Jahresbericht 2014 - Stiftung Deutsche Schlaganfall
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Jahresbericht 2014 - Stiftung Deutsche Schlaganfall
schlaganfall-hilfe.de Jahresbericht 2014 Ja h r e s b er icht 2014 der D eut sc h en Sc h l ag an fal l- H i l f e 1,2 263 Millionen Euro spenden … haben uns im vergangenen Jahr ermöglicht, Menschen aufzuklären, Betroffenen konkret zu helfen und unsere innovativen Projekte für eine bessere Versorgung von Schlaganfall-Patienten umzusetzen. Stroke Units in Deutschland … haben 2014 schätzungsweise 200.000 Schlaganfall-Patienten behandelt und dabei vielen von ihnen das Leben gerettet oder sie vor schwerwiegenden, lebenslangen Behinderungen bewahrt. 196 Regionalbeauftragte … unterstützen die Arbeit der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe ehrenamtlich neben ihrer Tätigkeit als Ärzte in Akut- und Rehabilitationskliniken. 16.000 BETROFFENE UND ANGEHÖRIGE … erhalten regelmäßig Rat, Zuspruch und Hilfe in einer der rund 470 Schlaganfall-Selbsthilfegruppen bundesweit. 28 Regionalbüros … in vielen Regionen Deutschlands sind als Partner der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe vor Ort Ansprechpartner für Patienten und Angehörige auf der Suche nach Beratung und Information. 2 Ed itor ial Liebe Leserin, lieber Leser, wieder ist ein Jahr vergangen, von dem wir in der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe sagen können, dass es anstrengend und fordernd, aber auch abwechslungsreich und lehrreich war. Ein Jahr, das vor allen Dingen wieder von einer hohen Identifikation mit den Aufgaben, einem großen Zusammenhalt und einer außerordentlichen Gemeinschaft der Hilfe für die Schlaganfall-Betroffenen und deren Angehörige geprägt war. Es ist das, was die Arbeit für mich persönlich, die Mitarbeiter, die vielen ehrenamtlichen Helfer, aber auch die Förderer so sinnstiftend macht! Natürlich hat uns auch im vergangenen Jahr jedes der Schicksale der Patienten unabhängig von ihrem Alter und der Schwere der Erkrankung tief betroffen gemacht. Gleichzeitig bietet ein Jahresbericht auch Gelegenheit, um Bilanz zu ziehen und in die Zukunft zu blicken. Denn jeder kleine Erfolg bei Behandlung, Prävention und Nachsorge bedeutet wieder einen Durchbruch für einzelne Menschen. Und es ist erneut eine Bilanz der Menschlichkeit, die wir auch diesmal wieder ziehen dürfen. Rund 16.000 Menschen fanden Halt und Hilfe in Schlaganfall-Selbsthilfegruppen. 13.000 Menschen waren dankbar für Ansprache und hilfreiche Ratschläge in unserem Service- und Beratungszentrum. In mehr als 260 Schlaganfall-Spezialstationen in Deutschland haben engagierte Mediziner und Pflegekräfte unzähligen Schlaganfall-Patienten das Leben gerettet. Wir haben viel erreicht, und darauf sind wir stolz. Doch der Schlaganfall bleibt eine Herausforderung. Er verändert das Leben der Betroffenen von einem Moment zum anderen. Er stellt alles in Frage, was war, und lässt ungewiss, was kommen wird. Betroffen ist nie ein Mensch allein, sondern immer auch die Familie, Freunde und Kollegen. Viele Patienten sind plötzlich pflegebedürftig, kaum noch mobil und von Isolation bedroht. Jüngere Betroffene können ihren Beruf nicht mehr ausüben, die Existenz einer ganzen Familie steht plötzlich auf dem Spiel. Und leider macht der Schlaganfall auch vor Kindern nicht halt. Sie haben noch ihr ganzes Leben vor sich, und niemand kann den Eltern sicher sagen, wie sie es mit ihrer Behinderung wohl werden meistern können. Seit mehr als 20 Jahren setzen wir uns dafür ein, dass weniger Menschen einen Schlaganfall erleiden und dass die Betroffenen ein gutes, würdevolles Leben führen können. 2014 konnten wir beispielsweise Schlaganfall-Lotsen und Schlaganfall-Helfer ausbilden, die den Betroffenen und ihren Angehörigen auch in der häuslichen Nachsorge zur Seite stehen. Durch TV-Spots, Kampagnen und Veranstaltungen haben wir viele Millionen Menschen aufgeklärt und zu mehr Vorsorge animiert. Unsere neue, kostenlose Schlaganfall-App ermöglicht mehr als 20.000 Nutzern, einen Schlaganfall-Verdacht zu prüfen und umgehend den Notruf auszulösen. All das war nur möglich dank der großzügigen Unterstützung unserer Spender und Partner sowie des engagierten Einsatzes von Ehrenamtlichen und des medizinischen Personals in den Gesundheitseinrichtungen. Dafür sage ich: tausend Dank! Ein Jahresbericht kann Fakten und Chroniken zusammentragen – mit Leben gefüllt wird er aber erst durch die Menschen, die sich tagtäglich einsetzen, und von Patienten, die nicht den Mut verlieren. Mit anderen Worten: von Vorbildern, die für uns einen Kompass der Menschlichkeit bilden. Ich würde mich freuen, wenn wir gemeinsam mit Ihnen, aber auch vielen neuen engagierten Helfern nächstes Jahr wieder so eine positive Bilanz ziehen dürfen. Ihre Liz Mohn Präsidentin der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe 3 Ja h r es b er icht 2014 de r Deut sc h en Sc h l ag an fal l- H i l f e Jahresbericht 2014 Inhalt 8 16 Ausgezeichneter Umgang mit SPENDEN 3EDITORIAL 6 BERICHT DES VORSTANDES UND DES KURATORIUMS Spenden 8 Transparenz schafft Vertrauen Netzwerk 9 Schlaganfall-Hilfe vor Ort Notfallwissen 10 Kennen Sie die Schlaganfall-Symptome? Prävention 11 Das Potenzial ist da Nachsorge 12 Das Modell Schlaganfall-Lotsen Ehrenamt 14 Schlaganfall-Helfer sind ein Segen Selbsthilfe 15 Förderfonds unterstützt besondere Projekte Aktion Kinder Schlaganfall-Hilfe 16 Noch immer kaum bekannt 4 Kaum zu glauben: Auch KINDER erleiden Schlaganfälle Junger Mensch und Schlaganfall 17 Mitten aus dem Leben gerissen Service- und Beratungszentrum 18 „Wir schaffen Orientierung“ Stroke Units 19 Erfolgsfaktor Kompetenz Medienarbeit 20 Mehr Menschen erreicht Schlaganfall-App 21 Ein mobiler Notfall-Begleiter Motivationspreis 22 „Schlaganfall-Helden“ ausgezeichnet Charity-Events 23 „Das Schöne mit dem Guten verbinden“ Ja h r e s b e r i c h t 2014 de r D e u t sc h e n Sc h l ag a n fa l l- H i l f e Die Prävention hat viel Potenzial Der Motivationspreis kürt „Schlaganfall-Helden“ Schlaganfall-Lotsen geben Zuspruch und Orientierung 11 22 12 17 23 Jung und cool – doch der Schlaganfall ist ihre Für einen Abend den Schlaganfall vergessen: Weltstar Anastacia große Herausforderung macht Jule (li.) und Karlotta (beide 14) beim Rosenball Mut FINANZEN 24Bilanz 25Kommentar 26Erfolgsrechnung 27Erläuterungen 29 Erträge und Aufwendungen 30Mittelverwendung 31 Vermögensverwaltung und Rücklagenbildung 32 Wesentliche Maßnahmen zur Spendenwerbung Ausblick 33 Stärkerer Fokus auf die Nachsorge 34 ORGANISATION 36 Chronik 38 Danksagung 39 Impressum 5 Ja h r es b er icht 2014 de r Deut sc h en Sc h l ag an fal l- H i l f e Bericht des Vorstandes und DES Kuratoriums angewiesen sein. Ein Drama für den einzelnen Menschen, eine gesundheitspolitische und finanzielle Herausforderung für die Gesellschaft. Schon heute betragen die lebenslangen Kosten eines Schlaganfalls 43.000 Euro. (2) Versorgung 2014 – eine Bestandsaufnahme Liebe Leserin, lieber Leser, der Schlaganfall ist eine Volkskrankheit, rund 270.000 Menschen sind jedes Jahr in Deutschland betroffen. Er ist die dritthäufigste Todesursache und der häufigste Grund für Behinderungen im Erwachsenenalter. Insgesamt müssen rund eine Million Menschen in Deutschland mit den Folgen eines Schlaganfalls leben. So weit die Zahlen. Die gute Nachricht Trotz aller Schrecken und Ängste, die diese Krankheit verbreitet, gibt es auch gute Nachrichten. Im vergangenen Jahr hat die Deutsche Schlaganfall-Hilfe gemeinsam mit der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft zehn neue Stroke Units (Schlaganfall-Spezialstationen) zertifiziert. Die Gesamtzahl der Stroke Units stieg auf 263, sodass man von einer nahezu flächendeckend hervorragenden Akutversorgung sprechen kann. Innerhalb von zehn Jahren ist die Sterblichkeit nach einem ischämischen Schlaganfall (Gefäßverschluss) um 50 Prozent gesunken (1). Hinter dieser guten Nachricht verbirgt sich jedoch eine große Herausforderung. Angesichts der demografischen Entwicklung wird die Zahl der Erkrankten weiter steigen. Immer mehr Menschen werden langfristig auf Therapie und Pflege 6 Die Qualität der medizinischen, therapeutischen und pflegerischen Leistungen in der deutschen Schlaganfall-Versorgung erfüllt hohe Standards. Stroke Units und eine Schlaganfall-Rehabilitation, die sich weitgehend auf evidenzbasierte Therapien berufen kann, sichern vielen Patienten das Überleben und eine vergleichsweise hohe Lebensqualität. Das gesellschaftliche Interesse an einer optimalen Versorgung ist ethisch-humanitär motiviert. Dennoch muss Lebensqualität für die Gemeinschaft finanzierbar bleiben und müssen eingesetzte Mittel so effizient wie möglich verwendet werden. Interessenkonflikte zwischen den an der Versorgung beteiligten Akteuren darf es jedoch nicht geben. Hier besteht weiterhin Handlungsbedarf. Dazu ein Beispiel: Eine Umfrage der Deutschen Schlaganfall-Hilfe unter Schlaganfall-Patienten ergab im Herbst 2013, dass mehr als ein Drittel der Patienten zwei Wochen nach der stationären Rehabilitation noch keine Heilmittelverordnung für weitere ambulante Therapien erhalten hatten. Mit anderen Worten: Was mit viel Engagement und hohem finanziellen Einsatz an Therapieerfolgen erzielt werden konnte, geht hier in Teilen wieder verloren. Schuldzuweisungen sind wohl fehl am Platze und wenig hilfreich. Deutlich wird aber: Das Denken und Handeln in engen Sektorengrenzen und eine fehlende ganzheitliche Betrachtung und Steuerung der Behandlung mit entsprechender Patientensteuerung produzieren unnötige Kosten und verschlechtern das langfristige Rehabilitationsergebnis. Ja h r e s b er i c h t 2014 de r D e u t sc h e n Sc h l ag a n fa l l- H i l f e Handlungsbedarf in der Nachsorge Die Lösung liegt in einer integrierten Versorgung, im sogenannten Case Management. Hier werden Behandlungsschritte koordiniert und abgestimmt. Der Patient erhält einen festen Ansprechpartner, der ihm und seinen Angehörigen bis weit in die häusliche Nachsorge hinein beratend und motivierend zur Seite steht. Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe hat diese Herausforderung bereits vor vielen Jahren erkannt und ihr Modell des qualitätsgesicherten Case Managements mit einem Schlaganfall-Lotsen entwickelt. Über seine systemrelevante Funktion hinaus gibt der Lotse den Patienten durch seine empathische Zuwendung jene Sicherheit, die vielen nach der Entlassung aus der Klinik verloren geht. Wäre der Schlaganfall-Lotse fest im System verankert, stiegen die lebenslangen Behandlungskosten von 43.000 Euro um vergleichsweise bescheidene 500 bis 700 Euro (3). Dem gegenüber stünden Effekte, die sich aus einer höheren Therapietreue und einer verbesserten Sekundärprävention (weniger wiederholte Schlaganfälle) ergeben würden. In der Langzeitbetrachtung – so die Hypothese – wird der Nutzen überwiegen. Die Evaluation wird jedoch noch einige Zeit benötigen. Die Deutsche Schlaganfall-Hilfe hat nicht den Anspruch, die Schlaganfall-Nachsorge in Deutschland allein zu reformieren. Es braucht viele Initiativen und Partner, um die Schwachstellen eines potenziell leistungsstarken Systems zu überwinden. Mit der 1. Lotsen-Tagung Schlaganfall, die wir 2014 in Gütersloh veranstalteten, konnten wir deutlich machen, dass es bereits gute Ansätze für regionale Versorgungsmodelle nach dem Vorbild der Deutschen Schlaganfall-Hilfe gibt. 120 Teilnehmer aus ganz Deutschland sind ein Beleg für die Aktualität und das große Interesse an diesem Thema. Die Stiftung versteht sich auch weiterhin als Netzwerker, Unterstützer und Forum dieser Initiativen. Gleichzeitig werden wir unsere eigenen Case-Management-Projekte evaluieren, konsolidieren und in die Fläche tragen. Erste positive Erfahrungen aus dem Modellprojekt „Etablierung einer sektorübergreifenden, optimierten Schlaganfall-Versorgung in der Region Ostwestfalen-Lippe“, gefördert durch die Landesregierung Nordrhein-Westfalen und die Europäische Union, bestärken uns darin. (1)Statistisches Bundesamt: https://www.gbe-bund.de (2)vgl. Kolominsky-Rabas u.a., Stroke 2006;37;1179-1183 (3)Grundlage der Berechnung: ein Schlaganfall-Lotse betreut zwischen 70 und 100 Patienten ein Jahr lang; durchschnittliche Vollkosten 50 TEUR p. a. Dr. Brigitte Mohn, Prof. Dr. Darius G. Nabavi, Dr. Michael Brinkmeier, Wolfgang Koeckstadt, Kuratoriumsvorsitzende stellv. Kuratoriumsvorsitzender Vorstandsvorsitzender stellv. Vorstandsvorsitzender 7 Ja h r es b er icht 2014 de r Deut sc h en Sc h l ag an fal l- H i l f e Spenden Transparenz schafft Vertrauen Freuen sich über die Auszeichnung Spenden sichern die gemeinnützige Arbeit der Deutschen Schlaganfall-Hilfe. Spenden ist Vertrauenssache, deshalb trägt die Stiftung das DZI SpendenSiegel, ein Gütesiegel für Transparenz. Mehr als 100 Jahre alt ist das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) in Berlin. Regelmäßig prüft es den seriösen Umgang von Organisationen mit Spendenmitteln. Für die Jahre 2014 und 2015 wurde die Deutsche Schlaganfall-Hilfe erneut mit dem Siegel ausgezeichnet. „Das DZI Spenden-Siegel ist das Gütesiegel für seriöse Spendenorganisationen“, urteilt das Zentralinstitut selbst über seine Auszeichnung. „Es belegt, dass eine Organisation mit den ihr anvertrauten Geldern sorgfältig und verantwortungsvoll umgeht.“ Das Spenden-Siegel, im Volksmund auch „Spenden-TÜV“ genannt, 8 hat sich laut Stiftung Warentest als „echtes Qualitätssiegel für Spendensammler“ erwiesen. Geprüft wird, ob Organisationen transparent arbeiten, sparsam wirtschaften, ihre Spender wahrhaftig informieren und sich selbst wirksam kontrollieren, um Missbräuche auszuschließen. Dank der Spenden an die Deutsche Schlaganfall-Hilfe können beispielsweise Schlaganfall-Lotsen und -Helfer ausgebildet werden, die den Betroffenen zur Seite stehen, Familien von betroffenen Kindern werden entlastet und Selbsthilfegruppen können besondere therapeutische Angebote wahrnehmen. mit dem DZI Spenden-Siegel: die Vorstände Dr. Michael Brinkmeier (rechts) und Wolfgang Koeckstadt mit der Gütersloher SchlaganfallLotsin Anke Siebdrat, deren Arbeit durch Spenden finanziert wird fakten 1,2 Mio.€ Im Jahr 2014 erhielt die Deutsche SchlaganfallHilfe Spenden in Höhe von 1.229.188,12 Euro. Ja h r e s b e r i c h t 2014 de r D e u t sc h e n Sc h l ag a n fa l l- H i l f e Netzwerk Schlaganfall-Hilfe vor Ort Aufklärung und Beratung zeigen ihre größte Wirkung im persönlichen Kontakt zu den Menschen vor Ort. Die Arbeit der Deutschen Schlaganfall-Hilfe profitiert von einem dichten Netzwerk an Experten und Ehrenamtlichen. Landesverbände Die Schlaganfall-Selbsthilfe ist in den letzten 20 Jahren stark gewachsen. Die Zahl der Gruppen ist mittlerweile so groß, dass eine nationale, zentralistische Organisation der Vielfalt und den regionalen Besonderheiten nicht mehr gerecht wird. Der erste Selbsthilfe-Landesverband – Berlin – ist bereits älter als 20 Jahre. Mit Unterstützung der Deutschen Schlaganfall-Hilfe bildeten sich in den vergangenen Jahren weitere Verbände in Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Die Verbände fungieren als Sprachrohr der Gruppen. Sie wollen Gruppen stärker vernetzen und Neugründungen fördern. Regionalbeauftragte Regionalbeauftragte der Stiftung sind erfahrene Fachärzte. Sie arbeiten überwiegend als Chef- oder Oberärzte an neurologischen Akut- oder Rehabilitationskliniken. Ehrenamtlich engagieren sie sich für die Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Sie sind Ansprechpartner vor Ort für Selbsthilfegruppen, unterstützen den Aufklärungsauftrag der Stiftung durch Vorträge und stellen sich als Experten für Medienanfragen zur Verfügung. Partnerbüros In Zusammenarbeit mit der Deutschen Schlaganfall-Hilfe betreiben Kliniken, Praxen oder Kommunen sogenannte regionale Partnerbüros. Sie stehen Betroffenen und Angehörigen für eine unterstützende Beratung zur Verfügung, organisieren Informationsveranstaltungen und Aktionen wie Gesundheitschecks. fakten 28 28 regionale Partnerbüros 196 Regionalbeauftragte 6 Selbsthilfe-Landesverbände Alle Adressen finden Sie im Internet: schlaganfall-hilfe.de Hier leisten regionale Partnerbüros der Schlaganfall-Hilfe Aufklärung und Beratung 9 Ja h r e s b er icht 2014 der D eut sc h en Sc h l ag an fal l- H i l f e Notfallwissen Kennen Sie die SchlaganfallSymptome? Jährlich 270.000 Menschen in Deutschland erleiden einen Schlaganfall. Der Schlaganfall ist eine Volkskrankheit, die jeden treffen kann. Wenn er zuschlägt, ist vor allem eines wichtig: Tempo! „Time is brain“, lautet ein Leitspruch der Neurologen. Jede Minute, die nach einem Schlaganfall verstreicht, sterben Gehirnzellen. Deshalb ist es so wichtig, die Symptome eines Schlaganfalls zu kennen und im Notfall schnell und richtig zu handeln, den Notruf 112 zu wählen. Denn: Jeder Schlaganfall ist ein Notfall! Ein Schlaganfall resultiert aus einer Durchblutungsstörung des Gehirns. Er entsteht, wenn hirnversorgende Blutgefäße (Arterien) „verstopft“ sind oder „platzen“. Durch diese Durchblutungsstörung werden die Nervenzellen des Gehirns an der betroffenen Stelle nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und beginnen abzusterben. Je länger ein solcher Vorgang andauert, desto mehr Nervengewebe wird unwiederbringlich zerstört. Für etwa 80 Prozent aller Schlaganfälle ist ein Gefäßverschluss verantwortlich. Er entsteht durch Blutgerinnsel, die entweder mit dem Blutstrom aus anderen Gefäßen „verschleppt“ werden (Embolie) oder direkt „vor Ort“ entstehen (Thrombose) – Mediziner sprechen von einem Hirninfarkt. Seltener entsteht ein Schlaganfall durch Platzen eines Hirngefäßes – hier sprechen Mediziner von einer Hirnblutung. Das Gehirn toleriert Sauerstoff- und Zuckermangel nur für sehr kurze Zeit. Deshalb ist der plötzliche Verschluss einer hirnversorgenden Arterie ein Notfall, der einer raschen und erfahrenen Diagnostik und Therapie bedarf. Andernfalls drohen schwere, oft lebenslange Behinderungen. Das können Anzeichen eines Schlaganfalls sein: Sehstörungen Sprach- und Sprachverständnisstörungen Einseitige Lähmung oder Taubheitsgefühl Schwindel mit Gangunsicherheit Sehr starker Kopfschmerz fakten 270 Tausend 10 270.00 Menschen jährlich erleiden in Deutschland einen Schlaganfall. 112 wählen und im Notfall schnell und richtig handeln! Ja h r e s b e r i c h t 2014 de r D e u t sc h e n Sc h l ag a n fa l l- H i l f e Links: Neu konzipiert – die Einsätze des Risiko-Testkoffers Rechts: 50 deutsche Städte besuchte der Schlaganfall-Infobus, hier in Lemgo im Kreis Lippe Prävention Das Potenzial ist da 70 Prozent aller Schlaganfälle wären vermeidbar, schätzen Neurologen. Die Prävention des Schlaganfalls bietet deshalb enormes Potenzial. Auftakt auf dem Hauptstadtkongress im Juni für die „Initiative Schlaganfallvorsorge“ Die Initiative Schlaganfallvorsorge wurde gemeinsam mit dem Pharma-Unternehmen Pfizer und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) ins Leben gerufen. Sie unterstützt Patienten und Ärzte dabei, Risikofaktoren für Schlaganfälle zu erkennen und wichtige Vorsorgemaßnahmen einzuleiten. Im ersten Schritt wurden zu diesem Zweck zertifizierte Informationsbroschüren über Hausarztpraxen in Umlauf gebracht. Die Aufklärungskampagne „Herzenssache Schlaganfall“ mit dem Pharma-Unternehmen Boehringer Ingelheim tourte mit einem Infobus durch 50 deutsche Städte. Zwischen April und Oktober erreichte sie mehr als 20.000 Besucher. Die Kampagne „Rote Karte dem Schlaganfall“, initiiert von Bayer Healthcare, ging mit neuen Informationsmaterialien bereits ins dritte Jahr. Prominenter Unterstützer war Axel Schulz, Botschafter der Schlaganfall-Hilfe. Der Risiko-Testkoffer der Stiftung wurde in diesem Jahr technisch und inhaltlich komplett überarbeitet. 15 Minuten dauert ein Screening pro Person. Dabei werden vor Ort Blutdruck, Blutzucker und Cholesterin gemessen sowie eine kurze Anamnese erhoben. Aus den Daten erstellt das Programm ein individuelles Risikoprofil und einen umfangreichen Präventionsbericht. Das Gespräch mit dem Arzt oder Gesundheitsberater ergänzt das Angebot. Eingesetzt wird der Koffer in Betrieben und auf öffentlichen Veranstaltungen wie Gesundheitsmessen. Partner für die Einsätze ist die Aktiv Lifestyle Concept GmbH, die in der zweiten Jahreshälfte mit 30 Screeningeinsätzen ca. 1.000 Personen testen konnte. fakten 50 50 deutsche Städte wurden vom Infobus besucht. 20.000 Besucher erreichte die Kampagne in sieben Monaten. 1.000 Personen unterzogen sich einem Check mit dem Risiko-Testkoffer. 5.000 neu entwickelte Broschüren „Risikofaktoren“ wurden produziert. 11 Ja h r es b er icht 2014 de r Deut sc h en Sc h l ag an fal l- H i l f e Nachsorge Das Modell Schlaganfall-Lotsen Birgül Ö. (l.) freut sich über die Unterstützung ihrer Lotsin Petra Tarrach-Rieks. Das Modellprojekt in Ostwestfalen-Lippe Drei Stunden mit der Schlaganfall-Lotsin Seit Ende 2013 läuft das Modellprojekt „Etablierung einer sektorenübergreifenden optimierten Schlaganfall-Versorgung in der Region Ostwestfalen-Lippe“, gefördert durch das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter Nordrhein-Westfalen. Fünf Lotsinnen betreuen derzeit über 300 Patienten in Ostwestfalen-Lippe. Ziel ist es, Schlaganfall-Lotsen fest im Gesundheitssystem zu verankern. Noch in der Akutklinik nimmt ein Lotse den Patienten in sein Betreuungsprogramm auf. Er koordiniert die Versorgung und berät Patienten und deren Angehörige bis zu einem Jahr. „Allein hätte ich das nicht geschafft“, erinnert sich Birgül Ö. an die erste Zeit nach ihrem Schlaganfall. Damals war ihre linke Körperhälfte gelähmt. Jetzt sitzt die 50-Jährige mit der Lotsin Petra Tarrach-Rieks bei einem letzten Hausbesuch zusammen. „Erst habe ich gezögert“, erzählt Birgül Ö., „heute bin ich froh, dass ich zugesagt habe. Man selbst hat in dieser Situation keine Kraft, und meiner Familie ging es fast schlechter als mir, weil sie so traurig war.“ Ein Jahr hat die Lotsin Birgül Ö. begleitet und beraten. „Den Papierkram hätte ich nicht ohne Hilfe geschafft“, sagt die Patientin, „und Frau Tarrach-Rieks hat mir beigebracht, mich zu informieren.“ Auch heute lernt Birgül Ö. dazu. „Sie können auch weiterhin Krankengymnastik beantragen“, erklärt ihr Petra Tarrach-Rieks, „es wäre doch schade, wenn Sie jetzt pausieren, wo Sie gerade so viele Fortschritte gemacht haben.“ Schlaganfall-Lotsen haben folgende Ziele: Therapietreue erhöhen, wiederholte Schlaganfälle verhindern und das Rehabilitationsergebnis verbessern Versorgungsbrüche vermeiden und Patienten und Angehörige auffangen durch Information, Beratung und menschlichen Zuspruch 12 Schlaganfall-Patienten sind in Deutschland im Akutfall und in der Reha gut versorgt. Schwierig hingegen gestaltet sich häufig die Versorgung nach der Entlassung. Es fehlt ihnen an Information und Orientierung, die Therapietreue sinkt. Darunter leidet das Rehabilitationsergebnis und die Sekundärprävention. Ja h r e s b er i c h t 2014 de r D e u t sc h e n Sc h l ag a n fa l l- H i l f e 1. Lotsen-Tagung Schlaganfall im Juni 2014 in Gütersloh fakten 300 300 Patienten werden derzeit von fünf Lotsinnen in Ostwestfalen-Lippe betreut. Das entspricht ca. fünf Prozent der SchlaganfallPatienten in der Region. Petra Tarrach-Rieks ist gelernte Fachkrankenschwester. 87 Schlaganfall-Betroffene betreut sie als Lotsin zurzeit. Sie telefoniert viel, mit Ärzten, Praxen, Kliniken und Patienten. Daneben stehen Besuche in der Akutklinik, während der Reha und bei den Patienten zu Hause an. Jetzt fährt sie weiter in die Rehaklinik nach Bad Oeynhausen. Dort wartet Erika S. auf sie. Diese berichtet Petra Tarrach-Rieks gleich, dass sie wieder laufen könne. In zwei Wochen soll es für sie nach Hause gehen. „Mein Mann baut schon überall Handläufe an“, erzählt die 67-Jährige. „War denn die Wohnberatung schon da, und hatten Sie ein Gespräch mit der Sozialberatung?“, fragt Petra Tarrach-Rieks. Wie immer erkundigt sich die Lotsin, wie es ihrer Patientin geht, denn das psychische Wohlbefinden ist wichtig für die Genesung. Zur Verabschiedung verspricht sie, sich um einen Termin mit der Sozialberatung zu kümmern. Außerdem wird sie mit dem Oberarzt reden, denn Erika S. hat den Wunsch, nach ihrer Entlassung am Zentrum für ambulante Rehabilitation Therapien zu besuchen. „Danke“, sagt Erika S., „ich freue mich auf Ihren Anruf.“ 1. Lotsen-Tagung Schlaganfall Am 17. Juni 2014 kamen auf Einladung der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe erstmals Lotsen-Projekte aus vielen Teilen Deutschlands zur „1. Lotsen-Tagung Schlaganfall“ in Gütersloh zusammen. Zu den 120 Gästen zählten Chefärzte aus Akut- und Rehakliniken, Pflegekräfte und Therapeuten, Krankenkassenvertreter, Sozialarbeiter, Schlaganfall-Lotsen sowie Selbsthilfegruppen-Sprecher. In Deutschland haben sich in den vergangenen Jahren verschiedene regionale Modelle nach Art eines „Schlaganfall-Lotsen“ entwickelt. Die Deutsche Schlaganfall-Hilfe bot diesen Projekten erstmals ein Forum und sorgte für die Vernetzung. Auch im Jahr 2015 soll eine Lotsen-Tagung stattfinden. 13 Ja h r e es s b er icht 2014 der de r Deut D eut sc h en Sc h l ag an fal l- H i l f e Ehrenamt SchlaganfallHelfer sind ein Segen Horst Brandt strahlt. Heute holt der 51-jährige Verler sein behindertengerechtes Dreirad beim Fachhändler ab. Unterstützung bei der Beantragung erhielt er von Patrick Rösemeier. Er ist einer von 21 ehrenamtlichen Schlaganfall-Helfern in Nordrhein-Westfalen. Die ersten ehrenamtlichen Schlaganfall-Helfer sind seit Juni 2014 in Nordrhein-Westfalen aktiv. Sie hatten zuvor die elftägige Ausbildung absolviert. Im Rahmen eines Modellprojekts, das mit Mitteln des Landes NRW gefördert wird, hatten die Hochschule für Gesundheit Bochum und die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe die Ausbildungspläne erarbeitet und die Schulungen durchgeführt. Einer dieser frisch ausgebildeten Schlaganfall-Helfer ist Patrick Rösemeier aus Gütersloh. Den Grund für seinen ehrenamtlichen Einsatz bringt er auf einen einfachen Nenner: „Ich habe Freude daran, Menschen helfen zu können.“ Sein Wissen wendete Rösemeier bei Horst Brandt an. Brandt hatte seinen Schlaganfall vor knapp drei Jahren, im Alter von 48 Jahren. Seitdem ist seine rechte Körperhälfte 14 gelähmt, die rechte Hand kann er im Grunde gar nicht benutzen. Für längere Wege ist er auf einen Rollstuhl angewiesen, und das Sprechen fällt ihm sehr schwer. Seine Frau Andrea kümmert sich liebevoll um den Frührentner. Dabei stieß sie nicht nur in der Anfangszeit auf etliche Fragen und Probleme: „Wie viele Nächte habe ich vor dem PC gehockt, um im Internet die Informationen zu finden, die wir brauchten.“ Sie weiß sehr zu schätzen, dass sie mit „ihrem“ Schlaganfall-Helfer nun viel Unterstützung hat. So wie bei dem neuen Dreirad. Rösemeier traf zusammen mit den Brandts die Auswahl, vermittelte den Kontakt zum Händler und half auch bei der Beantragung. Ein wahrer Segen für das Ehepaar. 21 fakten 21 ehrenamtliche Schlaganfall-Helfer wurden in Nordrhein-Westfalen ausgebildet. Das Projekt endet Mitte 2015 mit einer wissenschaftlichen Auswertung. Ziel es ist, Schlaganfall-Helfer auch in anderen Bundesländern zu etablieren. Ja h r e s b e r i c h t 2014 de r D e u t sc h e n Sc h l ag a n fa l l- H i l f e Selbsthilfe Förderfonds unterstützt besondere Projekte 470 Selbsthilfegruppen verzeichnet das Netzwerk der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Rund 16.000 Menschen erfahren hier Hilfe und helfen anderen. Besondere Projekte unterstützt die Stiftung mit Spendenmitteln aus ihrem Förderfonds Selbsthilfe. Selbsthilfegruppen haben seit 2008 einen gesetzlichen Anspruch auf eine Pauschalförderung durch die Krankenkassen. Damit können die meisten Gruppen ihre laufenden Kosten abdecken. Ergänzend dazu möchte der Förderfonds der Deutschen Schlaganfall-Hilfe den Gruppen besondere Projekte ermöglichen. Therapeutische Projekte werden bevorzugt. Unter Umständen werden auch Anschaffungen gefördert, wenn fakten 93 93 Selbsthilfegruppen stellten 2014 einen Förderantrag. Alle Projekte erfüllten die formalen Voraussetzungen und wurden bewilligt. Die Fördersumme betrug 26.640 Euro. sie zum Beispiel diesen therapeutischen Zwecken dienen. Die Siegener Selbsthilfegruppe für Menschen nach Schlaganfall (Bild unten) erhielt eine anteilige Förderung für ein Notebook. „Damit können wir uns in den Gruppenstunden aktuell im Internet über Entwicklungen zum Schlaganfall informieren, Briefe schreiben und Anträge formulieren“, sagt Gruppensprecher Gerhard Fischbach. Die Selbsthilfegruppe Zwickau finanzierte eine Exkursion in eine ergotherapeutische Praxis in Schweinfurt. Hier konnten die Mitglieder neue, computergestützte Therapien für das Training von Arm und Hand testen. Die Gruppe Walsrode besuchte zur Wiedergewinnung von Selbstsicherheit ein Seminar. Viele Patienten leiden nach dem Schlaganfall an einem eingeschränkten Selbstbewusstsein. Und die Selbsthilfegruppe Schlaganfall & Aphasie Rostock-Lütten veranstaltete ihre Seminartage „Mit Gesang zurück zur Sprache“. Das Singen eröffnet Menschen, deren Sprachzentrum nach einem Schlaganfall gestört ist, ungeahnte Möglichkeiten. 95 Gruppen haben für 2015 einen Förderantrag an die Deutsche Schlaganfall-Hilfe gestellt. Das Fundraising für den Förderfonds 2016 ist bereits angelaufen. Zur Förderung der Projekte ist die Stiftung weiterhin auf Spenden angewiesen. 15 Ja h r e s b er icht 2014 der D eut sc h en Sc h l ag an fal l- H i l f e Aktion Kinder Schlaganfall-Hilfe Noch immer kaum bekannt Mindestens 300 Kinder und Jugendliche erleiden in Deutschland jährlich einen Schlaganfall, ein Drittel davon bereits im Mutterleib oder während der Geburt. Für Eltern ist diese Diagnose ein Schock, denn immer noch ist das Thema kindlicher Schlaganfall kaum bekannt. Ziel der Aktion Kinder Schlaganfall-Hilfe ist eine breit angelegte Information und Beratung betroffener Familien sowie eine Verbesserung der Versorgungssituation. Familien mit einem schlaganfallbetroffenen Kind sollen in einem Netzwerk aus Experten, Therapeuten und Helfern aufgefangen werden. Im Juni richtete die Deutsche Schlaganfall-Hilfe ein Basisseminar und einen Expertenkreis in der Schön Klinik Vogtareuth aus. In Basisseminaren werden Eltern auf die Herausforderung vorbereitet, ein schlaganfallbetroffenes Kind in das Leben zu begleiten. Expertenkreise dienen der Fortbildung von Kinderärzten, um sie für dieses Thema zu sensibilisieren. Besondere Schwerpunkte waren in diesem Jahr Epilepsie nach Schlaganfall und die erste Schlaganfall-Spezialstation für Kinder. 16 An dem Familiencamp in Lobbach bei Heidelberg nahmen im August 32 schlaganfallbetroffene Kinder, ihre Eltern und Geschwister teil. Erstmals gab es einen Gesprächskreis für Alleinerziehende, während die zu zweit angereisten Eltern mit den Therapeuten darüber sprachen, wie man als Paar in schwierigen Situationen zusammenstehen kann. Auch die Geschwisterkinder konnten in einer eigenen Runde über ihre Sorgen sprechen. Seit 2012 ist der erste Schlaganfall-Kinderlotse am Neurologischen Rehabilitationszentrum Friedehorst in Bremen tätig. Rund 200 Familien mit ihrem schlaganfallbetroffenen Kind hat er seitdem beraten und begleitet. Finanziert wird seine Stelle durch Spendenmittel der Stiftung. Die Aktion Kinder Schlaganfall-Hilfe erhielt 2014 eine Förderzusage vom RTL-Spendenmarathon. Die gesamte beantragte Summe (279.000 Euro) wurde vom Kuratorium der „Stiftung RTL – Wir helfen Kindern“ bewilligt. Von dem Geld wird die Musiktherapie am Neurologischen Rehabilitationszentrum Friedehorst und in der Schön Klinik Vogtareuth weiter ausgebaut. Die Deutsche Schlaganfall-Hilfe fördert außerdem eine Arztstelle an der Universitätskinderklinik Münster. fakten 200 200 Familien mit einem schlaganfallbetroffenen Kind berät der SchlaganfallKinderlotse. Ja h r e s b e r i c h t 2014 de r D e u t sc h e n Sc h l ag a n fa l l- H i l f e Junger Mensch und Schlaganfall Mitten aus dem Leben gerissen Rund 14.000 Männer und Frauen unter 50 Jahren trifft jährlich in Deutschland ein Schlaganfall. Die Betroffenen werden mitten aus dem Leben gerissen. Zu den gesundheitlichen Problemen können Schwierigkeiten bei der Berufswahl kommen oder berufliche Veränderungen anstehen. Auch Lebensinhalte wie Familie oder Partnerschaft werden beeinflusst. Das Programm „Junger Mensch und Schlaganfall“ schafft Informations-, Beratungs- und Hilfsangebote, die die Lebenssituation der Betroffenen berücksichtigen und den besonderen Bedarf dieser Zielgruppe und ihrer Partner/ Familien abdecken. Ende 2014 gab es bereits 24 spezielle Selbsthilfegruppen für jüngere Betroffene. Anfang April trafen sich Vertreter von elf Gruppen in Gütersloh zu einem Sprechertreffen. Auf dem Programm standen der Austausch untereinander, die Arbeit der Schlaganfall-Lotsinnen und die Sekundärprävention. Unterstützt wurde die Stiftung dabei vom Sankt Elisabeth Hospital Gütersloh. 51 Betroffene und 14 Angehörige nahmen am dreitägigen Erfahrungsaustausch „Junger Mensch und Schlaganfall“ teil, der im Juni bei Heidelberg stattfand. Verstehen und Kommunikation waren die Kernthemen der Tagung. In den freien Stunden stand für die Teilnehmer der zwanglose Austausch im Vordergrund. Entlang 24 fakten 24 spezielle Selbsthilfegruppen für junge Betroffene gab es 2014. 14.000 Männer und Frauen unter 50 Jahren trifft jährlich in Deutschland der Schlaganfall. einer Informationsstraße beantworteten Experten Fragen zur beruflichen Wiedereingliederung. Auch die Workshops standen ganz im Zeichen der Kommunikation: Die therapeutische Leiterin einer Klinik zeigte auf, wie Wünsche geäußert und Rechte eingefordert werden können, und eine Kommunikationstrainerin bot einen Flirtworkshop. In den Pausen sorgte eine Theaterpädagogin für Bewegung, Entspannung und Lacher. Wichtige Anlaufpunkte für junge Betroffene waren das Webportal und der Facebook-Auftritt der Stiftung. Ein wöchentlicher E-Mail-Newsletter sowie der zweimal jährlich erscheinende Projektbericht lieferten regelmäßig Informationen. Über Infobriefe, Rundmails und Telefonate wurden 1.600 junge SchlaganfallPatienten erreicht. Jung, cool, zuversichtlich – doch beim Erfahrungsaustausch wird deutlich, welch große Probleme junge Betroffene haben 17 Ja h r es b er icht 2014 de r Deut sc h en Sc h l ag an fal l- H i l f e Service- und Beratungszentrum „Wir schaffen Orientierung“ Seit 2002 bietet die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe Interessierten, Betroffenen und ihren Angehörigen Service und Beratung. Seit dem ersten Tag dabei ist Petra Heidbrink. Frau Heidbrink, welche Informationen können Anrufer von Ihnen erwarten? So verschieden Menschen sind, so individuell sind ihre Fragen. Wir versuchen immer, eine Antwort zu finden. Wenn wir das nicht können, dann vermitteln wir Ansprechpartner. Häufig sind die Gespräche sehr emotional. Da helfen wir mit einem offenen Ohr. Zusammengefasst kann man sagen: Wir informieren und schaffen Orientierung. Wie kann man sich darüber hinaus informieren? Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe bietet Informationsmaterial rund um das Thema Schlaganfall an. Das kann man im Online-Shop auf unserem Portal oder auch telefonisch bei uns bestellen. 18 Ellen Singendonk, Petra Heidbrink und Ruth Losch (von links) nehmen die Anrufe im Service- und Beratungszentrum entgegen Trauen sich Ratsuchende, Sie mehr zu fragen als den Arzt? Oft sind Patienten oder Angehörige beim Arzt sehr aufgeregt oder haben Hemmungen, ihre Fragen zu stellen. Dann arbeiten wir im Gespräch gemeinsam auf, was sie nicht verstanden haben. Glücklicherweise sind wir in der besonderen Position, dass wir uns für jeden Anrufer Zeit nehmen können. Was gefällt Ihnen an der Arbeit im Service- und Beratungszentrum? Bei uns weiß man nie, was der nächste Anruf bringt. Das ist eine Herausforderung, der ich mich gerne stelle. Mittlerweile bin ich aufgrund der vielfältigen Fragestellungen zur Recherchekönigin geworden. Außerdem mag ich an meiner Tätigkeit, dass ich immer direktes Feedback vom Gesprächspartner bekomme. Wenn der Anrufer am Ende eines Gesprächs zufrieden ist, dann bin ich es auch. fakten 8.300 8.300 Telefonate nahmen die Beraterinnen 2014 entgegen. 9.000 schriftliche Anfragen und 4.400 Broschürenanforderungen beantworteten sie. Ja h r e s b e r i c h t 2014 de r D e u t sc h e n Sc h l ag a n fa l l- H i l f e Stroke Units Erfolgsfaktor Kompetenz 263 zertifizierte Stroke Units 53 regionale Stroke Units 100 überregionale Stroke Units 10 telemedizinisch vernetzte Stroke Units fakten 263 Die Zahl der zertifizierten Stroke Units in Deutschland stieg im Jahr 2014 von 253 auf 263. Immer weniger Menschen müssen in Deutschland an einem Schlaganfall versterben. Wichtigster Grund dafür ist eine kompetente Akutversorgung auf Stroke Units (Schlaganfall-Spezialstationen). „Time is brain“, lautet der Leitspruch von Neurologen nach einem Schlaganfall. Je früher die Therapie einsetzt, desto besser ist die Prognose für den Patienten. Stroke Units zeichnen sich aus durch speziell qualifiziertes Personal, die gute Zusammenarbeit des Teams und eine sehr gute technische Ausstattung. Das gewährleistet eine schnelle Diagnose und entsprechende Akuttherapie. Die frühe Mobilisation und Frührehabilitation des Patienten durch Therapeuten bereits auf der Stroke Unit verringern bleibende Beeinträchtigungen. Nationale Untersuchungen und internationale Studien belegen den Erfolg des Konzepts. Die Zahl der zertifizierten Stroke Units ist in den vergangenen Jahren beständig gewachsen. Inzwischen kann man in Deutschland von einer nahezu flächendeckend guten Akutversorgung des Schlaganfalls sprechen. Die Partner im Zertifizierungsverfahren sind die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft als ärztliche Fachgesellschaft, die Deutsche Schlaganfall-Hilfe und die akkreditierte Zertifizierungsgesellschaft LGA InterCert GmbH, Nürnberg. 19 Ja h r e s b er icht 2014 der D eut sc h en Sc h l ag an fal l- H i l f e Medienarbeit Mehr Menschen erreicht RTL-Frontfrau Frauke Ludowig unterstützte die Jubiläumskampagne „Schlaganfall kann jeden treffen!“ von Stiftungspräsidentin Liz Mohn Die Sender der RTL Gruppe strahlten den Aufklärungsspot der Deutschen Schlaganfall-Hilfe im vergangenen Jahr kostenlos aus. In 382 Ausstrahlungen erreichte er insgesamt 131 Millionen Zuschauer. Hervorzuheben in der Pressearbeit waren die beiden jährlichen Aktionstage. Die redaktionelle Berichterstattung rund um den „Tag gegen den Schlaganfall“ am 10. Mai erreichte 78,4 Millionen Menschen über alle Medien (Online, Print, TV und Hörfunk). Der Welt-Schlaganfalltag am 29. Oktober erzielte eine Resonanz von 34,8 Millionen Rezipienten. Der Welt-Hypertonietag (10,2 Mio.) war neben den Schlaganfall-Aktionstagen der erfolgreichste Anlass für eine Berichterstattung über die Stiftung. Auf großes Medieninteresse stieß darüber hinaus unser Pressegespräch an der Hochschule für Gesundheit Bochum zur Vorstellung des Projekts „Ehrenamtliche Schlaganfall-Helfer“. Die Medienpräsenz der Deutschen Schlaganfall-Hilfe legt 2014 erneut zu. Erfreulich neben der redaktionellen Berichterstattung war die hohe Präsenz des TV-Spots „Schlaganfall kann jeden treffen!“. An drei auch medial erfolgreichen Aufklärungskampagnen mit starken Partnern war die Deutsche Schlaganfall-Hilfe 2014 beteiligt. Die „Initiative Schlaganfall-Vorsorge“ gemeinsam mit dem Pharma-Unternehmen Pfizer und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen startete auf dem Hauptstadtkongress im Juni. Der Infobus zur „Herzenssache Schlaganfall“ von Boehringer Ingelheim tourte zwischen Mai und Oktober erfolgreich über die Marktplätze der Republik. Und die Kampagne „Rote Karte dem Schlaganfall“ von Bayer Heathcare ging mit neuen Infomaterialien und einer Pressekonferenz in ihr drittes Jahr. fakten Medienresonanz der Deutschen Schlaganfall-Hilfe 2014 Kanäle BeiträgeRezipienten (in Mio.) Online-Medien1984 Print-Medien996 TV/Hörfunk219 Summe3199 20 548 87 55 690 Ja h r e s b e r i c h t 2014 de r D e u t sc h e n Sc h l ag a n fa l l- H i l f e 20 fakten Schlaganfall-App Ein mobiler Notfall-Begleiter Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe bietet seit 2014 eine kostenlose App an, um Informationen zur Schlaganfall-Erkennung und Erste-Hilfe-Tipps im Notfall überall verfügbar zu machen. Mehr als 20.000 Nutzer luden die App im ersten Jahr bereits auf ihr Smartphone oder Tablet. Tausend Über 20.000 Downloads bis Ende 2014. 190 Medienberichte mit 34 Millionen Lesern, Zuschauern und Hörern. Die App funktioniert wie ein mobiler Notfall-Begleiter, mit der auch Laien einen Schlaganfall-Verdacht schnell überprüfen und den Notruf auslösen können. Der sogenannte FAST-Test erklärt anschaulich, wie mit einfachen Aufgaben ein Verdacht auf Schlaganfall überprüft werden kann. Dieser Test ist auf Deutsch, Englisch und Türkisch verfügbar, ebenso wie eine Audiobegleitung. Damit im Notfall schnell gehandelt werden kann, ist ein Notruf mittels eines einzigen Tastendrucks möglich. Zusätzlich zur Notfall-Funktion erhält der App-Nutzer aktuelle Nachrichten der Schlaganfall-Hilfe und kann auf ein umfangreiches Wissen sowie hilfreiche Checklisten und Fragebögen zum Schlaganfall zurückgreifen. Auch eine Online-Spende oder das Versenden einer Charity-SMS ist über die App möglich. Bundesweit wurde in zahlreichen Medien über die App berichtet. Weitere Informationen zur App unter schlaganfall-hilfe.de/app. Die App ist kostenlos erhältlich im Apple Store bzw. Google Play Store unter dem Stichwort „Schlaganfall-Hilfe“. Notruf per Fingerdruck – jeder Der FAST-Test geschieht unter Anleitung Vom Videospot bis zur Checkliste – alle Infos Schlaganfall ist ein Notfall per Bild und (Audio-)Text rund um den Schlaganfall 21 Ja h r e s b er icht 2014 der D eut sc h en Sc h l ag an fal l- H i l f e „Ich widme diesen Preis meiner Ehefrau Simone.“ Harald Viestenz aus Ueckermünde in Mecklenburg-Vorpommern gab seinen Job auf, um seine schwer beeinträchtigte Frau zu betreuen. „Diese Auszeichnung ist für mich eine sehr große Ehre und Anerkennung.“ Oliver Raach aus Pfronstetten in Baden-Württemberg engagiert sich ehrenamtlich für Menschen mit Behinderungen. „Durch den Schlaganfall habe ich erfahren, was wirklich wichtig ist im Leben.“ Motivationspreis „SchlaganfallHelden“ ausgezeichnet Mit dem Motivationspreis zeichnete die Deutsche Schlaganfall-Hilfe Menschen aus, die sich vorbildlich im Kampf gegen den Schlaganfall engagieren. Viele von ihnen standen erstmals im Rampenlicht, ihre Geschichten verbreiteten Gänsehaut-Atmosphäre. 22 Marina Fraas aus Helmbrechts in Bayern absolvierte nach langer Rehabilitation ein Psychologie-Studium. Schlaganfall-Betroffene, Selbsthilfegruppen, Ärzte und Kliniken aus ganz Deutschland konnten ihre persönlichen Schlaganfall-Helden für den Preis nominieren. Insgesamt 15 Preise verlieh die Schlaganfall-Hilfe in den vier Kategorien Betroffene, Unterstützer, Selbsthilfegruppen und Kinder. „Für mich sind es die wahren Helden unserer Gesellschaft“, sagt Stiftungspräsidentin Liz Mohn über die Preisträger. „Jede Geschichte zeigt auf ihre Art, dass es sich lohnt, auch in schweren Lebenslagen nicht den Optimismus zu verlieren.“ Ja h r e s b er e r i c h t 2014 de r D e u t sc h e n Sc h l ag a n fa l l- H i l f e Charity-Events „Das Schöne mit dem Guten verbinden“ … so lautet ein Motto von Stiftungspräsidentin Liz Mohn. Auch 2014 folgten engagierte Menschen diesem Aufruf und organisierten verschiedene Veranstaltungsformate zur Unterstützung der Deutschen Schlaganfall-Hilfe. Hier ein kleiner Auszug … KunstSterne-Auktion Liz Mohn und Bertelsmann-Vorstand Dr. Thomas Rabe waren Gastgeber der Kunst- 207.000 Euro kamen bei einer Kunstauktion im März zusammen. Acht international renommierte Künstler hatten an der Auktion mitgewirkt: Horst Antes, Stephan Balkenhol, Heinz Mack, Otto Piene, Fabrizio Plessi, Günther Uecker, Peter Schubert und Christopher Lehmpfuhl. Die Initiative kam vom internationalen Medienunternehmen Bertelsmann, zahlreiche weitere Partner unterstützten die Aktion. Sterne-Auktion Rosenball Mehr als 500 namhafte Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft kamen im Mai auf Einladung von Liz Mohn und des Bertelsmann-Vorstandsvorsitzenden Thomas Rabe zum 11. Rosenball ins Berliner Hotel InterContinental. Im Mittelpunkt des Abends standen schlaganfallbetroffene Kinder. Westfalen-Blatt-Leser zeigen Herz 76.390 Euro für die Aktion Kinder Schlaganfall-Hilfe – das ist der stolze Erlös einer Spendenaktion des Bielefelder Westfalen-Blatts im November und Dezember. Unter dem Titel „Leser zeigen Herz“ berichtete das Westfalen-Blatt zwei Monate lang über den kindlichen Schlaganfall und forderte Leser zu Spenden auf. Mit dem Erlös finanzierte die Stiftung ein hochauflösendes Ultraschallgerät für die Unikinderklinik Münster. Münstarity 500 Gäste erlebten im September im Münsteraner Club „Heaven“ einen abwechslungsreichen Gala-Abend, moderiert von RTL-Frontfrau Frauke Ludowig. Höhepunkt des Programms von Initiatorin Trixie Bannert war eine Modenschau von Guido Maria Kretschmer. Dr. Brigitte Mohn, Kuratoriumsvorsitzende der Deutschen Schlaganfall-Hilfe, nahm am Ende der Veranstaltung Spendenschecks im Wert von 60.000 Euro zugunsten der Aktion Kinder Schlaganfall-Hilfe entgegen. Für einen Abend den Schlaganfall vergessen: Weltstar Anastacia macht Jule (li.) und Karlotta (beide 14) beim Rosenball Mut Christian Althoff (li.) und André Best überreichen Liz Mohn den Scheck des Westfalen-Blatts Frauke Ludowig, Dr. Brigitte Mohn und Guido Maria Kretschmer bei der MÜNSTARITY 2014 23 Ja h r es b er icht 2014 de r Deut sc h en Sc h l ag an fal l- H i l f e Bilanz zum 31. Dezember 2014 Aktiva 2014 (in €) 2013 (in €) A. Anlagevermögen 1. Immaterielle Vermögensgegenstände 106.439,00 168.749,00 2. Sachanlagen 174.163,00 144.985,00 60.684.910,24 52.439.267,04 60.965.512,24 52.753.001,04 35.869,37 62.426,75 680.180,16 690.802,46 3. Finanzanlagen Summe B. Umlaufvermögen 1. Vorräte 2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 3. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten Summe C. Rechnungsabgrenzungsposten Summe Aktiva Treuhandvermögen „Ulrike und Wilfried Osthus-Stiftung“ Passiva 2.143.721,61 8.958.472,98 2.859.771,14 9.711.702,19 11.041,17 1.121,83 63.836.324,55 62.465.825,06 51.408,87 52.272,26 2014 (in €) 2013 (in €) A. Eigenkapital I. Stiftungskapital 53.415.714,75 53.414.714,75 77.493,96 77.493,96 53.493.208,71 53.492.208,71 183.906,31 176.623,15 2. Rücklage gemäß § 62 Abs. 1 Nr. 3 AO (vormals § 58 Nr. 7a AO) 5.112.000,00 4.512.000,00 Summe 5.295.906,31 4.688.623,15 III. Umschichtungsergebnisse 1.391.924,03 1.245.963,57 1. Grundstockvermögen einschließlich Zustiftungen 2. Zuführungen aus der Ergebnisrücklage Summe II. Ergebnisrücklagen 1. Rücklage gemäß § 62 Abs. 1 Nr. 1 AO (vormals § 58 Nr. 6 AO) IV. Mittelvortrag B. Noch nicht verbrauchte Spendenmittel C. Rückstellungen D. Verbindlichkeiten E. Rechnungsabgrenzungsposten Summe Passiva Treuhandverbindlichkeiten „Ulrike und Wilfried Osthus-Stiftung“ 315.015,83 312.735,23 122.589,03 2.579.447,00 2.404.048,00 303.581,44 146.469,77 0,00 50.907,00 63.836.324,55 62.465.825,06 51.408,87 52.272,26 2014 (in €) 2013 (in €) 1. Erträge 4.870.521,60 6.548.768,06 2. Aufwendungen 3.972.771,98 4.268.146,23 3. Jahresüberschuss/-fehlbetrag 897.749,62 2.280.621,83 4. Ergebnisvortrag aus dem Vorjahr 315.015,83 -459.878,12 49.317,56 25.823,24 Gewinn-und-Verlust-Rechnung 5. Entnahmen aus sonstigen Ergebnisrücklagen 656.600,72 549.530,70 7. Entnahmen aus dem Posten Umschichtungsergebnisse 4.200,00 54.828,84 8. Einstellungen in den Posten Umschichtungsergebnisse 150.160,46 1.036.849,26 9. Ergebnisvortrag 459.521,83 315.015,83 6. Einstellungen in sonstige Ergebnisrücklagen 24 459.521,83 Ja h r e s b er i c h t 2014 de r D e u t sc h e n Sc h l ag a n fa l l- H i l f e Kommentar Bilanzsumme Gegenüber dem Vorjahr 2013 ist die Bilanzsumme um rd. 1.370 T€ gestiegen. Die wesentlichen Änderungen auf der Aktivseite der Bilanz betreffen eine Zunahme bei den Wertpapieren des Anlagevermögens mit +8.246 T€. Die Zunahme ist durch eine Veränderung (Umschichtung) der liquiden Finanzmittel in Fondsanteile begründet. Die Passivpositionen mit den signifikanten Änderungen sind – wie in der Vorperiode – in der Bilanzposition „Eigenkapital“ aufgeführt. Im Wesentlichen ergibt sich die positive Veränderung durch gegenüber der Vorperiode höhere Ergebnisrücklagen von rd. 607 T€ sowie einen um 190 T€ höheren Sonderposten für noch nicht satzungsgemäß verwendete Spenden. Kommentar Aktiva Kommentar Passiva A. Anlagevermögen 1. Immaterielle Vermögensgegenstände: Zugänge im Geschäftsjahr 2014 sind nur in geringem Umfang mit 17 T€ für Lizenzen und Filme erfolgt. Bedingt durch die vorgenommenen Abschreibungen weist diese Position einen um 63 T€ geringeren Bestand gegenüber dem Vorjahr aus. 2. Sachanlagen: Bei der Betriebs- und Geschäftsausstattung sind im Geschäftsjahr 2014 Anschaffungen (67 T€) im Wesentlichen im Bereich der IT-Hardware (56 T€) erfolgt. Die planmäßige Abschreibung beträgt 38 T€. 3. Finanzanlagen: Wesentlicher Posten der Finanzanlagen bilden die Wertpapiere des Anlagevermögens. Die Wertpapiere des Anlagevermögens spiegeln im Kern das verwaltete Stiftungskapital wider. Zum Bilanzstichtag betrugen die Wertpapiere des Anlagevermögens insges. 60,6 Mio. € und somit 8,2 Mio. € mehr als im Vorjahr. Zum Bilanzstichtag bestehen stille Reserven in Höhe von rd. 2,4 Mio. €. Die Beteiligungen sind mit insgesamt 101 T€ unverändert zum Vorjahr. Diese betreffen die 75%-ige Beteiligung an der Hermann Windeck GmbH, Düsseldorf (Windeck GmbH). A. Eigenkapital: 1.Das Stiftungskapital setzt sich aus dem Errichtungskapital in Höhe von 246 T€ und dem zum 31.12.2014 ausgewiesenen Zustiftungskapital von 53,2 Mio. € sowie Zuführungen aus der Ergebnisrücklage von 77 T€ zusammen. Per 31.12.2014 beträgt das Stiftungskapital der Stiftung somit 53,5 Mio. €. 2.Bei den Ergebnisrücklagen ist in Summe eine leichte Netto-Zuführung zur zweckgebundenen Rücklage gemäß § 62 Abs.1 Nr. 1 AO in Höhe von rd. 7 T€ erfolgt. 3.Die freie Rücklage des § 62 Abs. 1 Nr.3 AO beträgt durch eine Erhöhung um 600 T€ nunmehr 5.112 T€. 4.Umschichtungsergebnisse: Die unter der Position Finanzanlagen bereits erläuterte Veränderung der Anlage der Wertpapiere des Anlagevermögens hat im Geschäftsjahr 2014 zur Realisierung stiller Reserven in Höhe von 132 T€ geführt. Die daraus resultierenden Gewinne unterliegen nach den Vorgaben der AO nicht der zeitnahen Mittelverwendung und sind dementsprechend in den Posten „Umschichtungsergebnisse“ eingestellt worden. B. Umlaufvermögen 1.Die Vorräte an fertigen Erzeugnissen betreffen überwiegend die Schutzengel, die seit 2012 hergestellt und vertrieben werden. Weitere Gegenstände der fertigen Erzeugnisse bilden die verschiedenen Publikationen der Stiftung, die für die satzungsgemäßen Zwecke eingesetzt werden. Der Bestand an unfertigen und fertigen Erzeugnissen hat sich gegenüber dem Vorjahr um rd. 27 T€ verringert und beträgt somit 36 T€. 2.Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind gegenüber dem Vorjahr leicht um insgesamt 10 T€ gesunken. 3.Der Bestand an liquiden Mitteln und Guthaben bei Kreditinstituten ist von 8.958 T€ im Abschluss 2013 um 6.814 T€ abgebaut worden. Der Abbau ist auf eine Umschichtung der liquiden Mittel auf den Geldmarktkonten in die Finanzanlagen (Fondsanteile) zurückzuführen. B. Noch nicht verbrauchte Spendenmittel Ausgewiesen werden entsprechend der Stellungnahme zur Rechnungslegung des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW) RS HFA 21 die noch nicht verwendeten zweckgebundenen Spenden ohne Rückzahlungsverpflichtung. Im Berichtsjahr wurden 18 T€ aufgrund satzungsgemäßer Verwendung zugunsten der Spenden ertragswirksam aufgelöst. Die Zuführung des Geschäftsjahres beläuft sich auf 208 T€. C.Rückstellungen Schwerpunkt der Rückstellungen bilden die sonstigen Rückstellungen. Diese belaufen sich im Geschäftsjahr 2014 auf 2.026 T€. Davon sind allein 1.601 T€ Rückstellungen für Leibrenten, für die die Stiftung als Alleinerbin zur Zahlung verpflichtet ist, die zwei hinterbliebenen Personen als lebenslange Leibrenten zu gewähren sind. D.Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen „Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen“ mit rund 233 T€. Diese betreffen hauptsächlich Aufwendungen aus Projekten der Stiftung. 25 Ja h r es b er icht 2014 de r Deut sc h en Sc h l ag an fal l- H i l f e Erfolgsrechnung Ideeller Bereich 2014 (in €) 2013 (in €) 1. Spendenerträge 1.229.188,12 1.218.569,88 1.059.787,59 1.099.541,77 davon zweckgebunden 353.163,82 204.962,40 davon Sonderposten „noch nicht verbrauchte Spendenmittel“ -183.763,29 -85.934,29 1.257.534,93 1.930.273,67 3. Bußgelder 161.840,00 79.940,00 4. Sonstige Erträge 274.781,53 598.752,92 davon frei 2. Förderungszuwendungen -2.722.609,89 -2.893.674,61 davon Personalaufwendungen -1.375.896,05 -1.507.298,47 davon Sachaufwendungen -1.346.713,84 -1.386.376,14 -359.778,21 -493.315,13 5. Aufwendungen zur Erfüllung der satzungsgemäßen Zwecke 6. Verwaltungsaufwendungen davon Personalaufwendungen -153.977,95 -128.521,34 davon Sachaufwendungen -205.800,26 -364.793,79 -497.172,53 -593.685,27 davon Personalaufwendungen -154.863,89 -187.110,53 davon Sachaufwendungen -342.308,64 -406.574,74 8. Sonstige Aufwendungen -149.052,44 -43.989,16 9. Ergebnis des ideellen Bereichs -805.268,49 -197.127,70 Wirtschaftsbereich 2014 (in €) 10. Umsatzerlöse aus wirtschaftlichen Betrieben 421.913,53 195.310,68 57.467,30 35.896,56 364.446,23 159.414,12 7. Werbeaufwendungen (Werbung und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit) davon Zweckbetrieb davon wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb -26.557,38 12.478,40 -122.643,04 -96.383,35 davon Personalaufwendungen Zweckbetrieb -11.158,00 0,00 davon Sachaufwendungen Zweckbetrieb -28.001,63 -35.215,05 davon Personalaufwendungen wGB -28.094,67 -18.000,00 davon Sachaufwendungen wGB -55.388,74 -43.168,30 13. Ergebnis des wirtschaftlichen Bereichs 272.713,11 111.405,73 Finanzbereich 2014 (in €) 11. Sonstige Aufwendungen/Erträge 12. Aufwendungen aus wirtschaftlichen Betrieben 2013 (in €) 89.888,00 133.264,00 1.271.305,40 1.278.069,46 132.482,98 1.036.849,26 40.115,65 65.259,79 18. Abschreibungen auf Finanzanlagen -4.200,00 -54.828,84 19. Zuschreibungen auf Finanzanlagen 18.028,84 0,00 20. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -99.530,45 -102.073,56 1.448.090,42 2.356.540,11 14. Sponsoring 15. Erträge aus anderen Wertpapieren 16. Erträge aus Vermögensumschichtungen 17. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 21. Ergebnis des Finanzbereichs 26 2013 (in €) Ja h r e s b er i c h t 2014 de r D e u t sc h e n Sc h l ag a n fa l l- H i l f e Steueraufkommen 22. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 23. Sonstige Steuern Ergebnisverwendung 2014 (in €) 2013 (in €) -17.682,03 9.901,00 -103,39 -97,31 2014 (in €) 2013 (in €) 24. Jahresüberschuss 897.749,62 2.280.621,83 25. Mittelvortrag aus Vorjahren 315.015,83 -459.878,12 49.317,56 25.823,24 -656.600,72 -549.530,70 26. Entnahme aus sonstigen Ergebnisrücklagen 27. Einstellungen in Rücklagen davon zweckgebunden gemäß § 62 Abs. 1 Nr. 1 AO davon frei gemäß § 62 Abs. 1 Nr. 3 AO 28. Entnahme aus dem Posten Umschichtungsergebnisse 29. Einstellung in den Posten Umschichtungsergebnisse 30. Mittelvortrag -56.600,72 -137.530,70 -600.000,00 -412.000,00 4.200,00 54.828,84 -150.160,46 -1.036.849,26 459.521,83 315.015,83 Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Geschäftsjahr 2014 Um eine größtmögliche Transparenz bezüglich der Erträge und Aufwendungen der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zu schaffen, erfolgt in der Erfolgsrechnung die Gliederung in die Funktionsbereiche „Ideeller Bereich“, „Wirtschaftsbereich“, „Finanzbereich“ und „Steueraufkommen“. Bei den die Erfolgsrechnung ergänzenden Aufwands- und Ertragsdarstellungen erfolgt keine separate Abbildung oben genannter Bereiche, sodass sich daraus zur Erfolgsrechnung ein abweichendes Zahlenwerk zeigen kann. Überblick Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe ist spendensammelnd tätig. Die Projektarbeit der Stiftung wird neben den Erträgen aus der Vermögensbewirtschaftung des Stiftungskapitals (1,3 Mio. €, Vorjahr 1,3 Mio. €) aus Spenden finanziert. Im Berichtsjahr werden insgesamt Erträge von 4,9 Mio. € (Vorjahr 6,5 Mio. €) ausgewiesen. Denen stehen Aufwendungen von 4,0 Mio. € (Vorjahr 4,2 Mio. €) gegenüber. Dementsprechend ergibt sich ein Jahresergebnis von 0,9 Mio. € (Vorjahr 2,3 Mio. €). Mitarbeiter Als operativ tätige Stiftung erfüllt das Personal die Umsetzung der satzungsgemäßen Zwecke. Zum Ende des Geschäftsjahres 2014 betrug der durchschnittliche Personalbestand 32 Personen (Vorjahr: 34 Personen). Durch die Veränderung des Personalbestandes aufgrund nicht besetzter Planstellen liegt der Personalaufwand um 109 T€ unter dem Vorjahreswert. Einmalige Sonderbelastungen fielen im Gegensatz zum Geschäftsjahr 2013 nicht an. Erträge „Ideeller Bereich“ Die Spendenerträge in Höhe von 1,2 Mio. € der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe befinden sich auf dem Vorjahresniveau. Die Förderungszuwendungen von 1,3 Mio. € setzen sich im Wesentlichen aus Zuwendungen anderer gemeinnütziger Körperschaften und Zuwendungen der öffentlichen Hand zusammen. Durch höhere Zuweisungen seitens der Gerichte liegen die Erträge aus Bußgeldern um 82 T€ über dem Vorjahr. Niedrigere Zuflüsse aus Vermächtnissen (0,1 Mio. €, im Vorjahr 0,5 Mio. €) haben zu der Reduzierung der sonstigen Erträge geführt. Aufwendungen „Ideeller Bereich“ Der Personalaufwand zur Erfüllung der satzungsgemäßen Zwecke liegt hier 131 T€ unter dem Vorjahreswert, da Planstellen nicht ganzjährig besetzt worden sind. Die Sachausgaben zur Erfüllung der satzungsgemäßen Zwecke sind im Vergleich zum Vorjahr gering um 40 T€ zurückgegangen. Einsparungen sind im Bereich der satzungsgemäßen Kampagnen-, Bildungs- und Aufklärungsarbeit erfolgt, durch Drittmittel-Refinanzierungen sind die Aufwände für Projekte im Bereich Integrierte Versorgung und des Projektes Aktion Kinder-Schlaganfall-Hilfe erhöht worden. 27 Ja h r es b er icht 2014 de r Deut sc h en Sc h l ag an fal l- H i l f e Die Verwaltungsaufwendungen liegen in Summe 134 T€ unter dem Vorjahreswert. Der Personalaufwand hat sich im Vergleich zum Vorjahr um rund 25 T€ erhöht, da eine neue Planstelle geschaffen worden ist. Im Gegensatz zum Vorjahr sind keine Sonderaufwendungen für externe Beratungen angefallen, sodass die Sachkosten um insgesamt 159 T€ reduziert sind. Die Aufwendungen für Werbung und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit sind im Geschäftsjahr 2014 um 97 T€ reduziert. Durch nicht ganzjährig besetzte Planstellen ist der Personalaufwand um rund 32 T€ geringer ausgefallen. Durch die fehlende Personalressource sind keine zusätzlichen Spenderbindungsmaßnahmen erfolgt und somit ist der Sachaufwand um 64 T€ reduziert worden. Die Abwicklung von Erbschaften ist unter sonstigen Aufwendungen dargestellt. Im Geschäftsjahr ist erhöhter Aufwand zu einer Erbschaft aus den Vorjahren entstanden und hat zu einer Erhöhung von 105 T€ geführt. Erträge/Ergebnis „Wirtschaftsbereich“ Die Umsatzerlöse aus wirtschaftlichen Geschäftsbetrieben und Zweckbetrieben liegen im Geschäftsjahr 2014 mit 227 T€ deutlich über dem Vorjahreswert. Die erhöhten Einnahmen aus dem Zweckbetrieb – neben den Informations- und Aufklärungspublikationen – sind auf eine durchgeführte Tombola und den Einsatz des Risiko-Testkoffers zurückzuführen. Die Erlöse im wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb setzen sich im Wesentlichen aus erhöhten Unternehmenskooperationen und dem Vertrieb des Schutzengels der „Aktion Kinder Schlaganfall-Hilfe“ zusammen. Aufwendungen „Wirtschaftsbereich“ Die Aufwendungen betreffen sowohl bei den Personal- als auch den Sachaufwendungen die Kosten für die Erstellung der Informationsmaterialien und Publikationen der Stiftung, Aktivitäten im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung, der Materialbeschaffung, Produktion und Vertrieb der Schutzengel und für Unternehmenskooperationen. Insgesamt liegen die Aufwendungen um 26 T€ über dem Vorjahreswert. Finanzbereich Im Berichtsjahr sind die Sponsoringeinnahmen um 43 T€ gesunken. Weitere Erträge aus Kooperationen entfielen auf den Wirtschaftsbereich. 28 Die Erträge aus Wertpapieren sind trotz der allgemeinen Finanzmarktentwicklung nur um 7 T€ reduziert. Aus der Veräußerung von Fondsanteilen haben sich Umschichtungserträge von 132 T€ ergeben. Die Wertpapiere des Anlagevermögens sind ausschließlich in aktiv gemanagten Spezialfonds angelegt. Steueraufkommen Die Ertragssteuern (18 T€) setzen sich aus der Körperschaftssteuer inkl. Solidaritätszuschlag und Gewerbesteuer für das Geschäftsjahr 2014 (24 T€) sowie dem Erstattungsanspruch aus Vorjahren (-6 T€) zusammen. Ergebnisverwendung Aus der Rücklage gemäß § 62 Abs.1 Nr. 1AO ist eine Entnahme in Höhe von 49 T€ erfolgt und 56 T€ sind neu zugeführt worden. In die freie Rücklage sind gemäß § 62 Abs. 1 Nr. 3 AO 600 T€ eingestellt worden. Den Umschichtungsergebnissen wurden 4 T€ aufgrund von Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Grundstockvermögens einschließlich Zustiftungen entnommen. Aufgrund der Zuschreibungen von 18 T€ sowie der realisierten stillen Reserven (Kursgewinne) von 132 T€ wurden 150 T€ den Umschichtungsergebnissen zugeführt. Per Saldo ergibt sich ein Mittelvortrag für 2014 in Höhe von 460 T€. Noch nicht verbrauchte Spendenmittel Ausgewiesen werden entsprechend IDW RS HFA 21 erhaltene – noch nicht verwendete – zweckgebundene Spenden ohne Rückzahlungsverpflichtung. Im Berichtsjahr wurden 18 T€ aufgrund satzungsgemäßer Verwendung zugunsten der Spenden ertragswirksam aufgelöst. Die Zuführung des Geschäftsjahres 2014 beläuft sich auf 208 T€. Ja h r e s b er i c h t 2014 de r D e u t sc h e n Sc h l ag a n fa l l- H i l f e 2014 (in €) 2013 (in €) 1. Förderer- und Dauerspenden 324.221,27 325.572,31 2. Unternehmensspenden 106.977,60 180.855,26 Erträge nach ihrer Herkunft 2014 3. Großspenden - 145.170,65 4. Anlassspenden 376.599,49 199.146,08 5. Sonstige Spenden 380.310,94 360.320,87 6. Bußgelder 161.840,00 79.940,00 7. Sponsoring 89.888,00 133.264,00 550.695,24 279.058,89 1.461.932,87 2.380.178,51 119.442,44 527.483,11 41.078,82 7.504,71 8. Sonstige Erträge 9. Vermögenserträge 10. Nachlässe 11. Sachspenden 12. Zuschüsse/vertragl. vereinb. Zuwendungen 1.257.534,93 1.930.273,67 Summe Einnahmen 4.870.521,60 6.548.768,06 2014 (in €) 2013 (in €) Aufwendungen nach Satzungspunkten 2014 1.268.645,56 1.582.827,29 Förderung der regionalen Akutversorgung 48.110,18 78.680,22 Übertragung von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Praxis 31.685,66 80.709,96 526.485,22 565.128,42 4.597,43 2.224,12 Förderung der anwendungsnahen Forschung 405.357,18 284.715,23 Förderung gemeinnütziger Strukturen 196.551,18 172.653,75 Satzungsgemäße Bildungs- und Aufklärungsarbeit, Kampagnen Initiierung und Mitgestaltung von Versorgungsstrukturen Unterstützung der Fortbildung von Ärzten, Therapeuten und Pflegefachkräften 280.337,11 160.234,96 2.761.769,52 2.927.173,95 476.990,69 566.595,13 Aufwendungen Werbung 454.570,22 442.239,83 Aufwendungen allgemeine Öffentlichkeitsarbeit 126.085,72 216.348,01 3.819.416,15 4.152.356,92 149.155,83 60.960,47 4.200,00 54.828,84 3.972.771,98 4.268.146,23 Förderung der Aus-, Fort- und Weiterbildung Summe Projektarbeit Aufwendungen Verwaltung Gesamt Abwicklung von Erbschaften Abschreibungen auf Wertpapiere Summe Aufwendungen Die Gliederung in Projektausgaben und in Verwaltungs- und Werbeaufwendungen (inkl. Aufwendungen für allgemeine Öffentlichkeitsarbeit) erfolgt gemäß Vorgaben des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Die Verwaltungs- und Werbeaufwendungen beinhalten die Personal- und Sachaufwendungen (teilweise anteilig) für Geschäftsführung/Vorstand, Verwaltung, Leitungsfunktionen der Bereiche „Integrierte Versorgung“ und „Kommunikation und Fundraising“, Spendenwerbung und Spenderservice, Finanzaufwendungen und Kosten für die Selbstdarstellung der Stiftung auf ihrem Online-Portal und in Publikationen/Informationsmaterialien. Der Anteil der Verwaltungs- und Werbeaufwendungen an den Gesamtausgaben beträgt 27,7 % (Vorjahr 29,5 %). 29 Ja h r es b er icht 2014 de r Deut sc h en Sc h l ag an fal l- H i l f e Projektaufwand der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe 1993 bis 2014 4 Mio. 3 Mio. 2 Mio. 1 Mio. 0 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe hat seit ihrer Errichtung im Jahre 1993 bis heute insgesamt knapp 53 Millionen Euro für ihre gemeinnützigen Satzungszwecke aufgewandt. Das größte Aktionsfeld ist bis heute die satzungsgemäße Bildungs-, Aufklärungs- und Kampagnenarbeit zur Prävention von Schlaganfällen, zur Vermittlung von Notfallwissen und zur Verbesserung von Rehabilitation und Nachsorge durch die Information von Patienten und Angehörigen. Ein zweiter Schwerpunkt der Stiftungsarbeit liegt bis im Auf- und Ausbau der Schlaganfall-Selbsthilfe und Unterstützung eines Netzwerkes (Förderung gemeinnütziger Strukturen). Ab Ende der 1990er-Jahre war die Zertifizierung von Stroke Units (Förderung der regionalen Akutversorgung) ein Leitprojekt der Stiftung. Erweitert wurden diese Aktivitäten durch die Entwicklung (ab 2008) eines qualitätsgesicherten Case Managements (Initiierung und Mitgestaltung von sektorübergreifenden Versorgungsstrukturen) und eine zunehmende Implementierung von Schlaganfall-Lotsen (ab 2012). Verteilung der Projektaufwendungen nach Satzungszwecken (Gesamt: 52.955.000 €) 3,10 % Satzungsgemäße Kampagnen-, Bildungs- und Aufklärungsarbeit 47,37 % 14,90 % Förderung der regionalen Akutversorgung Übertragung von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Praxis 2,45 % 2,55 % Initiierung und Mitgestaltung von Versorgungsstrukturen Unterstützung der Fortbildung von Ärzten, Therapeuten und Pflegefachkräften 22,52 % Förderung der anwendungsnahen Forschung Förderung gemeinnütziger Strukturen 1,33 % 5,78 % 30 Förderung der Aus- und Weiterbildung Ja h r e s b er i c h t 2014 de r D e u t sc h e n Sc h l ag a n fa l l- H i l f e Vermögensverwaltung Rücklagenbildung Die ordentlichen Erträge aus dem Stiftungskapital bilden – neben den Spenden und sonstigen Einnahmen – eine wesentliche Grundlage für die Finanzierung der gemeinnützigen Tätigkeit der Stiftung. Nach dem Grundsatz der Erhaltung des Stiftungskapitals erfolgt die Vermögensbewirtschaftung in einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Sicherheit, angemessener Rentabilität und Risikosteuerung. Die Anlagestrategie basiert auf der Grundlage einer Anlagerichtlinie und wird durch ein professionell ausgerichtetes Vermögensmanagement extern im Rahmen von Spezialfondsmandaten umgesetzt. Auf der Grundlage der Satzung sowie unter Beachtung der steuerrechtlichen Regelungen zur Bildung einer zweckbezogenen und freien Rücklage gemäß Abgabenordnung § 62 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 3 hat die Stiftung im laufenden wie auch in den zurückliegenden Jahren die Aufstockung der Rücklagen unter den gegebenen Möglichkeiten vorgenommen. Insbesondere erfolgt die Bildung einer freien Rücklage für die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe unter der Zielsetzung, Mittel für wichtige gemeinnützige Vorhaben (Projekte) „anzusparen“, um diese dann wirkungsorientiert und nachhaltig einzusetzen. Dabei stehen aktuell Projekte im Vordergrund, die zukünftig den Themenkomplex der sektorübergreifenden Versorgung zielorientiert unterstützen. Im Berichtszeitraum 2014 konnte trotz weiterhin anhaltender Niedrigzinsen eine Gesamtrendite von rd. 6,3 % erzielt werden. Die ordentlichen Zinserträge entsprachen mit einem Gesamtzufluss in Höhe von rd. 1,4 Mio. € dem Planungsziel. Das Kapitalmarktumfeld wird aufgrund der weiterhin nicht nachhaltig gelösten Staatsschuldenthematik die Erwirtschaftung von Zinserträgen auch in den kommenden Jahren vor erhebliche Herausforderungen bei der Bewirtschaftung des Stiftungskapitals stellen. Die Ziele der Anlagestrategie der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe werden vor diesem Hintergrund entsprechend adjustiert und in der operativen Ausrichtung umgesetzt. Die Erzielung stabiler Einnahmen bei angemessenem Risiko bildet das Kernziel der Vermögensanlage. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014 stehen für die Verwirklichung der satzungsgemäßen gemeinnützigen Zwecke insgesamt freie Rücklagen in einem Umfang von rund 5,1 Mio. € zur Verfügung. Info Gemeinnützigkeit Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe ist wegen Förderung der öffentlichen Gesundheitspflege nach der Anlage zum Körperschaftsteuerbescheid des Finanzamtes Gütersloh, St.-Nr. 351/5932/0066, vom 02.01.2015 für den letzten Veranlagungszeitraum 2013 nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG von der Körperschaftsteuer befreit. Prüfung Der Jahresabschluss der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2014 bis 31. Dezember 2014 wurde durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Mit Datum vom 1. Juni 2015 hat PWC den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Finanzbericht Der ausführliche Finanzbericht 2014 der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe ist abrufbar im Internet-Portal: schlaganfall-hilfe.de/jahresberichte 31 Ja h r es b er icht 2014 de r Deut sc h en Sc h l ag an fal l- H i l f e Wesentliche Maßnahmen zur Spendenwerbung 2014 Bußgeldmailing Im Jahr 2014 wurden zwei Bußgeldmailings an Gerichte und Staatsanwaltschaften verschiedener Bundesländer versandt. Die Kosten hierfür betrugen 31,8 T€. Aus zugewiesenen und erhaltenen Bußgeldern konnte ein Ertrag in Höhe von 161,8 T€ erzielt werden. Spendenmailings Im Jahr 2014 wurden fünf Mailings zur Spendenwerbung durchgeführt: im Februar der Versand der Zuwendungsbestätigungen 2013 und ein Reaktivierungsmailing mit der Bitte, dem Selbsthilfe-Förderfonds eine Spende zukommen zu lassen; im Mai ein Mailing an die Förderer/Spender und an Interesssenten zum Thema Notfall „Schnell das Richtige tun“ und im Herbst ein Mailing zum Thema „Schlaganfall-Helfer“. Das Thema „Schlaganfall bei Kindern“ stand beim Weihnachtsmailing im November im Fokus. Die Mailings an die Spender und Förderer für das Jahr 2014 umfassten den Versand von 107.759 Spendenbriefen. Die Produktion und der Versand verursachten Aufwendungen in Höhe von 87,3 T€, Erträge konnten 2014 in Höhe von 221,4 T€ erzielt werden. Zusätzlich erfolgten aufgrund dieser Mailings im Jahr 2015 Spenden in Höhe von 13,9 T€. Auf die Anmietung von Fremdadressen für Mailings wurde auch im Jahr 2014 wieder verzichtet, sodass keine Aufwendungen für die Adressbeschaffung entstanden sind. Die Netto-Erträge aus den Mailings flossen in die Bereiche Vorsorge und Rehabilitation. Ebenso wurden die Erträge für die Finanzierung des Service- und Beratungszentrums und die Weiterentwicklung unserer Projekte mit Schlaganfall-Lotsen und Schlaganfall-Helfern eingesetzt sowie für die Aktion Kinder Schlaganfall-Hilfe und für junge Menschen mit Schlaganfall. Der Anteil der Werbe- und Verwaltungsaufwendungen an den Gesamtausgaben wird kontinuierlich überwacht, um den größtmöglichen Teil der Einnahmen der Stiftung für die Erfüllung ihrer Satzungszwecke verwenden zu können. Eine Spende von 100 € hat die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe 2014 so eingesetzt: für allgemeine Öffentlichkeitsarbeit 3,30 € für Werbung 11,90 € für Verwaltung 32 12,49 € 100 € 72,31 € für die Erfüllung der Satzungszwecke Ja h r e s b er i c h t 2014 de r D e u t sc h e n Sc h l ag a n fa l l- H i l f e Drei Schwerpunkte für 2015: Schlaganfall-Lotsen (links), Aktion Kinder SchlaganfallHilfe und die Selbsthilfe Ausblick 2015 Stärkerer Fokus auf die Nachsorge Der Terminkalender 2015 der Deutschen Schlaganfall-Hilfe ist dicht wie nie zuvor. Hier eine Übersicht der wichtigsten inhaltlichen Schwerpunkte unserer Arbeit. Mit der Neuauflage des Selbsthilfe-Förderfonds wollen wir 2015 wieder möglichst viele Gruppen animieren, innovative Projekte zu entwickeln, die ihren Mitgliedern eine wichtige Unterstützung bieten können. Weitere Aktivitäten in diesem Bereich sind Angebote für Sprecher von Selbsthilfegruppen und spezielle Zielgruppen wie junge Betroffene. Der Fokus unserer Aktivitäten rückt zunehmend stärker auf den Bereich Rehabilitation und Nachsorge, denn hier besteht der größte Handlungsbedarf. Für das Modellprojekt der Schlaganfall-Lotsen in Ostwestfalen-Lippe wird Mitte des Jahres die Förderung durch die Landesregierung Nordrhein-Westfalen auslaufen. Nächstes Ziel ist es, dieses Modell mit Partnern und Kostenträgern für einen mittelfristigen Zeitraum (3–5 Jahre) zu sichern, um die Evidenz des Erfolges von Schlaganfall-Lotsen zu liefern. Die Förderung des Projekts der ehrenamtlichen Schlaganfall-Helfer durch das nordrhein-westfälische Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter endet ebenfalls im Juli 2015. Gute Evaluationsergebnisse vorausgesetzt, wird es darum gehen, nächste Schritte zu planen und umzusetzen, damit das Modell Schlaganfall-Helfer in die Fläche gehen kann. In der Akutversorgung wollen wir gemeinsam mit der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft eine Informationslücke schließen und eine umfassende Aufklärungsbroschüre über Stroke Units (Schlaganfall-Spezialstationen) für Patienten und Angehörige entwickeln. Kampagnen mit starken Partnern stehen 2015 wieder im Mittelpunkt unserer Präventionsarbeit. Die „Initiative Schlaganfallvorsorge“ nimmt Fahrt auf. Im kommenden Jahr wird sie unter anderem die wichtigsten Akteure im deutschen Gesundheitswesen auf dem Hauptstadtkongress einbeziehen. Fortgesetzt werden nach den großen Erfolgen der Vorjahre auch die Infobustour „Herzenssache Schlaganfall“ sowie die Kampagne „Rote Karte dem Schlaganfall“. Die Aktion Kinder Schlaganfall-Hilfe ist schon seit Jahren ein Schwerpunkt der Stiftung. Für das kommende Jahr plant Stifterin und Präsidentin Liz Mohn, diese Arbeit dauerhaft und nachhaltig zu sichern durch die Gründung eines speziellen Fonds für die Kinder Schlaganfall-Hilfe. 33 Ja h r es b er icht 2014 de r Deut sc h en Sc h l ag an fal l- H i l f e Organisation und Programmstruktur 34_64_2014_Layout 1 01.10.14 12:40 Seite 56 Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe wurde am 17. November 1992 durch Frau Liz Mohn gegründet und am 29. Januar 1993 durch den Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen genehmigt. Die aktuell gültige Satzung wurde am 12. Mai 2014 durch die Stifterin unterzeichnet. Der Vorstand der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe setzt sich zusammen aus dem Vorsitzenden Dr. Michael Brinkmeier und dem stellvertretenden Vorsitzenden Wolfgang Koeckstadt. Der Vorstand der Stiftung ist hauptamtlich tätig. Der Vorsitzende des Vorstandes, Dr. Michael Brinkmeier, führt die Geschäfte der Stiftung. Die Vorstandsmitglieder haben gemäß Satzung für ihre Tätigkeit Anspruch auf eine angemessene Vergütung. Stifterin Kuratorium Vorstand Prävention und Gesundheitsförderung Bereich Bereich Bereich Integrierte Versorgung Kommunikation/Fundraising Finanzen/Services Notfallmanagement und Akutversorgung Rehabilitation und Nachsorge Aktion Kinder SchlaganfallHilfe Personalaufwendungen und Anzahl Mitarbeiter Personalaufwendungen (in T€) Presse und Marketing Finanzen/ Service und Beratung Fundraising 2014 1.732 Anzahl Mitarbeiter 32 davon Vollzeitkräfte 20 davon Teilzeitkräfte 12 Anzahl Ganztagskräfte (Jahresdurchschnitt) 25,33 Die Gehälter der Beschäftigten der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe orientieren sich an den Aufgaben der jeweiligen Position sowie an der Qualifikation des einzelnen Mitarbeiters. Ebenfalls werden Umfang der Verantwortung und Entscheidungsbereiche für die Gehaltsfestlegungen und die Anpassungen berücksichtigt. Grundsätzlich orientiert sich die Stiftung an den Vergütungsleitlinien vergleichbarer spendensammelnder Organisationen. Im Jahr 2014 betrug die Summe der höchsten Jahresgesamtbezüge 167.995,66 Euro. Diese Summe beinhaltet zwei Vorstandsgehälter. Aus Datenschutzgründen sehen wir von einer Einzeldarstellung der höchsten Gehälter ab. 34 Ja h r e s b er i c h t 2014 de r D e u t sc h e n Sc h l ag a n fa l l- H i l f e Die Organe der Stiftung Der Vorstand vertritt die Stiftung nach außen, er hat die Stellung eines gesetzlichen Vertreters. Die Berufung und Wiederberufung der Vorstandsmitglieder erfolgt durch Frau Liz Mohn als Stifterin und Präsidentin. Die Amtszeit beträgt drei volle Kalenderjahre. Der Vorsitzende des Vorstandes führt im Rahmen der Satzung, der vom Vorstand erlassenen Geschäftsordnung und des Finanzplanes die Geschäfte der Stiftung und ist befugt, die Stiftung alleinig zu vertreten. Zu den Aufgaben des Vorstandes gehören insbesondere die Festlegung der Stiftungsstrategie, die Verwaltung des Stiftungsvermögens, die Aufstellung des jährlichen Finanzplans und die Vorlage des Tätigkeitsberichts, des Jahresabschlusses und des Finanzplans an das Kuratorium. Das Kuratorium der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe setzt sich aus folgenden acht Mitgliedern zusammen: Dr. Brigitte Mohn (Vorsitzende) Mitglied des Vorstandes der Bertelsmann Stiftung, Gütersloh Prof. Dr. Darius Günther NabaviChefarzt Klinik für Neurologie, Vivantes Klinikum Neukölln, Berlin (Stellvertretender Vorsitzender) Dr. Berthold Broll Vorstand Stiftung Liebenau, Meckenbeuren Dr. Peter GirardiInhaber SMO Neurologische Rehabilitation GmbH, Bregenz, Österreich Liz Mohn Vorsitzende der Gesellschafterversammlung der Bertelsmann (Präsidentin) Verwaltungsgesellschaft mbH, Mitglied des Aufsichtsrates der Bertelsmann SE & Co. KGaA, Mitglied des Aufsichtsrates der Bertelsmann Management SE, Stellvertretende Vorsitzende des Vorstandes der Bertelsmann Stiftung, Stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums der Bertelsmann Stiftung Dr. Almut Satrapa-SchillStellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums Deutsche Altershilfe Gerd Oliver SeidenstickerGeschäftsführender Gesellschafter, Textilkontor Walter Seidensticker GmbH & Co. KG, Bielefeld Manfred SchüllerPartner Agentur Nordpol, Hamburg Das Kuratorium berät und unterstützt den Vorstand bei der Erfüllung der satzungsmäßigen Aufgaben. Zu seinen Aufgaben gehören die Prüfung und Genehmigung neuer Stiftungsvorhaben, sofern das gesamte Finanzvolumen mehr als 500 T€ beträgt, die Festsetzung der Jahresfinanzpläne, die Überwachung und Entlastung der Mitglieder des Vorstandes, die Genehmigung des Jahresabschlusses und des Finanzplans. Die Amtsperioden des Kuratoriums betragen je drei Jahre. Die Mitglieder des Kuratoriums sind ehrenamtlich tätig. Sitzungen des Kuratoriums erfolgen in der Regel zweimal im Jahr gemeinsam mit dem Vorstand. Alle Mitglieder des Kuratoriums sind ehrenamtlich tätig. Aufwandsentschädigungen wurden im Berichtsjahr nicht gezahlt. 35 Ja h r es b er icht 2014 de r Deut sc h en Sc h l ag an fal l- H i l f e März* April* August* Mai* Chronik Ein bewegendes Jahr 2014 Januar „We, the women“ – in Berlin schafft die iranische Künstlerin Nahid Shahalimi Aufmerksamkeit für den kindlichen Schlaganfall Februar Europäischer Notruftag – Stiftung informiert die Bevölkerung über die europaweit gültige Notrufnummer 112 Stiftungsbotschafterin Frauke Ludowig besucht mit Liz Mohn und Schlaganfall-Kindern die Stiftung Guido Maria Kretschmer wird ehrenamtlicher Botschafter der Stiftung März Zweitägiger Workshop der Schlaganfall-Regionalbüros in Gütersloh Auftakt zum Projekt „Ehrenamtliche Schlaganfall-Helfer“, gefördert durch das Land Nordrhein-Westfalen, mit einer Pressekonferenz in Bochum * 207.000 Euro für die Deutsche Schlaganfall-Hilfe – das ist der Erlös der Auktion von „Kunststernen“ in Berlin, gestaltet durch acht bedeutende zeitgenössische Künstler 36 Schlaganfall-Hilfe schüttet Selbsthilfe-Förderfonds aus – 93 Projekte werden mit 28.000 Euro gefördert April Workshop der Sprecher von Selbsthilfegruppen für jüngere Schlaganfall-Betroffene aus ganz Deutschland in Gütersloh Die Aufklärungskampagne „Rote Karte dem Schlaganfall“ geht mit einer Pressekonferenz in Berlin ins dritte Jahr Auftakt der mobilen Aufklärungskampagne „Herzenssache Schlaganfall“ in Hamburg Die Schlaganfall-App der Deutschen Schlaganfall-Hilfe mit FAST-Test zur Symptomprüfung kommt auf den Markt * Mai Bundesweiter Tag gegen den Schlaganfall mit mehr als 80 Veranstaltungen Stiftungsbotschafter Axel Schulz ist Stargast auf dem NW-Forum Gesundheit in Bielefeld Das Frühlingsfest von Liz Mohn zugunsten der Schlaganfall-Hilfe erbringt einen Reinerlös von über 72.000 Euro In Berlin lädt Liz Mohn zu ihrem traditionellen Rosenball – Spenden und Sponsorengelder erbringen zusammen 270.000 Euro * In Bielefeld nehmen die ersten beiden Schlaganfall-Lotsinnen ihre Arbeit auf * Juni In Lobbach bei Heidelberg findet ein Wochenende lang ein Erfahrungsaustausch für jüngere Schlaganfall-Betroffene aus ganz Deutschland statt Auf dem Hauptstadtkongress erfolgt der Startschuss zur bundesweiten „Initiative Schlaganfallvorsorge“ In Gütersloh vernetzen sich Vertreter von Versorgungsprojekten aus ganz Deutschland bei der 1. Lotsen-Tagung Schlaganfall ** Eltern schlaganfallbetroffener Kinder und Kinderärzte erhalten aktuelle Informationen beim Basisseminar und Expertenkreis in Vogtareuth bei München Drei neue Schlaganfall-Lotsinnen nehmen in Herford und Bad Oeynhausen ihre Arbeit auf Ja h r e s b er i c h t 2014 de r D e u t sc h e n Sc h l ag a n fa l l- H i l f e Dezember* Juni** Dezember** September* Mai* Juli Die Stiftung beteiligt sich am PfizerPatientendialog in Berlin Beginn der Praxisphase für die ersten 21 ehrenamtlichen Schlaganfall-Helfer in Nordrhein-Westfalen Die Deutsche Schlaganfall-Hilfe schreibt in ihrem bundesweiten Netzwerk den Motivationspreis aus August Ausgebucht: 120 Teilnehmer verzeichnet das Familiencamp der Deutschen Schlaganfall-Hilfe in Lobbach bei Heidelberg * Technisch und wissenschaftlich komplett überarbeitet geht der neue Risiko-Testkoffer der Stiftung auf Tour September Die Stiftung präsentiert sich auf der REHACARE in Düsseldorf, der weltgrößten Messe für Rehabilitation und Leben mit Behinderung * Die Charity-Gala „Münstarity“ in Münster erbringt 60.000 Euro für die Aktion Kinder Schlaganfall-Hilfe Bundesweite Ausschreibung des Selbsthilfe-Förderfonds 2015 der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe Oktober Stiftungs-Kinderbotschafterin Hanna (10) wird in Hamburg durch Leser der TV-Programmzeitschrift „auf einen blick“ zur „Heldin des Alltags“ gekürt Bundesweite Berichterstattung rund um den Welt-Schlaganfalltag am 29. Oktober Politiker und Angestellte des Landtags Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf nutzen intensiv den Risiko-Check der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe Stefan Stricker stellt auf der World Stroke Conference in Istanbul das vorbildliche Netzwerk der deutschen Schlaganfall-Selbsthilfe vor In Kassel endet die mobile Aufklärungskampagne „Herzenssache Schlaganfall“: 20.000 Menschen nahmen an dem Gesundheitscheck teil November Die Schlaganfall-App der Stiftung verzeichnet den 20.000sten Download und zählt zu den Top 20 der Gesundheits-Apps in Deutschland Das Bielefelder Westfalen-Blatt startet seine Spendenaktion „Leser zeigen Herz“ für die Aktion Kinder Schlaganfall-Hilfe – sie wird einen Spendenerlös von 76.390 Euro einbringen Dezember Abschluss der einjährigen Jubiläumskampagne „Schlaganfall kann jeden treffen“ – 130 Millionen TV-Zuschauer haben den Spot gesehen Musical-Star Alexander Klaws veranstaltet eine „Weihnachtsbäckerei“ mit Schlaganfall-Kindern im Neurologischen Rehabilitationszentrum Friedehorst ** Benefizkonzert der Kinderrockband „Randale“ in der Stadthalle Gütersloh zugunsten der Aktion Kinder Schlaganfall-Hilfe * 37 Ja h r e s b er icht 2014 der D eut sc h en Sc h l ag an fal l- H i l f e Danksagung Wir danken unseren Partnern und Sponsoren Aatalklinik Wünnenberg GmbH Aktiv Lifestyle Concept GmbH AOK Nordwest KöR AOK Rheinland/Hamburg KöR Aphasiker-Zentrum Unterfranken gGmbH arvato media GmbH Auktionshaus Dannenberg GmbH&Co. KG B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen Christian Bahrmann Trixi Bannert Barmer GEK Bastei Lübbe GmbH u.Co KG Bayer HealthCare AG Beckhoff Automation GmbH Beckhoff Technik und Design GmbH Beteiligungsgesellschaft Bassmann & Co Dankwart Bette Markus Blaeser Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG Brandenburg-Klinik Brita Segger Society Relations Bürgerstiftung Gütersloh Carbon-Sigl Conert Systemgastronomie OHG Cultina (Viveno Group GmbH) DBS-Akademie gGmbH Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) e. V. Deutscher Behindertensportverband e. V. DeutschlandCard GmbH Diakonie Gütersloh e. V. Hanna Dimon Dittrich + Co. GmbH & Co. KG Dr. August Oetker KG Dr. Becker Neurozentrum Niedersachsen Dr. Buse Grundbesitz- und Beteiligungs GmbH Dr. Kurt Wolf GmbH & Co. KG Dr. Monika Daseking Dr. Ronald Sträter Engels & Völkers, Münster ENTERBRAIN Software AG Essmann´s Backstube GmbH EUDUR-Bau GmbH & Co. KG Evangelisches Krankenhaus Bielefeld gGmbH 38 Fastabend Elektro-Gebäudetechnik Fleischerei Sander GmbH + Co. KG Flexicon AG Forschungszentrum Jülich GmbH Freisfeld GmbH & Co. KG Claudia Gugger-Bessinger Guido Maria Kretschmer GmbH Hagedorn GmbH Oliver Helbig Hiller & Balk Hochschule für Gesundheit Bochum KöR Hörmann KG Verkaufsgesellschaft Humance AG I.K.Hofmann GmbH Infloor Teppichboden GmbH & Co. KG Interseroh GmbH Jahr Holding GmbH & Co. KG Birte Karakus Karl Bankamp GmbH & Co KG Karla Schad Stiftung Karstadt Münster Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe Klambt-Verlag GmbH & Co. KG Alexander Klaws Kleinemas Fleischwaren GmbH & Co. KG Klinikum Herford AöR Klöckner & Co. SE Jule Köhler Kurt-und-Gisela-Müller-Stiftung LANAX Management GmbH Lanserhof Tegernsee GmbH Alexander Leipold Frauke Ludowig MATERNUS-Klinik für Rehabilitation GmbH & Co. KG Mattel GmbH Medienfabrik Gütersloh GmbH Mense GmbH Mercedes-Benz Vertriebsgesellschaft/ Niederlassung Berlin Mestemacher GmbH Myrenne GmbH National-Bank AG Nayoki Interactive Advertising GmbH Neurologisches Rehabilitationszentrum Friedehorst gGmbH okadis Consulting GmbH Ottobock Healthcare Pannhorst GmbH Parkhotel Gütersloh Peter Anders & Partner Steuerberatungsgesellschaft Peterburs GmbH & Co. KG Pfizer Deutschland GmbH Verona Pooth Porsche AG porta Möbel GmbH & Co. KG Postalo GmbH PricewaterhouseCoopers AG Pro Office GmbH reIntegro ReiseArt OHG Peter Rist Roche Diagnostics Deutschland GmbH Rodale-Motor-Presse GmbH & Co. KG Patrick Rösemeier Roßberg Teigwaren GmbH & Co. KG RP Business & Display GmbH RTL Television GmbH Russell Reynolds Associates Salo + Partner Hamburg Sankt Elisabeth Hospital Gütersloh Schlaganfall-Hilfe Team Velothon Berlin schönknecht : kommunikation gmbh Axel Schulz Daniel Schrey St. Josef Krankenhaus GmbH Moers St. Severin-Schule Stiftung RTL Stryker GmbH & Co KG Textilkontor Seidensticker GmbH & Co. KG Spedition Titgemeyer Thiekötter Druck GmbH & Co. KG Tönnies Holding GmbH & Co. KG Antonio Ugia undconsorten LLP Unheilig Unit:Art GmbH Universitätskinderklinik Münster AöR VdK Baden-Württemberg Veranstaltergemeinschaft Isselhorster Nacht VIVENO Group GmbH vtp Medienproduktion Wagner Metall Concept GmbH Thorsten Wagner webmiles GmbH Anette Weiss Wellendorff, Gold Creation Westfalen-Blatt Wilfried-Kampa-Stiftung Willy Bogner GmbH & Co. KGaA Wolff Promotion Wortmann KG Zeitungsverlag für das Hochstift Paderborn GmbH ZIG – Zentrum für Innovation in der Gesundheitswirtschaft OWL Dennenesch Zoudé Darüber hinaus gilt unser Dank allen weiteren Partnern, Förderern, Spendern und Botschaftern, die unsere Arbeit erst möglich gemacht haben. Im Sinne einer leichteren Lesbarkeit wird in dieser Publikation bei Substantiven auf die Unterscheidung in weibliche und männliche Form verzichtet. Gemeint sind jedoch in allen Fällen immer sowohl Frauen als auch Männer. Impressum Herausgeber: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, Carl-Miele-Str. 210, 33311 Gütersloh Redaktion: Mario Leisle (verantwortlich), Julia Hebeler, Wolfgang Koeckstadt, Rosemarie Ulke Bildredaktion: Saskia Bagschik Produktionsplanung: Michaele Hesker Gestaltung: Medienfabrik Gütersloh GmbH Fotonachweis: Jens Dünhölter (1), Arne Weychardt (3), Mario Leisle (4, 5, 8, 11, 23, 36, 37), Hanna Retz (4, 5, 13, 16, 17, 33, 36), Julia Hebeler (5, 12, 18, 36), Werner Krüper (5, 22), Kai-Uwe Oesterhellweg (5, 12, 20, 23, 37), Jan Voth (7), Oliver Schwabe/Westfalen-Blatt (23), Christoph Püschner (33, 38) © Juni 2015 Nachdruck oder Vervielfältigung (auch auszugsweise) nur mit Genehmigung der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe Ja h r e s b er icht 2014 der D eut sc h en Sc h l ag an fal l- H i l f e Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe Carl-Miele-Straße 210 33311 Gütersloh Service- und Beratungszentrum Telefon: 05241 9770-0 Telefax: 05241 9770-777 E-Mail: [email protected] Internet:schlaganfall-hilfe.de facebook.com/schlaganfallhilfe Spendenkonto: 50 Sparkasse Gütersloh BLZ 478 500 65 IBAN: DE80 4785 0065 0000 0000 50 BIC: WELADED1GTL 40