tückische tigermücken selbstständigkeit

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tückische tigermücken selbstständigkeit
Mai 2016
The Magazine for the German-speaking Community in Singapore
TÜCKISCHE
TIGERMÜCKEN
SELBSTSTÄNDIGKEIT
Vier Kleinunternehmer
im Porträt
2
Editorial
Die Osterferien sind vorüber – und bei allen möglichen Gesprächen sind die Top-Themen noch immer Tipps für
Ausflüge, Ferienziele und Feriencamps für Kinder. Ein Anlass, sich viele Ideen nicht nur persönlich zu Herzen zu
nehmen, sondern einige davon auch weiter zu recherchieren und in der Impulse aufzugreifen. Schließlich ist nach
den Ferien vor den Ferien – und nur allzu schnell stehen die langen Sommerferien ins Haus.
Ab Seite 12 gibt Ihnen Silke Dietz einen Überblick und hilfreiche Hinweise zum Thema „Holiday Camps“ in
Singapur. Ganz bestimmt werden auch Sie vor der Qual der Wahl stehen, wenn es darum geht, woran Ihr Nachwuchs den meisten Spaß haben könnte. Wohlwissend, dass einige Aktivitäten schnell ausgebucht sind, heißt es,
sich rechtzeitig das Passende herauszusuchen und sich anzumelden. Wenn Ihr Nachwuchs allerdings gerade erst
unterwegs ist auf diese Welt, finden Sie eine Menge Informationen zum Thema Schwangerschaft aus erster Hand
ab Seite 24. Unsere Autorin Nadine El Helw stand beim Verfassen des Artikels selbst kurz vor der Niederkunft!
Aber auch unabhängig vom Thema Kinder haben wir Ihnen in dieser Ausgabe eine Menge Interessantes zusammengestellt: Wie wäre es mit einem entspannten Streifzug durch Tiong Bahru, den man regelmäßig auch im Rahmen
einer Führung mit der German Association erleben kann (S. 36)?
Falls Sie mit dem Gedanken spielen, den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen, lesen Sie unsere Kurz-Porträts
über die vier Jungunternehmer unseres Covers ab Seite 16. Sie alle haben den Schritt nicht bereut, wie Ingrid
Grabenweiler bei ihren Recherchen herausfinden konnte.
Intensiv recherchiert hat auch Norbert Tüllmann, der sich mit den viel gefürchteten Mücken befasst hat. Gerade
in unseren Breiten ist es ein heikles Thema, und es kursieren viele Mythen und Gerüchte um die getigerten Blutsauger. Wie gefährlich sind die kleinen Plagegeister und die von ihnen übertragenen Krankheiten wirklich? Gibt
es irgendeine Chance, sich vor ihnen zu schützen? Hintergründe und Antworten finden Sie ab Seite 8.
Viel Spaß beim Lesen der Impulse und einen schönen Mai wünscht Ihnen,
Sabine Abt-Achtert, Chefredakteurin
facebook.com/ImpulseSingapur
instagram.com/impulsesing
Impulse Magazine is published monthly by German Association-Deutsches Haus
I N H A LT
Editorial
3
Inhalt, Impressum, About Impulse
4
Die Seite 6
6
Singapur
Tückische Mücken
8
Pretty in Pink – Pink Dot Festival
11
Sommer Camps in Singapur
12
Der Traum vom eigenen Unternehmen:
Selbstständig in Singapur
16
Veranstaltungskalender
20
Kultur
Nationalgallerie: Klassische Moderne aus Ost und West 23
Foto: Nanda Haensel
Opinions and views expressed by contributing writers are not
necessarily those of the publisher. The publisher reserves the right to
edit contributed articles as necessary. Material appearing in Impulse
is copyrighted and reproduction in whole or in part without express
permission from the editor is prohibited. All rights reserved ©.
Impulse magazine is published monthly by German AssociationDeutsches Haus and distributed free-of-charge to the Germanspeaking community in Singapore. MCI (P) 064/08/2015
Service
24
Reportage
Zwischen den Welten, Teil 3: Rückkehr-Schock
Editor : Sabine Abt-Achtert, E- Mail: editor@ impulse.org.sg
s Contributors: Astrid Boeing, Felicitas von Campenhausen, Silke
Dietz, Nadine El Helw, Hans-Joachim Fogl, Ingrid Grabenwarter,
Nanda Haensel, Constanze Hohmann, Sina Jurkowlaniec,
Sascha Kienzle, Melanie Knöppchen, Dr. Maren KrämerDreyer, Kirsten Mönch, Jaleh Nayyeri, Wolfgang K. Leuschner,
La Pícara, Iris Seehusen, Sandra Schwellach, Tina Seidenfaden,
Norbert Tüllmann, Dr. Paul Weingarten s Online -Team :
Nadine El Helw, Melanie Knöppchen, Ingrid Grabenwarter,
Sandra Schwellach, Sina Jurkowlaniec s Lektorat : Eliane
Panek s Advertising Enquiry: E-Mail: [email protected],
Tel: 6467 8802, Fax: 6467 8816 s Internet: www.impulse.org.sg
s Design: O’Art s Production: SC (Sang Choy) International
Pte Ltd s Publisher: German Association – Deutsches Haus,
61A Toh Tuck Road, Singapore 596300, E-Mail: [email protected].
Wer wagt, gewinnt:
Vier Jungunternehmer aus
Singapur - lesen Sie den Artikel
ab Seite 16
Leute
Schwanger in den Tropen
Impressum
28
Sport
Skateboard-Kids
31
Sport-Termine
31
Redaktionsschluss
August-Ausgabe: Donnerstag, 30. Juni 2016
September-Ausgabe: Donnerstag, 28. Juli 2016
About Impulse
Impulse – The Magazine for the German-speaking Community in
Singapore is the leading German language magazine published in
Singapore. With a monthly circulation of 3,500 copies, it provides
up-to-date information on cultural and social events in Singapore
as well as on tourist destinations in the country and the region.
Furthermore, it serves as a platform for sharing information within
the German-speaking social and business communities, comprising
more than 8,000 expatriates.
z Distribution The magazine is endorsed by the Austrian,
German and Swiss Embassy.
Aus der Gemeinde
Katholische Gemeinde
32
Evangelische Gemeinde
32
AHK
33
Schweizer Botschaft
33
German Association – Deutsches Haus
Aktivitäten
34
Aktuelles: Spaziergang durch Tiong Bahru
36
My Condo
38
Kontakte und Adressen
39
Complimentary copies of Impulse – The Magazine for the Germanspeaking Community in Singapore are sent to expatriate households,
service apartments, hotels, clubs and other organisations servicing
expatriates as well as selected airlines. The magazine is also available
at the following locations:
Austrian, German and Swiss Institutions Austrian, German
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#ENTREs'ERMAN!LUMNI Others .ORDIC%UROPEAN#ENTREs,UFThansa flights between Singapore and Germany
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5
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6
Die Seite Sechs
Kolumne
Muttertag – muss
das denn sein?
Schon lange vorbei sind die Zeiten, in denen meine Kinder
dazu aufgemuntert und auch angeleitet wurden der
lieben Mama zum Muttertag etwas zu basteln, dichten
oder töpfern. Damals schon hatten sie keine Chance den
Muttertag zu vergessen und seitdem sie der Grundschule
entwachsen sind, stelle
ich selbst sicher, dass das
auch so bleibt.
Ich verlange weder
Lorbeeren noch Lobeshymnen und die Liebe
zu meinen Kindern ist,
wie bei jeder Mutter,
bedingungslos. Allerdings
möchte ich auch keine
Selbstverständlichkeit sein. Die freundlichen Erinnerungen
beginnen schon Ende April und resultieren in geschäftigem Treiben am Morgen des mütterlichen Ehrentages.
Mein größter und einziger Wunsch seit Jahren: Frühstück
im Bett. Als die Kinder noch klein waren, mümmelten wir
zu viert. Beim Abziehen der mit Marmelade befleckten
Bettwäsche war ich dann allerdings wieder alleine. Mittlerweile bevorzugt der Rest der Familie den Tisch und ich
genieße es deshalb nicht weniger. Zu Hause. Oder auch
auswärts. Natürlich ist unseren Kindern klar, was Mutter
(und auch Vater!) für sie leisten. Grundsätzlich. Der Sohn
hat die Fußballschuhe zu Hause vergessen und wer liefert
sie ohne zu Murren an die Schule? Die Mama. Oder die
Tochter hat keine Lust mit dem Bus zu fahren, weil es
doch regnet. Kein Problem, mein Kind – Mama fährt dich
gerne. Der Muttertag hilft dem Nachwuchs, die Aufgabe
der Mutter für sich einmal zusammenzufassen und auch
auszudrücken. Ich freue mich sehr über ein Frühstück im
Bett, oder einen liebevollen Brief meiner Kinder. Kommerz
hin oder her, geht es denn letzten Endes nicht um Wertschätzung?
Silke Dietz
Das ARD-Studio in Singapur sucht zur Verstärkung des
Teams ab Mitte Mai 2016 eine deutschsprachige Buchhalterin. Die
Position ist eine Halbtagsstelle (20 Std. die Woche). Vorausgesetzt
werden gute Englischkenntnisse und Berufserfahrung.
Ihre schriftliche Bewerbung mit Lichtbild schicken Sie bitte per
E-Mail an [email protected] oder
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Champagner-Brunch für
Impulse-Leser
Singapur (abt) - Egal ob Expat
oder Local, wer in Singapur
lebt, geht gerne Essen. Ganz
besonders schön ist es, sich am
Wochenende im Rahmen eines
Brunchs richtig verwöhnen zu
lassen und ausgiebig zu schlemmen. Das Grand Hyatt bietet
Impulse-Lesern im Mai und Juni einen besonderen Rabatt:
Ein kostenloses Upgrade zum extra-noblen Champagner
Brunch. Es funktioniert ganz einfach: Unter E-Mail
[email protected] oder Telefon +65 6732 1234 den
normalen Champagner-Brunch reservieren, dazu das Kennwort „IMPULSE“ angeben und schon gibt es ein kostenloses
Upgrade auf einen „Perrier-Jouët Blason Rosé Champagne
Sunday Brunch“. Gültig vom 1. Mai bis 30. Juni 2016.
Volksabstimmung
Singapur (schwellach) - Die Volksabstimmung ist eher selten
hierzulande, darum ist diese Nachricht durchaus der Rede
wert: Singapurs Busse werden grün. Das hat das Volk entschieden. In einer vierwöchigen Kampagne hatte Singapurs
Regierung die Bevölkerung um Unterstützung bei der
Entscheidung gebeten. Vorab wurden die Farben
„bright red“ und „lush green“ als Optionen
festgelegt. Während des Wahlzeitraums waren
zehn knallrote und froschgrüne Linienbusse
unterwegs. So konnte man sich einen Eindruck
über das künftige Straßenbild verschaffen. Der
Aufwand wurde mit einem deutlichen Ergebnis
belohnt: nur 144 der knapp 57.000 Teilnehmer gaben ihre
Stimme für Singapurs Nationalfarbe Rot ab, ein klares „Ja“
zum grünen Bus. Das Ergebnis wurde im März auf einer
Roadshow mit dem klangvollen Namen „Bus Carnival“
verkündet, auf der auch die neuen Busmodelle vorgestellt
wurden, die ab 2018 eingeführt werden sollen. Zwei Hersteller buhlen derzeit noch um den Zuschlag.
Glücks-Bilder
Singapur (sj) - Anfang April begrüßte
der Swiss-Club den Nachwuchskünstler
Leon Löwentraut, der seine Acryl-Malereien erstmals in Asien vorstellte. In
Deutschland hat der 17-Jährige bereits
zahlreiche Bilder verkauft. In London
präsentierte er 2015 als erster Maler noch vor dem Erreichen der Volljährigkeit seine Kunstwerke auf einer eigenen
Vernissage. Seine Bilder sind abstrakt, expressiv und machen
vor allem eines: Gute Laune. Dunkle Farben verwendet Leon
ungern: „Viele moderne Ausstellungen möchte ich nach
einigen Minuten wieder verlassen, weil die Bilder dunkel und
bedrückend sind. Ich will mit meiner Arbeit Menschen glücklich machen.“ Das scheint ihm zu gelingen und sein Schlüssel
zum Erfolg zu sein.
7
Sonntags-Champagnerbrunch im mezza9
Gebürtiger Hamburger und Küchenchef Martin Satow lädt Sie ein zum Sonntags-Champagnerbrunch
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durch die neun verschiedenen offenen Showküchen und Bar schlemmen. Der Sonntagsbrunch
beinhaltet zudem auch free-flow Perrier-Jouët Grand Brut Champagner, Premium Rot- und Weisswein, Bier, Mojitos, und Bloody Marys für nur SGD 148.00++ pro Person. Jeden Sonntag von 11:30 Uhr
bis 15:00 Uhr.
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8
Singapur
Tückische
Mücken
Text: Norbert Tüllmann | Abbildungen/Fotos: National Environment
Agency Singapore (NEA), pixabay
Mücken sind im Allgemeinen ziemlich lästige Zeitgenossen, egal wo auf der Welt man sie antrifft.
Vor drei Arten sollte man weltweit allerdings
besonders auf der Hut sein, denn Sie können uns
wirklich gefährlich werden. Norbert Tüllmann
verrät Ihnen alles, was Sie über die getigerten
Plagegeister und die von ihnen übertragenen
Krankheiten wie Dengue, Zika und Co. wissen
müssen.
Beginnen wir mit etwas Entomologie und werfen einen
Blick auf drei üble Mückenarten: Die „Gelbfiebermücke“ beziehungsweise „Ägyptische Tigermücke“ genannte Aedes aegypti ist grundsätzlich in den Tropen
und Subtropen verbreitet. Die Aedes albopictus heißt
auch „Asiatische Tigermücke“. Sie stammt ursprünglich
aus Ostasien, verbreitet sich aber aufgrund des internationalen Waren- und Reiseverkehrs sowie dank ihrer
klimatischen Anpassungsfähigkeit inzwischen auch in
anderen Weltengegenden. Dagegen ist die auffällig
langbeinige Aedes scutellaris bislang ausschließlich im
südlichen Südostasien sowie in Australien aktiv. Als
markantes Erkennungsmerkmal haben allen drei Gattungen weiße Streifen bzw. Punkte an Körper und Beinen
gemein. Während die ägyptische Ausprägung sowohl
Menschen, als auch Affen sticht, ist die asiatische Verwandte weniger wählerisch und nutzt neben diesen
beiden Wirten auch Nagetiere, Pferde und Vögel.
Es sind ausschließlich die Mückenweibchen, die uns
Menschen zwecks Erhaltung ihrer Art plagen. Zur Erzeugung von Eiern benötigen sie Protein, das sie unter
anderem im menschlichen Blut finden. Für sich selbst begnügen sie sich dagegen – wie Männchen – mit Nektar,
Pflanzensaft und Wasser.
Laut der National Environment Agency Singapurs
(NEA) beträgt die durchschnittliche Lebensdauer einer
Tigermücke zwei Wochen. Ihr Reproduktionszyklus
umfasst unter optimalen Bedingungen lediglich zehn
Tage: Nach nur 24 Stunden entwickelt sich aus jedem
der ca. 100 Eier, die eine weibliche Mücke dreimal im
Laufe ihres Lebens auf einmal legen kann, jeweils eine
Larve. Vier Tage später wandelt diese sich zur Puppe.
Daraus schlüpft nach weiteren zwei Tagen eine Mücke,
die wiederum drei Tage später erstmals Eier ablegen
kann. Selbst bis zu neun Monaten Trockenheit machen
den Mückeneiern nichts aus. Sie sind gewissermaßen
die perfekten Schläfer.
Bei der Einnahme ihrer sogenannten Blutmahlzeit
können die Aedes-Mückenarten für Menschen zum
Teil sehr gefährliche Krankheitserreger übertragen: die
Aedes aegypti und Aedes albopictus jeweils Dengue-,
Chikungunya- und Zika-Viren. Erstere können zusätzlich
Gelbfieber-Viren weitergeben, was ihnen den klingenden Beinamen eingebracht hat. Die Aedes scutellaris
überträgt bislang lediglich Dengue-Viren. Laut Singapurs Koryphäe für Infektionskrankheiten, Dr. Leong Hoe
Nam, sind diese drei Mückenarten aufgrund ihrer genetischen Ausstattung mit idealen Rezeptoren versorgt,
die anderen Mückengattungen fehlen. Daher sind die
Tigermücken für die Übertragung der genannten Viren
prädestiniert. Während die Aedes aegypti das urbane
Umfeld bevorzuge und unbedingt sauberes Wasser zur
Eiablage benötige, sei die Aedes albopictus hauptsächlich im Grünen daheim. Wer also ein Haus mit Garten
bewohne, liefe vereinfacht gesagt eher Gefahr, an Chikungunya zu erkranken als HDB- oder Condo-Bewohner.
Diese sind dafür eher gefährdet, sich mit Dengue zu
infizieren.
Tatsächlich sind die Mücken lediglich die Übermittler; sie generieren die Fieberverursacher nicht selbst.
Vielmehr infizieren sie diejenigen Personen, die sie
heimsuchen. Dies geschieht laut NEA etwa sieben Tage
nachdem sie einen bereits entsprechend erkrankten und
ansteckenden Virenträger gestochen haben. Solange
währt die Inkubationszeit innerhalb der Mücke.
Da es sich um Viren handelt, kommt eine Behandlung
mit Antibiotika nicht in Betracht. Allerdings beantragte
laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein französischer Pharmakonzern Ende 2015 die Registrierung des
weltweit ersten Dengue-Impfstoffes. Er soll an Personen
im Alter von neun bis 45 Jahren verabreicht werden, die
in betroffenen Gebieten leben.1 Gegen Chikungunyaoder Zika-Infektionen gibt es demgegenüber bis heute
noch keine wirksamen Impfstoffe. Auf den Philippinen
wurde damit Anfang April begonnen, trotz Kontroversen
um mögliche Nebenwirkungen. Die beste Prophylaxe
Singapur
besteht daher weiterhin in der Meidung betroffener
Gebiete, dem Tragen von Kleidung, die den Körper
weitestgehend bedeckt, sowie der Verwendung von
Insektenschutzmitteln. Singapurs sogenannte Dengue
clusters sind auf der NEA-Website: www.dengue.gov.sg
übersichtlich und tagesaktuell dargestellt und über die
NEA-App (myENV) mobil abrufbar.
Fokus: Eindämmung der Überträger
Das singapurische Gesundheitsministerium (MoH) sowie
die NEA betreiben die präventive Bekämpfung der
Aedes-Mücken mit großem Aufwand. Das Hauptaugenmerk wird durch Beseitigen von Niststätten auf den
Anfang ihres Reproduktionszyklus gelegt. Dies entfalte,
so die singapurische Gesundheits- und Umweltstaatssekretärin Dr. Amy Khor im Rahmen einer Parlamentsfragestunde am 29. Februar 2016, die größtmögliche
Wirkung. Behördenangaben zufolge wurden allein 2014
etwa 18.400 Mückennester im Rahmen von über 3,5
Millionen Ortsinspektionen durch 850 Mitarbeiter der
NEA ausgehoben. Regelmäßig werden hierzu Eiablagestellen mit synthetischen Insektiziden gesprayt oder
Abflussrohre „geölt“, sowie Granulat mit dem natürlichen Insektizid Bacillus thuringiensis israelensis
gestreut, das für Larven toxisches Protein erzeugt.
Gegen ausgewachsene Mücken richtet sich schließlich
das periodische Fogging von Freigeländen, Baustellen, Condos und Wohnhäusern sowie das Aufstellen
mechanischer Mückenfallen, sogenannte Gravitraps.
Mückenspots können der NEA übrigens online gemeldet
werden. Gegen denjenigen, in dessen Herrschaftsbereich
Mückeneier etc. gefunden werden, wird seit Mitte März
2016 ein Ordnungsgeld in Höhe von S$ 200 verhängt.
Seit 2013 verfolgt die NEA darüber hinaus zwei
neue Ansätze zur Reduzierung der heimischen Aedes
aegypti-Population. Beide zielen auf die Sterilisierung
der männlichen Mücken ab. Zum einen soll durch
eine gezielte genetische Veränderung der Erbanlagen
deren Fortpflanzungsfähigkeit unterbunden werden.
Zum anderen laufen seit Herbst 2014 Studien, in deren
Rahmen Mückenmännchen mit Wolbachia-Bakterien
infiziert werden. Eier, die aus der Paarung infizierter
Männchen mit nicht infizierten Weibchen hervorgehen,
bringen keine Larven hervor. Die Eindämmungspläne
erscheinen vielversprechend und tun Not. Ein Zeitpunkt
für deren Umsetzung wurde bislang aber noch nicht
bekannt gegeben.
Dengue
Gemäß dem US-amerikanischen „National Center for
Biotechnology Information” (NCBI) sind mehr als zwei
Fünftel der Weltbevölkerung – vornehmlich in den
Tropen und Subtropen – dem Risiko einer Dengue-Infektion ausgesetzt. Bis 2007 waren vier Serotypen bekannt,
dann wurde ein fünfter Virusstamm entdeckt. Der WHO
zufolge ist man gegen den Serotypen, mit dem man
infiziert wurde, dauerhaft immun. Das Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin bestätigt darüber
9
hinaus eine anschließende, sogenannte Kreuzimmunität
bezüglich der übrigen Typen für wenige Wochen oder
bestenfalls Monate. Danach besteht jedoch das Risiko
einer erneuten Infektion, die – insbesondere bei Kindern
und schwachen Personen – meist schwerwiegender, da
sie mit kaum kontrollierbaren inneren Blutungen, verlaufen und nicht selten tödlich enden kann. „Hinzu kommt,
dass eine Erstinfektion bei Kindern wegen des häufig
unauffälligen Krankheitsverlaufs und mangels hinreichender Symptome oft nicht diagnostiziert wird“, so
Dr. Leong Hoe Nam.
Die bereits zu Beginn dieses Jahres hohen Fallzahlen
von Dengue-Infektionen in Singapur sind laut Dr. Leong
Hoe Nam auf das Zusammentreffen zweier Ursachen
zurückzuführen: „Zum einen weist die Bevölkerung
Singapurs generell eine seit Generationen abnehmende Immunität gegen Dengue auf – im Gegensatz etwa
zu Malaysia oder Indonesien. Zum anderen tragen die
klimatischen Auswirkungen des jüngsten El-Niño-Phänomens zur verstärkten Vermehrung der Aedes-Mücken
bei.“ Nach Einschätzung der NEA könnte die diesjährige Infektionswelle mit voraussichtlich mehr als 30.000
Dengue-Fällen den bisherigen Rekord aus dem Jahr 2013
um etwa ein Drittel übersteigen.
Chikungunya
Oftmals ist eine Infektion mit Chikungunya-Viren nicht
eindeutig von einer Dengue-Erkrankung zu unterscheiden. Das liegt zum einen an der überwiegenden Ähnlichkeit der Symptome und zum anderen daran, dass
die regionale Ausbreitung weitestgehend übereinstimmt.
Einmal überstanden ist man lebenslang immun gegen
den Erreger. Ihr Verlauf ist von enorm starken, zum
Teil lang anhaltenden Muskel- und Gelenkschmerzen
geprägt, worauf dem Münchener Tropenmediziner Dr.
med. Philipp Meyer-Bender zufolge bereits der indigene
Name der Krankheit hinweist: „der gebückt Gehende“.
Zika
Laut Singapurs Umweltminister, Masagos Zulkifli, ist die
Bedrohung Singapurs Bevölkerung durch Zika gegenüber
derjenigen durch Dengue als schlimmer einzuschätzen. 2
Das liegt gewiss an den folgenschweren Schädel-HirnFehlbildungen (Mikrozephalie) bei Neugeborenen, wie
die jüngst dokumentierten Fälle durch Zika-Infektionen
von Schwangeren in Süd- und Mittelamerika – vor allem
in Brasilien und Kolumbien – ahnen lassen. Begründet ist
diese Einschätzung wohl auch durch neue Erkenntnisse
einer Forschergruppe unter anderem am Pasteur-Institut
im südamerikanischen Cayenne3, dass von den beiden
bislang bekannten Virussträngen, einem afrikanischen
und einem asiatischen, der letztere für die aktuelle Infektionswelle dort verantwortlich ist. Bislang ungeklärt
ist, inwiefern das Zika-Virus Entwicklungsstörungen bei
Neugeborenen oder Kleinkindern verursacht, wenn es zu
postnatalen Infektionen kommt. Mit einem zumindest
testreifen Zika-Impfstoff ist laut WHO erst für September
2017 zu rechnen.
1
WHO-Fact sheet
„Dengue and
severe dengue“,
Aktualisierung:
März 2016 (http://
www.who.int/
mediacentre/factsheets/fs117/en/#)
2
Ansprache im
Rahmen der Kickoff-Veranstaltung
der NEA für ihre
diesjährige „Do
the Mozzie wipe
out“-Kampagne
am 28. Februar
2016 (Quelle:
Channel NewsAsia
– http://www.
channelnewsasia.com/news/
singapore/s200-fine-forhomes/2556000.
html).
3
Antoine Enfissi
u.a., „Zika virus
genome from the
Americas“, The
Lancet 2016, S.
387.
10
4
Singapur
Arnaud Fontanet
u.a., „GuillainBarré Syndrome
outbreak associated with Zika virus
infection in French
Polynesia: a casecontrol study“,
The Lancet 2016
online (http://
dx.doi.org/10.1016/
S01406736(16)00562-6)
Grundsätzlich muss man zwischen gemeldeten Verdachtsfällen und tatsächlichen, labortechnisch bestätigten Infektionen unterscheiden, um die Krankheitsfälle
nicht künstlich zu einer Epidemie aufzuwerten. Doch
wegen der Vielzahl der mittlerweile aktenkundigen,
eindeutigen Fälle und mit Blick auf die erwarteten drei
bis vier Millionen Infizierten weltweit allein in diesem
Jahr, hat die WHO Ende Januar 2016 gleichwohl den
globalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Damit hob
sie die Zika-Infektionswelle auf dieselbe Ebene wie die
Ebola-Epidemie im Jahr 2014 in Westafrika und zuvor
die Schweinegrippe im Jahr 2009. In Sachen Zika mag
dieses Vorgehen gerade im Vergleich zu der äußerst
schwerfälligen Entscheidungsfindung im Falle Ebola
überstürzt wirken. Doch deuten erste Nachweise von
Zika-Infektionen auch in Nordamerika, Europa, Thailand,
Indonesien sowie auf den Philippinen und jüngst auch in
Vietnam auf eine nicht zu unterschätzende, laut WHO
„explosionsartige“ Verbreitung der Krankheit hin. Aus
der Ebola-Lethargie sind insoweit wohl die entsprechenden Lehren gezogen worden.
Frauen, die eine Schwangerschaft planen, wurde
seitens der US-amerikanischen Seuchenschutzbehörde
(CDC) zuletzt geraten, mit der Empfängnis rund acht
Wochen nach Auftreten von Infektionssymptomen zu
warten. Hiergegen wendeten verschiedene Frauenrechtsgruppen allerdings ein, dass dieser Rat zumindest an
Frauen in den ursprünglich betroffenen Gebieten vorbeiziele. Diese hätten oftmals gar nicht die Wahl, nicht oder
noch nicht schwanger zu werden, denn in den jeweiligen
Gesellschaften läge die Entscheidung hierüber faktisch
bei deren Partner. Das wiederum führt zur Problematisierung eines weiteren gesellschaftskritischen Aspekts:
Durch den Nachweis, dass Zika-Viren auch durch Sexualkontakte von Mensch zu Mensch übertragen werden
können, müssen Frauen sich nicht nur vor Aedes-Mücken
in Acht nehmen, um ihre Leibesfrucht zu schützen.
Ebenfalls nachgewiesen ist seit Ende Februar 2016,
dass es einen ursächlichen Zusammenhang zwischen
Zika-Infektionen und der Erkrankung am Guillain-BarréSyndrom besteht. Damit ist die Möglichkeit bestätigt,
infolge einer Ansteckung die schwerwiegende, multiple
Lähmungserscheinungen verursachende Nervenerkrankung zu bekommen.4 Die Wahrscheinlichkeit ist glücklicherweise aber auch hier ausgesprochen gering.
Für Singapur gilt – frei nach Masagos Zulkifli – in
Sachen Mücken-Prävention wohl jedenfalls die Faustformel, dass gegen Zika helfen sollte, was gegen Dengue
gut ist. Was insoweit allerdings noch nicht abschließend
geklärt werden konnte, ist die Frage, ob sich der Name
eines in Singapur sehr präsenten Mückenschutzmittels
zu Teilen am umgangssprachlichen Namen der AedesMücken anlehnt. Honi soit, …
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Singapur
Pink Dot Festival
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Einmal im Jahr verwandelt sich der Hong Lim Park
in ein pinkfarbenes Menschenmeer. Dann kommen
Singapurs LGBT-Community (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender) und ihre Sympathisanten hier
zusammen, um ihre Unterstützung für Inklusivität,
Vielfalt und Gleichberechtigung zu demonstrieren.
Was in westlichen Großstädten der Christopher Street
Day (CSD) ist, nennt sich hier „Pink Dot Festival“, das
dieses Jahr am 4. Juni stattfindet. Doch anders als beim
CSD kommt man vergleichsweise uniform zusammen:
Statt schriller Glitzer-Outfits und lauter Paraden wird
hier mit pinkfarbenen T-Shirts und Accessoires der Solidarität Ausdruck verliehen, lokalen Bands und Künstlern
gelauscht und bei Snacks und Getränken den Rednern
zugehört. Highlight des Events ist am Abend das Zusammenrücken der Teilnehmer auf der Mitte des Platzes. Aus
der Luft fotografiert entsteht so das Bild eines großen
pinkfarbenen Punktes in Singapurs Zentrum, der von Jahr
zu Jahr größer wird. Rund 28.000 Teilnehmer durfte das
Festival 2015 zählen.
Die Tatsache, dass es hier überhaupt eine öffentliche
Kundgebung dieser Art gibt, mag den einen oder
anderen verwundern. Schließlich, so glaubt man im Allgemeinen zu wissen, sei Homosexualität im konservativen Singapur verboten. Das ist, zumindest per Gesetz,
beinahe richtig. In der Kolonialzeit verabschiedet und
bis heute in Kraft, ist ein Paragraf im Strafgesetzbuch,
der sexuelle Handlungen zwischen Männern (!) mit bis
zu zwei Jahren Gefängnisstrafe belegt (The Penal Code
of Singapore, Section 377A).
Konsequenzen durch die Gesetzgebung haben
gleichgeschlechtlich Liebende heute allerdings nicht
mehr zu befürchten, denn Paragraf 377A kommt nicht
mehr zur Anwendung. Staatsgründer Lee Kuan Yew
hatte sich in seinen letzten Lebensjahren davon überzeugen lassen, dass die sexuelle Ausrichtung über genetische Merkmale definiert und eben kein frei wählbarer
Lebensstil ist. Seitdem gilt im Löwenstaat eine Laissezfaire Politik, die gleichgeschlechtliche Partnerschaften
ebenso duldet, wie den Betrieb und Besuch auf diese
Zielgruppe ausgerichteten Bars und Clubs. Die Gesundheitsbehörde „Health Promotion Board“ (HPB) bietet
Aufklärung und Hilfe für Teenager und ihre Eltern und
etwa 25 Interessensgruppen (laut Wikipedia) dienen als
Anlaufstellen für die LGBT-Community. Gemeinnützige
Organisationen stellen Veranstaltungen wie das Pink Dot
Festival auf die Beine.
Von der Duldung bis zur Akzeptanz ist der Weg
noch weit, an dessen Ende die rechtliche Gleichstellung
steht. Ein Ziel, das derzeit noch in weiter Ferne liegt,
auch weil im Moment nicht mit großer Unterstützung
aus Politik und Öffentlichkeit zu rechnen ist. Paragraf
377A hat sich dabei schon mehrfach als großer Stolperstein erwiesen und seine Abschaffung ist das oberste
Etappenziel der Aktivisten. Eine Aufhebungsklage vor
dem High Court scheiterte zuletzt im Herbst 2014 – ein
herber Rückschlag für die Community, welche die Entkriminalisierung gleichgeschlechtlicher Liebe als unbedingte
Voraussetzung dafür sieht, um gesellschaftliche Stigmata
und Tabus aufbrechen zu können.
Die aktuelle Regierung sieht die Nation noch nicht
bereit für große Veränderungen innerhalb der stark konservativen Gesellschaftsstruktur. Der Gedanke scheint
nicht abwegig, wenn man die Reaktionen der Gegner
betrachtet. Christliche und muslimische Verbände riefen
in den vergangenen zwei Jahren mit großem Erfolg dazu
auf, am Wochenende des Pink Dot Festivals weiß zu
tragen, um ihr Einstehen für traditionelle Werte zum
Ausdruck zu bringen.
Singapurs LGBT-Community kann jede Form der
Unterstützung gebrauchen. Das Pink Dot Festival ist
dafür eine gute Gelegenheit und zum Event selbst ist
jeder willkommen. Die Abschlusskundgebung darf hingegen nur von Singapore Citizens und Permanent Residents
besucht werden, so will es das Gesetz.
Text + Foto: Sandra Schwellach
Info:
Pink Dot Singapore
http://pinkdot.sg/
Aufklärung und Hilfe: Website des HPB (Health Promotion Board) http://www.hpb.gov.sg/HOPPortal/gamesandtools-article/HPB055647
11
12
Singapur
Sommer Camps
in Singapur
Die Sommerferien stehen bald schon wieder vor
der Tür und die Frage kommt auf, wie man diese
am liebsten gestalten will. Ausschlafen, gemütlich
frühstücken und endlich mal morgens an den Pool
ist nach einer Woche abgehakt; und spätestens,
wenn die Kleinen: „Mir ist langweilig!” schreien
und die Größeren sich die Finger schwielig gespielt
haben, wird es Zeit für eine Abwechslung. In Singapur gibt es eine Vielzahl an Ferienlagern, in allen
Varianten.
Die Sportbegeisterten
Die sportlichen Energiebündel haben die Qual der Wahl
zwischen Fußball, Gymnastik, Basketball, Tennis, Inlineskaten, Hockey, Cricket, Klettern, Badminton, Schwimmen und einigem mehr. Oder jede Woche etwas
anderes? Es gibt kaum einen Sport, den man in den
Ferien nicht intensivieren oder neu erlernen kann.
Singapur
Sehr beliebt sind die Fußball-Camps. Hier beginnt der
Tag meist um 9 Uhr und endet entweder zur Mittagszeit
oder am frühen Nachmittag. Manchmal lernen die Kinder
neben neuen Fußballtechniken auch noch Spanisch, wie
bei „Camp Asia“. Oder lieber doch kein Fußball? Für
Kinder, speziell für die jüngeren, die sich partout nicht
entscheiden können, welchen Sport sie nun verfolgen
möchten, bietet „Camp Asia“ eine „Multi-Activity“Woche an. Hier stehen verschiedene Spiele und
Aktivitäten, wie zum Beispiel Rollenspiel, Malen, MiniOlympiade, selbst Kochen und Schauspiel auf dem Programm.
Die Sprachbegabten
Wer die Ferien eher gemütlich angehen und sich lieber
sprachlich verbessern möchte, findet eine große Auswahl
an Sprachcamps im ehrgeizigen Singapur: Spanisch,
Französisch und auch Deutsch, vor allem aber natürlich
Mandarin und Englisch. Dies kann besonders für jene Familien interessant sein, die gerade erst angekommen sind
und deren Kinder noch nicht so gut Englisch sprechen.
Der „British Council“ bietet mit modernster Technik
anspruchsvolle Kurse vom Vorschulalter bis zur Mittelstufe an. Oder Sie bekommen Besuch aus Deutschland?
Wie wäre es, wenn die Kids zusammen an einem der
„Holiday programmes for international students“ beim
British Council teilnehmen? So können gemeinsam und
mit viel Spaß die Sprachkenntnisse aufgebessert werden.
Die Künstler
Wer seine Interessen eher im musischen Bereich ansiedelt, hat ebenfalls keine Probleme unter den zahlreichen
Angeboten das Richtige für sich zu finden. Schon mal
mit Kaffee gemalt? Im „ARThaus“ wird Kaffeepulver mit
Wasser gemischt und so eine Art Tinte produziert. Über
den Tellerrand hinausblicken lässt einen auch der Kurs
„Acrylic Fantastic“. In diesem kreativen Workshop mit
Acryl benutzt man zum Malen nicht den Pinsel, sondern
Gegenstände aus dem Alltag. Übrigens sind hier alle ab
vier Jahren willkommen, auch Erwachsene.
Zauberer und Tagträumer
Die Anforderung an die neue Generation heutzutage
ist immens, die Kinder haben kaum noch Freizeit. Umso
mehr wünschen wir uns, dass sie in den Ferien wieder
Luft holen können und sich mit Dingen beschäftigen,
die im akademischen Alltag zu kurz kommen. Im „Camp
Magic“ werden Träume wahr. Hier wird getrommelt, getöpfert und gesponnen, im wahrsten Sinne des Wortes,
mit Wolle. Gegründet von einer kanadischen Märchenerzählerin, die daran glaubt dass: „Each child‘s ‘gateway’
to creating is activated in any number of ways. For some
children, it‘s the simple act of freeing themselves to learn
a new skill like hula hooping, stilt walking, or swing pois,
while for other children it may be painting a picture,
searching through piles of re-cycled junk, singing, or
listening to a story.“
Die Unermüdlichen
Sie würden Ihr Kind gerne bei einem dieser fantastischen
Camps anmelden, haben aber keine Möglichkeit, es um
16 Uhr wieder abzuholen? Bei „Village Day Camps“, gegründet in den frühen siebziger Jahren in der Schweiz, ist
es möglich, den Nachwuchs erst um 18 Uhr wieder abzuholen. „Village Day Camps“ in Singapur bietet neben
Fußball- und Sprach-Camps auch ein Leadership-Camp
an, das 12-14-Jährigen die Möglichkeit bietet, über sich
hinauszuwachsen. Spielerisch werden den Jugendlichen
die Basics von Kommunikation und Kooperation vermittelt, die sie dann in sportlichen Workshops außerhalb ihrer Komfortzone umsetzen. Am Ende des Kurses
sollen die Kinder fähig sein, ihre eigene Camp-Gruppe
zu führen und zu betreuen.
Die Akademiker
Ähnlich sind die Camps der internationalen Schulen,
allen voran die der Canadian International School (CIS).
Diese zielen auf intellektuelle Neugier, Kreativität und
körperliche Herausforderungen. Das soll natürlich nicht
heißen, dass Unterricht stattfindet. Ganz im Gegenteil!
Bei „Young Picasso“ lernen die 10-13-Jährigen verschiedene Techniken um kreativ zu sein – und zwar anhand
von Fotografie, 3D-Plastiken oder Ton. Neugierig?
Spezifisch um Wissenschaft, genauer gesagt um
Forensik, geht es beim „Science Summer Camp“ der
National University of Singapore. Hier dürfen 15-17Jährige (9. bis 12. Klasse) in die Fußstapfen des Professor Dr. Karl-Friedrich Boerne schlüpfen und selbst einen
rätselhaften Mord anhand von DNA-Analysen lösen.
Text: Silke Dietz
Fotos: S. Abt, Pixabay
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Singapur
Anbieter
Beschreibung
Camp Zeiten
Alter
Mittagessen
Shuttlebus
Preis /Woche
Website
Espzen Soccer
Fußball
9-16 Uhr
5-12 Jahre
nein
nein
S$ 215
www.soccerschool.espzen.com
Centaurs
Multi-Sport
9-15 Uhr
6-13 Jahre
nein
nein
S$ 695
www.centraurusgroup.com
Skate with us
Inline Skating
9.30-17 Uhr
3-12 Jahre
ja
nein
S$ 198
skate-with-us.com
Gymnastics in Motion
Gymnastik
9.30-14 Uhr
4-12 Jahre
nein
nein
S$ 520
www.gimsports.com
British Council
Englisch
verschieden
ab 6 Jahre
nein
nein
ab S$ 280/Kurs
www.britishcouncil.sg
Tien Hsia
Language School
Chinesisch
9-17 Uhr
4-12 Jahre
ja
nein
S$ 380
www.tienhsia.com
ARThaus
Malen/Gestalten
verschieden
4-17 Jahre
nein
nein
ab S$ 65/Kurs
www.arthaus.com.sg
Abrakadoodle
Malen/Gestalten
9-12 Uhr
2-12 Jahre
nein
nein
300
www.abrakadoodle.com.sg
Our Music Studio
Musik
11.30-13 Uhr
2.5-5 Jahre
nein
nein
S$ 180/3 Tage
ourmusicstudio.com.sg
act3international
Schauspiel
verschieden
3-15 Jahre
nein
nein
ab S$ 300
act3international.com.sg
Camp Magic
Zirkus & Zaubern
8.45 -15.15 Uhr
3-12 Jahre
nein
nein
S$ 396
www.ilovecampmagic.com
NUS
Forsensik &
Wissenschaft
nur 4.-8. Juli
15-17 Jahre
ja
nein
S$ 1500
www.science.nus.edu.sg
Village Day Camps
Allerlei
9-16 Uhr
4-14 Jahre
nein
ja
S$ 650
www.villagedaycamps.com/sg
Shaws Little League
Sport
9-12 Uhr
2-12 Jahre
nein
nein
S$ 320
www.shawslittleleague.com
Camp Asia
Allerlei
9-15 Uhr
3-16 Jahre
ja
ja
S$ 625
www.campasia.asia
German European
School
Allerlei
9-14.30 Uhr
6-12 Jahre
nein
nein
ab S$ 350
www.gess.sg
German European
School
Segeln
9.30-17 Uhr
ab 13 Jahre
nein
nein
S$ 348
www.gess.sg
International School
Singapore
Akademisch
4-13 Jahre
ja
ja
Canadian International
School
Akademisch
4-13 Jahre
ja
ja
8.30-16.30 Uhr
www.iss.edu.sg
ab S$ 400
16 Years of Holiday Magic in Singapore for children ages 3 -12
6 Weekly Programs: June 13 – July 22, 2016
Website: www.ilovecampmagic.com
www.cis.edu.sg
16
Leute
Text: Ingrid Maximiliane Grabenwarter
Fotos: Nanda Haensel, Privat
Der Traum
vom eigenen
Unternehmen
Selbstständig
in Singapur
Jede Selbstständigkeit beginnt mit einer Idee, einer großen
Portion Enthusiasmus und Optimismus. In Singapur, weltweit
dafür bekannt einen fruchtbaren Boden für den Unternehmergeist zu bieten, werden viele dieser Ideen wahr. Die
niedrigen Abgaben an den Staat und die im Vergleich zu
Deutschland wesentlich überschaubarere Bürokratie sind
die offensichtlichen Vorteile, die den kleinen Stadtstaat für
zukünftige Unternehmer attraktiv machen. Es gibt jedoch
auch viele andere gute Gründe, sich in Singapur in die Selbstständigkeit zu wagen, wie die vier Geschichten der von
uns vorgestellten Jungunternehmer zeigen.
Natalie Kalkowksi
25, aus Hamburg
Co-Founder & Director des Modelabels APPARELLA
ready to wear – casual to sophisticated
– feminine, elegant, trendy
www.apparella.com
Tipp: Apparella online bietet auch einen
spannenden Lifestyle Blog!
Natalie – Online-Modelabel für Asien
Die Hamburgerin Natalie Kalkowski hat in Deutschland
Modemanagement und Textilwissenschaften studiert und
ist 2012 für ein Praktikum nach Singapur gekommen. Aus
drei Monaten wurden drei Jahre. Ihr Studium konnte sie
auf dem Raffles College for Higher Education abschließen und hat dort auch ihren jetzigen Firmenpartner
kennengelernt. 2015 hat sie ihr Modelabel Apparella
gegründet und ihre erste Kollektion herausgebracht.
Das Einkaufsparadies Singapur mit seinen konsumfreudigen Einwohnern macht den Stadtstaat zu einem
guten Ausgangspunkt für eine junge Modedesignerin.
Im Vergleich zu anderen asiatischen Großstädten sind
auch die englische Landessprache und die guten Verbindungen zu China als Produktionsland ideal. So erklärt
Natalie: „Unsere Produktionskette startet in einer kleinen
Manufaktur in River Valley, dort werden meine Ideen
auf Papier gebracht. Dann werden die Entwürfe nach
China geschickt und kommen als Muster wieder retour,
damit ich die Qualität überprüfen kann.“ Die Endproduktion findet dann wiederum in China statt. So kann auch
ein kleines Label, das sich im mittleren Preissegment
findet, aber auch auf Qualität setzt, konkurrenzfähig
sein. Die Unterstützung, die Nathalie in ihrer Branche
erfahren hat und erfährt, macht ebenfalls einen großen
Teil des Erfolgs aus. Bestimmt war es von Vorteil, einen
Singapurer als Partner in ihrem Unternehmen zu haben,
durch den viele lokale Verbindungen entstanden sind,
aber trotzdem empfand sie die Hilfsbereitschaft als bemerkenswert.
Friedrich – Bella Italia in Singapur
Friedrich Hamker kam 2013 nach Singapur, eigentlich
um zwischen zwei Jobs drei Monate in Asien zu verbringen, entschied sich zu bleiben und hat 2014 seine
italienische Restaurantkette Marco Marco gegründet.
Die Unternehmensgründung selbst hat er als äußerst
unkompliziert erfahren und betont den Vorteil der in
Singapur gut organisierten Infrastruktur im Food &
Beverage Bereich, von Lieferanten über Behörden bis
zu Vermietern und Bauunternehmen. Den Singapurern
ist Essen bekanntlich sehr wichtig, die Vielfalt an guten
Restaurants ist enorm. Das bedeutet einerseits viel Konkurrenz aber auch eine hohe Nachfrage. Kreativität und
Qualität sind die Zauberworte, um in der F&B Branche in
Singapur Fuß zu fassen. Bei Marco Marco wird frisch und
schnell italienisches Essen serviert, klassisch zubereitet
oder international inspiriert. „Jedes Gericht ist nach einer
Stadt benannt, die so eine Idee über den Geschmack
gibt und die Navigation durch das Menu erleichtert. So
heißt die klassische Carbonara (ohne Sahne!) ‚The Roma‘,
ein Panini mit Rindfleisch und Guacamole ‚The Buenos
Aires’ und eine Pizza mit Koriander und Chili-Sauce ‚The
Saigon’. Alle Saucen werden täglich hausgemacht, natürlich ohne MSG“ – erzählt Friedrich von seinem Konzept.
‚Monosodium glutamate‘, in Deutschland als Glutamat
bekannt, wurde in den letzten Jahren in der FoodieCommunity in Singapur immer mehr zum Antitrend. Sich
bewusst gegen künstliche Aromen und für natürlichen
Geschmack zu entscheiden ist ein kluger Schritt, um
sich in der Branche zu positionieren.
Friedrich Hamker
31, aus Hamburg und Hamburger Umgebung
Founder & Director MARCO MARCO
fresh – casual italian cuisine with a global taste
www.marcomarco.com.sg
Wo: Circular Road / Novena / Millenia Walk /
The Metropolis
© MarcoMarco
© Apparella
Leute
17
Alexander – Neue Beats für die Stadt
Ein Gefühl für Trends zu haben, innovativ und vorausschauend denken zu können ist ein wesentlicher Aspekt,
der eine Idee erfolgreich machen kann. Als Alexander
Linnerth 2011 in Singapur gelandet ist, war die elektronische Musikszene kaum existent. „2011 war Singapur noch viel verschlafener. Es gab den Club Zouk
und einige Bars am Clarke Quay, aber das Nachtleben
war mit europäischen Hauptstädten nicht vergleichbar“,
beschreibt der Jungunternehmer seinen ersten Eindruck.
Im März 2016 waren 3000 Leute auf dem von Sunshine
Nation organisierten Musikfestival Garden Beats im Fort
Canning Park. Ein kleiner Höhepunkt seiner Agentur, die
er mit seinem Partner Bernhard Schwarz 2011 gegründet hat und die sich über die Jahre als Lifestyle-Marke
für Projekte und Events etabliert hat. Die europäische
Clubbing-Szene nach Singapur zu bringen war zu Beginn
der Unternehmensgründung gar nicht der eigentliche
Gedanke der beiden Österreicher. Begonnen hat alles
mit „The Sail Spin“, dem ersten Projekt von Sunshine
Nation. Mit „The Sail Spin“ wollten Alexander und sein
Firmenpartner das in Europa bereits bekannte Konzept
des Premium Segeltrips, Inselhopping und Party mit
Freunden nach Asien bringen. Richtig erfolgreich wurden
sie jedoch mit ihren Events, die den Nerv einer neuen
Generation in Singapur getroffen haben. Diese hat mehr
den Wunsch, das Besondere zu erleben, als ein schickes
Auto zu fahren, und genau das liefert Sunshine Nation.
Alexander Linnerth
30, aus Wien
Co-Founder & Marketing Director der Marketing- und
Veranstaltungsagentur Sunshine Nation
SUNSHINE NATION – Friends. Partys. Getaway.
Celebrating life at its best since 2012.
www.sunshine-nation.com
Tipp: Am 14.5.2016 ist das nächste Event von
SUNSHINE NATION:
ELECTRO BALL @ The Black Swan
© Elodie Bellegarde
Leute
Charlotte Puxley
28, aus London
Founder & Director Charlotte Puxley Flowers
wild and wonderful
www.charlottepuxleyflowers.com
Tipp: Nicht vergessen am 8. Mai ist Muttertag
– und für alle die wenig Zeit haben, bei Charlotte kann
man auch online bestellen!
Charlotte – Blumen für jede Gelegenheit
Die Londonerin Charlotte Puxley hat 2015 ihren Blumenladen eröffnet und kreiert Bouquets für Partys, Restaurants, Veranstaltungen, Hochzeiten oder auch Sträuße
für einzelne Anlässe. „Jeden Morgen um 7.30 Uhr bin ich
am Markt, um frische Blumen einzukaufen, so ist jeder
Strauß einzigartig und immer anders“, erzählt Charlotte
mit Begeisterung. Sie erinnert sich noch gut an die viele
Papierarbeit, die sie hatte, um den Staat Singapur von
ihrer Unternehmensgründung zu überzeugen, dass das
Land von ihrem Wissen und ihrer Expertise, schlussendlich von ihrem Unternehmen profitieren kann. Bevor
Charlotte nach Singapur gezogen ist, hat sie fünf Jahre
lang bei Scarlet & Violet in London gearbeitet und war
unter anderem Teil des Teams, das das Hochzeitsbouquet von Kate Moss arrangiert hat. Als die Möglichkeit
aufkam, mit ihrem Partner nach Singapur zu ziehen,
war Charlotte bereit, beruflich einen neuen Weg einzuschlagen und sich selbstständig zu machen, und es
hat sich gelohnt.
Letztlich ist die Basis für florierende Geschäfte ein tiefes
Interesse an der eigenen Sache. Das ist allen vier Jungunternehmern gemein und ohne Zweifel der wichtigste
Grund für ihren Erfolg. Und dieser hat bei allen vieren
in Singapur begonnen.
© Nanda Haensel
18
Leute
Fakten-Check mit
Dr. Paul Weingarten
OFFICE
FOR
RENT
Ideal for small companies!
Centrally located at United Square on Thomson Road,
C. Melchers GmbH & Co. is a diversified marketing and
services company employing over 100 employees.
Rödl & Partner Singapore
(Rechtsanwälte, Steuerberater, Accountants)
Wer kann sich alles in Singapur
selbstständig machen?
Im Prinzip jeder. Sowohl die Gründung als auch der
Erwerb eines Unternehmens steht grundsätzlich Ausländern wie Inländern in gleicher Weise offen. Ausländer
benötigen, wenn sie selbst in dem Unternehmen tätig
werden möchten, eine Arbeitsgenehmigung.
Wie kommt man zu einer Arbeitsgenehmigung?
Die Arbeitsgenehmigung ist beim MoM (Ministry of
Manpower) zu beantragen. Es gibt verschiedene Arten
der Arbeitsgenehmigung (Employment Pass, S-Pass,
Trainee Employment Pass, etc.), je nach Ausbildungsgrad,
Position und Gehalt. Als mitgereister Ehepartner erhält
man einen Dependant´s Pass, der gemeinsam mit dem
vom MoM erteilten „letter of consent“ ebenfalls eine
Arbeitsgenehmigung darstellt. Auf diese Weise kann
man z.B. auch für eine Sole Proprietorship arbeiten. Der
EntrePass ist eine Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung
für Unternehmer, die in Singapur eine Kapitalgesellschaft
gründen und hier investieren.
Welche bürokratischen Hürden kommen
auf den zukünftigen Unternehmer zu?
Die einfachste Form der Unternehmerschaft ist die Sole
Proprietorship (Einzelunternehmen). Hier sind der Unternehmer und das Unternehmen organisatorisch und
steuerlich eng verbunden. Die häufigste Gesellschaftsform in Singapur ist die Private Limited Company, eine
Kapitalgesellschaft, die ein wenig der deutschen GmbH
ähnelt. Eine derartige Gesellschaft ermöglicht mehr Gestaltungsspielraum, bringt aber auch deutlich höhere
laufende Kosten mit sich.
Wer sich selbstständig macht, wird sich auch mit
behördlichen Registrierungs- und Meldepflichten (ACRA,
IRAS usw.) vertraut machen müssen. Informationen dazu
findet man auf den Websites der Ministerien. Alternativ
kann man die Verantwortung in die Hände eines verlässlichen Outsource-Providers geben, der sich beispielsweise
um die notwendigen Steuererklärungen kümmert.
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Fax: +65-6259 9111, mail: [email protected]
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Veranstaltungskalender
MUSIK – KLASSIK
Mai 2016
■ Mouse on the Keys
■ Laneway presents M83
Freitag, 20. Mai 2016
Die Musikgruppe „Mouse on the Keys“ zeigt in ihrer
Performance im Rahmen des „Japanese Festival of Arts“
eine außergewöhnliche Mischung aus Jazz, Funk, zeitgenössischer und klassischer Musik, Post-Pop sowie elektronischer Musik. Auf dem Klavier und mithilfe dynamischer
Trommeln schafft sie eine musikalische Live Erfahrung
mit starkem visuellen und akustischen Ausdruck.
Wo:
Esplanade Recital Studio
Wann: 19.30 Uhr und 22 Uhr
Karten: S$ 35
Donnerstag, 19. Mai 2016
Seit dem letzten Besuch von M83 im Jahr 2012 auf dem
Laneway Festival ist eine Menge passiert: M83 tourte
durch die Welt und spielte auf zahlreichen Konzerten
und Festivals. Verpassen Sie die einmalige Liveshow
nicht.
Wo:
The Coliseum,
Hard Rock Hotel Singapore / Sentosa
Wann: 20 Uhr (Türöffnung um 19 Uhr)
Karten: ab S$ 99
■ Chinese Chamber Music – Twin Travellers
Samstag, 4. Juni 2016
Der irische Musiker und Songwriter kommt mit einer
vollen Ladung Emotionen und tollen Liedern nach
Singapur. Mit seinem Solodebütalbum „O“ und beliebten
Titeln wie „The Blower’s Daughter“ und „Cannonball“
zog er sein Publikum in den Bann. Lassen Sie sich von
seiner ungewöhnlichen Stimme und gefühlvoller Lyrik
verzaubern.
Wo:
The Star Theatre
Wann: 20 Uhr
Karten: ab S$ 68
Donnerstag, 26. Mai 2016
Tauchen Sie ein in die eleganten Klänge der chinesischen Zupfinstrumente. Die aus Singapur stammenden
Zwillingsschwestern Tan Su-Min und Tan Su-Hui stellen
im Rahmen ihres Konzerts die Vielseitigkeit der Ruan
(Laute) und der Guzheng (Zither) vor. Erleben Sie eine
Reise durch die Zeit mit klassischen und zeitgenössischen
Stücken.
Wo:
Esplanade Recital Studio
Wann: 19.30 Uhr
Karten: S$ 28
■ SSO Classics in the Park:
Mother’s Day Concert
Sonntag, 8. Mai 2016
Aus Anlass des Muttertags gibt das Singapore Symphony
Orchestra (SSO) ein Konzert im Botanic Gardens. Nicht
nur Mütter, sondern auch die gesamte Familie und
Freunde sind zu dem Konzert unter freiem Himmel in tropischer Kulisse eingeladen. Picknickkorb nicht vergessen!
Wo:
Shaw Foundation Symphony Stage,
Botanic Gardens
Wann: ab 18 Uhr
Karten: Eintritt frei
MUSIK – POP, ROCK, JAZZ,
FOLK, MUSICAL …
■ Cameron Mackintosh’s Les Misérables
Dienstag, 31. Mai 2016 bis Sonntag, 17. Juli 2016
Endlich auch in Singapur zu erleben: Das Musical Les
Misérables auf Basis des Romans „Die Elenden“ von
Victor Hugo. Vor dem Hintergrund des 19. Jahrhunderts in Frankreich erwartet Sie bei Les Misérables eine
Geschichte über Herzschmerz, Leidenschaft und
die Widerstandsfähigkeit des menschlichen Geistes.
Gespickt mit weltweit bekannten Liedern wie „I Dreamed
A Dream“, „On My Own“ und „One Day More“ ist diese
Inszenierung unbedingt zu empfehlen.
Wo:
Esplanade Theatre
Wann: Dienstags bis freitags, 20 Uhr
Samstags, 14 Uhr und 20 Uhr
Sonntags, 13.30 Uhr und 19 Uhr
Karten: ab S$ 128
■ Of Monsters and Men
Dienstag, 10. Mai 2016
Das isländische Quintett spielt eine Mischung aus
authentischem Indie- und Alternative-Rock. Seit ihrem
Sieg bei einem nationalen Bandwettbewerb im Jahr 2010
hat die Band bereits über zwei Millionen Alben verkauft
und spielt seitdem auf zahlreichen Festivals und ausverkauften Konzerten. Ergreifen Sie die einmalige Chance,
die Band live in Singapur zu erleben.
Wo:
The Coliseum, Hard Rock Hotel Singapore /
Sentosa
Wann: 20 Uhr
Karten: ab S$ 99
■ Damien Rice
BILDENDE KUNST
■ Future World: Where Arts meets Science
Dauerausstellung – ab sofort
Entdecken Sie Ihre Phantasie neu bei der Erforschung
der Future World, der neuen Dauerausstellung im ArtScience Museum. Auf 1500 Quadratmetern werden 15
spektakuläre Kunstinstallationen zum Leben erweckt.
Diese interaktive, atemberaubende Dauerausstellung
ist ein Muss!
Wo:
ArtScience Museum at Marina Bay Sands
Wann: Täglich 10 Uhr bis 19 Uhr
(letzter Einlass um 18 Uhr)
Karte: Erwachsene S$ 16, Kinder S$ 7
Info:
www.marinabaysands.com/museum/futureworld.html
■ Earth Work 1979
bis Sonntag, 29. Mai 2016
Nutzen Sie die letzte Chance, um die Ausstellung „Earth
Work“ des singapurischen Künstlers Tang Da Wu zu
erleben. Die Ausstellung greift auf Inszenierungen und
Installationen aus dem Jahr 1980 zurück. Es werden
originale Kunstwerke und Nachbildungen sowie Archivfotos und konzeptionelle Werke gezeigt.
Wo:
National Gallery Singapore
Wann: Sonntags bis donnerstags, 10 Uhr bis 19 Uhr
Freitags und samstags, 10 Uhr bis 22 Uhr
Karten: PR freier Eintritt; Erwachsene S$ 20
Info:
www.nationalgallery.sg
■ National Gallery Singapore:
Reframing Modernism
bis Sonntag, 17. Juli 2016
Zum ersten Mal werden Kunstwerke von südostasiatischen Künstlern neben Werken europäischer Künstler
wie Picasso, Chagall und Kandinsky aus der Sammlung des Pariser „Centre Pompidou“ ausgestellt.
Dabei werden sowohl Unterschiede als auch Parallelen
zwischen den Künstlern bzw. Kunstwerken deutlich.
Wo:
National Gallery Singapore
Wann: Sonntags bis donnerstags, 10 Uhr bis 19 Uhr
Freitags und samstags, 10 Uhr bis 22 Uhr
Karten: PR S$ 15, Erwachsene S$ 25
Info:
www.nationalgallery.sg
Weitere Hinweise zu aktuellen Veranstaltungen gibt es auch auf der Facebook-Seite der Impulse unter: www.facebook.com/ImpulseSingapur
THEATER / KLEINKUNST / TANZ
■ The Illusionists – Live from Broadway
■ Tiddler and other terrific Tales
Freitag, 6. Mai 2016 bis Sonntag, 15. Mai 2016
Im Rahmen der erfolgreichen Multicity-Tour kommen
„The Illusionists“ auch nach Singapur. Die sieben
besten Zauberer der Welt präsentieren eine Show voller
Zaubertricks, todesmutiger Stunts und atemraubender
Wunder. Eine Show, die das Publikum aller Altersstufen
begeistern wird.
Wo:
Sands Theatre, Marina Bay Sands
Wann: Mittwochs bis freitags, 19.30 Uhr
Samstags, 14 Uhr und 19.30 Uhr
Sonntags, 13 Uhr und 18 Uhr
Karten: ab S$ 55
Freitag, 13. Mai 2016 bis Sonntag, 15. Mai 2016
Mit Theater, Musik und Puppenspiel werden die phantasievollen Geschichten von Julia Donaldson und Axel
Scheffer erzählt. Mit dabei: Tiddler, Monkey Puzzle, The
Smartest Giant in Town und viele mehr. Perfekt geeignet
für Kinder ab drei Jahren, deren Familien und Freunde.
Wo:
SOTA Drama Theatre
Wann: Freitag, 17 Uhr
Samstag und Sonntag,
11 Uhr, 14 Uhr und 16.30 Uhr
Karten: ab S$ 38
■ Shakespeare in the Park
Freitag, 10. Juni 2016 und Samstag, 11. Juni 2016
„The Painters“ ist eine innovative Kunstperformance mit
visuellen Effekten und einer Mischung aus Pantomime,
Tanz und Comedy. Dabei schaffen es die Darsteller ein
Stück zu kreieren, welches allmählich ein Kunstwerk
entstehen lässt.
Wo:
Resorts World Theatre, Resorts World Sentosa
Wann: Freitag, 20 Uhr
Samstag, 14 Uhr und 20 Uhr
Karten: ab S$ 68
■ The Painters: Hero
– Romeo and Juliet
bis Sonntag, 22. Mai 2016
Breiten Sie Ihre Picknickdecke unter dem Sternenhimmel
aus und genießen Sie die berühmteste Liebesgeschichte
aller Zeiten unter der Regie des international renommierten Regisseurs Daniel Slater.
Wo:
Fort Canning Park (Gothic Gate)
Wann: bei Öffnung des Parks um 18.30 Uhr
Karten: ab S$ 50
Info:
Schulabende (6., 13. und 20. Mai)
■ Peter & Blue Go Around the World
■ Kopitiam
Donnerstag, 2. Juni 2016 bis Sonntag, 5. Juni 2016
Während der Ferienzeit im Juni zeigt das Singapore
Dance Theatre eine besondere Geschichte für Kinder.
Dieses Ballettstück bringt Kindern den Tanz und die
Musik, verpackt in einer tollen Geschichte, näher. Ein
großer Spaß nicht nur für die Kleinen, sondern auch für
die gesamte Familie.
Wo:
The Singapore Airlines Theatre,
LASALLE College of the Arts
Wann: Donnerstag bis Sonntag, 11 Uhr und 14 Uhr
Karten: S$ 28
Donnerstag, 26. Mai 2016
„Kopitiam“ ist ein zeitkritisches Theaterstück, das sich
mit dem Wandel der Gesellschaft, speziell in Singapur,
beschäftigt. Hintergrund ist die Geschichte eines älteren
Café-Besitzers und seines Enkels, die ganz unterschiedlich mit den Veränderungen des Wandels umgehen.
Wo:
Esplanade Theatre Studio
Wann: 20 Uhr
Karten: S$ 25
KINDER / FAMILIE
FESTIVALS
■ Shrek – The Musical
Mittwoch, 8. Juni 2016 bis Sonntag, 19. Juni 2016
Erleben Sie das Musical basierend auf dem gleichnamigen DreamWorks Animationsfilm. Diese Live-Adaption
der urkomischen Geschichte über den liebenswerten
Oger „Shrek“ stellt traditionelle Märchen auf den Kopf
und verspricht einen tollen Abend für die ganze Familie.
Wo:
Grand Theatre,
MasterCard Theatre at Marina Bay Sands
Wann: Mittwochs bis freitags, 19.30 Uhr
Samstags, 14 Uhr und 19.30 Uhr
Sonntags, 13 Uhr und 18 Uhr
Karten: ab S$ 65
■ ACT3i Festival for Children
Dienstag, 24. Mai 2016 bis Sonntag, 5. Juni 2016
Ziel des Festivals ist es, ein einzigartiges und unvergessliches Erlebnis für das junge Publikum zu bieten. Die
Darbietungen für Kinder von zwei bis 12 Jahren sind
durch Animationen und Kunst bereichert. Zu diesem Fest
wurden renommierte Kindertheatergruppen eingeladen.
Gespielt wird unter anderem „Snow White“ und „All On
A Summer’s Day“.
Wo:
Drama Centre Theatre, National Library
Wann: verschiedene Aufführungszeiten
Info:
www.act3international.com.sg/act3ifestival/
Karten: ab S$ 28
■ The Rainbow Fish
bis Sonntag, 15. Mai 2016
Basierend auf Markus Pfisters preisgekröntem Bilderbuch
wird der Regenbogenfisch als Musical für die ganze
Familie aufgeführt. Die Geschichte: Ein kleiner Fisch
macht sich auf den Weg durch das weite und blaue
Meer. Unterwegs trifft er auf viele neue Freunde und
erlebt spannende Abenteuer. Ein Spaß für Groß und
Klein.
Wo:
Drama Centre Theatre
Wann: Montags bis freitags, 10 Uhr
Samstags und sonntags,
10.30 Uhr und 14.30 Uhr
Karten: S$ 32
Alle Angaben ohne Gewähr und soweit nicht anders vermerkt
■ Super Japan – Japanese Festival of Arts
Freitag, 13. Mai 2016 bis Sonntag, 22. Mai 2016
Unter dem Motto „Kunst aus Japan“ sind in diesem
Jahr verschiedenste künstlerische Angebote zu erleben.
Von Pop über Jazz, klassische Musik, Theater, Tanz und
Workshops ist für jeden etwas dabei. Erleben Sie Japan
in Singapur.
Wo:
verschiedene Orte
Info:
www.esplanade.com
|
Infos und Karten unter www.sistic.org.sg , www.singapore.eventful.com
Auswahl: Astrid Boeing
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FOR RESERVATIONS Please call +65 6377 0013 or email us at [email protected]
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Capitol Theatre 17 Stamford Road #02-06 & 03-06 Singapore 178907 www.kaiserhaus.com.sg
Kultur
1
2
23
Klassische Moderne aus
Ost und West
Die National Gallery Singapore kuratiert erstmals
mit dem Pariser Centre Pompidou zusammen eine
Sonderausstellung, die den direkten Vergleich
europäischer und asiatischer Kunst der Moderne
ermöglicht. Rund 200 Kunstwerke von 50 namehaften
Künstlern aus Ost und West sind bis zum 17. Juli zu
sehen. Prädikat – wertvoll und sehenswert!
Wer kennt sie nicht – die Klassische Moderne – gilt
sie doch als Epoche bahnbrechender avantgardistischer
Stilrichtungen in der bildenden Kunst. Der Belle Époque
in Europa um 1870 folgend reichte sie bis in die Mitte
des 20. Jahrhunderts und umfasste alle Kunstismen vom
lichtdurchfluteten Impressionismus, farbintensiven Fauvismus, dem verschlüsselten Surrealismus bis hin zum
emotiven Abstrakten Expressionismus. In der jüngeren
Kunstgeschichte gab es keine andere Zeit, in der so viel
Neues geschaffen wurde wie in dieser – so das allgemeine Urteil vieler Historiker. Und der Kunstmarkt von
heute gibt ihnen recht – typische Vertreter wie Cézanne,
Matisse, Picasso, Beckmann, Klee, Mondrian, Chagall
und Kandinsky, gehören zu den angesehensten Künstlern. Einige von ihnen sind in den nächsten 10 Wochen
in der National Gallery Singapore zu betrachten.
Viele Maler der Moderne schrieben schon zu Lebzeiten Kunstgeschichte. Ihre neue Formensprache und
ihr Verständnis dafür, was Kunst alles kann und darf,
beeinflusste Künstler auch in Asien. Singapurische
Künstler der ersten Generation blickten in den 20er bis
40er Jahren nach Europa und setzten z.B. impressionistische Stilelemente für sich um. Sie entwickelten aus
der Synthese westlicher und traditioneller chinesischer
Darstellungsformen den lokalen Nanyang-Stil mit dem
sie vor allem hiesige Motive darstellten. Georgette Chen,
eine maßgebliche Künstlerin der ersten Generation mit
französisch-chinesischem Hintergrund, die auch in Paris
lebte und arbeitete, ließ sich von Paul Cézanne und
Vincent van Gogh inspirieren und malte Portraits, Stillleben und lokale Landschaften im ähnlichen Stil. Cheong
Soo Pieng, wohl der experimentierfreudigste Künstler
seiner Zeit ‚probierte‘ nahezu alle Stilrichtungen in diver-
sen Medien für sich aus und meisterte unterschiedlichste
Werke mit deutlicher expressionistischer, kubistischer
oder auch abstrakter Gestaltung. Ein gutes Beispiel für
sein kreatives Spektrum ist sein Werk ‚Malaiische Frau‘
von 1950, welches kubistisch geprägt an Picasso erinnert
und in der Ausstellung zu sehen ist.
Aber auch Künstler anderer südostasiatischer Länder
setzten stilistische Elemente und Ideen des Kubismus
oder Expressionismus ein. Das Gemälde ‚Der Politiker‘
des thailändischen Künstlers Sompot Upa-in ist mit
seinen geometrischen Formen ganz im Stil der Kubisten gehalten. Wassily Kandinsky, Gründungsmitglied der
Künstlervereinigung des deutschen Expressionismus ‚Der
blaue Reiter‘, war mit seinen Abstraktionen ebenfalls
stilistisch inspirierend für viele.
Auch wenn der Vergleich der Formensprache den
Eindruck vermittelt, südostasiatische Künstler seien vor
allem Rezipienten euro-amerikanischer Kunstbewegungen gewesen, geht die Entwicklung teilweise weit
darüber hinaus. So z.B. das große Lackgemälde des
vietnamesischen Künstlers Nguyễn Gia Trí aus dem Jahre
1936, welches durch sein Medium und die Komposition
eindrucksvoll asiatische und westliche Elemente verbindet und damit etwas ganz Eigenes darstellt. Eigen sind
auch die lokalen Sujets einzelner Künstler, wie Galo B.
Ocampos ‚Braune Madonna‘ aus dem Jahr 1938. Es zeigt
Maria und Jesus als philippinische Landsleute und rückt
damit lokale Menschen und deren Kultur in den Mittelpunkt. Eine schöne Parallelität zur klassischen Moderne
des Westens, wo der Künstler ja auch oft die Rolle des
Beobachters und Kommentators gesellschaftlicher Gegebenheiten einnahm.
1
Galo B. Ocampo,
Brown Madonna
1938
Oil on canvas
62 x 46.5cm
Collection of
University of Santo
Tomas Museum,
Manila
Sompot Upa-in
Politician
1958
Oil on canvas
75 x 57 cm
Collection of
Sompot Upa-In
Estate
Weitere Informationen unter:
National Gallery Singapore – Reframing Modernism
https://www.nationalgallery.sg/
Text: Dr. Maren Krämer-Dreyer
Fotos: National Gallery Singapore
2
Service
Schwanger in den Tropen!
Sofort schwirren 1.000 Fragen im Kopf herum.
Ist das eine gute Idee, und wenn ja, was sind
die Besonderheiten und auf was sollte geachtet
werden? Redakteurin Nadine El Helw befand sich
beim Verfassen des Artikels wenige Wochen vor
der Entbindung. Zusammen mit anderen Müttern
und Spezialisten hat sie die für sich wertvollsten
zehn Erkenntnisse und Tipps für die spannenden
40 Schwangerschaftswochen in der Löwenstadt
zusammengestellt.
1.
Foto: sandradoerpinghaus.com
24
Medizinische Versorgung – in guten Händen
Singapur ist ein sehr guter Ort für eine Schwangerschaft
und Geburt, da die medizinische Versorgung sowohl
in öffentlichen als auch privaten Krankenhäusern einen
hohen Standard aufweist und mit einem europäischen
Qualitätsniveau mithalten kann. Auch die Vorsorgeuntersuchungen gleichen denen in Deutschland. Gefühlt ist
es eher so, als würden in Singapur mehr Ultraschalls und
Bluttests gemacht. Es wird nichts dem Zufall überlassen.
Die Ärzte sind sehr versiert und warten meist mit einer
Reihe von internationalen Qualifikationen auf. Mit einer
guten Krankenversicherung steht einer perfekten und
allumfassenden Betreuung nichts im Wege. „Meine zwei
Kinder sind in Singapur zur Welt gekommen. Ich fühlte
mich bei beiden Geburten jederzeit auf allen Ebenen
kompetent beraten und unterstützt. Das einzige was mir
fehlte war die Nähe zu meiner Familie.“ Tanja, Mutter
zweier Kinder
2.
Welcher Arzt ist der Richtige?
Die Arztwahl ist in Singapur von entscheidender Bedeutung und in vielen Fällen vom gewünschten Geburtsplan anhängig. Der Arzt übernimmt nicht nur die
Vorsorgeuntersuchungen, sondern ist meist spätestens
bei der Endphase der Geburt mit dabei. In schwierigen
Situationen steht er sogar 24/7 per Rufbereitschaft zur
Verfügung. In Singapur ist es üblich, Erstkonsultationen mit verschiedenen Ärzten zu haben, um deren
Einstellung zu Geburten und Spezialisierungen zu erfragen. Einige Ärtze sind inselweit bekannt dafür, dass
sie natürliche Geburtsabläufe befürworten, während
andere den für sie besser planbaren Kaiserschnitt bevorzugen. Natürlich ist es bei der Wahl zentral auf die
innere Stimme zu hören. Wichtig zu wissen ist, dass die
meisten Ärzte nur in bestimmten Kliniken entbinden.
Service
3. Qual der Klinik-Wahl
Die Auswahl an Krankenhäusern in Singapur ist groß.
Wie bei der Arztwahl ist es daher ratsam, sich früh mit
den eigenen Wünschen und Ansprüchen auseinanderzusetzen und die verschiedenen Optionen sorgfältig zu
prüfen.
Laut des Ministry of Health liegt die Kaiserschnittrate
in Singapur bei durchschnittlich 31 % (Angaben aus den
Jahren 2001-2003). Jedes Krankenhaus bietet Rundgänge
in der Entbindungsstation an. Dabei lohnt es sich sowohl
private als auch öffentliche Krankenhäuser zu besichtigten, denn jedes hat seine eigenen Schwerpunkte
und Stärken. So bietet das National University Hospital
(NUH) beispielsweise Wassergeburten an, die größte
Neonatologie Singapurs befindet sich im KK Women‘s
and Children‘s Hospital (KKH) und einige private Krankenhäuser ermöglichen sogar ein Willkommens-Dinner
mit dem neuen Familienmitglied. Grace Au, Labour Ward
Manager des Thomson Medical Centre (TMC) sagt: „Wir
befürworten bei Frauen die natürliche Geburt. Häufig
erhalten wir von unseren Patientinnen die Rückmeldung,
dass trotz Schmerzen für die nächste Geburt wieder
ein nicht-medikamentöses Vorgehen in Frage kommt.“
dem Zufall überlassen
4. Nichts
– Der Geburtsplan
Ein Geburtsplan ist in jeder Hinsicht eine gute Vorbereitung auf das Thema Geburt, denn es wird festgelegt, was
in den jeweiligen Geburtssituationen gewünscht wird. Es
ist zudem anzuraten, diesen so früh wie möglich mit dem
Arzt zu besprechen um allfällige Unstimmigkeiten früh
zu erkennen, damit die Arztwahl gegebenenfalls noch
angepasst werden kann. So wird beispielsweise im Plan
festgehalten, ob von einer Geburtseinleitung abgesehen
werden soll, einem Wehentropf jedoch zugestimmt oder
eine Periduralanästhesie (PDA) erwünscht ist.
Das Schriftstück wird in einem nächsten Schritt im
Detail mit dem Arzt besprochen. Vor dem Geburtstermin wird der Geburtsplan im ausgewählten Krankenhaus hinterlegt und am Tag der Entbindung befolgt.
Sicherheitshalber sollte sich eine Kopie des Plans in der
Kliniktasche befinden.
5. Schmerz lass nach
In Singapur gibt es nebst den natürlichen Methoden der
Schmerzlinderung drei medikamentöse Möglichkeiten
den Geburtsschmerz zu minimieren.
Zuerst ist hier das Lachgas (Entonox) zu nennen,
dieses wird durch eine Maske eingeatmet. Das Ganze ist
einfach zu handhaben und nicht schädlich für das Baby,
allerdings wirkt es nur kurz und lässt den Wehenschmerz
nicht komplett verschwinden.
Die zweite Möglichkeit ist die Injektion des Opiates
Pethidin. Das Medikament wirkt nach 20 Minuten und
hält zwischen zwei und vier Stunden an. Beide Schmerzmittel können gleichzeitig genommen werden. Nachteilig
ist, dass das Opiat durch den Blutkreislauf auch das Baby
betrifft und noch Tage nach der Geburt schläfrig macht.
Die dritte Möglichkeit ist die PDA. Hierbei handelt es
sich um die wirkungsvollste Art der Schmerzlinderung.
Eine PDA hat wenig Effekt auf das Baby. Die Dosierung
in Singapur ist sehr hoch, so dass nach der Injektion vom
Aufstehen abgeraten wird. Eine sogenannte „mobile
PDA“ ist in Singapur eher ungewöhnlich.
und Bewegung in der Schwanger6. Sport
schaft trotz Hitze
Das Wetter in Singapur macht einem wirklich zu schaffen, besonders in der Schwangerschaft, trotzdem heißt
es aktiv bleiben, um nicht völlig aus der Form zu kommen
– sofern vom Arzt nicht anders verordnet. Speziell für
Schwangere gibt es in Singapur ein vielfältiges Kursangebot. „Als Mutter von Zwillingen und ausgebildete
Pre- und Postnatal Personaltrainerin kann ich sagen, dass
Singapur eine hohe Dichte an guten Sportmöglichkeiten
für Schwangere bietet. Von Walking-Gruppen bis hin zu
Bootcamps ist alles vorhanden.“ Stefanie Daehler (Mutter
zweier Kinder)
Da gibt es zum Beispiel „COMO Shambhala“,
„Mother and Child“ und „Mom in Balance“. Bei „Mom
in Balance“ wird laut Natascha (Mutter zweier Kinder)
richtig rangeklotzt:
25
26
Service
„Bei Schwangerensport dachte ich an seichtes Stretching
und Beckenbodentraining von gedämpfter Musik untermalt. Dass es anders geht, zeigt mir das wöchentliche
Programm, das unter anderem aus Kniebeugen, Jogging
und leichten Kraftübungen besteht. Das Ganze findet
in einer angenehmen Atmosphäre unter freiem Himmel
mit einfühlsamer und fachkundiger Betreuung statt. Ich
fühle mich dank dieses Trainings für meinen persönlichen
Geburtsmarathon gewappnet.“
7. Vorbereitung ist alles
Auch in Singapur gibt es ein breites Angebot an Geburtsvorbereitungskursen: Von einer privaten Beratung
durch eine Klinikhebamme oder einer Spezialistin, über
organisierte Gruppen. Diese unterscheiden sich kaum
von den Möglichkeiten in Deutschland. Es werden unter
anderem die Phasen der Geburt erläutert, Babypflege
und Bonding besprochen. Hypnobirthing ist eine besondere Methode, die in Singapur sogar von einer deutschsprachigen Expertin angeboten wird. Tanja Faessler-Moro
zu ihrem Spezialthema Hypnobirthing: „Schwangere
Frauen erlernen Atem- sowie Mental-Techniken für eine
einfachere und angenehmere Geburt. Dabei wird dem
Partner eine zentrale Rolle zugeteilt – die des RundumBetreuers der Partnerin. Die werdende Mutter kann sich
besser entspannen und ihr Körper kann seine Aufgabe
besser erfüllen.“
8.
Doula-Begleitung
Wer sich mit Thema „Geburt in Singapur“ auseinandersetzt, kommt um die Doula als zusätzliche Geburtsbegleiterin nicht herum. Eine Doula ist in der Regel nicht
medizinisch ausgebildet und darf somit in Krankenhäusern nicht medizinisch eingreifen. Als emotionale Unterstützung, Beraterin und Begleiterin ist sie dennoch für
viele Expat-Frauen in Singapur unentbehrlich. Johanna
Wagner ist seit drei Jahren als deutschsprachige Doula in
Singapur aktiv und fasst ihre Arbeit so zusammen: „Eine
Doula ist das Bindeglied zwischen der Schwangeren
und dem Arzt bzw. den Krankenpflegern. Sie hilft der
Patientin zu verstehen, wie die Abläufe vor und während
der Entbindung in Singapur sind. Die Doula berät, informiert, unterstützt bei Entscheidungsfindungen und
ist sowohl der Schwangeren als auch deren Partner
eine emotionale Stütze.“ Astrid (Mutter eines Kindes)
beschreibt ihre Erfahrung mit einer Doula folgendermaßen: „Ich kann die Betreuung durch eine Doula, die
aus unserem Kulturkreis stammt, nur empfehlen, denn
viele Dinge werden in Singapur anders gehandhabt als
wir sie kennen oder erwarten.“
Nanny“
9. „Confinement
– Singapurs Besonderheit
In Singapur ist das Wochenbett eine besonders schützenswerte Zeit, gerade für die Mutter. Im Idealfall duscht
sie nicht, sollte nur liegen, bekommt ein besonderes
Menü vorgesetzt und wird von einer sogenannten
Confinement Nanny tagsüber, manchmal auch während
der Nacht, betreut. Sie übernimmt im Grunde das, was
eine Hebamme in Europa tut: die Nachsorge von Mutter
und Kind. Je nachdem für welchen Zeitraum sie gebucht
wird, kann man auch die Nächte durchschlafen, weil sie
sich während dieser Zeit um das Kind kümmert.
Karen (Mutter eines Kindes), die Ihre Wochenbettfrau nur für einige Stunden in Anspruch nahm, berichtet: „Meine holländische Confinement Nanny kam in
der ersten Woche täglich und half mir sehr im Umgang
mit meinem Neugeborenen. Sie unterstützte mich beim
Stillen, erklärte mir wie ich den Kleinen baden und anziehen soll und welche Temperatur die Klimaanlage in
seinem Zimmer idealerweise haben sollte. Ich konnte sie
bei Fragen jederzeit erreichen, dass gab mir ein Gefühl
der Sicherheit.“
10. Guter Rat ist teuer
Alles hat seinen Preis, Geburtsvorbereitungskurs,
Schwangerschaftskurs und Doula sind kostspielig. Die
entstandenen Kosten werden je nach Versicherung
unterschiedlich getragen. Auch bei den Ausgaben für die
Vorsorgeuntersuchungen ist Vorsicht geboten, jeder Arzt
führt andere Tests durch und nicht jeder ist medizinisch
notwendig. Informieren ist alles. Es gibt in Singapur
ein unglaubliches Netzwerk an europäischen, ja sogar
deutschsprachigen Geburtshelfern, -vorbereitern und
-unterstützern.
Text: Nadine El Helw
Fotos: Privat, sandradoepinghaus.com
Links die weiterhelfen:
birthingnaturally.net/
www.sassymamasg.com/
www.facebook.com/bumpwise
evidencebasedbirth.com/
Phone: +65 6467 8802
61-A Toh Tuck Road, Singapore 596300
Fax: +65 6467 8816
Email: [email protected]
Web: www.german-association.org.sg
Öffnungszeiten / Office hours: 9.30 – 12.30 (Mon – Fri)
Aktive Mitgliedschaft / Active Membership
Nachname
Surname
Vorname
First Name
Geburtsdatum
Date of Birth
DD.MM.YYYY
Nationalität/FIN Nr.*
Nationality/FIN no.*
Antragsteller
Applicant
Partner
Spouse
Kinder
Children
*bzw. NRIC Nr. Falls FIN Nr. noch nicht vorhanden, bitte Reisepass Nr. angeben.
Privatadresse
Residence Address
Geschäftsadresse (einschl. Name der Firma)
Office Address (incl. name of company)
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Postal Code ...............................................................................
Postal Code ...............................................................................
Tel/Fax ........................................................................................
Tel/Fax .......................................................................................
Email ..........................................................................................
Email ..........................................................................................
Der Jahresbeitrag in Höhe von S$ 360 ist zu Beginn der Mitgliedschaft fällig. Zahlungsweisen: im Klubhaus (Scheck, Nets oder bar), per
Überweisung oder über unsere Website (Kreditkarte, PayPal). Die Laufzeit beträgt 12 Monate und verlängert sich automatisch um jeweils
1 Jahr. Die Kündigungsfrist beträgt 2 Monate zum Vertragsende.
Die Mitgliedschaft bei der German Association beinhaltet eine weltweite Reiserücktritts- und Reisekrankenversicherung, für die einige
personenbezogene Daten weitergegeben werden müssen. Mit der Unterschrift wird der Weitergabe der Daten zugestimmt. Sollte dies
nicht gewünscht sein, bitte das nachfolgende Feld ankreuzen.
Ich stimme der Weitergabe meiner Daten nicht zu und verzichte damit auf die Versicherungen.
Es ist zu beachten, dass die Meldungen an die Versicherung zum 1.2./1.5./1.8./1.11. des Jahres erfolgen.
Zusammen mit der Mitgliedschaftsbestätigung versenden wir nach Zahlungseingang die Information, ab wann der Versicherungsschutz
beginnt.
Unterschrift Antragsteller
Signature Applicant
................................................................................................
Unterschrift Partner
Signature Spouse
................................................................................................
Alle Angaben sind Pflichtfelder.
Account Information German Association – Deutsches Haus
Bank Name : DBS Bank Ltd
Swift Code : DBSSSGSG
Bank Code : 7171
Account : 008-004192-0 (Current Account)
Branch Code : 008
Date ...................................................
28
Reportage
Leben zwischen den Welten, Teil 3:
RückkehrSchock
Der Auslandsaufenthalt neigt sich dem Ende zu und
die Rückreise ins Heimatland steht bevor. Wieder
ein Umzug, der organisiert werden will, Dinge, die
aussortiert oder verkauft werden sollen – schließlich stehen bald die Möbelpacker vor der Tür. Und
wieder ist ein Abschied fällig: von Menschen und
Sitten, an die wir uns gewöhnt und die wir möglicherweise auch in unser Herz geschlossen haben.
Sie sind über die Zeit ein Teil von uns geworden.
Mit der Rückkehr verändern sich die Lebensumstände
erneut. Beruflich wie privat können diese Wochen und
Monate ebenso herausfordernd sein, wie der ursprüngliche Umzug ins Ausland. Auch wenn wir in eine uns
bekannte Sprache und Kultur rückkehren, in die gleiche
Stadt oder sogar in die gleiche Wohnung, die Erfahrungen im Gastland haben uns geprägt. Neben der Dauer
sind es die Intensität und der Austausch mit der fremden
Kultur, die ihre Spuren in unserer Persönlichkeit hinterlassen haben. Auch unsere Lebenssituation kann – gerade
während einer langen Zeit im Ausland – bei der Rückkehr
völlig anders aussehen: Ein ausgereistes Paar kehrt als
Familie mit kleinen Kindern zurück, oder wer die Heimat
bereits mit Kindern verlassen hat, hat nun Teenager im
Schlepptau. Möglicherweise sind wir als Single ausgereist
und kehren mit einem Partner zurück oder haben in der
Zwischenzeit unsere Beziehung aufgelöst.
Die Welt dreht sich weiter
Nicht nur bei uns geht das Leben seinen Gang, auch „zu
Hause“ bleibt die Welt nicht stehen. Trotz aller technischer Möglichkeiten wie Skype oder E-Mails nehmen
wir nur beschränkt Anteil an diesen Entwicklungen.
Das merken wir häufig bei unseren Heimatbesuchen.
Uns nahestehende Menschen, nicht zuletzt die eigenen
Eltern, werden älter, die kleine Tochter unserer Freunde,
die wir doch gerade noch als Baby auf dem Arm hielten,
ist mittlerweile schon ein Schulkind.
Eine Rolle spielt außerdem, wie lange Mitarbeiter vor
ihrer Entsendung in die Strukturen ihres Arbeitgebers
eingebettet waren. Wer nur auf eine kurze Firmenzugehörigkeit zurückblickt, hat bei seiner Rückkehr unter
Umständen Hürden zu überwinden, da er das Unternehmen nur aus dem Ausland kennt. Schwierig kann
sich eine Heimkehr auch dann gestalten, wenn Kinder
im Ausland aufgewachsen sind und das Heimatland nur
von Besuchen kennen. Für sie ist es, als gingen sie jetzt
in die Fremde, und entsprechend groß ist das Heimweh
bei diesem Neustart.
Unsere Beziehungen zu Freunden, Nachbarn und
Kollegen haben sich über die Zeit geändert, jeder war
schließlich mit seinem eigenen Leben beschäftigt. Die
sehr unterschiedlichen Erfahrungen der letzten Jahre
können regelrecht trennend wirken und Menschen
auseinanderdriften lassen. Wie wollen wir verständlich machen, was wir alles erlebt haben? Wenn in den
vergangenen Jahren nicht Amseln, sondern Affen den
Garten bevölkert haben, wir bittere Armut sehen oder
Hals über Kopf nach einer Naturkatastrophe fliehen
mussten. Oft bleibt das Gefühl des Nicht-VerstandenWerdens oder auch der Entfremdung. Heimkehrer sind in
aller Regel voll mit Geschichten und Erlebnissen, die sie
gerne teilen möchten. Bitter schmeckt dann die Enttäuschung, wenn niemand zuhört oder das Interesse nach
Reportage
wenigen Minuten erlahmt. Dies kann auch Alexander R.
bestätigen und gibt einen typischen Gesprächsverlauf
wieder, den er selbst kurz nach seiner Rückkehr aus Kolumbien erlebt hat: „Hallo, auch wieder hier?“ „Ja, seit
zehn Tagen“ „Und, wie war’s?“ „Alles in allem hatten
wir eine gute Zeit. Meine Frau hatte sich zum Schluss
noch eine Grippe, zum Glück nicht Zika, eingefangen,
aber es geht schon wieder. Für die Kinder ist es doch
eine ganz schöne Umstellung. Ja, und bei mir ....“ „Hm,
ja, du, ich muss los. Aber sonst alles klar, ja?“ „Ähh ja
...“ „Also, bis demnächst mal...“ - Leider in der Praxis
kein seltenes Phänomen.
Der umgekehrte Kulturschock
Nachdem wir uns in der Fremde eine Heimat auf Zeit
geschaffen haben, stehen wir nun am Ende unseres
Expat-Daseins vor der Herausforderung, wieder in unser
„altes“ Leben zurückzukehren. Am meisten beklagen
Rückkehrer in den ersten Wochen:
s Langeweile im Alltag
s Schwierigkeiten bei der Artikulation der eigenen Gedanken und Gefühle
s Heimweh nach dem Gastland
s Eigene Entfremdung vom Heimatland
s Mangelndes Interesse („Niemand hört zu“)
s Veränderte oder aufgelöste Beziehungen
s Unverständnis der Daheimgebliebenen hinsichtlich der
eigenen veränderten Persönlichkeit
s Hürden beim Einsatz der neu erworbenen Fähigkeiten
s Befürchteter und tatsächlicher Verlust von Erfahrungen
gefunden werden. Wichtig ist auch die Klärung der
vertraglichen Situation. Wie sieht nach der Rückkehr
die Repositionierung des Entsendeten am Standort aus?
Gleichzeitig gilt es auch, die Repatriierung der Familie
vorzubereiten. Welche Bedürfnisse haben Partner und
Kinder, die ebenfalls nach der Rückkehr wieder Fuß
fassen müssen? Gerade die mit ausgereiste Partnerin
bzw. der mit ausgereiste Partner wird sich Gedanken
über den beruflichen Wiedereinstieg machen. Gibt es
besondere Fähigkeiten, wie beispielsweise Sprachkenntnisse, Ehrenamt, Weiterbildung, die bei der Bewerbung
gewinnbringend eingesetzt werden können? Für die sogenannte Relocation kann zur Unterstützung – wie auch
schon zu Beginn der Ausreise – ein interkultureller Trainer
bzw. Coach eingebunden werden. Einige Unternehmen
bieten diesen Service bereits mit dem Entsendungsvertrag an. In den meisten Fällen ist der Re-Entry-Prozess
nach vier bis zwölf Wochen abgeschlossen und die Heimkehrer dann wieder in ihrem neuen Alltag verankert.
Fest steht: Wer eine Weile im Ausland verbracht hat,
kehrt mit einer Fülle an eigenen Erfahrungen und Ressourcen zurück, die die eigene Persönlichkeit geformt
haben. Diese gilt es zu nutzen!
Text: Jaleh Nayyeri
|
Fotos: fotolia, pixabay
Genau wie am Anfang des Ausland-Abenteuers ist
diese Phase nicht nur durch eine hohe organisatorische
Belastung gekennzeichnet, sondern häufig auch durch
soziale Enttäuschungen und Verluste. Veränderte oder
auch verloren gegangenen Beziehungen zu Freunden
und Bekannten stellen Anforderungen an unsere persönlichen Kompetenzen. Hinzu kommen Frustrationserlebnisse hinsichtlich der Karriereerwartungen, des sozialen
Ansehens oder des Interesses seitens der Vorgesetzten
und Kollegen. Alle diese Schwierigkeiten werden unter
dem Begriff des umgekehrten Kulturschocks zusammengefasst. Bestand der Kulturschock bei der Ausreise in der
Konfrontation mit dem Unbekannten, so ist es nun beim
Rückkehrschock die Begegnung mit dem Bekannten.
Die Heimkehr planen
Um den Übergang zu erleichtern, ist es sinnvoll, bereits
sechs bis neun Monate vor Vertragsende mit der Planung
des Rückzugs zu beginnen. Bei einem Aufenthalt im
Heimatland können berufliche Kontakte reaktiviert,
Schulen ausgewählt und ein geeigneter Wohnort
Über die Autorin
Jaleh Nayyeri lebt seit zwei Jahren in
Singapur. Sie arbeitet als Counsellor und
Coach und hat sich auf Expats spezialisiert. Mehr Infos:
www.kommkontor21.de
29
30
Ich geh’ zu meinem Counselor (Psychotherapeuten)!
Wann hilft Counseling (Psychotherapie)?
Stress, Angst, Selbstzweifel, Trauer kann brutal zuschlagen
in Form von Depressionen, Zwängen, Panikattacken,
Wutanfällen, Schuldgefühlen, Psychosen, Störungen der
Persönlichkeit, Suchtproblemen, Ess- und Schlafstörungen,
unerklärlichen chronischen Schmerzen, Partnerschaftsproblemen oder Familienkonflikten.
Wenn sich diese Probleme nicht mehr so einfach aus der
Welt schaffen lassen und das Leiden so stark geworden ist,
daβ etwas geschehen muss, dann kann der professionelle
Counselor helfen.
Um Hilfe zu bitten ist kein Zeichen von Schwäche, sondern
eine gesunde Haltung! Wenden Sie sich vertrauensvoll an:
Counseling & Hypnotherapy Hub
#03-02E SIME DARBY CENTRE
896 Dunearn Road
Singapore 589472
Tel: (65) 818 22 637
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Park, #04-64 German Centre, Singapore
609916,
Email: [email protected]
Tel.: 65628830
Sport
SPORTSEITE
Sportveranstaltungen Mai 2016
HIER
Skateboard-Kids
Für Eltern bedeutet Wochenende,
dass endlich Zeit für die Kinder da ist.
Doch was könnte ihnen Neues geboten
werden? Ein Skateboarding-Kurs wird
viele Kinderherzen begeistern und
hat zahlreiche Vorteile. Zum einen ist
es cool, als kleiner Skateboarder mit
einem Cap auf dem Kopf durch die
Tropenhitze zu skaten, zum anderen
ist die sportliche Aktivität auch auf
Teamarbeit ausgelegt.
Am Sonntagmorgen um 9 Uhr, wenn sich
Menschen ohne Nachwuchs gemütlich
noch einmal im Bett umdrehen, im Café
die zweite Tasse Tee bestellen oder eine
Runde joggen gehen, sitzen im Somerset
Skate Park Eltern aufgereiht auf der einzigen Bank im Schatten, um ihren Zöglingen
zuzuschauen, wie sie Skateboard fahren
lernen.
Und sie lernen beim Zusehen eine
Menge: Wie plötzlich kleine Racker hoch
konzentriert Coach Hanson folgen, wie
sich eine Gruppendynamik entwickelt
und gemeinsam gejubelt und hingefallen
wird. Denn bei den „Singapore Dragons”
geben die Älteren als Paten auf die Jüngeren acht. Es gibt kein Gegen- sondern
vielmehr ein Miteinander und von Anfang
an wird neben der richtigen Technik auch
Respekt und Achtung vor den anderen
beigebracht. Ganz typisch für den singapurischen Ehrgeiz, lernen unsere Kinder bei
Hanson aber auch, dass es im Sport stets
um etwas geht: Fast jede Stunde schließt
mit einem kleinen Wettrennen ab.
Bei der ersten Probestunde bekommt
man das Equipment gestellt und lernt das
Basisgrundwissen zum Thema „Balance
halten”, „Sicherheit” und „wie falle ich
richtig”. Vor allem der kontrollierte Fall
kann uns Eltern etwas beruhigen und die
Angst vor aufgeschürften Knien nehmen.
Es gibt also keinen Grund, das Zuschauen mit besorgten Blicken und wachsamen
Augen zu verbringen, wer genug observiert
hat, kann sich auch gerne einem Buch oder
einer Zeitschrift widmen.
Alle Trainer – in der Regel sind drei anwesend – sind ISCC (International Skate
Coach Certification) geprüft und die
Gruppen werden je nach Alter und Können
zwischen ihnen aufgeteilt.
Nach einer kostenlosen Probestunde
kann man sich für unterschiedliche Packages entscheiden: Dem „Starter”-Paket
für nur einen Monat (S$138), dem „Super
Sub Saver” (Monat für Monat / S$128
pro Monat) oder dem „Super Saver”
(6-Monatspaket für S$698).
Kontakt: Singapore Dragons,
D. Hanson +65 9669 0916,
www.skatesport.com.sg
Text + Fotos: Constanze Hohmann
■ Bowling:
Bundesliga Bowling „DFB-Pokal“
28. Mai 2016
Bowling Centre (operated by
Orchid Bowl), THE CHEVRONS
Bowling-DFB-Pokal in Singapur! Organisiert vom 1. VfB Stuttgart Fanclub
Asia, können Freunde des Bowlings am
Turnier teilnehmen. Anmeldung bis 15.
Mai an: [email protected].
■ Leichtathletik:
Asia Masters Athletics
Championships 2016
4. bis 8. Mai 2016
Singapore Indoor Stadium
Singapore Indoor Stadium, Sports Hub
Singapur ist Austragungsstätte der 19.
Asia Masters Athletics Championships.
Zum vierten Mal (1981, 1985 und 1992)
ist die Stadt damit Gastgeber der Meisterschaft.
■ Golf:
Singapore Ladies Amateur
Open 2016
24. bis 27. Mai 2016
Laguna National Golf and Country Club
Für alle Golferinnen mit einem USGA
Handicap Index von 16,9 oder besser
stehen die Ladies Amateur Open offen.
Anmeldungen bis 9. Mai über
www.slga.org.sg
■ Laufen:
Cold Storage Kids Run
22. Mai 2016 ab 7.00 Uhr
Gardens by the Bay;
Bay East Garden
Der Cold Storage Kids Run bietet ein
sportliches Event für die ganze
Familie. Achtung! Registrierung nur noch bis 5. Mai.
ASIAN COOKING CLASSES
BY VIDA
30 years of Teaching Cooking
Experiences with Thai, Indian, Malaysian
cuisine. Hands-on and demonstration
– recipes and lunch. Morning/EveningClasses – private parties for occasions.
Helpers are welcome to all classes.
Culinary Wet Market Tours: Full of
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Newcomers.
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Singapur. Wir helfen auch bei Allergien
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Workshops.
Tel: 6734 6440 oder 9630 8890,
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(DAM), Naturopathic HealthCARE
im CCAM Tanglin Shoppingcentre.
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Aus der Gemeinde
Pfingsten – „Tür auf!“
„Tür zu!“, schreien Eltern,
wenn die Kinder zum
zehnten Mal die kühle
Aircon - Luf t aus dem
Zimmer lassen. „Tür zu“,
fordern Demonstranten
auf der Straße, die angstvoll auf die große Zahl
hilfsbedürftiger Flüchtlinge starren. „Tür zu“,
mahnen sogar gläubige
Christen, wenn andere so gar nicht zu ihrer Form der Frömmigkeit passen wollen. „Tür zu!“, sagen auch die Jünger Jesu.
Draußen ist es lebensgefährlich, das hat das Schicksal Jesu
eindringlich gezeigt. Draußen sind die, die nicht zum inneren
Kreis gehören, die Jesu Botschaft nicht kennen, die sowieso
nicht zuhören. Besser man bleibt, wo man ist. Hinter sicheren
Mauern.
Jesus kennt kein „Tür zu!“ Er kommt, obwohl alles verriegelt
und verrammelt ist, und macht die Herzen der Jünger offen und
weit. Er schenkt ihnen seinen Geist, der frei macht von Angst,
der neue Ideen schenkt, der einlädt, die eigene Komfortzone
zu verlassen. Es ist der Geist von Pfingsten, den Jesus ihnen
einhaucht wie einst der Schöpfer seinen Geschöpfen. Auch wir
sind angehaucht. Auch uns will der Geist vor die Tür schicken.
Auch wir sollen vergeben und so Gottes Barmherzigkeit verkünden. Der Letzte – und nur der – macht die Tür zu!
Ich wünsche Ihnen allen ein gesegnetes und Mut machendes Pfingstfest!
Welche Sprache
sprechen Sie?
„Deutsch“, werden Sie mir antworten. Haben Sie mal einer
Unterhaltung auf Schweizerdeutsch zugehört und alles verstanden? Schwierig, nicht? Es gibt eine Redewendung für das
Problem, sich nicht mehr verstehen zu können: Babylonische
Sprachverwirrung.
Die Bibel erzählt dazu in Genesis 11 die Geschichte vom
Turmbau zu Babel. Alle sprachen damals eine Sprache. Mit
einem hohen Turm bis zum Himmel wollten die Menschen sich
selbst verherrlichen. Sie forderten Gott damit heraus, doch er
ließ sie verschiedene Sprachen sprechen. Es hab keine Verständigung mehr und damit kein vollendeter Turm. Die Menschen
brachen den Bau ab und zerstreuten sich in alle Länder. Im Mai
feiern wir Pfingsten. Wir erzählen uns dann die Gegengeschichte
vom Turmbau. In Jerusalem beschenkte Gott die Anhänger von
Jesus Christus mit dem heiligen Geist. Wie Sturmesbrausen
und Feuer kam er über sie. Plötzlich verstanden die Pilger aus
anderen Ländern mit unterschiedlichen Sprachen diese Leute,
die erzählten, dass Jesus für uns starb, aber nun lebt und uns
alle mit einem neuen Zugang zu Gott beschenken will.
Diese neugewonnene Verständigung durch Gottes Geist
feiern wir bis heute.
Wir sind oft so verschieden – aber uns gelingt es, mit einer
Sprache zu sprechen. Wir drücken aus, was uns wichtig ist und
anderen dient – und wir werden verstanden. Dies gelingt uns
nicht durch Größenwahn, sondern durch Vertrauen in Gott.
Ein gesegnetes Pfingstfest wünscht Ihnen
Pfarrer Wolfgang Leuschner
Ihr Pfarrer Hans-Joachim Fogl
Gottesdienste im Mai
Gottesdienste im Mai
Sonntag, 1. Mai, 10.30 Uhr
Eucharistiefeier
Sonntag, 8. Mai, 10.30 Uhr
Eucharistiefeier - CHRISTI HIMMELFAHRT
Sonntag, 1. Mai
Kein Gottesdienst
Sonntag, 8. Mai, 16.30 Uhr
Gottesdienst mit Vorstellung der Konfirmanden in der ORPC
Sonntag, 15. Mai, 10.30 Uhr
Eucharistiefeier - PFINGSTEN
Pfingstsonntag, 15. Mai, 10.30 Uhr
Familiengottesdienst mit dem Posaunenchor
Swiss Club, Pavilion Foyer
Anschließend BBQ Lunch in der Jungle Bar
Sonntag, 22. Mai, 10.30 Uhr
Eucharistiefeier - DREIFALTIGKEITSSONNTAG
Sonntag, 22. Mai
Kein Gottesdienst
Sonntag, 29. Mai, 10.30 Uhr
Eucharistiefeier - FRONLEICHNAM
Sonntag, 29. Mai, 16.30 Uhr
Gottesdienst mit Kindergottesdienst in der ORPC
Deutschsprachige Katholische Gemeinde St. Elisabeth
Pfarrer Hans-Joachim Fogl
1C Victoria Park Road, Singapore 266481
Tel: 6465 5660, HP: 9731 1266
[email protected], www.dt-katholiken.sg
Gottesdienstort
Maris Stella Convent
49D Holland Road, Singapore 258852
Deutschsprachige Evangelische Gemeinde
Pfarrer i. R. Wolfgang K. Leuschner
4, Angklong Lane, #01-09 Faber Garden, Singapore 579979
Tel.: 64575604 [email protected], www.evkirche.sg
Neuer Gottesdienstort:
Orchard Road Presbyterian Church (ORPC), Kapelle
3 Orchard Road, Singapore 238825
Dhoby Ghaut MRT Station; Parken in der Park Mall
Aus der Gemeinde
AHK Singapur
Jahreshauptversammlung 2016
v.l.n.r.: Roger Stadler, Dr. Tim Philippi, Dirk Eilers,
Wolfgang Huppenbauer, Martin Heyes, Dr. Lim Boon Huat, Joerg
Kalisch, Dr. Claus Trenner. Nicht im Bild: Klaus Borig, Ingmar Burgardt,
Daniel Loh, Mak Swee Wah.
Am 24. März wählten die Mitglieder der Auslandshandelskammer
(AHK) Singapur während der Jahreshauptversammlung einen
neuen Vorstand. Wiedergewählt als Kammerpräsident ist Herr
Wolfgang Huppenbauer, President & CEO, Daimler South East
Asia Pte Ltd. Vizepräsidenten sind Herr Mak Swee Wah, Executive Vice President Commercial, Singapore Airlines Ltd und Herr
Dirk Eilers, Member of the Board of Management, TÜV SÜD
AG. Schatzmeister ist Dr. Claus Trenner, Partner und Attorneyat-Law, Luther LLP. Herr Klaus G. Borig, Managing Director &
General Manager der DZ BANK AG ist Schriftführer. Neu im
Vorstand der AHK Singapur ist Herr Daniel Loh, Head, BASF Malaysia-Singapore Business Area, Herr Ingmar Burgardt, General
Manager Asia der LBBW, sowie Herr Martin Hayes, President
& Managing Director Robert Bosch (South East Asia) Pte Ltd.
In den Vorstand wiedergewählt sind zudem: Herr Jörg
Kalisch, Managing Director, Dexteritas Pte Ltd., Dr. Lim Boon
Huat, Managing Director Rohde & Schwarz Asia Pte Ltd.
sowie Herr Roger Stadler, Managing Director SP-Asia Pte Ltd.
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied ist Dr. Tim Philippi,
Executive Director der AHK Singapur. Im Anschluss an die Jahreshauptversammlung fand ein Networking Lunch mit Dr Beh
Swan Gin, Chairman Economic Development Board (EDB) statt.
Mehr zu den Mitgliederveranstaltungen der AHK finden Sie
unter: www.sgc.org.sg oder direkt bei Frau Lakshmi Swarnam,
[email protected] (Tel: 6433 5337).
Schellen-Ursli am
26. European Union Film Festival
Das European Union Film Festival ist das älteste ausländische
Filmfestival in Singapur. Das Festival bietet jedes Jahr eine
Auswahl europäischer Filme, welche dem Publikum die Kreativität und Vielfältigkeit Europas näher bringen.
Die Schweizer Botschaft präsentiert dieses Jahr den Film
Schellen-Ursli von Oscar-Preisträger Xavier Koller. Der Film läuft
zurzeit sehr erfolgreich in den Kinos und erhielt den Schweizer
Filmpreis 2016 für die beste Kamera.
Die Geschichte erzählt vom Bergbauernsohn Ursli, der
die besondere Gabe hat, Tiere zu verstehen und zu pflegen.
Basierend auf dem gleichnamigen Schweizer Kinderbuch von
Selina Chönz und Alois Carigiet bietet der Film Unterhaltung
für Jung und Alt.
Datum: Samstag, 21. Mai 2016
Zeit: 16.30 Uhr
Ort: Golden Village Suntec City
Für weitere Informationen:
www.euff.sg
Rebecca Zay, Kultur und Bildung, Schweizer Botschaft
Konzert der Schweizer
Folk-Metal-Band „Eluveitie“
Unterstützt von Pro Helvetia gibt die energiegeladene Schweizer
Band Eluveitie ihr erstes Konzert in Singapur!
Seit ihrer Gründung im Jahr 2002 kombinieren die Musiker
melodischen Death Metal mit Elementen traditioneller keltischer
Musik. 2014 gewann die Band den Swiss Music Award in der
Kategorie „Best Live Act National“. Seien Sie bereit für harte
Gitarrenriffs und wilden Sound!
Datum: Dienstag, 24. Mai 2016
Zeit: 20 Uhr
Ort: SCAPE
Tickets: www.sistic.com.sg
Olivia Reuteler, Kultur und Projekte, Schweizer Botschaft
Singaporean-German Chamber
of Industry and Commerce (SGC)
#03-105 German Centre, Singapore 609916
Fax: 6433 5359 Tel: 6433 5330
[email protected] www.sgc.org.sg
Schweizerische Botschaft
(Embassy of Switzerland)
1 Swiss Club Link, Singapore 288162
Tel: 6468 5788 Fax: 6466 8245 [email protected]
www.eda.admin.ch/singapore
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Aktivitäten
GEMEINSAM SINGAPUR KENNENLERNEN UND ERLEBEN
VERANSTALTUNGEN DER GERMAN ASSOCIATION
German Association – Deutsches Haus ist die Adresse zur gemeinsamen
Freizeitgestaltung mit der Deutsch sprechenden Community in Singapur.
Hier sind alle herzlich willkommen: Familien mit Kindern jeden Alters,
Paare, Singles, Berufstätige und mitgereiste Partner. Für jeden ist etwas
im Programm – überzeugt euch am besten selbst!
Infos und Anmeldung:
www.german-association.org.sg
www.fb.com/GermanAssociation
Kein Event mehr verpassen!
Mit unserem Newsletter „ZeitZone“ immer auf dem neuesten Stand.
Anmeldung auf www.german-association.org.sg/news
GESS Ferien:
19. bis 23. Mai für alle Schüler
24. bis 29. Mai für alle Schüler außer Teilnehmer
an Prüfungen und Kulturfest
30. Jun bis 17.August
Labour Day:
1. Mai und 2. Mai (als Ersatzfeiertag)
Vesak Day:
21. Mai
Hari Raya Puasa: 6. Juli
SPECIAL EVENTS
■ Spargel unterm Sternenhimmel
Wir laden Sie ein zu einem Dinner unterm Sternenhimmel, mit atemberaubendem Blick über das Meer. Genießen Sie in dieser traumhaften
Atmosphäre einen unvergesslichen Abend mit Spargel „satt“.
Samstag, 7. Mai, um 19 Uhr im Capella Singapore auf Sentosa
(Anmeldung erforderlich)
NATUR
■ Mit dem Rad unterwegs: Pulau Ubin am Vesak Day
Auf Pulau Ubin kann man noch erleben, wie das Leben in Singapur
in den sechziger Jahren gewesen sein muss. Es geht mit dem Fahrrad
über die Insel – ein toller Ausflug für die ganze Familie!
Samstag, 21. Mai, 14 bis 18 Uhr
■ Southern Ridges
Stege, Brücken und Fußpfade verbinden die Parks Mount Faber, Kent
Ridge Park und die Clementi Woods zu einem grünen Korridor – mit
grandioser Aussicht über die Stadt und das Meer!
Sonntag, 12. Juni, 9 bis 11 Uhr
KULTUR
■ Kunst und Kurioses in Singapur
Geht mit auf Tour in die Heartlands Singapurs: Wir treffen Hersteller
von Löwenmasken, einen Uncle, der mit den Vögeln singt, können
selbst Duftstäbchen herstellen und besuchen einen Handwerker, der
Lampions und traditionelle Opfergaben aus Papier bastelt.
Samstag, 14. Mai, 9 bis 13 Uhr – Bustour
SPORT / AKTIVITÄTEN
■ Fit am Morgen (im Botanischen Garten)
Ein perfekter Start in den Tag: Katharina hat einen besonderen „Fitmix“
mit Elementen aus Yoga und Pilates entwickelt, mit dem ihr eurem
Körper, Geist und Seele etwas Gutes tun könnt. Quereinstieg jederzeit
möglich.
jeden Dienstag, 8 bis 9 Uhr
■ Zumba an der GESS, Junior School Campus
Zumba verbindet Training, Entertainment und Kultur zu einem einzigartigen Tanz-Fitness-Erlebnis. Bei Trainerin Rosi steht der Spaß im
Vordergrund und die Schritte klappen ganz schnell von allein. Quereinstieg jederzeit möglich.
jeden Dienstag, 19.30 bis 20.30 Uhr
SPRACHEN
■ “Romeo & Juliet” – Shakespeare in the Park
■ Chinesisch (Mandarin) mit Jane Wang
Romantik pur beim Picknick unterm Sternenhimmel: Das SRT bringt
Shakespeares Klassiker auf die Freilichtbühne im Fort Canning Park.
Genießt einen Theaterabend der besonderen Art.
Donnerstag, 12. Mai, 19.30 Uhr (VIP Tickets)
Ein neuer Anfängerkurs startet wieder nach den Sommerferien.
Bei Interesse meldet euch bitte bei uns im Büro,
Tel. 6467 8802 ([email protected])
'ERMAN!SSOCIATIONn$EUTSCHES(AUSs!4OH4UCK2OADs3INGAPOREs4ELs&AX
E-Mail: [email protected], Büro-Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 9.30 bis 12.30 Uhr
German Association – Deutsches Haus
■ Englische Konversation mit OiLeng Gumpert
■ Mahjong Club
Neue Kurse beginnen wieder im August/September.
Bei Interesse meldet euch bitte bei
OiLeng Gumpert ([email protected]), Tel. 9663 6457
Ihr mögt Gesellschaftsspiele? Dann solltet ihr unbedingt Mahjong
kennenlernen! Das traditionelle chinesische Spiel ist nicht nur in
Singapur bei Jung und Alt beliebt.
jeden Montag um 10.30 Uhr im Klubhaus
(Anmeldung erforderlich)
TREFFPUNKTE / COMMUNITY
Sofern nicht anders angegeben, sind die Treffpunkte für jeden offen.
Keine Anmeldung erforderlich.
■ Zwergentreff
Junge Eltern treffen sich gemeinsam mit ihren Babys und Kleinkindern
zum Spielen, Toben und Unterhalten (für Mitglieder; Neuankömmlinge
sind herzlich zum „Schnuppern“ eingeladen).
jeden Mittwoch ab 10 Uhr im Klubhaus
■ Coffee Morning
Kommt vorbei und startet mit uns in den Tag. Wir setzen einen Kaffee
auf und treffen uns zum Plaudern, Netzwerken und Austauschen (für
Mitglieder; Neuankömmlinge sind herzlich willkommen).
jeden Mittwoch ab 10 Uhr im Klubhaus
■ Ladies‘ Night!
Ob Clarke Quay, Marina Bay oder Sentosa: Mittwochs ist Ladies‘ Night
in Singapur und in den Bars. Es locken freier Eintritt und günstige
Cocktails. Werft euch in Schale, Ladies, und kommt mit!
Mittwoch, 11. Mai und 15. Juni ab 20.30 Uhr
Treffpunkt kurzfristig auf www.german-association.org.sg
und auf Facebook
■ Ein Abend mit „Wine & Cheese“
Angenehme Gesellschaft, gute Gespräche und dazu ein Glas Wein
und etwas Käse. Das klingt nach einem passenden Auftakt zum
Wochenende. Kommt vorbei, bringt eure Partner und Freunde mit!
Wein und Käse bringt jeder selbst mit, Bier und Softdrinks gibt es
zum Selbstkostenpreis.
Freitag, 13. Mai und 17. Juni, ab 19.30 Uhr im Klubhaus
(Anmeldung erwünscht)
HOBBYS
■ Monday Golf@Champions
Bei diesem Golf-Treffpunkt steht der Spaß im Vordergrund. Auch Anfänger/innen mit Grundkenntnissen sind willkommen! Anmeldung erbeten
bei Ingrid Gehle, Tel. 9736 9802
jeden Montag, Tee-off um 10 Uhr
■ Skat-Treffpunkt im Swiss Club (Jungle Bar)
Jeden Mittwoch spielen wir 12 Runden des beliebten Kartenspiels.
Infos und Anmeldung bei Dieter Gumpert: [email protected],
Tel. 9754 1907
jeden Mittwoch, pünktlich um 20 Uhr
■ Literatur-Treff in „The Book Café”
Einmal im Monat werden im „The Book Café“ (20 Martin Road) in gemütlicher Runde Bücher besprochen, die vorher gemeinsam ausgewählt
und dann zu Hause gelesen wurden. Im Mai lesen wir „Die Menschheit
hat den Verstand verloren“ von Astrid Lindgren.
Freitag, 20. Mai und 17. Juni, 11 bis 13 Uhr
■ Golf „German-Swiss Golf Club“
Regelmäßige Medals in Singapur, Johor, Batam oder Bintan.
s Pokal des Deutschen Botschafters & May Medal, Ponderosa Golf &
Country Club, Johor, Samstag, 14. Mai, Abschlag 12.30 Uhr
s June Medal, Austin Height Golf & Hotel Resort, Johor,
Sonntag, 12. Juni, Abschlag 12.30 Uhr
Mehr Infos und Anmeldung bei Dieter Gumpert:
[email protected], Tel. 9754 1907
■ Training mit Spaß für Hund und Mensch
Möchtet Ihr als Mensch-Hund-Team eure Kenntnisse des Grundgehorsams auffrischen und vertiefen oder lernen, wie man Hörzeichen
zuverlässig einsetzt? Dann kommt zu unseren Treffen!
Noch bis zum 8. Mai jeden zweiten Sonntag im Monat
(zur Zeit ausgebucht, neue Termine auf Anfrage)
■ Indische Kochkurse
Grillen am Vatertag – bereitet unterschiedliche Shish-Kebabs auf dem
Grill sowie Dips und Papadums zu.
Donnerstag, 5. Mai, 19 bis 22 Uhr
Indische Superfood Salate – Supergesunde Salate mit der ganz besonderen „indischen Würze“
Dienstag, 7. Juni, 9 bis 12 Uhr
■ Näh-Workshop mit Christiane - Neuer Kurs ab 3. Juni
Ob totale Anfängerin, schon Fortgeschrittene oder „so mittendrin“:
Wer Freude am Nähen hat und fachkundige Anleitung benötigt, ist
hier goldrichtig. Eine eigene Nähmaschine ist erforderlich.
Ab Freitag, 3. Juni, 9 bis 12 Uhr
Du hast eine tolle Idee für einen Workshop, Vortrag oder Kurs? Wir sind immer auf der Suche nach neuen und spannenden Themen.
Kontaktiere unser Event Management unter [email protected] oder Tel. 6467 8802.
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German Association – Deutsches Haus
„Spaziergang durch … Tiong Bahru”
In Tiong Bahru trifft Alt und Neu harmonisch aufeinander.
Das Viertel ist einer der Orte von Singapur, durch die es sich
wunderbar flanieren lässt und die zum Stehenbleiben und
Verweilen einladen.
Die German Association bietet regelmäßig Touren durch das
charmante Trendviertel an. Erst im April stand ein gemeinsamer
Spaziergang durch die lebendigen Straßen von Tiong Bahru auf
dem Veranstaltungsplan. Gemeinsam galt es das angesagte und
gleichzeitig älteste ‘public housing estate’ zu erkunden, das bereits
in den 1930er Jahren vom Singapore Improvement Trust (SIT), dem
Vorläufer des aktuellen Housing & Development Board (HDB),
geplant wurde. Es wird vermutet, dass es die letzte vollständig
erhaltene und unbeschädigte public housing Konstruktion in ganz
Südostasien sei.
Diese alten Gebäude mit ihren langen, horizontalen Linien,
ihren abgerundeten Ecken und externen Treppenhäusern sind im
Stil der „Streamline Moderne” an das Design von Zügen, Kreuzfahrtschiffen und Flugzeugen angelehnt. Nachdem einigen der
Abriss drohte, stehen viele der historischen Häuser seit 2003 unter
Denkmalschutz. Inmitten der Art Deco-Häuser findet man eine
Oase der Ruhe im Seng Poh Garden – halten Sie hier Ausschau
nach der Figur des tanzenden Mädchens vom Bildhauer Lim Nang
Seng, der auch die beiden Merlions im gleichnamigen Park am
Singapore River kreierte.
Ein besonderes Merkmal des Viertels ist der gelungene Mix
aus Alt und Neu – heute treffen hier Hawker Stall-Besitzer auf
Jungunternehmer, Uncles auf Hipster und Singapurer auf Touristen
beim Stadtrundgang. Schwer vorzustellen, dass hier vor knapp 77
Jahren ein Friedhof war. Das Wort „Tiong“ bedeutet in Hokkien
„sterben“ und „Bahru“ ist das malaiische Wort für „neu“.
Doch genau die Kombination aus alten Gebäuden, buntem
Straßenleben und Lifestyle, machen den Charme des Viertels aus.
Die unzähligen Cafés, Läden, Bars und Restaurants laden zum
Verweilen, Flanieren und Beobachten ein. Am besten beginnen Sie
den Spaziergang mit einem Besuch des quirligen Tiong Bahru Wet
Market, welcher auf der zweiten Ebene mit die besten HawkerStände von ganz Singapur beherbergt. Dann stoppen Sie am knapp
hundertjährigen Qi Tian Gong Temple, Singapurs ältestem Tempel
zu Ehren des Affengotts, der Segen und Schutz verleihen, Pech
beseitigen und Langlebigkeit und Wohlstand gewähren soll. Sollte
jetzt der kleine Hunger kommen, können Sie in einem der vielen
kleinen Cafés herrlich eine Pause einlegen und bei Tuk Tuk Kueh
und einer Tasse Tee die weiteren Stationen planen.
Strangelets
Dieser Concept Store ist eine wahre Fundgrube für besondere
(Designer-)Stücke – seien es ausgesuchte Haushaltswaren, Kinderspielzeug, Schmuck oder gar zur süßen Zwischenverpflegung mit
einer Kugel Eis – hier findet man tolle Geschenke und Mitbringsel.
Strangelets (7 Yong Siak St). Öffnungszeiten: Täglich, 11 bis 20 Uhr.
German Association – Deutsches Haus
Tiong Bahru Market
Im Herzen des Viertels liegt der lebendige ‘Wet Market’ mit saisonalen Produkten, günstigen Schnittblumen, exzellentem Fleisch,
Fisch, Bio-Obst und Gemüse. Auf der zweiten Ebene befindet
sich das Food Centre mit jeder Menge leckeren lokalen Speisen.
Tiong Bahru Wet Market (30 Seng Poh Road, 168898). Öffnungszeiten: Täglich, 6 bis 13 Uhr.
Qi Tian Gong Temple
Der 95 Jahre alte Qi Tian Gong Temple ist dem taoistischen
Affengott (Da Sheng) geweiht. An jedem 16. des ersten und achten
Mondmonats wird hier sein „Geburtstag” mit Lion- und Dragon
Dances gefeiert und wenn man Glück hat auch mit einer ‘Chinese
Opera’-Aufführung.
Qi Tian Gong Temple (44 Eng Hoon Street). Öffnungszeiten:
Montags – sonntags, 7 bis 17 Uhr.
Plain Vanilla Bakery
Wer wie ich Süßes liebt, kommt an diesem Laden nicht vorbei.
Bei Regen kann man hier gemütlich sitzen und in ausliegenden
Büchern blättern oder Fahrräder für eine Tour durchs Viertel ausleihen. Mein Geheimtipp sind die Earl Grey Lavender cupcakes
– ein Genuss!
Plain Vanilla Bakery (1D Yong Siak Street). Öffnungszeiten:
Dienstags – sonntags, 12 bis 18 Uhr. Montags geschlossen.
Woods in the Books
Dieser unabhängige Buchladen wird mit viel Liebe, besonders zum
illustrierten Buch betrieben. Wer jetzt denkt, er wäre zu alt für Bilderbücher, sollte erst recht hingehen und sich überraschen lassen.
Woods in the Books (3 Yong Siak Street). Öffnungszeiten:
Dienstags – sonntags, 12 bis 20 Uhr. Montags geschlossen.
Tiong Bahru Bar
TBB ist eine entspannte Bar mit vielen Sitzgelegenheiten direkt
an der Straße, so dass man toll das Treiben um einen herum
beobachten kann. Hier wird abends auch oft Live-Musik gespielt
und bei den beliebten ‘ladies nights’ bekommt man ein Glas Sekt
für lediglich S$ 4 – also nichts wie hin am nächsten Mittwoch!
Tiong Bahru Bar (3 Seng Poh Road). Öffnungszeiten:
Täglich geöffnet von 12 bis 1 Uhr.
Foodie Market Place
Ein Laden, wo Käse kein Vermögen kostet? Hier wird man fündig!
Ergänzt wird das Angebot mit Fleisch, diversen Delikatessen aus
der ganzen Welt und weiteren Leckereien.
Foodie Market Place (225 Outram Road / Eingang via Eng Hoon
Street). Öffnungszeiten: Dienstags bis freitags, 11 bis 20 Uhr.
Samstags und sonntags, 9 bis 18 Uhr. Montags geschlossen.
Nana & Bird
Ein etwas versteckter Laden, da der Eingang via dem Hinterhof
zu erreichen ist. Die Suche lohnt sich jedoch: Lokale Designerstücke hängen hier neben internationalen Marken und ausgefallene
Schmuckstücke ergänzen das Sortiment.
Nana & Bird (Blk 79 Chay Yan Street #01-02). Öffnungszeiten:
Dienstags bis freitags, 12 bis 19 Uhr. Samstags und sonntags, 11
bis 19 Uhr. Montags geschlossen.
Tiong Bahru Bakery
Eine Adresse, die schon lange kein Geheimtipp mehr ist. Hier trifft
man nicht nur Croissant-Liebhaber, sondern kann auch bei einem
guten Kaffee toll „Leute schauen”.
Tiong Bahru Bakery (56 Eng Hoon Street). Öffnungszeiten:
Montags bis donnerstags und sonntags, 8 bis 20 Uhr. Freitags
und samstags, 8 bis 22 Uhr.
Die nächste MRT-Station ist Tiong Bahru MRT Station. Und die
folgenden Busse fahren ebenfalls: 5, 16, 32, 33, 63, 64, 75, 120,
121, 122, 123, 123M, 175, 195, 851, 970 und NR5.
Text: Constanze Hohmann
Fotos: Iris Seehusen, Charlotte Riechers
Die German Association, Herausgeber der »Impulse«, wird unterstützt von:
Premium member
Basic member
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My Condo
Desperate Housewives im Ausland:
Die Sacher-Torten-Krise
von La Pícara
38
Für eine Menge Menschen ist SacherTorte der Himmel auf Erden, quasi Pars
pro Toto von einem Stück Paradies.
Für mich war diese österreichische
Kakao-Konfitüren-Kalorienbombe
der Auslöser für eine mittelschwere
„midlife crisis“.
Ganz überraschend kam eine alte Schulkameradin zu Besuch, sie war auf Dienstreise in Singapur. Drei geschäftige Tage
mit Diplomaten, Stadtplanern und Entscheidungsträgern. Per Facebook hatte sie
mich aufgestöbert und angefragt, ob wir
uns nicht treffen könnten. Ich checke mein
Facebook account etwa alle zwei Monate,
schwupp poppte das Chatfenster meiner
ehemaligen Klassenkameradin auf und
ich habe sie spontan zum Kaffee eingeladen. Wäre für mich ja auch schön, wenn
ich auf Geschäftsreise nach Wien dürfte
und mal schauen könnte, wen ich da so
kenne. Obwohl, mit Sabine Hofmann hatte
ich während neun Jahren Gymnasium nix
zu tun und 30 Jahre danach (oooops, verdammt lang her!) auch nie etwas. Amüsiert
erinnerte ich mich jedoch daran, dass sie
in der Schule immer ein Herzleiden vortäuschte, um vom Sport befreit zu werden.
Sabine, die als Architektin sehr neugierig auf unser Condo war, kam also mit einer
Original 600g Sachertorte in Holzschachtel
und roter Schleife an, die meine Kinder mit
sehnsüchtigen Augen begutachteten. Da
konnte unser veganer Karottenkuchen mit
Kokosöl und Biomandeln echt nicht mithalten. Zumindest was den Ruhm betrifft.
Nach einer routinierten Kaffeeklatschgeplauder-Eröffnung erzählte Sabine ausschweifend vom Thema ihrer Dienstreise.
Verkehr auf mehreren Ebenen, äh ... Autoverkehr und das alles abgasfrei – ein
Ausblick auf die Zukunft. Wir waren sehr
aufmerksame Zuhörer. Und dann kam sie,
meine Lieblingsfrage. Gern gestellt von
berufstätigen Müttern, Karrierefrauen
oder Businessmännern: „Und was machst
Duuuuuu so“? Betonung auf dem DU.
Wenn ich gut drauf und schlagfertig bin,
kommt es wie aus der Pistole geschossen.
„Ich bin CEO eines erfolgreichen kleinen
Familienunternehmens, Consultant für
pubertäre Kids, Domestic Engineer (klingt
doch gleich viel besser auf englisch als
Hausmeister, oder?), ich bin die starke Frau
hinter meinem erfolgreichen Mann und so
weiter ... Dieses Mal aber verschluckte ich
mich fast an dem klebrigen Stück SacherTorte und fragte mich selbst: „Was mach
ich eigentlich den ganzen Tag?“ Ich bin von
6 Uhr früh bis 8 Uhr abends aktiv, ‚Multitasking‘ in allen Bereichen, habe aber am
Ende des Monats keine wirklich anerkannte
Bilanz vorzuweisen. Die guten Noten und
Zufriedenheit der Kinder? Vererbt! Die
regelmäßigen Mahlzeiten? Gehört sich ja
so! Am nächsten Tag habe ich gleich erst
mal drei Kolumnen geschrieben und mich
für einen Job beworben. Anschließend ging
es nach unten in den „Gym“ die 1000 Kalorien der lebensverändernden Sacher-Torte
abstrampeln.
Deutschsprachige Institutionen und Organisationen
Nachfolgend nennen wir Ihnen eine Auswahl deutschsprachiger Institutionen
und Organisationen in Singapur. Eine komplette Liste finden Sie auf unserer
Webseite unter www.impulse.org.sg.
Botschaft der Bundesrepublik Deutschland
(Embassy of the Federal Republic of Germany)
H.E. Dr. Michael Witter, Ambassador
50 Raffles Place, #12-00 Singapore Land Tower, Singapore 048623
Tel: 6533 6002, Fax: 6533 1132, [email protected], www.sing.diplo.de
German Association – Deutsches Haus
61A Toh Tuck Road, Singapore 596300
[email protected]
www.german-association.org.sg
Dieter Gumpert
President
Charlotte Riechers
Vice-President
Tel: 6467 8802
Fax: 6467 8816
Singaporean-German Chamber
of Industry and Commerce (SGC)
25 International Business Park, #03-105 German Centre,
Singapore 609916
[email protected]
www.sgc.org.sg
Wolfgang Huppenbauer
President
Tel: 6433 5330
Fax: 6433 5359
German European School Singapore (GESS)
72 Bukit Tinggi Road, Singapore 289760
[email protected]
www.gess.sg
Hermann Battenberg
Principal
Tel: 6469 1131
Fax: 6469 0308
Goethe-Institut Singapore
136 Neil Road, Singapore 088865
[email protected]
www.goethe.de/singapore
Han-Song Hiltmann
Director
Tel: 6735 4555
Fax: 6735 4666
DAAD Information Centre Singapore
136 Neil Road, Singapore 088865
[email protected]
www.ic.daad.de/singapore/
Claudia Finner
Director
Tel: 6223 4226
Dr. Tim Philippi
Executive Director
Schweizerische Botschaft
(Embassy of Switzerland)
H.E. Mr. Thomas Kupfer, Ambassador
1 Swiss Club Link, Singapore 288162
Tel: 6468 5788, Fax: 6466 8245, [email protected], www.eda.admin.ch/singapore
Swiss Business Hub ASEAN
[email protected]
www.sbh-asean.org
K. B. Lim
Tel: 6468 5788
Fax: 6466 8245
Swiss Club
36 Swiss Club Road, Singapore 288139
[email protected]
www.swissclub.org.sg
Martin Silberstein
President
Tel: 6466 3233
Fax: 6468 8550
Swiss Association
[email protected]
www.swiss-sg.org
Janine Bachmann
President
Tel: 8618 6082
SBA – Swiss Business Association Singapore
[email protected]
www.swissbusiness.org.sg
Peter Huber
Chairman
Tel: 6722 0799
Fax: 6722 0799
Swiss School in Singapore
[email protected]
www.swiss-school.edu.sg
Sacha Dähler
Principal
Tel: 6468 2117
Fax: 6466 5342
Österreichische Botschaft
(Austrian Embassy)
Mr. Volker Ammann, Chargé d’Affaires a.i. / Commercial Counsellor
600 North Bridge Road, #24-04/05 Parkview Square, Singapore 188778
Mailing address: Rochor P.O.Box 1159, Singapore 911836
Tel: 6396 6350, 6396 6351, 6396 6352 Fax: 6396 6340,
[email protected], www.advantageaustria.org/sg/
Austrian Business Association (Aba)
3791 Jalan Bukit Merah, #08-08 E-Centre@Redhill Building,
Singapore 159471
[email protected]
http://www.aba.sg
Dr. Oskar Sigl
President
Tel: 6275 0903
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