Der ökologische Fussabdruck

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Der ökologische Fussabdruck
ökologischer Fussabdruck
WWF Schweiz
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Der ökologische
Fussabdruck
Dossier für Lehrpersonen
ökologischer Fussabdruck
WWF Schweiz
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Einleitung
Dieses Dossier ermöglicht Ihnen einen kurzen und
praktischen Einblick ins Thema ökologischer Fussabdruck:
Wie verursachen wir unseren Fussabdruck und welche
Auswirkungen hat das für Menschen, Tiere und Lebens­
räume? Wir informieren und zeigen Lösungen.
Die erste Seite zeigt Ihnen auf einen Blick, welche
Aktivitäten, Arbeitsblätter und Spiele WWF Schule bietet.
Um Ihnen die Orientierung und Vorbereitungen zu
erleichtern, führen alle roten Links direkt zur erwähnten
Seite.
Impressum
Herausgeber: WWF Schweiz, Hohlstrasse 110, 8010 Zürich, www.wwf.ch/schule, [email protected]
Autorinnen: Martina Henzi, Judith Ellens, Sandra Bachmann
Illustrationen: Res Zinniker, illustres.ch
Fotos: Titelseite, S.1, S. 3, S. 5, S. 7: m3 gmbh / shutterstock, S. 2: WWF Canon / Meg Gawler, Juan Carlos del Olmo
Castillejo WWF Spain, Davis Jenkins WWF Canada, S. 4, 6: WWF Schweiz / Dragan Nikoli, S. 8: WWF Canon / Kathrin Havia,
www.bike2school.ch, S. 9: WWF Canon / Michèle DEPRAZ, S. 10: WWF Canon / Cat Holloway, WWF Schweiz, S. 11:
WWF Schweiz, S. 12: WWF Canon / Tantyo Bangun, Alain Compost
Alle Rechte vorbehalten. Ausschliesslich für den Schulgebrauch ist das Vervielfältigen ohne besondere Bewilligung erlaubt.
Kom 435/09
© WWF Schweiz 2009
Die Migros ist seit 2009 Hauptsponsorin des WWF-Kinder- und Jugendprogramms. Dank dieser
Partnerschaft kann der WWF zahlreichen Kindern und Jugendlichen Umweltanliegen näherbringen
und sie für einen nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen sensibilisieren.
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Vorschläge für Ihren
Unterricht zum Thema
ökologischer Fussabdruck
1.
Der ökologische Fussabdruck
Aktivität
Klassenstufe
Arbeitsblatt: Fussabdruck-Test im Kleinformat
Ab 3. Klasse
www.wwf.ch/footprint
Ab 6. Klasse
Fussabdruckspiel «Weniger ist mehr» unter
www.wwf.ch/fussabdruck
Ab 2. Klasse
Arbeitsblatt: Der ökologische Fussabdruck
Ab 3. Klasse
Seite
2
2.
Wir leben auf zu grossem Fuss
Arbeitsblatt: Wir leben auf zu grossem Fuss
(Eigenen Fussabdruck ausschneiden und vergleichen
mit Fussabdrücken aus anderen Ländern)
Ab 3. Klasse
3
3.
Ernährung und Freizeit sind
die Hauptursachen für unseren
gewaltigen Fussabdruck
Mehr Infos unter www.wwf.ch/tipps
Lehrperson
4
Aktivität: Fussabdruckpuzzle
Ab 2. Klasse
4.
Fussabdruck und Wasser in der
Schweiz
Wissen und Information
Lehrperson
5
5.
Die Lösung isst biologisch, saisonal,
lokal und vegetarisch
Arbeitsblatt: Labels
Ab 3. Klasse
6
Aktivität: Panda-Znüni
Ab 1. Klasse
Rezept Panda-Znüni
Ab 3. Klasse
Ernährungs-Broschüre bestellen:
«Panda-Zmittag» unter www.wwf.ch/fussabdruck
Ab 3. Klasse
6.
Fleischkonsum
Wissen und Information
Lehrperson
7
7.
Mobilität
Aktivität: Bike to School
Ab 4. Klasse
8
Arbeitsblatt: Fussabdruck und Mobilität, Rechnen
Ab 4. Klasse
8.
Unser Fussabdruck
und die Feuchtgebiete
Wissen und Information
Lehrperson
9
9.
Unser Fussabdruck
und der Lebensraum Wasser
Wissen und Information
Lehrperson
10
10.
Unser Fussabdruck
und der Lebensraum Eis/Gletscher
Arbeitsblatt: Das schmelzende Königreich,
Sprache
Ab 3. Klasse
11
11.
Unser Fussabdruck
und der Lebensraum Wald
Arbeitsblatt: Förster Kuno Nachhalter,
Lese-Geschichte
Ab 3. Klasse
12
13
Arbeitsblätter auf www.wwf.ch/bachtest
Arbeitsblatt: «Palmöl» unter www.wwf.ch/schule
12.
13.
Unser Fussabdruck und die
Biodiversität
Wissen und Information
Lehrperson
Lektion: «Grüne Korridore» auf www.wwf.ch/schule
Ab 3. Klasse
Was können wir tun?
Aktivität: Mein Geschenk an die Erde
Ab 2. Klasse
Arbeitsblatt: : Mein Geschenk an die Erde
Ab 3. Klasse
Wettbewerb: Teilnahmetalon herunterladen auf
www.wwf.ch/fussabdruck
Ab 2. Klasse
14
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1. Der ökologische
Fussabdruck
Wir alle hinterlassen Spuren auf der Erde: Wenn wir uns ernähren, anziehen, fortbewegen oder wohnen, beanspruchen wir Fläche. Ohne Wald
kein Tisch, ohne Acker- und Weidefläche keine Lebensmittel, ohne Land
keine Strasse, und ohne Wasser keine T-Shirts. Diese Flächen sind Ressourcen, die wir unserem Planeten entnehmen. Besonders schwer wiegt
der Verbrauch der Ressource Erdöl. Beim Heizen, bei der Herstellung von
Produkten oder beim Gebrauch von elektronischen Geräten entsteht viel
CO2 (Kohlendioxid). Gelangt zu viel CO2 in unsere Atmosphäre, gerät unser
Klima aus dem Gleichgewicht. Aber: Wälder, Wiesen und Ozeane können
CO2 binden. Mit dem Aufforsten von Wäldern und dem landwirtschaftlichen
Anbau von Pflanzen verringert sich die Menge an CO2 in der Atmosphäre.
Die benötigte Fläche ist also ein gutes Mass dafür, wie stark wir die
Ressourcen unseres Planeten beanspruchen.
Unterrichtsvorschläge:
•Fussabdruck berechnen
•Fussabdruckspiel
«Weniger ist mehr»
•Arbeitsblatt: «Der ökolo­
gische Fussabdruck»
• www.wwf.ch/footprint
Wie viel Fläche wir mit unserem Lebensstil verbrauchen, berechnet «der
ökologische Fussabdruck». Verbrauchen wir mehr, als uns – allen Bewohnern der Erde – langfristig zur Verfügung steht, betreiben wir Raubbau an
unserem Planeten: Die Meere sind überfischt, Wälder werden abgeholzt
und das Ackerland wird immer weniger fruchtbar. Wir gefährden die
Gesundheit unseres Planeten und aller Lebewesen. Das Ziel kann deshalb
eigentlich nur sein, so zu leben, dass wir die beschränkten Ressourcen
nicht übernutzen. Bei einem nachhaltigen Lebensstil entnehmen wir der
Natur nur so viel, wie sie erneuern kann. Wir verwenden nur so viel Holz,
wie nachwächst und verursachen nur so viel CO2, wie die Wälder wieder
binden können. Wie viel Ressourcenverbrauch aber ist zu viel, wie viel
ist gerade noch nachhaltig? Diese Frage kann jeder mit der Berechnung
seines persönlichen ökologischen Fussabdrucks selber beantworten.
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2. Wir leben auf
zu grossem Fuss
Wir Schweizerinnen und Schweizer beanspruchen mit unserem Lebensstil
durchschnittlich fünf Hektaren. Das entspricht einer Fläche von fünfhundert
Meter auf hundert Meter oder einer vierspurigen Autobahn auf einem Kilometer Länge. Diese Fläche benötigen wir für unsere täglichen Bedürfnisse
wie Nahrung, Kleidung, Mobilität und Wohnen. Diese Fläche ist aber viel zu
gross, denn jedem Weltbürger stehen nur 2,1 Hektaren zur Verfügung.
Wenn alle Menschen der Erde so leben würden wie wir Schweizer, bräuchten wir im Ganzen zweieinhalb Planeten. Die haben wir aber nun mal nicht!
Nicht alle Staaten haben den gleichen Fussabdruck. Mit je 9,5 Hektaren
brauchen die Vereinigten Arabischen Emirate und die USA am meisten
Ressourcen. Malawi, Afghanistan und Kongo brauchen mit einem Fuss­
abdruck von einer halben Hektare am wenigsten.
Unterrichtsvorschläge:
•Eigenen Fussabdruck aus­
schneiden und vergleichen
mit Fussabdrücken aus
anderen Ländern.
•Arbeitsblatt: Wir leben auf
zu grossem Fuss
Die Weltbevölkerung nimmt stetig zu, aber unser Planet wächst nicht.
Die Fläche, die jedem Bewohner dieses Planeten zur Verfügung steht,
wird also immer kleiner. Gleichzeitig nimmt der ökologische Fussabdruck
in den meisten Ländern zu.
Weltweit ist der menschliche Fussabdruck also zu gross. Wir übernutzen
unseren Planeten: Der Fischbestand wird zusammenbrechen, weil
das Wasser immer wärmer wird, abgeholzte Tropenwälder erholen sich
erst nach vielen tausend Jahren wieder, und ausgestorbene Arten sind
für immer verloren.
Was ist die Lösung? Der WWF setzt sich weltweit für einen «one planet
lifestyle» ein. Für einen Lebensstil, mit dem wir nur einen Planeten
benötigen. Wir können hier und jetzt mit kleinen und grossen Veränderungen beginnen: im Alltag, in der Schule und in der Freizeit. WWF Schule
bietet lustige, abwechslungsreiche Ideen und Anregungen.
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3. Ernährung und Freizeit sind die
Hauptursachen für unseren
gewaltigen Fussabdruck
Unser Fussabdruck setzt sich aus dem Ressourcenverbrauch vier
verschiedener Lebensbereiche zusammen, die eine grössere oder kleinere
Bedeutung für die Grösse des Fussabdrucks haben: Ernährung (31 Prozent), Freizeit, Ferien und Anderes (33 Prozent), Wohnen (27 Prozent) sowie
Arbeit und Schule (9 Prozent). Wir können also entscheidend Einfluss
nehmen auf unseren Fussabdruck, indem wir unseren Lebensstil beim
Essen, bei der Mobilität und in der Wahl unseres Heimes verbessern.
Mehr Infos unter:
www.wwf.ch/tipps
Aktivitäten:
•Fussabdruckpuzzle
Ernährung
Einen direkten Einfluss auf unseren Fussabdruck hat die Wahl unserer
Nahrung: Am meisten Ressourcen verbrauchen tierische Produkte wie
Fleisch, Eier und Käse. Was können wir tun? Nur noch drei mal pro Woche
Fleisch essen, saisonale Gemüse und Früchte bevorzugen und lokal
hergestellte Produkte kaufen. Schliesslich empfehlen sich biologische
Lebensmittel, weil die Ökobilanz von naturnaher Landwirtschaft deutlich
besser abschneidet als diejenige von herkömmlicher Landwirtschaft.
Mobilität
Entscheidend verringern lässt sich die Umweltbelastung durch verändertes
Mobilitätsverhalten: Wegstrecken verkürzen und weniger reisen. Dabei
ist die Lage der Wohnung von grosser Wichtigkeit. Liegen Arbeitsstelle,
Freizeitbeschäftigung und Einkaufsmöglichkeiten im näheren Umkreis,
müssen weniger Kilometer zurückgelegt werden.
Wohnen
Einfluss auf den Fussabdruck haben sowohl Bauweise und verwendete
Materialien eines Hauses wie auch der Energieverbrauch beim Wohnen.
Das Wohnen verschlingt allerdings deutlich mehr Energie als das Bauen.
Beim Heizen, Kochen, Fernsehen, Musik hören, Waschen, für die Beleuchtung, den Betrieb von Computer und vielen anderen Elektrogeräten kann
der Stromverbrauch mit effizienten Geräten reduziert werden
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4. Fussabdruck und Wasser
in der Schweiz
Jeder Schweizer und jede Schweizerin
hinterlässt einen eindrücklichen Fussabdruck, was den Wasserverbrauch betrifft:
4600 Liter jeden Tag. Das entspricht
50 Badewannen oder einer 4,5 Meter
hohen Wasserflasche täglich pro Person.
Mehr Infos zum Thema
Rindfleisch und Wasser
finden Sie auf Seite 7 in
diesem Dokument.
Davon benötigen wir nur einen verschwindend kleinen Teil zum Trinken,
Duschen oder Waschen: Pro Tag und
Person sind es bloss zwei bis vier Liter
Wasser zum Trinken – für den Anbau und
die Herstellung unserer Nahrungsmittel
und anderer Alltagsprodukte hingegen
2000 bis 5000 Liter pro Tag.
Einige Beispiele: Für die Produktion eines einzigen Baumwoll-T-Shirts
sind 2900 Liter Wasser notwendig, für ein Kilo Reis 3400 Liter, und für ein
Kilo Rindfleisch sogar 15 000 Liter. Insgesamt verschlingt die Landwirtschaft etwa 70 Prozent des Wassers.
Wasserknappheit ist in der Schweiz kein Thema. Jedoch liegt 70 Prozent
des enormen Schweizer Wasserverbrauchs ausserhalb der Schweiz.
Diesen Fussabdruck verursachen wir durch den Import von Gütern.
Damit belasten wir Regionen, wo Wasser ein rares Gut ist. Zum Beispiel
importieren wir Baumwolle aus Indien oder Usbekistan, wo es in vielen
Regionen an Wasser mangelt.
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5. Die Lösung isst
biologisch, saisonal, lokal
und oft vegetarisch
Biologisch
Die Flächen mit biologischem Anbau werden nicht mit Pestiziden belastet,
und auf Kunstdünger verzichten Bio-Bauern vollständig. Deshalb sind
diese Ackerflächen deutlich weniger belastet. Davon profitiert auch die
Artenvielfalt. Die Bio-Landwirtschaft verbraucht weniger Energie und bindet
zusätzlich bis zu fünfmal mehr CO2 im Boden als herkömmliche Landwirtschaft.
Saisonal
Gemüse und Früchte, die ausserhalb der Saison in den Ladenregalen
liegen, haben entweder einen langen Transportweg hinter sich oder
kommen aus dem Gewächshaus. Solche Lebensmittel sind sehr energie­
intensiv. Die Produktion im beheizten Treibhaus während der kalten
Jahreszeit verbraucht 10- bis 50-mal mehr Energie als im Freilandanbau.
Unterrichtsvorschläge:
Arbeitsblätter:
•Panda-Znüni
•Labels
•Saisontabelle
Aktivitäten:
•Panda-Znüni
•WWF Wettbewerb «Mein
Geschenk an die Erde»
Ernährungs-Broschüre
«Panda-Zmittag»
herunterladen auf
www.wwf.ch/fussabdruck
Lokal
Saisonal bedeutet oft auch lokal. Der Vorzug von lokalen gegenüber
eingeflogenen Lebensmitteln wirkt sich positiv auf die Energiebilanz aus.
Eine eigenständige Nahrungsversorgung der Schweiz wäre jedoch nur mit
einer beträchtlichen Reduktion des Konsums von Fleisch und tierischen
Produkten möglich.
Vegetarisch
Jedes mal, wenn wir uns für ein Menu ohne Fleisch entscheiden, sparen wir
viele Ressourcen. Denn der Fussabdruck eines vegetarischen Gerichts ist
nur etwa halb so gross wie der eines Gerichts mit Fleisch. Die Tierhaltung
hängt mit vielen Umweltbelastungen zusammen, da die Fleischproduktion
sehr viele Landfläche und Wasser beansprucht und viele Abfallstoffe
produziert.
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6. Fleischkonsum
Haben Sie gewusst, dass die Produktion von einem Kilo Rindfleisch mehr
CO2 verursacht, als eine dreistündige Autofahrt?
• Die Tierhaltung verbraucht sehr viel von der Ressource Land durch
Weidehaltung und Futterproduktion. Insgesamt beansprucht die
Tierhaltung 70 Prozent des Ackerlandes.
• Auch zur Klimaerwärmung trägt die Tierhaltung erheblich bei. Sie ist
verantwortlich für 18 Prozent der weltweiten Treibhausgase. Erstens
produzieren Wiederkäuer wie Rinder grosse Mengen an Methangasen
(Furzen) und Stickstoffoxiden (Kot). Zweitens erzeugt die Futterproduktion viele Treibhausgase, da die Produktion der gebrauchten Pestizide
und dem Kunstdünger viel Energie verbraucht. Drittens tragen auch die
Boden­erosion und die Entwaldung durch die Freisetzung von CO2 zur
Klimaerwärmung bei.
Unterrichtsvorschläge:
•Broschüre «Panda-Zmittag»
mit vielen leckeren
vegetarischen Rezepten
herunterladen auf
www.wwf.ch/fussabdruck.
•Mitmachaktion Panda Znüni
•Fussabdruckspiel
«Weniger ist mehr»
• Ein Rind wird ungefähr drei Jahre alt, bis es geschlachtet wird. In diesen
drei Jahren benötigt ein durchschnittliches Rind 1300 Kilo Kraftfutter,
7200 Kilo Raufutter und trinkt 24 Kubikmeter Wasser. Für 1 Kilo Rindfleisch braucht man also 6.5 Kilo Kraftfutter, 36 Kilo Rohfutter und
155 Liter Wasser. Alleine um das Futter für ein Kilo Rindfleisch zu
produzieren braucht es 8399 Liter Wasser (globaler Mittelwert). Es ist
also vor allem das Futter der Kühe, welches viel Wasser verbraucht.
Schweizerinnen und Schweizer essen jährlich 53 Kilogramm Fleisch pro
Kopf. Im Durchschnitt landet neunmal pro Woche Fleisch auf dem Teller.
Isst man statt neunmal pro Woche nur noch dreimal Fleisch, dann spart
man 21 Prozent seines Ernährungsfussabdruckes ein. Ein vegetarischer
Hamburger aus Erbsen belastet die Umwelt sogar bis zu 80 Prozent
weniger als ein Hamburger aus Hackfleisch.
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7. Mobilität
Der Konsumbereich Freizeit, Ferien und Mobilität ist eine grosse
Belastung für die Sauberkeit unserer Luft und das Klima.
Die meisten Ressourcen verbraucht nicht die Herstellung
der Fahrzeuge, sondern deren Gebrauch.
Durchschnittlich legt jede Person in der Schweiz 38 Kilometer pro
Tag zurück. Dabei wird unterschieden zwischen:
Freizeitverkehr (54 %)
Arbeitsverkehr (41 %)
Einkaufsverkehr (5 %)
Anderer Verkehr (1,4%)
Unterrichtsvorschläge:
Partneraktivität:
•www.bike2school.ch
Arbeitsblatt:
•Rechnen mit CO2
Minimierung der persönlichen Mobilität
Wer weniger Kilometer zurücklegt, verkleinert seinen Fussabdruck.
Deshalb: Wegstrecken verkürzen und weniger oft Fahrzeuge benutzen –
ausser solche natürlich, die mit Muskelkraft betrieben werden können.
Arbeitsstelle, Freizeitbeschäftigung und Einkaufsmöglichkeiten sollten
im nahen Umkreis liegen.
Wahl des Verkehrsmittels
Der Alltagsverkehr wird heute vorwiegend mit dem Auto bewältigt:
Auto 57%
Flugzeug 15%
Bahn
12%
Grob gesagt benötigt man bei Reisen mit dem Flugzeug fünfmal mehr
Energie pro Kilometer als bei Reisen mit der Bahn. Auch beim
CO2-Ausstoss sind die Unterschiede erheblich.
Für 100 Kilometer Wegstrecke verursachen Fahrzeuge
unterschiedlich viel CO2:
Flugzeug
32kg CO2
Durchschnittsauto
19kg CO2
Geländewagen
32kg CO2
Hybridfahrzeug
11kg CO2
Bus
11kg CO2
Reisecar
5 kg CO2
Trolleybus
2 kg CO2
Zug
1 kg CO2
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8. Unser Fussabdruck
und die Feuchtgebiete
Sechs Prozent der Erdoberfläche sind Feuchtgebiete: Sumpfe, Moore,
Bruchwälder, Mangroven, Feuchtwiesen, Auen und Riete, aber auch
Korallenriffe. Feuchtgebiete sind weltweit gefährdet – vor allem durch Landwirtschaft (Entwässerung und Düngmittel), Besiedlung, Verschmutzung
und Übernutzung. Feuchtgebiete sind Lebensraum für viele Wasser- und
Zugvögel, Amphibien und Reptilien. Aber auch für uns Menschen haben
sie direkt eine wichtige Bedeutung: Sie schützen Siedlungen vor Überschwemmungen, filtrieren und reinigen das Wasser und verbessern
damit die Wasserqualität, verhindern Erosion, bieten Fischen Nahrung und
Erholung. Die Schweiz hat in den letzten 150 Jahren über 90 Prozent der
Feuchtgebiete trockengelegt für die Besiedelung und die Landwirtschaft.
Mit der Landwirtschaft geht meist auch Düngung einher. Dünger verändert
die Lebensräume. In Mooren wachsen Arten, welche nur auf nährstoffarmen Böden vorkommen. Fliesst nun Dünger in diese Gebiete, werden diese
Pflanzen verdrängt. Eine ausgiebige Düngung ist in der Schweiz sowohl für
die Pflanzenwelt der Moore wie auch für viele Wasserpflanzen und Tiere
eine grosse Bedrohung.
Aufgrund ihrer einzigartigen Flora und Fauna stehen heute viele Moore in
der Schweiz unter offiziellem Schutz. Bei Fluss-Revitalisierungen werden
auch neue Feuchtgebiete geschaffen: Einerseits als Hochwasserschutz,
andererseits zum Erhalt der Artenvielfalt. So ist nach der Aufwertung der
Thur nach 161 Jahren der Flussregenpfeifer wieder zurück gekehrt. Viele
Feuchtgebiete sind aber heute noch durch die Wasserkraftnutzung und
Wasserverbauungen bedroht. Lebensräume gehen verloren und Migrationswege sind blockiert.
Die Schutzfunktion von Feuchtgebieten wird in der Zukunft immer
wichtiger für die Schweiz, da extreme Niederschläge und Wärmeperioden
gemäss den Experten des Weltklimarats IPCC immer häufiger werden.
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9. Unser Fussabdruck
und der Lebensraum Wasser
In Flüssen
Die Bachforelle war einst eine weit verbreitete Fischart in den Schweizer
Flüssen. Heute ist sie nur noch selten zu entdecken. Verschiedene
Gründe sind dafür verantwortlich. Durch die Klimaerwärmung ist zum
Beispiel die Temperatur des Flusswassers um zirka ein Grad gestiegen.
Ist das Wasser zu warm, erkranken Forellen an einer Nierenkrankheit, die
für sie tödlich ist. Ein weiteres Problem sind gefährliche und unüberwind­
bare Hindernisse wie Kraftwerke und Schwellen, welche die Wanderungen
der Fische verhindern. Abwasser aus Siedlungen und Pestizide aus der
Landwirtschaft verschlechtern die Wasserqualität zusätzlich und bedrängen die Fische. Die Pestizide aus der Landwirtschaft haben verschiedene
Auswirkungen: Herbizide wirken vor allem auf Algen und Wasserpflanzen,
Fungizide vor allem auf Fische. Die Hälfte des Schweizer Grundwassers
in landwirtschaftlich genutzten Gebieten ist mit Pestiziden belastet.
Unterrichtsvorschläge:
www.wwf.ch/bachtest
In Meeren
Die Schweizer Bevölkerung trägt auch zum Rückgang der Fischbestände
im Meer bei. In den Lebensmittelläden liegen Fische aus dem Meer in der
Auslage. 80 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestände sind bereits
heute überfischt oder von der Überfischung bedroht.
Meere sind natürliche CO2-Speicher. Die Menge des CO2 im Wasser
ist im Gleichgewicht mit der CO2-Menge in der Atmosphäre. Steigt die
CO2-Menge in der Atmosphäre, steigt auch die CO2-Menge im Meer.
Die Meere können jedoch nicht unendlich viel CO2 speichern, ohne dass
sich die Zusammensetzung des Wassers ändert. Die Meere haben mittlerweile schon so viel CO2 aufgenommen, dass sie in manchen Regionen
schon übersäuert sind. In saurem Meereswasser wachsen die Hüllen von
Muscheln und Korallen nicht wie gewöhnlich. Wir haben wegen Übersäuerung und Erwärmung der Ozeane schon 19 Prozent unserer Korallen
verloren.
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10. Unser Fussabdruck
und der Lebensraum Eis
Das CO2, das bei der Verbrennung von Öl, Benzin, Kohle und anderen
fossilen Brennstoffen freigesetzt wird, erwärmt unser Klima. Wir produzieren mehr CO2, als Wälder, Ozeane und Moore aufnehmen können. Die Gase
bleiben in der Atmosphäre und reflektieren die Wärme auf die Erde zurück.
Durch den Temperaturanstieg schmilzt das Eis an den Polen und das der
Gletscher: Viele Tiere verlieren ihren Lebensraum. So geht es auch den
Eisbären, die wegen des fehlenden Eises kaum noch genügend Nahrung
finden.
Unterrichtsvorschläge:
Arbeitsblatt:
Das schmelzende Königreich
Im hohen Norden
Im hohen Norden ist die Temperatur bereits um ein bis zwei Grad gestiegen. Das kommt daher, dass die Pole eine Art Kühlfach unseres Planeten
sind. Warme Luft und Wasser strömen zu den Polen. Sobald sie gekühlt
sind, strömen sie zurück zum Äquator. Viele Tiere und Pflanzen, die im
Norden leben, sind stark von der Klimaerwärmung bedroht. Sie haben sich
auf die Kälte spezialisiert und können sich nicht schnell genug an die neue
Situation anpassen.
In den Alpen
Die Gletscher werden immer kleiner. Seit 1870 ist der Aletschgletscher um
28 km kürzer geworden. Lebensräume gehen verloren und die Bio­diversität
in den Alpen nimmt ab. Auch der Permafrost taut auf, was eine Gefahr für
Häuser und Strassen ist und zu Steinschlägen in den Alpen führen kann.
Importierte Giftstoffe
Industrie, Landwirtschaft und Verkehr produzieren viele Abgase, zum
Beispiel Pestizide, Russ, Stickstoff und Schwefeloxide, die nicht oder nur
langsam abgebaut werden. Viele dieser Substanzen werden vom Wind
über Hunderte von Kilometern getragen und schlagen sich erst wieder in
kälteren Regionen nieder. Die Pole und Gletscher sind solche Regionen.
Die Giftstoffe sammeln sich dort in Pflanzen und Tieren an. Tiere, die in der
Nahrungskette zuoberst stehen, sind am stärksten betroffen. Raubtiere wie
Eisbären und Belugas weisen erhöhte Konzentrationen von Giftstoffen in
ihrem Blut auf. Auch die arktische Bevölkerung hat mehr Giftstoffe in ihrem
Blut als Bewohner anderer Weltregionen.
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11. Unser Fussabdruck
und der Lebensraum Wald
Die Schweiz hat kaum eigene natürliche Ressourcen. Von einer aber hat
das Land sogar mehr, als es benötigt: Wald. Im letzten Jahrhundert hat der
Waldbestand stetig zugenommen. Es ist aber wichtig, dass der Wald naturnah bewirtschaftet wird: Es braucht die Strauch- und Krautschicht, Totholz
und eine Vielfalt von Baumarten, damit viele kleine und grosse Arten einen
Lebensraum finden.
Unterrichtsvorschläge:
Arbeitsblätter:
• Geschichte von Förster
Kuno Nachhalter
• Palmöl
Wald und Versauerung
Landwirtschaft, Industrie und Verkehr mit ihren Abgasen versauern Luft
und Wasser. Mitte der 1990er-Jahre enthielten rund 90 Prozent aller Waldstandorte in der Schweiz zu hohe Stickstoffeinträge. Viele Pflanzen ertragen
einen sauren Boden eher schlecht. Die Versauerung von Waldböden ist vor
allem deshalb ein grosses Problem, weil mehrere tausend Quadratkilometer
Waldfläche davon betroffen sind. Darunter leidet die Biodiversität, da auf
sauren und unfruchtbaren Böden nur wenige, spezialisierte Arten überleben
können.
Tropenwald
Wussten Sie, dass Schweizer Schweine Tropenwald fressen? Bloss indirekt natürlich, denn Schweine fressen schliesslich keine Bäume – aber
zu Tierfutter verarbeitetes Sojaschrot. Wo also ist der Zusammenhang?
Schweizerinnen und Schweizer konsumieren jährlich Fleisch, Milchprodukte
und Eier, die eine Sojaanbaufläche von 1700 Quadratkilometern benötigen,
eine Fläche so gross wie der Kanton Freiburg. Das vergrössert den ökologischen Fussabdruck. Neben dem enormen Platzbedarf ist aber auch problematisch, dass die Sojafelder meist auf ehemaligen Tropenwaldgebieten
stehen. Denn bei der Abholzung von Tropenwald kommen viele Tonnen CO2
frei. Das CO2 entweicht schon bei der Rodung in die Atmosphäre und trägt
dort zur Klimaerwärmung bei. Mit dem Konsum tierischer Produkte hinterlassen wir also in Brasilien, wo der grosse Teil des Sojas für unser Tierfutter
angebaut wird, einen problematischen Fussabdruck. Ein Fussabdruck, der
den Jaguar und viele andere Tiere bedroht.
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12. Unser Fussabdruck
und die Biodiversität
Immer mehr Strassen, Bahnlinien und Siedlungen prägen das Landschaftsbild. Fruchtbares Land geht verloren, und auch die wild lebenden Tiere und
Pflanzen haben immer weniger Platz.
Unterrichtsvorschläge:
Grüne Korridore auf
www.wwf.ch/schule
Lichtverschmutzung
Städte und Strassen sind nachts oft stark beleuchtet und verursachen
deswegen Probleme für viele Tiere. Dieses Licht bezeichnet man als
Lichtverschmutzung. Nachttiere wie die Fledermaus verlieren durch das
Licht ihr Zeitgefühl, was Nahrungssuche, Reproduktion oder Migration
beeinflussen kann.
Barrieren
Strassen, Bahnlinien und Siedlungen bilden unüberwindbare Barrieren
für Tiere, und die Lebensräume vieler Pflanzen und Tierarten werden dadurch eingeengt, zerstückelt oder vernichtet. Um genügend Nahrung oder
einen Partner zu finden, müssen aber viele Tierarten diese gefährlichen
Hindernisse überqueren. Dieses Problem zeigt sich zum Beispiel bei den
Luchsen, welche in der Schweiz wieder heimisch sind. Wegen der vielen
Barrieren und isolierter Waldgebiete können sich die Luchse nicht landesweit verbreiten.
Bedrängung der Biodiversität
Die Landwirtschaft bedeckt rund 40 Prozent der gesamten Landober­fläche
unseres Planeten. Dies hat einen starken Einfluss auf die Biodiversität,
denn unsere Weiden und Äcker waren einst Lebensraum von Feldhasen
und Wildblumen. Bio-Bauern verpflichten sich, nicht alles Land intensiv
zu nutzen. Sie lassen sogenannte Ausgleichsflächen stehen, was dem
Feldhasen und vielen anderen Arten eine Chance gibt.
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13. Was können wir tun? –
Unser Geschenk an die Erde
Sie, liebe Lehrerinnen und Lehrer, prägen die Entwicklung Ihrer Schülerinnen und Schüler. Helfen Sie mit und bringen Sie ihren Schützlingen das
Thema Fussabdruck und Lebensstil näher.
Die Wunschliste der Erde zeigt, wie Sie und ihre Schüler ohne grossen
Aufwand ein Geschenk Beitragen können.
Wunschliste der Erde
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Esse Panda-Znünis (vegetarisch, saisonal, lokal und biologisch)
Benutze die Playstation und den Fernseher seltener.
Spiele öfters draussen oder lese ein Buch.
Stelle elektronische Geräte ganz ab, wenn du sie nicht mehr brauchst.
Vermeide den Standby-Modus.
Bevorzuge Lebensmittel mit wenig Verpackung.
Lege den Schulweg zu Fuss, mit dem Velo, Tram oder Bus zurück.
Dusche kürzer und bade weniger.
Esse weniger Fleisch.
Gehe zu Fuss anstatt mit dem Lift.
Wünsche dir Ferien in der Schweiz.
Kaufe weniger oft Kleider und neue Spielsachen oder wähle
Secondhand.
Ziehe das Aufladegerät von Handy und Playstation aus der Steckdose,
wenn du nicht auflädst.
Trenne deinen Abfall.
Lösche das Licht, wenn du einen Raum verlässt.
Benütze Recycling- oder FSC-Papier zum basteln, malen und
ausdrucken.
Trinke Leitungswasser statt Mineralwasser aus der Flasche.
Aktivität:
•Mein Geschenk an
die Erde
Arbeitsblatt:
•Mein Geschenk an
die Erde
Wettbewerb:
•Teilnahmetalon
herunter­laden auf
www.wwf.ch/fussabdruck
Das können Sie tun:
• Informieren Sie sich: Aktuelles Wissen vermittelt diese Lehrer-Info
und die Internetseite www.wwf.ch/footprint.
• Behandeln Sie das Thema ökologischer Fussabdruck in Ihrem Unterricht.
WWF Schule bietet Ihnen Unterstützung, Wissen, Aktivitäten und viele
praktische Arbeitsblätter auf www.wwf.ch/fussabdruck.
• Organisieren Sie mit Ihrer Klasse die Aktivität Panda-Znüni. Bestellen
Sie kostenlos die Unterlagen auf www.wwf.ch/fussabdruck.
• Machen Sie ein Geschenk an die Erde.
© WWF-Schweiz, 2009
www.wwf.ch/schule, [email protected]
14/14
Name:
Fussabdruck-Test
2
1+1=
im Kleinformat
(Den vollständigen Fussabdruck-Test des WWF findest du unter:
www.wwf.ch/footprint)
Aufgaben
1. Kreuze die Antworten an, die zu deinem Lebensstil passen.
2. Schau in der Lösung die Zahlen nach, die zu deiner Antwort gehören.
3. Rechne alle Zahlen zusammen.
4. Das Ergebnis zeigt dir, wie ökologisch dein Lebensstil ist.
1.
a)
b)
c)
d)
Wie oft isst du Fleisch?
Mehrmals am Tag
1-mal am Tag
2 – 3 mal pro Woche
Nie
2.
a)
b)
c)
d)
e)
Woher kommen die Lebensmittel,
die deine Familie meistens isst?
Aus unserem Garten oder von
unserem Hof
Aus der Region
Aus der Schweiz
Aus Europa
Von anderen Kontinenten
3.
a)
b)
4.
a)
b)
c)
d)
e)
Kauft deine Familie oft biologische
Lebensmittel ein?
Ja
Nein
Wie oft kaufen dir deine Eltern
neue Kleider?
1-mal pro Woche oder öfter
1-mal pro Monat
Alle 3 Monate
Seltener
Ich trage vor allem die Kleider
meiner Geschwister
oder Secondhandkleider
© WWF-Schweiz, 2009
5.
a)
b)
c)
d)
In was für einem Haus wohnst du?
In einem Haus mit vielen Wohnungen
In einem Haus mit 2 bis 4 Wohnungen
In unserem Haus wohnt nur
meine Familie
In einem Minergie-Haus
6.
a)
b)
Wie lüftest du dein Zimmer
im Winter? Ich lasse das Fenster lange gekippt
Ich öffne das Fenster öfter,
aber nur kurz
7.
a)
b)
Verwendet ihr in eurem Haus
Energiesparlampen?
Ja
Nein
8.
a)
b)
c)
d)
e)
f)
Wie viele Stunden täglich
benutzt du Fernseher, Computer
oder Musikanlage?
Gar nicht
1 bis 3 Stunden
3 bis 6 Stunden
6 bis 12 Stunden
12 bis 18 Stunden
18 bis 24 Stunden
www.wwf.ch/schule, [email protected]
Je nachdem, wie du dich
ernährst, kleidest, fortbewegst
oder wohnst, wird dein Fussabdruck kleiner oder grösser.
Mit dem Fussabdruck-Test
kannst du berechnen, welchen
Lebensstil du hast: Umweltfreundlich, durchschnittlich
oder verschwenderisch?
Probiers aus!
1/2
Name:
Punkte:
9.
a)
b)
Was machst du, nachdem du
Fernseher oder Computer nicht
mehr brauchst?
Ich schalte ganz ab
Ich lasse das Gerät auf «Standby»
10.Wie machst du deinen Schulweg?
a) Ich gehe zu Fuss
b) Ich gehe mit dem Fahrrad
c) Ich gehe mit Bus, Tram, Zug
d) Ich lasse mich mit dem Auto fahren
11.Wie viele Stunden bist du im
letzten Jahr geflogen? a) Gar nicht
b) 1 bis 5 Stunden
c) 5 bis 10 Stunden
d) 10 bis 25 Stunden
e) Mehr
1.
a)
b)
c)
d)
= 60 Punkte
= 36 Punkte
= 8 Punkte
= 0 Punkte
2.
a)
b)
c)
d)
e)
= 0 Punkte
= 1Punkt
= 5 Punkte
= 10 Punkte
= 15 Punkte
12.Wie lange duschst du
insgesamt pro Woche?
a) 1 bis 20 Minuten
b) 20 bis 40 Minuten
c) 40 bis 60 Minuten
d) Mehr
3. a) = –5 Punkte
b) = 0 Punkte
Rechne deine Punkte zusammen
1+1=
2
4.
a)
b)
c)
d)
e)
= 10 Punkte
= 8 Punkte
= 4 Punkte
= 2 Punkte
= 0 Punkte
5.
a)
b)
c)
d)
= 4 Punkte
= 10 Punkte
= 60 Punkte
= –4 Punkte
6. a) =
b) =
5 Punkte
0 Punkte
7. a) =
b) =
0 Punkte
5 Punkte
8.
a)
b)
c)
d)
e)
f)
= 0 Punkte
= 2 Punkte
= 8 Punkte
= 10 Punkte
= 15 Punkte
= 20 Punkte
9. a) =
b) =
0 bis 50 Punkte = umweltfreundlicher Lebensstil
© WWF-Schweiz, 2009
50 bis 150 Punkte =
durchschnittlicher
Lebensstil
www.wwf.ch/schule, [email protected]
Mehr als 150 =
verschwenderischer
Lebensstil
llustration: m3
0 Punkte
5 Punkte
10.
a)
b)
c)
d)
= 0 Punkte
= 0 Punkte
= 20 Punkte
= 70 Punkte
11.
a)
b)
c)
d)
e)
= 0 Punkte
= 9 Punkte
= 23 Punkte
= 48 Punkte
= 117 Punkte
12.
a)
b)
c)
d)
=
=
=
=
2 Punkte
3 Punkte
5 Punkte
7 Punkte
2/2
Name:
2
1+1=
Der ökologische
Fussabdruck
Aufgaben
1. Betrachte diese Bilder. Was denkst du dazu?
2. Schreibe zu jedem Bild deine Ideen und Gedanken in Stichworten auf.
1
Fussabdruck im Meer
2
3
Fussabdruck im Wald
1+1=
© WWF-Schweiz, 2009
Fussabdruck im Eis
2
www.wwf.ch/schule, [email protected]
llustration: illustres
Wir essen und trinken, wir
brauchen Kleider und reisen.
All dies hinterlässt Spuren
auf unserem Planeten. Diese
Spuren nennt man den ökologischen Fussabdruck. Ohne
Wasser gibt es keine Nahrung,
ohne Wald kein Papier und
ohne Energie kein Fernsehen.
Wenn wir von allem zu viel
verbrauchen, dann ist unser
Fussabdruck zu gross, und
unserem Planeten geht es
nicht mehr gut: Das Land ist
verbaut, das Wasser verschmutzt, und durch Heizen
und Reisen entstehen viele
Abgase. Durch die Klima­
erwärmung schmilzt das Eis,
Wälder werden gerodet, und
die Meere sind überfischt.
Viele Lebensräume gehen verloren, und das Zuhause wild
lebender Tiere ist bedroht. Wo
soll der Jaguar jagen ohne
Tropenwald? Wo sammelt
die Biene Nektar ohne Wildblumen? Wie soll der Lachs
flussaufwärts schwimmen,
wenn Staumauern seinen Weg
versperren? Wo findet der
Eisbär Robben, wenn das Eis
geschmolzen ist?
Name:
Wir=2leben auf zu
1+1
grossem Fuss
Aufgaben
1. Berechne deinen Fussabdruck mit dem WWF-Fussabdruckrechner auf www.wwf.ch/footprint.
2. Schaue auf der Skala nach, wie gross dein Fussabdruck ist.
3. Nimm ein weisses Papier und verwende die Skala als Schablone.
4. Zeichne deinen Fussabdruck und schneide ihn aus.
5. Vergleiche nun deinen Fussabdruck mit Menschen aus anderen
Kontinenten.
6. Schneide auch diese Fussabdrücke aus.
1+1=
2
1
Schweiz
2,9
2
Schweden
3,4
3
Ungarn
2,0
4
Weltdurchschnitt 1,25
5
Türkei
1,2
6
China
0,9
7
Bangladesch
0,3
8
USA
5,6
8
1
2
3
4
5
6
7
© WWF-Schweiz, 2009
www.wwf.ch/schule, [email protected]
Wenn man den Fussabdruck
aller Menschen der Welt
zusammenrechnet, erhält
man einen riesigen Fussabdruck. Seine Fläche ist knapp
anderthalbmal so gross wie
die Fläche der ganzen Erde.
Momentan müssten wir also
die Fläche von einem und
einem Drittel Planeten haben,
um alle Menschen der Welt
langfristig zu ernähren, ihre
Häuser zu heizen, ihre Kleider
zu produzieren, ihre Autos
anzutreiben, usw. Wir haben
aber genau einen Planeten.
Unser Fussabdruck ist also
zu gross, und wir Menschen
müssen unseren Lebensstil
verändern. Nicht alle Menschen hinterlassen den gleich
grossen Fussabdruck. Zum
Beispiel haben Menschen in
Afrika einen 20-mal kleineren
Fussabdruck als die Menschen in Nordamerika.
Name:
2
1+1=
LebensmittelLabels
Aufgaben
1. Betrachte die Bilder (Labels) genau. Welche hast du schon gesehen?
2. Lese die Texte sorgfältig.
3. Verbinde mit Bleistift und Lineal das Label mit dem passenden Text.
4. Suche zuhause auf den Verpackungen der Lebensmittel verschiedene
Labels. Schneide sie aus. Klebe sie auf die Rückseite.
22
11++11==
Das Fair-Trade-Label zeichnet Produkte aus, die
von weit herkommen. Es garantiert, dass Bauern
und Arbeiter faire Löhne erhalten. Zudem wird eine
Produktion angestrebt, die für Mensch und Natur
gesund ist.
Das Biolabel der Migros richtet sich nach biolo­
gischen Richtlinien. Es zeichnet Produkte aus, die
biologisch hergestellt wurden. Was Bio bedeutet,
erfährst du im Abschnitt von Bio Suisse.
Es darf nur so viel gefischt werden, wie wieder
natürlich nachwächst. Die Fischerei darf dem
Lebensraum nicht schaden.
Das Label zeichnet pflanzliche und tierische
Produkte aus. Die Bestimmungen sind nicht so
streng wie Bio. Der Bauernhof muss aber realtiv
hohe Auflagen bezüglich Umwelt und Tierwohl
erfüllen.
Biologisch bedeutet Landwirtschaft im Einklang
mit natürlichen Kreisläufen und Prozessen. Tiere
verbringen ihr Leben auf Biobetrieben und fressen
Biofutter. Kein Einsatz chemisch-synthetischer
Hilfsstoffe und Zutaten. Kein Einsatz von gentechnisch veränderten Produkten.
Das Biolabel von Coop richtet sich nach den
Vorschriften von Bio Suisse. Es zeichnet Produkte
aus, die biologisch hergestellt wurden. Was Bio
bedeutet, erfährst du im Abschnitt von Bio Suisse.
Achtung: Diese Liste ist nur eine Auswahl von Labels und ist nicht vollständig. Es gibt noch viele weitere Labels
für ökologische Lebensmittel. Die Liste aller Labels kannst du hier kostenlos bestellen: www.wwf.ch/tipps.
© WWF-Schweiz, 2009
www.wwf.ch/schule, [email protected]
Die kleinen Bilder nennt man
Labels, und du findest sie auf
den Verpackungen unserer
Nahrung. Labels zeigen, wie
ein Lebensmittel hergestellt
wurde. Zum Beispiel, ob ein
Brot aus biologischem Mehl
gebacken ist. Lebensmittel,
die biologisch oder ökologisch
hergestellt wurden, haben
einen kleineren Fussabdruck.
Warum? Die Flächen mit
biologischem Anbau werden
nicht mit Pestiziden belastet,
und auf Kunstdünger verzichten Bio-Bauern vollständig.
Deshalb sind die Böden und
das Wasser weniger belastet,
und es leben mehr Arten auf
diesen Flächen. Die Bio-Landwirtschaft braucht weniger
Energie und bindet bis zu
fünfmal mehr CO2 im Boden
als die herkömmliche Landwirtschaft.
Name:
=2 Fussabdruck
+1
1
und Mobilität
Aufgabe
Mit diesen zwei Tabellen kannst du ausrechnen, wie viel CO2 verursacht wird.
1. In der ersten Tabelle berechnest du, wie viele Kilometer du und deine
Familie in einer Woche zurücklegen. Die Kilometer darfst du schätzen.
Mobilität heisst Bewegung
oder Fortbewegung. Was hat
das mit dem ökologischen
Fussabdruck zu tun? Sobald
wir uns mit einem Motor
fortbewegen, hinterlassen
wir Spuren: Wir verbrauchen
Energie und verursachen
CO2. Je häufiger und je weiter
wir reisen, desto grösser
wird unser Fussabdruck.
Tabelle 1
km/Woche
zu Fuss
Fahrrad
Roller
Motorrad
kleines
Auto
grosses
Auto
Bus
Tram
Zug
Flugzeug
im Jahr
Total
km
Ich
Vater
Mutter
Geschwister
Geschwister
Total km pro Woche
Total km pro Jahr
Klassendurchschnitt
km pro Woche
Klassendurchschnitt
km pro Jahr
Idee und Text aus Lehrmittel Klima, WWF Schweiz 2004, erhältlich unter www.wwf.ch/lehrmittel.
© WWF-Schweiz, 2009
www.wwf.ch/schule, [email protected]
1/2
Name:
Aufgabe
2. In der zweiten Tabelle berechnest du das CO2.
Verwende für deine Notizen ein weiteres Blatt.
1+1=
2
Wenn wir unser Verkehrsmittel
bewusst wählen, können wir
den Fussabdruck kleiner halten. Mit dieser Aufgabe wirst
du lernen, welche Verkehrsmittel günstig sind für den
Fussabdruck und welche eher
nicht.
Beispiel:
Pro Woche mit Roller:
6 km x 0,08 kg CO2 = 0,48 kg CO2
Tabelle 2
kg/km CO2
zu Fuss
Fahrrad
Roller
Motorrad
kleines
Auto
grosses
Auto
Bus
Tram
Zug
Flugzeug
im Jahr
0 kg
CO2/km
0 kg
CO2/km
0,08 kg
CO2/km
0,12 kg
CO2/km
0,25 kg
CO2/km
0,11 kg
CO2/km
0,02 kg
CO2/km
0,01 kg
CO2/km
0,35 kg
CO2/km
Total
km
Ich
Vater
Mutter
Geschwister
Geschwister
Total CO2 pro Woche
Total CO2 pro Jahr
Klassendurchschnitt
CO2 pro Woche
Klassendurchschnitt
CO2 pro Jahr
Idee und Text aus Lehrmittel Klima, WWF Schweiz 2004, erhältlich unter www.wwf.ch/lehrmittel.
© WWF-Schweiz, 2009
www.wwf.ch/schule, [email protected]
2/2
Name:
Fussabdruck =im
Lebens2
1+1
raum Eis und Gletscher
Aufgaben
1. Lies den Steckbrief aufmerksam durch.
2. Beantworte die Fragen zum Lesetext.
Steckbrief
Unser Fussabdruck hinterlässt
Spuren auf unserem Planeten. In vielen Lebensräumen
verursacht der Fussabdruck,
dass wild lebende Tiere ihren
Lebensraum verlieren: die
Forelle, der Jaguar, der Eisbär
und die Korallen. Warum der
Lebensraum des Eisbären
bedroht ist, lernst du mit diesem Arbeitsblatt.
Lateinischer Name: Ursus maritimus (Meerbär). Familie: Ursidae
Grösse: Bei aufgerichtetem Körper eine Höhe von 3,3 m (Männchen)
und 2,4 m (Weibchen)
Gewicht: 400 bis 600 kg (Männchen), 300 bis 400 kg (Weibchen)
Nahrung: Eisbären ernähren sich vorwiegend von Robben. Im Somme
r jagen sie auch kleine
Säugetiere und Vögel, zwischendurch müssen sie sich auch mit Gras,
Moos und Beeren
zufrieden geben. Um Nahrung zu finden, legt ein Eisbär pro Jahr bis
zu 15 000 km zurück.
Merkmale: Eisbären besitzen ein gelblich-weisses, dickes Fell, das
den ganzen Körper,
ausser ihrer glänzend schwarzen Nase, überzieht.
Lebensweise: Eisbären sind Einzelgänger, ausser sie finden einen toten
Wal oder den Kadaver
eines Walrosses. Dann treffen oft viele Eisbären aufeinander, um sich
an diesem Aas gütlich zu tun.
Wenn sie sich satt gefressen haben, gehen sie wieder ihre eigenen Wege.
Manchmal graben
Eisbären im November eine Höhle in den Schnee. In diesem Untersc
hlupf verbringen sie ihre
Winterruhe.
Das können sie gut: Eisbären sind sehr gute Schwimmer und erreiche
n eine Geschwindigkeit
von bis zu 10 km/h. Sie benutzen ihre Vorderbeine zum Paddeln und
ziehen die Hinterbeine hinter sich
her. Sie haben sogar Schwimmhäute zwischen den Zehen. Sie können
bis zu zwei Minuten
mit offenen Augen und geschlossenen Nasenlöchern tauchen.
Nachwuchs: Im Spätherbst graben die trächtigen Weibchen tiefe Höhlen
in die Schneedecke. Dort
gebären sie im November oder Dezember meist zwei Junge. Jedes wiegt
etwa 600 Gramm und hat
die Grösse eines Meerschweinchens. Die Jungen bleiben zwei bis drei
Jahre bei ihrer Mutter.
Lebensraum: Die Arktis ist das Zuhause der Eisbären. Im Winter leben
sie auf dem Eis auf dem
zugefrorenen Meer. Die Zeit auf dem Eis ist die beste Zeit für die Eisbäre
n. Dort können sie viele
Tiere jagen und sich Energiereserven anfressen. Diese sind für das Überleb
en enorm wichtig. Im
Sommer, wenn das Eis schmilzt, müssen sich die meisten Eisbären aufs
Festland zurückziehen.
Dort ist weniger reichhaltige Nahrung vorhanden, und manchmal müssen
sie sogar hungern.
Bedrohung Klimaerwärmung: Länder wie die Schweiz verursachen
zu viel CO2. Dadurch erwärmt
sich unser Klima. In der Arktis ist die Lufttemperatur teilweise bereits
um 5 Grad Celsius gestiegen.
Das Eis wird immer dünner, im Frühling schmilzt es früher und im Herbst
gefriert es später. Damit
wird die Zeit, in der die Eisbären auf dem Eis jagen können, immer kürzer.
Das ist ein grosses Problem
für die hungrigen Tiere. Jede Woche, welche die Bären früher an Land
gehen müssen, kostet sie
zehn Kilogramm Körpergewicht. Das schwächt sie. Tragende Weibch
en und Jungtiere leiden ganz
besonders unter dem Nahrungsmangel. Das Schmelzen des arktisch
en Eises ist für den Eisbären
und auch andere Lebewesen katastrophal. Unter diesen Bedingungen
kann er nicht überleben und
wird aussterben.
Quelle: Idee und Text aus Lehrmittel Klima, WWF Schweiz 2004, erhältlich unter www.wwf.ch/lehrmittel.
© WWF-Schweiz, 2009
www.wwf.ch/schule, [email protected]
llustration: illustres, Foto: m3/shutterstock
1/2
Name:
Fragen
1. Suche im Atlas eine Karte mit der Arktis.
Was ist das Besondere an der Arktis?
2. Wo leben Eisbären im Sommer, wo im Winter?
3. Wo und wann kommen die Jungen zur Welt?
4. Das Überleben der Eisbären ist heute stark gefährdet.
Erkläre warum.
5. Wer ist dafür verantwortlich, dass die Eisbären vom
Aussterben bedroht sind?
6. Was könnten wir konkret tun, damit die Eisbären
nicht aussterben?
1+1=
2
Quelle: Idee und Text aus Lehrmittel Klima, WWF Schweiz 2004, erhältlich unter www.wwf.ch/lehrmittel.
© WWF-Schweiz, 2009
www.wwf.ch/schule, [email protected]
Foto: m3/shutterstock
2/2
Name:
Unser Fussabdruck
und
2
=
1+1
der Lebensraum Wald
«Wer hält den besseren Wald?»
Vor langer Zeit bekam der Förster Koni Ventionell aus Altendorf einen neuen
Nachbarn. Natürlich nicht einen solchen Nachbarn, wie ihr euch jetzt vorstellt. Sondern einen neuen Reviernachbarn. Die Förster nennen nämlich das
Stück Wald, das sie pflegen, ihr Revier. Der alte Förster aus Bessingen wurde pensioniert und so wählte die Forstkommission einen neuen Verantwortlichen für ihren Gemeindewald. Denn zu einem ordentlichen Gemeindewald
gehört ihrer Meinung nach ein ordentlicher Förster. So trat Kuno Nachhalter
in Bessingen seine neue Arbeitsstelle an.
Er war nun Chef über einen Forstbetrieb mit vier Forstwarten und hatte die Verantwortung über den ganzen Gemeindewald. Er musste schauen, dass er die
gefällten Bäume verkaufen konnte. Denn die Forstkommission und der Gemeinderat wollten mit ihrem Wald
auch etwas für die Gemeindekasse verdienen. Weiter
musste er den Wald so pflegen, dass auch der Förster
in 100 Jahren in einem gesunden Wald arbeiten und
Holz verkaufen konnte.
Mit dem neuen Förster, Kuno Nachhalter, begann im
Gemeindewald von Bessingen ein neuer Wind zu wehen. Kuno Nachhalter wollte nämlich einen naturnahen
Wald, in dem sich sowohl Tiere und Pflanzen als auch
die Menschen wohl fühlen sollten.
Kuno Nachhalter begann, den ganzen Wald in verschiedene Zonen einzuteilen. In den Waldgebieten
nahe am Dorf baute er die Waldwege und Brücken
schön aus, damit alle Leute bequem spazieren konnten. Auch schaute er, dass es im Wald in diesen Gebieten gelegentlich eine Feuerstelle gab. Er baute sogar
mit dem Turnverein zusammen einen Vita-Parcours.
Unser Fussabdruck hinterlässt
auch im Lebensraum Wald
seine Spuren. In der folgenden
Geschichte erfährst du, wie
wir mit unserem Wald umgehen können, damit es ihm
gut geht. Der WWF empfiehlt:
Kaufe nur Recycling-Papier
und Holz mit dem FSC-Logo.
FSC bedeutet, dass das Holz
aus einem Wald kommt, um
den sich ein guter Förster
kümmert, so einer wie Kuno
Nachhalter aus der folgenden
Geschichte. Mehr verraten wir
noch nicht. Viel Spass beim
Lesen!
Von abgelegenen und steilen Waldpartien aber liess er
die Motorsäge weg, dort sollten die Tiere und Pflanzen
ihre Ruhe haben. Als er in den Naturwaldreservaten
die Wege für die Leute sperrte, waren nicht alle Wanderer und Mountainbiker glücklich. Aber als sie sahen,
dass sie sich genauso gut im Wald ums Dorf tummeln
konnten, waren auch sie einverstanden. Kuno fällte hier
einen Baum, da einen Baum, die er an die Dorfsägerei verkaufen konnte. Niemals sägte er an einer Stelle
mehrere Bäume aufs Mal um. Er schnitt die Waldränder
zurück und sorgte für die neuen Bäume und Sträucher,
die natürlich nachwuchsen. Die eintönigen Tannenwälder, wo die Fichten in Reih und Glied standen, wichen
schönen Mischwäldern. Bei ihm wuchsen alle verschiedenen Baumarten durcheinander. An Stelle der strikten Ordnung war eine natürliche Struktur entstanden.
Naturnahe Waldnutzung nannte Kuno Nachhalter diese
Methode, wenn er von den Leuten auf seinen schönen
Wald angesprochen wurde. Er sagte immer: «Wir
dürfen dem Wald nur so viel entnehmen, wie auch
wieder nachwachsen kann!» Wie das die Leute freute,
wenn sie im frischen Frühlingswald den Specht
an der alten Buche hämmern hörten und von Zeit zu
Idee und Text aus Lehrmittel «Der Wald gewinnt», WWF Schweiz 2004, erhältlich unter www.wwf.ch/lehrmittel.
© WWF-Schweiz, 2009
www.wwf.ch/schule, [email protected]
llustration: illustres
1/2
Zeit ein flinkes Reh durch die bunt blühenden Waldkräuter verschwinden sahen.
Kuno Nachhalter genoss es jeden Tag von Neuem,
in «seinem» Wald zu arbeiten. Nur etwas machte ihm
immer mehr Sorgen: Er verdiente mit seinem Forst­
unternehmen nicht mehr so viel Geld wie früher, als
der Wald wie bei seinem Nachbarn Koni Ventionell
genutzt wurde. Der Gemeinderat und die Forstkommission wurden langsam ungeduldig. Sie fanden, ihr
Gemeindewald müsse besser rentieren. Sie drängten
Kuno Nachhalter zu grossen Holzschlägen, wie es sein
Nachbar Koni Ventionell zu machen pflegte. Damit lässt
sich nämlich viel Geld verdienen. Aber Kuno Nachhalter wollte seinen Wald nicht für Geld ausbeuten.
Er wollte keine Monokulturen, keine tonnenschweren
Forstmaschinen. Auf solch verdichtetem Boden würde
noch Jahre später weniger nachwachsen. Viele faule
Sprüche musste sich Kuno von seinem Reviernachbarn gefallen lassen: Er habe ja mehr dürre Bäume als
gesunde in seinem Wald, damit lasse sich natürlich
kein Geld verdienen. Koni Ventionell sah aber nicht,
dass es in seinem Gebiet fast keine Tiere mehr gab.
Sie fanden gar keine Nahrung und keinen Unterschlupf
mehr in seinen endlosen Monokulturen. Von den ständig auf den betonierten Waldstrassen umherfahrenden
Autos wurden sie aufgescheucht und vertrieben. Nur
selten unterbrach ein Vogelruf die fast unheimliche
Ruhe in den dunklen Monokulturen. Sogar die Leute
gingen auf ihren Spaziergängen lieber in den schönen
Nachbarswald von Kuno spazieren. Doch das alles
störte Koni Ventionell nicht. Er besass den grössten
Forsttraktor der ganzen Umgebung und schlug mehr
Holz aus seinem Wald als alle anderen Förster. Die
Forstkasse klingelte und der Gemeinderat war zufrieden mit den Einnahmen. «Dieser naturnahe Waldbau
kann mir gestohlen bleiben!», dachte Koni zufrieden.
«Der Nachhalter Kuno soll sich besser ein Beispiel an
meiner traditionellen Forstwirtschaft nehmen, dann
hätte er auch mehr Geld in seiner Forstkasse!» Der
Gemeinderat dachte genau das gleiche und drohte
Kuno Nachhalter mit der Entlassung, wenn er bis zum
nächsten Jahresabschluss nicht mehr Geld aus dem
Wald holen könne. Schwer drückte diese Nachricht
auf das Gemüt des Försters. Er strich traurig in
seinem Wald umher. Ach, wie viel hatte er doch hier
mit Schweiss und Arbeit zum Guten verändert. Als
er spät in der Nacht zu seinem Holzhäuschen ging,
schoben sich dunkle Wolkentürme vor den Mond.
Ein starker Wind begann zu blasen und schon bald
regnete es in Strömen. Einen solchen Sturm hatten die
Leute in den zwei Dörfern noch nie erlebt. Der Wind
pfiff und heulte durch die Wälder, das Wasser floss in
regelrechten Bächen über die Wege.
Am nächsten Morgen sah man die Verwüstung: Im
Wald von Koni Ventionell hatte der Sturm gar arg
gewütet. Die jungen Monokulturen von Koni wurden
im Sturmwind geknickt wie Streichhölzer. Der Gewitterregen spülte die Erde vom nackten Waldboden
fort. Der Waldbach trat über die Ufer und verwüstete
ganz Altendorf und ebenso die Felder unterhalb.
Teuer mussten die Schäden bezahlt werden.
Im naturnah genutzten Wald von Kuno Nachhalter
aber konnte der Sturm nur ein paar dürre Bäume knicken. Der in vielen Jahren gut gewachsene Laubmischwald hielt den Sturmböen stand. Alles Regenwasser
versickerte in dem von Pflanzen überwucherten
Waldboden. Nun war aber der Teufel los in Altendorf:
Koni Ventionell sah ein, dass er in seinem Gebiet jahrelang ohne Rücksicht viel zu viele alte Bäume gefällt
hatte. Nun war der Wald ausgeplündert. Er setzte zwar
neue Monokulturen an, der Waldboden war aber von
den tonnenschweren Forstmaschinen so kaputt, dass
die jungen Bäume nur schlecht wuchsen. Und nun lastete noch dieser Sturm schwer auf ihrer Gemeinde.
Koni verdiente mit seinem Wald nichts mehr, er musste
nur noch Geld investieren. Wie froh war da die Gemeinde Bessingen um ihren guten Förster Kuno Nachhalter.
Weiterhin konnten die alten Bäume gefällt und verkauft
werden. Junge Bäume wuchsen ständig nach. Dadurch
verdiente Kuno nie eine grosse Stange Geld, dafür
ohne Unterbruch. Den Tieren und Pflanzen war es wohl
und von weit her kamen die Leute, um seinen schönen
Wald zu bewundern und die frische Luft zu geniessen.
Und wenn sie mit Kuno sprachen, pflegte er immer
zu sagen: «Ich arbeite mit dem Wald zusammen
und nehme nur so viel, wie er mir geben kann!
So sind wir beide zufrieden!»
Idee und Text aus Lehrmittel «Der Wald gewinnt», WWF Schweiz 2004, erhältlich unter www.wwf.ch/lehrmittel.
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2/2
Name:
Meine Geschenk
2
1+1=
an die Erde
Aufgaben
1. Wähle ein Geschenk aus.
2. Schreibe dein Geschenk sorgfältig auf deine Urkunde.
3. Gestalte die Urkunde schön, und schneide sie aus.
4. Bewahre deine Geschenkurkunde an einem besonderen Ort auf.
Zum Beispiel: Rahme die Urkunde ein und hänge sie als Bild in
deinem Zimmer auf.
Geschenkideen
Mit einem Geschenk an die
Erde kannst du deinen Fussabdruck verkleinern. Das
Geschenk besteht darin, dass
du eine kleine oder grössere
Gewohnheit veränderst. Damit
zeigst du Sorgfalt und Dankbarkeit gegenüber dem Planeten Erde, der dir tag­täglich
Geschenke macht.
• Ich esse …-mal in der Woche ein Panda-Znüni.
• Ich benutze meine Playstation und meinen Fernseher seltener.
• Wenn ich elektronische Geräte nicht mehr brauche, stelle ich sie
ganz ab und vermeide den Standby-Modus.
• Ich bevorzuge Lebensmittel mit wenig Verpackung.
• Meinen Schulweg lege ich zu Fuss, mit dem Velo oder mit
Tram/Bus zurück.
• Ich dusche und bade weniger häufig.
• Ich esse weniger Fleisch.
• Statt mit dem Lift gehe ich zu Fuss.
• Ich frage meine Eltern, ob wir die nächsten Ferien in der
Schweiz verbringen können.
• Ich kaufe weniger oft Kleider und neue Spielsachen.
• Ich trenne meinen Abfall.
• Ich trinke Leitungswasser statt Mineralwasser aus der Flasche.
• Ich frage meine Eltern, ob wir öfter mit dem Zug fahren können.
• Andere Vorschläge von dir:
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llustration: m3
1/2
Mein
Geschenk
an die Erde
Mein Geschenk
an die Erde:
Name
Ort
Datum
Unterschrift
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