Nicht nur so zum Spaß
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Nicht nur so zum Spaß
Vier ATV im Vergleich: Nicht nur so zum Spaß Klar, die meisten Fahrzeuge auf dem boomenden Quad- und ATV-Markt werden „just for fun“ gekauft. Ob, und vor allem wie, die kleinen Vierräder zum Arbeiten zu gebrauchen sind, haben wir in unserem großen Praxisvergleich herausgefunden. Spaß gemacht hat es allerdings auch... G rundsätzlich muss man bei den kleinen Vierrädern sorgfältig unterscheiden zwischen Quads und ATV. Quads sind deutlich kleiner und leichter gebaut und haben in der Regel keinen Allradantrieb. Sie sind deshalb mit 2 000 bis 4 000 Euro häufig sehr viel preiswerter als die ATV. Richtige ATV (engl.: „All-TerrainVehicles“, zu deutsch: „Fahrzeuge für jedes Gelände“) haben meistens Allradantrieb und sind sehr viel robuster gebaut. Die ATV sind daher nicht nur für den Personentransport geeignet, sondern können auch ganz beachtliche Anhängelasten bewältigen. Leider spielen sie aber auch preislich in einer ganz anderen Liga: In der getesteten 500-cm3Klasse sind immerhin 11 000 bis 13 000 Euro für so ein Fahrzeug zu berappen. Um zu sehen, ob sich diese Investition für einen landwirtschaftlichen Betrieb lohnen kann, haben wir uns für den Vergleich bewusst die „Arbeitstiere“ der Hersteller ausgesucht. Bombardier bietet hier mit dem Traxter XL genau wie Polaris mit dem ATP 500 ein Fahrzeug, das mit einer kippbaren Ladefläche speziell für diese Einsätze entwickelt wurde. Auch Arctic Cat hat mit dem TBX 500 so ein ATV im Programm, konnte es für den Test aber leider nicht liefern. Dafür hatten wir aber das von Massey Ferguson vertriebene AgTV 500 MRP im Test, das bis auf die Ladefläche mit dem TBX von Arctic Cat identisch ist. Vierter im Bunde war das TRX 500 FA von Honda, das zwar ebenfalls ohne besondere Ladefläche auskommen muss, aber von Honda speziell als Zugfahrzeug entwickelt wurde. Wer jetzt die ATV von Kawasaki oder Yamaha vermisst, den müssen wir leider auf einen späteren Test vertrösten, da beide Hersteller nach eigenen Angaben in dieser Klasse keine entsprechenden Fahrzeuge im Programm haben. Für den Test haben wir die ATV auf mehreren Betrieben eingesetzt und außerdem zahlreiche Messungen durchgeführt (siehe Tabelle: „Technische Daten und Messwerte im Vergleich“). Dabei zeigte sich für jedes der vier Fahrzeuge relativ deutlich ein Eignungsprofil für den Einsatz auf land- und forstwirtschaftlichen Betrieben. Der Traxter XL von Bombardier ist das „Arbeitstier“ schlechthin. Mit der besten Zugleistung – auch auf losem Untergrund –, der höchsten Nutz- und Anhängelast, der stärksten Batterie und Lichtmaschine sowie der größten Ladefläche bleiben beim Traxter XL nur wenige Wünsche offen. Entsprechend träge ist das immerhin 400 kg schwere Fahrzeug aber bei der Beschleunigung. Auch der Wendekreis ist mit 8,5 m am größten. Den hohen Wirkungsgrad des Schaltgetriebes Testurteile im Vergleich So bewertet profi die vier Testkandidaten Hersteller Bombardier Honda Massey Ferguson Polaris Typ Traxter XL TRX 500 FA AgTV 500 MRP ATP 500 Motor ++ ++ ++ ++ Starten ++ + + ++ Zugleistung – ++ + 0 Beschleunigung + ++ – 0 Kraftstoffverbrauch + – – –– Tankvolumen 0 – – 0 Lautstärke Getriebe – + ++ 0 Schaltbarkeit Gruppen – ++ Schaltbarkeit Gänge n.v. n.v. – ++ + 0 Funktionalität Fahrwerk – + + 0 Wendekreis + 0 0 0 Bodenfreiheit ++ + + 0 Fahrverhalten Straße + ++ + 0 Fahrverhalten Gelände + + ++ 0 Bremswirkung + – –1) + Parkbremse ++ + 0 0 Nutzlast ++ + – 0 Anhängelast Sonstiges ++ ++ 0 0 Anzeigen ++ + – 0 Bedienelemente ++ + – + Aufstieg/Sitz + + + –– Spiegel ++ + 0 0 Ladefläche, Stauraum ++ + + + Elektrik ++ + – 0 Rammschutz ++ ++ 0 0 Spritzschutz n.v. = nicht vorhanden; 1) Hebel hinderlich und Bremsen schlecht eingestellt. ++ = sehr gut; + = gut; 0 = durchschnittlich; – = weist Mängel auf; – – = weist erhebliche Mängel auf profi 2/2005 23 www.profi.com Das sollten Sie wissen: Technische Daten und Messwerte im Vergleich Führerschein, Steuern, Versicherung ATV mit 500 cm3 Hubkraum ATV mit den Schlüsselnummern 8710 (Ackerschlepper) und 8720 (Geräteträger) können in Deutschland als landund forstwirtschaftliche (lof) Zugmaschine zugelassen werden. Voraussetzung ist aber ein entsprechender Umbau: So ist z.B. ein mittlerer Scheinwerfer am Lenker in Deutschland nicht erlaubt, er muss abgeklemmt und abgeklebt sein. Dagegen sind z.B. Blinker und Nebelschlussleuchte Vorschrift. Für die lof-Zulassung müssen die ATV außerdem mit einer Anhängerkupplung und An- bzw. Aufbaumöglichkeiten für Arbeitsgeräte ausgestattet sein. Zum Fahren benötigt man den Pkw-Führerschein (früher Klasse 3, heute B). Wird die Höchstgeschwindigkeit auf 40 km/h begrenzt, dürfen auch 16-Jährige mit Klasse T das Vierrad fahren. Die neue Führerscheinklasse S gilt nach unseren Recherchen nur für „Quads“ mit maximal 50 cm3 Hubraum und 45 km/h. Grundsätzlich gibt es die Möglichkeit, eine steuerfreie („grüne“) Nummer für ein ATV zu bekommen. Da diese Befreiung aber von den einzelnen Finanzämtern geregelt wird, gibt es hier unterschiedlichen Ermessensspielraum. Für ein ATV mit 500 cm3 sind pro Jahr etwa 125 Euro Kraftfahrzeugsteuer fällig. Eine Haftpflichtversicherung ist für die Vierräder auch vorgeschrieben. Sie kostet in dieser Leistungsklasse knapp 300 Euro pro Jahr, die Teilkasko rund 100 Euro mehr. Die Helmpflicht ist zwar erst ab 1. Februar 2005 geplant, bei bis zu 90 km/h kann man den Helm aber jedem Fahrer auch jetzt schon dringend empfehlen. Natürlich macht ATV fahren auch Spaß. Ein Helm sollte vor allem bei solchen Fahrten aber selbstverständlich sein. Fotos: Tovornik Hersteller Typ Motorleistung Maximale Zugleistung Von Null auf 50 km/h Benzinverbrauch1) Kraftstoffvorrat4) Höchstgeschwindigkeit Bremsweg bei 50 km/h Lautstärke2) Länge/Breite/Höhe Spurweite vorne/hinten Radstand/Bodenfreiheit Bereifung vorne hinten Wendekreis links/rechts Leergewicht Nutzlast Max. Anhängelast5) Lichtmaschine4) Batterie4) Preis (incl. MwSt.)3) 1) Bombardier Honda Massey Ferguson Polaris Traxter XL TRX 500 FA AgTV 500 MRP ATP 500 Leistungen und Verbrauch 20 kW/27 PS 20 kW/27 PS 23 kW/31 PS 26 kW/35 PS 18 kW/24 PS 13 kW/18 PS 13 kW/18 PS 18 kW/24 PS 6,0 s 3,6 s 4,6 s 4,2 s 14 l/100 km 13 l/100 km 16 l/100 km 15 l/100 km 20 l 14 l 18 l 12 l 91 km/h 84 km/h 75 km/h 87 km/h 10 m 10 m 7m 15 m 71/97 dB(A) 69/99 dB(A) 68/103 dB(A) 70/103 dB(A) Abmessungen 2,47/1,20/1,36 m 2,13/1,20/1,35 m 2,12/1,44/1,19 m 2,35/1,26/1,17 m 104/95 cm 93/93 cm 100/96 cm 94/90 cm 1,55 m/19 cm 1,28 m/22 cm 1,28 m/33 cm 1,43/20 cm 25 x 8.00-12 25 x 8.00-12 205/80 R 12 25 x 8.00-12 26 x 10.00-12 25 x 10.00-12 270/60 R 12 24 x 12.50-12 8,65/8,55 m 5,9/6,8 m 6,5/7,4 m 6,5/6,1 m Gewichte 400 kg 290 kg 340 kg 370 kg 360 kg 160 kg 260 kg 200 kg 500 kg6) 560 kg 450 kg 500 kg Elektrik 400 W 330 W 330 W 350 W 19 Ah 14 Ah 14 Ah 14 Ah 13 000 Euro 11 400 Euro 12 800 Euro 11 700 Euro Kombination aus schneller Straßen- und schwerer Geländefahrt; 2) mit Standgas/mit Vollgas; 3) in Testausstattung mit Straßenzulassung, 4) lt. Hersteller, 5) gebremst, 6) ungebremst bezahlt man mit deutlichen Einschränkungen bei der Bedienung. Die Schaltbarkeit der Gruppen ist hakelig, die elektrische Schaltung der Gänge ist nicht lastschaltbar und funktioniert nicht immer zuverlässig. Pluspunkte gibt es wiederum für den exzellenten Geradeauslauf und die geringe Geräuschentwicklung. Auch die soliden Bedienelemente sowie der zünftige Rammund Spritzschutz können sich sehen lassen. Außerdem hat der Traxter XL als einziges ATV einen tiefen Durchstieg wie beim Motorroller – sehr bequem beim Auf- und Absteigen, vor allem wenn die Ladefläche hoch beladen ist. Das TRX 500 FA von Honda hat den sparsamsten Motor, das komfortabelste Getriebe und den kleinsten Wendekreis. Auch die Beschleunigung und das Handling waren bei dem 290 kg leichten ATV am besten. Die Nutzlast ist mit 160 kg etwas schmal geraten, wirklich gut dagegen sind die 560 kg Anhängelast. Minuspunkte gibt es eigentlich nur für den relativ kleinen Tank und die umständliche Feststellbremse, da dem Getriebe eine Parksperre fehlt. Ansonsten ist das TRX 500 ein ATV „aus einem Guss“ und dank digitaler Geschwindigkeitsanzeige auch ideal z.B. zum Schneprofi 2/2005 24 www.profi.com ckenkornstreuen geeignet. Die Gepäckträger vorne und hinten sind allerdings ziemlich einfach geraten, das Staufach eignet sich höchstens als Brotdose. Das AgTV 500 MRP von Massey Ferguson wird von Arctic Cat gebaut. Aufgrund des Fahrwerkes mit Einzelradaufhängung rundum machte die „Katze“ im Gelände ihrem Namen alle Ehre. Das Fahrzeug überzeugte im Test mit dem kürzesten Bremsweg, der größten Bodenfreiheit, einer ordentlichen Nutzlast und einer guten Schaltbarkeit der Gruppen des Automatikgetriebes. Die Zugleistung ist aber vergleichsweise gering, und der Motor dreht immer sehr hoch. Das erklärt den hohen Kraftstoffverbrauch und sorgt für eine unangenehme Geräuschbelastung. Das AgTV hat außerdem die kleinste Anhängelast im Vergleich. Gut gefallen haben uns der stabile Rammschutz auch von unten, die Bedienelemente sowie die digitale Geschwindigkeitsanzeige. Es gibt stabile Gepäckträger vorne und hinten, das Staufach könnte allerdings etwas größer und besser zugänglich sein. Aufstieg und Sitzkomfort sind aufgrund der hohen Sitzfläche, des breit bauenden Getriebes und der störenden Feststellbremse unterdurchschnittlich. Auch der Spritzschutz Bombardier Traxter XL Motor: Der Rotax-Motor hat 20 kW/27 PS und war im Test mit 14 l/100 km vergleichsweise sparsam. Er startet auch bei geschalteter Gruppe, wenn die Fußbremse Der Traxter XL ist ein regelrechtes „Arbeitstier“ mit höchster Zugleistung, Nutz- und Anhängelast. Es kostet aber auch ca. 13 000 Euro inkl. MwSt. rere Gänge. Vorteil des Getriebes ist der hohe Wirkungsgrad. Zusammen mit dem permanenten Allradantrieb und dem „Visco-Lok“-Selbstsperrdifferenzial in der Vorderachse war die Zugkraft auch auf dem Acker am größten. Bremsen: Es gibt kein kombiniertes Bremssystem, wie beim Motorrad wirken der linke Hebel sowie das Pedal auf die Hinter-, der rechte Hebel auf die Vorderachse. Die Wirkung der Scheibenbremsen ist aber gut, das mit 400 kg schwerste Fahrzeug kommt bei 50 km/h nach 10 m zu stehen. Fahrwerk: Der Traxter XL hat nur einen Unterrahmen und ermöglicht so den bequemen Durchstieg. Vorne gibt es Einzelrad-Aufhängung mit V-förmigen Doppel- Die Instrumentierung ist solide, der analoge Tacho aber z.B. zum Schneckenkornstreuen unbrauchbar. getreten wird. Die Wartungspunkte sind unter der abnehmbaren Sitzbank sehr gut zugänglich. Der Kühler sitzt unter der Ladefläche, kann aber eine Aufheizung der Sitzfläche nicht ganz vermeiden. Der Tank fasst stolze 20 l, die Tankuhr ist jedoch nicht ordentlich ablesbar. Getriebe: Das Schaltgetriebe hat neben der „Park“- und „Neutral“-Position zwei Vorwärts- (High, Low) und eine Rückwärtsgruppe. Die fünf Gänge werden einfach per Tastendruck gewechselt, sind aber nicht lastschaltbar und wechseln ziemlich geräuschvoll. Außerdem „verträgt“ das Getriebe kein schnelles Schalten über meh- könnte besser sein, und an dem überstehenden Sport-Auspuff kann man sich schnell verbrennen. Das ATP 500 von Polaris hatte den stärksten Motor der Testgruppe. Dass die Zugleistung trotzdem nicht höher war als bei Bombardier, liegt am Getriebe: Statt Gangschaltung hat das ATP einen Riemenvariator. Der lässt sich sehr komfortabel fahren, hat aber einen etwas schlechteren Wirkungsgrad. Trotzdem hat das ATP die zweitbeste Beschleunigung. Auch der Kraftstoffverbrauch ist noch akzeptabel. Aufgrund der ordentlichen Nutz- und Anhängelast sowie der kippbaren Ladefläche Querlenkern und nicht verstellbaren Federbeinen, hinten eine durchgehende Achse mit verstellbaren Federbeinen. Aufgrund des langen Radstandes ist der Wendekreis mit über 8,5 m am größten, der Geradeauslauf aber am besten. Sonstiges: Der analoge Tachometer ist nur ungenau ablesbar, es gibt keinen Drehzahlmesser. Die Bedienelemente sind solide, praktisch ist das große wasserdichte Fach vorne, dem Deckel fehlt nur noch ein Scharnier. Es gibt eine kippbare Ladefläche (102 x 78 x 20 cm) und einen ordentlichen Spritz- und Rammschutz, außerdem kann man die Beine in dem Durchstieg hoch stellen. Den seitlichen Ablagen fehlen Deckel, hier sammelt sich Dreck. Der GruppenSchalthebel (rechts) ist hakelig, die Gänge werden mit dem gelben Taster (links) geschaltet. Einzelradaufhängung und Selbstsperrdifferenzial verbessern die Zugkraftübertragung, die Lenkung ist aber schwergängig und der Wendekreis größer. Der Durchstieg ist bequem und ein idealer Spritzschutz. Die große Ladefläche ist kippbar, die Drahtseile der Klappe können aber Säcke beschädigen. ist das ATP dank der guten Wendigkeit und des guten Fahrverhaltens im Gelände ein ideales Arbeitsgerät. Auch der „FunFaktor“ kommt nicht zu kurz, da das Fahrzeug enorm „Biss“ hat. Punktabzüge gibt es für die schlechtere Straßenlage, den viel zu kleinen Tank, die hohe Geräuschbelastung, den schlecht ablesbaren Analog-Tacho und die unbrauchbaren Spiegel. Einen ordentlichen Rammschutz gibt es außerdem nur gegen Aufpreis. Das bleibt festzuhalten: Nicht nur so zum Spaß... – nein, auch für die Arbeit in Feld, Wald und Wiese kann man ATV gut gebrauchen. So kann man z.B. einen bestellprofi 2/2005 25 www.profi.com ten Acker problemlos befahren und erkennt Unkrautnester oder Schneckenbefall, was einem beim Blick aus dem Fenster des Betriebs-Pkw vom Feldweg aus verborgen bleibt. Gleiches gilt für die Kontrolle des am anderen Ende der feuchten Weide grasenden Jungviehs. Unser Vergleich zeigt aber, dass es zwischen den Fabrikaten erhebliche Unterschiede gibt. Aufgrund der nicht gerade geringen Anschaffungskosten sollten Sie deshalb vor dem Kauf genau vergleichen, welches Fahrzeug am besten zu Ihren Anforderungen passt – und dann macht die Arbeit auch Spaß! Hubert Wilmer Honda TRX 500 FA Motor: Der Einzylinder hat 20 kW/27 PS und war mit 13 l/100 km der Sparsamste. Trotzdem ist der Tank mit nur 14 l zu klein. Der Motor startet, wenn das Getriebe in „N“ geschaltet ist oder der rechte Bremshebel gezogen wird. Getriebe: Die Gruppen „Langsam“, „Dauer“, „Neutral“ und „Rückwärts“ lassen sich gut schalten, es fehlt nur eine Parksperre. Der Fahrer hat die Wahl zwischen zwei Automatikfunktionen sowie einer simulierten Schaltung von fünf Gängen per Knopfdruck. Der Wirkungsgrad ist zwar etwas schlechter, in der Handhabung gefiel uns dieses Getriebe aber am besten. Außerdem hat der Hydrostat im Vergleich zum Riemenantrieb kaum Verschleiß. Bremsen: Wie bei Bombardier gibt es kein kombiniertes Bremssystem, der linke Hebel sowie das Pedal wirken auf die Hinterachse, der rechte Hebel auf Vorderräder. Die Wirkung der gekapselten Trommelbremsen war aber gut. Fahrwerk: Hinten gibt es eine starre Achse, vorne V-förmige Doppel-Querlenker, die Federbeine sind nicht verstellbar. Durch den permanenten Allradantrieb ist die Lenkung etwas zäh, die Wendigkeit war im Vergleich aber am besten. Sonstiges: Der digitale Tachometer ist auch im Dunkeln sehr gut ablesbar, es fehlt ein Drehzahlmesser, die Kontrollleuchte vom Fernlicht ist zu hell. Die Gepäckträger haben keine Befestigungsmöglichkeiten, das Massey Ferguson Staufach ist klein geraten. Der Spritzschutz ist gut, der Rammschutz könnte etwas besser sein. Der Gruppenhebel ist leichtgängig, es fehlt nur eine Parksperre. Der Schaltmodus wird mit dem Drehknopf (rechts) gewechselt, geschaltet wird mit den Tasten (links). Vorne gibts V-förmige DoppelQuerlenker, hinten ist die Achse starr. Die Federbeine sind nicht verstellbar. Trotz Permanent-Allrad ist die Wendigkeit am besten. Das Honda TRX 500 FA ist „aus einem Guss“. Es kann mit Straßenzulassung für zwei (!) Personen auch in Grün geliefert werden und kostet in der Testausstattung knapp 11 400 Euro inkl. MwSt. Das Staufach ist zu klein geraten, und die Gepäckträger haben keinerlei Befestigungspunkte. Die Instrumentierung ist bis auf die Feststellbremse in Ordnung, sehr gut ist die digitale Anzeige. profi 2/2005 26 www.profi.com Motor: Mit 23 kW/31 PS das zweitstärkste Fahrzeug im Test brauchte das AgTV mit 16 l/100 km den meisten Sprit. Da ist der 18 l-Tank noch zu knapp. Der Motor startet in „N“ oder bei Betätigung der Handbremse in jedem Gang, einen „Choke“ benötigt man nicht. Getriebe: Die Gruppen sind leicht zu schalten, die Automatik läuft aber immer mit hoher Motordrehzahl, was ein leises „cruisen“ unmöglich macht und den hohen Verbrauch erklärt. Da der Wirkungsgrad etwas schlechter ist, ist die Zugleistung nicht höher als bei Honda. Der Allradantrieb ist schaltbar, das fehlende Differenzial vergrößert den Wendekreis. Bremsen: Die Bremskraftverteilung auf die Scheibenbremsen ist nicht ideal, so dass nur bei Allradantrieb der sehr kurze Bremsweg möglich war. Der Fußtaster ist sehr klein und zu eng am Gehäuse. Die Feststellbremse stört im Fußbereich und war so schlecht eingestellt, dass man mit gezogener Bremse fahren konnte. Fahrwerk: Vorne gibt es V-förmige Doppel-Querlenker mit verstellbaren Federbeinen. Hinten sorgt die Einzelradaufhängung für eine sehr gute Bodenanpassung und die größte Bodenfreiheit. Sonstiges: Pluspunkte sammeln die große Digitalanzeige und die Bedienelemente, nur die Kontrollleuchten des Blinkers sind zu klein. Für die großen Systemträger vorne und hinten gibt es vielseitiges Zubehör, Die Systemträger sind gut, die Ausführung mit kippbarer Ladefläche (TBX) ist etwa 300 Euro teurer. Das Getriebe (unten) baut sehr breit, das Bremspedal sitzt zu hoch, die Handbremse ist wirkungslos. AgTV 500 MRP Polaris ATP 500 der Rammschutz ist gut, die Kotflügel sind zu schmal. Im Fußbereich wird es sehr warm, der (heiße) Auspuff steht hinten über. Das MF AgTV wird von Arctic Cat gebaut. Es kostet rund 12 800 Euro inkl. MwSt. Die Bedienelemente sind solide, der große digitale Tacho gut ablesbar. Die Gruppen werden beispielhaft einfach geschaltet, den Rest erledigt die Automatik. Der Allradantrieb kann mit dem Schalter rechts am Lenker geschaltet werden. Einzelradaufhängung und Scheibenbremsen rundum. Da es hinten kein Differenzial gibt, ist der Wendekreis größer, der Bremsweg aber am kürzesten. Motor: Obwohl mit 26 kW/35 PS das Stärkste im Test, ist das ATP mit 15 l/100 km vergleichsweise sparsam. Der 12 l-Tank ist zu klein, die Geräuschentwicklung hoch. Der Die Gruppen werden geschaltet, der Rest ist „stufenlos“. Allrad und Sperre werden mit dem Schieber geschaltet. Die Beschriftung ist unzureichend. Die Einzelradaufhängung vorne hat V-förmige Querlenker. Dank der Schaltung von Allrad und Sperre ist der Wendekreis gut. Motor startet beim Drehen des Schlüssels in jeder Gruppe. Getriebe: Stufenloser Riemenvariator mit den Gruppen „High“, „Low“, „Neutral“, „Park“ und „Rückwärts“, teilweise nur zusammen mit Fußbremse schaltbar. Der Wirkungsgrad ist etwas schlechter, dank höherer Motorleistung liegt die Zugleistung aber gleichauf mit Bombardier. Der Allradantrieb und das Hinterachsdifferenzial sind schaltbar. Bremsen: Bei dem kombinierten Bremssystem wirkt der Hebel links am Lenkrad auf die Scheibenbremsen beider Achsen, das Pedal nur auf die Hinterachse. Die Wirkung ist unterdurchschnittlich. Fahrwerk: Vorne gibt es V-förmige Querlenker mit nicht verstellbaren Federbeinen, hinten eine durchgehende Achse mit verstellbaren Federn. Die verchromten Felgen zeigten bereits Rostansatz. Die Wendigkeit ist gut. Sonstiges: Der analoge Tachometer ist nur ungenau ablesbar, es fehlen ein Drehzahlmesser und eine zusätzliche Elektrosteckdose. Vorne gibt es ein Staufach mit Deckel, hinten eine kippbare Ladefläche (75 x 45 x 15 cm), deren Entriegelungshebel aber im Schmutzbereich sitzen. Der Spritzschutz ist gut, einen Rammschutz gibt es nur als Zubehör. Die Spiegel sind unbrauchbar, da sie schlecht einsehbar und bruchgefährdet sind und außerdem sofort dreckig werden. Das ATP 500 von Polaris ist ein leistungsstarkes, universell einsetzbares Vierrad mit „Fun-Faktor“. Es wird von Importeur Taubenreuther für 11 700 Euro inkl. Mehrwertsteuer angeboten. Das Staufach ist nicht allzu groß, aber wasserdicht. Die Ladefläche ist kippbar, die Entriegelungshebel liegen nur leider im Schmutzbereich. Die Instrumentierung mit den „verstreuten“ Hebeln und Analogtacho ist unterdurchschnittlich. profi 2/2005 27 www.profi.com