der adler

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der adler
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Magazin für Luftsport und Luftfahrt
E 1037 E
Organ des Baden-Württembergischen Luftfahrtverbandes e.V.
Postvertriebsstück
Gebühr bezahlt
Preis: Inland 1,85 € · Ausland 2,00 € · für DAeC-Mitglieder 1,70 € (jeweils zzgl. Postgebühr)
Juli 2011
d er adler 0 2 / 2 0 1 0
Allgemeines
Motorflug
Einmaliges Erlebnis
Rundflug mit dem
Zeppelin über München
Fliegen in Italien
Tipps aus der Praxis
für die Praxis
Seite 6
Seite 22
INHALT
53. SWDR 2011 in Walldürn: Bitte anmelden
Wann:
Samstag, den 23. Juli 2011 (Ausweichtermin: 24. Juli 2011)
Wo:
Walldürn – Niederstetten – Walldürn
Meldeschluss: 14. Juli 2011
Mehr hierzu auf Seite 25 oder unter http://motorflug.bwlv.de
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
3
Erstflug des e-Genius
Motorflug/UL
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25
Tipps aus der Praxis:
Fliegen in Italien
In aller Kürze:
53. Südwestdeutscher
Rundflug 2011
Segelflug
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6
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9
9
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12
12
Zeppelinflug über
München
Ein Luftschiff ist kein
Zeppelin
Mobilität am Bodensee
Förderverein ZeppelinTourismus
Klassikwelt Bodensee 2011
Leserreaktion: Zu kurz
gesprungen!
United Airlines: Von
Stuttgart zum Big Apple
Bitte beachten: Beschränkungsgebiet Romanshorn
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27
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28
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30
31
Segelflugwettbewerb in
Hockenheim
Zweite Segelflug-WM in
Musbach steht auf dem
Programm
Ankündigung: Segelkunstflug-Lehrgang in Hülben
Grand Prix Finale steht vor
der Tür
45. HahnweideWettbewerb 2011
Segelflug DM 2011 in
Zwickau
Vormerken: Praktischer
Weiterbildungs-Lehrgang
für Fluglehrer
Umkehrtrudeln
Umwelt- und Naturschutz
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13
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Allianz für Biokerosin
Sport im Bundestag
BMU ruft DAeC in den
Beirat
Aus den Regionen
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PR-Arbeit
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14
Das Thema „Fliegen“ ist
das Leitmotiv der Konfirmation in Schietingen
Degerfeld schickt Schlagersängerin in die Luft
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Luftsportjugend
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BWLV-JugendleiterGrundlehrgang
Frühlingstreffen 2011
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Region 1:
Flugplatzfest FSG
Letzenberg-Malsch
Region 3:
Airlinertreffen in Oppingen
Region 4:
25. Roßfelder Flugtage
jetzt auf DVD
Region 4:
Fliegender Botschafter
des Porsche Museums in
Pleidelsheim und
Albstadt-Gegerfeld
Region 5:
Flugplatzfest der Luftsportgruppe Isny
Wir gratulieren
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DAeC-News
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2 Inh a lt
von Georg Görgl
von Karl-Heinz Glock
von Viktor Widmaier
Bücher
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Ursula Eckstein:
Ernst Jachtmann
Peter W. Cohausz:
Deutsche Flugzeuge bis
1945
Claus Gerhard:
Der begrenzte Himmel
Zum Titelbild
33
Modellflug
Offene Landesmeisterschaft 2011
Ankündigung: Offene
Fesselflug-Landesmeisterschaft 2011
Schauflug und
Jedermannfliegen
Notlandung im
Niemandsland
Abschied
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Verabschiedung
Harald Golly
BWLV-Terminservice 2011
Harald Golly sagt ade
Nachbericht: FluglehrerLehrgang auf dem Hornberg
Ankündigung: FluglehrerFortbildung
Flugsicherheit
47
3. Stuttgart
Linde Open Cup 2011
Ankündigung:
Baden-Württembergische
Meisterschaft für
Heißluftballone 2011
Nordbadische Montgolfiade in Sinsheim
Familie Eimers auf
Rekordjagd
Kommentar: Safety first
Anti-Doping: NADA Online
Aufruf: Sportler für
Organspende
DWD-SHOP: Wetterkunde
leicht gemacht
Gemeinsam mehr bewegen
Ungültigkeitserklärung:
Dokumente für Luftsportgeräte
Denkmalschutz
Ultraleichtflug: Lufttüchtigkeitsanweisungen
Ehrenamtspolitik
BWLV-Mitteilungen
Freiballon
17
Hans Richardt zum 90.
Region 5:
5. Riedlinger-OldtimerTreffen
Region 6:
Segelflugzeug beim
Neckarblühen
Technik
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Neues technisches
Personal auf dem Hornberg
ausgebildet
Die Technik erinnert
Das Elektroflugzeug e-Genius
der Universität Stuttgart startete
Ende Mai souverän zu seinem
Erstflug. e-Genius ist ein speziell
für den effizienten Elektroflug
neuentwickeltes und multidisziplinär optimiertes zweisitziges
Flugzeug in Kohlefaser-Kunststoff-Bauweise.
Lesen Sie mehr zum Thema auf
Seite 3.
Foto: Christian Schubert
Impressum
der adler
Deutschlands ältestes Magazin
für Luftsport und Luftfahrt
68. Jahrgang
FAI-Ehrendiplom (1986)
ISSN 001-8279
Herausgeber:
Baden-Württembergischer
Luftfahrtverband e.V.
Herdweg 77, 70193 Stuttgart
Erscheint jeden Monatsanfang.
Redaktionsschluss am 1. des Vormonats. Beiträge (Wort und Bild)
sind Spenden der Einsender. Mit
Übergabe der Manuskripte und
Bilder versichert der Verfasser,
dass er das alleinige und uneingeschränkte Recht an ihnen
besitzt. Namentlich oder mit
Buchstaben gezeichnete Artikel
müssen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wiedergeben.
Kürzungen und erforderliche Änderungen bleiben der Redaktion
vorbehalten. Höhere Gewalt entbindet den Herausgeber von der
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Die Bezieher sind damit einverstanden, dass die Post Anschriftenänderungen dem Herausgeber
mitteilt.
Verantwortlich für den Inhalt:
Klaus Michael Hallmayer
Redakteur:
Manuel Löhmann (ml)
Redaktionsanschrift:
„der adler“
Herdweg 77, 70193 Stuttgart
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der adler 05/ 2011
ALLGEMEINES
Elektroflugzeug e-Genius der Universität Stuttgart startete
Ende Mai zu seinem erfolgreichen Erstflug
Erstflug des Elektroflugzeuges e-Genius
Fluggerät für die Green Flight Challenge der CAFE-Foundation 2011 zugelassen
Das Elektroflugzeug e-Genius der Universität Stuttgart startete am 25. Mai 2011 gegen 18 Uhr vom Werksflugplatz der
Firma GROB AIRCRAFT AG in Mindelheim-Mattsies aus
souverän zu seinem Erstflug. e-Genius ist ein speziell für den
effizienten Elektroflug neu entwickeltes und multidisziplinär optimiertes zweisitziges Flugzeug in Kohlefaser-Kunststoffbauweise. Ausgestattet mit einem 60-kW-Elektromotor
erzielt das Flugzeug eine Reichweite von bis zu 400 Kilometer.
Das Team um den Stuttgarter Professor Rudolf Voit-Nitschmann war 2006 der Sieger des Berblinger-Wettbewerbs der
Stadt Ulm mit dem Projekt Hydrogenius. Für den GFC 2011
wurde Hydrogenius mit einem Batteriesystem ausgerüstet
und ist nun unter dem Namen „e-Genius“ als Teilnehmer für
den Innovationsflugwettbewerb Green Flight Challenge der
CAFE-Foundation im US-amerikanischen Kalifornien Anfang Juli nominiert und zugelassen. Hauptsponsor des Projektes ist AIRBUS. Projektpartner sind PIPISTREL d.o.o., Slowenien, die SCHEMPP-HIRTH Flugzeugbau GmbH, die Steinbeis
Flugzeug u. Leichtbau GmbH und die DG Flugzeugbau GmbH.
Stuttgart/Mindelheim-Mattsies – Testpilot Steffen Gemsa vom
der DLR Oberpfaffenhofen eröffnete das Flugerprobungsprogramm mit der Überprüfung der Flugeigenschaften und ersten Tests des elektrischen Antriebssystems. Nach Aussagen
des Testpiloten ist die Handhabung des Flugzeuges, das mit
einem 60-kW-Elektromotor im Seitenleitwerk ausgestattet ist,
einfacher als erwartet. In den kommenden Wochen sind weitere Testflüge geplant, um erste Leistungsdaten zu erfliegen und
die geforderten 40 Flugstunden vor Beginn der Green Flight
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Challenge (GFC) in den USA zu absolvieren. Die von der NASA
mit 1,5 Mio. US-Dollar dotierte GFC 2011 erfordert während
eines Wettbewerbes den Nachweis, dass die Wettbewerbsflugzeuge als Energieäquivalent weniger als 1 Liter Treibstoff
pro 100 Kilometer und pro Passagier verbrauchen. Weiterhin
muss dabei eine Strecke von 200 Meilen, rund 320 Kilometer,
mit einer Mindestgeschwindigkeit von nahezu 160 Stundenkilometern, zurückgelegt werden.
Innovationsgrad e-Genius
Das wichtigste Ziel des Projektes ist, kompromisslos die Leistungsfähigkeit eines modernen Elektroflugzeuges zu demonstrieren. Dies bedeutet, dass keine Abstriche bei den Flugleistungen akzeptiert werden sollten. Die Flugleistungen müssen
mindestens vergleichbar sein mit dem heutigen Stand der
Technik. Die Anforderungen an die Hydrogenius-/e-GeniusPlattform waren:
• Hocheffizientes elektrisches Antriebssystem
• Zweisitzig
• Reisegeschwindigkeit zwischen 140 und 235 Stundenkilometer
• Reichweite mehrere Hundert Kilometer, abhängig vom
Energiespeichersystem
• Max. Abflugmasse 850 Kilogramm
• Startstrecke kleiner 600 Meter
• Größe und Handhabungseigenschaften vergleichbar zu
existierenden Touring-Motorseglern.
Al l gemeines 3
Deshalb wurden für die Realisierung von e-Genius vollkommen neue Wege beschritten. Der Hauptunterschied zu anderen
Elektroflugzeugprojekten besteht darin, dass e-Genius unter
der Prämisse der optimalen Integration des gesamten elektrischen Antriebsstranges vollkommen neu entworfen wurde.
Dies erfolgte durch eine multidisziplinäre Optimierung des
Entwurfes:
• Integration des Antriebes in das Heck, dadurch
15 – 20 Prozent besserer Gesamtantriebswirkungsgrad
(langsam drehender Propeller, 2,2 m Durchmesser) und
Widerstandseinsparung bei der Rumpfumströmung
• Heckantrieb ermöglicht kompaktes und leichtes Einziehfahrwerk
• Ungestörte Sicht nach vorn
• Extreme Leichtbauweise in Kohlefaser-Sandwich
• Side-by-side-Cockpit für bestmöglichen Komfort und
Bereitstellung von Stauraum hinter den Piloten für den
Energiespeicher
Innovationsgrad des Antriebes
Das Antriebssystem der Hydrogenius-Plattform und im Speziellen der am GFC teilnehmenden e-Genius-Version ist besonders unter den Anforderungen des elektrischen Fliegens
entworfen, ausgelegt und gefertigt worden. Gemäß dem Plattformgedanken sind der Elektromotor und der Umrichter als
Vortrieb erzeugende Einheit direkt für den Hydrogenius/
e-Genius entworfen respektive angepasst worden. So sucht
der von der slowenischen Firma Sineton entwickelte und
gebaute Motor mit seinem Gewicht von 27 Kilogramm bei
einer Dauerleistung von 58 kW bei 2500 U/min und einer
Spitzenlast von bis zu 100 kW noch seinesgleichen. Der wassergekühlte Motor liefert ein Spitzenmoment von 400 Nm. Dabei
ist er mit seinem Außendurchmesser von 25 cm und einer
Länge von 28 cm eher unscheinbar. Der Motor ist aber kein
Einzelstück, sondern kann durchaus käuflich erworben werden, sodass nicht nur das Institut für Flugzeugbau davon
profitiert.
Bereitgestellt wird die Energie für den permanenterregten
Synchronmotor von einem Semikron-Umrichter. Der Umrichter ist wie auch der Elektromotor wassergekühlt. Dadurch
kann die Verlustwärme gezielt abtransportiert und über einen
Wärmetauscher effizienter abgegeben werden.
Der Wirkungsgrad von Umrichter und Elektromotor zusammengenommen erreicht Werte von bis zu 95 Prozent über
einen weiten Einsatzbereich und selbst unter Volllast noch
über 90 Prozent. Ergänzt wird der Teil des Antriebssystems,
der direkt für den Vortrieb zuständig ist, durch einen eigens
für die Hydrogenius-Plattform entwickelten Propeller. Dieser
wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Aerodynamik
und Gasdynamik der Universität Stuttgart entwickelt und
mit Unterstützung der SFL-GmbH gebaut. Der große Geschwindigkeitsbereich, den die Hydrogenius-Plattform/der
e-Genius abdeckt, wurde dabei schon im Entwurfsstadium
durch die konsequente Auslegung als Verstellpropeller berücksichtigt. Gleichzeitig konnte durch die Position im Heck
der Durchmesser, verglichen mit konventionellen Flugzeugen dieser Größenordnung, deutlich vergrößert werden. Dies
wirkt sich über die geringe Kreis-Flächenbelastung signifikant auf den Propellerwirkungsgrad, aber auch durch die geringe Umdrehungszahl positiv auf die Lärmemissionen aus.
Derzeit liegen hierfür allerdings nur durch aufwendige Strömungssimulationen erzeugte Kennwerte vor, diese lassen
4 Allg e m e in e s
jedoch schon jetzt auf beeindruckende Leistungsdaten
schließen.
Als Konsequenz aus der Konfiguration, der Antriebssystemintegration und der Antriebsausführung wurde ein äußerst
umweltverträgliches und sicheres Flugzeug entwickelt. Die
Umweltverträglichkeit basiert dabei vor allem auf der konsequenten Durchführung eines multidisziplinären Entwurfes,
bei dem sowohl die Flugzeugkonfiguration als auch das Antriebssystem mit in den iterativen Prozess integriert wurden
und gemäß dem Prinzip „form follows function“ auf gängige
Konventionen verzichtet wurde.
Einen Großteil der Effizienz verdankt das Flugzeug daher der
aerodynamischen Auslegung. Weiterhin wird durch den überdurchschnittlich großen Propeller die Energie effizienter
umgesetzt und das Antriebssystem arbeitet durchgehend auf
einem Wirkungsgradniveau von über 90%. Dies spiegelt sich
nicht zuletzt in einem geringen Energiebedarf wider. Wird
der Verbrauch auf das Benzinäquivalent umgerechnet, so liegt
der Verbrauch des e-Genius bei beachtlichen 0,6 Litern Benzin pro 100 Kilometer und Passagier und das bei einer Reisefluggeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern.
Darüber hinaus emittiert der e-Genius keine Schadstoffe sowie nahezu auch keinen Lärm. Während Ersteres natürlich
abhängig von der Erzeugung der Energie ist und nicht durch
das Flugzeug beeinflusst werden kann, ist Letzteres direkt auf
den großen Propeller zurückzuführen.
Unterbringung der Akkupacks im Rumpf
Bedeutung für die zukünftige Entwicklung in der Allgemeinen Luftfahrt
Die wesentliche Bedeutung von e-Genius besteht darin, dass
das Flugzeug speziell für den Elektroflug entwickelt und optimiert wurde. Nur dadurch ist es möglich, die Vorteile des Elektroantriebes zu nutzen und den Nachteilen mit entsprechenden konstruktiven Maßnahmen zu begegnen. Entwurfsstudien,
die im Rahmen des Projektes durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass eine Umrüstung einer konventionellen Flugzeugkonfiguration auf Elektroantrieb eine etwa 15 bis 20 Prozent
schlechtere Energieeffizienz aufweist als das Konzept e-Genius.
E-Genius repräsentiert somit einen kompromisslosen Ansatz,
umweltfreundliches und wirtschaftliches Fliegen mit dem
heutigen Stand der Technologie zu realisieren. Die Erprobung von e-Genius soll das Konzept bestätigen und wichtige
Daten liefern für angedachte zukünftige Serienprodukte. Ein
wesentlicher Aspekt hierbei ist es auch, die Unzulänglichkeiten und Schwächen zu ermitteln, um diese bei zukünftigen Serienprodukten zu vermeiden. Ein weiterer wichtiger
Beitrag besteht in der Erarbeitung der Zulassungsgrundlagen
und der Durchführung exemplarischer Zulassungen dieser
neuartigen Fluggeräte gemeinsam mit den Luftfahrtbehörden.
der adler 07/ 2011
Somit können die Projektbeiträge für den GFC 2011 Vorläufer
für eine zukünftige Generation von elektrisch getriebenen,
umweltfreundlichen Serienflugzeugen darstellen. Vor allem
im Bereich der Allgemeinen Luftfahrt lässt sich das rein elektrische, umweltfreundliche, wirtschaftliche Fliegen viel eher
verwirklichen als bei größeren Flugzeugen. Die Flugstatistiken zeigen, dass in diesem Flugsegment meist größere Pausen
zwischen den einzelnen Flügen liegen und diese Flugzeuge
vermehrt am Wochenende betrieben werden. Dadurch ist es
möglich, beispielsweise mit Solardächern auf den Flugzeughangars die Batterien in den Zwischenzeiten wieder aufzuladen und somit das Fliegen mit rein regenerativen Energien
zumindest im Freizeitbereich zu 100 % zu erzielen.
Technische Daten und Flugleistungen
des e-Genius im Überblick:
Spannweite:
16,86 m
Länge:
8,10 m
Flügelfläche:
14,1 m²
Zuladung:
180 kg
Max. Abflugmasse (MTOW)
850 kg
Praxistauglichkeit
Mindestgeschwindigkeit:
78 km/h
Die Flugeigenschaften sind so ausgelegt, dass jeder durchschnittliche Pilot in der Lage sein sollte, den e-Genius zu fliegen. Die ergonomische Sitzposition und die uneingeschränkte
Rundumsicht erhöhen den Flugkomfort und auch die Flugsicherheit. Das Flugzeug wurde in Übereinstimmung mit der
Bauvorschrift CS 22 in der Kategorie „U“ (Utility) entwickelt
und gebaut. Die Flugleistungen werden mit existierenden
modernen Reisemotorseglern mit konventionellem Antrieb
vergleichbar sein, etwa mit denjenigen der Diamond Super
Dimona mit 115 PS.
Max. zul. Fluggeschwindigkeit VNE:
270 km/h
SINETON-E-Motor, Startleistung:
Elektrischer Constant Speed Propeller
60 kW
Lithium-Ionen-Batterie, Energieinhalt
56 kWh
Max. Steiggeschwindigkeit bei
Startleistung:
4,5 m/s
Max. Reisegeschwindigkeit:
(in 10 000 ft, bei 65% (40 KW)
Dauerleistung)
235 km/h
Max. Reichweite bei 25 % (14 KW)
Leistung: (in 10.000 ft mit 160 km/h)
> 400 Kilometer
Flugdauer, 2.000 ft bei 105 km/h:
(ohne Reserven)
> 4 Stunden
Startstrecke über 15 m Hindernis:
(MTOW, MSL, Asphalt)
ca. 460 m
Landestrecke über 15 m Hindernis:
ca. 350 m
Wirtschaftlichkeit
Besonders hervorzuheben sind die Verbrauchskosten, diese
ergeben sich rein aus der in der Batterie gespeicherten Energie und sind als Kosten abhängig von den jeweils vor Ort
abzuführenden Stromkosten. Diese liegen derzeit in Stuttgart für den Hausgebrauch etwa bei 0,22 Euro/kWh (abhängig vom Provider). Somit ergibt sich für eine „Tankfüllung“
des e-Genius (bei 100-prozentiger Entladung der Batterien)
eine Summe von 12,32 Euro. Um die Lebenserwartung und
die Zyklenzahl der Batterie auf einem hohen Niveau zu halten,
sollte schon bei 80-prozentiger Entladung geladen werden.
In diesem Fall belaufen sich die Tankkosten auf 9,86 Euro.
Verglichen mit den Kosten pro Tankfüllung eines konventionellen Flugzeuges ist dies ein Bruchteil der Kosten. Damit
kann e-Genius bis zu vier Stunden und 400 Kilometer weit
fliegen. Das entspricht minimal 2,45 Euro pro Stunde Energiekosten. Der Energieverbrauch beträgt weniger als 1/3 der
Energie eines konventionellen Reisemotorseglers. Sehr eindrucksvoll kann die Wirtschaftlichkeit von e-Genius dargestellt werden, indem der Energieverbrauch pro 100 Kilometer und pro Passagier angegeben wird. Bilanz: Das ergibt ein
Energieäquivalent von etwa 0,6 l Benzin pro 100 Kilometer
und pro Passagier.
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e-Genius Team (IFB Universität Stuttgart)
d er adler 0 7 / 2 0 1 1
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Al l gemeines 5
Einmaliges Erlebnis:
Zeppelinflug über
München
Eine Augenweide – der Zeppelin NT in München
München – Einmal im Zeppelin über München, das hatte ich
mir schon lange vorgenommen. In der Osterwoche hat es nun
endlich geklappt. Die Fotoausbeute dabei war gut. Der Zeppelin NT pendelt am Mast auf dem Flugplatz Oberschleißheim. Zuerst bekommen alle Passagiere eine Kurzeinweisung ins „Zeppelin-Boarding-Prozedere“. Beim zweiten Start
bin ich an der Reihe: In „Zweierreihen“ sauber aufstellen,
denn zuerst müssen aus Lastgründen zwei Passagiere rein,
bevor wiederum weitere das Luftschiff verlassen dürfen.
Der Zeppelin geht aus Zeitgründen nicht an den fahrbaren
Ankermast, „fliegender Passagierwechsel“ ist die Regel – es
sei denn, es wird AVGAS für die 200 PS starken Lycoming
Motoren getankt, dann muss er aus Sicherheitsgründen an
den Mast.
Nach drei Minuten ist die Reiseflughöhe von 300 Metern erreicht und es kommt die Aufforderung Sitzgurte lösen und in
der Gondel herumlaufen. Zwei große Klappfenster in Plexiglas ermöglichen gleichzeitig vier der zwölf Passagiere, reflexionsfrei zu fotografieren. Davon mache ich regen Gebrauch.
Der Zeppelin erweist sich als hervorragende Fotografierplattform, nichts wackelt, einfach schön gemütliches Dahinschweben. Beste Sichtverhältnisse nach allen Seiten aufgrund der
niedrigen Gürtellinie und der großen Fenster. Jeder hat seinen
Fensterplatz und einen Clubsessel mit Beinfreiheit.
Auf dem Rathausplatz stehen die Touristen und warten aufs
Glockenspiel. Die gewaltige Anlage von Schloss Nymphenburg
kommt aus der Vogelschau so richtig zur Geltung. Viel zu
schnell sind die 40 Minuten vorbei. Anflug auf Oberschleißheim, die nächsten Passagiere stehen schon bereit. Polit-Prominenz kommt an Bord: Ex-Finanzminister Theo Waigel will
sich das Vergnügen auch mal gönnen. Sind 295 Euro für solch
einen Flug angemessen? Ich meine Ja. Das war nicht mein
letzter Flug mit dem Zeppelin NT.
Weitere Informationen zu Rundflügen mit dem Zeppelin NT
finden Sie unter: www.zeppelinflug.de
Text und Fotos: Hansjörg Jung
Das Schloss Nymphenburg in seiner vollen Pracht
Das Münchener Olympiagelände aus dem Blickwinkel des Piloten
Politische Prominenz an Bord: Ex-Bundesfinanzminister Theo Waigel im
Zeppelin NT
Allianz Arena aus luftiger Höhe
6 Allg e m e in e s
der adler 07/ 2011
Optisch unterscheidet sich ein Prallluftschiff nicht wirklich von einem Zeppelin NT.
Aus technischer Sicht jedoch schon. Inwieweit, soll der nachfolgende Beitrag klären
Was man wissen sollte:
Ein Luftschiff ist kein Zeppelin
Aus aktuellem Anlass möchte die adlerRedaktion gerne in aller Kürze auf die
Unterschiede zwischen sogenannten
Prallluftschiffen und Zeppelinen eingehen. Mit diesem Beitrag soll jedoch
keine generelle Aussage über die Effizienz oder gar Sicherheit beider Techniken getroffen, sondern nur auf gängige Fehlinformationen hingewiesen werden. Landläufig werden in den Medien
beide Begrifflichkeiten vermischt oder
gar als Synonyme verwendet, was jedoch falsch ist. Hintergrund dieses Artikels ist das tragische Ende einer Luftschifffahrt in Hessen. Hierbei war das
Luftschiff Mitte Juni im Auftrag von
Goodyear auf einer Deutschlandtour
des Reifenherstellers beim Hessentag
unterwegs. An Bord waren außer dem
52-jährigen australischen Piloten noch
drei Journalisten. Diese konnten sich
beim gescheiterten Landeversuch noch
rechtzeitig durch einen beherzten Sprung
aus dem Luftschiff retten, nachdem es
zuvor einen recht harten Aufschlag gegeben hatte und das Prallluftschiff in
Brand geraten war. Daraufhin stieg das
Gefährt wieder in die Höhe, wo es mitsamt dem Piloten unweit des Flugplatzes Reichelsheim brennend zu Boden
fiel. Traurige Bilanz des Unfalls: ein
Toter, drei Leichtverletzte sowie Totalschaden am Luftfahrtzeug. Die endgültige Ursache des Unglücks ist bislang
noch unklar.
d er adler 0 7 / 2 0 1 1
Blimp: Was versteht man darunter?
Grundsätzlich ist zu sagen, dass die
wenigsten Luftschiffe am Himmel Zeppeline sind, denn dieser Name ist für
die Zeppelin Luftschifftechnik in Friedrichshafen markenrechtlich geschützt.
Bei den meisten Reklamefliegern, wie
auch bei dem in Reichelsheim verunglückten, handelt es sich vielmehr um
Prallluftschiffe, die auch Blimp genannt
werden. Sie haben im Unterschied zu
den historischen Zeppelinen kein starres Innengerüst. Die Leitwerke sowie
die Kabinen mit den Motoren und Tanks
sind anders als beim Zeppelin NT direkt an der mit Überdruck gefüllten
Hülle befestigt. Über sogenannte Lufthutzen hinter den Propellern werden
die Ballonetts des Blimps aufgebla-
sen. Volumenänderungen werden durch
Luftdruckschwankungen beziehungsweise Temperaturänderungen des Traggases durch Ballonetts ausgeglichen.
Sie sorgen dafür, dass in der Hülle immer ein kleiner Überdruck zum Luftdruck herrscht und der Auftriebskörper so prall bleibt. Dies ist notwendig,
da bei Erschlaffen der Hüllen die Steuerbarkeit verloren geht oder zumindest
stark eingeschränkt wird. Auch die
hinteren Leitwerksflossen sind nur auf
der Hülle befestigt und haben keine
starre Verbindung zur Gondel. Zum Aufblasen des Ballonets wird meist ein
Teil des vom Antriebspropeller erzeugten Luftstroms genutzt. Als Traggas
wird heutzutage ähnlich wie beim
Zeppelin NT Helium verwendet. Bis in
Anders als ein Blimp weist der Zeppelin NT ein halbstarres Innengerüst auf
Al l gemeines 7
die 1960-er-Jahre hinein war jedoch
auch Wasserstoff im Einsatz. Die Motoren sind schwenkbar und meist direkt
an oder in der Gondel untergebracht
und dienen dort zum Manövrieren.
Um den Begriff Blimp ranken sich unterschiedliche Theorien über dessen Bedeutung. Die gängigste Erklärung des
Namens geht auf den britischen Offizier Leutnant Alexander Duncan Cunningham zurück, der einst lautmalerisch
das Geräusch beschrieb, das entsteht,
wenn man die pralle Hülle des Vehikels mit den Fingern antippt. Im Englischen bedeutet das Adjektiv „blimp“
soviel wie schlaff oder biegsam, was das
äußere Erscheinungsbild eines Prallluftschiffs treffend wiedergibt.
Zeppelin NT: mehr als nur eine
„fliegende Zigarre“
Im Gegensatz zu seinen Vorgängern vor
1940 ist der Zeppelin NT kein Starrluftschiff, sondern ein halbstarres Luftschiff.
In der Regel startet der Zeppelin NT mit
etwa 350 Kilogramm „Übergewicht“.
Er kombiniert dabei wie fast alle modernen Luftschiffe die Leichter-als-Luftund Schwerer-als-Luft-Technik, indem
er den fehlenden Auftrieb durch Motorkraft erzeugt. Das Abwerfen von Ballast entfällt dadurch. Bei leichter Beladung und teilentleerten Kraftstofftanks
kann der statische Auftrieb größer als
das Gewicht des Schiffes werden. Wegen der Verwendung der Motorkraft zum
Auftriebsausgleich und des geringen Betrages der Auftriebsänderung muss jedoch meist kein teures Helium aus der
Hülle abgelassen werden. Die Gondel
hat eine Grundfläche von 26 m² und
bietet Sitzplätze für zwölf Passagiere
und zwei Piloten. Die Sitze sind einreihig links und rechts des Ganges angeordnet. Im Heck der Gondel ist ein großes Panoramafenster eingebaut. Beim
Passagiertausch zwischen zwei Rundflügen werden immer zwei Passagiere paarweise abwechselnd von und an Bord
gebracht, um das Gewicht des Schiffes
während dieses Vorganges nicht zu stark
zu verändern. Der Zeppelin NT verfügt
innerhalb der Hülle auf der gesamten
Länge des Schiffes über eine aus zwölf
Kohlenstofffaser-Dreiecken bestehende
Trägerstruktur, die mit drei AluminiumLängsträgern verbunden sind. An ihr
sind Triebwerke, Gondel und Leitwerk
befestigt. Die Tragstruktur wiegt nur
etwa eine Tonne und ist zusätzlich
durch Aramid-Seile verspannt. Mit seinen insgesamt drei 5,9-Liter-Vierzylinder-Boxermotoren der Firma Textron Lycoming mit einer Leistung von je
147 kW und den schwenkbaren Luftschrauben verfügt der Zeppelin NT,
8 Allg e m e in e s
Beide Luftschiffe im direkten Vergleich
Goodyear
Zeppelin
Unternehmensgründung
1898
1898
Bau des 1. Luftschiffes
1919
1900
Anzahl aller gebauten Luftschiffe
> 300
123
Aktuell betriebenes Luftschiffmodell
GZ-20A
LZ N07-100
Inbetriebstellung
1968
1997
Länge
58,4 m
75,0 m
Breite
14,0 m
19,5 m
Höhe
18,1 m
17,4 m
Innenstruktur
keine
Aluminium- und
Kohlefaserträger
Hüllenvolumen
5.740,5 m3
8.425 m3
Lebenszeit der Hülle
10 bis 14 Jahre
> 10 Jahre
Max. Gewicht
5.825 kg
8.972 kg
Max. Geschwindigkeit
95 km/h
125 km/h
Sitzplätze (Pilot + Passagiere)
7
2 + 13
Statischer Auftrieb
1.150 kg
1.335 kg
Max. dynamischer Auftrieb
365 kg
500 kg
Max. nutzbarer Auftrieb
1.510 kg
1.830 kg
Schubvektoreneinheiten
keine
3
Motorleistung
2 x 210 PS
3 x 200 PS
Optimale Flugdauer
24 Stunden
24 – 40 Stunden
Quelle: The Goodyear Tire & Rubber Co.
anders als ein Blimp, über sehr gute
Manövriereigenschaften. Die Motoren
sind nicht mehr wie bei früheren Zeppelinen umsteuerbar, d.h. vorwärts und
rückwärts laufend, sondern verfügen
über Verstellpropeller zur Schubregelung und -umkehr. Der Pilot steuert den
Zeppelin NT über Fly-by-Wire-Technik mit einem Joystick, der Bewegungen in alle drei Raumrichtungen ermöglicht. Der Zeppelin NT ist mit
einer Länge von 75 Metern und einem
Volumen von 8.425 Kubikmetern das
derzeit größte halbstarre Luftschiff der
Welt. Der Zeppelin NT ist für den kommerziellen Flugbetrieb bis 15 Passagiere
durch LBA, EASA, und FAA zugelassen. Seit 1997 wurden vier Zeppeline
NT in Dienst gestellt. Aktuell sind zwei
Zeppeline NT im Einsatz: In Friedrichshafen betreibt die Deutsche ZeppelinReederei die „Baden-Württemberg“ und
Airship Ventures betreibt die „EUREKA“
in Moffet Field bei San Francisco.
Text: Manuel Löhmann
Fotos: Wikipedia
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der adler 07/ 2011
Zeppelin Museum Friedrichshafen:
Mobilität am
Bodensee
Friedrichshafen – Die Stadt Friedrichshafen ist mit dem Thema Mobilität am
Bodensee besonders verbunden: Nicht
nur sind hier alle Verkehrsmittel – Schiff,
Eisenbahn, Flugzeug und Zeppelin –
historisch und gegenwärtig anzutreffen. Mobilität ist in der Bodenseeregion
von jeher ein wichtiges Thema, von hier
gingen auch bedeutende Impulse für die
Entwicklung der weltweiten Mobilität
aus, so zum Beispiel im Bereich der
Getriebetechnik und im Motorenbau.
Aktuell sind „Mobilität“ und „mobile
Gesellschaft“ allgegenwärtige Schlagwörter. Deshalb zeigt das Zeppelin Museum seit dem 20. Mai bis zum 11. September eine Ausstellung, die mit einem
wissenschaftlich interdisziplinären Ansatz 200 Jahre Entwicklungsgeschichte
von Verkehr und Mobilität am Beispiel
der Region Bodensee untersucht, das
Publikum für aktuelle Fragen kritisch
sensibilisiert und auf mögliche Szenarien in der Zukunft vorausschaut. Die
Ausstellung, die täglich von 9 bis 17 Uhr
geöffnet ist, wendet sich mit ihrem interaktiven Angebot nicht nur an Kinder
und deren Eltern, sie bietet vielmehr
jedem experimentierfreudigen Besucher
von 2 bis 99 Jahren ein Mobilitätserlebnis der besonderen Art.
nennung zum Ehrenvorsitzenden. Mit
Hans Paul Ströhle aus Meckenbeuren
rückt erstmals ein Zeppelin-Pilot in den
Vorstand nach.
Sorge bereitet dem Vorstand die langsam schrumpfende Mitgliederzahl, was
auf das hohe Durchschnittsalter der Mitglieder zurückzuführen ist. Hans Paul
Ströhle sieht es daher als seine wichtige
Aufgabe im Vorstand, die Jugend verstärkt für das Zeppelin-Projekt zu begeistern und an diese Technologie heranzuführen. Der Enkel von Hugo Eckener,
Dr. Uwe Eckener nahm die Entlastung
des Vorstandes vor.
Wolfgang von Zeppelin gibt Vereinsvorsitz ab
Großauftrag für Zeppelin-Werft:
drei Luftschiffe nach USA verkauft
Hocherfreut zeigte sich Wolfgang von
Zeppelin über die Tatsache, dass es der
Zeppelin Luftfahrttechnik (ZLT) gelang,
drei Zeppeline NT für einen Stückpreis
von 14,5 Millionen Euro an die Goodyear Tire & Rubber Company zu verkaufen. Damit hat das Friedrichshafener
Unternehmen den größten Auftrag seiner
Geschichte erhalten. Anfang 2014 soll
der erste Zeppelin NT bei Goodyear in
Dienst gestellt und damit die aktuell eingesetzten Prallluftschiffe abgelöst werden. Die Kaufentscheidung ist rein technischer Natur und lässt somit keine
Rückschlüsse auf den tragischen Flugunfall eines sogenannten Blimps der
Firma Goodyear zu, der sich Wochen
später nach der Vertragsunterzeichnung
im hessischen Reichelsheim ereignete
(siehe Seite 7).
Friedrichhafen – Auf der Mitgliederversammlung, die traditionsgemäß anlässlich der Klassikwelt Bodensee Messe in
Friedrichshafen Anfang Juni stattfand,
wurde einstimmig der bisherige zweite
Vorsitzende Prof. Dipl. Ing. Dieter Bögle,
Universität Stuttgart, zum neuen Vorsitzenden gewählt. Bereits im Vorjahr
Neben dem Luftschiffverkauf haben sich
die Partner auch auf eine enge Kooperation im Bereich der Entwicklung eines
LED-Leuchtwerbesystems und eines
neuen Displaysystems im Cockpit verständigt. Die Auslieferung der drei
Zeppeline NT erstreckt sich über einen
Zeitraum von insgesamt sechs Jahren.
Weitere Informationen zum Museumsangebot finden Sie unter:
www.zeppelin-museum.de
Text: Sabine Ochaba
Mitgliederversammlung
Förderverein ZeppelinTourismus
hatte der 75-jährige Wolfgang von Zeppelin, der dem Verein seit Gründung
vorstand, darum gebeten, einen Nachfolger für das Präsidentenamt zu suchen, um dem Verein mit seinen derzeit 839 Mitgliedern eine stabile Führung zu garantieren. Die Versammlung
würdigte seine Verdienste mit der Er-
Übernimmt den Vorsitz: Prof. Dipl. Ing. Dieter Bögle (links) und Wolfgang von
Zeppelin (rechts), nach der Wahl zum Ehrenvorsitzenden
d er adler 0 7 / 2 0 1 1
Zeppelin-Pilot Hans Paul Ströhle rückt in den Vorstand auf
Al l gemeines 9
Im Januar 2014 soll der erste Zeppelin
bei Goodyear in den Dienst gestellt
werden. Der Bau der Luftschiffe erfolgt
in enger Zusammenarbeit zwischen
Goodyear und Zeppelin. Unter Leitung
der Zeppelin Luftschifftechnik werden
die Luftschiffe gemeinsam mit Goodyear an Goodyears Luftschiffstandort
am Wingfoot Lake in der Nähe von Akron im US-Bundesstaat Ohio montiert
und auch dort zum Erstflug abheben.
Der gesamte Einkauf und die Produktionsplanung würden von Friedrichshafen aus gesteuert. In der Zeppelin-Werft
würden Teile und Komponenten vormontiert, die dann über den Seeweg in
die USA transportiert werden sollen.
Goodyear plant mit diesem Schritt keinen Einstieg in den kommerziellen
Passagierbetrieb, sondern nutzt die Luftschiffe vielmehr zur Eigenwerbung und
für Passagierflüge, die ausschließlich geladenen Gästen vorbehalten sein sollen.
Goodyear hat unterdessen ebenfalls
langjährige Erfahrung im Luftschiffbau. Seit 1925 wurden mehr als 300
Luftschiffe gefertigt. Der Einstieg in den
US-Markt gilt bei der Luftschifftechnik
GmbH als Durchbruch in der Vermarktung, zumal die Vereinigten Staaten als
Schlüsselmarkt für die moderne Luftschifftechnik angesehen werden.
Weitere Informationen zum Förderverein finden Sie unter:
www.zeppelin-tourismus.de
beziehungsweise
www.zeppelinflug.de.
Text und Fotos: Hansjörg Jung/ml
Klassikwelt Bodensee 2011
Der BWLV und das Fliegende Museum Hahnweide waren mit dabei
N
ostalgie, wohin man schaute:
Es roch nach Leder, Benzin
und Lack. Oldtimer und Youngtimer hatten überall ihren großen Auftritt. Messegelände, Stadt und Region
standen vier Tage lang ganz im Zeichen historischer Vehikel, die überall
ihren Charme verströmten: auf der
Straße, auf dem Bodensee und am
Himmel über Friedrichshafen. Mehr
als 43.000 Besucher ließen sich auf
der KLASSIKWELT BODENSEE mit
viel Freude Anfang Juni in die äußerst
bunte und vielfältige Vergangenheit
der Mobilität entführen. Mit von der
Partie auch Mitglieder des BWLV, die
ihre historischen Raritäten des Fliegenden Museums Hahnweide auf der
Oldtimerschau ausstellten.
Friedrichshafen – Auch in diesem Jahr
ermöglichte uns der BWLV auf einer
Ausstellungsfläche von knapp 400 m²,
Oldtimerflugzeuge des Fliegenden Museums Hahnweide (FMH) auszustellen.
Als weiterer Gast war die Flugsportgruppe Hanns Klemm vertreten, die anhand einer restaurierten Rohbautragfläche ihr Klemm KL107- und das
nahezu abgeschlossene Klemm KL25Projekt vorstellte. Das FMH war mit der
Minimoa, der GÖ4 III und dem Restaurationsprojekt Kranich 2B-2 vertreten.
Die Klemm KL35 spezial, ehemals von
Wolf Hirth geflogen, konnte leider aufgrund technischer Probleme nicht kommen. Weitere Highlights waren ein
Hirth-Rennmotorrad von 1924, welches
uns das Zweiradmuseum Neckarsulm
freundlicherweise zur Verfügung stellte
und das vom ehemaligen Werkstattchef
Peter Kuhn eindrucksvoll auf der Messerennstrecke vorgeführt wurde. Nach
10 Allg e m e in e s
dem 2. Weltkrieg baute die Firma Wolf
Hirth bis 1952 zunächst den Wohnwagen TRAMP aus Flugzeugsperrholz.
Eines von fünf weltweit noch existierenden und das einzige noch auf der
Straße bewegte Exemplar (Baujahr 1951)
reiste mit Raymond Küster vom Club
der Caravanfreunde an und erfreute sich
großer Beliebtheit auf dem Messestand.
So war ein breites Spektrum an HirthProdukten zu sehen. Zur Bewirtung der
Gäste hatte Alexander Wiethuechter
freundlicherweise sein Coffee-Mobil, einen Citroen HY von 1971 (Wellblechhütte) mitgebracht. Unser englischer
Beute-Kranich wurde während der vier
Messetage im Rahmen einer Werkstattszene weiter restauriert, um dem Publikum einen Einblick in den Holzflugzeugbau zu ermöglichen. Weiterhin
konnten wir auf einer Großbildleinwand stehende und bewegte Bilder aus
den Pioniertagen von Wolf Hirth, dem
Fliegen an der Teck, dem Erstflug der
Klemm KL107 und dem Erstlauf des
Klemm L20-Motors Mercedes F7502 zeigen. Klamotten im Stil der 30-er-Jahre
und Swingmusik durften da auf unserem Stand nicht fehlen. Unser täglicher
Besuch der niederländischen Theatergruppe „The Sergant Wilsons Army
Show“ in Halle B4, die die berühmten
Andrews Sisters aus den Verzigern perfekt imitierte, bescherte ihr eine enthusiastische FMH-Fangruppe.
Fliegende Historie
Immer wenn die historischen Flugzeuge
im Rahmen der Messe aus den Messehallen rollten, war den Besuchern klar,
dass nun wieder die legendäre Air-Show
angesagt war, die alle in Atem hielt.
Täglich blickten zahlreiche Besucher
gen Himmel über Friedrichshafen, wenn
die historische Air-Show der Flying
Bulls im Anflug war: Die Piloten der
Corsair (Baujahr 1945), der Fairchild
(Baujahr 1939) und der Morane Saul-
Einmalige Einblicke in die Welt der Oldtimer wurden den zahlreichen Besuchern am Bodensee geboten
der adler 07/ 2011
nier (Baujahr 1938) sowie viele mehr
zogen locker ihre Bahnen am Himmel
über Friedrichshafen und zeigten, was
die Maschinen noch an Power und
Kunstflug zu bieten haben.
Die Klassikwelt Bodensee hat für uns
immer wieder ein ganz besonderes
Flair und jeden Abend gibt es ein anderes Programm, ob Oldtimerparade
mit Flugshow, italienische Nacht oder
70er-Jahre Riverbootparty. Wir freuen
uns schon auf die Klassikwelt 2012. Im
kommenden Jahr wird die KLASSIKWELT BODENSEE vom 17. bis 20. Mai
2012 in Friedrichshafen stattfinden.
Text und Fotos: Martin Konermann/ml
Gruppenbild der Oldtimer-Enthusiasten des Fliegenden Museums Hahnweide am BWLV-Stand auf der
Klassikwelt Bodensee
Leserreaktion auf den Beitrag zur Einführung von 8,33-kHz-Funkgeräten; Juni-adler, Seite 6ff.
Zu kurz gesprungen!
Ab 2018 werden Funkgeräte, die sich
im Grunde durch nichts unterscheiden
als dreimal mehr Frequenzen zuzulassen verbindlich vorgeschrieben. In einem sehr ausführlichen Bericht wird
uns diese Neuigkeit „verkauft“. Fakt ist,
jedes Luftfahrzeug, auch die 40 Jahre alte
Ka8, die nur in der Schulung Platzrunden schrubbt, benötigt kurzfristig ein
neues Funkgerät, das möglicherweise
mehr kostet, als das Flugzeug Wert hat.
Für Vereine eine ungeplante Investition,
die dem Verein weder Vorteile noch Sicherheitsgewinn bringt. Eine Investition
wäre deutlich einfacher durchzusetzen,
wenn beide Seiten, in unserem Fall Piloten/Verein und die Flugsicherung, einen
Vorteil bzw. einen Sicherheitsgewinn
hätten.
Es sind noch sieben Jahre bis 2018.
Wenn man bedenkt, wie schnell die digitalen Systeme in unser Leben eingezogen sind, muss man kein Prophet sein,
um festzustellen, dass diese „neuen“
Funkgeräte schon zum Tag der verbindlichen Vorschrift veraltet sein werden.
Warum nützt man nicht die Möglichkeiten digitaler Datenübertragung?
Es könnten viele neue Sicherheitsfunktionen eingebaut werden, wie zum Beispiel eine direkte Kommunikation im
Radius von 500 m, man könnte dem anderen im Bart mitteilen „Hallo D-1313
ich bin hinter dir, habe dich in Sicht“,
ohne dass der Rest der Welt dies mitgeteilt bekommt. Vereine könnten „Ihre“
Piloten als Gruppe gezielt „anfunken“,
d er adler 0 7 / 2 0 1 1
die Flugsicherung könnte zwei Flugzeuge gezielt vor einem Kollisionskurs
warnen, die heute auf unterschiedlichen
Platzfrequenzen gerastet sind. Eine
Umschaltung von einer FIS auf die andere könnte automatisch erfolgen, man
könnte sogar die Verkehrsteilnehmer
automatisch vor dem Einflug in einen
Sektor, Luftraum oder vor Unwettern
warnen. Ich halte es für technisch möglich, dass ein digitales Gerät automatisch mehrere „Frequenzen“ gleichzeitig abhört, automatisch auf eine Platzfrequenz geht, von „Boden“ auf „Turm“
umschaltet und ganz einfach die Arbeitsbelastung im Cockpit erheblich reduzieren würde.
NOTAMS würden nahezu überflüssig,
da zum Beispiel rechtzeitig durch automatische Funksprüche vor Sprungbetrieb, Flugtagen oder gesperrten Plätzen
gewarnt werden könnte. Das gefährliche
Ausblocken von Funksprüchen könnte
durch einen kurzzeitigen Speicher im
Gerät verhindert werden. Würden die
technischen Möglichkeiten konsequent
durchgedacht, könnten noch viele weitere Sicherheitsfunktionen integriert
werden. Auch in einer Übergangszeit
könnten möglicherweise Kombigeräte
digital/analog eingesetzt werden.
Heute sind sogar Polizei und Rettungsorganisationen im Begriff, auf digitale
Funksysteme umzustellen, nur die Luftfahrt stellt von einem „Holzspeichenrad
mit Vollgummibereifung“ auf ein „Holzspeichenrad mit Luftbereifung“ um.
Bereits bei der Einführung der Mode-STransponder wurde verpasst, in die Geräte Kollisionswarnsysteme wie Flarm
oder ADS-B zu integrieren. Von unseren
Verbänden und Funktionären erwarte
ich, dass diese solche Gedanken ausarbeiten, den möglichen Sicherheitsgewinn argumentieren und bei den zuständigen Behörden und Stellen national und international nachhaltig vertreten.
Text: Thomas Rassl (Deggingen)
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Al l gemeines 11
Von Stuttgart zum Big Apple
United Airlines startet Nonstop-Service von Stuttgart nach New York
Stuttgart – United Airlines hat Mitte
Juni ihren Nonstop-Service zwischen
Stuttgart und ihrem Drehkreuz in New
York, dem Newark Liberty Airport, aufgenommen. In Newark angekommen,
haben die Passagiere schnelle Anschlüsse zu mehr als 200 United-Flügen in
ganz Amerika, von denen mehr als 100
nonstop erreichbar sind. Stuttgart ist damit das fünfte Ziel in Deutschland und
die 36. Transatlantikdestination im Netz
der neuen United Airlines. Nach dem
Zusammenschluss von Continental und
United Airlines ist aus den beiden Gesellschaften die größte Fluggesellschaft
der Welt entstanden.
Prof. Georg Fundel, Geschäftsführer des
Flughafens Stuttgart, sagte: „Wir sind
glücklich darüber, dass wir durch United Airlines endlich eine hervorragende
Anbindung an New York bekommen.
Wasserfontänen zur Erstlandung der neuen Streckenverbindung der United Airlines nach New York
Bitte beachten:
Beschränkungsgebiet
Romanshorn
Anlässlich des Sommernachtsfestes in
Romanshorn am Bodensee findet am 5.
und 6. August 2011 jeweils eine Flug-
vorführung der Schweizer Kunstflugstaffel Patrouille Suisse statt. Die Patrouille Suisse wird ihr Programm über
dem Bodensee unweit von Romanshorn fliegen. Die Flugvorführung wird
ausschließlich über dem Schweizer
Luftraum stattfinden, tangiert aber im
Norden den deutschen Luftraum. Der
Vorführraum erstreckt sich von GND
bis FL100 in dem in der Karte dargestellten Gebiet.
Die Wirtschaft einer Exportregion wie
Baden-Württemberg braucht einen
schnellen und gut erreichbaren Flug
nach New York, um Kunden in aller
Welt zu bedienen. United verbindet uns
mit New York und allen Regionen darüber hinaus. Aber dieses neue Angebot
ist nicht nur wichtig für Geschäftsreisende unserer Automobil- oder Zuliefererindustrie. New York ist bekanntlich eine der größten Tourismusattraktion der Welt.“
Zum Einsatz kommt eine Boeing 757200 von Continental Airlines, die Platz
für 175 Sitze in zwei Klassen bietet.
Flug CO153 verlässt den Flughafen
Stuttgart täglich um 9:30 Uhr und landet um 12:40 Uhr in New York/Newark. Der Rückflug, CO152, verlässt
New York/Newark täglich um 17:50 Uhr
und landet am Morgen des nächsten
Tages um 8 Uhr in Stuttgart. Während
der Wintermonate, zu Zeiten geringerer
Nachfrage, wird die Verbindung an fünf
Tagen der Woche angeboten.
red.
Foto: Flughafen Stuttgart
In der Schweiz wird ein Flugbeschränkungsgebiet (LS-R) via NOTAM publiziert und die Zone auf der DABS-Karte
visualisiert. Über Deutschland soll eine
Special Activity Area (SAA) via NOTAM
publiziert werden. Es wird dringend
empfohlen, den dargestellten Luftraum
zu meiden. Derzeit sind die Flugvorführungen an beiden Tagen zwischen
16:15 UTC und 17:15 UTC geplant.
Aktuelle Zeiten sind am jeweiligen
Ereignistag bei St. Gallen/Altenrhein
Tower 118,650 MHz zu erfragen.
Text und Abbildung: Philipp Kramer
(Austro Control)
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Weil Fliegen Spaß macht
Flugsportgruppe nimmt gerne Piloten auf.
Anfang August gilt es, rund um Romanshorn auf
das dortige Flugbeschränkungsgebiet zu achten
12 Allg e m e in e s
Die Flugsportgruppe (FSG) Hanns Klemm Böblingen www.fsghannsklemm.de, bietet interessanten
Flugzeug-Park. Günstige Preise. Eine Attraktion:
Einweisung und Fliegen mit dem legendären Oldtimer Klemm 107 C. Mehrtagesausflüge möglich.
Keine Landegebühren.
der adler 07/ 2011
UMWELT
Allianz für Biokerosin hebt ab:
Klima- und
Umweltschutz
Wichtiger Weg in die
Sport im
richtige Richtung
Bundestag
Im edlen Ambiente des Berliner AdlonHotels wurde Anfang Juni ein neues
Bündnis zur Förderung alternativer Antriebe und Kraftstoffe in der Luftfahrt
besiegelt. Die 20 Gründungsmitglieder
der sogenannten „Aviation Initiative
for Renewable Energy in Germany“
(AIREG) stammen aus allen Bereichen
der Luftfahrtindustrie. Hinzu kommen
Forschungseinrichtungen wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt
oder das Forschungszentrum Jülich.
Berlin – Eines der Ziele des Bündnisses:
Biotreibstoffe für die Luftfahrtindustrie aus der Forschung in die alltägliche
Anwendung bringen. So sollen die eingegangenen Klimaschutzverpflichtungen erfüllt werden. Ab 2020 will die
Branche CO2-neutral wachsen, bis 2050
den Ausstoß von Kohlendioxid gegenüber dem Referenzjahr 2005 halbieren.
Insgesamt fünf Arbeitsgruppen innerhalb von AIREG kümmern sich um die
unterschiedlichen Fragestellungen. Einer der beiden Gründungspräsidenten
ist das ehemalige Lufthansa-Vorstandsmitglied Klaus Nittinger. Noch handelt
es sich bei AIREG um ein rein deutsches
Projekt, das muss aber nicht so bleiben:
„Eine spätere Ausweitung der Aktivitäten auf die europäische Ebene ist jederzeit denkbar“, so Nittinger.
Die einzige derzeit auch in industriellem Maßstab praktikable Alternative zu
fossilem Kerosin ist regenerativer Biotreibstoff auf Pflanzenölbasis. Ölhaltige
Früchte wie die Jatropha-Nuss oder Algen dienen als Ausgangsstoff. Sie werden jedoch immer begehrter: „Wir sind
nicht alleine unterwegs, Bahn und
Auto sind Wettbewerber um die Nutzung von Biomasse“, stellte LufthansaChef Christoph Franz in Berlin fest.
Bei Kraftfahrzeugen und Bahnen sei
Strom eine Alternative, beim Auto könne auch auf Brennstoffzellen ausgewichen werden, sagte Jean Botti, Chief
Technical Officer des Airbus-Mutterkonzerns EADS. Für die Luftfahrt gebe
es diese Wahl nicht, dort werden auf
absehbare Zeit zwingend flüssige Treibstoffe mit hoher Energiedichte eingesetzt werden müssen. Johann Dietrich
Wörner, Vorstandschef des Deutschen
Zentrums für Luft- und Raumfahrt,
denkt schon einen Schritt weiter. Er
will das biobasierte Kerosin nicht einfach nur als Ersatz für konventionelle
Treibstoffe nutzen. Ihm schwebe vielmehr „Designer-Kraftstoff“ vor, mit gegenüber konventionellem Kerosin überlegenen Eigenschaften, beispielsweise
im Hinblick auf Lagerfähigkeit, Gefrierpunkt und Energiegehalt.
red.
Beirat für Umwelt und Sport
BMU beruft DAeC
in den Beirat
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) hat den DAeC-Umweltreferenten Dr.
Wolfgang Scholze in den Beirat für Umwelt und Sport in
seinem Ministerium berufen. In diesem Beirat sind zwölf Vertreter aus Sportverbänden, Umweltorganisationen und Ministerien vertreten. Aufgabe des Gremiums ist es, den Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen zu beraten und über aktuelle Themen zu
informieren. Der Beirat wird sich noch vor der Sommerpause zu seiner konstituierenden Sitzung treffen.
Text und Foto: DAeC
d er adler 0 7 / 2 0 1 1
„Klima- und Umweltschutz im und
durch den Sport stärken – Für eine
verantwortungsvolle Sportentwicklung
in Deutschland“ – Das ist der Titel des
Antrags der CDU- und der FDP-Fraktion an den Deutschen Bundestag. Ziel
ist es, die Bedeutung des Sports, vor
allem der Outdoor-Sportarten, für Umwelt und Natur anzuerkennen, die Aktiven zu stärken und sie bei ihrem Engagement für Umwelt- und Naturschutz
zu unterstützen.
Umwelt- und Naturschutz genießt bei
Luftsportlern schon eine große Bedeutung. In vielen Projekten haben die Vereine ihr Engagement unter Beweis gestellt. Auch die Politik und Organisationen erkennen die Leistungen an und
fördern die Initiativen mit erheblichen
Mitteln. Kein Wunder, dass im Forderungskatalog der Fraktionen Ziele aufgeführt werden, die im Luftsport bereits
umgesetzt werden. Dazu gehören Maßnahmen zur Umweltbildung und -kommunikation, technische Entwicklungen
für Umweltschutz und Rechtssicherheit, Forschung- und Kooperationsprojekte.
Auffallend ist, dass im Antrag immer
wieder die gemeinsamen Interessen von
Sport und Umwelt betont werden. Es
geht nicht um Verbote und um unvereinbare Interessensgegensätze und Konflikte, sondern um Verstehen, Kooperieren und um die Chancen, mit und
durch den Sport nachhaltig die Umwelt
und Natur zu schützen. Der Bundestag
hat auf seiner Sitzung am 27. Mai 2011
den Antrag an die Ausschüsse überwiesen. Wann die Ausschüsse ihre Beratungen abgeschlossen haben und der
Bundestag entscheiden wird, ist noch
nicht abzusehen.
Der Antrag und die Reden der Bundestagsabgeordneten sind im Protokoll der
Sitzung vom 27. Mai 2011 veröffentlicht.
www.bundestag.de/dokumente/
protokolle/ plenarprotokolle/17112.pdf
Text: DAeC
Umwelt 13
PR-ARBEIT
Das Thema „Fliegen“ ist Leitmotiv
der Konfirmation in Schietingen
Nagold – Loslassen und sich anvertrauen können, von unsichtbarer Kraft
sicher getragen werden und auch bei
Turbulenzen sicher ans Ziel kommen:
Diese Erfahrungen aus der Welt der Fliegerei verband Pfarrerin Monika Weingärtner-Hermanni mit zentralen Inhalten des christlichen Glaubens. Gerne
nahmen sie selbst und die fünf Konfirmanden der evangelischen Gesamtkirchengemeinde Hochdorf-SchietingenVollmaringen das Angebot des Nagolder
Flugsportvereins wahr und erlebten
diese Gefühle bei einem Rundflug im
Motorsegler vom Fluggelände auf dem
Dürrenhardter Hof.
Die evangelische Pfarrerin Monika Weingärtner-Hermanni aus Hochdorf-Schietingen-Vollmaringen
verband das Flugerlebnis mit zentralen Inhalten des christlichen Glaubens. Das Bild zeigt die Pfarrerin mit
ihrem Piloten Stefan Zistler (rechts).
Selbst anfängliche Ängste vor dem Flug
und Zweifel an der sicheren Landung
verstand die Pfarrerin gut mit Glaubensfragen zu verbinden. Im Festgottesdienst
in der Schietinger Nikolauskirche wurden dann auch von Michael Zistler beeindruckende Luftbildaufnahmen gezeigt, auf die Pfarrerin WeingärtnerHermanni in ihrer Predigt eingegangen
ist. Diese außergewöhnliche Initiative
wurde von den Eltern unterstützt und
von der Gemeinde gerne angenommen.
Text und Foto: Michael Zistler
„Das erste Mal fliegen“
Degerfeld schickt Schlagersängerin in die Luft/Bückers und Flugplatz als Drehkulisse für SWR-Sonntagstour
Albstadt-Degerfeld – Da hilft der Pilot
doch gerne: „Das erste Mal fliegen“ heißt
das Lied, das die Bisinger Schlagersternchen Geschwister Mutsch für Hansy
Vogts Sonntagstour im SWR-Fernsehen
aufgenommen haben. Der LSV Degerfeld
schickte Sängerin Alexandra Mutsch
dafür in die Luft, in einem alten BückerDoppeldecker. Es war tatsächlich der
erste Flug der 19-Jährigen. Und sie hat
ihn genossen.
Zwei Samstage stellten LSV-Mitglieder
den Flugplatz und die alten Doppeldecker als Kulisse für das Fernsehteam zur
Verfügung. „Der Regisseur fand, die Location passt ganz gut zu unserem Titel“,
sagt Alexandra Mutsch. Dabei handelt
es sich beim Lied der drei Bisinger Mäd14 PR - Ar b e it
Achtung, Klappe: Fernsehaufnahme mit den Mutsch-Mädels auf dem Flugplatz Degerfeld für die SWRSonntagstour mit Hansy Vogt
der adler 07/ 2011
chen eigentlich um ein Liebeslied. Die
Sängerin hatte allerdings auch Schmetterlinge im Bauch. Auch Angst? „Gar
nicht“, sagt Alexandra Mutsch, „der
Pilot war gut drauf und hat viel Vertrauen ausgestrahlt. Das hat mir die Angst
genommen.“ Kein Wunder: Am Steuerknüppel saß ein alter Hase, Gregor
Wilke, LSV-Fluglehrer und einstiges
Mitglied der Segelkunstflug-Nationalmannschaft. Die Premiere hat Spuren
hinterlassen. „Einmalig, richtig toll. Hat
richtig Spaß gemacht“, fasst Alexandra
Mutsch ihre Eindrücke zusammen.
Der historische Doppeldecker mit dem
Kennzeichen Mike Hotel – von den legendären Bücker-Maschinen aus den
30er-Jahren sind mehrere Maschinen
auf dem Degerfeld stationiert – gehörte
übrigens einst Reinhard Mey.
Das Degerfeld war nur eine Station der
Sonntagstour mit Hansy Vogt. Fernsehtipp: Die luftigen Aufnahmen sollen eingeschnitten werden. Ausgestrahlt wird
der Beitrag aus dem Zollernalbkreis
am Sonntag, 10. Juli, um 20:15 Uhr im
SWR-Fernsehen.
Übrigens: Doppeldecker-Freunde kommen beim Flugplatzfest auf dem Degerfeld am Samstag und Sonntag, 27. und
Abflugbereit: Schlagersternchen Alexandra Mutsch (vorne) in der Bücker „Romeo Mike“ bei ihrem ersten
Flug. Am Steuerknüppel sitzt Gregor Wilke
28. August, auf ihre Kosten. Das Motto
lautet diesmal „30 Jahre Bückertreffen“. Zum Jubiläum werden zahlreiche
Exemplare der legendären Maschinen
auf dem Platz erwartet.
Weitere Informationen:
www.lsv-degerfeld.de
Text und Fotos: Volker Rath
JUGEND
Jugendleiter in den
Vereinen aufgepasst!
BWLV-Jugendleiter-Grundlehrgang in den Herbstferien auf dem Klippeneck
In den Herbstferien findet vom 2.– 6. November 2011 der diesjährige Jugendleiter-Grundlehrgang des BWLV auf
dem Klippeneck statt. Übernachtet
wird in der BWLV-Jugend- und Weiterbildungsstätte Klippeneck.
Klippeneck – Zum Lehrgangsinhalt gehört neben wichtigen Themen wie Haftungsrecht und Aufsichtspflicht, Jugendschutzgesetz, Zuschusswesen, Erlebnispädagogik und Kommunikation unter
anderem auch das Organisieren von
Fluglagern, Pressearbeit, Erstellen einer Jugendordnung und die Durchführung von Nachwuchswerbung. Viele und er adler 0 7 / 2 0 1 1
terschiedliche Referenten werden den
Lehrgang abwechslungsreich und interessant gestalten. Trotz des umfangreichen, aber sehr wichtigen Programms
kommt natürlich auch der Spaß und
das gegenseitige Kennenlernen nicht zu
kurz! Der Lehrgang ist zwingende Vorraussetzung für die Erlangung der international anerkannten „JugendleiterCard“, die neben vielen Vergünstigungen
den Karteninhaber auch als qualifizierten Jugendleiter ausweist.
Um einen effektiven Lehrgang zu gewährleisten, sind nur wenige Plätze vorhanden! Die Zusage des Lehrgangsplat-
zes erfolgt nach Reihenfolge des Anmeldungseingangs. Der Lehrgang kostet
80 Euro Eigenbeteiligung. Die Anreise
erfolgt am Mittwoch, 2. November 2011
bis 13:00 Uhr, der Lehrgang endet am
Sonntag, 6. November 2011 um etwa
12:00 Uhr.
Die Anmeldung per E-Mail bitte an
[email protected], das Anmeldeformular und weitere Informationen
findet ihr unter: luftsportjugend.bwlv.de.
Patrick erreicht ihr auch telefonisch
unter 06221/7297050 oder per Fax
03222/118 6058.
P R-A r bei t / Jugend 15
Bezirksjugend Württemberg/Hohenzollern:
Faszination, Geschwindigkeit und
Spaß – das Frühlingstreffen
lungener Auftakt. Danke Anna, wir sehen
Dich auf dem nächsten Treffen wieder.
Der Samstag stand ganz im Zeichen der
AERO. Mit dem Besuch in Halle A1
auf dem Stand der BWLV-Jugend eröffneten wir den Rundgang. Danach hieß
es freie Wahl. Jeder konnte seinen Interessen, Fragen und Wünschen nachgehen. Doch an diesem Abend sollte es
noch lange nicht genug sein.
Gut besucht war das Frühlingstreffen der BWLVLuftsportjugend 2011 in Friedrichshafen. Das Bild
zeigt die Jugendgruppe aus den unterschiedlichsten Vereinen am Messestand der Jugend auf der
AERO
Mit 30 Jugendlichen aus ganz BadenWürttemberg belebten die Luftsportjugendlichen des BWLV für ein Wochenende Friedrichshafen. Bereits zum
zweiten Mal fand das Frühlingstreffen
zeitgleich mit der AERO statt. Die Luftsportjugend wählte am Bodensee eine
neue Bezirksjugendleitung.
Friedrichshafen – Am Freitagabend eröffnete Anna Schäfer die gemeinsame
Runde mit einem Bericht zu ihrer Teilnahme beim Südwestdeutschen Rundflug 2010. Was ist eine Motorflugrallye,
wie geht das? Gespannt und fasziniert
von der Leistung erlebten wir einen ge-
Den Rausch des Fliegens kannten wir
alle und nun wollten wir den Geschwindigkeitsrausch auf der Straße fühlen.
Eine Stunde lang gehörte die Kartbahn
uns alleine. Nach einer kurzen Einweisung jagte ein Rundenrekord den anderen. Mit viel Spaß und Adrenalin im
Blut verließen wir die Kartbahn. Der
Abend sollte noch nicht zu Ende sein.
So zog es uns doch wieder in die Höhe,
zumindest 22,25 Meter hoch. Wir liefen zum Aussichtsturm in Friedrichshafen. Bei Nacht ein Erlebnis und die
vielen Treppenstufen wert. Irgendwann
geht leider auch so ein schöner Tag zu
Ende. Aber es sollte ein spannender
Sonntag werden.
Bezirksjugendversammlung:
Was gibt es Neues nach den Wahlen in
Württemberg zu vermelden?
Die Bezirksjugendversammlung stand
am Sonntag auf dem Programm. Nach-
Referentin und Teilnehmerin Anna Schäfer (Bildmitte) wurde von den
Jugendlichen regelrecht auf Händen getragen
16 Ju g e n d
dem man sich über das Wochenende
etwas kennengelernt hatte, waren die
Wahlen für Württemberg gar kein Problem. Chris Désirée Henninger (FSV
Möckmühl) wurde von der stellvertretenden Bezirksjugendleiterin zur Bezirksjugendleiterin Nordwürttemberg
gewählt. Ihr Nachfolger und somit aktueller Teampartner ist Johannes Schmelz
vom Luftsportverein Hoher Odenwald.
Auch aus Südwürttemberg gibt es Neues
zu vermelden. Matthias Baur (FSV Gerstetten) ist nicht nur stellvertretender
Bundesjugendleiter, sondern wurde in
Friedrichshafen ebenfalls in seinem
Amt als Bezirksjugendleiter bestätigt.
Der fehlende Posten des Vertreters wurde schnell und einstimmig mit Philipp
Sperlich von der SFG Markdorf besetzt. Die Mannschaft ist nun wieder
komplett.
Es war ein abwechslungsreiches und
sehr interessantes Wochenende, an dem
viele neue Freundschaften entstanden
sind und viel über Erfahrungen und Erlebnisse gesprochen wurde. Wir freuen
uns schon auf das nächste Jahr, so der
Kommentar vieler Teilnehmer.
Text und Fotos:
Chris Désirée Henninger
Erschöpft von so vielen spannenden Eindrücken des Frühlingstreffens
müssen sich die Teilnehmer am Stand der Jugend erholen
der adler 07/ 2011
FREIBALLON
Blick aus dem Gasballon „AJOIE“ auf den Cannstatter Wasen
3. Stuttgart
Linde Open Cup 2011
Beim 24-Stunden-Rennen um die größte Strecke erreichten
sechs Gasballone aus vier Nationen Distanzen zwischen 50
und 480 Kilometer.
Stuttgart – Die baden-württembergische Landeshauptstadt
putzt sich mit attraktiven Veranstaltungen zum 125-jährigen
Automobil-Jubiläum heraus, auf dem Cannstatter Wasen findet das Frühlingsfest statt, als sich auf dem sogenannten Sattelplatz, also in unmittelbarer Nachbarschaft dieses bunten
Treibens, Gasballonfahrer aus der Schweiz, Finnland, Frankreich und Deutschland zu einer Wettfahrt rüsten. Sieger sollte
derjenige sein, der innerhalb einer Zeit von 24 Stunden die
größte Distanz zum Startplatz zurücklegt. Die Veranstaltung
fand nach dem Regelwerk der Confederation Internationale
Aeronautique (CIA) statt, ausgerichtet durch die Ballonsportgruppe Stuttgart e.V., tatkräftig unterstützt sowohl durch das
Sportamt der Landeshauptstadt als auch den Baden-Württembergischen Luftfahrtverband e.V.
Die seit Tagen bereits anhaltende stabile Hochdruckwetterlage
versprach eine interessante Wettfahrt, unterschiedliche Windrichtungen konnten in verschiedenen Höhen erreicht und
somit eine individuelle Strategie für die Fahrt „ausgeknobelt“ werden. Das Einchecken der Teilnehmer und das anschließende Aufrüsten der Ballone verliefen „stressfrei“, die
Briefings der Piloten in Sachen Wetter, Luftraum, Besonderheiten des Starts und nicht zuletzt Wettkampfregeln ebenso.
d er adler 0 7 / 2 0 1 1
Nach der offiziellen Begrüßung – eigentlich Verabschiedung
– der Teilnehmer starteten die insgesamt sechs Ballone am
Abend des 6. Mai unter den Klängen der jeweiligen Nationalhymnen in den wolkenlosen Abendhimmel, um bei östlichen
Winden am Boden nach Überqueren des Stuttgarter Talkessels
ihre Fahrt durch die Nacht anzutreten.
Taktisch boten die Windvorhersagen verschiedene Optionen
an, wobei die Windmodelle in den Tagen vor dem Start sehr
unstetig waren. Eine Option war, zwischen 600 und 1.000
Metern einen Low Level Jet zu nutzen, um schnell nach Norden zu fahren und die Fahrt morgens vor der Thermik zu beenden. Eine andere, in der Nacht zu versuchen, einen Bogen
Richtung Osten zu schlagen, um dann tagsüber höher Richtung Norden zu fahren und darauf zu setzen, dass man es
östlich genug schafft, um an Frankfurt vorbeizukommen.
Wichtige Punkte für die Piloten für die Entscheidung, die
Fahrt fortzusetzen, sind Sonnenuntergang – kann ich durch
die Nacht fahren, stimmen Ballast und Fahrtrichtung, vor
Beginn der Thermik die gleichen Fragen, kann ich bis nach
Ende der Thermik über der Thermik fahren, habe ich genug
Ballast, kann mich etwas zum Abbruch der Fahrt zwingen,
denn Landungen in der Thermik sind sehr schwierig.
Die Piloten wählten unterschiedliche Strategien, wobei nicht
die am weitesten gekommen sind, die am längsten gefahren
sind, sondern diejenigen, die in der Nacht die schnellste
Fr ei ballon 17
In aller Kürze:
Beim Stuttgart Linde Open Cup handelt es sich um eine
zeitlich begrenzte Weitfahrt, das Zeitlimit wird nach der
Wetterlage festgelegt. Wobei der Punkt gewertet wird,
den das GPS nach 24 Stunden aufzeichnet, der Ballon
kann dabei noch in der Luft sein und nach Ende des
Wettbewerbs weiterfahren.
Claude Oughourlian und Joachim Knetzger aus Stuttgart und
Michel Leblanc/Denis Michel aus Frankreich. Claude Oughourlian und Joachim Knetzger haben ihre Fahrt vorzeitig bei
Tauberbischofsheim abgebrochen, da die Drift des Ballons sich
in Richtung Frankfurt geändert hat und ein Durchfahren des
Frankfurter Luftraums während der Thermik als nicht machbar eingeschätzt wurde. Als einzige fuhren Michel Leblanc
und Denis Michel durch und machten die 24 Stunden voll.
Die weiteste Strecke legten sie trotz der längsten Fahrtdauer
nicht zurück, sie schafften lediglich 241 Kilometer Luftlinie.
Schicht gefunden haben und am Morgen gelandet sind. Nach
480 Kilometern morgens in den Niederlanden gelandet ist das
Team aus Bitterfeld Frank Zwanzig/Dr. Bernd Göhrmann mit
dem Linde-Ballon. Ebenfalls weit nach Norden gefahren
sind das finnische Team Ben Mattsson und Tapio Tuori, das
352 Kilometer ins Münsterland gefahren ist, und das Stuttgarter Team Dr. Andreas Munz und Matthias Geisselbrecht,
die ihre Fahrt nach 376 Kilometern nördlich des Ruhrgebiets
beendet haben. Für eine Sightseeing Tour über den Schwarzwald, durch das Elsass zurück ins Württembergische hat sich
das Schweizer Team Max Krebs und Walter Gschwendtner
entschieden, die die kürzeste Distanz Luftlinie mit 50 Kilometern erreicht haben. Durch den Tag bis zum Abend fahren
und damit die 24 Stunden voll machen wollten die Teams
Unglücklicherweise hatte eine Besatzung beim Landen Pech
und kollidierte im Hessischen in Bodennähe mit einem Funkmast. Es gab keinen Personenschaden, die Bergung verlief
dank des Einsatzes von Spezialisten glücklich, allerdings entstand am Luftfahrtgerät ein erheblicher Sachschaden.
Füllen des Gasballons D-OSTZ „Stuttgarter Hofbräu“: Die Aufrüsthilfe ist
gelöst, der Gasballon stellt sich auf
Alle Ballone sind gefüllt und startbereit
Gleichwohl: Dank an alle Teilnehmer für ihr Interesse an dieser Wettfahrt, Dank an alle Helfer, die diese ermöglicht haben. Bis zur nächsten Veranstaltung dieser Art: „Glück ab“
und „Gut Land“!
Text: Michael Wider und Volker Löschhorn
(BSG Stuttgart e.V.)
Fotos: Walter Gschendtner und Christian Michel
Ankündigung:
Baden-württembergische Meisterschaft für Heißluftballone 2011
Wann:
Wo:
1. –2. Oktober 2011
Heidenheim/Brenz
Wie bereits in der Vergangenheit bereits mehrfach angekündigt, wird der Fachausschuss für Freiballonsport im BWLV am
ersten Oktoberwochenende dank der Unterstützung des Ballonsportclubs „BSC Hellenstein“ in Heidenheim/Brenz eine
baden-württembergische Meisterschaft für Heißluftballone
veranstalten. Da sowohl der Heidenheimer Verein Erfahrung
im Austragen von Ballonveranstaltungen hat, als auch die
Heidenheimer Gegend reizvoll und für das Durchführen eines Wettbewerbes geeignet ist, sollte einer erfolgreichen Veranstaltung nichts im Wege stehen. Der Wettbewerb steht jedoch nicht nur Ballonfahrern aus Baden-Württemberg offen.
18 Fr e ib a llo n
Auch Teilnehmer aus nah und fern sind natürlich herzlich
zur Veranstaltung eingeladen! Ausdrücklich soll die Meisterschaft auch den Piloten, die noch keine ausgeprägte Erfahrung im Fahren von Wettbewerben haben, Chancen bieten.
Die Anzahl der Teilnehmer ist auf 20 begrenzt. Teilnehmer aus
Baden-Württemberg werden bevorzugt zugelassen. Sofern
mehr als 20 Anmeldungen eingehen, entscheidet die Reihenfolge des Einganges über die Teilnahme. Weitere Informationen gibt es in den kommenden Monaten entweder auf der
BWLV-Freiballon-Homepage oder per E-Mail unter der Adresse [email protected].
Text: Christian Schultz
(Referent für Freiballonsport im BWLV)
der adler 07/ 2011
Nordbadische Montgolfiade in Sinsheim
Ballon im gleisenden Licht der untergehenden Sonne
Sinsheim – Der Ballonsportclub Badisch Sibirien hat am ersten Juniwochenende 3.– 5. Juni 2011 nach Sinsheim zu seiner Nordbadischen Montgolfiade geladen. 15 Ballonteams
folgten der Einladung. Auch wir waren dieses Jahr nach langer Pause mal wieder mit von der Partie. Die Wetterprognosen sahen im Großen und Ganzen so schlecht nicht aus. Einzig der Wind machte dem Ganzen gleich zu Anfang der
Veranstaltung einen Strich durch die Rechnung. Aus diesem
Grund musste das Ballonglühen am Freitagabend sowie auch
die Frühfahrt am Samstagmorgen wegen zu starkem Wind
abgesagt werden. Als Ersatz für das Ballonglühen wurde auf
dem Startgelände eine kurze Fackelrunde durchgeführt, sodass die vielen Zuschauer wenigstens ein bisschen was geboten bekamen.
Der Veranstalter bot den Teams neben den üblichen Programmpunkten auch ein sehr reizvolles und interessantes
Rahmenprogramm. So erhielten wir die Möglichkeit, die
Rhein-Neckar-Arena zu besichtigen und bekamen dabei so
einiges über das Stadion, den Fußball im Allgemeinen und
vor allem etwas über den sogenannten Heimvorteil erläutert.
Am Samstagmorgen hieß es dann erst mal ausschlafen und
gemütlich frühstücken. Unser Team nutzte den Samstagvormittag für einen kurzen Ausflug zur Falknerei Schloss Guttenberg, um die Flugvorführung der Greifvögel sehen zu
können. Nach dem Gastanken wurde es dann sportlich. Verfolgerwettkämpfe standen auf dem Programm. Insgesamt
zehn Aufgaben, bei denen Wissen, Geduld und vor allem die
Feinmotorik der Teilnehmer sehr stark gefordert waren,
mussten die Teams bewältigen. Ein netter und lustiger Zeitvertreib, um die Zeit bis zur nächsten Ballonfahrt zu überbrücken. Zwischendurch gab es dann auch noch einen kurzen
gewittrigen Schauer.
Am Samstagabend stand nun endlich die lang ersehnte erste
Ballonfahrt an. Nach kurzem Platzbriefing begannen die Vorbereitungen für den bevorstehenden Start der Ballone. Die
Fahrt führte uns in Richtung Bruchsal. Auch am darauffolgenden Sonntagmorgen konnte ballongefahren werden. Die
Wetterfrösche sagten überwiegend variable Winde um die
d er adler 0 7 / 2 0 1 1
drei Knoten vorher. Also gemütliche Bummelfahrt über Sinsheim, oder? Wir mussten allesamt mal wieder feststellen, dass
Vorhersagen das eine sind und die Wirklichkeit durchaus auch
ganz anders aussehen kann. Von variablen Winden und von
drei Knoten keine Spur. Bei beständigem Westwind führte
uns die Ballonfahrt zum Teil mit bis zu 17 Knoten in Richtung Bad Rappenau. Am Boden war es dann zum Landen
aber wieder schön ruhig, sodass man sich einen geeigneten
Landeplatz suchen konnte. Zurück in Sinsheim folgten gleich
das Auschecken und anschließend die Siegerehrung der
Verfolgerwettkämpfe und der zwei durchgeführten Fuchsfahrten. Unser Team konnte sich leider nicht in den vordersten Rängen platzieren, was für uns aber auch nicht an erster
Stelle stand. Bei uns stehen der Spaß und die Geselligkeit im
Vordergrund.
Es war eine schöne und nette Ballonveranstaltung unter
Freunden, die uns richtig Freude bereitet hat. Schon jetzt
freuen wir uns auf eine Fortführung im nächsten Jahr.
Text und Fotos: Ralph Eger
(Ballonfreunde Bad Überkingen e. V.)
Ballöner-Treffen in luftiger Höhe
Fr ei ballon 19
Ballon-Rekorde:
Familie Eimers auf Rekordjagd
Um 20:40 Uhr starteten am 24. Mai 2011
zwei Gasballone am Platz in Gladbeck.
Wilhelm und Benjamin Eimers wollten
Rekorde knacken. Vater Wilhelm knöpfte sich den Weltrekord mit dem 250 m³
kleinen Ballon vor, Sohn Benjamin hatte den deutschen Rekord in der 500-m³Kategorie im Visier. Es gelang! Eimers
Senior war mehr als 23 Stunden in der
Luft, der alte Rekord lag bei gut 14 Stunden. Der Junior war deutlich mehr als
24 Stunden unterwegs, er musste 23
Stunden 17 Minuten überbieten.
Mehr in der Rubrik „Neuigkeiten“ unter
www. ballon.org.
Ankündigung:
Offene
FesselflugLandesmeisterschaft 2011
Klasse F2B Fesselflug-Kunstflug
red.
Wann: 6.– 7. August 2011
Wo:
Bodman am Bodensee
Information und Anmeldung:
Wolfgang Gromann, Konstanz
Telefon: 07531/17929
E-Mail: [email protected]
MODELLFLUG
MODELLFLUG
Offene Landesmeisterschaft 2011
im Elektroflug F5B-J mod.
Am 8. Mai 2011 fand beim Flugsportverein 1910 Karlsruhe e.V. Abteilung
Modellflug auf dem Modellflugplatz an
der B3 bei Malsch/Neumalsch die offene
Landesmeisterschaft des Baden-Württembergischen Luftfahrtverbandes in
der Elektroflugklasse F5B-J mod. statt.
zu durchfliegen. Hierbei war es egal, ob
der Motor eingeschaltet war oder nicht.
Für jede vollendete Strecke erhielt er
eine Punktzahl von 150 Punkten, maximal also 1.800 Streckenpunkte. Für diese Aufgabe stand eine Zeit von höchstens fünf Minuten zur Verfügung.
Die Flugaufgabe bestand aus den drei
Disziplinen
• Streckenflug
• Zeitflug
• Ziellandung
Nach dem Streckenflug hatte ein erneuter Durchflug der A-Linie zu erfolgen.
Mit dem Passieren dieser Linie begann
die Zeitflugaufgabe von exakt 15 Minuten. Sie endete mit dem Aufsetzen des
Modells. Die maximale Punktzahl betrug hier 1.800 Zeitpunkte, jede Sekunde
Über- oder Unterzeit ergab zwei Punkte
Malsch/Neumalsch – Der Teilnehmer
hatte zuerst zwölf Strecken à 150 Meter
Abzug. Die Landung musste an einem
20 Meter langen Strich erfolgen. Gemessen wurde die Entfernung der Rumpfspitze von diesem Strich. Die maximale Landepunktezahl betrug dabei 400
Punkte, je 10 Zentimeter Abstand ergeben 10 Punkte Abzug. Mit den beiden
Wertungsdurchgängen konnten somit
maximal 8.000 Punkte erzielt werden.
Bei strahlend blauem Himmel waren
gegen 8:30 Uhr etwa 20 Piloten anwesend. Die Helfer des Vereins begannen
damit, die Peilvorrichtungen für den
Streckenflug und die Landelinien aufzubauen. Leider machte die Elektrik der
Beschallungsanlage einem termingerechten Wettbewerbsbeginn einen Strich
durch die Rechnung. Die Helfer des Veranstalters waren eifrig damit beschäftigt, den Fehler zu finden.
Offene Landesmeisterschaft des BWLV im Elektroflug F5B-J mod. 2011: Das Bild zeigt die Preisträger bei
der Siegerehrung mit ihren gewonnenen Pokalen und Medaillen
20 Fr e ib a llo n /Mo d e ll fl ug
Gegen 10:00 Uhr rief der Wettbewerbsleiter Jörg Schipke die Piloten zum Briefing. Durch die kurzfristige Absage angemeldeter Piloten und Unstimmigkeiten innerhalb der vorbereiteten Startlisten ging leider noch eine geraume Zeit
ins Land, sodass erst gegen 10:45 Uhr
– mit mittlerweile 22 Teilnehmern –
der erste von insgesamt drei Durchgänder adler 07/ 2011
gen gestartet werden konnte. Die zwei
besten Durchgänge werden am Ende
zur Gesamtwertung addiert. Gegen
12:45 Uhr war dieser erste Durchgang
absolviert. Aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit wurde der zweite Durchgang unmittelbar im Anschluss daran
durchgeführt. Da sich der Wind gedreht
hatte und nun aus Osten kam, war eine
Änderung der Landerichtung notwendig. Ab 15:00 Uhr konnten die Teilnehmer zum letzten Durchgang starten. Um
17:00 Uhr war der letzte Pilot gelandet.
Das Wetter zeigte sich während des gesamten Wettbewerbs von der allerbesten
Seite und lieferte uns sehr gut nutzbare
Thermik.
Nun mussten die Ergebnisse ausgewertet werden. Computerunterstützt wurde
gerechnet, verglichen und überprüft, sodass gegen 18:00 Uhr die Siegerehrung
erfolgen konnte. Jeder teilnehmende
Pilot erhielt aus der Hand des Wettbewerbsleiters einen kleinen Sachpreis.
Die ersten drei Piloten der Juniorenund der Seniorenklasse erhielten darüber hinaus noch Siegerpokale. Da
der Elektroflugreferent des Verbandes,
Guntmar Rüb, aus persönlichen Gründen leider nicht anwesend sein konnte, erhielten die erfolgreichen Piloten
des BWLV die Medaillen der Landesmeisterschaft 2011 ebenfalls durch den
Wettbewerbsleiter überreicht.
Der Wettbewerb fand, wie gewohnt, in
einer sehr kameradschaftlichen und ungezwungenen Atmosphäre statt. Ein
kleines Highlight der diesjährigen Landesmeisterschaft war der Besuch des
Eisverkäufers, der uns an diesem heißen Tag zweimal mit willkommenem
und überaus leckerem italienischem Eis
versorgte. Die kulinarische Palette des
Veranstalters (Bratwürste und Steakbrötchen) und vor allem das Angebot
der gut gekühlten Getränke wurde von
allen Teilnehmern häufig genutzt.
Text und Foto:
Jochem Blümle
Auszüge aus der Gesamtwertung der Offenen Landesmeisterschaft 2011
Ergebnisliste Senioren Landesmeisterschaft
2011 Elektroflug F5B-J mod. (18 Teilnehmer)
Platz
Name
Vorname
Durchgang 1
Durchgang 2
Durchgang 3
Gesamt
mit
Streichdurchgang
Gesamtpunkte
1
Deuschle
Hans
3.996
3.904
3.994
7.990
11.894
2
Blümle
Jochem
3.984
3.950
4.000
7.984
11.934
3
Briesenick
Markus
3.986
3.996
3.940
7.982
11.922
4
Drexlmaier
Hans
3.990
3.776
3.984
7.974
11.750
5
Neumann
Matthias
3.950
3.970
3.988
7.958
11.908
6
Ziegler
André
3.996
3.598
3.958
7.954
11.552
7
Müsel
Michael
3.976
3.940
3.976
7.952
11.892
8
Genkinger
Kurt
3.990
3.948
3.806
7.938
11.744
9
Schneider
Marc
3.980
3.878
3.946
7.926
11.804
10
Seidel
Thomas
3.600
3.968
3.936
7.904
11.504
Ergebnisliste Junioren Landesmeisterschaft 2011
Elektroflug F5B-J mod.
Platz
Name
Vorname
Durchgang 1
Durchgang 2
Durchgang 3
Gesamt
mit
Streichdurchgang
Gesamtpunkte
1
Karrenbauer
Oliver
3.964
3.936
3.946
7.910
11.846
2
Walz
Marcel
3.594
3.950
3.880
7.830
11.424
3
Walz
Patrick
3.872
3.850
3.950
7.822
11.672
4
Rayer
Philipp
3.582
3.596
3.598
7.194
10.776
d er adler 0 7 / 2 0 1 1
BWLV-Landesmeister
F5B-J mod. (Senioren)
Goldmedaille
Deuschle, Hans
Silbermedaille
Blümle, Jochem
Bronzemedaille
Seidel, Thomas
BWLV-Landesmeister
F5B-J mod. (Junioren)
Goldmedaille
Walz, Marcel
Silbermedaille
Walz, Patrick
Schauflug und
Jedermannfliegen
Schorndorf – Im Rahmen des Schorndorfer Stadtfestes Scho-Wo veranstalten die Modellflieger am Samstag,
16.Juli, von 10 bis 15 Uhr ein Lehrer-Schüler-Fliegen für Jugendliche
und am Sonntag, 17. Juli, on 13 bis
17 Uhr ein Schaufliegen v. In einem
moderierten Programm wird das ganze Spektrum des Modellflugs aufgeboten: interessante Großmodelle, 3-DHelikopter, Jets, Oldtimer, Kunstflug,
Segelflug. Die Segelflieger des Vereins
sind mit einem ihrer modernen Einsitzer vertreten. Das Fluggelände liegt
am Ostrand der Stadt, direkt am RemsRadweg. Der Eintritt ist frei. Gekühlte
Getränke, Gegrilltes und Kaffee und
Kuchen gibt es auf dem Platz.
Näheres siehe unter
www.modellflug-schorndorf.de
Text: Bernhard Schwendemann
M odellf lug 21
MOTORFLUG/UL
Italien via Flugzeug: Venedig ist dabei immer eine Reise wert
Tipps aus der Praxis für die Praxis:
Fliegen in Italien
Direkt vor Venedig landen und per Vaporetto – eine Art
kleine Personenfähre – zum Markusplatz? Die toskanische
Küste entlang nach Elba und per Vespa die Insel erkunden?
Mitten in Rom landen, weitaus näher als mit der Linie in
Fiumicino? All das ist in Italien möglich und stellt nur wenige Facetten des Fliegens dar, die das Land südlich der Alpen
für Piloten zu bieten hat.
Die oftmals anzutreffenden Vorurteile, wie ausschließliches
Fliegen in 1.000 ft über Grund oder den angeblich sehr schlechten Englischkenntnissen der Lotsen, sehen in der Realität
ganz anders aus. Keine Frage, vor allem um die Großstädte
Mailand und Rom ist das Fliegen in diesen niedrigen Höhen
vor allem im Sommer alles andere als eine Freude, jedoch
wird man in Italien mit Eindrücken und Erlebnissen belohnt,
die es anderswo nicht gibt. Als positiv ist hervorzugehen, dass
die ausgezeichnete Lage vieler Flugplätze unweit italienischer
Großstädte, geradezu ideale Bedingungen für die Allgemeine
Luftfahrt bietet. Anders als in Deutschland verfügen hier beispielsweise Rom, Mailand, Turin und Venedig über derartige
Flugplätze, die sehr stadtnah sind, ohne maßlose Einschränkungen und Gebühren. Dies sucht man bei uns, sei es in Berlin,
München oder Stuttgart, vergebens. Grund genug also, sich
dem Fliegen in Italien etwas genauer zu widmen, zumal es aus
dem BWLV-Land ja nur ein Katzensprung in den Süden ist.
wohl größte Unterschied zu Deutschland besteht in dem Vorhandensein der Luftraumklasse „A“. Hier ist Sichtflugverkehr kategorisch ausgeschlossen. Leider wurde vor allem im
Bereich um die Großstädte und ihrer Flughäfen nicht mit der
Einrichtung dieses Luftraums gespart und die Untergrenze
beispielsweise in Mailand auch auf 1.000 ft über Grund gesetzt, sodass man je nach Flugroute auch teils größere Streckenabschnitte in dieser niedrigen Höhe zurücklegen muss.
Außerhalb dieser Gebiete ist man jedoch oft auch völlig frei
von Luftraumbeschränkungen. Hinzu kommt, dass für die
meisten anderen freigabepflichtigen Lufträume oft schon
passende VFR-Routen ausgewiesen sind, für die man problemlos freigegeben wird oder die Lotsen sehr kooperativ auf
Italienische Luftraumstruktur ist
übersichtlicher als gedacht
Entgegen der weitläufigen Meinung empfinde ich die italienische Luftraumstruktur prinzipiell für recht übersichtlich. Der
22 M o t o r f lu g / UL
Ob mit dem Motorsegler oder doch eher mit einem Privatjet. Italien bietet für
alle fliegerischen Geschmäcker etwas
der adler 07/ 2011
eigene Routenwünsche reagieren. Die Sichtnavigation ist
teilweise durchaus komplex in Italien, sei es eventuell durch
die geringe Flughöhe, den Dunst in der Po-Ebene oder die
Wahl von wirklich sehr unsignifikanten VFR-Meldepunkten
für Kontrollzonen. Ein GPS erleichtert die Aufgabe hierbei
deutlich. Hierbei empfiehlt es sich, bereits von zu Hause aus
alle relevanten VFR Reporting Points ins Gerät einzuprogrammieren. Ein Flugplan ist beim Ein- und Ausflug in den italienischen Luftraum erforderlich, für Flüge innerhalb Italiens
nicht, sofern man ein ELT an Bord hat. Für die Aufgabe des
Flugplans in Italien würde ich den telefonischen Weg empfehlen. Hier ist sichergestellt, dass der Flugplan wirklich angekommen und verarbeitet ist. Telefonisch nehmen die Flugpläne die Air Traffic Services Reporting Offices (ARO) entgegen, deren jeweilige Nummern man im AIP/Bottlang findet.
Diese teilen bei Bedarf übrigens auch sämtliche NOTAMs für
den italienischen Luftraum mit. Außer einem Flugplan ist,
EU und Schengen sei Dank, jeder beliebige Flugplatz in Italien
direkt aus Deutschland anfliegbar – sofern man die Schweiz
nur überfliegt, d. h. die zeit- und kostenintensive Landung
auf einem Airport of Entry entfällt. Wichtig ist noch, die
Transponderpflicht in sämtlichen Lufträumen für Motorflugzeuge zu beachten (mindestens Mode C, Squawk 7000). Ab
3.000 ft über Grund gelten in Italien die Halbkreisflughöhen,
die jedoch aufgrund der Geografie des Landes und den sich
daraus ergebenden Hauptflugrouten andere Sektoren haben
(090° bis 269° ungerade Flugflächen, 270° bis 089° gerade
Flugflächen). Die italienischen Fluglotsen sind weitaus besser als ihr Ruf bei den Piloten in Deutschland. Das Englisch
ist durchweg passabel. Gewöhnen müssen sich Piloten, die
nördlich der Alpen zu Hause sind, an die ständige Frage des
„Estimates“, also die voraussichtliche Überflugzeit, für den
nächsten Wegpunkt durch ATC oder FIS.
nen Zwischenlandung, sei es organisatorischer oder finanzieller Natur. Einige Flughäfen wie z. B. Bologna, Pisa oder
Florenz haben ein begrenztes Parkangebot und sind daher
PPR – d. h. eine vorherige Genehmigung ist erforderlich. Speziell bei den großen Flughäfen können Gebühren teilweise
dreistellig werden, was in Deutschland ja aber auch nicht
anders ist. Die Spritplanung muss vor allem im Süden des
Landes gut durchdacht sein, da hier die AVGAS-Quellen rarer
werden. Wichtig ist auch zu beachten, dass viele italienische
Flugplätze und deren ansässige Vereine zwar durchaus über
Sprit verfügen, dieses aber aus Steuergründen nicht an
Fremde verkaufen dürfen. Daher immer das AIP/Bottlang –
ist hier die Verfügbarkeit von Sprit angegeben, darf dieser
auch verkauft werden – und selbstverständlich NOTAMs
konsultieren und im Zweifelsfall am Flugplatz anrufen, um
keine böse Überraschung zu erleben. Vor allem kleinere Flugplätze sind nicht am internationalen NOTAM-System angeschlossen, daher ist ein Anruf hier generell ratsam. Auch die
Gebühren schwanken wie bereits erwähnt erheblich, oftmals
durch teure Handlingpflicht an großen Flughäfen. Zur Flugvorbereitung empfehle ich daher schon von zu Hause aus die
Flugplatzbewertungshomepage www.eddh.de zu konsultieren, auf der auch Landegebühren und Erfahrungsberichte
von anderen Piloten zusammengetragen werden und man so
bestens informiert auf die Reise geht.
Italien bietet hunderte von interessante Ziele und Destinationen. Für Flieger aus dem BWLV-Land habe ich einmal vier
interessante Ziele für einen Kurztrip zusammengestellt.
Mailand
Die Stadt der Mode und zweitgrößte Stadt Italiens liegt für
Flüge aus Baden-Württemberg ideal. Hat man die Alpen überquert, fliegt man einen der wunderschönen Alpenseen der
Region entlang und befindet sich im Großraum Mailand. Der
Flugplatz für die Allgemeine Luftfahrt und Heimat eines riesigen Aeroclubs ist Milano/Bresso (LIMB), der im Norden der
Stadt liegt, weshalb sich ein Anflug über das Saronno VOR
anbietet. AVGAS ist absolut problemlos verfügbar. Die Landegebühr beträgt meinem letzten Stand zufolge 20 Euro, pro
Passagier werden zusätzlich 8 Euro fällig. Hier wird viel Englisch gesprochen, man ist sehr kameradschaftlich und es ist
alles richtig unkompliziert. In die Stadt geht es von hier aus
auch schnell per öffentliche Verkehrsmittel (Bus und Metro).
Ebenfalls sehr stadtnah liegt der Stadtflughafen Milano/Linate
(LIML). Hier genießt man sämtliche Vorzüge eines Verkehrs-
– Anzeige –
Einmaliger Ausblick auf die mediterrane Küstenlinie
Beim Kartenmaterial kann ich nur dringend die JeppesenKarten empfehlen. Die offiziellen italienischen Karten sind für
mich völlig unbrauchbar, da sie unglaublich unübersichtlich
sind. Ebenso verhält es sich mit den Anflugkarten. Zwar ist
das AIP kostenlos im Internet verfügbar, jedoch hält sich
auch hier die Übersichtlichkeit stark in Grenzen und für die
kleineren Flugplätze existieren nur Flugplatz-Übersichtskarten. Wer also öfters nach Italien fliegt oder einen längeren
Aufenthalt dort plant, ist mit dem Kauf des Jeppesen VFR
Manuals gut beraten.
Generell ist es in Italien wichtig, sehr gut vorbereitet zu sein,
denn nicht jeder Flughafen eignet sich wirklich zur spontad er adler 0 7 / 2 0 1 1
Mot or f lug/ UL 23
flughafens, bezahlt dies jedoch auch. Es besteht Handlingpflicht, d. h. man muss sich für eine der drei am Platz ansässigen Firmen entscheiden und diese bereits im Flugplan
angeben. Unterm Strich zahlt man so für eine Landung und
eine Nacht parken je nach Gewicht fast dreistellige Beträge.
Highlight in Mailand ist sicherlich der weltberühmte Dom,
für den alleine sich schon der Hinflug lohnt, aber auch sonst
gibt es hier natürlich genug zu unternehmen, um einen ganzen
Urlaub zu füllen.
Airliner-Feeling: Der Stadtflughafen Milano-Linate ist nicht nur zentral
gelegen, sondern bietet auch beste Bedingungen zu jedoch höheren Preisen
Venedig
Eigentlich kein Geheimtipp mehr, dennoch stößt man oft auf
Verwunderung, dass es möglich ist, so nahe und relativ preiswert selbst in die weltberühmte Stadt an der Adria zu fliegen.
Der Flugplatz Venezia/Lido (LIPV) liegt wie der Name bereits
verrät auf dem Lido di Venezia, einer Nehrung vor der Lagune von Venedig. Der Anflug auf die Grasbahn ist gigantisch:
Man hat Venedig im Blick und fliegt seine Platzrunde über
die Adria. Wenige Gehminuten vom Flugplatzausgang entfernt liegt der erste Fähranleger, mit dem man dann in etwa
zehn Minuten per Vaporetto am Markusplatz mitten in Venedig
ist.
Genuss. Sprit ist hier leider sehr teuer und hier bitte auch
NOTAMs beachten, die über das zeitweise Fehlen von AVGAS
informieren. Zum Tanken ist aber der Flughafen Siena zur Not
nicht weit entfernt. Direkt am Flughafen können Mietwägen
oder Roller gemietet werden. Für ein verlängertes Wochenende absolut ideal! Bei der Routenführung am besten ab
Livorno der Mittelmeerküste entlangfliegen. Pisa Approach
lässt maximal 1.000 ft, manchmal auch nur 500 ft Flughöhe
über Grund zu, bei der man dann die wunderschöne Küste
in vollen Zügen erleben kann.
Anflug auf den kleinen Inselflughafen von Elba
Cremona
Noch eine Art kleiner Geheimtipp: Vor allem für Durchreisende finde ich diesen am Po in der Lombardei gelegenen Flugplatz ideal. Er ist täglich bis auf Montag geöffnet und bietet
ein Restaurant sowie ständig verfügbares AVGAS. Es existiert
keinerlei Landegebühr, auch gibt es keinen Flugleiter, sondern es wird sich untereinander abgestimmt. Das ist fliegen
wie in den USA! Die Stadt ist äußerst sehenswert und Heimat
der weltberühmten Geigenbauer Amati und Stradivari.
Wer die Zeit investiert, sich mit dem Fliegen in Italien auseinanderzusetzen, was in der Praxis dann deutlich leichter ist als
es in der Theorie klingt, der wird mit grandiosen Landschaften, Städten und Eindrücken belohnt. Wer einmal dort war,
will wieder zurück. Wichtig ist noch zu beachten, dass der
Bericht nur auf Erlebnissen in Motorflugzeugen und Motorseglern beruht, für Ultraleichtflugzeuge gelten in Italien spezielle Regeln. Diese sind u. a. auf Philipp Tiemanns Homepage zusammengestellt. In diesem Sinne: Buon viaggio!
Übersicht: Hilfreiche Websites zur
Flugvorbereitung für einen Italienflug
Der Flugplatz Venezia Lido bietet optimale Bedingungen für Ausflüge in die
Lagunenstadt
Elba/Marina di Campo
Der Flughafen verfügt über einen der wohl schönsten Anflüge
Europas. Schon der Anflug vom Festland auf die Insel ist ein
24 M o t o r f lu g / UL
• Das italienische AIP ist nach einer Registrierung kostenlos
im Internet verfügbar unter: www.enav.it
• Noch viel mehr Tipps und Hinweise als dieser Bericht
liefert Philipp Tiemanns Seite Fliegen in Italien, auf der
u.a. Luftraumstruktur, Luftrecht, Flugrouten, -ziele und
vieles mehr dargestellt werden: www.fliegen-in-italien.de
• Erfahrungsberichte von Piloten (nicht nur auf italienischen
Flugplätzen) finden sich auf der Seite www.eddh.de.
Jeder kann mitmachen und damit anderen Piloten bei
Flugvorhaben weiterhelfen: www.eddh.de
Text und Fotos: Sven Scharr
der adler 07/ 2011
Vorbericht:
Südwestdeutscher
Rundflug 2011
Was man über den Flugplatz Walldürn wissen sollte
Als „Tor zum Odenwald“ ist der Flugplatz Walldürn weit über
die Landesgrenzen hinaus bekannt und ein beliebtes Tourenziel für Flieger aus ganz Baden-Württemberg. Der hier beheimatete Flugsportclub Odenwald Walldürn hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1958 zu einem aktiven Verein mit über
250 Mitgliedern in allen fliegerischen Sparten entwickelt.
Alles begann in den Nachkriegsjahren mit der Gründung des
Vereins. So musste zunächst ein Fluggelände, ein Flugzeug
und ein Fluglehrer gefunden werden, um den Flugbetrieb aufnehmen zu können. Zunächst kam man auf dem Standortübungsplatz der Bundeswehr unter, bis im Jahr 1963 durch
die Trockenlegung eines Sumpfgebiets der heutige Flugplatz
– als Grasplatz – entstand. In der Folgezeit wuchs der Flugplatz Walldürn kontinuierlich, bis im Jahr 1983 mit dem Jubiläumsflugtag 1983 die Fertigstellung der 860 Meter langen
Asphaltpiste gefeiert wurde. Auch danach wurde die Platzinfrastruktur weiter ausgebaut, wobei als weitere Meilensteine
die im Jahr 2008 eingerichtete Nachtflugbefeuerung und die
kürzlich durchgeführte Sanierung der Landebahn genannt
werden können. Heute präsentiert sich der Flugplatz Walldürn als moderner Verkehrslandeplatz mit umfangreichen Unterstellmöglichkeiten, Werftbetrieb, durchgängigen Öffnungszeiten sowie dem „Fliegerstüble“ als beliebter Einkehrmöglichkeit.
Der Flugsportclub Odenwald ist dabei in den Sparten Motorflug, Motorsegelflug, Segelflug und Ultraleichtflug aktiv und
bildet mit seinen ehrenamtlichen Fluglehrern seine Mitglieder
auf modernen Fluggeräten zu Piloten aus. So besteht der Flug-
Der Flugplatz Walldürn ist malerisch im Odenwald gelegen und bietet
Ende Juli beste Bedingungen für die Austragung des diesjährigen 53. Südwestdeutschen Rundflugs für den Sie sich noch anmelden können
zeugpark heute aus sieben Motor-, einem Motorsegler, einem
Ultraleichtflugzeug und fünf Segelflugzeugen.
Insbesondere die Segelflieger haben sich in den vergangenen
Jahren sowohl im Streckensegelflug als auch im Segelkunstflug einen Namen gemacht. Hierbei sind das wiederholt hervorragende Abschneiden in der Segelflug-Bundesliga und zahlreiche Erfolge auf zentralen und dezentralen Meisterschaften
zu nennen.
Durch die Ausrichtung verschiedener Veranstaltungen wie
beispielsweise Segelkunstfluglehrgänge, Segelflug- und Motorflugwettbewerbe, Fluglager, Fliegerbälle und vor allem großer Flugtage – zuletzt im Jubiläumsjahr 2008 – ist der Flugsportclub Walldürn auch in der Region und darüber hinaus
bekannt. In diesem Jahr markiert der Flugplatz Walldürn den
Start- und Zielpunkt des 53. Südwestdeutscher Rundflugs,
welcher unter dem Motto „Über’m Odenwald und Hohenloher
Land – wo es am schönsten ist“ stattfindet.
Text und Foto: Oliver Stumpf (Vorstand FSCO e.V.)
In aller Kürze:
53. Südwestdeutscher Rundflug 2011
– „Über’m Odenwald und Hohenloher Land – wo es am schönsten ist“ –
Seinen Sie dabei und melden sich noch heute an. Es lohnt sich!
Wann:
Wo:
Samstag, den 23. Juli 2011 (Ausweichtermin: 24. Juli 2011)
Beginn: 9:30 Uhr MESZ Briefing (Teilnahmepflicht) (wetterabhängig)
Letzte Landung: voraussichtlich gegen 16:30–17:00 Uhr
Walldürn – Niederstetten – Walldürn
Es handelt sich um einen landesweit offenen Motorflug-Wettbewerb für SEP, TMG und UL. Der Wettbewerb wird nach der
Wettbewerbsordnung (WBO) des DAeC durchgeführt. Er ist eine Zuverlässigkeitsprüfung für Sportflieger und dient der
Weiterbildung sowie der Erhöhung der Flugsicherheit und der Nachwuchsförderung. Er gilt für die Teilnehmer aus BadenWürttemberg als einer der Qualifikationswettbewerbe für die Deutsche Motorflugmeisterschaft, das Motorflug-Leistungsabzeichen und zur Ermittlung des Baden-Württembergischen Motorflug-Landesmeisters 2011.
Das Nenngeld beträgt pro Besatzung (2 Personen) € 130,–, (Nicht-DAeC-Mitglieder € 180,–). Für Besatzungen, deren Flugzeugführer und Begleiter unter 25 Jahre alt sind, ermäßigt sich das Nenngeld auf € 100,–. Für jede weitere Person (Gast) € 25,–.
Weitere Informationen zum Wettbewerb sowie die Anmeldeunterlagen finden Sie in der Mai-Ausgabe des adler auf den
Seiten 27 ff. oder im Internet unter: http://motorflug.bwlv.de/wettbewerbe/swd-rundflug.html
Anmeldeschluss ist der 14. Juli 2011
d er adler 0 7 / 2 0 1 1
Mot or f lug/ UL 25
SEGELFLUG
Segelflugwettbewerb
in Hockenheim
Auch die 33. Neuauflage des Internationalen Hockenheim Segelflugwettbewerbes war ein voller Erfolg
Zu Beginn begrüßte der stellvertretende Oberbürgermeister von Hockheim
Bohrmann die Teilnehmer im Namen
der Stadt und wünschte allen einen
erfolgreichen Wettbewerb.
Technik und somit auch der Auswertung durch den kompletten Wettbewerb zog. Erst gegen Ende des Wettbewerbs hatte man dieses Problem in den
Griff bekommen.
Hockenheim – Es wurde an acht Tagen
geflogen, in der Standard- und 15-MeterKlasse waren es nur sieben Tage. An
allen Wertungstagen gab es anspruchsvolle Aufgaben, die der langjährige
Sportleiter des Wettbewerbs, Fred Gai,
ausarbeitete. Dabei wurde er vom Meteorologen Walter Herrmann immer optimal beraten. An einem Morgen schauten die Teilnehmer ungläubig an die
Tafel und mit einem Blick gen Himmel,
es wurde dreimal nachgefragt ob dies
unser Ernst sei – „Startaufbau noch vor
dem Briefing“. Das wollte man so noch
nicht recht glauben, aber Walter – der
Wettermann – hatte recht behalten, es
wurde ein fliegerisch guter Tag.
In der 18-Meter-Klasse gab es nur an drei
Tagen eine 1.000er-Punktewertung. Am
letzten Tag wurde eine AAT-Aufgabe
mit einer Strecke von durchschnittlich
220 Kilometer und einer vorgegebenen
Zeit von 2,5 Stunden ausgearbeitet. Das
Wetter war aber dann am letzten Wertungstag doch zu gut für dieses Aufgabe.
Die beiden Ersten, Holger Back und
Hendrik Breidahl, legten gleich auf die
Durchschnittstrecke 100 Kilometer drauf
und es fehlten nur wenige Kilometer
zur Maximalstrecke. Dabei erreichten
sie einen Geschwindigkeitsschnitt von
129 km/h. Dritter wurde an diesem Tag
Wolfgang Gmeiner aus Aalen. Holger
Back, der die letzten beiden Tage für
Jelmer Wassenaar flog – der schon früher
abreisen musste – sicherte damit dem
Team Wassenaar/Back den Gesamtsieg.
Das Teilnehmerfeld war auch in diesem Jahr wieder hochkarätig besetzt.
Zwei amtierende Weltmeister, Susanne
Schödel, 15-Meter der Frauen, und Arndt
Hovestadt in der Clubklasse. Weiterhin
zahlreiche Mitglieder von verschiedenen Nationalmannschaften. Die weiteste Anreise hatte der Finne Pekka Marjamaa. Die Berichterstattung während
des Wettbewerbs war teilweise recht
dürftig, da sich ein Problem mit der
Hochkonzentriert bereitet sich das Teilnehmerfeld
auf die bevorstehende Strecke vor
26 S e g e lf lu g
In der 15-Meter-Klasse war auch der letzte Tag der schnellste, mit 127 km/h aber
nicht ganz so schnell wie in der 18-Meter-Klasse. Thomas Krauss aus Kornwestheim erflog sich an diesem Tag den
vierten Tagessieg und damit auch den
Gesamtsieg. Susanne Schödel kam auf
den dritten Gesamtplatz hinter Siggi
Hahn im Arcus. Den vierten Platz in der
Gesamtwertung errang der Hockenheimer Thomas Eisinger mit einer konstanten Leistung während des gesamten
Wettbewerbs.
Die Standardklasse hatte auch nur sieben Wertungstage. Am vierten Wertungstag hieß es dann „Einer kam
durch“. Der Rest musste aufgrund von
Regen auf dem letzten Schenkel, etwa
20 Kilometer vor dem Ziel, außenlanden. Der aus Weinheim stammende
und jetzt für den HAC Boberg fliegende
Patrick Gai, ehemaliger Juniorenweltmeister, holte sich mit drei Tagessiegen
und drei zweiten Plätzen den Gesamt-
Die Elite im
Segelflug zu
Gast in
Hockenheim
sieg vor Manfred Streicher aus Aalen
und Andreas Allenspach aus der
Schweiz.
Das spannendste Rennen wurde aber
in der Clubklasse ausgetragen. Dort gab
es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen
dem Weltmeister Arndt Hovestadt aus
Greven und Christian Lang vom SV Ravensberg. An zwei Tagen punktgleich
– und am Schluss hatte dann der Weltmeister Arndt Hovestadt die Nase mit
zwei Punkten vorn. Hovestadt konnte
zwei Tagessiege für sich verbuchen, der
Zweite Christian Lang brachte es auf
einen Tagessieg. Auf den dritten Platz
flog Julian Klemm vom FSC Mühlacker.
Julian Klemm war auch der beste Jugendliche des Wettbewerbs und erhielt
am Schluss den Werner-Horn-Gedächtnispokal. Für jeden Wertungstag konnte
eine Lizenz des Segelflug Navigationsprogramms „iGlide“ fürs iPhone an einen Tagessieger vergeben werden. Die
Lizenzen wurden von der Firma Butterfly Avionics aus Walldorf gespendet.
Insgesamt 67 Teilnehmer in vier Klassen
(Club, Standard, 15-Meter und 18-Meter), davon zwei amtierende Weltmeister, haben über 120.000 Kilometer Strecke ohne Motorkraft an acht Wertungstagen zurückgelegt. Jeden Tag wurden
Strecken zwischen 200 und 400 Kilometer bewältigt. Auch dieses Jahr war
der vom SFC Hockenheim ausgerichtete
33. Internationale Segelflugwettbewerb
Hockenheim wieder ein voller Erfolg.
In Zusammenarbeit mit Meteorologe
Walter Herrmann und dem Sportleiter
Fred Gai konnten die ganze Woche
über anspruchsvolle Aufgaben erstellt
werden. Zum Abschluss der Veranstaltung dankte Gottfried Knapp, Wettbewerbsleiter, allen Helfern, die im Hintergrund die Organisation und Arbeit
erledigten, um den Teilnehmern einen
angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen.
Text und Fotos: Gottfried Knapp
der adler 07/ 2011
Zweite Segelflug-WM in
Musbach steht auf dem
Programm
84 Piloten haben sich zur Segelflug-WM der Junioren
gemeldet – spannende Flüge sind garantiert
Freudenstadt-Musbach – Wenn am
3. August auf dem Musbacher Fluggelände der Campingplatz für die gemeldeten 84 Piloten und ihre Helfer öffnet,
ist die 7. FAI Junioren Segelflug-WM
nicht mehr weit. Nach der Registratur
steht am 5. und 6. August das offizielle
Training an. Mit einer großen SWR3Eröffnungsparty und dem Einmarsch
der Nationen am 6. August wird die Junioren-WM auf dem unteren Freudenstädter Marktplatz feierlich eröffnet.
Die Wettbewerbsflüge finden vom 7.–
19. August bei passendem Wetter statt.
Feierlich werden die neuen Weltmeister der Standard- (39 Teilnehmer) und
Clubklasse (45 Teilnehmer) am 20. August um 10:30 Uhr mit Pokalen und Urkunden ausgezeichnet. Am 14. August
ist ein Tag der offenen Tür für die Bevölkerung geplant. Das deutsche Team
besteht aus folgenden Piloten: In der
Clubklasse gehen Sebastian Nägel,
Alexander Späth und Tobias Welsch
an den Start. In der Standardklasse stehen Felipe Levin, Jan-Frederic Müller,
Patrick Puskeiler und Martin Schönwandt bereit. Wenn das Wetter erwartungsvoll passt, sind über dem Schwarzwald und der Schwäbischen Alb
schnelle Luftrennen zu erwarten. Zur
Entspannung der Endanflüge wird ein
Ankündigung:
SegelkunstflugLehrgang in Hülben
Wann:
Wo:
30. September bis
4. Oktober 2011
Segelfluggelände Hülben
Weitere Informationen
Werner Buck
Tel.:
07026/2356
E-Mail: [email protected]
Zielkreis eingerichtet. Ein Flugwege-Verfolgungsprogramm, so wie es in Zwickau
angewandt wurde, wird in jeweils zehn
Flugzeuge eingebaut. Die Freudenstädter Segelflieger freuen sich auf zahlreiches Kommen ihrer Fliegerfreunde aus
nah und fern.
Alles Weitere unter: www.jwgc2011.de
Text: Lothar Schwark
Was gibt es zu erleben?
Grand Prix Finale steht kurz bevor
Wasserkuppe/Rhön – Nun ist es bald
soweit! Vom 23.– 30. Juli 2011 findet
auf der Wasserkuppe das FAI Sailplane
Grand Prix Finale statt. Bereits in der
Zeit vom 21.– 22. Juli wird das Pflichttraining der 20 qualifizierten Piloten
abgehalten. Jeweils um 10:00 Uhr wird
Championship Director Dr. Hans Obermayer zum täglichen Briefing einladen.
Wenn das Wetter mitspielt, werden die
Piloten mit ihren 15-Meter-Fliegern
gegen 12:30 Uhr abheben. Ab etwa
12:30 Uhr gibt es denn den berühmten
Regattastart, wobei alle Piloten gleichzeitig auf Strecke gehen. Nach ihren
Sprints werden die Luftsportler am
Spätmittag wieder auf der Wasserkuppe zurückerwartet. Neben dem reizvollen sportlichen Teil will die „Gesellschaft zur Förderung des Segelflugs auf
der Wasserkuppe“ (GFS) ein ansprechendes Rahmenprogramm bieten. Gäste sollen einen Einblick über die Geschichte der Wasserkuppe erhalten.
Quasi als fliegendes Museum wird sich
der Vintage Glider Club im Beiprogramm
des Grand Prix Finale mit 25 Oldtimern
präsentieren. Den gegenwärtigen Entwicklungsstand im Segelflug wird man
beim Tag der Deutschen Segelflugherd er adler 0 7 / 2 0 1 1
steller informativ nachvollziehen können. Das geplante Sonderprogramm bietet manches Sahnebonbon. So ist zum
derzeitigen Zeitpunkt am 25./26. Juli
ab 15:00 Uhr ein Oldtimer-Schaufliegen auf der Wasserkuppe beabsichtigt.
Segelflugkunstflug steht am 24./27./30.
Juli an. Segelflug-Weltmeister Hubert
Jensch wird am 30. Juli sein fliegerisches
Können nicht nur mit Turns und Rollen
beweisen. Flugvorführungen modernster Flugzeuge und Formationsflüge stehen am 29. Juli auf dem Programm.
Das detaillierte Programm ist unter
http://sailplane-grandprix-2011.aero
verfügbar. Die Ausrichter würden sich
über einen zahlreichen Besuch der Fliegerwelt freuen. 100 Jahre Segelflug auf
der Wasserkuppe wollen gefeiert sein.
Die beiden Baden-Württemberger Tilo
Holighaus und Uli Schwenk haben als
qualifizierte deutsche Piloten bereits ihr
Kommen fest zugesagt.
Text: Lothar Schwark
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Segelf lug 27
45. Hahnweide-Wettbewerb 2011:
Gemischte Gefühle: Freud und Leid liegen manchmal nahe beieinander
Hahnweide – Ein Wechselbad der Gefühle war die 45. Auflage des Hahnweide-Wettbewerbes für Veranstalter und
Teilnehmer. Schon vier Stunden nach
Öffnung des Anmeldeportals auf der
Wolf-Hirth-Seite waren 140 Anmeldungen eingegangen. Mehr als 120 Starter
sind aber auf der Hahnweide nicht
machbar. So hatten Reinhard Diez und
Marc Puskeiler zwar Freude an der hohen Attraktivität des von Ihnen organisierten Wettbewerbes, mussten aber feststellen, dass sie einige gute Freunde
und langjährige Teilnehmer auf einen
Nachrückerplatz vertrösten mussten.
Schlussendlich konnten durch einiges
Organisationstalent und umverteilen
der Wartenden in andere Klassen alle
Anfragen doch noch positiv beantwortet werden. Der Trend der letzten Jahre,
dass immer mehr Piloten aus dem europäischen Ausland in die Teckstadt anreisen, setzte sich fort. Insgesamt 34 Piloten nahmen eine teils sehr lange
Anfahrt, unter anderem aus Irland und
Finnland, in Kauf, um auf der Hahnweide dabei zu sein. Für einige auch
mit großem sportlichem Erfolg. Neun
der 21 Tagessiege gingen an die internationalen Gäste.
Doch auch der Verlauf des Wettbewerbes war ein Wechselspiel der Gefühle,
bei dem Freud und Leid dicht beieinanderlagen. Gleich zu Wettbewerbsbeginn konnte Meteorologe Jupp Dahlem
für alle Klassen ein passendes Wetterfenster anbieten. Die Strecken führten
für alle Klassen in Richtung Ostalb
und Taubertal. Für die vorgegebenen
Strecken zwischen 240 (Standardklasse) und 323 Kilometern (18-MeterKlasse) erreichten die Tagessieger jeweils Schnittgeschwindigkeiten um die
100 km/h: In der Standardklasse war
Owain Walters (Bicester, UK) mit 94
km/h erfolgreich. Die Rennklasse gewann Michael Eisele (FG Köngen) mit
106 km/h, in der 18-Meter-Klasse war
Werner Meuser (LSV Homberg) mit
112 km/h am schnellsten unterwegs. Die
zuletzt gestarteten Doppelsitzer und
Offenen gewannen Verena Kölle/Freddy Hein mit 105 km/h und Wolfgang
Clas mit 115 km/h.
Der zweite Wertungstag sollte für alle
Klassen die längsten Wertungsflüge ermöglichen. Alle Aufgaben wurden über
der Alb ausgeschrieben, der Wettbewerbsraum erstreckte sich vom Klippeneck bis nach Kelheim. Mit 368 Kilometern hatte die Offene Klasse die
längste Distanz zu bewältigen und wieder konnten sich die internationalen
Gäste bestens platzieren. Adrien Henry
(CVVE, Frankreich) gewann die Standardklasse mit 98 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit. Auch der Tagessieg in
der Rennklasse ging nach Frankreich:
Jean Denis Barrois (Vinon) siegte mit
95 km/h über 301 Kilometer. Reinhard
Schramme (Bückeburg) trug sich ein
weiteres Mal in die Siegerliste am Hahnweide-Wettbewerb ein. 103 km/h auf
der Strecke nach Kelheim und zurück
konnte an diesem Tag in der 18-MeterKlasse niemand überbieten. Auch die
Die 45. Neuauflage war ein Wechselbad der Gefühle, da der Wettbewerb von
einem tödlichen Unfall überschattet wurde
28 S e g e lf lu g
Offene Klasse sah einen internationalen Tagesbesten: Franz-Josef Eder war
mit 110 km/h Schnellster über der
Schwäbischen Alb. In der Doppelsitzerklasse begann das Team Gall, Schill,
Fröschle ihre Siegesserie. Mit 96 km/h
umrundeten Sie im neuen Arcus M die
312 Kilometer nach Burladingen und
Dollnstein.
Der dritte Tag war geprägt von einer heranziehenden Kaltfront mit prognostizierten lokalen Gewittern. Vorsichtig
wurden die Aufgaben von der Wettbewerbsleitung gewählt, alle Richtung
Schwarzwald. Und wieder lagen bereits
bekannte Gesichter am Ende des Tages
vorne: Owain Walters in der Standardklasse (115 km/h), Jean Denis Barrois
in der Rennklasse (115 km/h) und das
Team Gall, Schill, Fröschle (122 km/h)
bei den Doppelsitzern. In der 18-MeterKlasse markierte Eric Heinonen (Hameenlinnan, Finnland) mit 126,4 km/h die
höchste Durchschnittsgeschwindigkeit
des Wettbewerbes. Ein später Abflug
(15:30 Uhr Lokalzeit) war das Rezept
zum Erfolg. Den internationalen Erfolg
am dritten Wertungstag komplettierte
Sylvain Gerbaud (Nogaro, Frankreich)
mit einer Schnittgeschwindigkeit von
120 Stundenkilometern.
Die folgenden zwei Tage stellte sich
dann das gefürchtete Hahnweide-Wetter ein. Tiefhängende Wolken und Regen ließen an Streckenflüge nicht denken. Der Himmelfahrtstag knüpfte dann
wettermäßig an Gewohntes an. Nord-
45. Hahnweide-Wettbewerb: 120 Teilnehmer, davon 34 aus dem Ausland,
kamen nach Kirchheim/Teck
der adler 07/ 2011
Ost-Wind, anfangs tiefe Basis und
schwaches Steigen, bedeuteten lange
Wartezeiten auf einen möglichen Start.
Geduldige Thermikschnüffler erkundeten dann am späten Nachmittag, dass
ein Wertungsflug für die vorne stehenden Klassen möglich sein sollte. Die
Basis war mittlerweile brauchbar angestiegen, die Steigwerte streckenflugtauglich. Entlang der Albkante sollten
kurze Strecken nach Osten führen. Gegen 17:30 Uhr erreichte dann die Wettbewerbsleitung die traurige Nachricht,
dass nördlich des Hornbergs einer der
Teilnehmer tödlich verunglückt war.
Erstmals in der 45-jährigen Geschichte
des Hahnweide-Wettbewerbs war man
mit einer solch schwierigen Situation
konfrontiert. Die am Platz anwesenden
Angehörigen wurden sofort seelsorgerisch versorgt und alle weiteren Aktivitäten auf das Nötigste heruntergefahren. Wettbewerbsleitung und Pilotensprecher verständigten sich am Abend
darauf, den Wettbewerbsbetrieb am
Folgetag ruhen zu lassen. Das Briefing
an diesem Tag stand ganz im Zeichen
des Unfalls. Martin Feeg, Vereinskamerad des Verunglückten, fasste seine Gedanken in einer sehr würdevollen Ansprache an die Piloten zusammen. „Die
freundschaftliche Rivalität unter den
Wolken waren immer Motivation, Wettbewerbe zu bestreiten“, schilderte Feeg die
Haltung seines verunglückten Freundes.
Seinen Abschluss fand der 45. Hahnweide-Wettbewerb dann am Samstag mit
vergleichsweise kurzen Tagesaufgaben.
Jeweils um die 200 Kilometer pendelten die Strecken und wurden entsprechenden zügig abgeflogen. Christoph
Haussmann (FSV Nürtingen) war in der
Standardklasse am schnellsten zurück
auf der Hahnweide (97 km/h). In der
18-Meter-Klasse und bei den Doppelsitzern standen abermals bekannte Gesichter ganz vorne: Reinhard Schramme
mit 120 km/h Schnittgeschwindigkeit
und Team Gall, Schill, Fröschle mit
93 km/h. Zum Abschluss noch mit Tagessiegen vorne in der Rennklasse Giancarlo Grinza (Italien) mit 103 km/h
und Ulrich Knauss (Akaflieg Stuttgart)
mit 115 km/h.
Mit einem gemeinsamen Abendessen
fand der 45. Internationale HahnweideWettbewerb einen freundschaftlichen
Abschluss. Zwei der fünf Wertungsklassen wurden von den internationalen
Teilnehmern gewonnen und viele der
weit Angereisten versicherten, sich auch
nächstes auf die lange Anreise in die
Teckstadt machen zu wollen.
Text und Fotos: Rainer Rauch
d er adler 0 7 / 2 0 1 1
Auszüge aus der Gesamtwertung
(Weitere Informationen unter: www.wettbewerb.wolf-hirth.de)
Standardklasse (19 Teilnehmer, 5 Wertungstage):
Rang
Pilot
Verein
Flugzeug
Punkte
1.
Henry, Adrien
fr/CVVE
Discus 2a
2.736
2.
Walters, Owain
uk/Bicester
Discus 2ax
2.652
3.
Haußmann, Christoph
de/FSV Nürtingen
LS 8/15m
2.638
15-Meter-Klasse (12 Teilnehmer, 4 Wertungstage):
Rang
Pilot
Verein
Flugzeug
Punkte
1.
Grinza, Giancarlo
it/Peter Pan Soaring
Ventus 2ax
3.046
2.
Eisele, Michael
de/FG Neckartal Köngen
Ventus 2ax
2.923
3.
Barrois, Jean Denis
fr/Vinon
ASW 27
2.853
18-Meter-Klasse (40 Teilnehmer, 5 Wertungstage):
Rang
Pilot
Verein
Flugzeug
Punkte
1.
Meuser,
Werner
de/LSV Homberg/
Ohm
Ventus 2cxa/
18-Meter-Klasse
2.952
2.
Gauger, Bernd
de/FSV Mössingen
Ventus 2cxa/
18-Meter-Klasse
2.889
3.
Schramme,
Reinhard
de/LSV BückeburgWeinberg
Ventus 2cxa/
18-Meter-Klasse
2.880
Offene Klasse (19 Teilnehmer, 4 Wertungstage):
Rang
Pilot
Verein
Flugzeug
Punkte
1.
Müller, Alexander
de/LSG Bayreuth
ASW 22BLE
2.922
2.
Claus, Wolfgang
de/LSG-Bayreuth
ASW 22BLE
2.882
3.
de Broqueville/de
Broqueville, Pierre/Arnaud
be/ACK Belgium
EB 28
Edition
2.879
Doppelsitzerklasse (28 Teilnehmer, 4 Wertungstage):
Rang
Pilot
Verein
Flugzeug
Punkte
1.
Gall/Schill/Fröschle,
Franz/Hilmar/R. + B.
de/SportfliegerClub Stuttgart
Arcus M
2.910
2.
Sommer/Sommer, Kathrin/
Norbert
de/SFC Hirzenhain
Arcus T
2.651
3.
Lutz/Janowitsch, Andreas/
Wolfgang
at/Fliegergruppe
Wolf Hirth
Duo Discus XL
2.617
Segelf lug 29
Segelflug DM 2011 in Zwickau:
Fünffacherfolg für Thermikstürmer
aus Baden-Württemberg
Zwickau – Anfang Juni ging die Deutsche Meisterschaft im Segelflug in der
Club-, Standard- und Doppelsitzerklasse im sächsischen Zwickau mit der Siegerehrung erfolgreich zu Ende. Während der Meisterschaft konnten die
106 Segelflugpiloten aus dem gesamten
Bundesgebiet an sieben bzw. acht Wertungstagen 825 Flüge mit 217.000 Streckenkilometern absolvieren.
Gleich fünf Piloten aus Baden-Württemberg landeten dabei nach insgesamt
acht Wertungstagen auf dem Treppchen. Mario Kießling (Standardklasse)
von der Fliegergruppe Wolf Hirth und
Simon Ruopp (Clubklasse) vom LSV
Münsingen-Eisberg beendeten die Deutsche Meisterschaft erfolgreich mit dem
Meistertitel. Die beiden zweiten Plätze
von Michael Buchthal in der Standardklasse und Christof Geißler (Doppelsitzerklasse) sowie der dritte Platz von
Marco Barth (Clubklasse) komplementieren das beachtliche Erfolgsergebnis
aus baden-württembergischer Sicht. Mit
Patrick Puskeiler, Markus Schieber,
Steffen Göttler, Alexander Späth und
Christoph Wannenmacher landeten
überdies weitere fünf Piloten aus dem
Ländle unter den besten Zehn ihrer
Klasse, was wieder einmal die hohe
fliegerische Qualität baden-württembergischer Segelflugpiloten zweifelsfrei
unter Beweis stellt.
Der Baden-Württembergische Luftfahrtverband e.V. freut sich über diese Erfol-
ge und gratuliert allen seinen Piloten
herzlich zu ihren bemerkenswerten
sportlichen Leistungen. Den ausführlichen Bericht zur Deutschen Meister-
schaft in Zwickau lesen Sie in der
kommenden August-Ausgabe.
red.
Foto: Aeroclub Zwickau
Auszüge aus der Wertung
(Weitere Information zur Meisterschaft finden Sie unter: www.dm2011.acz.de)
Standardklasse (42 Teilnehmer, 8 Wertungstage)
Rang
Pilot
Verein
Flugzeug
Punkte
1.
Kießling, Mario
FG Wolf Hirth
Discus 2a
6.836
2.
Buchthal, Michael
FG Freudenstadt
Discus 2ax
6.797
3.
Levin, Felipe
Hessen
Discus 2a
6.652
Clubklasse (41 Teilnehmer, 8 Wertungstage)
Rang
Pilot
Verein
Flugzeug
Punkte
1.
Ruopp, Simon
LSV Münsingen-Eisberg
LS 1f
6.888
2.
Feige, Gerrit
Niedersachsen
H201B
5.731
3.
Barth, Marco
LSG Bietigheim-Löchgau
Std. Libelle
5.674
Clubklasse (41 Teilnehmer, 8 Wertungstage)
Rang
Pilot
Verein
Flugzeug
Punkte
1.
Theisinger, Florian
Rheinland-Pfalz
Arcus T
5.527
2.
Geißler, Christof
FG Freudenstadt
Duo Discus
5.230
3.
Gmelin, Uli
Niedersachsen
Arcus T
5.004
Vormerken:
Praktischer Weiterbildungslehrgang für Fluglehrer
Segelflug DM 2011 in Zwickau: Gleich fünf Titel,
darunter zwei Deutsche Meister, gehen an Piloten
aus Baden-Württemberg
30 S e g e lf lu g
In der Zeit vom 3.– 4. September 2011
findet in Bruchsal eine praktische Fluglehrerweiterbildung nach LuftPersV für
Fluglehrer statt. Schwerpunkt bildet
die Praxis mit dem Erfliegen von Grenzflugzuständen, dem Trudeln in allen Vader adler 07/ 2011
rianten mit den entsprechenden Ausleitmanövern. Ein Artikel von Georg
Dörder, welcher die Problematik umfassend behandelt, wurde im April-Adler veröffentlicht. Der Lehrgang richtet
sich an alle Segelfluglehrer und Segelfluglehrer die Segelkunstflug im BWLV
ausbilden. Fluglehrer mit Kunstflugberechtigung, die im BWLV zukünftig ausbilden wollen, haben die Möglichkeit,
auf diesem Lehrgang den Checkflug zu
absolvieren. Voraussetzung ist das sichere Beherrschen des Prüfungsprogramms
nach den Richtlinien des BWLV sowie
einem fliegerischen Leistungsstand, der
dem silbernen Leistungsabzeichen im
Segelkunstflug entspricht.
Theoretischer Teil:
• Rechtliche Grundlagen für die
Durchführung von „legalem Segelkunstflug“,
• Ausbildungsleitfaden „Methodik
Segelkunstflugausbildung“,
• Grenzflugzustände Trudeln/Rückentrudeln/Umkehrtrudeln,
• menschliches Leistungsvermögen,
• Besprechung von Figuren und
Übungsprogrammen/Abnahme von
Leistungsabzeichen.
Praktischer Teil für alle:
• Trudeln (überzogene Flugzustände,
Einleitmanöver, Mehrfachumdrehungen mit kontrolliertem
Ausleiten; dynamisch eingeleitetes
Trudeln; Unterscheidung zum
Spiralsturz, Rückentrudeln und
Umkehrtrudeln).
Praktischer Teil zusätzlich für Fluglehrer, die Kunstflug ausbilden wollen.
• Prüfungsprogramm (Methodik der
Ausbildung in den einzelnen
Figuren des Prüfungsprogramms),
• Rückenflug (fortgeschrittene
Übungen im Rückenflug: Rückensackflug, Rückenlangsamflug,
Rückenflugkurven),
• Methodik (Erkennen und Reagieren
auf die typischen Anfängerfehler;
Fliegen des Prüfungsprogramms samt
Kommentierung vom hinteren Sitz),
• Silbernes Leistungsabzeichen (falls
noch nicht vorhanden: Prüfung zum
silbernen Leistungsabzeichen im
Segelkunstflug),
• Checkflug (Überprüfung der kunstfliegerischen Fertigkeiten durch den
Lehrgangsleiter/erfahrene Kunstfluglehrer n.N.).
Die Kosten für den Lehrgang betragen
50 Euro (fällig bei Anmeldung) sowie
die Kosten, die durch die Benutzung
der Flugzeuge und den F-Schlepp entd er adler 0 7 / 2 0 1 1
stehen. Geplant ist mindestens ein Höhenschlepp auf min. 2.000 m Grund für
ca. 60 Euro und ein weiterer F-Schlepp
auf 1.250 m Grund für etwa 35 – 40 Euro
pro Teilnehmer. Aufgrund der kurzen
Zeit (ein Wochenende) wird die Teilnehmerzahl auf 20 Teilnehmer begrenzt.
Die Lehrgangsgebühr dient der Unkostendeckung für die Überführung der
Flugzeuge und die anfallenden Reisekosten der Dozenten. Um dies zu gewährleisten, ist eine Mindestteilnehmerzahl von sechs Lehrgangsteilnehmern
vorgesehen. Bei geringerer Teilnehmerzahl behalten wir uns vor, den Lehrgang
abzusagen.
Ansprechpartner und Anmeldung:
Anmeldung: Martin Jost, [email protected],
0711/22762-22
Inhalte/Organisation: Werner Kugler,
[email protected], 0173 /3447101
Text: Werner Kugler
Umkehrtrudeln:
So sieht’s aus!
Als Ergänzung zum Bericht „Umkehrtrudeln“ (adler 4/2011, S. 32 ff.) möchte
der Kunstflugprofi Thomas Brückelt ein kleines Video zeigen, das aus drei Perspektiven zeigt, wie das Umkehrtrudeln aus der Sicht des Piloten, vom Randbogen und Leitwerk aus aufgenommen, aussieht. Dabei sollte sich jeder Pilot
selbstkritisch die Frage stellen, ob er in diesem Fall noch „Herr der Lage“ wäre,
wenn er im Erstfall damit schlagartig konfrontiert wird. Zu finden sind die
Videos bei www.youtube.com unter dem Titel: MDM-1 Fox: Crossover spin/
Umkehrtrudeln
Der Direktlink lautet:
www.youtube.com/user/AcroAirwolf?feature=mhum#p/u/7/1LT0XpdUJp8
Wer nicht an solche Manöver gewöhnt ist, sollte verinnerlicht haben, dass Ruder stets achsenbezogen reagieren, vollkommen unabhängig von der Fluglage.
Diese einfache Tatsache kann in einer unübersichtlichen Lage Leben retten.
Denn in einer unübersichtlichen Lage zählt nur, sich auf das Wesentliche zu
konzentrieren und alles Überflüssige außer Acht zu lassen – auch wenn es
schwerfällt.
In einem weiteren Video wird der typische Ernstfall simuliert. Die Aufnahmen
zeigen die typische Verkettung mehrerer Fehler, die schließlich zum Desaster
führen können. Dabei hat Thomas Brückelt auf das PC-Spiel Vehicle Simulator
zurückgegriffen, da dieser die Flugphysik auch nach dem Strömungsabriss
sehr realitätsnah wiedergibt. Zu finden ist dieser Filmbeitrag unter:
www.youtube.com/user/
AcroAirwolf?feature=mhee#p/a/u/0/
wTVBJcYW8Lk
Anmerkung der Redaktion: Die im ersten Video gezeigten Flugmanöver wurden allesamt innerhalb der zulässigen
Betriebsgrenzen und unter Einhaltung
sämtlicher Vorschriften erflogen. Dennoch raten wir von einer ungeübten
Nachahmung ohne vorherige gründliche Einweisung durch einen dafür
ausgebildeten Fluglehrer am Doppelsteuer dringend ab!
Trudeln in negativer Drehrichtung
Segelf lug 31
AUS DEN REGIONEN
Region
1
Rhein-Neckar-Enz
Flugplatzfest
FSG Letzenberg-Malsch
Am 16. und 17. Juli 2011 veranstaltet
die Flugsportgemeinschaft LetzenbergMalsch ihr alljährliches Flugplatzfest.
Am Samstagmittag starten wir die Veranstaltung mit unserem Kindernachmittag und diversen Flugshows. Abends
bietet die Rockband „ZAP-Gang“ ein
vielfältiges Musikprogramm. Sonntags
setzen wir das Programm fort und zeigen dabei Flugeinlagen mit OldtimerFlugzeugen, Kunstflug und Fallschirmspringern. Darüber hinaus freuen wir
uns selbstverständlich über viele Gäste
mit fliegenden Verkehrsmitteln und
möchten insbesondere Piloten von
Oldtimer-Maschinen mit einem Verzehrgutschein belohnen.
Text und Foto: Stefan Hildebrandt
Region
3
Ostalb-Donau
Erstes Großmodell-Airlinertreffen in Oppingen
Oppingen – Am 9. und 10. Juli 2011
findet ein Großmodell-Airlinertreffen
auf dem Segelfluggelände Oppingen
(Nahe Ulm; A8 Ausfahrt Merklingen)
statt. Beim Airlinertreffen werden außergewöhnliche Großmodelle bis hin zur
Concorde und zur Boeing 747 gezeigt.
Geflogen und erbaut werden die Modelle von internationalen Top-Piloten.
Luftfahrtgeschichte hautnah erleben
Eine große Bandbreite an mehrmotorigen und turbinengetriebenen Großmodellen der Luftfahrtgeschichte wird ein
buntes Showflugprogramm vorführen.
Täglich besteht Besichtigungsmöglichkeit der „Königsklasse“ im Modellflug
32 R e g io n e n
Großmodelle aller Formen und Typen sind Anfang Juli auf dem Fluggelände Oppingen zu bestaunen
sowie Fotoshooting aller Modelle –
hautnah für die Besucher.
Modellflieger können sich auch kurzfristig noch anmelden:
Vielfältiges Rahmenprogramm
Neben den Airlinern ergänzen Jet-Großsegler und Helikopter mit ihren Küren
das Programm. Abends runden an beiden Tagen Ballonglühveranstaltungen
zu Musikuntermalung sowie ein Feuerwerk am Samstagabend die Flugvorführungen ab. Während des gesamten Wochenendes gibt es für Kinder ein vielfältiges Rahmenprogramm – u. a. mit
täglichem Bonbonabwurf aus dem „Rosinenbomber“, aber auch Hüpfburg, Eisund Popcornverkauf lassen die Herzen
der Kleinen höher schlagen.
Anmeldeunterlagen sowie viele weitere
Informationen zum Airlinertreffen:
www.fliegergruppe-gingen.de
„Gut schwäbische Küche“
Die Bewirtung findet durch die bekannt
gute Küche der Fliegergruppe Gingen/
Fils statt – was das leibliche Wohl angeht, wird es also an nichts mangeln.
Text und Foto: Tobias Schmohl
Internationale Top-Piloten sind mit
ihren Maschinen am Start
Anmeldungen liegen aktuell aus ganz
Europa vor: Neben Piloten aus der gesamten Bundesrepublik werden Piloten
aus Österreich, der Schweiz, Frankreich
und sogar aus Russland ihre Maschinen
vorführen.
Pilotenanmeldung noch möglich!
Die Veranstaltung ist offen für alle, die
(vielleicht mit der ganzen Familie) einen
spannenden Nachmittag erleben möchten. Besitzer und Piloten, die Airliner,
Transporter oder mehrmotorige Flugzeuge besitzen. Die Bedingungen sind
optimal. Platz in Hülle und Fülle sowie freie Sicht in alle Richtungen. Ideale Voraussetzungen, auch für Großmodelle. Der Flugplatz ist für Modelle
bis 25 Kilogramm zugelassen, Großmodelle über 25 Kilogramm bis 150 Kilogramm erhalten eine Sondergenehmigung. Airlinerpiloten und interessierte
Flugprogramm
Samstag: 10:00 Uhr – Sonnenuntergang
Sonntag: 10:00 Uhr – 18:00 Uhr
Anfahrttipp: Mit dem historischen „Albbähnle“ von Amstetten Bahnhof aus
zum Bahnhof Oppingen, danach etwa
15 Minuten Fußweg; Sonderzug auch
am Samstag zum Abendprogramm –
www.albbaehnle.de
Region
4
Alb-Mitte
25. Roßfelder Flugtage
jetzt auf DVD
Roßfeld/Metzingen – Über die 25. Flugtage und die 1. Elektromobilausstellung
auf dem Roßfeld gibt es nun eine über
einstündige DVD. Der Luftsportverein
Roßfeld e.V. (LSV) hat zusammen mit
einem Profi-Filmteam weder Zeit, Kosten noch Mühen gescheut, den Jubiläumsflugtag vom 11./12. September
letzten Jahres auf DVD festzuhalten.
Tausende von Besuchern konnten bei
schönstem Spätsommerwetter die Faszination Fliegen auf sich wirken lassen. Interessante Fluggeräte, klassische
Motorensounds und lautloses Gleiten,
Kunstflüge vom Feinsten und farbenprächtige Heißluftballone prägten für
zwei Tage das Himmelsbild über dem
heimatlichen Hausberg Roßfeld. Mit
der ersten Elektromobilausstellung –
EmobilA – wagte der LSV den Versuch,
der adler 07/ 2011
Elektromobilität zu Lande und in der
Luft in die Veranstaltung zu integrieren. Verschiedene Elektrofahrzeuge und
der Elektrosegler Antares waren fest in
das Programm eingebunden. Über die
Vereinshomepage kann ein kurzer DVDAusschnitt betrachtet werden.
Infos und Bestellung über
http://www.flugtage.lsv-rossfeld.de/
flugtag-2010/dvd.html
Region
5
OberschwabenBodensee
Flugplatzfest der
Luftsportgruppe Isny am
23. und 24. Juli 2011
Zum fünften Mal trifft sich am 31. Juli
auf dem Riedlinger Flugplatz alles, was
sich bewegt und historisch ist. „Zu
Lande, zu Wasser, in der Luft“ – könnte
das Motto der Veranstaltung sein.
Porsche Museum:
Der „fliegende Botschafter“ ist in Pleidelsheim
und Albstadt-Degerfeld
zu sehen
Alle weiteren Termine und Infos finden
Sie auf der Website
www.elster-porschemuseum.de
Text und Foto: Jürgen Gassebner
Text: Heinz Mauch
Foto: Harald Mauch
5. RiedlingerOldtimer-Treffen
Text: Eberhard Scheu
Nürtingen – Am 21. August, einen Tag
nach dem Porsche-Flug- und Fahrzeugtreffen in Heubach, geht es für die Elster gleich weiter nach Pleidelsheim auf
den dortigen Segelfluglatz. Neben einem bunten Programm können die Fliegerkameraden eine ganz besondere Rarität vorweisen: Sie verfügen über eine
Schleppwinde mit Porsche-928-Motor.
Auf den sonoren Klang des V8 freuen
wir uns schon jetzt. Beim Flugplatzfest
in Albstadt-Degerfeld am 28. August
2011 darf die Elster zusammen mit
dem Porsche Club für den klassischen
911 Südwest gastieren. Gut 20 Exemplare des Sportwagens aus Zuffenhausen
werden am Rande der Flightline erwartet. Damit besucht der „fliegende
Botschafter“ des Porsche Museums in
diesem Jahr bereits sechs Luftfahrtveranstaltungen.
kliniken in Neutrauchburg nicht überflogen werden sollten. Die Frequenz von
Isny Info ist 123.500, S/L-Piste 07/25,
Telefon 07562/4951.
Isny – Mit dem Ultraleichtflugzeug, dem
Motorsegler oder dem Motorflugzeug
nach Isny-Rotmoos ins grüne Allgäu anzureisen, ein paar schöne und gemütliche Stunden bei den Isnyer Luftsportlern zu verbringen, hierzu möchten die
Mitglieder der Luftsportgruppe Isny einladen. Der Samstag ist hauptsächlich
den Kindern gewidmet; sie dürfen im
Rahmen des Ferienprogramms der Stadt
Isny ihre Heimat aus der Luft betrachten. Am Sonntag, 24. Juli, ist – nach dem
Gottesdienst in der Flugzeughalle – ab
11:30 Uhr die Piste für ULs aller Art,
Motorsegler und Motorflugzeuge bis
1500 kg geöffnet. Mit Flugvorführungen, Bannerschlepp und Fallschirmabsprüngen bietet die Luftsportgruppe
weitere „Hingucker“ für die Besucher.
Bitte rechtzeitig über Funk melden,
besser noch telefonische Rücksprache
wegen eingeschränkter Abstellmöglichkeit. Für Speis’ und Trank ist gesorgt.
Das Segelfluggelände Rotmoos befindet
sich am nordwestlichen Stadtrand von
Isny, wobei das südlich des Platzes gelegene Naturschutzgebiet sowie die Kur-
Riedlingen – Aus einem kleinen „Insider-Treffen“ wuchs die Veranstaltung zu
beachtlicher Größe. So fanden sich letztes Jahr etwa 50 Flugzeuge und über
300 Straßen-Oldtimer am romantischen
Donau-Flugplatz ein. Mehr als 2.000
Besucher ließen sich bei strahlendem
Sonnenschein von der historischen
Technik beeindrucken.
Auch dieses Jahr will die Fliegergruppe
diese Erfolgsstory fortsetzen. Das Oldtimer-Treffen findet wie gewohnt am
ersten Sonntag der Sommerferien statt.
Wer Lust hat, kann bereits am Vorabend zu „Benzingesprächen“ unter
Gleichgesinnten am gemütlichen Lagerfeuer anreisen. Es kann direkt unter
den Tragflächen gezeltet werden, gerne
gibt die Fliegergruppe auch Hotelempfehlungen. Für das Segelfluggelände
gilt vom 27. Juli bis 3. August eine Außenlandegenehmigung für Flugzeuge
bis 2 Tonnen.
Weitere Infos auch unter
www.fliegergruppe-riedlingen.de oder
beim 1. Vorstand Manfred Schlegel
(07371/9344-22)
Text und Foto: Manfred Schlegel
Pützer-Elster: Fliegender Botschafter des Porsche Museums ist im
Land unterwegs
d er adler 0 7 / 2 0 1 1
Regionen 33
Region
6
Duo Discus beim Neckarblühen in Horb am Neckar
Philippe Ruther (links) betreut den jungen Gast am
Flugsimulator
Westalb-Hochrhein
cher Fliegerbazillus erweckt, in Eutingen auf dem Segelflugplatz einen richtigen Schnupperflug zu machen.
Segelflugzeug beim
Neckarblühen in
Horb a. N. auf der
Turnierwiese
Philippe Ruther hatte einen sehr jungen
Gast am Flugsimulator, der das Fliegen
schnell beherrschte und sogar professionelle Landungen ausführte, wie man
seinem freudigen Gesichtsausdruck ansehen konnte.
Flugsportverein Rottenburg/Horb e.V.
lässt auch kleine Kinder mit Flugsimulator fliegen.
Erster Vorsitzender Rainer Rössler war
mit Bruno Kaupp und Jürgen Reichert
für die Fragen der Besucher am doppelsitzigen Duo Discus zuständig. Mancher Besucher outete sich selbst als ehemaliger Flieger oder Modellflieger oder
schnupperte einfach so mal vorbei. Am
16. und 17. Juli besteht noch einmal
die Möglichkeit, den Flugsportverein
Rottenburg/Horb e.V. beim Neckarblühen auf der Turnierwiese anzutreffen.
Horb am Neckar – Für jedes Alter war
der Flugsportverein Rottenburg/Horb
e.V. am Wochenende vorbereitet. Probesitzen im Duo Discus mit 20 Metern
Spannweite oder selbst mit dem Flugsimulator das Segelfliegen ausprobieren.
Da konnte man zusehen, staunen und
wenn man selbst seine Fähigkeiten beweisen durfte, wurde vielleicht so man-
Text und Fotos:
Georg Michael Liebetanz
TECHNIK
Neues technisches Personal
auf dem Hornberg ausgebildet
Hornberg – Am 7. März um 8:00 Uhr
standen 17 Teilnehmer auf dem Hornberg bereit, die etwas über die Technik
der Flugzeuge lernen wollten. Hans
Hörber und Willy Nuoffer begrüßten
alle freundlich zum 108. ZellenwartLehrgang. Nachdem die organisatorischen Belange erledigt waren, wollten
wir endlich die Werkstatt stürmen.
Doch zuerst sollte geklärt werden,
welche Arbeiten zu tun sind. Hierfür
musste zunächst ein Befundbericht für
den Rotax-Falken der Flugschule erstellt werden. Aufgrund des peitschenden Windes auf dem Hornberg fand
dies im Schutz der Flugzeughalle statt.
Hierbei wurde uns schnell klar, dass es
gar nicht so leicht ist, wie es immer
aussieht. Penibel muss jede Kleinigkeit
erkannt, notiert und beschrieben werden. Hierbei erwies sich die große Erfahrung und das Fachwissen von Hans
und Willy als nützliche Informationsquelle. So konnten sie uns über die allgemeinen und typischen Schwachstellen eines Flugzeugs aufklären. Nachdem einige, aufgrund der Kälte, kaum
34 R e g io n e n / Te c h n ik
noch laufen konnten, ging es zur obligatorischen Sicherheits- und Verhaltenseinweisung endlich in die warme
Werkstatt.
Beim Anblick der sauber aufgeräumten
und sehr gut ausgestatteten Flugzeug-
werkstatt waren bei dem einen oder
anderen neidische Blicke zu erkennen.
Als erste gute Tat durften wir einen
Jeans Astir warten. Wie schon so oft
auf dem heimischen Flugplatz waren
zu Beginn Schwamm und Leder die
besten Freunde des Fliegers, bis dann
17 Teilnehmer absolvierten Anfang März erfolgreich den 108. Zellenwart-Lehrgang auf dem Hornberg
der adler 07/ 2011
BWLV, Matthias Birkhold, früh am
Samstagmorgen, um uns die theoretische Prüfung abzunehmen. Dank der
guten Vorbereitung durch die Referenten konnten alle die Prüfung bestehen
und sich damit als technisches Personal qualifizieren.
Die SG-38 des BWLV bekam im Rahmen des Lehrganges einen neuen GFK–Kufenüberzug
die ersten Schadstellen zutage traten
und alle sich die Hände rieben. Harzen, Schleifen und Lackieren standen
nun auf dem Programm. Es handelte
sich jedoch bloß um kleinere Lackschäden und sonstige Gebrauchsspuren.
Die „große Reparatur“ am Höhenruder
blieb dann aber doch unserem Werkstattleiter Willy vorbehalten. Glücklicherweise hatte dieser Erbarmen mit
uns und so durften einige unter Aufsicht diese Reparatur durchführen.
Als Besonderheit wurde die SG-38 des
BWLV in die Werkstadt geholt und bekam einen neuen GFK-Kufenüberzug
für viele weitere schöne Landungen.
Nach einigen Stunden in der Werkstatt,
die sich eher wie Minuten anfühlten,
war der allabendliche Theorieteil an der
Reihe. Im Anschluss an die Werkstattarbeit schien dieser besonders kräftezehrend.
Mitte der Woche wurden dann Bruchstücke von GFK-Flügeln herbeigebracht
und Hans durfte wieder demonstrieren, dass man mit einem kurzen Hammerschlag Arbeit für Tage zaubern
kann. Einigen blutete das Herz und
man fragte sich, wie jemand einem
Flieger so etwas antun kann. Andere
freuten sich, endlich einmal etwas tun
zu dürfen, wofür sie normalerweise viel
Ärger bekämen, und schlugen selbst
zu. Überaschender- oder glücklicherweise ist es gar nicht so einfach, ein
Loch in einen Flügel zu bekommen.
Am Ende des Massakers hatte jedes
Team ein Loch und damit eine Aufgabe:
schäften, harzen lackieren und verschleifen. Ähnliche „kleine Reparaturen“ wurden anschließend auch bei
holzbeplankten oder bespannten Fläd er adler 0 7 / 2 0 1 1
chen geübt. Zwischendurch stand auch
noch das Kompensieren von Kompassen auf dem Lehrplan. Es bedarf schon
guter Körperbeherrschung, dass den
Kompensiermeistern bei den Rotationen nicht schlecht wurde.
Um offiziell in den Kreis der Zellenwarte aufgenommen werden zu können,
bedurfte es natürlich auch einer Überprüfung des gelernten Wissens. Hierfür
kam eigens der technische Leiter des
Seit dem 12. März 14 Uhr gibt es weitere
17 Zellenwarte in Deutschland, die
durch ihre Arbeit dafür sorgen, dass der
Segelflugsport auch in Zukunft ein Vereinssport für jeden Geldbeutel bleibt.
Mit dem Abschluss des Kurses wurde
die Grundlage gelegt, auch im Umfeld
der europäischen Gesetzgebung die
Wartung und Instandhaltung der Flugzeuge in einem Verein selbst durchführen zu können. Die Erfahrung und die
nötigen Fertigkeiten müssen jetzt durch
viel Üben verfeinert werden. Also: Machen, nicht erzählen!
Es hat sich für jeden von uns gelohnt
und wir bedanken uns herzlich bei
Hans, Willy und allen Referenten für
ihre Geduld und die Bereitschaft, ihr
Wissen mit uns zu teilen. Das Wichtigste ist aber: Es hat auch einen Riesenspaß gemacht. Danke!
Text und Fotos: Florian Muth und
Ines Weber (FSR Kraichgau)
Die Technik erinnert
Technische Mitteilungen:
DG-1000
TM Nr. 1000/18
DG Flugzeugbau GmbH
Betroffen:
DG-1000S, DG-1000T
Maßnahmen1 – 4 alle Werk-Nr.,
Maßnahme 5, sofern BSK12 Stecker vorhanden,
Maßnahme 6, falls Geräte an den Cockpit-Hauben befestigt
sind
Dringlichkeit: Bis zur nächsten jährlichen Kontrolle, spätestens bis
zum 31. Juli 2011
Gegenstand :
Handbuchrevision, Kontrollen und Änderungen
Vorgang und
Maßnahmen:
Siehe TM
ROTAX Aircraft Engines
Service Instruction SI-912-020/SI-914-022, Revision 5, 23. Mai 2011
Laufende Modifikationen bei Rotax 912/914 (Serie)
Hinweis: Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass LTAs mit der öffentlichen Bekanntmachung in den Nachrichten für Luftfahrer rechtswirksam
werden. In den LTAs angegebene Termine und Fristen sind auf das Veröffentlichungsdatum bezogen.
MB
Technik 35
WIR GRATULIEREN
Hans Richardt wurde 90
Ein Leben für den Luftsport(ring)
Aalen-Elchingen – Sein Verein, der
Luftsportring Aalen, wird dieses Jahr
60. Hans Richardt, – der „Chef“, Ehrenvorsitzende und von seinen Fliegerfreunden liebevoll „Onkel Hans“ genannt – wurde am 6. Mai 90 Jahre alt.
Er ist gesundheitlich und vor allem geistig richtig fit, nur die Augen wollen seit
einiger Zeit nicht mehr so, wie es sich
der Architekt gerne wünscht. Trotzdem
ist Hans Richardt fast jedes Wochenende auf seinem Flugplatz in Elchingen.
Er lässt sich fahren, selbst fliegen kann
er nicht mehr, aber von Zeit zu Zeit
mitfliegen, das ist für ihn das Größte.
Samstags kommt er zum Skatspielen
mit alten Fliegerkameraden und Weggefährten und natürlich, um an der frischen Luft zu sein. Dann kommen ihm
die Gedanken an die Vergangenheit,
als der Flugplatz Elchingen aufgebaut
wurde. Im Kreise der Elchinger Fliegerkameraden erzählt er dann. Viele, die
ihm dann zuhören, waren damals noch
nicht einmal geboren.
Hans Richardt ist seit seiner Kindheit
mit der Fliegerei eng verbunden. Schon
im Alter von 13 Jahren baut er erste
Flugmodelle. Es sind hauptsächlich
von ihm entwickelte und gebaute Eigenkonstuktionen, die ihm nicht unerhebliche Erfolge bei Modellflug-Wettbewerben auf Landes-, aber auch Reichsebene
einbrachten. Das belegen auch Zeitungsausschnitte aus dieser Zeit. In der „Kocher-Zeitung“ vom 20. April 1936 ist
zu lesen: „Einzelne Modellbauer brachte 2, 3 ja 4 Modelle. Als besonders eifriger und unentwegter Modellbauer ist
Hans Richardt, Aalen, mit seinen vier
Eigenkonstruktionen zu nennen!"
Im Jahr 1936 beginnt er auch mit der
Segelflugausbildung. Im darauffolgenden Jahr legte er die B-Prüfung ab und
1938 flog er seine C-Prüfung. Nach dem
Krieg gehörte er 1951 zu den Gründungsmitgliedern der Fliegergruppe Unterkochen, aus der dann später der Luftsportring Aalen hervorging, dessen 2. Vorsitzender er dann auch gleich wurde.
Bis 1982, rund 30 Jahre, führte er dieses
Amt, danach wurde er für zwölf Jahre
erster Vorsitzender. 1994 wurde Hans
Richardt die Ehrenvorstandsschaft verliehen und im Rahmen der 50-Jahr-Feier
des Vereins erhielt er als Gründungsmitglied die Ehrenmitgliedschaft.
36 Gr a t u la t io n
Im Rahmen des 90. Geburtstages von Hans Richardt (Bildmitte) wurde der neue Duo Discus XL auf den
Namen des Jubilares getauft
Dabei stand er ständig mit seiner ganzen Kraft in Diensten des Vereins. Seit
1952 war er Segelfluglehrer. Seine beruflichen Fähigkeiten als Architekt waren im Verein natürlich ebenfalls gefragt. 1951 und 1952 wurde die Flieger-Werkstatt, die sogenannte „Halle“
in Neukochen erstellt und ab 1954 begann der Aufbau des Flugplatzes in Elchingen.
Im Jahr 1956 begann Hans Richardt mit
der Motorfliegerei. Zwischen 1984 und
1986 war er mehrmals Teilnehmer des
Südwestdeutschen Rundfluges. Doch
seine Leidenschaft war der Segelflug.
In den Jahren 1972 bis 1976 erflog er
sich das Gold C mit einer Höhe von
4.500 Metern und mit zwei Diamanten
für Kilometer Flüge. Sein Segelflugzeug, eine LS-3 hat er dem Verein vor
einigen Jahren gestiftet. Heute fliegen
Jugendliche mit dem Flugzeug ihre
ersten größeren Streckenflüge. „Onkel
Hans“ wurde es vor einigen Jahren getauft.
Einen Doppelsitzer, der seinen Namen
getragen hat, gab es auch schon einmal
im Verein. Der neue, sich erst seit ein
paar Tagen im Vereinsbesitz befindende Duo-Discus XL soll diese Tradition
jetzt weiter führen. Er wird den Namen
„Hans Richardt“ auf seinen Flügen
über Süddeutschland tragen. Und sicherlich werden noch viele Luftsportler
sich an diesen besonderen Namen erinnern. Taufpatin war Franziska Ziegler,
die Tochter des zweifachen Europameisters Erwin Ziegler.
Eine Besonderheit am Rande: Die Flugschülerin durfte an diesem Tag auch
ihren ersten Alleinflug absolvieren –
ein großer, wichtiger Schritt im Leben
eines Segelfliegers. Den ersten Alleinflug machte sie aber mit dem Schulungsdoppelsitzer.
Der erste Vorsitzende des LSR-Aalen
Wolf Becker überbrachte dem Jubilar im
Rahmen einer Geburtstagsfeier auf dem
Flugplatz Elchingen die besten Wünsche des Vereins mit den Worten: „Die
Fliegerei und der Flugplatz in Elchingen sollen noch lange Dein Lebensinhalt
bleiben. Lieber Hans, wir wünschen Dir
noch viele schöne Jahre gemeinsam
mit Deiner Frau Marie-Luise und viele
schöne Flüge über das Härstfeld.“
Musikalisch wurde der Festakt vom
Musikverein Dewangen begleitet, dessen Gründungsmitglied und Kapellenvorstand Anton Richardt, der Vater von
Hans Richardt, war. Das Geburtstagskind selbst ist dort schon immer Mitglied.
Text: Michael Kost
(Luftsportring Aalen e.V.)
Foto: Jürgen Hamele
der adler 07/ 2011
DAeC-NEWS
Kommentar:
Safety first
Sicherheit steht im Luftsport an erster
Stelle! Leichtsinn, Selbstüberschätzung
oder Unkenntnis dürfen sich Piloten
nicht leisten. Beim Fliegen kann ein
kleiner Fehler fatale Konsequenzen haben. Sich dreidimensional zu bewegen
birgt größere Risiken.
Hauptursache für schwere Unfälle in der
Allgemeinen Luftfahrt ist heute fast
immer menschliches Versagen. Die moderne Technik bietet ein außerordentlich hohes Maß an Sicherheit. Menschliches Versagen heißt aber nicht, dass
immer Nachlässigkeit oder Unachtsamkeit Ursache für den Unfall war. Als
menschliches Versagen zählen auch Unkenntnis, psychische Belastung oder
physische Einschränkungen. Jeder Pilot
kann daran arbeiten, die Risiken zu minimieren. Regelmäßige Fortbildungen
und Trainings sollten für jeden Luftsportler selbstverständlich sein. Schulungen und Trainings dienen oft nicht
nur der Sicherheit, sie können auch viel
Spaß machen und auf Neues aus der
Fliegerei aufmerksam machen. Jeder
kann sich auch individuell weiterbilden. Die aufmerksame Lektüre der Unfallberichte und -analysen im Internet
oder in den Fachzeitschriften kann auch
helfen, mögliche gefährliche Situationen selber zu erkennen und richtig zu
reagieren.
Psychische Belastungen als Unfallrisiko
werden oft unterschätzt. Bei Stress kann
der Luftsport den richtigen Ausgleich
bringen, er kann aber auch genau das
Gegenteil bewirken und statt der Entspannung zusätzlichen Druck verursachen und damit das Unfallrisiko steigern. Auch die Auswirkungen besonderer körperlicher Belastung können
gefährlich sein. Es ist keine gute Idee,
nach einer langen Fahrt zum Flugplatz
gleich in den Flieger zu steigen – besser
erst einmal pausieren und richtig ankommen. Ausreichend Schlaf, ausgeglichene Ernährung und vor allem an
heißen Tagen entsprechende Flüssigkeitszufuhr sind unverzichtbar. Diese
Aufzählung ist nicht vollständig. Die
meisten Faktoren für erhöhtes Risiko
sind weitgehend bekannt – aber sie werden trotzdem nicht immer beachtet.
Viele Vereine organisieren für ihre Mitglieder die Termine für Maßnahmen.
Einige Clubs verlangen, unabhängig von
den rechtlichen Vorgaben, zu Saisonbeginn einen Teilnahmenachweis für
weitergehende Schulung. Nachdem die
d er adler 0 7 / 2 0 1 1
öffentlichen Mittel für das Büro Flugsicherheit gestrichen wurden, können die
Vereine leider nicht mehr die Leistungen und die intensive Betreuung durch
die Flugsicherheitsinspektoren des Büros in Anspruch nehmen. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU)
hat sich bereit erklärt, die Luftsportler
zu unterstützen. Bei größeren Veranstaltungen, beispielsweise Fluglehrerfortbildungen, informieren Referenten der
BFU über aktuelle Themen oder, in
Absprache mit den Vereinen, über besondere Themen. Bitte nutzen Sie dieses Angebot und laden Sie die Referenten der BFU über den BWLV/DAeC zu
Ihren Veranstaltungen ein.
Wer die Risiken im Luftsport ernst
nimmt, ist kein Spaßverderber. Im Gegenteil! Wer mit dem notwendigen Respekt seinem Sport nachgeht und sich
die Gefahren bewusst macht, kann das
Fliegen mehr genießen. Er übernimmt
Verantwortung für sich, seine Familie,
seine Freunde und seinen Verein und
hilft, im schlimmsten Fall, große Trauer
und Leid zu vermeiden.
Ich wünsche allen Piloten viel Spaß, Erfolg und vor allem immer sichere Landungen.
Klaus Koplin (DAeC-Präsident)
Anti-Doping:
NADA Online
Die Nationale Anti Doping Agentur
(NADA) bietet eine E-Learning-Plattform zu den Anti-Doping-Regeln. Der
Kursus setzt sich aus mehreren Modulen zusammen, in denen zum Beispiel
der Ablauf einer Dopingkontrolle detailliert erklärt wird.
Mehr unter www.nada-bonn.de
Aufruf an die Mitglieder
Sportler für Organspende
Der deutsche Sport bekennt sich zu einer lebensrettenden Idee. Der DOSB
hat seine 98 Mitgliedsorganisationen
aufgerufen, sich mit dem Thema Organspende zu beschäftigen. Unter dem
Motto „Wir sind Sportler für Organspende“ wollen der gleichnamige Verein und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) die 27,5 Millionen Mitglieder in den 91.000 deutschen Sportvereinen motivieren, sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen
und ihre Entscheidung in einem Organspendeausweis zu notieren.
„Zum Sport gehören Hilfsbereitschaft,
Solidarität und Mitmenschlichkeit. Der
DOSB will einen Anstoß geben, über
das Thema nachzudenken und eine Entscheidung zu treffen“, sagte Thomas
Bach, Olympiasieger im Fechten und
Präsident des DOSB, bei einer Pressekonferenz. „Für uns ist das ein Zeichen
der Solidarität und des Mannschaftsgeistes im Sport.“
In Deutschland leben 12.000 schwer
kranke Menschen zwischen Hoffnung
und Verzweiflung. Zwar retten Ärzte
jährlich Tausende Leben durch Transplantationen, doch es fehlt an Spenderorganen, um allen Kranken zu helfen.
Jeden Tag sterben drei Mitbürger auf
den Wartelisten. Über zwei Drittel der
Deutschen stehen der Organspende zwar
positiv gegenüber – doch nur 17 Prozent besitzen einen Organspendeausweis.
Mehr Informationen zur Kampagne und
Organspendeausweise sind im Internet
unter www.dosb.de/organspende und
www.vso.de erhältlich.
DWD-SHOP
Wetterkunde leicht gemacht
Die Science-TV GmbH und der Deutsche
Wetterdienst haben die DVD-Box „Meteorologie“ herausgegeben. Anschaulich, praxisorientiert und spannend werden in zehn Kapiteln alle Themen der
Meteorologie vorgestellt und erklärt.
„Aviationschool“ heißt die geplante
Serie von Science-TV, in der Themen
aus der Flächen- und Hubschrauberfliegerei in Kooperation mit den jeweiligen Spezialisten aufbereitet werden.
Meteorologie ATPL/PPL ist Box 1. Vorgesehen sind Produktionen aus insgesamt zehn Bereichen, dazu gehören beispielsweise Luftrecht, Navigation, Aerodynamik und Flugfunk.
Mehr unter:
www.dwd.de/aviationschool
Gemeinsam mehr bewegen
Der Deutsche Olympische Sportbund
(DOSB) begleitet die Kampagne „Aral
und dein Verein – Gemeinsam mehr bewegen“. Zehn Sportvereine können je
22.500 Euro gewinnen. Die Tankstellenmarke will damit den Vereinssport
in Deutschland unterstützen und Mobilität und gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern. Insgesamt stellt Aral
225.000 Euro Preisgeld bereit. Zusätzlich werden unter allen Bewerbungen
DAeC 37
200 Tankgutscheine im Wert von je 200
Euro verlost.
„Vereine sind als Mehrgenerationentreffpunkte attraktive Orte der Begegnung und des Miteinanders. Durch die
Ansprache von Familien und damit von
Menschen verschiedener Generationen
können Vereine einen besonderen Mehrwert erreichen: Sie können die Mitgliederentwicklung positiv beeinflussen,
indem Eltern durch ihre Kinder und
Kinder durch ihre Eltern für das Sporttreiben motiviert und im Verein gebunden werden“, sagt Walter Schneeloch, der für Breitensport und Sportentwicklung zuständige Vizepräsident
des DOSB. Außerdem seien Großeltern
und Eltern oftmals bereit, sich im Verein ehrenamtlich für den Sport ihrer
Kinder und Enkel zu engagieren. „Von
diesem generationsübergreifenden Engagement profitieren die Vereine und
alle Beteiligten“, betont Schneeloch, der
den DOSB auch in der WettbewerbsJury vertritt.
Am Wettbewerb teilnehmen können
Vereine, die bereits Angebote für generationenübergreifendes und lebenslanges Sporttreiben haben oder diese planen. Auch Vereine mit Projekten für
Sportler mit Behinderung sind willkommen. Die Angebote können von den
Sportvereinen allein oder in Zusammenarbeit mit öffentlichen Institutionen wie Kindergärten, Schulen, Familienzentren oder auch Seniorenheimen
erarbeitet werden.
Die zehn besten generationsübergreifenden Vereinssportprojekte werden über
drei Jahre gefördert. Sie erhalten zunächst 10.000 Euro. Im zweiten Jahr
werden die Projekte mit 7.500, im dritten Jahr mit 5.000 Euro bezuschusst.
Außerdem stehen Aral und der DOSB
den Gewinner-Sportvereinen mit Beratungs- und Schulungsangeboten zur
Seite. Die Preisverleihungen finden ab
September 2011 an Aral-Tankstellen
statt, die in Nachbarschaft der Siegervereine liegen.
Informationen unter
www.aral.de/deinverein. Bewerbungsschluss ist der 15. Juli 2011.
Ungültigkeitserklärungen:
Dokumente für
Luftsportgeräte
Werden Dokumente für Luftsportgeräte
beim Luftsportgerätebüro als gestohlen
oder verloren gemeldet, werden neue
38 DAe C
Papiere mit aktuellem Ausstellungsdatum erstellt. Die alten Dokumente werden für ungültig erklärt.
Folgende Dokumente sind betroffen:
• Eintragungsschein/Lufttüchtigkeitszeugnis ausgestellt am
7. Februar 2000, Geräte-Nr. 61035.2
Amtliches Kennzeichen: D-MSKQ
• Eintragungsschein/Lufttüchtigkeitszeugnis ausgestellt am
5. März 2011, Geräte-Nr. 61174
Amtliches Kennzeichen: D-MSTA
• Eintragungsschein/Lufttüchtigkeitszeugnis ausgestellt am
9. Oktober 2005, Geräte-Nr. 590/05-11
Amtliches Kennzeichen: D-MLWF
Denkmalschutz
Unter Schutz gestellt
Jetzt ist es auch in Herford aktenkundig:
„Edith und Fred“, die Ka 8 des Herforder Vereins für Luftfahrt, ist als bewegliches, technisches Kulturdenkmal anerkannt (siehe Juni adler). Die Urkunde
und Plakette übergab der Bürgermeister
Bruno Wollbrink auf dem Neuen Markt
in der Herforder Innenstadt.
Bis zum ersten Start mussten die Herforder Segelflieger richtig arbeiten. Da
ein fabrikneues Flugzeug dem Verein zu
teuer war, kauften sie in den 1950erJahren einen Bausatz. Am 2. Juli 1962
hob die Ka 8 zum ersten Mal ab.
Vor einigen Jahren wurde der Oldtimer
auf den Namen „Edith und Fred“ getauft. Damit ehrten und dankten die
Herforder ihrem Fluglehrer Fred Weinholtz und seiner Frau Edith für ihr großes Engagement für den Verein.
Ultraleichtflug:
Lufttüchtigkeitsanweisungen
LTA-Nr.: LSG 11-003
Wild Thing WT01/WT02
Bei der Inspektion einer Wild Thing ist
ein Riss im Holmsteg am Strebenanschluss festgestellt worden. Die Rissstelle liegt verdeckt und kann nicht einfach inspiziert werden. Mehr dazu
unter: www.daec.de/lsgb/Aktuell/2011/
Lufttuechtigkeitsanweisung_11-003.php
LTA-Nr.: LSG 11-004 Rev.1
Tragschrauber XENON2
Betrifft: Mögliche Risse am Rotormast
und den Anschlussteilen. Kontrolle/
Austausch gemäß Technischer Mitteilung des Herstellers.
LTA-Nr.: LSG 11-005
ULFK 14 B und FK 14 B2
Betrifft: Einbau des Betätigungsgriffs
Rettungssystem Kontrolle/Austausch gemäß Technischer Mitteilung des Herstellers. Die vollständigen Lufttüchtigkeitsanweisungen und Technischen
Mitteilungen sind auf den Internetseiten
des DAeC unter http://www.lsgb.daec.de
publiziert.
Ehrenamtspolitik
Vereine brauchen das Ehrenamt. Nur
durch die unentgeltliche Arbeit der Mitglieder können der Sportbetrieb organisiert, der Nachwuchs ausgebildet und
trainiert sowie das Material gepflegt
und gewartet werden. Die Zahl der Ehrenamtlichen im Sport ist rückläufig.
Auch in den Luftsportvereinen macht
sich diese Entwicklung bemerkbar. Das
ist nicht überraschend, seit Jahren ist
diese Tendenz zu beobachten. Die Sportverbände fordern deshalb mehr Unterstützung durch die Politik.
25. Mai 2011: „Ehrenamtspolitik wurde
sträflich vernachlässigt“
Während einer gemeinsamen Sitzung
des Sportausschusses des Deutschen
Bundestages unter Vorsitz von Dagmar
Freitag (SPD) und des Unterausschusses
„Bürgerliches Engagement“ unter Vorsitz von Markus Grübel (CDU/CSU)
machte Prof. Dr. Sebastian Braun vom
Forschungszentrum für Bürgerliches Engagement an der Humboldt-Universität
zu Berlin deutlich, dass vor allem Vorstands- und Leitungsfunktionen von den
Engagierten immer seltener übernommen würden. Mit der Folge, dass Personen in derartigen Funktionen immer
älter würden und für ihre Tätigkeit immer mehr Zeit aufwenden müssten.
„Wir verzeichnen einen Strukturwandel des Ehrenamts“, stellte Braun fest.
Braun kritisierte in diesem Zusammenhang, dass in den vergangenen zehn
bis fünfzehn Jahren die Ehrenamtspolitik „sträflich vernachlässigt“ wurde.
Es sei nicht bekannt, wie die Menschen
in solche Ämter kämen, wie sie gefördert und wie sie rekrutiert würden.
Karin Fehres, Direktorin für Sportentwicklung beim Deutschen Olympischen
Sportbund (DOSB), forderte eine weitere Entbürokratisierung im Steuerrecht,
Sozial- und Versicherungsrecht.
der adler 07/ 2011
BWLV-MITTEILUNGEN
40 Jahre stets im Dienste des Luftsports:
Harald Golly geht in
Ruhestand
„Nicht, was er mit seiner Arbeit erwirbt, ist der eigentliche Lohn des Menschen,
sondern was er durch sie wird.“
– John Ruskin –
Eine Ära im BWLV geht zu Ende. Nach
nunmehr 40 Jahren hat Harald Golly
Ende Mai den BWLV in seinen wohlverdienten Ruhestand verlassen. Er ist
aus dem BWLV und insbesondere dem
Ausbildungsbetrieb des Verbandes nicht
mehr wegzudenken. Als Sachbearbeiter
für den BWLV-Ausbildungsbetrieb und
die Sportfachgruppen konnte Harald
Golly Anfang 2011 sein 40-jähriges
Dienstjubiläum feiern. In diesen 40 Jahren beim BWLV lernte Harald Golly den
Verband kennen wie kaum ein anderer.
Von Beginn an war der begeisterte
Luftsportler mit Feuereifer bei der Sache, wenn es darum ging, seinen wichtigen persönlichen Beitrag für den Luftsport in Baden-Württemberg und über
die Landesgrenzen hinaus zu leisten
und sich für dessen Erhalt mit viel Engagement einzusetzen.
bildungsinstitutionen für Luftsportler
weltweit.
Dieser Einsatz, der häufig weit über
das übliche Maß hinausging, ist dabei
nicht selbstverständlich. Er fußt auf einer großen Leidenschaft für die Fliegerei, die Harald Golly bis heute fasziniert. 40 Jahre bei ein und demselben
Arbeitgeber sind überdies eine besondere Leistung, die im heutigen Arbeitsleben kaum noch anzutreffen ist und
die hohe Anerkennung und Respekt
verdient.
Die adler-Redaktion
Lieber Harald Golly, im Namen aller
Luftsportler, des Vorstandes sowie des
Präsidiums und natürlich der Kolleginnen und Kollegen der BWLV-Geschäftsstelle möchte sich die „adlerRedaktion“ ganz herzlich von Ihnen
verabschieden und sich für Ihre langjährige Mitarbeit im Verband bedanken.
Mit dem Ausscheiden aus dem aktiven
Dienst verliert der BWLV einen kompetenten und zugleich begeisterungsfähigen sowie motivierten Mitarbeiter, der
mit seiner liebenswürdigen und kollegialen Art den Alltag der Geschäftsstelle
stets bereicherte. Wir wünschen Harald
Golly alles Gute – insbesondere Gesundheit – für einen entspannten und zugleich erfüllten Ruhestand!
Fotos: Peter Lang und
Manuel Löhmann
40 Jahre im Dienste des Luftsports: Harald Golly
wurde im Kreise seiner Kollegen und geladenen
Gästen von BWLV-Präsident Gerd Weinelt (rechts)
in seinen verdienten Ruhestand verabschiedet
Der Technische Referent des BWLV,
Steffen Baitinger (links), ließ es sich nehmen
auch im Namen der Luftsportler in BadenWürttemberg Harald Golly für sein großes langjähriges Engagement zu danken
– Anzeige –
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde
im Kreise seiner Kollegen und geladener Gäste würdigte Präsident Gerd
Weinelt das jahrzehntelang erfolgreiche und unermüdliche Wirken Harald
Gollys für den Verband. Über all die
Jahre hinweg waren bei der täglichen
Arbeit stets Improvisation und Ideenreichtum gefragt, mit der Harald Golly
sukzessive und erfolgreich den Aufbau
des BWLV-Ausbildungsbetriebes und
die Sportrepräsentanz der Sportfachgruppen vorantrieb. In den vier Jahrzehnten seines Wirkens hat Harald Golly
mit unermüdlichem Engagement und
mit profunder Sachkunde gemeinsam
mit vielen ehrenamtlichen Mitstreitern
den BWLV-Ausbildungsbetrieb zu dem
gemacht, was er heute ist: Eine der leistungsfähigsten und erfolgreichsten Ausd er adler 0 7 / 2 0 1 1
BWLV- M i t t ei lungen 39
BWLV-Terminservice 2011
von
01.07.2011
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04.09.2011
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10.09.2011
10.09.2011
11.09.2011
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13.09.2011
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15.09.2011
17.09.2011
18.09.2011
19.09.2011
20.09.2011
Legende:
bis
03.07.2011
13.07.2011
03.07.2011
03.07.2011
03.07.2011
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(Alle Angaben ohne Gewähr)
Maßnahme
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Tübingen
20. Landesjugendvergleichsfliegen 2011 – Infos: [email protected]
Deutsche Segelflugmeisterschaft 2011 (15-m-, 18-m- und Offene Klasse)
Grundkurs Garmin 1000 an der BWLV-Motorflugschule – Infos: www.motorflugschule.info
42. Bodensee-Freundschaftsfliegen 2011 – Infos: www.lsv-degerfeld.de
Heubacher Flugplatzfest 2011 – Infos: www.fliegergruppe-heubach.de/flugplatzfest
Baden-Württembergisches Landesjugendvergleichsfliegen – Infos: [email protected]
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Freiburg
Deutschlandflug: "100 Jahre Deutschlandflug" von Hannover nach Oberschleißheim bei München
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Tübingen
Airlinertreffen 2011 der FG Gingen e.V. – Infos: tobias.schmohl@fliegergruppe-gingen.de
Flugzeugtaufe des UL – Projekt "Überflieger mit Bodenhaftung" – Infos: info@fliegergruppehuelben.de
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Stuttgart
Grundkurs Garmin 1000 an der BWLV-Motorflugschule – Infos: www.motorflugschule.info
Deutsche Meisterschaft im Segelkunstflug – Infos: www.rlsv.de
Freiflug-Ebene – Landeswertung Süddeutsche Meisterschaft – Infos: [email protected]
Freiflug-Ebene – Landeswertung Süddeutsche Meisterschaft – Infos: [email protected]
CVFR – Kontrollierter Sichtflug – 8:30 bis 16:15 Uhr – Infos: www.motorflugschule.info
DMM-F1-Saalflug und 2. Rangliste
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Tübingen
53. Südwestdeutscher Rundflug 2011 – Infos: [email protected]
CVFR – Kontrollierter Sichtflug – 8:30 bis 16:15 Uhr – Infos: www.motorflugschule.info
Segelflug Grand Prix Finale 2011 auf der Wasserkuppe – Infos: www.gfs-wasserkuppe.de
DFJW-Ballonjugendlager 2011 – Infos: [email protected]
Refresher Kurs Garmin 1000 an der BWLV-Motorflugschule – Infos: www.motorflugschule.info
Weltmeisterschaft im Segelkunstflug in der Advanced- und Unlimited-Klasse
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Karlsruhe
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Stuttgart
Offene Deutsche Hubschraubermeisterschaft – Infos: pitschoeffl[email protected]
Thüringen-Cup 2011 – Infos: www.praeziflug.de
Deutsche Juniorenmeisterschaft – Hinschel Pokal – F1-Ebene – Infos: [email protected]
PPL (A) JAR FCL – Vollzeitkurs, 8:30 bis 16:15 Uhr – Infos: www.motorflugschule.info
Deutsch-Französische Alpenflugeinweisung für Multiplikatoren – Infos: www.luftsportjugend.com
Deutsche Meisterschaft und Hessen-Meisterschaft der Heißluftballone – Infos: 06426/6988
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Freiburg
OUV-Sommertreffen 2011 – Infos: [email protected]
Landesmeisterschaft – Klasse F2B – Infos: [email protected]
7. FAI Segelflugweltmeisterschaft der Junioren 2011 (Standard- und Clubklasse)
DFJW Streckenflug-Lehrgang für Junioren 2011 – Infos: www.luftsportjugend.com
BWLV-Jugendlager im Segelflug auf dem Berneck – Infos: [email protected]
Deutsche Mannschaftsmeisterschaft – alle Klassen – Infos: DAeC
BWLV-Multiplikatoren-Lehrgang – Infos: [email protected]
BWLV-Jugendlager im Segelflug in Sinsheim – Infos: [email protected]
Zwei WC F1A + B + Q – Infos: Ansgar Nüttgens
Fliegerfest der Flugsportvereinigung Pleidelsheim – Infos: [email protected]
5. BWLV-Airgames 2011 – Infos: [email protected]
21. Flugplatzfest der FG Wangen-Kisslegg: UL-Gäste sind willkommen – Infos: www.fsg-wangen.de
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Stuttgart
Tannkosh 2011 – Infos: www.flugplatz-tannheim.de
Flugrallye: "Rund um Berlin" 2011 – Infos: www.flugrallye-rundumberlin.de
Flugtage auf dem Flugplatz Salzgitter Schäferstuhl (EDVJ) – Infos: www.lsg-schaeferstuhl.de
Flugtage der Fliegergruppe Donzdorf 2011 – Infos: www.fliegergruppe-donzdorf.de
Flugplatzfest und Fly-In auf dem Flugplatz Erbach bei Ulm – Infos: www.lsverbach.de
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Karlsruhe
16. Oldtimer Treffen auf der Hahnweide – Infos: www.oldtimer-hahnweide.de
21. Warsteiner Internationale Mongolfiade – Infos: www.warsteiner-wim.de
Grundkurs Garmin 1000 an der BWLV-Motorflugschule – Infos: www.motorflugschule.info
Flugplatzfest der Fliegergruppe Lahr-Ettenheim – Infos: www.flugplatz-altdorf.de
55. Gordon Bennett Rennen 2011
DMM-F1 - Saalflug und 3. Rangliste
Flugplatzfest des Luftsportvereins Backnang-Heiningen e.V. – Infos: [email protected]
Laichinger Flugplatzfest 2011 – Infos: www.edpj.de
Strecken-Segelflug Abend 7 ab 19:30 Uhr – Infos: segelfl[email protected]
PPL (A) JAR FCL – Abendkurs, 18:30 bis 21:45 Uhr – Infos: www.motorflugschule.info
Grundkurs Garmin 1000 an der BWLV-Motorflugschule – Infos: www.motorflugschule.info
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Stuttgart
17. Europameisterschaft Heißluftballon
Rangliste F1A + B + C – Infos: P. Mönninghoff; 0236/7248
Deutsche Meisterschaft im Wasserflug – Klasse F3A-W und F4C-W
BWLV-Segelkunstflug-Lehrgang in Blumberg – Infos: [email protected]
Refresher Kurs Garmin 1000 an der BWLV-Motorflugschule – Infos: www.motorflugschule.info
Ort
Regierungspräsidium Tübingen
Flugplatz Nagold
Flugplatz Lüsse (BB)
Sonderlandeplatz Hahnweide
Flugplatz Albstadt-Degerfeld
Flugplatz Heubach (EDTH)
Fluggelände Haiterbach-Nagold
Regierungspräsidium Freiburg
Hannover/Oberschleißheim
Regierungspräsidium Tübingen
Fluggelände Oppingen
Fluggelände Hülben
Regierungspräsidium Stuttgart
Sonderlandeplatz Hahnweide
Flugplatz Rotenburg/Görlitz (EDBR)
Manching (BY)
Manching (BY)
Sonderlandeplatz Hahnweide
Apolda (TH)
Regierungspräsidium Tübingen
Verkehrslandeplatz Walldürn
Sonderlandeplatz Hahnweide
Segelfluggelände Wasserkuppe
Lorraine (Frankreich)
Sonderlandeplatz Hahnweide
Torun (Polen)
Regierungspräsidium Karlsruhe
Regierungspräsidium Stuttgart
Flugplatz Bamberg
Flugplatz Gera
Manching (BY)
Sonderlandeplatz Hahnweide
St. Auban (Frankreich)
Gladenbach
Regierungspräsidium Freiburg
Offenburg
Bodman am Bodensee
Freudenstadt-Musbach
Bad Sobernheim (RP)
Segelfluggelände Berneck
Manching (BY)
St. Auban (Frankreich)
Segelfluggelände Sinsheim
Ilbesheim bei Landau (RP)
Segelfluggelände Pleidelsheim
Segelfluggelände Übersberg
Flugplatz Wangen-Kisslegg
Regierungspräsidium Stuttgart
Flugplatz Tannheim
Flugplatz Oehna
Flugplatz Salzgitter Schäferstuhl (EDVJ)
Flugplatz Donzdorf (Messelberg)
Flugplatz Erbach (EDNE)
Regierungspräsidium Karlsruhe
Sonderlandeplatz Hahnweide
Warstein
Fluggelände Blumberg
Sonderlandeplatz Altdorf-Wallburg
Regionalflughafen Gap-Tallard (Frankreich)
Oberkotzau (BY)
Flugplatz Backnang-Heiningen
Flugplatz Laichingen
Hotel Vier Jahreszeiten, Bad Urach
Sonderlandeplatz Hahnweide
Sonderlandeplatz Hahnweide
Regierungspräsidium Stuttgart
Lleida, Barcelona (Spanien)
Zülpich (NRW)
Hagenau-Bodensee
Sonderlandeplatz Hahnweide
Sonderlandeplatz Hahnweide
A = Allgemeine Veranstaltungen, FS = Fallschirmsport, FB = Freiballon, H = Hubschrauber, HG = Hängegleiten, M = Messe, MD = Modellflug,
MT = Motorflug, MS = Motorsegler, SF = Segelflug, UL = Ultraleichtfliegen, LJ = Luftsportjugend, PR = Öffentlichkeitsarbeit, T = Technik
Terminhinweise schicken Sie bitte rechtzeitig an: [email protected].
40 B W LV- M it t eilu n g e n
der adler 07/ 2011
Ein Blick zurück…
Gerne blicke ich auf diese Zeit zurück
und hoffe zugleich, dass sich der Flugsport in Baden-Württemberg weiter positiv entwickeln möge. Dazu sind konstruktive „Mitstreiter“ heute notwendiger denn je. Ich möchte diese Zeilen
dazu nutzen, um Danke für diese Zeit
des gemeinsamen flugsportlichen Wirkens zu sagen, welches stets unter dem
Leitmotto stand und auch künftig stehen
wird: „Aus der Praxis – für die Praxis“.
In diesem Sinne wünsche ich meinem
Nachfolger Martin Jost viel Erfolg und
die Chance zum Ausbau dieses Aufgabenbereichs.
In flugsportlicher Verbundenheit
Ihr
Harald Golly
Fluglehrerausbildung im BWLV:
… sei mir an dieser Stelle gestattet,
wenn ich nach über 40 Jahren im und
für den BWLV meine Tätigkeit als
Sportsachbearbeiter in der Geschäftsstelle nun beende.
Nach meiner Dienstzeit bei der Bundeswehr war die berufliche Veränderung
nach Stuttgart im Jahre 1971 angesagt
und da kam das Angebot des BWLV zur
Besetzung einer Stelle als Sachbearbeiter für die sportlichen Verbandsaufgaben und Unterstützung der Geschäftsführung, damals Gustav Dolak, gerade
recht. Mit einfachsten Mitteln ging es
an die Gestaltung von Veranstaltungen,
Wettbewerben und Lehrgängen, Betreuung von Luftsportvereinen im Rahmen der globalen Ausbildungserlaubnis, adler-Mitarbeit und die Belange
der Luftsportjugend in Baden-Württemberg. Auch die Wochenenden waren dazu vielfach verplant. Die eigenen
praktischen Erfahrungen als Modellund Segelflieger, mit Erwerb der Fluglehrerberechtigung, dann Ausbildung
im Motor- und Ultraleichtflug, kamen
mir in der täglichen Arbeit zugute.
Im Team mit den ehrenamtlichen Fachleuten und Referenten der verschiedenen Sparten im BWLV und DAeC konnte ein in jeder Hinsicht vielseitiger Aufgabenbereich betreut werden. Im Laufe
der 40-jährigen Tätigkeit entstanden immer wieder neue Aufgabenfelder, wie
z. B. Drachenflug und Ultraleicht bis hin
zu neuen luftrechtlichen Aufgaben, wie
die Neugestaltung von Lizenzen für
Luftsportler, heute mit Internetunterstützung, wofür ich im Besonderen
Frank-Peter Schmidt-Lademann persönlich herzlichen Dank sagen möchte.
d er adler 0 7 / 2 0 1 1
13 neue Fluglehreranwärter
Hornberg – Am Freitag, den 13. Mai
2011 haben 13 Fluglehreranwärter ihre
letzten Prüfungen bestanden. Somit
haben sie jeglichem Aberglauben ein
Schnippchen geschlagen.
Der Fluglehrer-Lehrgang auf dem Hornberg bestand aus einem Theorieteil im
Herbst 2010 und einem Praxisteil im
Frühjahr 2011. Die Unterbringung in den
Räumlichkeiten des Hornbergs sorgte
für ein schnelles Zusammenwachsen
unserer Gruppe mit Teilnehmern aus
allen Winkeln Baden-Württembergs. Am
13. November 2011 begann der Lehrgang
mit dem Theorieteil unter der Leitung
von Heinz Tropschuh. Hierbei wurde
von Fachexperten nicht nur der Stoff
für das Bestehen der Prüfung zum Segelflugzeugführer gelehrt, sondern es
wurde auch tiefgreifendes Hintergrundwissen vermittelt.
Theorie und nochmals Theorie
Frank Peter Dörner eröffnete den Reigen mit dem Fach Luftrecht, das uns
danach viel logischer erschien als zuvor. Die Aerodynamik wurde von
BWLV-Fortbildungslehrgang
amtlich anerkannt für Lehrberechtigungen
nach JAR-FCL und LuftPersV
Freitag, 14. Oktober 2011
Nachmittag
Samstag, 15. Oktober 2011
9:00 bis 18:00 Uhr
Teil I für Fluglehrer JAR-FCL
1.355/2.355 u. LuftPersV § 88a (PPL-N)
(auch für andere Fluglehrer belegbar)
Teil II für JAR-FCL-Fluglehrer
Kombiniert mit eintägigem Lehrgang für Fluglehrer nach LuftPersV
Veranstaltungsort: Filderhalle, Leinfelden-Echterdingen
Weitere Informationen mit Anmeldevordruck sind auf der Homepage des
BWLV und unter http://ausbildung.bwlv.de (Fluglehrer Aus- und Fortbildung)
veröffentlicht.
BWLV- M i t t ei lungen 41
lich vermittelt. Am Ende des Theorieteils rauchten uns die Köpfe. Das gemeinsame Lernen hatte nun ein Ende
– dachten wir … Denn mit Internet und
E-Mail wurden die Lernabende vom
Hornberg einfach zu Hause fortgesetzt.
Das Lernen und Vertiefen des Stoffes
bekam so eine interessante Note und
so manche Frage konnte nur durch die
Mithilfe aller geklärt werden.
Fluglehrer-Lehrgang 2010/11 auf dem Hornberg (hinten von links nach rechts): Matthias Gromann (Schlepppilot), Heinz Tropschuh (Lehrgangsleiter), Marc Hiebel (Fluglehreranwärter), Ulrich Gromann (Ausbilder),
Claus Garthe (Ausbilder), Hans-Erwin Hörber (Ausbilder und Windenfahrer) sowie die Fluglehreranwärter
Matthias Enkelmann, Stefan Johne, Jeremy Paxson, Tobias Lohner, Udo Markert, Thomas Bräuchle, Ulrich
Mildenberger. Vordere Reihe von links: Ulrich Beck, Florian Beck, Tobias Kaiser, Michael Hehle, Michael
Scheu und Christof Inger
Steffen Bogdanski mit „etwas“ Mathematik und vielen anschaulichen Filmchen vermittelt. So wurde Licht in die
bis heute ungeklärte Frage „Warum fliegt
ein Flugzeug überhaupt?“ gebracht. Was
wäre ein Flugzeug ohne Pilot und wo
sind dessen Grenzen? Diese Frage beantwortete Dr. Hiltrud Garthe im Fach
„Menschliches Leistungsvermögen“. An
zahlreichen Beispielen erläuterte sie,
warum wir Menschen nicht zum Fliegen geeignet sind – wir tun es aber
trotzdem – und wie uns die Sinnesorgane dabei öfter mal ein Schnippchen
schlagen. Der Motor der Segelflieger,
nämlich das Wetter, wurde von Walter
Nerdinger erläutert. Mit eindringlicher
Stimme wurde die Atmosphäre, Kaltund Warmfront und weitere Wettererscheinungen erklärt. Ach, und dann war
da auch noch der Föhn, der uns so einiges Kopfzerbrechen bereitete. Wer
von seinem Heimatflugplatz weg fliegen will, muss navigieren. Wer dabei
versteht, was er tut, kommt eher an.
Dafür sorgte Hannes Wiedemann mit
seinem Navigationsunterricht. Wenn es
dann doch einmal ein Flug mit Motor
sein sollte, waren die Informationen
von Jörg Reichle im Fach Technik sehr
hilfreich. Die Funktion eines Flugzeugmotors und sein besonderes Verhalten
im Flug wurden ausgiebig dargestellt.
Aus seiner Tätigkeit als Flugzeugprüfer
konnte er einige interessante Beispiele
zeigen, wie die Eigenschaften eines
Flugzeugs überprüft werden. Das Fach
„Verhalten in besonderen Fällen“ hat
Wolfgang Umann durch viele Geschichten aus der Fliegerei anschau-
Theorieprüfung: Alle Prüflinge haben
bestanden
Der Termin für die theoretische Prüfung
am 11. Dezember stand unweigerlich
bevor. Man traf sich wieder auf dem
Hornberg, da dort die zweitägigen Prüfungen angesetzt waren. Hans-Peter
Spänig und Peter Mühlhölzer überzeugten sich davon, dass bei den Prüfungen
alles mit rechten Dingen zuging. Um es
vorwegzunehmen, die theoretische Prüfung haben alle Teilnehmer bestanden.
Selbst unser Nesthäkchen Michael
Hehle, der am Prüfungstermin verhindert war und deshalb seine Prüfung im
Regierungspräsidium Freiburg nachschreiben musste, hat bestanden.
Ein halbes Jahr nach dem Theorieteil begann am 2. Mai dann der zweiwöchige
Praxislehrgang. Es wäre zu schön gewesen, wenn es ein reiner Praxislehrgang gewesen wäre. Doch zusätzlich
musste jeder noch eine Lehrprobe über
45 Minuten halten. Die Prüfungskommission bestand aus Sybille Veigel,
Hans-Peter Spänig und Peter Mühlhölzer. Sie verfolgten aufmerksam die Ausführungen der Probanden und stellten
die ein oder andere tiefgreifende Zwischenfrage. An den Abenden wurden
die Fächer Methodik und Pädagogik
gelehrt und am Ende des Lehrgangs in
Form einer weiteren jeweils einstündigen Theorieprüfung abgeschlossen.
Neben viel Theorie stand aber auch
die Praxis auf dem Programm
Doch das Fliegen kam nicht zu kurz. In
20 Ausbildungsflügen zeigten uns die
„Profiflugschüler“ Claus Garthe, Ferdinand Karrais, Hans-Erwin Hörber, Ingo
Treuter und Ulrich Gromann auf was
man auf dem hinteren Sitz alles vorbereitet sein muss. Unser Schlepppilot
Matthias Gromann hatte beim F-Schlepptraining keine einfache Last am Haken.
Ulla, die liebevolle Chefin der Verwaltung, tat ihr Bestes, damit die Flüge auch
richtig in der Startkladde festgehalten
wurden.
Florian Beck (rechts) vermittelt seinem Profi-Flugschüler Claus den Spaß am Fliegen
42 B W LV- M it t eilu n g e n
Jeder weiß, ein Segelflugbetrieb ohne
Windenfahrer ist fast nicht möglich. Für
einen Fluglehrerkurs mit so vielen Starts
der adler 07/ 2011
Ferdinand Karrais (rechts), der gerade einen Flugschüler mit sechs Starts
nachahmt, erklärt Ulrich Beck die Bedienung der Seitenruder
braucht es nicht einfach irgendeinen
Windenfahrer, nein, es braucht einen
Windenfahrer mit viel Können und Gelassenheit. Hans Hörber ließ mit einer
inneren Ruhe immer wieder den Motor
seiner Winde aufheulen, um uns erneut in die Höhe zu katapultieren. Dabei verlor er aber nie den Überblick,
um dem Lepo-Fahrer die richtigen Anweisungen aus seinem Adler (Winden)
horst zu geben.
Praktische Ausbildung: Traumwetter
auf dem Hornberg
Das Wetter war ein Traum. Der Regen
hatte sich für die zwei Wochen fast völlig verabschiedet und die Sonne war
Dauergast auf dem Hornberg. Das verschaffte uns an einigen Tagen reichlich
Thermik, sodass wir bei den Trudelübungen fast schneller wieder oben
waren, als wir runtergekommen sind.
So manchen Streckenflieger unter uns
hatte es gejuckt, einfach auf Strecke zu
gehen. Doch die Phraseologie des Segelfluglehrers hatte uns schnell wieder.
Denn wir lernten nicht nur ein Segelflugzeug durch die richtige Ansprache
vom Flugschüler landen zu lassen, die
Wortwahl sollte auch einheitlich sein,
damit jeder weiß, was gemeint ist. Ein
weiteres Highlight des Hornbergs sind
die Anflüge. Was auf dem Hornberg die
Platzrunde ist, ist für Flachländler eine
Landung aus ungewohnter Position.
Auf die ungewöhnlichen Windverhältnisse möchte ich gar nicht eingehen.
Doch nicht zuletzt sorgten diese geographischen Besonderheiten auch für
eine reichhaltige praktische Ausbildung.
Der Schlusspunkt der Ausbildung zum
Segelfluglehrer wurde durch die praktische Prüfung gesetzt. Die beiden Prüfer
Jörg Lohmann und Siegfried Kottmann
überzeugten sich von unserem Können, das uns unsere Ausbilder die letzd er adler 0 7 / 2 0 1 1
Hans Hörber (vorderer Sitz) und Christof Inger vor der Trudeleinweisung
ten beiden Wochen zuvor beigebracht
hatten.
Am letzten Prüfungstag, an dem die
13 Fluglehreranwärter geprüft wurden,
herrschte beste Thermik. Alle haben die
Prüfung bestanden und dies an einem
Freitag, dem Dreizehnten. Alle Lehrgangsteilnehmer möchten sich an
dieser Stelle bei ihren Ausbildern in
Theorie und Praxis, bei Heinz Tropschuh dem Ausbildungsleiter, dem
Schlepppiloten, den fleißigen Fluglehrer-“schülern“, bei Hans, dem Windenfahrer und Trudeleinweiser, bei Ulla und
allen anderen Mitarbeitern des Hornbergs bedanken. Wir würden es sehr begrüßen, wenn der Hornberg in seiner
alten Form weiter bestehen könnte.
Text: Ulrich Beck
Fotos: Christof Inger und
Ulrich Mildenberger
Ferdinand Karrais (Ausbilder) und Matthias
Enkelmann im Anflug auf den Hornberg
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BWLV- M i t t ei lungen 43
FLUGSICHERHEIT
Unzureichende Flugvorbereitung: Nach Einflug in schlechtes Wetter und aufgrund
von Spritmangel blieb nur die Notlandung in unwegsamem Gelände
Notlandung im Niemandsland:
„Das Flugzeug liegt auf
Position 56 13 14 N 008 39 40 E”
An einem Junitag 2006 entschloss sich
der Miteigner einer Grumman American AA-5 am Nachmittag noch von
Wyk auf Föhr ins dänische Stauning zu
fliegen. Kurz vor Erreichen des Zieles
sah er, dass Seenebel aufgekommen
war. Er drehte deshalb ab und landete
zirka 20 Minuten später auf dem Flugplatz Esbjerg, um die Wetterentwicklung abzuwarten.
Nach etwa 1,5 Stunden verschlechterte
sich auch dort das Wetter. Er entschloss
sich nunmehr, – ohne aufzutanken –
den ursprünglichen Zielflugplatz Stauning erneut anzufliegen. Inzwischen
war es 21:30 LT. Das Streckenwetter
war nicht besser geworden. So kam es,
dass er am Ziel vorbeiflog. Als nun auch
noch die Tankanzeige gegen null anzeigte, nahm er Funkkontakt mit Stauning auf. Der Flugplatz konnte ihm aber
nicht helfen und verwies ihn an Karup
(Militärflughafen mit ziviler Mitbenutzung).
Von dort erhielt er Radarunterstützung
und wurde nach oben über den Seenebel durchgeleitet. Gerade dem Seenebel
in etwa 1.500 Fuß Höhe entkommen,
setzte dann der Motor aus. Nun hieß
es, mit stehendem Motor wieder durch
den Nebel zurück, um eine Notlandung
durchzuführen. Diese glückte insoweit,
als die Besatzung nahezu unverletzt die
44 Flu g sich e rh e it
Bruchlandung in unwegsamem Gelände
überlebte. Es war inzwischen 22:00 LT.
Von der letzten Radaraufzeichnung war
nur die Position 56 13 14 N 008 39 40 E
bekannt. Die Rettungskräfte befreiten
die beiden Insassen aus dem Flugzeugwrack. Die Polizei Herning legte ein Aktenzeichen an.
Die Havariekommission Roskilde untersuchte den Fall – wie bei uns in
Deutschland wird dann später ein Bericht veröffentlicht. Vom Versicherer
erhielt ich den Auftrag, den Schadenshergang zu prüfen und einen Abrechnungsvorschlag auszuarbeiten. Er legte
trotz der verhältnismäßig geringen Versicherungssumme Wert darauf, dass
ich mir unbedingt die Notlandestelle
ansehen möge. Der Pilot war Tage später offensichtlich immer noch so geschockt, dass er praktisch keine Anga-
Der Autor:
Dipl.-Ing. Claus-Dieter Bäumer wurde im Jahre 1942 in
Berlin geboren. Von 1959 –1962 Maschinenschlosserlehre
bei Krupp, 1963-1966 Ingenieurstudium SIS Essen mit Abschluss Dipl.-Ing., 1978 –1983 Studium zum Versicherungsbetriebswirt in Hamburg. Von 1973 bis 2000 Versicherungskaufmann bei der Allianz Versicherungs-AG und
internationalen Versicherungsmaklern in der Funktion Abteilungsleiter, Direktionsbevollmächtigter, Geschäftsleitungsmitglied. Fachgebiete: Luftfahrt-allgemein, LuftfahrtIndustrie, Verkehrsflughäfen, Produkthaftpflicht, Umwelt,
KFZ, Unfallversicherungen.
Seit August 1955 Beginn der praktischen Flugzeugführertätigkeit, 3/1960 PPL-A,
11/1962 Lehrberechtigung Segelflug. 1966-1970 Flugzeugtechnischer Offizier
der Luftwaffe. 1969 Lehrberechtigung Motorsegler, 1970-1972 Theorie- und
Praxislehrer Flugzeugtechnik (ATPL, Prüfer, Flugingenieure) bei der FVL Mülheim/Ruhr. 1972 Berufsflugzeugführer und Fluglehrer (Prüfungsrat). Von
1997–1999 Einsatz als Sachverständiger beim Deutschen Luftpool. Seither öffentlich bestellter und vereidigter Luftfahrt-Sachverständiger und Prüfungsrat.
der adler 07/ 2011
ben zu Landestelle und veranlassten
Maßnahmen machen konnte. Auch
Havariekommission und Polizei konnten mir wenig Auskünfte geben. Im Gegenteil: Die Polizei bat mich um einen
Bericht, wenn ich das Flugzeug gefunden habe. Umweltbehörden waren nicht
tätig geworden.
Etwa 14 Tage nach der Notlandung sah
ich mir mit dem zuständigen Versicherungssachbearbeiter das Flugzeug an:
Wie mir die Havariekommission per EMail beschrieb, war das Flugzeug nur
mit einem entsprechenden GPS zu finden. Die Gegend westlich von Herning
ist sehr dünn besiedelt. Es gibt kaum
Wege zu der Landestelle. Solch eine
einsame Gegend mitten in Europa habe
ich bisher selten gesehen. Das Flugzeug
haben wir gefunden. Die komplette Ausrüstung war noch vorhanden.
Zunächst kam danach die obligatorische
Bergung. Der Pilot und Eigner bat mich,
geeignete luftfahrttechnische Betriebe
zu fragen und zu beauftragen. Ersteres
habe ich dann gemacht. Die Beauftragung war dann allerdings Sache des
Eigners. Eine dänische Besonderheit
machte es schwer, das Flugzeug umgehend aus der Gegend zu bergen: die
Industrieferien, die jedes Jahr im Juli
stattfinden. D. h. es gab praktisch keinen luftfahrttechnischen Betrieb in
der Umgebung, der das Flugzeug vor
August hätte bergen können. Mithilfe
des Vorsitzenden der Dansk Motorfly
Union (DMU), Vagn Jensen, den ich seit
Jahren kenne, wurde dann das Flugzeug vom Fliegerklub Randers geborgen.
Für meinen Bericht an den Auftraggeber
besorgte ich mir vom Deutschen Wetterdienst die entsprechenden METARMeldungen. Das Ergebnis war eindeutig:
Bei seinem Unfallflug herrschte überall
IMC. Pilot und Flugzeug waren für diesen Flug nicht ausgebildet und auch
nicht ausgerüstet. Dieses Ergebnis setzte
dann den Versicherer in den Stand zu
entscheiden, ob der Schaden aufgrund
erheblicher Fahrlässigkeit zur Auszahlung kommt. Es wurden hier schließlich mehrere Verstöße gegen bestehendes Luftrecht begangen.
Zusammengefasst:
„Unzureichende Flugvorbereitung“.
Schlussbemerkung:
Ich war zufällig am gleichen Tag mit einer TB 10 auf dem Weg nach Stauning.
4,5 NM südlich vom Zielflugplatz erreichte ich das Seenebelgebiet und drehte daraufhin nach Süden ab und landete
dann in Tønder. Das Wetter war an diesem Tag auf der ganzen Strecke von
Hamburg bis kurz vor dem Ziel: blauer
Himmel mit Sichten um 50 Kilometer.
Text und Foto: Claus-Dieter Bäumer
Quelle: aviation news 3/2006, Seite 16f.
ABSCHIED
Georg Görgl –
ein Leben für die
Fliegerei
Friedrichshafen – Der Luftsportclub
der Zeppelinstadt Friedrichshafen e.V.
nimmt Abschied von Georg „Schorsch“
Görgl, der über 40 Jahre hinweg die
Entwicklung der Segelfluggruppe mit
geprägt hat. Nach langer mit bewundernswerter Haltung ertragener Krankheit verstarb er am 8. April 2011 im
Alter von 78 Jahren.
In Hersbruck in der fränkischen Schweiz
begann seine fliegerische Laufbahn in
früher Jugend. Hier absolvierte er auch
eine Lehre als Kunstschlosser. Doch
die anschließende Tätigkeit in einer
metallverarbeitenden Firma befriedigte
ihn nicht dauerhaft. Es drängte ihn,
auch persönlich zu gestalten. Er begann
ein Studium des Maschinenbaus am
damaligen Polytechnikum in München,
das er 1960 als Ingenieur abschloss.
Seine erste Stelle bei MesserschmittBölkow-Blohm (MBB) verband ihn auch
beruflich mit der Fliegerei. In seiner
Freizeit flog er beim Bayerischen Luftfahrtverein München (BLVM), damals
noch auf dem Oberwiesenfeld. Bereits
1966 musste der Flugplatz dem Sportstättenbau für die Olympiade von 1972
d er adler 0 7 / 2 0 1 1
weichen. Beim Aufbau des Segelflugzentrums Königsdorf, als neuer Heimat
seines Vereins, dem er bis zuletzt treu
blieb, konnte Schorsch seine handwerklichen Fähigkeiten, beispielsweise beim
Hallenbau, wieder voll einsetzen.
1970, vor 41 Jahren, kam er an den Bodensee um im Flugzeugbau der damaligen Firma Dornier eine neue Aufgabe
zu finden und wurde Mitglied im LSC.
Fliegerisch nahm er bald mit seiner
„Libelle“ gemeinsam mit seinem Partner
Uwe Boksch an den damals angesehenen Oberschwäbischen Segelflug Wettbewerben („Osch“) teil, begleitet von
seiner Frau Ingeborg, die sich als Rückholerin mit seinem Hobby identifizierte.
Später trennte er sich von seinem Anteil
am Flugzeug, als es um den Bau des eigenen Hauses in Oberteuringen ging –
für wichtigere Ziele konnte er auch verzichten.
taufte Schulflugzeug (1952–1971), wieder flugfähig zu machen, lehnte er
zunächst ab: „Man soll etwas Neues
schaffen und nicht Altes wieder aufbauen!“. Als er dann aber überzeugt
werden konnte, hat er sich mit Elan in
die Restaurierung gestürzt und als über
70-Jähriger zum Beispiel frei auf einer
Leiter stehend Löcher für die Nieten
der Beplankung des zusätzlich notwendigen Anhängers gebohrt und uns
nach Heubach begleitet, wo wir bei
Hartmut Sammet die Vorbereitung für
die Lackierung treffen durften.
Am Bau der „LCF“, einer kunstflugtauglichen Eigenkonstruktion des Vereins wirkte er wesentlich mit und konstruierte u. a. den Querruderantrieb. Gemeinsam mit Adi Benkler kümmerte er
sich über Jahrzehnte um den Maschinenpark des Vereins, insbesondere die
Winde.
Als wir 2004 planten, unseren Doppelraab, das noch von Hugo Eckener geF l u g s i c h e rh ei t / Abschied 45
Es gibt in unseren Vereinen die Kameraden, die immer dort sind, wo man sie
braucht, die still und bescheiden ihre
Pflicht tun, die große Worte nicht lieben, nicht nach OLC-Punkten jagen,
sondern zufrieden sind, wenn sie, nachdem sie einen Tag lang auf der Winde
gesessen haben, abends noch einen Start
mit der LS4 machen dürfen – Schorsch
war einer von ihnen.
Heinz Glock, der am 14. Mai verstarb.
Mit Freude und Leidenschaft übte unser
Karl-Heinz bis zu seinem 80. Lebensjahr in Musbach die Fliegerei aus. Fliegerische Stationen waren ebenso Offenburg, Winzeln und Durrweiler. KarlHeinz war genauso gerne im Segelflugzeug wie in der Morane des Vereins
sowie dem Motorsegler von Musbach
aus unterwegs.
Er war nicht nur als Ingenieur und begnadeter Handwerker, sondern auch
als Mensch stets freundlich, hilfsbereit
und ausgestattet mit einem liebenswerten hintergründigen Humor, ein Vorbild
in unserem Verein und wir können uns
nur schwer vorstellen, dass das Leben
jetzt ohne ihn weitergehen muss – danke
Schorsch!
Mit der Privatfliegerei begann der ehemalige Weltkriegspilot, der im Einsatz
zweimal abgeschossen wurde, wieder
im Jahr 1952. Ende der 60er-Jahre erwarb der Freudenstädter Rechtsanwalt
auf dem Hornberg seine Fluglehrerberechtigung. Folgend bildete er bis zum
70. Lebensjahr zahlreiche Mitglieder der
Fliegergruppe zum Segelflieger aus.
Viele Segelflug-Streckenflüge unter der
Woche wurden erst möglich, da Glock
seine Kameraden mit der Morane zu
ersten Aufwinden schleppte. Er scheute
oftmals keine Mühen, um seine Fliegerfreunde, auch zwischen zwei Gerichtsterminen, mit bereitwilligem Schleppdienst auszuhelfen. „Karl-Heinz, wann
kannst du schleppen“ war ein oft erwähnter Satz. Dadurch verschaffte er
einer ganzen Generation heute erfolgreicher Wettbewerbsflieger die Möglichkeit, sich fliegerisch weiterzuentwickeln.
Text und Foto:
Die Segelflieger im LSC Friedrichshafen
Karl-Heinz Glock
war leidenschaftlicher Flieger
Als Fluglehrer zahlreiche Schüler
ausgebildet/Kameraden oft unter der
Woche geschleppt
Freudenstadt – Die Fliegergruppe Freudenstadt nimmt Abschied von Karl-
Mit seiner Lebensfreude brachte Glock
seine Begeisterung zur Fliegerei authentisch zum Ausdruck. Viel Spaß bereitete
ihm der Kunstflug. Am Himmel herumzuturnen und die Freiheit und Leichtig-
keit des Lebens zu spüren, hatte eine
große Bedeutung für „Häuptling Silberlocke“, wie er in Kunstfliegerkreisen humorvoll genannt wurde. Neben
der Kunstflugberechtigung besaß Glock
die Ausbildungsberechtigung für Ultraleichtflugzeuge und weitere fliegerische
Lizenzen.
Krankheitsbedingt musste er seit sieben
Jahren auf sein geliebtes Hobby verzichten. Gerne erinnerte er sich aber weiterhin an unvergessliche luftige Abenteuer
und eine schöne Zeit in Musbach. Bei
der Trauerfeier auf dem Freudenstädter
Friedhof erinnerte Vorstand Axel Reich
nochmals an das fliegerische Leben von
Glock. Karl-Heinz, wir werden dich nie
vergessen!
Text: Lothar Schwark
(FG Freudenstadt e.V.)
Foto: Privat
Der Flugsportverein
Rottenburg/Horb
e.V. trauert um
Viktor Widmaier
Viktor Widmaier trat am 1. Dezember
1950 als Gründungsmitglied dem Flugsportverein Rottenburg bei. Als Jagdflieger im Krieg zur Abwehr der englischen Bomber wurde er erfolgreich eingesetzt, aber auch selbst abgeschossen.
Sein Herz hing sehr am Fliegen, so
wechselte er nach der Neugründung der
Bundeswehr zur Rettungsstaffel und in
den letzten Berufsjahren zum Kreiswehrersatzamt. Als gelernter Zimmermann half er nicht nur beim Neubau
und Reparieren von Flugzeugen, sondern fertigte die Hallentore der ehemaligen Werkstatt in Rottenburg am Neckar
an. Sein enormes fliegerisches Talent
und Wissen konnte er den Flugschülern besonders weitervermitteln. Viktor
Widmaier starb im Mai im Alter von
89 Jahren. Wir bedanken uns für die
langjährige Treue und Verbundenheit
zum Flugsportverein Rottenburg/Horb
und werden ihn in guter Erinnerung
bewahren.
Text: Rainer Rössler
(Flugsportverein Rottenburg/Horb e.V.)
Karl-Heinz Glock in der Musbacher Morane des Vereins, mit der er viele Segelflieger zu ihren ersten
Aufwinden schleppte
46 Ab sch ie d
der adler 07/ 2011
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Peter W. Cohausz
Claus Gerhard
Ernst Jachtmann
Deutsche Flugzeuge
bis 1945
Der begrenzte
Himmel
Fast auf den Tag genau 80 Jahre nach
Ernst Jachtmanns Bergstraßenrekord im
Dauersegelfliegen an den Hängen des
Odenwaldes 1931 würdigt die neu erschienene Biografie mit Begleitwort von
Fred Weinholtz nicht nur die Leistungen des Darmstädter Pioniers, sondern
ist gleichzeitig eine luftfahrtgeschichtliche Darstellung des Segelfluges im
20. Jahrhundert. Als Fluglehrer trug
Jachtmann in besonderer Weise in Hessen und Bayern zur Verbreitung des
Segelflugsports bei, tüftelte an Startwinden und Startmethoden, unter anderem
für sein selbstkonstruiertes und -gebautes Amphibium-Segelflugzeug „Jacht
71“, erkundete neue Segelfluggelände
im Odenwald, der Alpenregion und dem
Ammertal, flog Weltbestleistungen auf
Sylt und an der Samlandküste, setzte
sich ab 1949 leidenschaftlich für die
Wiederzulassung des Segelflugsports
ein und betrieb eine Segelflugschule in
Großostheim-Ringheim, München-Riem
und Oberammergau.
Ursula Eckstein
Ernst Jachtmann: Windenpionier
und Weltrekordsegelflieger
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mussten sich die ostdeutschen Piloten davor hüten, entdeckt zu werden,
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der adler 02 / 2 0 1 1
A l l gem eines 48