Fliegen Für die Forschung

Transcription

Fliegen Für die Forschung
w w w . b w lV. d e
11
13
Allgemeines
seite 4
17. oldtimertreFFen hAhnweide
stolZe bilAnZ: 42.000 besucher und über 350 FlugZeuge
ul-Flug
seite 29
Flug nAch dänemArk
mit der dYnAmic nAch sAmsø
titelthemA
seite 31
Fliegen Für die Forschung
mwP-klimaforscher bereiten erkundungsflüge im himalaya vor
IMPRESSUM
inhAlt
bitte informieren sie uns über die termine ihrer Vereinsveranstaltungen, weiterbildungsmaßnahmen o. ä. für die Aufnahme in den bwlV-Veranstaltungskalender 2014.
die termine können sie uns gerne über: [email protected] per e-mail mitteilen.
red.
EDITORIAL
3
Baden-Württembergischer Segelfliegertag 2013
ALLGEMEINES
4
5
6
6
17. Oldtimer-Fliegertreffen Hahnweide
„Türöffner-Tag“ der Sendung mit der Maus
bei simiNN Flugsimulation
Digitales Luftfahrthandbuch AiP VFR
Fliegendes Museum Großenhain stellt Fotokalender
2014 vor
PR-ARBEIT
7
3. Benefizfliegen für krebskranke Kinder
LUFTSPORTJUGEND
8
9
10
11
11
13
14
Bitte vormerken: 30. Dettinger Volleyballturnier
Judith Parkinson berichtet: 13th international Youthcamp
(iYC) im bayerischen Bruckberg
41. BWLV-Segelflugjugendlager
Bundesjugendvergleichsfliegen 2013
BWLV-Streckenflugs-Trainingslager der Jugend auf Hawei
Jugendvergleichsfliegen in Leibertingen
Ankündigung: Gipfeltreffen
HKF
15
Geschäftsbericht für die Geschäftsjahre 2010, 2011, 2012
SEGELFLUG
31
32
33
35
35
36
38
38
MWP-Forschungsexpedition Nepal 2013
Lautlose Historiker über Hampshire
Christof Geißler – unser Mann bei der iGC
Kunstflug- und Gourmetwochen in Nordbaden
Bewerbung für die beiden AMF-Förderflugzeuge bis zum
15. Januar
Baden-Württembergischer Segelfliegertag 2013/2014
Segelkunstflug-Event in Hayingen
Alle für einen – einer für alle!
LUFTSPORTLERINNEN
39
40. Treffen der Luftsportlerinnen
redakteur:
Manuel Löhmann (ml)
41
41
Region 1: Sommerlager mit Einlage
Region 1: Vereinsjubiläum des Flugsportrings
Kraichgau e.V. Sinsheim
Region 4: Esslinger Flieger freuen sich über Fliegerzuwachs
Region 6: Sommerferienprogramm der Stadt Böblingen
TECHNIK
43
44
45
Ausschreibung der Technischen Lehrgänge 2014
Motorenwart-Lehrgang (M2) des BWLV
beim LTB Sammet in Heubach
Die Technik erinnert
45
46
46
Leistungslehrgang Fallschirmsport
MODELLFLUG
19
20
20
21
Robin Trumpp:
Deutscher Meister im Modellkunstflug Klasse F3A
Lufttüchtigkeit für Großmodelle
mit ausländischer Zulassung
Teilnehmer an der Freiflug-Europameisterschaft (EM) und
Junioren-Weltmeisterschaft (WM) 2014
35. Saalflug-Wettbewerb Schorndorf
Politik und Recht: FPV, Video und Amateurfunk
DAeC-Wirtschaftsdienst: gut und günstig versichern
Wettbewerbspiloten aufgepasst: FAi-Sportlizenzen 2014
BWLV-MITTEILUNGEN
46
BWLV-Terminservice 2013
ICON-LEGENDE
= Zusatzinformationen
= internet-Adresse
= E-Mail-Adresse
AMTLICHES
21
Mitteilung der Regierungspräsidien in Baden-Württemberg
HÄNGEGLEITEN
22
Michael Schönherr: Man nennt ihn den Drachenpapst …
MOTORFLUG/UL
24
25
25
26
26
27
27
28
29
Flugzeugkauf: erste Rabattstufe erreicht
Red Bull Air Race steht für 2014 in den Startlöchern
UL-Zulassungen im September
Deutsche Meisterschaft im Motorkunstflug
US-Lizenz
12. FAi-UL-Europameisterschaft
25. Deutsche Meisterschaft im Ultraleichtfliegen
21. Weltmeisterschaft im Präzisionsfliegen 2013
Mit der Dynamic nach Samsø in Dänemark
2 inh a l t
redaktion:
Telefon: 0711 22762-23
E-Mail: [email protected]
[email protected]
39
40
16
17
19
herausgeber und geschäftsstelle:
Baden-Württembergischer
Luftfahrtverband e.V. (BWLV)
Herdweg 77, D-70193 Stuttgart
Vereinsregister: AG Stuttgart VR 456
Telefon: 0711 22762-0
Telefax: 0711 22762-44
E-Mail: [email protected]
internet: www.bwlv.de
VR-Nr. AG Stuttgart VR 456
Verantwortlich für den inhalt:
Klaus Michael Hallmayer (kmh)
DAeC-NEWS
FALLSCHIRM
70. jahrgang
FAi-ehrendiplom (1986)
issn 001-8279
REGIONEN
FREIBALLON
Freundschaftsfahrt des BSC Hellenstein 2013
Wetterkapriolen beim sportlichen Ballonfahren in Metz
der adler ist deutschlands ältestes
magazin für luftsport und luftfahrt.
ZUM TITELBILD
„Forschen und Fliegen“ bringt für den
Berliner Atmosphärenforscher René
Heise nicht nur einen wissenschaftlichen Reiz. Mit dem Mountain Wave
Project (MWP) hat sich Heise einen
Lebenstraum erfüllt und das unabhängige Projekt ins Leben gerufen. Nun
steht mit der Nepal-Forschungsexpedition
dem MWP eine neue Herausforderung ins Haus. Das Bild zeigt
das Forschungsflugzeug vor Deutschlands höchstem Berg, der
Zugspitze.
Mehr hierzu auf Seite 31.
Foto: Lothar Schwark
Der adler erscheint in zwölf Ausgaben
pro Jahr, stets zum Monatsbeginn, als
offizielles Mitgliedsmagazin des BWLV.
Redaktionsschluss ist immer der 1. des
Vormonats. Der Bezugspreis ist über den
Pflichtbezug für Mitglieder des Verbandes
in Höhe von 27,60 Euro enthalten. Für
Einzelbezieher wird der Bezug zum Preis
von 29,40 Euro berechnet. Alle Preise verstehen sich zzgl. Versandkosten im in- und
Ausland.
Anzeigenverwaltung:
Consulting & Projektmanagement G. Haas
Gudrun Haas
Gartenstraße 70
72666 Neckartailfingen
Telefon: 0151 23344272
E-Mail: [email protected],
[email protected]
gesamtherstellung und Vertrieb:
Konradin Druck GmbH
Kohlhammerstraße 1–15
70771 Leinfelden-Echterdingen
Telefon: 0711 7594-750
Telefax: 0711 7594-420
E-Mail: [email protected]
internet: www.konradinheckel.de
Nachdruck nur mit Genehmigung der
Redaktion. Alle Rechte, auch für die Übersetzung, des Nachdrucks und der fotomechanischen Wiedergabe von Teilen des
Magazins oder im Ganzen sind vorbehalten.
Einsender und Verfasser von Manuskripten,
Briefen, Bildern o. ä. erklären sich mit
der redaktionellen Bearbeitung durch die
Redaktion einverstanden und dass sie das
alleinige oder uneingeschränkte Recht
am Material besitzen. Alle Angaben ohne
Gewähr. Der BWLV übernimmt keine
Haftung für unverlangte Einsendungen.
Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht in jedem Fall die Meinung der
Redaktion wieder. Höhere Gewalt entbindet den Herausgeber von der Lieferpflicht.
Ersatzansprüche können in einem solchen
Fall nicht anerkannt werden. Die Bezieher
sind damit einverstanden, bei sich
ergebenden Adressänderungen diese dem
Herausgeber umgehend mitzuteilen.
editoriAl
muster
bAden-württembergischer
segelFliegertAg 2013
SEGELFLiEGER iM LAND TREFFEN SiCH iN STUTTGART ZU iHREM GiPFELTREFFEN
Liebe Luftsportler im Land,
nach 2009 und 2010 wird es am
23. November 2013 an der Universität Stuttgart wieder ein BadenWürttembergischen Segelfliegertag
geben. Ein solches Event ist naturgemäß mit einem großen Aufwand
für die Angestellten des BWLV und
die ehrenamtlichen Mitglieder des
Fachausschusses Segelflug verbunden. Die Veranstaltung soll jedoch
nicht der Selbstdarstellung des Verwalter eisele, bwlV-Vizepräsident
bandes dienen, sondern ein Tag für
und referent für segel- und
unsere Luftsportler im Land sein. Er
motorsegelflug
soll allen die Chance bieten, sich
umfassend über die wichtigsten Themen unseres Sportes, der Allgemeinen
Luftfahrt, aber auch zu Fragen der CAMO, EU-Lizenzierung, Gastflugregelungen
etc. zu informieren und den Gedankenaustausch untereinander fördern. Die
Unterhaltung und das Treffen von Freunden kommt an einem solchen Tag
natürlich auch nicht zu kurz. Ein wesentlicher Bestandteil der Veranstaltung
wird auch die Ehrung unserer DMSt-Sieger aus dem Ländle sein. Es hat sich
leider seit Jahren die Unsitte eingeschlichen, dass speziell bei Ehrungen
viele Menschen den Saal verlassen. Dies ist meiner Meinung nach gegenüber den zu ehrenden Sportlern absolut respektlos und unangemessen. Aus
diesem Grund appelliere ich an Euch alle, auch bei den Sportlerehrungen
zahlreich anwesend zu sein.
FestVortrAg: thermik Fürs gehirn!
mentAles trAining im luFtsPort
in diesem Jahr haben wir für Euch wieder einen ganz besonderen Referenten
für den Festvortrag gewinnen können. Erfahrungsgemäß wird der Leistungsdruck für den Einzelnen in Beruf und Gesellschaft immer bedingungsloser.
Dies drückt sich leider auch innerhalb der Familie sowie dem Segelfliegen
aus. Viele unserer Pilotinnen und Piloten sind fliegerisch begnadete Könner
– trotz allem können sie oftmals im konkreten Fall und zu zentralen Wettbewerben ihr Leistungspotenzial nicht erfolgreich abrufen oder umsetzen.
Woran liegt das? Mancher mag in diesem Fall gar verzweifeln. Es gibt jedoch eine Lösung: Psychologie im Luftsport und warum sie so wichtig ist!
Diese Frage und noch vieles mehr wird der renommierte Businesscoach und
bekannte Buchautor Rainer Krumm, der selbst passionierter Gleitschirmflieger ist, Euch anschaulich und überaus interessant präsentieren. Mentales
Training ist moderne Lebensführung und Grundlage für den Erfolg im Sport
sowie in vielen anderen Lebensbereichen. Jeder Sportler trainiert seinen
der adler 1 1 / 2 0 1 3
Körper und findet hierfür zahlreiche Möglichkeiten, seine physische Leistungsfähigkeit zu steigern. Der besttrainierte Körper kann aber ohne mentale
Stärke das verfügbare Leistungsvermögen nicht optimal nutzen. Gedanken
sind Kräfte, mit ihnen kann man siegen oder verlieren, gewinnen oder untergehen. Mentales Training ist eine geistige Übung, bei der man ohne jegliche
Ablenkung einen Vorgang und dessen Abfolge gedanklich durchläuft und so
lange wiederholt, bis Vorgänge und Abläufe dauerhaft abgespeichert sind.
Gerade im Segelfliegen müssen Tausende Entscheidungen schnell und sicher
getroffen werden, um erfolgreich fliegen zu können. Da braucht das Gehirn
Thermik! ich garantiere Euch, ihr werdet viel aus diesem Vortrag für Euch
persönlich mitnehmen können!
der Frühe luFtsPortler gewinnt die Preise
Das frühe Aufstehen lohnt sich! Alle Besucher des Segelfliegertages, die
ihre Eintrittskarte in der Zeit zwischen 9 und 10 Uhr erwerben, bekommen
die Möglichkeit, an der Verlosung ganz besonderer Preise wie einem Butterfly Display, einem Flug im Simulator und noch vielem mehr teilzunehmen.
die offizielle Auslosung der lukrativen Preise erfolgt nach 11:30 uhr
in der mittagspause im Vortragssaal 47.01.
Nach der Mittagspause folgen sechs Fachvorträge, die den inhaltlichen
Bogen von Flugberichten der internationalen Meisterschaften bis hin zum
Wellensegelflug im Schwarzwald bzw. dem wissenschaftlichen Projektbericht der Akaflieg Stuttgart sowie den ersten Ergebnissen aus der Diplomarbeit von Hannah Schimmels, die sich damit beschäftigt, die Einflüsse von
Windkraftanlagen auf den Segelflug im unmittelbaren Flugplatzbereich zu
analysieren, spannt. Das Vortragsprogramm soll Euch ansprechen und begeistern! Das aktuelle Programm sowie den Zeitplan findet ihr auf Seite 36 in
dieser Ausgabe sowie auf der Homepage des BWLV unter: www.bwlv.de.
ich freue mich, Euch überdies ein breites Spektrum an Ausstellern in den
beiden Foyers der Universität Stuttgart ankündigen zu dürfen. Über 20 Anbieter
und Aussteller segelflugspezifischer Produkte und Dienstleistungen warten
auf Euren Besuch. Vorbeischauen lohnt sich!
Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt – die Akaflieg Stuttgart versorgt
Euch gerne mit warmen und kalten Speisen.
ich rechne fest mit Euch und freue mich bereits auf Euer zahlreiches Kommen!
Euer
Editorial 3
Allgemeines
17. Oldtimer-Fliegertreffen Hahnweide:
Fliegende Legenden in Aktion
Das 17. Oldtimer-Fliegertreffen Hahnweide kann eine stolze Bilanz vorweisen: 42.000 begeisterte Zuschauer konnten 360 Oldtimer,
darunter rund 80 Doppeldecker, bestaunen
Hahnweide – Seit 32 Jahren findet auf der
Hahnweide bei Kirchheim/Teck im zweijährigen
Turnus am ersten Septemberwochenende ein
Oldtimertreffen der Spitzenklasse statt. Die Veranstaltung zählt neben denen im französischen
La Ferté-Alais und im englischen Duxford zu den
bedeutendsten Anlässen dieser Art. Auch in
diesem Jahr können die örtlichen Vereine unter
Federführung der Fliegergruppe Wolf Hirth e.V. und
Cheforganisator Johannes Puskeiler mit seinem
Team eine stolze Bilanz aufweisen: 42.000 begeisterte Zuschauer, 360 Oldtimer, darunter rund 80
Doppeldecker, gab es zu bestaunen. Die Zuschauer
kamen aber auch in den Genuss zahlreicher weiterer
historischer Raritäten wie etwa die blitzblank polierte Lockheed P-38 Lightning der Flying Bulls,
die aus nächster Nähe bewundert werden konnte.
Aber auch die beiden schwedischen Klemm 35 D,
deren Besatzungen im offenen Cockpit angereist
waren, bereicherten das diesjährige Flugprogramm. Neben Warbirds, wie u. a. die P 51, Mustang,
F4U Corsair, oder der ab Stuttgart fliegenden
„Nordatlas“ zeigten erstmals auch die Kunstflugteams der mit zwei Fouga CM-170R Magister
fliegenden Patrouille Tranchant sowie die P3 Flyers
und das Flying Bulls Aerobatic Team ihre Kunstflugprogramme.
4 All g e m e i n e s
Fliegertreffen bei Piloten und
Besuchern beliebt wie eh und je
Tradition hat auf der Hahnweide auch der Pilotentreff. Die Sitzplätze neben dem Sprecherturm
waren stets gut besucht. Dem gesellschaftlichen
Teil der Veranstaltung wird ein hoher Stellenwert
eingeräumt. Viele der anwesenden Piloten kennen
sich bereits seit vielen Jahren, was eine nahezu
familiäre Stimmung aufkommen lässt – und dies in
einer landschaftlich reizvollen Kulisse am Rande der
Schwäbischen Alb. Es werden fachliche Themen
diskutiert, Ersatzteile angeboten, sich gegenseitig besucht oder aber die jeweiligen Flugdarbietungen gebannt verfolgt. Wer nicht im Hotel
Auf der Hahnweide wurde Nostalgie wieder zum Leben erweckt
der adler 11/2013
und majestätisch glitten die Segler über die Besucher hinweg und verursachten beim einen oder
anderen Zuschauer regelrechtes Gänsehautfeeling.
Nostalgie pur!
Kunstflieger setzen die
Gesetze der Schwerkraft
auSSer Kraft
Erstmals mit dabei – das Kunstflugteam Patrouille Tranchant mit ihren beiden legendären Fouga CM-170R
Magistern
übernachtet, schlägt kurzerhand das Zelt unweit des eigenen Fliegers auf. Rustikale Flugplatz-Atmosphäre eben!
Aber auch die internationale Fangemeinde des
Oldtimertreffens wird immer größer. Die Ersten
reisen bereits Tage zuvor an, bringen ihre Wohnmobile in Stellung und bereiten sich generalstabsmäßig auf drei Tage Großflugtag vor. Alle begeistert
nur eines – die Faszination historischer Flugzeuge
am Himmel über Kirchheim. Den traditionellen
Auftakt des 17. Oldtimertreffens bildete der Überflug von fünf Ju-52.
Flugzeuge, so weit das Auge reicht. Entlang der
sogenannten „Flightline“ herrschten fortan Volks-
So mancher der Teilnehmer sorgte für die
passende Abkühlung, wie das Bild zeigt
feststimmung und Partylaune bis tief in die Nacht.
Aufgereiht wie zu einer Zeitreise durch die Luftfahrtgeschichte standen bereits die für die „Fliegerstadt“ Kirchheim bedeutenden Segelflugveteranen, aber auch viele Doppeldecker sowie
Sport- und Reiseflugzeuge aus den 30er-Jahren
und später parat.
Auch die motorlose Zunft
konnte das
Publikum begeistern
Mit Solokunstflügen des BWLV-Segelkunstreferenten Martin Hoffmann auf dem Leki Fox oder
aber von Christoph Zahn auf einem Nachbau des
DFS Habichts sowie einem von Musik und Rauch
untermalten Displays des LO-100-Synchronteams
mit Peter und Michi Hofmann am Steuer wussten auch die Vertreter der motorlosen Zunft beim
Publikum zu punkten. Die Segelflugoldtimer, die
in den vergangenen Jahren eher ein wenig unterrepräsentiert waren, bekamen 2013 einen gebührenden Anteil am Flugprogramm. Im Schlepp von
historischen Motorflugzeugen auf Höhe gebracht,
versammelten sich mit dem DFS-Kranich, der Minimoa, der Slingsby T-21, dem Grunau Baby II und
der Cibora eine stattliche Anzahl von SegelflugOldtimern am Himmel über der Hahnweide. Lautlos
Walter und Toni Eichhorn, dieses Mal mit zwei
Extra 300 LT am Start, Wolfgang Seitz in der YAK
und der Red-Bull-Air-Race-Pilot Matthias Dolderer mit der Edge 540 stellten in den jeweiligen
Displays nicht nur ihre Flugzeuge, sondern zeitweise auch die Gesetze der Schwerkraft auf den Kopf.
Alle Vorführungen mussten in diesem Jahr unter
deutlich strengeren Bedingungen absolviert werden als noch in den Jahren zuvor, was dazu führte, dass die Displays deutlich höher und weiter
von der Flightline entfernt geflogen werden
mussten. Dies sollte jedoch den Genuss der
Vorführungen nicht wesentlich schmälern.
Das Wetter spielte an allen
drei Tagen mit
Das Wetter hielt über alle drei Veranstaltungstage hinweg und die weit über 40.000 Besucher
und Fans, die zum Teil das komplette Wochenende
auf der Hahnweide verbrachten, kamen in den
einmaligen Genuss eines Oldtimer-Flugevents,
welches lange seinesgleichen sucht.
Seien auch Sie das nächste Mal im September 2015
dabei, wenn es wieder heißt: Ohrenweide – Augenweide – Hahnweide.
Text und Fotos: Manuel Löhmann
„Türöffner-Tag“ der Sendung mit der
Maus bei simINN Flugsimulation
Filderstadt – Am „Türöffner-Tag“ der Sendung mit
Maus konnten Kinder und Familien am 3. Oktober
überall in Deutschland bei freiem Eintritt in mehr
als 400 Einrichtungen, Unternehmen, Forschungslabore, Vereine und Werkstätten unterschiedlichste
Sachgeschichten live erleben. Auch der simINN
Flugsimulator in unmittelbarer Nähe des Stuttgarter
Flughafens beteiligte sich bereits zum zweiten
Mal an der Aktion. Bei simINN Flugsimulation in
der adler 1 1 / 2 0 1 3
Filderstadt-Bernhausen konnte man an diesem Tag
einmal hinter die Kulissen schauen und erfahren,
wie ein Boeing 737 Flugsimulator aufgebaut ist und
wie er arbeitet. Bei diesem Erlebnis erzählte zunächst ein Verkehrspilot aus seinem Berufsalltag
und erklärte den Flugsimulator. Im Anschluss konnten alle Teilnehmer einmal selbst im originalgetreuen Boeing-737-Cockpit Platz nehmen und unter
Anleitung erfahrener Instruktoren einmal selbst
einen Jet steuern! Nach dem Flug gab es noch
ein cooles Cockpitfoto und selbstverständlich ein
Zertifikat für jeden Nachwuchskapitän. Zudem
konnten alle Kinder unter Anleitung selbst ein
kleines Flugzeug malen.
Text: Andreas Wolf
(simINN GmbH – Flugsimulation)
Allgemeines 5
– Anzeige –
Are you ready for Take-Off?
DIE IDEALE
GESCHENKIDEE!
Code einlesen und ab ins Cockpit!
Der Flugsimulator für jedermann! Das B737-Cockpit beim Flughafen Stuttgart.
www.siminn.de T: 0711.7947.5600
DiGiTALES LUFTFAHRTHANDBUCH AiP VFR:
VisuAl Flight guide nun Auch in
bAden-württemberg Zulässig
Ab sofort gilt der Visual Flight guide der dFs
deutsche Flugsicherung gmbh neben den
beiden bundesländern nordrhein-westfalen
und sachsen auch in baden-württemberg
als gleichwertige elektronische Version des
luftfahrthandbuchs AiP VFr für den sichtflug
in deutschland. die Anwendung wurde nun
auch von den vier regierungspräsidien im
land für die Flugvorbereitung von Piloten
zugelassen.
Mit dieser Entscheidung können nun beispielsweise Flugplatzhalter, Flugschulen, Luftfahrtunternehmen oder Luftsportvereine ab sofort alle relevanten informationen und Regelungen zum Sichtflug
in Deutschland mit dem Visual Flight Guide offiziell
vorhalten. Die Anwendung enthält das Gesamtwerk
des Luftfahrthandbuchs AiP VFR sowie eine Vielzahl
nützlicher Funktionen für die Flugvorbereitung. Der
Nutzer kann die monatlichen Nachträge per Mausklick herunterladen und auf einen Blick einsehen.
red.
EiNSATZ FÜR DiE GUTE SACHE:
Fliegendes museum grossenhAin
stellt FotokAlender 2014 Vor
weinheim – Die beiden Weinheimer BWLV-Mitglieder Ulrich Dembinski, unter Kunstfliegern besser
bekannt als die „Cobra“, sowie Nicole AllendorfOstwald sind bereits seit Jahren auch Mitglieder des
Fliegenden Museums in Großenhain. Museums
„Chefin“ Biggi Koch hat eine Freundin, deren Stiefsohn schwer an Krebs erkrankt ist. Für diesen Jungen wurde bereits eine Typisierung durch die
Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS)
durchgeführt, um einen passenden Knochenmark6 All g e m e i n e s
spender zu finden. Die Typisierung hat viel Geld
gekostet, was von der DKMS vorgestreckt wurde.
Dies nahmen die Fliegerfrauen des Vereins zum
Anlass, etwas Besonderes zu unternehmen. Kurzerhand schlüpften die „Fliegermädels“ in Outfits der
30er-Jahre und ließen sich vor den historischen
Flugzeugen des Museums stilecht ablichten. Entstanden ist ein einmaliger Fliegerfotokalender für
das Jahr 2014, der lange seinesgleichen sucht
und ein Muss für jeden Oldtimerfan ist.
Der Kalender kann direkt über den Verein zum Einzelpreis von 24,90 Euro zzgl.
4,90 Euro für Verpackung und Versand bezogen
werden. Bei Sammelbestellungen reduziert sich
der Preis entsprechend. Weitere informationen
unter: [email protected] oder www.
fliegendes-museum.de.
red.
der adler 11/2013
PR-Arbeit
3. Benefizfliegen für krebskranke Kinder
Walldorfer Luftsportler haben
ein Herz für kleine Patienten
Benefizfliegen für krebskranke Kinder: 40 Jugendliche und Kinder des Heidelberger Waldpiraten-Camps bekamen unlängst die Möglichkeit, für Rundflüge in die
Lüfte zu gehen
Junge Menschen liegen dem AeC Walldorf
e.V. besonders am Herzen. Dies nahmen
zehn Piloten des Vereins Mitte Oktober zum
Anlass, beim 3. Benefizfliegen mit 40 krebskranken Jugendlichen und Kindern des
Heidelberger Waldpiraten-Camps zu Rundflügen in die Lüfte zu gehen. Dabei bekamen
die Jugendlichen unverwechselbare Eindrücke, die sicherlich noch lange in positiver Erinnerung bleiben werden. Walldorfs
Stadtoberhaupt Christiane Staab zeigte sich
hocherfreut über das große gesellschaftliche
Engagement der Luftsportler.
Walldorf – Der Aero Club Walldorf e.V. zählt mit
seinen über 150 aktiven Mitgliedern aus den drei
Abteilungen Segelflug, Motorflug und Fallschirmsprung zu einem wichtigen Bestandteil des Vereinsgeschehens der Astorstadt. In seiner mehr als
60-jährigen Geschichte hat sich der Verein zu einer
gelebten Gemeinschaft entwickelt, in der sich
Menschen – Jung wie Alt – mit viel Begeisterung
dem Luftsport verschrieben haben. Alle verbindet
die einmalige Faszination am Fliegen und die damit
verbundene Kombination aus Mensch, Technik und
Natur. Hohes ehrenamtliches Engagement, vor
allem im Bereich der Jugendarbeit, zeichnet dabei
eine der Kernkompetenzen des Vereins aus. Eine
wesentliche Zielsetzung des Vereins besteht darin,
die Passion für den Luftsport der Bevölkerung zu
vermitteln.
der adler 1 1 / 2 0 1 3
Kinder und Jugendliche liegen dem Verein dabei
besonders am Herzen. Aus diesem Grund möchte der
Verein gerne auch gesellschaftliche Verantwortung
übernehmen. Bereits zum dritten Mal in Folge
veranstalteten die Mitglieder des AeC Walldorf
Mitte Oktober auf dem Walldorfer Fluggelände das
diesjährige Benefizfliegen für krebskranke Kinder.
Das Heidelberger Waldpiraten-Camp ist eine Einrichtung der Deutschen Kinderkrebsstiftung und gilt
in seiner Form als einmalig im deutschsprachigen
Raum. Acht bis neun Tage der Schulferien dauert
in der Regel der Aufenthalt im Camp. Maximal 46
Kinder und Jugendliche, die sich außerhalb der
akuten Krebsbehandlung befinden, können dabei
jeweils aufgeteilt in Altersgruppen zwischen 9 bis
17 Jahre an den Freizeiten des Camps teilnehmen.
Von rustikalen Blockhütten, in denen geschlafen
wird, bis hin zu unzähligen Sport- und Freizeitmöglichkeiten bietet das Camp für die jungen
Teilnehmer alles, was hilft, sich von der schweren
Krankheit zu erholen und neue Herausforderungen
zu wagen.
Als besonderer Höhepunkt stand dieses Mal für
40 Jugendliche und Kinder aus dem gesamten
Bundesgebiet das Benefizfliegen in Walldorf auf
dem Programm. Gestartet wurde dabei mit acht
Flugzeugen zu Rundflügen über die Region, bei
denen die jungen Menschen unverwechselbare
Eindrücke aus luftiger Höhe sammeln konnten,
die sicherlich noch lange in positiver Erinnerung
bleiben werden. Organisiert wurde die Veranstal-
Gespannt lauschen die Teilnehmer des Waldpiraten-Camps den Erläuterungen des Mitinitiators des
Benefizfliegens Erwin Sommer
PR-Arbeit 7
nistag auf dem Flugplatz zu bereiten und so eine
willkommene Abwechslung vom Krankenhausalltag zu bieten. Für viele der jungen Himmelsstürmer waren die Flüge in Walldorf die ersten in
ihrem Leben. Anfängliche Zurückhaltung oder
Ängste waren schnell verflogen und wichen der
Begeisterung für das Fliegen, was im Nachgang
an den Gesichtern sinnbildlich abzulesen war.
im Beisein von Walldorfs Bürgermeisterin Christiane
Staab verbrachten die Jugendlichen unverwechselbare und einmalige Stunden im Kreise der Luftsportler. Staab zeigte sich überaus erfreut, dass sich
der Walldorfer Luftsportverein auf diese Weise
für die Bedürfnisse junger Menschen einbringt
und hierdurch gesellschaftliche Verantwortung
übernimmt. „Vergleichbare Aktionen habe ich in
einer solchen Form von einem Verein selten erlebt –
dieses Engagement ist überaus anerkennenswert
und sucht lange seinesgleichen“, entgegnet eine
sichtlich bewegte Bürgermeisterin.
strahlende gesichter, auch bei den beiden initiatoren des benefizfliegens erwin sommer (links) und
martin Friedle. bürgermeisterin christiane staab zeigte sich hocherfreut über das tolle ehrenamtliche
engagement der walldorfer Flieger
tung vom Vereinsvorsitzenden Erwin Sommer sowie
dem Flugbetriebsleiter Martin Friedle. Die Piloten,
die am Benefizfliegen teilnahmen, absolvierten die
Flüge ausschließlich auf eigene Kosten und wollten
damit einen wichtigen persönlichen Beitrag
leisten, den Kindern einen unvergesslichen Erleb-
Gabriele Geib, stellvertretende Geschäftsführerin
der Jugendeinrichtung, bedankte sich im Namen
aller Waldpiraten bei allen Piloten und Helfern
mit Buchpräsenten für einen unvergesslichen Tag
bei den Walldorfer Fliegern. Durchgängig strahlende Gesichter waren für die Vereinsmitglieder die
größte Anerkennung und zum Ausdruck gebrachter
Dank für ihren Einsatz.
initiatoren und Teilnehmer freuen sich bereits heute
auf das nächste Mal, wenn es wieder heißt – die
Waldpiraten gehen in die Luft!
Text und Fotos: Manuel Löhmann
luFtsPortjugend
BiTTE VORMERKEN:
30. dettinger VolleYbAllturnier
Das Wetter ist mal wieder schlecht und ihr wisst
nicht, was tun? Dann haben wir genau das Richtige für euch, denn es ist wieder Volleyballturnier in Dettingen. Eingeladen sind alle Flieger,
die genug Kondition für das Volleyballspielen
haben.
Jahren sein. Jeder darf nur in einer Mannschaft
spielen.
Anmeldung: Ab sofort auf unserer Homepage
www.flg-dettingen.de
wann: Samstag, 1. Februar 2014
wo:
Sporthalle Dettingen/Teck
Die Teilnahmegebühr beträgt 30 Euro und sollte
gleichzeitig mit der Anmeldung auf folgendes
Konto überwiesen werden:
teilnahmebedingungen: Pro Mannschaft
müssen mindestens drei Teilnehmer unter 25
Kontoinhaber: (Fliegergruppe Dettingen)
Jugendkasse
8 All g e m e i n e s / L u f t s p o r t j u g e n d
Kontonummer:
Bankleitzahl:
Bank:
Kennwort:
100188059
61150020
Kreissparkasse Esslingen
„Gruppenname“ Volleyballturnier ’14
wichtig: Bitte auf der Überweisung
auch den Gruppennamen angeben. Über
die Teilnahme entscheidet wie immer die Reihenfolge der Überweisung. Weitere informationen
folgen in den nächsten Ausgaben des „adlers“.
Eure Dettinger Jugendgruppe
der adler 11/2013
JUDiTH PARKiNSON BERiCHTET:
13th internAtionAl
YouthcAmP (iYc)
iM BAYERiSCHEN BRUCKBERG
Auch 2013 fand in bruckberg wieder ein internationales jugendlager statt, diesmal mit 31 teilnehmern aus elf ländern
bruckberg – Wie letztes Jahr folgten auch dieses Jahr wieder Jungs und Mädchen zwischen
14 und 24 Jahren aus aller Welt der Einladung
des Deutschen Freiballonsportverbandes (DFSV)
zum 13th international Youthcamp Anfang Juli in
der Nähe von Landshut. Die Organisation lag
wieder in den Händen von Tim Diller (20, BSG
Stuttgart e.V.) und Jop van Hooft (23, Niederlande).
Ein großes Zelt, aufgeschlagen auf dem Sportplatz
vom SC Bruckberg e.V. in der Nähe von Landshut,
diente den Teilnehmern als Schlafplatz.
Am 6. Juli trafen die Teilnehmer aus Belgien,
Frankreich, den Niederlanden, Deutschland, italien,
Polen, Tschechien, Litauen, Russland, den USA und
Japan voller Vorfreude ein. Anfängliche Zurückhaltung war nach ein paar Kennenlernspielen und
einer Wasserschlacht schnell überwunden. Abends
wurden beim „international Dinner“ landestypische
Delikatessen verspeist und am Lagerfeuer erste
Freundschaften geschlossen. Für den Rest der
Woche übernahm Jop van Hooft den Kochlöffel
und versorgte die Teilnehmer mit leckerem Essen.
der adler 1 1 / 2 0 1 3
Bereits am ersten Morgen war es uns möglich,
mit fünf Heißluftballonen zu starten. Nach der
Landung in der Nähe von Au in der Hallertau gab es
ein traditionelles Landefrühstück, bevor mittags das
Rahmenprogramm begann. So standen im Lauf der
Woche Shopping in München, ein Besuch des
BMW-Museums und ein Ausflug zum Klettergarten auf dem Tagesplan. Zur Abkühlung, immerhin
hatte es durchgehend Sonnenschein und über
25 Grad Celsius, wurde zweimal der nahegelegene
Baggersee aufgesucht. Dort wurde jedoch nicht
nur geschwommen, sondern auch Volleyball gespielt und auf kreative Weise für mehr Schattenfläche gesorgt. Aber auch wenn man gerade nicht
mit Ballonfahren oder dem offiziellen Programm
beschäftigt war, so hatten alle ihren Spaß beim
Fußball- und Rugbyspielen, gemeinsamen Küchendienst, Abenden am Lagerfeuer und den Unterrichtsstunden in Origami und Fremdsprachen.
Durchgehend gutes Wetter im Laufe der Woche
ermöglichte uns weitere vier Fahrten über Landshut und die hügelige Landschaft von Niederbayern.
Jeder der Teilnehmer schaffte es also mindestens
zweimal in die Luft. Und auch wenn mal wegen
stärkeren Böen eine Fahrt auf der Kippe stand,
so war dies kein Dämpfer für die allgemeine
Stimmung: Ausgelassen wurde zu den verschiedensten Musikrichtungen getanzt, während man
auf eine Entscheidung der Chefpiloten Matthias
Schlegel (33) und Bastian Schwarz (29) wartete.
Am Freitag standen alle früher auf, um eine längere
Fahrt im Morgengrauen unternehmen zu können.
Danach wurden zum letzten Mal in diesem Camp
die Ballone zusammengepackt. Nachmittags halfen
alle dann mit, um das Abschluss-Grillfest vorzubereiten. Bis in die frühen Morgenstunden wurde
am Lagerfeuer mit Gitarren und Trommeln musiziert, begleitet von dem Gesang der glücklichen
und zufriedenen Campteilnehmer.
Aber wie es eben ist, muss jede Woche, egal wie
viel Freude sie gebracht hat, irgendwann zu einem
Ende kommen. So verabschiedete man sich von
seinen neu gewonnenen Freunden mit dem VerLuftspor tjugend 9
sprechen, in Kontakt zu bleiben, und der Hoffnung,
sich im kommenden Jahr zum 14. IYC oder auch
früher bei anderen Ballonevents wiederzusehen.
Die Organisatoren danken herzlichst: Marita
Krafczyk, Yousif Abdel Gadir, dem DFSV, Wolfgang
Schwarz stellvertretend für die BSG Landshut,
Johann Mailhammer und Peter Mayser stellvertretend für den SC Bruckberg, Jean-Claude Weber
von der CIA, Birgit Hopstein-Diller, Frans van Hooft,
Gößwein Gas, Balloonpins.eu Erik Jan Doorneward,
Volker Löschhorn, Schroeder Fire Balloons, Kubicek
Balloons and many more. Ohne euch hätte das
13th IYC nicht stattfinden können.
Text: Judith Parkinson
Fotos: Tim und Katja Diller
Gruppenbild des 13th International Youthcamp
41. BWLV-Segelflugjugendlager:
„Wer die Ka8 nicht ehrt, ist den
Discus nicht wert!“
Philipp Peterle und Nils Adam errangen das internationale Leistungsabzeichen, indem sie einen fünfstündigen Flug absolvierten. Es wurde beinahe
zum Alltag, dass am Abend kurz vor Sonnenuntergang für einen der Flugschüler zum ersten Alleinflug die letzten Seile ausgezogen wurden. Nach
dem Einhallen wurden die jeweiligen Piloten traditionell in den Kreis der Alleinflieger aufgenommen.
Nachmittags durften alle Teilnehmer den aus
Sinsheim bekannten Pudding- und Eisteebringservice genießen. Die Lagerleitung kümmerte sich
um uns wie Mütter um ihre eigenen Kinder.
557 Starts und 154,5 Stunden in der Luft: Das ist die stolze Bilanz, die von den Flugschülern des
diesjährigen BWLV-Segelflugjugendlagers in Sinsheim erflogen wurden
21 Jugendliche durften vom 18. bis 31. August
im 41. BWLV-Jugendlager des Luftsportring,
Kraichgau e.V. Sinsheim fliegerische Erfahrungen sammeln. Zwölf wunderschöne Flugtage liegen nun hinter uns und sind viel zu
schnell vergangen. Die insgesamt 557 Starts
und 154,5 Stunden in der Luft haben alle Teilnehmer ihrem Ziel, die Segelfluglizenz zu
erhalten, näher gebracht. Besonders freuten
wir uns über drei Flugschüler/-innen, die
ihren ersten Alleinflug absolvierten.
10 Lu f t s p o r t j u g e n d
Sinsheim – Als wir am Sonntag auf dem Fluggelände in Sinsheim ankamen, lernten wir zunächst
beim Grillen die anderen Lagerteilnehmer kennen
und freuten uns gemeinsam auf die zwei Wochen,
die vor uns lagen. Der Flugbetrieb begann meist
pünktlich am frühen Morgen und auch noch spät
am Abend fehlte es den Fluglehrern nicht an
Motivation, ihre fliegerische Erfahrung zu übermitteln. Die zwei Schulungsdoppelsitzer und
sechs Einsitzer wurden nach Möglichkeit dauerhaft in der Luft gehalten.
Zum Abschluss verewigten sich alle Teilnehmer auf
den Lager-T-shirts, die das gut begründete Motto
„Wer die Ka8 nicht ehrt, ist den Discus nicht wert“
tragen. Wir bedanken uns beim Auto- und Technikmuseum Sinsheim für die Führung durch das Museum am flugfreien Tag, bei der Stadt Sinsheim für
den freien Eintritt in das benachbarte Freibad und
bei Campina für die großzügige Pudding-Spende.
Ganz besonders vermissen werden wir die „Mudda“
unsers Flugleiters Magnus. Unser Dank gilt allen,
die dieses Lager ermöglicht haben. Wir kommen
gerne wieder!
Text und Foto: Melanie Kunde
der adler 11/2013
Bundesjugendvergleichsfliegen 2013:
Nachwuchspiloten im Vergleich
Die Nachwuchspiloten aus Bremen hatten
beim Bundesjugendvergleichsfliegen 2013
die Nase vorn. Die drei Teilnehmer aus
Baden-Württemberg landeten unterdessen
auf Platzierungen im Mittelfeld bzw. auf
Platz 13 in der Landeswertung.
Laucha – Soufian El Allouki aus der Segelfluggruppe Bremen zeigte die besten Leistungen und
holte den Pokal. Sascha Stüber kam mit nur zwei
Punkten Abstand auf Platz zwei. Johann Schrape
flog sich auf den dritten Platz. In der Landeswertung
siegte Bremen mit 363 Punkten vor Rheinland-Pfalz
mit 351 Punkten und Hessen mit 336 Punkten. In
Laucha wurde vom 27. bis 29. September bei besten
Wetterbedingungen das 29. Bundesjugendvergleichsfliegen ausgetragen. 45 Piloten und drei
Pilotinnen aus den 16 Landesverbänden trafen
sich zum Vergleich. Eingeladen wurden die drei
Bestplatzierten der Landesausscheide, die dann
beim bundesweiten Entscheid in zwei Wertungsdurchgängen ihren Meister ermittelten. Gewertet
werden die korrekte Ausführung von Figuren im
Segelflug, die nicht in den Bereich des Kunstfluges
gehören, und die Landung. Die Piloten sind überwiegend Flugschüler im letzten Ausbildungsabschnitt oder junge Lizenzpiloten. Segelfluglehrer
aus den beteiligten Bundesländern bilden die Jury.
red.
Ergebnisse: Bundesjugendvergleichsfliegen im Segelflug 2013
Laucha (Sachsen-Anhalt)
Rang
Name
Bundesland
Punkte
Rang
Bundesland
Punkte
1.
Soufian El Allouki Bremen 368
1.
Bremen
363
2.
Sascha Stüber Rheinland-Pfalz
366
2.
Rheinland-Pfalz
351
3.
Johann Schrape
Bremen
363
3.
Hessen
336
22.
Benedikt Lukat
Baden-Württemberg (LSV Reutlingen e.V.)
325
13.
Baden-Württemberg
296
38.
Max Wörner
Baden-Württemberg (LSV Rossfeld e.V.)
286
–
–
–
44.
Dennis Dost
Baden-Württemberg (LSV Rossfeld e.V.)
276
–
–
–
BWLV-Streckenflugs Trainingslager
der Jugend auf Hawei
Hahnweide – Voller Begeisterung und Elan fängt
meistens die Ausbildung zum Segelflugzeugführer
an. Bald ist der erste Alleinflug geschafft, dann
folgt die B- und die C-Prüfung. Je nach Verein,
Alter und zeitlichen Ressourcen hält man dann
mehr oder weniger schnell den heiß begehrten
Schein in der Hand. Aber was kommt dann?!
„Alle Ziele sind erreicht“ und plötzlich ist man
ganz auf sich selbst gestellt. Der eine gibt sich mit
„Hochleistungsplatzrunden“ zufrieden, der andere
versucht sich in den ersten kleineren Strecken. Aber
der Schritt, selbst loszuziehen, viele Fehler zu machen und sich immer wieder neu zu begeistern,
fällt den meisten nicht leicht. „Das bergige Gelände des Schwarzwalds“, „keine Außenlandemöglichkeiten“, „zu schlechtes Wetter“ und „ich
kann das Flugzeug nicht den ganzen Tag entführen“
sind die Standardausreden, um nicht alleine loszuziehen. Die wenigsten haben im Verein den Komfort, auf erfahrene Streckenflieger zurückgreifen zu
der adler 1 1 / 2 0 1 3
Beim diesjährigen BWLV-Streckenflug-Trainingslager der Jugend auf der Hahnweide kamen die
13 Teilnehmer in den Genuss, von neun hochkarätigen Trainern in die Geheimnisse des Streckensegelfluges
eingewiesen zu werden
Luftsportjugend 11
können, welche sich als Lehrer anbieten. Und dann
war es das mit der anfänglichen Begeisterung …
– Anzeige –
❉
Streckenfluglager
für Neulinge
Um dem entgegenzuwirken und flugbegeisterten
Jugendlichen in Sachen Streckenfliegen unter die
Flügel zu greifen, plante der BWLV dieses Jahr
ein Jugend-Steckenfluglager nur für Streckenflug­
neulinge. Ziel war es, uns die Scheu vor dem Verlassen des Platzbereichs zu nehmen und die Ausreden Ausreden sein zu lassen. Voller Vorfreude,
was uns die Woche erwarten würde, reisten wir
am Samstag, den 17. August auf die Hahnweide.
Elf Kunststoffflugzeuge, eine Ka6cr, 13 Teilnehmer
und neun Trainer. Wie würde das Wetter werden?
Welche Strecken würden wir fliegen? Was würden
wir an neuen Erfahrungen, Eindrücken und Plänen
mit auf unsere Heimatflugplätze nehmen?
Das Trainingslager war organisiert wie ein Wettbewerb. Was für manche noch komplettes Neuland
war, hatten manche schon ausprobiert. Morgens
um 10:00 Uhr war Briefing, davor wurde aufgebaut
und gefrühstückt. Dank Albert Kießling bekamen
zwei Teilnehmer jeden Morgen eine erstklassige
Erklärung zum aktuellen Wetter, welches sie uns
dann im Briefing näherbrachten. Auf dieser Grundlage haben wir dann zusammen mit den Trainern
die Strecken ausgeschrieben. Startbereitschaft war
meistens gegen 12:00 Uhr und dann ging es auch
zügig mit drei Schleppmaschinen in die Luft. Und
auf ging es! Pro Trainer waren zwei Trainees unterwegs und so bekamen wir schon im Flug direkte
Rückmeldung über die Lage in der Luft, die Kurbeltechnik, die Stellung der Ruder und die Flugwegwahl. Besonders das Teamfliegen haben wir in der
Woche auf der Hahnweide trainieren können. So
konnten wir am eigenen Leib erfahren, dass sich
Blauthermik im Team am besten finden lässt. So
manch einer wäre auf einem Acker oder einem
Flugplatz gelandet, wenn nicht ein Teamkollege
doch noch den rettenden Bart gefunden hätte.
Grundvoraussetzung dafür ist natürlich eine einwandfreie Kommunikation, die leider nicht selten
durch ein kaputtes Funkgerät gestört wurde.
Latscherstraße 8
75365 Calw
Telefon (0 70 51) 37 83
Fax (0 70 51) 1 20 83
Nachprüfung aller vom DAeC, DULV, DFV, LBA zugelassenen Fallschirme
Ausbildung zum Fallschirmpacker, Abnahme von Packprüfungen
❉ Fallschirmpacken und Reparatur ❉ Fallschirmverkauf
❉ Sofortservice für eilige Kunden! ❉ Gutachtertätigkeit
❉
Qualität zu Preisen, die Ihr Hobby bezahlbar machen,
sind mir ein Anliegen.
Stellen Sie mich auf die Probe!
ein unauslesbares Flarm oder ein Flugzeug, was
ohne Logger ausgestattet ist. Nur durch das vereinte Know-how der Trainer und Teilnehmer ließen
sich manche Probleme doch noch lösen.
Ein paar Außenlandungen auf Äckern und diversen
Flugplätzen auf der Schwäbischen Alb gehörten
natürlich auch mit dazu, aber am Ende des Tages
waren alle Flieger und Flugzeuge glücklich, gesund
und voller neuer Eindrücke wieder auf der Hahnweide. Trotz der zahlreichen Landemöglichkeiten auf
der Schwäbischen Alb war es beruhigend, mit dem
Trainer das Außenlandeprozedere noch einmal durchgesprochen zu haben. Vor allem, wenn ein Flugplatz nicht mehr in Reichweite war, konnten wir auf
die schier unermessliche Datenbank an Außenlandefeldern der Trainer zurückgreifen. Wir konnten
sicher sein, dass (fast) jedes Feld schon getestet
worden war. Ein besonderes Geschenk war das Erreichen des Silber C, was am Ende der Woche von
(fast) allen Teilnehmern geschafft wurde, manchmal spät abends noch im Hangwind an der Teck!
Am Abend stand das Briefing
auf dem Programm
Natürlich saßen wir nicht jeden Tag auf dem
Acker, sondern sind meistens am Abend wieder auf
der Hahnweide eingeschwebt. Manche hatten noch
viel Höhe, die mussten mit der gewöhnungsbedürftigen Luftraumstruktur kämpfen und auf die
Untergrenzen achten. Und manche mussten aufpassen, dass der Boden nicht zu nah kam und
hüpften mit Ach und Krach noch auf den Platz.
Beides sehr gewöhnungsbedürftige Zustände, die
sich mit Zuspruch des Trainers doch viel entspannter
lösen ließen. Wie es dazu kam, wurde natürlich
Wetter lieSS dennoch
gröSSere Strecken zu
Bombenwetter und ausgeschriebene FAI-Dreiecke
mit 500 Kilometern bescherte uns das Wetter leider
nie, trotzdem konnten wir an vier von sechs Tagen
fliegen. „Die Alb nauff und Alb naa kann ja jäder“,
deswegen haben wir jeden Tag Strecken zwischen
100 und 360 Kilometern ausgeschrieben. Aber das
mit dem Ausschreiben gestaltete sich als gar nicht
so einfach. Walter Eisele schimpfte über so manch
12 Lu f t s p o r t j u g e n d
beim abendlichen Teambriefing analysiert. Aber
nicht nur das, sondern jeder Bart, jede Gleitstrecke,
jede gute und jede schlechte Entscheidung. Erst
nach dem Briefing war der offizielle Teil des Flugtags abgeschlossen und der Rest des Abends ließ
sich gut in der Pizzeria oder am Lagerfeuer beim
Feierabendbier aushalten.
Danke an alle, die das Lager
ermöglicht haben
Wir möchten uns bei Simon Lorenz bedanken, der
die Idee zu diesem Lager hatte. Bei Walter Eisele,
der die Organisation übernahm und hochkarätige
Trainer für das Lager begeistern konnte. Vielen
Dank an die fleißigen Schlepppiloten, die Helfer
von der Hahnweide und an die „Rückholer“, die
nicht nur Rückholer waren, sondern Helfer, Köche
und viel, viel mehr. Unser besonderer Dank gilt
den Trainerinnen und Trainern: Corinne Baudisch,
Walter Eisele, Tobias Schmohl, Uli Schwenk,
Helmut Grix, Steffen Baitinger, Albert Kiessling,
Vait Layer und Simon Lorenz. Ihr habt uns unglaublich viel Neues gezeigt, uns Mut gemacht,
in unser Können zu vertrauen, und auch das Loben nicht vergessen. Wir hoffen, dass ihr nächstes Jahr wieder mit so viel Begeisterung dabei
seid, uns weiterbildet und kontrolliert, wie wir
uns gemacht haben. Und zu guter Letzt möchten
wir uns noch beim BWLV bedanken, der die vielen F-Schlepps bezahlt hat, und dem Hanns-Kellner-Gedächtnisfonds e.V., welcher uns ebenfalls
finanziell unterstützt hat.
Wir haben in dieser Woche viel Neues gelernt,
Altes gefestigt und neue Anreize bekommen, wie
wir uns selbst weiter schulen können. Und für die
meisten steht fest: Wir kommen nächstes Jahr
wieder mit nach Hawei!
P.S. Liebe Jugendliche, ein ganz heißer Tipp für
nächstes Jahr: Haltet im adler Ausschau nach der
Ausschreibung für das Jugend-Streckenfluglager
2014!!
Walter Eisele (rechts) erklärt den Teilnehmern
anschaulich, worauf es beim Streckenfliegen
ankommt
Text: Karla Koch
(Breisgauverein für Segelflug e.V., Freiburg)
Fotos: Barbara Kaiser
der adler 11/2013
Jugendvergleichsfliegen in Leibertingen
Wächtersberger Jungpiloten
waren mit dabei
Leibertingen – Vom 10. bis 16. August 2013 fand in Leibertingen ein Jugendvergleichsfliegen für Segelflieger statt. Das Jugendvergleichsfliegen ist kein
Wettbewerb, bei dem es um die perfekte Platzrunde und Ziellandungen
geht, sondern ein Streckenflugwettbewerb, der den Einstieg in die Streckenbzw. Wettbewerbsfliegerei in entspannter Atmosphäre ermöglichen soll. Aber
auch für Fortgeschrittene ist das Jugendvergleichsfliegen attraktiv, denn es gibt
wohl keinen anderen Wettbewerb, der so günstig ist und dabei die Möglichkeit bietet, Erfahrungen zu vertiefen und nette Leute kennenzulernen. Es
wurden Strecken ausgeschrieben, die zwar anspruchsvoll, aber auch für Anfänger machbar sind. Insgesamt nahmen je 13 Teilnehmer aus ganz Deutschland
in der Clubklasse und in der Standardklasse teil.
Wettbewerbsklassen wurden im Segelflug eingeführt, um die Entwicklung
des Sports zu fördern. Diese Klassenpolitik soll die Gerechtigkeit im Wettbewerb fördern. Die Clubklasse erlaubt viele ältere Segelflugzeuge innerhalb eines bestimmten Leistungsbereichs, wobei die Leistungsunterschiede
durch Handicap-Faktoren ausgeglichen werden. Zu der Standardklasse zählen
Segelflugzeuge mit maximaler Spannweite von 15 Meter und einem maximalen Startgewicht von 525 Kilogramm.
Auch die Wächtersberger Jugend nahm mit drei Segelflugzeugen und vier
Piloten an dem Wettbewerb teil. Für drei der Piloten war dies die erste
Teilnahme an einem Wettbewerb. Ziel war, Wettbewerbserfahrungen zu
sammeln und sich mit anderen Piloten zu vergleichen.
Am ersten Tag wurden als Aufgabe 205 Kilometer für die Standardklasse
und 173 Kilometer für die Clubklasse ausgeschrieben. Das Wetter machte
jedoch einen Strich durch die Rechnung, sodass die Flüge eingestellt wurden. Die Streckenaufgaben für die nächsten Tage lagen jeweils zwischen
133 und 229 Kilometer für die Clubklasse und zwischen 164 und 268 Kilometer
für die Standardklasse. Da das Wetter nicht immer optimal war, mussten
viele Piloten vor Erreichen des Ziels auf einem Acker außen- oder auf dem
nächst erreichbaren Flugplatz landen. Von den Wächtersberger Piloten
musste wegen schlechter Wetterbedingungen Hans-Peter Petzold mit
seiner DG 300 dreimal außenlanden, davon einmal auf dem Flugplatz
­Farrenberg. Der Doppelsitzer Twin Acro mit Patrick Hagel und Timo Protzer ist
zweimal außengelandet, davon einmal auf dem Flugplatz Donaueschingen.
Die LS 1 mit Christopher Müller ist zweimal außengelandet, davon einmal auf
dem Flugplatz Hahnweide. Außenlandungen sind für einen Piloten wichtige
Erweiterungen der Erfahrung. Er fühlt sich dadurch sicherer bei Streckenflügen,
wenn unterwegs die Thermik nachlässt.
Fernsicht, soweit das Auge reicht. Gute Bedingungen für schöne
Streckenflüge
Ergebnisse (Wächtersberger Piloten):
Standardklasse
Hans-Peter Petzold
Wegen der Beerdigung unseres Fliegerkameraden und Fluglehrers Heinz Krebs
konnten die Wächtersberger Piloten nicht an allen Wertungstagen des Wettbewerbs teilnehmen.
Allen Teilnehmern hat es großen Spaß gemacht, ihre Flugfähigkeiten mit
anderen Piloten zu messen und neue Freundschaften zu schließen. Die gesammelten Erfahrungen im Streckenflug dienen sicherlich als Ansporn für
weitere Wettbewerbe.
der adler 1 1 / 2 0 1 3
DG 300
11. Platz
Christopher Müller
LS 1
5. Platz
Patrick Hagel/Timo Protzer
Twin Acro
6. Platz
Clubklasse
Text und Foto: Klaus Seidel
Luftsportjugend 13
14 M u s t e r
der adler 11/2013
HKF
Hanns-Kellner-Gedächtnisfonds e.V. (HKF)
Geschäftsbericht für die Geschäftsjahre 2010, 2011 und 2012
Der Berichtszeitraum 2010 bis 2012 war für den
Hanns-Kellner-Gedächtnisfonds e.V. wieder mit
teils bewegenden und vielen, eher routinemäßigen
Aufgaben ausgefüllt. Immer wieder wird behauptet, für wiederkehrende Ereignisse oder Vorgänge
müsste nur der Routineschalter umgelegt werden
und schon liefe die Sache. Immer wieder aber
muss man erkennen, dass dem nicht so ist und
das gilt auch für die Arbeit des HKF-Teams.
bieten“, ganz oben. „Flieger helfen Fliegern“
ist und bleibt der HKF-Leitspruch.
Waren in der Vergangenheit, über das Jahr verteilt,
mehrere Sitzungen des HKF-Vorstandes nötig, um
über eingehende Anfragen und Anträge jeglicher Art
zu beraten und zu beschließen, so können inzwischen viele Abklärungen bis hin zu Entscheidungen
im elektronischen Netzbetrieb abgewickelt werden.
• Akaflieg Freiburg e.V.
• Fliegergruppe Gaggenau e.V.
• Segelflieger der Fliegergruppe Heilbronn e.V.
• Fliegergruppe Heubach e.V.
• Segelfluggruppe Konstanz e.V.
Im Vordergrund steht dabei immer mehr die finanzielle Unterstützung von Jugendmaßnahmen,
sowohl uns korporativ angeschlossenen Luftsportvereinen direkt wie auch bei vom BWLV ausgeschriebenen Jugendlagern bis hin zu nationalen
und internationalen Meisterschaften in allen
Luftsportarten. Offensichtlich werden unsere Bemühungen, Idee und Zweck des HKF e.V. den
Vorständen der Luftsportvereine zu vermitteln,
gehört und, nicht immer, aber immer öfter, auch
verstanden. Die unten aufgezeigte Mitgliederentwicklung lässt diesen Trend zumindest erkennen.
Erfreulicherweise waren die „finanziellen Notfälle“
auch im Berichtszeitraum überschaubar, wodurch
die Jugendförderung deutlich stärker bedient
werden konnte. Die Jahresabschlusszahlen 2010
bis 2012 bestätigen diese Entwicklung.
Unabhängig davon aber steht der ursprüngliche
Zweck des Hanns-Kellner-Gedächtnisfonds e.V.,
„in finanzielle Not geratenen Fliegern oder deren
Angehörigen spontane, unbürokratische Hilfe zu
In der Mitgliederentwicklung war in 2010 ein
leichter Rückgang zu 2009 zu verzeichnen. 2011
und 2012 hat sich dieser Schwund dann wieder
ausgeglichen, das heißt, es waren am Ende 2012
insgesamt wieder 135 Vereine dem HKF korporativ
angeschlossen. Willkommen heißen durften wir die
Im Bereich Einzelmitglieder haben wir in den
vergangenen drei Jahren einen gewaltigen, absolut notwendigen Schnitt vollzogen. Übernommene Bestandszahlen wiesen zu Beginn meiner
Amtszeit im September 2003 über 500 Einzel-,
oder Fördermitglieder aus, deren wirkliche Existenz
aber nicht nachweisbar war. Beitragseingänge und
somit Bestandsnachweise konnten nur in wenigen
Fällen festgestellt werden. Dass sich der nötige
Verwaltungsaufwand mit dem geltenden Jahresbeitrag von 3,00 Euro nicht in Einklang bringen
lässt, habe ich schon vor drei Jahren dargestellt.
Es bedurfte folgedessen weiterer Anstrengungen,
den diffusen Bestand zu sichten und zu lichten.
Ergebnis hieraus ist der heutige Bestand von 106
Einzelmitgliedern in nicht korporativen Vereinen,
die wir in dankenswerter Weise über ihre Heimatvereine verwalten dürfen. Darüber hinaus haben
noch elf wirkliche Einzelmitglieder ohne Vereinszugehörigkeit unsere lästige Nachfrageaktion über
sich ergehen lassen und sind uns, sogar mit Erteilung einer Bankeinzugsermächtigung für den
Jahresbeitrag, treu geblieben.
Mitgliederstand
am 31. Dezember 2012Stand 31. Dezember 2009
  135 korporative Luftsportvereine  134 (+1)
8.535 Mitglieder insgesamt
8.413 (+122)
7.096 Erwachsene 6.963 (+133)
1.322 Jugendliche bis 21 Jahre beitragsfrei
1.221 (+101)
  117 Einzelmitglieder.  229 (-112)
der adler 1 1 / 2 0 1 3
Wie in den Jahresschlusszahlen als Summenbeträge aufgeführt, hat der HKF in den drei Jahren
wieder kräftig auf die Kostenbremse unserer jugendlichen Flugsportler gedrückt und Jugendmaßnahmen mit einer Summe von 67.582,55 Euro
bezuschusst. Ein Plus von über 16.000 Euro oder
31 Prozent zum Berichtszeitraum 2007 bis 2009.
Analysiert heißt das, dass jährlich mehr als 50 Luftsportvereine und über 300 Jugendliche durch den
HKF gefördert werden konnten. Möglich war dies
aber nur deshalb, weil, wie schon erwähnt, für Notfallunterstützungen nur 15.500 Euro aufgebracht
werden mussten.
Finanziert werden diese Ausgaben durch Einnahmen
aus der Hanns- und Maxi-Kellner-Stiftung, durch
Mitgliedsbeiträge und auch durch Spenden, die
allerdings deutlich schrumpfen.
Einige Anmerkungen noch zu der steigenden
Anzahl von Förderanträgen, die ja im Sinne des
Satzungszwecks willkommen sind und die wir
auch gerne aufnehmen und bearbeiten. Anleitung
zu der Antragstellung soll die Förderrichtlinie
sein, die im Downloadbereich unserer Internetseite: www.bwlv-hkf.de zu finden ist, wohl aber
recht selten zurate gezogen wird, was uns in
manchen Fällen erheblichen Mehraufwand an Zeit
abfordert. Eher noch zeitaufwendiger erweisen
sich die erforderlichen Verwendungsnachweise,
die als Bemessungsgrundlage für die Bezuschussung
dienten. Gemäß der Förderrichtlinie werden Nebenkosten wie Reise-, Verpflegungs- oder Quartieraufwendungen nicht berücksichtigt und müssen
somit auch nicht belegt werden. Viel Zeitaufwand
und auch Fantasie erfordern beispielsweise
handschriftliche Teilnehmerlisten mit unleserlich
geschriebenen Namen. Etwas mehr Sorgfalt würde
unsere Arbeit erleichtern.
Am Ende meiner Ausführungen möchte ich mich
sehr herzlich bei allen Freunden und Gönnern des
Hanns-Kellner-Gedächtnisfonds e.V. bedanken, bei
allen Vereinen, die dem Fonds korporativ angehören,
für das immer freundschaftliche Miteinander und
ebenso bei den Einzelmitgliedern für ihre Treue,
dem BWLV-Vorstand und all seinen Mitarbeitern
für ein stets partnerschaftliches und angenehmes
Miteinander.
Ganz besonders herzlich bedanken möchte ich mich
bei meinem Team, besonders bei Lore Jockel für
HKF 15
ihr unermüdliches Wirken, ihr unnachahmliches
Gespür für unausgesprochene Wünsche, ganz einfach dafür, dass sie immer für uns alle da ist, bei
Martina Weber, die uns trotz der räumlichen
Entfernung immer nahe und erreichbar war, und
ganz besonders bei unserem scheidenden Heinz
Duchardt für 21 Jahre treues, unkompliziertes und
überaus verlässliches Miteinander im HKF e.V. Für
all sein Engagement für den Luftsport in BadenWürttemberg wurden ihm namhafte Ehrungen
vom BWLV und DAeC zuteil, zuletzt, anlässlich
seines 80. Geburtstages vor zwei Jahren, die
goldene Wolf-Hirth-Medaille. Der HKF hat leider
keine Medaillen zu vergeben, uns bleibt nur ein
ganz herzliches
DANKESCHÖN!
Schließen möchte ich meinen Geschäftsbericht
nicht ohne einen erneuten Aufruf an all jene
baden-württembergischen Luftsportvereine, die
bislang keine korporative Mitgliedschaft im
HKF pflegen. Tun Sie doch diesen kleinen Schritt
für Ihren Verein, er kann Großes bewirken. Der
Hanns-Kellner-Gedächtnisfonds ist im Deutschen
Luftsport einmalig, und um das Motto des vor Kurzem in Stuttgart gefeierten Bürgerfestes anlässlich der Deutschen Einheit zu entlehnen, möchte
ich sagen, der HKF ist „zusammen einzigartig“.
Stuttgart, im Oktober 2013
Siegmund Maier
(HKF-Vorsitzender)
Freiballon
Freundschaftsfahrt
des BSC Hellenstein 2013
traumhaften Bedingungen konnte eine abschließende Ballonfahrt – Landung wieder bei Landshausen – und anschließend eine Siegerehrung
unter freiem Himmel abgehalten werden. Die
Siegerehrung erfolgt nach einer kleinen Wettfahrt,
die es den Piloten etwas anspruchsvoller machen
soll: Bei dieser sogenannten Fuchsfahrt fährt ein
Ballon voraus und landet nach einer bestimmten
Zeit, um ein Zielkreuz auszulegen, das dann die
nachfolgenden Ballone mittels eines Markers,
einem mit Sand gefüllten Säckchen, treffen müssen.
Der Pilot, der seinen Marker so nah wie möglich
an das Zielkreuz befördert, hat gewonnen.
Auch in diesem Jahr war die Heidenheimer Freundschaftsfahrt des BSC Hellenstein e.V. ein voller Erfolg
Heidenheim – Die Wettervorhersagen waren
anfangs nicht die schlechtesten, doch hatte der
Regen am Freitagnachmittag Anfang August sehr
viel Feuchte ins Brenztal gebracht, sodass die am
Samstag gegen 5 Uhr geplante Frühfahrt dem Nebel
zum Opfer gefallen ist. Worauf sich alle Passagiere
und Piloten aber bei einem gemeinsamen Frühstück
in den Vereinsräumlichkeiten in den Seewiesen
gleich auf den nächsten Morgen verabredet hatten,
um dann die ausgefallene Ballonfahrt nachzuholen.
Am Nachmittag trafen sich einige Teilnehmer, um
an dem Rahmenprogramm, welches der Veranstalter
16 HK F / F r e i b a l l o n
angeboten hat, teilzunehmen. Mit rund 25 Personen
ging es in die Charlottenhöhle nach Hürben. Im
Tagesverlauf besserte sich das Wetter zusehends,
sodass am Samstagabend die Ballone gemeinsam
aus dem Brenzpark starten konnten. Alle Ballone
hoben planmäßig vom Startgelände im Brenzpark
ab. Die Fahrt ging in Richtung Osten und so kam
es, dass die Landung aller Ballone in der Gegend
rund um Landshausen erfolgte.
Der Sonntag bot dann allen Ballonteams wie auch
dem Veranstalter einen krönenden Abschluss. Bei
Bei der Siegprämie gab es kleinere Geschenke
von Sponsoren und Gönnern aus dem näheren
Umfeld. Gewonnen hat Michaela Fietz aus
Schweinfurt, gefolgt von dem Zweitplatzierten
Wolfgang Brosig aus Laupheim und dem Drittplatzierten Helmut Scheuerle aus Eglofs. Der vereinseigene Pilot Ralph Eger punktete in einer Besonderheit. Bei den beiden Fahrten, die durchgeführt
wurden, startete er im Brenzpark beide Male an
der gleichen Stelle und landete auch tatsächlich
zweimal hintereinander an der genau gleichen
Stelle. Alle anderen Teams wurden für ihre Mühen
und ihren Einsatz ebenfalls mit einem kleinen
Präsent belohnt. Außerdem bedankte sich der
erste Vorsitzende des Ballonsportclubs Hellenstein,
Hans Peter Lossmann, beim Bewirtungsteam, das
drei Tage lang die Gäste zur vollsten Zufriedenheit
mit Speis und Trank versorgt hatte.
Text und Foto: Ralph Eger
der adler 11/2013
muster
LORRAiNE MONDiAL AiR BALLOONS:
wetterkAPriolen
beim sPortlichen bAllonFAhren in metZ
klAus hArtmAnn bester deutscher AuF PlAtZ 4
lorraine 2013: einmaliges bild von einem der größten ballonfestivals der welt
die chambley Air Force base, ein ehemaliger
amerikanischer luftwaffenstützpunkt im herzen des naturparks lothringen, ist alle zwei
jahre startplatz für das weltgrößte ballonfestival. 1.207 ballonpiloten mit 983 ballonen
aus 49 nationen trafen sich auf einladung des
ururenkels von Pilâtre de rozier, dem ersten
ballonfahrer, zum sportlichen wettkampf.
unter den teilnehmern sind bekannte namen
wie bertrand Piccard. klaus hartmann fuhr
in Frankreich knapp am siegertreppchen
vorbei. hansjörg jung war zum neunten mal
als teammitglied von klaus hartmann acht
tage vor ort und berichtet:
Schon bei der Anreise der große Schreck: Die Getreidefelder sind zu 90 Prozent nicht abgeerntet, wo
sollen all die Ballone landen? Denn 60 Prozent der
Fläche ist Getreide und 20 Prozent Weideland,
der Rest ist bewaldet.
wettFAhrten
Gestartet wird morgens und abends um sieben Uhr.
Ein ausführliches Briefing mit Wetterinformationen
in französischer und englischer Sprache geht voraus.
Leider war die Akustik in der Halle schlecht, sodass
trotz Übersetzung mancher Gastpilot Verständnisprobleme hatte. im Gegensatz zu 2011 wurden die
für die Wettfahrt gültigen Zielkreuze nicht nach
dem Start per Funk bekannt gegeben sondern, un-
mittelbar beim Briefing. Entsprach die Windrichtung
nicht exakt der Vorhersage, so hatte die Mehrzahl der Piloten große Probleme, in die Nähe der
Zielkreuze zu kommen.
Klaus Hartmann aus Büsingen gelang bei der ersten
Fahrt mit einer Ablage von einem Meter eine sehr
gute Platzierung (2. Platz), was ihm 994 Punkte
von 1.000 möglichen einbrachte. Das war eine
hervorragende Ausgangsbasis für die kommenden Tage. Aber die Wetterlagen erwiesen sich
trotz guter Wetterberatung mit zunehmender
Wettbewerbsdauer als sehr anspruchsvoll. Es
war nicht immer möglich, in die Nähe der Zielkreuze zu kommen. Eine siebte Tagesplatzierung
resultAt mondiAl Air bAlloon 2013
lorraine verbindet die luftsportarten
der adler 1 1 / 2 0 1 3
rang
name
nation
Punkte
1.
Noor, Pascal
Niederlande
3.894
2.
Karlstrom, Kenneth
Großbritannien
3.862
3.
Klosek, Wlodzimierz
Polen
3.590
4.
Hartmann, Klaus
Deutschland
3.577
5.
Seigot, Clément
Frankreich
3.483
Frei ballon 17
mit 738 Punkten und ein 11. Tagesplatz mit 914
Punkten sicherten Klaus Hartmann den vierten
Platz im Gesamtklassement.
meteorologie
Das diesjährige Festival war im langjährigen
Durchschnitt wettermäßig schlecht. Es waren
nur neun von 18 möglichen Fahrten durchführbar
und man lag damit unter dem Jahresdurchschnitt
von 14 Fahrten. Stürme wüteten zweimal nachts
derart, dass Zelte und Demonstrationsgerüste
umgerissen wurden. Da aufgrund der Großwetterlage Südwind vorherrschte, ging es meist in nördliche Richtung in schon bekanntes Gelände vom
Vortag. Die Wetterberatung lag in den Händen
von Joseph Mazoire (88).
neuer weltrekord:
„lA grAnde ligne“
neuer weltrekord: „la grande ligne“– 391 ballone in einer reihe
„Start in einer Linie“ auf der drei Kilometer langen
Lande- und Zurollbahn: Genau 391 Ballone standen
dicht gedrängt und hoben nacheinander ab, ein
wahrhaft schönes Bild, das war neuer notariell
beglaubigter Weltrekord. Damit ist der alte Rekord
von 2011 mit 343 Ballonen eingestellt. Dass es
wegen der verzögerten Getreideernte und den
Landungen im Getreidebestand mit der Landwirtschaft früher oder später Ärger geben würde, konnte
man sich leicht ausrechnen. Hinzu kamen massive
Beschwerden wegen verletzter Pferde durch tief
fahrende Piloten. Sportdirektor Thierry Villey (67)
leitete mit seinem Team souverän die Veranstaltung. Er griff hart durch, wenn Piloten in nicht abgeernteten Getreidefeldern landeten und schloss
diese von einer weiteren Teilnahme aus. Darüber
hinaus ordnete die Wettbewerbsleitung Kontrollflüge mit Luftfahrzeugen an, um ungebührliche
Fahr- und Landepraxis zu ahnden.
in der Halle für das Frühstück nur 168 Sitzplätze
aufgestuhlt. Diese reichten bei Regenwetter aus,
denn da war das Briefing-interesse sowieso nicht
groß. Es wäre doch ein Leichtes, im Freien einige
Hundert Biertische aufzustellen. Auch die Pressebetreuung entsprach nicht den internationalen
Gepflogenheiten. Die weltbeste Ballongastankstelle mit den 150 Zapfstellen ist hinsichtlich der
Tema-Anschlüsse immer noch nicht nachgerüstet,
denn es fehlt die Entlüftung.
Dass Landungen in Getreidefeldern auch feuergefährlich sind, musste ein englischer Pilot feststellen, denn er setzte bei der Landung im Getreidefeld mit dem Brenner das Getreide in Brand, was
binnen Sekunden seine Hülle abfackelte. Glück
im Unglück: Das Feuer griff nicht auf Korb und
Gasflaschen über.
orgAnisAtion
Verbesserungswürdig
im Außenbereich war die Verkehrsführung durch
den Bau von großzügigen Kreisverkehren an den
Zufahrtswegen gegenüber den Vorjahren verbessert worden. Damit wurden Unfallschwerpunkte
beseitigt. Leider wächst mit der zunehmenden
Pilotenzahl die „innere Organisation“ nicht mit.
So waren für die Vielzahl der Piloten und Helfer
18 Fr e i b a l l o n
wAbenPlAtten – hAt der
weidenkorb Ausgedient?
Klaus Hartmanns neuer Korb hat sich bei der
Veranstaltung Lorraine 2013 in besonderer Weise
bewährt. Die Korbwände sind nicht aus Korbgeflecht, sondern bestehen aus Wabenplatten, umhüllt
von festem Stoff mit einem gepolsterten Korbrand.
Der Korbboden besteht wie bei bisherigen Körben
aus einer Grundplatte mit Schleifleisten, in denen
auch die Korbseile geführt werden. Der Korbboden
ist von einem Edelstahlrahmen umgeben. Auch
der obere Rand besteht aus einem Stahlrahmen.
Der Abstand zwischen den beiden Rahmen wird,
wie der Abstand zwischen oberem Korbrand und
Brennerrahmen, durch Kunststoffstützen hergestellt, je zwei Stützen in jeder Korbecke. Damit die
Korbstützen nicht aus ihren Stahlhülsen rutschen
können, werden die vier Korbseiten mit je zwei
Gurten diagonal verspannt. Bevor die letzte Seite
verspannt und die dazugehörige Seitenwand hochgeklappt wird, werden die Gasflaschen rückenschonend von der Seite auf den Korbboden nach
innen gestellt. Nach der Fahrt muss der leichte
Korb natürlich nicht jedes Mal zusammengelegt
werden. Da die Anhängerkupplung bereits vom
Wohnwagen belegt war, wurde der Korb immer
quer hinten in den VW-Bus geschoben (hinter Flaschen und Ventilator), das hintere Seitenteil des
Korbes heruntergeklappt und die 64 Kilogramm
Hülle und der Brenner hineingelegt. Ein Anhänger
war also nicht erforderlich, im Bus standen außer
dem gesamten Ballon mit vier Flaschen und
Ventilator noch vier Sitzplätze (Einzelsitze) zur
Verfügung. Bei den zehn Fahrten dort gab es auch
flottere Schleiflandungen (etwa 13 Knoten). Es
konnte dabei kein Unterschied zu einem herkömmlichen Korb festgestellt werden. Er war
stabil und man fühlte sich sicher aufgehoben.
Weitere informationen und Videos
unter: www.pilatre-de-rozier.com sowie
www.leuropevueduciel.com.
Text: Hansjörg Jung
Fotos: Hansjörg Jung und Nicolas Walster
hat der gute, alte weidekorb im ballonsport
ausgedient? klaus hartmann bereitet seinen
ballon mit einem ganz neuen korbkonzept für die
bevorstehende Fahrt vor
der adler 11/2013
Fallschirm
Leistungslehrgang Fallschirmsport
Beim diesjährigen Leistungslehrgang des DeutschFranzösischen Jugendwerks (DFJW) trafen sich vom
18. bis zum 25. August an der Ecole de Parachutisme Sportif de la Moselle je zwölf Nachwuchsspringer aus Deutschland und Frankreich. Ziele
des Trainingscamps sind sowohl das Jugendtraining als auch die Förderung des kulturellen Austausches der Jugendlichen. Der Lehrgang findet
jährlich statt. Ausgerichtet wird er abwechselnd
von einem französischen und einem deutschen Verein. Bei bestem Wetter und nach einer ausführlichen Sicherheitseinweisung brachte eine Pilatus
Porter die Nachwuchstalente auf 4.000 Meter
Absetzhöhe. Die Freeflyer übten Sit-Fly oder
Headdown. Bei den RW-Springern standen klassisches Vierertraining und größere Formationen
auf dem Programm. Die Coaches im Bereich RW
waren Gerhard Währisch und Ralf Ortmann sowie
seitens der Franzosen Bénédicte Joly und Frédéric
Rami. Die Freeflyer wurden von Jérome Schlick
trainiert. Ein Highlight der Woche war der Besuch
von Sébastien Chambet, dem amtierenden Weltmeister im Freestyle und Mitglied des französischen Nationalteams.
Text: DAeC
Modellflug
Robin Trumpp:
Deutscher Meister im
Modellkunstflug Klasse F3A
Am 14. und 15. September 2013 fand im bayerischen Herrieden die Deutsche Meisterschaft im Modellkunstflug der Klasse F3A
statt. An der Deutschen Meisterschaft sind
die 30 besten Piloten aus dem gesamten
Bundesgebiet teilnahmeberechtigt. Die sechs
Erstplatzierten bilden die deutsche Nationalmannschaft, den A-Kader. Vom Modellflugclub Untermünkheim war der 20-jährige
Robin Trumpp am Start. Natürlich war es das
Ziel von Robin, seinen im letzten Jahr errungenen Titel zu verteidigen.
Untermünkheim – Robin Trumpp war auch der
Topfavorit nach seinem herausragenden achten.
Platz bei der Ende August 2013 in Südafrika stattgefundenen Weltmeisterschaft. Am Samstag
standen zwei Durchgänge auf dem Programm,
bei diesen wurde ein bekanntes Programm geflogen, das jeder Pilot zu Jahresbeginn erhielt
und trainieren konnte.
Robin hatte die ungünstige Startnummer eins. Er
ließ sich dadurch aber nicht beeindrucken und
zeigte einen fehlerlosen Flug. Die anwesenden
Fachleute waren beeindruckt. Diesem Flug konnte
keiner der anderen Piloten etwas entgegensetzen.
Robin gewann den ersten Durchgang vor dem
bayrischen Altmeister Günter Ulsamer. Beim zweiten Durchgang das gleiche Bild, auch hier konnte
der adler 1 1 / 2 0 1 3
Robin die höchste Punktzahl erfliegen. Somit hatte
er am Samstagabend ein beruhigendes Punktepolster für die abschließenden drei Flüge am Sonntag.
Am Sonntagmorgen beim dritten Durchgang
musste ein unbekanntes Programm geflogen
werden. Das Programm wurde den Piloten erst
eine halbe Stunde vor dem Start ausgehändigt.
Hier konnte Robin seine ganze Klasse ausspielen
und den Durchgang mit knappen 100 Punkten
Vorsprung gewinnen.
Somit war klar, wenn Robin den folgenden Durchgang auch gewinnt, ist er vorzeitig Deutscher
Meister 2013, denn ein Durchgang wird als
Streichresultat herangezogen und somit wäre der
fünfte Durchgang belanglos. Alle waren gespannt, ob Robin die Nerven im Zaum behält und
keine zu großen Fehler einbaut. Die anwesenden
30 Schlachtenbummler vom Modellflugclub Untermünkheim waren nervöser als Robin. Der zauberte
stattdessen einen weiteren Weltklasseflug an den
wolkenverhangenen Himmel über Herrieden.
Nach Bekanntgabe der Punkte war der Jubel im
Untermünkheimer Lager groß. Robin hatte es geschafft: wieder die höchste Wertung und damit
Deutscher Meister 2013. Nebenbei gewann Robin
den letzten, belanglosen fünften Durchgang auch
noch und wurde mit der absolut höchsten, erreichbaren Punktzahl Deutscher Meister. Auf Platz zwei
Robin Trumpp aus Untermünkheim hat abermals
seine große sportliche Leistungsfähigkeit unter
Beweis gestellt und wurde in der Klasse F3A zum
wiederholten Male Deutscher Meister
kam Günter Ulsamer aus Würzburg und Dritter wurde Christian Nicklaß aus Regensburg. Gleichzeitig
war dies für Robin die Qualifikation für die im
nächsten Jahr stattfindende Europameisterschaft
im liechtensteinischen Bendern. Wir vom Modellflugclub Untermünkheim sind stolz auf die gezeigten Leistungen von Robin.
Text und Foto: Holger Küstner
Fallschirm/Modellflug 19
Lufttüchtigkeit für GroSSmodelle
mit ausländischer Zulassung
Vereinfachtes Verfahren für GroSSmodelle nicht mehr anwendbar
In Absprache mit dem DAeC hatte der Deutsche
Modellflieger Verband (DMFV) 2010 das vereinfachte Verfahren „Bestätigung der Lufttüchtigkeit“
entwickelt. Dieses sollte ausländischen Piloten mit
Flugmodellen über 25 Kilogramm Abflugmasse
die Möglichkeit eröffnen, ihre Flugmodelle auf
bestimmten Veranstaltungen auch in Deutschland einsetzen zu können. Aus rechtlichen und
versicherungstechnischen Gründen kann dieses
Verfahren nicht mehr angewandt werden.
Der DMFV und der DAeC sind als Beauftragte
nicht nur zuständig für die Musterzulassung,
sondern auch für die Sicherstellung und Bescheinigung der Lufttüchtigkeit bei Flugmodellen
zwischen 25 und 150 Kilogramm. Für die deutsche Zulassung eines Flugmodells über 25 Kilogramm sind die für das jeweilige Luftfahrtgerät
anwendbaren Lufttüchtigkeitsforderungen verbindlich. Hierin sind unter anderem zu erbringende
Festigkeitsnachweise vorgeschrieben. Da jedoch
bei Flugmodellen über 25 Kilogramm Abflugmasse
und einer ausländischen Zulassung in den meisten
Fällen keinerlei Nachweise vorhanden sind, kann
kurzfristig im Vorfeld einer Veranstaltung die Lufttüchtigkeit des jeweiligen Flugmodells nur durch
eine Sichtprüfung und einen Prüfflug nicht umfassend nachgewiesen werden.
Der DAeC sowie der DMFV bedauern dies und
bemühen sich weiterhin um eine Zusammenarbeit
mit den europäischen Nachbarn für eine gegenseitige Anerkennung der Musterzulassungen.
Text: DMFV
Rangliste 2013:
Teilnehmer an der Freiflug-Europameisterschaft (EM)
und Junioren-Weltmeisterschaft (WM) 2014
Es haben sich vom BWLV qualifiziert:
Die Qualifizierten für 2014 (v. l. n. r.): Nick Finke,
Thomas Wiesiolek, Dittmar Meißnest mit F1C,
Volker Bajorat sowie Oliver Meißnest
Es zählt die Deutsche Meisterschaft, Deutsche
Junioren-Meisterschaft und der letzte RanglistenWettbewerb in Zülpich (NRW), die Senioren müssen
noch an einem FAI-Weltcup teilgenommen haben.
Beide Meisterschaften finden im August 2014 im
Abstand von zwei Wochen im rumänischen Salonta
statt, erst die Junioren, dann die Senioren – eine
gewaltige logistische Herausforderung für die
Familien Meißnest und Wiesiolek!
Christian Winker (16),
MFSJ Spaichingen:
Gewinner des Junioren-FAI-Weltcups 2013
F1E (magnetgesteuerte Hangflugmodelle). Zum
ersten Mal seit Einführung vor zehn Jahren gewinnt ein deutscher Junior diese begehrte
Trophäe.
20 M o d e l l f l u g
Volker Bajorat
LSV Rossfeld e.V.
EM
Segelmodelle F1A
Thomas Wiesiolek
FSV Herrenberg e.V.
EM
Gummimotormodelle F1B
Dittmar Meißnest
MFG Backnang e.V.
EM
Motormodelle F1C
Nick Finke
Aero Club Stuttgart e.V.
JUN-WM
Segelmodelle F1A
Oliver Meißnest
Aero Club Stuttgart e.V.
JUN-WM
Segelmodelle F1A
Tabea Wiesiolek
FSV Herrenberg e.V.
JUN-WM
Gummimotormodelle F1B
Der amtierende Deutsche Meister und Deutsche
Mannschaftsmeister 2012, Teilnehmer der Junioren-Weltmeisterschaft 2013 in Martin (Slowakei) hat den FAI-Weltcup der F1E Junioren gewonnen. In der Gesamtwertung wurde er Vierter.
Es sind insgesamt 615 Teilnehmer auf 18 Weltcups in Europa und den USA mitgeflogen. Bei den
Junioren waren es 113 Teilnehmer auf 15 Weltcups. Davon hat Christian an acht teilgenommen, hat vier gewonnen, ist einmal zweiter und
einmal dritter geworden. Herzlichen Glückwunsch!
Text und Foto: Wolfgang Gerlach
Christian Winker auf der Weltmeisterschaft F1E im
Jahr 2013
der adler 11/2013
35. SAALFLUG-WETTBEWERB SCHORNDORF
bAden-württembergische sAAlFlug-meisterschAFt 2013
wann:
wo:
sonntag, 24. november 2013
brühlhalle im schorndorfer stadtteil schornbach
Am 24. November 2013 veranstaltet die Fliegergruppe Schorndorf die baden-württembergische Saalflug-Meisterschaft 2013 in den Klassen F1M (Beginner) und
F1M-X (Beginner limited). Geflogen wird außerdem F1D-Mini-Stick und TH30. Der Wettbewerb beginnt um 11 Uhr (Training ab 9 Uhr) in der 6 Meter hohen
Brühlhalle im Schorndorfer Stadtteil Schornbach: von Schorndorf in Richtung Winnenden, in Schornbach am Ortsende links. in den Pausen sind SaalflugDemonstration und -Erklärungen für die Zuschauer geplant.
Nähere Auskünfte bei Bernhard Schwendemann, Fuchshofweg 25, 73614 Schorndorf, Tel. 07181/45818, E-Mail: [email protected],
www.modellflug-schorndorf.de
Text: Bernhard Schwendemann
Amtliches
mitteilung der regierungsPräsidien
in bAden-württemberg:
DURCHFÜHRUNG VON THEORETiSCHEN LUFTFAHRERPRÜFUNGEN AUFGRUND
EiNFÜHRUNG VON VO(EU) NR. 1178/2011
Die Regierungspräsidien in Baden-Württemberg
treffen die nachfolgenden Regelungen:
i. Für den Erwerb einer LeichtluftfahrzeugPilotenlizenz (LAPL) finden der neue PPLFragenkatalog 2013 sowie die Regelungen
nach FCL.025 (Prüfung der theoretischen
Kenntnisse für die Erteilung einer Lizenz) nach
VO(EU) Nr. 1178/2011 sofortige Anwendung.
ii. Für alle anderen Lizenzen finden der
PPL-Fragenkatalog 2013 sowie FCL.025
(Prüfung der theoretischen Kenntnisse
für die Erteilung einer Lizenz) nach VO(EU)
Nr. 1178/2011 ab dem 1. April 2014 Anwendung.
iii. Die theoretische Prüfung nach FCL.025
gliedert sich zukünftig in folgende Fächer
(Anzahl Fragen/Zeiten) auf:
• Luftrecht (15 Fragen und eine Luftrechtaufgabe/45 Minuten)
• Flugleistung (15 Fragen und eine
Aufgabe/30 Minuten) und Flugplanung
der adler 1 1 / 2 0 1 3
(eine Aufgabe mit rund 15 Fragen/
45 Minuten)
• menschliches Leistungsvermögen,
Meteorologie, Grundlage des Fliegens,
betriebliche Verfahren, allgemeine
Luftfahrzeugkunde, Navigation
(je 25 Fragen/je 30 Minuten) –
ggf. Kommunikation für den Erwerb
eines Funksprechzeugnisses (25 Fragen/
30 Minuten).
iV. Es wird darauf hingewiesen, dass mit
Anwendung von FCL.025 nur noch folgende
Hilfsmittel (AMC1 ARA.FCL.300) verwendet
werden dürfen: Taschenrechner (nicht
programmierbar, ohne Navigationsprogramme),
Aviat, Dreieck, Zirkel und Lineal. Für Notizen
und Hilfsrechnungen darf nur unbedrucktes
Papier verwendet werden.
Text: Friedrich Lauter
(Regierungspräsidium Tübingen)
– Anzeige –
A20
Headset der Spitzenklasse für höchste
Ansprüche. Mit und ohne Bluetooth.
Lieferbar in verschiedenen Ausführungen.
ab € 995,-Fordern Sie unseren kostenlosen Katalog an.
FRIEBE LUFTFAHRT-BEDARF
City Airport
68163 Mannheim
Tel. 0621 - 412408
Fax 0621 - 416759
www.friebe.aero
[email protected]
Modellflug/Amtliches 21
Hängegleiten
Michael Schönherr:
Man nennt ihn den Drachenpapst …
fanden ebenfalls weltweite Beachtung. Mittlerweile ist es still geworden um den deutschen
„Drachenpapst“. Zu den Hintergründen der Drachenentwicklung gab Michael Schönherr jetzt erstmals
umfassende Auskunft.
Professor Michael Schönherr zählt noch heute zu
den genialen Ingenieuren und Forschern, die weg­
weisend an der Entwicklung und Verbesserung
der Drachenflugsicherheit mitgewirkt haben
Am 13. Oktober feierte Professor Michael
Schönherr seinen 70. Geburtstag – Anlass für
eine Würdigung des Mannes, der als genialer
Ingenieur und Forscher wegweisend an der
Entwicklung und Verbesserung der Drachenflugsicherheit beteiligt war.
Vor 30 Jahren kannte ihn jeder Drachenflieger.
Michael Schönherr war der Mann mit dem Messwagen für Hängegleiter, der die Aerodynamik der
flexiblen Flügel durchschaute wie kein Zweiter.
Bekannt wurde der schwäbische Luftfahrt-Ingenieur
durch die Erforschung und Lösung des Flattersturzproblems, das heutige Piloten nur noch vom Hörensagen kennen. Seine grundlegenden wissenschaftlichen Arbeiten zum Pitch-Verhalten und
zum Vorwärtsüberschlag, dem sogenannten Tuck,
Vom Flugmodellbau und Segelflug kommend begann seine Drachenflug-Karriere eher unspektakulär,
wenn man davon absieht, dass Drachenfliegen
vor 40 Jahren an sich höchst spektakulär war.
Mike Harkers Gleitflug von einer Skischanze in
Bayern – noch vor seinem medienwirksamen Zugspitzflug – hatte dafür gesorgt, dass sich ein paar
Wagemutige zum Skifliegen in der Schweiz einfanden. Michael Schönherr war auch dabei, allerdings lernte er den Fußstart erst etwas später auf der
Schwäbischen Alb kennen. 1975 gehörte er zu den
Teilnehmern der ersten inoffiziellen Drachenflugweltmeisterschaft in Kössen. Von seinem ersten
Dauerflug im Hangaufwind unter einem Rogallo mit
der Gleitzahl 3 schwärmt er noch heute, obwohl er
während der 25 Minuten leicht bekleidet auf einem
Holzbrett sitzend fürchterlich fror.
Der Flattersturz – eine
tödliche Gefahr
Bald gab es diese geheimnisvollen tödlichen Abstürze, bei denen Piloten mit hoher Geschwindigkeit
unter einem laut flatternden Segel im Sturzflug auf
den Boden zurasten und einschlugen. Man hielt die
Verunglückten zunächst für besonders leichtsinnig,
ohne nach den wirklichen Ursachen zu forschen,
denn damit hätte man auch Konstruktionsmängel
in Betracht ziehen müssen. Schönherr war damals
frischgebackener Luft- und Raumfahrt-Ingenieur
und Technikreferent für Hängegleiter beim Deutschen Aeroclub (DAeC) und machte sich an die
Arbeit. Er berechnete als Erster näherungsweise
das Segelprofil der Rogallo-Gleiter und fand damit
heraus, dass der „Flattersturz“ seine Ursache im
fortlaufenden Verlust der starken Schränkung, der
„Höhenleitwerksbereiche“ des Rogallo-Flügels hat.
Als Lösung schlug er im Februar 1976 in einem
Beitrag für das Drachenflieger-Magazin den Schränkungsanschlag vor, mit dem der Tucheinfall im
äußeren Segelbereich beim Schnellflug, d. h. bei
kleinem Anstellwinkel, zuverlässig verhindert wird.
Das Prinzip findet sich heute in jedem Drachen
als „Swiveltip“ oder „Sprog“ wieder. Zu dem
Thema erschien dann Schönherrs viel beachtete
Aufsatzreihe mit insgesamt 28 Folgen. Es dauerte
jedoch mehrere Jahre, bis sich die Swiveltips
weltweit durchsetzten, weil die Hersteller zunächst nicht zugeben wollten, dass ihre Drachen
grundsätzlich flattersturzgefährdet waren.
Die ersten Messwagen­
ergebnisse und ein Gütesiegel
Schon 1974 hatte Michael Schönherr Ali Schmid
kennengelernt, einen Drachenhersteller aus dem
Stuttgarter Raum, der sich um mehr Sicherheit
für seine Geräte bemühte und deshalb 1977 zusammen mit Bernd Schmidtler Drachen von einer
Seilbahn abgeworfen hatte. 1978 baute er zusammen mit Paul Kofler einen Testwagen, auf
dem das Verhalten der Drachen bei verschiedenen
Geschwindigkeiten und mit variablen Anstellwinkeln untersucht wurde. Michael kaufte einen
Commodore-Pet-Computer und entwickelte in
monatelanger Arbeit unentgeltlich die Software
für die Auswertung der Messfahrten. Vorher waren bereits Messwagenprojekte in der Schweiz
und in den USA in Angriff genommen worden, die
jedoch an Auswertungsproblemen scheiterten.
Auch Schönherr hatte anfangs Mühe, die Sicherheit von Deltaflügeln zuverlässig zu ermitteln, da
dies neben technischem Verständnis großer Erfahrung bedarf.
Als es wegen der Differenzen mit dem DAeC
Michael Schönherr beim ersten NeunerköpflPokalfliegen 1975 in Tannheim/Tirol
22 Hä n g e g l e i t e n
Der erste Messwagen (links) wurde von Ali Schmid und Paul Kofler in deren BWLV-Zeit entwickelt, der
zweite (rechts) von Klaus Rostan und Ali Schmid im Rahmen des DHV. Für beide Fahrzeuge machte
Schönherr die computergestützte Auswertung. In der Zeit zwischen 1978 und 1990 erstellte er mit den von den
Messwagen gewonnenen Daten rund 1.000 Aerodynamikgutachten. Dies ist bis heute weltweit einmalig
der adler 11/2013
1979 zur Gründung des Deutschen Hängegleiterverbandes e.V. (DHV) kam, wechselte das Testwagenteam um Ali Schmid die Fronten und arbeitete fortan für den neuen Verband. Zuvor hatte
die Gruppe bereits die Bedingungen für ein
DAeC-Gütesiegel erarbeitet, das der DHV übernehmen konnte. Nun standen die Drachenhersteller aus der ganzen Welt beim deutschen
Messwagen Schlange, denn alle wollten und
sollten flattersturzsichere Geräte bauen. Etwa
1.000 Gutachten für Hängegleiter-Gütesiegel hat
Michael Schönherr in den folgenden Jahren bis
1990 geschrieben und dabei praktisch alle relevanten Drachentypen, auch Gleitflügel und ULs
untersucht. Dass mit den Tests auch gefährliche
Schwächen mancher Pfeilflügel ans Licht kamen,
versteht sich von selbst. Spektakuläre Fälle waren
zum Beispiel der Flair, der Explorer oder der Firebird M1. Weil sich Schönherr damit besonders um
die Sicherheit im Drachenflugsport verdient machte,
wurde ihm, gemeinsam mit Paul Kofler, 1983 die
Albrecht-Schmid-Gedächtnismedaille vom DHV
verliehen. Die silberne Dural-Platte trägt die Inschrift: Opfer sollen vermieden werden!
Eigene Drachenentwicklungen
Weitgehend unbekannt geblieben ist dagegen, dass
er selbst zwei ungewöhnliche Drachen entworfen
und gebaut hat, mit dem Ziel, die Leistungsgrenzen
flexibler Hängegleiter zu erweitern. Insbesondere
das Entenkonzept faszinierte ihn, weil es eine größere Flügelstreckung, ein verbessertes Profil und
eine verringerte Schränkung ohne Sicherheitsverlust
erlaubt. 1982 entstand nach vielversprechenden
Prüfstand im eigenen Garten: Die Filmkamera rechts zeichnete die mit einer Federwaage gemessene
Vortriebskraft im Verlauf der Flügelschlagsequenzen auf. Wehte Gegenwind, ergaben sich realitätsnahe
Verhältnisse
Modellversuchen in der Werkstatt von Ali Schmid
ein Entengleiter in Originalgröße und erste Freiflugtests verliefen zufriedenstellend. Leider verunglückte Ali am 15. September desselben Jahres
tödlich, als er mit einem instabilen UL einen Prüfungsflug absolvieren musste. Damit fand das Erfolg
versprechende Entenprojekt ein jähes Ende.
Den Anlass, die Schlagflügeltechnik am Hängegleiter auszuprobieren, bot Schönherr 1986 der
Berblinger-Flugwettbewerb über die Donau, denn
auch der Schneider von Ulm hatte 1811 – in Anlehnung an Jakob Degen – die Flügel seines Gleiters
mit Blattfedern beweglich gelagert. Zur Vorberei-
tung auf das Jubiläumsspektakel gelangen dem
Schönherr-Team dokumentierte Flügelschläge im
Schleppflug und auch einige im bodennahen Freiflug, wohl die ersten, die je ein Hängegleiter ausführte. Nach dem Wettbewerb sollte die Schlagflügelidee weiterentwickelt werden, doch dazu
kam es ebenfalls nicht, obwohl das Gerät einen
höchst interessanten leistungssteigernden Ansatz
bietet. Nach den Jahren im Depot werden beide
Projekte nun einen Platz im Museum erhalten und
so hoffentlich auf fachkundige Liebhaber treffen,
die sich davon zu eigenen Entwürfen inspirieren
lassen. Die Unterstützung des Altmeisters wäre
ihnen gewiss.
Der neue Supermesswagen
Aufnahmen der Freiflugauswertung mit einem Modell des Ulmer Flugapparates von Albrecht Ludwig
Berblinger
der adler 1 1 / 2 0 1 3
Alle seine Drachenflugaktivitäten leistete Michael
neben dem Beruf in der Luft- und Raumfahrttechnik,
wo er u. a. Optimierungsverfahren für technische
Systeme entwickelte, die für den Bau der OTRAGRakete entscheidend waren. 1980 wechselte er zur
Deutschen Forschungs- und Versuchsanstalt für
Luft- und Raumfahrt (DFVLR) und erhielt dort
mehrere Patente, u.a. für die Solarturm-Kraftwerksstrategie. 1982 nahm er einen Ruf als Professor für
Verfahrenstechnik an der Fachhochschule Bingen
an. Einer günstigen Fügung ist es zu danken, dass
ihm das Land Rheinland-Pfalz 1985 Fördermittel
für den Bau eines eigenen Messwagens gewährte,
der mithilfe modernster Technik erweiterte Prüfmöglichkeiten eröffnete und als universeller Windkanalersatz gedacht war. Möglich machte dies ein
von Schönherr erstmals in Deutschland entwickelter
und zum Einsatz gebrachter elektromotorisch betriebener Hexapod-Roboter, wie er heute zum
Beispiel in hydraulisch arbeitenden Flugsimulatoren
Hängegleiten 23
verwendet wird. Damit lassen sich aerodynamische
Zustände in sechs verschiedene Komponenten
aufsplitten und messen. Schiebewinkel, Bodenwellen und Fahrzeugbeschleunigungen werden bei
den Messfahrten herausgerechnet und schnelle
Anstellwinkel-Änderungen, wie sie beim Tuck entstehen, können simuliert werden. Kaum verwunderlich, dass die Erfindung eine Konkurrenzsituation
im Professoren-Kollegium erzeugte und Michaels
Arbeit an der Hochschule zunehmend belastete.
der Verlust
1990 wurde der Messwagen zum Patent angemeldet und ein Jahr später mit Drittmitteln der
Surfsegelfirma NPU und des Deutschen Ultraleichtflugverbandes e.V. (DULV) und mit viel Eigenleistung vollendet. Die ersten Ergebnisse waren
beeindruckend. 1992 bewarb sich Schönherr mit
dem Gerät erfolgreich um den Berblinger-Preis der
Stadt Ulm. Nur wenig später kam es an der Bingener
Hochschule jedoch zu einem Eklat, in dessen Folge
der Dekan den Wagen stilllegen und an einen
versteckten Ort bringen ließ. inzwischen konnte
Schönherr die bereits zugesagten Aufträge nicht
einhalten und musste per Gerichtsverfahren die
Herausgabe des Geräts erzwingen, was ihm erst
nach zwei Jahren gelang. Unterdessen war der
Wagen in einer Scheune völlig verrottet. Als er
die Schäden an den Kabeln, die durch Mäusefraß
entstanden waren, wieder beseitigt hatte, gab es
zwar noch Anfragen wegen Hängegleitertests,
aber weil er keine Gütesiegel-Zertifikate erteilen
konnte – der DHV betrieb inzwischen mit Bernd
Schmidtler einen eigenen Messwagen, den auch
der DULV nutzte – sprangen die interessenten
wieder ab. Der aufreibende Rechtsstreit mit der
Fachhochschule zog sich noch über mehrere instanzen bis zum Jahr 2005 hin – unglaublich! Am
Ende musste die Hochschule ihm zwar einen
sechsstelligen Euro-Betrag als Schadensersatz
zahlen, aber das schönherrsche Messwagenprojekt war gestorben. Die tragischen Umstände
und die verstrichene Zeit hatten weitergehenden
Forschungsvorhaben zur Drachenflugsicherheit –
gemeinsam mit DHV und DULV – endgültig den
Boden entzogen.
Waldalgesheimer Fürstengrabes, das als das
reichste Keltengrab Deutschlands gilt. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand hat Professor
Schönherr begonnen, die zahlreichen Dokumente
der letzten 40 Jahre zu ordnen und Teile davon ins
Netz zu stellen, sodass sie für interessierte einsehbar sind. Dem Leser eröffnen sie ungeahnt
tiefgründige Einblicke in die Geschichte der modernen Flugdrachen, sie vermitteln aber auch Forschungswissen, das teilweise aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwand, mit dem jedoch
die Hängegleiterentwicklung neuen Schwung erhalten könnte.
neue AuFgAben
Das eigene Fliegen hat Michael Schönherr inzwischen aufgegeben. Seinem ursprünglichen Hobby,
dem Flugmodellbau, ist er jedoch treu geblieben.
Waren es noch 1984 die Nurflügel-Modelle Stromberg 1 und 2, deren Aerodynamik er aufbauend
auf den Erkenntnissen von Lippisch, Junkers und
Horten beschrieb und optimierte, so perfektionierte er in den letzten Jahren die Luftbildfotografie mit Elektroseglern. Sein Archiv umfasst
inzwischen mehr als 100.000 Aufnahmen. Er produziert Luftbildkalender und widmet sich der
Luftbildarchäologie. 1997 gelang ihm dabei ein
besonderer Erfolg: Er fand den seit 1869 in Vergessenheit geratenen Ort des einzigartigen
literAtur:
• Zum Flattersturz: www.leicht-flug.de/
Haengegleiter/Forschung1974-1979
• Zum Vorwärtsüberschlag (Tuck):
www.leicht-flug.de/Haengegleiter/
DHV-Forschung1980-1990/Flugstabilitaet
• Zum Starrflügel: www.m-schoenherr.de/
Stromburg/Das_Stromburg_Prinzip.pdf
• Zum Waldalgesheimer Fürstengrab:
www.m-schoenherr.de/wah/bericht.pdf
Text: Dr. L. Claus Gerhard (Potsdam)
Fotos: C. Barüske/M. Schönherr
motorFlug/ul
FLUGZEUGKAUF:
erste rAbAttstuFe erreicht
Noch bis zum 31. März 2014 erhalten DAeCVerbände, Vereine sowie deren Mitglieder die
Flugzeuge von Robin New Aircraft (Dijon-Darois)
als DAeC-Sonderedition zu guten Konditionen.
Clemens Bollinger, der Vertriebspartner in Deutschland, informierte, dass durch die bisher abgeschlossenen Verträge die erste Rabattstufe erreicht sei.
Die Bundeskommission Motorflug des DAeC
möchte zusammen mit dem französischen Flugzeughersteller mit dieser Aktion den DAeCMitgliedern den günstigeren Erwerb des populären und vielseitigen Viersitzers ermöglichen. im
Angebot ist die Remorqueur DR400/180R sowie
24 Hä n g e g l e i t e n / M o t o r f l u g / U L
das 155 PS starke neue Diesel-Schwestermodell
EcoFlyer 2.0S R. Seit dem 26. September 2012 ist
auch die EcoFlyer von der EASA zum Schleppen
zugelassen. Beide Flugzeuge werden voll einsatzbereit angeboten, inklusive Tost-E85-Schleppkupplung, Garmin-Funk/VOR-Empfänger SL30,
Garmin-Mode-S-Transponder GTX 328 sowie
Kannad-ELT. Sonderwünsche sind im Einzelfall
möglich. Die abgestuften Sonderkonditionen sehen
vor, dass bei Bestellungen ab vier und ab acht
Flugzeugen Reduzierungen gewährt werden, die
bis in den fünfstelligen Bereich je Flugzeug gehen
können. Je nach Auftragslage sollen die Discounts
vierteljährlich überprüft und ausgezahlt werden.
Ausgehandelt wurde das grundsätzliche Konditionengerüst mit dem Deutschlandrepräsentanten
der Robin New Aircraft, Clemens Bollinger. Über
ihn werden interessierte Clubs dann die vertraglichen Angelegenheiten mit dem Herstellerwerk
abwickeln.
Mehr informationen bei der Bundeskommission Motorflug unter Tel.: 0531/2354054, E-Mail: [email protected]. Auf der Website
des Herstellers Robin (www.robin-aircraft.com)
werden alle Flugzeuge im Detail vorgestellt.
der adler 11/2013
RED BULL AiR RACE STEHT FÜR 2014 iN DEN STARTLÖCHERN:
sPektAkuläre rennserie kehrt Zurück
lausanne – Große Freude für alle Fans des legendären Red Bull Air Race:
Mitte Oktober gab der Weltluftsportverband FAi die Wiederaufnahme der
Red-Bull-Air-Race-Weltmeisterschaft für das kommende Jahr bekannt. Nach
dreijähriger Auszeit und konzeptionellen Umstellungen im Ablauf der Luftrennen, vor allem im Bereich der Flugsicherheit, meldet sich die spektakulärste Rennserie im Luftsport zurück. Mit von der Partie Matthias Dolderer,
BWLV-Mitglied und fliegerischer Allrounder aus Tannheim. Er zählt zu den
zwölf besten Piloten weltweit, die zum festen Stamm an Piloten zählen, die
am Air Race teilnehmen.
FAi-Präsident John Grubbström zeigt sich hocherfreut: „ich bin sehr froh
darüber zu sehen, dass das Red Bull Air Race zurückkommt, denn es zählt zu
den bedeutendsten und publikumswirksamsten Ereignissen, die es im Luftsport weltweit gibt. Wir freuen uns bereits auf die enge Zusammenarbeit
mit der Firma Red Bull und wollen unseren aktiven Beitrag dazu leisten, dass
das einmalige Rennformat an Attraktivität weiter zunimmt und abermals
Hunderttausende in seinen unverwechselbaren Bann zieht. Wir sind auch
sehr froh, dass Breitling, der FAi Global Sponsor, auch ein Teil der Red-BullAir-Race-Serie sein wird und als offizieller Zeitnehmer der einzelnen Rennen
fungiert.“
Die FAi wird Partner des Red-Bull-Air-Race-Managements und soll künftig
für die Sicherheit der Meisterschaft sorgen, die ab Februar 2014 wieder an
den Start geht. Die nachfolgende Weltmeisterschaft besteht aus sieben
Rennen, die in sechs Ländern auf drei Kontinenten stattfinden werden.
red bull Air race kehrt zurück: mit von der Partie bwlV-mitglied
matthias dolderer
red-bull-Air-rAce-rennkAlender 2014
• Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate)
• Putrajaya (Malaysia)
• Gdynia (Polen)
• Ascot (Großbritannien)
• Dallas/Fort Worth (USA)
• Las Vegas (USA)
• n.n. (China)
28. Februar/1. März
17./18. Mai
26./27. Juli
16./17. August
6./7. September
11./12. Oktober
1./2. November
Weitere informationen zum Red Bull Air Race finden Sie unter:
www.redbullairrace.com. Neuigkeiten rund um das Team von
Matthias Dolderer auf: www.matthiasdolderer.com.
red.
Foto: Manuel Löhmann
LUFTSPORTGERÄTE-BÜRO iNFORMiERT:
ul-ZulAssungen im sePtember
Am 12. September erteilte das Luftsportgeräte-Büro eine ergänzende
Musterzulassung für die Vampire ii des tschechischen Herstellers Flying
Machines. Der Tiefdecker darf jetzt auch Segelflugzeuge schleppen.
Musterbetreuer ist Siegfried Vent von der Flugschule Edersee.
Der DAeC hat die Musterzulassung für die ultraleichte Speed Cruiser mit
dem D-Motor erteilt. Betreuer ist Jürgen Ostermeier, B.O.T. Aircraft.
der adler 1 1 / 2 0 1 3
Die Ultraleichtflugschule Erkelenz-Kückhoven hat die erste deutschlandweit
zugelassene Sila 450 mit dem Rotax 912 (59 kW/80 PS) übernommen. Das
LSG-B erteilte die ergänzende Musterzulassung am 9. September 2013. Die
Sila wird von der Firma Gyro-Charter aus dem bayerischen Wackersdorf
vertrieben.
Text: DAeC
Motorflug/UL 25
Deutsche Meisterschaft im
­Motorkunstflug in Stendal-Borstel
schen Konkurrenz zu stellen. Da am Ende sogar noch
ein halber Tag übrig war, flogen die Sportsman-,
Intermediate- und Advanced-Pilotinnen und Piloten
noch einen 100-Punkte-Wettbewerb gegeneinander.
Hier waren jeweils einige Elemente der nächsthöheren Kategorie gefordert. Eine Menge Spaß für
die Teilnehmer und eine Erfahrung für die UnlimitedPiloten, die diesen Wettbewerb als Schiedsrichter
bewertet haben.
Mitte Juli fand in Stendal die diesjährige
Deutsche Meisterschaft im Motorkunstflug statt
Vom 8. bis 13. Juli 2013 fanden die Deutschen
Meisterschaften im Motorkunstflug zum dritten Mal in Stendal-Borstel (Sachsen-Anhalt)
statt. Wegen der sehr guten Wetterbedingungen konnten in allen vier Kategorien je vier
Wertungsflüge und das Final-Freestyle in der
obersten Liga, Unlimited, geflogen werden.
Der Vorjahressieger Martin Albrecht hat sich
auch in diesem Jahr wieder behaupten können und seinen Titel als Deutscher Meister
nach hartem Kampf erfolgreich verteidigt.
Stendal-Borstel – Als diesmal leider einzigen
ausländischen Gast durften wir wieder Hans-Peter
Etter aus der Schweiz begrüßen. Er hatte mit seiner
Decathlon einen Sieben-Stunden-Flug in Kauf genommen, um sich auf Intermediate-Level der deut-
Platzierungen der DM
im Motorkunstflug 2013
Sportsman
1.
Falko Wünschkowski
Zlin 526
2.
Norman Thinius
Super Decathlon
3.
Patrick Hüller
Extra 200
Bemerkenswert: Sportsman-Pilotin Jutta Carsten
mit ihrer Cessna 152 Aerobat hat hier einen hervorragenden Platz im Mittelfeld erflogen und
konnte einige Hochleistungsflugzeuge auf die
hinteren Plätze verweisen.
Intermediate
Dank der guten Organisation des bewährten Teams
Jürgen Leukefeld und seiner Frau, Silvia Thöle,
sowie den geduldigen und wachsamen Schiedsrichtern unter der Leitung von Michael Garbers, war
es ein rundum gelungener, schöner Wettbewerb.
Am Ende waren sich alle einig: Nach StendalBorstel kommen wir immer wieder gerne! An
dieser Stelle noch mal ein herzliches Dankeschön an unsere Gastgeber.
Advanced
Heike und Heinrich Sauels reisten im Oktober zur
Weltmeisterschaft ins texanische Denison, wo
sie zusammen mit Dagmar Kress auf ihrer Extra
330 SC Deutschland als Spitzensportler vertreten
durften.
Text und Foto: Heike Sauels
1.
René John
Extra 330 SC
2.
Thomas Sachse
Cap 231
3.
Günter Fleischmann
Extra 330 LC
1.
Ralf Aue
Sbach XA42
2.
Florian Berger
Extra 330 SC
3.
Rainer Berndt
Extra 300 SHP
Unlimited
1.
Martin Albrecht
Extra 330 SC
2.
Heinrich Sauels
Extra 300 SC
3.
Ulrich Pade
Sbach 300
Final-Freestyle
1.
Claudius Spiegel
2.
Martin Albrecht
3.
Heinrich Sauels
US-Lizenz
Piloten, die eine amerikanische Lizenz auf Basis ihrer deutschen Lizenz erworben haben, dürfen mit dieser in den USA fliegen, solange die deutsche
gültig ist und sie ein aktuelles Medical haben. Für den Identitätsnachweis wird in der amerikanischen Lizenz die Nummer eingetragen, die auch auf der
deutschen steht. Mit der Umschreibung der deutschen Lizenzen in europäische ändert sich aber diese Kennziffer. Das bedeutet, dass die Nummern auf
den amerikanischen und europäischen Lizenzen nicht mehr übereinstimmen. Die FAA hat nun erklärt, dass die amerikanischen Lizenzen umgeschrieben
werden können. Das Verfahren dafür ist einfach und auf der Information der FAA beschrieben. Deutsche Piloten, die eine „echte“ amerikanische Lizenz
erworben haben, brauchen nicht aktiv zu werden. Diese Lizenzen sind unabhängig von deutschen Nachweisen gültig.
Text: DAeC
26 M o t o r f l u g / U L
der adler 11/2013
12. FAi-ul-euroPAmeisterschAFt
zum mehrfachen Klassensieger Jan Lukes aus
Tschechien. Dieser Zweikampf hatte seinen Höhepunkt am letzten Wertungstag, als die Piloten mit
sieben Kilogramm Sprit in die Luft geschickt wurden. Ziel war es, so lange wie eben möglich oben
zu bleiben. Nübling kämpfte verbissen um jeden
Bart, den er im zulässigen Wettbewerbsgebiet
rund um den Platz erwischen konnte. Als alle anderen Teilnehmer schon längst am Boden waren
und sich die deutsche Mannschaft bereits sorgen
machte, kam er (mit Reservesprit) knapp acht
Stunden nach seinem Start wieder eingeschwebt.
Seine Konkurrenz war eine gute halbe Stunde
früher wieder am Boden. Dieser Tagessieg festigte
Nüblings zweiten Platz und entsprechend groß
war seine Freude über die FAi-Silbermedaille.
12. FAi-ul-europameisterschaft: mit einer silbermedaille und einem fünften Platz konnten die beiden
deutschen teams aus dem slowakischen kamenica nad chirochou wieder in die heimat reisen
hohe temperaturen, eine buckelige startund landepiste, scharfe konkurrenz aus elf
anderen ländern – das waren die widrigkeiten, mit denen das kleine deutsche team
bei der 12. FAi-ul-europameisterschaft zu
kämpfen hatten. Aber um es vorwegzunehmen: dieser „kampf“ wurde bravourös gemeistert. mit einer silbermedaille und
einem fünften Platz konnten die beiden
deutschen teams aus dem slowakischen
kamenica nad chirochou wieder abreisen.
ulrich nübling kann mit einer silbermedaille
in der klasse Al 1 (dreiachser, einsitzig)
nach hause fahren. bei der letzten Aufgabe,
einem thermikflug mit begrenzter benzinmenge (7 kg), war er acht stunden in der luft.
damit holte er sich den tagessieg und näherte sich im gesamtergebnis dem europameister jan lukes aus tschechien auf rund
350 Punkte. Viktor wyklicky und sven harsch
belegten in der trike-doppelsitzerklasse den
fünften Platz und gehen mit einer FAi-urkunde
nach hause. die meisterschaften fanden
vom 10. bis 17. August 2013 statt.
kamenica (slowakei) – Ulrich Nübling aus
Denzlingen mit einem einsitzigen Moskito und das
Team Viktor Wyklicky/Sven Harsch hatten sich bei
der Deutschen Meisterschaft in Gelnhausen qualifiziert und waren auch bereit, die Herausforderungen
einer internationalen Meisterschaft anzunehmen.
Wyklicky ist ein alter Hase im Wettbewerbsgeschäft
und Nübling war zum ersten Mal dabei. Entspreder adler 1 1 / 2 0 1 3
chend aufgeregt war der Familienvater, als er mit
dem Flieger auf dem Anhänger am Wettbewerbsort, nur 40 Kilometer von der Grenze zur Ukraine, eintraf. Wyklicky dagegen war, wie immer bei
Meisterschaften in Europa, auf dem Luftweg angereist. in zwei Tagen von Berlin, wo der Flieger
beim Hersteller überholt worden war, führte sein
Flug über Polen und Tschechien nach Spitzerberg
bei Wien und dann weiter über die Slowakei,
rund um die Tatra in Polen nach Kamenica.
Wettbewerbe bei UL-Fliegern bestehen immer aus
den drei Elementen Navigation, Präzision und
Wirtschaftlichkeit. Die Navigationsaufgaben waren für Ulrich Nübling in seinem engen Einsitzer
schon technisch eine Herausforderung. Wo die
Karte im Maßstab 1:200.000 festklemmen, wo die
Suchfotos platzieren, wie die Stoppuhr anbringen,
wo den Logger für die Auswertung festmachen?
irgendwie wurden diese Probleme gelöst und unvermittelt sah er sich schon in direkter Konkurrenz
in der deutlich besser besetzten Klasse der doppelsitzigen Trikes musste sich das Team Wyklicky/
Harsch gegen die Spitzenpiloten aus Tschechien,
Polen, Frankreich und England durchsetzen. Dank
seiner Routine und seiner besonnenen Streckenplanung sammelte Wyklicky bei den Navigationsaufgaben und bei den Ziellandungen ein gutes
Punktekonto an. Am Ende reichte es für den fünften Platz und damit auch für eine FAi-Urkunde.
Klar, dass am Ende die deutsche Mannschaft sehr
zufrieden war. Besonders der Neueinsteiger Ulrich
Nübling war begeistert von den fliegerischen Erfahrungen, die er sammeln konnte, von der Kollegialität
unter den Wettkampfpiloten und der Unterstützung,
die er von seinem Teamkollegen Viktor erfahren hat.
Sein Ziel ist ganz klar: weitere UL-Flieger mit dem
Wettbewerbsvirus zu infizieren und selbst bei der
nächsten DM wieder dabei zu sein, um sich für die
Weltmeisterschaft 2014 in Ungarn zu qualifizieren.
Text und Foto: Wolfgang Lintl
(Bundeskommission Ultraleicht im DAeC)
BiTTE VORMERKEN:
25. deutsche meisterschAFt im ultrAleichtFliegen
wann:
wo:
29. mai bis 1. juni 2014
Flugplatz eggenfelden (edme)
weitere informationen:
Wolfgang Lintl, Harzburger Str. 1, 28205 Bremen, E-Mail: [email protected]
Motorflug/UL 27
21. Weltmeisterschaft
im Präzisionsfliegen 2013
Im vergangenen Jahr bekam die Bundesrepublik Deutschland und damit der Deutsche
Aero Club e.V. von der FAI die Zusage für ihre
Bewerbung als Ausrichter der 21. Weltmeisterschaft im Präzisionsflug 2013. Als Austragungsort entschied man sich für den Flugplatz
Bautzen-Litten, die technische Organisation
hatte der Deutsche Präzisionsflug-Verein e.V.
übernommen. Viel Arbeit war bis Ende August 2013 zu erledigen.
Bautzen-Litten – Dann war es endlich soweit:
Die zu fliegenden Strecken waren geplant, Fotoflüge gemacht, Genehmigungen eingeholt und
Schiedsrichter und Helfer waren vor Ort. Im Vorfeld
war für ausreichend Charterflugzeuge gesorgt
worden, Unterkunft und Versorgung waren bestens
organisiert. Nun hofften alle auf fliegbares Wetter.
Schon in der Trainingswoche vor der WM waren die
insgesamt 47 Piloten aus 14 Nationen angereist,
um sich mit den Bedingungen am Flugplatz und
der schönen Oberlausitz bekannt zu machen. Der
Tower hatte viel zu tun: Die Piloten absolvierten
mehrere Trainingsstrecken und bei den Landeübungen kam der Controller kaum hinterher mit dem
Schreiben der Zeiten. So waren beispielsweise
an einem der Trainingstage über 1.400 Flugbewegungen zu registrieren.
Am Sonntag, dem 8. September 2013, wurde dann
auf dem Hauptmarkt in Bautzen die 21. Weltmeisterschaft im Präzisionsflug feierlich durch den Ehrenpräsident der FAI General Aviation Commission,
Vagn Jensen, eröffnet. Schüler des sorbischen
Gymnasiums in ihren heimischen Trachten trugen
die Schilder der teilnehmenden Nationen beim
Aufmarsch der Piloten, dies bot den vielen Zuschauern ein eindrucksvolles Bild.
Tschechische Piloten lieferten
sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen
Am Montag, dem 9. September 2013, entschied der
Wettbewerbsleiter, des Wetters wegen die Landedisziplin durchzuführen. Die Piloten absolvierten
die vier Landungen nach Präzisionsregelwerk bei
kühlen Temperaturen und stark böigem Wind. Die
Schiedsrichter am elektronischen Landefeld glichen
vermummten Gestalten, Zuschauer hielten es meist
nicht sehr lange aus. Am Abend des ersten Wettbewerbstages stand somit schon der weltbeste
28 M o t o r f l u g / U L
Pilot des Landetestes fest. Der tschechische Pilot
Jiri Jakes hatte im Kopf-an-Kopf-Rennen mit seinem
Mannschaftskameraden Petr Opat die Nase vorn.
Damit war auch die erste Voraussetzungsbedingung
zur Gültigkeit der WM erfüllt. Nun noch zwei
Streckendisziplinen (Navigationstests), dann wäre
die WM „im Kasten“.
Deutsche Teilnehmer landeten
im Mittelfeld
Der Dienstag bescherte uns gutes Wetter und
unsere Piloten schlugen sich nach Kräften: Thomas
Kirchner konnte einen 20. Platz belegen, Marcus
Ciesielski den 27. und Klaus Heege kam auf den
28. Platz. Arnold Grubek fand sich auf Platz 33
ein, Henry Franzkowiak landete auf Platz 36,
Robert Deppe auf dem 39. und Andy Johne folgte
mit dem 41. Platz. Dazu muss man wissen: Klaus,
Andy, Arnold und Robert starteten zum ersten
Mal bei einer internationalen Präzi-Meisterschaft.
Natürlich wollten es alle am nächsten Tag besser
machen. Besonders Robert und Marcus ärgerten
sich über ihre Rechenpunkte und nahmen sich
viel vor für den Mittwoch.
Der 11. September 2013, hielt sich bedeckt, was
dem Elan der Piloten aber keinen Abbruch tat. Die
Strecke hielt neben Start- und Finish Point fünf
Wendepunkte bereit und es waren neun Fotos zu
identifizieren. Sie bescherte unseren Piloten die
Plätze 17 (Ciesielski), 20 (Kirchner), 32 (Heege),
33 (Franzkowiak), 34 (Grubek), 39 (Deppe) und 43
(Johne).
Alle Hoffnungen lagen auf
der dritten Strecke
Der Donnerstag aber ließ sich nicht gut an. Das
Wetter war im wahrsten Sinne des Wortes schaurig.
Nach zweimaliger Zeitverschiebung wegen starkem
Regen und schlechten Sichten wurde dann gegen
13 Uhr dieser Navigationstest gecancelt (sehr
zum Leidwesen einiger unserer Piloten, die die
Strecke bereits mit guten Ergebnissen geflogen
waren). Die Wetteraussichten für Freitag, den
13. September 2013, sahen allerdings nicht besser
aus. Die dann zu fliegende Strecke würde nach
Süden in die Tschechische Republik führen, wo sich
am Gebirge die Wolken und Schauer stauen würden. Es war nicht zu erwarten, dass das erforderliche Wetterfenster von fünf Stunden gegeben
ist. Der Freitag war ursprünglich auch geplant für
Aufgereiht wie an einer Perlenschnur: Die
Teilnehmer der 21. Weltmeisterschaft im
Präzisionsfliegen in Bautzen
eine Exkursion der Teilnehmer nach Dresden mit
Sightseeingprogramm. Nun war zu entscheiden:
fliegen oder nicht fliegen. Die Offiziellen entschieden dann in einer längeren Beratung mit den
Team-Managern gemeinsam, am Freitag nicht
mehr zu fliegen. Damit war am frühen Donnerstagabend die Platzierung für die Teilnehmer klar. Das
abschließende Barbecue für die Teilnehmer fand
trotz des Regens in lockerer Atmosphäre statt.
Gelegenheit für mich, mit ein paar Piloten zu
sprechen und ein Resümee zu ziehen:
Der zyprische Pilot, Andreas Solomou, war das erste
Mal bei einer Weltmeisterschaft beim Präzisionsfliegen dabei und erklärte mir, unbedingt weiter
die Präzisionsfliegerei betreiben zu wollen. Ihm
haben besonders die freundschaftlichen Begegnungen der Piloten untereinander und die perfekten
Bedingungen in Bautzen gefallen. Obwohl seine
Voraussetzungen für die wettbewerbsmäßige Fliegerei sehr schlecht seien, will er für die nächsten internationalen Events möglichst viel trainieren. Dasselbe hat auch Robert Verbancic aus Slowenien vor,
der bereits ein alter Hase bei Präzisionswelt- und
Europameisterschaften ist. Auch seine Trainingsmöglichkeiten zu Hause sind fast null. Gleichwohl
hat er einen guten zehnten Platz in Bautzen erreicht.
Seine Einschätzung der WM in Bautzen mit einem
strahlenden Lächeln war kurz und knapp: „Very
good!“
Weltmeister kommt aus Polen
Für die Exkursion nach Dresden am Freitag standen zwei Busse bereit. Mit ihnen wurde auch
eine interessante Stadtrundfahrt unternommen.
Nach einem guten Essen war dann Gelegenheit
der adler 11/2013
zu eigenen Besuchen, so u. a. der Frauenkirche, des
Zwingers und Zentrums. Mit der Rückkehr nach
Bautzen war im „Best Western“ die Abschlussveranstaltung und Siegerehrung angesetzt. Nachdem abermals tollen Essen und der Darbietung
eines sorbischen Dudelsackduos begann die Siegerehrung. Weltmeister wurde der polnische Pilot
Boleslaw Radomski. Thomas Kirchner kam als
bester deutscher Pilot auf den 23. Platz. Marcus
Ciesielski wurde 25., Arnold Grubek 30., Klaus
Heege 33., Henry Franzkowiak 35., Robert Deppe
– unser jüngster Teilnehmer – landete auf dem
39. und Andy Johne auf dem 42. Platz. Das
deutsche Team erreichte in der Nationenwertung
den fünften Platz.
In seiner Schlussrede betonte der Vorsitzende der
Jury, Andrzey Osowski, dass diese 21. Weltmeisterschaft die erste war, bei der es keinen Protest
gegeben hat. Auch der Chief Judge, Paul Szameitat,
hob in seiner Rede die perfekte Organisation des
Veranstalters hervor und bedankte sich beim Organisationsteam und allen Helfern.
Text: Irene Gertel
Fotos: Renate Heege und Annett Scholz
Weltmeister wurde der polnische Pilot Boleslaw
Radomski (Zweiter von links), gefolgt von einem
Landsmann sowie einem Tschechen auf den
Plätzen zwei und drei
Mit der Dynamic nach Samsø
in Dänemark
zen Flug von 1,5 Stunden bis Wyk auf Föhr. Unser
Flug führte uns westlich an Bremen vorbei nach
Bremerhaven, wo uns die Nordsee von ihrer
schönsten Seite empfing. Das Wasser und die
Sonne strahlten um die Wette, die Sandbänke
und Inseln lagen im ruhigen Wasser und es ist
immer wieder ein faszinierendes Bild, das Wattenmeer aus der Vogelperspektive betrachten zu
dürfen. Bei der Hallig Langeness empfing uns
ein freundliches Moin Moin im Kopfhörer, etwas
ungewöhnlich für uns Schwaben dieses Moin
Moin um die Mittagszeit. Wir erhielten die Landebahn 20 und unsere Dynamic setzte sanft im
weichen, frisch gemähten Gras auf.
Wattwandern stand auf dem
Tagesplan
Im Anflug auf den Flughafen der dänischen Stadt Sonderborg
Herbert Böckler vom Aero-Club Heubach und
Roland Rusch von der Fliegergruppe Heubach
berichten von ihrem Kurztrip Anfang Juli auf
die ostdänische Ferieninsel Samsø.
Eigentlich war unsere Reise eine Woche später
geplant, aber das Hochdruckgebiet über England
versprach für die Folgetage bestes Flugwetter, sodass wir uns entschlossen haben, diese Situation
zu nutzen. Von unserem Heimatflugplatz Heubach
bis nach Samsø beinah wolkenloser Himmel und
Sichten über 20 Kilometern versprachen entspanntes, genussvolles Fliegen. Unser Flugzeug
ist eine Dynamic WT 9, LSA Version, ausgestattet
mit allem möglichen Schnickschnack, wie drei
Glasbildschirmen, Autopilot und Einziehfahrwerk.
der adler 1 1 / 2 0 1 3
Mit diesem gigantischen Flugzeug und hervorragendem Flugwetter konnte unserer Reise nichts mehr
im Wege stehen. Wyk auf Föhr war unser erstes Ziel,
welches wir mit einem kurzen Aufenthalt in Porta
Westfalica auch zügig erreichten. Wir landeten zur
Mittagszeit und verzehrten den Rest vom Brunch.
So gestärkt hatten wir dann nur noch einen kur-
Der kleine Flieger umzingelt von Großen auf dem
Vorfeld in Sonderborg
Es war noch früher Nachmittag und der Tag lag
noch vor uns. Der Flugleiter buchte uns freundlicherweise ein Zimmer, es war das letzte im Hotel.
Kurz frisch gemacht und auf an den Strand zu einer
ausgiebigen Wattwanderung. Den ersten Tag haben
wir bei einem Bierchen oder zwei ausklingen lassen.
Der zweite Tag begann wie der erste, mit strahlendem Sonnenschein. Heute sollte unser Flug zu der
Insel Samsø stattfinden. Von Wyk aus ist es nur ein
kurzer Flug von einer Stunde, denn unsere Hightech-
Der erste Zwischenstopp – Porta Westfalica
kommt in Sicht
Motorflug/UL 29
dem Fahrrad fuhren wir etwa eine Stunde nach
Nordby. Vorbei an malerischen kleinen Ortschaften,
hier bekommt man an vielen kleinen Gemüsebuden
das frische Gemüse von der Insel. Kurz vor Nordby
lädt ein schöner Garten zum Eis essen ein. Frisch
zubereitetes Eis von einer Italienerin aus Venedig,
sie hat es nach Samsø verschlagen. In Nordby
angekommen, suchten wir uns eine Bleibe für die
Nacht, viel Auswahl gab es nicht, aber für uns
gut genug.
Am Strand von Samsø gibt es herrlich unberührte
Sandstrände, man kann stundenlang spazieren
gehen. Klares Wasser lädt zum Schwimmen ein,
aber bei den Wassertemperaturen um 16 Grad ist es
eine Herausforderung, doch wir mussten einfach
rein. Also Kleider runter und rein ins eiskalte Nass.
Dies war unser kürzestes Badevergnügen, Dauer
etwa eine Minute. Aber wir können sagen, dass wir
im Kattegat gebadet haben. Bei leckerem Fisch und
einem guten Wein ging auch dieser Tag zu Ende.
Die Dynamic WT 9 leistete stets treue Dienste
Dynamic macht schon mal 120 Knoten. Wir nützten
den kleinen Grenzverkehr und flogen zuerst nach
Sonderborg, ein schöner Flugplatz direkt am Wasser
gelegen. „You are welcome on the runway 32“,
säuselte es im Kopfhörer. Hier wechselten wir
wieder die Pilotensitze und nach kurzem Aufenthalt
begann der genussvollste Flug von Sonderborg
nach Samsø. Die Insel liegt im Kattegat, nördlich
von Fünen.
Anflugverfahren sehen in
Dänemark anders aus
Wir verließen Sonderborg über den Pflichtmeldepunkt Fynshave. Der Flugleiter empfahl uns, nun auf
die Frequenz zu Skystrup zu wechseln. Wir flogen
unterhalb von 5.500 ft von EK-Skystrup, deshalb
interessierte sich der Lotse auch nicht für uns. War
uns auch recht. Westlich ging es nun an Odense
vorbei und die dänische Südsee eröffnete sich mit
all ihrer Schönheit. Kristallklares Wasser, Inseln, die
wie Kleckse im Meer liegen, ein unbeschreiblich
schönes Bild eröffnete sich uns. Etwas ungewöhnlich ist das Anflugverfahren für deutsche Piloten
in Dänemark. Es gibt keinen Flugleiter am Platz,
man schaut sich nach dem Windsack um, legt die
Landerichtung fest, gibt einfach Blindmeldungen
ab und landet. Fertig! Doch an diesem Montag war
es etwas anders. Kurz vor dem Aufsetzen meldete
sich Radio Samsø kurz und bündig: Runway in use
28. Ein freundlicher Empfang bei einer Tasse Kaffee,
ein kurzer Small Talk, das Geld für die Landegebühr einfach in einen Briefkasten geworfen, die
Fahrräder stehen vor dem Terminal 1 und los ging
es, die Insel zu entdecken.
Samsø lebt ausschließlich vom Tourismus und der
Landwirtschaft. Auf dem lockeren, sandigen Boden
gedeihen prächtige, schmackhafte Kartoffeln. Mit
Rustikal, aber dennoch praxistauglich –
die beiden Terminals am Flugplatz der Ferieninsel Samsø
30 M o t o r f l u g / U L
Auf das Hochdruckgebiet
war Verlass
Leider war es schon wieder an der Zeit, Abschied
zu nehmen. Das Wetter war auch am dritten Tag
geradezu perfekt. Wir haben in den drei Tagen
nicht ein einziges Mal eine Wettervorhersage
beim Deutschen Wetterdienst eingeholt, auf dieses
Hochdruckgebiet war Verlass. Zurück flogen wir die
gleiche Strecke. Von Samsø nach Sonderborg, dann
nach Wyk, von dort nach Porta und zum Schluss
nach Heubach, wo wir gegen 18 Uhr landeten.
Eine Genussreise ging zu Ende, mit tollen Eindrücken, bezaubernder Landschaft und freundlichen Menschen. Die größte Herausforderung bei
dieser Reise war das Übersetzen der dänischen
Speisekarte.
Text und Fotos: Roland Rusch
Die beiden Dänemark-Fans Herbert Böckler und
Roland Rusch in Aktion
der adler 11/2013
Segelflug
MWP-Forschungsexpedition NEPAL 2013
werk mit einem 3-D-Modell in hoher Auflösung die
Landschaft unter sich fest. Ergebnisse fließen bei
Katastrophenschutz, Wasserressourcenmanagement,
Klimaforschung, Gletscher-Monitoring und alpiner
Rettung ein. Daran sind die nepalesischen Behörden stark interessiert. Mit Testflügen bis hin zum
Stubaital und der Region Murnau wurde das 3-DModular Aerial Camera System (MACS) unter
Leitung von Jörg Brauchle und zwei weiteren
Wissenschaftlern des DLR Ende August auf Herz
und Nieren sowie auf seine Höhentauglichkeit
getestet. Im Vergleich zu Satelliten bringt das Kamerasystem bedeutende Kostenersparnisse, höhere
Detailschärfe und faszinierende Perspektiven.
Im bayerischen Ohlstadt testete das Mountain Wave Project die Himalaya-Spezialkamera, die im Rahmen
der Sicherheitsforschung vom „Institut für Optische Sensorsysteme“ des DLR entwickelt wurde
„Forschen und Fliegen“ bringt für den Berliner Atmosphärenforscher René Heise nicht
nur einen wissenschaftlichen Reiz. Mit dem
Mountain Wave Project (MWP) hat sich Heise
einen Lebenstraum erfüllt und das unabhängige Projekt ins Leben gerufen. Nun steht mit
der Nepal-Forschungsexpedition dem MWP
eine neue Herausforderung ins Haus. Der
Start ins ferne Asien erfolgte am 8. Oktober
in Berlin. Zwei Stemme S10 VT hoben zur
packenden Luftreise ab, die bedingt durch
die politischen Situationen im arabischen
Raum noch manches zu lösende Problem
bringen wird.
Berlin – Mit mehreren hochkarätigen Wissenschaftlern beschäftigt sich das MWP mit Turbulenzmessungen, Umweltmonitoring, Ozonforschung,
Impulstransporten von der Troposphäre in die
Stratosphäre – wichtig für Wettervorhersagemodelle und Klimamodellierung, Schadstoffausbreitung sowie Luft- und Raumfahrtmedizin.
Mehrere Expeditionen wurden bereits unternommen. Höhepunkte waren Forschungsreisen in
den Jahren 1999 und 2006 nach Argentinien. Dort
wurden Wellenströmungen und Wirbelwalzen,
sogenannte Rotoren, in Segelflugkonfiguration
ausgeflogen und die ersten wissenschaftlichen
Turbulenzmessungen über den Anden bis 12.500
Meter Höhe durchgeführt. Für die Verkehrsluftfahrt
bringen diese Forschungen den Vorteil, dass die
gefährlichen „Luftmonster“ endlich lokalisiert und
vorhergesagt werden können, denn immer wieder
kamen darin Flugzeuge in Luftnot. Die Jets können
nun einen großen Umweg um lokalisierte Gebiete
der adler 1 1 / 2 0 1 3
machen oder sind bei kritischen Landeanflügen wie
beispielsweise in Bilbao auf der Nordseite der
Pyrenäen sensibilisiert.
Im Himalaya sollen
Luftströmungen erforscht
werden
Nun startete Heise im Oktober 2013 ein weiteres
spannendes Projekt. Im Himalaya sollen Luftströmungen über Nepal erforscht werden. Genutzt
werden zwei Motorsegler Stemme S-10 VT, die im
brandenburgischen Strausberg gefertigt wurden.
Eine dieser Forschungsplattformen ist im Besitz der
FH Aachen Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik
und nimmt an der kommenden MWP-Expedition
in Nepal teil. Mit insgesamt 14 Flugetappen wollen
die MWP-Forscher das rund 10.000 Kilometer
entfernte Nepal erreichen. Neben vorgesehenen
Turbulenzforschungen werden mit einer Spezialluftbildkamera Abschnitte der Annapurna- und
Mt.-Everest-Region abgelichtet. Eine besondere
Herausforderung werden auch die Flüge über der
tiefsten Schlucht der Welt, dem Kali-Gandaki-Tal.
Die Spezialkamera wurde im Rahmen der Sicherheitsforschung vom „Institut für Optische Sensorsysteme“ des Deutschen Zentrums für Luft- und
Raumfahrt (DLR) in Berlin-Adlershof extra für
diese Expedition entwickelt und optimiert. Das
Forschungsflugzeug Stemme S10 eignet sich
dank der hohen aerodynamischen Güte ideal für
die notwendigen tiefen Überflüge über den extrem
hohen Bergmassiven mit ihren 8.000ern.
Nach Messkampagnen über Gebirgszügen und
Gletschergebieten hält das technische Wunder-
RBB dreht
Wissenschaftsreportage über
das Projekt
Kurzfristig wurde der Flugplatz Ohlstadt bei Garmisch-Partenkirchen zum MWP-Hauptquartier.
René Heise, Jörg Brauchle vom DLR sowie Professor Peter Dahmann von der FH Aachen waren
mit dem Ablauf der Testreihe weitgehend zufrieden.
Die Daten der Alpenflüge wurden ausgewertet,
bevor im Oktober das Abenteuer Nepal startete.
Bis Ende November werden dort von Pokhara aus in
der Trockenzeit rund um den Mount Everest und den
Himalaya-Hauptkamm zahlreiche Forschungsflüge
in Sachen Atmosphärenforschung und Geländemodellierung in 3-D erfolgen. Selbst die NASA ist an
den Messreihen interessiert, um die Gletscherausdehnung mit vorhandenen Satellitenmessungen
zu vergleichen. Nach einem Kurzbericht über den
letzten Arbeitsbesuch in Tibet wird der öffentlichrechtliche Fernsehsender RBB auch diesmal im
Rahmen einer Wissenschaftsreportage über die
Abenteuer des MWP-Teams und ihre ungewöhnliche Messkampagne zur Erhöhung der Flugsicherheit berichten. Die erste RBB-Dokumentation über
Das Mountain Wave Project präsentierte sich in
Ohlstadt und schäzte die Gastfreundschaft der
Werdenfelser Segelflieger. Zweiter von links
Projektleiter René Heise
Segelflug 31
EDS-Anlagen zur Verfügung. Die STEMME AG wird
hingegen den technischen Support aus dem fernen
Strausberg für die außergewöhnliche Expedition
übernehmen.
Weitere informationen unter:
www.mountain-wave-project.com
sowie www.dlr.de/MACS
Text und Fotos: Lothar Schwark
die stemme s 10 Vtx der Fh Aachen hebt in ohlstadt ab. unter dem rechten Flügel befindet sich in einem
behälter die spezialkamera
die Vorbereitungen wird schon am 11. November
ausgestrahlt.
Besonders freut sich das Team über die Unterstützung von Sponsoren aus der Segelflugszene.
Die Forschungsstemme wird in Pokhara durch
spezielle Jaxida-Bezüge geschützt. Leider stehen
Hangarplätze dort nicht zur Verfügung und Hagel
wird zum Glück im November dort nicht erwartet. Für die Flüge über den Gletscherformationen
werden spezielle Sonnenbrillen von AERO OPTiK
genutzt und der Büscher Flugversand stellt moderne
Vergleich des srtm- mit dem vom dlr-mAcs
erstellten höhenmodell (quelle: dlr)
lAutlose historiker über hAmPshire
eine Boeing 757 auf Gras zwischen Runway und
Werft rollen sehen möchte, dem sei Lasham
empfohlen. Aber auch für Fluglager bietet sich
dieses Gelände an, da eine gute infrastruktur
vorhanden ist und in der Umgebung sehr schöne
Pensionen zu finden sind. Die südenglische Landschaft hat ihren eigenen Charme, mit der Küste in
Sichtweite, wechselnden Wetterlagen und ausreichend guter Thermik.
lasham Airport: schauplatz der diesjährigen
Vintage glider club rallye
im gründungsland des Vintage glider clubs
(Vgc) trafen sich die mitglieder im August
zu ihrer traditionellen rallye. 164 Piloten plus
begleiter aus 13 ländern hatten immerhin 98
alte segelflugzeuge mitgebracht, um nicht
nur gemeinsam zu fliegen, sondern auch den
40. geburtstag der weltweiten Vereinigung
zu feiern. und trotz befürchtungen schaute
die sonne jeden tag fleißig zu und erzeugte
ausreichende thermik für die alten gleiter.
Lasham, rund 80 Kilometer südwestlich von London
gelegen, ist das größte Segelflugzentrum in England. Wie so viele Fluggelände ist es ein ehemaliger
Militärflugplatz mit ausreichender Größe, einer
professionellen Segelflugschule sowie einem LTB
zur Wartung von Boeing-Frachtmaschinen. Wer also
32 Se g e l f l u g
in der Zeit der Rallye des Vintage Glider Clubs, vom
3. zum 10. August, konnten so 943 Windenstarts
und 484 Flugzeugschlepps von Lasham aus absolviert werden. Die längsten Flüge dauerten bis
zu 6,5 Stunden und der ehem. Vize-Weltmeister
Justin Wills flog mit dem „Rhönbussard“, einer
deutschen Konstruktion von 1933, während der
Rallye einen 300-Kilometer-Zielrückkehrflug.
Erstaunlich war die Präsenz alter deutscher Konstruktionen, angeführt vom „Hols der Teufel“ von
1932 bis zum ersten Kunststoff-Segelflugzeug
„Phönix“ von 1957. Die baden-württembergische
Flagge hielten die Fliegerkameraden Hurrle und
Gilles aus Gaggenau (Standard Austria), Familie
Sammet (L-Spatz), Gere Tischler (L-Spatz) und
Rolf Braun vom Nortel (Kranich iii) hoch. Besonders
bei den Gaggenauer Fliegern war das Grinsen nicht
mehr aus dem Gesicht zu bringen, denn beide
durften die „Minimoa“ fliegen – der meist unerfüllte Traum vieler Segelflieger.
Der Vintage Glider Club, eine mittlerweile weltweit
aktive Vereinigung von Freunden alter Segelflugzeuge mit aktuell rund 900 Mitgliedern, wurde vor
40 Jahren gegründet. Chris Wills hatte damals die
idee, dass alte Segelflugzeuge erhalten werden
müssen – obwohl ein Doppelsitzer „Kranich ii“ damals erst knapp über 30 Jahre alt war. Von einer
Handvoll interessenten gegründet, fanden seither
jedes Jahr gemeinsame Fliegertreffen, die sogenannten „Rallyes“ in den verschiedensten europäischen Ländern statt. Aus frühen, schreibmaschinengeschriebenen Mitteilungsblättern ist für
die Mitglieder des VGC ein eigenes Magazin entstanden, welches die Gemeinschaft weltweit
über Restaurierungsprojekte, Historie und Veranstaltungen informiert. Zum 40. Geburtstag wurde ein
Jubiläumsbuch erarbeitet, in dem die Mitglieder in
verschiedenen Sprachen und vielen Bildern über
in originaler militär-bemalung fliegt diese
slingsby t31 heute für rein friedliche Zwecke
der adler 11/2013
stattfinden, dem geht ein Vortreffen im niedersächsischen Wilsche vom 26. bis 31. Juli voraus –
dieses steht auch Nichtmitgliedern zum „Hineinschnuppern“ offen. Mehr informationen zum
Vintage Glider Club mit Überblick über kommende
Veranstaltungen, entsprechende Kontakte und zum
Jubiläumsbuch finden sich auf der Homepage:
www.vintagegliderclub.org.
300 historische Segelflugzeuge mit der individuellen Geschichte dazu vorstellen.
ständiges, museales Zuhause. Während der Rallye
wurde in Lasham das „Gliding Heritage Center“
eröffnet, ein Segelflugmuseum mit meist flugfähigen Maschinen. Der Hangar wurde innerhalb
weniger Monate von freiwilligen Helfern gebaut,
Grundlage war eine Stiftung des 2009 verstorbenen
Gründers des VGC, Chris Wills. Weitere Ausbaustufen, wie der Bau eines Archivgebäudes und einer
Werkstatt, sind abhängig von der Spendenlage
angedacht. Feste Öffnungszeiten gibt es noch
nicht, sie sind aber auf der Homepage des „Gliding
Heritage Centre“ abzufragen.
Zwar gibt es in England sehr viele Luftfahrtmuseen,
aber der Segelflug hatte bisher noch kein eigen-
Das Treffen im kommenden Jahr wird vom
2. bis 14. August im dänischen Arnborg
Text: Peter Ocker
Fotos: Alexander Gilles
Peter ocker im rhönsperber
CHRiSTOF GEiSSLER – UNSER MANN BEi DER iGC
„ich möchte meinen beitrAg dAZu
leisten, den segelFlug Fit Für
die ZukunFt Zu mAchen“
der adler: eine Frage, die sicherlich viele
unserer leser interessieren wird. wie würdest du dich als luftsportler und mensch
selbst charakterisieren?
Geißler: Keine leicht zu beantwortende Frage; aber
ich bin doch stark naturverbunden und empfinde
das Segelfliegen immer wieder als große Freiheit
und beeindruckende Auseinandersetzung mit Natur
und Technik; dann bin ich wohl ziemlich zielstrebig
und ausdauernd; das lässt sich auch an einer
Sportart ablesen, die ich lange auch noch parallel
zum Segelfliegen als Hochleistungssport betrieben
habe und dabei auch zwei Jahre lang als Sportsoldat in der Sportfördergruppe der Bundeswehr
aktiv war, nämlich Skilanglauf. Allerdings habe
ich während der Flugsaison an Wochenenden das
notwendige tägliche Training geschwänzt und bin
stattdessen zum Segelfliegen gegangen.
obermayer aus Aalen sitzt du als deutscher
Vertreter im höchsten segelfluggremium, der
igc. welchen eindruck hast du über die jahre
hinweg von der Arbeit im weltweit wichtigsten gremium der segelflieger gewinnen
können?
Geißler: Vor Hanno Obermayer war ja mein Freund
und Vereinskamerad Axel Reich langjähriger IGCDelegierter des DAeC und Vizepräsident der IGC.
Er ist auch heute noch für die IGC als Mitglied
des Annex-A-Komitees (Regelkomitee) tätig;
auch als Steward bei internationalen Meisterschaften und durch ihn habe ich schon über viele
Jahre hinweg einen guten Einblick in die Aufgaben
und Abläufe bekommen; er unterstützt mich
heute noch in vielerlei Hinsicht. Die IGC als rein
ehrenamtliche Organisation der Segelflieger in
der FAI lebt durch die große Motivation und das Engagement seines Präsidenten, seiner Vizepräsidenten und der IGC-Delegierten der Nationalen
Luftsportorganisationen (NAC); so bin ich eben IGCDelegierter der Buko Segelflug und vertrete auch
deren Interessen; also nicht meine eigenen, sondern immer die mit dem Referat Sport der Bundeskommission (Buko) Segelflug abgestimmten Themen und Interessen.
der adler: christof, du zählst nicht nur zu den
besten segelfliegern deutschlands, sondern
bist seit einigen jahren auch ein erfolgreicher
sportfunktionär. Als nachfolger von hanno
Mein allgemeiner Eindruck von der Arbeit in der IGC
ist der, dass viele Abläufe streng durch die FAI
vorgegeben sind und daher die Entscheidungswege und Abläufe manchmal etwas langwierig
Geißler: Ich bin mal mit meinem Klassenkameraden
Dirk und seinem Bruder Axel Reich auf das Segelfluggelände Freudenstadt-Musbach gegangen und
da habe ich ganz schnell das Segelfliegen angefangen. Das war 1980 und das Segelfluggelände
Musbach ist bis heute meine fliegerische Heimat
geblieben.
christof geißler – ein machertyp, der dennoch
bodenständig geblieben ist
christof geißler (51), spitzensportler und Funktionär zugleich, im interview. der Freudenstädter stand der adler-redaktion rede und
Antwort und gab dabei interessante und
bislang für viele unbekannte einblicke in
seine Person, aber auch in die Arbeitsweise
der igc, dem weltweit höchsten gremium
des segelfluges weltweit.
der adler: christof, du bist luftsportler mit
leib und seele. wie bist du denn eigentlich
zum Fliegen gekommen?
der adler 1 1 / 2 0 1 3
Segelflug 33
sind; und man muss gewisse Abläufe auch erst
einmal kennenlernen, um dann Interessen des
DAeC/Buko Segelflug erfolgreich durchzusetzen.
Dann ist es eben wie in der Politik, dass man sehr
viel Lobbyarbeit bei anderen Nationen für die eigenen Interessen und Anliegen machen muss. Aber
alle sind Segelflugenthusiasten und man versteht
sich daher ganz gut; bei Meinungsverschiedenheiten darf jeder seine Meinung sagen, aber nur
einmal; und wenn alle die etwas zu einem Thema
zu sagen, hatten durch sind, wird abgestimmt und
dann geht es mit dem nächsten Thema weiter …
Der adler: Wenn du in wenigen Sätzen einem
Segelfliegerkameraden erklären müsstest,
was die Kernaufgaben der IGC sind – was
würdest du ihm antworten?
Geißler: Kernaufgaben sind das Regelsystem für
internationale Meisterschaften (Welt- und Kontinentalmeisterschaften); das Ausschreiben und
Ausrichten internationaler Meisterschaften, wobei
dann nationale Aeroclubs mit ihren Vereinen und
Flugplätzen als Veranstalter fungieren; die IGC
stellt Stewards und Jury für internationale Meisterschaften zur Unterstützung der Veranstalter und
zur Überwachung und Einhaltung der Regeln.
Und dann ist die IGC noch für das Regelwerk der
Rekordflüge im Segelflug zuständig; und das ist sehr
umfangreich; es fängt schon beim Leistungsabzeichen der Silber -C an, bis zu Welt- und Kontinentalrekorden der verschiedenen Kategorien.
Der adler: Wo würdest du sagen, bestehen
aktuell die größten und wichtigen Aufgaben,
die es im Luftsport und ganz besonders im
Segelflug national wie international zu bewältigen gilt?
Geißler: Die wichtigsten Aufgaben und Herausforderungen sind die Erhaltung des Luftraumes
und der Flugplätze für den Luftsport allgemein,
sinnvolle und praktikable Regelungen der Lizenzierung national oder europaweit genauso wie die
Themen der Bauvorschriften, Zulassung, Wartung
und Instandhaltung unserer Segelflugzeuge,
Schleppflugzeuge und alles, was dazugehört. Und
erst wenn all das durch unermüdliche Arbeit
unserer Verbände verfügbar ist, können wir uns
unter Regie der FAI/IGC um Rekordflüge und internationale Meisterschaften kümmern. Insofern sollte
man die Aufgaben und Arbeit der IGC nicht überbewerten. Aber sie gehört untrennbar wie bei
jeder Sportart hinzu ,die vom Breitensport bis zum
Spitzensport organisiert ist und damit in das Sportsystem in Deutschland passt und so auch ihre
politische Legitimation und Unterstützung hat. Im
34 Se g e l f l u g
Hinblick auf Luftraum, Flugplätze und anderes
undenkbar, dass es nicht so wäre. Die für die IGC
wichtigen Aufgaben wie Weiterentwicklung des
Regelwerkes für Meisterschaften, Ausschreiben
und Ausrichten von Welt- und Kontinentalmeisterschaften (z. B. Europameisterschaften) erscheinen
dagegen von nachgeordneter Wichtigkeit.
Der adler: Du bist mittlerweile einer von insgesamt fünf Vizepräsidenten der IGC. Wie
kam es dazu?
Geißler: Durch meine Mitarbeit in der IGC bei
aktuellen Themen und durch meine Arbeit als
Chairman des Handicap Committees (derzeit gibt
es Handicaps für Clubklasse und Doppelsitzerklasse) habe ich wohl schnell das Vertrauen
vieler IGC-Delegierter erhalten und bin so 2012
auf der IGC-Hauptversammlung in Holland zu
einem der fünf IGC Vice Presidents gewählt
worden; also in den Vorstand der IGC. Bestimmt
hat es auch eine Rolle gespielt, dass ich mit der
Erfahrung bei der Organisation und Durchführung
von internationalen Meisterschaften auf meinem
Heimatflugplatz Freudenstadt und durch die mehrmalige Teilnahme bei Europameisterschaften
Kenntnisse und Erfahrungen habe, die für diese
Arbeit von großem Nutzen sind; und bei den IGCDelegierten besteht sehr wohl die Ansicht, nach
Möglichkeit einen Vertreter der größten Segelflugnation im Vorstand zu haben.
Der adler: Mit welchen Vorstellungen und
Zielen hast du das Amt angetreten?
Geißler: Mit meiner Arbeit möchte ich dazu beitragen, unseren Sport auf internationaler Ebene
zu fördern, Interessen des DAeC/Buko Segelflug einzubringen und durchzusetzen und somit
den Segelflug als Wettbewerbssport für die Zukunft fit zu machen. Weiterhin ist es mir ein Anliegen, faire und der Sicherheit dienende Regeln
zu haben oder sie dahingehend zu entwickeln.
Der adler: Das klingt nach zeitintensiver
gremienpolitischer Arbeit. Findest du neben
alledem, deinem Beruf und der Familie
überhaupt noch Zeit zum Fliegen?
Geißler: Die Frage ist natürlich naheliegend. Aber
Zeit zum Fliegen nehme ich mir schon, auch für
Wettbewerbe. Aber es ist eben schon so, dass man
nicht alles gleichzeitig machen kann und nachdem ich mich entschieden habe, aktiv in der IGC
und für die Buko Segelflug des DAeC zu arbeiten,
muss ich eben auf manche eigennützigen Dinge
verzichten. Und da bin ich in guter Gesellschaft
mit vielen Ehrenamtlichen in BWLV und DAeC.
Meiner Frau und meiner Tochter bin ich natürlich
zu Dank verpflichtet, nachdem sie es akzeptieren,
dass ich doch viel Zeit für die IGC aufwende und
dann zusätzlich noch öfter weg bin.
Der adler: Wie kann sich der Luftsport deiner
Meinung nach weiterentwickeln, beziehungsweise wie sieht der Luftsport der Zukunft aus?
Geißler: Ich spreche da nur mal für den wettbewerbsmäßig betriebenen Segelflug. Auch wenn
es national hier und da die Forderung nach weniger
Wettbewerbsklassen mit weniger Titelträgern
gibt, so wird die Realität eher anders aussehen.
Die Klassenvielfalt steht international gar nicht
zur Disposition. Dazu kommt nun noch die 13,5m-­
Klasse nach Wegfall der World Class. Mit der
Segelflug-Grand-Prix-Serie, die von der IGC intensiv
unterstützt wird, ist eine weitere Wettbewerbsart
hinzugekommen. Zwar wird diese in Deutschland
noch nicht so richtig unterstützt, aber das wird
sich im Laufe der Zeit ändern. Dabei muss das
nicht genau die derzeitige Form des IGC Grand
Prix sein; aber eine Wettbewerbsform, die neben
dem sportlichen Wettkampf zwischen den Piloten
eine bessere Einbindung der Zuschauer und bessere
Möglichkeiten zur transparenten Darstellung von
aktuellem Zwischenstand und erzieltem Endresultat ermöglicht, hat ein großes Zukunftspotenzial
und dient in besonderer Weise als Werbung für den
Segelflugsport. Um dazu einen besseren Einblick
zu erhalten, habe ich gerade an dem nach IGCGrand-Prix-Regeln geflogenen OLC Glider Race
auf der Wasserkuppe mitgemacht. Das war sehr
interessant und aufschlussreich für mich, hat riesig
Spaß gemacht und bringt definitiv weitere Vielfalt
und Herausforderungen in den Wettbewerbsflug.
Die klassischen Wettbewerbe und Meisterschaften
werden erhalten bleiben, nur das Regelwerk wird
sich weiterentwickeln müssen. Aus meiner Sicht
sollten dabei unbedingt sicherheitsrelevante
Aspekte und Abläufe im Vordergrund stehen.
Der adler: Vervollständige bitte folgenden
Satz: Segelflug ist für mich …
Geißler: Segelflug ist für mich nach wie vor das
Erleben großer Freiheit und die faszinierende
Auseinandersetzung mit Natur und Technik; und
beim Wettbewerbsflug kommt dann noch die
Dimension des Wettstreits mit anderen Piloten
hinzu.
Der adler: Wir danken dir für das Gespräch.
Das Interview führte Manuel Löhmann
Foto: Lothar Schwark
der adler 11/2013
bruchsAl, die sechste
KUNSTFLUG- UND GOURMETWOCHE iN NORDBADEN
Saulgau heimgesucht hatte, in Bruchsal nicht gesichtet. Das Wetter hat
auch dafür gesorgt, dass Salzmann und die D-ELUF in Walldürn festsaßen.
Die Walldorfer Kameraden haben dankenswerterweise kurzfristig mit ihrer
Maule ausgeholfen. Die schleppt auch schön.
die kunstflug- und gourmetwoche in bruchsal ist immer ein erlebnis
bruchsal – Wie jedes Jahr im September trafen sich dieses Jahr zum
sechsten Mal in Folge die üblichen Verdächtigen um Tom Neudel (initiator
und Urgestein, Sinsheim), Robin Kemter (amtierender Advanced Vizesegelkunstflugweltmeister, auch Sinsheim) und Volker Fierhauser (Vorstand,
Bruchsal) sowie Barbara Gerkhard (Fluglehrerin, Heiligenberg), Matthias
Weckemann (Fluglehrer, Malsch-Letzenberg), Schorsch Dörder (Fluglehrer und
Prüfer, global) und Elsbeth (Hund, Neufundland) zum Kunstfliegen einerseits
und zum Essen und Trinken andererseits in Bruchsal.
Wieder wurden von der Veranstaltung auch bislang Unverdächtige angelockt,
um in wie immer lockerer Atmosphäre Kunstflugfiguren an den Himmel über
Bruchsal zu pilotieren. Diesmal waren es ein Jungfluglehrer aus LauffenBönnigheim (Tim Beyl), zwei gerade noch junge Fluglehrer aus Walldorf
(Peter Denner und Thomas Kühn aus Walldorf), einer der mal Fluglehrer wird
(Thorsten Backhaus aus Walldorf) und Jelmar Wassenaar, Entwicklungsleiter
des in direkter Nachbarschaft von Bruchsal ansässigen Herstellers von Segelflugzeugen, und Sebastian Scholz, Praktikant ebenda aus Bremen. Angelockt
durch die kunstvolle Fliegerei wurden auch zwei Herren vom LBA, die der
Veranstaltung ganz zufällig einen Besuch abstatteten.
Das Wetter war nicht immer auf unserer Seite. Zu Beginn der Woche hat es
bei zum Teil niedriger Basis arg quer gewindet und geregnet. Das war dieses
Jahr nichts Neues, wir erinnern uns ungern an den Frühling. immerhin wurde
die gelbe Badequietschente, die den diesjährigen Salzmann-Cup in Bad
Am Donnerstag wurde das Wetter endlich besser und Salzmann stieß zur
Truppe. Alle vorhandenen und mitgebrachten Flugzeuge (Fox, Lo 100, SZD 59,
Salto, Pilatus B4) konnten endlich aufgebaut werden. Jeden Abend beim
Einräumen lief Hallenverschachtelungsmeister Florian zur Höchstform auf
und nutzte jeden Quadratzentimeter des Bruchsaler Hangars (so voll war der
noch nie), sodass kein Flieger, mit oder ohne Motor, abgebaut werden oder
die Nacht im Freien verbringen musste. Sämtliche Übungen nahmen einen
guten Verlauf, sodass folgende Leistungen erflogen wurden:
Thorsten Backhaus
Kunstflugberechtigung Segelflug
Tim Beyl
Kunstflugberechtigung Segelflug
Peter Denner
Kunstflugberechtigung Motorsegler
Leistungsabzeichen Bronze Segelkunstflug
Anatol Roth
Kunstflugberechtigung Motorsegler
Sebastian Scholz
Leistungsabzeichen Bronze Segelkunstflug
Gekocht wurde natürlich auch. Von Züricher Geschnetzeltem ging es über
Hamburger und Coq au Vin zum Spießbraten. Volker hat den Beweis erbracht,
dass man auch mit Fleisch von nicht in Amerika (Nord oder Süd) aufgezogenen
und zubereiteten Kühen mit Genuss verzehrbare Hamburger braten kann.
Am Abschlussabend kochte Peter Spießbraten – superb.
Wir bedanken uns bei allen Fluglehrern, Organisatoren, Schlepppiloten und
natürlich bei den Bruchsaler Fliegerkameraden (besonders bei Volker) für
Zeit, Geduld, infrastruktur, Essen, Trinken, Flugzeuge und Flugplatz. Wir freuen
uns auf nächstes Jahr.
Text und Foto: Wolfgang Weber (FSR Kraichgau e.V.)
FLUGSAiSON 2014
bewerbung Für die beiden AmF-FörderFlugZeuge bis Zum 15. jAnuAr 2014
Der Dr. Angelika Machinek Förderverein Frauensegelflug vergibt auch für das kommende Jahr zwei wettbewerbstaugliche Flugzeuge der Clubklasse an
talentierte Nachwuchspilotinnen. Für die Hornet mit dem Wettbewerbskennzeichen „AM1“ und die Standard Libelle („AM2“) können ab sofort Bewerbungen
eingereicht werden.
Die Bewerbungsfrist läuft am 15. Januar 2014 ab, die Auswahlentscheidung wird den Pilotinnen spätestens im Rahmen des Hexentreffens vom 24. bis 26. Januar
in Dachau bekannt gegeben. Es ist geplant, jedes Flugzeug maximal zwei Pilotinnen zur Verfügung zu stellen, damit möglichst viel Erfahrung in einer
Saison gesammelt werden kann. Damit ergänzt der AMF in sinnvoller Weise das Spektrum der Förderflugzeuge z. B. des DAeC und von Fördervereinen wie in
Baden-Württemberg oder Rheinland-Pfalz und setzt den Fokus gezielt auf die Förderung von Segelfliegerinnen. Die AM1 und AM2 verbuchten 2013 über 280
Flugstunden. Dies zeigt, dass sich das Konzept, das seit 2008 vom AMF angeboten wird, bewährt und die AMF-Pilotinnen davon fliegerisch profitieren können.
Die Bedingungen und Formulare finden sich im internet unter: www.am-foerderverein.de/flugzeuge.html
red.
der adler 1 1 / 2 0 1 3
Segelflug 35
PROGRAMM:
bAden-württembergischer
segelFliegertAg 2013
termin: samstag, 23. november 2013
wann: 9:30 uhr bis 18:00 uhr (saalöffnung 9:00 uhr)
wo:
universität stuttgart, gebäude 47,
Pfaffenwaldring,
70569 stuttgart-Vaihingen
eintritt: 8,00 euro erwachsene und 4,00 euro ermäßigt
(schüler, studenten, jugendliche bis 21 jahre –
gegen Vorlage des Ausweises)
teller
Frühaufs hnt!
belo
n
e
rd
e
w
nehmer,
Alle Teil dabei sind,
h
0U r
die bis 1 tolle Preise
e
n
n
kö n nen!
gewin
Programm:
in einem Festakt, Beginn 9:30 Uhr (Saalöffnung: 9:00 Uhr), werden die Sieger der
baden-württembergischen DMSt-Wertung 2013 bekannt gegeben. Den diesjährigen Festvortrag zum Thema „Thermik fürs Gehirn! Warum Mentales Training
im Luftsport so wichtig ist“ wird der bekannte Businesscoach, Buchautor und
Luftsportler Rainer Krumm halten. Ergänzt werden die Fachvorträge durch ein
breites Spektrum an Ausstellern, die ihre Produkte im Foyer der Universität dem
Fachpublikum präsentieren.
Zeit
themA (hörsAAl 47.01)
09:00
Saalöffnung
09:30 – 09:45
Begrüßung und Grußwort
09:45 – 10:15
dmst-siegerehrung (wertung baden-württemberg) 2013
10:30 – 11:30
Festvortrag: „thermik fürs gehirn! warum mentales training im luftsport so wichtig ist“ Rainer Krumm
11:30 – 12:00
Mittagspause - Verlosung der Preise
12:00 – 13:00
„1.750 kilometer über den Alpen, der Flug des jahres“ Mathias Schunk
13:15 – 14:15
„meisterschaftserfolge bei europa- und weltmeisterschaften 2013“
Marco Barth (Junioren-WM in Polen),
Susanne Schödel (Damen-WM in Frankreich),
Robin Kemter (WM im Segelkunstflug in Finnland)
Gaby Haberkern (EM in Polen)
Markus Frank (EM in Frankreich)
14:30 – 15:30
„was gibt es neues bei den scheinen und der cAmo?“ n.n. / Werner Scholz
15:45 – 16:45 (Doppelvortrag)
„Projektbericht zur fs 35 der Akaflieg stuttgart“ Johannes Sander
„untersuchung zum nachlaufeinfluss von windenergieanlagen auf segelflugzeuge im flugplatznahen
bereich – erste ergebnisse“ Hannah Schimmels
17:00 – 18:00
„wellensegelfliegen im schwarzwald“ Philipp Butz
18:00
Abschluss des Segelfliegertages
Anmerkung: änderungen vorbehalten
Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt – die Akaflieg Stuttgart versorgt Sie gerne mit warmen und kalten Speisen.
Verlosung: der Frühe luFtsPortler
gewinnt die Preise
Das frühe Aufstehen lohnt sich! Alle Besucher des Segelfliegertages, die
ihre Eintrittskarte in der Zeit zwischen 9 und 10 uhr erwerben bekommen
die Möglichkeit, an der Verlosung ganz besonderer Preise wie einem Butterfly Display, einem Flug im Simulator und noch vielem mehr teilzunehmen.
die offizielle Auslosung der lukrativen Preise erfolgt nach 11:30 uhr
in der mittagspause im Vortragssaal 47.01.
36 Se g e l f l u g
mit freundlicher unterstützung durch:
bitte beachten: in den beiden Foyers der Universität bieten über 20 Anbieter und Aussteller segelflugspezifische Produkte und Dienstleistungen an.
Auf der nachfolgenden Liste wissen Sie welche Aussteller dies sind. Vorbei
schauen lohnt sich!
der adler 11/2013
Ausstellerliste – Baden-Württembergischer Segelfliegertag 2013
Aussteller
Warenangebot/Dienstleistung
Homepage
Accu – 24 Batterien & Systeme
Akkus und Ladetechnik
www.accu-24.de
Aero Optik – V. Meyer Augenoptik GmbH
Sonnenschutzbrillen
www.aero-optik.de
AERO-WORKS Dirk Weiskat
Transportanhänger für Segelflugzeuge
www.aero-works.de
AIR Avionics – Butterfly Avionics & Garrecht
Avionik
Avioniksysteme für Kollisionswarnung,
Navigation und Sicherheit
www.butterfly-avionics.com
AMF – Dr. Angelika Machinek Förderverein
Frauensegelflug e.V.
Förderverein für Frauensegelflug
www.am-foerderverein.de
Becker Flugfunkwerk GmbH
Funkgeräte und Transponder
www.becker-avionics.com
DASSU Deutsche Alpensegelflugschule
Unterwössen
Flugschule
www.dassu.de
Förderverein für Segelkunstflug im BWLV e.V.
Förderverein
http://segelkunstflug.mediencluster.de
Förderverein für Strecken- und Wettbewerbssegelflug in Baden-Württemberg e.V.
Förderverein
www.sbw-foerderverein.de
Fliegerschule Wasserkuppe
Flugschule
http://fliegerschule-wasserkuppe.de
Fränkische Fliegerschule Feuerstein e.V.
Flugschule
www.edqe.de
Funkwerk Avionics GmbH
Funkgeräte und Avionic
www.funkwerk-avionics.com
Irlshop Luftfahrtzubehör
Luftfahrtzubehör
www.irl-shop.de
ISS – AVIATION
Flugzeug An- und Verkauf
www.iss-aviation.de
ISS-Protect
Allwetterschutzbezüge
www.aeroprotect.de
Jaxida Cover by Uli Schwenk
Jaxida Cover Flugzeugbezüge,
Bekleidung
www.schwenk-mode.de
Junkers Profly GmbH
Silent, Banjo-Verkauf, Rettungsfallschirme, Propeller und Zubehör
www.junkers-profly.de
LX Avionik e.K.
Navigationsinstrumente
www.lx-avionik.de
LX Navigation
Navigationsinstrumente
www.lxnavigation.com
RBE-Avionic GbR
Avionik-Produkte
http://rbe-avionik.de
Spekon Sächsische Spezialkonfektion GmbH
Rettungsfallschirm und Seilschirme
www.spekon.com
TEKK – Technische Konsultation Keim
Cambridge Variometer und Zubehör
www.tekk-home.de
der adler 1 1 / 2 0 1 3
Stand: 18.10.2013
Logo
Segelflug 37
Segelkunstflug-Event in Hayingen
Es war eine Typenvielfalt vertreten wie sonst nur
auf Wettbewerben: Fox, Swift, ASK-21, SZD-59 und
Luňák sorgten für Abwechslung und als besonderes Highlight war der 2. Prototyp des SZD-54 Perkoz am Platz, dessen Musterzulassung fast abgeschlossen ist. Dieser konnte mit und ohne lange
Ohren von allen Interessierten probegeflogen
werden und sorgte in allen Fluglagen für glückliche Piloten.
Bis zu vier Schleppmaschinen brachten die nötige
Lageenergie, die mit zunehmender Perfektion in
Figuren umgewandelt wurde. Wir danken unseren
Schlepppiloten für deren unermüdlichen Einsatz,
allen voran Wilhelm Duerkop unserem „Salzmann“
mit seiner Piper und natürlich auch Andi, Erich,
Rainer, Bernd und Fisch. Auch das Hayinger UL
„C42“ machte dabei selbst vor ASK21 und SZD
„Perkoz“ eine gute Figur und brachte uns flott,
souverän und vor allem günstig auf Höhe.
Kunstflug: Kopfüber ins Vergnügen stürzen
Vom 30. September bis 5. Oktober fand in
Hayingen ein vom Luftsportverein Hayingen
e.V. organisierter Grund- und Weiterbildungslehrgang im Segelkunstflug statt.
Hayingen – Viele Piloten reisten an, um daran
teilzunehmen, denn er bot neben dem Erwerb der
Kunstflugberechtigung auch die Gelegenheit zu
trainieren und fachmännisch bewertet zu werden.
Da jeder der neuen Kunstflugschüler bis zur Prüfung
fünf Stunden Kunstflug nachweisen muss, wurde
das Wetter optimal ausgenutzt und wir hielten oft
beide Kunstflugboxen belegt. Die engagierten,
freundlichen und kompetenten Fluglehrer/innen
Uwe, Knut, Jessica, Werner und Udo flogen, beobachteten, erklärten, regelten und unterstützten
unermüdlich.
Schon am zweiten Tag durften wir uns über die
ersten Alleinflüge freuen! Dabei war der Flugbetrieb
durch die Umsichtigkeit aller stets sicher. Vom Boden
aus wurden wir von unseren Fluglehrern, mit Diktier-
gerät bewaffnet, fachmännisch beobachtet, sodass
man nach dem Flug die Einzelheiten und Verbesserungsmöglichkeiten jeder Figur zusammen
durchgehen konnte. Abends und wenn das Wetter
nicht mitspielte, bekamen wir die theoretischen
Grundlagen didaktisch gut aufbereitet von Udo und
Werner vermittelt.
Gemeinsam erlebten wir eine großartige Zeit, die
fast der gesamte Grundlehrgang mit der bestandenen Prüfung und jeder mit einem reichen Erfahrungsschatz abschloss! So lernten wir auch eine
Kunstfliegersitte kennen, mit der wir nicht gerechnet hatten. Für den ersten Alleinflug doch
wieder versohlt zu werden – allerdings kopfüber, im
Handstand. Wir alle haben uns auf dem Hayinger
Flugplatz sehr wohlgefühlt und uns über die unkomplizierte Gastfreundschaft sehr gefreut.
Wir Grundschüler haben jetzt die Lizenz zum Üben,
die Weiterbilder viele Tipps und Tricks zum Trainieren
erhalten. Herzlichen Dank an alle Beteiligten, Unterstützer und Helfer. Der Flugbetrieb war stets sicher
und hat jede Menge Spaß gemacht, was sich auch
in der allgemeinen positiven Stimmung widerspiegelte! Prinzipiell steht ein solcher Lehrgang jedem
Segelflugpiloten offen, der eine F-Schlepp-Berechtigung und 50 Stunden nach Schein hat. Man lernt,
extreme Fluglagen zu beherrschen – was die Grundlage dafür ist, sein Flugzeug sicher und souverän
zu fliegen. Zur Nachahmung dringend empfohlen!
Text und Foto: Jonas Eberle,
Michael Hofmann und Jeremy Paxson
Alle für einen – einer für alle!
Münsingen – Am Abschlussfest der deutschen
Segelflugmeisterschaft in Mengen wurden die
Jugendlichen der Luftsportgruppe Ravensburg zu
einem Streckenfluglager in Münsingen bei Uli
Schwenk eingeladen. Seine Motivation ist es, die
Streckenfliegerei den Jungen nahezubringen. „So
fleißig, wie ihr bei der Meisterschaft geholfen
habt, verdient ihr so ein Fluglager“, so Schwenk.
Derselben Meinung war Gerd Spiegelberg. So
kam es, dass sich die Jugendlichen der Luftsportgruppe Ravensburg schon am Wochenende nach
der DSM 2013 auf dem Eisberg in Münsingen
eingefunden haben.
Uli Schwenk und Gerd Spiegelberg ermöglichten den Ravensburger Jugendlichen ein lehrreiches
Streckenfluglager
38 Se g e l f l u g
Vom eigenen Verein wurden die ASK21, die Ka6e
und der Astir CS 77 für die Flugschüler und frischen
der adler 11/2013
Scheinpiloten bereitgestellt, sodass Uli Schwenk
sie mit der Ka2 prüfen und danach begleiten konnte.
Da sich das Wetter pünktlich zum Samstagmittag
mit einer frischen Luftmasse besserte, konnte die
Theorie vom Freitag direkt in die Tat umgesetzt und
in der Kolonne von Wolke zu Wolke geflogen werden. Unter der Führung der Ka2 schaffte die Gruppe
an dem Tag 123 Kilometer, indem sie am Stuttgarter
Luftraum entlang bis an die A81 bei Eutingen flogen
und dann umkehrten.
Am Sonntag flogen Ka2, Ka6e und der Astir CS 77
in derselben Formation, aber anderer Besetzung
am Donautal entlang bis Leibertingen. Da die
Thermik gut genug war, teilte sich die Gruppe
beim Rückflug kurz vor Münsingen, der Astir und
die Ka6 nahmen den Weg nach Mengen auf und
schlossen den Tag mit 173 Kilometern ab. in den
Tagen lernten die Frischlinge von Uli Schwenk
und Gerd Spiegelberg, dass man an den Wolken
nicht nur die Aufwinde, sondern auch die Abwinde
lesen und einschätzen kann. Durch das geschickte
Verlegen der Flugstrecke durch die steigenden
Bereiche minimiert sich der Kurbelanteil, sodass
man in derselben Zeit längere Strecken überbrückt.
Und wenn man doch tief kommt, löst sich manch
rettender Bart an der Geländestruktur ab, welche
man deshalb nicht außer Acht lassen sollte.
Die Jugendlichen genossen dieses unvergessliche
Wochenende und möchten sich nochmals herzlich
bei Uli Schwenk und Gerd Spiegelberg für die wunderbaren Tage und die unbezahlbaren Tipps bedanken. Und sie versuchen, das Wissen in viele geflogene Kilometer umzusetzen. Erst kürzlich war einer der
Jungen mit dem Astir 330 Kilometer unterwegs.
Text und Foto: ingo Lippenberger
luFtsPortlerinnen
TERMiNTiPP: HEXENTREFFEN
40. treFFen der luFtsPortlerinnen
Das 40. Hexentreffen der Segelfliegerinnen am 24. und 25. Januar 2014 wird von Barbara Jann und Margit Fischer in Dachau bei München ausgerichtet.
info und Anmeldeformular: www.hexentreffen2014.de. Bitte beachten, dass das Zimmerkontingent in der Jugendherberge nur bis zum 30. November 2013
freigehalten wird. Frühzeitige Anmeldungen sind deshalb notwendig.
Kontakt: [email protected]
red.
regionen
region
1
rhein-neckar-enz
sommerlAger mit
einlAge
hockenheim – Auch dieses Jahr wurde beim SFC
Hockenheim e.V. wieder ein Sommerlager durchgeführt. Bei strömendem Regen trafen sich die
teilnehmenden Jugendlichen auf dem Flugplatz.
Einige ließen sich von den Wetterkapriolen nicht
beeinflussen und bauten ihre Zelte auf. Aufgrund
des immer stärker werdenden Regens ließen sich
aber auch diese davon überzeugen, dass die
Quartiere in den Schulungsräumen angenehmer
und vor allem trockener sind. Nachdem dann am
Folgetag etwas geflogen werden konnte, hatte
das Wetter mit seiner hohen Luftfeuchtigkeit, die
bis auf den Boden reichte, den Platz fest im Griff.
Kurz entschlossen entschied sich die Jugend,
wenn schon Wasser, dann richtig Wasser. Also
der adler 1 1 / 2 0 1 3
ging es bis zum Abend ins benachbarte Spaßbad
Aquadrom.
An den Folgetagen wurde das Wetter zusehends
besser und wie auf jedem Flugplatz fehlten dann
bei 3/8-Cumuli und Basishöhen von 1.600 Metern
Segelflugzeuge, um alle Piloten in die Luft zu
bringen und vor allem dort zu belassen. Ein Highlight konnte den Schülern dadurch geboten werden, dass unsere Gleitschirmflieger am Lager
teilnahmen und den Anwesenden die Möglichkeit
boten, einmal einen Tandemflug mit dem Gleitschirm im Windenschlepp zu erleben. im Gegenzug
saßen die Gleitschirmflieger dann im Segelflieger
und man konnte danach bei den Gleitschirmfliegern die Begeisterung in den Augen sehen. Ob da
nicht der ein oder andere daran denkt, „ins andere
Lager“ zu wechseln. Auf jeden Fall war es für beide
eine prima Sache, um die Eigenschaften und die
Vielseitigkeit des jeweiligen Luftsportgerätes
kennenzulernen. Denn darum geht es ja. Gemeinsam mit Spaß und Sicherheit in der Luft zu
sein.
Auch dieses Jahr konnten wir in unserem Lager
wieder eine junge Fliegerin im Kreis der Alleinflieger „beklatschen“. Nachdem Melissa Most
ihre drei Alleinflüge absolviert hatte, wurde ihr
nach altem Fliegerbrauch im wahrsten Sinne des
melissa most wurde im diesjährigen Fluglager
des sFc hockenheim e.V. in den kreis der
segelflieger „standesgemäß“ aufgenommen
Segelflug/Luftsportlerinnen/Regionen 39
Wortes „der Hosenboden versohlt“, damit sie in
Zukunft feinfühlig die Thermik spüren kann. Wie
immer geht jedoch die schöne Zeit auch einmal
zu Ende. Bevor jedoch alle ihre Sachen packten,
hatte Markus Kramer kurzerhand die Kunstflugbox
aktiviert und jeden, der noch genügend Adrenalin
im Körper hatte, in die ASK 21 geschnallt, um die
Welt einmal auf dem Kopf stehen zu lassen.
Nachdem dann alle zusammen auf dem Flugplatz
wieder klar „Flugzeug“ gemacht hatten, wurde
das Lager offiziell beendet. Mit den gewonnenen
Erfahrungen und Eindrücken gingen dann alle etwas
bedrückt, jedoch mit der Vorfreude auf das Lager
2014, nach Hause.
Text und Foto: Jörg Muckenfuß
Mit 60 Jahren darf man sich
auch mal selbst feiern!
Vereinsjubiläum
des Flugsportrings
Kraichgau e.V.
Sinsheim
Am 8. Februar 2013 konnte der Flugsportring
Kraichgau e.V. sein 60-jähriges Vereinsjubiläum begehen. Vor 60 Jahren wurde er als
Zusammenschluss aus den drei Segelfluggruppen Neckarbischofsheim, Sinsheim
und Waibstadt im „Gasthaus zur Krone“ in
Neckarbischofsheim gegründet.
Sinsheim – Um dieses Ereignis gebührend zu
feiern, luden die Sinsheimer Segelflieger die
Bevölkerung Anfang der Sommerferien zu einer
Segelflugzeugtaufe in der Innenstadt von Sinsheim
ein. Getauft wurde eine ASK21, mit der der Verein
seinen Ausbildungsbetrieb verstärkt hatte. Um die
Geschichte des Vereins auch „bildlich“ darzustellen, wurde neben der ASK21 auch der vereinseigene Oldtimer Doppelraab präsentiert. Dieser
wurde im Gründungsjahr des Vereins angeschafft
und wird noch immer geflogen.
In seiner Begrüßungsrede blickte der 1. Vorsitzende
Edmund Schramek auf die erfolgreiche Geschichte
des Vereins zurück. 16 Mitglieder gründeten den
Flugsportring Kraichgau, wie aus dem im Original
vorliegenden Gründungsprotokoll hervorgeht.
Heute hat der Verein rund 220 Mitglieder. Lange
Jahre hatte der Verein kein Vereinsheim und keine eigene Werkstatt. Erst 1963 wurde das erste
Gebäude, ein Vereinsheim mit Gaststätte, Büro,
40 Re g i o n e n
Der Flugsportring Kraichgau e.V. Sinsheim feiert Jubiläum: Der BWLV-Präsident Eberhard Laur (Bildmitte)
flog eigens zur Feierlichkeit ein und beglückwünschte den Verein mit einer selbst gemachten Banderole,
die am Flugzeug befestigt war
Werkstatt und Flugzeughangar in mühsamer Eigenleistung erstellt. Mitten zwischen Feldern und
Wiesen. Denn der Flugplatz wurde erst 1972,
nach Durchführung der Flurbereinigung, geschaffen. Im Jubiläumsjahr wurde dem Segelfluggelände der Status eines Sonderlandeplatzes erteilt.
Allerdings mit einem so engen Kontingent an
Motorflugbewegungen, dass für Besucher nur
wenig Spielraum bleibt. Dennoch ein wichtiger
Schritt für den Fortbestand des Vereins und gleichwohl ein Gewinn für die Flugplatzanwohner. Im
Rahmen des Taufaktes gratulierte auch der Oberbürgermeister der Stadt Sinsheim, Jörg Albrecht,
dem Verein zum Jubiläum und unterstrich in seiner
Rede, dass der Segelflugsport zu Sinsheim gehört
und Flugsportring und Flugplatz jederzeit mit der
Unterstützung der Stadt rechnen können. Auch
der BWLV-Präsidialrat Nordbaden, Fred Gai, überbrachte zur Taufe die Glückwünsche des Verbandes. Der Kurator der Stiftung „Mobil zum Ziel“,
Max Lux, überreichte dem Verein einen Scheck über
4.300 Euro zur weiteren Förderung der „RolliFlieger“ in Sinsheim. Er würdigte in seiner Rede
das Engagement des Vereines, auch gehbehinderten Menschen den Traum vom Segelflug zu
erfüllen. Die Integration von behinderten Menschen
ist noch immer keine Selbstverständlichkeit, führte
Lux in seiner Rede aus.
ten eine der Triebfedern, die den Verein zu seinem
Erfolg verhalfen. Als Fluglehrer und Prüfungsrat
hat er unzählige Segelflugstarts durchgeführt und
viele Piloten ausgebildet. Bis zu seinem Tod war
er im Verein engagiert. Feierlich wurde die Taufe
durch einen gemeinsamen Segensspruch des evangelischen Dekans Hans Scheffel und des katholischen Pfarrers Wolfgang Oser zu Ende gebracht.
BWLV-Präsident
reiste mit dem Flieger an
Mit 60 Jahren darf man sich auch mal selbst feiern!
Unter diesem Motto wurde im festlich geschmückten Hangar zu einer Geburtstagsparty geladen. Die
weiteste und unkonventionellste Anreise hatte
BWLV-Präsident Eberhard Laur, der mit seinem
Ventus zur Party einflog. Er beglückwünschte den
Verein nicht nur mit Worten, sondern auch mit
einem selbst gebastelten Glückwunschbanner,
Taufakt für die ASK 21
In einem feierlichen Taufakt wurde die ASK 21
von Irmgard Weinelt, Oberbürgermeister Albrecht
und Vorstand Schramek auf dem Namen „Erhard
Weinelt“ getauft. Erhard Weinelt war Gründungsmitglied und gerade in den schweren Anfangszei-
Die ASK 21 wurde auf den Namen Erhard Weinelt
getauft: Irmgard Weinelt (Mitte),
Oberbürgermeister Jörg Albrecht (rechts) und
1. Vorsitzender Edmund Schramek
der adler 11/2013
befestigt am Rumpf seines Ventus. Aber er hatte
noch mehr in seinem Gepäck. So verlieh er dem
Flugsportring Kraichgau zu seinem Geburtstag
das „Ehrendiplom Wolf Hirth“ für die Verdienste
um den Flugsport. Des Weiteren wurden folgende
Mitglieder vom BWLV für ihre Leistungen geehrt.
Thomas Neudel mit der Fluglehrerehrennadel in
Gold für 29-jährige ehrenamtliche Tätigkeit als
Segelfluglehrer; Jürgen Schauer mit der Fluglehrerehrennadel in Silber für 20-jährige ehrenamtliche Tätigkeit als Segelfluglehrer; Matthias
Birkhold mit der Fluglehrerehrennadel in Silber
für 17-jährige ehrenamtliche Tätigkeit als Segelfluglehrer; Edmund Schramek mit der Silbernen
Ehrennadel des BWLV, 43 Jahre Mitgliedschaft
und davon 17 Jahre an verantwortlicher Stelle;
Birgit Strobel mit der Silbernen Wolf-Hirth-Medaille,
39 Jahre Mitgliedschaft, seit 1976 im Vorstand des
Vereins; Walter Mallinger mit der Goldenen Ehrennadel des BWLV, 54 Jahre Mitgliedschaft, davon
22 Jahre im Vorstand des Vereins; Wolfgang Muth
mit der Goldenen Ehrennadel des BWLV, 51 Jahre
Mitgliedschaft, seit 38 Jahren Prüfer für Luftfahrzeuge und seit 40 Jahren Werkstattleiter. Er hält
den Rekord, die meisten Flugzeuge im Verband
geprüft zu haben. Neben den Ehrungen folgte noch
ein multimedialer Rückblick auf die Geschichte
des Vereins. Anschließend wurde – wie bei den
Segelfliegern üblich – mit Livemusik und guter
Laune bis in den Morgen gefeiert.
Text: Michael Grubbe
Fotos: Benjamin Bauer
Region
4
Abheben in die Morgensonne: Beim Sunrise-Fliegen erlebten die Jugendlichen eine ganz besondere
Morgenstimmung
Region
6
Westalb-Hochrhein
Sommerferien mal ganz anders:
Sommerferien­
programm der
Stadt Böblingen
Böblingen – Im Rahmen des Sommerferienprogrammes der Stadt Böblingen trafen sich am
Samstag, dem 17. August 20 Kinder und Jugendliche, zeitweise in Begleitung ihrer Eltern, in
Böblingen auf der Hulb in der Werkstatt der
Alb-Mitte
Esslinger Flieger
freuen sich über
Fliegerzuwachs
Esslingen – Die dreimonatige Paula Krimmer
ist seit dem 1. September 2013 das jüngste
Mitglied im Aero-Club Esslingen e.V. Nicht nur der
stolze Vater Bernd Krimmer freut sich über die
Mitgliedschaft von Tochter Paula. Ebenso stolz
sind auch Opa Heinz Krimmer und Uropa Eduard
Beck. Wenn auch Paula einmal den „Fliegervirus“
in sich hat, wird sie die Familientradition in vierter
Generation fortsetzen können.
Text und Foto: Brigitte Jabor
der adler 1 1 / 2 0 1 3
Flugsportgruppe Hanns Klemm (FSG). Dieser Tag
in den Schulferien ist schon eine langjährige
Tradition. Fliegen, der uralte Menschheitstraum,
wie geht das? Dieses Interesse bescherte uns
auch in diesem Jahr wieder 20 Teilnehmer im
Alter von zehn und mehr Jahren. Am Vormittag in
der FSG-Werkstatt wird Theorie gelernt. Warum
fliegt ein Flugzeug, wie funktioniert die Technik,
was ist zu beachten, wie muss man sich verhalten,
alles Fragen, die zwingend vorab geklärt werden
müssen. In der Werkstatt steht eine Klemm 107, die
derzeit generalüberholt wird, und dient als hervorragendes Anschauungsobjekt. Hier können die jungen Interessierten ausgiebig die Technik fühlen
und das Innenleben studieren. Zum Mittagessen
geht’s auf das Fluggelände in Eutingen und da
wird sich erstmal mit einem Schnitzel gestärkt.
Dann werden die jungen Gäste von Fluglehrern
und Bodenpersonal der FSG eingeteilt und betreut.
Die Anspannung der Jungen und Mädchen ist groß.
Aber jeder darf, zusammen mit einem erfahrenen
Fluglehrer, seinen ganz persönlichen (Kunst-)Flug
erleben. Die Begeisterung ist nach dem Flug noch
größer und gerne will sich jeder nochmal in die
Lüfte schwingen. Die einhellige Meinung der
Kinder, der Jugendlichen und der Eltern, ein großartiger Tag.
Anfang September wurde der
Flugplatz Farrenberg zum
fliegenden Klassenzimmer
Bernd Krimmer mit Tochter Paula
Freiwillig in den großen Ferien lernen? Na klar!
Rund 20 meist jugendliche Flugschüler ab 14 Jahren,
allesamt Mitglieder von Flugsportvereinen aus der
Region, hoben in der letzten Woche der Sommerferien mit zehn Segelflugzeugen über 500 Mal vom
Farrenberg ab. Alleine die Flugsportgruppe Hanns
Regionen 41
Klemm, kurz FSG genannt, war mit einem Schulund Leistungssegelflugzeug auf dem Farrenberg
vertreten. Das Segelfluggelände auf dem Farrenberg, ein dem Albtrauf vorgelagerter Tafelberg,
also ein Hochplateau rund drei Kilometer südöstlich der Stadt Mössingen, ist ein ganz besonderer
Flugplatz mit etwas größerer Herausforderung.
Betreut von vielen Fluglehrern, davon fünf alleine
von der FSG (Alex, Bernd, Bebbes, Mike von Bradke
und Mike Gillet), gab es in dieser Woche Schnupperflüge, Trainingsrunden, erste Alleinflüge, Prüfungsflüge und intensive Fortbildungsflüge. Sehr gute
Kameradschaft und echte Freundschaften sind entstanden oder wurden aus den letzten Jahren weiter gepflegt. Dazu trug natürlich auch das gemeinsame Zeltlager und das abendliche Zusammensein bei. Die sonnige Wetterlage bescherte dem
einen oder anderen zwar einen Sonnenbrand.
Thermik, also die Aufwinde, die die Segelflieger
nutzen, um Höhe zu gewinnen, war um den Farrenberg herum in der Woche aber kaum zu finden.
Dennoch zogen die Seilwinden der Farrenberger die
Flugzeuge an den sechs Tagen mehr als 500 Mal
zu meist kurzen Flügen in den Himmel. Den Flugschülern in der Grundausbildung kam dies entgegen,
da der Schwerpunkt im ersten Teil der Ausbildung
auf dem Erlernen von Start- und Landevorgängen
liegt. Den Fortgeschrittenen wäre eine Wetterlage
mit guten Aufwinden lieber gewesen. Aber auch
sie kamen nicht zu kurz: „Allein das Fliegen auf
einem anderen als dem Heimatflugplatz ist schon
ein Erlebnis. „Hier oben auf dem landschaftlich
reizvollen Gelände zu fliegen, ist anspruchsvoller
als bei uns im Ammertal“, konstatierte ein Fluglehrer aus Poltringen. Sehr eindrucksvoll war für
die Teilnehmer auch das „Sunrise-Fliegen“ am
Donnerstagmorgen: Mit dem ersten Sonnenstrahl
hoben dann die Schulungsmaschinen in die klare
Großes Interesse beim Sommerferienprogramm der Stadt Böblingen 2013
Morgenluft über dem Talheimer Hausberg ab, bevor die anderen im Minutentakt folgten. „Es war
ein tolles Gefühl, in die aufgehende Sonne zu
starten. Die Luft war ganz ruhig und es war keine
Wolke am Himmel. Nur in den Tälern lag Dunst“,
beschreibt ein 14-jähriger Flugschüler das Erlebnis.
Für ihn war es das erste Mal, dass er bei dem
Ausbildungs-Fluglager dabei war.
Verantwortungsbewusstsein
und Zusammenhalt gestärkt
Ein ganz besonderes Fluglager war es für zwei
junge Piloten aus Poltringen: Gleich zu Beginn der
Woche konnten sie ihre Ausbildung erfolgreich
beenden. In jeweils drei Flügen mit Prüfungsrat
Hans G. Wener vom Mössinger Verein bewiesen
sie, dass sie das Flugzeug jederzeit unter Kontrolle
haben und das in der Ausbildung Gelernte umsetzen
können. Die gemeinsame Lagerwoche ist ein wichtiger Baustein in der Jugendarbeit der sieben teilnehmenden Vereine. Nicht nur, dass die Schüler
den Flugbetrieb selbstständig auf die Beine stellen.
Auch muss zum Beispiel das gemeinsame Frühstück,
das die Ausbildungsgemeinschaft zur Verfügung
stellte, von den Jungs und Mädels in Eigenregie
organisiert werden, ebenso sind Küchen- und
Putzdienste für die Gemeinschaft zu erledigen.
„Das stärkt das Verantwortungsbewusstsein der
Jugendlichen, fordert Rücksicht aufeinander und
fördert den Zusammenhalt“, unterstreicht der
Projektleiter Harald Hiller.
Die „frühkindliche Bekanntmachung“ mit der
Fliegerei wie beim Sommerferienprogramm, aber
auch die Aus- und Fortbildung bei Fluglagern und
Wettbewerben sind Jugendarbeit pur und machen
allen Beteiligten viel Spaß. Beides tolle Bausteine
auch für die Saison 2014.
Übrigens, wenn z. B. Vater (Fluglehrer) und Sohn
schon auf ein längeres Fliegerleben zurückblicken
können, sehr oft an Fluglagern und Wettbewerben
teilnehmen und sich gemeinsam in der Fliegerei
weiterentwickeln, gibt es beste Wettbewerbsergebnisse. So im Falle von Thomas und Lars Kirn
beim 45. Klippeneck-Segelflug-Wettbewerb vom
26. Juli bis 3. August 2013. Gratulation zum 2. Platz
in der Doppelsitzerklasse.
Solche Ausblicke gibt es nur für die, die ganz bald abheben: Die Sonne ist gerade aufgegangen, in den
Tälern auf der Alb liegt noch der morgendliche Dunst
42 Re g i o n e n
Text: Hans Peter Müller (Pressereferent der
Flugsportgruppe Hanns Klemm)
Fotos: FSV Mössingen e.V. und
Hans Peter Müller
der adler 11/2013
Technik
Ausschreibung
der Technischen Lehrgänge 2014
Stand: 10/2013
Anmeldungen zu den Lehrgängen können nur berücksichtigt werden, wenn die
Voraussetzungen nach den „Richtlinien für die Ausbildung des Technischen
Personals im DAeC“ erfüllt sind. Der Anmeldung müssen die verlangten
Unterlagen wie Lichtbild bzw. Technischer Ausweis beiliegen. Die Ausschreibung und Durchführung erfolgt vorbehaltlich möglicher Änderungen
der EASA-Part-66-Regularien für Technisches Personal. Die Technischen
Lehrgänge vermitteln das erforderliche Fachwissen zur Ausübung der Pilot/
Owner-Rechte bei Wartungsarbeiten, wie in VO (EG) 2042/2003, Part M,
Anhang VIII beschrieben.
1. Zellenwart-Lehrgang am Segelfluggelände Hornberg
(Holz- und Gemischtbauweise sowie FVK-Bauweise)
• vom 03.02. bis 08.02.2014
• vom 03.03. bis 08.03.2014
• vom 27.10. bis 01.11.2014
• vom 24.11. bis 29.11.2014
Eigenbeteiligung 154 Euro für die Ausbildung und Unterkunft. Die Kosten für
Anreise und Verpflegung sind in dieser Gebühr nicht enthalten.
2. Werkstattleiter-Lehrgang am Segelfluggelände Hornberg
• vom 13.01. bis 18.01.2014
WL2 (Werkstattleiter für FVK-Bauweise)
• vom 10.11. bis 15.11.2014
WL1 (Werkstattleiter für Holz- und Gemischtbauweise) (bei Bedarf)
Eigenbeteiligung 276 Euro für WL2; 172 Euro für WL1 für die Ausbildung und
Unterkunft. Die Kosten für Anreise und Verpflegung sind in dieser Gebühr
nicht enthalten.
3. Motorenwart-Lehrgang am Segelflug­gelände Hornberg
(Motorsegler und UL)
• vom 23.04. bis 26.04.2014 (M1)
• vom 01.10. bis 04.10.2014 (M1)
Eigenbeteiligung 215 Euro für die Ausbildung und Unterkunft. Die Kosten für
Anreise und Verpflegung sind in dieser Gebühr nicht enthalten. Bei diesem
Lehrgang werden ausschließlich Kenntnisse über die Wartung von UL- und
Motorsegler­motoren vermittelt. Die Berechtigung für kleine Reparaturen
an der Zelle muss im Zellenwart-Lehrgang erworben werden. Der Anmeldung ist eine Einweisungsbescheinigung beizufügen, aus der hervorgeht,
dass der Anwärter Musterkenntnisse besitzt und mindestens an einer
100-Stunden-Kontrolle mitgewirkt hat. (Entsprechende Formulare können
beim BWLV-LTB angefordert werden.)
4. Motorenwart-Lehrgang (Flugzeuge)
• am 19./20.09.2014 (M2)
Eigenbeteiligung 122 Euro für die Ausbildung. Die Kosten für Anreise, Unterkunft und Verpflegung sind in dieser Gebühr nicht enthalten. Aus Gründen
der Effektivität werden maximal 10 Teilnehmer zugelassen. Bei diesem Lehrgang werden ausschließlich Kenntnisse über die Wartung von Flugzeugmotoren vermittelt. Der Lehrgang ist als Weiterbildungslehrgang für
der adler 1 1 / 2 0 1 3
Motorseglerwarte alter Prägung und Motorenwarte MS/UL (neuer Prägung)
zu verstehen. Die Berechtigung für kleine Reparaturen an der Zelle muss im
Zellenwart-Lehrgang erworben werden.
5. Fallschirmwart-Lehrgang am Segelfluggelände Hornberg
• am 22./23.03. und 29./30.03.2014
Eigenbeteiligung 134 Euro für die Ausbildung und Unterkunft. Die Kosten für
Anreise und Verpflegung sind in dieser Gebühr nicht enthalten.
6. Flugzeugschweißer-Wiederholungs­prüfung
• am Freitag, 14.3.2014 in der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt
in Fellbach, Stuttgarter Str. 86.
Eigenbeteiligung 56 Euro für die Prüfung einschließlich des Materials für die
Prüfschweißungen. Die Reisekosten hat der Teilnehmer oder die Luftsportgruppe zu tragen. Beruflich tätige Schweißer, die in Übung sind, können
anlässlich der Wiederholungsprüfung die Flugzeugschweißerprüfung ablegen.
Geforderte Kenntnisse und Fertigkeiten können erfragt werden bei:
Dipl.-Ing. Helmut Grix
Stuckerinweg 12, 73230 Kirchheim/Teck
Tel. 07021/46080
Meldeschluss ist jeweils drei Wochen vor Lehrgangsbeginn mit dem entsprechenden Formblatt an:
BWLV – LTB
Postfach 10 04 61
70003 Stuttgart
Unter dieser Anschrift sowie auf der BWLV-Homepage sind die genannten
Formblätter erhältlich. Bitte melden Sie sich frühzeitig an. Die Reihenfolge des
Eingangs entscheidet über die Vergabe der Plätze. Nach Eingang der Lehrgangsgebühr werden die Lehrgangsunterlagen verschickt. Den Teilnehmern
wird empfohlen, sich vor dem Lehrgang mit den Unterlagen zu beschäftigen,
während des Lehrgangs besteht wenig Gelegenheit hierzu.
Bewerber, welche nicht BWLV-Mitglied sind, bezahlen den 1,5-fachen
Gebührensatz.
– Anzeige –
LUFTFAHRT-KALENDER 2014
www.aeroware.eu/kalender
Technik 43
Motorenwart-lehrgang (M2) des BWLV
beim LTB Sammet in Heubach
Neun technikbegeisterte Flieger trafen sich Ende September in Heubach zum diesjährigen Motorenwart-Lehrgang M2 des BWLV
Heubach – Von Freitag, 27. September bis Samstag,
28. September war es wieder einmal so weit. Es
trafen sich neun technikbegeisterte Flieger in
Heubach beim Luftfahrttechnischen Betrieb (LTB)
Sammet. Auf der Grundlage des M1-Motorenwartlehrgangs, der mehrmals im Jahr am Hornberg
durchgeführt wird, folgte nun die Weiterbildung
zum M2-Motorenwart. Zur Vorbereitung auf den
Kurs bekamen wir vorab ein komplettes Handbuch
Motorenwart-Lehrgang M2 zugeschickt. Die Kapitel darin sind Wartung, Checklisten, Luftschraube,
Motorbedienung, Gemischaufbereitung, Zündsystem, Gemischeinstellung (leanen), Bordnetz und
allgemeine Begriffe. Wie es fast schon Tradition
ist, wurden wir zum Lehrgangsbeginn mit Butterbrezeln begrüßt. So waren wir gestärkt, um sogleich
mit der 100-Stunden-Kontrolle am Lycoming-Motor
einer Robin 400 zu beginnen. Der gesamte Lehrgang wurde von Hartmut Sammet – fachlich sehr
kompetent – angeleitet und in seinen LTB-Räumlichkeiten durchgeführt. Ziel war die Erlangung der
44 Te c h n i k
Berechtigung zur Durchführung von Wartungsarbeiten an nicht gewerblich genutzten Luftfahrzeugen bis 5,7 Tonnen. Die Wartausbildung ist
nicht nur für Vereinsmitglieder zur Wartung von
Vereinsflugzeugen interessant, sondern auch für
Privatpiloten zur kostengünstigen Wartung ihres
eigenen Flugzeuges.
Leiter des BWLV, abgelegt. Alle Teilnehmer haben bestanden, das war maßgeblich das Verdienst von Hartmut Sammet, der es verstand, uns
den umfangreichen Themenkomplex sehr praxis-
Ein paar Stichpunkte zu den
Wartungsinhalten:
Dokumentation via Checkliste zu Beginn und am
Ende, Zündkerzenprüfung und Elektrodeneinstellung, Öl- mit Filterwechsel, Druckdifferenzmessung,
Propellerüberprüfung mit Schartenausbesserung,
Zündzeitpunkteinstellung, Magnetprüfung …
Nach viel Praxis und auch jeder Menge Theorie –
hierfür bekamen wir extra vorab MotorenwartUnterlagen zugesendet – haben wir dann zum Lehrgangsabschluss in einer Art Zusammenfassung des
Gelernten auch noch eine schriftliche Prüfung unter
Aufsicht von Matthias Birkhold, dem Technischen
Hartmut Sammet zeigte den Teilnehmern fachlich
sehr kompetent, worauf es bei der Wartung von
Flugmotoren ankommt
der adler 11/2013
nah nahezubringen. Dir lieber Hartmut und Deiner
Frau möchten wir an dieser Stelle nochmals ganz
herzlich für euren Einsatz und das erbrachte Engagement danken. Auch war es toll, dass der BWLV
– als Luftfahrttechnischer Betrieb Nr. II-B1 – diesen
Lehrgang wieder einmal angeboten und unter
seiner Federführung durchgeführt hat, auf dass
noch viele weitere folgen werden, damit weiterhin
genügend technisch geschultes Personal in den
Vereinen die Wartungen durchführen kann, um
das Fliegen nicht noch weiter zu verteuern.
Text und Fotos: Leon-Alexis Schweizer
(Fliegergruppe Giengen/Brenz e.V.)
Die Teilnehmer bekommen gezeigt, wie man den Zündzeitpunkt richtig einstellt
Die Technik erinnert
LBA-Lufttüchtigkeitsanweisungen:
Solo Kleinmotoren GmbH
Muster: Solo 2350
Baureihen:
Solo 2350 C
Werknummern:
Alle, ausgerüstet mit Festpropellern
Die betroffenen Triebwerke sind in DG-Flugzeugbau DG-1000T Motorseglern installiert, aber nicht auf diese beschränkt.
LTA-Nr.: D-2013-251 entspr. EASA AD 2013-0217E
Maßnahmen und Fristen: siehe AD und LTA
Eine zugehörige Technische Mitteilung wird vom Hersteller veröffentlicht.
DG Flugzeugbau GmbH
DG-800TM-Nr. 800/42
DG-500TM-Nr. 500/06
entspr. EASA AD 2013-0212
Betroffen:Muster: DG-800; Baureihe DG-800A, DG-800B
Muster: DG-500; Baureihe DG-500MB
Gegenstand :
Anlassersteuerung im Steuergerät
Vorgang und
Maßnahmen:
Siehe TM
Hinweis: Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass LTAs mit der öffentlichen Bekanntmachung in den Nachrichten für Luftfahrer rechtswirksam werden. In den LTAs angegebene Termine und Fristen sind auf das Veröffentlichungsdatum bezogen.
MB
DAeC-News
Politik und Recht:
FPV, Video und
Amateurfunk
In einigen Modellfliegerkreisen wird diskutiert, ob es möglich ist, die im Bereich des
Modellfunks geltenden Regularien (Leistung,
der adler 1 1 / 2 0 1 3
Frequenz) durch Nutzung einer Amateurfunklizenz umgehen zu können. So kursiert
auch die Ansicht, dass für den Videobereich
unter Verwendung einer Amateurfunklizenz
die für solche Funksysteme im lizenzfreien
Bereich geltenden Beschränkungen (433 MHz /
10 mW, 2.4 GHz / 10 bzw. 100 mW und 5.8 GHz /
25 mW) ausgehebelt werden könnten und
zusätzlich der Frequenzbereich 1.2 GHz nutzbar würde.
26. August 2013: Der Betrieb von Funksystemen zur
Übertragung von Bildern unter dem Regelwerk des
Amateurfunks zum alleinigen Zweck der Steuerung
Technik/DAeC -News 45
eines Modells ist gemäß Auskunft der Bundesnetzagentur nicht statthaft! Verstöße können nach § 149
des TKG mit Bußgeld geahndet werden. Eine Umgehung der für diese Anwendung geltenden Leistungsund Frequenzbeschränkungen ist nicht möglich.
Eine ausführliche information zu diesem
Thema ist unter: www.modellflug-im-daec.
de/images/buko/service/funk/FPV-Bnetza.pdf zu
finden.
Tarifrechner informieren oder unter der kostenlosen
Rufnummer 0800/260609075 persönlich beraten
lassen. Dabei bitte immer den direkten Link auf
der DAeC-Website verwenden oder im Telefonat
den Verbandscode „Fliegen“ angeben. Bei einem
Direktaufruf der Website des Versicherers oder
ohne Angabe des Verbandscodes kann directline
Luftsportler nicht erkennen.
Mehr unter www.daec.de/service/daecwirtschaftsdienst/
DAeC-WiRTSCHAFTSDiENST:
gut und günstig
Versichert
Der DAeC hat die Direct Line Versicherung AG als
Partner gewonnen. Der Autoversicherer bietet guten
Versicherungsschutz bei sehr günstigen Tarifen.
Die Direct Line Versicherung AG mit Sitz in Teltow
bei Berlin ist eines der größten Auto-Direktversicherungsunternehmen in Deutschland. Die Gesellschaft ist auf dem deutschen Markt seit 2002
aktiv und betreut mit 360 Mitarbeitern über
500.000 versicherte Fahrzeuge. Neben Auto- und
Motorradversicherungen hat das Unternehmen
auch Privathaftpflicht- und Privatrechtsschutzversicherungen im Programm.
interessenten können sich über den Link auf der
DAeC-Website über die Konditionen per Online-
WETTBEWERBSPiLOTEN
AUFGE PASST:
FAi-sPortliZenZen 2014
Luftsportler, die an internationalen Meisterschaften
teilnehmen möchten oder Rekordversuche planen,
brauchen eine FAi-Sportlizenz. Dieser Nachweis
kann in der DAeC-Bundesgeschäftsstelle beantragt werden. Die neuen Lizenzen sind ab Antragstellung bis zum 31. Dezember 2014 gültig. Die
Nachweise werden an Luftsportler in DAeCVerbänden zum Selbstkostenpreis abgegeben.
Die Gebühr beträgt neun Euro.
Die FAi-Sportlizenz dient als Nachweis für die
Mitgliedschaft in einem nationalen Aeroklub.
Spezielle sportliche Voraussetzungen müssen
dafür nicht erfüllt werden. Das Formular für den
Antrag liegt im Downloadbereich auf der DAeCWebsite. Bitte ausschließlich diesen Vordruck
verwenden, alte Formulare können nicht mehr
bearbeitet werden. Mit einer Kopie des Ausweises seines Mitgliedsverbandes kann der Sportler
das ausgefüllte Formular direkt an die Bundesgeschäftsstelle schicken. Ohne Ausweis muss der
Antrag beim zuständigen Mitgliedsverband eingereicht werden. Von dort gelangt der Antrag in
die Bundesgeschäftsstelle des DAeC. Die Lizenz
wird ausgestellt und direkt an den Antragsteller
geschickt. Üblicherweise dauert die Bearbeitung
in der BGSt eine Woche. Es wird daher um eine
rechtzeitige Beantragung gebeten.
Die Gebühr kann per Einzugsermächtigung bezahlt
oder nach Erhalt der Rechnung überwiesen werden.
Bitte beachten: Bei Zahlungsverkehr per Einzugsermächtigung sind iBAN und BiC immer mit anzugeben. Um den Zahlungsverkehr in Europa zu erleichtern, wurden iBAN, die weltweit gültige
Nummer für ein Girokonto, und BiC, die international gültige Bankleitzahl, eingeführt. Das Europäische Parlament hatte ein Ende der nationalen
Verfahren zum 31. Dezember 2012 gefordert. Die
FAi-Sportlizenzen ersetzen nicht die gesetzlich
verlangten Berechtigungen.
informationen: Brit Liersch,
Tel.: 0531/23540-41, [email protected].
bwlV-mitteilungen
bwlV-terminserVice 2013
von
02.11.13
08.11.13
09.11.13
11.11.13
13.11.13
13.11.13
15.11.13
17.11.13
21.11.13
23.11.13
25.11.13
27.11.13
27.11.13
29.11.13
04.12.13
11.12.13
12.12.13
18.12.13
18.12.13
bis
Legende:
A = Allgemeine Veranstaltungen, FS = Fallschirmsport, FB = Freiballon, H = Hubschrauber, HG = Hängegleiten, M = Messe, MD = Modellflug,
MT = Motorflug, MS = Motorsegler, SF = Segelflug, UL = Ultraleichtfliegen, LJ = Luftsportjugend, PR = Öffentlichkeitsarbeit, T = Technik
09.11.13
16.11.13
16.11.13
30.11.13
01.12.13
Sp.
SF
SF
A
A
A
A
A
A
A
SF
A
A
A
LJ
A
A
A
A
A
(Alle AngAben ohne gewähr)
Maßnahme
72. Deutscher Segelfliegertag 2013, Beginn: 10 Uhr
Theoretische Auswahlprüfung zum Segelfluglehrer – Infos: [email protected]
50. Fliegerball der nordbadischen Fliegergruppen
Werkstattleiter-Lehrgang (WL1 für Holz- und Gemischtbauweise) – Infos: [email protected]
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Freiburg
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Stuttgart
Motorenwart-Lehrgang (M2) Flugzeuge – Infos: [email protected]
BWLV-Mitgliederversammlung 2013 – Infos: www.bwlv.de
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Tübingen
Baden-Württembergischer Segelfliegertag 2013 – Infos: www.bwlv.de
Zellenwart-Lehrgang (Holz- und Gemischtbauweise sowie FVK-Bauweise) – Infos: [email protected]
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Karlsruhe
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Stuttgart
Gipfeltreffen der Luftsportjugend im BWLV – Infos: [email protected]
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Stuttgart
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Freiburg
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Tübingen
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Karlsruhe
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Stuttgart
Ort
Stadthalle Hagen (NRW)
Segelfluggelände Hornberg
Harres, St. Leon-Rot
Segelfluggelände Hornberg
Regierungspräsidium Freiburg
Regierungspräsidium Stuttgart
Firma Sammet, Flugplatz Heubach
Filderhalle, Leinfelden-Echterdingen
Regierungspräsidium Tübingen
Uni Stuttgart, Campus S-Vaihingen
Segelfluggelände Hornberg
Regierungspräsidium Karlsruhe
Regierungspräsidium Stuttgart
DJH Feldberg, Schwarzwald
Regierungspräsidium Stuttgart
Regierungspräsidium Freiburg
Regierungspräsidium Tübingen
Regierungspräsidium Karlsruhe
Regierungspräsidium Stuttgart
Terminhinweise schicken Sie bitte rechtzeitig an: [email protected].
46 DA e C - N e w s / B W LV- M i t t e i l u n g e n
der adler 11/2013
Eine Erfahrung:
Wer abhebt,
trägt Verantwortung!
Allianz Versicherungsschutz
für die Allgemeine Luftfahrt
Wir beraten Sie gerne –
Kontaktieren Sie uns:
Tel: 089. 38 00-19 301
Fax: 089. 38 00-30 13
[email protected]
www.agcs.allianz.com
Allianz Global Corporate & Specialty
BWLV-GESCHÄFTSSTELLE
Herdweg 77 · 70193 Stuttgart
Telefon: 0711 22762-0 · Telefax: 0711 22762-44
E-Mail: [email protected] · Internet: www.bwlv.de
Bleiben Sie auf dem Laufenden unter:
www.bwlv.de