in einem bibliophilen Kleinverlag erschienen wie manche Gedichtbände von Vesper, sondern bei Hanser. Es war zudem ein Erfolg, nicht nur bei der Kritik, sondern auch beim Publikum. Der Klappentext be- ginnt mit dem Satz: „Guntram Vesper hat ein Buch über unser Land und über unsere Zeit geschrieben.“ Das lässt sich, wörtlich, auch über den Roman „Frohburg“ sagen. Mit der Einschränkung, nein, Erweiterung, dass „unsere Zeit“ in beiden Büchern einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten umfasst, ohne Weiteres immer wieder ins achtzehnte und neunzehnte Jahrhundert zurückgreift, getreu dem Satz von Balzac, den Vesper dem damaligen Buch als Motto vorangestellt hatte: „Das Heute ist nur der jüngere Bruder vom Gestern.“ Diesem Motto ist er in allen seinen Werken, auch in der Lyrik, treu geblieben, und vielleicht erklärt gerade das, warum er lange Zeit als Autor weitgehend vergessen war. Wo die ewige Jetztzeit triumphiert und Autoren fast nur noch im Präsens schreiben, hat auch literarisches Gedächtnis wenig Platz. Daher war Vesper etwa zwischen 1985 und heute nicht nur aus der Wahrnehmung des Publikums weitgehend verschwunden, sondern auch aus der des literarischen Tagesbetriebs. Allerdings hat es immer Kollegen wie Kritiker gegeben, die den Rang dieses Autors erkannt haben, Kunert und Rühmkorf, Raddatz und Franz-Josef Görtz. Thomas Schaefer hat zudem 2006 in einem Heft der Horen unter dem Titel „Aus dem tiefen Inneren des Landes. Eine Lanze für Guntram Vesper“ einen Essay über den Autor geschrieben, der als die beste Einführung in das Werk gelten kann. Aus dem tiefen Inneren des Landes, das heißt jenseits der Metropole(n), sind auch Vespers Bücher geschrieben. Diese literarische Geschichtsschreibung, darum handelt es sich, setzt dort an, wo Geschichte als fortlaufender Gewaltprozess am nachhaltigsten spürbar ist: in den Provinzen. Vespers Provinzen sind in Hessen, in Niedersachsen und vor allem natürlich in Westsachsen verortet, bei Frohburg, der Kleinstadt zwischen Leipzig und Chemnitz, in der Vesper vor 75 Jahren, am 28. Mai 1941, als Sohn eines Landarztes Ein manischer Bücherjäger freut sich über seine Ehrung in Leipzig: Guntram Vesper Foto: Jan Woitas/dpa geboren wurde und die er zusammen mit den Eltern 1957 in Richtung Westdeutschland verließ. „Frohburg“ beginnt gleich nach einer ersten lakonischen Stichwortsammlung – Lakonie ist ohnehin ein Merkmal dieses Autors, was man angesichts eines Romans von 1.002 Seiten zunächst kaum glauben mag – mit der Erschießung von sieben Bewohnern des Dorfes Küllstedt durch die sowjetischen Besatzer, bei der das gesamte Dorf zusehen muss. Darüber herrscht anschließend „fünfundvierzig Jahre eisiges Schweigen“. „Dabei hatte die Befreiung stattgefunden, war Frieden eingekehrt. Aber nur an den Fronten.“ Von dort wandert die Gewalt ins Landesinnere, und sie geht keineswegs immer nur vom Staate aus, sondern auch vom Volke. Wenn Vesper deutsche Geschichte entlang der Provinz erzählt, dann nicht, um Letztere zu idealisieren. Gewaltverhältnisse werden überall ausgebrütet und dominieren überall. „Ich werte es nicht, ich sage es nur“, heißt es gegen Ende von „Frohburg“, und in der Tat ist Vespers Erzählen, auch wenn es manchmal atemlos erscheint, sprachlich so durchgearbeitet, so diszipliniert, dass er in seinem gesamten Werk auf jedes Ausrufungs- und jedes Fragezeichen verzichtet. Die Atemlosigkeit liegt in den Ereignissen Vespers Bücher stellen den uralten Zusammenhang von Literatur und Histo riogafie wieder her selbst, nicht beim Autor. Zwei besonders bedrückende Kapitel aus „Nördlich der Liebe“ heißen „Eine blutige Geschichte“und „Reise in eine verhangene Landschaft voller Katastrophen“. Beides könnte man als Überschrift über Vespers gesamtes Werk setzen. Dabei sollte allerdings nicht der abgründige „schwarze Humor“ verschwiegen werden, der dieses Werk auch trägt. Hier ist Vesper sehr nah an Becketts Satz: „Nichts ist komischer als das Unglück.“ Ein Gefühl scheint durch alle Geschichten, alle Gedichte hindurch: die Angst. „Was Angst ist, wie sie entsteht. Wie schnell das geht. Wie unvermittelt sie aufkommt.“ „Nördlich der Liebe“ kann, ebenso wie viele Gedichte aus der Zeit, stellenweise auch als ein Psychogramm der paranoischen Stimmungen der siebziger Jahre gelesen werden. Es wäre hochinteressant, das Buch – wenn es denn noch greifbar wäre! – noch einmal parallel zu Michael Rutschkys 1980 erschienenem „Erfahrungshunger. Ein Essay über die siebziger Jahre“ zu lesen – wenn das denn noch greifbar wäre. Zugleich schweift aber hier wie in „Frohburg“ der Blick immer durch die Jahrhunderte. „Viel Zeit ist vergangen, aber die Geschichte kannst du überall in den Dörfern hören. Was sind für so einen Stoff dreihundert Jahre.“ Vespers Bücher, die Lyrik eingeschlossen, sind eine Geschichtsschreibung, die den uralten Zusammenhang von Literatur und Historiografie wiederherstellt, indem sie die konkreten Geschichten nicht zugunsten der vorschnellen Stiftung des Großen und Ganzen unterschlägt. Spätestens seit „Frohburg“ ist klar, dass er mit dieser deutschen Geschichtsschreibung in der jüngeren deutschen Literatur nur mit Uwe Johnson vergleichbar ist, an den es in „Frohburg“ bei der Beschreibung eines Kindheitsurlaubs an der Ostsee eine kleine Hommage gibt. Dagegen ist – mit Verlaub und vorauseilender Bitte um Vergebung an alle Fans – im Vergleich mit Vesper das Werk Walter Kempowskis doch recht betulich. „Eine Flut von Bildern. Filme, wie rasend abgespult. Bekannt und fremd zugleich. Das dauernde Gefühl, alles, alles schon erlebt zu haben.“ So heißt es 1979, so stürzt auch die Fülle der Geschichten von „Frohburg“ zunächst auf uns ein, bevor nach und nach deutlich wird, dass dieser Koloss von einem Buch höchst musikalisch durchstrukturiert ist. Diese Geschichtenfülle musste dem Autor übrigens buchstäblich entrissen werden, damit Vesper, der auch im persönlichen Gespräch ein unermüdlich sprudelnder Erzähler ist, innehielt und das Buch publiziert werden konnte. Er hätte wohl sonst immer weitergemacht. Drum sei dem Verleger Klaus Schöffling auch gedankt. Der Generalbass dieser Geschichten ist Mord und Totschlag. Kriminalfälle faszinieren Vesper nach seinen eigenen Worten um so stärker, je rätselhafter sie sind. Zu seinen bevorzugten Lektüren zählt der „Neue Pitaval“, eine Sammlung von Kriminalgeschichten, seit dem Ancien Régime fortgeschrieben. Wann und für wie viel Geld er in welchen Antiquariaten diese 60 Bände zusammengetragen hat, weiß der manische Bücherjäger selbst nicht mehr, doch sie stehen fein aufgereiht im Regal des Wohnzimmers an der Herzberger Landstraße im gutbürgerlichen Göttinger Ostviertel. Das hatte er 1979 noch von außen beschrieben; nun wohnt er mit seiner Frau schon lange selbst dort. In den vergangenen Jahrzehnten hat er sich selbst gern auch „Privatgelehrter“ genannt. Dass er mit „Frohburg“ kurz vor seinem 75. Geburtstag aus dem Schatten dieser Privatgelehrtenexistenz getreten ist, ist ein sehr großer Glücksfall. Für uns. ANZEIGE NACHHALTIG UND GUT? 2. JUNI 19:30 UHR RM WASSERTU IN L R BE UNSERE VERANSTALTUNGSREIHE THEMEN UND TERMINE: Mit „Nachhaltig und gut?“ möchten die RWE Stiftung für Energie und Gesellschaft und Cicero die grundsätzliche Bedeutung von Nachhaltigkeit diskutieren. 21. Mai 2015 Nachhaltigkeit und Innovation 21. Januar 2016 Nachhaltigkeit und Politik 18. Juni 2015 Nachhaltigkeit und Wachstum 25. Februar 2016 Nachhaltigkeit, Gesellschaft und Unternehmertum WIR LADEN SIE EIN: AM 2. JUNI 2016 ZUM THEMA „NACHHALTIGKEIT UND ENERGIE – WAS SIND DIE HERAUSFORDERUNGEN DER ZUKUNFT?“ Es diskutieren: Claudia Kemfert, Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit an der Hertie School of Governance Hildegard Müller, Vorstand bei RWE für den Bereich Netze Ortwin Renn, Soziologe und Nachhaltigkeitswissenschaftler / Leiter IASS Jürgen Trittin, Ko-Vorsitzender der Kommission zur Überprüfung der Finanzierung des Kernenergieausstiegs und ehemaliger Bundesumweltminister Moderation: Christoph Schwennicke, Chefredakteur Cicero 10. September 2015 Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit 8. Oktober 2015 Nachhaltigkeit und Bildung Anmeldung: [email protected] Veranstaltungsort: Wasserturm EUREF-Campus Berlin Torgauer Straße 12 10829 Berlin 2. Juni 2016 Nachhaltigkeit und Energie – Was sind die Herausforderungen der Zukunft? 18 TAZ.DI E TAGESZEITU NG Flimmern + Rauschen DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 DAS SOLLTEN SI E SEH EN MEDI ENTICKER Im Auftrag der Kanzlerin Last of DDR ■■22.15 Uhr, Arte, „Coming Die Journalistin Ulrike Demmer wird stellvertretende Regierungssprecherin WECHSEL Für René Pfister, den Leiter des Spiegel-Hauptstadtbüros, war Ulrike Demmer am Mittwoch im „Die Lage“-Newsletter die Gewinnerin des Tages. Denn die 43-Jährige wird ab Mitte Juni Stellvertreterin von Regierungssprecher Steffen Seibert. Sechs Jahre hatten Pfister und Demmer in Berlin zusammengearbeitet. Dann ging sie 2012 zum Focus und anschließend zur Verlagsgruppe Madsack, wo sie erst im vergangenen Herbst als Leiterin das Hauptstadtbüro des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) aufbaute. Nun also der Wechsel in die Politik. SPD-Chef und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat sie geholt. „Mit Ulrike Demmer wird eine erfahrene, vielfach preisgekrönte und hervorragend vernetzte Journalistin neue stellvertretende Regierungssprecherin“, teilte er mit. Die SprecherInnenposten sind in der Regierung aufgeteilt: Der oberste Sprecher (Seibert) wird von der Kanzlerin berufen, die anderen beiden (ab Juni Demmer und neben ihr Georg Streiter) kommen von den Koalitionspartnern SPD und CSU. Demmers Vorgängerin, Christiane Wirtz, wechselt als Staatssekretärin ins Justizministerium. Pfister vermutet in seinem Newsletter, dass nun viele Kollegen „die Nase rümpfen“ würden ob des Wechsels von Demmer. Dabei ist die Geschichte längst durch. Seit Jahrzehnten wechseln JournalistInnen auf Sprecherposten in Wirtschaft und Politik – und manchmal sogar wieder zurück, wie Béla Anda, der erst bei der Bild arbeitete, dann von 2002 bis 2005 Regierungssprecher war und 2012 zur Bild zurückkehrte (die er mittlerweile schon wieder verlassen hat). Also nein, die Nase rümpft kaum noch wer. Allerdings mag Pfisters Ernennung Demmers zur Gewinnerin des Tages ein Indiz dafür sein, wie sehr ein solcher Sprecherposten mittlerweile von den alten KollegInnen als Jackpot und Ausweg aus einer kriselnden Branche wahrgenommen wird. JÜRN KRUSE Dirk Kummer (l.) und Matthias Freihof machen Filmgeschichte Foto: Arte out“, Drama, DDR 1989, R: Heiner Carow, D: Matthias Freihof, Dagmar Manzel, Dirk Kummer, Michael Gwisdek Als alles schon unterging, war die DDR so weit: für den Film, der Homosexualität ins Zentrum seiner Handlung stellt. Lehrer Philipp und seine Kollegin Tanja mögen sich sehr. Für Tanja könnte Philipp der Mann fürs Leben sein. Doch Philipp ist sich plötzlich nicht mehr so sicher. Regisseur Heiner Carow kämpfte sieben Jahre lang für sein Projekt. N EUE ZEITSCH RI FT ALTER LI EBLI NG HAMBURG | Der Axel Springer KÖLN | RTL-Mann Peter Kloep- Verlag bringt unter dem Markendach der Bild-Zeitung ein Magazin mit dem Titel Testbild auf den Markt. Die erste Ausgabe erscheint am 27. Mai. Chefredakteur Axel Telzerow sagte, „knallharte Tests und präzise Kaufempfehlungen“ unterschieden das Magazin von Wettbewerbern. Testbild erscheint mit einer Druckauflage von 300.000 Exemplaren und kostet drei Euro. Mindestens vier Ausgaben pro Jahr sind geplant. (epd) pel (57) ist der beliebteste Nachrichtensprecher im deutschen Fernsehen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov nannten 17 Prozent der Befragten den Kopf von „RTL Aktuell“ als ihren Lieblings-Nachrichtensprecher. Den zweiten Platz teilen sich Claus Kleber („heute journal“, ZDF) und Jan Hofer („Tagesschau“, ARD) mit jeweils 6 Prozent. 33 Prozent machten allerdings keine Angaben. (dpa) „Bild“ jetzt objektiv Kloeppel vorne Nicht ohne ihre Kinder TÜRKEI Weil sie Erdoğans Waffenlieferungen an Islamisten öffentlich machte, muss Arzu Yıldız ins Gefängnis VON EREN CAYLAN Am vergangenen Mittwoch wurde die türkische Journalistin Arzu Yıldız zu 20 Monaten Haft verurteilt. Ihr Vergehen: Yıldız hatte über ein Ermittlungsverfahren wegen Waffenlieferungen aus der Türkei für Extremisten in Syrien berichtet. Damit nicht genug: Das Gericht entzog der Journalistin auch das Sorgerecht für ihre beiden Kinder. Über die Waffenlieferungen erschienen erste Berichte 2014 in der türkischen Presse. Vorausgegangen war eine von der Staatsanwaltschaft initiierte Durchsuchungsaktion: Polizei und Gendarmerie stoppten Lastwagen, die angeblich voll mit Waffen waren – und unterwegs nach Syrien. Die Männer in den Lastwagen wiesen sich allerdings als MIT-Mitglieder, also als Angehörige des türkischen Nachrichtendienstes aus. Die Durchsuchung wurde dokumentiert und Waffen entdeckt. Präsident Erdoğan kritisierte das Vorgehen der Polizei und erklärte, die Lastwagen würden humanitäre Hilfsgüter transportieren. Die Journalisten Can Dündar und Erdem Gül wurden unter anderem wegen ihrer Berichte über diese Durchsuchung zu fünf Jahren Haft verurteilt: Sie hatten die amtlichen Bilder der Lastwagen mit Waffen veröffentlicht, Erdoğan hatte persönlich Strafanzeige erstattet. Ein anderer Prozess gegen Fatih Yagmur, der als erster Jour- nalist das Thema aufgegriffen hatte, läuft noch. Anfang 2015 lud Arzu Yıldız die Videos des Prozesses gegen die vier Staatsanwälte, die das Ermittlungsverfahren eingeleitet hatten, ins Internet hoch. Yıldız war da schon eine bekannte Journalistin, weil sie offizielle Berichte über die Durchsuchung veröffentlicht hatte. Zu ihrer Verurteilung sowie zum Entzug des Sorgerechts sagte sie der taz: „Sie haben das bewusst gemacht. Das ist das erste Mal, dass ich verurteilt worden bin. Eigentlich hätte ich eine Bewährungsstrafe bekommen müssen.“ Doch das Gericht war anderer Meinung. net. Ich habe zwei Töchter im Alter von vier Monaten und von sechs Jahren. Jetzt ist mein Mann verantwortlich für sie. Was soll ich machen, wenn ihm etwas passiert?“ Ihrer älteren Tochter habe sie von dem Beschluss nichts erzählt, aber sie soll davon von einem Nachbarskind erfahren haben: „Sie haben meinem Kind gesagt, dass es mir weggenommen wird.“ Yıldız kündigt an, dass sie gegen das Urteil in Berufung gehen werde. Sollten die Möglichkeiten dazu in der Türkei ausgeschöpft sein, dann sei ihr Ziel der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte. Ihre Probleme gehen aber darüber hinaus. Gegen sie läuft noch ein weiterer Prozess wegen Beleidigung des Präsidenten Erdoğan: „Ich habe ihn überhaupt nicht beleidigt. Ich habe nur Tweets von anderen Journalisten retweeted oder Artikel geteilt. Was sie tun, ist unrecht. Wenn sie diese Tweets im Gericht als Beweise präsentieren und damit öffentlich machen, dann machen sich die Staatsanwälte und Richter zu meinen Komplizen.“ Während der ersten sechs Monate der Präsidentschaft Erdoğans wurden bereits 1.845 Personen wegen angeblicher Beleidigung angeklagt. Gefängnisse sind türkischen Journalisten nicht fremd. Nach einem Medienbericht der unabhängigen Nachrichtenseite Bianet saßen im April 28 Journalisten in der Türkei im Gefängnis. Die Türkei steht in der Rangliste der Pressefreiheit auf Platz 151. „Eigentlich hätte ich eine Bewährungsstrafe bekommen müssen“ ARZU YILDIZ Yıldız sagt, sie sei die einzige Journalistin in der Türkei, die das ganze Verfahren vom Anfang bis zum Ende verfolgt hat: „Die Regierung kann alles manipulieren, die Bilder, die Medien und so weiter. Aber die Berichte, über die ich geschrieben habe, sind offizielle Beweise dafür, dass die Regierung dschihadistische Gruppen in Syrien mit Waffen beliefert hat.“ Eine große Überraschung war für sie besonders der Verlust des Sorgerechts: „Mit so einem Beschluss habe ich nicht gerech- Arzu Yıldız mit ihrer älteren Tochter Foto: privat DIE EU WILL NETFLIX VERPFLICHTEN, 20 PROZENT EUROPÄISCHE PRODUKTIONEN BEREITZUSTELLEN. OKAY, ABER WANN KOMMT DIE 4. STAFFEL VON „HOUSE OF CARDS“? ARD 12.00 12.15 13.00 14.00 14.10 15.00 15.10 16.00 16.10 17.00 17.15 18.00 18.50 Tagesschau ARD-Buffet ZDF-Mittagsmagazin Tagesschau Rote Rosen Tagesschau Sturm der Liebe Tagesschau Nashorn, Zebra & Co. Tagesschau Brisant Wer weiß denn sowas? In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte 20.00 Tagesschau 20.15 Die große Show der Naturwunder 21.45 Panorama 22.15 Tagesthemen 22.45 Ladies Night 23.30 Mann/Frau 0.00 Nachtmagazin 0.20 Die große Show der Naturwunder 1.55 Die Wahrheit über Frank Mannata. Gangsterfilm, E/I 1969. Regie: Saverio Setó ZDF 12.00 12.10 13.00 14.00 14.15 15.05 16.00 16.10 17.00 17.10 17.50 18.05 heute drehscheibe ZDF-Mittagsmagazin heute – in Deutschland Die Küchenschlacht Bares für Rares heute – in Europa SOKO Wien: Die Akte Schweikhart. D/A 2009 heute hallo deutschland Ein guter Grund zu feiern SOKO Stuttgart: Zirkus Fratinelli. D 2014 19.00 heute 19.25 Notruf Hafenkante 20.15 Neues aus dem Reihenhaus 21.45 heute-journal 22.15 Maybrit Illner 23.15 Markus Lanz 0.30 heute+ 0.45 Masters of Sex RTL 12.00 14.00 16.00 17.00 17.30 18.00 18.30 18.45 19.05 19.40 20.15 22.15 23.10 0.00 Punkt 12 Der Blaulicht-Report Verdachtsfälle Betrugsfälle Unter uns Explosiv – Das Magazin Exclusiv – Das Star-Magazin RTL aktuell Alles was zählt Gute Zeiten, schlechte Zeiten Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei Nikola Ritas Welt RTL Nachtjournal SAT.1 12.00 14.00 16.00 17.00 17.30 18.00 19.00 19.55 20.15 23.10 0.10 Richter Alexander Hold Auf Streife Auf Streife – Berlin Mein dunkles Geheimnis Schicksale – und plötzlich ist alles anders Auf Streife – Die Spezialisten Fahndung Deutschland Sat.1 Nachrichten Criminal Minds: Das Haus der Puppen. USA 2010 Profiling Paris: Zerstörung und Vergebung. F 2009 Criminal Minds: Das Haus der Puppen. USA 2010 PRO 7 12.10 12.35 14.20 15.15 17.00 18.00 18.10 19.05 20.15 22.30 How I Met Your Mother Two and a Half Men 2 Broke Girls The Big Bang Theory taff Newstime Die Simpsons Galileo Musicshake by Rea Garvey Die Yottas! Mit Vollgas durch Amerika 23.30 red! 0.25 Two and a Half Men 16.50 Marsupilami – Im Dschungel ist was los 17.00 Das Dschungelbuch 17.35 Yakari 18.00 Shaun, das Schaf 18.15 Ben & Hollys kleines Königreich 18.40 Dinotaps 18.50 Unser Sandmännchen 19.00 Robin Hood – Schlitzohr von Sherwood 19.25 Wissen macht Ah! 19.50 logo! Die Welt und ich 20.00 Ki.Ka Live 20.10 Durch die Wildnis KI.KA ARTE 7.50 Bobo Siebenschläfer 8.00 Sesamstraße 8.25 Lulu Zapadu 8.50 Die Abenteuer von Buck und Tommy in Suriname 9.00 Floris Drachen 9.25 Q Pootle 5 9.45 Dreckspatzplatz 9.55 Au Schwarte! – Die Abenteuer von Ringel, Entje und Hörnchen 10.25 Mouk, der Weltreisebär 10.50 Die Meeresprinzessinnen 11.10 Robin Hood – Schlitzohr von Sherwood 11.35 Yakari 12.00 Little Amadeus – Die Abenteuer des jungen Mozart 12.25 Garfield 12.55 Rowdy & Zwick 13.15 Ein Fall für TKKG 13.40 Die Pfefferkörner 14.10 Schloss Einstein 14.35 Schloss Einstein 15.00 (Un)heimlich berühmt – The Avatars 15.50 Stoked 16.25 Garfield 7.35 ARTE Journal Junior 7.45 Die kulinarischen Abenteuer der Sarah Wiener in Asien 8.30 X:enius 8.55 Die Macht und ihr Preis 10.25 Stalins Rache: Die Angst der Sieger vor der Heimkehr 11.30 360° – Geo Reportage 13.20 ARTE Journal 13.45 Das Blaue vom Himmel. Melodram, D 2011 15.20 Frankreichs mythische Orte 15.50 Frühmorgens 16.15 Wanderlust 17.00 X:enius 17.30 Der steinige Weg zur Freundschaft 18.25 10 Winzer, Joachim Król und der Moissonnier 19.10 ARTE Journal 19.30 Der Weg der Weisheit 20.15 Jordskott – Die Rache des Waldes 21.15 Jordskott – Die Rache des Waldes 22.15 Coming out. Beziehungsdrama, DDR 1989. Regie: Heiner Carow 0.05 Hatufim – In der Hand des Feindes 2.40 Hinter der Maske 3SAT 18.05 Expeditionen ins Tierreich 18.50 Deutschlands älteste Bäume 20.15 Mythos Wald 21.45 Sommernachtskonzert Schönbrunn 2016 23.20 Dialog mit meinem Gärtner. Tragikomödie, F 2007. Regie: Jean Becker. Mit Daniel Auteuil, Jean-Pierre Darroussin 1.00 Die Stunde des Wolfes BAYERN 18.30 18.45 19.15 20.00 20.15 21.45 22.00 22.45 0.45 Rundschau Stofferl Wells Bayern Seenflimmern Tagesschau Die Kirche bleibt im Dorf. Mundartkomödie, D 2012. Regie: Ulrike Grote. Mit Natalia Wörner, Karoline Eichhorn Rundschau Magazin Seppl & Saupreiß Night Of the Proms Die Kirche bleibt im Dorf. Mundartkomödie, D 2012 SWR 18.05 Hierzuland 18.15 Die Rezeptsucherin 18.45 Von Korkenziehern bis Kotztüten – Sagenhafte Sammler in Rheinland-Pfalz 19.15 Sommerfrische 19.45 SWR Landesschau aktuell 20.00 Tagesschau 20.15 Donna Leon – Nobiltà 21.50 Tatort: Das Lächeln der Madonna. D 2005 23.20 Tatort: Familiensache. A 2007 0.45 Donna Leon – Nobiltà 2.15 Der Südwesten von oben HESSEN 18.00 Willkommen in Frankfurt am Main 19.30 hessenschau 20.00 Tagesschau 20.15 Pfarrer Braun: Drei Särge und ein Baby. D 2006 21.45 Tatort: Wer das Schweigen bricht. D 2013 23.10 Der Tel-Aviv-Krimi 0.40 Polizeiruf 110: Die falsche Sonja. D 1997 2.05 Schmeiß‘ die Mama aus dem Zug! Schwarze Komödie, USA 1987. Regie: Danny DeVito. Mit Billy Crystal, Danny DeVito WDR 18.00 18.45 19.30 20.00 20.15 21.45 22.30 23.15 0.00 1.30 2.15 3.00 Niederrheingeschichten Aktuelle Stunde Lokalzeit-Geschichten Tagesschau Tatort: Die chinesische Prinzessin. D 2013 Prey – Die Beute: Der Ausbruch. GB 2015 Prey – Die Beute: Ausweglos. GB 2015 Prey – Die Beute: Fallstricke. GB 2015 Tatort: Die chinesische Prinzessin. D 2013 Prey – Die Beute Prey – Die Beute Prey – Die Beute NDR 18.00 18.15 18.45 19.30 20.00 20.15 Ländermagazine Typisch! DAS! Ländermagazine Tagesschau Länder – Menschen – Abenteuer 21.00 Länder – Menschen – Abenteuer 21.45 NDR//aktuell 22.00 Unter der Haut 23.30 Caren Miosga interviewt... 0.00 Cuckoo 0.30 Nuhr im Ersten 1.15 extra 3 1.45 Zapp 2.15 Kulturjournal 2.45 Hallo Niedersachsen 3.15 Nordmagazin 3.45 Schleswig-Holstein Magazin RBB 18.00 rbb UM6 – Das Länder magazin 18.30 zibb 19.30 Abendschau 20.00 Tagesschau 20.15 Polizeiruf 110: Aquarius. D 2010 21.45 rbb aktuell 22.15 Stilbruch 22.45 Bauer sucht Kultur 23.30 Die unerschütterliche Liebe der Suzanne. Drama, F 2013. Regie: Katell Quillévéré. Mit Sara Forestier, François Damiens 1.00 Das Paket 1.10 Stilbruch 1.40 Abendschau 2.10 Brandenburg aktuell 2.40 zibb 3.40 Täter – Opfer – Polizei MDR 18.10 19.00 19.30 19.50 20.15 21.00 21.45 22.05 22.35 23.05 23.50 Brisant MDR Regional MDR aktuell Holiday am Süßen See Lebensretter Hauptsache gesund MDR aktuell artour Nah dran Der ewige Pilger Peter Tschaikowski: Violinkonzert D-Dur op. 61 0.40 Lebensretter 1.25 Hauptsache gesund 2.10 artour 2.40 Maischberger 3.55 Sachsen aus halber Höhe PHOENIX 12.00 Das Jahr der Wildnis 12.45 Dubai – das andere Arabien 13.45 Michael Martin – Abenteuer Wüste 14.30 Michael Martin – Abenteuer Wüste 15.15 Michael Martin – Abenteuer Wüste 16.00 Michael Martin – Abenteuer Wüste 16.45 Michael Martin – Abenteuer Wüste 17.30 Vor Ort 18.00 Brasilien in Not 18.30 Expedition ins ewige Eis 19.15 Expedition in die Wüste 20.00 Tagesschau 20.15 Faszination Wüste 21.10 Faszination Wüste 22.05 Faszination Wüste 23.00 Faszination Wüste 23.55 Ontario 0.15 Im Zauber der Wildnis 1.00 Im Zauber der Wildnis Leibesübungen DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 TAZ.DI E TAGESZEITU NG 19 Feine Füße FUSSBALL Die deutsche Nationalspielerin Pauline Bremer spielt für Olympique Lyon. Mit dem französischen Klub möchte sie heute die Champions League gegen den VfL Wolfsburg gewinnen AUS REGGIO EMILIA JOHANNES KOPP Bloß nicht noch einmal! Gewiss werden die Französinnen alles unternehmen, um dieses Déjàvu-Erlebnis zu vermeiden. Wieder ist der VfL Wolfsburg Finalgegner. Neun Spielerinnen von Olympique Lyon werden wieder dabei sein, die bereits vor drei Jahren auf dem Platz standen, als man den Deutschen im Champions-League-Endspiel mit 0:1 unterlegen war. Die Französinnen sind favorisiert. Wolfsburgs Trainer Ralf Kellermann, der mit seinem Klub die Champions League in den letzten drei Jahren zweimal gewann, erklärte dieser Tage, Lyon sei „das Maß aller Dinge“. Er wiederum scheint an einem Déjà-vu-Erlebnis sehr interessiert zu sein. Und doch hat sich so manches geändert vorm deutschfranzösischen Duell in der norditalienischen Kleinstadt Reggio Emilia (Eurosport, 18 Uhr). Seit dieser Saison etwa spielt die deutsche Nationalspielerin Pauline Bremer in Lyon mit. Die 20-Jährige berichtet, dass die Abwehrspielerinnen im Team sich schon sehr für ihren Erfahrungsschatz als Bundesligaspielerin von Turbine Potsdam interessieren. „Sie fragen mich nach den Stärken und Besonderheiten der Wolfsburger Offensivspielerinnen.“ Man könnte das für selbstverständlich hal- ten. Doch Kellermann plauderte gerade aus, seine Spielerinnen Lara Dickenmann und Élise Bussaglia, die mittlerweile von Lyon nach Wolfsburg gewechselt sind, hätten ihm gestanden, man habe sich vor drei Jahren mit den Deutschen gar nicht genauer befasst. Nachdem das französische Team die letzten beiden Jahre jeweils schon im Achtelfinale ausgeschieden ist, ist das Gegnerstudium zur Pflicht geworden. „Und durch die beiden inter- Vor wenigen Wochen hat Olympique zum zehnten Mal hinter einander die Meister feier ausgerichtet national weniger erfolgreichen Jahre sind nun die Erwartungen sehr groß“, berichtet Bremer. Den nationalen Meistertitel hat man einfach schon zu oft gewonnen, als dass ihm noch sonderliches Gewicht zugemessen würde. Vor wenigen Wochen hat man zum zehnten Mal hintereinander die Meisterfeier ausgerichtet, und Pokalsieger ist man auch wieder geworden. Nur mit einem Champions-LeagueTitel kann diese Saison in besonderer Erinnerung bleiben. Für Lyon könnte es zu einem Problem werden, dass man diese Spielzeit bislang kaum gefordert war. „Die deutsche Liga ist sicherlich attraktiver, weil die Leistungsdichte größer ist“, sagt Bremer. Lediglich Paris St. Germain kann dem Serienmeister Paroli bieten. Im ChampionsLeague-Halbfinale war aber davon nichts zu sehen. Olympique Lyon unterstrich beim 7:0-Erfolg im französischen Duell seine Vormachtstellung. Erstmals trat man an der Heimstätte des Männerteams an – im neu gebauten EM-Stadion vor 22.000 Zuschauern. „Wie im Rausch haben wir gespielt“, erzählt Bremer. Es habe alles geklappt. Besonders angetan ist sie von den Rahmenbedingungen in Lyon. Die Frauenabteilung genießt innerhalb des Klubs eine große Anerkennung. Die Nutzung der Infrastruktur des Männerprofiteams ist eine Selbstverständlichkeit. Und der mächtige Vereinspatron Jean Michel Aulas ist auch gern dabei, wenn das Frauenteam prominente Verstärkungen präsentieren kann, so wie kürzlich bei der Vorstellung der deutschen Nationalspielerin Dzenifer Marozsán, die im Sommer zu Olympique wechselt. „Der Präsident legt großen Wert auf den Frauenfußball“, sagt Pauline Bremer. Der mangelnde Wettbewerb in der Liga wird für die U20- „Die Erwartungen sind sehr groß“: Pauline Bremer will ihnen gerecht werden Foto: dpa Internationale Schlittschuh-Union In BerlinKöpenick präsentiert Claudia Pechstein ein Männerteam, das sie bis zu den Winterspielen 2018 bringen soll. Mit dabei sind ein Ungar, ein Norweger, ein Japaner und: ihr Lebensgefährte ORTSTERMIN AUS KÖPENICK ANDREAS RÜTTENAUER Claudia Pechstein hat ihre Jungs im Griff. „Los, wir müssen arbeiten!“, sagt sie zu den jungen Männern, die in den gleichen Trainingsklamotten wie Deutschlands Dauereisschnellläuferin herumlaufen. „Du hier und du hier, sonst sieht man die Sponsoren nicht!“ Die Fotografen können jetzt den Kleinbus fotografieren, mit dem Pechsteins neue Trainingsgruppe fortan unterwegs sein wird. Die 44-Jährige, die sechs Mal eine olympische Goldmedaille gewonnen hat, bleibt dem Leistungssport erhalten. Sie hat ein Privatteam zusammengestellt, mit dem sie trainieren will. Drei junge Männer aus Norwegen, Ungarn und Japan, sie heißen Aleksander Waagenes, Junya Miwa und Sándor Dekány, sollen Pechstein bis zur Olympiateilnahme 2018 begleiten. Coach ist der US-Amerikaner Peter Mueller. Das „Team Pechstein – The Internationals 2018“ hat sich viel vorgenom- Haben viel vor: Eislauf-Olympionikin Claudia Pechstein (l.) und ihr Lebensgefährte Matthias Große, der sich nun Teamchef nennen darf, sind am 7. Juni wieder vor Gericht Foto: dpa men. Das Team muss auch die Geschichte der erfolgreichsten deutschen Winterolympionikin mitschleppen. Um die ging es bei der Teampräsentation am Mittwoch in Pechsteins Berliner Heimatstadtteil Köpenick auch. Es ist die Geschichte ihrer Dopingsperre durch die Internationale Eislaufunion ISU wegen eines auffälligen Blutwertes, die Geschichte ihrer Rehabilitation, nachdem bei ihr eine ererbte Anomalie festgestellt worden ist, und die noch nicht vollendete Geschichte ihres juristischen Kampfes gegen das Prinzip der Sportjustiz. Und so ist nicht das 3.000-Meter-Rennen bei den Olympischen Spielen von Pyeongchang 2018 der nächste ganz große Termin für Pechstein, sondern das Urteil des Bundesgerichts- hofs, der über die Zulassung einer Schadenersatzklage gegen die ISU entscheidet. Für die Sportwelt ist dieser Tag von Bedeutung, weil es darum gehen wird, ob sich Athleten generell der Sportgerichtsbarkeit zu unterwerfen haben. Am 7. Juni wird das Urteil verkündet. Ihr neuer Trainer habe ihr für diesen Tag schon freigegeben, witzelt Pechstein und scheint siegessicher. Noch siegessicherer wirkt Matthias Große. Der Lebensgefährte von Pechstein schwingt mit der großen Gefühlskeule, „Was sie durchgemacht hat, ist unüberlebbar“ MATTHIAS GROSSE bevor der rote Vorhang in einem Köpenicker Konzertsaal aufgezogen wird, hinter dem sich Pechstein und ihr Team postiert haben. „Was sie durchgemacht hat, ist unüberlebbar“, sagt er und berichtet von einem Treffen mit dem seinerzeitigen Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbunds, Thomas Bach. „Tun Sie mir einen Gefallen und sorgen dafür, dass der Fall Pechstein nicht zu einem zweiten Fall Robert Enke wird“, soll Bach ihn gebeten haben. Das Team Claudia Pechstein wird dann so präsentiert, als sei das Posieren der angejahrten Eisschnellläuferin vor einer Sponsorenwand das größte Ereignis, das in Köpenick stattgefunden hat, seit Schuster Voigt im Oktober 1906 als Hauptmann verkleidet die Stadtkasse geraubt hat. Bei genauerem Hinsehen wird die große Story vom ersten deutschen Profiteam im Eisschnelllauf dann schon ein gutes Stück kleiner. Als Hauptsponsoren werden die Unternehmen von Matthias Große präsentiert. Schade, dass die Website der „Unternehmensgruppe Matthias Große“ nicht erreichbar ist, sonst könnte man vielleicht in Erfahrung bringen, ob zu der Firma mehr gehört als nur ein Parkplatz in Köpenick, ein Wohnheim für Obdachlose in Köpenick und eine marode Ausflugsgaststätte in Köpenick, die ihre beste Zeit lange hinter sich hat. Das „Team Pechstein – The Internationals 2018“ ist ein Berliner Vorortprojekt von Matthias Große. Von Köpenick aus soll es nach Olympia gehen. Weltmeisterin durch das herausfordernde Training aufgewogen. Bremer: „Das Training hier ist auf unglaublich hohem Niveau. Das Spieltempo und die Passgenauigkeit sind extrem hoch.“ Im Kreise der feinfüßigen französischen Nationalspielerinnen wie Louisa Necib, Camille Abily oder Eugénie Le Sommer hat sich auch Bremer technisch verbessert, wie Bundestrainerin Silvia Neid kürzlich feststellte. Pauline Bremer bereut den frühen Wechsel ins Ausland nicht: „Hier kann ich mich am besten weiterentwickeln.“ Ihr gefällt es gut in Lyon. Ihren Vertrag hat sie vorzeitig bis 2018 verlängert. Umgekehrt bereichert die Deutsche das jahrelang eingespielte Ensemble von Lyon um eine andere Note. Trainer Gérard Precheur hat die gelernte Stürmerin zur rechten Außenverteidigerin umgeschult. Nachdem sie anfangs von Verletzungspech verfolgt war, kann sie sich mittlerweile auf dieser Position immer wieder gewinnbringend durch ihre Schnelligkeit und ihren großen Einsatzwillen in Szene setzen. Das sind Eigenschaften, die heute in Reggio Emilia im Stadion Città del Tricolore gefragt sein dürften. Pauline Bremer will die Favoritenrolle aber nicht annehmen. Sie sagt: „Das wird ein sehr enges Spiel auf sehr hohem Niveau.“ WAS ALLES N ICHT FEH LT Ganz viele positive Russen: Die russische Hochsprungolympiasiegerin Anna Tschitscherowa beteuert nach dem positiven Nachtest einer während der Sommerspiele 2008 abgegebenen Dopingprobe ihre Unschuld. „Für mich ist das ein kompletter Schock“, sagte die 33-Jährige der Nachrichtenagentur AFP. Tschitscherowa hatte 2012 in London Olympiagold gewonnen. Am Dienstagabend war bekannt geworden, dass eine Dopingprobe von den Sommerspielen in Peking 2008 positiv gewesen sein soll. Dort hatte Tschitscherowa Bronze gewonnen. Trotz der Vor- Anna Tschitscherowa Foto: dpa würfe hofft sie auf einen Start bei den Sommerspielen in Rio. Unter den dopingverdächtigen Sportlern aus Russland befinden sich einem Medienbericht zufolge zehn Medaillengewinner der Spiele von Peking. Der russische Sender Match TV veröffentlichte ohne Angabe einer Quelle die Namen 14 russischer Athleten, die bei den nachträglichen Kontrollen auffällig geworden sein sollen. Das IOC hatte mitgeteilt, dass bei Tests mit verfeinerten Nachweisverfahren 31 Proben auffällig waren. Die betroffenen Athleten kommen aus zwölf verschiedenen Ländern, insgesamt sechs Sportarten sind betroffen. Schockgefrostete Hamburg Freezers: Das Eishockeyteam hat keine Lizenz für die nächste Saison in der Deutschen Eishockey Liga beantragt. Trotz des unerwartet großen Erfolgs bei der bundesweiten Spendenaktion ließ der Besitzer Anschutz Entertainment Group aus den USA die Frist zur Lizenzbeantragung verstreichen. Eine Bitte um Freigabe: Der Wechsel von Darmstadts Trainer Dirk Schuster zum Bundesligarivalen FC Augsburg nimmt Gestalt an. Der 48-Jährige hat die Südhessen um die Freigabe aus seinem bis 2018 laufenden Vertrag gebeten. Warriors ohne Mumm: In den Playoffs der nordamerikanischen Profiliga NBA droht Meister Golden State das Aus im Halbfinale. Dienstagnacht verlor der Titelverteidiger die vierte Partie der Serie bei den Oklahoma City Thunder 94:118. Somit liegt OKC in der Gesamtwertung 3:1 vorn und braucht nur noch einen Sieg. Die Russifizierung eines Schalkers: Fußballprofi Roman Neustädter (28) von Bundesligist FC Schalke 04 ist russischer Staatsbürger. Das wurde per Präsidial erlass verfügt, teilte der Kreml mit. Neustädter, der in der Ukraine geboren wurde, war vom russischen Nationaltrainer Sluzki ins Aufgebot der Sbornaja für die Europameisterschaft in Frankreich berufen worden. 20 TAZ.DI E TAGESZEITU NG Die Wahrheit DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 DER N EUE CH EF: HAI BATULLAH ACHUN DSADA Ach, und sag mal, Achundsada, neuer Boss der Taliban, als gelernter Großsalbader bist du da ein Grobian? DAS WETTER: DAS URVI ECH Hager bist du, Haibatullah, grau gelockt im Hordenbart. Trägst den Turban wie ein Mullah, weiß gedreht nach Landesart. Richte flugs den Blick nach oben, schickt doch bald ein Apparat wohl auch dir vom Himmel droben Grüße aus Abottabad. MICHAEL RINGEL Drohnenzielfoto: dpa Das Urviech war recht spät dran. Der ausgedehnte Mittagsschlaf hatte ihm zwar ein saftiges Fell beschert, dafür aber eine geharnischte Verspätung von exakt 39 Minuten. Quel malheur! Sein erster Auftritt im Fernsehverkehrsgarten war im Eimer, bevor er überhaupt begann. Das Urviech hatte sich vertraglich verpflichtet, renitenten Verkehrsteilnehmern einmal wö- chentlich eine Lektion im Einund Ausparken, im Spur- und Ölwechsel und im Flirten an der Ampel zu geben. Und das live! Vor laufender Kamera! Insofern war die Verspätung von 39 Minuten ungünstig. Der Sender hatte zur Überbrückung auf den „6. Sinn“ umgeschaltet. Als das Urviech völlig verschwitzt im Fernsehverkehrsgarten anrollte, lief gerade der Abspann. Heute früh, ab kurz nach acht, ist in Leipzig Völkerschlacht. Nein, bloß Spaß und gar nicht wahr: Wir feiern heut den Jubilar! Der niemals je sich hat geschont, der schon in Ost und West gewohnt, der fleißig, tapfer, immer heiter, der frisch war, offen und so weiter und maßvoll. Schaut, er braucht nicht viel, nicht Spaß und Freud, nicht Tanz und Spiel. Güldener Greis Auch könnt nie wer vernünft’ger sein: Er trinkt pro Tag bloß ein Glas Wein, isst eine Scheibe Esspapier als Freud- und Lebenselixier und schläft zehn Stunden jeden Tag in seinem goldnen Sarkophag. Nie trieb er eine Stunde Sport, und doch: Er ist der schlankste dort, wo heute er Geburtstag feiert und sich als Greis vor uns entschleiert. Er zeigt uns Menschen wohlgestalt: Wer derart lebt, wird ganz schön alt. Nur Gott allein zeigt sich verwundert: Der Katholikentag wird hundert. PETER P. NEUHAUS Foto: TV-yesterday JUDY WI NTER WI LL VON BAUM BEGRABEN WERDEN Runzelkräfte unter sich BERLIN afp/taz | Hoffentlich liest diese Meldung kein Straßenbaum: „Judy Winter will unter einem Baum begraben werden“, tickerte gestern die Jenseits-Agentur epd. Doch nicht sofort, oder? Sonst tut irgendein Straßenbaum ihr noch den Gefallen und fällt im Sturm auf die Schauspielerin drauf. Wie die mittlerweile auch schon 72 Jahresringe zählende Altinternationale der Boulevardbühne der Bild gestern erklärte, fände sie jedenfalls „die Idee schön, mei- TAGEBUCH EI N ER ENGLAN DFAH RERI N: DI E PUB-SCH LANGE Die spinnen, die Briten, aber bevor sie mit dem Brexit in die Nordsee abtreiben, will man sie schnell noch mal besuchen. Auf zu Freunden, die als Korrespondenten aus dem Vereinigten Königreich berichten! Der Begleiter, der aus Angst vor Dauerregen und Black Pudding noch nie britischen Boden betreten hat und seine Englandkenntnisse von „Inspector Barnaby“ bezieht, freut sich vorsichtig. Gosh! London empfängt bei Sonne und 23 Grad, die Temperaturgrenze, ab der Briten respektvoll von „Heat Wave“ sprechen. Auf dem Trafalgar Square hüpfen kostümierte Männer zu keltischen Rhythmen, während der Londoner bei schalem Bier Kühlung sucht. Des Abends laden die Freunde in ihre Lieblingskneipe zu gehobener Pub-Kost, die angeblich auch ein nicht abgehärteter Magen übersteht. Leider wird unser Bus umgeleitet, und der Fahrer erklärt entspannt, dass er auch nicht so recht weiß, wo’s langgeht. Londoner Taxen gehören eindeutig ins Reich der Mythen, und bis uns eines erlöst, betreiben wir im Sonnenuntergang Feldstudien am Straßenrand. Am Zielort okkupieren von der Heat Wave ausgedörrte Londoner den Pub-Biergarten. Der traditionell entschleunigte Service ist endgültig eingestellt, denn die Bedienung verstärkt die Tresenmannschaft gegen den Ansturm der Durstigen. Es folgen weitere wertvolle Studien im „Queueing“, und als wir nach einer Dreiviertelstunde in der Schlange unser erstes Ale umklammern, erfahren die Weintrinker unter uns, dass die auf der Karte aufgeführ- ten Weine leider nicht geliefert wurden, und man – „I’m really sorry, mate“ – nicht wisse, was gerade so im Angebot sei. In einem Blitzkriegüberfall erbeuten wir aus dem unbewachten Getränkekühlschrank zwei Erzeugnisse des französischen Erzfeindes, derweil hat ein umwerfend charmanter Knabe, dem der Sieg bei jeder Frisuren- und Tattoo-Weltmeisterschaft gewiss wäre, mehrfach unser Essen zwischen Küche und unserem Tisch hin und her geschleppt. „Still queueing?“, fragt er mitleidsvoll, entpuppt sich als Chefkoch und verkündet kurzerhand „Dinner is on the house!“ Rule Britannia! Nach erfolgreicher Nahrungsund Alkoholzufuhr dann Heimfahrt. Über dem Bauch unseres Cabbys spannt der Union Jack. Wo wir denn herkämen? „Ger- VON PIA FRANKENBERG many“ outen sich die Freunde mutig. „Deutschländ!“, tönt es unerwartet begeistert, „all my folks are from there!“ Zuerst habe man ja noch Traditionen gepflegt, „but then came Hitler and everything was Schei-se“. Wir lernen, dass Thatcher auch „Schei-se“ war, und Angela Mörkel … o well! Kurz vor der Enthüllung, ob er denn nun Brexit yes or no stimme, plagen den Mann plötzlich andere Sorgen, denn wir fahren durch stockdunkles Waldgebiet: „Do you know where I am? I think I’m lost“. Nach Landessitte schließen wir Wetten ab, ich behaupte, wir sind kurz vor Wales, der Begleiter tippt auf „Midsomer“, Schauplatz blutrünstiger Morde in seiner Lieblingsserie. Dann schluckt uns – goodbye Europe, Barnaby hilf! – die Nacht über England. GURKE DES TAGES nen Mantel sozusagen an einem Baum abzugeben“. So stellt sich eine Grand Dame des Runzeltheaters ihren Abgang vor: Einfach den Mantel an der Garderobe der Natur abgeben. Aber wie empfände das eigentlich ein Baum? Stellen wir uns den Vorgang mal umgekehrt vor: „Baum will unter Judy Winter begraben werden.“ Eine uralte Eiche hängt ihre Rinde an die Aktrice – und Judy Winter muss dann sehen, wo sie bleibt mit der runzligen Borke. So geht’s doch auch nicht! Endlich ist es höchstrichterlich bestätigt: Scheißen ist keine Privatsache! „Dienstunfall auf Beamtenklo“, meldete die Kloagentur AFP gestern. Demnach hat das Verwaltungsgericht Berlin entschieden, dass „zwar das Aufsuchen der Toilette selbst erkennbar keine dienstlich geprägte Tätigkeit darstelle“, dennoch gehöre die Toilette „zum vom Dienstherrn unmittelbar beherrschbaren räumlichen Risikobereich“. Das Scheißrisiko trägt also der Dienstherr. 🐾 taz.die tageszeitung erscheint tägl. Montag bis Samstag, Herausgeb.: taz.die tageszeitung. Verlagsgenossenschaft eG Hausanschrift: Rudi-Dutschke-Straße 23, 10969 Berlin Postanschrift: Postf. 610229, 10923 Berlin Telefon: 030 | 25 902-0 | Internet: www.taz.de Fingerprint: 96:78:2F:71:74:A5:4E:A8:A2:39: B5:98:46:B4:4F:D0:E7:8B:63:9D Chefredaktion: Georg Löwisch Katrin Gottschalk (stellv.), Barbara Junge (stellv.) Chefreporter: Peter Unfried Lokalredaktionen: Nord-Hamburg: Stresemannstraße 23, 22769 Hamburg, 040 | 38 90 17-0 Bremen: Pieperstraße 7, 28195 Bremen, 0421 | 96026 0 Berlin: Rudi-Dutschke-Straße 23, 10969 Berlin, 030 | 2 5 902 0 Verantwortlich i.S. des Pressegesetzes: Georg Löwisch LeserInnenbriefseite: Gabriele v. Thun Anzeigen Gesamtausgabe: Margit Jöhnk Berliner Lokalteil: Bert Schulz | alle Berlin Regionalteil Nord: Jan Kahlcke | Hamburg Anzeigen: Andrea Bodirsky | Bremen Manfred Frenz | Hamburg LeserInnenbriefe E-Mail: [email protected] Fax: 030 | 25 902 516 Die Redaktion übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. 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Um ihre Schulen mit hohem Migrantenanteil ein bisschen zu durchmischen, bieten so manche Berliner SchulleiterInnen biodeutschen Eltern – mehr oder minder offen – an, ihre Kinder nicht mit migrantischen SchülerInnen in eine Klasse zu stecken. Die homogene Kita-Gruppe bleibt dann auch in der Grundschule ohne Kinder anderer Hautfarbe, Herkunft oder Religion. Auch an weiterführenden Schulen gibt es solche „segregierte“ Klassen, hat das Antidiskriminierungsnetzwerk Berlin des Türkischen Bundes in Berlin-Brandenburg (ADNB) dokumentiert. Spricht das Netzwerk die Schulen darauf an, führen diese verschiedene Ausflüchte an: Das sei praktischer für den Religionsunterricht – oder schlicht Zufall. Solche Erfahrungen macht Eva Maria Andrades vom ADNB seit Jahren. Die Juristin berät Eltern und SchülerInnen, die sich in oder von Schulen diskriminiert fühlen. Und immer, wenn sie sich in deren Namen bei der Schulleitung beschwert, muss sie feststellen: Nicht alle Schulen sind aufgeschlossen für Kritik von außen. Schulen, die religiösen Musliminnen verbieten, das Kopftuch zu tragen, spuren oft erst dann, wenn Andrades eine entsprechende Aufforderung des Senats vorlegt. „Was die Schulen machen, geschieht nicht immer in böser Absicht. Aber an den Schulen fehlt zum Teil das Bewusstsein, dass es eine diskriminierende Praxis ist, Kinder aufgrund eines Migrationshintergrunds in separate Klassen einzuteilen oder in ihrer Religionsfreiheit einzuschränken.“ Und dagegen ist auch juristisch bislang kaum vorzugehen. Denn das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG), das die Benachteiligung aufgrund von Geschlecht, Hautfarbe, Reli- Es gibt Schulen, die religiösen Musliminnen verbieten, das Kopftuch zu tragen – ohne Unrechtsbewusstsein Foto: Gordon Welters/ laif gion, etc. verbietet, nimmt den Bildungsbereich komplett aus. Von den rund 200 Diskriminierungsfällen, die im Jahr bei Eva Maria Andrades und ihren KollegInnen auf dem Schreibtisch landen, können sich die BeraterInnen nur dann auf das Gleichheitsgesetz berufen, wenn es sich etwa um unrechtmäßige Kündigungen, Absagen bei Bewerbungen oder einen grundlosen Ausschluss bei der Wohnungssuche handelt. Und auch das Berliner Schulgesetz ist ungenügend. Es verbietet zwar Diskriminierung. Daraus leiten sich aber nicht die Rechte ab, die die Betroffenen in solchen Fällen bräuchten: Schutz der sich Beschwerenden vor Viktimisierung, klare Ansprechpartner, Sanktionsmöglichkeiten gegen die TäterInnen. Gegen Diskriminierung an Schulen ist juristisch bislang kaum vorzugehen Die verschiedenen Beratungsstellen, die sich zum Berliner Netzwerk gegen Diskriminierung in Schule und Kita (BeNeDiSK) zusammengeschlossen haben, fordern seit Langem eine unabhängige Beschwerdestelle speziell für den Schulbereich. Bislang gibt es beim Berliner Senat nur eine generelle Beschwerdestelle. Die sei aber weder unabhängig noch mit den notwendigen Kompetenzen ausgestattet, sagt Carsten Ilius von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Am Mittwoch hat die Gewerkschaft ein Gutachten vorgestellt, wie die Beschwerdestelle aussehen müsste: nicht dem Senat unterstellt und mit umfassenden Untersuchungsrechten an allen Schulen ausgestattet. Um sie einzurichten, müsse der Senat endlich ein entsprechendes Gesetz verabschieden (siehe Interview). Bisher gibt es in keinem Bundesland ein Gesetz oder eine Beschwerdestelle speziell für Schulen. Und das, obwohl die europäische Anti-Rassismus-Richtlinie den deutschen Länderministerien vorschreibt, auch SchülerInnen vor Diskriminierung zu schützen. „Wir Beratungsstellen haben keine rechtliche Handhabe“, kritisiert Juristin Andrades. Wenn sich die Schule schützend vor ihre Lehrkräfte, der Se- nat schützend vor seine Schulen stellt – dann sei nichts zu machen. Bislang habe die Senatsverwaltung wenig Bereitschaft gezeigt, die Lücken im Gesetz zu stopfen. Zwar unterstützt er die Anlaufstelle Antidiskriminierung und Diversity an Schulen (ADAS), die im Juni ihre Arbeit aufnehmen will, doch eine weitere Beratungsstelle – auch eine begrüßenswerte – löse nicht die bestehende Probleme, urteilt Andrades. Vielleicht spielt den Berliner Beratungsstellen ja auch das Wahljahr in die Hände. Das Netzwerk will sich mit den BildungssprecherInnen aller Parteien treffen. Läuft es gut, macht eine Oppositionspartei daraus vielleicht ein Wahlkampfthema. Läuft es besser, gewinnt sie die Wahl. TAZ.DI E TAGESZEITU NG „Belastend für die Opfer“ Carsten Ilius über Diskriminierung SCHULE taz: Herr Ilius, warum braucht eine Beschwerdestelle ein eigenes Gesetz? Es gibt doch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG). Carsten Ilius: Erstens erfasst das AGG SchülerInnen an öffentlichen Schulen gar nicht. Und zweitens sind die dort vorgesehenen Sanktionen für den Problembereich Schule ganz ungeeignet. Im AGG sind Entschädigungsregelungen vorgesehen. Konflikte in der Schule müssen aber bereinigt werden, indem die belastende Situation für das Diskriminierungsopfer möglichst schnell beendet wird. Diskriminierung wird oft als etwas „Gefühltes“ betrachtet. Ist das in Gesetze fassbar? Man kann das juristisch mit dem Begriff der mittelbaren Diskriminierung fassen: Es geht etwa um Maßnahmen, die nicht direkt zur Diskriminierung gedacht sind, aber dazu führen. Heißt eine gesetzliche Regelung, dass Diskriminierung immer vor ein Gericht führt? Nein. Es geht in erster Linie um eine kurzfristige Lösung von Diskriminierungsfällen an Schulen. Da muss man zuerst sehen, ob das Problem mit einem Schlichtungsverfahren gelöst werden kann. Nur wenn das nicht möglich ist oder die Betroffenen damit nicht einverstanden sein sollten, muss es möglich sein, dass auch rechtliche Sanktionen ergriffen werden. Um das auf einer klaren und sicheren Grundlage tun zu können, braucht die Beschwerdestelle entsprechende Befugnisse. Deshalb sind wir auch dagegen, dass die Stelle bei der Senatsbildungsverwaltung angesiedelt ist. INTERVIEW ALKE WIERTH Vollversion unter taz.de/berlin Carsten Ilius ■■ist Rechtsanwalt in den Bereichen Strafrecht, Aufenthaltsrecht und Schulrecht. Er hat das GEWGutachten mit erstellt. ANZEIGE EVA SCHNEIDER IST IRRITIERT, MIT WELCHEN THEMEN SICH GERICHTE SO BESCHÄFTIGEN D as eine Malheur ist, dass aufs Klo zu gehen an sich gefährlich sein kann. Doch wenn alles, was man tut, irgendwie gefährlich ist, dann eben auch das. Vor allem, weil man es ja recht oft tut, über den Tag verteilt. Nach simpler Wahrscheinlichkeitsrechnung ist es also gar nicht so selten, dass Unfälle auf dem Klo passieren. Aber was könnte das sein? Gefahren lauern beim Bodenbelag. In der Regel sind das Fliesen oder gut Abwischbares. Gut Abwischbares ist normalerweise glatt. Schwupps, liegt man da. Stößt sich dabei womöglich noch den Kopf. Oder der Klassiker: Die Klobrille ist nicht richtig festgeschraubt. Man lässt sich nichts ahnend her unterplumpsen, und, schwupps, liegt man da. Seltener: Man stößt sich an einem weit geöffneten Fenster. Das ist einer Beamtin aus Friedrichshain-Kreuzberg im August 2013 auf dem stillen Örtchen ihres Arbeitsplatzes passiert. Platzwunde und Prellung waren die Folge. Ob diese Brille wohl sicher ist? Foto: dpa Das andere Malheur aber ist die Frage nach der Verantwortung: Wer ist für den sicheren Toilettengang zuständig? Der Arbeitgeber? Oder zählt der Klogang zum reinen Privatvergnügen? Letzteres befand der Arbeitgeber und nahm dabei Bezug auf die Rechtsprechung bayerischer Verwaltungsgerichte. Er verwies darauf, dass ein Klogang ein privates Risiko sei. Pah, findet das Opfer und klagte dagegen. Das Verwaltungsgericht gab der Stadtbeamtin nun recht. Eindeutige Indizien für eine Arbeitgeberzuständigkeit und damit einen Dienstunfall seien, dass sich der unglückliche Vorfall während der Dienstzeit und im Dienstgebäude ereignet hatte. Der Arbeitgeber kann sich also nicht einfach so aus der Toiletten-Verantwortung ziehen. Die Klo-Klage könnte sogar zum Präzedenzfall werden, denn das Gericht ließ wegen der „grundsätzlichen Bedeutung der Sache“ Berufung zu. Bis der Fall endgültig geklärt ist, gilt hiermit offiziell: No risk, no fun. www.biocompany.de Ein Privatgeschäft mit Risiko Wir laden Sie herzlich zu unserem exklusiven Genießerabend ein! Beginn: 16.00 UHR Skalitzer Straße 127 10999 Berlin Kreuzberg 02.06.16 Donnerstag Unsere Partner stellen sich persönlich vor und erzählen aus dem Nähkästchen ... Für Verkostung, Degustation und ein Glas Sekt oder Saft ist natürlich intritt gesorgt. E Zusammen mit FREI ! 22 TAZ.DI E TAGESZEITU NG Berlin DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 Grüne ziehen eigene Bilanz des Flughafen-Debakels Grüne legen eigenen Abschlussbericht vor. Das stößt auf Kritik BER-UNTERSUCHUNGSAUSSCHUSS „Die sollen mal weniger Pressekonferenzen machen und mehr arbeiten.“ Es ist Martin Delius von der Piratenfraktion, der Vorsitzende des BER-Untersuchungsausschusses, der diese Worte über seine grünen Ausschusskollegen sagt. Die haben gerade Journalisten eine 64-seitige gedruckte Broschüre präsentiert, mit der sie kurz vor dem eigentlichen Abschlussbericht des Ausschusses eine eigene Bilanz ziehen. Darin führen sie vor allem die schon bekannten Kritikpunkte an dem Großflughafenbau auf, der schon 2010 hätte eröffnet sein sollen; Selbstüberschätzung, zu viele Planveränderungen und unzureichende Kontrolle durch den Aufsichtsrat. Das Abgeordnetenhaus hatte den BER-Untersuchungsausschuss, der seinen Bericht am 3. Juni beschließen soll, Ende 2012 auf Drängen aller drei Oppositionsfraktionen eingesetzt. Delius wurde nicht über eine eigene Mehrheit im Ausschuss Vorsitzender, sondern weil die Piratenfraktion mit einem Vorsitz an der Reihe war. Er konnte sich dennoch einen Namen als BER-Experte machen. Auch die Grünen kamen am Mittwoch nicht umhin, seine Arbeit unterm Strich als gut zu befinden: „Der hat das nicht ganz schlecht gemacht“, befand der GrünenAbgeordnete Andreas Otto. Otto begründete den eigenen Abschlussbericht mit „Sorge, dass im offiziellen Bericht verschiedene Dinge nicht drinste- hen werden.“ SPD und CDU würden im Ausschuss eher das Ziel verfolgen, Regierungsmitglieder aus den eigenen Reihen von Verantwortung freizusprechen. Für Ausschusschef Delius erfordert das aber keinen eigenen gedruckten Bericht: Jede Fraktion, die sich der Mehrheitsmeinung nicht anschließen kann, habe die Möglichkeit, dem von der Ausschussmehrheit beschlossenen Bericht ein Sondervotum hinzuzufügen, das gleichfalls veröffentlicht wird. An einem solchen Votum arbeiten auch noch die Grünen. Delius kritisierte zudem, die Grünen würden nach Konsequenzen rufen, ohne wirklich Druck in diese Richtung zu machen: „Wenn von einer Fraktion ein Antrag mit Konsequenzen etwa für die Flughafengesellschaft kam, dann waren das nicht die Grünen.“ Auch Jutta Matuschek von der Linksfraktion wunderte sich auf taz-Anfrage über den Extrabericht der Grünen – die den schon länger vorbereitet hatten: Als Redaktionsschluss ist Februar angegeben. „Das klingt für mich so, als gehe es darum, Erster sein zu wollen“, sagte sie. Auch ihre Fraktion will ein Sondervotum einreichen. Matuschek vermisst im Entwurf für den offiziellen Bericht eine klare Zuordnung von Fehlern: „Genau zu sagen: Wer hat wo versagt, das leistet er meiner Ansicht nach nicht“ – da sei nur von einem „Verantwortungsvakuum“ die Rede. STEFAN ALBERTI Schuhe aus: Nicht alle Flüchtlinge müssen so spontan umziehen. Hier die Erstaufnahmeeinrichtung in Wünsdorf Foto: Hirschberger/dpa Ein Heim vor dem Aus FLÜCHTLINGE Die Erstaufnahmeeinrichtung am Rohrdamm 22 in Siemensstadt wird noch an diesem Wochenende geschlossen. Etwa 350 Geflüchtete müssen umziehen VON SUSANNE MEMARNIA Meckern kann der Berliner Berlin ist bei Petitionen bundesweit vorn – im Jahr 2015 gab es über 3.000 Zuschriften BESCHWERDEN Anlass, sich in Berlin über Behördenwillkür oder Entscheidungen der Justiz zu beschweren, gibt es genug: 1.556 Eingaben erreichten den Petitionsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses 2015. Dazu kamen 1.585 weitere Zuschriften, sodass sich der Ausschuss mit 3.141 Anliegen beschäftigte. „Berlin ist seit Jahren bundesweit und auch im Vergleich zum Bundestag das Bundesland mit den meisten Petitio nen“, zog Ausschussvorsitzender Andreas Kugler (SPD) am Mittwoch Bilanz. 59 P rozent der Eingaben konnten die 12 Abgeordneten in 40 Sitzungen während der 17. Legislatur positiv entscheiden. Unter den Themen bilden seit 2013 die Bereiche Soziales, Ausländerrecht und Justiz die Top 3 der Anliegen. Es folgen die Bereiche Strafvollzug, Verkehr, Bildung, Sozialversicherung und Bauen. Ein Drittel der Eingaben erfolgte seit 2010 online über ein Formular des Abgeordnetenhauses. Auch die Änderung der Rundfunkgebühren regte zahlreiche Menschen auf. 64 Eingaben gingen dazu ein, davon konnten aber nur 7 teilweise positiv beschieden werden. Denn Rundfunkgebühren müssten gezahlt werden. Zum Ausländerrecht kamen die meisten Briefe von Bürgern zum Thema Unterbringung der Flüchtlinge. Die Unterbringungen sehen sie entweder als völlig unangemessen an – oder als zu gut ausgestattet. (dpa) Flüchtlinge und Ehrenamtliche in Siemensstadt sind empört: Die Erstaufnahmeeinrichtung am Rohrdamm 22 wird geschlossen, etwa 350 Flüchtlinge, darunter viele Kinder, sollen noch an diesem Wochenende ausziehen. Laut Rolf Rosendahl von der Kirchengemeinde Siemensstadt haben deswegen am Montagabend einige Dutzend Flüchtlinge vor dem zuständigen Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) in Moabit demonstriert. „Sie sind aufgeregt, weil sie nun nach Tempelhof in die Hangars sollen“, sagte er am Dienstag der taz. Der Hintergrund der Schließung ist ungewöhnlich genug: Der Eigentümer der Immobilie hat dem Lageso gekündigt. Das bestätigte eine Lageso-Sprecherin der taz. Zu den Einzelheiten wollte sie sich nicht äußern, insbesondere nicht zu dem Gerücht, das Lageso habe die Miete nicht bezahlt und sei deswegen gekündigt worden. Sie verwies auf die Sprecherin von Sozialsenator Mario Czaja. Man habe sich nicht mit dem Eigentümer des Gebäudes, der ABC Living GmbH, auf Konditionen für einen Weiterbetrieb der Einrichtung durch das Lageso verständigen können, teilte Regina Kneiding, Sprecherin der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales, mit. „Deshalb endet die Nutzung nun fristlos“, so Kneiding. Das Lageso habe aber frühzeitig begonnen, sich auf den möglicherweise bevorstehenden Umzug vorzubereiten, sagte Kneiding. Die 331 betroffenen Flüchtlinge sollen nun in andere Einrichtungen verlegt werden, dabei habe man auf den Zusammenhalt von Familienverbänden und die bisherigen Schulstandorte geachtet. Die Umzüge werden von Freitag bis Sonntag stattfinden und vom Lageso und dem landesweiten Koordinierungsstab begleitet. Vor gut einem Jahr waren das Heim und sein Betreiber, die umstrittene Pewobe, schon einmal in den Schlagzeilen. Damals kam heraus, dass PewobeChef Helmuth Penz das ehemalige Siemens-Bürogebäude im Mai 2014 für 6,5 Millionen Euro gekauft hatte, obwohl es wenige Monate zuvor für 4 Millionen Euro weniger den Besitzer gewechselt hatte. Der Verdacht kam auf, dass Penz in enger Abstimmung mit dem Lageso das Gebäude für einen überhöhten Preis gekauft hatte – offenbar in der Absicht, das Geld durch eine horrende Miete, die das Lageso zahlen würde, wieder hereinzubekommen. Auch bei der Bewilligung von Extrazahlungen für Investitio- nen in das Gebäude war das Amt damals offenbar sehr großzügig, Oppositionspolitiker sprachen von einer „unguten Nähe“ zwischen Lageso und dem privaten Betreiber. Es gab damals auch interne Ermittlungen gegen Lageso-Mitarbeiter deswegen – über deren Ergebnis allerdings nie etwas bekannt wurde. Für Rosendahl von der Kirchengemeinde ist die Tatsache, dass das Heim nun schließen muss, bedauernswert, „auch wenn es selber wohl in keinem tollen Zustand war“. Laut Auskunft vieler Helfer habe es immer wieder Beschwerden von Flüchtlingen wegen der hygienischen Zustände gegeben. „Aber das ist immer noch besser als die Hallen“, findet er. Auch die Helfer seien wenig begeistert: Man habe im letzten Jahr ein dichtes Netz von Hilfen aufgebaut, viele Einzelpersonen, Ini tiativen und Gruppen bemühten sich, die Menschen mit Bildungs- und Freizeitangeboten in den Stadtteil zu integrieren. VOLKSBÜH N E KOSTEN LOSES I NTERN ET Bei einem Unfall in der Volksbühne am Rosa-LuxemburgPlatz in Mitte sind nach ersten Erkenntnissen am frühen Mittwochabend zwei Menschen verletzt worden. Eine Batterie, die für Proben benötigt werde, sei explodiert, teilte ein Polizeisprecher mit. Die Ursache war bis Redaktionsschluss noch unklar. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot im Einsatz. Die Volksbühne unter ihrem Intendanten Frank Castorf ist bekannt dafür, es auf der Bühne auch mal richtig krachen zu lassen. (taz) Die ersten Sendeantennen für das kostenlose WLAN-Netz in Berlin sollen bis zur Eröffnung der Fußball-Europameisterschaft am 10. Juni installiert sein. „Wir werden vor der EM die ersten 100 Sendemasten in Betrieb nehmen“, sagte der Chef der Senatskanzlei Björn Böhning der Berliner Morgenpost am Mittwoch. Geplant ist ein Netz mit insgesamt 650 Sendemasten. Ursprünglich sollten die ersten der Hotspots Anfang 2016 in Betrieb gehen. Es gab jedoch Probleme mit der Nutzung der Standorte. (dpa) Hintergrund der Schließung: Der Eigentümer hat dem Lageso gekündigt NACH RICHTEN ICC-SAN I ERUNG Warnung vor neuem Millionengrab Ausufernde Kosten und verlängerte Bauzeiten werden befürchtet: Die Sanierung des maroden Kongresszentrums ICC darf aus Sicht des Bundes der Steuerzahler Berlin kein „neues Millionengrab“ werden. Vor Baubeginn müsse die Planung komplett vorliegen, erklärte der Vorsitzende Alexander Kraus am Mittwoch. Erst dann dürften die Abgeordneten über die Sanierung entscheiden. Ein „vorschriftswidriges, unwirtschaftliches und hoch riskantes“ Planungsverfahren wie bei der Staatsoper sei unbedingt zu verhindern, so Kraus weiter. Das Kongresszentrum ICC ist seit dem Frühjahr 2014 geschlossen. Vor einer Wiedereröffnung ist eine umfassende Schadstoffsanierung nötig. Danach will der Senat nur noch einen Teil des Baus für Kongresse nutzen und andere Flächen vermarkten. Zunächst waren Sanierungskosten von 200 Millionen Euro eingeplant. Die Messe Berlin fordert nun mehr Nutzfläche. Dann würden sich die Kosten laut den Angaben auf 283 Millionen Euro erhöhen. (dpa) Batterie explodiert Mehr WLAN zur EM Berlin DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 TAZ.DI E TAGESZEITU NG 23 Helm auf zum Regieren PARTEITAG Am Freitag will die Berliner SPD auf einem Landesparteitag ihr Regierungsprogramm für die Jahre 2016–2021 beschließen. Ganz vorn steht das Thema Wirtschaft. Beim Feiern der eigenen Erfolge begehen die Autoren aber auch schon mal ein Foul VON UWE RADA Die Berliner SPD hat das Thema Wirtschaft ganz nach oben gestellt. „Berlin boomt und holt mit dem höchsten Wirtschaftswachstum aller Bundesländer seinen Rückstand kontinuierlich auf“, heißt es im Leitantrag für den Landesparteitag am Freitagabend. Sollten die 240 Delegierten zustimmen, würde aus dem Papier automatisch ein Regierungsprogramm. Einen „Programmwahlparteitag“ nennt Parteisprecherin Marisa Strobel die Zusammenkunft in der „Station Berlin“ auf dem Gelände des ehemaligen Dresdener Bahnhofs am Gleisdreieck. „Wenn das Regierungsprogramm beschlossen wird, soll es zwei Wochen danach als Wahlprogramm vorliegen.“ Zusätzlich zu dem 100 Seiten starken Papier soll es dann noch eine Broschüre geben. „Die wollen wir an den Wahlständen verteilen“, so Strobel. Allerdings sind einige Streitpunkte noch nicht ausgeräumt, wie der „Dissensliste“ zu entnehmen ist, die die SPD ins Netz gestellt hat. So fordert das „Forum Netzpolitik“ die Delegierten auf, die Vorratsdatenspeicherung abzulehnen. Die Programmkommission hat den Antrag abgelehnt, schließlich hat Bundesjustizminister Heiko Maas die Vorratsdatenspeicherung ge- Michael Müller beim Besuch der Baustelle der Charité Mitte, die derzeit teilweise saniert wird. Der Helm steht ihm gut Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa rade erst auf den Weg gebracht. Ebenfalls abgelehnt wurde ein Antrag aus Mitte, den ehemaligen Reichsminister Paul Hindenburg aus der Liste der Berliner Ehrenbürger zu entfernen. Der Leitantrag selber birgt keine großen Überraschungen. Nach dem Thema Wirtschaft werden die Themenfelder Stadtentwicklung, Mobilität, Bildung und Wissenschaft sowie Kultur und Integration abgearbeitet. Eine kleine Dreistigkeit erlauben sich die Verfasser beim Thema „Wohnraumversorgungsgesetz“. Dieses Gesetz, heißt es im Antrag, sei im De- zember 2015 „auf Initiative“ der SPD verabschiedet worden. Das mag parlamentarisch korrekt sein, doch tatsächlich ging die Initiative vom Mietenvolksentscheid aus, der der SPD Beine gemacht hat. So schamlos die Beteiligung anderer für sich zu vereinnahmen mag die Verhandlungsbereitschaft der Ini tiatoren des Fahrradvolksbegehrens nicht gerade fördern. Auch an anderen Stellen ist der Duktus, sich selbst auf die Schulter zu klopfen, nicht zu übersehen. Schon die erste Seite beginnt mit dem Satz: „In den vergangenen 15 Jahren hat sich Berlin hervorragend entwickelt.“ Soll heißen, es waren die Regierenden Bürgermeister Wowereit und Müller, die die Stadt vorangebracht haben. Und was war vor 2001 und dem Start von Rot-Rot? Auch als kleiner Partner war die SPD in Regierungsverantwortung. Ein bisschen „sich ehrlich machen“, wie Michael Müller gerne zu sagen pflegt, würde der „Berlin-Partei“ sicher nicht schaden. Wie die großflächigen Wahlplakate aussehen, wollte Parteisprecherin Strobel am Mittwoch nicht verraten. Sie dürfen ohnehin erst ab dem 31. Juli aufgestellt werden. Eine Woche vorher sollen sie vorgestellt werden. Schon zuvor aber kann der Regierende Bürgermeister am Freitag zeigen, wie er nach dem erfolgreichen Griff nach dem Landesvorsitz die jüngste Talfahrt bei den Umfragen überwinden will. Müller eröffnet den Parteitag am Freitag mit einer knapp halbstündigen Rede. ANZEIGE In 79 Sekunden war alles vorbei JUSTIZ Rund sieben Jahre Haft für einen Raubüberfall auf das KaDeWe Bis heute fehlt von der Beute jede Spur. Schmuck und Uhren im Wert von rund 800.000 Euro waren seinerzeit bei dem Blitzeinbruch in das KaDeWe gestohlen worden. Am Mittwoch wurde der mutmaßliche Haupttäter vom Landgericht zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren und acht Monaten wegen schweren Raubes und 13facher Körperverletzung verurteilt. Es geschah am helllichten Tag kurz vor Weihnachten 2014. Ganze 79 Sekunden hatte der Spuk gedauert, der von Kaufhauskameras dokumentiert ist. Die Polizei stellte die Aufnahmen später zu Fahndungszwecken ins Netz: Zu sehen sind fünf Maskierte, die am Seiteneingang des KaDeWe aus einem Auto springen, in die Schmuck- abteilung stürmen und mit Hämmern und Äxten Vitrinen zertrümmern. Wachleute, Verkäufer und Kunden werden mit Reizgas lahmgelegt. Dann flüchten die Täter mit ihrer Beute auf demselben Weg, auf dem sie gekommen sind. „Die Vorgehensweise war dreist, andererseits aber auch beinahe dilettantisch“, sagte der Vorsitzende Richter der 23. Strafkammer, Herbert Hubrich, am Mittwoch bei der Urteilsverkündung. Denn der Plan, mittels Feuerlöschern, die eigens mitgebracht wurden, die Videokameras auszuschalten, funktionierte nicht. Nach Überzeugung des Gerichts hatte der 30-jährige Hauptangeklagte den Überfall organisiert und die Mittäter rekrutiert. Ein mitangeklagter 26-Jähriger, der das Fluchtauto bereitgestellt hatte, bekam eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren. In einem gesonderten Verfahren werden sich demnächst ein jüngerer Bruder des Hauptangeklagten sowie drei weitere Männer verantworten müssen, darunter auch der an der Tat beteiligte Kronzeuge. Nach Angaben von Justizsprecherin Lisa Jani hatte sich der Mann, der sich bei der Tat als derjenige mit der Machete bezeichnet habe, kurz vor Ostern der Polizei gestellt. Durch seine Aussage sei Bewegung in das Verfahren gekommen. Bei einer Razzia gegen eine arabische Großfamilie hatte die Polizei im April die übrigen Haftbefehle vollstreckt. PLUTONIA PLARRE Team Pechstein nimmt Kurs auf OLYMPIA 2018 Eisschnellläuferin will in Südkorea noch einmal alles geben Mit einem Privatteam nimmt die fünfmalige EisschnelllaufOlympiasiegerin Claudia Pechstein unbeirrt Kurs auf eine Medaille bei den Winterspielen 2018 in Pyeongchang, Südkorea. „Wir sind eine super Truppe“, sagte die 44 Jahre alte Berlinerin am Mittwoch. Zum „Team Pechstein – The Internationals 2018“ gehören ihr bisheriger US-Coach Peter Mueller und drei männliche Trainingspartner. In Südkorea würde die Berlinerin im Februar 2018 ihre siebten Olympischen Winterspiele erleben – und das mit 46. Zum neuen Team, das durch private Sponsoren und nicht durch Steuergroschen finanziert wird, gehören US-Coach Mueller und ein Trio mit Welt- cup-Ambitionen: der Norweger Aleksander Waagenes, der Japaner Junya Miwa und der Ungar Sándor Dekány. Neun Medaillen hat die Kufenflitzerin zwischen 1992 und 2006 gewonnen. Und wenn es nach ihr geht, sollen es nicht die letzten gewesen sein. Das sieht auch ihr erfahrener Coach so. „Wir möchten Medaillen gewinnen. Das ist richtig harte Arbeit“, betonte Mueller. Die Gründung des Pechstein-Teams sei mit dem deutschen Verband DESG abgestimmt. Als Mitglieder der Berliner Eisbären Juniors dürfen die „Pechsteins“ künftig auch alle Trainingsstätten in Deutschland nutzen. Die Basis der Truppe wird in Berlin sein. Teamchef ist ihr Le- bensgefährte Matthias Große, der sich zwei Wochen vor Verkündung des BGH-Urteils in der Causa Pechstein kämpferisch gab. Am 7. Juni entscheidet der Bundesgerichtshof in Karlsruhe über die Revision der Internationalen Eislaufunion (ISU) gegen das Urteil des Oberlandesgerichts München in der Schadenersatzklage von Pechstein. Sie kämpft mit der Klage auf 5 Millionen Euro Schadenersatz gegen ihre Zweijahressperre durch die ISU von 2009 bis 2011 und um Wiederherstellung ihres ramponierten Rufes. Pechstein war wegen erhöhter Blutwerte gesperrt worden. Ursache ist nach Ansicht internationaler Hämatologen eine ererbte Anomalie. INTERVENTIONEN refugees in Arts & EDUCATIOn Kieztouren * Musik * Performance Eintritt frei 4.6.2016 * ab 15 Uhr * Mariannenplatz www.interventionen-berlin.de 24 TAZ.DI E TAGESZEITU NG Berlin Kultur DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 Südosteuropäische Spezialitäten VERWEIS Briefe an Erich Honecker FESTIVAL Heute eröffnet das erste South East European Film Festival in Berlin mit einer Geschichte über die Schattenseiten und verschwiegenen Traumata des ehemaligen Jugoslawiens – „Nacked Island“ Was macht der Deutsche, wenn er sich ärgert? Er schreibt einen Brief an die Obrigkeit. In Briefen der Bürger der Deutschen Demokratischen Republik ist vom Alltag und den Sorgen der Schreibenden die Rede, in ihnen werden Anregungen und Kritik an Partei und Regierung der DDR, aber auch Hoffnungen und Erwartungen formuliert. Briefe von Gegnern und Mitgliedern der SED versammelt der Band „Volkes Stimmen. Privatbriefe an die DDRRegierung“, der heute im Literaturforum im Brecht-Haus von Wolfgang Benz im Gespräch mit dem Herausgeber Siegfried Suckut vorgestellt wird. Diese Briefe haben Ulbricht, Honecker und andere Adressaten nie erreicht. Die Stasi fing sie ab, wertete sie aus und archivierte sie. Eintritt: 5/3 Euro. Einlass ab 19 Uhr. BERLI N ER SZEN EN IM ZUG Merkel muss weg Tiha Gudac hat einen Film über ihren Großvater und das Umerziehungslager auf der Insel Goli otok gemacht, „Naked Island“ Foto: filmfestival-goeast.de In Wolfsburg steigen zwei Männer zu, die sich erst laut über die Trägheit in diesem fast vollbesetzten Zugabteil wundern, dann zwei Plätze finden und lachend ihr Bier auspacken. Sie sind gut gelaunt, etwas laut vielleicht, aber nicht unsympathisch. Bis sie nach ein paar Schluck Bier eifrig „Merkel muss weg“ skandieren. Die Blicke der anderen Passagiere konzentrieren sich ins Nirgendwo. Ich erinnere mich an die Polizei, wo ich neulich war, weil ich wissen wollte, wie Zivilcourage geht. Die Polizei zeigte ein Video aus den neunziger Jahren: Zwei Skins bedrohen in der UBahn einen farbigen Mann, keiner der Passagiere reagiert. Worauf die Polizei uns erklärte, wie man sich einmischt, ohne sich einzumischen: Blickkontakt vermeiden, Opfer statt Täter ansprechen, auf Frauen vertrauen, die Polizei rufen. Ich schaue mir die beiden Männer also bloß aus dem Augenwinkel an, als ich zur Toilette muss. „Diese Frau bricht tausendmal deutsches Recht“ Als die Schaffnerin vorbeikommt und sie zurechtweist, sagt der eine zerknautscht: „Aber Merkel muss doch weg?“ Die Schaffnerin kontert: „Nein. Warum denn auch?“ Es ergibt sich ein kurzer Wortwechsel. Als die Schaffnerin weg ist, erklärt der eine trotzig: „Diese Frau bricht tausendmal deutsches Recht, das ärgert mich!“ Die dummlustigen Pöbler quatschen weiter. Kurz vor Berlin sagt ein Mitreisender: „Ach, Leute, hört doch auf zu nerven.“ Worauf der Angesprochene fragt: „Bist du Antifa?“ Nachdem die beiden am Hauptbahnhof ausgestiegen sind, fragt eine junge Frau, die mit Akzent Deutsch spricht, die Verbliebenen: „Warum hat niemand reagiert? Ich will endlich wissen, in welchem Land ich hier eigentlich lebe.“ Der Antifa-Mensch, der eigentlich Gothic ist, zuckt mit den Schultern und sagt: „Ey, ich bin sechs Stunden Zug gefahren, da hat man echt kein Bock mehr auf so was.“ GINA BUCHER VON RÜDIGER ROSSIG Zigeunermusik, verrückte Typen, schrille Farben: Das erwartet das westliche Publikum seit Emir Kusturica von Filmen vom Balkan. Abseits dessen haben die Kinematografien der Länder Südosteuropas, wie die größte Halbinsel unseres Kontinents geografisch heißt, nicht viel miteinander zu tun – oder? Was die Filmproduktion an der südöstlichen Peripherie Europas trennt bzw. verbindet, zeigt das heute beginnende South East European Film Festival SEEFF umso deutlicher, weil nicht bloß die Balkanstaaten im engeren Sinne teilnehmen – also Albanien, Bulgarien, Griechenland, die sieben Nachfolgestaaten Jugoslawiens und Rumänien –, sondern auch die Republik Moldau, die Türkei, Ungarn und Zypern. Entsprechend bietet das Festival einen wilden Mix an Themen und Genres, an Schauspielern, Regisseuren und Stilen aus ganz verschiedenen Filmtraditi- onen und -schulen. Es geht um existenzielle Krisen Einzelner, Liebe, Sex, Gewalt, Einsamkeit und Beziehungen, übergewichtige Kinder, Krieg und Diktatur. Erfahrung mit Militärjuntas und kommunistischen Regimen ist eine Klammer, die alle SEEFFTeilnehmerländer verbindet. Ein absolutes Muss für alle, die sich für die Schattenseiten der Geschichte des sozialistischen Jugoslawiens interessieren, ist dabei der Eröffnungsfilm. Tonnen von Sand Im Zentrum der Doku „Nacked Island“ (Die nackte Insel) steht der Großvater der kroatischen Regisseurin Tiha Gudac. Der wurde in Titos Jugoslawien denunziert, verhaftet und zu vier Jahren Zwangsarbeit auf Goli otok, einer der fast kahlen Adria-Inseln, verurteilt. In diesem Umerziehungslager wurden die Insassen auf jede erdenkliche Weise misshandelt: In 12-Stunden-Schichten mussten sie mit primitivstem Werkzeug bei glühender Hitze Tonnen von Sand Genug zu trinken und zu essen bekam nur, wer alle „Verbrechen“ zugab von einer Stelle der Insel zur anderen transportieren – und dann wieder zurück. Genug zu trinken, zu essen und eine erträglichere Behandlung durch das Wachpersonal bekam nur, wer alle „Verbrechen“ zugab, deren er beschuldigt wurde – egal wie absurd die Vorwürfe waren. Zwischen 11.000 und 18.000 Frauen und Männer waren zwischen 1949 und 1988 auf der Nackten Insel gefangen. Wer von dort zurückkam, brauchte dringend eine Psychotherapie. Aber die Insassen mussten vor der Entlassung schwören, nicht über ihre Erlebnisse sprechen. Also trugen sie ihre Traumata mit nach Hause – in ihre Familien hinein. So wie Tiha Gudacs geliebter Opa. „Du warst ja noch zu klein und kannst dich nicht erinnern, wie er nachts geschrien hat“, erzählt ihre ältere Schwester im Interview. Mithilfe vieler solcher Gespräche mit Verwandten und Freunden der Familie, Fotos und Amateurfilmen arbeitet die 1982 Geborene kleinteilig heraus, wie bei ihr zu Hause mit Großvaters Trauma umgegangen wurde und wird, das lange über dessen Tod hinaus nachwirkt. Ohne das SEEFF bekäme das Berliner Publikum „Naked Island“ wohl nie zu sehen. Denn nicht nur die Filme, auch bildende Kunst, Literatur oder Musik vom Balkan oder aus Anatolien werden in den reichen Ländern im Norden und Westen des Kontinents als niedliches, aber randständiges Thema für Regional-Enthusiasten behandelt. Dagegen wollen die Organisatoren des Berliner Festivals angehen – durch Vernetzung der Filmschaffenden aus Südosteuropa mit dem interessierten Publikum in der Mitte Europas. Vorbild ist das seit fünf Jahren bestehende „SEEFF à Paris“. Zur Vernetzung beitragen soll im Rahmen des ersten SEEFF in Berlin eine Diskussionsveranstaltung zur im Juni anstehenden Gründung eines gemeinsamen Jugendwerks von sechs Balkanstaaten. Gastgeber ist das Deutsch-Französische Jugendwerk. Hinzu kommen ein wissenschaftliches Symposium, ein „Street Food Market“ mit südosteuropäischen Spezialitäten, ein Festivalcafé sowie eine Dauerausstellung zum Thema „Kino in Südosteuropa“ . Alle Filme des Programms werden zum ersten Mal in Berlin gezeigt – in Originalsprache mit englischen Untertiteln. Das Festival beginnt heute um 18 Uhr im Kinosaal der Humboldt-Uni, die Ausstellung im Foyer ist ab 16 Uhr geöffnet. Die Abschlussparty mit dem großartigen Balkan-Beats-Berlin-Gründer und -DJ Robert Soko und seinem Pariser Repräsentanten Tagada im Roadrunners Paradies sollte man nicht verpassen. Programm: http://seeff.de Wucherndes Klanggestrüpp AMBIENTKRAUTROCK Ziellos, aber nicht unentschieden. Denzel + Huhn und Saroos spielten am Dienstag im Roten Salon Manchmal, gar nicht so selten, steht man auf einem Konzert herum und fragt sich, wieso die Musiker auf der Bühne denn eigentlich ihre Musik machen. Wofür ja einige Gründe denkbar sind. Ein naheliegender, deswegen aber keineswegs selbstverständlicher wäre zum Beispiel: weil den Musikern ihre Musik eben gefällt und sie sie genau so machen wollen, wie sie das tun. Insofern war der Dienstagabend im Roten Salon schon deswegen ein schöner Konzertabend, weil hier augenscheinlich eine Band auf der Bühne stand, die schlicht eine Freude daran zu haben schien, ihre Musik zu spielen, ohne sich groß darum zu scheren, dass sie dieses Glück nur mit einer schnell abgezählten Menschenmenge im Saal teilten durfte. Der Besuch war also jämmerlich. Das aber schienen die drei von Saroos gar nicht zu be- merken. Sie widmeten sich einfach ihrem warm pulsierenden, prinzipiell freundlichen und gar nicht sonderlich spektakulär sein wollenden Postrock, schubsten Melodiepartikel so in einen euphorisierenden Sog, dass man sich an den Glücksgefühle hervorrufenden ollen Krautrock-Hit „Flammende Herzen“ von Michael Rother erinnert fühlen durfte. Im Frühjahr haben Saroos, das Trio mit Bezügen zu Contriva, Jersey und dem Weilheim-Kosmos um Notwist, mit „Tardis“ ein neues Album vorgelegt. Das vierte seit 2006. Was gar nicht so wenig ist für eine auf mehrere Städte (unter anderem Berlin) verteilte Band, ein Nebenbeiprojekt, das der Erfolg nicht gerade zu einem unbedingten Weitermachen auffordern würde. Da muss schon ein echtes Interesse an der Musik mitspielen, wenn man es trotzdem tut. Genau das war im Roten Salon zu hören. So freute man sich mit der Band, und man freute sich sacht mitwippend an ihrer „Das Leben ist ein langer, ruhiger Fluss“-Musik. Für die legten sich die drei geradezu sportiv so ins Zeug, dass man dabei spürte, dass in diesem Postrock der Rock nicht einfach nur überwunden, sondern halt gleichzeitig noch in einigen seiner Eigenschaften, etwa die Energie betreffend, aufgehoben ist. Hegel’sche Dialektik So durfte man in einem Popkonzert also auch noch ein wenig über Hegel und die dialektische Aufhebung sinnieren und sich gleich danach, alles wieder hübsch verunklarend, in den Klangverwehungen verlieren, die Denzel + Huhn im Anschluss auf die Bühne brachten. Auf seinen Alben (bis dato waren es drei in knapp 15 Jahren) schafft das Berliner Duo mit seinen so sanft wie beharrlich fallenden Tönen eine beeindruckende Musik aus den Tropfsteinhöhlen von Elektronika. Strenge Meditationen, die sich im Konzert in einem musikalischen Treibsand verloren. Manchmal scharrten die beiden, Bertram Denzel und Erik Huhn, daraus schemenhafte Melodien zusammen, nach einigen Titeln kam gastweise Ronald Lippok (To Rococo Rot, Tarwater) dazu und erzeugte mit seinem Schlagzeugspiel für etwas an Bodenhaftung, die Sängerin Bettina Bruns führte zwischendurch mal ein paar experimentelle Stimmtechniken vor. Es pluckerte und pulsierte; aufquellende Soundflächen, wucherndes Klanggestrüpp. Alles eigenartig ziel- und orientierungslos, dabei ist das dennoch eine gar nicht unentschiedene Musik. Weil sich Denzel + Huhn ihren aus allen Zeiten und aktu- ellen Moden herausgefallenen Ambientkrautrock eben wohl genau so vorstellen. Auch diese beiden schienen sich trotz des Aufwands mit ihren musikalischen Gästen gar nicht zu grämen, dass so wenige Hörer gekommen waren. Musik zuerst einmal für sich zu machen ist nicht das Schlechteste. Selbstgenügsamkeit – im Roten Salon war von ihr ohne jede Selbstverliebtheit zu hören. THOMAS MAUCH LOKALPRÄRI E TRANSPORTE ■■zapf umzüge, ☎ 030 61 0 61, www. zapf.de, Umzugsberatung, Einlagerungen, Umzugsmaterial, Beiladungen, Materiallieferungen, Akten- und Inventarlagerung GEWERBERÄUME ■■Suche Halle in/um Berlin für Kfz-Gewerbe ☎ 0157-76013746 P. Wessalowski 21. Woche | www.taz.de | [email protected] 00. kultur + programm für berlin taz.plan 0.00. ––0.00. 26.05. 01.06.2000 2016 INHALT FOTOAUSSTELLUNG Panoramaansicht der Berliner Mauer im Haus am Kleistpark ▶ SEITE 2 KINO Weltbürger des Films: Regisseur Sohrab Shahid Saless im Zeughauskino ▶ SEITE 5 BEWEGUNG Verdrängung: Airbnb unter Druck ▶ SEITE 12 KUNST Liebeserklärungen an das Banale bei Scotty Enterprises ▶ SEITE 15 CARTOON Gefahr: Kann der rote Punkt umgeleitet werden? ▶ SEITE 16 DDR-Wachhund am Mauerstreifen Foto: BArch, DVH588478 GR32 Bild 2f/ ohne Angabe, aus: „Inventarisierung der Macht“ von A. Gröschner und A. Messmer Das Bewegungsgespräch Buchpräsentation Gespräch Künstliche und gesteuerte Bürgerinitiativen? Der neue Untertan Wer kämpft eigentlich gegen den IS? Unternehmen und Vorhabenträger von Infrastruktur-Projekten machen sich zunehmend die Glaubwürdigkeit von Bürgerinitiativen zunutze. Sie unterstützen Initiativen, die ihren Interessen dienen oder gründen diese gleich selbst. Doch wo verläuft die Trennlinie zwischen „richtigen“ und „gesteuerten“ Bürgerinitiativen? Es diskutieren: Ute Bertrand, Robin Wood Christina Deckwirth, Lobbycontrol Daniel Häfner, Forschungszentrum für Umweltpolitik (FU Berlin) 25 Jahre nach Zerfall der Sowietunion steckt Europa in der Krise. Dort, wo früher links und rechts war, entsteht etwas Neues. Die Linke tauscht Revolution gegen Nationalismus, und die Rechte borgt sich von der Linken als nützlichen Feind die Banken. Im Kampf gegen den IS haben sich Koalitionen gebildet, die bis dahin undenkbar waren. In Bagdad kämpft die US-Armee zusammen mit der irakischen Armee sowie schiitischen, sunnitischen und kurdischen Gruppierungen. In Syrien sind Russland und das NATO-Land Türkei am Krieg beteiligt. Eine Veranstaltungsreihe von: Donnerstag, 26. Mai 2016, um 19 Uhr Populismus, Postmoderne, Putin Scharf analysiert Boris Schumatsky die politischen Bewegungen der Gegenwart und blickt in eine mögliche Zukunft. Autor Boris Schumatsky im Gespräch mit taz-Redakteur Jan Feddersen. Dienstag, 31. Mai 2016, um 19 Uhr Die Veranstaltungen finden im taz Café, Rudi-Dutschke-Straße 23 in Berlin-Kreuzberg statt. Der Eintritt ist frei. Koalitionen und Konflikte in Irak und Syrien Wie handlungsfähig sind diese Koalitionen und was macht überhaupt die Bundeswehr in der Region? Referenten: Marc Thörner, Journalist und Autor Jan van Aken, Mitglied des Auswärtigen Ausschusses im Deutschen Bundestag für DIE LINKE Moderation: Jennifer Stange, freie Journalistin in Leipzig Mittwoch, 1. Juni 2016, um 21 Uhr taz Café, Rudi-Dutschke-Str. 23, Berlin-Kreuzberg | Eintritt: 2 Euro Eine Veranstaltung von 26 TAZ.DI E TAGESZEITU NG taz.plan DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 DIE WOCHE, 26.05. – 01.06. 2016 Vom Geschäft mit der Flucht für lau [email protected] bis Mittwoch 20 Uhr FOTOAUSSTELLUNG „Inventarisierung der Macht. Die Berliner Mauer aus anderer Sicht“ zeichnet den Mauerverlauf nach. Unser Autor erinnert sich an Tunnelbauer und Kunstaktionen am antiimperialistischen Schutzwall VON HELMUT HÖGE Da dachten wir schon, endlich ist das Mauergequatsche vorbei – jetzt sind die Syrer dran, aber nix da! Wir sollen die Mauer wieder in unsere Köpfe kriegen. Davon handelt nun eine ganze Ausstellung, „Inventarisierung der Macht“ genannt, des Fotografen Arwed Messmer und der Schriftstellerin Annett Gröschner. Auf beiden Seiten der Mauer gab es nach ihrem Bau anfänglich noch einen halbwegs heroischen Umgang mit ihr: Im Osten atmeten Intellektuelle wie Christa Wolf auf, im Westen halfen SDSler beim Tunnelbau und empfingen dann die Ostflüchtlinge mit Mao-Bibeln, womit sie sagen wollten, dass ein anderer Sozialismus möglich sei. Aber schon bald wurde daraus ein Geschäft – von FU-Studenten der Jungen Union, die die Tunnel graben ließen und von den Flüchtlingen Geld kassierten. Es war sogar steuervergünstigt, außerdem bekamen diese Fluchthelfer, von denen später viele in der CDU Karriere machten, auch noch Orden dafür. Einer, der spätere Astronaut Reinhard Furrer, erschoss bei einer solchen „Befreiungsaktion“ einen Grenzschützer. Dann kam der „Sendermann“, der mit dickem Pinsel überall „Der Senat foltert mit getexteten Reden“ an die Mauer schrieb – bis die Behörden ihn aus dem Verkehr zogen. Ihm folgten viele Sprayer, und schließlich mit Thierry Noir ein Künstler, der, soviel er konnte, mit immer wieder ein und demselben Kopfmännchen übermalte. Das wiederum ärgerte die Sprayer: Graffiti darf nicht von Graffiti ausgelöscht werden! 1986 wurde alles von einem weißen Strich durchkreuzt. Um diese „Aktion weißer Strich“ wird es auch in einer Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung gehen (15. 6., 20 Uhr): Die Referenten, Anne Hahn und Frank Willmann, haben 2011 ein Buch „Der weiße Strich – Vorgeschichte und Folgen einer Kunstaktion“ herausgegeben. Für die fünf Ostler, die zuvor nach Westberlin ausgereist waren, war es eine Protestaktion – sowohl gegen das DDR-Regime als auch gegen die ganzen „Mauermalereien“, mit denen die Funktion dieser „Schandmauer“ verharmlost werde. Einer der Künstler wurde beim Strichziehen von einem DDR-Grenzsoldaten erwischt und musste sieben Monate in Bautzen einsitzen, bis ihn die BRD freikaufte. Ein weiterer erwies sich „nach der Wende“ als Stasi-Spitzel, ein dritter war der spätere Buchautor Frank Willmann. Es erwartet einen also Authentizität auf dieser Veranstaltung, auch die Referentin Anne Hahn ist gewissermaßen vom Fach: Sie flüchtete aus der DDR über Georgien – und landete kurz vor der Wende im Stasi-Knast in der Normannenstraße. Vorher gerieten noch andere Lebewesen ins Visier der Künstler, Filmer, Verleger und Klein- tierschützer: die geschätzten vier Millionen Kaninchen am „Todesstreifen“. Parallel besuchten immer mehr neoliberale Politiker aus aller Welt Berlin, um sich an der Mauer negativ über die „innerdeutsche Grenze“ zu äußern, also „den antiimperialistischen Schutzwall zu verunglimpfen“, wie meine DKP-Oma es nannte. Dann fiel die Mauer – und wieder machten sich die Schnösel von der Jungen Union unangenehm bemerkbar – auf der Mauer, wo sie auf dem Abschnitt beim Brandenburger Tor tanzten, Sekt tranken und reaktionäre Lieder grölten. Wie es überhaupt zum Fall der Mauer kam? Heute denke ich: Das war von den zwei großen Alliierten oder auch von allen vier verabredet worden – und jemand aus dem ZK der SED musste das verkünden. Schon wenig später stürmte übrigens die Punkband Feeling B in das Ostparlament zu Gregor Gysi, der gerade aus einem Sitzungssaal kam, und bestürmte ihn, da- für zu sorgen, dass die Mauer wieder dichtgemacht werde, sonst sei alles zu spät. Gysi lächelte nur und hob entschuldigend die Schulter, womit er vielleicht sagen wollte: Da ist jetzt nichts mehr dran zu ändern. Es folgte jene Zeit, in der sich Touristen Stücke aus der Mauer herausklopften, und „Mauerspechte“ dasselbe aus niederen Erwerbsgründen taten, um einzelne Segmente in die ganze Welt zu verkaufen. Während zugleich – an der später sogenannten East Side Gallery – mehrere Künstler aus noch niederen Motiven eine Mauer auf der Ostseite bemalten. Auch dagegen protestierten zwei Künstler, Alexander Brener und Barbara Schurz, mit weißen Strichen: Allerdings nahmen sie sich nur ein Mauerbild vor, das sie dafür gänzlich überweißten. Es wurde anschließend auf Kosten des Senats restauriert. In der Ausstellung werden auch die „Grenzhunde“ in Wort und Bild thematisiert. Im Wes- Die Junge Union ließ Tunnel graben und kassierte Geld von den Flüchtlingen Blick auf den Mauerstreifen Foto: Arwed Messmer unter Verwendung von BArch, DVH 60 Bild-GR31-09-004/ohne Angabe, aus dem Buch von A. Gröschner /A. Messmer Mauer und „Todesstreifen“ in Panoramabildern Fotos der DDR-Grenztruppen um das Jahr 1966: Im Langzeitprojekt „Inventarisierung der Macht. Die Berliner Mauer aus anderer Sicht“ hat der Fotograf Arwed Messmer daraus Panoramen geschaffen, die Schriftstellerin Annett Gröschner ver- dichtet die Protokolle der Grenztruppen zu Bildunterschriften, die die Begegnungen zwischen Menschen auf beiden Seiten der Mauer verhandeln. Nun präsentieren sie im Haus am Kleistpark mit Einzelbildern und Panoramen und einem volumi- der taz kulturrat empfiehlt Gefallene nösen, zweibändigen Katalog den lückenlosen Verlauf der Mauer um Westberlin. ■■Ausstellung „Inventarisierung der Macht. Die Berliner Mauer aus anderer Sicht“: Haus am Kleistpark, Grunewaldstr. 6–7, 27. 5.–21. 8., Di. bis So. 11–20 Uhr ten geschah dies erstmalig 1994 – mit Marie-Luise Scherers großartigem Spiegel-Essay „Die Hundegrenze“. Konkret ging es darin um „Alf“, über den der zuständige NVA-Soldat sagte, „den könnten Sie mit einer Mütze totschlagen“. Der „Trassenhund“, ein gelber Colliemischling, versah bis 1990 seinen Dienst mehr schlecht als recht in einer „Laufleinenanlage“ des Grenzkommandos Nord, danach wurde er privatisiert – zunächst als Hofhund in Göhlen und dann als Bewacher eines Gasthofs in Strachau bei Dömitz. Später veröffentlichte die Dresdner Zeitschrift Totalitarismus und Demokratie (!) einen Text über den DDR-Grenzhund „Rex“, der in direkter Linie aus einem KZ-Wachhunde-Wurf kommen sollte. In der Ausstellung wird jedoch gezeigt, dass er von der DDR-Zuchthündin „Vroni von Falkenbruch“ abstammt. Im Katalog hat sich die Ausstellungsmacherin Annett Gröschner zudem näher mit dem Offizier für „EinsatzHunde“, Hans-Joachim Schneider, beschäftigt. Der beging wegen merkantiler Umtriebe in seinem Dienstbereich schließlich Selbstmord. mailen & gewinnen KONZERT Swing mediterran Ihre Mischung aus traditio neller griechischer Musik und elektronischen Klängen ist eine Art mediterrane Variante des Swing: Imam Baildi, die siebenköpfige Band um die Brüder Lysandros und Orestis Falireas aus Athen, ist damit auch im Ausland bekannt geworden, wo sie unter anderem als Vorband von Massive Attack spielten. Nun präsentiert die Band auf einer Europatour ihr neues Livealbum. Für ihr Konzert im SO36 verlosen wir 3 x 2 Karten. ■■4. 6., SO36, 20. 30 Uhr taz plan: Antonia Herrscher Noemi Molitor Beate Scheder Ole Schulz Rudi-Dutschke-Straße 23 10969 berlin [email protected] TIM CASPAR BOEHME FILM OLE SCHULZ TAZ.PLAN THOMAS MAUCH BERLIN-KULTUR ANNIKA GLUNZ PRAKTIKANTIN KULTUR NOEMI MOLITOR TAZ.PLAN Engel Offene Wunden Wieder die Schwaben Art Spaces Jetzt haben wir den Salat Der Regisseur Wong Kar-wai hat mit dem melancholischen Gangsterfilm „Fallen Angels“ (1995) einen seiner elegantesten Filme überhaupt vorgelegt. Dazu insistiert der Soundtrack mit der Zeile: „Because I’m cool“. Recht hat er. Lateinamerika rückt nach rechts. Immerhin wird in Kolumbien zwischen Rebellen und Regierung verhandelt, und Verbrechen sollen aufgearbeitet werden. Eine Amnesty-International-Debatte fragt: Wie viel Gerechtigkeit verträgt der Frieden? Buzz Rodeo sind relativ frisch am Start und machen einen hübsch gewittrigen, kraftvollen Art-Punk. Und natürlich kommt das Trio aus Stuttgart, dem neuen Nabel des Gitarrenrocks mit einer entschiedenen Lust am Noise. „Hier ist Kunst“ – das Leitmotiv ist gleichzeitig Programm für einen Zusammenschluss mehrerer Kunsträume in Neukölln. Insgesamt 18 von ihnen öffnen jetzt ihre Türen und bieten auch Führungen an. Am Samstag geht es durch das „Quartier 1“. Mit ihrer Performance „Woman with Salad“ erklärt Emily Perry den Centrum Projektraum zum lebenden Skulpturengarten. In der Endlosschleife erscheinen die „weiblichen“ Tätigkeiten, die sie nachahmt, genauso sinnentleert wie ihre Zuschreibungen. ■■27. & 29. 5., Kino Arsenal, Potsdamer Str. 2, 19.30 Uhr ■■1. 6., Haus der Caritas, Reinhardtstr. 11, 19.30 Uhr ■■29. 5., Monarch, Skalitzer Str. 134, 20 Uhr ■■28. 5., SomoS, Kottbusser Damm 95, 16–18Uhr ■■28. 5., Centrum, Reuterstr. 7, 17.30 Uhr taz.plan DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 TAZ.DI E TAGESZEITU NG 27 SIEBEN SACHEN KONZERT Königin des Understatementpop Die Beziehung von Schmuck und Kunst: „flockomania“ Foto: C. Kipp/A. Voris MUSI KMESSE Transhumane Erweiterung des Körpers Musik und Technologie, das ist seit einigen Jahrhunderten eine innige Ehe. Mit ihr beschäftigt sich das „#MTFBerlin“, das sich weniger als Konferenz, sondern mehr als Kreativlabor für neue Musiktechnologien verstanden wissen möchte. Ein Schwerpunkt der Diskussionen, Perfomances und Installationen liegt bei der 10. Jubiläumsausgabe auf dem Thema „Transhumanism und Musik als Erwei- terung des menschlichen Körpers.“ Neben Musikern und Hackern kommen auch Designer, Entwickler und Start-ups zu Wort, die in den labyrinthartigen Räumen des Funkhauses Nalepastraße neue Instrumente und Software vorstellen. „Every night another day, every day another night, every street leads to a new place than the one I used to find.“ Singt die Berliner Singer/Songwriterin Masha Qrella mit ihrer Mischung aus lakonischer Melancholie und Aufbruchsstimmung. Ihre Musik erinnert an die Euphorie von Disco wie auch die Nachdenklichkeit von Elliot Smith und die Bissigkeit von Neil Young. Die taz nannte sie nach Veröffentlichung ihres aktuellen und bereits vierten Soloalbums „Keys“, auf dem weniger Elektronik, dafür mehr akustische Klänge zu hören sind, die „Königin des „Understatementpop“. ■■Masha Qrella: Roter Salon, Rosa-Luxemburg-Platz, 27. 5., 21.30 Uhr, 16 € Meistern des postdramatischen Songwritings: Masha Qrella Foto: Diana Näcke DRAMA Über Freiheit und ihre Abgründe ■■#MTFBerlin: Funkhaus Na- lepastraße, Nalepastraße 18, 27. – 30. 5., 4-Tages-Ticket (ohne Symposium) 110 € „Was Arzneien nicht heilen, heilt das Eisen, was dieses nicht heilt, heilt das Feuer“, heißt es in Friedrich Schillers radikalem Klassiker „Die Räuber“ – ein Stück über Rachsucht, Gewalt und Intrigen. Bereits bei der Uraufführung 1782 in Mannheim war es aufgrund der revolutionären Tendenzen ein Skandal und wurde zensiert. Damit setzt Leander Haußmann seine kontinuierliche Arbeit mit den großen Dramen der Theaterliteratur fort. FESTIVAL Ich performe, also bin ich Wenn der Mensch geht, hört er auf, Teil einer Landschaft zu sein. Bewegung verändert die Realität, weil sie in jedem Moment eine Chance zur ständigen Umgestaltung von Wahrnehmungen ermöglicht. Mit dieser Idee beschäftigt sich das Stück „Ambulo ergo sum/Ich laufe, also bin ich“ im Rahmen der ersten Ausgabe des Performing Arts Festivals Berlin. Hier werden in über 100 künstlerischen Positionen der Freien Szene, von Tanz über Theater bis zu Performance, an unterschiedlichen Spielstätten gezeigt. Neben dem Klassiker „Western Society“ von Gob Squad wird im HAU das Stück „Elegy to Television“ des Performers Damian Rebgetz aufgeführt, ein melancholischer Abgesang auf das altbekannte Fernsehprogramm. ■■Performing Arts Festivals Ber- lin: Verschiedene Spielstätten, 23. – 29. 5, Weitere Informationen: www.performingartsfestival.de „Das Theater glich einem Irrenhause“, hieß es bei der Uraufführung von „Die Räuber“ 1782 Foto: Monika Rittershaus ■■Die Räuber: Berliner Ensemble, Bertolt-Brecht-Platz 1, Premiere am 27. 5., 19.30 Uhr, 30/5 € LESEREISE Literat(o)ur pur „Berlins Voice“ ist ein großspuriger Titel, passt aber gut zum epischen Projekt „Omnibus Reading Tour“, einer Lesereise mit 100 AutorInnen durch 14 Länder, von Finnland bis nach Zypern. Im Rahmen der Europäischen Literaturtage machen einige Autoren halt in Berlin. Neben Nadia Misfud aus Malta werden unter anderem Alen Mešković aus Dänemark und die Tschechin Olga Pek lesen. ■■Omnibus Reading Tour: u. a. Lettrétage (Eröffnung), Mehringdamm 61, 26.–29. 5., Eintritt frei Lesung im Malmöer Östervärns Antikvariat im Rahmen der internationalen „Omnibus Reading Tour“ Foto: Promo POSTKOLON IALISMUS Rede und Antwort „Ambulo ergo sum“ (Radialsystem, 28. 5., 20 Uhr) Foto: Phil Dera Einmal selbst in der Manege stehen und den Clown spielen. Das können Kinder und Jugendliche am „Tag des offenen Zeltes“ des Zirkus Cabuwazi in Kreuzberg. Neben einem offenen Zirkustraining zwischen 14 und 17 Uhr und Waffeln wird nachmittags die Sommershow „Lua und die Zaubermurmel“ gezeigt. „Call and Response“ ist ein passender Untertitel für das Festival „Black Europe Body Politics“, das die aus Rassismus resultierende Ungleichheit in den deutschen Kolonien – und die fehlende Teilhabe und soziale Mobilität am öffentlichen Leben thematisiert. Ein Problem, das jedoch auch im heutigen Europa besteht. Wer ist Migrant und wer Expat? An drei Tagen wird versucht, die bis in die Gegenwart reichenden kolonialen Ungleichheiten und „ungleiche Mobilität“ zu überwinden. ■■Tag des offenen Zeltes: Cabuwazi, Wiener Straße 59h, 28. 5., 14 Uhr, Eintritt frei ■■Be.Bop 2016: Volksbühne, Rosa-Luxemburg-Platz, 1. – 3. 6., je ab 10 Uhr, 25/4 € ZI RKUS Einmal Clown sein Betreute Seilartistik Foto: Promo Teresa María Díaz Nerios Performance greift ein Ritual der Taíno-Indianer auf (1. 6., 20 Uhr) Foto: Promo 28 TAZ.DI E TAGESZEITU NG taz.plan DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 KINOS IN BERLIN UND POTSDAM, 26.05. – 01.06. 2016 CHARLOTTENBURG-WILMERSDORF Astor Film Lounge, Kurfürstendamm 225, Tel. 883 85 51 Money Monster tgl 15.30, 17.45, 20.15, Fr/Sa a. 22.30; Bundesplatz-Kino, Bundesplatz 14, Tel. 85 40 60 85 Rabbi Wolff Do-Sa/Mo-Mi 16.00; Parchim International Do/Sa-Mi 18.00; Schrotten! Do-Mo/Mi 20.30; Die lange Nacht von 43 – La Lunga notte del ‚43 (OmU); m. Gast Fr 18.00; Matinee: Warum Frauen Berge besteigen sollten; m. Gast So 11.00; Bibi & Tina: Mädchen gegen Jungs So 13.30; Die allseitig reduzierte Persönlichkeit – Redupers; m. Gast So 15.30; Psyche und Film: Die Wand (2012); m. Einf. Di 20.30; Cinema Paris, Kurfürstendamm 211, Tel. 881 31 19 Peggy Guggenheim: Ein Leben für die Kunst tgl 13.30, 18.15; Nur Fliegen ist schöner tgl 15.50, 20.30; Matinee: Exhibition on Screen: Das Malen des modernen Gartens: Monet bis Matisse So 11.00; Delphi, Kantstr. 12a, Tel. 312 10 26 Monsieur Chocolat Do-So/Di/Mi 15.00, 17.45, 20.30; Matinee: Chamissos Schatten: Kapitel III – Kamtschatka und die Beringinsel So 11.30; Eva-Lichtspiele, Blissestr. 18, Tel. 92 25 53 05 Money Monster Do-Di 18.00, 20.30; Birnenkuchen mit Lavendel Fr-Di 15.45; Rabbi Wolff Sa 11.00; Rico, Oskar und der Diebstahlstein Sa 13.15; Matinee: Chamissos Schatten: Kapitel II (Teil II) – Tschukotka und die Wrangelinsel So 11.00; Der alte deutsche Film: Pappi Mi 15.45; Die Prüfung (2016) Mi 18.00; Money Monster (OmU) Mi 20.30; Filmkunst 66, Bleibtreustr. 12, Tel. 882 17 53 -1 Junges Licht tgl 17.30; Sing Street Do/Sa/ So/Di 20.00, Fr 22.15; Sing Street (OmU) Fr/Mi 20.00, Sa 22.15; Mr. Gaga (OmU) Sa/So 15.15; Matinee: Die Übersinnlichen – Das geheimnisvolle Potenzial der Seele; m. Gast So 11.00; -2 Die Poesie des Unendlichen Do-So/Di/Mi 17.45; Mein Praktikum in Kanada Do-So/Di/Mi 20.15, Fr/Sa a. 22.15, Mo 17.45; Zoomania Sa/ So 15.00; Sing Street (OmU) Mo 20.30; Kant Kino, Kantstr. 54, Tel. 319 98 66 -1 Money Monster tgl 15.30, 18.00, 20.30; Matinee: Der Schamane und die Schlange: Eine Reise auf dem Amazonas – El abrazo de la serpiente (OmU) So 12.45; -2 Rico, Oskar und der Diebstahlstein tgl 15.15, So a. 13.15; A Bigger Splash (2016) tgl 17.15, 20.00; Matinee: Bach in Brazil So 11.15; -3 Rabbi Wolff tgl 14.30, So a. 11.30; Birnenkuchen mit Lavendel tgl 16.30; La belle saison – Eine Sommerliebe tgl 18.45; Peggy Guggenheim: Ein Leben für die Kunst – Peggy Guggenheim: Art Addict (OmU) tgl 21.00; -4 Ente gut! Mädchen allein zu Haus tgl 15.45, Sa/ So a. 13.40; Outside The Box tgl 17.45, 20.00; Matinee: Remainder So 11.30; -5 Mängelexemplar tgl 15.30, 20.30; Die Kommune tgl 18.00; Matinee: Mustang So 11.00; Zoomania So 13.15; Zoo Palast, Hardenbergstr. 29a, Tel. 018 05/22 29 66 -1 3D: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln Do 13.00, 19.00, Fr-Mi 14.00, 19.45, Sa/So a. 11.00; 3D: Warcraft: The Beginning tgl 22.30, Do a. 16.00, Fr-Mi a. 16.45; -2 3D: Warcraft: The Beginning Do 13.40, 20.30, Fr-Mi 14.20, 20.00, Sa/So a. 11.30; 3D: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln Do 16.30, Fr-Mi 17.15, 23.00; -3 3D: Angry Birds: Der Film Do 13.15, Fr-Mo/Mi 14.00, Sa/So a. 11.30, Di 14.30; 3D: X-Men: Apocalypse Do 15.45, 20.30, Fr-Mi 16.15, 19.30, 22.50; -4 Angry Birds: Der Film Do-Di 15.15, Sa/So a. 12.45, Mi 14.45; X-Men: Apocalypse Do 23.00; Ein Hologramm für den König Fr-Di 17.45, 20.15, Mi 17.15; The First Avenger: Civil War Fr-Mi 22.45; Preview: The Nice Guys Mi 20.00; -5 3D: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln Do 15.45, 21.00; Ein Hologramm für den König Do 18.30; 3D: X-Men: Apocalypse Fr-Mi 14.50; 3D: The Jungle Book (2016) Fr-Mi 18.10, Sa/So a. 12.15; 3D: The First Avenger: Civil War Fr-Mi 20.45; -A The Jungle Book (2016) Do-So/Di/Mi 15.30, Sa/ So a. 13.00, Mo 14.00; Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 22.45, Do-So/Di/Mi a. 18.00; Wie Männer über Frauen reden Do-So/ Di/Mi 20.30; -B The First Avenger: Civil War Do-Mo/Mi 15.00; Angry Birds: Der Film Do-Mo/ Mi 18.15, Di 18.30; Bad Neighbors II Do-Mo/Mi 20.40, Di 21.00; Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln – Alice Through the Looking Glass (OV) tgl 23.00; Zoomania Sa/So 12.15; FRIEDRICHSHAIN-KREUZBERG Babylon Kreuzberg, Dresdener Str. 126, Tel. 61 60 96 93 -A Money Monster (OmU) tgl 17.40, 20.00, 22.20, So a. 14.30; -B Remainder (OmU) tgl 16.45, 21.30; Der Schamane und die Schlange: Eine Reise auf dem Amazonas – El abrazo de la serpiente (OmU) tgl 19.00, So a. 15.00; fsk am Oranienplatz, Segitzdamm 2, Tel. 614 24 64 -1 Petting Zoo (OmU) tgl 18.00, 20.00; The Whispering Star – Hiso hiso boshi (OmU) tgl 22.00, So a. 14.00; Matinee: Pina schaukelt – Was kleine Kinder brauchen So 11.30; Happy Hour So 16.00; -2 Die Prüfung (2016) tgl 18.15; Mein Praktikum in Kanada – Guibord s‘en va-t-en guerre (OmU) tgl 20.15, 22.30; Matinee: La belle saison – Eine Sommerliebe – La belle saison (OmU) So 12.30; Chamissos Schatten: Kapitel III – Kamtschatka und die Beringinsel So 14.45; Intimes, Boxhagener Str. 107, Tel. 29 77 76 40 La belle saison – Eine Sommerliebe tgl 17.45; Schrotten! tgl 20.00; Ein Hologramm für den König tgl 22.15; Rico, Oskar und das Herzgebreche Sa/So 11.00; Rico, Oskar und die Tieferschatten Sa/So 13.30; Rico, Oskar und der Diebstahlstein Sa/So 15.30; Moviemento, Kottbusser Damm 22, Tel. 692 47 85 -1 Wächter der Wüste Do/Fr 10.00, Do a. 14.30; Rico, Oskar und der Diebstahlstein MR. GAGA NTRAL & OS CE IN DEN KIN NTO IE MOV ME Neu im Kino „The Whispering Star“ Foto: Rapid Eye Movies Sion Sono ist einer der Berserker des japanischen Kinos. Das betrifft die Menge des Outputs, aber auch die Form seines Werks. Nun kommt mit „The Whispering Star“ ein Science-Fiction-Film ins Kino, der mit dem hysterischen Sono, den man kennt, wenig zu tun hat. Hier wird nicht gerappt und getobt, sondern tatsächlich, wie der Titel verspricht: ohne Ende geflüstert. Alles, mit der prägnanten Ausnahme eines kurzen Moments, ist in schwarzweiß gehalten. Sterneneinsam zieht ein Raumschiff durchs All und durch die Zukunft, mit einer einer batteriebetriebenen And- Do 12.15; Der kleine Maulwurf (1963-1975) Do 16.30, Sa 10.00; Panorama Colombia: Un asunto de tierras – A Matter of Land (OmenglU) Do 18.00; Panorama Colombia: Der Schamane und die Schlange: Eine Reise auf dem Amazonas – El abrazo de la serpiente (OmenglU) Do 20.00; Panorama Colombia: Las ultimas vacaciones – The Last Holidays (OmenglU) Do 22.30, Sa 16.00; Ente gut! Mädchen allein zu Haus Fr 13.15, Sa 11.30, 13.45, So 10.45, Mo 16.30, Di/Mi 13.00; Ein Hologramm für den König – A Hologram for the King (OmU) Fr 15.30; Panorama Colombia, Bogoshorts: Kurzfilmprogramm (OmenglU) Fr 17.45, So 15.15; Panorama Colombia: La tierra y la sombra – Land and Shade (OmenglU) Fr 20.15, So 17.45; Panorama Colombia: Todo comenzo por el fin – It All Started at the End (OmenglU) Fr 22.30; Panorama Colombia: Malos Dias – Bad Days (OmenglU) Sa 18.00; Panorama Colombia: Las tetas de mi madre – My Mother‘s Tits (OmenglU) Sa 20.00, So 22.00; Panorama Colombia: El silencio del rio – The Silence of the River (OmenglU) Sa 22.00; Panorama Colombia: Carta a una sombra – Letter to a Shadow (OmenglU) So 20.00; Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft Mo 13.30; Sonita (OmU); m. Disk. Mo 19.30; Mr. Gaga (OmenglU) Mo 22.30; Mr. Gaga (OmU) Di 15.15; Sonita (OmU) Di/Mi 17.30, 21.30, Mi a. 23.30; Parchim International Di/Mi 19.30; Mustang (OmU) Di 23.30; Belle & Sebastian (2013) Mi 15.15; -2 Ente gut! Mädchen allein zu Haus Do 11.00, 13.15, 15.30, Fr/Sa 16.30, Di 17.30, Mi 16.45; Sonita (OmU) Do 17.45, 23.00, Fr/Sa 21.00, So 18.00; Rico, Oskar und der Diebstahlstein FrSo/Di/Mi 10.15, Mo 16.15; Im Strahl der Sonne – V paprscích slunce (teilw.OmU) Fr/Sa/Mi 12.30; Wächter der Wüste Fr-So 14.30; Mr. Gaga (OmU) Fr/Sa 18.45, Mo 14.00, 18.30, Mi 14.30, 19.00, 21.15; Son of Saul (OmU) Fr/Sa 23.00, Mo 11.45, Di 12.30; Parchim International So 12.30; Der kleine Maulwurf (1963-1975) So 16.30; Mr. Gaga (OmenglU) So 22.15, Di 22.30; Der Nachtmahr Mo 20.45; Mustang (OmU) Mo 22.45, Mi 23.30; Bibi & Tina: Mädchen gegen Jungs Di 15.00; -3 Mr. Gaga (OmU) Do 13.15, 17.30; Parchim International Do 15.30, Fr/ Sa 18.30, Mo 18.00; Der Nachtmahr; m. Gast Do 22.45; Der Nachtmahr Fr/Sa/Di/Mi 14.15, 20.30, 22.30, So 18.00, 22.15, Mo 23.30; Rico, Oskar und der Diebstahlstein Fr/Sa/Di/Mi 16.15, Mo 10.15; Sonita (OmU) Sa 10.15; Desire Will Set You Free (OmU) Sa/Di/Mi 12.15, Di/Mi a. 22.30; Bibi & Tina: Mädchen gegen Jungs So 11.00; Ein Hologramm für den König – A Hologram for the King (OmU) So 13.30; Ente gut! Mädchen allein zu Haus So 15.45, Mo 12.30, Di/ Mi 10.00; Victoria (2015) Mo 15.00; Bildrausch: Kurzfilmprogramm Mo 20.00; Regenbogen Kino, Lausitzer Str. 22, Tel. 69 57 95 17 Im Strahl der Sonne – V paprscích slunce (OmU) Fr/So/Mo 20.30; Sputnik (höfe am südstern), Hasenheide 54, Tel. 694 11 47 -1 The Jungle Book (2016) Do/ Fr/Mo/Di 17.30, Sa 16.00, So 15.45; Ein Hologramm für den König – A Hologram for the King (OmU) Do/Fr/Mo/Di 19.30; Remainder (OmU) Do/Mo/Di 21.15, Sa 22.15; B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin (OmenglU) Do/Mo/ Di 23.00; Remainder Fr 21.15, Mi 22.00; Desire Will Set You Free (OmenglU) Fr 23.15; Dap canh giua khong trung – Flapping in the Middle of Nowhere (OmenglU); m. Vorfilm u. Disk. Sa 18.00; Ein Hologramm für den König Sa 20.30, So 19.30; Rico, Oskar und der Diebstahlstein So 14.00; Grüße aus Fukushima So 17.30; A Bigger Splash (2016) So 21.15; Colonia Dignidad – Es gibt kein Zurück (OmU) Mi 18.00; Klub7: Kindheit in der DDR: Dokumentarfilmprogramm Mi 20.00, 21.00; -2 Schrotten! Do/Mo/ Di 17.45, Fr 18.30; Ein Mann namens Ove Do/ Mo 19.30, Fr 20.15, Sa 17.45, So 17.30, Mi 18.00; A Bigger Splash (2016) (OmU) Do/Di 21.30, Sa 21.45; Rico, Oskar und der Diebstahlstein Fr 17.00, Sa 16.00; A Bigger Splash (2016) Fr 22.15, Mo 21.30, Mi 21.45; Die Kommune Sa Außerdem Alice im Wunderland – Hinter den Spiegeln: DisneyFantasy-Film in Cineplexen Chamissos Schatten: Kapitel III – Tschukotka und Wrangel-Insel: Dritter Teil von Ulrike Ottingers Chamisso-Tetralogie in 4 Kinos Der Nachtmahr: ThrillerDrama um 17-jähriges Partygirl, dem ein Ungeheuer erscheint, in 6 Kinos Ente gut! Mädchen allein zu Haus: Komödie um zwei vietnamesische Schwestern, deren Ma verreist ist in 13 Kinos Mein Praktikum in Kanada: Komödie um parteilosen Politiker, der plötzlich entscheiden soll, ob sein Land in den Krieg zieht in 2 Kinos Money Monster: JodieFoster-Thriller über einen berüchtigten Finanzguru (George Clooney), der als Geisel genommen wird in über 30 Kinos Sing Street: Tragikomisches Musical um eine 14-jährige Irin in 10 Kinos The Event – Sobytie: Doku von Sergei Loznitsa über die drei Tage des Putschversuchs gegen Gorbatschow 1991 in 3 Kinos Sonita: Porträt der Afghanin Sonita Alizadeh, die gegen Zwangsheiraten rappt in 4 Kinos Urmila – Für die Freiheit: Doku über Haushaltssklavinnen in Nepal und ihren Kampf um Freiheit in 3 Kinos Warcraft – The Beginning: Fantasy-Adaption des beliebten Videospiels in Cineplexen 19.45, So 14.00; Ein letzter Tango – Un tango mas (OmU) So 16.00; Colonia Dignidad – Es gibt kein Zurück (OmU) So 19.30; Remainder (OmU) So 21.30; Ein Mann namens Ove – En man som heter Ove (OmU) Di 19.30; Ein Hologramm für den König Mi 20.00; Kinobar im Sputnik Projekt A – Eine Reise zu anarchistischen Projekten in Europa (OmU) Do 20.00; Searching for Sugar Man (OmU) Do 22.00, So 21.30; B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin (OmenglU) Fr 22.15; Desire Will Set You Free (OmenglU) Mo 21.30; Filmclub Di 20.30; Tilsiter-Lichtspiele, Richard-Sorge-Str. 25a, Tel. 426 81 29 -1 Bach in Brazil tgl 14.00; Das Tagebuch der Anne Frank (2016) tgl 15.45; roidin darin. Als Paketbotin transportiert sie Dinge durchs All auf Planeten, die kaum mehr belebt sind. Der Film ist vor allem eines: langsam, sehr langsam, Bilder in Trance zeigen ein ritualisiertes Leben nahe am Stillstand an Bord des Wohnküchenschiffs, über das die Tage in rasender Eile dahinziehen. Mit Realismus hatte Sion Sono noch nie was am Hut. Darin bleibt er sich treu, nur dass er alles, was in seinen Filmen sonst überbordet, diesmal in Understatement und Ruhe und Flüstern zurücknimmt. Statt Überfülle nun Leere. Aber diese Leere hat eine Schönheit eigener Art. Der Schamane und die Schlange: Eine Reise auf dem Amazonas – El abrazo de la serpiente (OmU) tgl 18.15; The Event – Sobytie (OmU) tgl 20.30; Ein Mann namens Ove – En man som heter Ove (OmU) tgl 22.00; -2 The Event – Sobytie (OmU) Do/Fr/Mo-Mi 14.30; Mr. Gaga (OmU) tgl 16.30; Parchim International tgl 18.30; Urmila: Für die Freiheit – Urmila: My Memory is my Power (OmU) tgl 20.15; Carl Andersens Underground der Liebe Do/So-Mi 22.15; The Forbidden Room (OmU) Fr/Sa 22.15; Die Baumhauskönige Sa/So 14.30; UCI Kinowelt Friedrichshain, Landsberger Allee 52, Tel. 42 20 42 20 -1 Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln Do/Fr/So-Mi 14.15; 3D: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 17.15; 3D: Warcraft: The Beginning tgl 20.00, Fr/Sa a. 23.00; -2 The First Avenger: Civil War tgl 14.00; Bad Neighbors II tgl 17.30, Do-So/Di/Mi a. 20.15, Fr/Sa a. 23.15; Sneak Preview Mo 20.30; -3 Zoomania tgl 14.30; The Jungle Book (2016) tgl 17.15, Do-Di a. 20.00; X-Men: Apocalypse Fr/Sa 22.45; Preview: The Nice Guys Mi 20.00; -4 3D: Warcraft: The Beginning tgl 14.00, 17.00; 3D: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 20.15, Fr/Sa a. 23.00; -5 Rico, Oskar und der Diebstahlstein tgl 14.30; The First Avenger: Civil War tgl 16.45, Sa a. 22.45; Angry Birds: Der Film Do-Di 20.15; Midnight Movie: He Never Died Fr 23.00; Preview: Whiskey Tango Foxtrot Mi 20.00; -6 3D: X-Men: Apocalypse tgl 14.00; 3D: Angry Birds: Der Film tgl 17.15; 3D: The First Avenger: Civil War tgl 20.00; -7 Angry Birds: Der Film tgl 13.45; 3D: X-Men: Apocalypse tgl 19.45, Do/ Sa/So/Di/Mi a. 16.30; X-Men: Apocalypse Fr/ Mo 16.30; 3D: The Jungle Book (2016) Fr/Sa 23.15; -8 Money Monster tgl 14.15, 17.15, 20.15, Fr/Sa a. 23.00; Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln Sa 14.15; Yorck, Yorckstr. 86, Tel. 78 91 32 40 -2 Money Monster tgl 17.10, 19.30, 21.50, Do/Fr/Mo-Mi a. 14.50; Rico, Oskar und der Diebstahlstein Sa/ So 15.10; -1 Ente gut! Mädchen allein zu Haus Do-So 14.00; Monsieur Chocolat tgl 16.00, 20.50; Nur Fliegen ist schöner tgl 18.30; Zukunft, Laskerstr. 5, Tel. 01 76/57 86 10 79 -3 Mein Ein, mein Alles – Mon roi (OmU) tgl 18.00; Wild (2016) tgl 20.15; Die Kommune – Kollektivet (OmU) tgl 22.15; Unter dem Sand: Das Versprechen der Freiheit Sa/So 16.00; -4 Die Prüfung (2016) tgl 18.15; Desire Will Set You Free (OmU) Do/Fr/So-Mi 20.00; Wer hat Angst vor Sibylle Berg? tgl 21.45; Heart of a Dog (OmU) tgl 23.30; Rabbi Wolff Sa/So 16.30; Desire Will Set You Free (OmU); m. Gast Sa 20.00; HOHENSCHÖNHAUSEN CineMotion Hohenschönhausen, Wartenberger Str. 174, Tel. 471 13 70 -1 3D: Warcraft: The Beginning tgl 14.20, 17.10, 20.00, Fr/Sa a. 22.50; 3D: Angry Birds: Der Film Sa/So 12.00; -2 3D: Angry Birds: Der Film tgl 14.45; Angry Birds: Der Film tgl 17.00; 3D: X-Men: Apocalypse Do-So/Di 19.30, Fr/Sa a. 22.30; Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln Sa 12.10; 3D: Zoomania So 12.20; The Witch Mo/Mi 19.30; -3 Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 14.50, 17.30, 20.10, Fr/Sa a. 22.50, So a. 12.10; -4 Rico, Oskar und der Diebstahlstein Do-So 15.00, Sa/So a. 12.45; Wie Männer über Frauen reden Do-So 17.40; Money Monster Do-So 19.45; X-Men: Apocalypse Fr/Sa 22.15; -6 Angry Birds: Der Film tgl 15.10, Sa/So a. 12.40; The Witch Do/So/Di 17.40; Bad Neighbors II Do-So 20.15, Fr/Sa/Mo/Mi a. 17.40; The First Avenger: Civil War Fr/Sa 22.20; Money Monster Mo-Mi 19.45; -7 Money Monster tgl 15.00, 17.20, Fr/ Sa a. 23.00; X-Men: Apocalypse tgl 19.40; The Jungle Book (2016) Sa/So 12.30; -8 Ente gut! Mädchen allein zu Haus tgl 14.30, Sa/So a. 12.15; X-Men: Apocalypse tgl 16.40; The First Avenger: Civil War tgl 19.50; The Witch Fr/Sa 23.00; -9 3D: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 14.40, 17.20, 20.00, Fr/Sa a. 22.40, Sa/So a. 12.00; MARZAHN-HELLERSDORF CineStar Hellerdorf, Stendaler Str. 25, Tel. 04 51/703 02 00 -1 Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln Do-So/Di/Mi 13.45, So a. 11.00; Angry Birds: Der Film tgl 17.15, Do-So/Di/ Mi a. 13.45, So a. 11.10; 3D: X-Men: Apocalypse tgl 16.30, 19.50, Do-So/Di/Mi a. 13.50, Fr/Sa a. 22.30; 3D: Warcraft: The Beginning tgl 19.30, Do-So/Di/Mi a. 14.00, 16.15, Fr/Sa a. 22.45, So a. 11.00, Mo a. 16.30; Money Monster tgl 17.30, 20.15, Do-So/Di/Mi a. 14.10, Fr/Sa a. 22.50; 3D: Angry Birds: Der Film tgl 16.45, Do-So/Di/ Mi a. 14.15, So a. 11.40; 3D: Zoomania Do-So/ Di/Mi 14.30; 3D: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 17.00, 20.00, Fr/Sa a. 23.00; 3D: The Jungle Book (2016) tgl 17.00; 3D: The First Avenger: Civil War tgl 19.20, Fr/Sa a. 22.15; Bad Neighbors II Do-Di 19.45, Fr/Sa a. 23.20; How to be Single tgl 19.45; Hardcore (2016) Fr/Sa 23.10; The Jungle Book (2016) So 11.20; Rico, Oskar und der Diebstahlstein So 11.30; Zoomania So 11.50; Preview: The Nice Guys Mi 20.15; Kino Kiste, Heidenauer Str. 10, Tel. 998 74 81 Ich bin tot, macht was draus! Do/So/Mi 14.00, Fr 19.20, Sa 17.30, Mo 20.10, Di 18.00; Kung Fu Panda III Do/So/Mo/Mi 16.00, Fr 15.40, Sa 15.50, Di 16.10; The Lady in the Van Do/So/ Mi 18.00, Fr 9.00, 13.50, Sa 19.10, Mo 14.00, Di 20.00; Ein Mann namens Ove Do/So/Mi 20.00, Fr 17.20, Sa 13.50, Mo 18.00, Di 14.00; UCI Kinowelt am Eastgate, Märkische Allee 176-178, Tel. 93 03 02 60 -1 3D: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 14.30, Sa/So a. 11.30; Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 17.15; 3D: Warcraft: The Beginning tgl 20.00, Fr/Sa a. 23.00; -2 X-Men: Apocalypse tgl 14.15; The Jungle Book (2016) tgl 17.30, Do-Mo/Mi a. 20.00; The Witch Fr 23.00; The First Avenger: Civil War Sa 22.45; Sneak Preview Di 20.30; -3 3D: Warcraft: The Beginning tgl 14.00, 17.00, Sa/So a. 11.00; 3D: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 20.00, Fr/Sa a. 23.00; -4 Angry Birds: Der Film tgl 14.30, Sa/So a. 12.00; 3D: X-Men: Apocalypse tgl 16.45, 20.15; -5 The Huntsman & The Ice Queen tgl 14.15; 3D: Angry Birds: Der Film tgl 17.00; 3D: The First Avenger: Civil War Do-Di 19.30; 3D: X-Men: Apocalypse Fr/Sa 22.45; Money Monster Mi 20.00; -6 The Jungle Book (2016) tgl 14.30; Bad Neighbors II tgl 17.30, 20.15, Fr/Sa a. 23.00; Exhibition on Screen: Das Malen des modernen Gartens: Monet bis Matisse So 17.00; Preview: The Nice Guys Mi 20.00; -7 Money Monster tgl 14.30, 17.15, Do-Di a. 20.00, Fr/Sa a. 23.00; Preview: Whiskey Tango Foxtrot Mi 20.00; -8 Zoomania tgl 14.30, Sa/So a. 12.00; The First Avenger: Civil War tgl 17.00; The Witch tgl 20.15, Sa a. 23.00; Midnight Movie: He Never Died Fr 23.00; MITTE Acud, Veteranenstr. 21, Tel. 44 35 94 98 -1 Rico, Oskar und der Diebstahlstein Do/Fr/MoMi 17.00; In Front of the Factory – Cinematic Spaces of Labour: Kurzfilmprogramm (OmU) Do 18.30; Remainder Do/Fr 21.15; In Front of the Factory – Cinematic Spaces of Labour: Horse Money – Cavalo dinheiro (OmU) Fr 19.00; Bibi & Tina: Mädchen gegen Jungs Sa/So 15.00; Zoomania Sa/So 17.00; Die Kommune Sa/So 19.00; Ein Mann namens Ove Sa/So 21.00, Mo-Mi 19.00; Mein Ein, mein Alles Mo-Mi 21.00; -2 The Event – Sobytie (OmU) Do/Fr/Di/Mi 18.00; Ein Mann namens Ove Do/Fr 20.00; Schrotten! Do/Fr 22.00, Sa/ So 20.00; Rico, Oskar und der Diebstahlstein Sa/So 16.00; Wer hat Angst vor Sibylle Berg? Sa/So 18.00; Remainder Sa/So 22.00; Hope for All. Unsere Nahrung – Unsere Hoffnung (OmU) Mo 18.00; Remainder Mo-Mi 20.00; Tito on Ice Mo 22.00; Ich bin tot, macht was draus! Di/Mi 22.00; Arsenal, Potsdamer Str. 2, Tel. 26 95 51 00 -1 Joao Nicolau: Cancao de amor e saude – Song of Love and Health (OmenglU); m. Kurzfilmen, Gast u. Gespr. Do 20.00; Joao Nicolau: A espada e a rosa – The Sword and the Rose (OmenglU); m. Gast u. Gespr. Fr 20.00; Joao Nicolau: John From (OmenglU); m. Gast u. Gespr. Sa 20.00; Magical History Tour: Der Himmel soll warten – Heaven Can Wait (OV) So/Di 20.00; Filmspotting: Fernsehgrüße von West nach Ost / Dynglydai; m. Kurzfilmen u. Gast Mo 19.00; DAAD-Stipendiat Ghassan Salhab: Al-wadi: The Valley (OmenglU); m. Gast u. Disk. Mi 20.00; -2 Magical History Tour: Spielbankaffäre Do 19.30, Mo 20.00; Magical History Tour: Fallen Angels (1995) – Duo luo tian shi (OmU) Fr/ So 19.30; Magical History Tour: Der Himmel soll warten – Heaven Can Wait (OV) Sa 19.30; Magical History Tour: One Way Boogie Woogie / 27 Jahre später – One Way Boogie Woogie / 27 Years Later (OV) Di 19.30; Magical History Tour: Berlin – Sinfonie der Großstadt (1927); m. Live-Musikbegl. Mi 19.30; Babylon Mitte, Rosa-Luxemburg-Str. 30, Tel. 242 59 69 -1 Cine en espanol: Ein letzter Tango – Un tango mas (OmU) Do 18.00, Fr/Sa 20.30, Di 18.15, Mi 19.45; DEFA 70!: Hostess Do 18.00; How to be Single (OV) Do 20.00, Fr/Sa 22.15, So 18.15, Mi 21.45; Sion SONO: The Whispering Star – Hiso hiso boshi (OmU) Do-Sa/Di 20.00, So 20.15, Mo 21.15, Mi 19.45; Hitchcock live: Der Mieter (1926) – The Lodger (OV); m. Live-Musikbegl. Do 20.00; Junges Licht Do/ Di 22.00, Sa 17.00, Mo 17.30; Sion SONO: Tokyo Tribe – Tokyo Toraibu (OmU) Do 22.00, Fr 17.45, Sa 18.15, So 20.30, Di 22.15; DEFA 70!: Spur der Steine (DFmenglU) Fr 18.00; Berlin – Babylon – Bagdad: Eröffnungsveranstaltung Fr 19.00; Sion SONO: Love Exposure – Ai no mukidashi (OmU) Fr/Sa 22.00, Mi 21.30; Berlin – Babylon – Bagdad: Metropolis (1925/26) Fr 22.00; IndoGerman Film Dinner: Loev (OmU); m. Gespr. Sa 16.30; DEFA 70!: Die Legende von Paul und Paula (DFmenglU) Sa 18.00; Berlin – Babylon – Bagdad: Hail, Caesar! (OmU); m. Einf. Sa 19.00; Berlin – Babylon – Bagdad: Heavy Metal in Baghdad (OV) Sa 21.45; Stummfilm um Mitternacht, Der frühe Hitchcock: The Manxman – Der Mann von der Insel Man (OV); m. Live-Musikbegl. Sa 0.00; IndoGerman Film: Loev (OmU) So 14.00, Mo 22.00; Berlin – Babylon – Bagdad: Hail, Caesar! (OmU) So 16.00, Mo 20.00; CinemAperitivo: Diebe haben‘s schwer (1958) – I soliti Ignoti (OmU); anschl. Disk. So 16.00; DEFA 70!: For Eyes Only – Streng geheim So 16.15; DEFA 70!: Jakob der Lügner (1975) So 18.15; Berlin – Babylon – Bagdad: Der Dieb von Bagdad (1924); m. Einf. u. Live-Musik So 18.30; DEFA 70!: Ich war 19 Mo 17.30; Berlin – Babylon – Bagdad: Son Of Babylon (OmenglU) Mo 19.30; Preview: Zen for Nothing (OmU); m. Gast Mo 20.00; DEFA 70!: Jahrgang 45 (DFmenglU) Di 18.00; Berlin – Babylon – Bagdad: Iraqi Odyssey (OmU) Di/Mi 18.00; Der frühe Hitchcock: The Manxman – Der Mann von der Insel Man (OV); m. Live-Musikbegl. Di 20.00; Berlin – Babylon – Bagdad: 300 – Der Film (OV); m. Einf. Di 20.00; KinderwagenKino, Berlin – Babylon – Bagdad: Hail, Caesar! Mi 11.00; DEFA 70!: Leben in Wittstock; m. Gast Mi 18.00; Berlin – Babylon – Bagdad: 300 – Der Film (OV) Mi 22.00; Central, Rosenthaler Str. 39, Tel. 28 59 99 73 -1 Money Monster (OmU) Do-So/Di/Mi 14.00, 18.00, Do a. 22.45, Fr-So/Di/Mi a. 20.15, 22.30, Mo 13.45, 17.45; Der Nachtmahr (OmenglU) Do-So/Di/Mi 16.00, Mo 22.30; Der Nachtmahr (OmenglU); m. Gast Do 20.15; Der kleine Maulwurf (1963-1975) Sa 10.15; Das Tagebuch der Anne Frank (2016) Sa 11.30; Matinee: Heart of a Dog (OmU) So 10.00; Matinee: Spotlight (OmU) So 11.30; Mr. Gaga (OmenglU) Mo 15.45; Tomorrow: Die Welt ist voller Lösungen – Demain (OmU) Mo 20.00; Das Mädchen Wadjda Mi 9.00; -2 Ente gut! Mädchen allein zu Haus Do-Di 10.30, Do-So/ Di/Mi a. 16.30, Mo a. 16.45, Mi 12.30; Mr. Gaga (OmU) Do-Di 12.30, Do-So/Di/Mi a. 18.45; Rico, Oskar und der Diebstahlstein tgl 14.30; Money Monster (OmU) Do/Mo 21.00, Mo a. 23.15; Der Nachtmahr (OmenglU) Do 23.15, Fr-So/Di/Mi 21.00, 23.00, Mo 19.00; Das Mädchen Wadjda Mi 10.00; CinemaxX Potsdamer Platz, Potsdamer Platz 5, Tel. 80 80 69 69 -1-19 3D: Warcraft: The Beginning tgl 11.00, 20.00, 23.15, Do-Sa/ Mo-Mi a. 16.50, Do a. 13.45, Fr-Mi a. 14.00, So a. 16.30; 3D: The First Avenger: Civil War tgl 11.00, 23.00, Do-Di a. 13.15, 19.30, Mi a. 19.45; Bauernopfer: Spiel der Könige Do-Sa/Di/Mi 11.00; Birnenkuchen mit Lavendel tgl 11.00; 3D: Zoomania Do-Di 11.15; Ratchet & Clank tgl 11.15; Star Wars: Episode VII: Das Erwachen der Macht tgl 11.15; 3D: Angry Birds: Der Film tgl 11.30, 17.20, Do-Sa/Mo-Mi a. 14.00; Kung Fu Panda III tgl 11.30, 14.00; Bibi & Tina: Mädchen gegen Jungs Do-Sa/Di/Mi 11.45, So/ Mo 11.00; The Jungle Book (2016) Do-Mo/ Do. 26.05. 21.30 Uhr CAROL OmU Fr. 27.05. 21.30 Uhr STAR WARS DAS ERWACHEN DER MACHT OmU Sa. 28.05. 21.30 Uhr BIRNENKUCHEN MIT LAVENDEL So. 29.05. 21.30 Uhr HAIL, CAESAR! OmU Mo. 30.05. 21.30 Uhr MUSTANG OmU Di. 31.05. 21.30 Uhr IRRATIONAL MAN OmU Mi. 01.06. 21.30 Uhr VICTORIA OmenglU 16 taz.plan DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 TAZ.DI E TAGESZEITU NG 29 KINOS IN BERLIN UND POTSDAM, 26.05. – 01.06. 2016 Gewissheiten erschüttern RETROSPEKTIVE Der iranische Regisseur Sohrab Shahid Saless stellt in seinen Filmen die Sozialpsychologie der BRD bloß Gerade einmal zwei Langfilme konnte Regisseur Sohrab Shahid Saless im Iran realisieren. Die Arbeiten am dritten Langfilm über ein städtisches Waisenhaus wurde nach zwei Tagen von den Behörden der Regierung des Schahs gestoppt. 1974 kam Saless in die Bundesrepublik. Von allen Regisseuren, die die nach den Weiten der Welt lechzende Filmindustrie der BRD damals aufnahm, war Saless das wohl größte Geschenk. Mit seinen knapp 30 Jahren fusionierte Saless vom ersten hier entstandenen Film an die Formsprache seiner iranischen Filme mit der des Autorenfilms der BRD der 1970er Jahre. „In der Fremde“, 1974 gedreht, ist eine der ersten Annäherungen an das Leben türkischer Arbeitsmigranten in Berlin-Kreuzberg. Zwölf Regiearbeiten konnte Sohrab Shahid Saless in der BRD realisieren, bevor er weiterzog in die USA, wo er 1998 in Chicago verstarb. Von Ende Mai an sind bis auf zwei Ausnahmen alle Regiearbeiten im Zeughauskino zu sehen – eine davon, der Film „Eine Reise ohne Ziel“ über den sowjetischen Einmarsch nach Afghanistan, gilt als verloren. Saless ist seit Jahrzehnten eine Art Geheimtipp und dennoch fand die letzte deutsche Retrospektive Ende der 1990er Jahre kurz nach Saless’ Tod im Münchner Filmmuseum statt. Die deutsche Filmkritik ist nicht freundlich mit Saless umgegangen. Dabei – das zeigt die Retrospektive des Zeughauskinos – geht es nicht um eine spezialistische Veredelung der Ränder deutscher Filmgeschichte. Saless’ Filme suchen ihresgleichen im Kino der BRD. 1981/82 dreht Saless kurz hintereinander zwei Filme, die beide auf der Berlinale 1983 laufen. „Utopia“ ist ein fast dreieinhalbstündige Sektion von Machtstrukturen in einem schmierigen Bordell in einer Berliner Altbauwohnung. Manfred Zapatka spielt in dem Film als Zuhälter die Rolle seines Lebens. In „Empfänger unbekannt“ greift Saless die Konjunktur des Rassismus auf – erzählt wird die Geschichte einer Trennung und einer Liebe. Eine Frau ist aus dem Muff der Provinz und vor ihrem Mann geflohen und lebt in Berlin-Neukölln mit einem türkischen Arbeiter zusammen. Sie ist auf der Suche nach wirklichen Gefühlen, er auf der Flucht vor der Einsamkeit in einem Land, das ihm zunehmend feindlich gegenübersteht. Saless ergänzt diese Geschichte auf der Tonebene um vorgelesene Briefe und Gespräche und legt im Bild Spuren zu den Diskussionen der Zeit aus: Mi 14.45, Do-Mo a. 12.00, Fr a. 20.00, Di 14.15; Sing Street tgl 12.15, 14.45, 17.15, 20.00; Rico, Oskar und der Diebstahlstein tgl 12.15, 14.40, 16.40; Zoomania tgl 12.30, 15.15, 18.30; Mängelexemplar Do-Sa/Di/Mi 13.30; Ente gut! Mädchen allein zu Haus tgl 13.45, 16.15; Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 13.45, 16.30, Do/Sa-Mi a. 19.30, 22.30, Fr a. 20.00, 23.00; 3D: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 14.00, 17.00, 20.00, 23.00; Money Monster tgl 14.00, 16.45, Do-So/Di/Mi a. 19.30, 22.15, Mo a. 20.00, 22.45; 3D: X-Men: Apocalypse tgl 20.00, 23.15, Do/Fr/So-Mi a. 14.00, 17.20, Sa a. 13.45, 18.00; 3D: The Jungle Book (2016) Do/Fr/So-Mi 14.00, Do/Sa-Mi a. 17.00, Do/So/Mi a. 20.00, Fr a. 17.20, Sa 14.45, 19.45; Angry Birds: Der Film tgl 14.15, 16.45, 18.30; La belle saison – Eine Sommerliebe tgl 14.15; Ein Mann namens Ove Do/Fr/So/Mo/Mi 14.15; Bad Neighbors II Do-So/Di/Mi 20.15, Do-Sa/Di/ Mi a. 14.20, Do/So/Mo/Mi a. 17.30, Do/So/Di a. 22.45, Fr/Sa/Mo a. 23.00, Fr a. 17.00, Sa/Di a. 17.20, So/Mo a. 13.45, Mo 20.00; The Boss (2016) tgl 16.10; Die Poesie des Unendlichen tgl 16.30, Do/Fr/So-Di a. 20.15; The First Avenger: Civil War tgl 19.00, Do-Di a. 16.45, Mi a. 17.00; Monsieur Chocolat tgl 17.00, Do/ Sa-Mi a. 20.00; A Bigger Splash (2016) Do-Di 17.00; How to be Single tgl 19.45, Do/So/Mo/ Mi a. 17.00; Wie Männer über Frauen reden tgl 18.00; The Witch tgl 19.45, Do-Di a. 22.30, Mi a. 23.00; Ein Hologramm für den König Do/ Sa-Di 19.45; Triple 9 tgl 22.45, Do-So/Di/Mi a. 20.00; Outside The Box tgl 21.00, 23.15; Der Nachtmahr tgl 21.00, 23.15; X-Men: Apocalypse tgl 21.00, 22.30; Remainder tgl 22.30; The Boy (2016) tgl 22.30; Gods of Egypt Do-So/Di 23.00; Hardcore (2016) tgl 23.00; Deadpool tgl 23.00; L-Filmnacht: Pojkarna – Girls Lost Fr 20.00; Sneak Preview Mo 20.00; Preview: Der Moment der Wahrheit Mi 15.00; Live aus dem Gran Teatre del Liceau, Barcelona: Bellinis I Capuleti e i Montechhi Mi 20.00; Preview: The Nice Guys Mi 20.00; Cineplex Alhambra, Seestr. 94, Tel. 01 80/505 03 11 -1-7 Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 12.00, Fr-So/Di a. 16.45; 3D: Angry Birds: Der Film tgl 12.00, 14.20, 16.45; The Jungle Book (2016) tgl 12.00, 14.00; Angry Birds: Der Film tgl 12.15, 14.15, 16.45; Kung Fu Panda III tgl 12.15, Do-Di a. 14.30; Alvin und die Chipmunks IV: Road Chip tgl 12.15; Zoomania tgl 12.30; 3D: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 14.00, 16.45, 19.45, Do-Sa a. 22.50; 3D: Warcraft: The Beginning tgl 14.05, 16.50, 19.30, Do-Sa a. 22.30; X-Men: Apocalypse tgl 14.40, Fr/Sa/Mo/Di a. 19.30; 3D: X-Men: Apocalypse tgl 16.30, 19.40, Do-Sa a. 22.40; Money Monster tgl 17.45, 20.15, DoSa a. 22.45; Raum (2016) Do 18.00, Mi 15.00; The First Avenger: Civil War Do-So/Di/Mi 19.20, Do-Sa a. 22.15; 3D: Warcraft: The Beginning (OV) Do 19.30; Bad Neighbors II tgl 19.30, DoSa a. 22.40, Mo a. 16.45, Mi a. 17.15; The Witch Do-Sa 22.40; Sneak Preview Mo 20.00; Sneak Preview (OV) Mo 20.10; Preview: The Nice Guys Mi 20.00; CineStar CUBIX Filmpalast Alexanderplatz, Rathausstr. 1, Tel. 04 51/703 02 00 -1 Rico, Oskar und der Diebstahlstein tgl 11.00; 3D: The Jungle Book (2016) tgl 11.00, 17.05, Do-Di a. 19.45; 3D: Zoomania Do/Sa/Mo/Mi 11.10; 3D: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 11.20, 17.15, 19.50, 22.55; Angry Birds: Der Film tgl 11.30, 13.15, 15.40; 3D: Warcraft: The Beginning tgl 11.40, 14.00, 16.15, 19.30, 22.45; Ente gut! Mädchen allein zu Haus tgl 11.55, 14.30; 3D: Angry Birds: Der Film tgl 12.20, 15.00, 17.10; 3D: The First Avenger: Civil War tgl 12.30, Do-Di a. 19.30, 22.30, Mi a. 19.40, 22.40; 3D: X-Men: Apocalypse tgl 13.40, 16.00, 20.10, 22.45; The Jungle Book (2016) tgl 13.40; Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 14.20; Money Monster tgl 14.40, 17.20, 20.00, Do-Di a. 23.05, Mi a. 23.15; The First Avenger: Civil War tgl 17.10; Mängelexemplar tgl 17.40; Wie Männer über Frauen reden Do/Sa/Mo/ Mi 18.05, Fr/So/Di 20.50, Mi a. 20.20; How to be Single Do/Sa/Mo 20.20, Fr/So/Di 18.10; Bad Neighbors II tgl 20.30, 23.15; The Witch tgl 20.40, 23.10; Triple 9 Do/Sa/Mo/Mi 23.00; Zoomania Fr/So/Di 11.10; 3D: Gods of Egypt Fr/ So/Di 23.00; Preview: The Nice Guys Mi 20.15; CineStar im Sony Center, Potsdamer Str. 4, Tel. 04 51/703 02 00 -1 3D: Warcraft: The Beginning (OV) tgl 16.15, 19.30, Do-So/Di/Mi a. 22.45, Do a. 13.30, Fr-Mi a. 13.50; 3D: X-Men: Apocalypse (OV) tgl 13.30, 20.15, Do-So/Di/Mi a. 22.45, Do a. 16.30, Fr-Mi a. 16.50; Sing Street (OV) tgl 13.40, 19.45; Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln – Alice Through the Looking Glass (OV) tgl 13.45; Angry Birds: Der Film (OV) tgl 13.45, 17.15; Money Monster (OV) tgl 14.30, 17.15, 20.00, Do-So/Di/Mi a. 23.00; The Jungle Book (2016) (OV) Do/Sa/Mo-Mi 14.30; 3D: Angry Birds: Der Film (OV) tgl 14.45; 3D: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln – Alice Through the Looking Glass (OV) tgl 16.45, 19.45, Do a. 23.00, Fr-So/Di/Mi a. 22.30; The First Avenger: Civil War – Captain America: Civil War (OV) Do-Di 17.00; A Bigger Splash (2016) (OV) Do-Di 17.30, Mi 17.15; Sneak Preview (OV) Do 20.00; The Witch – The VVitch: A NewEngland Folktale (OV) Do-So/Di/Mi 23.15, Do a. 20.30, Fr/Mi a. 19.30; 3D: The First Avenger: Civil War – Captain America: Civil War (OV) Do-Di 20.30, Do-So/Di/Mi a. 22.30; Zoomania – Zootopia (OV) Fr/So 14.30; Ein Hologramm für den König – A Hologram for the King (OV) Fr-Mi 16.30; Bad Neighbors II (OV) Fr-Di 20.40; 3D: The Jungle Book (2016) (OV) Sa-Di 19.30; Preview: The Nice Guys (OV) Mi 20.15; CineStar IMAX, Potsdamer Str. 4, Tel. 04 51/703 02 00 3D: Galapagos: Wunderland der Natur Do/Sa/Di 11.00, So/Mo 12.15; 3D: Buckelwale: Giganten der Meere – Humpback Whales Do/Sa 12.15, Mo 11.00; 3D: Warcraft: The Beginning (OV) Do/Fr/Mo/Di 13.30, 20.00, Sa/So/Mi 16.45, Sa/Di a. 23.15; 3D: Warcraft: The Beginning Do/Fr/Mo/Di 16.45, Do/Fr a. 23.15, Sa/So/Mi 13.30, 20.00; Zero Gravity: Mission in Space Fr/Mi 11.00; 3D: Wildes Madagaskar: Die Insel der Lemuren So 11.00, Di 12.15; 3D: X-Men: Apocalypse (OV) So/Mi 23.15; City Kino Wedding, Im Centre Francais, Müllerstr. 74, Tel. 01 77/270 19 76 Die Prüfung VON FABIAN TIETKE „In der Fremde“ von 1974 ist eine frühe Annäherung an das Leben türkischer Arbeitsmigranten in Berlin-Kreuzberg Foto: Promo Der Katalog zur „Faschismus“Ausstellung der NGBK mit Werken Renzo Vespignanis als Resonanzraum der deutschen Geschichte, ein Gedichtband mit Werken Nâzım Hikmets, eine Plakatwand, auf der zwischen Miracoli-Werbung „Türken raus“ geschrieben steht. Im Wechselspiel dieser Schichten erzählt „Empfänger unbekannt“ vom Umsichgreifen offener Feindschaft gegen Jahre zuvor herbeigerufene Arbeitsmigranten. Drei Jahre später stellt Saless den neben „Die Mörder sind unter uns“ wohl wichtigsten deutschen Film über das Kriegsende NomiNiert zum DeutscheN Filmpreis: Do 26.5. 2130 eiN hologramm Für DeN KöNig engl./dt.Ut Fr 27.5. 21 30 Sa 28.5. 21 30 er ist wieDer Da dt./engl.Ut Der staat gegeN Fritz Bauer dt./engl.Ut. So 29.5. 21 suFFragette - tateN statt worte 30 engl./dt.Ut Carey Mulligan, Helena Bonham Carter & Meryl Streep brillieren in diesem spannenden Period Piece über den Beginn der Frauenbewegung. (2016); m. Gast u. Gespr. Do 19.00; A Bigger Splash (2016) (OmU); m. Vorfilm Do 21.15; A Bigger Splash (2016) Fr 18.30; I‘m Not There (OmU) Fr 20.45; Die Prüfung (2016) Sa 18.00; Al Pacino – Scarface Sa 20.00; A War So 14.00; Die Baumhauskönige So 16.15; A Bigger Splash (2016) (OmU) So 18.00; Filmrauschpalast, Lehrter Str. 35, Tel. 394 43 44 The Whispering Star – Hiso hiso boshi (OmU) Do/Sa-Mi 18.00; Der Nachtmahr (DFmenglU) tgl 20.00; A Scanner Darkly – Der dunkle Schirm (OV) Do 22.00; Fitzcarraldo Fr 17.00; Bakur – North: Norden (OmU) Fr/So-Mi 22.00, Sa 15.30; B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin (OV) Sa 22.00; Der Schamane und die Schlange: Eine Reise auf dem Amazonas – El abrazo de la serpiente (OmU) So 15.30; Hackesche Höfe Kino, Rosenthaler Str. 40/41, Tel. 283 46 03 -1 Rabbi Wolff (OmU) tgl 15.00, So a. 11.00; Parchim International Do-Di 18.00, So a. 13.00; Preview: Urmila: Für die Freiheit – Urmila: My Memory is my Power (OmU); m. Gästen Do 20.00; Ein Hologramm für den König – A Hologram for the King (OmU) Fr-Mi 20.00, 22.15; -2 Ixcanul – Träume am Fuße des Vulkans (OmU) tgl 15.30, So a. 11.00; Nur Fliegen ist schöner – Comme un avion (OmU) tgl 17.30; Remainder (OmU) tgl 19.45, 22.00; Urmila: Für die Freiheit – Urmila: My Memory is my Power (OmU) So 13.00; -3 Monsieur Chocolat tgl 14.30, 17.00, Do-Di a. 19.30, So a. 12.00; Wild (2016) (DFmenglU) Do-Di 22.00; tip-Preview: Ein neues Leben (2016) – In grazia Die deutsche Filmkritik ist nicht freundlich mit Saless umgegangen fertig. In „Hans – ein Junge aus Deutschland“ bedient sich Saless eines einfachen Kniffs, um deutsche Gewissheiten zu erschüttern. Im Zentrum der Geschichte steht Hans, ein Junge, als „Halbjude“ gescholten und von der deutschen Gesellschaft, angesichts des nahenden Kriegsendes immer brutaler ge- Mo 30.5.2130 el cluB Di 31.5. 2130 JaNis: little girl Blue span./engl.+dt.Ut Großer Preis der Jury, Berlinale 2015. „Dieser Film trifft etwas, sehr tief innen und sehr stark. Es ist Pablo Larraíns bester, zugleich heftigster und unterhaltsamster Film.“ EL MUNDO engl./dt.Ut Respektvoll, ohne ihr einen Heiligenschein aufzusetzen, neugierig ohne aufdringlich zu sein; ein sensibler Blick in das Leben der Rock’n Roll Legende. Mi 1.6. 2130 DeaDpool englisch „Eine selbstreflexive und provokante, ungezogene und extrem unterhaltsame Comicverfilmung mit einem kontroversen Helden, der im Heer der üblichen gelackten Supermänner geradezu exotisch anmutet.“ FiLMStaRtS di dio (OmU) Mi 20.00; -4 Die Prüfung (2016) (DFmenglU) tgl 14.45, 19.00, So a. 10.30; Petting Zoo (OmU) tgl 17.00, 21.15, So a. 12.45; -5 Ein letzter Tango – Un tango mas (OmU) tgl 16.00, So a. 11.00; Sonita (OmU) tgl 18.00, So a. 13.00; Sing Street (OmU) tgl 20.00, 22.15; International, Karl-Marx-Allee 33, Tel. 24 75 60 11 International Monsieur Chocolat tgl 14.30; Money Monster (OmU) tgl 17.10, 19.30, Do-So/Di/Mi a. 21.50; Matinee: Chamissos Schatten: Kapitel III – Kamtschatka und die Beringinsel (OmU) So 11.00; Siegessäule und Teddy präs. MonGay: Steel (2015) (OmU) Mo 22.00; Z-inema, Bergstr. 2, Tel. 28 38 91 21 Turbo Kid (OmU) Di 20.00; Zeughauskino, Unter den Linden 2, Tel. 20 30 44 21 Komödie der Gammler: Der Griller Do 20.00; Komödie der Gammler: Die Abfahrer So 19.00; Komödie der Gammler: Mehrmals täglich So 21.00; Sohrab Shahid Saless: Ein einfaches Ereignis – Yek ettefaghe sadeh (OmenglU) Di 20.00; Sohrab Shahid Saless: Stilleben (1974) – Tabiate bijan: Still Life (OmenglU) Mi 20.00; NEUKÖLLN Cineplex Neukölln Arcaden, Karl-Marx-Str. 66, Tel. 01 80/505 06 44 -1-9 3D: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 14.00, 17.10, 20.10, Do-Sa a. 23.00, Sa/So a. 12.00; schmäht und ausgeschlossen. Dann kommen die Amerikaner. Die Schmähungen sind zunächst kleinlauter. Doch aller Veränderung zum Trotz bleibt die Ausgrenzung bestehen. Wieder drei Jahre später entsteht der Fernsehfilm „Wechselbalg“. Ein Paar adoptiert ein junges Mädchen. Schon bald stellt sich heraus, dass die Mutter über ihre Erziehung und patriarchale Rollenvorgaben unfähig geworden ist, Zuneigung zu zeigen. Mit „Wechselbalg“ hat Saless einen radikalen Film über das Zerbrechen an fremden und eigenen Ansprüchen gedreht. 3D: Warcraft: The Beginning tgl 14.00, 16.30, 19.30, Do-Sa a. 22.50; Rico, Oskar und der Diebstahlstein tgl 14.00, Sa/So a. 12.00; Warcraft: The Beginning tgl 14.10, 17.05, 20.00, Do-Sa a. 22.55; 3D: X-Men: Apocalypse tgl 14.10, 16.50, Do-Sa a. 22.30, Fr-Mi a. 19.50; The First Avenger: Civil War tgl 19.40, Do-Di a. 14.10; The Jungle Book (2016) tgl 14.15, 17.00, Sa/So a. 12.00; Zoomania tgl 14.20, Sa/So a. 12.00; Angry Birds: Der Film tgl 14.40, 17.10, Do-So/Di a. 19.55, Sa/So a. 12.00; X-Men: Apocalypse tgl 16.20, 19.40, Do-Sa a. 22.30; Money Monster tgl 20.00, Do-Di a. 17.00, Do-Sa a. 22.00, Mi a. 17.30; Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 17.25, Fr/Sa a. 23.00; The Witch Do-So/Di/Mi 19.40, Do-Sa a. 22.55; 3D: Warcraft: The Beginning (OV) Do 20.00; Oflu Hoca‘nin Sifresi II (OmU) Do-Sa 22.30; IP Man III Do 23.00; 3D: Angry Birds: Der Film Sa/ So 12.00; Kung Fu Panda III Sa/So 12.00; Alvin und die Chipmunks IV: Road Chip Sa/So 12.00; Feuerwehrmann Sam – Helden im Sturm Sa/ So 12.15; Sneak Preview (OV) Mo 20.00; Sneak Preview Mo 20.00; Raum (2016) Mi 15.00; Preview: The Nice Guys Mi 20.00; IL KINO Kino-Bar-Bistro, Nansenstr.22, Tel. 81 89 88 99 Die Kommune – Kollektivet (OmU) Do 16.00, Fr 22.00, Sa/Di 18.00, So 15.00, Mo 20.00; Chevalier (OmU) Do/ Mo 18.00, Sa 16.00, So 22.15; Vergrabene Stimmen (OmenglU) Do 22.00, Fr/Sa 23.55, So 17.00, Mo/Mi 16.00, Di 20.00; Anomalisa (OmU) Fr 16.00, Di 22.00; Raum (2016) – Room (OmU) Fr/Mi 17.45, Sa 12.00, So 20.00, Mo 22.00; Mustang (OmenglU) Sa 14.15, Mi 22.00; Das Salz der Erde (2014) – The Salt of the Earth (EnglF) Sa 22.00, Di 16.00; Matinee: Victoria (2015) (OmenglU) So 12.00; Cinephilia: Überraschungsfilm Mi 20.00; Neues Off, Hermannstr. 20, Tel. 62 70 95 50 A Bigger Splash (2016) (OmU) tgl 17.00, 19.45, 22.30; Nomadenkino Klunkerkranich – Dachterasse, Karl-Marx-Str. 66, Tel. 26 94 89 45 Macbeth (2015) (OmU) Mo 21.00; Passage, Karl-Marx-Str. 131, Tel. 68 23 70 18 -1 Sing Street (OmU) tgl 15.30, 18.00, 20.30, Fr/Sa a. 22.50; Sneak Preview Di 23.00; -2 Monsieur Chocolat (OmU) tgl 15.15; A Bigger Splash (2016) tgl 17.45, 20.30; -3 Outside The Box tgl 17.00, 19.00, 21.00, Fr/Sa a. 23.00, So a. 15.00; -4 Mängelexemplar tgl 16.30, 19.00; Schrotten! tgl 21.30; Rollberg, Kindl-Boul., Rollbergstr. 70, Tel. 62 70 46 45 -1 Money Monster (OV) tgl 16.10, 18.30, 20.50, Do-Sa/Mo-Mi a. 22.15; -2 The Witch – The VVitch: A New-England Folktale (OV) tgl 17.45, 20.00, Do/Fr/Mo-Mi a. 22.20; Spotlight (OmU) So 15.00; -3 La belle saison – Eine Sommerliebe (OmU) tgl 16.45; The Jungle Book (2016) (OV) tgl 19.00; The Witch (OV) tgl 21.15; -4 Die Poesie des Unendlichen – The Man Who Knew Infinity (OmU) tgl 17.15, 19.45; Creepy Crypt: Re-Animator (OV) Sa 22.30; The Big Short (OmU) So 14.30; -5 Ein letzter Tango – Un tango mas (OmU) tgl 16.15; Nur Fliegen ist schöner – Comme un avion (OmU) tgl 18.15; Peggy Guggenheim: Ein Leben für die Außer Rainer Werner Fassbinder hat niemand die Sozialpsychologie der BRD so konsequent bloßgestellt wie Saless. Anders als Fassbinder verzichtet Saless auf jede Stilisierung und setzt die Zuschauer der Brachialität des Freigelegten direkt aus. Saless’ Filme sind Hauptwerke des westdeutschen Films. Es steht zu hoffen, dass sie endlich auch von der deutschen Filmgeschichte als solche behandelt werden. ■■Sohrab Shahid Saless, 31. 5.– 30. 6., Zeughauskino, Unter den Linden 2 (Eingang Spreeseite) Kunst – Peggy Guggenheim: Art Addict (OmU) tgl 20.30, So a. 14.30; UCI Kinowelt Gropius Passagen, Johannisthaler Chaussee 295, Tel. 66 68 12 34 -1 3D: Warcraft: The Beginning tgl 14.00, 17.00, 20.00, Fr/Sa a. 23.00; X-Men: Apocalypse Do-Sa/Mo-Mi 14.10, Sa a. 22.45, So 13.45, Mi a. 19.45; Angry Birds: Der Film tgl 14.20, Sa/So a. 12.00; The First Avenger: Civil War tgl 14.25, Sa a. 22.45; Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 14.40, Sa/So a. 12.00; Zoomania tgl 14.40; 3D: X-Men: Apocalypse tgl 16.45, Do/ So-Di a. 20.00, Fr/Sa a. 20.15; 3D: Angry Birds: Der Film tgl 17.15; 3D: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 17.20, 20.00, Fr/Sa a. 23.00; Money Monster tgl 19.45, Do-Sa/Mo-Mi a. 17.20, Fr/Sa a. 23.00, So a. 17.40; The Jungle Book (2016) Do-Sa/Mo-Mi 17.40; 3D: The First Avenger: Civil War Do-Di 19.40; Bad Neighbors II Do-Di 20.15; Midnight Movie: He Never Died Fr 23.00; Sneak Preview Fr 23.00; Rico, Oskar und der Diebstahlstein Sa/So 12.10; Kung Fu Panda III Sa/So 12.20; Exhibition on Screen: Das Malen des modernen Gartens: Monet bis Matisse So 17.00; Preview: Whiskey Tango Foxtrot Mi 20.00; Preview: The Nice Guys Mi 20.15; PANKOW Blauer Stern Pankow, Hermann-Hesse-Str. 11, Tel. 47 61 18 98 -1-2 3D: Angry Birds: Der Film tgl 15.45, 18.00, Sa/So a. 13.30; Rico, Oskar und der Diebstahlstein tgl 15.45, Sa/So a. 13.30; Nur Fliegen ist schöner tgl 18.00, 20.15; Schrotten! tgl 20.15; BrotfabrikKino, Prenzlauer Promenade 3, Tel. 471 40 01 Memories on Stone – Biraninen li ser keviri (OmU) Do-Sa/Mo-Mi 18.00; The Whispering Star – Hiso hiso boshi (OmU) Do-Sa/Mo-Mi 20.00, So 20.30; Carl Andersens Underground der Liebe Fr/Sa 22.00; Film & Psychoanalyse: Zeiten des Aufruhrs; m. Vortr. So 18.00; FT am Friedrichshain, Bötzowstr. 1-5, Tel. 42 84 51 88 -1 Money Monster tgl 15.30, 17.50, 20.10, Do-Sa/Di/Mi a. 22.30; Matinee: Exhibition on Screen: Das Malen des modernen Gartens: Monet bis Matisse So 11.00; Zoomania So 13.15; Sneak Preview Mo 23.00; -2 Ente gut! Mädchen allein zu Haus tgl 14.40, So a. 11.00; Sing Street tgl 16.40, 19.00; Sing Street (OmU) tgl 21.15; Matinee: Der Schamane und die Schlange: Eine Reise auf dem Amazonas – El abrazo de la serpiente (OmU) So 12.00; -3 Nur Fliegen ist schöner tgl 14.45, 19.00; Peggy Guggenheim: Ein Leben für die Kunst tgl 17.00; A Bigger Splash (2016) (OmU) tgl 21.15; Remainder (OmU) So 12.30; -4 Outside The Box tgl 15.00, 19.30, 21.30; Mängelexemplar tgl 17.00; Matinee: La belle saison – Eine Sommerliebe So 12.45; -5 Rico, Oskar und der Diebstahlstein tgl 15.00, So a. 13.00; Monsieur Chocolat tgl 17.00, 19.30; The Witch – The VVitch: A New-England Folktale (OmU) tgl 22.00; Kino in der Kulturbrauerei, Schönhauser Allee 36, Tel. 04 51/703 02 00 -1-8 Sing Street tgl 30 TAZ.DI E TAGESZEITU NG taz.plan DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 KINOS IN BERLIN UND POTSDAM, 26.05. – 01.06. 2016 Filme in Original Fassung Premieren •Deutscher Kurzfilmpreis II (OmenglU) Lichtblick-Kino •Diebe haben‘s schwer (1958) – I soliti Ignoti (OmU) Babylon Mitte •Ein einfaches Ereignis – Yek ettefaghe sadeh (OmenglU) Zeughauskino •Ein Hologramm für den König – A Hologram for the King (OV) CineStar im Sony Center, Freiluftkino Kreuzberg, Hackesche Höfe, Kino in der Kulturbrauerei, Moviemento, Sputnik (höfe am südstern), Union Filmtheater •Ein letzter Tango – Un tango mas (OmU) Babylon Mitte, Hackesche Höfe, Rollberg, Sputnik (höfe am südstern) •Ein Mann namens Ove – En man som heter Ove (OmU) Kino in der Kulturbrauerei, Sputnik (höfe am südstern), Tilsiter-Lichtspiele •Ein neues Leben (2016) – In grazia di dio (OmU) Hackesche Höfe •El club (2015) (OmU) Freiluftkino Kreuzberg •El silencio del rio – The Silence of the River (OmenglU) Moviemento •Er ist wieder da (DFmenglU) Freiluftkino Kreuzberg •The Event – Sobytie (OmU) Acud Kino, Krokodil, Tilsiter-Lichtspiele, Tilsiter-Lichtspiele •Fallen Angels (1995) – Duo luo tian shi (OmU) Arsenal •3D: The First Avenger: Civil War – Captain America: Civil War (OV) CineStar im Sony Center •The Forbidden Room (OmU) Tilsiter-Lichtspiele 2 •Hail, Caesar! (OmU) Babylon Mitte, Filmmuseum Potsdam, Freiluftkino Hasenheide •Hardcore (2016) (OV) Pompeji – Freiluftkino am Ostkreuz •Matinee: Heart of a Dog (OmU) Central Hackescher Markt, Zukunft •Heavy Metal in Baghdad (OV) Babylon Mitte •Der Himmel soll warten – Heaven Can Wait (OV) Arsenal •Hope for All. Unsere Nahrung – Unsere Hoffnung (OmU) Acud Kino •In Front of the Factory – Cinematic Spaces of Labour: Horse Money – Cavalo dinheiro (OmU) Acud Kino •How to be Single (OV) Babylon Mitte •I‘m Not There (OmU) City Kino Wedding •Im Strahl der Sonne – V paprscích slunce (OmU) Krokodil, Moviemento, Regenbogen Kino •Iraqi Odyssey (OmU) Babylon Mitte •Irrational Man (OmU) Freiluftkino Hasenheide •Ixcanul – Träume am Fuße des Vulkans (OmU) Filmmuseum Potsdam, Hackesche Höfe •Jahrgang 45 (DFmenglU) Babylon Mitte •Janis: Little Girl Blue (OmU) Radio EINS-Freiluftkino Friedrichshain, Freiluftkino Kreuzberg, Lichtblick-Kino •Joao Nicolau: John From (OmenglU) Arsenal •3D: The Jungle Book (2016) (OV) CineStar im Sony Center, Rollberg •Die Kommune – Kollektivet (OmU) IL KINO Kino-Bar-Bistro, Zukunft •In Front of the Factory: Kurzfilmprogramm (OmU) Acud Kino, Moviemento •Die lange Nacht von 43 – La Lunga notte del ‚43 (OmU) Bundesplatz-Kino •Las tetas de mi madre – My Mother‘s Tits (OmenglU) Moviemento •Las ultimas vacaciones – The Last Holidays (OmenglU) Moviemento •Die Legende von Paul und Paula (DFmenglU) Babylon Mitte •Loev (OmU) Babylon Mitte •Love Exposure – Ai no mukidashi (OmU) Babylon Mitte •Macbeth (2015) (OmU) Nomadenkino Open Air im Birgit & Bier, Nomadenkino Open Air im Rosis, Nomadenkino Open Air im About Blank, Nomadenkino Open Air Kino Holzmarkt 25 – Mörchenpark, Nomadenkino Open Air Kino in Nachbars Garten – Rummelsburg, Nomadenkino Klunkerkranich – Dachterasse, Nomadenkino Open Air YAAM •Malos Dias – Bad Days (OmenglU) Moviemento •The Manxman – Der Mann von der Insel Man (OV) Babylon Mitte •Mein Ein, mein Alles – Mon roi (OmU) Zukunft •Mein Leben Teil II (DFmenglU) Lichtblick-Kino •Mein Praktikum in Kanada – Guibord s‘en va-t-en guerre (OmU) fsk •Memories on Stone – Biraninen li ser keviri (OmU) BrotfabrikKino •Miete essen Seele auf (DFmenglU) Lichtblick-Kino •Der Mieter (1926) – The Lodger (OV) Babylon Mitte •Money Monster (OmU) Babylon Kreuzberg, Central Hackescher Markt, CineStar im Sony Center, Eva-Lichtspiele, International, Odeon, Rollberg, Thalia Babelsberg, Union Filmtheater •Monsieur Chocolat (OmU) Kino in der Kulturbrauerei, Passage, Thalia Babelsberg •Mr. Gaga (OmenglU) Central Hackescher Markt, Filmkunst 66, Moviemento, Thalia Babelsberg, TilsiterLichtspiele, Xenon •Mustang (OmU) Filmmuseum Potsdam, Freiluftkino Hasenheide, IL KINO Kino-Bar-Bistro, Moviemento •Der Nachtmahr (OmenglU) Central Hackescher Markt, Filmrauschpalast, Thalia Babelsberg •Preview: The Nice Guys (OV) CineStar im Sony Center •Nomaden des Himmels – Sutak (OmU) Urania-Filmbühne •Nur Fliegen ist schöner – Comme un avion (OmU) Hackesche Höfe, Rollberg, Thalia Babelsberg •Oflu Hoca‘nin Sifresi II (OmU) Cineplex Neukölln Arcaden •One Way Boogie Woogie / 27 Jahre später – One Way Boogie Woogie / 27 Years Later (OV) Arsenal •Outside The Box (OmU) Thalia Babelsberg •Parchim International (OmU) Krokodil •Peggy Guggenheim: Ein Leben für die Kunst – Peggy Guggenheim: Art Addict (OmU) Kant Kino, Kino in der Kulturbrauerei, Rollberg •Petting Zoo (OmU) fsk, Hackesche Höfe •Die Poesie des Unendlichen – The Man Who Knew Infinity (OmU) Kino in der Kulturbrauerei, Rollberg •Projekt A – Eine Reise zu anarchistischen Projekten in Europa (OmU) Kinobar im Sputnik (höfe am südstern) •Die Prüfung (2016) (DFmenglU) Hackesche Höfe •Rabbi Wolff (OmU) Hackesche Höfe •Raum (2016) – Room (OmU) IL KINO Kino-Bar-Bistro •Creepy Crypt: Re-Animator (OV) Rollberg 4 Man Who Knew Infinity (OmU) Mo 17.10; Ein Hologramm für den König – A Hologram for the King (OmU) Mo 18.00; Sneak Preview Mo 20.00; Ein Mann namens Ove – En man som heter Ove (OmU) Mo 20.00; Spotlight (OmU) Mo 22.20; A Bigger Splash (2016) (OmU) Mo 22.40; Preview: 7 Göttinnen Mi 20.30; Victoria (2015) Mi 22.20; Krokodil, Greifenhagener Str. 32, Tel. 44 04 92 98 Parchim International (OmU) Do-Sa/Di/Mi 17.45, So/Mo 21.00; The Event – Sobytie (OmU) Do-Sa/Di/Mi 19.15, So 18.00, Mo 17.30; Chamissos Schatten: Kapitel III – Kamtschatka und die Beringinsel Do-Sa/Di/Mi 20.45, So 15.00; Im Strahl der Sonne – V paprscích slunce (OmU) So 19.15; Der Obdachlose Hölderlin; m. Einf. u. Gast Mo 19.00; Lichtblick-Kino, Kastanienallee 77, Tel. 44 05 81 79 Sonita (OmU) Do/Mo-Mi 18.00, Sa 17.30, So 16.30; The Whispering Star – Hiso hiso boshi (OmU) Do 19.30, Sa/So 22.00, Mo/ Di 22.30, Mi 20.30; Die Baumhauskönige Sa 14.00, So 13.30; Janis: Little Girl Blue (OmU) Sa 16.00; Werkschau Angelika Levi: Miete essen Seele auf (DFmenglU) Sa 19.00, Mo 19.30; Werkschau Angelika Levi: Mein Leben Teil II (DFmenglU) Sa 20.00; Klassiker im Lichtblick: Casablanca (OmU) Sa 0.00; Werkschau Angelika Levi: Kurzfilmprogramm So 18.00; Werkschau Angelika Levi: Absent Present (OmU) So 20.00; Werkschau Angelika Levi: Anak-Anak Srikandi – Children of Srikandi (OmenglU) Mo 20.30; kurz gesehen: Deutscher Kurzfilmpreis II (OmenglU); m. Gästen Di 20.30; Werkschau Angelika Levi: Miete essen Seele auf Mi 19.30; Berlin – Filme der Stadt: So war das SO 36 Mi 22.30; Toni & Tonino, Max-Steinke-Str. 43 / Antonplatz, Tel. 92 79 12 00 -1 Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 16.00, 18.00, Do-Di a. 20.00, Sa/So a. 14.00; DEFA-Doku: Im Feuer bestanden; m. Buchvorst. u. Gespr. Mi 18.00; -2 Ente gut! Mädchen allein zu Haus Do/Fr/ Mo-Mi 15.00, Sa/So 15.45; Angry Birds: Der Film Do/Fr/Mo/Di 17.00, Sa/So 14.00, 17.30; Monsieur Chocolat tgl 20.00; UCI Kinowelt Colosseum, Schönhauser Allee 123, Tel. 44 01 92 00 -1 3D: Warcraft: The Beginning tgl 14.15, 17.15, 20.00, 23.00; 3D: X-Men: Apocalypse tgl 14.15, 17.00, 20.15, 22.45; 3D: The First Avenger: Civil War tgl 14.15, 20.15; Zoomania tgl 14.15, Sa/So a. 12.45; Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 14.30, Sa/So a. 12.45; Angry Birds: Der Film tgl 14.30, Sa/So a. 12.45; Rico, Oskar und der Diebstahlstein Do/Fr/Mo-Mi 14.30, Do/Fr/Di/ Mi a. 17.00, Sa/So 15.20, 17.30; Money Monster tgl 15.05, 17.30, 20.00, 22.30; Sing Street tgl 15.05, 17.30, 20.00; Bad Neighbors II tgl 15.05, 22.45, Do-Di a. 20.15; The First Avenger: Civil War Do-Sa/Mo-Mi 16.45, Do/Sa-Mi a. 22.30; 3D: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 17.15, 20.15, 23.00; Ein Mann namens Ove tgl 17.25; 3D: Angry Birds: Der Film tgl 17.30; 3D: The Jungle Book (2016) tgl 17.30, Do-So/ Di/Mi a. 20.00; The Witch tgl 19.45, 22.30; Wie Männer über Frauen reden Do-Di 20.15; Victor Frankenstein – Genie und Wahnsinn Do/Sa-Mi 22.45; Midnight Movie: He Never Died Fr 23.00; Sneak Preview Fr 23.00; The Jungle Book (2016) Sa/So 12.45; Exhibition on Screen: Das Malen des modernen Gartens: Monet bis Matisse So 17.00; 3D: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln – Alice Through the Looking Glass (OV) Mo 20.00; Preview: The Nice Guys Mi 20.00; Preview: Whiskey Tango Foxtrot Mi 20.00; „Sobytie – The Event“ Foto: Grandfilm •(500) Days of Summer (OmU) Open Air Kino Mitte •300 – Der Film (OV) Babylon Mitte •A Bigger Splash (2016) (OV) CineStar im Sony Center, City Kino Wedding, Filmtheater am Friedrichshain, Kino in der Kulturbrauerei, Neues Off, Sputnik (höfe am südstern), Union Filmtheater •A espada e a rosa – The Sword and the Rose (OmenglU) Arsenal •A Scanner Darkly – Der dunkle Schirm (OV) Filmrauschpalast •Absent Present (OmU) Lichtblick-Kino •Al-wadi: The Valley (OmenglU) Arsenal •3D: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln – Alice Through the Looking Glass (OV) CineStar im Sony Center, Kino in der Kulturbrauerei, UCI Kinowelt Colosseum, UCI Kinowelt Potsdam Center, Zoo Palast Clubkino •Anak-Anak Srikandi – Children of Srikandi (OmenglU) Lichtblick-Kino •3D: Angry Birds: Der Film (OV) CineStar im Sony Center •Anomalisa (OmU) Freiluftkino Rehberge, IL KINO Kino-BarBistro •B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin (OV) Filmrauschpalast, Sputnik (höfe am südstern), Kinobar im Sputnik (höfe am südstern) •Bad Neighbors II (OV) CineStar im Sony Center •Bakur – North: Norden (OmU) Filmrauschpalast •The Beatles – A Hard Day‘s Night (OmU) Freiluftkino Friedrichshagen •La belle saison – Eine Sommerliebe (OmU) Rollberg, Xenon •La belle saison – Eine Sommerliebe – La belle saison (OmU) fsk •The Big Short (OmU) Rollberg •Birnenkuchen mit Lavendel – Le gout des merveilles (OmU) Filmmuseum Potsdam, Kino in der Kulturbrauerei •Cancao de amor e saude – Song of Love and Health (OmenglU) Arsenal •Carol (OmU) Freiluftkino Hasenheide •Carta a una sombra – Letter to a Shadow (OmenglU) Moviemento •Casablanca (OmU) Lichtblick-Kino •Chamissos Schatten: Kapitel III – Kamtschatka und die Beringinsel (OmU) International •Chevalier (OmU) IL KINO Kino-Bar-Bistro •Colonia Dignidad – Es gibt kein Zurück (OmU) Sputnik (höfe am südstern) •Dap canh giua khong trung – Flapping in the Middle of Nowhere (OmenglU) Sputnik (höfe am südstern) •Deadpool (OV) Freiluftkino Kreuzberg •Desire Will Set You Free (OmU) Moviemento, Open Air Kino Mitte, Sputnik (höfe am südstern), Kinobar im Sputnik (höfe am südstern), Zukunft 14.00, 19.40, Do a. 22.20, Fr-Mi a. 22.15; Rico, Oskar und der Diebstahlstein tgl 14.20, Fr-Mi a. 16.20, So a. 12.15; Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln Do-So/Di/Mi 14.30, So a. 11.40; Ente gut! Mädchen allein zu Haus tgl 14.40; 3D: The Jungle Book (2016) Do-Sa/ Mo-Mi 14.40; Money Monster tgl 17.30, 20.10, 22.30, Do-Sa/Mo-Mi a. 14.50; Birnenkuchen mit Lavendel Do/Sa/So/Di 15.00, Fr 14.50; Peggy Guggenheim: Ein Leben für die Kunst Do-So/Di/Mi 15.15, Do-Sa/Mi a. 17.30; Mr. Gaga Do 16.20, Mi 14.50; Monsieur Chocolat Do-So/Di/Mi 17.00; 3D: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 20.00, Do-So/Di/Mi a. 17.10, Do-So/Di a. 22.45, Mi a. 23.00; Die Poesie des Unendlichen Do-So/Di/Mi 17.10; Nur Fliegen ist schöner Do/Sa-Mi 17.30, Fr 17.10; Ein Hologramm für den König Do-So/Di/Mi 18.00; Sonita tgl 18.30; Mängelexemplar tgl 19.45, Do/Di a. 22.40, Mi a. 22.45; A Bigger Splash (2016) Do-So/Di/Mi 19.50, Fr-So/Mi a. 22.40; Ein Mann namens Ove Do/Sa/So/Di 20.00; Der Nachtmahr tgl 20.30, 22.45; Outside The Box tgl 20.40, 22.50; Wild (2016) Do/Sa/Mo 22.40; Urmila: Für die Freiheit Fr 19.45, So/ Di 17.30; Spotlight Fr/So 22.20; Remainder Fr 22.30, So/Di 22.45; Colonia Dignidad – Es gibt kein Zurück Sa/Di 22.20; The Jungle Book (2016) So 12.00; Kuddelmuddel bei Pettersson und Findus So 12.00; Bibi & Tina: Mädchen gegen Jungs So 12.10; 3D: Zoomania So 12.15; Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln – Alice Through the Looking Glass (OmU) Mo 14.30, 17.10, 22.45; Birnenkuchen mit Lavendel – Le gout des merveilles (OmU) Mo 15.00; Peggy Guggenheim: Ein Leben für die Kunst – Peggy Guggenheim: Art Addict (OmU) Mo 15.15, 17.30; Monsieur Chocolat (OmU) Mo 17.00; Die Poesie des Unendlichen – The •Remainder (OmU) Babylon Kreuzberg, Filmtheater am Friedrichshain, Hackesche Höfe, Sputnik (höfe am südstern) •Das Salz der Erde (2014) – The Salt of the Earth (EnglF) IL KINO Kino-Bar-Bistro •Der Schamane und die Schlange: Eine Reise auf dem Amazonas – El abrazo de la serpiente (OmU) Babylon Kreuzberg, Casablanca, Filmrauschpalast, Filmtheater am Friedrichshain, Kant Kino, Moviemento, Tilsiter-Lichtspiele •Searching for Sugar Man (OmU) Kinobar im Sputnik (höfe am südstern) •Silver Linings – Silver Linings Playbook (OmU) Open Air Kino Mitte •Sing Street (OV) CineStar im Sony Center, Filmkunst 66, Filmtheater am Friedrichshain, Hackesche Höfe, Passage, Thalia Babelsberg •Sneak Preview (OV) Cineplex Alhambra, Cineplex Neukölln Arcaden, Cineplex Spandau, Cineplex Titania Palast, CineStar im Sony Center •Sof ha‘olam smola – Turn Left at the End of the World (OmenglU) Filmmuseum Potsdam •Son Of Babylon (OmenglU) Babylon Mitte •Son of Saul (OmU) Filmmuseum Potsdam, Moviemento •Sonita (OmU) Hackesche Höfe, Lichtblick-Kino, Moviemento •Spotlight (OmU) Central Hackescher Markt, Kino in der Kulturbrauerei, Rollberg •Spur der Steine (DFmenglU) Babylon Mitte •Der Staat gegen Fritz Bauer (DFmenglU) Freiluftkino Kreuzberg •Star Wars: Episode VII: Das Erwachen der Macht – Star Wars: Episode VII: The Force Awakens (OmU) Freiluftkino Hasenheide •Steel (2015) (OmU) International •Sohrab Shahid Saless: Stilleben (1974) – Tabiate bijan: Still Life (OmenglU) Zeughauskino •Suffragette – Taten statt Worte (OmU) Freiluftkino Kreuzberg •La tierra y la sombra – Land and Shade (OmenglU) Moviemento •Todo comenzo por el fin – It All Started at the End (OmenglU) Moviemento •Tokyo Tribe – Tokyo Toraibu (OmU) Babylon Mitte •Tomorrow: Die Welt ist voller Lösungen – Demain (OmU) Central Hackescher Markt •Turbo Kid (OmU) Z-inema •Un asunto de tierras – A Matter of Land (OmenglU) Moviemento •Urmila: Für die Freiheit – Urmila: My Memory is my Power (OmU) Hackesche Höfe, Tilsiter-Lichtspiele •Vergrabene Stimmen (OmenglU) IL KINO Kino-Bar-Bistro •Victoria (2015) (OmenglU) Freiluftkino Hasenheide, Freiluftkino Insel im Cassiopeia, IL KINO Kino-Bar-Bistro •3D: Warcraft: The Beginning (OV) Cineplex Alhambra, Cineplex Neukölln Arcaden, CineStar im Sony Center, CineStar IMAX •The Whispering Star – Hiso hiso boshi (OmU) Babylon Mitte, BrotfabrikKino, Filmrauschpalast, fsk, Lichtblick-Kino •Wild (2016) (DFmenglU) Hackesche Höfe •William Shakespeares Romeo + Julia (1996) – William Shakespeare‘s Romeo + Juliet (OmU) Pompeji – Freiluftkino am Ostkreuz •The Witch (OV) Rollberg •The Witch – The VVitch: A New-England Folktale (OV) CineStar im Sony Center, Filmtheater am Friedrichshain, Rollberg •Wolken ziehen vorüber – Kava Pilvet Karaavat (OmU) Filmmuseum Potsdam •3D: X-Men: Apocalypse (OV) CineStar im Sony Center, CineStar IMAX •Zen for Nothing (OmU) Babylon Mitte Großer Saal •Zoomania – Zootopia (OV) CineStar im Sony Center REINICKENDORF CineStar Tegel, Am Borsigturm 2, Tel. 04 51/703 02 00 -1 3D: Angry Birds: Der Film tgl 13.40, 17.25, Sa/So a. 11.05; Money Monster tgl 13.45, 17.35, 20.25, Do-Sa a. 23.15; 3D: X-Men: Apocalypse tgl 13.55, 16.25, 20.00, Do-Sa a. 22.40; 3D: Warcraft: The Beginning tgl 14.00, 16.15, 19.30, Do-Sa a. 22.45, Sa/So a. 11.45; Rico, Oskar und der Diebstahlstein tgl 14.20, Sa/So a. 12.00; Ente gut! Mädchen allein zu Haus tgl 14.25; Angry Birds: Der Film tgl 14.40, 17.05; Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 14.45, Sa/So a. 11.10; Bad Neighbors II tgl 15.00, Do-Di a. 20.00; 3D: The Jungle Book (2016) tgl 16.50, 19.40; 3D: The First Avenger: Civil War tgl 17.00, 19.45, Do-Sa a. 22.20; 3D: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 17.15, 20.15, Do-Sa a. 23.05; Wie Männer über Frauen reden Do/Sa/Mo/ Mi 17.20, Fr/So/Di 19.30; How to be Single Do/ Sa/Mo/Mi 19.30, Fr/So/Di 17.20; The Witch tgl 20.25, Do-Sa a. 23.20; Ein Hologramm für den König Do-Sa 22.30; Birnenkuchen mit Lavendel Sa/So 11.20; 3D: Zoomania Sa/So 11.20; The First Avenger: Civil War Sa/So 11.35; The Jungle Book (2016) Sa/So 11.50; Bibi & Tina: Mädchen gegen Jungs Sa/So 12.05; Preview: The Nice Guys Mi 20.15; SPANDAU Cineplex Spandau, Havelstr. 20, Tel. 01 80/505 02 11 -1-5 Angry Birds: Der Film tgl 10.00, 12.00, 14.00; 3D: Angry Birds: Der Film tgl 11.55, 17.25, Do-Mo/Mi a. 10.00; Rico, Oskar und der Diebstahlstein tgl 10.00, 12.10; The Jungle Book (2016) tgl 10.00, 12.15; Zoomania Do-Di 10.00, 14.40; Bibi & Tina: G erade ist Bob Dylan 75 Jahre alt geworden, und die beste filmische Hommage an ihn ist keine „Greatest Hits“-Filmbiografie, sondern Todd Haynes’ assoziatives Werk „I’m Not There“ (2007), in dem fünf Schauspieler (Marcus Carl Franklin, Christian Bale, Ben Wishaw, Heath Ledger, Richard Gere) und eine Schauspielerin (Cate Blanchett) ohne Anspruch auf historische Genauigkeit verschiedene Lebensphasen Dylans in den 1960er und 1970er Jahren interpretieOFF-KINO LARS PENNING Filme aus dem Archiv – frisch gesichtet ren. Haynes wiederum setzt die einzelnen Episoden in Anlehnung an verschiedene Stilistiken des 60-Jahre-Kinos in Szene; eingefangen wird dabei das Gesamtkunstwerk Dylan mit all seinen abrupten Wechseln in Kunst und Leben: vom Folk-Idol und rebellischen Poeten bis zum zurückgezogenen Farmer. Die verschiedenen Episoden hat Haynes zwar in eine grobe zeitliche Abfolge gebracht, sie sind durch eine geschickte Montage aber auch inhaltlich ineinander verschränkt und regen auf diese Weise immer neue Reflexionen an (OmU, 27. 5., 20.45 Uhr, City Wedding). Auch die Defa feiert Jubiläum, sie nahm ihren Betrieb vor 70 Jahren auf. In einer Filmreihe zum Jahrestag läuft auch der zu Mädchen gegen Jungs Do/Mo-Mi 12.00; Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln Do-Di 14.05, Fr-So a. 12.00, Mi 14.40; 3D: Warcraft: The Beginning tgl 14.15, 16.30, 19.30, Do-Sa a. 22.30; 3D: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 14.20, 17.00, 19.45, Do-Sa a. 23.00; X-Men: Apocalypse Do-Di 16.45, Mi 17.20; Money Monster tgl 17.10, 20.00, Do-Sa a. 23.00; 3D: The First Avenger: Civil War Do-So/ Di 19.40, Do-Sa a. 22.30; 3D: X-Men: Apocalypse Do-So/Di 19.55, Do-Sa a. 22.30, Mi 20.30; Sneak Preview (OV) Mo 20.15; Sneak Preview Mo 20.15; Raum (2016) Mi 15.00; Preview: The Nice Guys Mi 20.00; Kino im Kulturhaus Spandau, Mauerstr. 6, Tel. 333 60 81 Ich bin dann mal weg Do/So 12.30, Mo 14.30; Ein Mann namens Ove Do-So/Mi 14.15; Birnenkuchen mit Lavendel Do/Mo/Mi 16.30; Schrotten! Do-Sa 18.30, So 16.30, Mo-Mi 20.30; Ein Hologramm für den König Do-Sa 20.30, So-Mi 18.30; Unter dem Sand: Das Versprechen der Freiheit Fr 16.30, So 20.30; Bach in Brazil Sa 12.30; The Lady in the Van Sa 16.30, Di 14.15; Im Himmel trägt man hohe Schuhe Di 16.15; STEGLITZ-ZEHLENDORF Adria, Schloßstr. 48, Tel. 01 80/505 07 11 Money Monster tgl 15.15, 17.45, 20.15, Sa/So a. 12.45; Monty Python: Das Leben des Brian Fr/ Sa 22.40; Berlin, wie es war Sa 11.00; Matinee: Südafrika – Der Kinofilm So 10.45; Bali, Teltower Damm 33, Tel. 811 46 78 Hände weg von Mississippi Do-So 16.00; Colonia Dignidad – Es gibt kein Zurück tgl 18.00; Der Wert des Menschen tgl 20.30; Capitol, Thielallee 36, Tel. 831 64 17 Nur Fliegen ist schöner tgl 15.50, 20.30; Peggy Guggenheim: Ein Leben für die Kunst tgl 18.15; Rabbi Wolff Sa/So 13.45; Matinee: Exhibition on Screen: Das Malen des modernen Gartens: Monet bis Matisse So 11.00; Cineplex Titania Palast, Schloßstr. 5-6, Tel. seiner Entstehungszeit populäre Agententhriller „For Eyes Only“ (1963) von János Veiczi, der sich aus heutiger Sicht allerdings vor allem als grotesk plumpe Propaganda erweist: Während die amerikanischen Geheimdienstler in Westdeutschland allesamt liederliche Säufer und Frauenhelden sind, denkt der grundsolide ostdeutsche Held, der ihre Organisation infiltriert hat, allein ans Vaterland – und an seinen Sohn, den er als vermeintlicher Republikflüchtling im Arbeiter- und Bauernparadies zurücklassen musste. Die angeblichen geheimen Aufmarschpläne der Amerikaner für einen Krieg gegen die DDR, die der Held schließlich stiehlt, dienten der politischen Führung in Ostberlin seinerzeit übrigens auch als Rechtfertigung für den Bau der Mauer (29. 5., 16.15 Uhr, Babylon Mitte). Mit Draufgänger-Charme und artistischen Stunt-Einlagen avancierte Douglas Fairbanks in den 1920er Jahren zu einem der weltweit populärsten Filmstars. Ein Höhepunkt in seinem Schaffen ist Raoul Walshs aufwendiger Kostümfilm „Der Dieb von Bagdad“ (1924), in dem sich Fairbanks in der Titelrolle in ein handfestes Abenteuer verstrickt, nachdem er sich reichlich tollkühn um die Hand der Prinzessin beworben hat. Weitere Attraktionen des Films sind Anna May Wong in der Rolle einer sadistischen mongolischen Sklavin und die eindrucksvollen Bauten des Filmarchitekten William Cameron Menzies (29. 5., 18.30 Uhr, Babylon Mitte). 01 80/505 05 20 -1-7 Zoomania tgl 10.00, 12.20; X-Men: Apocalypse tgl 10.00, 12.40, 20.00; 3D: Angry Birds: Der Film tgl 10.00, 12.00, 14.10, 17.30; Angry Birds: Der Film tgl 10.00, 12.10, 14.50, 17.20; Rico, Oskar und der Diebstahlstein tgl 10.00, 12.05, 15.00; 3D: The Jungle Book (2016) tgl 10.00, 12.05, 18.05; The Jungle Book (2016) tgl 10.00, 12.20; 3D: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 14.10, 16.50, 20.15, 23.00; 3D: Warcraft: The Beginning tgl 14.25, 17.20, 19.30, 23.00; 3D: X-Men: Apocalypse tgl 16.40, 20.00, Do-Di a. 14.25, Do-So/Di/Mi a. 23.00; Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 15.30; Sing Street tgl 17.30, 20.15, 22.50; 3D: The First Avenger: Civil War Do-Di 19.45, Do-So/Di/Mi a. 22.30; Wie Männer über Frauen reden tgl 20.35, 23.10; Mängelexemplar tgl 23.00; Sneak Preview (OV) Mo 23.00; Sneak Preview Mo 23.00; Raum (2016) Mi 15.00; Preview: The Nice Guys Mi 20.00; Thalia Movie Magic, Kaiser-Wilhelm-Str. 71, Tel. 774 34 40 -1 3D: Angry Birds: Der Film tgl 15.15; Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln Do/Fr/Mi 15.30, Sa/So 13.00, Mo/ Di 15.00; 3D: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 15.30, 18.00, 20.30, Sa/ So a. 13.00, So a. 10.45; 3D: Warcraft: The Beginning tgl 15.30, 18.00, 20.30; X-Men: Apocalypse Do-Di 17.30, Di/Mi a. 20.30; Angry Birds: Der Film Do/Fr/Mi 18.00, Sa/So 13.00, So 10.45; 3D: X-Men: Apocalypse Do-Mo 20.30, Mi 17.30; Wie Männer über Frauen reden DoMo 20.30; Bibi & Tina: Mädchen gegen Jungs Sa/So 13.00; Rico, Oskar und der Diebstahlstein Sa/So 15.30, So a. 10.45; Birnenkuchen mit Lavendel Sa/So 18.00; Feuerwehrmann Sam – Helden im Sturm So 11.00; Trumbo Mo 18.15; The Huntsman & The Ice Queen Di 17.45, 20.30; The Nice Guys Mi 20.30; TEMPELHOF-SCHÖNEBERG Cinema am Walther-Schreiber-Platz, Bundesallee 111, Tel. 852 30 04 Birnenkuchen mit präsentiert: rADIoEINS FrEIluFtkINo FrIEDrIchShAIN Do 26.5. 2130 JANIS: lIttlE GIrl BluE engl./dt.Ut „Janis Joplin, die Königin, eine grandiose Begabung, intensiv wie keine andere - die weiße Blues-Ikone.“ RadIoEIns Fr 27.5. 2130 thE BIG Short steve Carell, Ryan Gosling, Brad Pitt & Christian Bale bringen die Weltwirtschaft ins Wanken: „Leicht, bunt, komisch - ein Film, der nachwirkt.“ dRadIo Sa 28.5. 2130 thE lADy IN thE VAN die schrullige, meist schroffe Miss shepherd wollte ihren Lieferwagen nur vorübergehend in alan Bennetts Einfahrt parken, doch dann blieb sie für 15 Jahre.... Paraderolle für Maggie smith. So 29.5. 2130 DEr StAAt GEGEN FrItz BAuEr „Ein Meisterstück mit einem brillanten Burghart Klaußner.“ TaGEssPIEGEL In anweSenheIt von LarS Kraume mo 30.5. 2130 hEllo I Am DAVID! „das Porträt eines glücklichen Menschen in einem der schönsten Musikfilme seit langem.“ sWR DI 31.5. 2130 DIE kommuNE „Höchst komisch, höchst traurig – eine weise abhandlung übers Leben und die Liebe.“ dIE WELT mI 1.6. 2130 GrüSSE AuS FukuShImA „Ein wirklich schöner Film! doris dörrie ist es mal wieder gelungen, schweres leicht zu machen!“ ZdF asPEKTE www.freiluftkino-berlin.de taz.plan DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 TAZ.DI E TAGESZEITU NG 31 KINOS IN BERLIN UND POTSDAM, 26.05. – 01.06. 2016 Lavendel tgl 15.35; A Bigger Splash (2016) tgl 17.55; Die Poesie des Unendlichen tgl 20.40; Zoomania Sa/So 13.00; Cosima, Sieglindestr. 10, Tel. 85 07 58 02 Ein Mann namens Ove tgl 18.00, 20.15; Birnenkuchen mit Lavendel Sa/So 15.30; Odeon, Hauptstr. 116, Tel. 78 70 40 19 Money Monster (OmU) tgl 15.40, 18.00, 20.30; Urania-Filmbühne, An der Urania 17, Tel. 218 90 91 Nomaden des Himmels – Sutak (OmU) Do/Fr/Mo 16.30, Do/Fr a. 19.00; Den Sieg sichern! Zum Bau eines Gesundheits– und Sozialzentrums in Kobane durch internationale Brigaden; m. Gästen Do 19.30; Das Tagebuch der Anne Frank (2016) Mo-Mi 19.00, Di/Mi a. 16.00; Xenon, Kolonnenstr. 5, Tel. 78 00 15 30 Mr. Gaga (OmU) tgl 20.15; Wächter der Wüste Sa/So 16.00, Di 15.00; La belle saison – Eine Sommerliebe (OmU) Sa/So 18.00; TREPTOW-KÖPENICK Astra Filmpalast, Sterndamm 69, Tel. 636 16 50 -1-5 X-Men: Apocalypse tgl 14.00; Angry Birds: Der Film tgl 14.00, Sa/So/Mi a. 10.00; Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 15.00, 17.30, Sa/So/Mi a. 10.00, 12.30; 3D: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 15.00, 17.30, 20.00, 22.30, Sa/Mi a. 10.00, 12.30; 3D: Warcraft: The Beginning tgl 15.00, 17.30, 20.00, 22.30, Mi a. 10.00, 12.30; 3D: Angry Birds: Der Film tgl 16.00, Sa/So/Mi a. 12.00; 3D: X-Men: Apocalypse tgl 17.00, 20.00, 22.00; Money Monster tgl 18.00, 20.00, 22.45, Mi a. 10.00, 12.00; Bad Neighbors II Do-Di 20.15; 3D: The First Avenger: Civil War Do-Di 22.00; Rico, Oskar und der Diebstahlstein Sa/ So 10.00, 12.00; The Jungle Book (2016) Sa 10.00; 3D: The Jungle Book (2016) Sa 12.30; Preview: The Nice Guys Mi 20.00, 22.30; Casablanca, Friedenstr. 12-13, Tel. 677 57 52 Die Kommune Do 15.45, Sa 18.15, So 20.30, Mi 16.00; A Bigger Splash (2016) Do/Mo 18.00, Fr 16.00, Sa 20.30; Frauen (2016) Do 20.30, Fr 18.30, Sa 16.15; Ein Hologramm für den König Fr/Mo 20.30, So 18.30; Rico, Oskar und der Diebstahlstein Sa 14.15, So 14.00; Ein Mann namens Ove So 16.00, Di 20.30; Der Schamane und die Schlange: Eine Reise auf dem Amazonas – El abrazo de la serpiente (OmU) Mo 15.30, Mi 20.30; Südafrika – Der Kinofilm Di 16.30; Birnenkuchen mit Lavendel Di 18.30; The Lady in the Van Mi 18.15; CineStar – Der Filmpalast Treptower Park, Elsenstr. 115-116 (Am Parkcenter), Tel. 04 51/703 02 00 -1 Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 14.30, Sa/So a. 11.35; Money Monster tgl 17.25; 3D: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 20.00, Do-Sa a. 23.00; -2 3D: Warcraft: The Beginning tgl 14.00; 3D: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 17.00; Money Monster Do-Di 19.55; 3D: X-Men: Apocalypse Do-Sa 22.30; Kung Fu Panda III Sa/So 11.40; Preview: The Nice Guys Mi 20.15; -3 Zoomania tgl 14.45; 3D: Angry Birds: Der Film Do 17.30; The Witch tgl 20.15, Do-Sa a. 22.55; 3D: The Jungle Book (2016) Fr-Mi 17.30; 3D: Zoomania Sa/ So 12.05; -4 3D: X-Men: Apocalypse Do 13.50; Bad Neighbors II tgl 17.35; Wie Männer über Frauen reden Do/Sa/Mo/Mi 20.15; Triple 9 Do-Sa 23.00; 3D: Angry Birds: Der Film Fr-Mi 14.50, Sa/So a. 12.15; How to be Single Fr/So/ Di 20.05; -5 Money Monster tgl 13.45; 3D: Warcraft: The Beginning tgl 16.15, 19.30, Do-Sa a. 22.45; Rico, Oskar und der Diebstahlstein Sa/So 11.30; -6 Money Monster Do 13.45; 3D: Warcraft: The Beginning Do 16.15; 3D: X-Men: Apocalypse tgl 19.35, Fr-Mi a. 13.50; Bad Neighbors II Do-Sa 23.15; 3D: Angry Birds: Der Film Fr-Mi 17.10; Angry Birds: Der Film Sa/So 11.30; -7 Angry Birds: Der Film tgl 14.10, 16.40; 3D: The Jungle Book (2016) Do-Di 19.20; 3D: Batman v Superman: Dawn of Justice Do-Sa 5 / Markgrafendamm, Tel. 01 76/57 86 10 79 Hardcore (2016) (OV) Do/Mo/Mi 21.30; William Shakespeares Romeo + Julia (1996) – William Shakespeare‘s Romeo + Juliet (OmU) Di 21.30; POTSDAM täglich engl. OmU im fsk Kino & Hackesche Höfe www.peripherfilm.de/pettingzoo 22.15; The Jungle Book (2016) Sa/So 11.35; Money Monster Mi 19.55; -8 Rico, Oskar und der Diebstahlstein tgl 14.30; How to be Single Do/Sa/Mo/Mi 16.50; 3D: The First Avenger: Civil War tgl 19.30; Money Monster Do-Sa 23.15; Wie Männer über Frauen reden Fr/So/ Di 16.55; 3D: Warcraft: The Beginning Sa/So 11.30; -9 The Jungle Book (2016) tgl 14.05; 3D: X-Men: Apocalypse tgl 16.35; Bad Neighbors II tgl 20.10; 3D: The First Avenger: Civil War DoSa 22.35; Bibi & Tina: Mädchen gegen Jungs Sa/So 11.30; Kino Spreehöfe, Wilhelminenhofstr. 89a, Tel. 538 95 90 -1 Ente gut! Mädchen allein zu Haus tgl 14.00, 16.00, So a. 10.00; 3D: Warcraft: The Beginning tgl 14.30, 17.15, 20.30; Rico, Oskar und der Diebstahlstein tgl 14.45, So a. 10.30, 12.45; 3D: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 15.00, 17.30, 20.15, So a. 12.30; Angry Birds: Der Film tgl 15.30, 18.00, So a. 11.00, 13.30; 3D: X-Men: Apocalypse tgl 17.00, 20.00; Money Monster tgl 17.45, 20.00; Wie Männer über Frauen reden tgl 20.30; Bibi & Tina: Mädchen gegen Jungs So 10.00; Zoomania So 10.00, 12.15; Kung Fu Panda III So 12.00; Union Filmtheater, Bölschestr. 69, Tel. 65 01 31 41 A Bigger Splash (2016) Do 15.00, Fr 17.15, Sa 10.30, 15.45, So 18.15, Di 20.15; Wie Männer über Frauen reden Do/Di/Mi 20.00, Do a. 15.15, Fr 20.15, Sa 18.15, 20.30, So/Mo 20.45, So 15.45, Mo 18.30, Di a. 17.30, Mi a. 17.45; Money Monster tgl 18.00, Do-Di a. 15.30, Do/Fr/So-Di a. 20.30, Sa a. 20.15, Mi a. 10.30; Parchim International Do 17.30, So 10.45, Mi 16.00; Die Poesie des Unendlichen Do/Sa 17.45, Fr/Di 15.00, So 20.15, Mo/Mi 17.30; Ein Hologramm für den König Do 20.15, Fr 17.30, Sa 15.15, So/Di 17.45, So a. 10.30, Mo 15.00, Mi 10.00; Rico, Oskar und der Diebstahlstein Fr/Di 15.15, Sa 10.45, 13.15, So 10.15, 13.30, Mo 16.00, Mi 15.30; Preview: Rockabilly Requiem Fr 20.00; 3D: Zoomania Sa 10.15, So 13.15; Wächter der Wüste Sa/So 13.00; Kung Fu Panda III Sa 13.30; Birnenkuchen mit Lavendel So/Mi 15.00; A Bigger Splash (2016) (OmU) Mo 20.15; Ein Hologramm für den König – A Hologram for the King (OmU) Mi 20.15; Money Monster (OmU) Mi 20.30; FREILUFTKINOS Freilichtbühne Weißensee, Große Seestr. 9-10, Tel. 24 72 78 01 Die Schüler der Madame Anne Fr 21.15; Der Staat gegen Fritz Bauer Sa 21.15; Die Melodie des Meeres So 15.00; Freiluftkino Friedrichshagen, Hinter dem Kurpark 13, Tel. 65 01 31 41 Death Proof – Todsicher Fr 21.15; The Beatles – A Hard Day‘s Night (OmU) Sa 21.15; Radio EINS-Freiluftkino Friedrichshain, Im Volkspark Friedrichshain,Janis: Little Girl Blue (OmU) Do 21.30; The Big Short Fr 21.30; The Lady in the Van Sa 21.30; Der Staat gegen Fritz Bauer So 21.30; Hello I Am David! – Eine Reise mit David Helfgott Mo 21.30; Die Kommune Di 21.30; Grüße aus Fukushima Mi 21.30; Freiluftkino Hasenheide, Im Volkspark Hasenheide, Tel. 283 46 03 Carol (OmU) Do 21.30; Star Wars: Episode VII: Das Erwachen der Macht – Star Wars: Episode VII: The Force Awakens (OmU) Fr 21.30; Birnenkuchen mit Lavendel Sa 21.30; Hail, Caesar! (OmU) So 21.30; Mustang (OmU) Mo 21.30; Irrational Man (OmU) Di 21.30; Victoria (2015) (OmenglU) Mi 21.30; Freiluftkino Insel im Cassiopeia, Revaler Str. 99, Tel. 35 12 24 49 Der Marsianer: Rettet Mark Watney Do 21.30; M – Eine Stadt sucht einen Mörder So 21.30; Victoria (2015) (OmenglU) Mo 21.30; Ich und Earl und das Mädchen Di 21.30; Freiluftkino Kreuzberg, Innenhof d. Bethanien, Mariannenplatz 2,Ein Hologramm für den König – A Hologram for the King (OmU) Do 21.30; Er ist wieder da (DFmenglU) Fr 21.30; Der Staat gegen Fritz Bauer (DFmenglU) Sa 21.30; Suffragette – Taten statt Worte (OmU) So 21.30; El club (2015) (OmU) Mo 21.30; Janis: Little Girl Blue (OmU) Di 21.30; Deadpool (OV) Mi 21.30; Freiluftkino Rehberge, Windhuker Str. 52a,Hello I Am David! – Eine Reise mit David Helfgott Do 21.30; Ein Mann namens Ove Fr 21.30; Der Staat gegen Fritz Bauer Sa 21.30; The Lady in the Van So 21.30; Trumbo Mo 21.30; Anomalisa (OmU) Di 21.30; Carol Mi 21.30; Nomadenkino Open Air im Birgit & Bier, Schleusenufer 3, Tel. 26 94 89 45 Macbeth (2015) (OmU) Mi 21.00; Nomadenkino Open Air im Rosis, Revalerstr. 29, Tel. 26 94 89 45 Macbeth (2015) (OmU) So 21.00; Nomadenkino Open Air im About Blank, Markgrafendamm 24c, Tel. 26 94 89 45 Macbeth (2015) (OmU) Di 21.00; Nomadenkino Open Air Kino Holzmarkt 25 – Mörchenpark, Holzmarktstr. 25, Tel. 26 94 89 45 Macbeth (2015) (OmU) Fr 21.00; Nomadenkino Open Air Kino in Nachbars Garten – Rummelsburg, Rummelsburger Landstr. 2-12, Tel. 26 94 89 45 Macbeth (2015) (OmU) Sa 21.00; Nomadenkino Open Air YAAM, An der Schillingbrücke 3, Tel. 26 94 89 45 Macbeth (2015) (OmU) Do 21.00; Open Air Kino Mitte, Rosenthaler Str. 39, Tel. 28 59 99 73 (500) Days of Summer (OmU) Do 21.30; Desire Will Set You Free (OmenglU) Mo 21.30; Silver Linings – Silver Linings Playbook (OmU) Di 21.30; Pompeji – Freiluftkino am Ostkreuz, Laskerstr. Filmmuseum, Marstall, Tel. 03 31/271 81 12 Filme von Christoph Girardet und Matthias Müller: Kurzfilmprogramm; m. Gästen Do 17.00; Parchim International Do 19.00; Hail, Caesar! Fr 16.45; Wolken ziehen vorüber – Kava Pilvet Karaavat (OmU); m. Gästen u. Gespr. Fr 19.00; Der kleine Prinz (2015) Sa/So 15.00; Birnenkuchen mit Lavendel – Le gout des merveilles (OmU) Sa 17.00; Die Leuchte Asiens; m. Live-Musikbegl. Sa 19.00; Ixcanul – Träume am Fuße des Vulkans (OmU) Sa 21.00; Mustang (OmU) So 17.00; Hail, Caesar! (OmU) So 19.00; Son of Saul (OmU) Di 17.00; The Hateful 8 Di 19.00; Grüße aus Fukushima Mi 17.00; Sof ha‘olam smola – Turn Left at the End of the World (OmenglU); m. Einf. Mi 19.00; Thalia Potsdam, Rudolf-Breitscheid-Str. 50, Tel. 03 31/743 70 20 -1 Mängelexemplar tgl 21.00, Do/Di a. 16.15, So a. 14.00; Sing Street Do-So/ Di/Mi 16.30, 18.45, So a. 10.30; Outside The Box Do-Sa/Di/Mi 16.45, 21.00, So 12.45, 20.30; Money Monster Do-So/Di/Mi 21.15, Do-Sa/ Di/Mi a. 19.00, Do/Fr/Mi a. 16.45, Sa/So/Di a. 14.30, So a. 12.30; Nur Fliegen ist schöner Do-So/Di/Mi 18.45, Fr/Mi a. 16.30, Sa a. 14.20, So a. 12.00, Di a. 14.00; Monsieur Chocolat Do-Sa/Di/Mi 18.45, So 12.00; Der Nachtmahr Do-So/Di/Mi 21.15; Angry Birds: Der Film Sa/ So/Di 14.15, So a. 10.15, Mi 10.00, 14.00; Rico, Oskar und der Diebstahlstein Sa/So/Di 14.30, Mi 14.00; Mr. Gaga (OmU) Sa/So 16.30; Ente gut! Mädchen allein zu Haus Sa/So/Di 16.45, So a. 10.30, Mi 14.00; Matinee: Ein letzter Tango So 10.20; Cinematograph – Filme im russischen Salon: Spurwechsel – Ein Film vom Übersetzen; m. Gast u. Gespr. So 17.00; Tomorrow: Die Welt ist voller Lösungen So 19.00; Sing Street (OmU) Mo 16.30, 18.45; Nur Fliegen ist schöner – Comme un avion (OmU) Mo 16.30, 18.45; Outside The Box (OmU) Mo 16.45, 21.00; Money Monster (OmU) Mo 16.45, 19.00, 21.15; Monsieur Chocolat (OmU) Mo 18.45; Der Nachtmahr (DFmenglU) Mo 21.15; KinderwagenKino: Sing Street Di 10.30; UCI Kinowelt Potsdam Center, Babelsberger Str. 10, Tel. 03 31/233 72 33 -1 3D: Warcraft: The Beginning tgl 14.00, 17.00, 20.00, Fr/Sa a. 23.00; 3D: X-Men: Apocalypse tgl 14.00, 16.30, 20.00, Fr/Sa a. 23.00; Angry Birds: Der Film tgl 14.00, Sa/So a. 11.30; 3D: The First Avenger: Civil War tgl 14.00, Fr-Mi a. 20.00; Zoomania tgl 14.00, Sa/So a. 11.30; Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 14.15, Sa/So a. 11.15; The Jungle Book (2016) tgl 14.15, Sa/So a. 11.15; Money Monster tgl 17.30, 20.15, Do-Mo/Mi a. 14.30, Fr/Sa a. 23.00; The First Avenger: Civil War Do-Sa/Mo-Mi 16.30; 3D: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln tgl 17.15, 20.15, Fr/ Sa a. 23.00; Bad Neighbors II tgl 17.15, Do-Di a. 20.15; 3D: Zoomania tgl 17.30; 3D: Angry Birds: Der Film tgl 17.30; The Witch Do-Di 19.45, Fr/Sa a. 22.45; Sneak Preview Do 20.00; 3D: The Jungle Book (2016) Do-Sa/Mo-Mi 20.15; Midnight Movie: He Never Died Fr 23.00; Bibi & Tina: Mädchen gegen Jungs Sa/So 11.15; The Huntsman & The Ice Queen Sa 23.00; Exhibition on Screen: Das Malen des modernen Gartens: Monet bis Matisse So 17.00; 3D: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln – Alice Through the Looking Glass (OV) So 20.00; Preview: The Nice Guys Mi 20.00; Preview: Whiskey Tango Foxtrot Mi 20.00; Alle Angaben ohne Gewähr und ohne Anspruch auf Vollständigkeit Ballhaus Naunynstraße ☎ 75 45 37 25 Fr., Sa., So., Di., 27. Mai 28. Mai 29. Mai 31. Mai 21:00 21:00 21:00 21:00 Mais in Deutschland und anderen Galaxien Mais in Deutschland und anderen Galaxien Mais in Deutschland und anderen Galaxien Mais in Deutschland und anderen Galaxien Der gesamte Spielplan auf: www.ballhausnaunynstrasse.de Grips Theater Sa., 28. Mai Di., 31. Mai Mi., 01. Juni 16:00 16:00 10:00 10:00 18:00 ☎ 39 74 74 77 Ein Fest bei Baba Dengiz (Hansaplatz) Don Quixote (Podewil) Die Prinzessin und der Pjär (Podewil) Die Prinzessin und der Pjär (Podewil) Kriegerin (Hansaplatz) Der gesamte Spielplan auf: www.grips-theater.de Zitadelle Spandau ☎ 333 40 22 Sa., 28. Mai 20:00 Geiz ist ungeil – so muss Leben Der gesamte Spielplan auf: www.kulturhaus-spandau.de ☎ 68 89 07 77 Sa., 28. Mai So., 29. Mai 20:00 16:00 20:00 Game over # Go on (Saal) Ratte Rudi (Studio) Game over # Go on (Saal) Der gesamte Spielplan auf: www.neukoellneroper.de Schaubude Berlin Do., 26. Mai Fr., 27. Mai Sa., 28. Mai 20:00 20:00 20:00 ☎ 4 23 43 14 ver_SCHLIMM_bessern Watugunung – Berlin Premiere SENLIMA – journey with no limits Berlin Premiere Der gesamte Spielplan auf: www.schaubude-berlin.de ☎ 89 00 23 Do., 26. Mai Fr., 27. Mai Sa., 28. Mai So., 29. Mai Di., 31. Mai Mi., 01. Juni 19:30 20:00 19:30 20:00 19:00 19:30 20:00 19:00 20:00 19:30 20:00 19:30 Mitleid… mit ÜT (Saal C) Fear, engl. ÜT (Saal A) Mitleid… mit ÜT (Saal C) Fear (Saal A) MACHT was ihr wollt (Studio) Mitleid… mit ÜT (Saal C) Fear (Saal A) MACHT was ihr wollt (Studio) Die Erfindung der Roten Armee Fraktion Mitleid.Die Geschichte…ÜT (Saal C) ≈ (ungefähr gleich) von J. H. Khemiri Mitleid.Die Geschichte des…………. Der gesamte Spielplan auf: www.schaubuehne.de ☎ 69 59 92 22 Di., 31. Mai 19:30 Klasse Klasse (Strahl.Die Weiße Rose) Der gesamte Spielplan auf: www.theater-strahl.de Theater Thikwa ☎ 61 20 26 20 Do., 26. Mai 20:00 Einsamkeiten - ein Versuch über die Zweisamkeit Der gesamte Spielplan auf: www.thikwa.de ufaFabrik ☎ 75 50 30 AM SAMSTAG I N DER TAZ.BERLI N Frauen in der Bikerwelt Fr., 27. Mai In manchen Bereichen halten sich Klischees hartnäckig, vielleicht auch, weil sie schlicht noch zutreffen. Etwa bei MotorradfahrerInnen: Cäthe Pfleging und Irene Kotnik hatten keinen Bock mehr auf doofe Sprüche und gründeten The Curves, eine Motorradgruppe für Frauen. In der taz.berlin am Samstag sprechen sie über Vorurteile, Herausforderungen und das Brettern durch die Innenstadt. Sa., 28. Mai 20:00 20:00 20:00 20:00 Stella Ahangi, Schöne Lieder Kay Ray, YOLO! Berlinpremiere Kay Ray, YOLO! Berlinpremiere frei.wild, theater.sport - Impro Der gesamte Spielplan auf: www.ufafabrik.de Sonnige Zeiten? Nur in einer intakten Umwelt können Kinder sich entfalten und positive Zukunftsperspektiven entwickeln: terre des hommes hilft Kindern in Not weltweit mit Projekten zum Schutz ihrer Gesundheit und natürlichen Umwelt. Foto: Julia Baier Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit – mit Ihrer Spende! Weitere Informationen unter Telefon 0541/7101-128 www.tdh.de 32 TAZ.DI E TAGESZEITU NG taz.plan DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 DONNERSTAG, 26. MAI 2016 KONZERT Acud Macht Neu Troy von Balthazar. 20.00 Veteranenstr. 21 Astra Kulturhaus (☎ 61101313) Gang and Friends. 18.00 Revaler Str. 99 Badehaus Szimpla (☎ 95592776) Isbells. Folk. 20.00 Revaler Str. 99 Berghain/Kantine (☎ 29360210) Blackest Ever Black Showcase. 21.00 Rüdersdorfer Str. 70 b-flat (☎ 2833123) Saxitude. Modern Jazz. 21.00 Rosenthaler Str. 13 Bi Nuu (☎ 69566840) Verdena. 20.00 Schlesisches Tor Café Lyrik (☎ 44317191) Maalene (Gesang), Hans Quarz (Klavier). 19.30 Kollwitzstr. 97 FluxBau (☎ 69599090) Banff, Slow Dancer. 19.30 Pfuelstr. 5 Galerie Parterre (☎ 902953821) Uraufführung: Hermann Keller: Ihr sollt die Wahrheit erben. Mit Constance Ricard (Violoncello), im Anschluss Gespräch mit Peter Petersen. 20.00 Danziger Str. 101 Huxleys (☎ 301068080) Gregor Meyle. 20.00 Hasenheide 107-113 Kulturbrauerei – Kesselhaus (☎ 44315151) Alkinoos Ioannidis. Rock. 20.30 Knaackstr. 97 Kulturbrauerei – Maschinenhaus (☎ 44315151) Tyler Was Here, Support: The Tim Schultheiss Orchestra. Rock. 20.30 Knaackstr. 97 Maxim Gorki Theater (☎ 20221115) Balkan Soul. 20.30, Studio Am Festungsgraben 2 KLUB ://about blank Retrograde. DJs: A Made Up Sound, Mall Grab u. a. 23.00 Markgrafendamm 24 c Bassy Cowboy Club (☎ 2818323) Chantals House of Shame. DJs: Bürger Pe, Sun Jamo, Lounge: Modeopfer, Show: Bianca Fox. 23.00 Schönhauser Allee 176 a Bi Nuu (☎ 69566840) Timeless Thursday. 23.00 Schlesisches Tor Bohnengold Booze. 80s, 90s, Hip-Hop u. a. 23.00 Reichenberger Str. 153 Eschschloraque (☎ 30872573) Boktoz Music Night. Mit Wedance, Daisuke Pak. 22.00 Rosenthaler Str. 39 frannz club (☎ 72627930) Red RHYTHM – Swing Dance Night. 21.30 Schönhauser Allee 36 Griessmühle 180gram. 23.00 Sonnenallee 221 Möbel Olfe Yam Bataller. 22.00 Reichenberger Str. 177, Eingang Dresdner Str. Prince Charles Full Scale. DJs: Skratch Bastid. 23.59 Prinzenstr. 85 f Ritter Butzke (☎ 30605095) DonnersDucks. DJs: Lipelis, Lt.Dan, Elad, Sincere. 23.55 Ritterstr. 26 SchwuZ (☎ 57702270) Elektronischer Donnerstag: G Day. House, Deep House. 23.00 Rollbergstr. 26 Suicide Circus Rituals. DJs: Keepsakes, Suerte, Catch u. a. 23.00 Revaler Str. 99 Uferstudios (☎ 46060887) Performing Arts Festival: Festivalfest. Gespräche, Bühnenprogramm, Live: Meding, Scheer und Tibbe. 21.00, Heizhaus Uferstr. 23 Fantasiereisen – Die Filme von João Nicolau RAPACE Bird of Prey PRT 2006 OmE 25‘ CANÇÃO DE AMOR E SAÚDE Song of Love and Health PRT/F 2009 OmE 34‘ O DOM DAS LÁGRIMAS The Gift of Tears PRT 2012 OmE 28‘ GAMBOZINOS Wild Haggis PRT/F 2013 OmE 20‘ 26. Mai, 20 Uhr Kino Arsenal am Potsdamer Platz Info 26955100 | arsenal-berlin.de Gob Squad Western Society / 28.+29.5. / HAU2 Are You With Us? / 31.5. / HAU2 Wiederaufnahmen www.hebbel-am-ufer.de Urban Spree (☎ 74078597) Menion Release Party. Live: Arrogalla, Menion, Finster. 21.00 Revaler Str. 99 Watergate (☎ 61280395) SolidariSEA III. DJs: Aril Brikha, Area b2b Matthias, Cinthie u. a. 23.55 Falckensteinstr. 49 a KUNST Akademie der Künste/Hanseatenweg (☎ 200572000) Birgit Hein „Film als Idee“. 19.00, Clubraum Hanseatenweg 10 Between Bridges KRNYH - Kos refugees need your help, a talk with Valerie Stahl von Stromberg (auf Englisch). 19.00 Keithstrasse 15 Gemäldegalerie (☎ 266424242) Christliche Bildbetrachtung: „Der tote Christus, von zwei treuernden Engeln geschützt“ von Paolo Calari. Referenten: Sabine Engel, Florian Wilcke. 18.00 Matthäikirchplatz Collegium Hungaricum (☎ 2123400) Entropy Works – Akt 1: A Shower Before The Manifesta. Artist Talk mit Andrea Éva Gyõri. 20.00 Dorotheenstr. 12-14 Fischer Kunsthandel & Edition (☎ 3131371) Eröffnung: Joseas R. Helmes: Einblicke. 19.00 Xantener Str. 20 Galerie Hirschmann Eröffnung: Anna Charaktinou: The Inside Out Ceremony. 18.00 Pfalzburger Straße 80 Galerie Wedding Eröffnung: Wedding Campus: Alice in den Städten. 17.00 Müllerstraße 146/147 Hamburger Bahnhof (☎ 266424242) Nordischer Expressionismus – Neues zu Nolde. Vortrag von Aya Soika. 18.00 Invalidenstr. 50-51 Haus am Kleistpark (☎ 902776964) Eröffnung: Arwed Messmer, Annett Gröschner: Inventarisierung der Macht – Die Berliner Mauer aus anderer Sicht. Fotografie. 18.30 Grunewaldstr. 6-7 Künstlerhaus Bethanien (☎ 6169030) Eröffnung: Aline Alagem: Skin, Tone; Ann Oren: The Supreme Spasm; Polys Peslikas: Studies on Variation; Charles van Otterdijk: Double Centre – Situation Report #3. 19.00; Eröffnung: Salwa Aleryani: Intending Probability. 19.00, Schauraum Kottbusser Str. 10 insitu Eröffnung: Akane Moriyama, Luca Vanello: Vertical Displacement. 18.00-21.00 Kurfürstenstr. 21-22 International Psychoanalytic University Berlin (☎ 300117500) Das Leben und Werk von Eva Hesse. Vortrag von Esther Dreifuss-Kattan. 20.00 Stromstr. 1 BÜHNE Admiralspalast (☎ 22507000) Kurt Krömer: Heute stimmt alles. 20.00 Friedrichstr. 101 Bar jeder Vernunft (☎ 8831582) Stammzellformation: Alma und das Genie. Musical. 20.00 Schaperstr. 24 bat-Studiotheater (☎ 7554170) Spieler. 20.00 Parkstr. 16 Berliner Ensemble (☎ 28408155) Deutschstunde. 20.00 Bertolt-Brecht-Platz 1 BKA-Theater (☎ 2022007) Bob Schneider: Jutta – leider geil!. 20.00 Mehringdamm 34 Brotfabrik (☎ 4714001) Performing Arts Festival: Sancho Pansas Manifest. 20.00 Caligariplatz Deutsches Theater (☎ 28441225) Berlin Mondiale: Wechselstube – Eine theatrale Handelszone für Berliner/-innen aus aller Welt. 19.00, Vorplatz; Nora. 19.30; Transit. 20.00, Box Schumannstr. 13 a Figurentheater Grashüpfer (☎ 53695150) Der eingebildete Kranke. 20.00 Puschkinallee 16 a Halle Tanzbühne (☎ 44044292) cie. toula limnaios: wound. 20.30 Eberswalder Str. 10-11 Hebbel am Ufer/Hau 1 (☎ 25900427) City Lights – A Continuous Gathering #1-5. Improvisationsreihe von Meg Stuart und Maria F. Scaroni. 20.00 Stresemannstr. 29 Hebbel am Ufer/Hau 3 (☎ 25900427) Damian Rebgetz: Elegy for Television. Performance. 20.00 Tempelhofer Ufer 10 Heimathafen Neukölln (☎ 56821333) Die Radioeins Radio Show. Live und mundgemacht. 18.45 Karl-Marx-Str. 141 Mehringhof-Theater (☎ 6915099) HG Butzko: Supervision. 20.00 Gneisenaustr. 2 a Prime Time Theater (☎ 49907958) Gutes Wedding, schlechtes Wedding, Folge 104: Alle allein zu Haus. 20.15 Müllerstr. 163/ Eingang Burgsdorfstr. Renaissance-Theater (☎ 3124202) Entartete Kunst. 20.00 Knesebeckstr. 100 Schaubühne (☎ 890023) Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs. 19.30, Saal C; Fear. 20.00, Saal A Kurfürstendamm 153 Scheinbar (☎ 7845539) Open-Stage-Varieté, präsentiert von Jundula Deubel. 20.00 Monumentenstr. 9 Sisyphos Der Fluch der Bloody Mary. 20.30 Hauptstr. 15 Tempodrom (☎ 01806/554111) Carolin Kebekus: AlphaPussy. 20.00 Möckernstr. 10 Theater am Kurfürstendamm (☎ 88591188) Der Ghetto-Swinger. 20.00 Kurfürstendamm 206 Theater Strahl/Die Weiße Rose (☎ 69599222) främmt. Jugendtheater, ab 13 J. 11.00 Martin-Luther-Str. 77 Theater Thikwa (☎ 695050922) Einsamkeiten – Ein Versuch über die Zweisamkeit. Performance. 20.00 Fidicinstr. 40 Vaganten Bühne (☎ 3124529) Drei Mal Leben. Komödie. 20.00 Kantstr. 12 a Volksbühne (☎ 24065777) Die Kabale der Scheinheiligen. Das Leben des Herrn Molière. 19.00 Rosa-Luxemburg-Platz WBB Willner-Brauerei-Berlin Performing Arts Festival: Herakliden.net. bis 29.5., Do+Fr 19.00-22.00, Sa+So 16.00-19.00, fortlaufender Einlass Berliner Str. 80-82 Zwischen Traum und Trauma Die Berliner Tanzcompagnie „cie. toula lim naios“ ist seit 20 Jahren eine wichtige Adresse für zeitgenössischen Tanz und Performance und eng verbunden mit ihrer Spielstätte, der denkmalgeschützten „Halle Tanzbühne Berlin“. Die wurde jetzt zum Geburtstag renoviert. Ge zeigt werden in der sich über drei Monate stre WORT Ä – Programmwirtschaft (☎ 30648751) Rakete 2000. Lesebühne. 21.00 Weserstr. 40 Bibliothek am Wasserturm (☎ 902953937) Andreas Ulrich: Torstraße 94. 20.00 Prenzlauer Allee 227-228 Buchhändlerkeller (☎ 7918897) Marina Caba Rall liest aus ihrem Roman „Esperanza“. 20.30 Carmerstr. 1 Bürgerinitiative Ausländische Mitbürger e. V. XX. Cita de la poesia 2016: Dichterbegegnung Lateinamerika-Spanien-Berlin. 17.00 Neustrelitzer Str. 63 Galerie 100 (☎ 9711103) „Schläft ein Lied in allen Dingen“. Lyrik und Prosa der Romantik mit Christine Poisl (Texte) und Naoko Fukumoto (Klavier). 19.30 Konrad-Wolf-Str. 99 Hörsaal Boxhagener Straße (☎ 44009176) Ich heiße Erik Satie wie alle anderen auch. 20.00 Boxhagener Str. 16 Humboldt-Universität – Jacob-und-WilhelmGrimm-Zentrum XX. Cita de la poesia 2016: Dichterbegegnung Lateinamerika-Spanien-Berlin. 10.30 Geschwister-Scholl-Str. 1-3 Karl-Marx-Buchhandlung (☎ 297778910) Verlagsportrait: Schmelzer & Krause. Moderation: Vanessa Remy. 19.30 Karl-Marx-Allee 78 Kultur- und Bildungszentrum Sebastian Haffner HandVerLesen: Andreas Ulrich liest aus seinem Buch „Torstraße 94“. 20.00 Prenzlauer Allee 227-228 La Luz (☎ 45089230) Die Brauseboys. Vorleseshow mit Paul Bokowski, Frank Sorge, Robert Rescue, Volker Surmann, Heiko Werning, Gäste: Natascha Bell u. a. 20.30 Oudenarder Str. 16-20 Lettrétage (☎ 6924538) Berlin‘s Voice – European Days of Literature: Opening Night. Multilingual Readings mit Olga Pek, Johannes Schrettle, Nadia Nifsud u. a. 20.00 Mehringdamm 61 Literarisches Colloquium (☎ 8169960) Nach allen Regeln der Kunst: „Stilübungen“, neu übersetzt. Ein Raymond Queneau-Abend mit Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel. 20.00 Am Sandwerder 5 Passionskirche Kreuzberg (☎ 69401241) „Willkommen in Night Vale“. Lesung, Karten: 69505117. 20.00 Marheinekeplatz 1-2 Schankwirtschaft Laidak Charlie Kaufhold liest aus ihrem Buch „In guter Gesellschaft? Geschlecht, Schuld und Abwehr in der Berichterstattung über Beate Zschäpe. 20.00 Boddinstr. 42 Wolfdietrich-Schnurre-Bibliothek (☎ 92090976) Jochen Schmidt liest aus „Gebrauchsanweisung für Ostdeutschland“. 19.30 Bizetstr. 41 KINDERHORT Atze Musiktheater (☎ 81799188) Oh, wie schön ist Panama. Ab 5 J. 10.00, Studio Luxemburger Str. 20 BKA-Theater (☎ 2022007) Platypus Theater: Ben and the Smugglers. Englischsprachiges Theater, Karten: 61401920. 11.00 Mehringdamm 34 FEZ-Berlin (☎ 530710) Jolanda hat ein kleines Haus. Julia de Boor, Theater Vielfalt, ab 3 J., Anmeldung erforderlich. 10.00, Astrid-Lindgren-Bühne Straße zum FEZ 2 Finnland-Institut (☎ 520026010) Into the Wind! Nordische Kinder- und Jugendliteraturtage. Programm: www.kulturkindinto-the-wind.com. bis 3.6. Georgenstr. 24 Fliegendes Theater (☎ 6922100) Farbenspiele. Thema: Farben und Musik, von 3-6 J. 10.30 Urbanstr. 100 Grips Theater (☎ 39747477) Ein Fest bei Baba Dengiz. Ab 8 J. 10.00 Altonaer Str. 22 Kulturhaus Spandau (☎ 3334021) Ein Stück Glück. Ab 3 J. 10.00 Mauerstr. 6 ckenden Reihe Stücke aus unterschiedlichen Entstehungsjahren, zur Eröffnung „wound“ von 2009 (s. Foto), das sich an der dünnen Linie zwischen Traum und Trauma bewegt. ■■20 Jahre cie. toula limnaios. Halle, Eberswalder Str. 10, „wound“, 26. 5.–29. 5., je 20.30 Uhr Stadttheater Cöpenick (☎ 65016234) Die kleine Raupe. 10.00 Friedrichshagener Str. 9 Theater an der Parkaue (☎ 55775252) Star. Ab 10 J. 10.00, Bühne III Parkaue 29 Villa Mittelhof (☎ 80197511) Kunstprojekt mit Kindern aus Zehlendorfer Willkommensklassen. bis 29.5., 10.00-18.00 Café Königstr. 42-43 Wolfdietrich-Schnurre-Bibliothek (☎ 92090976) Into the Wind! Nordische Kinder- und Jugendliteraturtage: Das platte Kaninchen. Lesung Globale Orte: Valparaíso. Gespräch mit Axel Borsdorf, Peter Hertz, Moderation: Christoph Schmitt. 19.00 Potsdamer Str. 37 Literaturforum im Brecht-Haus (☎ 2822003) Lebenszeugnisse: „Volkes Stimmen“ – Privatbriefe an die DDR-Regierung. Wolfgang Benz im Gespräch mit Siegfried Suckut. 20.00 Chausseestr. 125 Literaturhaus Berlin (☎ 8872860) Religion und Politik: Zur Symbolik säkularer Gesellschaften. Vortrag von Martin Treml, Info: 39408043. 19.00, Kaminraum Fasanenstr. 23 Kinotipp Foto: Promo Babylon Mitte (☎ 2425969) Berlin – Babylon – Bagdad. Drei Städte. Eine Faszination. Filmfestival & Lesungen. 18.00 Rosa-Luxemburg-Str. 30 Britzer Garten (☎ 70090680) Zauberblüten im Rhododendronhain. 9.0020.00 Sangerhauser Weg 1 Collegium Hungaricum (☎ 2123400) Entropy Works – Akt 2: Watch Paint Dry. Performative Installation von Lõrinc Borsos. bis 28.5., 13.00-18.00 Dorotheenstr. 12-14 FRIZU QUEER_MUSIK. Offene Session. 21.00 im SambaRaum des Stoff- und Gerätelagers auf dem RAW-Geländ, Revaler Straße 99 Humboldt-Universität – Johann-von-Neumann-Haus (☎ 20930) Refugees Welcome. Info: 209370333. 10.00, Haus 2, 2.227 Rudower Chaussee 25 K-Fetisch Kneipenquiz. 19.30 Wildenbruchstr. 86 Lunte (☎ 6223234) Gefahrengebiet? Tu was dagegen! SoKü, Infoveranstaltung. 20.00 Weisestr. 53 Schloss Charlottenburg (☎ 320911) Winzerfest. bis 29.5., Schlosshof Schloßstr. 1 tam – Interkulturelles Familienzentrum (☎ 2611992) Geschichten auf Rädern: Der Librileo Vorlesebus – Happening. Vorstellung des Busses, Lesung u. a., Information: www.vorlesebus. de. 16.00 Wilhelmstr. 116-117 Uferstudios (☎ 46060887) b12 – The New Workshop Festival for Contemporary Dance and Performance Art. Info: www.b12.space. bis 4.6., Studios 1, 6 und 14 Uferstr. 23 Z-Bar (☎ 28389121) Directors Lounge – Contemporary Art and Media. 21.00 Bergstr. 2 ZGK Sleaze-Tresen. Konzert: Marais. 21.00 Scharnweberstr. 38 Zielona Góra Politcafé: Fascism inc. 18.00 Grünberger Str. 73 Monarch (☎ 61656003) Nots. 21.00 Skalitzer Str. 134 Musik & Frieden (☎ 632222428) Kaos Karaoke. 21.00 Falckensteinstr. 48 Musikinstrumenten-Museum (☎ 25481178) Jazz im MIM: Fabric Trio. 19.30 Tiergartenstr. 1, Eingang Ben-Gurion-Str. Musikschule Pankow „Belá Bartók“ (☎ 44651870) Moondog. 18.30, Aula Senefelderstr. 6 O-TonArt (☎ 37447812) Hanna Tiné. 19.30 Kulmer Str. 20 a Philharmonie (☎ 25488999) Carte Blanche: Stipendiaten der OrchesterAkademie der Berliner Philharmoniker. 18.00, Kammermusiksaal Herbert-von-Karajan-Str. 1 Privatclub (☎ 89617385) Donate For the Future. Live: The Swag u. a. 19.00 Skalitzer Str. 85-86 Sage Club (☎ 2789830) Rock at Sage featuring Napalm Records Release Gig: Suns of Thyme, Voodoo Beach. DJs: Franco, Spacegirls, Nic Sleazy u. a. 20.00 Köpenicker Str. 76 Schlot (☎ 4482160) Los Pitutos. 21.00 Invalidenstr. 117 Schokoladen (☎ 2826527) Earl Grey, Elm Tree Circle, Choke On Me. DJ Doc Webster. 19.00 Ackerstr. 169-170 Sepp Maiers 2raumwohnung (☎ 34353256) Falk Zenker (Gitarre), Florian Mayer (Geige). 20.30 Langhansstr. 19 SO36 (☎ 61401307) Global Battle of the Bands. 19.00 Oranienstr. 190 Steinway-Haus (☎ 3157310) Steinway-Förderpreiskonzerte 2016. Anmeldung: 31573114. 19.30 Lützowufer 28 Tipi am Kanzleramt (☎ 39066550) Andreas Kern und Paul Cibis: Piano Battle – Live on TV. 20.00 Große Querallee Zukunft (☎ 0176/57861079) Gaffa Ghandi, Halbtal. 21.30 Laskerstr. 5 Foto: Cyan MELANGE Der Körper ihres Großvaters war narbenüberzogen. Wie es dazu kam, erzählte der Opa der Filmemacherin Tita K. Gudac nicht. Seine Enkelin hat sich in der Doku „Naked Island“ auf Spurensuche begeben – und stößt dabei auf das Arbeitslager Goli Otok, das das Tito-Regime ab 1949 betrieben hatte. Die Doku läuft zum Auftakt des South East European Film Festival (SEEFF) um 20 Uhr im Kinosaal der HU (Unter den Linden 6). und Workshop mit Bárdur Oskarsson, für 1.-3. Klasse, Anmeldung: 43668385. 9.00-12.00 Bizetstr. 41 LAUTSPRECHER Alte Welt Siralti (☎ 61204336) Almaty – eine Bilderreise in Kasachstans Kulturmetropole. Vortrag von Michael Reinhard Heß. 19.30 Wissmannstr. 44 Café Pi8 (☎ 3638180) Table Talk: Wofür hätten Sie gerne mehr Ruhe und Zeit? Mit Maria Romberg. 18.30 Pillnitzer Weg 8 Camaro Haus (☎ 26392975) Zum poetischen Bild bei Rike Felka. Vortrag von Rike Felka. 19.00 Potsdamer Str. 98 a FU Berlin – Italienzentrum (☎ 83852231) Sulle Pagine Di Bassani. Workshop mit Giulio Busi, Anna Dolfi, Sonia Gentili u. a., auf Italienisch. 9.30-17.30, Raum L 116 Habelschwerdter Allee 45 Heinrich-Böll-Stiftung (☎ 285340) Grenzerfahrung – Asyl- und Flüchtlingspolitik in Europa. Konferenz mit Piotr Buras, Thanos Dokos u. a. 14.00-21.30 Schumannstr. 8 HfM Hanns Eisler/Charlottenstraße (☎ 203092101) Echo Konzert. 19.00, Studiosaal Charlottenstr. 55 Humboldt-Universität – Jacob-und-WilhelmGrimm-Zentrum Rassismus und Rassismuskritik im Bildungssystem 2016. Konzerenz. bis 29.5., Auditorium Geschwister-Scholl-Str. 1-3 Ibero-Amerikanisches Institut (☎ 2662451500) Museen Dahlem (☎ 266424242) Agedo: [k]ein Dach über dem Kopf. Workshop über Bauweise eines Daches in der Tradition der Bewohner Ghergefs. 16.00-20.00 Lansstr. 8 Nordische Botschaften – Felleshus (☎ 50500) Into the Wind! Nordische Kinder- und Jugendliteraturtage: Sven Nordqvist – Eine Bilderreise. Gespräch, Moderation: Nina Röhlcke, Anmeldung: [email protected]. 16.00 Rauchstr. 1 Regenbogenfabrik (☎ 69579512) Berlin und Airbnb – Was sagen die Zahlen?. Info- und Diskussionsveranstaltung. 19.00 Lausitzer Str. 22 Subversiv Grenzen von Lesbos in Calais. Fotografien und Vortrag von Markus Seibel. 21.00 Brunnenstr. 7 taz-Café (☎ 25902164) Gesteuerte Bürgerinitiativen? Diskussion mit Ute Bertrand, Christina Deckwirth, Daniel Häfner. 19.00 Rudi-Dutschke-Str. 23 Zentrum Moderner Orient (☎ 803070) Islamism and Producing a „Modernist Islam“. Vortrag von Humeira Iqtidar. 17.00 Kirchweg 33 Zeughauskino im Deutschen Historischen Museum (☎ 203040) Das kulturelle Erbe der deutschen Kolonialherrschaft. Symposium in englischer Sprache, Anmeldung: [email protected]. bis 27.5. Unter den Linden 2 ZLB – Berliner Stadtbibliothek (☎ 902260) Die böhmischen Bäder – Refugium und intellektueller Marktplatz. Vortrag von Uwe Hentschel. 19.00, Berlin-Saal Breite Str. 30-36 taz.plan DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 TAZ.DI E TAGESZEITU NG 33 FREITAG, 27. MAI 2016 Freddy Fischer macht (Am Wriezener Bahnhof, 21 Uhr, 13 €). Am Sonntag kann man im Rahmen des Crescendo-Festivals – dem musikalischen Schaufenster von Studierenden und Lehrenden der UdK Berlin – unter dem Stichwort Living Electronics von der Auseinandersetzung der Neuen Musik mit den elektronischen Möglichkeiten MUSIK THOMAS MAUCH hört auf den Sound der Stadt hören, unter anderem präsentieren die Musiker des Ensembles Ilinx im Konzertsaal der UdK Steve Reichs schön aus dem Tritt geratende und dabei nie stolpernde Minimal-Music-Etüde „Violin Phase“ für Violine und Tonband (1967) und von Luigi Nono das still nachlauschende „Post-Prae-Ludium per Donau“ (1987) für Tuba und Live-Elektronik. Vorbereitend dazu gibt es ab 18 Uhr im Konzertsaalfoyer mit „EIectro retro“ Installationen, Performances und Kompositionen mit historischen elektronischen Instrumenten (Hardenbergstr. 33, 19.30 Uhr, 6/4 €). Noch eine Legende, aus den Sechzigern: Os Mutantes mischten Beat mit brasilianischem Tropicalismo der Bossa-Schulung und schickten das in die psychedelische Echokammer für eine bunte Blumenkindermusik. Vor einem Jahrzehnt ist die Band aus São Paulo wieder aufgetaucht, am Mittwoch spielt sie im Marie Antoinette (Holzmarktstr. 15–18, 21 Uhr, 22 €). Foto: Promo Kinotipp Region Syrien/Irak Ihre Hilfe zählt! Wir unterstützen Frauen und Mädchen in Kriegs- und Krisengebieten. Spendenkonto/IBAN: DE92 3705 0198 0045 0001 63 BIC: COLSDE33 Sparkasse KölnBonn www.medicamondiale.org © The Association of Legal Aid Against Sexual Violence Ilonas Welt bricht zusammen, als das Lokal schließt, in dem sie als Kellnerin arbeitet. Doch mit dem Kraftfahrer Lori gelingt es ihr, ein neues Restaurant zu eröffnen. Lakonisch und in düsteren Bildern schildert Aki Kaurismäki in „Wolken ziehen vorüber“ den sozialen Abstieg zweier Normalbürger. Um 19 Uhr in OmU im Filmmuseum Potsdam – vorgestellt von Schriftsteller Lutz Seiler in der Reihe private Lieblingsfilme. MELANGE Antisexistischer Infoladen Neukölln Mad Tresen. 19.00 Jonasstr. 40 Babylon Mitte (☎ 2425969) Berlin – Babylon – Bagdad. Filmfestival & Lesungen. 18.00 Rosa-Luxemburg-Str. 30 EWA Frauenzentrum (☎ 4425542) EWA Bücher-Frühstück. Mit Bücherbasar. 11.00 Prenzlauer Allee 6 Friedelstr. 54 Kostenlose Mieter*innenberatung. 13.30 Funkhaus Berlin (☎ 53805400) #MTFBerlin. Music-Tech-Fest, Programm: musictechfest.net. bis 30.5. Nalepastr. 18-50 Haus am Kleistpark (☎ 902776964) Arwed Messmer, Annett Gröschner: Inventarisierung der Macht – Die Berliner Mauer aus anderer Sicht. Fotografie. Di-So 11-18 bis 21.8. Grunewaldstr. 6-7 Haus der Berliner Festspiele (☎ 25489100) Tincon. bis 29.5., Festival für digitale Jugendkultur. 15.00 Schaperstr. 24 Nachbarschaftshaus Friedenau (☎ 85995116) Fest der Nachbarn. Theateraktion u. a., Info: nbhs.de. 15.00-22.00 Holsteinische Str. 30 Postbahnhof am Ostbahnhof Mary Jane Berlin. Cannabis Expo, Festival, Konferenz, Info: maryjane-berlin.com. bis 29.5. Straße der Pariser Kommune 8 Uferstudios (☎ 46060887) b12 – The New Workshop Festival for Contemporary Dance and Performance Art. Info: www.b12.space. bis 4.6., Uferstr. 23 Zielona Góra Gibt es eine Friedenslösung mit der revolutionären kolumbianischen Guerilla FARC? Küfa, Kicker, Polit-Mucke. 20.00 Grünberger Str. 73 KONZERT Abstand Antirep Soliparty: Killerjiller, AntiBastard, Projekt Pulvertoast. 21.30 Rigaer Str. 78 Astra Kulturhaus (☎ 61101313) 8 Years of Bass Dive. 23.59 Revaler Str. 99 Bassy Cowboy Club (☎ 2818323) Mystic N. & Mr. Garage Records, Stroko, The Cheating Hearts, La Mafia Del Baile. 22.00 Schönhauser Allee 176 a Berghain/Kantine (☎ 29360210) New Found Land. 21.00 Rüdersdorfer Str. 70 Britzer Garten (☎ 70090680) Liedergarten der Neuköllner Schulen. 11.00, Festplatz am See Sangerhauser Weg 1 Columbiahalle (☎ 61101313) Enissa Amani. 20.00 Columbiadamm 13-21 K 19 City Lights, Donnie Darko. Modern HC, Progessive Rock. 20.00 Kreutzigerstr. 19 Lido (☎ 61101313) BASH – Berlin Artistpool Show. Special Guest Gain Eleven. 19.00 Cuvrystr. 7 Maxim (☎ 92376457) Abgang Nr. 153: Fuchur, Somthing with Llamas u. a.. 20.30 Charlottenburger Str. 117 O-TonArt (☎ 37447812) Eric Lee Johnson: Meanwhile... 19.30 Kulmer Str. 20 a Schokoladen (☎ 2826527) Babayaga, JBC Radio. 19.00 Ackerstr. 169-170 SO36 (☎ 61401307) Tiefenrausch, Support: Ichbinsoso. 19.00 Oranienstr. 190 Subversiv Right Here Right Now Concerts: Kackschlacht, On A Bad Trip, Fed Up. Punk, DJ-Duo OnABadCrap. 21.00 Brunnenstr. 7 Supamolly (☎ 29007294) Arsen, Johnnie Rook, F.R.I.D.A. Punk, Punkrock. 21.30 Jessnerstr. 41 Tempodrom (☎ 01806/554111) Slavi & Ku Ku Band. 20.00 Möckernstr. 10 Volksbühne/Grüner Salon (☎ 24009328) Russischer Abend. 21.00 Rosa-Luxemburg-Platz 2 Volksbühne/Roter Salon (☎ 24065777) Masha Qrella. 21.00 Rosa-Luxemburg-Platz Wagendorf Wuhlheide Mucopus, Pretesto, Grott. Crust, Hardcore, Punk. 22.00 An der Wuhlheide 131 b KLUB ://about blank Grand Sportfest IV. DJs: Schleppgeist, Lineas De Nazca u. a. 23.59 Markgrafendamm 24 c Berghain/Panorama Bar (☎ 29360210) Finest Friday. DJs: Recondite, Mind Against, Monoloc. 23.59 Am Wriezener Bahnhof 1 Bi Nuu (☎ 69566840) Global Beats Party. Record Release. 23.30 Schlesisches Tor Chalet (☎ 69536290) Play.ME. DJs: Die Vögel, Hannes Rasmus u. a. 23.59 Vor dem Schlesischen Tor 3 Eschschloraque (☎ 30872573) 100% Vinyl. DJs: Cellsius, Tahoni. 22.00 Rosenthaler Str. 39 frannz club (☎ 72627930) Lieblingslieder. Rock, Pop, Dance, DJ Stan. 22.00 Schönhauser Allee 36 Gretchen (☎ 25922702) Appetite. DJs: Samiyam, Kutmah, Soulmind, Le Bob. 23.30 Obentrautstr. 19-21 Griessmühle Freitag mit Cases of Madness und We`re house. 22.00 Sonnenallee 221 Möbel Olfe Flamingo Service. 22.00 Reichenberger Str. 177, Eingang Dresdner Str. Monarch (☎ 61656003) Young/and/Lost. 21.00 Skalitzer Str. 134 Ritter Butzke (☎ 30605095) Hive Audio X Exploited Ghetto. DJs: Smash TV, Kotelett & Zadak, Martin. 23.55 Ritterstr. 26 Rote Insel Baywatch-Verkleidungsparty. 21.00 Mansteinstr. 10 SchwuZ (☎ 57702270) L-Tunes. DJs: Kamikace, Julie Parker, Donna Bucks, Pat Bernetti. 22.30 Rollbergstr. 26 SO36 (☎ 61401307) My Ugly X. 23.59 Oranienstr. 190 Tresor (☎ 62908750) Tresor meets Treatment. DJs: DynArec, Treatment, Neel u. a. 23.59 Köpenicker Str. 70 Foto: Jan Windszus Photography A lso gut, der Warnhinweis: Diese Kolumne ist in ihrer Ausrichtung mal streng sentimental nostalgisch gestimmt – oder, weil das vielleicht ein bisserl besser klingt: stemmt sich gegen schnöde Geschichtsvergessenheit – und kann Beimengungen der sechziger Jahre enthalten. Ehrlicherweise muss man sagen: von derlei Beimengungen enthält sie eine ganze Menge. Was auch an der Beatorganization liegt, dem Berliner Musikantentrupp, der für seine Musikarchäologie die Sechziger immer neu sichtet und überhaupt den Rhythm & Blues als eine Glaubensrichtung betrachtet, der man sich auch heute noch mit einem spirituellen Grundvertrauen zuwenden kann und eigentlich auch sollte. Am Samstag schaut sich die Beatorganization im Bassy in einem Special mal im Vorderen bis Hinteren Orient um und stellt mit Sitar, Saz und Oud nach, wie sich dort die Gitarrenkraft der Beatmusik bemerkbar machte in den Sechzigern: ein mit entsprechenden DJs abgerundeter orientalischer Tanzabend (Schönhauser Allee 176a, 22 Uhr). Die geschichtsbewusst modernistische Alternative: das Schweizer Keyboard-Schlagzeug-Duo mit dem Seltsamnamen Klaus Johann Grobe, das am Samstag in der BerghainKantine sein neues Album „Spagat der Liebe“ präsentiert. Noch mal etwas entschiedener wird hier Kraftwerk in Richtung Disco bewegt, hin zu einer pulsierend funky Glitzerkugelmusik mit Schlagerappeal, wie sie hier in Berlin zum Beispiel ein Gnade und Missgunst Gnade kann brutal sein. Kaiser Titus ist der wohl gnädigste aller römischen Herrscher. Doch trotz seiner Orientierung am Gemeinwohl begegnet ihm Missgunst. Nachdem Vitellia, die Tochter von Titus’ Vorgänger, vom Kaiser, der sie nicht heiraten möchte, enttäuscht wird, intrigiert sie. Und selbst nachdem der von Fantasiereisen Die Filme von João Nicolau THE SWORD AND THE ROSE Portugal/F 2010 | OmE 137‘ 27. Mai | 20h Kino Arsenal am Potsdamer Platz Info 26955100 | arsenal-berlin.de KUNST Acud Galerie Eröffnung: Henning Fehr & Philipp Rühr. 18.00-21.00 Veteranenstrasse 21 C/O Berlin im Amerika Haus (☎ 28091925) Eröffnung: Allure. Collection Susanne von Meiss. 19.00 Hardenbergstr. 22-24 Collegium Hungaricum (☎ 2123400) Entropy Works – Akt 2: Watch Paint Dry. Performative Installation von Lõrinc Borsos. bis 28.5., 13.00-18.00; Watch Paint Dry. Dark Matter Lecture. 20.00 Dorotheenstr. 12-14 District Berlin Gespräch mit Larisa Crunțeanu, Daniela Duca, Suza Husse, Xandra Popescu. 18.00 Bessemerstraße 2-14 Institut für Alles Mögliche Eröffnung: 60 Tage Post. 19.00 Ackerstraße 18 LAGE EGAL Norm wird Form. Edition NORM Ausgaben 2012-2014. 15.00 - 19.00 Danziger Str. 145 n.b.k. – Neuer Berliner Kunstverein (☎ 2807020) Eröffnungen: Clemens von Wedemeyer: P.O.V. 19.00; Elizabeth Prize. 19.00, Showroom Chausseestr. 128-129 Scotty Enterprises Eröffnung: Thou shalt love. Mit Reka Goldt + Annette Sonnewend, Cie. Agar Agar, Peter Westman, Emma Gradin. 19.00 Ornanienstr. Spor Klübü Eröffnung: Irène Hug: EXPÓSITO - EXPOSITOR. 19.00 Freienwalder Str. 31 BÜHNE AckerStadtPalast (☎ 4410009) Performancekollektiv Richter/Meyer/Marx: Power/Games (The Souveraen/The Plebs). 20.00 Ackerstr. 169/170 Ballhaus Naunynstraße (☎ 75453725) Mais in Deutschland und anderen Galaxien. 21.00 Naunynstr. 27 Ballhaus Ost (☎ 44039168) Performing Arts Festival: Five Dancers. Partizipative Performance-Installation für fünf Zuschauer, alle 30 Minuten. 17.15-21.00, 3. Etage; Heimliches Berlin. 20.00; Das Helmi: La Montagna Magica. 22.00, 4. Etage Pappelallee 15 Brotfabrik (☎ 4714001) Performing Arts Festival: Sancho Pansas Manifest. 20.00 Caligariplatz Dock 11 (☎ 35120312) Why don‘t you/Make up your mind. von Shai Faran. 19.00 Kastanienallee 79 Halle Tanzbühne (☎ 44044292) cie. toula limnaios: wound. 20.30 Eberswalder Str. 10-11 Hebbel am Ufer/Hau 3 (☎ 25900427) Performing Arts Festival: Damian Rebgetz: Elegy for Television. 20.00 Tempelhofer Ufer 10 Heimathafen Neukölln (☎ 56821333) Ultima Ratio. Live Graphic Novel. 19.30 Karl-Marx-Str. 141 Maxim Gorki Theater (☎ 20221115) Zement. 19.30; Aufstand. 20.30, Studio Am Festungsgraben 2 ihr initiierte Mordanschlag scheitert, zeigt Titus Erbarmen. Mozarts Thriller über Liebe und Intrigen wird vom Orchester der Komischen Oper vertont, Henrik Nánási dirigiert. ■■La clemenza di Tito: Komische Oper Berlin, Behrenstr. 55–57, 27. 5., 20 Uhr, 39/19 € Sonntags-Club (☎ 4497590) Oxana Chi und May Ayim. Tanzperformance. 20.00 Greifenhagener Str. 28 Sophiensæle (☎ 2835266) Performance Art Festival: Nagelneu – Nagelbar. Pop-up-Performance von Hendrik Quast und Maika Knoblich, Anmeldung: nagelneu@ quastknoblich.de. 18.00-22.00; Algorithmen – Eine biografische Formelsammlung. Performance von Turbo Pascal. 18.00; Ibsen – Peer Gynt. Performance von Markus & Markus. 20.00 Sophienstr. 18 Theaterforum Kreuzberg (☎ 70071710) Premiere: Enter Tame Me. Atelier des Mimes, Bewegungstheater. 20.00 Eisenbahnstr. 21 Ufa-Fabrik (☎ 755030) Kay Ray: Yolo! 20.00 Viktoriastr. 10-18 Vierte Welt (☎ 01578/8440941) Desertieren. 20.00 Adalbertstr. 96 Volksbühne (☎ 24065777) P14 – ¿Feuer, willst du mit mir gehen?. 19.00, 3. Stock; I love you, but I‘ve chosen Entdramatisierung. 19.30 Rosa-Luxemburg-Platz WBB Willner-Brauerei-Berlin Performing Arts Festival: Herakliden.net. bis 29.5., 19.00-22.00, fortlaufender Einlass Berliner Str. 80-82 WORT Buchhandlung Prinz Eisenherz (☎ 3139936) Gute Seiten, schlechte Seiten. Das queere literarische Quartett. 20.30 Motzstr. 23 Dussmann (☎ 20251111) Viv Albertine: Zeitzeugin des britischen Punk. 19.00 Friedrichstr. 90 Finnland-Institut (☎ 520026010) Berlin‘s Voice – European Days of Literature: Olga Pek, Nadia Mifsud, J. K. Ihainen. 19.00 Georgenstr. 24 Instituto Cervantes Berlin (☎ 2576180) 100 pictogramas para un siglo/El aprendizaje de la lentitud/Viaje a Cotiledonia. Mit dem Illustrator Pere Joan. 19.00 Rosenstr. 18-19 Nachbarschaftsheim Schöneberg e. V. (☎ 85995112) Berlin‘s Voice – European Days of Literature: Pambos Kouzalis und Judith Keller. 17.00 Holsteinische Str. 30 Z-Bar (☎ 28389121) Der Literarische Salon: Kevin McAleer liest aus „Berlin Tango“. 20.30 Bergstr. 2 KINDERHORT Cabuwazi (☎ 22197660) Abschluss-Show Schulprojektwoche Altglienicke / Friedrichshain / Treptow. 11.00 Venusstr. 90; 10. 30 Am Postbahnhof 1; 10.00 Bouchéstr. 74 Fliegendes Theater (☎ 6922100) Farbenspiele. Thema: Farben und Musik, von 3-6 J. 10.30 Urbanstr. 100 Otto-Wels-Grundschule (☎ 50585311) Schulfest – Mitmachzirkus. 15.00 Alexandrinenstr. 12 Planetarium am Insulaner (☎ 7900930) Star Rock Universe. Ab 12 J. 20.00 Munsterdamm 90 Ein KirchEnasyl-Fall in nEuKölln als livE Graphic novEl 27./28.05. 19:30 uhr im rahmen des performing arts Festival Berlin www.heimathafen-neukoelln.de Villa Mittelhof (☎ 80197511) Kunstprojekt mit den Zehlendorfer Willkommensklassen. 10.00-18.00 Königstr. 42-43 LAUTSPRECHER FAU-Büro Organisierung im Niedriglohnsektor am Beispiel der Industrial Workers of the World (IWW) in Rostock. 19.00 Grüntaler Str. 24 Haus Kreisau, Jugendbildungsstätte (☎ 3654865) Der rassistischen Vereinnahmung feministischer Themen argumentativ entgegentreten. bis 29.5., 10.00 Sakrower Kirchweg 79-81 New Yorck59 im Bethanien Tage der anarchistischen Ideen und Publikationen. Info: https://ausloeser.blackblogs. org/. bis 29.5., Fr ab 15.00, Sa+So ab 10.00 Mariannenplatz 2 Rosa-Luxemburg-Stiftung (☎ 443100) Politische Theaterarbeit. Workshop. bis 29.5., Seminarraum 2 Franz-Mehring-Platz 1 Schreina47 Bericht aus Idomeni. Vortrag von Björn Kietzmann. 19.00 Schreinerstr. 47 Urania (☎ 2189091) Petra T. Fritsche: Stolpersteine – Kunstwerk und Geschichtsprojekt. 15.30 An der Urania 17 Zeughauskino im DHM (☎ 203040) Das kulturelle Erbe der deutschen Kolonialherrschaft. Anmeldung: tagungsbuero@ dhm.de. bis 27.5. Unter den Linden 2 27. - 29. & 31. 5. 2016, 21 Uhr (27. & 28. 5. with English surtitles) MAIS IN DEUTSCHLAND UND ANDEREN GALAXIEN von Olivia Wenzel TICKETS: 030-754 537 25 34 TAZ.DI E TAGESZEITU NG taz.plan DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 SONNABEND, 28. MAI 2016 Centrum Emily Perry: Woman with Salad. 28. 5.: Performance. 17.30; 29. 5.; Diskussion. 17.00 Reuterstr. 7 Collegium Hungaricum (☎ 2123400) Entropy Works – Akt 2: Watch Paint Dry. Performative Installation von Lõrinc Borsos. bis 28.5., 13.00-18.00 Dorotheenstr. 12-14 Galerie Mönch (☎ 30819454) Eröffnung: Ruth Gindhart: Von Winkeln, Wollen, Widerständen. Fr 15-19, Sa 11-15 15.00 Reichsstr. 52 Import Projects DiMoDA, Michael Mandiberg: Double Header. 18.00-21.00 Keithstraße 10 An der Schnittstelle Die Konzertreihe Kontraklang widmet sich der Neuen Musik an der Schnittstelle von Avantgarde und Pop. Beim zweiten Konzert in diesem Jahr trifft das Berliner Ensemble Adapter (Foto) auf die neun-köpfige Besetzung Defunensemble aus Finnland. Während Letztere vor allem für ihre tollen Interpretationen elektro- akustischer Musik bekannt wurden, interpretieren Erstere, meistens mit einer Kammermusikbesetzung, vor allem zeitgenössische Stücke aus dem skandinavischem Raum. ■■Kontraklang: Heimathafen Neukölln, KarlMarx-Straße 141, 28. 5., 20 Uhr, 13/9 € Ein Fest bei Baba Dengiz Theaterstück für Menschen ab 9 von Volker Ludwig | nach dem GRIPS -Klassiker »Ein Fest bei Papadakis« | Familienvorstellung: Sa., 28. Mai, 16 Uhr GRIPS Hansaplatz | 030 – 39 74 74 - 77 | grips-theater.de MELANGE Babylon Mitte (☎ 2425969) Berlin – Babylon – Bagdad. Drei Städte. Eine Faszination. Filmfestival & Lesungen. 16.30 Rosa-Luxemburg-Str. 30 Centre Bagatelle (☎ 868701668) Der Krieg der Knöpfe (Frankreich, 2011). Kinderkinonachmittag. 17.00 Zeltinger Str. 6 Circus Schatzinsel (☎ 22502461) Circus-Theater-Frühlingsfest. 15.00-21.00 May-Ayim-Ufer 4 Friedenskirche Friedenau Retrospektive Castelnuovo-Tedesco. Konferenz, Film, Konzert, Karten: 70243055. 18.00 Handjerystr. 52 Funkhaus Berlin (☎ 53805400) #MTFBerlin. Music-Tech-Fest, Info: www. musictechfest.net. bis 30.5. Nalepastr. 18-50 Gärten der Welt (☎ 700906699) Chinesischer Kulturabend. Erzählungen, Musik und Kulinarisches mit Yali Yu, Anmeldung: 0179/3945564. 18.30, Teehaus Eisenacher Str. 99 Haus der Berliner Festspiele (☎ 25489100) Tincon. bis 29.5., Festival für digitale Jugendkultur. 12.00 Schaperstr. 24 Komische Oper (☎ 47997400) Oper & Dinner: Kulinarischer Opernbesuch. 17.00 Behrenstr. 55-57 Lido (☎ 61101313) 11Freunde DFB Pokalfinale. Public Viewing. 19.00 Cuvrystr. 7 Museumsdorf Düppel (☎ 24002162) Handwerkerfest – Von Steinzeit bis Mittelalter. bis 29.5., 10.00-18.00 Clauertstr. 11 Späth‘sche Baumschulen (☎ 63900332) Keramik- und Töpferkunstmarkt. Kunsthandwerk, Livemusik, Töpfern u. a. bis 29.5., 9.00-18.00 Späthstr. 80-81 Uferstudios (☎ 46060887) b12 – The New Workshop Festival for Contemporary Dance and Performance Art. Info: www.b12.space. bis 4.6., Uferstr. 23 KONZERT American Western $aloon (☎ 40728780) Hank Rose and the Swinging Horses. Country. 21.30 Wilhelmsruher Damm 142 c A-Trane (☎ 3132550) JC Dook Band. Blues, 0.30: Late Night Session. 21.00 Bleibtreustr. 1 Auster-Club (☎ 69814840) Eleanor Friedberger, Plants And Animals. 20.00 Pücklerstr. 34 Bassy Cowboy Club (☎ 2818323) BeatOrganization. 22.00 Schönhauser Allee 176 a Begine (☎ 2151414) Zweifrauenzimmer. 20.00 Potsdamer Str. 139 Berghain/Kantine (☎ 29360210) Klaus Johann Grobe, Blind Butcher. 21.00 Rüdersdorfer Str. 70 Berghain/Panorama Bar (☎ 29360210) Klubnacht. DJs: Andrea, Don Williams u. a.; Panorama Bar: DJs: Abstraxion, Ed Davenport u. a. 23.59 Am Wriezener Bahnhof 1 Berlin Guitars (☎ 23630637) Michaut/Perkins, Stephanie Forryan. 20.00 Motzstr. 9 Bi Nuu (☎ 69566840) Nate57. 20.00 Schlesisches Tor Café Lyrik (☎ 44317191) Diego Jascalevich und Carolina Stefani. Tango. 19.30 Kollwitzstr. 97 Café Theater Schalotte (☎ 3411485) The B-Side. 20.00 Behaimstr. 22 Cassiopeia (☎ 29362966) Live Evil Berlin. 17.30 Revaler Str. 99 Domäne Dahlem (☎ 6663000) Alta Musica. Musik aus Liederbüchern des Mittelalters. 18.00 Königin-Luise-Str. 49 Freilichtbühne an der Zitadelle (☎ 3334021) Citadel Music Festival 2016: Aquanario. 21.30 Am Juliusturm 62 Gemeinschaftshaus Lichtenrade Lello, Gipsy at it‘s best. 21.00 Lichtenrader Damm 198-212 Heimathafen Neukölln (☎ 56821333) Kontraklang: Ensemble Adapter & defunensemble. 20.00 Karl-Marx-Str. 141 Kindl-Bühne Wuhlheide (☎ 8575810) Silbermond, Graham Candy. 19.30 An der Wuhlheide Køpi (☎ 2795916) Mucobus, Pretesto, Jaystan Shakirian, Kyffpack. 23.00 Köpenicker Str. 137 Kulturbrauerei – Kesselhaus (☎ 44315151) Emre Aydin. 20.30 Knaackstr. 97 Mensch Meier Dampf in allen Gassen, Koffer, Hans Dunkelkammer. DJs: Krumelur, Vittjas Tief, Kakob Moor u. a. 23.00 Storkower Str. 121 Monarch (☎ 61656003) The Playfools. 21.00 Skalitzer Str. 134 Passionskirche Kreuzberg (☎ 69401241) Ana Moura. Fado. 20.00 Marheinekeplatz 1-2 Philharmonie (☎ 25488999) Bulgarian Voices Berlin e. V., Vokalstudio Nusha, Bulgarischer Orthodoxer Chor Berlin e. V. Traditionelle bulgarische Folklore und Bearbeitungen von Georgi Andreev und Neli Andreeva. 19.00 Herbert-von-Karajan-Str. 1 Planetarium am Insulaner (☎ 7900930) Carl Orff: Carmina Burana. Musik unterm Sternenhimmel, Präsentation: Jürgen Neye. 20.00 Munsterdamm 90 rbb Berlin/Haus des Rundfunks (☎ 979930) 19. Festival der Seemannslieder. Shanty-Chor Berlin, Seemannns-Chor Hamburg u. a. 15.00, Großer Sendesaal Masurenallee 8-14 Schlot (☎ 4482160) Lucía Martínez & The Fearless. 21.30 Invalidenstr. 117 Sonntags-Club (☎ 4497590) Mixtape – Die queere Open-Stage. 20.00 Greifenhagener Str. 28 Sophiensæle (☎ 2835266) Performance Art Festival: Cecilie Ullerup Schmidt, Andreas Liebmann: Exodus. Performance-Konzert. 21.30, Kantine Sophienstr. 18 Supamolly (☎ 29007294) Bolschewistische Kurkapelle. 21.30 Jessnerstr. 41 Tempodrom (☎ 01806/554111) Carl Orff: Carmina Burana. Solisten, Opernchöre und Orchester. 20.00 Möckernstr. 10 Trickster Dr. Urban, Mommy Boys, No Waves. 21.00 Oberbaumstr. 11 Wintergarten (☎ 588433) 10 Jahre Bohème Sauvage. Ball im Stil der 20er-Jahre. 22.30 Potsdamer Str. 96 ZLB – Amerika-Gedenkbibliothek (☎ 902260) Trio Olindà. Brasilianische Musik. 17.00, Salon Blücherplatz 1 Zuversichtskirche Staaken (☎ 22190596) Frank Muschalle Trio. 20.00 Brunsbütteler Damm 312 KLUB ://about blank Staub. 10.00; DER Gipfel DER Gönnung PT. 2. Oskar Offermann Feiert Seinen Geburtstag. 23.59 Markgrafendamm 24 c Brunnen 70 Gay Wedding. 23.00 Brunnenstr. 70 Bunte Kuh (☎ 9274384) 77 Years Of Filth & Smoke. Solifest mit Battra, Chaver, A!Sexuell u. a. 18.00 Parkstr. 16 Cassiopeia (☎ 29362966) The Breaks. DJs: Smoove, Stoned Fingers u. a. 23.00 Revaler Str. 99 Chalet (☎ 69536290) Clubnight. DJs: Slow Life, S.Moreira, Cecillio u. a. 23.59 Vor dem Schlesischen Tor 3 Chesters (☎ 85713255) Disco Inferno. 70s, 80s. 23.59 Glogauer Str. 2 Fischladen Soliparty for an Anarchist Ambulance for the Autonomous Clinics in Athens. Live: Schnur; Karaoke, DJs. 21.00 Rigaer Str. 86 frannz club (☎ 72627930) Tannz im frannz. Rock, Pop, Dance. 22.00 Schönhauser Allee 36 Gretchen (☎ 25922702) Girls Town. DJs: Ployceebell, Krizzi. 22.00 Obentrautstr. 19-21 Griessmühle Samstag mit mit Oscillator und Combined Forced. 22.00 Sonnenallee 221 Humboldthain Club (☎ 46905365) Hainklang. Electro, DJs: M.RUX, Uschi & Hans, Dakz u. a. 23.59 Hochstr. 46 Kulturforum Hellersdorf (☎ 5611153) Line-Dance. Tanzabend und -workshop mit Denise Sell. 19.00 Carola-Neher-Str. 1 M-Bia Club Generation Radiation. DJs: Kaiser Souzai, Drag & Drop u. a. 23.59 Dircksenstr. 123 Möbel Olfe Soul It Out. Mit Betty Party. 22.00 Reichenberger Str. 177, Eingang Dresdner Str. Postbahnhof Club (☎ 61101313) Maximum Rock-Party. 23.00 Straße der Pariser Kommune 8 Privatclub (☎ 89617385) The Northern Soul Allnighter. 23.00 Skalitzer Str. 85-86 Ritter Butzke (☎ 30605095) Four Play. DJs: Ray Okpara, Luna City Express, Sasse, Yetti Meissner u. a. 23.55 Ritterstr. 26 SchwuZ (☎ 57702270) Proxi Club. DJs: Elad Magdasi, Hanno Hinkelbein u. a. 23.00 Rollbergstr. 26 SO36 (☎ 61401307) Gayhane. HomoOriental-Dancefloor, DJs: Ipek, Mikki_p u. a. 23.00 Oranienstr. 190 Suicide Circus Raki n Roll Dinner & Dance. DJs: Demir & Seymen u. a. 20.00 Revaler Str. 99 Tommy-Weisbecker-Haus (☎ 2512943) Wackelschnaps und Konfetti Party. 23.00; Praxis Presents Datacide. 23.00 Wilhelmstr. 9 Tresor (☎ 62908750) Tresor.Klubnacht. DJs: Idealist, The Noisemaker, Synthek u. a. 23.59 Köpenicker Str. 70 KUNST Blumenladen – St. Elisabeth Kirchof II Christian Falsnaes: One. Performance:. 18.00; Abschlussveranstaltung und Gespräch mit jungemeister.net. 20.00 Wollankstraße 66 Brotfabrik (☎ 4714001) Eröffnung: Xenia Ivanoff-Erb, Imke Rust: Kuiseb – Namibia. Fotografie, Malerei. Mo-Sa 16-20, So 14-20 17.00, Galerie Caligariplatz AckerStadtPalast (☎ 4410009) Performancekollektiv Richter/Meyer/Marx: Power/Games (The Souveraen/The Plebs). 20.00 Ackerstr. 169/170 Ballhaus Naunynstraße (☎ 75453725) Mais in Deutschland und anderen Galaxien. 21.00 Naunynstr. 27 Ballhaus Ost (☎ 44039168) Performing Arts Festival: Das Helmi: La Montagna Magica. Bildungspuppentheaterstück. 17.00, 22.00, 4. Etage; Gentrification. 18.00, 2. Etage; Die Leiden der jungen Wörter. 20.00, Saal Pappelallee 15 Brotfabrik (☎ 4714001) Performing Arts Festival: Theater ohne Probe: im Sinne von Brecht. 20.00 Caligariplatz Collegium Hungaricum (☎ 2123400) Entropy Works – Akt 3: Work Song – As Time Goes By. Musikcal von Hajnal Németh. 20.00 Dorotheenstr. 12-14 Dock 11 (☎ 35120312) Trio. 18.00; Why don‘t you/Make up your mind. von Shai Faran. 19.00; 15min. Solo von Hyoung-Min Kim, für jeweils einen Zuschauer, Anmeldung: 35120312. ab 13.00 alle 20 Minuten Kastanienallee 79 Halle Tanzbühne (☎ 44044292) cie. toula limnaios: wound. 20.30 Eberswalder Str. 10-11 Hebbel am Ufer/Hau 2 (☎ 25900427) Performing Arts Festival: Gob Squad: Western Society. 20.30 Hallesches Ufer 32 Hebbel am Ufer/Hau 3 (☎ 25900427) Performing Arts Festival: Damian Rebgetz: Elegy for Television. Performance. 19.00 Tempelhofer Ufer 10 Heimathafen Neukölln (☎ 56821333) Ultima Ratio. Live Graphic Novel. 19.30 KarlMarx-Str. 141 Kulturhaus Spandau (☎ 3334021) Trau niemandem! 18.00 Mauerstr. 6 Maxim Gorki Theater (☎ 20221115) Der Kirschgarten. 19.30; Ich beiße mir auf die Zunge und frühstücke den Belag, den meine Rabeneltern mir hinterließen. Performance. 20.30, Studio Am Festungsgraben 2 Mehringhof-Theater (☎ 6915099) HG Butzko: Supervision. 20.00 Gneisenaustr. 2 a Neuköllner Oper (☎ 68890777) Game Over # Go On: Post Nuclear Love; Wesendonck-Lieder heute. Zwei Preisträgerproduktionen des Berliner Opernpreises. 20.00, Saal Karl-Marx-Str. 131-133 Pergamonmuseum (☎ 266424242) Multaka: Entdecken, erinnern, gestalten. Workshop für syrische und deutschsprachige Frauen. 12.00-17.00 Bodestr. 1-3 Pfefferberg Theater (☎ 44354870) Der zerbrochne Krug. 19.30 Schönhauser Allee 176 Radialsystem V (☎ 288788588) Ambulo ergo sum – ich laufe also bin ich. 20.00 Holzmarktstr. 33 Renaissance-Theater (☎ 3124202) Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe. 20.00 Knesebeckstr. 100 Schaubühne (☎ 890023) Premiere: MACHT was ihr wollt. 19.00, Studio; Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs. 19.30, Saal C; Fear. 20.00, Saal A Kurfürstendamm 153 Scheinbar (☎ 7845539) Open-Stage-Varieté, präsentiert von Jundula Deubel. 20.00 Monumentenstr. 9 Schlosspark Theater (☎ 7895667100) Eine Gala für Claudio Monteverdi. Junge Sänger/-innen der Masterclass Barockgesang der 24. Internationalen Steglitzer Tage für Alte Musik präsentieren Szenen aus Opern von Claudio Monteverdi. 20.00 Schloßstr. 48 Sophiensæle (☎ 2835266) Performance Art Festival: Nagelneu – Nagelbar. Pop-up-Performance von Hendrik Quast und Maika Knoblich, Anmeldung: nagelneu@ quastknoblich.de. 18.00-22.00; Algorithmen – Eine biografische Formelsammlung. Performance von Turbo Pascal. 18.00; Ibsen – Peer Gynt. Performance von Markus & Markus. 20.00, Hochzeitssaal Sophienstr. 18 Staatsoper im Schiller Theater (☎ 20354555) Premiere: Juliette. Oper in drei Akten von Bohuslav Martin. 19.00 Bismarckstr. 110 Theaterdiscounter (☎ 28093062) Performing Arts Festival: Utopia TV. 18.00: Glühende Landschaften, 21.30: Life Net. 16.00, 20.30 Klosterstr. 44 Theaterforum Kreuzberg (☎ 70071710) Glück. Atelier des Mimes, wortloses Improtheater, 21.00: Enter Tame Me. 18.00 Eisenbahnstr. 21 Theater Größenwahn (☎ 2511096) Ephraim Kishon – Sie und er und mehr .... Humoresken und Sketche. 20.30 Meinekestr. 24 Treff an der Wuhle Ach du liebes bisschen! OstSchwung, Anmeldung erbeten: 72380642. 18.00 Hämmerlingstr. 103a Ufa-Fabrik (☎ 755030) Kay Ray: Yolo! 20.00 Viktoriastr. 10-18 Verlängertes Wohnzimmer (☎ 45306351) Ophelia auf der Flucht. 20.00 Frankfurter Allee 91 Volksbühne (☎ 24065777) Die Kabale der Scheinheiligen. Das Leben des Herrn Molière. 19.00; P14 – ¿Feuer, willst du mit mir gehen?. 19.00, 3. Stock Rosa-Luxemburg-Platz Volksbühne/Grüner Salon (☎ 24009328) Little Annie (Tin Angel). 21.00 Rosa-Luxemburg-Platz 2 Ein KirchEnasyl-Fall in nEuKölln als livE Graphic novEl 27./28.05. 19:30 uhr im rahmen des performing arts Festival Berlin www.heimathafen-neukoelln.de WORT Akademie der Künste/Pariser Platz (☎ 200571000) „Dieses ganze romanhafte Lügen ...“ Über das Schreiben. 20.00 Pariser Platz 4 Ufa-Fabrik (☎ 755030) Berlin‘s Voice – European Days of Literature: Reading in the Ufafabrik. Verschiedene Stationen mit Pambos Kouzalis, Maria Cecilia Barbetta u. a. 16.00 Viktoriastr. 10-18 KINDERHORT Archenhold-Sternwarte (☎ 536063719) Wir bauen und starten Wasserraketen. Bastelnachmittag, ab 10 J. 14.00 Alt-Treptow 1 Cabuwazi (☎ 290478413) Tag der offenen Zelte. 14.00; Lua und die Zaubermurmel. 17.00 Wiener Str. 59 FEZ-Berlin (☎ 530710) Familienwochenende: Spiel mit! Weltspieltagsfest. 10.00-18.00 Straße zum FEZ 2 Figurentheater Grashüpfer (☎ 53695150) Die kleinen Leute von Swabedoo. Ab 4 J. 17.00 Puschkinallee 16 a LAUTSPRECHER Haus Kreisau, Jugendbildungsstätte (☎ 3654865) Der rassistischen Vereinnahmung feministischer Themen argumentativ entgegentreten. bis 29.5., 10.00 Sakrower Kirchweg 79-81 Humboldt-Universität – Jacob-und-WilhelmGrimm-Zentrum Rassismus und Rassismuskritik im Bildungssystem 2016. Konzerenz. bis 29.5., Auditorium Geschwister-Scholl-Str. 1-3 New Yorck59 im Bethanien Tage der anarchistischen Ideen und Publikationen. Info: ausloeser.blackblogs. org. bis 29.5., Fr ab 15.00, Sa+So ab 10.00 Mariannenplatz 2 Rosa-Luxemburg-Stiftung (☎ 443100) Politische Theaterarbeit. Workshop. bis 29.5., Seminarraum 2 Franz-Mehring-Platz 1 S-Bhf. Buch Never again! Demo im Gedenken an Dieter Eich. Im Mai 2000 von Nazis in Berlin-Buch ermordet. 14.00 Sozial-kulturelle Netzwerke casa e. V. (☎ 3825281) Berlin‘s Voice – European Days of Literature: Creative Writing Workshops for Residents. Workshop und Reading mit Johannes Schrettle, J. K. Ihainen, Nadia Mifsud. 16.00-20.00 Jungfernheideweg 77 Wikimedia Barcamp zu wissenschaftlichen Webvideos – besser als jedes Tutorial. Info: blog. fastforwardscience.de, Anmeldung: wiebke. [email protected]. 9.30-17.30 Tempelhofer Ufer 23-24 Kinotipp Foto: Arsenal Foto: Rut Sigurdardóttir BÜHNE Finnland-Institut (☎ 520026010) Into the Wind! Nordische Kinder- und Jugendliteraturtage. Programm: www.kulturkindinto-the-wind.com. bis 3.6. Georgenstr. 24 Galli Theater (☎ 27596971) Clowns Ratatui. Lustiges Clowntheater für Groß und Klein. 16.00 Oranienburger Str. 32 Grips Theater (☎ 39747477) Ein Fest bei Baba Dengiz. Ab 8 J. 16.00 Altonaer Str. 22 Ökowerk (☎ 3000050) Komposttieren nachgespürt. 12.00, 14.30 Teufelsseechaussee 22-24 Puppentheater Felicio (☎ 44673530) Marionettenzirkus Piccoli e Grandi. 16.00 Schivelbeiner Str. 45 Universität der Künste/Bundesallee (☎ 31852450) crescendo2016: Staats- und Domchor Berlin: Sandkastenkonzerte. Krabbelkonzert von 0-2 J., 11.30: Kinderkonzert von 3-5 J., Anmeldung erforderlich: [email protected]. 10.00, Probensaal Bundesallee 1-12 Die 15-jährige Rita verliebt sich in den Sommerferien in einen ihr unbekannten Fotografen, der Fotos über Papua-Neuguinea ausstellt. Mit der Kraft der Imagination verwandelt sie ihr Umfeld in eine Insel im subtropischen Südpazifik. João Nicolaus „John From“ läuft in einer Reihe über den jungen portugiesischen Regisseur in OmeU um 20 Uhr im Arsenal. Club 7 DONNERSTAG, 26. MAI Uferstudios (☎ 46 06 08 87) Performing Arts Festival: Festivalfest. Gespräche, Bühnenprogramm, Live: Meding, Scheer und Tibbe. 21.00 Uhr, Heizhaus Uferstr. 23 Die Vortänzer*innen der freien Performanceszene laden zum heißen Festakt. Zum Dinner sollte man sich anmelden (www.performingarts-festival.de), ab 21 Uhr komme, wer wolle. FREITAG, 27. MAI Phono Club Vybrtn Pres. UK-Garage and House at Phonoclub. pru:piper, 2krazy, TMSN, Bruzze u. a. 23.00 Uhr, Pappelallee 65 Trippelnder British Garage 90er Style. pru: piper veranstaltete einige der ersten UK-Garage- und 2-Step--Events in Deutschland, u. a. mit der GALcrew die Sugar Night in Stuttgart. Rote Insel Baywatch-Verkleidungsparty. 21.00 Uhr, Mansteinstr. 10 David Hasselhoff oder doch lieber Pamela Anderson!? Rot sollte es jedenfalls sein … vielleicht treibt ja auch noch jemand eine dieser eigentümlichen tragbaren Bojen auf und der Look ist komplett. SAMSTAG, 28. MAI Fischladen Soliparty for an Anarchist Ambulance for the Autonomous Clinics in Athens. Live: Schnur; Karaoke, DJs. 21.00 Uhr, Rigaer Str. 86 Chansonpunk aus Berlin für alternative Versorgungsstrukturen in Griechenland. SO36 (☎ 61 40 13 07) Gayhane. HomoOriental-Dancefloor, DJs: Ipek, Mikki_p, Amer Hammer,. 23.00 Uhr, Oranienstr. 190 Der Klassiker im SO36. Nirgends wird so elegant geschwitzt wie hier. SONNTAG, 29. MAI Suicide Circus X*CSD Soli Party. DJs: Marie Leão, Laura de Vasconcelos u. a. 18.00 Uhr, Revaler Str. 99 Der Kreuzberger CSD hegt keine Ambitio nen, wegen einer Fußballgroßveranstaltung seinen traditionellen Termin Ende Juni zu verschieben: es bleibt beim 25. Juni. Heute wird schon mal das nötige Kleingeld in aller Solidarität ertanzt. DIENSTAG, 31. MAI Promenaden Eck Trapaholic Tuesdays: DJ Sosa. 19.00 – 4.00 Uhr Schillerpromenade 11 Immer mit der Ruhe in Neukölln: DJ Sosa mixt R’n’B‘-Sounds mit Saxofon-Klängen. Bass-erfüllt kann es werden, gedämpft bis jazzinspiriert, hier und da schleicht sich ein bisschen HipHop ein. taz.plan DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 TAZ.DI E TAGESZEITU NG 35 SONNTAG, 29. MAI 2016 KINDER SYLVIA PRAHL sucht nach den schönsten Spielsachen wie Menschen „von der Steinzeit bis ins Mittelalter“ mit ihren Werkzeugen hantiert haben. Dann wird schnell klar, dass Kettenhemd nicht gleich Kettenhemd ist – damit so ein Ding nicht zwickt und zwackt, hatte ein „Kettenhemdschneider“ einiges zu beachten. Es wird auch gezeigt, wie Feuersteine bearbeitet und eingesetzt wurden und wie man Glasperlen gedreht hat. Sogar die Verhüttung von Eisen wird vorgenommen (Eintritt 5 €, erm. 3,50 €). Wie es ist, im Wald ohne elektrisches Gerät und sonstige Hilfsmittel der modernen Zivilisation zu überleben, ist nicht nur für Mittelalterfreaks interessant: Feuermachen ohne Streichhölzer, einen wetterfesten Unterschlupf bauen aus dem Material, das der Wald gerade hergibt, essbare Pflan- zen von ungenießbaren unterscheiden können. Oder gar auf die Pirsch gehen und den Spuren von Wildtieren folgen, ohne dass die scheuen Schlaumeier etwas davon merken, hat schon so manchem Weltenbummler das Leben gerettet. Beim „Wildnisabend“ in der Waldschule Zehlendorf wird von 17 Uhr bis 22 Uhr genau das gezeigt und geübt (www.jibw.de, Anmeldung erforderlich: 80 49 51 80, Kind 5 €, Erwachsene 10 €, Familie 20 €, ab 9 Jahre). Nach so viel Handfestigkeit ist ein Ausflug in eine seifenblasenschimmrige Zauberwelt ein hübscher Kontrast. Am Samstag lädt der Cabuwazi-Zirkus Kreuzberg am Görlitzer Park zum Tag des offenen Zeltes. Kinder mit ihrer gesamten Entourage sind eingeladen, sich ab 14 Uhr mal in der Manege umzuschauen und an Zirkusworkshops teilzunehmen. Waffel, Kaffee und Kuchen können dabei zur Stärkung eingenommen werden. Um 17 Uhr wird Alexandra Helmig eine gekürzte Fassung ihres ersten Kinderbuchs „Lua und die Zaubermurmel“ vorlesen: Mittels einer besonderen Murmel bekommt Lua Zugang in eine fantastische Zirkuswelt und hilft dem Magier Mo, seine Zauberkräfte wiederzufinden. Die Kinder und Jugendlichen des Cabuwazi-Zirkus untermalen die 80-minütige Lesung mit atemberaubenden Zirkus- und Artistiknummern (ab sieben Jahre; für die Lesung, die am Sonntag um 15 Uhr am selben Ort noch einmal über die Manege geht, müssen Karten reserviert werden: [email protected], Eintritt frei). Foto: Promo Kinotipp US-General Jack D. Ripper dreht aus Angst vor der kommunistischen Weltverschörung durch und setzt amerikanische Atombomber Richtung Sowjetunion in Marsch. Stanley Kubricks Klassiker „Dr. Seltsam oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben“ läuft in einer Gedenkvorführung an den Filmarchitekten Sir Ken Adam um 17 Uhr im Arsenal. Eintritt frei. Music Vorschau Bryan Adams 29. 5., Mercedes-BenzArena, 20 Uhr (86,15–101,15 €) Os Mutantes 1. 6., Marie Antoinette, 20 Uhr (22 €) Ulla Meinecke 4. 6., Heimathafen, 21 Uhr (27 €) Empress Off 5. 6., Berghain Kantine, 20 Uhr (15 €) Herbert Grönemeyer 7. 6., Waldbühne, 21 Uhr (64,15 €) Jonathan Wilson 7. 6., Passionskirche, 20 Uhr (25 €) Deftones 15. 6., Columbiahalle, 20 Uhr (37,75 €) Bobby McFerrin 20. 6., Philharmonie, 20 Uhr (58,25–103,05 €) Coldplay 29. 6., Olympiastadion, 20 Uhr Tortoise 5. 7., Columbia Theater, 20 Uhr (28,30 €) Beirut 9. 7., Zitadelle Spandau, 19 Uhr (36,30 €) The Devil Makes Three 12. 7., Lido, 21 Uhr (16 €) Living Colour 15. 7., Frannz, 20 Uhr (32 €) Element of Crime 16. 7., Zitadelle Spandau, 19.30 Uhr (36,30 €) José James 16. 7., Bi Nuu, 20Uhr (29,30 €) The Pixies 18. 7., Zitadelle Spandau, 19 Uhr (71,45 €) Sacred Reich 20. 7., Lido, 20 Uhr (22 €) Mudhoney 26. 7., Lido, 20 Uhr (25 €) Yello Biafra 3. 8., SO 36, 21 Uhr (19,80 €) Thees Uhlmann 9. 8., SO 36, 21 Uhr (ausverkauft) Kamasi Washington 16. 8., Astra Kulturhaus, 21.30 Uhr (16,25 €) K.I.Z. 20. 8., Kindl-Bühne Wuhlheide, 19 Uhr Tito And Tarantula 23. 8., Columbia Theater, 20 Uhr (24,90 €)) Die Fantastischen Vier 1. 9., IFA Sommergarten, 18.30 Uhr (28,90 / 54,20 €) King Crimson 11. 9., Admiralspalast, 20 Uhr (35–85 €) Alin Coen Band 25. 9., Heimathafen, 19 Uhr (24,90 €) Jazzkantine 16. 10., Frannz Club, 20 Uhr (20,50 €) The Cure 18. 10., Mercedes-Benz Arena, 20 Uhr Delain 19. 10., Columbia Theater, 20 Uhr (24 €) Zucchero 28. 10., Mercedes-Benz Arena, 20 Uhr (55,15–74,70 €) Bonnie Tyler 31. 10., Tempodrom, 20 Uhr (44,50–61,75 €) Nathaniel Rateliff 3. 11., Astra Kulturhaus, 20 Uhr (21,60 €) Placebo 7. 11., Mercedes-Benz Arena, 20 Uhr (49,45–62,95 €) Tindersticks 14. 11., Konzerthaus, 20 Uhr (41,85 €) Katie Melua 16. 11., Admiralspalast, 20 Uhr (72,70–98 €) MELANGE Alte Münze Grundeinkommen abstimmen. Fest mit Markt der Möglichkeiten, Vorträgen, Musik, Diskussionen u. a. 16.00-22.00, Spreewerkstätten, alte Prägehalle Molkenmarkt 2 Babylon Mitte (☎ 2425969) Berlin – Babylon – Bagdad. Drei Städte. Eine Faszination. Filmfestival & Lesungen. 14.00 Rosa-Luxemburg-Str. 30 Funkhaus Berlin (☎ 53805400) #MTFBerlin. Music-Tech-Fest, Programm: www.musictechfest.net. bis 30.5. Nalepastr. 18-50 Gärten der Welt (☎ 700906699) Mazda-IGA-Lauf. Anmeldung: www.berlinlaeuft.de. 10.00 Eisenacher Str. 99 Haus der Berliner Festspiele (☎ 25489100) Tincon. Festival für digitale Jugendkultur. 12.00 Schaperstr. 24 Logenhaus Europäische Kamerabörse. 10.00-17.00 Emser Str. 12-13 Museumsdorf Düppel (☎ 24002162) Handwerkerfest – Von der Steinzeit bis zum Mittelalter. 10.00-18.00 Clauertstr. 11 Pfefferberg – Sommergarten Sommergartenfest. Livemusik, Kinderprogramm, Brauereiführungen, Tanzkurs u. a. ab 12.00 Schönhauser Allee 176 Postbahnhof am Ostbahnhof Mary Jane Berlin. Cannabis Expo, Festival, Konferenz, Info: http://maryjane-berlin.com/. bis 29.5. Straße der Pariser Kommune 8 Schloss Charlottenburg (☎ 320911) Winzerfest. bis 29.5., Schlosshof Schloßstr. 1 Schokoladen (☎ 2826527) Schoki-Quiz. Mit Jana Palawer und Inga Jauche. 20.00 Ackerstr. 169-170 Späth‘sche Baumschulen (☎ 63900332) Keramik- und Töpferkunstmarkt. Kunsthandwerk, Livemusik, Töpfern u. a. bis 29.5., 9.00-18.00 Späthstr. 80-81 Tommy-Weisbecker-Haus (☎ 2512943) Zeckenmarkt. Flohmarkt. 15.00 Wilhelmstr. 9 Wagenburg Lohmühle Flohmarkt. 12.00 Lohmühlenstr. 17 KONZERT A-Trane (☎ 3132550) Anna Webber‘s Trio. 21.00 Bleibtreustr. 1 Berghain/Kantine (☎ 29360210) Arthur Beatrice. 20.00 Rüdersdorfer Str. 70 b-flat (☎ 2833123) B. I. P. Trio. Modern Jazz. 21.00 Rosenthaler Str. 13 Bode-Museum (☎ 266424242) Museumkonzert IX. 11.00 Am Kupfergraben Carillon am Haus der Kulturen der Welt Jeffrey Bossin. Werke von Daquin, van den Gheyn, Mozart u. a. 15.00 Ecke John-FosterDulles-Allee/Große Querallee Cassiopeia (☎ 29362966) Vånna Inget, Szrama. 20.00 Revaler Str. 99 Deutsche Oper (☎ 34384343) Oper ohne Grenzen – Konzert für eine offene Kultur. 11.00; Jazz & Lyrik: Let‘s get Lost – Chet Baker – Vom Cooljazz zum Loungejazz. 20.30, Tischlerei Bismarckstr. 35 Freilichtbühne an der Zitadelle (☎ 3334021) Umsonst & Draußen: Frauenblasorchester Berlin. Big Band, Jazz, Weltmusik, Pop u. a. 11.00; Citadel Music Festival 2016: Aquanario. 21.30 Am Juliusturm 62 Kulturbrauerei – Maschinenhaus (☎ 44315151) Vauu & Mortis. Hip-Hop. 20.00 Knaackstr. 97 LabSaal (☎ 41107575) AllStar Band. Musik von Bob Dylan. 16.30 Alt-Lübars 8 Madame Claude (☎ 84110861) Open Mic L. J. Fox. 21.30 Lübbener Str. 19 Monarch (☎ 61656003) Buzz Rodeo. 20.00 Skalitzer Str. 134 Privatclub (☎ 89617385) Dan Patlansky, Florian Lohoff. 20.00 Skalitzer Str. 85-86 Schloss Glienicke (☎ 80586750) Konzerte im Schloss Glienicke: Ilja Sekler (Violine), SooJin Anjou (Klavier). Werke von Bartók, Prokofjew. 16.00 Königstr. 36 Schlosspark Theater (☎ 7895667100) Christioh Schobesberger. Wiener Lieder. 20.00 Schloßstr. 48 Sophiensæle (☎ 2835266) Performance Art Festival: Cecilie Ullerup Schmidt, Andreas Liebmann: Exodus. Performance-Konzert. 20.00, Kantine Sophienstr. 18 St.-Matthäus-Kirche Tiergarten (☎ 2621202) hORA: Kammerchor der Humboldt-Universität zu Berlin, Leitung: Rainer Ahrens. Lothar Knappe (Orgel), Werke von Frank Martin, William Harris, Brian Wilson u. a. 18.00 Matthäikirchplatz Tempodrom (☎ 01806/554111) 2Cellos. Klassik, Pop, Rock. 20.00 Möckernstr. 10 Tipi am Kanzleramt (☎ 39066550) Andreas Kern und Paul Cibis: Piano Battle – Live on TV. 19.00 Große Querallee Universität der Künste/Konzertsaal Hardenbergstraße (☎ 31852374) crescendo2016: Electro retro. Installationen, Performances, Kompositionen, 19.30: Living Electronics – Ensemble ilinx. 18.00 Hardenbergstr. 33 KLUB Cassiopeia (☎ 29362966) Sunday Selection. Reggae, Dancehall; DJ Mystic Roots. 23.00 Revaler Str. 99 Chalet (☎ 69536290) Resident Night at Chalet. 23.59 Vor dem Schlesischen Tor 3 Else (☎ 25041426) Smøling. DJs: Dwig, Moomin, Smallpeople u. a. 12.00 An den Treptowers 10 SO36 (☎ 61401307) Café Fatal. Tanzkurs; bis 22.00: Strictly Ballroom, danach Party. 19.00 Oranienstr. 190 Südblock (☎ 60941853) Frühe Vögel. DJ-Brunch. 10.00 Admiralstr. 1-2 Suicide Circus X*CSD Soli Party. DJs: Marie Leão, Laura de Vasconcelos u. a. 18.00 Revaler Str. 99 Energetisch und aufrührerisch Nachdem Neukölln von der New York Times zum neuen internationalen Jazz-Hotspot gekürt wurde, lohnt sich auch ein Blick auf die etablierten Spots. Im A-Trane spielt das Trio der kanadischen Newcomerin Anna Webber, die mit ihrem energetischen Saxofon-Spiel die New Yorker Avantgarde aufmischt. Im Tradi KUNST Uferstudios (☎ 46060887) b12 – The New Workshop Festival for Contemporary Dance and Performance Art. Information: www.b12.space. bis 4.6., Studios 1, 6 und 14 Uferstr. 23 BÜHNE Ballhaus Naunynstraße (☎ 75453725) Mais in Deutschland und anderen Galaxien. 21.00 Naunynstr. 27 BKA-Theater (☎ 2022007) Arnulf Rating: Rating akut. 20.00 Mehringdamm 34 Brotfabrik (☎ 4714001) Bridge Markland: Faust in the Box. 16.00; Faust in the Box in English. 20.00 Caligariplatz Deutsches Theater (☎ 28441225) Premiere: Der Zauberberg. 18.00, Kammerspiele; Diebe. 19.00 Schumannstr. 13 a Distel (☎ 2044704) Frank Lüdecke: Schnee von morgen. Friedrichstr. 101 Dock 11 (☎ 35120312) Why don‘t you/Make up your mind. von Shai Faran. 19.00; 15min. Solo von Hyoung-Min Kim, für jeweils einen Zuschauer, Anmeldung: 35120312. ab 13.00 alle 20 Minuten Kastanienallee 79 Halle Tanzbühne (☎ 44044292) cie. toula limnaios: wound. 20.30 Eberswalder Str. 10-11 Hebbel am Ufer/Hau 2 (☎ 25900427) Performing Arts Festival: Gob Squad: Western Society. 20.30 Hallesches Ufer 32 Maxim Gorki Theater (☎ 20221115) Erotic Crisis. 19.30 Am Festungsgraben 2 Neuköllner Oper (☎ 68890777) Game Over # Go On: Post Nuclear Love; Wesendonck-Lieder heute. Zwei Preisträgerproduktionen des Berliner Opernpreises. 20.00, Saal Karl-Marx-Str. 131-133 Prime Time Theater (☎ 49907958) Gutes Wedding, schlechtes Wedding, Folge 104: Alle allein zu Haus. 20.15 Müllerstr. 163/ Eingang Burgsdorfstr. Schaubühne (☎ 890023) MACHT was ihr wollt. 19.00, Studio; Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969. 20.00, Saal B Kurfürstendamm 153 Sophiensæle (☎ 2835266) Performance Art Festival: Algorithmen – Eine biografische Formelsammlung. Performance von Turbo Pascal. 18.00 Sophienstr. 18 Theaterdiscounter (☎ 28093062) Performing Arts Festival: Schlager als Chance – In meiner Bluse platzt die Primel. 20.00: Fux gewinnt 3/3. 19.00 Klosterstr. 44 Theater Größenwahn (☎ 2511096) Ephraim Kishon – Sie und er und mehr .... Humoresken und Sketche. 19.00 Meinekestr. 24 Theater unterm Dach (☎ 902953817) Dies ist kein Liebeslied. 20.00 Danziger Str. 101 Volksbühne (☎ 24065777) Die (s)panische Fliege. 19.30; Gespenster. 20.00 Rosa-Luxemburg-Platz Volksbühne/Grüner Salon (☎ 24009328) Tanztee. 16.00 Rosa-Luxemburg-Platz 2 Wabe (☎ 902953850) Tanzphase‘16 Part I. 17.00 Danziger Str. 101 WBB Willner-Brauerei-Berlin Performing Arts Festival: Herakliden.net. bis 29.5., Do+Fr 19.00-22.00, Sa+So 16.00-19.00, fortlaufender Einlass Berliner Str. 80-82 tionsclub stellt sie ihre neuen Stücke zwischen aufrührerischer Improvisation und detaillierter Komposition zusammen mit Matt Mitchell (Piano) und John Hollenbeck (Drums) vor. ■■Trio Anna Webber: A-Trane, Pestalozzistraße 105, 29. 5., 21 Uhr Najem Wali (Berlin) und Mohammad Reza Mortazavi an der Tombak. 11.00 Am Sandwerder 5 MoosGarten Kulturcafé (☎ 77329892) Wortgewandt im Wortgewand. Lesung trifft Impro, mit Dirk Lausch und Thomas Jäkel. 16.00 Lorenzstr. 61 Renaissance-Theater (☎ 3124202) Curt Goetz: „Zirkus Aimée“. 11.30, BrucknerFoyer Knesebeckstr. 100 Schlot (☎ 4482160) Der Frühschoppen. Mit Hans Duschke, Horst Evers, Hinark Husen, Andreas Scheffler und Jürgen Witte. 13.00 Invalidenstr. 117 Stadttheater Cöpenick (☎ 65016234) Franziska Troegener und Jaecki Schwarz lesen Kurzkrimis von Roald Dahl: Mit der Lammkeule auf dem Wege zum Himmel. 18.00 Friedrichshagener Str. 9 KINDERHORT Atze Musiktheater (☎ 81799188) Ronja Räubertochter. Ab 7 J. 16.00, Saal Luxemburger Str. 20 Cabuwazi (☎ 290478413) Lua und die Zaubermurmel. 15.00 Wiener Str. 59 Charlottchen (☎ 3244717) Wusel und der goldene Ring. Theater Katinchen, ab 3 J. 11.30, 15.30 Droysenstr. 1 Columbia Theater Ritter Rost und der Fabelwesenwald. 15.00 Columbiadamm 9-11 Deutsches Technikmuseum – Spectrum – Science-Center (☎ 90254284) Workshop: Tanzende Roboter. Treff: Erdgeschoss, Workshopraum. 10.00-14.00 Möckernstr. 26 Elias-Kuppelsaal (☎ 44715567) Camille Saint-Saëns: Karneval der Tiere. Benefiz-Konzert, Reservierung: www.stiftungberliner-mauer.de. 15.00 Göhrener Str. 11 Figurentheater Grashüpfer (☎ 53695150) Die kleinen Leute von Swabedoo. Ab 4 J. 16.00 Puschkinallee 16 a Galli Theater (☎ 27596971) Clowns Ratatui. Lustiges Clowntheater für Groß und Klein. 16.00 Oranienburger Str. 32 Komische Oper (☎ 47997400) Kinderkonzert 5: Sommerkonzert des Kinderchores. 11.00 Behrenstr. 55-57 Kulturforum Hellersdorf (☎ 5611153) Aschenputtel. Ensemble T&T, in russischer Sprache, ab 3 J., Anmeldung: 5646021. 12.00 Carola-Neher-Str. 1 Museum für Kommunikation (☎ 202940) Internet-Familientag: Tipps für sicheres Surfen und Downloaden für Kids und Eltern. Anmeldung: 20294205. 15.00-17.00 Leipziger Str. 16 Neuköllner Oper (☎ 68890777) Ratte Rudi geht von Bord. Kindermusical ab 6. 16.00, Studio Karl-Marx-Str. 131-133 Ökowerk (☎ 3000050) Wildbienen brauchen ein Zuhause. Zimmern von Nisthilfen mit Thomas Hötger. 12.0017.30 Teufelsseechaussee 22-24 Philharmonie (☎ 25488999) Kinderkonzert 3-2-1-Los! 10.00, 11.30, Hermann-Wolff-Saal, Herbert-von-Karajan-Str. 1 Prater Moritz in der Litfasssäule. Von 8-11 J. 16.00 Kastanienallee 7-9 Villa Mittelhof (☎ 80197511) Kunstprojekt mit Kindern aus Zehlendorfer Willkommensklassen. bis 29.5., 14.30-18.00, Café Königstr. 42-43 LAUTSPRECHER Bildungswerk der Heinrich-Böll-Stiftung (☎ 61128967) Präsenztraining für Frauen (ausgebucht). Workshop. bis 29.5., 10.00 Sebastianstr. 21 Frauenrat Dest Dan, Nav Dem Internationale Solidarität mit Basisaktivismus in Afghanistan – Erfahrung des Coordinamento Italiano Sostengo Donne Afghane (CISDA). Tagesseminar mit Laura Quagliuolo und Cristiana Cella. 11.00-17.00 Residenzstr. 54 Jugendclub Schloss 19 (☎ 22498042) Der rassistischen Vereinnahmung feministischer Themen argumentativ entgegentreten. Workshop. 10.00 Schloßstr. 19 Humboldt-Universität – Jacob-und-WilhelmGrimm-Zentrum Rassismus und Rassismuskritik im Bildungssystem 2016. Konzerenz. bis 29.5., Auditorium Geschwister-Scholl-Str. 1-3 New Yorck59 im Bethanien Tage der anarchistischen Ideen und Publikationen. Info: ausloeser.blackblogs.org/. ab 10.00 Mariannenplatz 2 Rosa-Luxemburg-Stiftung (☎ 443100) Politische Theaterarbeit. Workshop. bis 29.5., Seminarraum 2 Franz-Mehring-Platz 1 Ambulo ergo sum ich laufe also bin ich laborgras im Rahmen des Performing Arts Festival Berlin 28. 29. Mai WORT Lettrétage (☎ 6924538) Berlin‘s Voice – European Days of Literature: Closing Celebration. Multilingual Readings mit Rufus Mufasa, Maria Siakalli, Ian De Toffoli u. a., Party. 20.00 Mehringdamm 61 Literarisches Colloquium (☎ 8169960) Berlin-Babylon-Bagdad. Drei Städte. Eine Faszination. Lesungen, Gespräch, Konzert mit Inas Fadhil Yaseen Al-Bedran (Bagdad), Foto: Promo O b man Sätze wie „Einen guten Handwerker zu bekommen, ist heutzutage fast unmöglich“ auch schon vor 800 Jahren enerviert von sich gegeben hat? Da die Quellenlage recht dünn ist, schauen wir uns dieses Wochenende mal selbst an, was für Handwerk es damals so gab – und ziehen unsere messerscharfen Schlüsse. Am Samstag und Sonntag können Familien beim „Handwerkerfest“ im Museumsdorf Düppel jeweils ab 10 Uhr erleben, www.radialsystem.de 030 - 288 788 588 36 TAZ.DI E TAGESZEITU NG taz.plan DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 MONTAG, 30. MAI 2016 Privatclub (☎ 89617385) Cate Le Bon. 20.00 Skalitzer Str. 85-86 Rickenbackers Music Inn (☎ 0179/3231886) Monday Night Pro Jam Session. Mit Jürgen Bailey. 21.00 Bundesallee 194 b Schlosspark Theater (☎ 7895667100) Salonorchester Weimar. 20.00 Schloßstr. 48 Schlot (☎ 4482160) Montagsjazz: Musina Ebobissé Quartet. 21.30 Invalidenstr. 117 Staatsoper im Schiller Theater (☎ 20354555) Kinderkonzert. Von 3-6J. 11.00, Gläsernes Foyer Bismarckstr. 110 Universität der Künste/Bundesallee (☎ 31852450) crescendo2016: Preisträgerkonzert Musical. Gesang, Musical, Chanson. 19.30, JosephJoachim-Konzertsaal Bundesallee 1-12 Volksbühne/Roter Salon (☎ 24065777) Robert Lippok, Grischa Lichtenberger. 20.00 Rosa-Luxemburg-Platz Foto: avant.verlag KLUB Schokoladen (☎ 2826527) Schokokuss – die queere Punk-Electro-Nacht. 21.00 Ackerstr. 169-170 Tresor (☎ 62908750) House of Waxx. DJs: Stereociti, Akirahawks, Shingo Suwa. 23.59 Köpenicker Str. 70 Uferstudios (☎ 46060887) Tanzparty. Party, Performances, Danceoke u. a. 18.00, Studio 11 Uferstr. 23 Mit Comics die Welt erklären José Muñoz, 1942 in Buenos Aires geboren, ist einer der weltweit wichtigsten Comicschöpfer. SchonalsJugendlicherarbeiteteeranderregimekritischen Comic-Serie „El Eternauta“ (s. Abb.) des bis heute verschwundenen Comicautors Héctor Germán Oesterheld mit, über den im LCB noch bis 10. Juli eine Ausstellung zu sehen ist. Nun unterhält sich der Comicexperte Andreas Platthaus mit Muñoz über seinen Werdegang, den Wert des argentinischen Comics und den verschwundenen Oesterheld. ■■José Muñoz und Andreas Platthaus: LCB, Am Sandwerder 5, 30. 5., 20 Uhr, 8/5 € KUNST Berlinische Galerie (☎ 78902600) Zirkeltraining Kunst – Kunst in Berlin vom Wilhelmismus zu den Neuen Wilden. 16.00 Alte Jakobstr. 124-128 Volksbühne/Grüner Salon (☎ 24009328) Salon für Ästhetische Experimente #3. Konzertabend mit algorithmischen Kompositionen mit Bjoern Erlach. 19.00 Rosa-Luxemburg-Platz 2 BÜHNE g 10. FESTIVAL g JAZZDoR BERLIN 31.05.-03.06. Kesselhaus Joachim Kühn, Émile Parisien, DeJan TerzIc, Bojan Z, Ronny Graupe… 64. Steglitzer Woche Volksfest mit Kulturprogramm, Feuerwerk, Schaustellern. Info: www.svbev.de. bis 12.6., 15.00-22.00 Festpark am Teltowkanal Astra Kulturhaus (☎ 61101313) 11 Freunde Kneipenquiz. 20.00 Revaler Str. 99 Babylon Mitte (☎ 2425969) Berlin – Babylon – Bagdad. Drei Städte. Eine Faszination. Filmfestival & Lesungen. 17.30 Rosa-Luxemburg-Str. 30 Britzer Garten (☎ 70090680) Zauberblüten im Rhododendronhain. 9.0020.00 Sangerhauser Weg 1 Funkhaus Berlin (☎ 53805400) #MTFBerlin. Music-Tech-Fest, Programm und Information: http://www.musictechfest.net. bis 30.5. Nalepastr. 18-50 K 19 Weltküche: Das Ghana-Projekt Armutsbekämpfung und nachhaltige Entwicklung. Infoabend. 20.00 Kreutzigerstr. 19 Konzerthaus (☎ 203092101) Russlands Wunderkinder. Dokumentarfilm. 20.00, Musikclub Gendarmenmarkt 2 Uferstudios (☎ 46060887) b12 – The New Workshop Festival for Contemporary Dance and Performance Art. Information: www.b12.space. bis 4.6., Studios 1, 6 und 14 Uferstr. 23 www.bewegung.taz.de die Plattform für Veränderung Bewegung DONNERSTAG, 26. MAI Repression „Probleme mit dem „Gefahrengebiet“? – Tu was dagegen!“ Infoveranstaltung mit Vokü und Tresen; Referent_in: Aktives Mitglied der Roten Hilfe. 20 Uhr, Weisestraße 31 FREITAG, 27. MAI Rausch und Gesundheit Die größte Hanfmesse der Nation findet von Freitag um 11 Uhr bis Sonntag um 20 Uhr im Postbahnhof am Ostbahnhof statt. Mit Vorträgen von bekannten Kritikern der Cannabis-Prohibition. Mehr: maryjane-berlin.com Festung Europa Bericht aus Idomeni: Björn Kietzmann arbeitet als freier Journalist und war im März und April im griechisch-mazedonischen Grenzort Idomeni, in Piräus und auf Lesbos unterwegs, um über die an der europäischen Außengrenze festsitzenden Refugees zu berichten. Aus geplanten zwei Wochen Aufenthalt vor Ort wurden zwei Monate. Während seiner Dokumentation des „March of Hope“ wurde er zusammen mit 50 anderen Journalisten von der mazedonischen Polizei verhaftet. Infoveranstaltung mit Björn Kietzmann, 19 Uhr, Schreina47, Schreinerstraße 47 Kolumbien Am Gründungstag der FARC berichtet ein Aktivist über Aktuelles: „Guerilla Colombia – Für soziale Gerechtigkeit und Frieden“. Mit Volxküche (vegan) und Solitresen, Kicker & Politmucke. Alles beim Internationalistischen Abend ab 20 Uhr, Zielona Gora, Grünberger Straße 73 SAMSTAG, 28. MAI Antifaschismus Bis zur Jahrtausendwende galt unter Nazijugendgangs das Zusammenschlagen von Obdachlosen als Sport, heute ist dem organisierten Neofaschismus dieses Kapitel A-Trane (☎ 3132550) Andreas Schmidt & Friends. 21.00 Bleibtreustr. 1 Bar jeder Vernunft (☎ 8831582) Tilo Nest, Hanno Friedrich & Alexander Pfaeffgen: Abba jetzt! Pop. 20.00 Schaperstr. 24 Bassy Cowboy Club (☎ 2818323) Beat Degeneration. 22.00 Schönhauser Allee 176 a b-flat (☎ 2833123) C. Bauer, J. Rose, H. Keller Trio. Modern Jazz. 21.00 Rosenthaler Str. 13 Bi Nuu (☎ 69566840) Manuellsen. 20.00 Schlesisches Tor Dussmann (☎ 20251111) Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker: Cello meets Tango. 19.00 Friedrichstr. 90 Huxleys (☎ 301068080) Breaking Benjamin, Starset. 20.00 Hasenheide 107-113 JuP (☎ 48638200) Totem Skin, Oak, Christofer. 21.00 Florastr. 84 Komische Oper (☎ 47997400) Kammerkonzert 6: HK Gruber und WA Mozart! Solisten, Special Guest: HK Gruber. 20.00 Behrenstr. 55-57 Kulturbrauerei – Kesselhaus (☎ 44315151) Beth Hart. Rock. 20.00 Knaackstr. 97 Kulturbrauerei – Maschinenhaus (☎ 44315151) Black Violin. 20.00 Knaackstr. 97 Madame Claude (☎ 84110861) eXperimontag: AA..LL. 21.30 Lübbener Str. 19 Berliner Ensemble (☎ 28408155) Faust I und II. Von Goethe/Wilson/Grönemeyer. 19.00; Flüchtlingsgespräche. 19.00, Probebühne; WienerLieder. 20.00, HeurigenGarten Bertolt-Brecht-Platz 1 Berliner Kriminal Theater (☎ 47997488) Erbarmen. 20.00 Palisadenstr. 48 BKA-Theater (☎ 2022007) Theatersport Berlin – Das Special. Improvisationstheater. 20.00 Mehringdamm 34 Brotfabrik (☎ 4714001) Hear and Now concert improv. Impro-musikperformance. 20.00 Caligariplatz Deutsches Theater (☎ 28441225) Herbstsonate. 19.30 Schumannstr. 13 a English Theatre Berlin (☎ 6911211) Tonight There Are No Stars in the Sky. 20.00; Gordas. Performance von Lucila Németh. 21.30 Fidicinstr. 40 Indische Botschaft (☎ 257950) Vom Mut, den eigenen Weg zu gehen. Indisches Tanztheater, Personalausweis erforderlich. 18.00 Tiergartenstr. 17 Maxim Gorki Theater (☎ 20221115) The Situation. 19.30 Am Festungsgraben 2 Mehringhof-Theater (☎ 6915099) Felix Lobrecht: Kenn ick. 20.00 Gneisenaustr. 2 a Prime Time Theater (☎ 49907958) Gutes Wedding, schlechtes Wedding, Folge 104: Alle allein zu Haus. 20.15 Müllerstr. 163/ Eingang Burgsdorfstr. Renaissance-Theater (☎ 3124202) Ewig jung – ein Songdrama. 20.00 Knesebeckstr. 100 rechter Skinheadkultur sichtlich unangenehm. Die „deutschen Obdachlosen“ sind heute beliebtes „Argument“ rechter Pöbler, wenn es ihnen darum geht, zivile Hilfe für Geflüchtete zu diskreditieren. Im Mai 2000 wurde Dieter Eich in Berlin-Buch von Nazis ermordet. „Gegen Faschismus und Sozialchauvinismus – Never again! – Im Gedenken an Dieter Eich“. Dieter Eich-Gedenkdemo, 14 Uhr, S-Bahnhof Berlin-Buch Antifaschismus Antifaschist_innen von dem Northeast Antifacists (NEA) und „left report“ planen, anlässlich der Gedenkdemonstration zum 3. Todestag von Clément Méric, der 2013 von Faschisten ermordet wurde, nach Paris zu reisen und eine an „Une vie de lutte“ anschließende Doku über die politischen Ereignisse in Frankreich zu drehen. Mit „Nuit Debout“ hat sich inzwischen eine soziale Protestbewegung formiert, die sich sowohl gegen neoliberale Arbeitsmarktreformen richtet, als auch das gesamte kapitalistische und politische System infrage stellt. Soliparty für antifaschistische Medienarbeit, 22 Uhr, Lauschangriff, Rigaer Straße 103 SONNTAG, 29. MAI Internationale Solidarität Feministischer Basisaktivismus in Afghanistan: Ein Austausch mit Laura Quagliuolo und Cristiana Cella über die langjährige Erfahrung des Coordinamento Italiano Sostengo Donne Afghane (CISDA), der seit 1999 mit (feministischen) Basisaktivist*innen aus Afghanistan zusammenarbeitet. Tagesseminar ab 11 Uhr, in den Räumen des Frauenrates Dest Dan, Nav Dem, Residenzstraße 54. Anmeldung an: [email protected] Tierrechte Die Berliner-Tierbefreiungs-Aktion (BerTA) lädt zum veganen Soli-Brunch zu Gunsten einer Vortragsreihe zu Tierbefreiung und Veganismus. Hunde können leider nicht mitkommen. 14 Uhr, Villa Kuriosum, Scheffelstraße 21 POLITIK DONATA KINDESPERK sichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt möchte, dem sei das das politische Kneipenquiz – rund um Nationalismus am Donnerstag ab 19.30 Uhr im K-Fetisch, Wildenbruchstraße 86 empfohlen. Gemeinsames Einstimmen auf einen „aktionistischen Berliner Anti-AfD-Sommer“ und Freibier für die Rundenbesten stehen auf dem Programm. Geht es nicht um Salonfaschisten, sondern um den traditionellen Prügelnazi, ist ja stets vom Aufmarschieren die Rede. Das mag zwar dem von Rechten angestrebten martialischmaskulinen Auftreten entsprechen und klingt nach geschlossener Einheitlichkeit, aber in Wahrheit sieht es doch so aus: Nazis schwabbeln, latschen und torkeln auf – das nächste bundesweite Auftorkel-Event soll am 4. Juni in Dortmund stattfinden und „Tag der deutschen wilde Oscar (☎ 23369087) Christl & Älexis – Kleines Musical mit den großen Schulterpolstern. 19.30 Niebuhrstr. 59 WORT Café im Literaturhaus Berlin (☎ 8825414) Wortservierungen: Richard Burger liest „Diogenes – Zivilisationskritik eines Aktionsphilosophen“ von Karl-Wilhelm Weeber. 21.00 Fasanenstr. 23 Instituto Cervantes Berlin (☎ 2576180) Héctor Abad: La Oculta. Moderation: Heinrich Berenberg. 19.00 Rosenstr. 18-19 Literarisches Colloquium (☎ 8169960) Der Zeichner José Muñoz im Gespräch mit Andreas Platthaus. 20.00 Am Sandwerder 5 Nordische Botschaften – Felleshus (☎ 50500) Buch des Monats: Einer von uns. 19.00 Rauchstr. 1 Schwartzsche Villa (☎ 902992212) Autorenforum: Lesen, zuhören, diskutieren. Unveröffentlichter Texte, Info: 8544444. 20.00, Kleiner Salon Grunewaldstr. 55 SO36 (☎ 61401307) Johannes von Borstel. 19.00 Oranienstr. 190 KINDERHORT brauchichnpulli MELANGE KONZERT D as Beschäftigen mit Anhänger_innen des völkischen Nationalismus ist so nervig wie notwendig. Neben der bundesweiten Kampagne „Nationalismus ist keine Alternative“ und dem „Bündnis Aufstehen gegen Rassismus“ mobilisieren zahllose lokale Gruppen gegen die AfD. Wer angesichts der nahenden Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin im September sein Wissen über Akteur_innen des rechten Spektrums testen Finnland-Institut (☎ 520026010) Into the Wind! Nordische Kinder- und Jugendliteraturtage. Programm: www.kulturkindinto-the-wind.com. bis 3.6. Georgenstr. 24 Konzerthaus (☎ 203092101) Das kleine Ich bin ich. Ab 4 J. 10.00, WernerOtto-Saal Gendarmenmarkt 2 Nordische Botschaften – Felleshus (☎ 50500) Buch des Monats: Timo Parvela liest „Pekkas geheime Aufzeichnungen“. 10.00; Buch des Monats: Einer von uns. 19.00 Rauchstr. 1 Planetarium am Insulaner (☎ 7900930) es wirklich aus? Und wie ist das „Zweckentfremdungsverbot“ zu beurteilen, das die Situation seit April 2016 verbessern soll? Auf Einladung der Rosa-LuxemburgStiftung werden Alsino Skowronnek und Jonas Parnow vom Datenprojekt airbnbvsberlin.de und Dr. Andrej Holm, Stadtforscher an der HU Berlin, referieren. Donnerstag, 26. Mai „Berlin und Airbnb: Was sagen die Zahlen? – Informations- und Diskussionsveranstaltung zur Ferienwohnungsproblematik im Kiez, 19 Uhr, Regenbogenfabrik, Lausitzer Straße 22 Weltall Forscher Club. Von 10-12 J., Anmeldung: [email protected]. 17.00 Munsterdamm 90 Prater Moritz in der Litfasssäule. Von 8-11 J. 10.00 Kastanienallee 7-9 Sophiensæle (☎ 2835266) Performance Art Festival: Algorithmen – Eine biografische Formelsammlung. Performance von Turbo Pascal, 12.30: Workshop für Schulklassen. 11.00, Festsaal Sophienstr. 18 Theater an der Parkaue (☎ 55775252) Reise zum Mittelpunkt der Erde. Ab 9 J. 10.00, Bühne III Parkaue 29 LAUTSPRECHER Buchladen Schwarze Risse (☎ 6928779) Ist der lange Abschied vom Proletariat zu Ende? Diskussion mit Dietmar Lange, Mark Richter. 20.00 Gneisenaustr. 2 a Heinrich-Böll-Stiftung (☎ 285340) Neofeudalismus: Die Wiederkehr der Ständegesellschaft. Vortrag von Sighard Neckel, Moderation: Peter Siller. 19.30 Schumannstr. 8 Helle Panke (☎ 47538724) 1976 – Die DDR in der Krise. Referent: Karsten Krampitz, Moderation: Dietrich Mühlberg. 19.00 Kopenhagener Str. 9 Jüdisches Museum (☎ 25993300) Der Holocaust und das Problem der visuellen Repräsentation. Anmeldung: 25993488. 19.30, Großer Saal Lindenstr. 9-14 Linienstr. 206 Antikriegscafé. Thema: Die Kriegsübungsstadt „Schnöggersburg“ auf dem GÜZ nähe Magdeburg. 16.00 Maxim Gorki Theater (☎ 20221115) Radioeins- und Freitag-Salon. Jakob Augstein im Gespräch mit Simone Peter. 20.00 Am Festungsgraben 2 AUF DER HÖHE Diagnosen zur Zeit Berliner_innen vs. Airbnb Verdrängung Besucher_innen Berlins wünschen Übernachtungsmöglichkeiten in den als besonders authentisch wahrgenommenen Kiezen. Genau dort also, wo es sich echt anfühlt, wo das urbane Leben von denen geprägt ist, die sich die Miete dort nicht mehr leisten können – in den von Aufwertungsprozessen und besonders hohen Mietsteigerungen betroffen Kiezen. Die Hälfte aller Wohnungen in Kreuzberg sind über SharingEconomy-Portale wie Airbnb als Ferienwohnungen deklariert – so die gefühlte Wahrheit. Wie sieht Zukunft“ heißen. Die Berlin Outback Antifa und der Antifaschistische Schwarz-Rote Aufbau laden am Mittwoch in die Bunte Kuh in Weißensee ein; sie werden dort über antifaschistischenen Gegenprotest berichten und Anreisemöglichkeiten vorstellen. Ab 19 Uhr, Bernkasteler Straße 78. Rund 90 von Abschiebung bedrohte Roma protestierten am Wochenende am Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma in Berlin. Ihr Anliegen ist klar: Die massenhafte Abschiebung von Roma in „sichere“ „Herkunftsländer“ muss aufhören. Die Integration und Teilhabe der Minderheit seien unerfüllte Versprechen in Deutschland. Über die Situation von bereits abgeschobenen Menschen informiert am Mittwoch im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Aktualitäten der Diskriminierung von Sinti und Roma“ das Zentrum für Demokratie Treptow-Köpenick (ZfD). Es hat laut Selbstauskunft die Aufgabe, das zivilgesellschaftliche Engagement in Treptow – Köpenick zu fördern. Um noch mal zu den eingangs angesprochenen Nationalist_ innen zurückzukommen: Die AfD-Bezirksvorsitzenden schrieben über das ZfD Anfang Mai: „Das Zentrum für Demokratie ist zu einer Hypothek für die demokratische Gesellschaft in Treptow-Köpenick geworden. Dieser Entwicklung darf der Bezirk nicht länger tatenlos zusehen.“ Das kommt in den Ohren manch einer Empfehlung gleich. Beginn 18 Uhr in der Michael-Brückner-Straße 1. #N Neofeudalismus Die Wiederkehr der Ständegesellschaft Mit Sighard Neckel Montag 30. Mai 2016, 19.30 Uhr Livestream: www.boell.de/stream Information: Stephan Depping E [email protected] T 030.285 34-223 Heinrich-Böll-Stiftung Schumannstr. 8 10117 Berlin-Mitte www.boell.de taz.plan DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 TAZ.DI E TAGESZEITU NG 37 DIENSTAG, 31. MAI 2016 ESTHER SLEVOGT betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen lich bei der Konferenz „Theater und Netz“ der Regisseur und Internetforscher Arne Vogelgesang in einer Lecture-Performance hingewiesen hat. Sein Stück „Glühende Landschaften“, in dem er die Bürgerbühnen der Radikalen im Internet durchstreift, ist gerade wieder im Theaterdiscounter zu sehen („Glühende Landschaften“, 27. Mai, 21 Uhr, 28. 5., 18 Uhr). Unsere Alles-ist-erlaubt-Gesellschaft hat sich in seiner neuen Arbeit auch der Allesist-erlaubt-Regisseur Frank Castorf vorgenommen. Basis ist ein Stück über den französischen Dramatiker Molière, das der Russe Michail Bulgakow schrieb. „Molière oder die Verschwörung der Heuchler“ verhandelt auch Bulgakows eigenes Schicksal: Eben noch der Lieblingsschriftsteller Stalins war er 1930 plötz- Foto: Promo Kinotipp Mit sechs Jahren wurde Urmila Chaudhary von ihren Eltern als Haushaltssklavin verkauft. Später kämpft sie mit der NGO Freed Kamalari Development Forum (FKDF) für die Befreiung weiterer junger Sklavinnen in Nepal. Susan Gluths Doku „Urmila für die Freiheit“ begleitet die Aktivistin, die vor wichtigen Entscheidungen steht. 20.15 Uhr, Tilsiter Lichtspiele. Premieren FREITAG, 27. MAI AckerStadtPalast (☎ 4410009) Performancekollektiv Richter/Meyer/ Marx: Power/Games (The Souveraen/ The Plebs). 20 Uhr, Ackerstr. 169/170 Berliner Ensemble (☎ 28408155) Die Räuber. 19.30 Uhr, Bertolt-Brecht-Pl. 1 Theaterforum Kreuzberg (☎ 70071710) Enter Tame Me. Atelier des Mimes, Bewegungstheater. 20 Uhr, Eisenbahnstr. 21 Volksbühne (☎ 24065777) P14 – ¿Feuer, willst du mit mir gehen? 19 Uhr, 3. Stock, Rosa-Luxemburg-Platz SAMSTAG, 28. MAI Schaubühne (☎ 890023) MACHT was ihr wollt. 19 Uhr, Studio Kurfürstendamm 153 Staatsoper im Schiller Theater (☎ 20354555) Juliette. Oper in drei Akten von Bohuslav Martinů, 19 Uhr, Bismarckstr. 110 Volksbühne (☎ 24065777) Die Kabale der Scheinheiligen. Das Leben des Herrn Molière. 19 Uhr, Rosa-Luxemburg-Platz SONNTAG, 29. MAI AckerStadtPalast (☎ 4410009) FrauVonDaProduktionen & Schneider TM: Rosemarie – Erinnerungen an eine Flucht. 21 Uhr, Ackerstr. 169/170 Deutsches Theater (☎ 28441225) Der Zauberberg. 18 Uhr, Kammerspiele, Schumannstr. 13 a MITTWOCH, 1. JUNI Theater am Kurfürstendamm (☎ 88591188) Backbeat – Eine Beatles-Geschichte. 20.00 Kurfürstendamm 206 MELANGE Babylon Mitte (☎ 2425969) Berlin – Babylon – Bagdad. Drei Städte. Eine Faszination. Filmfestival & Lesungen. 18.00 Rosa-Luxemburg-Str. 30 Galli Theater (☎ 27596971) Fit für den Erfolg. Körpersprache-Training. 19.00 Oranienburger Str. 32 Humboldt-Universität (☎ 20930) Refugees Welcome. Info: 209370333. 13.00, Studierenden-Service-Center Unter den Linden 6 Kulturbund Treptow (☎ 53696534) Ossessione. 19.00 Ernststr. 14-16 Literaturhaus Berlin (☎ 8872860) Arte-Filmreihe: Die große Literatour: Uwe Johnsons New York. 20.00, Großer Saal Fasanenstr. 23 Südblock (☎ 60941853) Hartzer Roller. Mobile Sozialberatung. 13.0016.00 Admiralstr. 1-2 Uferstudios (☎ 46060887) b12 – The New Workshop Festival for Contemporary Dance and Performance Art. Information: www.b12.space. bis 4.6., Studios 1, 6 und 14 Uferstr. 23 KONZERT A-Trane (☎ 3132550) Triebwerk Hornung. 21.00 Bleibtreustr. 1 Badenscher Hof Jazzclub (☎ 8610080) Gallardo, Schrack, Stabenow & Kersting. 21.00 Badensche Str. 29 Berghain/Kantine (☎ 29360210) Porches. 21.00 Rüdersdorfer Str. 70 b-flat (☎ 2833123) Johannes Fink Band. Modern Jazz. 21.00 Rosenthaler Str. 13 BKA-Theater (☎ 2022007) Unerhörte Musik: Duo Im Goldrausch. Werke von Helmut Zapf, Toshio Hosokawa, Isabel Mundry u. a. 20.30 Mehringdamm 34 Cassiopeia (☎ 29362966) Super Tuesday. 80s, Hip-Hop. 23.00 Revaler Str. 99 Konzerthaus (☎ 203092101) Haus-Konzert mit Andrei Korobeinikov. Werke von Beethoven, Schubert u. a. 20.00, Kleiner Saal Gendarmenmarkt 2 Kulturbrauerei – Kesselhaus (☎ 44315151) 10. Festival Jazzdor Berlin: Axiom, Bernard Struber. 20.00 Knaackstr. 97 Mercedes-Benz Arena (☎ 2060708899) Rod Stewart. 19.30 Mercedes-Platz 1 Philharmonie (☎ 25488999) Piano Night: Leszek Mozdzer, Iiro Rantala, Michael Wollny. 20.00 Herbert-von-Karajan-Str. 1 Postbahnhof Club (☎ 61101313) Nicholas Allbrook. 20.00 Straße der Pariser Kommune 8 Prince Charles Russ. 20.00 Prinzenstr. 85 f Rickenbackers Music Inn (☎ 0179/3231886) Bluesrock-Session. Leitung: Heinz Glass. 21.00 Bundesallee 194 b Schlosspark Theater (☎ 7895667100) Salonorchester Weimar. 20.00 Schloßstr. 48 Schlot (☎ 4482160) Marie Luise & Band. 21.30 Invalidenstr. 117 SO36 (☎ 61401307) Cat Balou. 19.00 Oranienstr. 190 Tommy-Weisbecker-Haus (☎ 2512943) Rob & The Kings of the Farmyard. 19.00 Wilhelmstr. 9 Universität der Künste/Bundesallee (☎ 31852450) crescendo2016: Zum Achtzigsten – Geburtstagskonzert Aribert Reimann. Studierende und Professoren der UdK Berlin. 19.30, Joseph-Joachim-Konzertsaal Bundesallee 1-12 Waldbühne (☎ 74737500) Iron Maiden, Support: The Raven Age. 17.45 Glockenturmstr. 1 Zitadelle Spandau (☎ 3549440) Frühlingsfest Spandau: Die Bandits. 15.00 Am Juliusturm KLUB Chalet (☎ 69536290) Between The Lines. DJs: Autotune, Nicolai Toma u. a. 23.59 Vor dem Schlesischen Tor 3 Griessmühle Pong Club. 20.00 Sonnenallee 221 Humboldthain Club (☎ 46905365) Der Tischtennis Club & Open Decks for VinylDJs. 20.00 Hochstr. 46 Möbel Olfe Elfenabend. 21.30 Reichenberger Str. 177, Eingang Dresdner Str. Monarch (☎ 61656003) BeatGeeks. DJs: LeBob, Hazeem, Suff Daddy. 21.00 Skalitzer Str. 134 Suicide Circus Encore une fois. DJs: David Keno, Daniel Dreier u. a. 23.55 Revaler Str. 99 KUNST Humboldt-Universität – Institut für Bibliothekswissenschaft (☎ 20930) Die Zeitlichkeit des Entwerfens. Referent: Claudia Mareis. 18.00, HS 207 Dorotheenstr. 26 Museum Ephraim-Palais (☎ 24002162) Elternzeit Kultur – mit dem Baby ins Museum. Freier Eintritt für Eltern mit Baby in die Ausstellung „Berlin – Stadt der Frauen“. 10.00-18.00 Poststr. 16 Petruskirche Lichterfelde (☎ 77328452) Eröffnung: Volker Rohlfink: Sfumato – Preciso. Malerei. 20.00 Oberhofer Platz BÜHNE Ballhaus Naunynstraße (☎ 75453725) Mais in Deutschland und anderen Galaxien. 21.00 Naunynstr. 27 Bar jeder Vernunft (☎ 8831582) Carrington-Brown: Dream A Little Dream. Chansons. 20.00 Schaperstr. 24 Berliner Ensemble (☎ 28408155) Faust I und II. Von Goethe/Wilson/Grönemeyer. 18.00 Bertolt-Brecht-Platz 1 Brotfabrik (☎ 4714001) Das Entchen. 10.00 Caligariplatz Bagdad in Bayern Der Roman „Ohrfeige“ von Abbas Khider sollte Pflichtlektüre für alle sein, die die Notwendigkeit der Willkommenskultur für Flüchtlinge anzweifeln. Denn es geht darin um die Geschichte des 19-jährigen Karim Mensy, der zurzeit des zweiten Irakkrieges von Bagdad nach Bayern flüchtet. Khider erzählt von der Ablehnung der Bevölkerung, der abweisenden Sachbearbeiterin der Asylbehörde (die er gerne an einen Stuhl fesseln würde, damit sie ihm zuhört), aber auch von den Heimen, in denen er nachts von den Schreien seiner traumatisierten Mitbewohner aufschreckt. Im Gespräch mit dem taz-Literaturredakteur Dirk Knipphals wird es auch um die Erfahrungen des Schriftstellers bei seiner Flucht gehen. Foto: Peter-Andreas Hassiepen THEATER lich verboten. Auch Molière war einer, der erfahren musste, dass der Schatten der Staatsmacht lang und die Macht der Künstler eher bescheiden ist. Aber wie sieht die Sache heute aus? Wenn jeder plötzlich Künstler ist? Hat sich das Verhältnis am Ende verkehrt? (Volksbühne: „Kabale der Scheinheiligen oder Das Leben des Molière“, Premiere 28. Mai, 19 Uhr) Damian Rebgetz war gerade noch beim Theatertreffen in Anna Sophie Mahlers toller Adaption von Josef Bierbichlers finsterem Heimatroman „Mittelreich“ zu sehen. Nun kommt der Schauspieler und Sänger (gemeinsam mit Fabian Holle, Baly Nguyen und Melanie Jame Wolf) mit „Elegy for Television“, einem Abgesang auf das im Verschwinden begriffene Fernsehen ins Hebbel am Ufer (HAU). Vorbei gehen nämlich mit dem Digitalzeitalter gerade die Tage, als noch das Fernsehprogramm unser Leben strukturierte. Alles wird anders. Aber wie? Im Rahmen des Performing Arts Festival wird noch einmal auf selige Fernsehzeiten zurückgeblickt (HAU: „Elegy for Television“, 28. Mai, 20.30 Uhr). Im Ballhaus Naunynstraße steht wieder Olivia Wenzels Stück „Mais in Deutschland und anderen Galaxien“ auf dem Spielplan, das voll rebellischer Poesie, aber auch Bitterkeit die Geschichte der Kindheit des Sohns einer Deutschen und eines Angolaners in der DDR erzählt (Ballhaus Naunynstraße: „Mais in Deutschland und andere Galaxien, 27.,29. & 31. Mai, jeweils 20 Uhr). ■■Abbas Khider – Lesung und Gespräch: Brecht-Haus, Chaus- Deutsches Theater (☎ 28441225) Unterwerfung. 19.30; Baal. 20.00, Kammerspiele Schumannstr. 13 a English Theatre Berlin (☎ 6911211) The Rewilding Project. Performance von Liz Erber. 20.00; The Present Imperfect. 21.30 Fidicinstr. 40 Eschschloraque (☎ 30872573) Bande á Part: Kinder des Oubliettes. Puppet Musical. 23.00 Rosenthaler Str. 39 frannz club (☎ 72627930) Improvisationstheater Paternoster: Der Spielekönig. 20.00 Schönhauser Allee 36 Gretchen (☎ 25922702) Nuhr ab 18! Junge Comedy mit Dieter Nuhr. 19.00 Obentrautstr. 19-21 Hebbel am Ufer/Hau 2 (☎ 25900427) Gob Squad: Are You With Us? 19.00 Hallesches Ufer 32 Maxim Gorki Theater (☎ 20221115) Small Town Boy. 19.30 Am Festungsgraben 2 Mehringhof-Theater (☎ 6915099) Die Fil Show. 20.00 Gneisenaustr. 2 a Renaissance-Theater (☎ 3124202) Die Hose. 20.00 Knesebeckstr. 100 Schaubühne (☎ 890023) Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs. 19.30, Saal C; Ungefähr gleich. 20.00, Studio Kurfürstendamm 153 Stachelschweine (☎ 2614795) Ausweg freihalten. 20.00 Tauentzienstr. 9-12 Theater Größenwahn (☎ 2511096) Kurt-Tucholsky-Kabarett. 20.00 Meinekestr. 24 Theater Strahl/Die Weiße Rose (☎ 69599222) Klasse Klasse. Jugendtheater, ab 13 J. 11.00, 19.30 Martin-Luther-Str. 77 Vaganten Bühne (☎ 3124529) Moby Dick. 20.00 Kantstr. 12 a Volksbühne (☎ 24065777) P14 – ¿Feuer, willst du mit mir gehen?. 19.00, 3. Stock Rosa-Luxemburg-Platz Volksbühne/Grüner Salon (☎ 24009328) Die Gorillas: Ende Gelände – Volkstheater mit den Gorillas. Improvisationstheater. 20.00 Rosa-Luxemburg-Platz 2 wilde Oscar (☎ 23369087) Christl & Älexis – Das kleine Musical mit den großen Schulterpolstern. 19.30 Niebuhrstr. 59/60 WORT Buchhändlerkeller (☎ 7918897) Lebenswege: Peter Weitzner liest aus dem zweiten Teil seiner Autobiografie „Der Junge im gelben Jackett“. 20.30 Carmerstr. 1 Deutsche Bank KunstHalle (☎ 20209311) Michael Wolffsohn stellt sein Buch „Zivilcourage. Wie der Staat seine Bürger im Stich lässt“ vor. Mit Otto Schily, Einführung: Stephan Detjen. 19.30, Atrium Unter den Linden 13-15 Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus (☎ 2834327) Sabine Lange stellt ihr Buch „Fallada – Fall ad acta? Die Stasi und die DDR-Erbepflege“ vor. 18.00 Nikolaikirchplatz 5-7 Haus der Demokratie und Menschenrechte (☎ 20165520) „Madgermanes“ – Woran ich mich erinnere .... Präsentation der Graphic Novel von Birgit Weyhe und Gespräch zur Situation der mosambikanischen Vertragsarbeiter/-innen in der DDR. 17.00, Robert-Havemann-Saal Greifswalder Str. 4 Istituto Italiano di Cultura – Italienisches Kulturinstitut (☎ 2699410) Marco Belpoliti stellt das Buch „Primo Levi Di Fronte E Di Profilo“ vor. Lesung, Moderation: Andrea Bajani, Anmeldung erbeten: antwort. [email protected]. 19.00 Hildebrandstr. 2 Jüdische Gemeinde Berlin – Gemeindehaus Fasanenstraße (☎ 880280) Volker Wagner stellt sein Buch „Geschichte der Berliner Juden“ vor. Buchpräsentation. 19.00, Kleiner Saal Fasanenstr. 79-80 Literaturforum im Brecht-Haus (☎ 2822003) Abbas Khider liest aus „Ohrfeige“. Lesung und Gespräch, Moderation: Dirk Knipphals. 20.00 Chausseestr. 125 Museum für Kommunikation (☎ 202940) Der Stinkefinger. Kleine Geschichte einer wirkungsvollen Geste. Lesung mit Reinhard Krüger. 18.30 Leipziger Str. 16 Prater Judith Hermann liest „Lettipark“. Ab 16 J. 20.00 Kastanienallee 7-9 taz-Café (☎ 25902164) Boris Schumatsky stellt sein Buch „Der neue Untertan“ vor. Der Autor im Gespräch mit Jan Feddersen. 19.00 Rudi-Dutschke-Str. 23 Theater im Palais (☎ 20453450) Berliner Geschichten: Kästner für Erwachsene. Lesung mit Gabriele Streichhahn und Carl Martin Spengler, Ute Falkenau (Klavier). 20.00 Am Festungsgraben 1 Verlängertes Wohnzimmer (☎ 45306351) Die fünfte Lesung. Andy Suess und Freddy Bee präsentieren Autoren, Poeten, Texter und Slammer. 20.00 Frankfurter Allee 91 KINDERHORT Atze Musiktheater (☎ 81799188) Ronja Räubertochter. Ab 7 J. 16.00, Saal Luxemburger Str. 20 BKA-Theater (☎ 2022007) Platypus Theater: The Clown Who Lost His Circus. 11.00 Mehringdamm 34 Finnland-Institut (☎ 520026010) Into the Wind! Nordische Kinder- und Jugendliteraturtage. Programm: www.kulturkindinto-the-wind.com. bis 3.6. Georgenstr. 24 Grips Podewil (☎ 39747477) Die Prinzessin und der Pjär. Ab 8 J. 10.00 Klosterstr. 68 Konzerthaus (☎ 203092101) Das kleine Ich bin ich. Ab 4 J. 10.00, WernerOtto-Saal Gendarmenmarkt 2 Nordische Botschaften – Felleshus (☎ 50500) Frech, wild & wunderbar. Schwedische Kinderbuchwelten. Interaktive Familienausstellung, von 3-10 J. 10-19 Rauchstr. 1 Prater Moritz in der Litfasssäule. Von 8-11 J. 10.00 Kastanienallee 7-9 Theater an der Parkaue (☎ 55775252) Die kleine Hexe. Ab 5-10 J. 10.00, Bühne III Parkaue 29 Tschechow-Theater (☎ 93661078) Theaterwerkstatt. Märchen werden gelesen, erzählt und nachgespielt, ab 6 J. 15.30-17.30 Märkische Allee 410 LAUTSPRECHER BAIZ Vom KZ Esterwegen zum KZ Sachsenhausen. Infoveranstaltung und Ausstellung mit Ralph Gabriel. 20.00 Schönhauser Allee 26 a Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften – Jägerstr. (☎ 203700) August von Kotzebue im estnisch-deutschen Dialog. 18.00, Einstein-Saal Jägerstr. 22-23 Europäische Akademie Berlin (☎ 8959510) Deutscher OSZE-Vorsitz 2016: Neue Impulse für Menschenrechte im Donbass und auf der Krim? Diskussion mit Oleksandra Matwitschuk, Oleksij Matsuka u. a., Anmeldung: 22012634. 19.00 Bismarckallee 46-48 Französische Friedrichstadtkirche (☎ 2041507) Polen zwischen Restriktion und Protest. Gespräch mit dem Komitee zur Verteidigung der Demokratie. 19.00 Gendarmenmarkt 5-6 Helle Panke (☎ 47538724) Das ungarische Dilemma und der schwere Ganz zur europäischen Einheit. Vortrag von Almos Csongár, Moderation: Hugo Velarde. 19.00 Kopenhagener Str. 9 Heinrich-Böll-Stiftung Gegner*innenaufklärung: Informationen und Analysen zu Anti-Feminismus. Mit Ilse Lenz, Thomas Gesterkamp u. a. 9.00 - 17.30 Schumannstraße 8 Instituto Cervantes Berlin (☎ 2576180) Die baskische Regierung im Exil und die Schaffung der Europäischen Union: José Antonio Agirre und Alberto Onaindia. Vortrag von Iñaki Goiogana. 19.00 Rosenstr. 18-19 Karl-Liebknecht-Haus Dietrich Bonhoeffer (4.2.1906-9.4.1945). Referent: Heinrich Fink, Moderation: Elfriede Juch. 10.00, Seniorenklub Kleine Alexanderstr. 28 K-Fetisch 1976 – Die DDR in der Krise. Referent: Karsten Krampitz. 19.00 Wildenbruchstr. 86 Paul-Löbe-Haus (☎ 22738883) Übergabe der Petition zur Rettung der Nachtund Autozüge. 12.00, Westeingang Konrad-Adenauer-Str. 1 Staatsbibliothek – Haus II (☎ 2660) Informationen, Macht und das „Right to be Forgotten“. Werkstattgespräch mit Jörg Pohle. 18.15, Lesesaal Potsdamer Str. 33 Topographie des Terrors (☎ 25450950) Die „Falange“ und das Franco-Regime in Spanien. Vortrag von Walther L. Bernecker, Moderation: Stefanie Schüler-Springorum. 19.00 Niederkirchnerstr. 8 BIS 11.07.2016 15.04.-22.08.2016 HEIDI SPECKER IN FRONT OF FOTOGRAFIEN 2005/2015 Berlinische Galerie, Alte Jakobstraße 124–128, 10969 Berlin, Mi–Mo 10–18h #HeidiSpeckerBG, #berlinischegalerie, www.berlinischegalerie.de Abb.: Heidi Specker, H.B., aus der Serie IN FRONT OF, Detail, 2015, © Heidi Specker / VG BILD-KUNST Bonn, 2016 S tolz wie Oskar ist der Westen auf seine Freiheit. Deswegen kann ihm natürlich auch keiner verbieten, einen autokratischen Staatschef als Ziegenficker zu verhöhnen. Und damit wirklich nichts passieren kann, wird als Zusatzversicherung schnell noch das SatireLabel draufgeklebt. So machen das übrigens auch die Rechtsradikalen in ihren YouTube-Kanälen: Ihre Hetze als „Satire“ zu labeln, um sich der Strafverfolgung zu entziehen, worauf kürz- 38 TAZ.DI E TAGESZEITU NG taz.plan DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 Vollwäsche oder Schongang? 38 Minuten ist ihr neues Album lang – das entspricht genau der Länge eines Waschgangs. Martin Schmidt und Drew Daniel vom Duo Matmos aus Baltimore haben dafür zunächst den reinen Klang einer Waschmaschine aufgenommen – danach begann die kreative Arbeit. Hören kann man das Ergebnis nun auch zu Gast: live, wenn Matmos zum ersten Mal nach ihrem gefeierten CTM-Eröffnungskonzert 2013 wieder in Berlin spielen. Davor steht die schwedische Komponistin Klara Lewis auf der Bühne. ■■Matmos & Klara Lewis: Berghain, Am Wriezener Bahnhof, 1. 6., 21 Uhr, 20 Uhr, 20 € DAAD-Stipendiat Ghassan Salhab 1. Juni, 20h AL-WADI The Valley Libanon/F/D/Katar/VAE 2014 OmE 134‘ Kino Arsenal am Potsdamer Platz Info 26955100 | arsenal-berlin.de MELANGE 64. Steglitzer Woche Volksfest mit Kulturprogramm, Feuerwerk, Schaustellern. Info: www.svbev.de. bis 12.6., 15.00-22.00 Festpark am Teltowkanal Babylon Mitte (☎ 2425969) Berlin – Babylon – Bagdad. Drei Städte. Eine Faszination. Filmfestival & Lesungen. 11.00 Rosa-Luxemburg-Str. 30 Begine (☎ 2151414) Skatrunde. Nur für Frauen. 19.00 Potsdamer Str. 139 Domäne Dahlem (☎ 6663000) Erleben Sie mit uns die Bienensaison! Treff: Brunnen im Hof. 14.00 Königin-Luise-Str. 49 Nordische Botschaften – Felleshus (☎ 50500) Into the Wind! Nordische Kinder- und Jugendliteraturtage: ALMA – der Astrid Lindgren Memorial Award. Vorstellung von Meg Rosoff durch Helen Sigeland, Anmeldung: event. [email protected]. 19.00 Rauchstr. 1 Planetarium am Insulaner (☎ 7900930) Die Weltumseglung Magellans. Vortrag von Jens Köhler. 20.00 Munsterdamm 90 Uferstudios (☎ 46060887) b12 – The New Workshop Festival for Contemporary Dance and Performance Art. Info: www.b12.space. bis 4.6., Uferstr. 23 KONZERT Badenscher Hof Jazzclub (☎ 8610080) Gallardo, Schrack, Stabenow & Kersting. 21.00 Badensche Str. 29 Bröhan-Museum (☎ 32690600) Junge Musiker begegnen dem Jugendstil. 14.00 Schloßstr. 1 a Cassiopeia (☎ 29362966) Skinny Lister, North Alone. 20:00 Revaler Str. 99 Køpi (☎ 2795916) Extinct/Exist. 22.00, Köpenicker Str. 137 Kulturbrauerei – Kesselhaus (☎ 44315151) 10. Festival Jazzdor Berlin: Joachim Kühn/Émile Parisien Duo, Dominique Pifarély Quartet, Sylvain Rifflet. 20.00 Knaackstr. 97 Marie Antoinette (☎ 24781223) Os Mutantes. 21.00 Holzmarktstr. 15-18 Privatclub (☎ 89617385) Eli Paperboy Reed. 20.00 Skalitzer Str. 85-86 Schlot (☎ 4482160) Maria Baptist Jazz Orchestra. Jazz. 20.30 Invalidenstr. 117 Schokoladen (☎ 2826527) Goldfish, Elephants on Tape, Komparse. 19.00 Ackerstr. 169-170 Yorckschlösschen (☎ 2158070) Alex la Duus & Jan Hirte. Folk Blues. 21.00 Yorckstr. 15 KLUB Berghain Panorama Bar Ultimate Care II. Live: Matmos; Klara Lewis. 20.00 Am Wriezener Bahnhof 70 Cassiopeia (☎ 29362966) Bass Club. All School Hip-Hop, DJs: Freshfluke, Grizly Adams. 23.00 Revaler Str. 99 Tresor Tresor New Faces. Secunda (District25, The Crave/ Amsterdam), Bosman (Soenda, Adept/ Amsterdam), hosted von Esther Duijn (Tresor.Berlin); Aurora Bar: Miss Italia (Tresor. Berlin). 23:59 Köpenickerstr. 70 KUNST Deutsche Bank KunstHalle (☎ 20209311) Performance: Miriam Simun A Measure of Scatter Across Berlin. Anmeldung erbeten: [email protected]. 19.00 Unter den Linden 13-15 Galerie 100 (☎ 9711103) Frida Kahlo. Vortrag mit Bildern von Gerhild Komander. 19.30 Konrad-Wolf-Str. 99 Galerie Lars Friedrich Eröffnung: Ilya Lipkin. 18.00-21.00 Kantstrasse 154 A Museum für Fotografie (☎ 266424242) Eröffnung: Alice Springs: The MEP Show; Helmut Newton: Yellow Press; Mart Engelen: Portraits. 20.00 Jebensstr. 2 n.b.k. – Neuer Berliner Kunstverein (☎ 2807020) Other Planes of There. Künstlergespräch und Filmscreening mit Renée Green und André Rottmann. 19.00 Chausseestr. 128-129 BÜHNE Berliner Ensemble (☎ 28408155) Die Räuber. 19.30 Bertolt-Brecht-Platz 1 Berliner Kriminal Theater (☎ 47997488) Tatort Bühne. Impro-Theater Theatersport. 20.00 Palisadenstr. 48 BKA-Theater (☎ 2022007) Evers & Eichhorn: Bezirkslieder. Musikkabarett. 20.00 Mehringdamm 34 Brotfabrik (☎ 4714001) Das Entchen. 10.00 Caligariplatz Deutsche Oper (☎ 34384343) Opernwerkstatt: Die Entführung aus dem Serail. Probenbesuch und Gespräch. 18.30, Foyer Bismarckstr. 35 Deutsches Theater (☎ 28441225) Der Zauberberg. 19.00, Kammerspiele; Terror. 20.00 Schumannstr. 13 a Gretchen (☎ 25922702) Nuhr ab 18! Junge Comedy mit Dieter Nuhr. 19.00 Obentrautstr. 19-21 Indische Botschaft (☎ 257950) Odissi. Indischer Tanz, Ausweis erforderlich. 18.00, Auditorium Tiergartenstr. 17 Kleines Theater (☎ 8212021) Ingeborg. 20.00 Südwestkorso 64 Komödie am Kurfürstendamm (☎ 88591188) Hundewetter. 20.00 Kurfürstendamm 206 Mehringhof-Theater (☎ 6915099) Die Fil Show. 20.00 Gneisenaustr. 2 a Renaissance-Theater (☎ 3124202) Die Hose. 20.00 Knesebeckstr. 100 Schaubühne (☎ 890023) Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs. 19.30, Saal C Kurfürstendamm 153 Scheinbar (☎ 7845539) Open-Stage-Varieté, präsentiert von Horst Blue. 20.00 Monumentenstr. 9 Schlosspark Theater (☎ 7895667100) Einer flog über das Kuckucksnest. 20.00 Schloßstr. 48 Stachelschweine (☎ 2614795) Ausweg freihalten. 20.00 Tauentzienstr. 9-12 Stage Theater am Potsdamer Platz (☎ 01805/4444) Hinterm Horizont. 19.00 Marlene-Dietrich-Platz 1 Stage Theater des Westens (☎ 01805/4444) Tanz der Vampire. 18.30 Kantstr. 12 Theater am Kurfürstendamm (☎ 88591188) Premiere: Backbeat – Eine Beatles-Geschichte. 20.00 Kurfürstendamm 206 Theater Größenwahn (☎ 2511096) Kurt-Tucholsky-Kabarett. 20.00 Meinekestr. 24 Theater im Palais (☎ 20453450) Der eingebildete Kranke. 20.00 Am Festungsgraben 1 Theater Strahl/Die Weiße Rose (☎ 69599222) Klasse Klasse. Jugendtheater, ab 13 J. 11.00 Martin-Luther-Str. 77 Theater Strahl/Probebühne (☎ 69599222) Krieg. Stell dir vor, er wäre hier. Ab 13 J. 18.00 Kyffhäuser Str. 23 Wühlmäuse (☎ 30673011) Jürgen von der Lippe: Wie soll ich sagen ...? 20.00 Pommernallee 2-4 WORT Karl-Marx-Buchhandlung (☎ 297778910) Renate Geißler und Angelika Neutschel lesen aus Anna Seghers Roman „Transit“. 19.30, Salon Karl-Marx-Allee 78 KINDERHORT Atze Musiktheater (☎ 81799188) Die drei Räuber. ab 5 J. 10.00 Luxemburger Str. 20 FEZ-Berlin (☎ 530710) Internationales Kindertagsfest. 9.00-18.00 Straße zum FEZ 2 Finnland-Institut (☎ 520026010) Into the Wind! Nordische Kinder- und Jugendliteraturtage. Information und Programm: www.kulturkind-into-the-wind.com. bis 3.6. Georgenstr. 24 MachMit! Museum (☎ 74778200) geboren & willkommen. Ausstellung für Kinder von 4-12 J. bis 4.12., Di-So 10.00-18.00 Senefelderstr. 5 Nordische Botschaften – Felleshus (☎ 50500) Kindertag: Spatzenkino: Michel und Ida aus Lönneberga (SE 2013). Episoden aus dem Spielfilm, ab 15.00: Basteln und Spielen, Anmeldung: 4494750. 16.00; Frech, wild & wunderbar. Schwedische Kinderbuchwelten. Interaktive Familienausstellung, von 3-10 J. 10-19 Rauchstr. 1 Theater Mirakulum (☎ 4490820) Peter und der Wolf – Sinfonie der Puppen. Von 4-10 J., Vorbestellung erforderlich. 10.00 Brunnenstr. 35 Theater Zitadelle (☎ 3353794) Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt. Das Weite Theater, ab 4 J. 10.00 Am Juliusturm 64 Universität der Künste/Bundesallee (☎ 31852450) crescendo2016: Raus die Maus und weg der Beck. Musiktheater, ab 4 J. 11.00, JosephJoachim-Konzertsaal Bundesallee 1-12 G anz bewusst sind Neal McQueens Aufnahmen bei Hilaneh von Kories auf schlichte Papierfahnen gedruckt. Die Schwarzweißaufnahmen scheinen dadurch direkt aus der Wand heraus zu strahlten: Sie verlangen eine sorgfältige Hängung, aber keine edle Rahmung. Das Thema des deutschen Fotografen, der lange Jahre in Hamburg in der Musikbranche tätig war, sind die syrischen Flüchtlinge in den grieKUNST BRIGITTE WERNEBURG schaut sich in Berlins Galerien um chischen Auffanglagern in Lesbos und in Idomeni. Sie lassen den Fotografen sehr nah an sich und damit an ihre Situation heran. Die eindrücklichen Porträts der Flüchtlinge und der Helfer bezeugen, was die Bilder vom Müllberg aus Schwimmwesten erzählen oder vom gestrandeten Schiff und der glücklichen Übergabe eines Kindes an seine Mutter, auf eine Weise, die wirklich berührt. Besonders die Kinder schauen ungewohnt ernst und sehr skeptisch in die Welt. Neal McQueen ist ein großartiger Fotograf, versteht sich dabei aber als humanitärer Aktivist. Deshalb sind jetzt nur sechs Motive aus der Griechenlandrecherche käuflich zu erwerben. Freilich für preiswerte 400 Euro, von denen die Hälfte an die Flüchtlingsinitiative Be an Angel e. V. geht (bis 30.6., Di– Fr 14–19, Sa 12–15 Uhr, Belziger Str. 35; Freitag, 27. 6. Gespräch mit Neal McQueen und Andreas Tölke / Be an Angel e. V.). Vom Krieg spricht auch der Schweizer Künstler Uwe Wittwer, der bei Jürg Judin seine vierte Einzelausstellung hat. Eine Regalwand voll rotgrundiger Aquarelle umfasst 94 Bilder der Serie „Im Widerschein“, in der Wittwer die fast 500 verschwundenen Gemälde des einstigen Kaiser-Friedrich-Museums (jetzt Bode-Museum) ins Gedächtnis ruft, die in einem Flakbunker in Friedrichshain ausgelagert waren, der direkt nach Kriegsende vollständig ausbrannte. Wie bei seiner großformatigen Ölmalerei kombiniert Wittwer auch hier Versatzstücke der Vorlagen, collagiert Bildausschnitte, er übermalt die eigentliche Komposition, wobei er alle Bilder als Negative zeigt: Seine rabiaten Eingriffe versteht der Künstler als eine Art Allegorie auf die Gewaltexzesse des Krieges. Die in solchen Kontexten zerstörten, verschollenen und auch geborgenen Kunstwerke sind für Wittwer Anlass einer Aneignung, die es ihm erlaubt, konzeptuell in großen thematischen Serien zu arbeiten, dabei gleichwohl das Bild als solches zu analysieren, zu dekonstruieren und rekonstruieren, in seiner Gestik, seiner Form, seinem Motiv und seiner Farbigkeit. Hier geht er am experimentellsten und eigensinnigsten vor, und hier liegt denn auch die stärkste Verführungskraft seines Werkes (bis 18. 6., Di–Sa 11–18 Uhr, Potsdamer Str. 83). Kinotipp LAUTSPRECHER Café BilderBuch (☎ 78706057) Philosophisches Café: Metaphysik als Erfahrung. Mit Johann-Ulrich Tegge. 19.00 Akazienstr. 28 Caritasverband e. V. Offene Wunden – Wie viel Gerechtigkeit verträgt der Frieden in Kolumbien?. Diskussion mit Darío Echeverri, Tom Koenigs, Natascha Zupan u. a., Anmeldung bis 27.5. erbeten: [email protected] (Betreff: „Offene Wunden“). 19.30 Reinhardtstr. 13 GLS Sprachenzentrum (☎ 7800890) Daten – Währung der Zukunft: Datengetriebene Geschäftsmodelle, Plattformen und die Freiheit des Internet. Diskussion mit Jana Moser, Philipp Lück, Bernd Schlömer, Moderation: Dirk Neumann, Anmeldung: 22012634. 19.00, Lounge Kastanienallee 82 Goldnetz e. V. Infoabend Ärzte ohne Grenzen. 19.00 Am Köllnischen Park 1 Foto: Promo Foto: Josh Sisk MITTWOCH, 1. JUNI 2016 Weil ihnen die Bierpreise zu hoch waren, bekam der Maler Martin Kippenberger Ärger mit den Punks, nachdem er das SO36 eröffnet hatte. Es wurde geschlossen – und wenig später wieder eröffnet. Manfred Jelinski und Jörg Buttgereits Doku „So war das SO36“ (1981–84) zeigt anhand der legendären Konzertstätte die zwischen Kaputtness und Glamour torkelnde Atmosphäre Westberlins. 22.30 Uhr im Kino Lichtblick. John Lloyd Stephens: Reiseerlebnisse in Centralamerika, Chiapas und Yucatan Fr 10.06. // Maschinenhaus // 20h HAKEN Londons Prog-Rocker mit neuem Album „Affinity“ TICKETS 030 / 44 31 51 00 // WWW.KESSELHAUS.NET Der Jurist erhielt 1839 von US-Präsident Van Buren den Auftrag, den politischen Zustand der Zentralamerikanischen Föderation zu untersuchen, eines Staatenverbundes aus fünf mittelamerikanischen Ländern. Auf seiner neun Monate dauernden Reise durch die von Bürgerkriegen zerrissenen Länder unternahm er – gemeinsam mit dem Zeichner Frederick Catherwood – die erste wissenschaftliche Erforschung der Maya-Ruinenstätten von Copán, Palenque und Uxmal und untersuchte ausführlich die Streckenführung für den seit der »Conquista« erträumten Nicaragua-Kanal. ISBN 978 3 941924 04 8, 968 Seiten, Leinen im Schutzumschlag. Erweiterte Neuausgabe auf der Grundlage der amerikanischen Erstausgabe von 1841. Mit 10 Karten, vielen Hintergrundinformationen, einem umfangreichen Register und über 100, teils farbigen Abbildungen von Frederick Catherwood und anderen. 49 € (D). In jeder Buchhandlung oder unter www.verlag-der-pioniere.de www.volksbuehne-berlin.de, 05.06.16, 20 Uhr taz.plan DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 TAZ.DI E TAGESZEITU NG 39 KUNSTRAUM KUNST AUSSTELLUNGEN Akademie der Künste/Hanseatenweg (☎ 200572000) DEMO:POLIS – Das Recht auf Öffentlichen Raum. tgl. 11-21 bis 29. 5. Hanseatenweg 10 Deutsches Historisches Museum (☎ 203040) Angezettelt – Antisemitische und rassistische Aufkleber von 1880 bis heute. tgl. 10-18 bis 31. 7. Unter den Linden 2 Haus am Kleistpark (☎ 902776964) Arwed Messmer, Annett Gröschner: Inventarisierung der Macht – Die Berliner Mauer aus anderer Sicht. Fotografie. Di-So 11-18 bis 21.8. Grunewaldstr. 6-7 ifa-Galerie Berlin (☎ 28449140) Politics of Sharing: Über kollektives Wissen. Di-So 14-18 bis 10. 7. Linienstr. 139-140 Schwules Museum (☎ 69599050) millionaires can be trans* // you are so brave*. Mo, Mi, Fr, So 14-18, Do 14-20, Sa 14-19 Lützowstr. 73 Berlinmusik Kraft und Buße Liebe ist auch nur ein Sprechakt. Annette Sonnewend, „Bla Bla“, Neonschrift Foto: Annette Sonnewend SCOTTY ENTERPRISES What is love? … und andere fragliche Imperative Goethes pathetisch leidender junger Werther diente Roland Barthes als Schlüssel für seine Typologie alphabetisch sortierter Liebender. In „Fragmente einer Sprache der Liebe“ kommen die halluzinatorischen Phrasen des Sturm und Drang nicht sehr gut weg. Und doch sind es dramatisierte Banalitäten, die die größten Regungen des Herzens (oder war es des Geistes?) steuern. Wie Barthes in der Ausstellung „Thou shalt love“ bei Scotty Enterprises wegkommt, wird sich zeigen: Annette Sonnewend und Reka Goldt dekon- struieren in ihren Arbeiten Liebesdiskurse und andere Sprachmaschinen. Die entscheidende Frage „Ist die Liebe gefunden oder erfunden?“ ergründet die Neoromantics-Lesegruppe mit Emma Gradin. Eine kollektive Lektüre der philosophischen Liebesabhandlungen von Barthes, Alain Badiou, Seneca und Luce Irigaray ist vielleicht der beste Weg, sich nicht in der Kopflastigkeit zu verlieren. Obwohl wir ja, wenn es nach Irigaray ginge, erst einmal das „polysensorische Hören“ lernen müssten, um ein transzendentales „Zwi- Galerie ■■Eröffnung: 27. 5., 19 Uhr, Anmeldung zur Lesegruppe am 1.6.: [email protected]; Bis 18. 6. Mi. – Fr. 15 – 19 Uhr, Sa. 14 – 18 Uhr, Oranienstr. 46 Psychoanalytische Tiefen im Werk Eva Hesses: Vortrag Eva Hesse, „Right After“ (1969) in der Yale University Art Gallery, New Haven, CT 1992 Foto: © The Estate of Eva Hesse. Courtesy Hauser & Wirth Minimalismus hat auch Gefühle. In ihrem Buch „Visualizing Feeling: Affect and the Feminine Avant-garde“ beschreibt die Kunsthistorikerin Susan Best, wie fundamental die Arbeiten von Eva Hesse die Erzählung des Minimalismus als antiästhetisch, anti expressiv und antisubjektiv unterliefen. Hesse war nicht auf der Suche nach großen Gegen-Gesten, sondern benutzte das wenige Wesentliche, um umso Tieferes zu entfachen. Best zufolge lehnt die post-1960er-Kunst demnach das Subjektive nicht ab, sondern rekonfiguriert es. Damit stünde die Psychoanalyse ihr ebenso nahe wie diese dem Surrealismus. So trifft es sich, dass die International Psychoanalytic University in Kooperation mit dem Studiengang Kunsttherapie der Kunsthochschule Weißensee über Leben und Werk Hesses nachdenkt: Die Psychoanalytikerin und Kunsttherapeutin Esther Dreifuss-Kattan spricht am Donnerstag in ihrem Vortrag „Hang Up (1966): Ein Übergang vom Rande des Verlusts zum Containment der Leere“ über Kunst als Umgangsform mit NYM Trauer und Verlust. ■■26. 5., 20 Uhr, 3. Stock, Stromstr. 2 Einblick (623) Zu den Personen ■■Annette Sonnewend (*1971) lebt in Berlin, studierte in Wien an der Universität für Angewandte Kunst. Seit 2011 Mitglied von Scotty Enterprises Berlin; Zahlreiche Ausstellungen, Preise und Stipendien: supermarket artfair, Stockholm; Campell Works, London; Number Three: Here and There, Julia Stoschek Collection. 2004 Gründung von Cie. Agar Agar mit Michael Strasser. ■■Michael Strasser (*1977) lebt in Wien, studierte dort an der Universität für Angewandte Kunst. Zahlreiche Ausstellungen und Installationen: Die Freiheit, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum; Solitaire, Serdica, Slowenien; stop talking in babylanguage, Chicago, USA; Number Three: Here and There, Julia Stoschek Collection. Zur Eröffnung von „Thouh shalt love“ bei Scotty Enterprises lädt das Duo zu Einzelsitzungen ein (siehe oben). scheneinander“ erreichen zu können. Wer sich den banalen Urkräften, wie Barthes sie schilderte, allein stellen will, finde sich bei der Eröffnung zu performativen Einzelsitzungen von Cie. Agar Agar ein. Oder hole sich beim Verfassen von Liebesbriefen einfach Hilfe von Konzeptkünstler Peter Westman. Baby, don’t hurt me. NYM I NTERNATIONAL PSYCHOANALYTIC UN IVERSITY CIE. AGAR AGAR, KÜNSTLERDUO Foto: Cie. Agar Agar, 2016 Barbara Wien (☎ 28385352) Michael Rakowitz: The invisible enemy should not exist. Di-Fr 13-18, Sa 12-18 bis 20. 7. Schöneberger Ufer 65 Blain Southern Berlin Harland Miller: Tonight We Make History. DiSa 11-18 bis 30. 7. Potsdamer Str. 77-87 DNA (☎ 28599653) Anke Röhrscheid: Phenomena in Space. Di-Sa 11-18 bis 29. 5. Auguststr. 20 Daniel Marzona (☎ 54622140) Olaf Holzapfel: Der perfekte Weg. Di-Fr 11-18, Sa 12-18 bis 4. 6. Friedrichstr. 17 Esther Schipper (☎ 374433133) Tomás Saraceno: Aerocene. Di-Sa 11-18 bis 28. 5. Schöneberger Ufer 65 Galerie Buchholz (☎ 88624056) Wolfgang Tillmans: Studio. Di-Sa 11-18 bis 18. 6. Fasanenstr. 30 Galerie Crone (☎ 259244912) Hamid Sulaiman: Freedom Hospital. Zeichnung; Hanne Darboven: Evolution Leibniz. Di-Sa 11-18 bis 18. 6. Rudi-Dutschke-Str. 26 Galerie Dittmar Hideaki Yamanobe. Malerei und Zeichnung. Di-Sa 12–18 bis 11. 6. Auguststraße 22 Galerie Eigen + Art (☎ 2806605) Carsten Nicolai: Reflektor Distortion. Di-Sa 11-18 bis 28. 5. Auguststr. 26 Galerie Hilaneh von Kories Neal McQueens. Fr 14-19, Sa 12-15 bis 30. 6. Belziger Str 35 Galerie im Saalbau Birgit Auf der Lauer/Caspar Pauli: Bizim Deniz*. Di-So 10-20 bis 3. 7. Karl-Marx-Str. 141 Galerie Isabella Bortolozzi (☎ 26397620) Oscar Murillo: Land With Lost Olive Trees. DiSa 12-18 bis 25. 6. Schöneberger Ufer 61 Galerie Isabella Czarnowska (☎ 25899604) Stanislaw Fijalkowski: Before and after Abstraction. Di-Fr 11-18, Sa 11-16 bis 16. 7. Rudi-Dutschke-Str. 26 Galerie Judin (☎ 39404840) Uwe Wittwer: Im Widerschein – Scherben. Di-Sa 11-18 bis 18.6. Potsdamer Str. 83 Galerie Max Hetzler – Bleibtreustraße (☎ 45977420) Edmund de Waal: Irrkunst. Di-Sa 11-18 bis 16. 7. Bleibtreustr. 45 Galerie Max Hetzler – Goethestraße (☎ 45977420) Edmund de Waal: Irrkunst. Di-Sa 11-18 bis 16. 7. Goethestr. 2-3 Galerie Micky Schubert (☎ 49808487) Ketuta Alexi-Meskhishvili: I Move Forward, I Protozoan, Pure Protein. Di-Sa 12-18 bis 25. 6. Genthiner Str. 36 Galerie Thomas Fischer (☎ 74780385) Sebastian Stumpf: Ocean. Di-Sa 11-18 bis 4. 6. Potsdamer Str. 77-87 Gallery Taik Persons Adam Jeppesen: Vaca Muerta. Di–Sa, 11-18 bis 30. 7. Lindenstr. 34 G.A.S.-station / xıyız: Raumprojekt Oliver Huber. Rauminstallation. Di-Fr 14-18 bis 27. 5. Tempelherrenstr. 22 Haus am Lützowplatz (☎ 2613805) Mathilde ter Heijne: It Will Be! Partizipatorisches Projekt. Di-So 11-18 bis 5. 6. Lützowplatz 9 KM Galerie (☎ 99256364) Roland Gätzschmann. Do-Sa 14-18 bis 28. 5. Martin-Opitz-Str. 23 Konrad Fischer Galerie Alice Channer: Early Man. Di–Sa 11–18 bis 18. 6. Lindenstr. 35 Kunstraum Kreuzberg/Bethanien (☎ 902981455) Hero Mother: Contemporary Art by PostCommunist Women Rethinking Heroism. Di-So 12-19 bis 12. 6. Mariannenplatz 2 MD72 (☎ 74684021) Victor Man. Di-Sa 12-18 bis 5. 6. Mehringdamm 72 Neue Gesellschaft für Bildende Kunst (☎ 6165130) No Play: Feminist Training Camp. Gruppenausstellung. tgl. 12-19, Mi-Fr 12-20 bis 24. 6.; Eröffnung 20. 5., 19.00 Oranienstr. 25 n.b.k. – Neuer Berliner Kunstverein (☎ 2807020) Clemens von Wedemeyer: P.O.V. Di-So 12-18, Do 12-20 ; Elizabeth Prize. Di-Fr 12-18, Do 12-20, Showroom; Eröffnungen 27. 5.: 19.00, Chausseestr. 128-129 Niels Borch Jensen Gallery (☎ 61507448) Julie Mehretu: Epigraph, Damascus. Di-Sa 11-18 bis 4. 6. Lindenstr. 34 NOME Ralf Baecker: Order + Noise. Di-Sa 15-19 bis 18. 6. Dolziger Str. 31 Nymphius Projekte (☎ 21965060) Alicja Kwade, Tatiana Trouvé, Giorgio Griffa. Gruppenausstellung. Di-Fr 14-18, Sa 11-14 bis 9. 7. Bayerischer Platz Scotty Enterprises Thou shalt love. Mi-Fr 15-19, Sa 14-18; Eröffnung: 27. 5. 19.00, Oranienstr. 46 Supportico Lopez Adriano Costa: Storytellingcaipira. Di-Sa 11-18 bis 18. 6. Kurfürstenstr. 14b Zak-Branicka (☎ 61107375) KwieKulik: The Monument without a Passport. Di-Sa 11-18 bis 30. 7. Lindenstr. 35 taz: Welche Ausstellung in Berlin hat euch zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum? CAA: Isa Genzkens „Mach Dich hübsch!“ im Martin-GropiusBau. Weil ihr künstlerisches Universum, zum Beispiel ihre narrativen Collagen, uns inspiriert! Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin könnt ihr empfehlen? Der Allzeitklassiker panoramabar im Berghain, obwohl, seitdem die Gala darüber schreibt, wissen wir nicht mehr so genau … Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet euch zurzeit durch den Alltag? Auf jeden Fall Roland Barthes’ „Fragmente einer Sprache der Liebe“, Suhrkamp Taschenbuch. Außerdem Peter Grattons „Spekulative Realism. Problems and Prospects“, Bloomsbury Academic – weil es eine gute Einführung in diese relativ neue Philosophieströmung ist. Was ist euer nächstes Projekt? Ganz aktuell sind wir beide mit Vorbereitungen diverser Ausstellungen beschäftigt und arbeiten an einer Performance, die uns im Rahmen von Performa 2017 zum Gründungsort von Cie. Agar Agar nach New York zurückbringen soll. Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht euch am meisten Freude? Da unser beider Leidenschaft Kochen ist, bringt uns der Frühling wieder viele frische freche Früchtchen. Für Dirigenten gibt es einige unbestrittene Bewährungsproben. Die neun Symphonien Ludwig van Beethovens gehören immer noch zum Gipfel dessen, was man mit einem Orchester artikulieren kann – und mit dem Taktstock bewältigen muss. Simon Rattle, scheidender Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, sichert sich und dem Orchester – bevor er sich nächstes Jahr in Richtung London verabschiedet – mit seinem Beethoven-Zyklus, dem zweiten in seiner Karriere, jetzt schon einmal das gemeinsame Vermächtnis. Wenn sich jemand bei der starken Konkurrenz an herausragenden Beethoven-Einspielungen mit einer neuen Deutung versucht, hat er oder sie allein der vielen Vergleichsmöglichkeiten wegen schon einen schweren Stand. Unter den jüngeren Angeboten ist etwa Paavo Järvi mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen ein großer Wurf gelungen. Rattle braucht sich mit seinem Beethoven jedoch keinesfalls hinter den Kollegen zu verstecken. Romantisch, aber nicht angestaubt-getragen, strahlend, aber nicht glatt, kraftstrotzend, aber nicht grob: Rattle setzt auf Präzision und Transparenz, ohne darüber zu vergessen, dass diese Musik als Klangrede auch etwas mitzuteilen hat und dabei das eine oder andere laute Wort fallen darf. Neben den „Hits“ wie der 3., der 5. oder der 6. elektrisiert Rattle ebenfalls bei den etwas im Schatten stehenden Symphonien – wie der 4. mit ihrem abruptem Wechsel von Moll zu Dur im 1. Satz. Eine stillere Form der Klangrede, in diesem Fall vermischt mit herkömmlicher wörtlicher Rede, sind die „Bußverse“ des Komponisten Alfred Schnittke, dessen Schaffen insbesondere für Polystilistik und gelegentliche musikalische Pastiches steht. Romantik ist eine der Artikulationsformen, deren sich Schnittke bedient hat, und auch seine geistliche Chormusik greift auf deren Vokabular zurück. Allerdings ohne das Schwelgerische, vielmehr ist es ein dunkles Glimmen in rauer, liturgisch anmutender Polyphonie, auf das sich Schnittke konzentriert, vom Rias Kammerchor unter Hans-Christoph Rademann wunderbar dicht und innig vorgetragen. Noch so ein musikalisches Abschiedsgeschenk – mit dem Unterschied, dass Rademann sich inzwischen anderen Aufgaben an der Stuttgarter Bach-Akademie widmet. TIM CASPAR BOEHME ■■Berliner Philharmoniker, Sir Simon Rattle: „Ludwig van Beethoven: Symphonien 1-9“ (Berliner Philharmoniker Recordings) ■■RIAS Kammerchor, HansChristoph Rademann: „Alfred Schnittke: Penitential Psalms“ (Harmonia Mundi) 40 TAZ.DI E TAGESZEITU NG DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 taz.plan DIE LETZTEN 17 TAGE DER PLÜM von Katharina Greve TAG 4 Wissenswertes über die Plüm Seit es nur noch so wenige Plüm gibt, steht der Verkehr auf Plümos völlig still. Warum sollte man sich auch nach B bewegen, wenn an Ort A alles vorhanden ist? Zur Blütezeit der plümschen Kultur aber zogen starke Schrunen eifrig Karren hin und her, um Waren aller Art zu transportieren. Der letzte Wagen wurde vor nicht allzu langer Zeit verfeuert, um die letzte Schrune knusprig zu grillen. Katharina Greve lebt als Comic-Autorin, Cartoonistin und Künstlerin in Berlin. Sie zeichnet u. a. für DAS MAGAZIN und Titanic. Bisher erschienen eine CartoonSammlung und drei Graphic Novels von ihr, zuletzt „Hotel Hades“, eine absurde Reise ins Jenseits. Momentan baut sie im Internet unter www.das-hochhaus.de ein digitales Comic-Hochhaus, das jede Woche um eine Etage aufgestockt wird. www.katharinagreve.de FESTIVAL-SAISON MASSREGEL-VOLLZUG Im Kinosessel Im Kreuzfeuer Das 32. Internationale Kurz Film Festival in Hamburg vereint ab Dienstag rund 400 denkbar unterschiedliche Arbeiten. Weniger Filme, dafür aber längere, gibt es eine Woche lang in Emden und auf Norderney zu sehen ▶ SEITE 23 Vier verurteilte Straftäter sind in Niedersachsen izuletzt aus dem Maßregelvollzug ausgebrochen. Das bringt die Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) jetzt in Bedrängnis. Die CDU ruft nach Rücktritt und die FDP fordert eine Erklärung ▶ SEITE 22 Abo 030 - 259 02 - 590 | Hamburg 040 - 3890 17 - 0 | [email protected] | [email protected] | Bremen 0421 - 960 26 - 0 | Hannover 0511 - 89 7005 - 20 | [email protected] a : dp Foto 41 DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 TAZ.DI E TAGESZEITU NG ÖKOLOGIE Kieler Forscher kritisieren das MSC-Siegel für nachhaltig gefangenen Fisch, weil zertifizierte Bestände doch ausgebeutet werden. Auf das Siegel ganz verzichten wollen sie dennoch nicht VON GERNOT KNÖDLER Forscher des Kieler Exzellenzclusters „Ozean der Zukunft“ haben das MSC-Siegel für nachhaltig gefangenen Fisch kritisiert. Der „Marine Stewardship Council“ vergebe sein Siegel auch für Fische, deren Bestand gefährdet sei oder die zu stark befischt werden. Das Versprechen, durch die Zertifizierung erholten sich schwache Bestände, habe sich nicht erfüllt. Der MSC warf den Kieler Forschern vor, sie ignorierten „den internationalen wissenschaftlichen Konsens in Sachen nachhaltiger Fischerei“. Das blaue Label des MSC mit dem stilisierten Fisch ist auf vielen Produkten im Handel zu finden. Es verspricht den Verbrauchern, sie könnten guten Gewissens zugreifen, weil der Fisch aus einem Bestand kommt, der nicht gefährdet ist und der wirkungsvoll bewirtschaftet wird ohne der Meeresumwelt über Gebühr zu schaden. Das Siegel ist allgemein anerkannt, auch von den Umweltverbänden. Allerdings gibt es immer wieder Kritik, die Vorgaben des MSC reichten nicht weit genug oder seien nicht wirkungsvoll genug. In ihrer aktuellen Studie haben Forscher des Geomar-Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung und der Christian-Albrechts-Universität in Kiel 31 Fischbestände im Nordostatlantik betrachtet, die vom MSC zertifiziert wurden. Ziel war es, die Verlässlichkeit des Siegels zu testen. „Mehr als zehn Bestände wurden stärker befischt als ökonomisch sinnvoll und ökologisch vertretbar wäre“, stellen die Forscher fest. Kein dicker Fisch darunter: Geomar-Forscher begutachten einen Fang Foto: Geomar Gütesiegel für überfischte Bestände Die Studie bezieht sich auf die Einschätzungen des Internationalen Rats für Meeresforschung (Ices). Demnach wurde im ersten Jahr der MSC-Zertifizierung in elf Beständen auf eine Weise gefischt, die künftige Fänge gefährdet. Vier der Bestände waren so schwach, dass ihre Reproduktionsfähigkeit in Frage gestellt ist. Der MSC habe die Fischerei in diesen Beständen mit dem Hinweis zugelassen, durch die Zertifizierung und die damit verbundenen Auflagen werden sich die Bestände erholen. Das sei aber nicht der Fall, behaupten die Kieler. Im jüngsten Zertifizierungsjahr seien immer noch sieben der Bestände überfischt und fünf bedroht gewesen. Die Autoren der Studie empfehlen, die Richtlinien des MSC so zu ändern, dass die Zertifizierung aufgehoben werden muss, sobald ein Bestand überfischt wird oder gefährdet ist. „Die sollen sich einfach daran halten, was in den Vorgaben der Gemeinsamen Fischereipolitik der EU steht“, fordert Co-Autorin Silvia Optiz. Der MSC findet, dass die Forscher die Vorgaben des Ices zu eng auslegen. Die Größe eines Fischbestandes und wie intensiv er befischt werde, dürften nicht isoliert voneinander betrachtet werden. „Um beurteilen zu können, wie gefährdet ein Bestand ist, muss man immer beide Faktoren beobachten“, sagt MSCSprecherin Andrea Harmsen. Fürs gute Gewissen ■■Der Marine Stewardship Council (MSC) wurde 1997 vom Unileverkonzern und der Umweltstiftung WWF gegründet. Seit 1999 ist er unabhängig. ■■Das Siegel, ein stilisierter Fisch in einem blauen Oval, kennzeichnet Produkte aus nachhaltiger Fischerei. Damit ist die Kombination aus einer Art, einem Fanggebiet und einer Fangmethode gemeint. ■■Neben den Siegeln vom MSC und anderen gibt es Einkaufsratgeber für Fisch, wie sie seit einigen Jahren vom WWF und Greenpeace veröffentlicht werden. ■■Vorteil der Siegel ist, dass sie einfache Orientierung bieten. Ein stabiler Bestand könne auch mehr Fischerei vertragen. Darüberhinaus berücksichtigt der MSC bei der Vergabe seines Siegels, ob sich ein Bestand eher gut oder schlecht entwickelt, wie stark er natürlicherweise schwankt und wie professionell er gemanagt wird. Aus dem Kontext gerissene Betrachtungen wie in der Kieler Studie erlaubten keine tragfähigen Aussagen. Auch die Behauptung, dass eine MSC-Zertifizierung nicht zu einer Verbesserung der Fischerei beitrage, sei falsch. „Es gibt solide Belege dafür, dass MSC-zertifizierte Fischereien den Zustand der Fischbestände in unseren Ozeanen nachhaltig verbessern“, sagt David Agnew, SÜDWESTER Ein Fall für Busch Miese Bezahlung bei kirchlichen Kitas Nach einem Hühnerdieb fahndet, der Deutschen Presseagentur zufolge, die Kripo im Kreis Pinneberg. „Der Unbekannte“ habe in Wedel fünf Hennen erbeutet. Die Besitzerin – eine ältere Dame – habe das Federvieh zuletzt am Sonntagmorgen zur Frühstückszeit gesehen, hieß es – ob auf dem Teller oder noch im Stall, teilt die dpa nicht mit. Dafür das: Die Vögel seien ungefähr zwei Jahre alt und hätten dunkles Gefieder. „Vom Täter liegt keine Beschreibung vor“, habe die Polizeidirektion Bad Segeberg mitgeteilt. Der südwester hat da einen heißen Tip: Rasterfahndung nach circa zwölfjährigen Knaben, die Max und/oder Moritz heißen! Der Landessynodalausschuss der hannoverschen Landeskirche hat sich für höhere Löhne in den evangelischen Kindertagesstätten ausgesprochen. Erzieherinnen und Erzieher in kommunalen Kitas bekämen zwischen 300 und 700 Euro pro Monat mehr als ihre kirchlichen KollegInnen, sagte der Vorsitzende Jörn Surborg am Mittwoch bei der Frühjahrstagung des Kirchenparlamentes in Hannover. Es bestehe die Gefahr eines Zwei-Klassen-Rechts bei den Kitas und man müsse schnell handeln, um qualifiziertes Personal nicht zu verlieren. Mit den Kommunen, die die kirchlichen Kitas hauptsächlich refinanzieren, werde bereits verhandelt. Die Beschäftigten in den evangelischen Kitas verdienen deutlich weniger als ihre Kolleginnen in kommunalen Einrichtungen, aber nun ist Abhilfe in Sicht PROTEST MitarbeiterInnen aus den Kindertagesstätten und anderen Einrichtungen wollen heute für eine bessere Bezahlung demonstrieren. Zwei Demonstrationszüge sollen nach Angaben der Kirchengewerkschaft Niedersachsen vor dem Henriettenstift enden, dort also, wo die Landessynode tagt. Die Gewerkschaft erwartet bis zu 1.000 TeilnehmerInnen. Bei den Protesten geht es außerdem um ein ausstehendes Tarifplus von 2,3 Prozent für die rund 23.000 privatrechtlich angestellten Mitarbeiter der Landeskirche. Diese will die Erhöhung davon abhängig machen, dass die Beschäftigten sich künftig mit einem Eigenanteil an ihrer Betriebsrente beteiligen. Surborg betonte, eine Eigenbeteiligung bei der Betriebsrente sei notwendig. Das sei „zwar nicht schön, muss aber kommen, denn bislang trägt die Landeskirche die Ausfinanzierung der Deckungslücke allein“. Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers hat insgesamt rund 1.270 Gemeinden mit rund 2,7 Millionen Mitgliedern und umfasst damit etwa drei Viertel Niedersachsens. Und die Gemeinden der Landeskirche unterhalten 645 Kitas mit insgesamt rund 53.500 Plätzen. Das Kirchenparlament tagt noch bis zum Sonnabend im diakonischen Henriettenstift. (epd) der für Wissenschaft und Standards beim MSC zuständig ist. Eine Anfang Juni erscheinende Studie zeige, dass sich die Bestände der MSC-zertifizierten Fischereien zwischen 2000 und 2014 deutlich besser entwickelt hätten als die der nicht zertifizierten. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam eine vom MSC in Auftrag gegebene Studie bereits 2012. Greenpeace wiederum kritisiert ebenso wie die Kieler Forscher, dass „erschöpfte Bestände unter bestimmten Umständen weiter befischt werden“ können. „Mit Siegel ist besser als ohne“, sagt die Forscherin Opitz. Um sich das Vertrauen der Verbraucher zu erhalten, müsse man aber an seiner Glaubwürdigkeit arbeiten. Fünf Minuten gestreikt Tausende Beschäftigte aus Betrieben der erneuerbaren Energien haben sich am Mittwoch an einer Warnminute „5 vor 12“ für die Energiewende beteiligt. Allein beim Windkraftbauer Enercon im ostfriesischen Aurich legten rund 1.000 Arbeitnehmer die Arbeit nieder. Mit der Aktion wollten Branchenverbände, Arbeitnehmer, Gewerkschaften und Bauernverband vor negativen Folgen warnen, die eine Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes mit sich bringen könnte. Kern der Reform ist die Umstellung der Förderung von festen Garantievergütungen auf Ausschreibungen, um Kosten zu senken. (dpa) 42 TAZ.DI E TAGESZEITU NG Nord DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 UN D H EUTE … ziehen Katholiken durch die Städte Tausende Katholiken ziehen heute in Niedersachsen durch die Straßen, denn es ist Fronleichnam. Und an diesem Tag wird traditionell öffentlich der Glaube an Gott demonstriert und die Gegenwart Christi gefeiert. Besonders verbreitet ist der Brauch in den katholisch geprägten Landstrichen wie dem Emsland oder dem Eichsfeld. Aber auch in Hannover, Bremen, Hildesheim und Osnabrück gibt es wieder große Prozessionen. Aber Obacht: Da Fronleichnam in Niedersachsen kein staatlicher Feiertag ist, feiern etliche Gemeinden das Fest auch erst am Wochenende. Die Badegewässer in Niedersachsen und Bremen sind überwiegend in einem sehr guten Zustand. Nur ein „Ausreichend“ bekamen in einer gestern veröffentlichten Übersicht der EU allerdings die Nordseestrände in Dornumersiel und Upleward sowie eine Badestelle am Dümmer See. Auch in Schleswig-Holstein kann demnach ohne Gesundheitsrisiko geschwommen werden: An 280 Badestellen war die Wasserqualität ausgezeichnet, an weiteren 34 gut, nochmals acht erhielten ein „Ausrechend“. +++ Die Geschäfte der deutschen Werften laufen gut – entgegen dem Trend in der Branche insgesamt. Wie der Verband für Schiffbau und Meerestechnik in Hamburg mitteilte, gingen in den ersten vier Mo- WIESO IN LÜBECK KEINER MIT DER AFD ZEICHEN SETZEN WILL Unerwünschte Solidarität P olitischer Zuspruch ist nach rassistisch motivierten Anschlägen oft auch als moralische Unterstützung gemeint. Aber die Betroffenen solcher Anschläge müssen nicht jede Solidaritätsbekundung begrüßen. Das Café Blauer Engel in Lübeck, das Geflüchtete unterstützt, hat da eine Grenze gezogen – und zwar zur AfD. Der Vorstand der Lübecker AfD wandte sich Ende April mit einem offenen Brief an die Betreiber des Cafés. „Nach dem kriminellen Angriff möchten wir von der AfD Lübeck Sie ermutigen, sich davon nicht einschüchtern zu lassen“, stand da. Wenige Tage zuvor hatten Unbekannte drei Scheiben des Cafés beschädigt und zwei Schweinekopfhälften reingeworfen. Man wisse, wie es sei, „Opfer extremistischer Gewalt zu sein“, schrieb die Afd. Zwar habe man in der Einwanderungsthematik sicher „sehr unterschiedliche“ Vorstellungen, aber man könnte doch trotzdem zusammen „ein Zeichen gegen jede Form extremistischer Gewalt“ setzen und „ein paar Stunden“ Graffiti und Aufkleber dokumentieren und entfernen, die „zu solcher Gewalt aufrufen“. „Den Angriff werten wir als politisch motivierten Angriff“, sagte Emma-Luise Weber vom Café Blauer Engel. Das Tatmotiv sei eindeutig „antimuslimischer Rassismus“ und aus eben diesem Grund lehne man das AfD-Angebot auch ab. Das Café antwortete ebenfalls mit einem offenen Brief und hielt der AfD vor, Angst und Hetze zu schüren, „die den fruchtbaren Nährboden für solche Taten bilden“. So habe etwa die stellvertretende Parteivorsitzende Beatrix von Storch gesagt: „Multikulti hat die Aufgabe, die Völker zu homogenisieren und damit religiös und kulturell auszulöschen.“ Diese Partei sei „nicht Teil irgendeiner Lösung, sondern Teil des Problems“, wurde Weber noch deutlicher. Und deswegen habe das Café auch gleich einen neuen Aufkleber mit ihrem Logo und den Buchstaben „FCK AFD“ erstellt. Andreas Speit ■■arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland Jungsfoto: dpa Gegen die Polizei wird geklagt Pfeffersprayeinsatz gegen Teilnehmer einer Kundgebung in Göttingen auf Prüfstand NACHSPIEL Der rabiate Pfeffersprayeinsatz der Polizei in Göttingen auf DemonstrantInnen gegen die Kundgebung des rechtsextremen „Freundeskreises Thüringen/Niedersachsen“ wird ein gerichtliches Nachspiel haben. Am Mittwoch reichte der Göttinger Anwalt Sven Adam für einen 59-jährigen Mandanten beim Verwaltungsgericht eine Feststellungsklage gegen die Göttinger Polizei ein. Überprüft werden soll damit, ob der Einsatz am vergangenen Samstag rechtswidrig gewesen ist. Der 59-Jährige hatte auf dem Bahnhofsvorplatz an dem Protest teilgenommen. Im Zuge des Polizeieinsatzes „setzten die Einsatzkräfte ohne für den Kläger nachvollziehbaren Grund Pfefferspray ein und verletzten ihn hierdurch“, sagte Adam. Sein Mandant habe sich hierbei in der Nähe der ebenfalls durch Pfefferspray verletzten niedersächsischen Landtags-Vizepräsidentin Gabriele Andretta (SPD) aufgehalten. „Die beklagte Polizeidirektion Göttingen hat eine umfangreiche Prüfung der Rechtmäßigkeit des umstrittenen Pfeffersprayeinsatzes angekündigt“, sagte Adam. Diesem Vorhaben solle mit der Klage Nachdruck verliehen werden, damit dem Gericht das vollständige Videomaterial und die Einsatzdokumentation zur Verfügung gestellt werde. Laut Adam liegen weitere Berichte über Polizeiübergriffe vor. So habe ein Teilnehmer grundlos einen Schlag gegen den Kopf bekommen. Im Bahnhof sei ein Demonstrant von Beamten einer Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit der Bundespolizei so verprügelt worden, dass bei ihm ein Schädelhirntrauma diagnostiziert worden sei. Bereits am Montag hatte Göttingens Polizeipräsident Uwe Lühring angekündigt, dass das Kommissariat für Amtsdelikte einen gezielten Faustschlag an den Kopf eines Mitglieds der Grünen Jugend untersuchen KVA wird. naten des Jahres Aufträge über neun Schiffe im Wert von 1,3 Milliarden Euro bei den heimischen Schiffbauern ein. Darin sind die jüngsten Bestellungen der malaysischen Genting Group im Wert von 3,5 Milliarden Euro noch nicht enthalten. International dagegen setzte sich der Abwärtstrend verschärft fort. +++ Die Inklusion voranbringen will das niedersächsische Sozialministerium: Mit 1,675 Millionen Euro im laufenden Jahr und je 425.000 Euro in den folgenden werde man entsprechende Projekte fördern: Diese könnten die Infrastruktur verbessern, innovative Wohnformen ermöglichen oder die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben erleichtern. +++ URLAUBER I N SICHT „ZAH NSTATION“ FÜR FLÜCHTLI NGSUNTERKUN FT Niedersachsen will verstärkt in europäischen Nachbarländern um Urlauber werben. In den Blick genommen werden sollten die Niederlande, Belgien, die Schweiz, Österreich, Dänemark und Polen, sagte Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) gestern unter Hinweis auf eine nach einer Studie der landeseigenen Tourismusgesellschaft. Auch Deutsche könnten aber vermehrt geworben werden, da angesichts diverser weltweiter Krisen das eigene Land als Urlaubsland wieder beliebter werde. „Das ist eine Chance für das Reiseland Niedersachsen“, so Lies. (dpa) Eine „Zahnstation“ steht seit gestern den Bewohnern der Flüchtlings-Aufnahmeeinrichtung Oerbke-West im niedersächsischen Heidekreis offen. Wie der NDR meldet, behandeln dort täglich je ein ziviler und ein BundeswehrZahnarzt. Insgesamt 20 Zahnmediziner aus dem Heidekreis wollen demnach abwechselnd im Einsatz sein. Sie haben auch Teile der medizinischen Einrichtung für das – laut der niedersächsischen Niedersachsen hofft auf Krieg und Terror Endlich zum Zahnarzt Zahnärztekammer bundesweit einmalige – Projekt gespendet. Das Flüchtlingslager in Bad Fallingbostel ist die größte Notunterkunft Niedersachsens. Die ehemaligen britischen und NatoKasernen bieten bis zu 7.000 Menschen Platz. In dem Camp betreibt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) seit März ein sogenanntes „Ankunftszentrum“ mit 1.200 Plätzen. (taz) Wo-gebohrt-wird-Foto: dpa CDU maßregelt Ministerin ABGEHAUEN In Niedersachsen ist in diesem Jahr bereits der vierte Straftäter aus dem Maßregelvollzug ausgebrochen. Die CDU will jetzt, dass die Sozialministerin geht VON ANDRE ZUSCHLAG Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt steht unter Druck. Nachdem am vergangenen Dienstag ein verurteilter Räuber aus der Maßregelvollzugsanstalt Hildesheim geflohen ist, fordert die CDU-Landtagsfraktion jetzt den Rücktritt der SPD-Ministerin. „Für die Bevölkerung ist Sozialministerin Rundt ein nicht mehr hinzunehmendes Sicherheitsrisiko“, sagt Fraktionsvorsitzender Björn Thümler. Davongerannt war der 32-jährige Straftäter auf dem Weg von der Behandlungsstation zur Cafeteria des Krankenhauses. Er war wegen seiner Suchtprobleme in klinischer Behandlung und hatte unmittelbar vor seiner Flucht von seinem Anwalt erfahren, dass er in den Strafvollzug verlegt werden soll. Für die Opposition im niedersächsischen Landtag brachte dieser Fall das Fass zum Überlaufen. „Immer wieder fliehen gefährliche Gewalttäter, ohne dass die verantwortliche Sozialministerin dieses Problem in den Griff bekommt“, sagt Thümler. Erst vergangene Woche gelang es einem verurteilten Mörder aus einer Therapieeinrichtung im niedersächsischen Northeim auszubrechen. Anfang Mai stach ein wegen schweren Raubs verurteilter Mann auf eine 73-jährige Frau ein. Er saß im Maßregelvollzug, durfte die Anstalt aber regelmäßig alleine verlassen und bei einem dieser Freigänge griff er die Frau an. Im Januar stellte sich außerdem heraus, dass ein Mann, der Freigänger in der Maßregelvollzugsanstalt Bad Rehburg war, im vergangenen September eine Frau ermordet hat. Das Sozialministerium bedauert die Vorfälle. „Für einen Rücktritt der Ministerin besteht aber kein Anlass“, sagt Ministeriumssprecher Uwe Hildebrandt. In den vergangenen Monaten habe man vielfältige Maßnahmen eingeleitet, um den Maßregelvollzug sicherer zu machen. Neben dem Ausbau der Anstalten sei das Personal in den Kliniken aufgestockt worden. Eine externe Forschungsgruppe solle die Maßnahmen nun evaluieren. „Von 1.250 Patienten sind derzeit lediglich vier abgängig“, sagt Hildebrandt. Vier Männer sind also ausgebrochen. CDU will Fußfesseln Die CDU fordert eine elektronische Fußfessel für Straftäter, die im Maßregelvollzug Freigang bekommen. „Hätte der entflohene Straftäter eine Fußfessel getragen, hätte man zumindest eine Spur von ihm“, so Thümler. Ministeriumssprecher Hildebrandt wehrt diesen Vorwurf ab: „Der Rechtsstaat bekennt sich zur Therapie von Straftätern. Damit gehen Lockerungen und Freiheiten für Patienten einher, um sie wieder in die Gesellschaft aufzunehmen.“ Die Sicherheit sei unter Maßregelvollzug ■■Rund 1.250 StraftäterInnen befinden sich in Niedersachsen derzeit im Maßregelvollzug, vier Männer sind auf der Flucht. ■■In den Maßregelvollzug kommt, wer aufgrund von einer psychischen Krankheit oder einer Sucht von einem Gericht für schuldunfähig erklärt wird. Die TäterInnen kommen in dem Fall in den Maßregelvollzug statt in den Strafvollzug. ■■Der Maßregelvollzug ist nicht auf Bestrafung angelegt, sondern auf Therapie. Darum stehen psychologische und psychiatrische Behandlungen im Mittelpunkt. Die TäterInnen sollen soweit therapiert werden, dass sie nach der Haft keine Gefahr mehr darstellen. ■■Jeder hat im Maßregelvollzug rechtlichen Anspruch auf sogenannte Lockerungen. Dazu zählen etwa eine von Pflegern begleitete Ausführung sowie der unbegleitete Ausgang, jeweils nur für einen Tag. Dadurch sollen die Patienten auf ein späteres Leben in Freiheit vorbereitet werden. Denn der Maßregelvollzug ist nicht auf Bestrafung der für schuldunfähig befundenen Täter angelegt, sondern auf deren Therapie. Rot-Grün höher als unter der CDU-geführten Vorgängerregierung. Tatsächlich gab es beispielsweise 2011 in Niedersachsen 89 sogenannte Entweichungen aus dem Maßregelvollzug. „Dieses Jahr sind es bisher erst vier“, sagt Hildebrand. FDP will Erklärung Die FDP-Fraktion will sich der Rücktrittsforderung der CDU nicht anschließen. „Zumindest noch nicht“, sagt die FDP-Fraktionssprecherin für Soziales, Sylvia Bruns. Allerdings müsse die Landesregierung ihr Handeln erklären. „Es scheint, dass da die Kommunikation untereinander nicht funktioniert“, sagt Bruns. In Hildesheim etwa habe der Straftäter vor der Klinikleitung von seiner Verlegung in den Strafvollzug gewusst. Das sei zwar rechtens, „aber dass die Justiz kurz darauf nur ein Fax an die Klinik sandte, kann doch nicht deren Ernst sein“, sagt Bruns. Dort soll das Fax erst gesehen worden sein, als der Täter bereits weg war. Durch einen Anruf bei der Klinikleitung, für die das Sozialministerium zuständig ist, wäre diese Panne nicht geschehen und die Flucht hätte verhindert werden können, meint Bruns. Das Sozialministerium stehe also nicht, wie von Hildebrandt behauptet, in „ständigem Austausch“ mit dem Justizministerium, sagt Bruns. „Das hat hier ganz offensichtlicht nicht geklappt.“ So sieht’s aus im Maßregelvollzugszentrum im niedersächsischen Moringen: Sozialministerin Rundt war hier schon zu Besuch Foto: Peter Steffen/dpa Nord DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 TAZ.DI E TAGESZEITU NG 43 SHORTCUTS ■■Fahrraddiebe I 1948 R: Vittorio de Sica D: Lamberto Maggiorani Der Film gilt als das Meisterwerk des italienischen Neorealismus: Gänzlich unsentimental erzählt Regisseur de Sica die Geschichte eines Arbeitslosen, dem das Fahrrad geklaut wird. Das braucht der Mann aber, um seinen Job als Plakat-Ankleber wahrzunehmen. Mit seinem Sohn durchstreift er Rom auf der Suche nach den Dieben – vergeblich. Die böse Pointe: Zum Schluss klaut er selbst ein Rad. Do, 20 Uhr, B-Movie, Hamburg Spektakuläre Drehorte, hochdramatisch inszeniert: „A White Bright Light“ von Carly May Borgstrom entstand – unter anderem – im Hamburger Stadtpark Foto: IKFF Schöne, kleine, neue Welten Borgstrom ordentlich aus: Es gibt animierte Szenen, Polizisten-Slapstick, und irgendwann scheint alles bis dahin Gesehene bloß der Fantasie einer Chinesin entsprungen zu sein. Wie ein Gegenentwurf dazu wirkt „Maman und das Meer“ von David Wagner, der auf der Hamburg Media School gelernt hat, in klassischem Erzählstil ohne Schnörkel oder gar das Bemühen um stilistische Originalität zu inszenieren. Es geht darin um einen jungen Mann mit Migrationshintergrund, der mit Drogen handelt – auch da ist Originalität also eher nicht gefragt. Seine Mutter bedrängt ihn, nur ja keine Plastiktüte wegzuwerfen, weil diese das Meer verpesten. Als der Protagonist mit einer Plastiktüte ein brutales Verbrechen begeht, repariert er sie also danach zuhause mit Klebe- band – um Mama nicht zu enttäuschen. „Hamburg ist für mich meine Heimat!“ Das ist der erste Satz, den die Protagonistin Karin ins Mikrofon von Regisseur Simon Weize sagt. Nicht in seine Kamera – zumindest sehen wir sie nicht sprechen. Auch sonst zeigt sich die alte Frau nur in wenigen Sequenzen. Meist begnügt Weize sich mit Stimmungsbildern in schwarz-weiß. „Aber an mir ist doch nichts Interessantes dran.“ Worum geht es? Mit 47 Jahren entschloss sich ein Fernfahrer zu einer Geschlechtsumwandlung. Jenes frühere Ich nennt Karin nun ihren „Rechtsvorgänger“ – und als „Geburtstag“ feiert sie das Datum ihrer entscheidenden Operation. Karin erzählt nichts Spektakuläres, weder von ihrer Umwandlung noch davon, welche Qualen es ihr bereitet haben mag, so lange als Mann zu leben. Stattdessen plaudert sie norddeutsch-trocken über ihr Leben, an dem das Interessante gerade sein könnte, dass es so normal zu sein scheint. Irgendwann scheint alles Gesehene bloß der Fantasie entsprungen zu sein ■■32. Internationales Kurz Film Festival Hamburg: 31. Mai bis 6. Juni, B-Movie, Lichtmess, Filmraum, 3001, Zeise + Metropolis; Festivalzentrum auf dem Kolbenhof ■■https://festival.shortfilm.com/ FESTIVAL I Das 32. Internationale Kurz Film Festival in Hamburg vereint ab kommenden Dienstag wieder denkbar unterschiedliche Arbeiten – und davon insgesamt rund 400 VON WILFRIED HIPPEN Jeder Film erschafft eine neue kleine Welt, mag sie auch noch so fadenscheinig und banal sein. Da leuchtet es ein, wenn der Hamburger Kurzfilm-Veteran Franz Winzentsen in „Heimaturlaub – Aus dem Skizzenbuch eines Astronauten“ von sich selbst nicht als Filmemacher sondern, eben, als Astronaut erzählt. Tatsächlich ist sein Film über lange Passagen kaum mehr als ein Rundgang durch sein Atelier, doch seine dort geschaffenen und gehorteten Objekte und Gemälde baut Winzentsen geschickt in seine alternative Lebensgeschichte ein: Kuriositäten wie seine Sammlungen von alten Waschbrettern und Holzklammern etwa, aus denen er Seebilder und fremdartige Wesen gestaltete. Er arbeitet hier kaum noch mit Filmtricks sondern zeigt stattdessen lieber eine kleine Sequenz Puppentheater mit dem Kasperle als Astronauten. Tatsächlich begann der inzwischen 77 Jahre alte Hamburger seine künstlerische Karriere als Pup- penspieler – auch hier erzählt er also, wenn auch verdreht, von sich selbst. In seinen Bildern schafft er immer seltsame, fremde Welten – oder er setzt etwas Fremdes in das Bekannte, seinen Astronauten etwa ans Ufer der Elbe. Wenn seine Weltraumfantasien eher nostalgisch als utopisch wirken, steigert das nur den Reiz des kleinen, verspielt poetischen Films. Auf dem 32. Internationalen Kurz Film Festival (IKFF), das ab Dienstag rund 400 Filme im Programm hat, läuft Winzentsens Film nun im Hamburger Wettbewerb – so wie auch „Christ/el“ von Andreas Grützner. Auch der erzählt autobiografisch, aber mit ganz anderen Mitteln: Er hat Super-8-Filme und Tonbandaufnahmen seiner Familie aus den Jahren 1975 bis ’77 so zusammengeschnitten und mit einem Kommentar versehen, dass dadurch ein kleines Familienporträt entsteht. In diesem Stil haben schon viele Filmemacher ihre Biografie aufgearbeitet – aber Grützner hat auch die richtige Form gefunden: Man bekommt einen in- tensiven Eindruck von einer Jugend in einer strenggläubigen, fast fundamentalistisch christlichen Familie. Grützner erzählt von seiner Befreiung aus diesen Zwängen, aber auch von der Trauer über den Tod seiner Eltern. Ebenfalls mit Hamburg-Bezug arbeitet „A White Bright Light“ von Carly May Borgstrom: Da sind allerlei spektakuläre Drehorte in der Stadt und ihrer Umgebung zu bewundern, in sorgsam und hochdramatischen Bildkompositionen inszeniert. So sitzt die Protagonistin in einer gefüllten Badewanne im alten Elbtunnel; gedreht wurde aber auch an Bord eines Schiffswracks auf der Elbe und im Rotklinker-Planetarium im Stadtpark. Dramaturgisch folgt der Film der Logik eines Traumes, es geht um die Schuld und verbotene Liebe zwischen Bruder und Schwester, und das unter Zuhilfenahme von allerlei mythischen und biblischen Motiven – da wird ein Apfel aus dem Schoß der Schwester geholt, in den dann eine Hexe beißt. Auch stilistisch tobt sich Wenn Hamburg Kopenhagen spielt FESTIVAL II Das Internationale Filmfest Emden-Norderney bietet eine Woche lang 100 Filme auf sieben Leinwänden An ihren Titeln sollst du sie erkennen: Skandinavische Thriller haben seit dem Erfolg der Millennium-Trilogie von Stieg Larsson oft kurze Titel mit umso mehr biblischem Pathos. So ist „Erlösung“ nach „Erbarmen“ und „Schändung“ schon der dritte Roman des dänischen Autors Jussi Adler-Olsen, der auch verfilmt wurde. Wieder ermittelt ein seltsames Paar von Polizisten – einer Moslem, der andere Atheist – in einem düsteren Fall, in dem sie aber eher vergangenen Sünden auf die Spur kommen als dem Täter. Der Film läuft im Wettbewerb des 27. Internationalen Filmfests Emden-Norderney, das am 1. Juni beginnt. Der Programmschwerpunkt liegt auf nordwesteuropäischen und deutschsprachigen Produktionen oder Koproduktionen – und weil das deutsche (Fernseh-)Publikum seine skandinavischen Kriminalfilme so sehr liebt, sind diese seit den diversen „Wallander“-Serienadaptio- nen fast durchweg deutsche Koproduktionen. So auch „Erlösung“, bei dem das Prinzip, dass Teile des Films möglichst in den verschiedenen Geldgeberländern produziert werden sollten, überraschend Gedreht – auch – in Hamburg: der Thriller „Erlösung“ Foto: Henrik Ohsten/NFP und erfindungsreich umgesetzt wurde: Der Film spielt zwar in Kopenhagen und der einzige Bezug zu Deutschland in dieser Geschichte ist der Zug nach Hamburg, in dem eine Lösegeldübergabe spektakulär danebengeht. Aber fast alle Stadt-Szenen wurden in Hamburg gedreht, und so wird nun in einem Altonaer Krankenhaus (wieder) Dänisch gesprochen, ein Rotklinker-Gebäude in Rothenburgsort wurde zur Kopenhagener Polizeiwache. Wer ganz genau aufpasst, kann Armin Rohde, Gewinner des Emder Schauspielerpreises 2013, als „religiösen Anführer“ entdecken – kaum eine Sekunde lang. Neben einer Auslese von neuen britischen und irischen Produktionen, die zu zeigen in Emden schon Tradition hat, ver- schiebt sich der Fokus seit einigen Jahren von den Niederlanden in Richtung Skandinavien. So eröffnet die Komödie „Welcome to Norway“ von Rune Denstad Langlo das Festival: Darin erlebt ein pleitegegangenes Hotel eine neue Blüte, als Flüchtlinge dort einquartiert werden. Und für eine Autostadt wie Emden, wo VW der größte Arbeitgeber ist, geradezu maßgeschneidert wirkt Måns Månssons „The Yard“: Er spielt auf einer riesigen PKW-Verladestation in Malmö. Als ein ehemaliger Literaturkritiker dort zu arbeiten anfängt, hat er es erstmal schwer mit den proletarischen Kollegen. HIP ■■27. Internationales Filmfest Emden-Norderney: 1.–8. Juni ■■www.filmfest-emden.de ■■Der Biber USA 2011 R: Jodie Foster D: Mel Gibson, Jodie Foster Ein schwer depressiver Spielzeugmacher führt so lange Zwiegespräche mit einer Handpuppe, bis er aus seiner existentiellen Krise heraus findet. Zumal, weil der in Hollywood in Ungnade gefallene Mel Gibson die Hauptrolle spielt, hätte dieser Film leicht ins Lächerliche abdriften können, aber Jodie Fosters Regiearbeit erhielt zumindest zwiespältige Kritiken: Lobte etwa Der Spiegel die „fesselnde Charakterstudie“, bezeichnete das Londoner Stadtmagazin Time Out den Film als „sentimental“. Do, 19 Uhr, Die Pumpe, Kiel ANZEIGE JEDEN DONNERSTAG – AB 21 UHR GALERIA DEL LATINO KOSTENLOSER TANZKURS – ANSCHLIESSEND PARTY WWW.GROSSEFREIHEIT36.DE ■■Der geteilte Himmel DDR 1964 R: Konrad Wolf D: Renate Blume, Eberhard Esche Mit dieser Verfilmung von Christa Wolfs Roman hat Konrad Wolf einen der Höhepunkte des Defa-Schaffens abgeliefert: einen für damalige Zeiten politisch angenehm unbeeinflusst wirkenden Film über zwei Liebende, die sich durch die Teilung Deutschlands ebenfalls auseinander bewegen. Mo + Di, 15.30 Uhr, Kino im Künstlerhaus Hannover ■■Heart of a Dog USA/F 2015 R: Laurie Anderson Ausgangspunkt für diesen – in Cannes ausgezeichneten – Film der Musikerin und Performance-Künstlerin war der Tod ihres Terriers Lolabelle; kurz darauf starb auch ihr Ehemann, der Musiker Lou Reed. So formuliert „Heart of a Dog“ nun existenzielle Gedanken über das Leben und den Tod, über das Erinnern – und einen möglichst gelingenden Abschied. Do, Di + Mi, 18 Uhr; So + Mo, 20.30 Uhr, City 46, Bremen ■■„Monster machen Mobil“ Bei Titeln wie „Der Massenmörder von London“ oder „Schwarze Messe der Dämonen“ denken die Älteren wohl an längst verblichene Bahnhofskinos. Heutzutage ist derlei Premium-Trash am ehesten im Rahmen semiironischer Festivals wie diesem hier zu sehen: An drei Tagen zeigt Hamburgs kommunales Kino Sci-Fi-, Monster- und Grusel-Raritäten – mit deutscher Tonspur, ganz so wie früher im Bahnhofsviertel. Do–So, Metropolis, Hamburg. Programm: https://metropoliskino.de/index.php?id=28#10 taz.hamburg das wetter Der Tag startet mit vielen Wolken und Schauern. Bei bis zu 20 Grad lockert es später auf, dazu weht ein schwacher Nordostwind www.taz.de | [email protected] | Stresemannstraße 23 | 22769 Hamburg DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 I N ALLER KÜRZE Volksbegehren für Ganztagsschule Die Volksinitiative „Guter Ganztag für Hamburgs Kinder“ hat die zweite Stufe des Volksgesetzgebungsverfahrens gestartet. Die Verfechter von mehr Personal, speziellen Aufenthaltsräumen für die Kinder und ganztägig nutzbaren Kantinen an Hamburgs Schulen meldeten gestern offiziell ein Volksbegehren an. Um damit erfolgreich zu sein, muss die Initiative nun zwischen den Sommerund Herbstferien innerhalb von drei Wochen knapp 65.000 Unterschriften sammeln. (dpa) Ein Drittel Migranten Fast ein Drittel aller Hamburger hat ausländische Vorfahren. Ende 2015 waren das knapp 600.000 Menschen, wie das Statistikamt Nord gestern mitteilte. Im Vergleich zum Jahr 2009 stieg die Zahl der Hamburger mit Migrationshintergrund damit um 110.000; ihr Anteil kletterte von rund 28 auf etwa 33 Prozent. Die meisten von ihnen haben einen türkischen (92.745 Menschen) oder polnischen Hintergrund (74.234). (dpa/taz) Karten gegen Klauer Mit einer neuen Präventionskampagne versuchen die Polizei und die Hamburger Feuerkasse zu mehr Vorsicht gegenüber Diebstählen beizutragen. Acht gestern vorgestellte Postkartenmotive im Comic-Design zeigen beispielsweise junge Frauen, die ihr Portemonnaie oder ihre Handtasche in Bars achtlos herumliegen lassen, während sich der männliche Bösewicht schon auf Beute freut. Auf anderen Karten pirscht sich der Täter mit Schiebermütze, Augenbinde und Streifenpulli an Wohnungstüren heran oder saust mit gestohlenem Fahrrad davon. Alle 25 Minuten werde in Hamburg ein Taschendiebstahl begangen, alle 33 Minuten ein Fahrrad gestohlen, erklärte der Landesdirektor der Feuerkasse, Stephan Lintzen. Die Postkarten sollen in Restaurants, Kneipen und Kinos ausliegen. (dpa) TAZ.DI E TAGESZEITU NG Plektrum statt Puck ABGANG Der Eigentümer der Hamburg Freezers zieht sich endgültig zurück – es ist aus mit dem hiesigen Profi-Eishockey. Für die Spielstätte gibt es schon eine lukrativere Idee S-Bahn erfolgreich und sicherer Die Hamburger S-Bahn hat im vergangenen Jahr 271 Millionen Fahrgäste transportiert. Dies sei eine Steigerung von 1,7 Prozent im Vergleich zu 2014, sagte SBahn-Chef Kay Uwe Arnecke gestern. Gleichzeitig stellte er einen neuen Zugtyp vor. „Der Innenraum ist heller gestaltet“, sagte Arnecke. Dies solle das Sicherheitsgefühl steigern. (dpa) H EUTE I N HAMBURG „Grundsäule der Union“ Politiker und Experten der Zivilgesellschaft diskutieren über innere und äußere Grenze EUROPA taz: Herr Moos, müssen wir innerhalb der Europäischen Union bald wieder unsere Reisepässe zeigen? Christian Moos: Ich glaube das nicht. Der Schengen-Raum ist eine Grundsäule der Europäischen Union geworden. Die offenen Binnengrenzen sind eine der größten Erfolgsgeschichten der europäischen Zusammenarbeit. Die politisch Verantwortlichen werden diese Errungenschaft nicht aufgeben. Mauern wurden jüngst zum Beispiel in Osteuropa errichtet. Europa darf keine Festung werden. Wir wollen ein gemeinsames europäisches Asylrecht und ein modernes Einwanderungsrecht, das legale Migrationswege öffnet. Das brauchen wir auch, um Innovation und Entwicklung innerhalb Europas zu fördern und die europäische Nachbarschaft zu stabilisieren. Gleichzeitig ist es legitim, dass die EU wissen möchte, wer sich über ihre Außengrenzen bewegt. Wird sich irgendwann nur noch das Kapital frei bewegen – aber nicht die Menschen? Das würde ich so nicht sehen. Vor allem für die jüngere Generation ist ganz klar und selbstverständlich: Man bewegt sich frei zwischen den Mitgliedstaaten, entwickelt über die nationale Identität hinausgehende Bezüge. Wenn das verlorengeht, wenn die Gesellschaft sich abschottet, wird das auch die Wirtschaft schwer treffen. Der freie Warenverkehr braucht eine offene Gesellschaft. Ist die Grenzschutz-Politik eine 44 Maßnahme gegen den Terrorismus? Kontrolle über die Außengrenzen ist unabdingbare Voraussetzung für die Freiheit im Inneren. Der Kampf gegen den Terrorismus ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Außengrenzen müssen aber auch ohne Terrorbedrohung gesichert sein, auch die Außengrenzen eines vereinten Europa. Wie können wir die Integration von Migranten fördern? Durch kluge Politik, die die richtigen Anreize setzt, durch zivilgesellschaftliches Engagement und die Bereitschaft der Migranten, sich in eine westliche, offene Gesellschaft zu integrieren. Wir haben bereits viel zivilgesellschaftliches Engagement, in Deutschland wie auch in vielen anderen europäischen Ländern. INTERVIEW: ANNA DOTTI ■■Bürgerdialog „Europas Grenzen: Wir müssen reden!“ mit Elisabeth Kotthaus (Europäische Kommission), Manuel Sarrazin (Grünen-Bundestagsabgeordneter), Staatsrat Wolfgang Schmidt und Ole Schröder (CDU, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesinnenminister): 17 Uhr, Rathaus, Rathausmarkt 1 Christian Moos ■■44, ist Generalsekretär des überparteilichen Vereins „Europa-Union“ und arbeitet beim Beamtenbund dbb. Foto: Jan Brenner Freezers sind raus: In der Barclaycard Arena soll künftig nicht mehr Eishockey geguckt, sondern gefeiert werden Foto: Christian Charisius/dpa VON MARCO CARINI Aus und vorbei: Die Anschutz Entertainment Group (AEG), Eigner der Hamburg Freezers, hat bis Dienstag um Mitternacht keine Lizenz für die Deutsche Eishockey Liga (DEL) beantragt und damit ist das Profi-Eishockey-Team Geschichte. Mit Tränen in den Augen trat Freezers-Geschäftsführer Uwe Frommhold kurz vor Ablauf der Frist um 23.14 Uhr vor die Tür der Geschäftsstelle, um das Ende zu verkünden – und rührte die rund 200 ausharrenden Fans zu Tränen. „Wir sind unfassbar sprachlos und traurig“, twitterte der scheidende Freezers-Kapitän Christoph Schubert, der eine Spendenkampagne initiiert hatte. Innerhalb von vier Tagen spendeten über die InternetPlattform Fairplaid 3.319 Menschen 532.952 Euro. Ein möglicher Hauptsponsor sicherte zu, zehn Jahre lang 550.000 Euro pro Saison zahlen zu wollen. Wer möchte, erhält nun seine Spende zurück. „Leider haben wir keinen strategischen Partner gefunden, der die Freezers übernimmt und AEG von der Aufgabe befreit hätte, zwei Teams in einer Liga zu betreiben“, ließ AEG-EuropaPräsident Tom Miserendino via Pressemitteilung wissen. Neben den Freezers finanziert das Unternehmen auch die erfolgreicheren Eisbären Berlin. Miserendino bezeichnete die Resonanz auf das Crowdfunding und die Unterstützung aus der Wirtschaft als „wirklich erstaunlich“. Doch die „erhebliche Unterdeckung des Budgets“ wäre geblieben, monierte er. Die AEG setzte pro Saison rund 2,5 Millionen Euro zu. „Wir gehen nicht in Insolvenz, wir stellen nur den Spielbetrieb ein“, erklärte Freezers-Sprecher Sebastian Stolz. Auch für die unteren Ligen werden die Freezers, anders als etwa die HSV-Handballer, kein Team melden. Lediglich ein Engagement in der Deutschen Nachwuchsliga (DNL), in Kooperation mit dem HSV, ist denkbar, wenn auch noch nicht beschlossene Sache. Auf deren Die Freezers ■■Die Hamburg Freezers wurden 2002 von ihrem Besitzer aus München, wo sie als München Barons gespielt hatten, nach Hamburg transferiert. Hierdurch wurde erstmals ein Profi-Eishockey-Team in Hamburg gegründet, das in der obersten deutschen Spielklasse, der Deutschen Eishockeyliga (DEL), spielte. ■■Mehr als 9.000 Zuschauer besuchten im Schnitt die Heimspiele der Freezers. Zur Deckung ihres Etats reichte dieser ligaweit viertbeste Zuspruch nicht aus. ■■„Ein finanzielles Engagement der Stadt ist nicht möglich“, betont Innenbehörden-Sprecher Frank Reschreiter. Die Stadt dürfe keine Mittel direkt zur Finanzierung des Profisports einsetzen. ■■Hoffnung auf den frei werdenden Platz in der DEL machen sich die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven. Sie bewarben sich als einziger Zweitliga-Club fristgerecht um die DEL-Lizenz. Website prangte schon vor dem Freezers-Aus der Slogan: „Eishockey spielt nur der HSV“. Am wenigsten Sorgen um ihre Zukunft müssen sich die 20 Profis machen, die meisten werden bei anderen Vereinen unterkommen. Den 20 Geschäftsstellen-Mitarbeitern droht der Gang zum Arbeitsamt. Auch für die AEG hat das Aus des Profi-Eishockeys finanzielle Konsequenzen, denn das Unternehmen besitzt und betreibt die bisherige Heimstätte der Freezers, die BarclaycardArena. Nach der Insolvenz der Handballer des HSV Hamburg und dem Aus der Freezers wird die Auslastung der Halle sinken. „Es muss sich niemand um die Zukunft der Arena Sorgen machen“, sagt Frommhold, bislang Geschäftsführer der Freezers und der Arena in Personalunion. „Wir können jetzt bessere Daten anbieten, weil die vom Sport benötigten Wochenendtermine auch für Konzerte optimal sind.“ Und die sind lukrativer als das Minus-Geschäft mit den Freezers. Ehre und Herausforderung ZUWACHS Das Ensemble Resonanz spielt bald fest in der Elbphilharmonie. Das ist nicht zuletzt teuer Sie bekommen eine Residenz, aber sie sind keine Fürsten: 18 Musiker waren es, die sich 1994 zum Ensemble Resonanz zusammenfanden und seither ohne festen Dirigenten zusammenarbeiten. Alte und Neue Musik, Klassik und Elektronik auch sucht das Ensemble zu verbinden. Seit 2014 nutzt es dafür neben der Laeiszhalle den eigenen „Resonanzraum“ im Feldstraßen-Bunker. Im Januar 2017 kommt ein dritter Konzertort hinzu: Den kleinen Saal der dann eröffneten Elbphilharmonie werden die Musiker als „Residenz-Ensemble“ bespielen. Was bedeu- tet, dass sie dort mehr Konzerte geben als auswärtige Ensembles und zudem mitwirken bei den meisten Elbphilharmonie-Festivals. Das alles sei erfreulich, sagt Tobias Rempe, Geschäftsführer des Ensemble Resonanz. Er spricht auch von einem „schönen Spagat, der die Strahlkraft des Ensembles erhöht“. Finanziell privilegiert ist das Ensemble dabei ebenso wenig wie das Residenzorchester, die NDR-Elbphilharmoniker. Beide müssen regulär Miete zahlen – und der kleine Saal im neuen Haus kostet dreimal so viel wie der in der Laeiszhalle. Dass der Kartenverkauf des Ensembles diese Mehrausgaben nicht wird auffangen können, liegt nahe. Auch der Zuschuss seitens der Stadt, angehoben auf 500.000 Euro jährlich, deckt nur ein Viertel der Kosten. Als Konsequenz hat Rempe ein zehn Personen starkes „SponsorenANZEIGE MuseuM Der Arbeit KulturflohMArKt am museum der arbeit so., 29.05.2016 u/s–bahnhof barmbek info: 040 – 27 02 766 Board“ sowie eine Stiftung ins Boot geholt. Der teilweise Umzug in die Elbphilharmonie wird also ein Aufbruch „Into the Unknown“, ganz im Sinne des Mottos der gestern vorgestellten Herbstsaison. Neben poetischen Mottos – „Galaxy“ etwa oder „Epiphany“ – verrät man vorab nur, dass „einzigartige Solisten“ wie der Pianist Andreas Staier und die Geigerin Isabelle Faust bei den sechs „Resonanzen“-Konzerten spielen werden. Das genaue Programm soll eine Überraschung sein. PS ■■www.ensembleresonanz.com taz.bremen Das Badegewässer-Wetter Eine „exzellente Wasserqualität“ haben nach einer am Mittwoch veröffentlichten Badegewässer-Übersicht der Europäischen Union sowohl der Stadtwald- als auch der Werdersee. Einzig an exzellenter Badetemperatur mangelt es bei zwölf bis 18 Grad – immerhin bei mehr Sonne als Wolken www.taz.de | [email protected] | Tel. 960 260 | Trägerdienst Tel. 36 71 66 77 DON N ERSTAG, 26. MAI 2016 GAST(RO)KRITIK: EBERHARD B. PLÜMPE ÜBER DEN SENATSWEIN Jeder Schluck eine gute Tat D ass unser kleines Bundesland aus zwei Teilen besteht, ist hinlänglich bekannt, weniger hingegen, dass es noch einen dritten Teil gibt, allerdings nur gepachtet. An der Mosel, in Sichtweite von Erden, in direkter Nachbarschaft zu der ältesten römischen Kelteranlage (rK) nördlich der Alpen, mit Parkplatz und Speckflagge: Einen Weinberg! Bearbeitet wird dieser Wingert in der berühmten Lage „Erdener Treppchen“ rund ums Jahr ehrenamtlich von „GastarbeiterInnen“ aus dem umliegenden Rheinland-Pfalz. Nur zur mühevollen Weinlese am steilen Hang versammeln sich alljährlich im Oktober unter der Leitung von Ratskellermeis- ter Karl-Josef Krötz und vom rKFördervereinsvorsitzenden Stefan Justen zahlreiche mehr oder weniger prominente BremerInnen, zumeist MitarbeiterInnen des Martinshofes. Aus einem Most mit beachtlichen 98 Grad Oechsle entstanden in einem Erdener Weinkeller rund 2.000 Flaschen des Senatsweines des Jahrganges 2015, der dieser Tage im Rathaus vorgestellt wurde. Eine Riesling Spätlese, gelbfruchtig, schiefermineralisch, alkoholarm, eine abgestufte Auslese für die GenießerIn des edelsüßen Gaumenspektakels – erhältlich in allen Ratskellerund Martinshofläden. Ein Teil der Erlöse geht in den Erhalt der rK: Jeder Schluck eine gute Tat! I N ALLER KÜRZE Zu wenig Kita-Plätze In einigen Bremer Stadtteilen, vor allem in der Vahr, in Osterholz und in Walle, gibt es ab dem Sommer nicht genug Krippenund Kindergartenplätze. Laut Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD) fehlen für Kinder unter drei Jahren rein rechnerisch 64 Betreuungsplätze. Nicht alle der insgesamt 4.800 Krippenplätze stehen laut Behörde ab August zur Verfügung. Mit 14.500 Kindergarten-Plätzen kann die Behörde den Bedarf ebenfalls nicht komplett decken. Laut Bogedan liegt der Engpass daran, dass deutlich mehr Kinder geboren und mehr Familien nach Bremen gekommen seien als geplant. (taz) Gebühren sollen bleiben Die Bürgerschaft hat mehrheitlich gegen den FDP-Antrag gestimmt, die vom Bundestag be- schlossenen Strafgebühren für verspätet abgegebene Steuererklärungen wieder zurückzunehmen. Die FDP sprach sich gegen eine Zahlung von 25 Euro für jeden Monat aus, in denen die Steuererklärung zu spät abgegeben wird. Stattdessen fordert sie eine Gebühr, die sich an den marktüblichen Zinssätzen orientiert. Finanzstaatsrat Dietmar Strehl (Grüne) meinte, ein fester Gebührensatz entlaste die Behörden bei der Arbeit. (taz) Berichtigung In dem Artikel „Das OTB ist faktisch tot“ in der taz.bremen vom 24. Mai haben wir fälschlicherweise behauptet, Finanzsenatorin Karoline Linnert (Grüne) sei Aufsichtsratsvorsitzende der BLG. Das stimmt nicht, sie ist lediglich Mitglied des BLGAufsichtsrates. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen. (taz) ANZEIGE 45 TAZ.DI E TAGESZEITU NG Kungelei bei der Hafenplanung? OTB Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung soll sich gegen den Offshore-Terminal Bremerhaven ausgesprochen haben – also wollte der Senat die Planung selbst machen VON KLAUS WOLSCHNER Hat der Senat dem Parlament im Jahre 2014 die Unwahrheit über die Planung des Offshore-Terminal Bremerhaven (OTB) gesagt? Diese Frage bewegte gestern Vormittag für einen kurzen Moment die Bremische Bürgerschaft. Der Abgeordnete der „Bürger in Wut“ (BIW), Jan Timke, hatte das Thema aufgebracht. Denn er erinnerte sich, dass im Jahr 2014 der Senat auf seine förmliche Anfrage, ob es „im Vorfeld der Planung für den Bau des OTB Absprachen mit der Bundeswasserstraßenverwaltung“ gegeben habe, die nach Ansicht der BIW zuständig gewesen wäre, ganz schlicht geantwortet hatte: „Nein.“ Und nun teilt der Umweltsenator Joachim Lohse (Grüne) mit, dass die Zuständigkeitsfrage damals „nach intensiver Abstimmung mit der Bundeswasserstraßenverwaltung“ so entschieden worden sei. „Entweder Sie haben damals das Parlament belogen oder jetzt die Presse“, erklärte Timke gestern im Parlament. Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD) sprang dem grünen Senatskollegen bei: „Absprache“ sei nicht dasselbe wie „Abstimmung“. Der Abgeordnete habe nach „Absprachen“ und nicht nach Abstimmung gefragt. Die anderen Oppositionsfraktionen fragten verwundert nach und gaben sich mit einer derart sophistischen Erläuterung nicht zufrieden. Warum diese „intensive Abstimmung“ damals notwendig war und wo die Rechtslage klar gewesen sein soll, wie der Senat behauptet, das erklärte Lohse indes auch gestern nicht. Den brisanten Hintergrund erfuhren die Parlamentarier in der gestrigen Debatte also nicht. Denn nach Informationen der taz hatte sich damals die zuständige Wasser- und Schifffahrts-Direktion Nord (WSD), Durch den Baustopp des OTB wird‘s wohl vorerst bei der Ankündigung bleiben Foto: Carmen Jaspersen/dpa die heute „Wasser- und Schifffahrts-Verwaltung des Bundes“ (WSV) heißt, im Vorfeld ablehnend gegenüber dem Standort für den OTB geäußert. Auch Weser-Lotsen hätten fachliche Bedenken geäußert – wegen der Auswirkungen vorbeifahrender Massengutfrachter auf die Bundeswasserstraße. Die Bundesverwaltung hatte den Jade-Weser-Port und alle Baumaßnahmen beim Bremerhavener Containerterminal, CTI, CTII bis CTIV geplant, wäre also in dieser Tradition auch zuständig gewesen für Hafenprojekte, die die Bundeswasserstraße direkt tangieren. Um zu verhindern, dass die Bundesbehörde mit ihrer skeptischen Auffassung die Planung förmlich übernimmt und dann möglicherweise nicht im Bremer Sinne handelt, habe es damals eine „intensive Abstimmung“ gegeben: Ergebnis sollen laut taz-Informationen zwei Erlasse gewesen sein, mit denen das Bundesverkehrsministerium seiner Wasserbehörde un- tersagt habe, sich für das OTBProjekt zuständig zu erklären. Insofern wäre auch klar, warum Wirtschaftssenator Günthner, nachdem das Bremer Verwaltungsgericht wegen dieser Rechtsauslegung einen Baustopp verhängt hat, Anfang dieser Woche „Rücksprache mit Insofern wäre klar, warum der Wirtschaftssenator Anfang dieser Woche „Rücksprache mit dem Bundesverkehrsministerium“ halten musste: Um klarzustellen, dass dieses zum Ergebnis der damaligen „intensiven Abstimmung“ steht dem Bundesverkehrsministerium“ halten musste: Um klarzustellen, dass dieses zum Ergebnis der damaligen „intensiven Abstimmung“ steht. Für die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung besteht nun auch keine andere Möglichkeit, als auf eine gerichtliche Klärung der Grundsatzfrage zu bestehen, wer zuständig gewesen wäre. Dass damit die Bremerhavener Hoffnungen, noch ein Stück vom Offshore-Kuchen abzubekommen, immer geringer werden müssen, spielt für die Bundesbehörde keine Rolle. Von der Wasserbehörde gab es gestern keine Stellungnahme zu der Frage, ob es Anweisungen aus Berlin gegeben hat. Es wäre höchst spannend, wenn das Bremer Oberverwaltungsgericht bei seiner Überprüfung des Baustopps darauf bestehen würde, dass die Unterlagen über die damalige „intensive Abstimmung“ zwischen dem Bremer Senat und der Behörde des Verkehrsministeriums zu den Gerichtsakten gegeben werden. Weitere Freilassungen sind nicht geplant Der Rechtsausschuss hat in einer Sondersitzung die Belastung des Landgerichts thematisiert: Zwei Gefangene waren aus der U-Haft entlassen worden, weil ihr Verfahren nicht eröffnet wurde JUSTIZ TANZ NEXTtoME von Máté Mészáros/ Unusual Symptoms Premiere 27. Mai, 20 Uhr Weitere Vorstellungen: Sa 28. Mai; Fr 10. Juni Kleines Haus Es gebe konkret „keine Gefahr“: Das war die Botschaft, die am Mittwoch am Ende der Sitzung des Rechtsausschusses stehen sollte. „Wir haben im Moment alle Haftsachen im Blick“, erklärte Karin Goldmann, Präsidentin des Landgerichts. Einberufen worden war der Ausschuss kurzfristig, weil eben darüber Verunsicherung herrschte: Zwei Untersuchungshäftlinge waren auf Beschluss des Oberlandesgerichts am Freitag freigelassen worden (taz berichtete). Nach Ansicht der Richter hatten die beiden Gefangenen zu lange auf die Eröffnung ihres Verfahrens warten müssen – eine Untersuchungshaft, die länger als sechs Monate dauere, sei nicht zumutbar. Das Landgericht war zu überlastet, um alle aktuellen Haftsachen fristgerecht bearbeiten zu können. Während alle im Raum diese Freilassung nun bedauerten, trennten sich die Meinungen, wie es dazu überhaupt kommen konnte: Dass die Justiz insgesamt personell zu schlecht aufgestellt ist, hieß es aus den Reihen der Opposition. Von einer „außergewöhnliche Belastung“ „Wir haben im Moment alle Haftsachen im Blick“ KARIN GOLDMANN, PRÄSIDENTIN DES LANDGERICHTS BREMEN sprachen die KoalitionspolitikerInnen. Justizsenator Martin Günthner (SPD) erklärte, dass das Landgericht „nicht dauerhaft überlastet“ und „im Länder- und Großstadtvergleich gut ausgestattet“ sei – im Bereich der Zivilkammern sogar überdurchschnittlich. 47 Richter seien am Landgericht beschäftigt, 133 in der ordentlichen Gerichtsbarkeit. Er sei der Auffassung, dass eine kurzfristige Überbrückung höherer Belastungen möglich sein müsste, so Günthner. 14 Haftsachen seien Anfang des Jahres innerhalb weniger Wochen hinzugekommen, erklärte Landgerichts-Präsidentin Goldmann, sechs bis acht seien in der Zeit normal. Wegen der hohen Belastung hätte zeitwei- lig nur noch eine Kammer neue Haftsachen übernehmen können. Inzwischen sei dafür eine zweite Kammer zuständig, an der Eröffnung einer weiteren Strafkammer für Haftsachen werde aktuell gearbeitet. „Eine flexible Reaktion auf diese Bearbeitungspitze ist für uns sehr, sehr schwierig“, so Goldmann. Um sogenannte „Hilfsstrafkammern“ zu bilden, seien die rechtlichen Rahmenbedingungen sehr eng gesteckt. Laut Justizstaatsrat Stauch habe es das Ressort in den Haushaltsverhandlungen geschafft, im Bereich der Justiz nicht kürzen zu müssen. Zu den insgesamt 1.200 Stellen sollen nun noch 22 Stellen aus dem Integrationsprogramm für Flüchtlinge hinzukommen. JPB