triskel – – - celtic

Transcription

triskel – – - celtic
Ausgabe 12 - Dezember 2012
Fiddler’s Green – Accustic Pub Crawl Tour
The Sou
nd of Na
eets
rrow Str
CDs und Platten
Interviews
Konzerte und Festivals
Bandportraits
Medien und Literatur
und vieles mehr...
Inhalt
Editorial
von frakru
Wie Ihr vielleicht schon an der Farbe unseres Titelbildes und dem kalten weißen Zeugs das sich draußen so langsam aber
sicher ausbreitet erahnt habt, handelt es sich hier um die Weihnachtsausgabe unserer triskel.
Ich gehe mal davon aus, dass Ihr nicht zu brav gewesen seid. Aber damit Ihr unter dem Tannenbaum nicht immer die ewig
gleichen „Ihr Kinderlein kommet-Lieder“ hören müsst, haben wir in dieser Ausgabe wieder jede Menge CD Rezensionen
für Euch. (2 von diesen CDs stehen auch auf meinem Wunschzettel...)
Doch wir haben nicht nur CDs als Geschenktipps, vielmehr ist auch unser Bericht
über „Schmuck celticstyle“ sicher einen Blick wert. Gleiches gilt auch für den neuen
Kalender für Whisky- und Schottlandfreunde, den Ihr auch gleich noch in unserem
Gewinnspiel gewinnen könnt.
Apropos Bilder: in dieser Ausgabe findet Ihr 3 (!) Konzertphotostrecken...
Neben ganz viel Spaß und spannender Unterhaltung wünschen wir schon jetzt frohe Feiertage und ein „guten Rutsch“ ins neue Jahr 2013 (wir gehen mal davon aus,
dass die Mayas Unrecht haben...)
Eure celtic-rock Redaktion
PS. Wir sind gerade dabei, unser Satzprogramm von Pages auf InDesign umzustellen. Wenn in dieser Ausgabe noch was
nicht so richtig stimmt: wir arbeiten daran :-)
Inhalt
CDs und Platten
Album des Monats - Dezember..............................................3
Daonet ~ Donemat...................................................................5
CelKilt ~ Hey, What’s Under Your Kilt.................................6
Grace Griffith ~ Sailing..........................................................11
Rhythmnreel ~ Twenty...........................................................15
Mick Fitzgerald and The Bacha Trio ~ Streetwise.............16
The Scally Cap Brats ~ Let Us Drink, .................................19
The Roving Crows ~ Bacchanalia.........................................20
The Beermats ~ Dublin in my Tears....................................21
The Men They Couldn’t Hang ~ Devil on the Wind........23
Damian Clarke ~ Paths of Desire.........................................26
Konzerte und Festivals
1. Liedermacherfestival Seehausen ~ Bericht........................7
Rainsong Records ~ Ein neues Folk-Label.........................22
2. Irish Folk Punk Party Gevelsberg Sportalm ...................24
Streams of Whiskey
Die Dezember Charts // mit Gewinnspiel...........................4
Dies und das
Geschenktipp: Schottlands schönste Seiten ........................27
Schmuck celticstyle..................................................................30
Gewinspiele
Streams of Whiskey // mit Gewinnspiel...............................4
Geschenktipp: Schottlands schönste Seiten ........................27
Interviews
Tooraloo Radio #27: The O’Reillys and The Paddyhats.....5
Tooraloo Radio #28: 3.Arnsberger Irish Folk Rock .........19
Konzertberichte
Halloween-Konzert von Off Limits.....................................12
Die 3. Arnsberger Irish-Folk-Rock Night............................14
Fiddler’s Green – Accustic Pub Crawl Tour .......................28
Instrumente Lernen
Olaf Sickmann – ORIGINAL TIN WHISTLE.................17
Instrumentenkunde
Concert Flute ~ Instrumentenkunde Teil 11......................31
Impressum..............................................................................33
triskel - the celtic rock & punk ezine 2
CDs und Platten
Album des Monats - Dezember
The O`Reillys and the Paddyhats – The Sound of Narrow Streets (2012)
von cuba64
Über The O`Reillys and the Paddyhats ist im Internet noch
nicht sehr viel zu finden. Kunststück, schließlich spielen sie
auch erst seit April 2011 in der jetzigen Besetzung zusammen und haben doch in dieser kurzen Zeit Wunderbares geschafft. Denn findet man Beiträge über die Paddyhats, dann
fallen Worte wie „überraschend“ oder „beeindruckend“
und offensichtlich ist die Liveperformance auch nicht von
schlechten Eltern. Einen Eindruck davon bekommt man
auch durch die Platte, wurde sie zwar im Studio aber „live“
eingespielt. Dieses plötzliche Erscheinen aus dem Nichts
wird dann noch durch „ Sound of Narrow Streets“, ihr nagelneuer Longplayer, gekrönt. Zehn Eigenkompositionen
nach bester Rapmanier durch ein Intro mit Zitaten aus dem
Film Michael Collins eingeleitet, befinden sich auf der Platte.
Dieses Intro gibt dann auch die Richtung des Albums vor.
Natürlich gibt es Lieder über das Feiern und Biertrinken,
aber die meisten Songs setzen sich mit ernsteren Themen
auseinander. Im Mittelpunkt stehen die Konflikte zwischen
England und Irland – vereinfacht gesagt. Diese werden aus
Sicht der Underdogs, Katholiken und Arbeitern beleuchtet.
So entsteht in „Bloody Marrion Road“ ein sehr eindringliches Bild einer Straßenschlacht zwischen Iren und Engländern. Die Dynamik des Kampfes findet sich auch in der Musik wieder. Ein treibendes Banjo, schnelle Drums und ein
immer wieder wechselndes Tempo sorgen dafür. Und wie
es nach jeder zünftigen Straßenschlacht passiert, finden sich
manche Lads im Gefängnis wieder.
Diese Linie ist zwar nicht direkt grade also chronologisch, ist
aber trotzdem Thema in „Prison Cell“. Ein IRA-Protagonist
erzählt davon, dass er seit 1924 im Gefängnis sitzt, aus seinen republikanisch-nationalistischen Tätowierungen Kraft
schöpft (so erzählen es wenigstens die Paddyhats im Toraloo
Radio Interview) und an den Kampf für die 32 Countys.
Hier hätte ich gerne mal den Text vor mir gehabt, denn soweit ich ihn verstehe, besingen die Paddyhats die Auseinandersetzung innerhalb der irisch-republikanischen Comunity
und das aus der Sicht eines IRA-Mitglieds, der im Bürgerkrieg gegen die Freestateler Irlands unter Michel Collins im
irischen Bürgerkrieg gekämpft und somit aus der heutigen
Sicht eine unpopuläre Position bezogen hat. Musikalisch
auch hier eine Aufnahme des emotionalen Pathos, was den
Song hymnenhaft werden lässt. Ich mag ihn, aber ihr merkt,
die Platte hat auch eine ernsthafte Seite, die zum diskutieren
am Tresen einlädt. Deshalb ist das nächste Lied auch erst mal
ein Trinklied. Ich werde hier jetzt nicht auf jedes einzelne
Lied eingehen, denn das nimmt wohl die Spannung.
Gemeckert auf hohem Niveau, verlieren die Lieder in der
Mitte ein wenig ihr individuelles Profil, um dann gegen Ende
noch mal richtig aufzudrehen. Die einzige Ausnahme stellt
für mich die Ballade „Killorglin Town“ dar. Denn zum einen
mag ich so gut wie kein langsames Lied, zum anderen gibt es
auch einen objektiven Grund: Reime aus dem Reimlexikon
(z.B. tears falling down, from the face to the ground – offensichtlicher geht’s kaum noch). Aber wen’s tröstet: mein 16m.
alter Sohn steht drauf und schwankt schunkelnd mit erhobenen Armen durch die Wohnung an mir vorbei. Ich kann
wohl sagen 2:1 für Celtic Punk in dieser Familie.
Nach neun sehr kurzweiligen Songs kommt dann noch der
heimliche Hit. Die selbst proklamierte Bandhymne „Paddyhats“. Ein gebührender Abschluss. Ich glaub, ich drück noch
mal auf Repeat…
Trackliste
1. Intro
2. Bloody “Marrion Row”
3. Prison Cell
4. No Money for the Pub
5. The Shamrock Thief
6. Draught in the Pub
7. Jolly Roger’s Crew
8. Life of a Working Man
9. Killorglin
10. Good Old Times
11. Paddyhats
www.celtic-rock.de/2012/12/the-oreillys-and-the-paddyhats-the-sound-of-narrow-streets-2012
triskel - the celtic rock & punk ezine 3
Streams of Whiskey
Streams of Whiskey
Die Dezember Charts // mit Gewinnspiel
von daniels
Diesen Monat hat es richtig Spaß gemacht am letzten Tag ab und
an mal auf das Voting zu gucken. Stündlich purzelten Bands rein
und raus. Tir Nan Og schien abgeschlagen und hat es dann am
letzten Tag noch zu ihrer fünften TOP 15 Plazierung geschafft.
Willkommen in der Hall Of Fame! Mark Knopfler wurde wohl
immer irgendwie mitgewählt. Aber er ist jetzt auch drin . Bald
sind auch genug Bands für eine eigene Radioshow drin und dann
geht die Halle des Ruhmes on air.
Bester Neueinsteiger in diesem Monat ist Bad Penny aus Rostock
mit Platz 2. Die anderen Neuvorstellungen waren eher schwach!
Hier aber nun die TOP 5 aus dem November:
5. Tir Nan Og – Jeffrey’s Inn (14%)
4. The Screaming Orphans – Ghost Riders in the Sky (15%)
3. Nobody Knows – Tandaradei (Lyrik im Anzug) (17%)
2. Bad Penny – Over Night Bag (18%)
1. Thomas Lukassek – Barless Fivestar (18%)
Die kompletten Ergebnisse findet Ihr im Chart-Archiv.
Diesen Monat neu nominiert sind:
Lisa Cuthbert, Plattrock, The Fatty Farmers, Daonet, Celkilt, Grace Griffith, Mick Fitzgerald and the Bacha Trio, Rhythmnreel, The Scally Cap Brats, The Roving Crows, The Beermats, The Men They Couldn’t Hang, Damian Clarke
Alle Songs hört Ihr in unserer Radiosendung “Streams Of Whiskey” und einige der Neuerscheinungen auch in “What’s
New“. Die Zeiten findet Ihr im aktuellen Sendeplan.
Zu gewinnen gibt es diesen Monat auch wieder was:
1 x 2 Eintrittskarten für das » Folk Punk Rock Festival ’13 // 02.02.2013 in SO36 / Berlin
1 x CD: Paddy Murphy, Dog’s Dinner (2012)
Vielen Dank an die Stifter! Wir suchen jederzeit weitere Werbenpartner!
Verlost werden die Scheiben unter allen, die bis zum 25.12.12 ihre kompletten fünf Stimmen abgegeben haben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner/innen werden per E-Mail benachrichtigt. Bitte hinterlasst also eine zustellfähige
Adresse in Eurem Profil.
Um abzustimmen, müßt Ihr Euch hier rechts in der Sidebar zunächst registrieren. Wenn Ihr eingeloggt seid,
könnt Ihr auf der Chartseite abstimmen!
UND NUN AB ZUM VOTING:
www.celtic-rock.de/2012/12/die-dezember-charts-mit-ge-
winnspiel-2/
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Interviews
Interviews
Tooraloo Radio #27: The O’Reillys and The Paddyhats
von Funkfuzzi
Bands der Szene hat jetzt auch die erste Platte vorgelegt.
„The sound of narrow streets“ soll das Live-Gefühl transportieren – deswegen wurde im Studio auch gemeinsam
„live“ eingespielt.
Im November ist die Band auch wieder als Veranstalter aktiv. Die zweite Irish Folk Punk Party in Gevelsberg steht am
23.11. an. Mit einem vielversprechenden Line-Up: The Ceili
Family, Mr Irish Bastard und…The O’Reillys and The Paddyhats!
Über all das wird gefachsimpelt – mit Dwight und Paddy!
Viel Spaß mit einer neuen Folge Tooraloo Radio !!!
www.paddyhats.de
Sie sind erst seit April 2011 in dieser Formation unterwegs
– haben aber schon für ordentlich Furore gesorgt. Nicht zuletzt das spontane Einspringen für Mr Irish Bastard beim 15
Jahre-Geburtstags-Konzert der Ceili Family hat ihnen viele
neue Freunde gebracht. Eine der ambitioniertesten Live-
www.celtic-rock.de/2012/11/tooraloo-radio-27-the-oreillys-and-the-paddyhats/
CDs und Platten
Daonet ~ Donemat (2012)
von daniels
Manchmal kann Musik wunderbare Erinnerungen wecken.
Als ich die MP3s von Daonet das erste Mal in Ruhe im Zug
anhörte und aus dem Fenster schaute lief bei mir ein Film
ab, der mich an viele Momente meiner Urlaube in der Bretagne erinnerte. Wer im Sommer schon mal in der Bretagne
war, muss nicht lange nach Festivals suchen. Eigentlich ist
fast überall jeden Abend was los.
verdammten auf celtic-rock.de
Einerseits ist diese Musik fremdartig und mutet manchmal
fast orientalisch an, auf der anderen Seite sind Instrumentierung und Melodien vertraut. Daonet mischen typisch bretonische Klänge mit modernen Rock. und Punk-Rhythmen.
Dabei geht es richtig gut ab. Auch ohne den Text zu verstehen, kann man in kürzester Zeit die eingängigen Refrains
mitsingen und bekommt gute Laune.
Daonet ist bretonisch bedeutet so viel wie verdammt oder
verflucht und daonet willkommen. Also seid willkommen ihr
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CDs und Platten
Das Daonet “nur” ein Trio sind, habe ich erst auf der Website erfahren. Der Sound ist teilweise richtig fett. Sie nennen Ihre Musik schlichtweg Rock Breton, also bretonischer
Rock. Gitarren und Schlagzeug sind also folgerichtig die treibenden Kräfte des Albums. Ab und an wird mal eine Flöte
und eine Geige eingebaut. Alle drei singen immer wieder in
diversen Arrangements mit.
Daonet spielen auf dem Album zwei bretonische Traditionals, das ist die bretonische Hymne “Bro gozh ma zadoù”
und “Marv Pontkalleg” (Death of Pontkalleg). Die anderen
zehn Songs stammen aus eigener Feder.
Diese Rezi hat in mir die alte Idee eines bretonisch/französischen Spezials für celtic-rock-Radio wieder aufleben lassen.
Wir haben inzwischen doch schon einige Bands im Archiv.
Doch dazu bald mehr, ihr könnt gespannt sein! Natürlic sind
wir wie immer über Hinweise dankbar!
Trackliste
1. Tribann tribal
2. No pasaran
3. Bro gozh ma zadoù
4. Kreionoù du
5. Donemat
6. Kan bale Sant Albin
7. Nerzh-kalon
8. Salon intime
9. Marv Pontkaleg
10. O surfin
11. Messager
12. Mont da Naoned
www.celtic-rock.de/2012/11/daonet-donemat-2012/
CelKilt ~ Hey, What’s Under Your Kilt (2012)
von shutupanddance
le, geniale Melodien und zwischengeschobene Mitsing-Parts
tun ihr Übriges. Traditionelle Songs wie das flotte „Smokin
Erin“ oder das balladeske „Gold River“, beides starke Instrumentals, wechseln sich mit vergnügten Pub-Songs wie
„The Alchemist“, dem einprägsamen „Should I?“ und dem
von der Flöte geprägten „All these Times“ ab. Nicht zu vergessen:„I’ve Ruined My Chances”, mein heimlicher Favorit
der Platte.
Darf ich vorstellen: Rock’n‘Kilt! Wunderbar fröhliche, tanzbare Musik aus Frankreich mit teils rockigen, teils eher traditionellen Einflüssen und mit garantiertem Spaß-Faktor. In
meiner Playlist für gemütliche Abende mit Freunden hat es
die neue EP von CelKilt bis ziemlich weit nach oben geschafft.
„Hey, what’s under your Kilt?“ – mit einer eingängigen Dudelsackmelodie legen die fünf Franzosen auf gleichnamiger
EP los: Schon in den ersten Sekunden schaffen sie mit ihrem fetzigen Celtic-Rock eine fröhliche Atmosphäre. Flöte, Geige und Dudelsack stehen deutlich im Vordergrund,
Schlagzeug und Gitarren sorgen für ein stimmiges Ensemb-
In „The Alchemist“ könnten die Kilts übrigens auch augenzwinkernd von
der Geschichte ihrer Gründung erzählen, an der auch ein Alchemist beteiligt gewesen sein soll. Dieser hat aus den fünf
Bestandteilen Wind, Wasser, Feuer, Luft und selbstverständlich einer Muse mit Hilfe der Kilt-Energie die Band geschaffen. Und das Guinness danach im Pub durfte natürlich auch
nicht fehlen. Nico erzählte mir, wie sich die Band „le pouvoir
du Kilt“, also die Macht des Kilts, sonst zu nutzen macht –
(frei ins Deutsche übersetzt): „Wie sich unsere Songs entwickeln? Eigentlich fangen wir nur an zu spielen: Die Energie
des Kilts erledigt den Rest. Vor zwei Jahren gründeten wir
triskel - the celtic rock & punk ezine 6
CDs und Platten
die Band, weil wir uns einfach in die Energie, die irische und
keltische Musik ausstrahlt, verliebt hatten. Wir haben alles,
was uns gefallen hat, in einen Topf geworfen, und siehe da:
CelKilt war geboren. Seit unserer Gründung sind wir auch
ein wenig rockiger geworden, was man auch auf der neuen
CD hören kann.“
Das sympathische Quintett aus Roanne, nähe Lyon, besticht
mit fetzigen und charmanten Melodien und sie haben eine
Menge gute Laune im Gepäck, die sie, zusammen mit dem
Rock’n‘Kilt bald auch nach Deutschland bringen wollen:
„Wir spielen in Frankreich, Italien, der Schweiz, Belgien, touren bald durch die USA und wir können es kaum erwarten,
auch endlich in Deutschland aufzutreten!“
Trackliste
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Hey, What’s Under Your Kilt?
All These Times
Smokin’ Erin
Gold River
The Alchemist
Should I
I’ve Ruined My Chances
www.celtic-rock.de/2012/11/celkilt-hey-whats-under-yourkilt-2012/
Konzerte und Festivals
1. Liedermacherfestival Seehausen ~ Bericht
von JensP
Bei uns im Ludwigsluster Schlosspark gibt es das “Kleine
Fest im großen Park” und in Seehausen gibt es nun “Das
große Fest in der kleinen Halle” ! Nun, die Wischelandhalle
(Seehausen) ist wahrlich nicht klein, aber die Dimensionen
des Festivals und die Begeisterung der Besucher sprechen für
sich. Erste Stimmen am Abend forderten schon eine Fortsetzung im nächsten Jahr!
requisiten. Die ca. 800 Besucher wurden beim Eintreten in
die Halle begrüßt – die Damen mit Umarmung und die Herren wahlweise mit Handschlag oder bei Bedarf einer freundschaftlichen Umarmung – und bekamen ein Programmheft
in die Hand, welches den Ablauf in Gedichtform wiedergab,
tolle Idee.
Wir waren schon vor 18.00 Uhr an der Wischelandhalle und
nicht die Einzigen im Foyer. Einlass war ab 18.00 Uhr und
Beginn 19.00 Uhr, aber es kam anders! Weit vor 18.00 Uhr
begann das Festival schon. Vor der Festivalhalle gab es eine
kleine Feuershow der Firewings zu sehen und die drei Mädels begrüßten so die Besucher, stimmten den Abend ein
wenig ein. Im Foyer unterhielt der Zauberer und Ballonkünstler Peter Dahlmann, ebenso ein Jongleur der Firewings
das Publikum, das schon ungeduldig vor der Tür stand. Man
sah bei vielen ein Glänzen in den Augen, hörte Raunen,
Staunen und es wurde schon viel gelacht, bis sich dann die
Tür öffnete.
Die Halle war liebevoll hergerichtet worden, für den Abend.
Die Tische waren herbstlich geschmückt, die Stände schön
integriert und die Bühne aufwendig ausgestattet mit Theatertriskel - the celtic rock & punk ezine 7
Konzerte und Festivals
Max Heckel und Ingrid Japke eröffneten mit einer kleinen
Rede den Abend und Pantomimekünstler Stefanello wurde
angekündigt. Mit viel Witz, Humor und stiller Kunst begeisterte er das Publikum. Zur Unterstützung ließ er es sich nicht
nehmen, sich Hilfe aus dem Publikum zu holen. Das war
schon eine andere Show, als man sie sonst kennt, wie z.B. der
Künstler im Glaswürfel. Die Show war abwechslungsreich
und auch rasant, als er beispielsweise mit einem Zuschauer
und einem fiktiven Moped durch den Saal fuhr.
genfrau, die ihren Körper zur Musik von Lindsey Stirling ~
Crystallize verbog. Ich freue mich auf ein Wiedersehen unter
dem Himmelszelt, damit man wieder ihr ganzes Können sehen kann. Ein Tanz mit dem Feuer, gepaart mit Akrobatik!
Schnaps im Silbersee eröffneten die musikalische Seite des
1. Liedermacher- und Kleinkunstfestivals. Leider waren von
den vier Musikern nur zwei da, aber diese begeisterten das
Publikum dennoch. Die beiden Liedermacher schafften es,
Kabarett und Musik zu verbinden. Sie spielten lustige bis
anspruchsvolle Lieder, Lieder zum Nachdenken und zum
Schmunzeln. Gesungen wurde hauptsächlich in Deutsch, ein
wenig in Englisch und Französisch. Und es war nicht diese
verstaubte Liedermachermusik, die man aus längst vergangenen Tagen kennt, sondern modern und mit ein wenig Pep.
Ungewöhnlich war auch die Instrumentierung der beiden,
mit einer Gitarre und einer Bratsche. Die warmen Töne der
Bratsche, die Gitarre und der Gesang waren eine tolle Kombination. Ich hatte noch die Gelegenheit mit den beiden zu
reden und es kam ein kleines Interview dabei raus, welches
man am Ende des Berichtes lesen kann.
Bei dem Auftritt von Nobody Knows gab es ein kleines Phänomen zu bestaunen. Als das zweite Lied, “Tandaradei” erklang, glaubte man, vor der Bühne fände ein Flashmob statt.
Von allen Seiten kamen die Tanzwütigen und innerhalb weniger Sekunden war die Tanzfläche voll. Wahnsinn! Sie spielten viel aus ihrem Lyrikprogramm, wobei einige Stücke in
einem neuen Gewand zu hören waren. Tandaradei, Lorelei,
Die schlesischen Weber und vieles mehr verwöhnte unsere
Ohren und die Leute bewegten sich zur Musik. Fantastisch.
Ein schönes, in französisch gesungenes Lied wurde auch gespielt, ebenso ein tolles Stück war Chocolat in instrumentaler Form. Die Jungs aus der Altmark haben zum Ende ihres
Auftritts noch mal richtig Gas gegeben und haben die Halle
mit Ring of Fire und anderen Stücken zum Beben gebracht.
Dieser Auftritt hat mir wieder gezeigt, wie beliebt und gern
gesehen die Band ist, ein Garant für volle Konzerte.
Stefanello hatte in der Umbaupause noch einmal die Gelegenheit, das Publikum zu unterhalten und die Zeit zu überbrücken, bis es auf der Bühne weiter ging. Er hat eine schöne Show dargeboten, die Zeit verging wie im Flug und mit
viel Applaus verabschiedete er sich dann.
Nach kurzem Bühnenumbau stand dann die MartinRühmannBand auf den Brettern, die die Welt bedeuten und
gaben musikalisch den Abschluss des Abends. Sie präsentierten einen schönen, eigenen Musikstil, der mir gefällt.
Auch sie begeisterten das Publikum und die Tanzfläche
füllte sich schnell. Leuchtturmwärter, Amsterdam, Kleine
Haie und viele andere Lieder wurden gespielt, wie die Ballade Zwischendeck. Die Musik war eine schöne Mischung aus
schnellen und mal langsam Stücken. Die Magdeburger Band
begeisterte das Publikum und war ein würdiger Abschluss
des Abends. Bei den letzten beiden Liedern des Abends musizierten sie mit den Nobody Knows gemeinsam auf der
Bühne,was schön anzusehen und anzuhören war. Wobei anmerken muss, dass Max Heckel als Gastmusiker bei der MartinRühmannBand auf anderen Konzerten mitauftritt.
Auf der Bühne ging es weiter! Die Siedler begannen mit
einem ruhigen, aber schönen Lied. Die Folk-Band aus der
Altmark spielte ruhige bis schnelle Stücke, die alle aus der
eigenen Feder stammen. Obgleich die Texte in den Liedern
manchmal schweren Charakters waren und sie zum Nachdenken anregen sollten, hatten sie einen schönen Auftritt.
Neben Gesangsstücken hörte man auch instrumentale Stücke und das finde ich auch immer gut. Bei ihrer musikalischen
Darbietung kamen auch Instrumente zum Einsatz, die man
nicht überall sieht, wie bspw. Sackpfeife und Didgeridoo.
Nun schlug die Stunde der Firewings! Sie hatten die Besucher ja schon vor Beginn der Veranstaltung verzaubert und
nun zeigten sie in der Halle ihre akrobatische Seite. Die Damen und Herren haben sich da was Schönes ausgedacht: Die
Damen sahen wie Puppen aus, wurden hingestellt und dann
hat man sie nacheinander “aufgezogen”. Dann begann sich
die “Puppe” zu bewegen und ihre Kunststücke zu zeigen.
Untermalt von verschiedenartiger Musik sah man Akrobatik
mit dem Hula-Hoop-Reifen, Einrad fahren und Jonglage mit
verschiedenen Gegenständen. Höhepunkt war die Schlan-
Nach der liebevollen Show der Firewings standen Nobody
Knows auf der Bühne. Als Erstes präsentierten sie ein neues
Lied aus eigener Feder, “Oktoberregen”, welches ihr euch
hier auch anschauen könnt.
Für das leibliche Wohl war auch gesorgt. Es gab Getränke in
großer Auswahl, von Bier bis allerlei alkoholfreien Getränke
brauchte niemand an Durst leiden. Einen eigenen Obst- und
Fruchtweinstand gab es, bei dem man aus dem Weinballon,
in vielen Geschmacksrichtungen Wein kaufen konnte. Man
konnte ihn aus den Glas trinken oder in der Flasche mit nach
Hause nehmen. Hungern brauchte auch niemand, denn es
gab genug zu essen und das indische Essen war lecker. Wenn
es Wartezeiten an den Ständen gab, waren sie kurz (zumindest, wenn ich da war) und das Personal war sehr freundlich,
hat jede Frage rund um Essen und Trinken beantwortet.
triskel - the celtic rock & punk ezine 8
Konzerte und Festivals
Bilder der Künstlerin Michaela Herbst konnte man auch bestaunen! Sie zeigen einen kleinen Ausschnitt ihrer Arbeit und
ihres Könnens. Zauberer Peter Dahlmann durchstreifte den
ganzen Abend die Halle und dort, wo er seine Kunststücke
vorführte, waren die Menschen begeistert. Wenn man ihn
suchte, musste man nur nach einer Menschentraube suchen,
oder nach einem Raunen und Lachen hören. Mit seinen
Tricks hat er das Publikum zum Staunen gebracht.
Zum Schluss möchte ich noch einen Dank aussprechen!
Danke an die Veranstalter, die dieses Liedermacher- und
Kleinkunstfestival auf die Beine gestellt haben, wobei ich
die vielen engagierten Helfer nicht vergessen möchte. Ein
wahrlich gelungener Abend, den keiner so schnell vergessen
wird. Die Begeisterung des Publikums war zu spüren und die
allgemeine Meinung war: es muss weiter gehen! Wir standen
mit Max und Nobody Knows noch eine Weile am Ausgang
zum Foyer und man bedankte sich bei der Band für den
schönen Abend, es wurde noch viel erzählt, gelacht und man
sah das Leuchten in den Augen. Das war pure Begeisterung!
Man wurde, wie bei der Begrüßung, auch zum Abschied bei
“Bedarf ” in den Arm genommen oder die Hand gegeben
und sagte: “Auf Wiedersehen!”. Auf Wiedersehen, das heißt,
man sieht sich wieder und darauf freuen sich viele Besucher
des Abends!
Interview mit Peter Wolter und Johanna Regenbogen
von Schnaps im Silbersee:
Schnaps im Silbersee gibt es noch nicht so lange. Seit
wann spielt Ihr zusammen und wie seit Ihr auf dem
Namen der Band gekommen?
Unser Gründungsdatum beziffern wir auf den 01.01.2011,
aber wir kennen uns schon länger. Wir haben uns auf verschiedenen Konzerten und Festivals kennengelernt. Wir beide kennen uns schon 3 Jahre (Peter sagt erstaunt: “Schon
drei Jahre? Wie die Zeit vergeht”). Der Name entstand ganz
einfach! In geselliger Runde trinkt man gerne ein Schnaps
und der Silbersee kam irgendwie dazu, fanden wir irgendwie
schön. Hat aber nichts mit dem Silbersee von Karl May zu
tun.
Liedermachermusik, wie seit Ihr auf diese Art von Musik gekommen?
Wir mochten die Musik schon immer! Da ist alles echt, man
hat viele Möglichkeiten und es ist eine eigenständige Musik. Liedermacher wollen etwas mitteilen und man kann das
machen, worauf man Bock hat. Liedermachermusik, Liedermachings hat heute ja auch nichts mehr mit der politischen
Bewegung der 60er zu tun. Heute drehen sich die Themen
über die verschiedensten Sachen und es hat viel mit Kabarett
zu tun. Wir wollen die Leute unterhalten, zum Nachdenken
bringen und auch zum Lachen bringen.
Welches sind Eure nächsten Projekte?
Wir wollen bald ins Studio gehen und endlich eine anständige CD machen, das wird auch Zeit.
Drei Gitarren und eine Bratsche, wie kam es zu der Besetzung der Instrumente?
Nur Gitarren, davon wollten wir weg. Durch Umbesetzungen haben wir vorher immer eine Geige dabei gehabt und
als Johanna vor ca. 2 Jahren dazu kam, kam dann auch die
Bratsche dazu. Das Instrument ist bei der Musikrichtung ungewöhnlich, aber dadurch fallen wir ein wenig mehr auf.
Danke das Ihr Euch ein wenig Zeit genommen habt
und Ihr mir ein paar Fragen beantwortet habt.
Wir möchten uns erst mal bei dir und für die Zeit, die du dir
genommen hast bedanken. Es war ein wunderbarer Abend
für uns, das Publikum war toll und es hat uns viel Spaß gemacht, hier zu spielen. Wir würden gerne das nächste Mal
wiederkommen und dann in voller Besetzung. Viele Grüße
an die Hörer von celtic-rock!
Zum Abschluss noch die schönsten Momente der Band
Nobody Knows und Begleitung:
Aron: Für mich war der wirklich schönste aller Moment bei
„Tandaradei“, wo alle aufgestanden sind und angefangen haben zu tanzen. Das war wirklich HAMMA. Ich habe angefangen zu spielen und nach drei Takten war die Tanzfläche
voll und alle haben gelacht und haben Spaß gehabt. SUPER!
Gudrun: Da würde auch ein Wort reichen: “Flashmob”.
Demnach war der überragende Augenblick der deines [Max]
glücklichen, beinahe seligen Strahlens, als sich die Tanzfläche beinahe schlagartig füllte. Wohl auch, weil sich bei mir
selbst alle Emotionen in nur einer denkbaren körperlichen
Reaktion sammelten. Es gibt noch einen anderen Moment
(falls der o.g. “überstrapaziert” wird), eigentlich einige Minuten: Als zu Beginn der Veranstaltung das Licht ausging und
sich die am Vorabend noch große, klar definierte Sporthalle
warm und detailverliebt zeigte, ganz deinem Konzept folgend, und mit so (vielleicht doch unerwartet) vielen Menschen füllte, die sich auf diesen Abend einlassen wollten,
hatte ich Gänsehaut.
Maximilian: … als die Zuhörer bei unserem ersten Lied die
Tanzfläche stürmten und ich strahlende Gesichter erkennen
konnte!
triskel - the celtic rock & punk ezine 9
Konzerte und Festivals
Thor: Unser liebevoller Empfang ist nicht nur ein Herzöffner für das das Publikum. Wenn ich fremde Gäste begrüßen
kann, wie alte gute Bekannte, ist das der Moment, den ich als
schönsten in Erinnerung behalten werde.
Sandra: Der schönste Moment an diesem Abend war für
mich, als die Leute zu Beginn des zweiten Liedes von Nobody Knows die Tanzfläche stürmten. Das hat mir gezeigt, dass
sich all die viele Arbeit im Vorfeld gelohnt hat.
Ronny: Die schönsten Momente dieses Abends waren für
mich, eine sehr schön ausgeschmückte Wischelandhalle zu
sehen, des Weiteren zu sehen, wie der Saal sich zusehends
füllt (nach anfänglich skeptischen Prognosen) und während
des eigenen Auftritts bereits beim zweiten Lied eine gerammelt volle Tanzfläche zu erleben. Das geht schon unter die
Haut.
Max: Für mich gab es auch viele schöne Momente, bspw. als
ich gesehen habe, dass das Kulissenkonzept aufgegangen ist
und dass es in der Halle eben nicht mehr anonym wirkte. Außerdem als Dalli ankam und Ingrid und mir gleich ein paar
Sachen gezeigt hat. Zauberei zum Anfassen und Mitmachen.
Das Begrüßen hat mir gefallen. Ein Favorit war aber definitiv der „Szenenapplaus“ bei unserem neuen Lied „Oktoberregen“ – und natürlich das Stürmen der Tanzfläche! Es war
einfach wunderbar.
Georg: Auch, wenn es viele schöne Momente gab, muss ich
doch daran denken, wie ganz plötzlich bei Tandaradei die
Tanzfläche gefüllt war. Da wurde ganz schnell deutlich, wie
sehr es doch den Leuten ein Bedürfnis war, sich zu bewegen
und ein tolles Gefühl, dass wir diesen Anstoß geben konnten.
Bilder: JensP, JÄsz Ba
www.celtic-rock.de/2012/11/1-liedermacherfestival-seehausen-bericht/
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CDs und Platten
CDs und Platten
Grace Griffith ~ Sailing (2012)
von daniels
Musikern mit den traditionellen Folk-Instrumenten wie Gitarre, Mandoline und Geige.
Insgesamt 11 Songs sind auf dieser CD, jeder Song beweist,
wie schön Folkmusik mit einer betörenden weiblichen Stimme sein kann. Aber das macht auch die CD angreifbar, denn
auch wenn die Arrangements ausgewogen und unterschiedlich sind: Es ist immer der gleiche Ausdruck in der Stimme, Grace Griffith variiert nicht, was natürlich auch an ihrer
Krankheit liegen kann. Instrumentale Zwischenstücke sind
eher selten.
Die CD „Sailing“ ist eine Art „Best of“ der amerikanischen
Folksängerin Grace Griffith, die als eine von zehn Kindern
auf einer Farm in Southern Maryland aufwuchs und durch
ihre Eltern inspiriert schon früh sang und sich mit der Gitarre begleitete.
Bevor ich auf die CD komme, lohnt sich ein Blick auf die
starke Persönlichkeit Grace Griffith. Denn sie ist lediglich
eine „Feierabendsängerin“, ihr ursprünglicher Beruf ist der
einer Physiotherapeutin. Aber diese heilenden Hände benötigen jetzt auch Hilfe, denn sie ist seit 1998 an der Parkinson-Krankheit erkrankt. Dennoch veröffentlichte sie
weiterhin Platten und „Minstrel Song“ fand 2000 in Großbritannien sogar den Weg in die Charts und zu weltweiter
Aufmerksamkeit. Und bei ihren früheren Auftritten war ein
junges Mädchen fast immer als Zuhörerin dabei, die leider zu
früh verstorbene Eva Cassidy. Das Booklet der CD erinnert
an die Freundschaft dieser beiden Frauen. Es ist kein Wunder, dass man bei der Platte an Eva Cassidy erinnert wird –
obwohl für Eva Cassidy Grace Griffith das Idol war.
Kommen wir aber jetzt zu der CD, die man, wie schon erwähnt, als eine Art „Best of“ ansehen kann, alte Lieder haben ein neues Arrangement bekommen. Über allen Stücken
schwebt die warme, zarte Stimme von Grace Griffith, die
keine eigenen Lieder schreibt, sondern sich der Interpretation keltischer, traditioneller und zeitgenössischer Folkmusik
verschrieben hat. Unterstützt wird sie dabei von folkaffinen
„Wondering where the Lions are“, ein Lied geschrieben
von Bruce Cockburn, eröffnet die CD mit einem schönen
Männerchor im Refrain. Es folgt ein Song von Sting:„Shape
of my heart“. Dieses zeigt, dass Grace Griffith bei der Auswahl der Lieder schon Wert darauf legt, welche Lieder sie
interpretiert, und die entsprechende Interpretation macht sie
sehr gut. Man kann eigentlich kein Lied besonders hervorheben, sicherlich ragen die eigenwillige Zusammenfassung
der beiden Lieder „Sailing“ (bekannt von Rod Stewart) mit
dem Traditionell „Ships are Sailing“ sowie das Lied „My life“
heraus. Und passend ist das Ende mit dem ohne Begleitung
gesungene „The Last Leviathan“, das mit den Worten „ I’m
Dying“ endet. Das erzeugt Gänsehaut, wenn man an die
Krankheit denkt, die die Sängerin hat.
Anspieltipps: My life, Sailing/The Ships are Sailing (als Radiotipp)
Trackliste
1. Wondering Where The Lions Are
2. Shape Of My Heart
3. My Life
4. Bound By The Beauty
5. Ripples In The Rockponds – Kiss Of The Fiddle
6. Carry You
7. Swallow Song
8. The Cuckoo
9. Song Of The Seals
10. Sailing Ships Are Sailing
11. The Last Leviathan
www.celtic-rock.de/2012/11/grace-griffith-sailing-2012/
triskel - the celtic rock & punk ezine 11
Konzertberichte
Konzertberichte
Halloween-Konzert von Off Limits mit zwei Geigerinnen!
von frakru
Halloween ist in letzter Zeit mehr und mehr zum Kinderfest in Plastikmaske verkommen. Zum alljährlichen Halloween-Konzert der RockFolk-Band „OffLimits“ am Freitag
dem 02.11. im Cadillac Oldenburg, hätte aber lieber niemand
zum Bonbon-Sammeln vorbei kommen sollen. Denn da
ließen OffLimits im neuen Steampunk-Design mit schaurig-schönem Support der Mittelalter-Folker „Drachenflug“
die Nacht zur ältesten Festnacht auf Erden lebendig werden.
Es war ein Event für Jung, Alt und Untot!
Für das Rahmenprogramm sorgten ein Met-Stand, eine kleine Steampunk-Ausstellung sowie Schneiderei, Hutmacherei,
Malerei, Goldschmiede, Kleider und Schmuck.
Aber nicht nur das Rahmenprogramm wusste zu überzeugen, auch auf der Bühne bekam das Publikum allerhand
Neues zu sehen.
Den musikalischen Auftakt bestritten Drachenflug:
Seit Jahren bringt die Band das Publikum mit Steampunk
und mittelalterlichen Klängen zum Tanzen. Unterstützt von
den Gastmusikern der Band “Die Schattenweber” lag der
Schwerpunkt auf der Poesie und dem Gefühl einer Reise in
eine akustische Traumwelt. Nach gut einer Stunde war leider
schon Schluss. Allerdings wurde das Publikum -ungewohnt
für eine “Vorgruppe”- noch mit einer Zugabe versöhnt.
triskel - the celtic rock & punk ezine 12
Konzertberichte
Der Hauptact des Abends war aber zweifellos Off Limits:
Da Anne Hoeltzenbein leider aus zeitlichen Gründen die
Band bald verlassen wird, haben die fünf zusammen lange
nach einer würdigen Nachfolge gesucht. Sie hatten viele Leute eingeladen, und haben nun die perfekte Thronfolgerin für
Anne gefunden: Julia von Hasselbach, viele Jahre in Berlin
und Essen tätig, u. a. Trägerin des Karl-Hofer-Preises 2006.
An diesem Abend stand Anne, die den musikalischen Stil
der Band durch ihr Geigenspiel maßgeblich mit beeinflusst
hat, zum wahrscheinlich letzten Mal mit OffLimits auf der
Bühne. Gleichzeitig wurde der Auftritt mit Julia eine rockfolkige Premiere, sodass an diesem Abend Off Limits mit zwei
Geigerinnen auf der Bühne spielten. Die Band ließ es sich
-zur Freude des Publikums- an diesem besonderen Abend
nicht nehmen, viele Songs zu sechst zu spielen.
Konzerttermine Off Limits:
08.03.2013 Wilhelmshaven: Pumpwerk
05.04.2013 Bremen: Meisenfrei
15.06.2013 Lunestedt: Freibad
28.06.2013 Brande: Hörnerfest
Homepage Off Limits
Homepage Drachenflug
www.celtic-rock.de/2012/11/halloween-konzert-von-off-limits-mit-2-geigerinnen/
triskel - the celtic rock & punk ezine 13
Konzertberichte
Konzertberichte
Die 3. Arnsberger Irish-Folk-Rock Night – Ein Konzertbericht
von cuba64
Am 10.11.2012 kam Ungarns bekannteste Irish Folk Punk
Band in das kleine Örtchen Arnsberg um zusammen mit
Muirsheen Durkin die dritte Irish-Folk-Rock Night zu zelebrieren. Für daniels und mich ein Grund den Wagen mit allem nötigen zu beladen und in Richtung Sauerland zu fahren.
Da die erste Band gegen 21.00Uhr spielen sollte, blieb uns
noch genug Zeit eine Grundlage zu schaffen und den einen
oder anderen Whisky zu genießen.
Das Konzert fand in einem Vereinsheim statt, das sich durch
den üblichen 60er Jahre Scharm auszeichnete. Allerdings
hatten sich Muirsheen Durkin alle Mühe gegeben, den Laden ein wenig umzudekorieren. Auf den ersten Blick wurde
klar, hier dreht sich heute alles um irisches Liedgut und auch
die Whiskeyauswahl war irisch geprägt und recht vielfältig.
Unser Timming war gut, denn Muirsheen Durkin machte
sich gerade für ihren Auftritt bereit. Also Guinness in die
Hand und Richtung Bühne. Die Band startet auch schon mit
dem Evergreen „Marys Wedding“. Die Stimme des Sängers
war sehr angenehm rotzig und gefiel mir gut. Da wir jetzt
unseren Platz gefunden hatten, begann ich mich zu orientieren: wie sieht das Publikum aus? Wie die Band? Publikum
gemischt, aber mit eher gehobenen Altersdurchschnitt. Viele Kuttenträger darunter, die bemüht waren böse drein zu
schauen. Ansonsten die üblichen Shirts: Dropkick Murphys,
Flogging Molly, Guinness usw. Wir haben dann später von
der Band erfahren, dass das Konzert schon wie die ersten
beiden frühzeitig ausverkauft waren und eben auch einige
Fans und Freunde extra angereist waren.
wieder vor der Bühne und die gute Stimmung schlug hohe
Wellen, sodass getanzt, gepogt und geheadbangt wurde. Paddy and the Rats steigerten aber auch das Tempo und nahmen mit ihrer Präsenz die ganze Bühne und schnell auch den
ganzen Saal ein. Eine gute Performance, die ihr euch nicht
entgehen lassen solltet.
Muirsheen Durkin stand mit sieben Leuten auf der Bühne
und ja auch sie haben eine Quotenfrau. Glücklicherweise
spielt sie aber weder Geige noch trägt sie einen Minirock,
was ich sehr angenehm finde. Schließlich finde ich die
Gleichheit durch die vermeintliche Andersartigkeit oft anstrengend. Und hier hebt sich Muirsheen Durkin dann angenehm ab. Gespielt haben sie Traditionals wie „Parting Glas“
oder „Dirty Old Town“ in einer schnellen und rotzigen Art,
für die nicht zu letzt der Sänger verantwortlich war und dies
auch durch die Hände in der Hosentasche unterstrichen hat
– als wäre es ihm egal. Unterstützt wurden sie durch Freunde, die noch zusätzlich Abwechselung brachten. In der Umbaupause haben wir dann ein Interview mit Christoph dem
Schlagzeuger der Band gemacht, welches ihr auch Toralooradio hören könnt.
www.celtic-rock.de/2012/11/die-3-arnsberger-irish-folkrock-night-ein-konzertbericht/
Im Anschluss an das Konzert sind wir noch schnell Richtung
Merch und ich habe mich noch mit den aktuellen CDs der
Band eingedeckt.
Ein halb leeres Guinnessglas im Zimmer zeugte am nächsten
Morgen von einer guten Party und so sind wir gespannt auf
die nächste Arnsberger Irish-Folk-Rock Night.
Als Paddy and the Rats spielten standen wir dann
triskel - the celtic rock & punk ezine 14
CDs und Platten
CDs und Platten
Rhythmnreel ~ Twenty (2012)
von kuec
Einschlag verschwunden, so dass das Material insgesamt
stimmiger wirkt. Es ist bei regelmäßigen Auftritten quer
durch die Highlands erprobt.
Die semiprofessionelle Band hat sich auf ein ganzes Kollektiv von Leuten erweitert, das altersmäßig drei Generationen
umspannt. An der CD war ein volles Dutzend MusikerInnen
beteiligt – neben Highland Pipes, Sänger und Rhythmusfraktion eine halbe Ceilidh-Band mit drei Fiddles, Whistle/Saxophon und Akkordeon. Daher ist der vorsorgliche Hinweis im
Booklet nicht verkehrt, live trete man zu Sechst oder Siebt
auf (was sich vermutlich an um ihre Finanzen besorgte Veranstalter richtet). Wie im Fußball gibt es Stamm- und Auswechselspieler, so dass man immer einsatzbereit ist.
Wie? Schon vorbei? Müssen die ausgerechnet mit meinem
Lieblings-Reel aufhören, wo auch noch das wunderbare Riff
von The Who drinsteckt? Nochmaaal…. 44 Minuten sind
für solche Gute-Laune-Musik einfach zu kurz. In diesen 11
Titeln stecken allerdings mehr Schwung und Ideen als bei
manchen anderen Bands in der doppelten Zeit. Die CD befindet sich bei mir seit Wochen im Dauer-Einsatz, und ich
versuche gern zu erklären weshalb.
Rhythmnreel nennen sich auf ihrer Webseite „one of Scotland’s leading party bands“, was nicht übertrieben ist. Sie beschränken sich aber nicht auf Evergreens, sondern bringen
eigene Songs mit ansprechenden Texten. Wie Frontmann
Jim Kennedy es ausdrückt: „Wir versuchen, gleichzeitig unterhaltsam und relevant zu sein.“ Die Band kommt meinem
Idealbild von gutem Folk Rock sehr nahe: die Melodieinstrumente behalten ihre überlieferte Spielweise und ihr Material, die Rhythmusgruppe unterstützt dynamisch und abwechslungsreich, beide Seiten spielen sich die Bälle zu, damit
etwas Neues entsteht. Das Ganze verbindet sich zu einem
musikalischen Ü-Ei (Spielen, Spaß und Nachdenken), einer
kompakten Einheit, die Freude macht.
Die Schotten haben mich live mehrmals begeistert. Meine
entsprechend hohen Erwartungen an ‚Twenty‘ wurden nicht
enttäuscht. Verglichen mit dem Vorgänger ‚The Crossing‘ ist
die Band weiter zusammengewachsen, wenn man das nach
20 Jahren „on the road“ so sagen kann. Mit dem inzwischen
ausgeschiedenen Sänger ist auch der deutliche amerikanische
Von den Arrangements her können Rhythmnreel also aus
dem Vollen schöpfen. Der Beweis, dass man AC/DC auf
den Highland Pipes spielen kann, ist von anderen erbracht.
RnR behandeln den Dudelsack als ganz normales Instrument und leisten sich sogar den Luxus, einen ihrer vier PiperInnen nur mit der Tin Whistle antreten zu lassen – was er
hervorragend macht. Sie setzen die Pipes nur bei vier Tracks
und im traditionellen Stil ein. Vertrackte und fetzige Instrumentalstücke sind meist in Dreiersets kombiniert und geschickt arrangiert. Die E-Gitarre gefällt mit satten Sounds,
die an Rock-Klassiker erinnern. Für kleine Überraschungen
ist gesorgt: Zwischen zwei Fiddle-Reels taucht unerwartet
ein Saxophon-Solo auf, Breaks und kleine Rhythmusverschiebungen geben Würze. Bass und Drums agieren ideenreich und geben Druck, ohne die Kollegen an die Wand zu
spielen. Das ist keine Rockband mit akustischen Sound-Einsprengseln, sondern die originäre Verbindung von zwei musikalischen Welten, die so weit gar nicht auseinander liegen.
Der größte Unterschied zum Vorgänger-Album liegt in den
Songs. Alle sechs wurden von Sänger Jim Kennedy selbst
geschrieben. Man hat diesmal darauf verzichtet, Pop-Covers
aufzunehmen und sich ganz auf die eigenen Stärken besonnen. Das ist ein bisschen schade, wenn ich an das wunderbare „Little Lion Man“ denke, aber es ist folgerichtig und
funktioniert. Jim schreibt eingängige Songs, ohne dabei
oberflächlich zu bleiben. Er lässt sich bei Fahrten durch die
den schottischen Norden gerne von historischen Ereignissen inspirieren. Im Booklet gibt es leider nur Stichworte zum
Hintergrund, wikipedia liefert die historischen Details.
Show of Hands erinnert an die Clearances, die massenhafte
Vertreibung von Kleinbauern aus den Highlands, und beschwört die bleibenden Verbindungen über die Meere hin-
triskel - the celtic rock & punk ezine 15
CDs und Platten
Mick Fitzgerald and The Bacha Trio ~ Streetwise (2011)
von daniels
ins Spiel kommen, wenn z.B. Gerry O’Connors zu Banjo
und Fiddle greift, Gerry Galvins und Ciaran Murphys den
Part der Lead Gitarre übernimmt und die dramatischen Stellen der Texte musikalisch betonen. Besonders gut kommt
dieses bei „The Wanderer’s Tale“ rüber. Manchmal hört man
einen wunderschönen Backgroundchor, wie bei meinem
Lieblingslied, dem sentimentalen „In the Morning“. Hier erinnert die Stimme eher an den jungen Donovan als an einen
Menschen, der 60 Lebensjahre überschritten hat.
Ein weiteres Zeugnis der Genialität dieses Multikünstlers ist
das letzte Lied auf der CD: „The Last of the iron Arsed Pub
Balladeers“, wo er an die vielen irischen Musiker erinnert, die
singend von Pub zu Pub mit den alten Traditionals ziehen.
Ein wunderschönes Lied und man kann sich fragen: Wie viele Titel traditioneller Lieder sind im Text versteckt.
Streetwise ist mittlerweile die dritte Produktion des irischen
Sängers, Songwriters, Schauspielers und Autoren mit dem
Bacha Trio.
Die Stimme von Mick Fitzgerald trägt die ganze CD, eine
Stimme, die bei den meisten Lieder eher zu einem Jugendlichen gehört als zu einem älteren Herren, der alle Höhen
und Tiefen des Lebens erlebt hat. Doch plötzlich wird die
Stimme auch mal zerbrechlich oder aggressiv, je nachdem,
wie es der Text verlangt. Man muss bei den Texten zuhören
und daher ist es sehr gut, dass diese ausführlich im Booklet abgedruckt ist. Kurze einleitende Worte erklären zudem,
warum Mick gerade dieses Lied geschrieben hat, denn alle
Texte sind von ihm.
Mick Fitzgerald hat für diese Produktion eine Menge Musiker um sich geschart, wer davon das Bacha Trio ist, kommt
auf den Erklärungen im Booklet nicht rüber, was aber auch
nicht weiter tragisch ist. Letztendlich passen die ausgesuchten Musiker immer zu dem jeweiligen Stück.
Drei Lieder sind Liveaufnahmen aus einem Auftritt im Theater Keller in Köln wie das Lied „The Pride of Inchicore,
ein typisches Beispiel über die Dichtkunst von Mick: „How I
am in Dublin Town as happy as can be – The angels up above the clouds are watching over me“ beginnt dieses lyrische
Lied über seine Jugendliebe Martha. Mick hat hier das alte
traditionelle Lied „The Flower of Sweet Strabane“genommen und neu umgedichtet.
Besonders hörenswert wird die CD, wenn die Musiker mit
Wer aber bei dieser CD den traditionellen Irish Folk erwartet, wird enttäuscht sein, es ist eher ein Singer/Songwriter
– Album, Mick Fitzgerald ist sich aber seinen irischen Wurzeln bewusst. Und das gute an diesem Album: Es ist von der
Stimmung her total abwechslungsreich, manchmal hat man
das Gefühl, dass man bei einem Jazzkonzert ist, manchmal
erinnern die Lieder an einen Barmusiker, dann wieder kann
man sich vorstellen, dass dieses Lied nur einfach von einem
Musiker an einer Straßenecke gesungen wird.
Mick Fitzgerald, der übrigens 2011 den „Global Music
Award“ gewann, schuf mit dieser CD ein kleines Meisterwerk, es ist unaufdringlich wie seine Persönlichkeit und die
Botschaft ist klar: Man soll das Leben ernst, aber nicht zu
ernst nehmen.
Trackliste
1. Letter to Dublin, Ballad of Munroe
2. Falling
3. The Pride of Inchicore
4. Dropped by Guard
5. The Wanderer’s Tale
6. 1971 A.D.
7. Sandy
8. Fly
9. In the Morning
10. Black Jack Davy
11. Breathe
12. Radio
13. The Last of the Iron Arsed Pub Balladeers
www.celtic-rock.de/2012/11/mick-fitzgerald-and-thebacha-trio-streetwise-2011/
triskel - the celtic rock & punk ezine 16
CDs und Platten
weg -auch die zu Freunden der Band in der Schweiz, in Holland oder Deutschland. Riot Act erinnert an die gewalttätige
Niederschlagung eines Aufstandes bei Stornoway 1888. Melodisch klingen passender Weise die rebellischen Siebziger
an. Bei Bring the Boys Home geht es um ein Schiffsunglück,
wo über 200 Soldaten, die den 1. Weltkrieg überlebt hatten,
kurz vor dem Heimathafen ertranken. Mit einem zündenden
Intro von den Pipes und Ohrwurm-Refrain eine tolle Mitmach-Nummer. Es gibt mit Love Stone und Save Me aber
auch Songs für die Feuerzeug-Momente, wo sich der sonst
so energiegeladene Frontmann von seiner stillen Seite zeigt.
Mit dem Gesang ist er ziemlich allein, hat sogar selbst die
meisten backing vocals aufgenommen. Live braucht es allerdings nicht viele Sänger, denn da übernimmt das Publikum
in der Regel den Refrain. Diese Kooperation ist es, die der
Band so viel Spaß bringt.
Ein aktuelles Interview mit der Band ist bei InvernessGigs
zufinden.
sik aus Schottland mit hohem Spaßfaktor.
Für mich sind Rhythmnreel als Festivalband erste Wahl – am
besten auch in Deutschland 2013!
Trackliste
1. Baravan Set
2. Bring the Boys Home
3. Diplodocus
4. Riot Act
5. Love Stone
6. Mozart
7. Show of Hands
8. High Road
9. Run and Hide
10. Save Me
11. Party Scene
www.celtic-rock.de/2012/11/rhythmnreel-twenty-2012/
Das Keltenrock-Kollektiv bietet authentische, aktuelle Mu-
Instrumente Lernen
Olaf Sickmann – ORIGINAL TIN WHISTLE SESSION TUNES (2012)
von Hubert J
Ein Werk mit 20 wunderbaren Tinwhistle – Stücken aus der
Feder von Olaf Sickmann.
keit gibt, Reels, Jigs oder Hornpipes zu spielen, die nicht
gleich jeder kennt, die sich aber doch in der Gemeinschaft
lernen lassen.
Obwohl alle Melodien von Olaf Sickmann selbst geschrieben wurden, hat man hier das Gefühl, klassische irische Tunes vor sich zu haben.
Wer diesen Silberling in den Händen hält und ihn hört, wird
sich fragen: „Ist dies nun ein Tonträger um einfach abzuspannen und Musik zu hören, oder habe ich ein Lehrbuch in
der Hand?“ Die Antwort findet sich, wenn die ersten Stücke
sich ins Ohr winden und dort sofort festsetzen. Wer dann
gern Tinwhistle oder Gitarre spielt, kann gar nicht umhin,
sich einige Tunes anzueignen. Und das ohne unnötiges Papier.
Auf der CD ist ein Datentrack mit digitalem Notenbuch untergebracht, dass dem geübten Sessionmusiker die Möglich-
Olafs Idee, diese CD mit einem digitalen Notenbuch auszustatten, hilft nicht nur der Umwelt und spart die Produktionskosten, die für den Druck anfallen, sondern es vereinfacht das Üben erheblich.
Olaf hat seine Noten in eine PDF Datei gepackt und Seite
für Seite sortiert.
Bei den üblichen Lehr- und Notenbüchern hat mich bisher
immer geärgert, dass ich entweder nach kurzer Zeit das Buch
total zerfleddert hatte oder ich umständlich die entsprechen-
triskel - the celtic rock & punk ezine 17
Instrumente lernen
den Noten auf ein Blatt kopieren musste. Bei Olafs digitalem
Buch habe ich mir einfach einen Jig (14=Postgirl) ausgesucht
und die entsprechende Seite mit den Noten ausgedruckt.
Meinem eigenem Eindruck folgend haben wir hier recht einfach gehaltene Noten mit großem Effekt, die auf der CD
gut und klar arrangiert sind. Sicher, ohne Üben geht auch
hier nichts, besonders wenn man das Tempo der hörbaren
Vorlage auch nur annähernd mithalten will!
Flöte, die schon für ein paar Euros in jedem Musikladen zu
bekommen ist. Auf seiner neuen CD Original Tin Whistle
Session Tunes hat er 20 seiner Stücke eingespielt und auf die
CD gleich ein digitales Notenbuch mit dazugepackt. Bevor
die Aufnahmen veröffentlicht wurden, hat er sie u.a. dem renommierten amerikanischen Tin Whistle-Maker John Sindt
geschickt. Sein Kommentar: „I not only enjoyed your CD,
I was impressed with the tunes you composed. Congratulations, great job!!“
Über die Person Olaf Sickmann:
Zum Inhalt der CD und des „digitalen“ Notenbuches
(Offizieller Pressetext)
1. A Bucket Full Of Dreams (Jig)
2. Late Night Reel (Reel)
3. No Cash (Hornpipe)
4. An Imaginary Place
5. All in One (Jig)
6. Westwind Marche (March)
7. Controverse (Polka)
8. Max (Reel)
9. A Brandnew Night (Hornpipe)
10. Nose Terror (Reel)
11. Nice Time (Jig)
12. Olaf ’s No.2 (Polka)
13. Maids Of Ireland (Reel)
14. Postgirl (Jig)
15. Unlimitid (Hornpipe)
16. Heardlight View (Reel)
17. Bike bell Fancy (Waltz)
18. A Morning Tune (Reel)
19. Furious Woman (Jig)
20. Nick And Leila (Reel)
Tin Whistle-Maniac! Eigentlich ist es ja heutzutage nichts
Besonderes mehr, wenn man sich zu irischer Musik hingezogen fühlt. Aber was der Komponist, Gitarrist und Tin
Whistle-Spieler Olaf Sickmann gemacht hat, ist schon äußerst bemerkenswert. Anfang der 90er Jahre begann er, in
Galway/Irland – ausgelöst durch eine Straßenmusikerin
– Tin Whistle zu spielen. Erstes Ziel: „In einem Jahr bin
ich der beste Tin Whistle-Spieler der Welt.“ 20 Jahre, 6 Solo-CDs, ca. 300 Tin Whistle-Kompositionen im Irish Trad
Style und Hunderte von Sessions in Irland, Schottland, Neuseeland und Deutschland weiter, ist vor allem eins geblieben: eine ungebremste Begeisterung für diese kleine irische
Alle Kompositionen von Olaf Sickmann (Tin Whistle, Gitarre)
Aufgenommen, gemischt und gemastert von
Gerald Oppermann im Timezone Studio, Osnabrück
Produziert von Olaf Sickmann
Covergestaltung von Gerald Oppermann
Fotos von Anja Sickmann und Anja Sünderhuse
www.celtic-rock.de/2012/11/olaf-sickmann-original-tin-whistle-session-tunes-2012/
triskel - the celtic rock & punk ezine 18
CDs und Platten
CDs und Platten
The Scally Cap Brats ~ Let Us Drink, For We must Die (2012)
von Slon
chen, sonst verschüttet man zu viel beim Mitwippen. Hehe
Als Anspieltipps möchte ich euch: Whiskey, Beer, and Cider
und Let us Drink, For We Must Die ans Herz und in unseren Player legen. Hört euch das mal an, gebt den Jungs ne
Chance und dann euer Geld für ihre CD. Unbedingte Kaufempfehlung für alle die auf schnellen, dreckigen Folkpunk
stehen.
Trackliste
Kanadischer Folk Punk von den Scally Cap Brats. Ich durfte
schon im letzten Jahr einen Tonträger dieser Band besprechen. Und muss heute sagen: Man ist sich seinem Stil treu
geblieben. Folk Punk ala Flogging Molly oder Dropkick
Murphys fällt mir sofort ein. Rotziger Punkrock mit den so
geliebten Klängen des Folk. So hört man Gitarre, Mandoline
oder Flöte, eben alles was dazu gehört und was diese Art der
Musik bei uns so beliebt macht.
Kaufen kann man die CD wie schon letztes Mal direkt auf
der Webseite der Band. 10 Kanadische Dollar oder als
Download für 8 Dollar. Auf jeden Fall sehr fairer Preis für
das was man geboten bekommt. Den Soundtrack zum Bier
oder auch zum Whiskey… Aber die Gläser nicht zu voll ma-
1. Intro
2. Let us Drink, For We Must Die
3. The Pirate’s Life
4. Halifax Way
5. Barfly
6. Iron and Steel
7. The Scally Cap Brat
8. 1939
9. Whiskey, Beer, and Cider
10. Bounded by Blood
11. Take a Shot
12. The Oath
www.celtic-rock.de/2012/11/the-scally-cap-brats-let-usdrink-for-we-must-die-2012/
Interviews
Tooraloo Radio #28: Christoph und die 3. Arnsberger Irish Folk Rock Night
von daniels
Letzte Woche haben wir
ja schon über die 3. Arnsberger Irish Folk Rock
Night berichtet. Am Rande des Geschehens haben
wir mit Christoph gesprochen, seines Zeichens
Drummer von Muirsheen
Durkin and friends und
Aktivist im Organisationskomitee.
Er weihte uns in einige Hintergründe der Punkszene der
80er/90er Jahre im Kreis Arnsberg ein und berichtet über
den ersten Silberling des neuen Sterns am Folkpunkhimmel.
Diese Folge von Toorlaoo Radio setzt die Zaungespräche
fort. Am Mikro mit Christoph standen Daniel und cuba64.
Wer Musik von Muirsheen Durkin dazu hören möchte,
gönnt sich die Folge in Tooraloo Radio. Aus Lizenzrechtlichen Gründen dürfen unsere Podcasts keine Musik enthalten.
www.celtic-rock.de/2012/11/tooraloo-radio-28-christophund-die-3-arnsberger-irish-folk-rock-night/
triskel - the celtic rock & punk ezine 19
CDs und Platten
CDs und Platten
The Roving Crows ~ Bacchanalia (2012)
von Folkaholix
eine diesbezügliche Variabilität bleiben viele Folkrock-Alben
leider schuldig, beweist Roll On Tomorrow. Rhythmisch gemäßigt, mit einem walkenden Bass ausstaffiert, wird der namengebende Refrain ad hoc zum Ohrkriecher und wurmt
sich in das Gemüt des Hörers. Auch hier erfrischt die intonationstechnisch nicht astreine Vielstimmigkeit den Titel ungemein und forciert einen zigeunerhaften Gesamteindruck.
Dieser wird nicht nur durch die technisch feine Klinge der
Violine angeschlagen, sondern auch durch die verspielte
Trompete. Als Intermezzo erklingt eine A-Cappella-Variation des Refrains, in der sich die Stimmgewalt der vier Musiker
Bahn bricht, die im Folgenden weitergeführt und von den
Melodieinstrumenten wohlfeil umspielt wird.
Dass das neuste Album der Roving Crows, Bacchanalia, ein
Banner ziert, dass die vierköpfige Formation als Gewinner
des “Irish Music Association Award” ausweist, sieht nicht
nur vortrefflich aus, sondern spricht qualitative Bände. Und
dies in doppelter Hinsicht: Einerseits rekurriert ein solcher
Preis im besten Fall auf gewisse kreative, instrumentelle und
vokale Prädikate, andererseits – und dies ist hoffentlich richtungweisend für die nicht selten antiquierte und etwas angestaubte Irish-Folk-Puristen-Gemeinde – aber auch auf eine
stilistische Aufweichung des Irish-Folk-Genres.
Dass The Roving Crows aber auch ruhige Töne anstimmen
können, beweisen sie mit Time. Mit der weichen Sanftheit
eines Horns erklingt die Trompete, indes sich die Violine
durch die Zwischenteile schluchzt, sich in tiefe Doppelseiten
ergießt, um für den zweistimmigen Sangeswohlklang Platz
zu machen. Doch kaum verklingt die Endlichkeit alles Zeitlichen, zuckt das Tanzbein zum That-Was-Then-Stelldichein.
Solistisch, und nicht als hintergründiger Heiterkeitsimpuls,
erklingt im siebten Titel des Silberlings die Stimme der einzigen Dame der Formation als hauptstimmgebend. Auch hier
werden stilistische Stereotype munter durchmischt. Indes
sich die Trompete zu einem quasi-spanischen Solo aufmacht,
und ob der erreichten Tonhöhe von einer hohen Lippenkunst zeugt, erklingen fast rockige Elemente, die den harmoniesüchtigen Gesang fast ad absurdum führen mögen.
Der Opener des Albums, Long Time Dead, läutet den Zirkus- bzw. Gypsy-Folk ein, der in dieser Form absolut Originalität für sich beanspruchen darf. Nebst Gitarre, dem
obligatorischen Bass und einem sparsam-wirkungsmächtigen Schlagzeug erklingt nicht nur eine Fiddle mit Doppelsaitenakkorden, sondern eine Trompete, die dem bis dato
schon bunten Klangmix eine exklusive Note aufstempelt.
Der Männergesang wird von der geigenführenden Dame
verstärkt, der bisweilen in vergnüglich, aufjuchzende Gestade entflieht, und von einer unbändigen Spielfreunde kündet.
Trompete und Violine umspielen sich und den Gesang in
trauter Harmonie und wechselwirken in staffelstabweiterreichender Wechseldominanz miteinander.
Jeder Titel des Albums ist ein Unikum und dennoch zerbricht das Album nicht in ein loses Stückwerk einzelner
Teile, sondern geht eine Symbiose ein, die am Ende als Mischung vielfältigster Unterschiedlichkeiten darbietet. The
Roving Crows präsentieren mit ihrem phonetisch wenig erschwinglich benamsten Album eine Folkmischung, die Originalität und Intuition vereint. Wer auf Folkrock oder detailarme Strophe-Refrain-Stereotype steht, sollte von diesem
Album wahrscheinlich die Hände lassen. Wer sich indes für
musischen Multikulti begeistern kann, gängige musische Klischees gern persifliert hört, wer vor allem aber keine Berührungsangst mit richtungsweisendem Neu-Folk hat, der darf
dieses Album nicht nicht daheim haben!
Wie schon der erste, stimmt auch der Folgetitel in Offbeat-Manier die Töne an. Das aber in einer wunderbar unmilitanten Art und Weise. Dass es aber auch andersartig geht, und
Trackliste
1. Long Time Dead
2. Love is the Finest Thing
triskel - the celtic rock & punk ezine 20
CDs und Platten
3. Roll On Tomorrow
4. White Petticoat
5. Time
6. That Was Then
7. Brother
8. Woman After My Own Heart
9. President Garfield’s Night Out
10. Dirty Habits
11. Days in the Sun
12. More Than One
www.celtic-rock.de/2012/11/the-roving-crows-bacchanalia-2012/
The Beermats ~ Dublin in my Tears (2011)
von daniels
hinzuzufügen.
Wirklich witzig ist, sämtliche Titel des Albums in einer Art
Gedicht untergebracht zu haben (siehe unten) . Ich freu
mich die Jungens am 8. Juni 2013 kennenzulernen.
You left us on The First Leave’s of Autumn, and in your eyes
you said, May we all some day meet again, you sat there like
The Lonesome Boatman thinking of Gallipoli, you told us
stories of when you were Sweet Sixteen, living in Dublin in
my tears and of Absent Friends and the men who died on
The Green Fields of France, trying to fight the Seige of a nation, you were the wise one, The old Man, your stories filled
our heads of Leezie Lyndsey who said I will love you and
married Ronald MacDonald, His bride and his darling to be.
Trackliste
Vielen von Euch dürften The Beermats vom letztjährigen
Festival in Poyenberg bekannt sein. Auch in diesem Jahr
freuen wir uns auf die Iren in Schleswig-Holstein, ich habe
sie leider nicht live gesehen.
Mit Ihrem letzten Silberling “Dublin in my Tears” zeigen
sie sich von Ihrer leisen und gefühlvollen Seite und spielen
Songs, die Ihre Beziehung zu Dublin beschreibt. Eine wunderbare Scheibe für einen ruhigen Kaminabend mit einem
guten Glas Whisky in der Hand und einer Perle im Arm.
Wahrscheinlich kommen die annähernd zwanzig Jahre Musikgeschichte live ganz anders rüber. Das sieht man an den
zahlreichen auf Youtube erhältlichen Videos.
Finger weg rate ich allen, die was rockig/punkiges erwartet
haben und nun den Puls gefährlich nach unten drücken müssen! Gebt Ihnen eine Chance, wenn Ihr Euch melancholisieren und den Ruhepuls Richtung Null drücken wollt.
1. The First Leaves of Autumn
2. May we all some day meet again
3. Dublin in my tears
4. Siege of a nation
5. Absent Friends
6. Leezie Lindsey
7. The Old Man
8. Gallipoli
9. Sweet sixteen
10. The Green Fields of France
11. The Lonesome Boatsman
12. I will love you
P.S. Furore machten die Beermats letzten Sommer mit dem
inoffiziellen EM-Song WE WEAR OUR COLOURS WITH
PRIDE:
www.celtic-rock.de/2012/11/the-beermats-dublin-in-mytears-2011/
Atmosphärisch hat Kuec es in der Rezi von Peace One Day
In Time (2010) allumfassend beschrieben, dem bleibt nichts
triskel - the celtic rock & punk ezine 21
Konzerte und Festivals
Konzerte und Festivals
Rainsong Records ~ Ein neues Folk-Label erblickt das Licht der Welt!
von JensP
Ein neues Folk-Label hat das Licht der Musikwelt erblickt
– Rainsong Records-! Seña Musik und Kick Media sind miteinander fusioniert und ein neues
Label wurde geboren. Rainsong
Records steht für echte handgemachte Folk-Musik, Fun Folk,
World Beat, Folk Rock, Instrumental Musik und einfach für
unverfälschte Musik. Man möchte nicht nur bekannte Künstler
und Bands der Folkszene betreuen, sondern auch junge Künstler
und Bands.Wichtig für das Label
ist auch eine auf lange Sicht ausgerichtete Zusammenarbeit. Rainsong Records behandelt
seine Künstler ehrlich und fair, bietet mit dem Seña Musikverlag einen kompetenten und erfahrenen Partner. Unter
Vertrag stehen Bands wie The Aberlours, Cobblestones,
Folk`s Sake und Nobody Knows.
Das wird nun auch standesgemäß gefeiert! Albatross Musikverlag und Seña Music präsentieren gemeinsam mit dem
Hamburger Folk-Label Rainsong Records am 02. Dezember
um 19.00 Uhr die große FOLK NIGHT im Alten Pfandhaus
Köln. Drei Bands und ein Künstler aus Deutschland und
Italien werden an diesen Abend zu hören sein und zeigen
die Vielfalt an Musikrepertoire des Labels. Klassischer Folk,
modernes Singer/Songwriting, Fun Folk, bis zur Grunge-Folk-Musik werden an diesen Abend vertreten sein. An
diesem Abend wird nur eine Auswahl der Bands und Musiker aus dem Label vorgestellt.
Hier die Bands und Künstler:
Zuhörer, von zart, melancholisch bis laut. Dieses Jahr hat
er seine erste CD Himmelweit und
Liebeslied auf den Markt gebracht.
Über sich selber sagt er: Aus einer
wundersamen Melancholie erblühen neue Blumen und Sie verwandeln die Welt in eine neue Großartigkeit. Diese Hoffnung trägt Flügel
und Sie gleitet über alle Berge und
Meere, über alle Sorgen und Ängste. Mit einem weiten Herzen will
ich leben. Mit dem Wind, da will
ich sein. So sind die Lieder, die ich
singe.
Nobody Knows
Seit 2007 ist Nobody Knows in Deutschland unterwegs und
auf ein Sextett angewachsen. In ihrer Laufbahn haben sie
mittlerweile sieben Alben (das erste Album war limitiert und
ist nicht mehr zu haben), eine Single und eine Live-DVD
produziert. Ebenso haben sie am Buch und Hörbuch (Doppel-CD) Wenn Worte leuchten mitgearbeitet und haben fünf
neue Lieder darauf verewigt. Ihren Musikstil beschreiben sie
selber als: „postmoderne, bundesrepublikanische Folklore
mit nordwesteuropäischer Note und ostokzidentaler Rhythmik“. Kurz gesagt, Fun-Folk mit einer priese Country, Polka
und Lyrik. Neben ihren folKing-around-Tour kann man sie
auch mit ihrer Lyrik-im-Anzug-Programm hören und ebenso zu erwähnen sind auch die legendären Weihnachtskonzerte. Neben vielen Auszeichnungen haben sie die Spitze der
Musikcharts bei celtic-rock erklommen und waren mehrere
Monate auf Platz 1.
Nolunta`s
Nolunta´s sind eine junge Band (gegründet März 2011) und
kommen aus Ortigei. Als Newcomer des Jahres und spielen
Grunge-Folk-Musik. Sie haben mit überwältigtem Ergebnis
den Südtiroler Rocknet-Award gewonnen und werden von
der Presse gelobt. Schnell haben sie auch eine Fangemeinde
in Südtirol und Österreich gewonnen. Nun möchten sie auch
Deutschland erobern.
The Style Bandits
In vielen Ländern haben The Style Bandits schon Konzerte gegeben und haben mit ihrem Celtic-Folk viel Erfolg. Sie
verbinden traditionelle Lieder und Instrumentals aus Irland,
Schottland und der Bretagne, wobei die eigenen Songs nicht
zu kurz kommen. Es ist ein Mix aus rasanten Reels und Jigs,
a-capella gesungenen Liedern, einzigartigen Geschichten
und ihren Liedern machen sie zu etwas Besonderen in der
Celtic-Folk-Szene. Was sie auch noch ausmacht, ist ihre instrumentale Vielfalt.
Jan Frederik Warda
Er hat in einigen Bands gespielt und ist nun seit 2007 solo als
Liedermacher- und Songwriter unterwegs. Seine Geschichten malt er in Wort, Gesang und Musik in die Ohren der
Ich wünsche allen einen wunderschönen Abend und dem
Label viel Erfolg in der Zukunft!
www.celtic-rock.de/2012/11/rainsong-records-ein-neuesfolk-label-erblickt-das-licht-der-welt/t
triskel - the celtic rock & punk ezine 22
CDs und Platten
CDs und Platten
The Men They Couldn’t Hang ~ Devil on the Wind (2009)
von Folkaholix
Mitsinganlass, indes sich das Banjo in Triolen um den Melodielauf windet.
Beast of Brechfa lebt abermals vom schwergewichtigen
Gesang der Frontstimme, die bisweilen etwas zu wichtig daherkommt. Die Akkordissonanzen erzeugen eine Stimmung
die einem horroresken Westernszenario angemessen ist. Indes sich das Schlagzeug Strophe auf Strophe durchshuffelt,
avanciert eine Orgel zum stimmungstechnischen Lichtblick.
In guter Saloon-Country-Manie schlägt Mrs. Avery gemäßigtere Töne an. Ein Piano akzentuiert sparsam die intuitive Akkordik, indes sich eine andere Stimme zu Wort meldet. Dies
tut sowohl diesem Titel als auch dem Album insgesamt sehr
gut und sorgt für vokale Entspannung. Ein Bockgroundchor
säuselt ein illustres “together togehter” im Hintergrund des
Refrains, während eigentlich nur noch das Schnipsen zur Assoziation eines Gospels fehlt.
Mit dem namengebenden Titel wird das elftitelige Album,
Devil on the Wind, der Unhängbaren eröffnet und wird allen Assoziationen des Namens und der Bebilderung gerecht.
Indes sich die Doppelsaiten der Fiddle einer repetierenden
Rhythmisierung hergeben, die Wüste in all ihrer Monotonie
ein musisches Bild von sich entwirft, jagt das Picking des
Banjos, getragen vom Schlagzeug teufelsgleich durch die entworfene Ödnis. Sphärisch erklingen orientalisch anmutende
Melodiezwischenteile, die das Gefühl der Befremdung verstärken. Soundtechnisch bewegen sich die kuhknabenhaften
Männer nah an Sixteen Horsepower und Wovenhand.
Mit Marlboro-Stimmbändern klagt sich die Frontstimme in
das Ohr des Zuhörers, indes die Fiddle nicht müde wird,
Sangespausen mit befremdlichen Skalen zu füllen. Dem
kehrreimenden “The Devil is on the Wind” folgt ein solistisches Wechselspiel von Gitarre – die im Übrigen ein soundtechnisches Bonbon darstellt – und Violine, die einander
durch den Wüstensand hetzen, als sei der Leibhaftige des
Chorus hinter ihnen her.
Tremolierend eröffnet The Ragged Shoreline neuerlich mit
dem Viersaiter der Band, dem sich einfühlsam der Gesang
und in Lagefeuermanier eine stahlbesaitete Gitarre hinzugesellen. Die gediegene Ouvertüre wird durch auftaktgebende
Baseschläge beendet, ehe sich gewichtige E-Gitarren-Riffs
den Weg ins den zweiten Titel bahnen. Das “ragged shoreline” des Refrains avanciert nach kurzem Hören bereits zum
So setzt sich das Album Titel auf Titel fort, brilliert mit ungewöhnlichen Soundabmischungen der Soloinstrumente,
überrascht hier und da mit kleinen Innovativschüssen gen
Hörerohr und wäre insgesamt eine runde Nummer, wenn da
nicht der Gesang wäre. Was beim ersten Titel noch eindringlich, beim zweiten schon ein wenig überwichtig daherkommt,
wird zum echten Stimmungskiller, wenn man ein Einfügen
des Gesangs in das Gesamtstimmungskollektiv erwartet. Zu
dominant, zu betont kommt die Vokalleistung der meisten
Titel daher, so dass das wohlfeile Konglomerat innovativer
und wohlfeiler Instrumentalleistungen bedauerlicher Weise
in den Hintergrund rückt.
Trackliste
1. Devil on the Wind
2. The Ragged Shoreline
3. Beast of Brechfa
4. Mrs. Avery
5. Reservoir
6. Overseas
7. Heartbreak Park
8. Aquamarine
9. A Real Rain Coming
10. Hard To Find
11. Lost World
www.celtic-rock.de/2012/11/the-men-they-couldnt-hangdevil-on-the-wind-2009/
triskel - the celtic rock & punk ezine 23
Konzerte und Festivals
Konzerte und Festivals
2. Irish Folk Punk Party Gevelsberg Sportalm 23.11.2012
von kuec
www.celtic-rock.de/2012/11/2-irish-folk-punk-party-gevelsberg-sportalm-23-11-2012/
I
Ich übergebe das Mikro an den Frontmann der Ceili Family:
“Die Premiere letztes Jahr war schon großartig – doch für
die zweite Auflage hatten die O‘Reillys vorab versprochen:
„Wird noch dicker!“ Und ja…sie toppte alles! Das Line-Up
ist fantastisch: neben den Gastgebern und uns Ceilis sind
Mr Irish Bastard aus Münster dabei. 3x feinster Party-Spaß!
Die Location – eine kleine Sport-/Mehrzweckhalle ist in irische Farben gehüllt und mit einer schicken Bühne versehen.
Backstage wird geflachst und die Kilkenny-Truhe nach und
nach leergemopst.
Alles ist perfekt organisiert! Ein großer Spaß! Zeitig geht‘s
los – die Halle ist schon gut gefüllt. Wir geben wegen der
kurzen Spielzeit ein bisschen mehr Gas und haben eine Menge Spaß auf der Bühne. Dann kommen die Bastards und bespaßen auch und gerade den eigenen Fanclub. Die Stimmung
ist bestens, die Halle voll, das Publikum zunehmend auch
– es wird getanzt und gegröhlt. So soll‘s sein! Dann machen
sich The O‘Reillys and The Paddyhats bereit. Sie werden ordentlich abgefeiert und nutzen den Heimvorteil. Irgendwann
ist dann Grande Finale angesagt – alle zusammen machen
sich daran Dirty Old Town zu schmettern. Doch irgendwie
findet sich niemand, der den Text ins Mikro hauchen würde. So wird das Ganze eher zu einer kleinen abschließenden FreeFolkJamInstrumentalFuckUp-Version… Die After
Show Party hat es noch in sich! Die Vorfreude auf die 3.
Party steigt bereits…”
Text: Robin H.
Fotos: Marc D.
triskel - the celtic rock & punk ezine 24
Konzerte und Festivals
triskel - the celtic rock & punk ezine 25
CDs und Platten
CDs und Platten
Damian Clarke ~ Paths of Desire 2012
von JensP
das Album passt. Zu den beiden Instrumenten kommt der
Gesang von Damian Clarke hinzu (bei beiden Stücken unterstützen außerdem noch bis zu drei Background-Stimmen)
und rundet damit die Songs ab. Die Trommel erklingen mit
nachhallendem Ton (Sustain), während die Drehleier gefühlvoll gedreht erklingt – zwei schöne, tanzbare Lieder zu hören
sind.
The Rakes of Kildare/The frost is all over, ein sehr ruhig
beginnender Titel, der sich sacht, aber stetig steigert, so dass
neuerlich Bewegungszwang entsteht. Hackbrett und Gitarre
spielen mal zusammen, jedoch auch getrennt und die Stimme des Künstlers vervollkommnet das Lied.
Insgesamt ist es eine gelungene CD, die ruhige Töne von
sich gibt, auf der auch schnellere Melodien zu hören sind,
insgesamt aber eher entspannende Musik bietet. Ein Album,
das sehr melodisch ist und dessen Musik mit viel Gefühl eingespielt wurde.
Paths of Desire ist das neuste Werk von Damian Clarke. Der
Musiker veröffentlichte schon unzählige CDs, als Solokünstler und mit der Band Pressgang, mit der er seit 1986 in vielen
Ländern unterwegs war. Auf dem Silberling ist traditionelle
Folkmusik zu hören, die vornehmlich auf alten Instrumenten gespielt wird. Dazu gehören Instrumente wie Hackbrett,
Drehleier, Celtic-Harp, Gitarre, Trommel und andere.
Die Lieder werden in Englisch, Bretonisch, Irisch und mittelalterlichem Deutsch gesungen. Mit letztgenannten möchte
ich auch beginnen: Das aus dem 16. Jahrhundert stammende Lied Ach bittrer winter eröffnet das Album. Stimme und
Hackbrett unterstützt durch andere Instrumente, geben den
Ton an und dominieren. Insgesamt ein schöner Einstieg in
die Musikwelt von Damian Clarke, der mich neugierig auf
mehr gemacht hat. Die beiden darauf folgenden Stücke The
Salley Gardens und Eleanor Plunkett/Si bheg si mhor sind
ein Hörgenuss! In beiden Liedern entfalten sich die Töne des
Hackbrettes in seiner ganzen Vielfalt. Die Klangfarben sind
wundervoll und mit viel Gefühl und Harmonie gespielt. Bei
The Salley Gardens gesellt sich die Stimme des Künstlers
hinzu, bei dem Lied Eleanor Plunkett/Si bheg si mhor handelt es sich um ein instrumentales Stück.
Drehleier und Trommel sind die beiden Instrumente, die bei
den Liedern Polka de l´Aveyron/Nobody tell und He who
will not merry be/Angelus ad virginem zu hören sind. Nun
wird die Musik sehr mittelalterlich, was aber sehr gut auf
Das Hackbrett ist auf der Scheibe, bis auf zwei Titel, das dominante Instrument und es ist schon bemerkenswert, welche
Klangvielfalt zu hören ist. Mit dem Schlägel (Hammer) werden die Seiten gespielt und je nachdem wie stark man auf die
Seiten schlägt, entstehen die Töne weich oder hart. Damian
Clarke ist auf dem Instrument ein Meister der Spielkunst,
denn er schafft es wie kein anderer so viel Volumen, Harmonie und Gefühl aus dem Hackbrett zu holen. Ich selber habe
mich vor vielen Jahren daran versucht, dem Instrument Melodien zu entlocken, aber ich habe da eher rumgeklimpert.
Nun möchte ich jedem nahelegen, der Musik dieser Art mag,
sich das Album zuzulegen. Traditionelle Lieder und eigene
Songs auf traditionellen Instrumenten gespielt (wobei die
Zusammensetzung der Instrumente interessant ist) ist das
Thema des Werkes. Hört man die Musik, ist nichts von Hektik und übertriebener Schnelligkeit zu hören. Alle Titel hören
sich ausgewogen und stimmig an.
Damian Clarke ist nicht nur ein begnadeter Musiker, sondern
auch Maler. Das Cover ist ein Ausschnitt aus einem seiner
vielen Bilder (das Bild trägt der gleichen Namen wie das Album). Auf Wanderungen in Cumbria, Dartmoor und Dorset
ließ er sich inspirieren und malte so seine Bilder.
Trackliste
1. Ach bittrer winter
triskel - the celtic rock & punk ezine 26
CDs und Platten
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
The Salley Gardens
Eleanor Plunkett/Si bheg si mhor
The snow that melts the soonest
Raintrickle
Cambric shirt
Polka de l´Aveyron/Nobody tell
Ned of the Hill
Salangt de wyn
10. The Rakes of Kildare/The frost is all over
11. He who will not merry be/Angelus ad virginem
12. She moves through the fair
13. Evnig ar C´hleger
www.celtic-rock.de/2012/11/damian-clarke-paths-of-desire-2012/
Dies und das
Geschenktipp: Schottlands schönste Seiten // mit Gewinnspiel
von daniels
Neuer Kalender für Whisky- und Schottlandfreunde
Es ist das Land der grünen Wiesen, der wilden Küsten und
hohen Berge. Schottland ist aber nicht nur für seine einzigartige Natur berühmt, sondern auch für den Scotch Whisky.
Nun hat der Langener Fotojournalist Michael Schmidt zum
dritten Mal einen Kalender für Schottland- und Whiskyfreunde im Eigenverlag produziert. „Scotland – Land of
Whisky“ heißt er und erscheint in einer Auflage von 400 Exemplaren. Schmidt kennt den rauen Hohen Norden nicht
nur als Tourist, sondern er hat zwei Jahre dort gelebt und das
Land lieben gelernt.
Der 38–Jährige hat sich in diesem Spätsommer für den Kalender 2013 in Richtung Speyside aufgemacht. Diese Region
ist das Mekka der Whiskyliebhaber, wo gut 50 von insgesamt
rund 100 Brennereien stehen. Dort entstanden Aufnahmen
bei klangvollen Marken wie Benromach oder Benriach. Die
Arbeit als Fotograf hatte jedoch so mache Tücken, erinnert
sich Schmidt: „Das größte Problem war, eine Genehmigung
für meine Aufnahmen zu erhalten. Auf ein Foto kommen
drei Anfragen, die wegen strikter Sicherheitsbestimmungen
abgelehnt werden.“ Eine Brennerei habe sogar für Innenaufnahmen eine Haftpflichtversicherung über fünf Millionen Britische Pfund verlangt – die er natürlich nicht mit im
Gepäck hatte, so Schmidt.
Ausdauer und Beharrlichkeit haben sich gelohnt: Wer den
Kalender erwirbt, kann die kupfernen Brennblasen der Tomatin-Distillery bewundern, oder genau sehen, wie bei Benromach das Destillat in den „Spirit Safe“ plätschert. Auch
aus anderen Whiskyregionen hat der Schottlandkenner Motive zusammengetragen. Etwa von der legendären Brennerei
in Oban, die direkt an der Hafenpromenade mitten im romantischen Seeort liegt. Oder von der Bowmore Distillery,
die an der wellenumtosten Küste der Hebrideninsel Islay
liegt. Natürlich kommen auch die grandiosen schottischen
Landschaften nicht zu kurz: Ein Kalenderblatt zeigt das
Loch Katrine im Winter – ein See, der schon den schottischen Dichter Sir Walter Scott zu Versen inspirierte. Schafe,
eine geschichtsträchtige Burg und ein Pub auf der Touristenmeile der schottischen Hauptstadt runden den Kalender ab.
Das Design entstand in Zusammenarbeit mit dem Wiesbadener Grafiker Ulrich Klein, der das Atelier K.Design leitet. Der Kalender hat das Format DIN A4 und kostet 12,95
Euro. Erhältlich ist er im Whiskyfachhandel sowie direkt bei
Michael Schmidt unter der Homepageadresse www.schmidtpunkt.de.
Um bis zum 15.12.2012 an unserem Gewinnspiel teilzunehem besucht unsere Webseite unter folgendem Link:
www.celtic-rock.de/2012/11/geschenktipp-schottlands-schonste-seiten-mit-gewinnspiel/
triskel - the celtic rock & punk ezine 27
Konzertberichte
Konzertberichte
Photoreportage Fiddler’s Green – Accustic Pub Crawl Tour (Bremen)
von frakru
4 Barhocker, 1 Stehschlagzeug und 1 Kontrabass vor der Kulisse eines verlockenden Irish Pubs als Bühnenbild -sind wir
hier richtig zu einem Fiddler’s Green Konzert?
Ach ja richtig, heute handelte es sich ja um die Accustic Pub
Crawl Tour der Fiddler’s. Im gut besuchten Fritz in Bremen
wurden in dem gut zweistündigen Konzert die E-Gitarren gegen rein akustische Instrumente ausgetauscht. Dabei
fanden sich im Instrumentarium so mancherlei Kuriositäten wie Pats Maultrommel, Tobis Glockenspiel, Stefans
Schlauch-Melodika oder Franks unerschöpfliche Perkussion-Kiste wieder.
Tour: Acoustic Pub Crawl
08. Dez 2012
09. Dez 2012
13. Dez 2012
15. Dez 2012
21. Dez 2012
99084 ERFURTGewerkschaftshaus
53121 BONN Harmonie
47053 DUISBURG
Pulp
36037 FULDA Kreuz
66679 LOSHEIM
Eisenbahnhalle
www.fiddlers.de
w w w. c e l t i c - r o c k . d e / 2 0 1 2 / 1 1 / p h o t o r e p o r t a ge-fiddlers-green-accustic-pub-crawl-tour-bremen/
Kann der Speedfolk der Fiddler’s auch ohne Strom funktionieren? Die Antwort ist relativ einfach: JA. Die Fiddler’s
verbreiteten auch “MTV-Unpluged”-like mehr Speedfolk,
als viele andere Bands “plugged”.
Impressionen von dem rundherum gelungenen Konzert
könnt Ihr in der Galerie sehen.
Eine Besprechung der Accustic Pub Crawl CD findet Ihr
voraussichtlich am 19.12. auf celtic-rock.
Also: FOLK’S NOT DEAD – wenn Ihr die Möglichkeit
habt, so lasst Euch die Konzerte nicht entgehen.
triskel - the celtic rock & punk ezine 28
Konzertberichte
triskel - the celtic rock & punk ezine 29
Dies und das
Dies und das
Schmuck celticstyle
von kuec
Silikon – Formherstellung, Metallguss und Oberflächenbearbeitung. Gegossen wird mit Zinn, die gefassten Steine sind
echt. Alle Schritte vom Entwurf bis zum fertigen Schmuckstück erfordern zeitaufwändige, kenntnisreiche Detailarbeit.
Es liegt auf der Hand, dass die sehr individuellen Schöpfungen daher ihren Preis haben.
Zur Kollektion gehören Halsketten, Colliers, Armbänder,
Ringe, Hand- und Körperschmuck. Besonders raffiniert ist
das „Klick“- System, das flexible Verbindungen mit kleinen
Karabinerhaken ermöglicht.
Die nächste künstlerische Aufgabe hat sich Dagmar Hesse bereits gestellt: das Integrieren von Tierfiguren, wie sie
in den alten keltischen Darstellungen häufig zu sehen sind.
Aber auch jetzt ist der optische Eindruck bereits überzeugend.
Dagmar Hesse hat mehrere Talente: Von Beruf ist sie Opernsängerin. Am Theater Hagen bereitet sie sich derzeit auf ihre
nächste Hauptrolle vor. Nebenher beschäftigt sie sich seit
Studienzeiten mit Schmuckdesign, arbeitete mit Tiffanytechnik und erlernte die Grundlagen des Goldschmiedens.
Durch die Fotografie, die sie ebenfalls mit beeindruckenden
Ergebnissen betreibt, landete sie bei der Arbeit am PC. Mit
Spezial-Software entwarf die Künstlerin in diesem Jahr eine
Schmuck-Kollektion mit keltischen Motiven, was der Anlass
für unser Treffen war.
Bisher vertreibt sie ihren Schmuck online über Etsy oder
ihre Seite celticstyle. Beim Weihnachtsmarkt auf Schloss
Hohenlimburg am 2. und 3. Adventswochenende kann man
Dagmar Hesses Schmuck aber auch direkt in Augenschein
nehmen und etwas erwerben. Bei der Geschenkesuche für
Keltophile ist die Kollektion sicher keine schlechte Wahl.
„Mir gefallen einfach keltische Knoten,” meint Dagmar
Hesse, „sie besitzen in der Regel weder Anfang noch Ende
und das Thema Unendlichkeit wird immer faszinieren und
modern bleiben. Das Marktangebot – sowohl was Plastizität
der Knoten als auch deren Kombination miteinander angeht
– war überschaubar. Daher hatte ich die Idee, sie auf innovative Art zu verknüpfen und eine eigene Linie zu kreieren.”
Die Herstellung des Schmucks
ist sehr aufwändig und hat
nichts mit simplen Bastelarbeiten zu tun. Los geht es mit dem
Design der Knoten: welcher
Strang liegt oben, welcher unten?
Die CAD-Entwürfe werden von
einer Firma mit einem 3D-Drucker in Kunststoff produziert.
Es folgte ein langer Prozess mit
Fotos im Text: küc
Fotos in der Galerie: Dagmar Hesse
www.celtic-rock.de/2012/11/schmuck-celticstyle/
triskel - the celtic rock & punk ezine 30
Instrumentenkunde
Instrumentenkunde
Concert Flute ~ Instrumentenkunde Teil 11
von kuec
Holz- und Metallquerflöte sind zwar verwandt, unterscheiden sich aber in Klang und Spielweise erheblich. Marc Decker kennt sich mit der irischen Holzquerflöte aus:
1. Warum Concert Flute (Irish Flute, Wooden Flute,
Flute)?
Es muss einfach der Sound sein, die tonalen Möglichkeiten,
die Ähnlichkeit zur menschlichen Stimme, die direkte Verbindung zum Atem, die die Leute an der “Holzquerflöte”
anspricht. Auch die scheinbare “Einfachheit” des Instruments, schließlich braucht man ja “nur sechs Finger”, die
dazu immer am gleichen Ort bleiben, anders als z.B. bei den
Saiteninstrumenten. Dazu ist der Übergang von Tin Whistle als DEM Einsteigerinstrument für Bläser – da gleiches
Griffschema – nur logisch.
Doch Vorsicht, die Tücke liegt an dem Ende, das dem Spieler am nächsten ist: dem Anblasloch (eng. “embouchure” =
“Ansatz”). Und genau dieser Ansatz ist das, was das Instrument trotz vermeintlicher Einfachheit schwierig zu beherrschen macht. Dieser Ansatz muss sich entwickeln, er ist anfänglich (sofern man nicht Naturtalent ist) sehr schwach und
man braucht viel Luft, um überhaupt einen Ton zu erzeugen.
Andererseits bietet der individuelle Ansatz die Chance auf
einen ebenso individuellen Ton. Wie ein (gutes!) Instrument
klingt, liegt zu einem sehr großen Teil am Spieler. Für mich
ist die Entwicklung des “idealen” Ansatzes nach nun 20 Jahren immer noch nicht abgeschlossen. Wie man sieht, ein Instrument, das einen beschäftigt hält!
Die Concert Flute war im 19. Jahrhundert der direkte Vogänger der silbernen Böhmflöte, die man heute als “normale” Querflöte kennt, und daher für den orchestralen Betrieb
gedacht. Sie erfreute sich aber auch als Amateurinstrument
sehr großer Beliebtheit. Gerade die englischen Instrumente
aus der Zeit, die durch die radikal Umgestaltung der Flöte
durch Böhm aus der Mode kamen und damit billig wurden,
waren in der traditionellen irischen Musik durch ihre Eignung für die einfache (Tin-Whistle)-Griffweise und ihre gute
Qualität begehrt. Leider sind die Preise für diese antiken Instrumente seit den 70er Jahren des letzen Jahrhunderts geradezu explodiert. Dazu hatten sie gewisse “Eigenheiten”.
Mittlerweile ist den neuen Instrumenten, die für traditionelle
irische Musik optimierte Nachbauten der antiken Instrumente darstellen, praktisch immer der Vorzug zu geben.
2. Worauf sollten Einsteiger achten?
Kauft ein gutes Instrument von einem renommierten Erbauer! Vermeidet (das deutsche) Ebay, vermeidet selbst Musikgeschäfte in Irland, da gibt es zu viel Schrott und ihr werft
euer Geld zum Fenster raus. Bestellt lieber bei den Erbauern
selbst, mittlerweile haben wir ja sogar in Deutschland einen
professionellen Maker! Los geht’s bei ca. 400 Euro, für 800
gibt es richtig gute Sachen (ohne Klappen). Das sollte es einem schon Wert sein und man vermeidet unnötigen Frust.
Außerdem empfehle ich jedem, sein wahres Interesse an der
irischen Musik erst einmal an Tin Whistles zu testen. Das
ist günstig, einfacher und die Grundlagen auf jeden Fall für
Flute zu gebrauchen. Ungeeignet für irische Musik (ausser
den erwähnten schlechten Neuinstrumenten) sind die alten
deutschen Flöten aus dem 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts wegen ihres schwachen Klangs, ihrer schlechten
Eignung für die Tin-Whistle-Griffweise und ihrer oft von
A=440 Hz abweichenden Stimmung. Von neuen, aber guten
Holzquerflöten ungeeignet (für irische Musik!) sind auch die
Renaissance- oder Barocktraversflöten. Lehrmaterialien zum
Selbststudium gibt es Einiges: CD-ROM-Tutorials, Lehrbücher, DVDs. Aber nichts kann in meinen Augen persön-
triskel - the celtic rock & punk ezine 31
Instrumentenkunde
lichen Unterricht ersetzen, sei es hier in Deutschland, z.B.
bei der DUPG oder bei den diversen Summer (und Winter)
Schools in Irland, z.B. der “Joe Mooney Summer School”
oder der “Willie Clancy Summer School”.
Über den Autor:
3. Wo bekommt man Hilfe?
Sehr gut finde ich das englische “Chiff and Fipple Flute Forum” . Am Besten erst mal die drei Millionen Threads durchforsten und auf sich wirken lassen. Und: zu Sessions gehen
und die vielen Flötisten (gerade in Deutschland erfreut sich
die Concert Flute sehr großer Beliebtheit) um Rat und Meinung fragen.
Ach ja: Es werden euch bei eurer Recherche immer wieder
die zwei Begriffe “Rudall” und “Pratten” begegnen. Dahinter verbergen sich keine lebenden Erbauer, sondern welche
aus dem 19. Jahrhundert. Diese Namen stehen mittlerweile
für die zwei Typen von Holzquerflöten, die als besonders
geeignet für irische Musik gelten. Modelle nach Rudall haben
eine schmalere Innenbohrung und kleinere Grifflöcher. Ihr
Ton gilt als “glockiger” und “samtiger”. Lauter und kerniger (da weitere Innenbohrung und größere Grifflöcher) aber
auch schwerer zu “füllen” sind dagegen meines Erachtens
die Modelle nach Pratten. Ausprobieren sollte man beide,
sofern sich die Gelegenheit ergibt. Darüberhinaus gibt es
viele Erbauer, die keines der beiden “Label” benutzen, sondern lieber auf ihre Eigenentwicklungen vertrauen oder diese “Schubladen” vermeiden wollen. Auch darunter sind sehr
gute Erbauer.
Marc Decker spielt Concert Flute seit 1989. Anfänglich auf
einem klappenlosen Instrument des französischen Herstellers Camac (eher bekannt für Harfen), dann auf einer ebenfalls klappenlosen, guten Rudall-Kopie eines unbekannten
Herstellers (gebraucht gekauft), seit 1993 auf einem Pratten-Modell von Hammy Hamilton mit sechs Klappen und
seit neuestem auf einer Tom Aebi, Modell Rudall, mit acht
Klappen. Er war 10 Jahre Mitglied der legendären “Kilkenny
Band” und von 2004 bis 2010 bei “Wet Your Whistle”. Marc
spielt ausserdem Tin Whistle und Uillean Pipes und unterrichtet privat.
Im nächsten triskel - the celtic-roclk & Punk ezine
Teil 12 Akustische Gitarre
www.celtic-rock.de/2010/06/instrumentenkunde-11-concert-flute/
triskel - the celtic rock & punk ezine 32
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Redaktion, Terminkalender , ezine
Diese PDF wurde am 08.12.2012 erstellt
.
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triskel - the celtic rock & punk ezine 33
Die nächste Ausgabe von
triskel
the celtic-rock & punk ezine
erscheint am
Samstag den 12.01.2013
auf
www.celtic-rock.de